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n7 79,16 Kohlanstchf 5,45 Wassers'ttuff 1495 Stickstoff 99,56. Die nach einem einfacben VerhZltoiL berechnele Zu- sammensetzung, welclie der gefundenen so nahe kommt, dafs sic als die richtige anzuseben ist, ist folgende: Kohlenstoff =79,30=12 C Wasserstoff = 5,30= 10 H ' Stickstoff =15,40= 2N. Verglcicht man die Zusaminensetziing dieses K6r- pers init den Nitrobenzid, so bat sich 4 Maah Benzingas =I2 C 12 €I init 2 Maab Stickstoffoxydul 2 C 10 ver- bunden, und BUS der Verbindung ist 10t2H als Was- ser ausseschicden; es ist also Nitrobenzid, dem der Sauer stolf entzogen worden ist. XXII. 17eber BenzoZschmgeZssiiure; con E. Milscherlich. Concentrirte Salpeters&we, Schwefeldure von 1,85 spec. Gewicbt, und verschiedene andere concentrirte Sauren Idsen die Benzoesaure leicht auf, welche beim Verdiin- nen der Aufldsung mit Wasser grSfstentheils sich wieder aussondert. Setzt man dagegen zu wasserfreier Schwe- felsaure Benzoesiiure hinzu, so verbindit sie sich damit, unter Entwicklung von Wirme, zu einer zahen dnrchschei- nenden Masse, indem Scbwefelsaure von 1,85 spec. Ge- micht und eine eigenthiimlicbe Verbindung gebildet wid. Bei einem Ueberschut von Benzoesaure scheidet sich Benzoesaure, wenn man die zahe Masse aufldst, aus; mit kohlensaurer Baryterde gesatligt, bleibt die neue Saure nit Barjterde verbuoden in der Flussiglieit aufgeldst. 15 *

Ueber Benzoëschwefelsäure

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n7 79,16 Kohlanstchf 5,45 Wassers'ttuff

1495 Stickstoff

99,56.

Die nach einem einfacben VerhZltoiL berechnele Zu- sammensetzung, welclie der gefundenen so nahe kommt, dafs sic als die richtige anzuseben ist, ist folgende:

Kohlenstoff =79,30=12 C Wasserstoff = 5,30= 10 H

' Stickstoff =15,40= 2N. Verglcicht man die Zusaminensetziing dieses K6r-

pers init den Nitrobenzid, so bat sich 4 Maah Benzingas =I2 C 12 €I init 2 Maab Stickstoffoxydul 2 C 10 ver- bunden, und BUS der Verbindung ist 10t2H als Was- ser ausseschicden; es ist also Nitrobenzid, dem der Sauer stolf entzogen worden ist.

XXII. 17eber BenzoZschmgeZssiiure; con E. Milscherlich.

Concentrirte Salpeters&we, Schwefeldure von 1,85 spec. Gewicbt, und verschiedene andere concentrirte Sauren Idsen die Benzoesaure leicht auf, welche beim Verdiin- nen der Aufldsung mit Wasser grSfstentheils sich wieder aussondert. Setzt man dagegen zu wasserfreier Schwe- felsaure Benzoesiiure hinzu, so verbindit sie sich damit, unter Entwicklung von Wirme , zu einer zahen dnrchschei- nenden Masse, indem Scbwefelsaure von 1,85 spec. Ge- micht und eine eigenthiimlicbe Verbindung gebildet w i d . Bei einem Ueberschut von Benzoesaure scheidet sich Benzoesaure, wenn man die zahe Masse aufldst, aus; mit kohlensaurer Baryterde gesatligt, bleibt die neue Saure n i t Barjterde verbuoden in der Flussiglieit aufgeldst.

