10
Ich habe iibrigens haurn xu beriihten, dafs Jcrfcaiige RBryer, den wir schwefelsaures Weiniil nennen, eine neuY und grDndliche Uotersuohung verlafigt, io jedem Fall ist es ein Zeiuetzungsproduht des Alcohols. was den betber begleitet , rcheint mehr voni Fuseliil des Weingeistes hei-zustamrnsn, a h rom Weingeist selbst; es bietet, was seine Eigenschafteii uncl Zusammensetzung betrifft so riel Versohiedenbeiten vnn dem fliissigen Kolilenwasserstoff aus ctem aosy.wanntcii sdiwe- felsauren Weintil ( durch Irockene Dustillation von wein- schwetelsaurem Halk erhalten) dar, 3ids sio kauni mit man- ander vcrweduelt werden hiinnen. Das gewiihnliche WeinGI Ueber dtls Berrxol tirid die Si-kuren der Oel- rwd 'l'algarten, von E. Mil Y c Ii c r 1 i c k. Von dew Verfisser giitigst mitgathcilt; niit Airiiicr- kungen und einem Nachtrig ron J. ti. -- Fs konnte auff allend erscbeinen, dafs die Entdeclrung des Cran nicht schon lange Versuche reranidst hit, ein iibn- liches Radikal bei vielen audern Verbindungen, welche Koh- lenstoff, Stickstoff, Wasserstoff und Seueirtoff ert!balteci, aufzusuchen. (I) Die unermiidete Sorgfalt , welchc 1) u in as, (I). Man mds dieseir Sata auf fulgende Weiae vemtehen. Die Entdeckuiig des Cyans hat sehon langst Vrrinlassung zu Versuchen gegeben. um ahnlicbe Radihalrc bei vielen nn- dern Verbindungen, velcho Hohlenrbfi, Stickatoff, Wascn

Ueber das Benzol und die Säuren der Oel- und Talgarten

Embed Size (px)

Citation preview

Ich habe iibrigens haurn xu beriihten, dafs Jcrfcaiige RBryer, den wir schwefelsaures Weiniil nennen, eine neuY und grDndliche Uotersuohung verlafigt, io jedem Fall ist es ein Zeiuetzungsproduht des Alcohols.

was den betber begleitet , rcheint mehr voni Fuseliil des Weingeistes hei-zustamrnsn, ah rom Weingeist selbst; es bietet, was seine Eigenschafteii uncl Zusammensetzung betrifft so riel Versohiedenbeiten vnn dem fliissigen Kolilenwasserstoff aus ctem aosy.wanntcii sdiwe- felsauren Weintil ( durch Irockene Dustillation von wein- schwetelsaurem Halk erhalten) dar, 3ids sio kauni mit man- ander vcrweduelt werden hiinnen.

Das gewiihnliche WeinGI

Ueber d t l s Berrxol tirid d ie Si-kuren der Oel- r w d 'l'algarten,

von

E. M i l Y c Ii c r 1 i c k.

V o n dew V e r f i s s e r gii t igst m i t g a t h c i l t ; n i i t A i r i i i c r -

kungen und einem N a c h t r i g r o n J . ti. -- Fs konnte auff allend erscbeinen, dafs die Entdeclrung des

Cran nicht schon lange Versuche reranidst hi t , ein iibn- liches Radikal bei vielen audern Verbindungen, welche Koh- lenstoff, Stickstoff, Wasserstoff und Seueirtoff ert!balteci, aufzusuchen. (I) Die unermiidete Sorgfalt , welchc 1) u in a s ,

( I ) . Man mds dieseir Sata auf fulgende Weiae vemtehen. Die Entdeckuiig des Cyans hat sehon langst Vrrinlassung

zu Versuchen gegeben. um ahnlicbe Radihalrc bei vielen nn- dern Verbindungen, velcho Hohlenrbfi, Stickatoff, Wascn

