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Transport + Logistik 24 36/2014 VerkehrsRUNDSCHAU Serie Logistikregionen: Rhein-Main Picture Alliance/dpa/Jürgen Mahne Das Drehkreuz in die Welt D ass Deutschland in Europa der füh- rende Logistikstandort ist, wie die Bundesregierung gerne hervor- hebt, kann unwidersprochen stehen blei- ben. Über 230 Milliarden Umsatz macht die Branche im Jahr. Damit belegt die Güterverkehrslogistik nach dem Handel und der Automobilindustrie im Umsatz- ranking der Branchen den dritten Platz. Geschätzte 2,8 Millionen Beschäftigte ar- beiten in der Logistikbranche. Ein großer Teil des logistischen Lebens spielt sich in den Top-Regionen am Nieder- rhein, im Rhein-Main-Gebiet und in den Großstädten wie Berlin, Hamburg und München ab. In diesen Regionen sind die Mieten und Preise für Logistikimmobilien am höchsten, die Nachfrage ebenfalls. Nicht nur in der Immobilienbranche, auch bei den Verladern liegen diese Regionen ganz weit vorne. Im Image-Ranking der VerkehrsRundschau 2014 belegen Ham- burg, Frankfurt/Rhein-Main, das Ruhrge- biet und München die vorderen Plätze. Der Niederrhein, Hamburg, Rhein-Main, Ber- lin und das östliche Ruhrgebiet haben im Bereich Logistik in den kommenden drei bis fünf Jahren die besten Entwicklungsaus- sichten, stellte die Fraunhofer-Arbeitsgrup- pe für Supply Chain Services in ihrer jüngs- ten Standortstudie fest. Grund genug für die VerkehrsRundschau, sich diesen Regi- onen in dieser und den kommenden Aus- gaben einmal genauer zu widmen. Den Anfang macht das Rhein-Main-Gebiet. Die Lage der Logistikregion Die Logistikregion Rhein-Main erstreckt sich von Bingen am Rhein über Mainz, Frankfurt, Darmstadt bis hinein ins bayeri- sche Aschaffenburg. Damit liegt die Region inmitten der sogenannten Blauen Banane, einer dicht besiedelten Industrieregion, die sich von Nordwestengland über die Beneluxstaaten, die größten Teile West- Deutschlands bis nach Norditalien erstreckt. In- nerhalb von zweieinhalb LKW-Fahrstunden lassen sich Kunden in Hessen, dem Saarland und der Rhein-Neckar-Region an- fahren. Über die Langstre- cke lässt sich nahezu ganz Mitteleuropa innerhalb eines Tages versor- gen – vom südlichen Dänemark bis nach Norditalien und dem Mittelmeerhafen Genua. Dazu große Teile Frankreichs und im Osten die Tschechische Republik und Teile Polens. Für Alexander Nehm, früherer Geschäfts- führer beim Fraunhofer Institut für Supply Chain Services in Nürnberg und heute Ge- schäftsführer beim Standortberater Logi- vest Concept, bietet die Region Möglichkei- ten für alle logistischen Funktionen, als zentraler Hub, als Gateway für die europä- ische Distribution, für die Versorgung eines Ballungsgebiets, für In- dustrielogistik sowie als Netzwerkstandort. Jede Menge Verkehr Zentraler Punkt der Lo- gistikregion ist der Frank- furter Flughafen. Über das größte Luftfracht- drehkreuz Deutschlands verschicken Unterneh- men mehr als 2,1 Millio- nen Tonnen Fracht in alle Welt. Im welt- weiten Vergleich liegt der Flughafen im- merhin auf Platz 7. Das lockt Unterneh- men in die Region, die über internationa- le Geschäftsverbindungen verfügen. „Hier sitzen viele Unternehmen, die eine hohe Affinität zur Luftfracht haben“, bestätigt Thomas Höhl, Sprecher der Regionalgrup- pe Rhein/Main bei der Bundesvereinigung Logistik (BVL). Internationale Unterneh- men, die zeitkritische Ersatzteile oder an- dere sensible Fracht schnellstmöglich ver- schicken müssen, lassen sich bevorzugt in der Rhein-Main-Region nieder. Darauf Der Logistikbranche in Deutschland geht es angesichts der Konjunktur so gut wie lange nicht mehr. Unternehmen suchen nach den besten Standorten. Doch die sind rar – insbesondere in den begehrten Regionen wie Rhein-Main. DIE SERIE Logistikregionen In diesen Regionen pulsiert das logistische Leben in Deutschland am intensivsten VR 36: Rhein-Main VR 37: Der Ballungsraum Rhein-Ruhr VR 38: Großstädte Hamburg und Berlin Das Frankfurter Kreuz ist einer der am stärksten befahrenen Autobahnknoten in Deutschland