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Setzt man zu der filtrirten AuflOsung Chlorwasserstoff- siure hinzu, so krystallisirt eine Verbindung dcr Baryt- erde mit der Saure in schbnen Krystallen ails der Flus- sigkeit heraus, welche man, da sie vie1 lcichter im war- men Wasser Ibslich ist, WOVOD ein Theil bei 20° 20 , Theile zu seiner Auflbsung bedarf, durch Umkrystallisiren rein erhalten kann.

Diese Krystalle reagiren sauer und verlndern sich nicht an der Luft ; mit rauchender Salyetersaure oder andereii oxydirenden Substanzen, wodurch z. B. weinschwefelsaure Salze zerlegt werden , behandelt , wird die Scbwefelsaore nicht frei, welches auch zu erwarten war, day wie bc- kannt, auch die benzoesauren Salze und die Benzoesaure nicht dadurch oxydirt werden. Bis 200° erhitzt, verlo- ren 5,4405 Gnn. des Barytsalzes 0,523 Gm. Wasser; 100 Th. des Riickstands waren daher mit 10,63 Th. Wasser verbunden gewesen. Nach der Untersiichung, welclie ich sogleich anfuhren werde, verhalt sich der Sauerstoff dcs Wassers zum Sauerstoff der Baryterde wie 1 : 3. Jen- seits dieser Temperatur erhitzt, ging kein Wasser mehr iiber; die Zersetzung der S u r e tritt erst bei. einer vie1 hbheren Temperatur ein. Zur Untersuchung der Saure wurde das Barytsalz angewandt, welches bei 200° was- serfrei dargestellt worden war.

1,705 Grm. des Barytsalzes mit Schwefeisaure gefallt, gab 0,737 Gnn. schwefelsaurer Baryterde; darnach gaben 100 Th. 43,23 Th. schwefelsaurer Baryterde, worin 14,87 Schwefekiure enthalten sind.

1,812 Grm. des Barytsalzes gab, mit einem Gemenge von kohlensaurem und sabetersaurem Natron I ) gegliiht,

1 ) Ich habe die Natroaralre den Halisalzen vorgezogen, wei l man das kolrlensaure Natron leicht rein von Kieselslure erhalten kann. Die rchwefelsaure Baryterde erhilt man iedoch bei die- sen Versuchen selbst durch langes Auswaschen n i e rein. Gegliihr brckt sie stetc rosammen; reibt man die rosrmmtlngebackene Massa mit Wasser an, so reagirt das Wasser basisch, enthilt

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beim hufl6sea der Masse in Wasser und Stittigen mit Salpetersaure, 0,776 Grm. schwefelsauren Baryt als Riick- stand, welche Meage 42,82 Th. schwefelsaurer Baryterde oder 1471 Proc. Schwefelstiure entspricht ; die filtrirte Auflasung, wit salpetersaurer Baryterde gefallt, gab 0,7895 Grainm schwefelsaurer Baryterde; diese entspricht 43,57 Procent schwefelsaurer Baryterde oder 14,97 Procent Schwefelsaure. Es folgt aus diesem Versuch, dafs die SchwefelsSure, weIche man durch Zersetzen der Saure erhalt, doppelt so vie1 betrggt, als die im Salz enthaltene Earyterde zu ihrer Sattigung bedarf.

1,617 Grm. des Barytsalzes gab, mit Kupferoxyd verbrannt, 1,721 Kohlenslure, worin 0,47637 Kohlen- stoff und 0,27675 Wasser, worin 0,02S2 Wasserstoff enthalten ist; darnach ist im Salz 31,40 Proc. Kohleostoff uiid 1,860 Proc. Wasserstoff enthalten.

