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290 Kurze wissensehaftliehe Mitteilungen Klinisehe Woehensehrift SehluBwort zur vorstehenden Diskussionsbemerkung: Uber Korrelationen zwisehen den Serumgruppensystemen Ka mit Gm (a) und Gm (x) von D. Wiehmann Von HANS KL]~N und IRMELA KLOSE Aus dem Insti~u~ far geriehtliehe Medizin der Universit~ Heidelberg (Direktor: Prof. Dr. BEI~'I?HOLD MUELLEft) Die anregende Diskussionsbemerkung yon ~rICtIMANN wurde uns zuggngtieh gem~eht. Wir sind nun in der Situation, die Riehtigkeit der Feststellungen anerkennen zu miissen; ~ber es ist noeh nieht zu fiberblieken, wieweit sie aus folgendem Grund tiberholt sind: Die inzwisehen fortgesetzten Unter- suehungen haben zu einer anderen Interpretation der zuerst mitgeteilten Ergebnisse gefiihrt. Dan~eh handelt es sieh nieht um eine mit Ka+ zu bezeichnende tIemmung, wenn keine Agglutination in dem besehriebenen System auftritt. Diese I~eaktion muB vielmehr als Ka- bezeiehnet werden und die Agglutination mit Ka+. Durch unsere jetzige Auffassung wird das Verhaltnis yon Ka÷ zu K~- mngekehrt. Aus den Familienuntersuehungen ergeben sieh AnhMtspunkte dafiir, dag die Eigensehaft Ka sieh nicht dominant, sondern recessiv vererbt. Diese Untersuchungsergebnisse standen WICH~ANN bis jetzt noeh nicht zur Verfiigung. Sie wurden erst im Januo, r 1964 yon KLOSE zusammengestellt und tier Schrift- Mtung der Klin. Wsehr. zur Ver6ffentlichung eingereieh~. Eine Sich~ung des inzwisehen vergrSBerten Zahlen- und Familien-MateriMs unter den neuen Aspekten ware zu begriigen. KURZE WISSENSCHAFTLICHE MITTEILUNGEN Transaminasenanstieg naeh Starkstromsehoek als Zeiehen von Herz- und Leberseh~iden Von G. BURKttABDT, [~[.-CtI. GABSCI-I und P. DANIEL Aus der Chirurgischen Klinik der Medizinischen Akademie Dresden ,,Carl Gustav Carus" (Direktor: Prof. Dr. reed, habil. H. B. SP~UNGT) (Eingegangen am 31. Mai 1963) Seit den grundlegenden Untersuehungen yon LA DUE, KAR~EN, W~6BLEWSK~ r, ~ wurde bei Iterz- und Leberkrank- heiten die Aufmerks~mkeit auf die Serum-GIutaminat-Oxal- aeetat-Tr~nsaminase (SGOT) und Serum-Glut~minat-Pyruvat- Transaminase (SGPT) gelenkt. Die mit sehweren Permeabili- ti~tsstSrungen der Zellmembranen einhergehenden Seh~den an Herzmuskel, Leber und Skeletmuskulatur kSnnen an den Werten der in das Blur abst, rSmenden Transamin~sen ge- messen werden, wobei die Sehwere des Sehadens und sein Ausmal3 Ausdruek in der H6he des gemessenen Wertes finden. Die hgufigste Zellst6rung ist die Nekrose, die aueh die h6ehsten Transaminaseaussehwemmungen naeh sich zieht. Die EKG- Ableitungen besitzen l~ngst nieht die