JAiebig und Wiibler an€ diere Art yon Untersachongen verwrndt haben, und d ie grofse Anzrhl von A n a l p e n , ED welcben sie dedurch veraolarst worden sind , xeigen jetzt hinreichend , slit welcher grotsen Scbwierigkeit die Ent- deckung iihnlicher Radikale und der Beweis ibrer Existenr rerbunden ist. Zwei Verbindungen ist man, nach den bisher mgestellten Versuchen, berechtigt als in ihren Verbindungen $sm Cyan iihnlich anzuschen (a): dar Benzoyl and dur Campbogen. (3) Die Zuaammensetzung beider Radikale ut

etoff und Sauerstoff enthnlteu, aufmsuchen; es kann ahec niebt auffdlend erscheincn, bB bis jetrt nur wenige Radikale organischer Verbindungen dargestellt worden sind, \veil die Fortschritte in der organischen Cheinie erst von jetzt an Er- folg in dergleichen Forschungen versprecben, wo man den Weg einigermafscn geebnet findet. Herr Prof. Mi t sc l ie r l ich meint sicher nicht, dafs e r der eimige wtre , der zii clcrgleichen Versuchen gekommen ist; er will gewih nur sagen, dab es in dieser Arbeit das erstemal ist, wo seine ausgexeichneten Talente der organischen Chemie neue Bereicherungen ver- sprechen a*.

(2). Dieser Satz sol1 wohl heifsen: .. Zwei Verbindungen ist man nach den hisher angestell ten Versuchen herechtigt , alr orgsnische Radikale, obgleich in den meisten ibrer Verbindun- gen dem Cyan sehr unahnlich, amusehen 11..

.

(3) . Unsere Leser diirften vielleicht vermuthen, d a t wlhrend der Zeit , wo Herr D u m a s seine Idee iiher Camphogen aufgestellt und wieder ruriickgenommen hat und naclr der Hekanntmachung der Abhandlung der Herren Blane he t und Se l l , ein neuer Camphogen entdeclct worden ware, was wir h e n rorenthalten hatten, da Herr Prof. M i t s c h e r l i c h ' b i e r die positive Existenr eines Camphogens erwthnt. Dein ist aber nicht also. Herr Prof. M i t s c l r e r l i c h ineint damit noeb das nlte Camphogen, vou dem er jet& 6 Artcn gibt: I ) Terpen- tiool (Dumas. Blanchct iind Sell), 2 ) Citronenol (Dumas, B. 11. S.), 3) Copaivaol (Blanchet), 4) Wachbolderbeerenol (Blanahet) , 5 ) indifferentes Nelkenol (Ettling), 6) indifferenter

jedoch 80 cornplicirt , und die Zosammensetzung anderer Verbindungen derselben Elemente , welcbe die Anoahme eines Radikals weniger zulrssen, berecbtigen zu der Ver- muthung, dafs man, wenn man nocb andere analoge Er- scheinungen , als die, welche das Cyan darbietet , aus den morganischen Verbindungen, welche vermittelst des anima- lischen oder vegetabiliscben Lebensprocarres gebildet werden, aufznsuchen versucht, einfache Erkllruagen erbalten kiinne. 80 schien es mir vor Iiingerer Zeit nicht anwabncheinlicb, dafs avf eine iihnlicbe Weise, wie die Cyanwasserstoffsbiare in einer grol'sen Anzahl ihrer Verbindangen und Zersetzun- gen Cyanmetalle mit sich nimmt, ohne dds dsrch das mit ihr verbundene Cyanmetall die Qnantitat der Sobstanz, wo- mit sie sich rerbindet oder welcbe sie zeraetzt, verschieden ist, duch andere indifferente Substanzen mit anderen Sauren auf iihnliche Weise verbunden vorhommen kiinnen. Ein in- teressantcs Beispiel dieser Art liefert die von Be r z e 1 i U I

entdeckte Indigb!auschwefelslsh'ure uad Indigblauunterscbwe- felsaure. In dieser Saure ist eine solcbe indserente Sub- stanz mit der Schwefelsaure und Untenchwefelsiiure verben-

Raldrianol (Ettling), feroer Hautschuck, das dieselbe Zusam- mensetzung haben soll; da man nun durchaus nicht we&, welcbes von diesen 6, x u denen noch einige bineukommen hiin- nen, das wabre kamp'nerbildende Campbogen ist, da es ferner noch sehr in Frage steht, nb der Hampher in der That ein Oxyd ist oder nicht, und diese Thatsachen noel1 vor dem bb- druck seiner lbhandlung Herrn Prof. M i t s c l i e r l i c h eben ao gut bekannt waren als uns, so larst sicli seine Anfiihrung lainea Camphogens unter i e n aufgefundenen organischen Radikalen nur ale deutsehe Courtoisic hetrachten. Wer mochte sicb ubrigens jetzt noch mit der Culrur einer Pflanae bescbaftigen, dereii Bliithe und Frucht nocli vor ihrer Entwkkeludg schon als fremdes Eigentlium in Beschlag genommen und andero xu- geoproehen ist.

