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v. Baumhauer: Verhalten von Kali und Natron etc. 205 Job ist ziemlich analog derjenigen des freien Sauerstoffs. Stark saure Zinnoxydullosungen konnen durch Jod nur un- vollstandig oxydirt werden. Verdiinnte schwach saure Zinnlosungen konnen durch Jod desshalb nicht vollstandig oxydirt werden , weil eben durch den Oxydatiorisprocess selbst so vie1 neue Saure (JH) entsteht, dass wieder der vorletzte Fall eintritt. - Es muss hiernach einleuchten, dass es unmoglich ist, die Unregelmassigkeiten der S t re11 g'- schen Methode zu beseitigen, weil diese Unregelm5ssig- keiten eben nur die Affinitatsausserungen derjenigen Korper sind, welche zur S t r e n g'schen Combination gehoren. XXIII. Ueber das Verhalten von Kali und Natron zu Salzsaure und Salpetersaure. Von E. H. v. Baumhauer. Die Schwierigkeiten, welche sich der Auffindung eines Natrongehaltes im Kalisalpeter, so wie in der Potasche entgegenstellen , veranlassten mich vor lang2rer Zeit zu einer Reihe von Untersuchungen uber das Verhalten von Kali und Natron in einem Gemenge ihrer Salze. Der Zweck der Arbeit wurde nicht vollstandig erreicht, ich habe jedoch einige der erhaltenen Resultate der Naturforscher- Versammlung in Bonn 1857 mitgetheilt. Die Untersuchungen der letzteii Zeit, aodurch die merkwiirdige Verschiedenheit zwischen Kali und Natron in Bezug auf ihr Verhalten zur Ackerkrurne, und ihre Aufnahrne in die Pflanzen so wie die verschiedene Einwirkung von Kali und Natron suf organische Stoffe bei der Entstehung von KleesLure und Cyanverbindungen hervorgetreten ist *), geben mir Veranlassung , iiber meine Untersuchungen einige weitere Mittheilungen zu machen, durch welche der grosse *) Possoz dies. Journ. LXXVI, 314.

Ueber das Verhalten von Kali und Natron zu Salzsäure und Salpetersäure

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v. Baumhauer: Verhalten von Kali und Natron etc. 205

J o b ist ziemlich analog derjenigen des freien Sauerstoffs. Stark saure Zinnoxydullosungen konnen durch Jod nur un- vollstandig oxydirt werden. Verdiinnte schwach saure Zinnlosungen konnen durch Jod desshalb nicht vollstandig oxydirt werden , weil eben durch den Oxydatiorisprocess selbst so vie1 neue Saure (JH) entsteht, dass wieder der vorletzte Fall eintritt. - Es muss hiernach einleuchten, dass es unmoglich ist, die Unregelmassigkeiten der S t re11 g'- schen Methode zu beseitigen, weil diese Unregelm5ssig- keiten eben nur die Affinitatsausserungen derjenigen Korper sind, welche zur S t r e n g'schen Combination gehoren.

XXIII. Ueber das Verhalten von Kali und Natron

zu Salzsaure und Salpetersaure. Von

E. H. v. Baumhauer.

Die Schwierigkeiten, welche sich der Auffindung eines Natrongehaltes im Kalisalpeter, so wie in der Potasche entgegenstellen , veranlassten mich vor lang2rer Zeit zu einer Reihe von Untersuchungen uber das Verhalten von Kali und Natron in einem Gemenge ihrer Salze. Der Zweck der Arbeit wurde nicht vollstandig erreicht, ich habe jedoch einige der erhaltenen Resultate der Naturforscher- Versammlung in Bonn 1857 mitgetheilt.

Die Untersuchungen der letzteii Zeit, aodurch die merkwiirdige Verschiedenheit zwischen Kali und Natron in Bezug auf ihr Verhalten zur Ackerkrurne, und ihre Aufnahrne in die Pflanzen so wie die verschiedene Einwirkung von Kali und Natron suf organische Stoffe bei der Entstehung von KleesLure und Cyanverbindungen hervorgetreten ist *), geben mir Veranlassung , iiber meine Untersuchungen einige weitere Mittheilungen zu machen, durch welche der grosse

*) P o s s o z dies. Journ. LXXVI, 314.

206 v. Baumhauer: Verhalten von Kali und Katron

Unterschied zwischen Kali und Natron in ihrem Verhalten zu Salzsgure uud Salpetersiiure dargethan wird.

Bei diesen Untersuchungen brauchte ich chemisch- reinen Kali- und Natronsalpeter , Chlorkalium und Chlor- nstrium. Der Kalisalpeter ist leicht durch Krystallisat,ion rein zu erhalten. Dcr Natronsalpeter aher l imn der kubi- schen Krystallforin wegen nicht durch Krystallisation yon Chlornatrium befreit werden. Zufolge meiner Versuche ist es sehr leicht, ihn davon zu befreien durch ein wieder- holtes hbdampfen mit SalpetersLure ; die kleinsten Spuren von Chlornatriuni werden auf diese Weise in Nitrat um- gesetzt. Die Chlorure wurden rein erhnlten durch Erhitzen der reinen Nitrate in einem Strome Salzsiiuregas. Dam die Umsetzung vollkorninen geschieht, tieweist der folgende Versuch.

In einer Uformig gehogenen Rohre, die gewogen war, wurde reiner Salpeter in eiiiem trockenen Luftstrome bis zum Sclimelzen erhitzt urid nach der Abkuhlung wieder gewogen. Dann wurcfk unter fortwahrendeni Erhitsen trocknes Salzsauregas durch die Rijhre gefiihrt, so lange noch rothe Dgmpfe erschienen , und endlich wieder unter Erhitzen t r o c h e Luft. Die abgeliuhlte Rohre wurde wieder gewogen.