Empfindliehkeit wie die 4--6 Std naeh Aufreten des Sehadens beginnenden meist naeh 24--48 Std. die Spitze erreiehenden, 4--6 Tage anh~ltenden Transamin~seerh6hungen im Blur s. Da der Herzmuskel den h6ehsten GetIalt (300000 E beim I-Iund, 2870 E beim Men- sehen a, *), weniger die Leber (159000 E beim Hand, 3260 E beim Mensehen) und die Skeletmuskulatur (135000 E beim Hund) an Serum-Glutaminat-Oxalaeetat-Transaminase haben, werden aueh geringere Sehgden an diesen Organen am ehesten dureh die Serum- Glutaminat - Oxalaeetat - Transamin~se (SGOT)naehgewiesen werden kSnnen. Wit haben mit einer Mikromethode, auf die in einer anderen Arbeit (BV~K~DT, GABSC~, DA-~I~,~) eingeg~ngen wird, die Serum-Glutaminat-OxMaee~at- und Serum-Glutaminat-Pyru- v~t-Tr~ns~minasen beim Kaninehen (insgesamt 300 Bestim- mungen an 60 Tieren) naehgewiesen und im Blutserum naeh Elektrosehoek fiber Vorderbein-Hinterbein einen signifikanten Anstieg beider Transaminasen ermittelt (Kurve /~). Es sei dar~uf hingeMesen, dab Kaninehen einen hSheren 5{aximalwert beider Transaminasen im Blur ats Mensehen haben (Kurve b). Die dutch Sehaden an der Sketetmuskulatur ebenfMls an- fallende ErhShung der Serum-Glutaminat-Pyruvat-Trans- Abb. 1, Transaminasenaktivit'~t im Sermn naeh Starkstromeinwirkung. Kurve a: Signifik~nter Anstieg der Transaminasen-Mittelwerte, besonders der SGOT naeh Starkstromschock (~) (10 see., 50 V, 36 mA) at~s einer Yer- suehsreihe (60 Tiere) mit langanhalt~ender Erh6hung vor allem tier SGPT, die erst naeh 10 Tagen die obere Grenze der Norm wieder erreieht. --. Kttrve b: ~[ittelwerte der an versehiedenen Tagen bstimm~en Tra,ns- aminasen (SGOT und SGPT) bei seehs Kaninehen. Sehraffiert wurde der Normbereich der genannten Transaminasen behn 2¢lenschen. -- Kurve c: Mittehver~kurven der Transaminasen SGOT und SGPT yon zwSlf Kanin- ehen vet und naeh einem Starkstromschoek (~) (s.oben)bei Stromsehlug fiber Hinterpfote--Hinterpfote. Ftir SGPT liegt ein signifikanter Anstieg vor, der far SGOT nieht festsgellbar ist. -- Kurve d: Signtfikan~er T~ns- aminasenansgieg mit l~nger dauernder ErhShung (SGOT und SGPT) naeh S~arksgromsehoek (~) unter obengenannten Bedingnngen bei einem Kaninehen mit na,ehfotgendem Xammerflimmern 8g 60 c~ c gO;2,:i~i-?:)~;;~ 0 I ...... ~C b 3~ 0 I ] 80 / , f °/ \ / \ 60 f o 2 g ~ 8 10 F2 7z/Tage 76 Abb. 1 aminase konnte durch Anderung des Stromdurchganges (Hinterpfote-Itinterpfote) gegenfiber den anfangs durehge- fiihrten Versuehen (Vorderpfote-Hinterpfote) ausgesehlossen werden (Kurve c), so dag der Herzmuskel nach dem Sta, rk- stromsehoek als Ausgangsort der betraehtlieh ansteigenden