42

d e n , ohnc dels die Siittigungrcapacitiit der Sauren daduroh veriindert wird. ( 4 )

Eioige gliickliche Versuche, welclie ich mit deli Siiuren, die aus den I'alg- und Oelnrten entsteheri, und rnit deli Substnnzen , welche mit diesen grofse Aehnlichkeit habeti,

(4). Man lnuh diescn Setr auf folgeudc Art ur~ikehreri: (I. Die Entdeckung der fndigblaus~h~ve~els~ure gibt der Vermu- thung Raum, dah , so wie hier die ScIiwefelsYum ni t ciner orgirnischen Substanz verbundeu ist , olrne dafs ihrc Siittigungs- capacitat reriiodert wird , inanche organisrhe SIuren auf eiue Hhnliclrt. Art atu ciucr helminten S h r e und einer indiffercutcn Substann xiisamrncugesetst a e ~ n konncn. Diese Verniutiiuug wird ~val~rscheirilich, und der Weg , sie CII rcalisiren, wird aqedeutet, wean nian das Verhaltcn der Essigsiiure in dern esigsauren Baryt in Erwagung cieht; niau wcil's, daF9 dieses Salx, t m c h erhitrt , rich zerlegt in Hohlensauve and Esrig- gcist (ein Verruch, den icb gemeinschaftlicl~ rnit Herrn Pro!: Mi t s c h e t I i c h in seinelu Lahoraturiuln zu wiederholen das Vergiiiigeii hatte). In der That lafst sicli die EsdgJure als kohlensaurer Essiggeirt betraclten, als eilic Vcrbindung, in welcber der Ietztere die indifferente Substann reprasentirt uncl worin die Sattigungscapacitiit der Holilcnsaure unverdndert ist.

In den Verbindungeu der Cyanwasserrtoffariiure rnit Cyan- nirtallen sehen wir etwas ganz ahnliehes, wir rchen hier die Sdure init eiuem indifferenten Horper verbuuden, der sis nicht hinder1 , eioe eben so g d s e Meage 'irgend einer Base aufiu- nehmen, als vorbcr unrerbundcn j dlein die Ursache daron i s eine andere. Dic Cyanwasserstoffsaure kann ihre Eigen- cchafteii als Saure nur durcli ihre Zersetrung verlieren, nur dann, wenn sie niit eiriern HGrper, cusaminea kommt, einem Oryd z. B., dessrn Sauerstoff iliren WasrerslotF in Bescblag nimmr ; die Cyannietalle serlegen aber die Cyaiiwasserstoffsaurc bekanntlicli nicht , und h s Oxyd , was dei- Verbtidiing beider zugesetzt wird, finder die Quantitlt Warserstoff in dcr S h r a unverkiirzt vor, die es cu seiner Redurtion. d. L. cur Neutralha- tion der Wasserstoffsaurc hedad. Airs diesem C r u d e haben diese Verbindungen dcr Cjen~vasserstoffsPure mit der Indig- blnusch w efclsiiuru 11 u r sc heinbrre Sehnlichkeit.

angestellt habe, sclirincn dies0 Vermuthung zu bestatigcn j die grofse Ausdehnung jedoch, welchs eine solche Unter- snchung nothwendig macht , erlaubt n u r xach und nach die erhahenen Thatsachen behaillit z u machen. In dieser ersten Abhandlung will icb eine der scBGnsten Zerlegungen dicser A r t , die d e r Beazoihiiure namlich, anfiihren.

D a s U e n z o l (Benzin). (5 )

Men@ man BenzoGsaure mit e iner r t r rken Bare, wovon man inehr nimmt als hioreicbend ist urn die cloppelte Menge BenzoGsPure z u snttigcn, mengt man z. B. 1 Tb. Henzob r i u r e init 3 Th. geliischter Hslkerde, und unterwirft das Gemerrge d e r Destillation, so geht zuerst Wasser i i t d EU-

le tz t e ine diinnt!iissige iilartige Fliissigkeit iiber , welclie auf dem Wasser schwimmt. W e o n man das Gemange sehr laug- oam trwirrnt, so ist der Riickstand in der Retor te voll. lcommen farblos, und liibt beim Aufliisen in Saure , wobei sich Koblensaure entwickelt , k i n e S p u r eines Riickstandes zuriicb; die AuflBsung in der Sauro ist farblos, und e s wird keine Garart bei der Destillation entwickelt. D i e BenzoC- Sure zerlegt sich also in Kohlensaure ond in die iilartige Fliissigkeit. Die ' Glartige Fliissigkeit kann man vom Wasser

