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Troy Denning IM VORTEX Das Verhängnis der Jedi-Ritter 6

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Troy Denning

IM VORTEXDas Verhängnis der Jedi-Ritter 6

Page 2: Troy Denning - bücher.de

Drew Karpyshyn: Darth Bane – Schöpfer der Dunkelheit (24453) · Darth Bane – Die Regel der Zwei (26596) · Darth Bane – Dynastie des

Bösen (37559)

Michael Reaves: Darth Maul – Der Schatten jä­ger (24315) · Terry Brooks: Episode I. Die dunk­le Bedrohung (36313)  · Greg Bear: Planet der Verräter (35886) · T. Zahn: Die Kundschafter(36898) · Alan D. Fos ter: Ein Sturm zieht auf (37093) · R.    A. Salvatore: Episode II. Angriff der Klonkrieger (35761) · Karen Traviss: Clone Wars (26635) · Karen Miller: Clone Wars – Wil­der Raum (26636) · Karen Traviss: Clone Wars – Keine Gefangenen (26637) · Karen Miller: Clone Wars – Im Verborgenen (26638) · Michael Reaves: MedStar – Unter Feuer (26811) · Michael Reaves & Steve Perry: MedStar – Jedi­Heilerin (26815) · Matthew Stover: Mace Windu und die Armee der Klone (36292) · Steven Barnes: Obi­Wan Kenobi und die Bio droiden (36394)  · David Sherman & Dan Cragg: Die Feuer taufe (36163) · Sean Stewart: Yoda – Pfad der Dunkel­heit (24436) · James Luceno: Labyrinth des Bö­sen (36226) · Matthew Stover: Episode III. Die Rache der Sith (36431) · James Luceno: Dunkler Lord. Der Aufstieg des Darth Vader (36609)

George Lucas: Eine neue Hoffnung [Episo­de IV] (35248) · Michael Reaves & Steve Per­ry: Die Macht des Todessterns (26566) · Joe Schreiber: Der Todeskreuzer (37560) · Timo­thy Zahn: Treue schwur (36980) · Donald F. Glut: Das Im pe rium schlägt zurück [Episode V] (35249) · Kevin J. Anderson (Hrsg.): Kopfgeld auf Han Solo (25008) · James Kahn: Die Rückkehr der Jedi­Ritter [Episode VI] (35250) · Matthew Stover: Luke Skywalker und die Schatten von

Mindor (26599)

Timothy Zahn: Erben des Imperiums (35251) · Die dunkle Seite der Macht (35252) · Das

letzte Kommando (35253)

Peter Schweighofer (Hrsg.): Flucht der Rebel­len (24234) · Peter Schweighofer & Craig Carey (Hrsg.): Kampf um die Neue Republik (24235)

Aaron Allston: Operation Eiserne Faust (35142)

Das ErbE DEr JEDi-rittEr: R. A. Salva tore: 1. Die Abtrünnigen (35414) · Michael Stack­pole: 2. Die schwarze Flut (35673) · 3. Das Ver­derben (35620) · James Luceno: 4. Der Un ter­gang (35822) · 5. Die letzte Chance (35883) · Kathy Tyers: 6. Planet der Verlorenen (35983) · Greg Keyes: 7. Anakin und die Yuuzhan Vong (36101) · 8. Die Verheißung (24302) · Troy Den­ning: 9. Das Ultimatum (24342) · Elaine Cunning­ham: 10. Jainas Flucht (24347) · Aaron Allston: 11. Rebellenträume (24370) · 12. Aufstand der Rebellen (24377) · Matthew Stover: 13. Verrä­ter (24408) · Walter Jon Williams: 14. Wege des Schicksals. Mit Bonus-Roman Ylesia (24398) · Sean Williams & Shane Dix: 15. Die Ru inen von Corus cant (24433) · 16. Der verschollene Planet (24438) · 17. Wider alle Hoffnung (24459) · Greg Keyes: 18. Die letzte Prophezei­ung (24468) · James Luceno: 19. Vereint durch

die Macht (24489)

DunklEs nEst: Troy Denning: 1. Die Königs­drohne (24491) · 2. Die verborgene Königin

(26567) · 3. Der Schwarmkrieg (26568)

WächtEr DEr Macht: Aaron Allston: 1. Intri­gen (26603) · Karen Traviss: 2. Blutlinien (26607) · Troy Denning: 3. Sturmfront (26624) · Aaron Allston: 4. Exil (26625) · Karen Traviss: 5.  Opfer (26597) · Troy Denning: 6. Inferno (26598) · Aaron Allston: 7. Zorn (26666) · Karen Traviss: 8. Enthüllungen (26684) · Troy Denning:

9. Sieg (26685)

Paul S. Kemp: Gegenwind (37743)

Das VErhängnis DEr JEDi-rittEr: Aaron Allston: 1. Der Ausgestoßene (26660) · Christie Golden: 2. Omen (26676) · Troy Denning: 3. Ab­grund (26677) · Aaron Allston: 4. Rückschlag (26678) · Christie Golden: 5. Die Verbündeten

(26679) · Troy Denning: 6. Im Vortex (26680)

Das star-Wars-uniVErsuM iM blanValEt VErlag in chronologischEr rEihEnfolgE

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Troy Denning

IM VORTEXDas Verhängnis der Jedi-Ritter 6

Aus dem Englischenvon Andreas Kasprzak

TM

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Die amerikanische Originalausgabe erschien unter dem Titel»Star Wars™ Fate of the Jedi 06«

bei Del Rey/The Ballantine Publishing Group, Inc., New York.

