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3. Auf Pharmgzie beziigliehe. 401 3. Auf Pharmazie bezfigliche Methoden. Colorimetrische and fluorometrisehe Studien tiber die Borntraeger- sehe Reaktion bei anthraehinonhaltigen Drogen wurden im Rahmen einer Nachprfifung yon B~ARD V. C~It~ISTE~SE~ and ISMAIL A. ABDEL- LATI~ "1 durchgefithrt. Zweck der Arbeit war die Ermittlung des boston Verfahrens, der geeignetsten geagenzien und organischen Lbsungsmittel. Die Fluorescenz nnter Ultraviolett-Bestrahlung der emodinhaltigen Drogen ist spezifisch und kann zu ihrer Identifizierung verwendet werden; sie ist auf die Anthrachirmn-Derivate zurfickzuffihren und ist zu ihrer Auffindung geeignet. Die Versuche bewiesen, dab die AlkMi- der Si~ure-tIydrolyse vorzuziehen ist. Fiir die BO~T~XOE~-Reaktion is~G alkoholische Kalilauge zu empfehlen. Die Reaktion wurde unter Anwendung versehiedener Lbsungsmittel (~ther, Petrol~her, Benzol, Amylalkohol, Chloroform, ~thylendichlorid und Tetra- ehlorkohlenstoff) an Sennabl/tttern (Cassia acutifolia Delile) durchgefiihrt. Bestes Lbsungsmittel ist Ather, hinsichtlich Haltbarkeit yon Farbe und Fluores- cenz eignet sich aueh noch Amylalkohol. Ammoniakalisehe Aussehtittlangen wurden spektrophotometrisch untersucht. Es zeigte sieh hierbei, dug die ver- sehiedenen Lbsungsmittel die gleicho Ar~ yon Verbindang extrahieren, denn die Extinktionskurven im Bereich yon 440--700 m# zeigen den gleichen Verlauf. Bei 660~670 m# besitzen alle Kurven ein Maximum, das aber nur bei ~_ther seharf ausgepr~gt ist. Daher ist Ather auch in dieser Hinsicht das geeignetste Lbsungsmittel. Vergleiehsweise wurden andere Drogen der Emodingruppe auf ihr Verhalten im filtrierten UV wi~hrend der Durehffihrung der Bo~w~XGEn- schen Reaktion gegen Senna gepriift. Alo6 (Kap-Variets and Aloin geben gelbe, Cascara hell-blaBrosa-gelbe Fluorescenz, wghrend Rharbarber und Frangula (l:~hamnus frangula) eine rosa Fluoreseenz liefern, die ~hnlich der yon Senna ist, abet nicht so stark wie diese. gohes Chrysarobin zeigt hellbraune ]Pluorescenz, Rumex und Rhamnus carthar- tiea geben hellgrfine Fluoreseenzen. Man kann also die einzelnen Drogen in Ge- misehen feststellen. Fiihrt man die BO~NT~AEe~Rsehe l~eaklbion an Sennabl~ttern aus, so kbnnen an der Farbe des ammoniakalischen Auszuges noeh 0,0004 g der roten Droge erkann~ werden. In der Annahme eines 10%igen An~hrachinongehalges der Drogen sind die betreffenden Verbindungen in einer Ver4iirmung yon i :25000 erfagbar. Die Fluoreseenz erlaubt nut einen weniger empfindlichen Nachweis: Die Empfindlichkeitsgrenze betr~gt bier 0,006 g der Droge, entspreehend einer Verdiinnnng yon 1:1500 der aktiven Bestandteile. Die fluoreseierenden Stoffe in den Emodin-Drogen sind sehr wahrscheinlieh Oxyanthraehinonderiva~e nit tlydroxylgruppen in 1.8-Stellung. t{. FR:EYTAG. (Iber Analysengiinge zur Ermittlung der in fester Form gehandelten Sulfonamide berichten W. HO~'FMA~ und G. WILKENS 2, nachdem be- reits frither fiber die qualitative Analytik ausffihrlieh berichtet wurde. Es wird fiber die neu aufgenommenen Pr~parate : p-Aminophenylsulfon- thiocarbamid (Badional) Schmelzpunkt : 180~ 1Karfanilsalz des p-Amino- phenylsulfon-thiocarbamids (3s Schmelzpunkt: 179--181~ 2-p- 1 j. Amer. pharmaccut. Assoc. 38, 487 (1949). 2 Pharmazie 4, 454 (1949).