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Transport + Logistik

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Serie Logistikregionen: Rhein-Main

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D ass Deutschland in Europa der füh-rende Logistikstandort ist, wie die Bundesregierung gerne hervor-

hebt, kann unwidersprochen stehen blei-ben. Über 230 Milliarden Umsatz macht die Branche im Jahr. Damit belegt die Güterverkehrs logistik nach dem Handel und der Auto mobilindustrie im Umsatz-ranking der Branchen den dritten Platz. Geschätzte 2,8 Millionen Beschäftigte ar-beiten in der Logistikbranche. Ein großer Teil des logistischen Lebens spielt sich in den Top-Regionen am Nieder-rhein, im Rhein-Main-Gebiet und in den Großstädten wie Berlin, Hamburg und München ab. In diesen Regionen sind die Mieten und Preise für Logistikimmobilien am höchsten, die Nachfrage ebenfalls. Nicht nur in der Immobilienbranche, auch bei den Verladern liegen diese Regionen ganz weit vorne. Im Image-Ranking der VerkehrsRundschau 2014 belegen Ham-burg, Frankfurt/Rhein-Main, das Ruhrge-biet und München die vorderen Plätze. Der Niederrhein, Hamburg, Rhein-Main, Ber-lin und das östliche Ruhrgebiet haben im Bereich Logistik in den kommenden drei bis fünf Jahren die besten Entwicklungsaus-sichten, stellte die Fraunhofer-Arbeitsgrup-pe für Supply Chain Services in ihrer jüngs-ten Standortstudie fest. Grund genug für die VerkehrsRundschau, sich diesen Regi-onen in dieser und den kommenden Aus-gaben einmal genauer zu widmen. Den Anfang macht das Rhein-Main-Gebiet.

Die Lage der LogistikregionDie Logistikregion Rhein-Main erstreckt sich von Bingen am Rhein über Mainz, Frankfurt, Darmstadt bis hinein ins bayeri-sche Aschaffenburg. Damit liegt die Region inmitten der sogenannten Blauen Banane, einer dicht besiedelten Industrieregion, die

sich von Nordwestengland über die Beneluxstaaten, die größten Teile West-Deutschlands bis nach Norditalien erstreckt. In-nerhalb von zweieinhalb LKW-Fahrstunden lassen sich Kunden in Hessen, dem Saarland und der Rhein-Neckar-Region an-fahren. Über die Langstre-cke lässt sich nahezu ganz Mitteleuropa innerhalb eines Tages versor-gen – vom südlichen Dänemark bis nach Norditalien und dem Mittelmeerhafen Genua. Dazu große Teile Frankreichs und im Osten die Tschechische Republik und Teile Polens. Für Alexander Nehm, früherer Geschäfts-führer beim Fraunhofer Institut für Supply Chain Services in Nürnberg und heute Ge-schäftsführer beim Standortberater Logi-vest Concept, bietet die Region Möglichkei-ten für alle logistischen Funktionen, als zentraler Hub, als Gateway für die europä-ische Distribution, für die Versorgung eines

Ballungsgebiets, für In-dustrielogistik sowie als Netzwerkstandort.

Jede Menge Verkehr Zentraler Punkt der Lo-gistikregion ist der Frank-furter Flughafen. Über das größte Luftfracht-drehkreuz Deutschlands verschicken Unterneh-men mehr als 2,1 Millio-

nen Tonnen Fracht in alle Welt. Im welt-weiten Vergleich liegt der Flughafen im-merhin auf Platz 7. Das lockt Unterneh-men in die Region, die über internationa-le Geschäftsverbindungen verfügen. „Hier sitzen viele Unternehmen, die eine hohe Affinität zur Luftfracht haben“, bestätigt Thomas Höhl, Sprecher der Regionalgrup-pe Rhein/Main bei der Bundesvereinigung Logistik (BVL). Internationale Unterneh-men, die zeitkritische Ersatzteile oder an-dere sensible Fracht schnellstmöglich ver-schicken müssen, lassen sich bevorzugt in der Rhein-Main-Region nieder. Darauf

Der Logistikbranche in Deutschland geht es angesichts der Konjunktur so gut wie lange

nicht mehr. Unternehmen suchen nach den besten

Standorten. Doch die sind rar – insbesondere in den begehrten

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DIE SERIE

Logistikregionen In diesen Regionen pulsiert das logistische Leben in Deutschland am intensivsten