Verlagsgruppe Random House fsc-deu-0100Das fsc®-zertifizierte Papier Holmen Book Cream für dieses Buch

liefert Holmen Paper, Hallstavik, Schweden.

1. AuflageDeutsche Erstveröffentlichung Oktober 2011

bei Blanvalet, einem Unternehmen derVerlagsgruppe Random House GmbH, München.

Copyright © 2011 by Lucasfilm Ltd. & ® or ™ where indicated.All rights reserved. Used under authorization.

Translation Copyright © 2011 byVerlagsgruppe Random House GmbH, München

Umschlaggestaltung: HildenDesign, MünchenCover Art Copyright © 2011 by Lucasfilm Ltd.

Cover illustration by Ian KeltieRedaktion: Marc Winter

HK · Herstellung: samSatz: omnisatz GmbH, Berlin

Druck und Bindung: GGP Media GmbH, PößneckPrinted in Germany

ISBN 978-3-442-26680-7

www.blanvalet.de

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Die Romane: Was geschah Wann?

Tm

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ca. 1000 JahRe voR Eine neue Hoffnung · Darth Bane – Schöpfer der

Dunkelheit· Darth Bane – Die Regel der

Zwei· Darth Bane – Dynastie des

Bösen

32,5 JahRe voR Eine neue Hoffnung· Darth Maul – Der Schatten­

jäger

32 JahRe voR Eine neue Hoffnung· Star Wars: Episode I –

Die dunkle Bedrohung

29 JahRe voR Eine neue Hoffnung · Planet der Verräter

27 JahRe voR Eine neue Hoffnung· Die Kundschafter

22,5 JahRe voR Eine neue Hoffnung· Ein Sturm zieht auf

22 JahRe voR Eine neue Hoffnung· Star Wars: Episode II –

Angriff der Klonkrieger

22–19 JahRe voR Eine neue Hoffnung· Star Wars: Clone Wars· Clone Wars – Wilder Raum

22–19 JahRe voR Eine neue Hoffnung· Clone Wars – Keine Gefange­

nen· Clone Wars – Im Verborgenen

· Mace Windu und die Armee der Klone

· Obi­Wan Kenobi und die Biodroiden

· Die Feuertaufe· Yoda – Pfad der Dunkelheit· Labyrinth des Bösen

20 JahRe voR Eine neue Hoffnung· MedStar – Unter Feuer· MedStar – Jedi­Heilerin

19 JahRe voR Eine neue Hoffnung· Star Wars: Episode III –

Die Rache der Sith· Dunkler Lord – Der Aufstieg

des Darth Vader

10–0 JahRe voR Eine neue HoffnungDie Han-Solo-Trilogie:· Der Pilot· Der Gejagte· Der König der Schmuggler

ca. 5–2 JahRe voR Eine neue Hoffnung Lando Calrissian – Rebell des Sonnensystems:· Die Geisterharfe· Der Flammenwind von Oseon

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ca. 5–2 JahRe voR Eine neue Hoffnung · Die Sternenhöhle von

Thon Boka Han Solos Abenteuer:· Han Solo auf Stars’ End· Han Solos Rache· Das verlorene Vermächtnis

ca. 1 JahR voR Eine neue Hoffnung· Der Todeskreuzer

ca. 1–0 JahRe voR Eine neue Hoffnung· Die Macht des Todessterns

sTaR WaRs· Episode IV – Eine neue Hoffnung

0–3 JahRe nach Eine neue Hoffnung· Sturm über Tatooine· Treueschwur· Skywalkers Rückkehr

3 JahRe nach Eine neue Hoffnung· Star Wars: Episode V – Das

Imperium schlägt zurück· Kopfgeld auf Han Solo

3,5 JahRe nach Eine neue Hoffnung· Schatten des Imperiums

4 JahRe nach Eine neue Hoffnung· Star Wars: Episode VI –

Die Rückkehr der Jedi­Ritter· Palast der dunklen SonnenDer Kopfgeldjägerkrieg:· Die mandalorianische

Rüstung· Das Sklavenschiff· Die große Verschwörung· Der Pakt von Bakura

5 JahRe nach Eine neue Hoffnung· Luke Skywalker und die

Schatten von Mindor

6,5–7,5 JahRe nach Eine neue HoffnungX-Wing: · Angriff auf Coruscant· Die Mission der Rebellen· Die teuflische Falle· Bacta­Piraten· Die Gespensterstaffel· Operation Eiserne Faust· Kommando Han Solo