0,779 NOGKa gaben 0,575 ClKa., berechnet 0,575. 0,5435 NOGNa gaben 0,3745 ClNa., berechnet 0,3740. 0,618 des auf diese Weise erhsltenen Chlorkaliums

wurden zu I00 C.C. aufgelost. 10 CC. dieser Losung brauch- ten 29,45 C.C. der Silberlosung, wahrend die Rechnung 29,36 C.C. fordert *).

*) Die Silbersolution, welche in diesen Untemucliungen gebraucht wordcn ist, war anf die Weise angcfcrtigt, dass 1 C.C. davon genau iibereinsrirninte init 1 Mgrm. Chlor. Die T i t r i ru~ ig geschah mit chromsaurem Kali; cs ist hier abcr eine I-€auptsache, dass die Lijsuiig nicht sauer sel, waihrend ein geringer Uebcrschuss yon Alkali cben- falls die genaue Tilrirung unnn6glich mncht. Dahcr wiirden immer ein oder zivei Tropfen Lakmustinctur zu de r Lijsung gcfiigt, nnd wenn diese roth gefiirbt wurde, wie mcisteris der Fall war, ein Trijpfchcn rcincs kohlcnsnures Natron, wclches gcniigtc, uni die blaue Farhe wieder hervor~itbringcn. Da die Silberlosung ails neutralem salpctcrsauren Silber angefertigt wordeu war , blicb die Parbe bei

zu Salzsaure und Salpetershre . 207

0,687 von eben so behandeltem Chlorkaliuni wurden zu 100 C.C. augelost. 10 C.C. davon sattigtcn 32,75 C.C. der Silberlosang, berechnet 32,65.

0,474 aus N06Na erhaltenes Chlornatriuin wurden zu 100 C.C. aufgelost und 10 C.C. dieser Losung sjt t igten 28,8 C.C. Silberlosung, berechnet 28,76.

0,355 ebenso erhaltenes ClNa zu 100 C.C. gelost. 5 C.C. sattigten 10,6 C.C., berechnet 10,7 C.C. 20 C.C. sattigten 43,O C.C., berechnet 43,O C.C.

Ich versuchte ferner, ob die Nitrate in Wasser ge- lost und mit iiberschiissiger Salzsaure eingedampft, ebenso in Chloriire umgesetzt wiirden. Dazu wurden im Por- cellantiegel die Nitrate bis zunl Schmelzen e r h i k t und nach der -4blriihlung gewogen; clann in Wasser gclost und mit iiberschiissiger Salzshure im Wasserbade verdampft, wahrend die Zufiigung der Salzsaure einige Male wieder- holt wurde. Dann wurde die Masse zur Troclme einge- dampft, ein wenig gegliiht und nach der Abkiihlung im Exsiccator gewogen. Weil aber, wie die folgenden Zahlcn ergeben, die Umsetzung vollstandig geschehen war, so wurde das Salz von h’euem aufgelost und eben wie friiher behandelt.

1) 1,0035 NO,Ka gaben bei der 1. Behandlung 0,807 ClKa und nach der 2. Beh. 0,739 ClKa, berechnet 0,7407.

2) 1,042 NO6Iis gaben bei der 1. Behandlung 0,844 C1Ka und nach der 2. Ueh. 0,7685, berechnet 0,7691.

3) 0,!136 NOGNa gaben bei der 1. Behandlung 0,7235 ClNa und nach der 2. Beh. 0,684 ClNa, berechnet 0,6843.

(I) 0.961 XO,,Na gaben bei der 1. Behandlung 0,6955 C1Ea und nach der 2. Beh. 0,660 ClXa, berechnet 0,6614.

0,11% ClKa cler Probe 2 wurclen in U’asser gelost und siittigten 56,5 C.C. der Silberlosung, berechnet 56,7 C.C.

der Zufugung der Silbersolution blau oder eher grim durch die An- wescnheit des chromsauren Kalis; der Niederschlag hat auch eine griinliche Farbe, und der Uebergang dieser Farbe in Roth ist noch besser zu when, als der vori Gelb in Roth.

208 Y. Baumhauer: Verhalten van Kali und Natron

0,122 ClNa der Probe 3 wurden in Wasser gelost und sattigten 73,8 C.C. der Silberltiaung, berechnet 74,O.

Urn zu sehen, ob die Umsetzung der Chlorure in Ni- trate leichter geschehe, wurden die Chlorure in Wasser gelost und mit iiberschussiger Salpetersaure eingedampft, jedoch nur ein Mal, dann bis zum Schmelzen erhitzt und nach der Abkuhlung gewogen.

3 ) Die ganze Quantitat wurde verwendet untl erhalten 1,003 NO6 Ka, b ere c h n e t 1,0035.

2) 0,649 des erhaltenen Chlorurs gab. 0,8785 NOGT(a, b er ec h net 0,8792.

3) 0,562 des erhaltenen Chlorurs gab. 0,818 N06Na, berechnet 0,8166.

4) Die ganze Quantitat Chlorur gab 0,9595 NO,Na, berechnet 0,961.

