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Jacquelain: Ueber das Aequivalent des Phosphors. 203 lhode analysirten, ergab uns im Selenquecksilber 71,726-71,731- 71,741 p. C. Quecksilber. Hieraus folgt fiir das Aequivalent iles Selens die bfittelzahl 492,5 ,(39,3, H = 1 gesetzt), eine Zahl, welclie sich zwisclieii die yon B e r z e 1 i u s uiicl S a c c er- haltenen stellt. Ich will niclit behaupten, dnss uiisere Zahl ge- nauer sei, als eine der beidcn anilercn. hzu sind unsere Ver- suche nicht zahlreich genug, abcr ich glaube, (lass sie eben so vie1 Anspruch haben, fiir Annfilierungcn an die richtige Zahl ge- halten zii werden als die iibrigen angeffihrten. Die Zusarnrnen- stellung der Zahlen , welche atis drei von verschiedenen Beob- achtern ausgefiihrten Versriclisreilien erhalten worden sind: 4W,3 (Sa c c’s eigne Berechnung) 492,5 (E. 11. 11.) 495,s (B e r z e 1 i u s) melche im Mittel 492,7 geben, sol1 zuiiJc11st niir die Zalilenvcr- scliwendung in den Tabellen ins riclitige Liclit stellen, wo das Selen mit der Zahl 495,285 erscheint. Dicse wenigen Beispiele mGgen geniigen. So nothwendig die li~jchstc? erreiclibare Genaiiiglieit des Versuchs uuil seiner Bereclinung , so verwerllicli ist der falsche Scliein uiircr Cc- nariigkeit, die wir bis jdzt riiclit errcicht h a h i und nocli niclrk erreichen kbnnen. XXXVIII. Ueber das Aeqaivalent cles Phosphors. Von JtzcqueZal.n. (Con~pt. rc~l. ,uXXrr!, F93.) Das Protochloriir des Phosphors wurde aus gut getrocknetem Cblor und Phosphor bereitet. Das Clilor wurde in einem Appa- rate ohm Korke, ohne Caoutchouc bereitet, er bestand ganz Bus Glas. Der Phosphor war vorher iu einer durch Schwefel- siiure , dann durch Phosphorsiure getrockneten Kohlenslnre- AtmosphZre geschmolzen worden. Dieses Protochloriir des Phosphors, was bei einem Ueber- schuss van Phosphor crhallen worden war, wurde zuerst destillirt,

Ueber das Aequivalent des Phosphors

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Page 1: Ueber das Aequivalent des Phosphors

J a c q u e l a i n : U e b e r d a s A e q u i v a l e n t des Phosphors . 203

lhode analysirten, ergab uns im Selenquecksilber 71,726-71,731- 71,741 p. C. Quecksilber. Hieraus folgt fiir das Aequivalent iles Selens die bfittelzahl 492,5 ,(39,3, H = 1 gesetzt), eine Zahl, welclie sich zwisclieii die yon B e r z e 1 i u s uiicl S a c c er- haltenen stellt. Ich will niclit behaupten, dnss uiisere Zahl ge- nauer sei, als eine der beidcn anilercn. h z u sind unsere Ver- suche nicht zahlreich genug, abcr ich glaube, (lass sie eben so vie1 Anspruch haben, fiir Annfilierungcn an die richtige Zahl ge- halten zii werden als die iibrigen angeffihrten. Die Zusarnrnen- stellung der Zahlen , welche atis drei von verschiedenen Beob- achtern ausgefiihrten Versriclisreilien erhalten worden sind: 4W,3 (Sa c c’s eigne Berechnung) 492,5 (E. 11. 11.) 495,s (B e r z e 1 i u s) melche im Mittel 492,7 geben, sol1 zuiiJc11st niir die Zalilenvcr- scliwendung in den Tabellen ins riclitige Liclit stellen, wo das Selen mit der Zahl 495,285 erscheint.

Dicse wenigen Beispiele mGgen geniigen. So nothwendig die li~jchstc? erreiclibare Genaiiiglieit des Versuchs uuil seiner Bereclinung , so verwerllicli ist der falsche Scliein uiircr Cc- nariigkeit, die wir bis j d z t riiclit errcicht h a h i und nocli niclrk erreichen kbnnen.

XXXVIII. Ueber das Aeqaivalent cles Phosphors.

Von JtzcqueZal.n.

(Con~pt. r c ~ l . ,uXXrr!, F93.)

Das Protochloriir des Phosphors wurde aus gut getrocknetem Cblor und Phosphor bereitet. Das Clilor wurde in einem Appa- rate o h m Korke, ohne Caoutchouc bereitet, e r bestand ganz Bus Glas. Der Phosphor war vorher iu einer durch Schwefel- siiure , dann durch Phosphorsiure getrockneten Kohlenslnre- AtmosphZre geschmolzen worden.