8 JahRe nach Eine neue Hoffnung· Entführung nach Dathomir

9 JahRe nach Eine neue HoffnungDie Thrawn-Trilogie:· Erben des Imperiums· Die dunkle Seite der Macht· Das letzte Kommando

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9 JahRe nach Eine neue HoffnungX-Wing: · Isards Rache

11 JahRe nach Eine neue HoffnungDie Jedi-Akademie-Trilogie:· Flucht ins Ungewisse· Der Geist des Dunklen Lords· Der Meister der Macht· Der Kampf des Jedi

12–13 JahRe nach Eine neue Hoffnung· Palpatines Auge· Dark Saber – Der Todesstern· Planet des ZwielichtsX-Wing: · Das letzte Gefecht

14 JahRe nach Eine neue Hoffnung· Der Kristallstern

16–17 JahRe nach Eine neue HoffnungDie schwarze Flotte:· Vor dem Sturm· Aufmarsch der Yevethaner· Entscheidung bei Koornacht

17 JahRe nach Eine neue Hoffnung· Rebellion der Verlorenen

18 JahRe nach Eine neue HoffnungDie Corellia-Trilogie:· Der Hinterhalt· Angriff auf Selonia· Showdown auf Centerpoint

19 JahRe nach Eine neue HoffnungDie Hand von Thrawn:· Schatten der Vergangenheit· Blick in die Zukunft· Der Zorn des Admirals

22 JahRe nach Eine neue Hoffnung· Die Verschollenen

23–24 JahRe nach Eine neue HoffnungYoung Jedi Knights:· Die Hüter der Macht· Akademie der Verdammten· Die Verlorenen· Lichtschwerter· Die Rückkehr des dunklen

Ritters· Angriff auf Yavin 4· Die Trümmer von Alderaan· Allianz der Vergessenen· Stimmen des Zorns· Gefangen auf Ryloth· Das Vermächtnis des

Imperiums

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25 JahRe nach Eine neue HoffnungDas Erbe der Jedi-Ritter:· Die Abtrünnigen· Die schwarze Flut· Das Verderben· Der Untergang· Die letzte Chance· Planet der Verlorenen· Anakin und die Yuuzhan Vong· Die Verheißung· Das Ultimatum· Jainas Flucht· Rebellenträume· Aufstand der Rebellen· Verräter· Wege des Schicksals· Die Ruinen von Coruscant· Der verschollene Planet· Wider alle Hoffnung· Die letzte Prophezeiung· Vereint durch die Macht

35 JahRe nach Eine neue HoffnungDunkles Nest:· Die Königsdrohne· Die verborgene Königin· Schwarmkrieg

40 JahRe nach Eine neue HoffnungWächter der Macht:· Intrigen· Blutlinien· Sturmfront· Exil· Opfer· Inferno· Zorn· Enthüllungen· Sieg

41 JahRe nach Eine neue Hoffnung· Gegenwind

43 JahRe nach Eine neue Hoffnung

Das Verhängnis der Jedi-Ritter:· Der Ausgestoßene· Omen· Abgrund· Rückschlag· Die Verbündeten· Im Vortex

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Für Kevin McConnell,der dabei ist, zu einem eigenen großartigen neuen Abenteuer aufzubrechen.

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Dramatis Personae

ABELOTH; weibliche WesenheitALLANA SOLO; junges Mädchen (Mensch)BEN SKYWALKER; Jedi-Ritter (Mensch) C-3PO; Protokolldroide (Droide)ERAMUTH BWUA’TU; Anwalt (Bothaner)GAVAR KHAI; Sith-Ritter (Mensch)HAN SOLO; Captain des Millennium Falken (Mensch)JAGGED FEL; Staatschef des Galaktischen Imperiums

(Mensch)JAINA SOLO; Jedi-Ritterin (Mensch)KENTH HAMNER; amtierender Jedi-Großmeister (Mensch)LANDO CALRISSIAN; Geschäftsmann (Mensch)LEIA ORGANA SOLO; Jedi-Ritterin (Mensch)LUKE SKYWALKER; Jedi-Großmeister (Mensch)NATASI DAALA; Staatschefin der Galaktischen Allianz

(Mensch)R2-D2; Astromechdroide (Droide)SABA SEBATYNE; Jedi-Meisterin (Barabel)SARASU TAALON; Sith-Lord (Keshiri)TAHIRI VEILA; Angeklagte und ehemalige Jedi-Ritterin

(Mensch)VESTARA KHAI; Sith-Schülerin (Mensch)

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Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis …

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1. Kapitel

Jenseits des vorderen Sichtfensters hing der hauchzarte Schleier der Ashteri-Wolke, einer ausgedehnten Strömung ioni-sierten Tuderiumgases am Rand des Kessel-Sektors. Gesprenkelt von den blauen Lichthöfen von tausend fernen Sternen waren die milchigen Fäden ein sicheres Zeichen dafür, dass die Felshund der sonnenlosen Dunkelheit in den Tiefen des Schlunds endlich ent-ronnen war. Nach dem angespannten Grausen, blind durch ein Labyrinth unkartografierter Hyperraumstrecken und hungriger Schwarzer Löcher zu springen, war selbst dieses blasse Licht für Jaina Solo eine willkommene Erleichterung.

