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440 4 At. Wasserstoff weniger als der Zucker (C1 2H20010 >, und 2 At. Sauerstoff mehr als die Holzfaser (C'?H'608) enthalt. 5) Dafs die Pektinsaiure eine von der Natur wahp scheinlich zur Umwandlung der Holzfaser in Zucker an- gewandte Substanz ist, was das allgemeine Vorkommen des Pektins in Zucker liefernden Pflanzen crklart. Icli mufs hinzufugen , dafs die Pektinsaiirc scliwierig zu verbrennen ist, und dds man sie daher sehr innig mit dem Kupferoxyd mengen, oder statt dessen chrom- saures Blei oder chrornsaures Kali anwenden mufs, wenn man nicht Kohienstoff in der Analgse verlieren id. Die angefiihrten Analysen sind auf diese drei Weisen ange- st ell t. IV. Ueler das Cirondrin; von G. J. Mulcter. Dieser. von v. Mu1 1 e r '> entdeckte Leim besitzt nicht blofs Eigenschaften , welche dem gewahnlichen Leimstoff abgehen, sondern er hat auch eine besonderc Zusammen- setzuog. Das von mir untersuchte Chondrin hatte ich durch Auskochen menschlicher Rippenknochen erlangt. Das Decoct wurde bis zur Trockne abgedamprt., wieder in Wasser aufgeliist, durch Papier filtrirt, abgedampft und init Alkobol ausgekocht. 1,488 davon bei 130° getrocknet, wurden iu con- centrirter Salpetersaure aufgelast, urn den freien Schwe- fel zu oxydiren. Mit Chlorbarium geffillt, erhielt ich 0,199 schwefelsauren Bnryt. In 100 Th. Chondrih sind also 1,85 Schwefcl. - 1,198 mit Salpeter verbranut, ga- ben 0,156 schwefelsauren Baryt oder 1,80 Proc. Schwefel. Da sich jedoch auch schwefelsaure Salze im Chon- drin befinden, wurde die dazu gehiirige Quantitat Schwe- felsaure in folgender Weise bestimmt. 1) Annal. Bd. XXXVIII S. 305.

Ueber das Chondrin

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4 At. Wasserstoff weniger als der Zucker (C1 2 H 2 0 0 1 0 >, und 2 At. Sauerstoff mehr als die Holzfaser (C'?H'608) enthalt.

5 ) Dafs die Pektinsaiure eine von der Natur wahp scheinlich zur Umwandlung der Holzfaser in Zucker an- gewandte Substanz ist, was das allgemeine Vorkommen des Pektins in Zucker liefernden Pflanzen crklart.

Icli mufs hinzufugen , dafs die Pektinsaiirc scliwierig zu verbrennen ist, und dds man sie daher sehr innig mit dem Kupferoxyd mengen, oder statt dessen chrom- saures Blei oder chrornsaures Kali anwenden mufs, wenn man nicht Kohienstoff in der Analgse verlieren i d . Die angefiihrten Analysen sind auf diese drei Weisen ange- st ell t.

IV. Ueler das Cirondrin; von G. J. Mulcter.

D i e s e r . von v. Mu1 1 e r '> entdeckte Leim besitzt nicht blofs Eigenschaften , welche dem gewahnlichen Leimstoff abgehen, sondern er hat auch eine besonderc Zusammen- setzuog. Das von mir untersuchte Chondrin hatte ich durch Auskochen menschlicher Rippenknochen erlangt. Das Decoct wurde bis zur Trockne abgedamprt., wieder in Wasser aufgeliist, durch Papier filtrirt, abgedampft und init Alkobol ausgekocht.

1,488 davon bei 130° getrocknet, wurden iu con- centrirter Salpetersaure aufgelast, urn den freien Schwe- fel zu oxydiren. Mit Chlorbarium geffillt, erhielt ich 0,199 schwefelsauren Bnryt. In 100 Th. Chondrih sind also 1,85 Schwefcl. - 1,198 mit Salpeter verbranut, ga- ben 0,156 schwefelsauren Baryt oder 1,80 Proc. Schwefel.

Da sich jedoch auch schwefelsaure Salze im Chon- drin befinden, wurde die dazu gehiirige Quantitat Schwe- felsaure in folgender Weise bestimmt.