Die schwere Umsetzung der Nitrate in Chlorure auf nsssem Weget), verglichen mit der entgegengesetzten Um- wandlung gab mir Veranlassung die Wirkung der SalzsLure auf Nitrate und der Salpetersaure auf Chlorure, wenn sie im Aequivalent-Verhaltniss auf einander wirken, zu unter- suchen. F u r diese Proben wurden verdunnte Losungen von Salzsaure und Salpeterssure genommen und mittelst einer tit.rirten Natronlauge mit Genauigkeit der Gehalt a n ClH und N06TI bestimmt; als Mittel aus fast ubereinstim- menden Resultaten fand ich, dass

1 C.C. Salzsaurelosung enthielt 98,55 Mgrm. C1I-T. 1 ,, SalpetersRureliisung enthielt 208,16 Mgrm.N06H.

*) P e 11 n y fphilosophical Transactions v, 129. 1835. p . 13) hat die Umsetzung der Nitrate von Kali uncl Natron in Chlorure und der Chlorure vou Kaiium und Nntrium< in Nitrate gebraucht zur Ucstim- mung des Aequivalentgcwichtes dcs Chlors, Kaiiums und Matriums, und hat fur die Unisetzung de r Xitrate in Chlorure den nassen W e g benutzt. Ich glaube, cr hiittc besser den trocltnen Weg anwenden sollen. Die von niir mitgetheiltcn Versuctie sind nicht mit dcr Ge- nauigkeit ausgefuhrt , die bei der Bcstimmung eiues Acquiralcnt- gewichtes nothig ist. Ich hoffe sie aber spiitcr zu dicsem Zwecke zu wiederholen. P e n n y fand C1= 3 5 , 4 5 4 , Ka = 39,0t i tX, Na = 23,048, A g = 107,07; ich habe fur die Rechnung meiner Anslysen, die ge- geiiwartig allgemein angenommenen Zahleii C1 3 5 , 5 , Ka - 39,2, Na - 23, Ag = 108, N = 14 gebraucht.

zu SslzsBure uud Snlpeters%ure. 209

Bei diesen Analysen wurde das Salz in einem 40 C.C. fassenden Porcellantiegel bei 1600 C. getrocknet, gewogen, in Wasser gelost und mit einer eingetheilten Burette die Saure zugefugt. Die gemischte LGsung wurde im Wasser- bade eingedampft, endlich bei 160° getrocknet. Nach der Wagung wurde das Salz in Wasser geliist und 100 C.C. bis 10 C.C. davon zur Chlorbestimmung mit Silbersolution genommen.

5) 0,663 N06Ka mit 2,43 C.C. oder 1 Aeq. C1H gaben 0,6153, die Chlor-Bestimmung = 6,5 C.C.

6 ) 0,437 N06Ka mit 1,60 C.C. oder 1 heq. C1H gaben 0,4065, die Chlor-Bestimmung = '495 C.C.

7 ) 0,4645 N06Na mit 2,02 C.C. oder I Aeq. ClH gaben 0,413, die Chlor-Bestimmung = 6,7 C.C.

8) 0,3895 NO6% mit. 1,70 C.C. oder 1 Aeq. ClH gaben 0,348, die Chlor-Bestimmung = 5,Ci C.C.

Wenn man sowohl aus dem Verluste durch die Sub- stitution des NO6 durch C1 als aus der Cl-Bestimmung das Verhalten zwischen den Chloruren und Nitraten be- stimmt findet man auf 10 Aeg.

Aus dem Verluste. 5 ) 2,77 ClKa 7,23 N06Ka.

7) 3,88 ClGa 6,48 NOiNa.

Aus der C1-Bestimmung. 2,79 ClKs 7,21 N06Ka.

3,48 ClGa 638 NO:Na. 6 ) 2,66 734 2,87 743

8) 3,66 ,, 634 ,, 3,44 ,, 636 I,

Umgekehrt gaben : 9) 0,3495 ClKa mit 1,41 C.C. oder 1 Aeq. N06H 0,443,

die C1-Bestimmung = 4,O. 10) 0,495 ClKa mit I,% C.C. oder 1 Aeq. NO& 0,623,

die C1-Bestimmung = 6,2. 11) 0,336 ClNa mit 1,43 C.C. oder 1 Aeq. N06H 0,438,

die C1-Bestimmung = 6,7. 12) 0,6945 ClNa mit 3,57 C.C. oder 1 Aeq. NOSH 0,8998,

die C1-Bestimmung = 14,s. Wenn man auch hier aus dem Verluste durch die

Substitution des C1 durch NO6 und &us der C1-Bestimmung das Verhaltniss zwischen den Chloruren und Nitraten auf 10 Aeq. berechnet, findet man :

Joiirn. 1. pmkt. Chemte. LXXVLII. 4. 14

210 v. Baumbauer: Verhalten yon Kali und Xstron

Aus dem Vcrluste. Aus der Chlor-Bestimmung. 2,41 ClKa 7,89 N06Ka.

$29 C l s a 6,71 N&'i\ja.

9) 2,46 ClKa 7,84 N06Ka.

11) 3,30 Clka 6,70 NOGNa. 10) 2.71 7,2Y ,, 2,63 7,37

12) 3,48 ,, 6,52 ,, 3,81 ,, 6,49 >,

Diese letzten Versuche wurden wiederholt rnit dem Unterschied, dass die Nitrate und das zuruckbleibende Salz nicht bei 160° C. getrocknet, sondern gelinde gegluht wurclen. Aus dem ganzen Ruckstand wurde das Chlor bestimmt.

13) 0,1705 C1K mit 0,69 C.C. oder 1 Req. N06H gaben 0,216, die C1-Bestimmung 20,o C.C.

14) 0,225 C1K mit 0,91 C.C. oder 1 Aeq. NOGH gaben 0,286, die C1-Bestimmung 24,7 C.C.

15) 0,424 ClNa niit 2,18 C.C. oder 1 Aeq. N06H gaben 0,5425, die C1-Bestimmung 97,8 C.C.

16) 0,3425 ClNa 1,76 C.C. oder 1 Aeq. NOsH gaben 0,4375, die C1-Eestimmung 83,O C.C.

Auf die friiher angegebene Weise berechnet : Aus den1 Verlubte. Aus cler C1-Bestimmung.

13) 2,47 CIK 7,83 K06K. 2,47 C1K 7,83 N06h'. 14) 2,38 7,68 2,36 7,64 15) 3,83 C'iNa 6,17 N&Na. 3,80 C'iNa 6,20 N&Na. 16) 3,S6 ,p 6,14 ,, 3,89 ,, 6,11 ,, Nun wurden auf diese Weise auch Chlorkalium und

Chlornatrium mit 2 Aeq. SalpetersLure behandelt, wodurch sie ganz in Nitrate umgewandelt wurden.