Dieses Protochloriir des Phosphors, was bei einem Ueber- schuss van Phosphor crhallen worden war, wurde zuerst destillirt,

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204 Jaoqaela in: U s b e r das Aequira lent

dnnn rnit wasserfreier Phosphorsailre drei Tage unter s e L hiufigem Urnschiitteln in Beriihrung gelassen rind endlich zvveimal bei 850 C. aus dem Wasserbade destillirt.

Versuch 1. - 1,213 Grm. e r f o r d e n 623,5 C. C. salpeter- saures Silberoxyd = 3,1175 Grm. Ag = 1,020 Grm. C1. Sehr langsame Zersetzuog durch Wasser , Zusatz von ctwas Salpeter- saure, alsdann Anwendung von salpetersarirem Silberoxyd.

J'ersuch IZ. - 1,409 Grrn. erfordern 723 C. C. salpeters. Silberoxyd = 3,615 Grrn. Ag = 1,1837 Grm. C1. Sehr lang- same Zersetzung durch Wasser, Neutralisation mit kohlensaurem Natron, Concentration im Wasaerbade zur Trockne, Uebersittigen mit etwas Salpetersaure , alsdann Fiillung mit salpetersaurem Silberoxyd.

Versuch IZZ. - 1,756 Grm. gaben mit 3,8 Grm. PbO - 4,693 Grm. Phosphat = 0,893 Grm. PO5.

Erste Analyse Zweite Analyse 84,oO Cl ,, ,, 91

84.08 C1 in 100 Chlorlir

Mttel-Analyse 84,04 C1 ,, ,, 1,

Aus dem Verlust 15,96 P ,, ,, 9 1

Dritte hnalyse 50,85 PO:, in 100 ,, Wenn inan in dem analysirten Product PCI, annimnit,

und in der Phosphorsiure PO5, so kommt man zii folgenden Zahlen :

84,04 : 15,96 = 442,6 x 3 : )( = 2!52,16 Chlor Phosphor C1 P 34,89 : 15,96 = 500 : )( = 228,71 Sauerstoff Phosphor 0 P

Das Protochloriir des Phosphors enthielt demnach einen Ueberschuss von Chlor.

Wenn man von den bekannten Aequivalenten des Phos- phors und des Chlors bei der Controle der Zusalnmensetzung und folglich der Formel des oben analysirten Protochloriirs des Phosphors ausgeht, so gelangt n n n zu folgenden Wider- spriichen, weil

892,5 : 392,5 = 0,893 : )( = 0,3927 PO5 P PO$ P

daraus :

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d e s P h o s p h o r s . 205

1.7560 Grm. Protochloriir 1,7560 Grm. Protochloriir - 0,3927 ,, P berechnet - 1,4751 ,, C1 gefunden

1,3633 Grm. C1 aus der Differenz. 0,2809 Grm. P a. d. Direr. Verhiltnisse der Aeauivalente. Verhiltnisse der Aeauivalente.

392,7 392,5 I I -- 1 3 3 =: 3,()8 442,6

-- w19 - 0,7156 = 1 392,5 -- 'z;:; - 3,3328 = 4,6.

Das vorige Protoehiorfir des Phosphors murde mit Zinn- amalgam zw6lf Stunden lang in Beriilrung gebracht, alsdann bei 85 Grad C. im lussern Bade destillirt.

Bei dieser Arbeit geschahen alle Bestimmungen des Phos- phors durch langsame Zersetzuns des Chloriirs durch Wasser, und Durchleiten eines Chlorsfroms bei 700 C. wshrend 10 Stun- den. Die Fliissigkeit wurde bei 9oo C. concentrirt, his zur Bustreibung aller Chlorwasserstoffsfsjure , alsdanii murde sie rnit einem bekannten Ueberschuss von Bleioxydhydrat neutralisirt ; zuletzt wurde es sehr miissig zmischen 300 und 400 Grad C. gegliiht.

I'erauch IV. - 0,5005 Grm. erfordern 235 C. C. sal- petersaures Silberoxyd = 1,175 Grm. Silber = 0,3847 Grm. C1.

Versuel, V. - 1,4905 Grm. gaben rnit 7,114 Grm. PbO = 7,966 Grm. Phosphat = 0,852 PO5.

Erste Analyse Aus der Differenz 23,U P ,, ,, ,, Zweite Analyse 57,16 PO5 in ,, ,,

76,s C1 in 100 Chloriir

Recbnet man, wie im Yorhergehenden, so tindet man: 76,86 :

34,02 : 23,14 = 500 : )( = 340,07

23,14 = 442,6 x 3 :. X = 3B,7 Chlor Phosphor P

0Xp.g. P ox. P Also hatte das Phosphorchloriir in Beriihrung mit der Le-

girung zu vie1 Chlor verloren und enthielt einea Ueberschuss von Phosphor.

Wird dieses Protochlorllr der bei den Versuchen I, II und JLI erniihnten Controle unterworfen , so kommt man gleichfalls auf unwahrscbeioliche Aequivalente.