Oder vielmehr wäre es das gewesen, wenn sich die Wolke an der richtigen Stelle befunden hätte.

Die Felshund war unterwegs nach Coruscant, nicht nach Kessel, und das bedeutete, dass die Ashteri-Wolke eigentlich vierzig Grad an Backbord sein sollte, wenn sie den Schlund verließen. Sie hät-te ein kaum erkennbarer Lichtklecks sein sollen, dessen Farbe so weit ins Rotspektrum ging, dass er allenfalls wie eine winzige, fla-ckernde Flamme wirkte, und Jaina konnte nicht recht begreifen, wie sie derart vom Kurs abgekommen waren.

Sie warf einen raschen Blick hinüber zur Pilotenstation – ei-nem mobilen Schwebestuhl, umgeben von Messingkontrolltafeln und herunterfahrbaren Anzeigeschirmen –, doch Lando Calrissi-

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ans gefurchte Stirn hielt keine Antworten für sie parat. Makellos mit einem weißen Schimmerseidenhemd, lavendelfarbener Hose und einem hüftlangen Cape bekleidet, kauerte er auf der Kante seines wuchtigen Nerfledersessels, das Kinn auf die Fingerknöchel gestützt und den Blick auf das alabasterweiße Leuchten draußen fixiert.

In den drei Jahrzehnten, die Jaina Lando nun kannte, war dies einer der seltenen Augenblicke, in denen ein Leben voller Glücks-spiele und Geschäfte, bei denen es um alles oder nichts ging, tat-sächlich seinen Tribut vom guten Aussehen des Trickbetrügers zu fordern schien. Außerdem war es ein Beleg für die Anspannung und die Angst der letzten paar Tage – und vielleicht auch des hek-tischen Tempos. Lando war so tadellos gekleidet wie immer, doch selbst er hatte nicht die Zeit gefunden, um die Tönung zu verwen-den, die seinem Schnurrbart und seinem lockigen Haar ihr übli-ches, tiefes Schwarz verlieh.

Nach einigen Sekunden seufzte er schließlich und lehnte sich im Sessel zurück. »Na los, sag’s schon!«

»Was soll ich sagen?«, fragte Jaina, die sich wunderte, was ge-nau Lando von ihr zu hören erwartete. Immerhin war er derje-nige, der einen schlechten Sprung gemacht hatte. »Das ist nicht meine Schuld?«

Ein Funken der Verärgerung schoss durch Landos müde Augen, doch dann schien ihm bewusst zu werden, dass Jaina lediglich ver-suchte, die Stimmung zu heben. Er warf ihr sein novastrahlendes Grinsen zu. »Du bist genauso daneben wie dein alter Herr. Siehst du nicht, dass dies nicht der richtige Augenblick für Scherze ist?«

Jaina wölbte eine Augenbraue. »Dann hast du also nicht be-schlossen, an Kessel vorbeizurauschen, um deiner Frau und dei-nem Sohn Hallo zu sagen?«

»Gute Idee«, meinte Lando kopfschüttelnd. »Aber … nein.«»Tja, dann  …« Jaina aktivierte die Ersatzpilotenstation und

wartete, während die Langstreckensensoren hochfuhren. Die Fels-

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hund, ein alter Asteroidenschlepper, der so konstruiert worden war, dass er von einem einzelnen Piloten und einer großen Robo-terbesatzung betrieben werden konnte, besaß eigentlich keinen richtigen Kopilotenplatz, und das bedeutete, dass die Wartezeit länger dauern würde, als Jaina recht war. »Was machen wir hier?«

Landos Miene wurde ernst. »Gute Frage.« Er wandte dem ge-räumigen Cockpit der Felshund den Rücken zu, wo der uralte Brü-ckendroide des Gefährts vor einem gleichermaßen uralten Navi-gationscomputer stand. Der Droide, ein RN8-Modell von Cybot Galactica mit weiblicher Programmierung, besaß einen trans-parenten Kugelkopf, der gegenwärtig von den schwirrenden Fun-ken einer Zentralprozessoreinheit erfüllt war, die auf vollen Tou-ren lief. Außerdem befanden sich drei saphirblaue Fotorezeptoren im Innern der Kugel, die in gleichmäßigen Abständen platziert waren, um einen vollständigen Rundumblick zu verschaffen. In das bronzefarbene Körpergehäuse des Droiden waren Sternen-konstellationen, Kometen und andere »himmlische« Kunstwerke eingeätzt. »Ich weiß, dass ich Ornate aufgetragen habe, Kurs auf Coruscant zu setzen.«

RN8s Kopfkugel drehte sich gerade weit genug, dass sich einer ihrer Fotorezeptoren auf Landos Gesicht richtete. »Ja, das haben Sie.« Ihre Stimme war seidig, tief und tadelnd. »Und dann haben Sie den Befehl widerrufen und mich angewiesen, uns zu unserem gegenwärtigen Zielort zu dirigieren.«

Lando runzelte die Stirn. »Du solltest mehr Mühe darauf ver-wenden, deine Audiosysteme zu warten«, entgegnete er. »Du hörst komische Dinge.«

Die Funken im Innern von RN8s Kugelkopf wurden dunkler, als sie Energie zu ihren Diagnosesystemen umleitete. Jaina wandte ihre eigene Aufmerksamkeit wieder der Ersatzanzeige zu und sah, dass die Langstreckensensoren endlich online waren. Unglück-licherweise waren sie keine Hilfe. Das Einzige, das sich innerhalb des Bronzerahmens verändert hatte, waren die Färbung des Bild-

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schirms und ein einzelnes Symbol, das die Position der Felshund genau in der Mitte kennzeichnete.