Transaminasenanstieg nach Starkstromschock als Zeichen von Herz- und Leberschäden

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Page 1: Transaminasenanstieg nach Starkstromschock als Zeichen von Herz- und Leberschäden

290 Kurze wissensehaftliehe Mitteilungen Klinisehe Woehensehr i f t

SehluBwort zur vorstehenden Diskussionsbemerkung:

Uber Korrelationen zwisehen den Serumgruppensystemen Ka mit Gm (a) und Gm (x) von D. Wiehmann

Von

HANS KL]~N u n d IRMELA KLOSE

Aus dem Insti~u~ f a r ger ieht l iehe Mediz in der U n i v e r s i t ~ Heide lberg ( D i r e k t o r : Prof . Dr. BEI~'I?HOLD MUELLEft)

Die anregende Diskussionsbemerkung yon ~rICtIMANN wurde uns zuggngtieh gem~eht. Wir sind nun in der Situation, die Riehtigkeit der Feststellungen anerkennen zu miissen; ~ber es ist noeh nieht zu fiberblieken, wieweit sie aus folgendem Grund tiberholt sind: Die inzwisehen fortgesetzten Unter- suehungen haben zu einer anderen Interpretation der zuerst mitgeteilten Ergebnisse gefiihrt. Dan~eh handelt es sieh nieht um eine mit Ka+ zu bezeichnende tIemmung, wenn keine Agglutination in dem besehriebenen System auftritt. Diese I~eaktion muB vielmehr als Ka- bezeiehnet werden und die

Agglutination mit Ka+. Durch unsere jetzige Auffassung wird das Verhaltnis yon Ka÷ zu K~- mngekehrt. Aus den Familienuntersuehungen ergeben sieh AnhMtspunkte dafiir, dag die Eigensehaft Ka sieh nicht dominant, sondern recessiv vererbt. Diese Untersuchungsergebnisse standen WICH~ANN bis jetzt noeh nicht zur Verfiigung. Sie wurden erst im Januo, r 1964 yon KLOSE zusammengestellt und tier Schrift- Mtung der Klin. Wsehr. zur Ver6ffentlichung eingereieh~. Eine Sich~ung des inzwisehen vergrSBerten Zahlen- und Familien-MateriMs unter den neuen Aspekten ware zu begriigen.

KURZE WISSENSCHAFTLICHE MITTEILUNGEN Transaminasenanstieg naeh Starkstromsehoek

als Zeiehen von Herz- und Leberseh~iden

Von G. BURKttABDT, [~[.-CtI. GABSCI-I und P. DANIEL

Aus der Chirurgischen Klinik der Medizinischen Akademie Dresden ,,Carl Gustav Carus" (Direktor: Prof. Dr. reed, habil. H. B. SP~UNGT)

(Eingegangen am 31. Mai 1963)

Seit den grundlegenden Untersuehungen yon LA DUE, KAR~EN, W~6BLEWSK~ r, ~ wurde bei Iterz- und Leberkrank- heiten die Aufmerks~mkeit auf die Serum-GIutaminat-Oxal- aeetat-Tr~nsaminase (SGOT) und Serum-Glut~minat-Pyruvat- Transaminase (SGPT) gelenkt. Die mit sehweren Permeabili- ti~tsstSrungen der Zellmembranen einhergehenden Seh~den an Herzmuskel, Leber und Skeletmuskulatur kSnnen an den Werten der in das Blur abst, rSmenden Transamin~sen ge- messen werden, wobei die Sehwere des Sehadens und sein Ausmal3 Ausdruek in der H6he des gemessenen Wertes finden. Die hgufigste Zellst6rung ist die Nekrose, die aueh die h6ehsten Transaminaseaussehwemmungen naeh sich zieht. Die EKG- Ableitungen besitzen l~ngst nieht die Empfindliehkeit wie die 4--6 Std naeh Aufreten des Sehadens beginnenden meist naeh 24--48 Std. die Spitze erreiehenden, 4- -6 Tage anh~ltenden Transamin~seerh6hungen im Blur s. Da der Herzmuskel den h6ehsten GetIalt (300000 E beim I-Iund, 2870 E beim Men- sehen a, *), weniger die Leber (159000 E beim Hand, 3260 E beim Mensehen) und die Skeletmuskulatur (135000 E beim Hund) an Serum-Glutaminat-Oxalaeetat-Transaminase haben, werden aueh geringere Sehgden an diesen Organen am ehesten dureh die Serum- Glutaminat - Oxalaeetat - Transamin~se (SGOT)naehgewiesen werden kSnnen.

Wit haben mit einer Mikromethode, auf die in einer anderen Arbeit ( B V ~ K ~ D T , GABSC~, DA-~I~,~) eingeg~ngen wird, die Serum-Glutaminat-OxMaee~at- und Serum-Glutaminat-Pyru- v~t-Tr~ns~minasen beim Kaninehen (insgesamt 300 Bestim- mungen an 60 Tieren) naehgewiesen und im Blutserum naeh Elektrosehoek fiber Vorderbein-Hinterbein einen signifikanten Anstieg beider Transaminasen ermittelt (Kurve /~).