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206 J a c q u c l n i n : U e b e r d a s A e q i r i v a l e n t

1,4905 Grm. Pro&ochlortir - - 0,3746 -”- P berechnet 1,1159 Grm. Chlor a. d. Differeiiz woher :

1,4903 Grm. Protochlorfir - 1,1354 ,, Clilor gefunden

0,3551 Grm.P a. d. Diflerenz

P 1 P 1 CI 2,64 GI 2,83.

Das Chloriir der Versuche I , 11, 111 w r d e nocliinals irber wasserfreier Phosphorssure clestillirt , alsdnnn bei 880 C. im Sussern Bade rectificirt.

Versuch Vi. - 0,7435 Grm. erfordern 35.5 C. C. sal- petersaures Silberosyd = 1,775 G r i . Ag = 0,581 Grm. CI.

Versuclt VII. - 0,5410 Grm. erfordern 258 C. C. sal- petersaures Silberoxyd = 1,290 Grm. Ag = 0,42f24 Grin. CI; direkte Bestimmung des Chlors.

Versuch VIII . - 1,3400 Grrn. erfordern 258 C. C. snl- petersaures Siiberoxyd = 3,1925 Grm. Ag = 1,0454 Grm. C1; Bcstimmring mittclst I~ohlensaurcni Natron.

Verruch IX. - 1,9625 Crrn. gaben mit 7,12 FbO = 8,146 Pliospliat = 1,026 PO;.

Erste Analyse 78,14 C1 in 100 Ciilorlir Zeeite Analyse 78,07 ,, ,, ,, ,, Dritte Analyse 75,Ol ,, ,, ,, ,, hJittcl 78,07 ,, ,) 7 7 ,, Ails d.Differenz 21,93 P ,, ,, ,, Vierte Analyse 52,s PO5 in ,, ,,

aoraus : 78,W 21,93 = 442,6 x 3 : X = 372,98 c1 P c1 P

30,35 : 21,93 = 500 : X = 361,28 OX P OX P

:

Bei der Controle der Formel durch die bekannten Aequiva- lente des Phosphors und des Chlors, erhrilt man: 1,9625 Grrn. Protochloriir - 0,4512 ,, P berechnet - 2,5313 ,, CI gefunden

1,9625 Grm. Protochloriir

-- 1,5113Gr~. Cla. d.Di&erenz T m G r m . a m der Differenz. Diess Ehrt zu:

P 1 P 1 Cl 2,972 Cl 3,15.

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d e s P h o s p h o r s . 207

Dicse Resultate maclien die M i l 372,98 fiir dns Aciliiiva- lent des Phosphors sehr wahrsclieinlicli.

I’liosphor, welcher drci Strintlen in eiiier durch wa;scrlicic Phosphorsiiire getrockneten liolilens;irirc-htinosphire im Schiiiel- zen crlialten worden war, worde gcwogen. Er wurde aclit Tnge lang der Einwirkung eines selir langsclmun Stromes Ton rcinern Clilor, bei Gcgenwart von bis zti 55 Grad crliitztcin Kasser nas- gesclzt, wihrend drrs Chlor bestindig im Ucberschuss vor- handen war.

Allcs Clilor und alle (:lilorwasPcrslolls~[ire wurde durch Yerdarnpfen irn Wasserbade bci g o o nu.;geti.iebeii, und cler Nick- stand mit einein bekannten Ccwiclit Illcinsydliydrat gcsattigt.

Die Wjgung gescliali nach dcin Troclillen uiid gdintleii Glulicn, bis 211 eincm coiislnntun Gcwicli t des Pliospllates.

Versuclr X. - Pliosplior, trockner 0,5685 Grm. Phospliorsiurc u. BIciosyd 8,4430 ,,

7,1140 ,, Bleioxyd

Demnclch fisirt. Sauerstoff 0,7625 ,,

0,7625 Grm. : 0,5685 Grm. = ,500 : X = 372,77

--- Phosphorsriure 1,331 ,,

Dnlier :

Oxygen. Phosphor O X P Dieser letzte Versuch bestltigt die Analysen 6, 7, 8, 9 ond

veranlasst mich, das Aequivalent des Phosphors gegenwirtig 311s

dem Nittel der beiden Zahlen 372,98 + 372,77, nimlich t u 372,875 anzunehmen, eine Zahl, die 28 %inheiten weniger ent- halt als die Zahl 400, welche von P e l o u z e zufolge seiner Versuche aogenommen a u r d e ’).

*) Die Versnche znr Bestimmuq der Aequivalente des Phosphors haben bis jettt folgende Resultate gegeben :

Schrf i t t er [dics. Journ. LIII, 439) H =I 1 = 31,U B e r z e l i u s 392,O.i H = I = 31,3 P e l o n z a 400,UO A P 1 - 3?,0

J a c q u e l n i n 3n,a7 H i = 29,s 387,73

Die Red.