RN8s seidige Stimme ertönte auf der Rückseite des Cockpits. »Meine Audiosensoren befinden sich in optimalem Zustand, Cap-tain – ebenso wie mein Datenspeicher und die Suchfunktionen.« Ihre Worte hallten plötzlich in einem sehr vertrauten Männerbari-ton über das Deck. »Kursänderung zu Zielort Ashteri-Wolke, Ankunft in siebzehn Stunden fünfzehn Minuten, Galaktische Standardzeit.«

Landos Kiefer fiel nach unten, und er stotterte: »Da … Das bin nicht ich!«

»Nicht ganz«, stimmte Jaina zu. Bei mehreren Worten lag die Betonung auf den falschen Silben, doch abgesehen davon war die Stimme identisch. »Aber das Ganze ist nah genug dran, um einen Droiden zu täuschen.«

Landos Blick verklärte sich vor Verwirrung. »Willst du mir das damit sagen, von dem ich glaube, dass du es mir sagen willst?«

»Ja«, meinte Jaina und warf einen Blick auf ihre leere Sensor-anzeige. »Ich weiß nicht genau, wie, aber irgendjemand hat sich für dich ausgegeben.«

»Mithilfe der Macht?«Jaina zuckte die Schultern und warf einer dunklen Ecke einen

vielsagenden Blick zu. Obwohl sie ein halbes Dutzend Machtkräf-te kannte, die man dazu hätte benutzen können, um RN8s Stimm-erkennungssoftware zu überlisten, besaß keine einzige dieser Techniken eine Reichweite, die sich in Lichtjahren messen ließ. Sie begann vorsichtig, ihr Machtbewusstsein auszudehnen, kon-zentrierte es auf die abgelegenen Ecken des großen Schiffs, und dreißig Standardsekunden später war sie erstaunt darüber, nichts Ungewöhnliches zu entdecken. Da waren keine lauernden Wesen, keine »blinden« Bereiche, die womöglich auf eine künstliche Lee-re in der Macht hingewiesen hätten, nicht einmal irgendwelches kleinwüchsige Ungeziefer, bei dem es sich um einen Machtnutzer handeln konnte, der seine Präsenz verschleierte.

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Einen Augenblick später wandte sie sich wieder Lando zu. »Sie müssen die Macht benutzen. Abgesehen von uns und den Droiden ist niemand an Bord.«

»Ich hatte befürchtet, dass du das sagst.« Lando zögerte einen Moment, ehe er fragte: »Lukes Freunde?«

»Ich hasse es, vorschnelle Schlüsse zu ziehen, aber  … wer sonst?«, entgegnete Jaina. »Erstens: Ob nun Vergessener Stamm oder nicht, sie sind Sith. Zweitens: Sie haben schon einmal ver-sucht, uns aufs Kreuz zu legen.«

»Was sie so verrückt wirken lässt wie einen Rancor auf einem Tanzdeck«, meinte Lando. »Abeloth war fünfundzwanzigtausend Jahre lang in einem Schwarzen Loch eingesperrt wie in einem Ge-fängnis. Was für ein Irrer ist bloß auf die Idee gekommen, dass es eine gute Idee wäre, sie zu befreien?«

»Sie sind Sith«, erinnerte Jaina ihn. »Alles, was für sie zählt, ist Macht, und Abeloth besaß so viel Macht wie eine Nova Licht – bis Luke sie getötet hat.«

Lando runzelte nachdenklich die Stirn. »Und wenn sie verrückt genug sind zu glauben, sie könnten Abeloth mit sich nach Hause nehmen, sind sie vermutlich auch verrückt genug zu denken, sie könnten es mit dem Kerl aufnehmen, der sie umgebracht hat.«

»Exakt«, erwiderte Jaina. »Bis vor einigen Wochen wusste nie-mand auch nur, dass der Vergessene Stamm überhaupt existiert. Das hat sich geändert, doch sie sind immer noch bestrebt, so viel geheim zu halten, wie sie nur können.«

»Deshalb werden sie versuchen, Luke und Ben auszuschalten«, stimmte Lando zu. »Und uns ebenfalls – um den Deckel auf dem Topf zu halten.«

»Das ist auch meine Vermutung«, sagte Jaina. »Sith mögen Ver-stohlenheit, und um weiter im Verborgenen zu bleiben, müssen sie uns jetzt aufhalten. Sobald wir aus dem Schlund raus sind, müssen sie damit rechnen, dass wir uns Zugriff aufs HoloNet verschaffen und Bericht erstatten.«