Nach dieser Untersuchung, da das Fehlende Sauer- stoff ist, enthalt das Salz in 100 Theilen:

28,36 Baryterde 14,84 Schwefelslure 31,40 Kohledstoff I,86 Wasserstoff

23,54 Sauerstoff. Diese Verbindung entspricht so nahe eher Verbin-

dung von 1 Atom BenzoeQure (Benzin 12 C 12 H + aber keine Spur von Baqterde; mit diluirter Schwerelsiure gekocbt, erhi l t man schwefelsaures Natron. i ch habe stets diese Operation mit der schwefelsauren Brryterde bei diesem und den friiheren Ver- su'cben ihnlicber Art vorgenommen. Die Bestimmuug der Schwe- felsiure giebt daher kein so genaues Resultat, als die Bestimmung der Basis, welehe ich auch s teb als fiir die Zusammcnsetrung der Siuren dieser Klasse a h am meisten entscheidend angesehen habe. Die. Ursachc, warurn kloinc Mengen von 18sliclen Sub- stamen mit unlcislichen Nicderschligen niederfallen, habe ich i n meinem Lehrbuch den Chemie, S. 383, w e i t l h f g aus einauder zu setzen mich bemiiht; die Thatsache ist schon lange, z. B. a m B e r z c l i u s Untersuchung des phosphorsauren Bleiosyds, be- kannt.

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Kohlcnslure 2 C + 4 0 ) init 2 Atomen Schwefelszure uud 1 Atom Basis, aus welclier Verbindung 1 Atom Wasser sich ausgeschieden, dafs ich es fur unnsthig gehalten habe, die Analyse des Salzes zu wiederholen; es besteht nach dieser Annahme das Sah in 100 'I'heilen am:

28,29 Baryterde -Ba 29,64 SchwefelsZiure = 2 3

1,84 Wasserstoff =]OH 8,87 Sauerstoff = 30,

Durch sorgames Ausfallen der Baryterde und der Auflllsung des Barytsalzes kann man sich leiclit eine reiue Auflasuag der Sdure verschaffen, man kann sie hochen, abdampfen, und bis 150° uud daruber crhitzcu, ohne dafs sie sich zersetzt. Die beifse Saure erstarrt beim Erkal- ten zu einer krystallinischen Masse; feiichter Luft arisge- setzt, zieht sie Wasser an und zerflierst VollstGudig. I n trockuer Luft giebt sic das Wasser wiederum nb, iiideui sie zu einer festeu krystallisirteu Masse eintrockuel. IcL sclilage vor, diese SPure einstweilen Benzocschwefels&urc zu nenneu, da die complicirte Zusammeusetzurig uur eiiicu Namen zuliifst, welcher auf die Zusammensetzuug hiudeu- tet, ohne sie vollstsndig anzugebeu.

Die Saure kann man in zwei Verhaltnissen mit den Basen vereinigen; die neutral reagirende Verbindung wit der Baryterde erhilt man, wenn man die bescRrieheue Verbindung mit kohlensaurer Baryterde sattigt. Sie ist sehr leicht in Wasser loslich; wenn man die conceu- trirte Aufl6suug derselben an der Luft verdalnpfeu lakt , erhalt man sic in Krystallen, deren Form schwer zu be- stimmen ist, und die au der Luft sich nicht veranderu.

1,480 Grm. dieses Salzes, welches bei 150° getrocb- net war, uiid starker erwarmt keio' Wasser mehr abgab, gab, mit Schwefe1s;iure gefallt , 0,9S3 schwefelsaure Ba- ryterde, worin O,ci4G6 Barjterdc enthalten sind; daruacll bestelit das Salz in 100 Thcilen aus:

-

31,34 Kohlenstoff =ldC

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231 56,32 SBurc' 43,68 Baryterde

Dieses Salz enthiilt folglich bei derselben Menge SBure doppelt so vie1 Rasis als das sauer reagirende; es besteht, nach diesem Verhalten berechnet, in 100 Theilen aus:

55,90 Benzoit'schwefelsaure 14,lO Baryterde.