17) 0,280 C1K mit 2,26 C.C. oder 2 Aeq. N06H gaben 0,3798, b erech ne t 0,3793.

18) 0,2405 CIK mi t l,94 C.C. oder 2 Aeq. N06H gaben 0,3288, berechnet 0,3288.

19) 0,7128 ClNa mit 733 C.C. oder 2 heq. NOGH gaben 0,0348, berechnet 1,0352.

20) 0.857 ClNa mit 8,73 C.C. oder 2 Aeq. NOGH gaben 0,809, b er e chn e t 0,8033.

Der Ruckstand wurde in Wasser gellist und mit der Silberlosung untersucht.

17) brauchte 0,8 C.C. , auf 10 Aeq. N06K, waren daher 0,06 CIK zuruckgeblieben.

zu Snlzsliure und Salpetersliure. 21 1

18) brauchte einen Tropfen, auf 10 Aeq. NOGK waren daher 0,oo CIK zuruckgeblieben.

19) brauchte 2,0 C.C., auf 10 Aeq. N06Na waren daher 0,08 ClNa zuriickgeblieben.

20) brauchte 1,8 C.C., auf 10 Aeq. NOGNa waren daher 0,06 ClNa zuruckgeblieben.

Diese Versuche zeigen, dass 2 AFq. Salpetersaure 1 Aeq. Chlorkalium oder Chlornatrium ganz in Nitrate umwandeln; der Busserst kleine Ruckstand von Chlorur beweist in Versuchen wie diese naturlich gar nichts.

Ferner wurde eine gelinde gegluhte abgewogene Menge des Nitrates mit 1 Aeq. CIH eingedampft, schvach gegluht und gewogen. Der Ruclistnnd wurde in Wasser gelost und van Neuem 1 Aeq. CIH zugefugt. Nach dem Ein- dampfen wurde es aberinals gelinde gegluht und diese Behandlung so lange fortgesetzt, bis der Verlust anzeigte, dass alles Nitrat in Chlorur verwandelt war.

21) 0.912 N06K rnit 3,32 C.C. oder 1 Aeq. C1H gab 0,851, von 10 Aeq. N06K waren 2,55 in ClK ungewandelt.

22) Ruckstand von 21 rnit 3,32 C.C. oder 1 Aeq. ClH gab 0,793, von 10 Aeq. NOsK waren 5,OO in ClK umge- a and el t.

23) Ruckstand von 22 mit 3,372 C.C. oder 1 Aeq. CIH gab 0,747, von 10 Aeq. NOGK waren 6,YO in C1K umge- wandelt.

24) Ruckstand von 23 rnit 3,32 C.C. oder 1 Aeq. ClH gab 0,711, von 10 Aeq. N06K waren 8,41 Yn CIK umge- wandelt.

25) Ruckstand von 24 mit 3,32 C.C. oder 1 Aeq. C1H gab 0,683, von 10 Aeq. N06K waren 9,59 in ClK umge- wandelt.

26) Ruckstand von 25 mit 3,32 C.C. oder 1 Aeq. CIH gab 0,6735, von 10 Aeq. N06K waren 10,Oo in ClK umge- wan d el t .

Dieser letzte Ruckstand, der nach der Rechnung 0,6732 sein musste, wurde zu 100 C.C. gelost. 5 C.C. dieser Lo- sung brauchten 16,3 C.C. Silberlosung, die Rechnung giebt 16,O C.C.

14 *

212 v. Baumhauer Verhaltcn van Kali iind Natron

Dieser Versuch wurde wiederholt. 27) 0,780 NOOK mit 2,85 C.C. oder 1 Aeq. ClH gab

0,7295, von 10 Aeq, NOGK waren 2,47 in ClK umgesetzt. 281 Riiclistand 2'7 init 2,85 C.C. oder 1 Aeq. C1H gab

0,6805, yon 10 Aeq. NOGK waren 4,87 in ClK umgesetzt. 29) Ruckstand 28 mit 285 C.C. oder 1 Aeq. ClH gab

0,636, von 10 Aeq. NOOK waren 7,04 in C1K umgesetzt. 30) Ruckstand 29 mit 2,YS C.C. oder 1 Aey. CIH gab

0,605, von 10 Aeq. P;061< waren 8,56 in ClK umgesetzt. 31) Ruckstand 30 niit 2,85 C.C. oder 1 Aeq. ClH gab

0,582, von 10 Aeq. KOGK waren 9,6Y in ClK umgesetzt. 32) Ruckstand 31 niit 2,85 C.C. oder 1 Aeq. ClH gab

0,5755, von 10 Aey. NOGK waren 10,Oo in Clh' umgesetzt. Dieser letzte Ruckstand, welcher nach der Rechnung

0,5757 hatte sein muissen, wurde z u 100 C.C. gelost. 5 C.C. dieser Losung brauchten 13,6 C.C. Silberlosung, wahrend die ELechnung 13,67 fordert.

Wir sehen hieraus, dass 1 Aey. N0,;K 6 Ma1 mit I Aeq. ClH eingedampft wcrden muss , um ganz in Chlorkalium umgesetzt zu werden. Wir werden aber spDter sehen, dass 6 Aeq. C1I-I mit 1 heg. NObK eingednnipft nicht i m Standc sind, dieses gariz in Chlorur zu verwandeln.

Dieser Versuch wurde aucli niit salpetersaurem Katron ausgefuhrt.

33) 0,8045 N0,Na mit 3,50 C.C. oder 1 Aeq. ClH gab 0,7085, von 'lo Aeq. 'Pu'ObNa waren 3,82 in ClNa umgesetzt.

