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TU Dresden - Institut für Politikwissenschaft - Prof. Dr. Werner J. Patzelt
BM ‚Politische Systeme‘
Arten politischer Systeme III:Demokratische Verfassungsstaaten mit parlamentarischem, präsidentiellem oder semi-präsidentiellem Regierungssystem
TU Dresden - Institut für Politikwissenschaft - Prof. Dr. Werner J. Patzelt
A & O des Kurses !
Gliederung des Proseminars
I. Organisatorisches und GrundsätzlichesII. Wofür und wie gebraucht man ‚analytische Kategorien‘?III. Wie wendet man die analytischen Kategorien des Modells eines
‚politischen Systems‘ an?IV. Ergänzender Stoff zur Vorlesung I:
Analytische Kategorien und deren systemvergleichende Anwendung politische Kultur; politische Sozialisation; politische Eliten und deren
Rekrutierung; Föderalismus
V. Grundtypen politischer Systeme: systemvergleichende Anwendung analytischer Kategorien
totalitäre Diktatur, autoritäre Diktatur, zusammenbrechende und entstehende Systemstrukturen, demokratische Verfassungsstaaten mit unterschiedlichen Regierungssystemen, repräsentative und plebiszitäre Demokratie
VI. Ergänzender Stoff zur Vorlesung II:Analytische Kategorien und deren systemvergleichende Anwendung
Wahlsysteme, Wahlverhalten, Wahlkämpfe; Politikfeldanalyse
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Arten politischer Systeme
Herrschaftsstruktur
Willensbildung
• monistisch
• gewaltenteilend
politischerGestaltungsanspruch
• begrenzt• unbegrenzt
• konkurrierend
• monopolisiert
totalitäre Diktatur
liberaler demokratische
r Verfassungssta
atautoritäre
Diktatur
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Der liberale, demokratische Verfassungsstaat
gewaltenteilende Herrschaftsstruktur (‚Verfassungsstaat‘)
konkurrierende politische Willensbildung unter möglicher Einbeziehung aller Bürger ab einem bestimmten Alter (‚demokratisch‘)
(sehr) begrenzter staatlicher Gestaltungs-anspruch, ggf. allein auf Sicherheit im Inneren und nach außen (‚liberal‘)
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Unterschiede zwischen demokratischen Verfassungsstaaten
Regierungssystempräsidentiell semi-präsidentiell / semi-parlamen-tarisch parlamentarisch Proporzsystem
Rolle plebiszitärer Elemente rein repräsentative Demokratie plebiszitär angereicherte repräsentative Demokratie Referendumsdemokratie
Rolle politischen StreitsKonkurrenzdemokratie Konkordanzdemokratie (‚Neokorporatismus‘)
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Präsidentielles und parlamentarisches Regierungssystem
präsidentiellesRegierungssystem
parlamentarisches Regierungssystem
‚neuer
Dualismus‘
Wahlvolk Wahlvolk
Parlament
‚alter Dualismus‘
Parlament
RegierungRegierung
Präsident
Präsident
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Das semi-präsidentielle bzw. semi-parlamentarische Regierungssystem
Parlament
Präsident
Wahlvolk
bringt ins Amt
bringt ins Amt
problembelastete Beziehungen Prob
lem
zoneRegierun
g
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‚Parlamentarische‘ Problemlösung im semi-präsidentiellen Regierungssystem
Präsident
Wahlvolk
bringt ins Amt
RegierungParlament
bringt ins Amt
regierende Parlamentsmehrheit nur formaler Akt
Präsident ordnet
sich unter
zieht sich aufeine
überparteilicheRolle als
Staatsoberhauptzurück
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‚super-präsidentielle‘ Problemlösung im semi-präsidentiellen Regierungssystem
Parlament
Präsident
Wahlvolk
bringt ins Amt
Regierung
bringt ins Amt
Gleichartigkeit von Parlaments- und Präsidentenmehrheit
Regierung wird zum ‚Arbeitsstab‘ des
Präsidenten
wird zum dominierenden
politischen Akteur
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‚bonapartistische‘ Problemlösung im semi-präsidentiellen Regierungssystem
Parlament
Präsident
bringt ins Amt
Regierung
bringt ins Amt
Wahlvolk
?
wenig handlungsfähiges Parlament
instabile Regierung
Präsident dominiert
stützt sich auf plebiszitäre
Legitimation
geringe Handlungsfähigkeit
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Fallbeispiel
Vergleichsfälle:Großbritannien, USA, Frankreich
Fragestellung: „Läßt sich behaupten, ein bestimmter
Typ von Regierungssystem (präsidentiell, parlamentarisch, semi-präsidentiell) sei ‚besser‘ als ein anderer?“
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konkrete Aufgabe des Referenten
Jedes Referat dient dazu, anhand einer klaren, im Seminarplan vorgegebenen Frage zwei oder drei politische Systeme miteinander zu vergleichen, und zwar anhand der in jeweiligen Sitzung vorzustellenden
oder einzuübenden analytischen Kategoriensowie einen solchen Vergleich jene Frage zu beantworten.
Nicht vom Referenten dargestellt müssen werden ... die vergleichsanleitenden Kategorien (= Aufgabe des
Dozenten) die verglichenen Tatbestände selbst (= Aufgabe gelöst durch
Vorbereitung der Teilnehmer anhand der vorab zu studierenden Texte)
Ein erfolgreich erprobtes Beispiel findet sich im Foliensatz zur ersten Proseminarsitzung.
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Was ist eine ‚Analyse‘?
‚analytische Distanz‘
Sie beantwortet mit Anspruch auf Wahrheit eine klare Frage, etwa: Warum hat X die Wahl gewonnen?
Sie ordnet den Stoff nach Gesichtspunkten oder Begriffen, die für eine Antwort auf jene Frage nützlich sind. Genau solche Gesichtspunkte oder
Begriffe sind ‚analytische Kategorien‘. Sie löst sich von ...
der Chronologie der Ereignisse (‚historische Beschreibung‘) der Selbstsicht der Akteure (‚Nachzeichnung der Sicht von innen‘) der für den Autor unverbindlichen Wiedergabe der Sichtweisen
anderer (‚Nachzeichnung des Diskussionsstandes‘)
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Aufgaben von ...Referent und Diskutant
trägt den zu vermittelnden Stoff vor oder präsentiert die einzuübenden Fertigkeiten anhand einer klaren
Fragestellung in zielführender Gliederung mündend in eine begründete
Antwort auf seine Frage; zeigt auf ...
weiterführende Fragestellungen
erkenntnisträchtige weitere Richtungen der Gedanken- und Argumentationsführung.
freundlic
her
Wett
stre
it
erörtert, ob das vom Referenten an den Tag gelegte Verständnis des Stoffes wohl das bestmögliche war legt ggf. eine Alternative vor
hinterfragt den Gedankengang des Referenten legt ggf. eine Alternative vor
bringt Sachverhalte, Sichtweisen und Gedanken vor, die der Referent überging, obwohl sie nach Ansicht des Diskutanten wichtig sind.
• lobt• kritisiert• bringt Eigenes
... aber niemals ein ‚Koreferat!‘