■ VR 36: Rhein-Main ■ VR 37: Der Ballungsraum Rhein-Ruhr

■ VR 38: Großstädte Hamburg und Berlin

Das Frankfurter Kreuz ist einer der am stärksten befahrenen Autobahnknoten in Deutschland

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haben sich viele Logistikdienstleister ein-gestellt. Als hinderlich sehen Unterneh-men das seit zwei Jahren bestehende Nachtflugverbot an. Die meisten Firmen haben sich zwar mit der Situation arran-giert, doch bleibt dadurch viel Potenzial des Standortes ungenutzt. Ungeachtet der Einschränkungen baut die Lufthansa der-zeit ein neues Luftfrachtzentrum, das 2018 in Betrieb gehen soll. Ein Problem ist auch die Konzentration der Verkehre auf der Straße. Die Region ist mit der A3, die die Ballungsgebiete des Westens mit den Industrieregionen Süd-deutschlands und den Märkten Osteuro-pas verbindet, und der Nord-Süd-Verbin-dung der A5 bestens angebunden. Doch das Frankfurter Kreuz gehört mit mehr als 30.000 Autos pro Tag zu den am stärksten befahrenen Autobahnknoten in Deutsch-land. Die Staus rund um den Flughafen und am Rüsselsheimer Dreieck kosten viele Transporteure Zeit und Nerven. Hier ist nur leichte Besserung in Sicht. Das Projekt „Staufreies Hessen 2015“ soll die Zahl der Staus auf den Autobahnen rund um Frankfurt verringern. Erste Erfolge sind bereits sichtbar. So hat die Freigabe

des Seitenstreifens in Spitzenzeiten auf ei-nigen Autobahnabschnitten den obligato-rischen Stillstand im Berufsverkehr deut-lich reduziert. Die Abhängigkeit vom LKW wird die Re-gion aber nicht groß verringern können. Der Frankfurter Binnenhafen selbst spielt eher eine untergeordnete Rolle. Die Häfen in und um Frankfurt schlugen 2013 gerade einmal 4,2 Millionen Tonnen um. Das ver-

schafft ihnen den achten Rang unter den deutschen Binnenhäfen. Die Menge ent-spricht aber gerade einmal einem Zehntel dessen, was der Duisburger Hafen um-schlägt und nur die Hälfte des Mannhei-mer Hafens. Die Verlagerung auf die Bahn ist ebenfalls nur begrenzt möglich. In Mainz und in Frankfurt stehen zwei Terminals für den Kombinierten Verkehr zur Verfügung. Doch die Anbindung an wichtige Schie-nenverkehrsadern ist schwierig. Insbeson-dere die Anbindung zwischen Rhein-Main und Mannheim stockt. Der Ausbau- Bedarf an ist schon lange erkannt. Vor wenigen Wochen legten Gutachter die ersten Ergebnisse der Korridorstudie Mittelrhein für den Neubau der Strecke zwischen Frankfurt und Mannheim vor. Während tagsüber die ICE-Züge schneller ans Ziel kommen sollen, soll die Strecke nachts für den Güterverkehr genutzt wer-den. Wann das Projekt umgesetzt wird, ist allerdings noch offen. So beklagen Unter-nehmen immer wieder ein fehlendes Kon-zept zum Ausbau der Bahnkorridore ent-lang des Rheins. Die Güterstrecke von Rotterdam nach Genua führt direkt durch

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„Echte Engpässe gibt es bereits ab etwa zehn Hektar

Flächenbedarf“

ALEXANDER NEHM, Geschäftsführer Logivest Concept

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Serie Logistikregionen: Rhein-Main

die Rhein-Main-Region und ist eine der am stärksten befahrenen Schienenstre-cken Europas. So sieht die Frankfurter Industrie- und Handelskammer auch nur wenig Potenzial, die steigenden Güterver-kehre in der Region auf die Bahn zu verla-gern. Dennoch beurteilt die Fraunhofer-studie den Infrastrukturmix aus Straße, Binnenschiff, Kombiniertem Verkehr und Flugzeug als überdurchschnittlich gut.