34) Ruckstand 33 mit 3.50 C.C. oder 1 Aeq. C1H gab 0,6325, von 'lo Aeq. KO,Na waren 6,85 in ClNa umgesetzt

35) Ruckstand 34 rnit 3,50 C.C. oder 1 Aey. C1H gab 0,5775, von 10 Aeq. NObNa waren 9,05 in ClNa umgesetzt.

36) Ruckstand 35 rnit 3,50 C.C. oder 1 Aeq. CLH gab 0,551, von 10 Aeq. NOJa waren 10,OO in ClNa utngesetzt.

Der Iiuclistand . welcher nach der Rechnung 0,5536 hat te sein mussen, wurde zu 100 C.C. gelost; 5 C.C. dieser Losung brauchten 16,7 C.C. Silberlosung , wiihrend die Rechnung 16,72 C.C. fordert.

Die Wiederholung des Versuchs gab die folgenden Resultate .

zu Salzsaure und Salpeterskure. 213

37) 0,8145 NOsNa mit 3,55 C.C. oder 1 Aeq. ClII gab 0,716, von 10 Aeq. NOGNa waren 3,87 in ClNa verwandelt.

38) Ruckstand 37 mit 3,55 C.C. oder 3 Aey. CIH gab 0,6415, von 10 Aeq. NOGi\Ta waren 6,81 in ClNa verwandelt.

39) Ruckstand 38 mit 3,55 C.C. oder 1 Acq. C1H gab 0,5875, von 10 Aeq. NOGNa waren 8,94 in ClNa verwandelt.

40) Ruckstand 39 mit 3,55 C.C. oder 1 Acq. ClH gab 0,5615, VOD 10 heq. NOGNa waren 10$0 in ClNa verwandelt.

Der Ruckstand, der nsch der Rechnung 0,5606 hatte sein mussen, wurde zu 100 C.C. gelost und 5 C.C. dieser Losung brauchten 17,Y C.C. Silberlosung, wahrend die Rechnung 17,03 fordert.

Wir sehen, dass 1 Aeq. NOBNa nur 4 auf einander folgende Abdampfungen mit 1 Aeq. CIH braucht, um ganz in Chloriir umgesetzt zu werden.

Da die so erhaltenen Resultate, bei w-elchen auf den Grad der Concentration keine Ruclrsicht genommen war, schon ziemlich gut ubereinstimmende Zahlen gegeben hatten, so durfte ich hoffen, dass, wenn die Salzlosungen stets den namlichen Grad von Concentration besassen, das Gesetz wurde gefunden werd'en , nach welchem die Salpetersaure auf Chlorkalium und Chlornatrium und die Salzsaure auf salpetersaures Kali und salpetersaures Natron einwirken. Sehr verdunnte Losungen schienen mir fur den Zweck am passendsten, weil alles durch Messung bestimmt wer- den musste.

Urn nun alle Rechnung unnothig zu machen, nahm ich die Silberlosung, die, auf 1 C.C. 4,79155 Mgrm. NOBAg enthielt, und wovon daher 1 C.C. 1 Mgrm. C1 sattigte zur Basis fur die folgenden Losungen, die mit grosser Ge- nauigkeit gemacht wurden

Eine von Sahsaure, die auf 1 C.C. 1,02817 C1H ent- hielt.

Eine von Salpetersaure, die auf 1 C.C. 1,77468 N06H enthielt.

214 v . Bnnmhaucr Verlialten von K d i und Natron

Eine von Chlorkaliuni, die auf 1 C.C. 2,10422 C1K

Eine von Chlorriatrium, die auf 2 C.C. 1,64789 ClNs

Eine von alpetrrs. Kali. die auf 1 C.C. 2,85070 NO&

Eine von salpeters. Natron, die auf 1 C.C. 2,39437N06Na

enthielt.

enthielt.

enthielt.

enthielt.

Diese sechs Solutionen stimmten mit der Silberlosung uberein. Die Burette, zum Abmessen der Losungen, war in Millimeter eingetheilt, und der Inhalt yon C.C. zu C.C. mittelst Quecksilber aufs Genaucstc bestimmt. Auf 400 Mm. waren ungefghr C.C., daher zeigte jeder Millimeter un- gefahr & C.C. Die Losungen wurden im Porcellantiegel mittelst eines Stiibchcos getnengt; dss Stabchen abgespiihlt und die Liisungen im Wasserbad eingedampft, nachher im Luftbade unter Aspiration bei 160" C. getrocknet. Der Ruckstand wurde, nachdem sein Gewicht bestimmt war, aufgelost und der Chlorgehalt auf die fruher angegebene Weise bestimmt.

C.C. CIK. C.C. NOeEI. C.C. NOGAg 41) 20 mit 10 hrauchten 1233 42) 20 ,, 10 ,, 12,25 43) 10 ,, 10 ,, 12,25 44) 10 2, 10 ,, 2-2 45) 10 ,, 15 ,, 0,1 46) 10 ,, 15 ,, 071

C.C. ClNa. 47) 20 ,, 20 ,, 13,4 48) 20 ,, 10 ,, 13,3 49) 10 ,, 10 , I 3,65 50) 10 ,, 10 ,, 3,6 51) 10 ,, 15 ,, 1 ,o 52) 10 ,, 15 ,> 170

zu Snlzsaure und Salpetersaure. 215

20 mit

C.C. N06Na. 82) 20 ,, 83) 10 ,, 84) 10 ..