Es sei dar~uf hingeMesen, dab Kaninehen einen hSheren 5{aximalwert beider Transaminasen im Blur ats Mensehen haben (Kurve b).

Die dutch Sehaden an der Sketetmuskulatur ebenfMls an- fallende ErhShung der Serum-Glutaminat-Pyruvat-Trans-

Abb. 1, Transaminasenakt iv i t '~ t i m Sermn naeh S ta rks t romeinwi rkung . K u r v e a : Signif ik~nter Anst ieg der Transaminasen-Mit te lwer te , besonders de r S G O T naeh S ta rks t romschock (~) (10 see., 50 V, 36 mA) at~s e iner Yer- suehsreihe (60 Tiere) m i t langanhalt~ender E rh6hung v o r a l lem tier SGPT, die e rs t naeh 10 Tagen die obere Grenze der N o r m wieder erreieht . -- . Kt t rve b : ~[i t telwerte der an versehiedenen Tagen bs t imm~en Tra,ns- aminasen (SGOT und SGPT) bei seehs Kaninehen . Sehraff ier t wurde der Normbere ich der genann ten T ransaminasen behn 2¢lenschen. - - K u r v e c: Mit tehver~kurven der T ransaminasen SGOT und S G P T yon zwSlf Kan in- ehen v e t und naeh e inem S ta rks t romschoek (~) ( s .oben)be i S t romsehlug fiber H in te rp fo te - -Hin te rp fo te . Ft i r S G P T l iegt ein s ign i f ikan te r Anst ieg vor, der f a r S G O T nieht festsgellbar ist . - - K u r v e d : Signtfikan~er T ~ n s - aminasenansgieg m i t l~nger dauernder ErhShung (SGOT und SGPT) naeh

S~arksgromsehoek (~) un t e r obengenannten Bed ingnngen bei e inem Kan inehen m i t na,ehfotgendem X a m m e r f l i m m e r n

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o 2 g ~ 8 10 F2 7z/Tage 76

Abb. 1

aminase konnte durch Anderung des Stromdurchganges (Hinterpfote-Itinterpfote) gegenfiber den anfangs durehge- fiihrten Versuehen (Vorderpfote-Hinterpfote) ausgesehlossen werden (Kurve c), so dag der Herzmuskel nach dem Sta, rk- stromsehoek als Ausgangsort der betraehtlieh ansteigenden

Page 2: Transaminasenanstieg nach Starkstromschock als Zeichen von Herz- und Leberschäden

5g. 42, Heft 6 Kurze wissenschaftliche ~,**.. .. ~*;~÷eUun-en 291 15. ~I~rz 1964

Serum-Glutaminat-Oxalacetat-Transaminase angesehen wer- den muS. Auch v o n d e r Leber gehen Transaminaseausschfit- tungen (SGPT) aus, wenn sie im Stromkreis liegt. Die Serum-Glutaminat-Pyruvat-Transaminase erf/~hrt einen signi- fikanten Anstieg und bleibt oft fiber die 5-Tagegrenze im Blur erh5ht.

Die Serum-Glutaminat-OxMacetat-Transaminase war be- sonders bei all den Tieren angestiegen, die Iangdauerndes Kammerflimmern naeh dem Stromstot3 aufwiesen (Kurve d).

Wir ha ben augerdem in den betroffenen Geweben elek- tronenmikroskopisehe Zell- vor allem Mitochondrienbesch/~di- gungen naehweisen kOnnen. Letztere Untersuehungen werden fortgesetzt. Ausfiihdiche Darstellung der Versuche erscheint an anderer Ste]le.

Der Trans~minasennachweis naeh Starkstromseh~tden hat diagnostisehe und prognostische Bedeutung, zumal EKG-Ver- iinderungen zuweilen flfichtig sind oder bei geringeren Sch/£den feMen.