Die Struktur der Region Die Logistik gehört in der Region zu den wichtigsten Arbeitgebern. Ausschlagge-bend dafür ist der Landkreis Groß-Gerau. Südlich des Flughafens, direkt an der A67, die die Hauptschlagadern A3 und A5 ver-bindet, betreibt zum Beispiel die Metro Logistics für Metro Cash & Carry ein Lo-gistikzentrum, von dem aus die Märkte in Deutschland, Österreich, Tschechien, Slo-wakei und Ungarn mit rund 250 Tonnen Fisch pro Woche versorgt werden. Zahl-reiche weitere Logistiker wie Stute, die Nagel Group, der Expressdienstleister TNT Innight oder das Automobillogistik-unternehmen R.+H. Autologistik betrei-ben in Groß-Gerau Distributionszentren oder haben dort ihren Sitz.Das produzierende Gewerbe, etwa aus der Automobilbranche, ist in der Region eben-so wie der Handel im Vergleich zum übri-gen Deutschland überdurchschnittlich stark vertreten und sorgt damit für ein hohes Logistikaufkommen. So betreibt etwa die Rewe Gruppe in Dietzenbach ein 200.000 Quadratmeter großes Non-Food-Lager. Fast jeder achte Beschäftigte in der Rhein-Main-Region lässt sich nach der Definiti-on des Fraunhofer SCS der Logistik zuord-nen. Im Landkreis Groß-Gerau liegt die Logistikbeschäftigung sogar bei über 16 Prozent. Das sind doppelt so viele wie im bundesdeutschen Durchschnitt, ermittelte

Fraunhofer SCS für eine Studie im Auftrag des Projektentwicklers Nextparx. Durch die hohe Konzentration der Branche ist die Zahl der branchenspezifischen Arbeits-kräfte im Raum Frankfurt begrenzt. Das treibt die Löhne. Um den Frankfurter Flughafen herum finden sich daher eher Logistikunternehmen, die margenstarke Dienstleistungen anbieten. Reine Distri-butionszentren für den deutschen und den europäischen Markt weichen eher nach Nordhessen aus.

Immobiliensituation Die Attraktivität einer Logistikregion lässt sich auch am Immobilienmarkt ablesen. Dort, wo investiert wird, erwarten In-vestoren und Nutzer die größten Chancen in der Zukunft. Viele logistikaffine Fir-men konzentrieren sich auf das sogenann-te „Goldene Logistikdreieck“, das durch die drei Autobahnkreuze Mönchhofdrei-eck (A3/A67) im Westen, Frankfurter Kreuz (A3/A5) im Osten und Darmstäd-ter Kreuz (A67/A5) im Süden gebildet wird. Wie stark die Nachfrage derzeit ist, bele-gen Zahlen des Immobilienberaters BNP Paribas Real Estate (BNPPRE). Demnach übertraf der Logistik- und Lagerflächen-markt in und um Frankfurt herum im ersten Quartal mit einem Flächenumsatz von 175.000 Quadratmetern das Vorjah-resergebnis um 40 Prozent. Das bedeute den besten jemals registrierten Jahresauf-takt. Allerdings beeinflussen einige große Abschlüsse den Markt. Unter anderem baute Fiege in Dieburg ein 90.000 Quad-ratmeter großes Multi-User-Logistikzent-rum. Einer der wichtigsten Nutzer wird der Reifenhersteller Pirelli sein. Da kaum noch Flächen zur Anmietung zur Verfügung stehen, setzen viele Logis-tikdienstleister nach Einschätzung von BNPPRE mittlerweile auf eigene Entwick-

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I M A G E R A N K I N G 2 0 1 4Der Ruf der 12 wichtigsten deutschenLogistikregionen

Rang RegionImage-punkte

1. Hamburg 8122. Frankfurt/Rhein-Main 7873. Duisburg/Ruhrgebiet 7554. Bremen/Bremerhaven 744

5. München 743

6. Stuttgart/Schwaben 739

7. Köln/Bonn 720

8. Nürnberg 702

9. Hannover 675

10. Leipzig/Halle 648

11. Kassel/Nordhessen 645

12. Berlin/Brandenburg 608Imagepunkte max. 1000, insgesamt 400 interviewte Verlader, fett: Logistikregionen mit den besten Entwicklungsaussichten in den kommenden drei bis fünf Jahren, Quelle: VerkehrsRundschau 2014

CHARAKTERISTIK

Logistikregion Rhein-Main

Stärken■ Gute Verkehrsanbindung über Autobah-

nen und internationalen Frachtflughafen■ Hohe regionale Wirtschaftskraft und

wachsende Bevölkerung■ Starke logistische Kompentenzbünde-

lung insbesondere im Bereich Luftfracht■ Verfügbarkeit an gut ausgebildeten

Fachkräften durch eine große Anzahl an Aus- und Weiterbildungsinstitutionen

Schwächen■ Hohe Stauanfälligkeit der Autobahnen■ Nachtflugverbot am Frankfurter

Flughafen■ Begrenztes Angebot an großen Logistik-

flächen■ Hohes Preis- und Mietniveau und relativ

hohe Lohnkosten

Potenziale■ Verbesserte Verkehrsanbindung durch

Ausbau von Schienen- und Straßeninfra-struktur

■ Ausbau zur Wissensregion im Bereich Logistik ist im Gange. Der Fachkräfteman-gel könnte dadurch abgemildert werden