10 10 10 10 10 20 20 20 20 20 15 15 15 15 20 20 20 20 25 25 25 25 18 18 18 18 21 21

10 10 10 10 20 20 20 15 15 20 20 25 25 18

C.C. NOGK. CC. C1H. C.C. R’OGAg. CIK. RTOSK. 10 brsuchten 3,2 1,6 8,4

,, 3,o 1,5 8,5 .. 2.2 2.2 7.8 ;; 2;5 2;5 7;s ,, 2,25 2,25 7,75 ,, 2,25 2.25 7.75 ,, 3;4 314 6;6 9, 375 3 3 6,5 ,, 3,75 3,75 6,25 $1 394 3,4 6,6 ,, 3,4 3,4 6,6 ,, 2,3 4,6 5,4

,, 2,5 % 5,O 5,O ,, 275 2 5,5 4,5 ,, 2,9 5 3 4,2 ,, 2,s (D 5,6 4,4 9 , 2,7 2 5,4 4,6

3,2 Z 6,4 3,6 :: 3,2 2 6,4 3,6 ,, 333 6,6 3,4 ,, 3,3 6,ti 3,4 ,, 2,3 7 7 2 3 ,, 2,35 g 7,8 2,2 ,, 272 7,3 2,7 ,, 2,3 7,7 2,3 ,, 2,55 8,5 1,5 ,, 2,55 a 8,5 1,5

$, 4,o 2,O 8,O ,, 3 3 33 6,5 I, 395 3,5 6,5 ,, 395 3,5 6,5 ,? 690 6,O 4,O ,. 5,9 5,9 4,l

6,O 4,O :: 3,7 7,4 2,6 ,, 3,s 7,6 2,4 ,, 4,15 8,3 1,7 1, 4 2 8,4 1,6 ,, 4.45 8,9 1,l >, 495 9,0 l,o 1, 239 9.7 4 3 9, 2985 9,5 0,5 I, 299 9,7 0,3

,, 2,6 5,2 4,8 ,, 2,s C; 5,O 5,Q

ClNa. N0,Na.

216 P. Baumhauer: Verhalten yon Kali und Il'atroti

C.C. NOGNa. C.C. CIH. C.C. NOGAg. CINa. N06Na 98) 3 mit 21 brauchten 3,0 10,O 0,0 99) 3 (, 21 ,, 370 10,o 0,0

c:c. C.C. C.C. Aeq. CIK. N0,H. NOCAg. CIH.

300) 30 ,, 101) 30 ,, 102) 25 ,) 10.3) 25 ,, 104) 20 ,, 105) 20 ,, 106) 15 ,, 107) 15 ,, 108) 10 ,, 109) 10 ,, 110) 10 ), 111) 10 ,, 112) 10 ,, 113) 10 ,,

C.C. CINa. 114) 30 ,, 115) 30 ,, 116) 25 ,, 137) 25 ,, 118) 20 ,) 119) 20 ,) 120) 15 ,, 121) 15 ,, 122) 10 ,) 123) 10 ,, 324) 10 ,, 225) 10 ), 126) 10 ,, 127) 10 ,,

C.C. N0,K.

128) 25 ,, 129) 25 ,, 130) 20 ,, 131) 20 ,, 132) 15 ,, 133) 15 ,, 134) 10 ,, 135) 10 ,, 136) 5 ,, 137) 5 I ,

5 5 5 5 5 5 5 5 5 5

10 10 15 15

5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 10 10 15 15

C.C. ClH. 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5

Aeq. NOBH.

,, 1 3 3,4 1;7 1,56 1,65 1,44 1,44. 1,49 1,47 1,12 1,12

3;4 z . 3,l G 3,3 y 'C 2,9 2 p 2-9 3,0 %? 2,9 4 3 2,2 E: 2,2

cod

zii Salxslure und Salpetersaure. 217

C.C. C.C. C.C. Aeq.

138) 25 mit 5 brauchten 2,27 4,5 139) 25 ,, 5 ,, 2,26 4,5 2 .

NOoNa. ClH. N06Ag. NOBH.

140) 20 ,, 5 ,, 2,22 4,4 :; 5 141) 20 ), 5 ,, 221 4.4 2.Q 142) 15 ,, 5 )) 2,12 42 'g g 143) 15 ,, 5 ,, 2,15 43

+ 144) 10 ,, 5 , I L95 3,9 e, B

146) 5 ,, 5 ,, 1,67 3,3 5 147) 5 ,, 5 ,, 1,65 393

145) 10 ,, 5 ,, 1,70 3,4 4 2 cc. C.C. C.C. C.C. C.C.

NOCH ClH. HOtK. NOSAg. C1K. 148) 10 mit 5 mit 10 brnuchten 1,l 1 9 1 149) 10 ,, 5 ,, 10 ,, 172 152 150) 10 ,, 10 10 ,, 179 199 151) 10 ,) 10 ,, 10 ), 199 19 152) 10 ,, 15 ,, 10 ,, 2,5 2,5

154) 5 ,, 10 ,, 5 ,, 1,7 3,4 155) 5 ,, 10 ,, 5 ,, 1,7 4 3,4 156) 5 ,, 15 ,, 5 ,, 2,25= 4,5

158) 5 ,, 20 ,, 5 ,, 2,7 3 5,4 159) 5 ,, 20 ,, 5 ,, 2,s @ 5,6 160) 5 ,, 25 ,, 5 ,, 3,35 g 6,7 161) 5 ,, 25 ,, 5 ,, 3,35 2 6,7

C.C. 2 C.C. H02Na. .z ClNa.

153) 10 ,, 15 ,, 10 ,, 2,5 2,5

157) 5 ,, 15 ,, 5 ,. 2,25- 45

162) 10 ,, 5 ,, 10 ,, 1,s 2 1,s 163) 10 ,, 5 ,, 10 ,, 1,s a, 1,s 164) 10 ,, 10 ,, 10 ,, 3,2 3,2 165) 10 ,, 10 ,, 10 ,, 3,2 9 3,2 166) 10 ,, 15 ,, 10 ,, 4,5 2 45 167) 10 ,, 15 ,, 10 ,, 4,5 :x 4,5 168) 5 ,, 10 ,, 5 I , 2,85 pri 5,7 169) 5 ,, 10 ,, 5 ,, 2,85 % 5,7 170) 5 ,. 15 ,, 5 ,, 3,s * 7,6 171) 5 ,, 15 ,, 5 ,, 3,75 7,5 172) 5 ,, 20 ,, 5 ,, 4 2 8,4 173) 5 20 ,, 5 ,, 493 896 174) 5 ,, 25 ,, 5 ,, 445 8,9 175) 5 ,, 25 ,, 5 9, 445 8,9

C.C. NOsK.