(5). Wir haben den Namon Benzin, womit Herr Professor M i t s c h e r l i c h das bremliche Oel beccichnet hat, welches dumb trockone Destillation von hemoesaorem Kalk gebildet wird, in Bencol verandert, wei! die Endung a d in zu sehr an Strich&, Chinin etc. erinnert, an Horper, mit denen es nicht die geringste Aehnlicbkeit besitat, und die Endung auf ol die Eigenscbaften desselken und seine Entstehung vie1 scbWer be- wichnet. Ain besten ware es freilich geweeen, wenn diesem Horper dcr Name geblieben wan?, init dsm es der Entdecker desrelben , F a r a d a y , heoeichnet hat , da es init der Benzoc- saure und den Benfioylvcrbindungen in b i n e r nffhereu Bezie- hung stebt, als init Tliran odcr Steinkohleii, am deneo eq ebenfaUs erliallen wcrden hanu.

vollstandig trennen , wenn man rie mit der Pipette abnimmt, dann rnit etwas Kali scbiittelt und destillirt. Liifst man Ke- lium lange Zeit rnit dieter Fliissigkeit in Beriihrung, oder destillirt-man sie damit, so bleibt die Oberfliiche cles Ka- liums metallisch glanzend, so dafs sie also keinen Sauerstoff enthiilt. Da diese Fliissigbeit pus der BenzoCsiiure gcwanner. wird, und wahrscheinlich rnit den Benzoylaerbindungen im Zusammenhang steht, so gibt man ihr am besten den Namen Benzol, de der Name Benzoi'n schon f i r die rnit dern Bit- termandeliil isomerische Verbindung von L i e bi g und Wii h - l e r gewiihlt worden ist.

Das Benzol ist Mar, farblos, von eineiii eigenthiimlichen Gerucb, von 0,85 specifischem Gewicht, es kocht bei 8 6 O , in Eis gestellt wird es fest und bildet eine lrrystallinische Masse, welche be; q0 fliissig wird, es ist leicht liisiich in Alkohol ond Aether, in Wasser nur sehr wenig, doch in ralcher Menge, dafs das Wasser btark darnach riecht.

In Schwefelsiiure Kst es sich nicht anf und wird nicbt davon veriindert, man bann es damit destilliren; eben so verhalten sich Chlorwasserstoffsaure und andere starke Siiurcn.

In eine Flasche mit Chlor gegossen, findet ohne Soli- nenlicht nur eine gerioge Einwirkung statt , dem Sonoenliclmt eusgesetzt , bilden sich sogleich dichte Nebel, Chlorwasser- stoffsaure , eine brystallinische und eine zahe Substanz; diese beiden Substanzen backen zusammen, und lassen sich daher leiclrt aus den Gefarsen herausnehmen, und mit Wasser rei- nigen. Die zahe Substanz ist leicbt in Aether liislich, die feste riel weniger; last man daher das Ganze in Aetber anf, so brystallisirt die feste heraur; diese zeichnet rich durch einen eigentkiimlichen Gerucb Bus, verfliichtigt i c b erst bei einer erhiibten Temperatur, und ISfst sich alsdsnn onreriindert iiberdestilliren. Mit Barythydrat gemengt , bil- det sich Chiorbrryum, und oine iilartige Fliissigkeit, welcbe rchwerer int ah Wasser, geht iiber. Ich werde auf diese Verbindungen in eiiier anderen Abhandlung zuriickhommen.

Brom zersetzt gleichfalls das Beneol. lod liirt sich etaas

Die Unterruchung des Beozols gab folgende Resultate. 0,3055 Grm.

I ,ora5 Grm. = 0,&97 Kohlenstoff.

0,2 I 4 Grm. = o,oa57 Wasser8toff. 100 Theile Benzol bestehen oacb der Analjce folglich

darin auf, ohne es zu zersetzeb.