Literatur. ~ LA D~rE, KAR~E~, and Wt~TBLEWSKI : J . elin. Invest. 84, 126 (1955). - - 2 LADuIL KAR~EN, and WR6- BLEWSKI: Science 120, 497 (1956). --- a GS~LL, 0 . : Mfineh. reed. Wschr. 100, 1160 (1958). - - ~ Fermognost: Drucksehrift des VEB Arzneimittelwerk Dresden, Fermognost-Reihe zur Bestimmung der SGOT und SGPT.

Verbesserte Registriertechnik bei spirographischen Gediten als Beitrag zur Standardisierung der Untersuchungsmethodik

Von H. D~Asc~]~

Alls dem Institut ftir ArbNtsmedizin der Universit~t des Saarlandes (Leiter : Prof. Dr. tI. SY~IANSXD

(Eingegangen am t. Juli 1963)

Unter den zahlreichen Geri~ten, die der Bestimmung der GasstoffwechselgrSBen des Mensehen dienen, bitdet der Spiro- graph nach wie vor die Grundlage der apparativen Ausrfistung. Wenngleich die Mehrzahl der im Handel befindlichen Gedite nach altbew~hrten Prinzipien konstruiert wurden, so besagt dies noch nicht, dag vorhandene oder mSgliche Fehler auf das i~uBerste MindestmaB reduziert wurden. Trotzdem ist die Zahl der Ver5ffentlichungen, die sich kritisch mit der Fehlerbreite der Geri te befassen, auffallend klein im Vergleich zu den Arbeiten, die sich auf Untersuehungen des Menschen mit diesen Ger~ten beziehen. Im deutsehen Schrifttum wurde erst kfirz- lich von FABEL und HAMM auf die Fehlerquellen hingewiesen, die durch unterschiedliche Eintauchtiefe der Spirometergloeke und durch versehiedene Atemfrequenzen bei Bestimmung des Atemgrenzwertes gegeben sind.

Das Auftreten yon Registrierfehlern in Abhingigkeit von der Tauchtiefe der Spirometergloeke und yon der Atemfre- quenz ist durch die bei handelsfibliehen Ger~ten vorhandene unver~nderliche Seilverbindung zwisehen Spirometergtocke und Schreibhebel bedingt. Man kann wohl mit diesen Get , ten alle Untersuchungen unter Vermeidung yon extremen Stellun- g e n d e r Spirometergloeke und bei konstantem Volumen des Spirometersystems vornehmen, dies ist jedoeh mit dem Nach- tell verbunden, dag erhebliehe L~ngen des Registrierpapiers benStigt werden und aui~erdem die 13bersiehtlichkeit der Kurven verlorengeht.

Schreibt man andererseits, z. B. bei Arbeitsversuchen in mehreren Belastungsstufen, die einzelnen Kurven unter Aus- nutzung der ganzen Breite des Registrierpapiers mittels Ver- /~nderung der Tauehtiefe der Spirometerglocke untereinander, so nimmt man eine wesentliehe Fehlerquelle mit in Kauf.

Eigene Untersuchungen an einem handelsfiblichen Spiro- graphen ergaben beispielsweise bei maximal ausgetauehter Gloeke einen zus/~tzliehen Zug am Schreibhebel yon 11,0 g, bei maximal getauchter Glocke einen Auftrieb yon 15,0 g.

Prfifungen des Geriites mit ttilfe eines von uns entwiekelten Simulators in Form einer Kolbenpmnpe ergaben Volumen- differenzen bei extremen Tauehtiefen der Glocke yon nahezu 10 %. Optimale Bedingungen waren jedoch bei einer mittleren Eintauehtiefe bei Exkursionen im mittleren Drittel gegeben.

Urn alle Untersuehungen bei gleieher Tauehtiefe der Glocke und damit bei konstantem Systemvolumen durch- fiihren zu kSnnen, war es notwendig, die bisher fixe Verbin- dung zwisctmn Spirometerglocke und Sehreibhebe] in eine ver- 5mder]iche umzuwandeln. Auf unsere Anregung wurde daffir v o n d e r Herste]lerfirma des Ger/ites (Pantestor - - Albert

Dargatz-Hamburg) eine leicht verstellbare Seilklemme aus Kunststoff entwickelt, die ffir alle Apparate mit HorizontM- schreibung verwendet werden kann.