1772 178) 179) 180) 181) 182) 183) 184) 185) 186) 187) 188) 189) 190) 191) 192) 193) 194) 195) 196)

218 v. Raumhauer: Verhalten von Kali und Nstron

C.C. C.C. C.C. C.C. Aeq.

176) 20 mit 0 mit 10 brauchten 12,l 7,9 CIK. ClNa. N06H. NOsAg. C1H.

11,9 8,1 12.1 7 9 123 7.9 1210 J s;0 22,o % 8,0 12.1 *!? 7.9 123 s;0 12,2 $ 7,s 11,9 2 8,l 12.0 ?c 8.0 12:2 7;8 12,4 8 7,6 12,5 z 7,5

13,l 2 6,9 13,O 7,0 13,l 0, 6,s 13,5 6 5 13.55 6.45

12,5 + 7,5

1316 6;4

Aus diesen Versuchen konnen wir folgende Schlusse

1) Dass die Umwandlung der Chlorure in Nitrate vie1

2, Dass, wenn 1 Aeq. CIH auf 1 Aeq. NOGK einwirkt,

ziehen :

leichter ist, als die der Nitrate in Chlorure (1-4).

die Umwandlung wahrscheinlich nach der Formel

vielleicht auch

stattfindet. Vergleichen wir unsere Analysen, dann finden wir,

dass auf 10 Aeq. Ruckstand dieser Urnwandlung an ClK ist gefunden :

5 ) 2,77 Aeq.

5N06K + 5C1H = 4N06K + C1K + NO6H + 4CIH,

4N0& +4C1H = 3N06K + ClK -l- NOdI + 3C1H

6) 2,66 9,

55) 292 ,, 56) 2,5 ,,

21) 235 ,, 27) 2,47 ,,

ZAI Salzssure und Saipetersfiure. 219

57) 2,25 Aeq. 58) 2925 9 ,

136) 292 I,

137) 2,2 ,, Obgleich die meisten Analysen zu Gunsten der zwei-

ten Formel sprechen, die 2,5 Aeq. fordert, wiihrend die erste ?,O Aeq. CIK fordert, glauhe ich doch rnit Rucksicht auf die ubrigen Rnalysen die erste Formel fur die wahre halten zu mussen.

3) Dass, wenn 1 Aeq. CIH auf 1 Aeq. NOGNa einwirkt, die Umwandlung stattfindet nach der Formel

3N06Na f 3C1H = 2N06Na f ClNa -I N06H f 2ClH. In unseren Proben haben wir auf 10 Aeq. Ruckstand

gefunden : 7) 3,55 8) 3,66

33) 3,82 37) 3,87 83) 3,5 84) 3,5 85) 3,5

146) 3,3 147) 3,3

wahrend die Formel 3,3 fordert. 4) Dass der Ruckstand der Umwandlung keinen Unter-

schied zeigt, ob man 1 Aeq. CIH mit 1 Aeq. N06K oder NOBNa oder 1 Aeq. N06H mit 1 Aeq. CIK oder ClNa be- handelt hat. Durch die Einwirkung von 10 heq. NO6H

auf 10 heq. CIK und 10 Aeq. ClNa sind zuruckgeblieben: 9) 2,46 Aeq. ClK. 11) 3,30 Seq. ClNa.

10) 2,71 ,, ,, 12) 3,48 ,, ,) 13) 247 ,, ,, 15) 3383 ,, 0

14) 2,35 ,, ,, 16) 3 , s ,, ,, 43) 2925 I, ,, 49) 3765 9 , 9 ,

44) 2920 9 , 9 , 50) 3960 ,, 1,

110) 2920 ,, ,, 124) 3,80 7, -1

111) 2,20 ,, ,, 125) 3,70 ,, ,, 5) Dase diese Resultate auch erhalten werden, wenn

die Salpetersaure und Salzsaure im Verhaltniss von I Aeq.

220 v. Baumhauer : Vertialten VOII Kali wid Pu'atron

auf 1 Aeq. zusammengebracht, und diese 2 Aeq. dnnn mit 1 Aeq. Kali- oder Natron-Hydrat eingedampft werden.

Die Proben zeigen aber, dass, wenii 10 Aeq. NOGN und I 0 Aeq. C1H zusammengebracht und mit 10 Aeq. HOIK oder HOzNa eingedampft werden, im Riickstande sich finden:

150) 1,9 Aeq. ClK. 151) 1,9 ,, ,, 165) 3,2 ,, ,,

164) 3,2 Aeq. ClNa.

Es konnen daher als allgemeine Formeln angenommen werden I

H 4NOGK -f ClK $- NOGH $- ClH oder 5N0Gzt- 5 C 1 K = 4 N O ~ K + C l K ~ - N O C l ~ $-5€lo Na H -2NOGNa i- C1Na + NOGH + ClH oder

3N0G I1 + 3c1Na- 2N06Na + ClNa -j- N0&l2 -+ 3HO. 6) Dass, wenii 1 Beq. Salpetersaure auf mehrere Aeq.

ClK oder ClNa einwirkt, die Einwirkung iminer so geschieht, dass 5 Aeq. Salpetersaure 4 Aeq. salpetersaures Kali und 3 Aeq. Salpetersiiure 2 Aeq. sslpetersaures Natron geben, wie gross die Zahl der Aeq. C1K oder ClNa auch sei; die Proben 100- 111 und 114- 125 beweisen es genugend; fur die Proben 112, 113, 126, 127 ist diese Formel nicht z p gebrauchen, weil auf 1 Aeq. NOGH nur $ Aeq. ClK oder ClNa gegeben wurden.