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Lando schaute auf und atmete frustriert aus. »Ich habe Luke gesagt, dass er niemandem vertrauen kann, der ein Hochlord vor seinen Namen setzt.« Tatsächlich hatte er sogar mit noch mehr Nachdruck als Jaina versucht, Luke von einem zweiten Abkom-men mit dem Vergessenen Stamm abzubringen – von einem Ab-kommen, das vorsah, dass die Skywalkers und drei Sith zurück-geblieben waren, um gemeinsam Abeloth’ primitiven Heimatpla-neten zu erkunden. »Vielleicht sollten wir umdrehen.«

Jaina dachte bloß eine Sekunde lang nach und schüttelte dann den Kopf. »Nein. Als Luke dem Abkommen zugestimmt hat, wuss-te er, dass es keinen Bestand haben würde«, sagte sie. »Sarasu Taa-lon hat sein Wort schon einmal gebrochen.«

Lando blickte finster drein. »Das bedeutet nicht, dass Luke und Ben sicher sind.«

»Nein«, stimmte Jaina zu. »Aber es bedeutet, dass er ihr Leben riskiert, um unsere Chancen zu steigern, dem Jedi-Rat Bericht er-statten zu können. Das ist unser Auftrag.«

»Streng genommen kann Luke dir momentan gar keine Aufträ-ge erteilen«, drängte Lando. »Eigentlich verstößt du nicht gegen Befehle, wenn wir …«

»Luke Skywalker ist noch immer der mächtigste Jedi in der Gala-xis. Ich denke, wir sollten davon ausgehen, dass er einen Plan hat«, beharrte Jaina. Ein plötzliches Kribbeln drohender Gefahr schoss ihr den Rücken hinab und veranlasste sie, den Schnellöffner ihres Sicherheitsgeschirrs zu betätigen. »Abgesehen davon müssen wir anfangen, uns Gedanken darüber zu machen, unsere eigene Haut zu retten.«

Lando schaute immer besorgter drein. »Was soll das heißen?«, fragte er. »Dass du irgendetwas spürst?«

Jaina schüttelte den Kopf. »Noch nicht.« Sie stand auf. »Aber das werde ich bald. Was glaubst du, warum sie uns an einen Ort geschickt haben, der so leicht zu finden ist?«

Lando runzelte die Stirn. »Oh …« Er schaute hoch zu einem

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Bildschirm, drückte einige Tasten – zweifellos, um einen Taktik-bericht aufzurufen –, ehe er mit seiner Faust gegen den Rand der Messingkonsole hieb. »Stören die etwa unser Signal?«

»Da die Sensorsysteme des Schiffs gegenwärtig zur Entmag-netisierung außer Betrieb sind, ist das schwierig zu sagen«, er-widerte RN8.

»Außer Betrieb?«, kreischte Lando. »Wer hat das autorisiert?«»Sie selbst, vor neunundsiebzig Sekunden«, entgegnete RN8.

»Möchten Sie, dass ich die Aufnahme noch mal abspiele?«»Nein! Befehl zurück und fahr alle Systeme wieder hoch!« Lan-

do wandte sich an Jaina und fragte: »Hast du irgendeine Ahnung, wie lange uns noch bleibt, bevor das Geballer anfängt?«

Jaina schloss die Augen und öffnete sich der Macht. Sie fühlte eine Ansammlung aggressiver Präsenzen, die sich ihnen aus Rich-tung des Schlunds näherten. Sie wandte sich an RN8.

»Wie lange noch bis zum Neustart des Sensorsystems?«»Schätzungsweise drei Minuten und siebenundfünfzig Sekun-

den«, meldete der Droide. »Ich fürchte, Captain Calrissian hat au-ßerdem eine vollständige Datenkomprimierung befohlen.«

Jaina zuckte zusammen und drehte sich wieder zu Lando um. »In diesem Fall würde ich sagen, weniger als drei Minuten und zweiundfünfzig Sekunden. Von hinten kommt etwas Feindseliges auf uns zu.« Sie machte sich auf zur Luke an der Rückseite der riesigen Brücke. Ihre Stiefel hallten auf dem alten Durastahldeck. »Warum schaust du nicht, ob du es schaffst, diesen falschen Be-fehlen ein Ende zu machen?«

»Sicher, ich werde meiner Besatzung einfach sagen, dass sie aufhören sollen, auf mich zu hören.« Landos Stimme klang sar-kastisch. »Da es sich um Droiden handelt, werden sie wissen, was ich damit meine.«

»Du könntest versuchen, ihre Standardverifikationsroutinen abzuschalten«, schlug Jaina vor.