Alle Basen, welche ich bisher untersucht, bilden init dieser Satire zwei Reilien von Salzen; die eine erhtilt man, weiin inau das neutral reagirende, die andere, wenn man das sauer reagirende Barytsalz mit eioem liislichen schwefelsauren Salz sattigt. Die Verbindungen der Kalk- erde, der Stroiitiancrde und des Bleioxyds habe ich durclr directe Vcrbintluug cler Basis uiit der reinen S h r e dar- Sestellt. Uie Verbindungen der Slure, welche dem sauer reasireiden Barj-tsaalze entsprechen , wit dein Kali, Na- tron, dem Eisenurydul, Kobaltoxyd, dem Kupferoxyd, dem Ziokoxyd, der Magnesia und mit anderen Basen mehr er- lialt man in schbnen Krystallen. Das Kalisalz verwitlert; das neutral reagirende Kalisalz zerfliefst in feuchter Luft, iu trockner erhdt man es in schanen Krystallen.

Die Verwandtschaft der Benzoij-schwefelsaure zu den Basen ist 60 grofs, dafs sie salpetersaure Baryterde und das Chlorbarium zerlegt, indem sich benzoeschwefelsaore Bnryterde bildet und Salpetersaure oder Chlorwasserstoff- saure ausgeschieden. werden.

Es steht diese Sdure an Starke der Verwandtschaft uod Anzahl von Salzen, welclie sie bildet, den wichtigeren vegetabilischen Sauren, zum Beispiel der 'Weinsteinsatire, nicht nach. Mehr Interesse kann sie noch dadurch gewin- nen, dak man bei den bekannten vegetabilischen Sauren mil der Zeit ahnliche Sauren auffinden wird, in welchen Osalslure oder andere einfach zusammengesetzte Sauren mit Sariren verbunden sind, welche der BenzoEsiirire ana- log zusammengesetzt sind ; welches durcb die Eigenschaf- teu dieser Saure urn so wahrscheinlicher wird, da man durcli die sewiihnlichen Rlittcl , welche man bisher hei

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dcr Trennung von noppelsZuren als entscheidend ansah, die Benzoes3urc und Schwefelsaure nicht von einander trennen kann; so kann man z. B. zu der Auflilsung des Barylsalzes Kali in groisem Ueberscbufs hinzusetzen, und selbst uach langem Kochen hat sich keine Schwefelsaure ausgeschiedeo.

XXIII. Untersuchrmg des Osmium - Iridiums; uon J. J. Berze l ius .

(Kangl. Yetensk. Acad. Hundling. J 1833.)

--. u n t e r dem Platinerz kommen Kbrner vor , welche sich von diesem durch ihre Unlsslicbkeit in Kilnigswasser aus- zeichnen. Diese sind Osmium - Iridium. Ihr Aeufseres ist verschieden. Die von Brasilien sind kleiu, ganz unregel- msfaig, und sehen aus, wie wenn sie in einer Flussigkeit gelegen, die ihre Oberflache uneben aufgel6st bltte. Sel- ten sieht man platte und glatte Kilmer, .und, wenn man sie findet, sind sie immer deutlich durch Abreibuog ge- glattut. Ihr specifisches Gewicht ist 16,445. Es wa- ren diese Kilrner, worin T e n n a n t zuerst das Iridium und Osmium entdeckte, und welche auch ich Gelegen- heit hatte zu analysiren.

In dem sibirischen Platinene von einigen Orten kommt das Osmium-Iridium in solcher Fiille vor, daL es fast den grblsten Theil des E n e s ausmacht. Die mir von Slatoust, Kisclitin und Ekaterinenburg mitgetheilten Pro- ben, besonders die vom letzteren Ort, enthalten fast nur Gold und Osmium-Iridium.

Letzteres fiodet sich darin in drei Varietaten. 1) Die gemeinste besteht aus platten Bliittchen, wcl-

che zwei glatte und g l~nzende ebene Flacben, gleich Kry- stallflachen, besitzen, aber am Rande vollkommen unre- gelmzfsig sind, ohne alle h z e i g e n von krystallinischem