Über Analysengänge zur Ermittlung der in fester Form gehandelten Sulfonamide

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Page 1: Über Analysengänge zur Ermittlung der in fester Form gehandelten Sulfonamide

3. Auf Pharmgzie beziigliehe. 401

3. A u f P h a r m a z i e b e z f i g l i c h e M e t h o d e n .

Colorimetrische and fluorometrisehe Studien tiber die Borntraeger- sehe Reakt ion bei anthraehinonhalt igen Drogen wurden im Rahmen einer Nachprf i fung yon B ~ A R D V. C~It~ISTE~SE~ and ISMAIL A. ABDEL- LATI~ "1 durchgefithrt . Zweck der Arbei t war die E rmi t t l ung des boston Verfahrens, der geeignetsten geagenz ien und organischen Lbsungsmittel . Die Fluorescenz nnter Ul t ravio le t t -Bes t rahlung der emodinhal t igen Drogen ist spezifisch und kann zu ihrer Ident i f iz ierung verwendet werden; sie ist auf die Anthrachirmn-Derivate zurfickzuffihren und ist zu ihrer Auff indung geeignet.

Die Versuche bewiesen, dab die AlkMi- der Si~ure-tIydrolyse vorzuziehen ist. Fiir die BO~T~XOE~-Reaktion is~G alkoholische Kalilauge zu empfehlen. Die Reaktion wurde unter Anwendung versehiedener Lbsungsmittel (~ther, Petrol~her, Benzol, Amylalkohol, Chloroform, ~thylendichlorid und Tetra- ehlorkohlenstoff) an Sennabl/tttern (Cassia acutifolia Delile) durchgefiihrt. Bestes Lbsungsmittel ist Ather, hinsichtlich Haltbarkeit yon Farbe und Fluores- cenz eignet sich aueh noch Amylalkohol. Ammoniakalisehe Aussehtittlangen wurden spektrophotometrisch untersucht. Es zeigte sieh hierbei, dug die ver- sehiedenen Lbsungsmittel die gleicho Ar~ yon Verbindang extrahieren, denn die Extinktionskurven im Bereich yon 440--700 m# zeigen den gleichen Verlauf. Bei 660~670 m# besitzen alle Kurven ein Maximum, das aber nur bei ~_ther seharf ausgepr~gt ist. Daher ist Ather auch in dieser Hinsicht das geeignetste Lbsungsmittel. Vergleiehsweise wurden andere Drogen der Emodingruppe auf ihr Verhalten im filtrierten UV wi~hrend der Durehffihrung der Bo~w~XGEn- schen Reaktion gegen Senna gepriift.

Alo6 (Kap-Variets and Aloin geben gelbe, Cascara hell-blaBrosa-gelbe Fluorescenz, wghrend Rharbarber und Frangula (l:~hamnus frangula) eine rosa Fluoreseenz liefern, die ~hnlich der yon Senna ist, abet nicht so stark wie diese. gohes Chrysarobin zeigt hellbraune ]Pluorescenz, Rumex und Rhamnus carthar- tiea geben hellgrfine Fluoreseenzen. Man kann also die einzelnen Drogen in Ge- misehen feststellen.

Fiihrt man die BO~NT~AEe~Rsehe l~eaklbion an Sennabl~ttern aus, so kbnnen an der Farbe des ammoniakalischen Auszuges noeh 0,0004 g der roten Droge erkann~ werden. In der Annahme eines 10%igen An~hrachinongehalges der Drogen sind die betreffenden Verbindungen in einer Ver4iirmung yon i :25000 erfagbar. Die Fluoreseenz erlaubt nut einen weniger empfindlichen Nachweis: Die Empfindlichkeitsgrenze betr~gt bier 0,006 g der Droge, entspreehend einer Verdiinnnng yon 1:1500 der aktiven Bestandteile. Die fluoreseierenden Stoffe in den Emodin-Drogen sind sehr wahrscheinlieh Oxyanthraehinonderiva~e ni t tlydroxylgruppen in 1.8-Stellung. t{. FR:EYTAG.

(Iber Analysengiinge zur Ermit t lung der in fester Form gehandelten Sulfonamide berichten W. HO~'FMA~ und G. WILKENS 2, nachdem be- reits frither fiber die qual i ta t ive Ana ly t ik ausffihrlieh berichtet wurde. Es wird fiber die neu aufgenommenen Pr~para te : p-Aminophenylsulfon- th iocarbamid (Badional) Schmelzpunkt : 180~ 1Karfanilsalz des p-Amino- phenylsulfon- thiocarbamids (3s Schmelzpunkt : 179--181~ 2-p-

1 j . Amer. pharmaccut. Assoc. 38, 487 (1949). 2 Pharmazie 4, 454 (1949).