■ Hohe Bereitschaft der Unternehmen, höhermargige Logistikdienstleistungen in Anspruch zu nehmen ah

Im Fisch-Logistikzentrum Groß-Gerau hat Metro Cash & Carry alle Prozesse der Fischlogistik gebündelt

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Das Rhein-Main-Gebiet wird auch künftig für die Logistik eine herausragende Rolle spielen

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Transport + Logistik Serie Logistikregionen: Rhein-Main

lungen. Von den gegenwärtig im Bau be-findlichen rund 232.000 Quadratmetern im Rhein-Main-Gebiet sind nur knapp 20.000 Quadratmeter noch verfügbar. Auf die Mieten schlägt das noch nicht durch. Diese sind seit Monaten nahezu unverändert. In der Spitze werden im un-mittelbaren Umfeld des Frankfurter Flug-hafens bis zu 7,50 Euro pro Quadratmeter verlangt. In dem ebenso gefragten Land-kreis Groß-Gerau liegen sie bei 6,50 Euro je Quadratmeter. Die durchschnittliche Miete liegt bei etwa 4,70 Euro. Für BNPPRE spricht vieles dafür, dass die Nachfrage in der Region weiterhin über-durchschnittlich bleiben wird. Die anzie-hende Konjunktur dürfte sich positiv aus-wirken. Die Immobilienexperten sehen insbesondere eine stärkere Nachfrage von E-Commerce-Unternehmen. Die Verfügbarkeit von logistischen Flä-chen könnte sich langfristig zu einem Pro-blem entwickeln. „Derzeit sind zwar noch Bestandsflächen sowie erschlossene Grundstücke verfügbar, echte Engpässe gibt es aber bereits ab etwa zehn Hektar Flächenbedarf “, so Alexander Nehm. Per-spektivisch sieht er, dass sich die Ressour-cenfrage durchaus noch zuspitzen werde: „Sowohl bei den verfügbaren Flächen als vor allem auch bei den qualifizierten Ar-beitskräften zeichnen sich Engpässe ab“, meint Nehm.

Revitalisierung von IndustrieflächenIn der von Fraunhofer und Nextparx ana-lysierten Kernregion zwischen Mainz und Offenbach sowie zwischen dem Main-Tau-nus-Kreis und Darmstadt gebe es nur noch zwei Areale mit über zehn Hektar an zu-sammenhängender Fläche. Eines davon ist das ehemalige Südzucker-Gelände in Groß-Gerau. Die ins-gesamt 27 Hektar werden der-zeit von Nextparx entwi-ckelt. Unter anderem sol-len auf dem Gelände 30 Kilometer südwest-lich vom Frankfur-ter Flughafen rund 100.000 Q u a d r at -meter ge-werb-l i c h

nutzbare Logistikfläche entstehen. „Ange-sichts der knappen Flächen in den Top-Logistikregionen ist die Revitalisierung von Industriebrachen ein guter Weg, um Miet-flächen verfügbar zu machen,“ sagt Chris-tiane Kühl, geschäftsführende Gesellschaf-terin bei nextparx. Solche Flächen würden insbesondere in der Automobilindustrie, im Handel und verstärkt auch im Online-Handel benötigt. Fazit: Das Rhein-Main-Gebiet rund um Frankfurt profitiert ganz klar von seiner zen-tralen Lage in Europa, den guten Verkehrs-anbindungen für den Straßentransport und dem Frankfurter Flughafen als eines der be-deutendsten internationalen Luftfrachtdreh-kreuze. Die Konzentration von logistikaffi-nen Industrieunternehmen macht es für Logistiker interessant, sich hier niederzulas-sen. Hinzu kommt, dass verstärkt E-Com-merce-Unternehmen die Lage entde-cken. Das eröffnet neue Kunden-gruppen. Der wachsende Online-Handel und das Erstarken der Weltwirtschaft dürfte bei Produzenten und Logisti-kern in der Region für eine bessere Auftrags-l a g e s o r g e n . „ R h e i n - Ma i n wird aufgrund d e r z e n -tralen La-ge, der I n -

frastruktur und der wirtschaftlichen Bedeutung auch zukünftig eine her-ausragende Rolle für die Logistik spielen“, fasst Fred-Markus Bohne, Chief Operating Of-ficer des Logistikimmobili-enentwicklers Gateway Real Estate zusam-men. ❙❚■

Alexander Heintze, freier

Journalist

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