»Das könnte ich vielleicht machen, wenn eine so alte Droiden-

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besatzung wie diese über Standardverifikationsroutinen verfügen würde.« Lando drehte sich um und sah Jaina mit finsterer Miene an, als sie weiter den Raum durchquerte. »Und wo willst du jetzt hin?«

»Du weißt, wohin«, entgegnete Jaina.»Zu deinem StealthX?«, entgegnete Lando. »Zu dem mit bloß

drei Triebwerken? Zu dem, der seine Zielvorrichtung eingebüßt hat?«

»Ja, genau zu dem«, bestätigte Jaina. »Wir brauchen da draußen ein Paar Augen – und jemanden, der der Felshund Deckung gibt.«

»Auf keinen Fall!«, wandte Lando ein. »Wenn ich dich in diesem Ding da rausgehen lasse, um gegen Sith zu kämpfen, wird mich dein Papa die nächsten zehn Jahre über in kleinen Stückchen an Amelias Nexu verfüttern.«

Jaina blieb stehen, drehte sich zu ihm um und stützte eine Hand in ihre Hüfte. »Lando, hast du gerade gesagt, wenn du mich da rausgehen lässt? Hast du allen Ernstes ›Auf keinen Fall!‹ zu mir gesagt?«

Lando rollte uneingeschüchtert mit den Augen. »Du weißt, dass ich es nicht so gemeint habe. Aber bist du etwa raumkrank geworden? Mit nur drei Triebwerken ist dieser Sternenjäger unge-fähr genauso manövrierfähig wie eine Rettungskapsel!«

»Vielleicht, aber das ist immer noch besser, als wie ein blindes Bantha in diesem Ding hier zu hocken. Aber trotzdem danke, dass du dir Sorgen um mich machst.« Sie warf Lando ein säuerliches Lächeln zu. »Es ist so süß, wenn ihr alten Kerle so was macht.«

»Alt?«, rief Lando. Nach einem Moment schien ihm der spötti-sche Tonfall in Jainas Tonfall bewusst zu werden, und sein Kinn sackte nach unten. »Das hatte ich verdient, oder?«

»Denkst du?« Jaina lachte, um zu zeigen, dass sie ihm nichts übel nahm, und fügte dann hinzu: »Und du weißt, was Tendra mit mir machen würde, wenn ich ohne Chances Vater zurückkäme. Also lass uns beide vorsichtig sein.«

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»In Ordnung, abgemacht.« Lando winkte sie in Richtung der Luke. »Ab mit dir, jag ein bisschen was in die Luft … und viel Spaß!«

»Danke.« Jainas Tonfall wurde ernster, und sie setzte nach: »Und ich meine damit für alles, Lando. Du müsstest nicht hier sein, und ich bin dankbar dafür, dass du all diese Risiken eingehst, um uns zu helfen. Das bedeutet mir sehr viel – und dem ganzen Orden auch.«

Landos Machtaura kühlte sich ab, und mit einem Mal wandte er unbehaglich den Blick ab. »Jaina, gibt es da etwas, das du mir nicht sagst?«

»Über diese Situation?«, fragte Jaina, die angesichts seiner selt-samen Reaktion die Stirn runzelte. »Ich glaube nicht. Warum?«

Lando atmete erleichtert aus. »Jaina, meine Liebe, vielleicht hat dir das noch nie jemand erzählt …« Seine Stimme wurde noch ernster. »Aber wenn eine Jedi anfängt, einem zu sagen, wie viel man ihr bedeutet, beginnt die Zukunft, sehr furchterregend aus-zusehen.«

»Oh … tut mir leid.« Jainas Wangen wärmten sich vor Verlegen-heit. »So etwas habe ich damit nicht gemeint. Wirklich nicht. Ich habe nur versucht zu …«

»Ist schon in Ordnung.« Landos Stimme war immer noch ein bisschen zittrig. »Und falls du doch etwas damit sagen wolltest …«

»Wollte ich nicht«, unterbrach Jaina.»Ich weiß«, meinte Lando und hob eine Hand, um sie zum

Schweigen zu bringen. »Aber falls die Sache da draußen schlecht läuft, flieg einfach nach Coruscant zurück und erstatte Bericht. Ich kann auf mich selbst aufpassen. Verstanden?«

»Sicher, Lando, ich verstehe.« Jaina ging weiter in Richtung Luke und fügte im Stillen hinzu: Aber ich werde dich niemals al-lein zurücklassen.

»Gut … und versuch, dicht bei mir zu bleiben. Wir werden nicht lange hier verweilen.« Von Landos Sessel ging ein dumpfes Surren aus, als er ihn drehte, um RN8 anzusehen. »Ornate, bereite einen Notfallsprung zu unseren letzten Koordinaten vor!«

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»Ich fürchte, das ist unmöglich, Captain Calrissian«, entgegne-te der Droide. »Sie haben den Dauerbefehl erteilt, den Speicher des Navigationscomputers nach jedem Sprung zu löschen.«

»Wie bitte?« Jetzt schlich sich ein Anflug von Panik in Landos Zorn. »Wie viele Befehle habe ich sonst noch … Nein, vergiss das und widerruf einfach bloß meine vorherigen Kommandos!«