An Benzol wurde angewandt An Kohleosiiure wurde

An \Tosser wurde er- erhalten

halten

aus : 9a,6a Kohlenstoff 7,76 Wasterstoff

loo,%. Die dnalyse gibt einen unbedeutenden Ueberscburs ;

Sauerstoff ist im Benzol also nicht eathalten. Bestebt das Benzol 8\16 gleichen Naarsen Kohlenstoffgar und Wasserstoff- gas, so enthiilt es in loo Tbeilen:

9'~,46 Hohlenstoff 7,511 Wasserstoff.

Die T'ntersmchung sclbst stimmt init diesem Resultat ,. welches auraerdem durcb andere Thatsachen, besondera dnrch die %!dung des Benzols bestiitigt wird; so genau iibereiri, dals diese Zusammerisetzung als die ricbtige angenommen werden rnurs.

Die Hestinimung dcs specifischeii Gewichts da Beozols gab iolgendes Resultat. Das Rohr wurde zugeschmolzen bei . 75nDm& corr. 8. Das Rohr mit dem Benzoi wog bei

75!Prn,6 cow. B. uod 15(/2" T. 74,1085 Grm.

Das Rohr mit trochner Luft 73,679 Grm. Zias Rohr rnit Wascer von 15" gef"u1lt 381& Gm.

An Luft war zuriickgeblieben 0,1 c. c. Temperatur des ltochenden Wasrer 99 %

Nach diesem Versuch betriigt das specifische Gewicht des Renzolgases 2 , y .

46

Aus der Anslysc and d m opecifischen Gewicht folgt, dars

3 ill. Kohlenstotfgas = 3 . o,f&:v = 2,5314 3 M. Wasserstoffgas = 3 . 0.o68B = 0,2064

1 M. Uenzolgas 9 , 7 3 9 = Vergleicht msn die Zusainmensetzung nnd die Eigsn-

schahcn des Benzols rnit den1 Bicarburet of Hydrogen von F a r a d a y ( m i t der festen Substanz, welche F a r a d a y in dem cornlwirnirten Oelgase entdcchte), ,so wird mian finden, d d s beide Substanzen identisch sind.

Es entsteht nun die wichtige Frage: in welchem Ver- baltnifs das Benzol zur BenzoZsaure u d mi den Bc~aoyl- verbindungen steht.

Zieht man yon den Restaadtheilen der krptallisirtcn Benzoisiure. so wie diesc clurch L i e b i g U Q ~ Wiililer gefunden worclen sind, so Tiel Kohlensiiure ab, drfr der game Ssue,-stoffgehalt cler HenzoZsPiire sich mit Kohle ver- biadet, so erhiilt man Uenzol und Kohlensiiure, ohne dafs ein anderes Produkt drbei gebildet werden ham. Hr.BenzoCsfure= 14 M.I(ohlcnstffg. 12 M. WasserstRg. 4M.Sauerstffg.

4 lW. Saicerstffe;. Hohlrrisaure = 2 MKoblenstffg.

Benzol --_I

= 12 M. Holilenstffg 1% M. Wasserstffg.

Da die auf' diese Weise gcbildete Hoblensiiure doppelt so vie1 an Basis siiltigt als die BenzoZsaure, so eraieht man leicbt, werswegen man einen Ueberschds Ton Basis bei der Zersctzung anivenden mufs.

Die Bestimmung des specifischcp Gewichts der gasfiir- migen BenzoGsaure gab folgentles Resultat.

Das Rohr wurde geschmolzen bei ? f i i m m , h con. B. Das h h r init Benzo&Xinre und Luft wog h3,725 Grm. Das Rohr mit Luft 62,7905 Grm. Lnhait des Rohrs an Wasser 339,95 Grro. Corrigirte Temperatur des Metallbades 969"

I)a ein grofser Ueberschufs von BenzoWiure angewrndt worden war1 SO wurdc die zuriicbgeb1iebar:e LuA vcr-

47

nachllfisigt, ilnd das Rohr gleich nach dem Vcrsuch gp- iiffnet.