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402 Bericht: Spezielle an~lytische Methoden.

Aminophenylsulfonamido-4-methyl-pyrimidin (Debenal-M) Schmeiz- punkt : 233-234 ~ ein Kombinationsprgparat aus lV[arbada] und Debenal- M (Supronalum) ; ein Kombinationsprgparat aus 60% 1V[arbadal und 40 ~o Badional (M.B.-Puder); p-Aminophenylsulf6n-guanidin (Sulfaguanidin, Resulfon, Ruocid) Schmelzpunkt: 189 ~ und 6-p-Aminophenylsu]fon- amido-2-4-dimethylpyrimidin (L 30, Elkosin) Schmelzpunkt: 240--242 ~ berichtet. Der besprochene Analysengang ist nach demselben Schema auf- gebaut, wie der friihere qualitative, d. h. das Sulfonamid wird durch ver- schiedene Reaktionen ,,eingekreist", bis es sich durch eine bestimmte l~eaktion zu erkenr~en gibt. Im G~gensatz zu den iiblichen Kationen- Trennungsg~ngen ist hier jede Reaktion mit einer neuen Substanzmenge durchzufiihren. Um sich zu vergewissern, ob iiberhaupt ein Salfonamid vorliegt, verf~hrt man nach WO~AH~ ~. Der Analysengang eignet sich nicht zur auszugsweisen Wiedergabe, weshalb auf die Originalarbeit ver- wiesen sei. E, B~ERT~C~.

Die mikroehemische Identifizierung des Amidons wurde yon 1~. C. W~tTSO~ und ~. J. BOWMAN ~ untersucht. Das 1930 entdeckte und in die Medizin als Analgeticum eingef/khrte Amidon (auch als Dolophin oder methadon bezeiehnet) kann leicht mikrochemiseh identifiziert werden. Die Verfasser priiften 197 1%eagenzien, darunter viele der allgemeinen Alkaloidreagenzien; davon gaben 43 krystalline F/~llungen, die iibrigen nur amorphe oder gar keine F/i]lungen mit Amidon. Die Verfasser w~hl- ten 3 Reagenzien aus, die genau bestimmte Krystalle yon charakteri- stisehen, zur Ider~tifizierung geeigneten l%rmen geben: Palladium- chlorid, Kaliumferrocyanid, Bromwasser. Die mit den anderen l~eagen- zien erhalter~en Krystalle sind nicht typisch oder sie sind /~hnlieh den Krystallen aus anderen Alkaloidf~llungen.

Die Priifungen warden in ~blicher Weise auf dem Objekttr/~ger ohne Deckgl~schen ausgef/ihrt. Als ReagenslSsungen dienen l~oige LSsung yon PdCI~ �9 H~O in 1 : 3 verdtinnter Salzs~ure, 5~oige wi~grige LSsung yon KaFe(CN)6 . 3 K20, bzw. verdiinntes Bromwasser.

Die Arbeit bringt Pho~ographien der erhaltenen Krystallbilder sowie 2 Tafeln: I. Amidon-geak~ionen, die krystalline F~llungen geben; II. ~ikrochemisehe 1%eaktionen yon 34 Alka]oiden und synthetischen Arzneimitteln mit den 3 ausgew~hlten l~eagenzien (besondere Krystall- formen, nicht leicht mit denen des Amidons zu verwechseln).

A. GaogM_x~.

Eine eolorimetrisehe Bestimmungsmethode yon Capsaiein in 01eoresina capsici entwickelte Ho~Ac~ NOI~T~ 3. Die ?~Iethode beruht auf der Blan- f~rbung, die das Capsaicin wie das Vanillin infoIge der Anwesenheit einer Pheno]grnppe in /~hnlicher Sgellnng im Molekiil liefert, wenn man auf beide eine L6sung yon Phosphorwolfram-Phosphormolybd~nsgure einwirken l/iBt. 5 ml einer 0,5 mg Vanillin enthaltenden LSsung sind

i WoJA~g, Dtseh. Apotheker-Ztg. 57, 239 (1942). 2 j. Amer. pharmaceut. Assoc. 38, 369 (1949). 3 Analytic. Chemistry 21, 934 (1949).