7) Obgleich die Proben 128-1147 das Gegentheil zu beweisen scheinen, glaube ich, dass es eben so ist, wenn I Aeq. ClH auf mehrere Aeq. N06K oder NOGNa einwir- ken, namlich dass 5 Aeq. ClH nur 1 Aeq. C1K und 3 Aeq. CIH nur 1 Aeq. ClNa bilden konnen. Die Ursache aber, warum iii den Versuchen bei der Vermehrung der Aeq. Nitrat die namliche Quantitat Salzsaure mehr von diesem Nitrat in Chlorur verwantlclt, muss man, wie ich glaube, dem Unterschiede in der Loslichkeit zwischen den Nitraten und Chloruren zuschreiben. Beim Eiiidampfen bei 100O C. werden die Chlorure krystallisiren , wahrend die Nitrate noch in Losung bleiben ; der krystallisirte Theil des Salzes ist naturlich der Wirkung entzogen. Dieser Ursache i s t es auch zuzuschreiben, dass in fast nllen Proben die Quan- titat der Chlorure zu hoch gefunden wurde, und dass die Analysen beine vollige Uebereinstimmung gegeben haben.

zu Salzssure und Salpeterssure. 221

8) Wenn auf 1 Aeq. Chlorur oder Nitrat mehr als 1 Aeq. NOeH oder ClII wirken, so mussen wir annehmen, dass erstens die Wirkung geschieht nach der unter 5 an- gegehenen Formel. Die uberschussige Stlure wirkt yon Neuem auf den ungebrauchten Theil nach dieser Formel ein u. s. w., woraus sich die Schwierigkeit erkliiren lasst, die Nitrate durch Snlzsaure in Chlorure zu verwandeln.

9) Aus den Proben 176--196 scheint sich zu ergeben, dass , wenn Salpetersiiure auf ein Gemenge von ClK und ClNa einwirkt, die Einwirkung der Salpetersaure erst auf ClK erfolge, und dass, so lange noch auf 1 deq . NOdH noch 1 Aeq. ClK vorhinden is t , nu r das CIK nach der unter 5 angegebenen Formel umgesetzt wird und das ClNa ausser Wirkung bleibt; von der Probe 176-1186 ist die durch 10 Aeq. Snlpetersaure verjagte Quantitat stets 8. Von 178 ah fangt die Quantitat an sich zu vermindern, weil es auf 10'Aeq. NOBH keine 10 Aeq. C1K mehr giebt.

10) Ob bei den Kalisalzen die Entstehung der Ver- bindung NOCll und bei den Natronsalzen die der Verbin- dung N03C!2 anzunehmen sei , wurde durch zu diesem Zwecke unternommene Versuche bewiesen werden.

Dass bei der Einwirkung voii Salzsiiure uncl Salpeter- saure auf die Nitrate und Chlorure des Kalium und Na- trium ein Sbestimmter Unterschied besteht, haben meine Untersuchungen vollkommen bewiesen. Mir scheint die Fortsetzung dieser Untersuchungen sowohl mit anderen Basen als mit anderen Sauren von grosser Wichtigkeit, weil, so vie1 ,mir bekannt, in dieser Richtung noch keine Untersuchungen ausgefuhrt sind , und das Mitgetheilte weitere Aufschlusse uber das Verhalten der Sauren in Gegenwart mehrerer Basen hoffen lasst.

Obgleich ich, was die Sulfate betrifft, nur wenige Ver- suche angestellt hahe, so kann ich doch schon mit Ge- wissheit mittheilen, dass die meisten Sulfate, so wie von Kali, Natron, Baryt, Strontianerde und Magnesia, in einem Strome von Salzsaure erhitzt, in Chlorure verwandelt wer- den , aus welcher Umwandlung die Industrie vielleicht grosse Vortheile ziehen kann. Daneben ist es mir vor- gekommen, dass wenn 1 Aeq. schwefelsaures Kali mit 1

222 Eothe : Beitrsge zur Kenntniss krystallisirter Schlacken.

oder mehreren Aeq. Salzsaure oder Salpetersaure abgedampft und der Ruckstand scharf getrocknet wird, ein Gsmenge zuriickblieb \-on doppeltschwefelsaurem Kali und Chlor- balium oder salpetersaurem Kali im Verhaltniss von

S04K + SOIH f K,

wahrend bei dem schwefelsauren Natron ein ganz anderev Verhalten gefunden wird.

Noti

XXIV. Beitrage zur Kcnntniss krystallisirter

Schlacken. Beitrage zur Kcnntniss krystallisirter

Schlacken. Von

Dr. Ferdinand Bothe.

In einer Sammlung von Huttenproducten, welche der unter meirier Leitung stehenden Provinzial-Gewerbeschule in Saarbriicken durch Schenkung uberwiesen wurde, befin- den sich verschiedene Schlacken in so gut ausgebildeten Krystallen, dass mir eine niihere Untersuchung dersalben nicht ohne Nutzen schien. Da die Resultate dieser zur Vervollstandigung der Materials uber die kunstliche Bildung der Mineralien dienen konnen, so iibergebe ich sie hier- mit der Oeffentlichkeit.

NO. 2. Hohofenschlacke van der Bettinger Schnielze bei Le b ac h.

Dieselbe ist durch und durch krystallinisch und an einigen Stellen mit deutlich ausgebildeten Krystallen bis zu Zoll Lange besetzt. Dieselben gehoren dem Tetra- gonalsystem an und zeigen vorherrschend m P und oP, mit leichter Abstumpfung der Kanten durch oci P 60, P und Pm. Die Endfllche o P ist hiiufig sehr flach gewolbt, und zeigt dann die Diagonnllinien und eine quadratische Strei- fung, den basischen Pyramidenkanten entsprechend. Der