Dae specifische Gewicht der 2;isfijrmigen 0enxo;isaure bctriigt nsch diesem Versacli :

4,97. 5:s ist folglich nech diesem Versuch und nach der Zu-

sammenseteung :

I h:. gasl'omiigcr Rcnidsiiure (4,2623) = 1 M. Hohlensaure 1,5245 I M. Benzol 1.74378

Behr interessant ist das Verhalten . der Salpetemiiurc gegen Benzol. Diluirte Salpetersiiurc wirbt so wenig dar- auf, dafs Benzol , damit destillirt, unverindert iibergeht ; mit rauchender Salpetersiiure gemischt, findet in der W t e wenig Zinvirkong statt, ltoclit man es aber damit, SO liist es sich allmihiig clarin au f ; setzt man zu der Aufliiaung Wasser hinzu , so sclleidet sich, wecn dic Aufliisong cliluirt n ird, pi: ] dartiger K G p r P U S , welcher zu Boden Gilt und riele Aehnlichbeit mit dem BitternlandelGI besitzt; ich werde in dzr Fortsetzung dieser Abhandlung darauf zuriiclrkommen.

Das I3ittcrniandclFl kann marl, nach der Aoalyso v9n L ieb ig und W S h l e r , aus e'nein MaaL Benzol und einein Maall Sohlenosyd znsammengesetzt ansclxn , und das Ben- zarnid nus B e n d und einer Verbindung yon a Kohlenstoff, o Wasserstofi?, 2 Stickstoff und a Sauerstoff, welche sclion als isolii tc Vcrjindimg VOII W ii h 1 e r und Li e b i Q darge- stellt worden ist.

Eine soichz einfaclic Zusammensctzung liil'st sicb nicht in den Verbindungen des Chlors, Broms, Iods, Schwefels und Crans mit dem Bcazoyl annehrneri, weil in dieserr Ver- bindungen weuiger Wasserstoff enthalten ict ; sollte jcdoch der Fall miiglich seyn, Jars hei 3er Bildang drs Chlor- benzoyls ti. s. W. die Chlcrwasserstoffsiiuro duvch Zmset:.,:ng von hcigt-rnengtcrn Wasser entstanderi w8re, so w %den diese Verbindunscii a h aus Llerixol iind c;wx Verbindmg von 2 ICohle, 3 Sauerstoff', Chlor u. L. w. anzusehcn seyn;

48

dagegeo sprechen jedoch die Versuche von \rY ii h 1 e r untl L i e b ig. Auch miifste zum benxo2sauren Silberoryd noch eine Proportion Wasser binzulioninen ~ um diese Ansicbt zu rechtfertigen. Fiir dies Silbersalz kanrite man jedoch die Erklarung noch von der des citronensauren Silberoxyds ab- hangig ruachen.

Naclitrng d e r Redact ion . vellkommen

entsprechend der oben erwiihnten Zersetzring der Essigsanre, ist ohnstreitig sehr interessant ; iiberdies sind die Resultate dieser Zerlegung schon den 21. Qct. i833 der Akadernie in Paris mitgetheilt worden (le Terns 23. Oct.), wir geben davon eine getreue Uehersetzung : 32 Herr Pel i g o t theilt v ) ) einigc Resnitate init, welche von ihm vermittelst benzoe- msnurem Uall i eihnlten worden aind. Wenn man dieses n>>Salz in einei, Rl tnvte destillirt, so erhalt man im Riick- O B stand Itohlensnuren Kalk und als Prodtikt der Destillotion ns eineri iiligrn % v y w VOI) verwicheiter Zusammensctzung.

Y Y Die iic~tifica!~on lieses Outs irri Wasserbade gibt eLien Y W tliissigen Kohlenw:.s~ostoff, leichter als W'asser, von an- >>>) gencbrneii ~;eluc-h, wclcher an deli der Mandeln erinnert. SSDieses Oel kocbt bei Go, seine Zusanirnensetzung i s t

psC3 H? Es ist isoineriscb mit dem Dot)lielt-Kohlenffasser- ss stoff, den F 'a raday als ProdukL der Uestiliation erhal- 9) tt?lr hat.

weVVenn niao die Ilitze steigert % so erhiilt man bald ein YI) audercs iiliges Produkt , begleitet :on einer weirsea Ma- s, teriz, die eich zum 'I'heil beim Elhalten abscheidet. Dieser susK3rpr ist Naphthalip.

PY IIerselLc Uriet' an die Akademie crithiilt die Angabe 1dgcr:der 'rhatsacbe: Man weirs, dars das Amygdalin, mit

SY SApetersiioi e Lehaodclt , sich zim 'rheil ia C:.:uoesaure

Die Art der Zerlegung der Benzoesaure