»Alle?«»Ja!«, schnappte Lando. »Nein, warte …«Jaina erreichte die Luke und eilte den nietengespickten Korri-

dor dahinter hinab, ohne darauf zu warten, den Rest von Landos Befehl zu hören. Sie hatte noch immer keine Ahnung, was die Sith im Schilde führten, aber sie würde sie aufhalten – und das nicht bloß, weil der Jedi-Rat alles erfahren musste, was sie und Lando ihnen über den Vergessenen Stamm der Sith berichten konnten. Im Laufe der Jahre war Lando dem Jedi-Orden ein ebenso loyaler Freund gewesen wie ihren Eltern. Wieder und wieder hatte er sein Leben, sein Vermögen und seine Freiheit riskiert, um ihnen dabei zu helfen, die Krise zu bewältigen, welche auch immer es zufäl-lig gerade gewesen war, die in diesem Moment den Frieden in der Galaxis bedroht hatte. Er behauptete stets, er würde sich bloß für einen Gefallen revanchieren oder eine Investition schützen oder gute Geschäftsbeziehungen pflegen, doch Jaina wusste es besser. Er passte auf seine Freunde auf und tat alles, was in seiner Macht stand, um ihnen dabei zu helfen zu überleben – ganz gleich, in was für ein Schlamassel sie hineinmanövriert worden waren.

Jaina erreichte die vordere Hangarbucht. Als sich das Schott vor ihr öffnete, war sie überrascht festzustellen, dass ihr ramponierter StealthX bereits von einer Reihe von Scheinwerfern erhellt wurde. Im ersten Moment nahm sie an, dass Lando den Hangardroiden angewiesen hatte, das Jägerkontingent der Felshund startklar zu machen. Dann sah sie, was an ihrem Sternenjäger fehlte.

Unter den Flügelspitzen ragten keine Waffenläufe hervor. Tat-sächlich waren die Kanonen selbst verschwunden – zumindest

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auf der Seite, der sie sich jetzt gegenübersah. Sie war so verblüfft, dass sie sich dabei ertappte, wie sie darauf wartete, dass sich die übrigen Hangarlichter einschalteten. Für einen Moment hatte sie ganz vergessen, dass die Felshund keine automatische Beleuch-tung besaß. Von der anderen Seite des StealthX ertönte das Sum-men eines Druckluftschraubenschlüssels, und unter dem Rumpf des Sternenjägers bemerkte sie eine Ansammlung teleskopischer Droidenbeine, die sich gegen das Aktuatorgehäuse einer K X12-La-serkanone von Taim & Bak stemmten.

»Was zum …?«Jaina riss das Lichtschwert vom Gürtel, überquerte mit drei ra-

schen Machtsprüngen zwanzig Meter fleckigen Bodens und hüpf-te hoch auf den Rumpf ihres StealthX. Sie konnte kaum glauben, was sie sah. Am anderen Ende des Flügels stand ein spinnenför-miger BY2B-Wartungsdroide, die dicken Fracht-Pedipalpi um die letzte Laserkanone des Sternenjägers gespannt, während die fein-gliedrigen Werkzeugarme die Befestigungsklammern lösten.

»ByZwoBee!«, rief Jaina. »Was machst du da?«Der pneumatische Schraubenschlüssel verstummte wim-

mernd, und drei der Fotorezeptoren des Droiden schwenkten zu Jainas Gesicht herum.

»Es tut mir leid, Jedi Solo. Ich dachte, Ihr wüsstet Bescheid.« Wie bei allen Droiden an Bord der Felshund war die Stimme des BY2B weiblich und sinnlich. »Ich baue diese Laserkanone aus.«

»Das sehe ich«, entgegnete Jaina. »Warum?«»Damit ich sie in die Wartungswerkstatt bringen kann«, er-

widerte BY2B. »Captain Calrissian hat das angeordnet. Da der Sternenjäger ohnehin fluguntauglich ist, dachte er, es wäre ein guter Zeitpunkt, die Waffensysteme zu erneuern.«

Jainas Herz sackte nach unten, doch sie vergeudete keine Zeit mit dem Versuch, BY2B davon zu überzeugen, dass man sie zum Narren gehalten hatte. »Hast du Lando konkret gesehen, als er die-sen Befehl gegeben hat?«

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UNVERKÄUFLICHE LESEPROBE

Troy Denning

Star Wars™ Das Verhängnis der Jedi-Ritter 6Im Vortex

DEUTSCHE ERSTAUSGABE

Taschenbuch, Broschur, 528 Seiten, 12,5 x 18,7 cmISBN: 978-3-442-26680-7

Blanvalet

Erscheinungstermin: September 2011

Verführt von der dunklen Seite der Macht Angetrieben durch eine Gefahr, die alle Nutzer der Macht gefährdet, hat sich Luke Skywalkermit mehreren Sith-Lords verbündet, um dieser Bedrohung entgegenzutreten. Er weiß, dass dieDunklen Lords nur auf eine Gelegenheit warten, ihn zu betrügen und für ihre eigenen Zweckezu benutzen. Doch auch Luke Skywalker weiht seine Verbündeten nicht in alle seine Pläne ein.Nicht einmal seinen eigenen Sohn, der einer jungen Sith-Kriegerin immer näher kommt.