Aus der nebenstehenden Skizze der Klemme ist der Auf- bau und die Wirkungsweise zu entnahmen.

In dem an einem Ende offenen Xunststoff-Hohlzylinder A befindet sich ein passend gearbeiteter massiver Zylinder B, der dureh die im Inneren des Zylinders A befindliehe Spira l feder F nach aul3en gedriiekt wird. Das Herausfallen des Zylinders B wird durch den Drahtstift E verhindert, der in der Wand des Zylinders A fixiert ist und im Zylinder B frei in einem yon auBen bis knapp fiber den Stilt reiehenden Quer- schlitz liegt (vgl. aueh Abb.). Der Zylinder A triigt ferner in der Mitre der L~ngsachse eine feine Querbohrung C und C', ebenso der Zylinder B bei D. Die Klemme wird von den federnden Sehenkeln einer Gabel aus Kunststoff R festge- hMten. Das Querstfiek der Gabel ist fiber einen kurzen Kunst- stoffzylinder t t am Deckel der Spirometerglocke J befestigt.

Eiw D /<

5% / ~-g ~K

Die praktisehe Anwendung gesehieht folgendermaflen: Der Zylinder B wird gegen die Federspannung so welt in den Zylinder A eingedrfickt, bis sich die Bohrungen C und C' und D decken. Das Verbindungsseil K zwisehen Gloeke und Schreib- hebel kann eingefidelt werden. Bei Loslassen des Zylinders B driickt die Feder den Zylinder nach augen und verklemmt damit das Sell. VerEnderungen der Seillgnge lassen sieh inner- halb von wenigen Sekunden bewerkstelligen. Um die erforder- liche mittlere Tauehtiefe der Spirometergloeke jederzeit ein- stetlen zu k5nnen, wird die Aul~enseite der Glocke mit einer Strichmarke aus wasserfestem Lack versehen. Diese Marke liegt bei mittlerer Tauehtiefe in gleieher HShe wie die Ober- kante des SpirometergefiBes. Dureh Verkfirzen oder Ver- lingern des Seiles wird die jeweils gfinstigste HThe des Schreib- hebels eingestellt.

Um eine raumsparende und trotzdem fibersiehtliche An- ordnung der einzelnen Belastungskurven zu erreiehen, wird die erste Kurve nahe dem oberen Rand des Registrierpapiers aufgezeichnet. Naeh Beendigung der Untersuchung wird das RegistrieI3~apier in die Ausgangsstellung der Kurve I zuriick- gespult und des Schreibhebel mittels der Seilklemme um die voraussichtliche HOhe des Atemvolumens der nichsten Kurve tiefer gesetzt. Das Systemvolmnen inder t sich dabei nicht. In gMeher Weise k5nnen so bis zu 5 Kurven fibereinander aufgezeichnet werden.

Die Daten einer Belastungsuntersuehung werden damit fibersiehtlich und untereinander leicht vergleichbar ange- ordnet. Auch einem Laien, beispielsweise im Rahmen der Sozialgerichtsbarkeit, kann so das Verhalten eines Probanden unter verschieden hoher Belastung verstiindlich gemacht werden, was durch Angabe yon Zahlen gewNmlieh nicht m6g- lich sein wird.

Die Anordnung der Kurven auf engstem Raum begfinstigt auBerdem die Reproduktion von OriginMkurven zu Demon- strationszwecken sowie die Anfei~igung yon Photokopien, was bei Registrierstreifen yon 1 m L/~nge nnd dariiber fast aus- siehtslos erscheint.

Der entscheidende, durch die verstellbare Seilklemme er- zielte Gewinn besteht jedoch darin, alle anfallenden spiro- graphischen Untersuchungen bei kon~tantem Systemvolumen