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e-erlenmeyer
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Entsteht bei dieser Reaction wirklich eine Benzoldisolfosaure, und wird dirselbe unter deli bei der Umwandlung der Anthracliinon- disulfosiure in Alizarin herrschenden Redingungrn in eiri Dioxy- bt,nzol verwandclt, so miisste letzteres in den nach dem Ausfiilleu d r s Alizarins resultjrenden Mutterlaugen ’) aufzutinden sein. Wir sirid mit Versoohen in divser Richlung beschaftigt.
Z i i r ich , den 24. J u l i 1874.
319. E. E r l e n m e y e r und 0. S i g e l : Ueber das Nitril und das Amid der Hydroxycaprilsaure und das Amid der Amidocaprylsaure.
(Eingegangen am 30. Juli.)
Als wir neulich 2 , iiber die Bydroxycaprylsaure berichteten, batten wir zwar das Nitril dieser Siirire als Zwischenprodukt erhalten, aber nicht naher untersucht. Man gewinnt es ziemlich leicht rein, als rine farblose, i i l jge Fliissigkeit von eigenthiimlichem Gel uch, die auf Was- ser sohwirnmt und darin nu r sehr wenig liislich ist, sich dagegm sehr leicht in Blkohol und i n Aether liist.
Mit raurheiider Salzsaare bildet das Nitril unter starker WarmcJ- entwicklung eine klare E’liissigkeit, die beirn Erkaltrn zu einem Brei von weissen atlasgliinzenden Krystallbllttchrn rrstarrt. Die Analysr ond das Verhalten dieser Krystallr lirssen sie als das Amid cler Hydioxycaprylsaure er kerinen , dessen Rildung sich nach folgendrn C*leichungen vollzicbt:
1. c, II,, 7 6 HI,
C H . O + C N H = C H O H I
CN Oenanthol. HydroxycaprylsBure-
nitril.
2. C6 I H I , c 6
G H O H -I- 1 1 2 0 = C H O H
C N C O N H , Hydroxycaprylsiiure-
amid.
I ) Rei einer vorltiufigen Untersuchung dieser Langen, haben wir lcicht B e n z o @- s l i u r c in rnerklicher Meiige isoliren k6nnen. Die Siiure wurde durch Schinelz- purlkt (120 )) sowie I<eobnchtung der Eigeiischaften urld Reactionon charnlrterisirt. Ilir Auft re tm ist selbstverstiintllich ; c’: knnn diese Siiure sowohl ails zunilchst gc- bildeter Phtalnuure als auch durch Zersetzung von Anthrachinon durch Alkali ( G r a e b e und L i e b e r m a n n , Ann. Cheni. Pharin. Bd. 160, S. 130) entstanden sein.
2 ) I)iesr Bericlite VII, S. 6 9 7 .
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Der neue Kiirper schrnilzt bei 150°, ist in Wacrser sehr wenig, leichter liislich in Alkohol und in nether.
Due Nitril der Atnidocaprylsiiure konnten wir bis jetzt nicht im Zustand vollkorumener Reinheit gewinnen, da sich bei der IGinwirkring vori BlausBuro auf 0enantholamrnoni:tk iieben decn iilfiirmigeri I Juupt- produkt irnmer I)riiune flockige Nebenprodukto bilden.
IJm dus Amid der Arnidocnprylrraure darzmtellen, wurde das rohe Nil ril bei gewiihnlicher Teniperatur mi!; rauchender 8a.lzsiiure behan- delt. :ldh bildete sich nach und nach ein Rrystallbrtti, (lor boiin Uebergiessen mit hrnrnoniuk zum griissercn Theil i n Liisulig ging. Dic filtrirte Liisuiig gab a n A e h e r eine slarlr alkulisch reagireride I3usis ab, welche setir begierig Kohlensiiure aus dar Luft anzieht.
13&n I h l e i t e t i von Kohlenslure in die wiissrige 'Liisung tier Basis sahc!iden Rich in Wssser schwer liisliche Krystalle aus, walcht! das ol.thokolilenssiire Salz des Amidocaprylsiiur~uniii~rt zu Rein salrai- lien ; wt?nigeLens sprechen dafiir die Resultate, wc4che bei der Kohleri-, Wasser- und St.ickst.off- und bei der Kolilc~risiiurcbesi.irnrniing srhelten wiirden. l h s salzsaiiro Salz ist krystallisirt, bildet ubnr mit PIat.iii- c:lilorid kein lhppelsnlz.
519a. Dieselben: Ueber ein wahres Lenoinshrenitril und die daraus entstehende Leucinsaure.
h r c h Vereinigung v o n Hluusiiiire mit. Amylaldchyd (am Qir'h- riingsul kohol) h:iben wi 1% p i n wa h res Lrnci nsliureni tril erlial tell , das Rich sehr wesantlirh voii dern von Hopp entdeclrten s o g e n u n n t c n I,eiiainrtj~iirtiriitril unlerscheidet.
1):~s wnhre Nitril stcllt oin farbloses, eigenthumlich riechendes Oel dur, dss auf Wasser schwimmt, aber durin nicht unliislich ist. Mit Alltoliol iind rnit Aothcr llsst es Rich i i i jedem Verhiiltniss mischeii. h i der WBrme des Wasserbudes erleidet tis k c h r Veriinderung, abrr es liissl sich nicht destillircn, du es sich bei hiitierer 'l'cmpcrutur i n lllausiiure und Aniyluldehyd spaltet. An Wasser giebl. es keine 13lau- siiure ab, wohl uber a n Kelilauge urid a11 Sodalijsung.
Die Kohlen-, Wasser- und Sticksioff'bestirnmurigeri gaben Zahlcn, wclche init den fiir die l'ormel 0, 8, N O berechneten genau stimnieri.
Durch rauchende Salrsiiure wird ee ganz glatt in Salrriiak urid Leucinsiiure zersetzt.
Diese letzterc scheidet sicli bei Zusatz von Wasser als Oel m 8 ,
das in der Salmiaklijsong untersinkt. Diirch Ziisats von fvstem Ssl- niiuk zu der iiber dem Ode stehenden Pliissigkeit, wird noah niehr Leucinsiiure in iiligrri 'I'ropftm nusgesohicxh. Thrcb Actlm liisst R i c h die Slure uusziuhen urid so von d t m Sulniiak 1rt:irneii.
Bericihtc 11. L>. Clioin. (hsollnclrnlt. JiilirK VII. '7G