1 ) Annal. Bd. XXXVIII S. 305.

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1,260 vurden in ChIorwasserstoffsWre anfgelbst und ITjedcr mit Chlorbarium gefallt; ich erbielt 0,134 schwe- fclsauren Baryt, so dafs in 100 Th. Chondrin 1,17 Schwc- fel eatbalten sind. Also ist 1,85- 1,47=0,38 Schwefel, 01s solcher im Chondrin vorhandenr

Nacbdem dcr Baryt aus der Fliissigkeit entfernt wor- den, wurde das Chondrin nach dcr B e r t h i e r'schen Me- thode auf Phosphor untersucht. Der von den 1,438 her- stammenden Flussigkeit wurden 0,439 in Salpetersiiure auf;;eliistes Eisen hinzugefugt und durch hmmoniak gefillt. Dieses Eisen giebt O,G2996 Osyd. Ich erhieIt 0,673, also 0,043 Pbosphorszure. In 100 Chondrin sind also 0,13 Phosphor.

Der von den 1,260 herstammenden Flfissigkeit wur- den 0,.135 iu Salpetersaure aufgeliistes Eiseu hinzugefugt, welcbes 0,62423 Oxyd giebt; ich erbieIt 0,661, also 0,037 Yhospbors%ure. In 100 Chondrin sind also 413 Phosphor.

Es giebt also keinen freien Phosphor im Chondrin, sondern blofs PhosphorsSure.

Frtihere mit Kupferoxyd gemacbte Anafysen des Chondrins gaben :

Kolrlenstoif. WasserstoK

50,631 50,607 6,536 6,673.

Indem ich jetzt, nach dem Rath des Hrn. B e r z c - l i u s , mit Bleioryd und Kupferosyd verbranntc , erhielt ich folgende Resultate:

0,314, bei 130O getrocknet, gaben 0,020 hsche, also 6,37 Proc. - 0,626, woriu 0,580 reinen Chondrias, ga- ben 1,048 Kohlens~ure und 0,346 Wasser. In 100 Th. siod also C=49,96; H=6,63.

0,330 Chondrin von einem anderen Decoct gaben 0,016 oder 4,09 Proc. Asche.

0,616 gaben vor dem Versuch 200,5 C.C. Stickstoff, bei 1 4 O und 773"'",8

nach dcmselb. 272,O C.C. Stickst. bei 16";25 u. 77P1",5 oder 1137 Proc. in Gewicht.

1.

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11. 0,523 gaben vor dem Verauch 194,5 C.C. Stickstoff, bei 14O,73 und 769""

nach demselb. 256,O C.C. Stickst. bei 16O u. 770"" oder 14444 Proc. in Gewicht.

Die Ziisammensetzuog des Chondrins ist also, den Schwe- fel als 1 At. berechnet:

Gefuoden.

Kohlenstoff 49,96 Wasserstoff 6,63 Stickstoff 1444 Sauerstoff 28,59 Schwefel 0,38

100,oo ~-

Berechnet.

320 24459,84 19,93 520 321d170 6,61 80 7081,14 14,47 140 14000,OO 28,58

48967,13 100,OO. 1 201,17 0,dl

Das Chondrin giebt einen Niederschlag mit scbwe- felsaurem Eisenoxyd; gut ausgesiifst, .eothalt derselbe Sul- phas biferricus und Choodrin.

0,511 solchen Salzes, bei 130° getrocknet, gaben 0,035 Eisenoxpd.

0,577 gaben, nachdem sie in verdiinnter Salzsaure aufgelilst worden waren, mit Cblorbarium 0,094 schuefel- sauren Baryt. In 100 Th. besteht dieser Nederschlag also aus:

6181 12,u Eisenoxyd Scbwefelsiiure 5,60 Chondrin 87,50.

lO0,00. ... ...

Wenn 1 At. Choodrin mit 2 At. F a S 3 rerbundeu ist, so ist das Atorngewicht des Chondrius 24420x2 =46840. - Es scheiot also wohl, dafs der Schwefel sich als 1 At. mit I At. des quaterotiren organischen Kihpers verbindet.