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Tobin Tax - die Devisentransaktionssteuer- Makroökonomie II Sommersemester 2004 Prof. Dr. Paul Bernd Spahn Dipl.-Volkswirt Jan Werner Case study von Kai Mühlhölzer, Sony Joy, Tim Pansegrau, Björn Klein und Rino Lilipaly

Tobin Tax - die Devisentransaktionssteuer-

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Tobin Tax - die Devisentransaktionssteuer-. Makroökonomie II Sommersemester 2004 Prof. Dr. Paul Bernd Spahn Dipl.-Volkswirt Jan Werner Case study von Kai Mühlhölzer, Sony Joy, Tim Pansegrau, Björn Klein und Rino Lilipaly. Gliederung. Wer war James Tobin? - PowerPoint PPT Presentation

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Tobin Tax- die Devisentransaktionssteuer-

Makroökonomie IISommersemester 2004

Prof. Dr. Paul Bernd Spahn

Dipl.-Volkswirt Jan Werner

Case study von

Kai Mühlhölzer, Sony Joy, Tim Pansegrau,

Björn Klein und Rino Lilipaly

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Gliederung

1. Wer war James Tobin?

2. Historischer Kontext der Grundidee

3. Die Idee der Tobin Steuer

4. Probleme der Tobin Steuer

5. Die Weiterentwicklung zur TCCBT

6. Kritische Würdigung der TCCBT

7. Offene Diskussion

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1. Wer war James Tobin?

• Amerikanischer Wissenschaftler, der nach

seinem Studium an der Harvard University

in Yale lehrte und als Berater unter der

Regierung Kennedy´s tätig war.

BILD

05.03.1918 – 11.03.2002• Zu seinen Konzepten zählen u.a. „Tobin´s q“,

für welches er 1981 den Nobelpreis erhielt, die

„Tobin Separation“ sowie die hier behandelte „Tobin Steuer“.

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2. Historischer Kontext der Grundidee

• Durch Spekulationen gegen den US Dollar wurde die

Golddeckung der US Währung nicht mehr aufrecht erhalten.

Dies führte 1973 zum Zusammenbruch des vorherrschenden

Fixkurssystems (Bretton Woods).

Aufgrund dessen strebte Tobin die Reduzierung von

Wechselkursschwankungen (Volatilität) an.

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3. Idee der Tobin Steuer

• Internationale und multilaterale Lenkungsabgabe auf alle

Kassatransaktionen, um Währungsspekulationen unattraktiv

werden zu lassen. Diese verteuert häufiges, kurzfristiges

Devisenwechseln im Verhältnis zu langfristigen Anlagen und

führt so zur Stabilisierung des Wechselkurses.

• Die nationale Regierung bzw. die Zentralbanken erhalten auf

diese Weise geldpolitische Spielräume zurück.

• Tobin schlug ursprünglich einen Steuersatz von 1% vor,

reduzierte diesen jedoch später auf 0,25 – 0,1%.

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3. Idee der Tobin Steuer

Fazit: Je kürzer die Halteperiode, desto höher muss der Auslandszins sein!

• Erforderlicher Auslandszinssatz, um ein Arbitragegleichgewicht zu erreichen:

Steuersatz 0,5% 0,1% Halteperiode Erforderlicher Zinssatz p.a.ein Tag 541,3 50,7drei Tage 92,6 18,5eine Woche 37,0 10,7ein Monat 12,1 6,4drei Monate 7,7 5,5ein Jahr 6,1 5,2

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4. Probleme der Tobin Steuer

• Es erfolgt keine Differenzierung zwischen „ehrbaren“ (z.B. Import/Export) und „zweifelhaften“ (z.B. Spekulationen) Devisentransaktionen. Negative Auswirkungen auf den realwirtschaftlichen Sektor sind somit zu erwarten.

• Die Finanzmärkte haben sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert, da die Finanzinstitutionen durch den Liquiditätshandel untereinander zur Stabilisierung der Wechselkurse maßgeblich beitragen.

•Da im intermediären Handel mit sehr geringen Margen (ca. 0,01 - 0,03%) operiert wird, würde auch eine geringe Tobinsteuer von 0,1% zu einem Liquiditätsschock führen.

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4. Probleme der Tobin Steuer

Dilemma:

Je höher der Steuersatz, desto größer ist der negative Effekt auf die Weltfinanzsysteme.

Je niedriger der Steuersatz, desto weniger ist die Tobin Steuer dazu geeignet, Spekulationen zu verhindern.

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5. Die Weiterentwicklung zur TCCBT

• Die Tobin-cum-circuit-breaker-tax (TCCBT) wurde von Prof. Spahn aus der Tobin Steuer weiterentwickelt.

Sein Konzept gliedert sich in 2 Teile:• Der erste Teil, genannt „politically feasible Tobin tax“ (PFTT), besteht aus der klassischen Tobin Steuer, die auf einen Steuersatz von 0,005 – 0,01% reduziert wird. Somit werden die Margen der Finanzinstitute als Begrenzung des Steuersatzes berücksichtigt. Des weiteren entfällt die Notwendigkeit einer Entlastung der „ehrbaren“ Transaktionen.

Dieser Teil dient nicht der Abschreckung von Spekulanten, sondern der reinen Einkommensgenerierung

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5. Die Weiterentwicklung zur TCCBT

• Der zweite Teil, genannt „exchange rate normalization duty“ (ERND), ist eine Zusatzabgabe in Höhe von 50-100%, die nur von Ländern außerhalb der großen Währungsräume eingeführt werden sollte, im Normalfall jedoch nicht zum Tragen kommt.

Die Steuerung dieser Zusatzabgabe erfolgt über eine Zielgröße sowie einen Zielkorridor.

Als Zielgröße dient ein gleitender Durchschnitt des Wechselkurses in einem zu standardisierenden Zeitraum.

Der Zielkorridor repräsentiert eine prozentuale Abweichung von der Zielgröße, die toleriert wird.

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5. Die Weiterentwicklung zur TCCBT

• Nur Überschreitungen werden besteuert. Effektive Besteuerung der Spekulationen < 50-100%. Liquiditätshandel nicht gefährdet.

Quelle: Prof. Spahn 2002; zur Durchführbarkeit einer Devisentranaktionssteuer

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6. Kritische Würdigung der TCCBT

Kritische Würdigung der PFTT:

• Die durch die Einführung der Steuer einhergehende Erweiterung der Handelsspanne um die PFTT, hat eine Reduzierung der Volumina internationaler Transaktionen zur Folge, ohne jedoch einen Liquiditätsschock hervorzurufen.

• Da eine reale Transaktion mit einer Vielzahl von Finanztransaktionen verknüpft sein kann, werden einige Endprodukte ggf. mehrfach besteuert (Kaskadeneffekt).

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6. Kritische Würdigung der TCCBT Kritische Würdigung der ERND:

• Zielgröße und Zielkorridor werden (wenn auch gering) durch

Spekulation beeinflusst.

• Eine Spekulationsabgabe von 50 – 100 % bedeutet eine Einschränkung der Konvertibilität.

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6. Kritische Würdigung der TCCBT

Kritische Würdigung des TCCBT:

Dilemma:

Je breiter der Korridor, desto mehr Steuereinnahmen durch die PFTT.

Je enger der Korridor , desto geringer die Wechselkursschwankungen.

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7. Offene Diskussion

Lassen sich Spekulanten durch die TCCBT bzw. ERND abschrecken?