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Über die Dispergierung der Polyamylosen. (Beiträge zur Chemie der Stärke, XX)

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Page 1: Über die Dispergierung der Polyamylosen. (Beiträge zur Chemie der Stärke, XX)

(1927)] P r in g s h e i m , M e y e r s o h n : Dispergier. d. Polyamylosen. I709

mutlich durch die iiberaus leichte Bildung des normalen Acetals durch den uberschiissigen Alkohol und die intermediar entstehende Bromwasserstoff- saure bedingt.) Die Substanz wird auf Ton sorgfaltig abgeprel3t und zeigt den Schmp. 59.5O unter Wiedererstarren beim Abkiihlen. Hr. Prof. Berg- ma nn hatte uns als Vergleichspraparat freundlichst eine Probe seines aus Vinyl-athyl-ather und Benzopersaure hergestellten Athyl -g ly kolosids zur Verfiigung gestellt. Eine Mischprobe gleicher Teile seiner und unserer Sub- stanz zeigte ebenfalls den Schmp. 59.5O unter Wiedererstarren.

Die 8 t h o x y l - B e s t i m m u n g nach Zeisel wurde mit unserer Substanz in der iiblichen Weise vorgenommen, jedoch unter der Vorsicht, daB die Substanz vor dern Anheizen des Jodwasserstoffsaure-GefaDes erst einige Stunden bei Zirnmer-Temperatur in der Jodwasserstoffsaure gelost blieb.

0.0307 g Sbst.: 0.0776 g AgJ. - Ber. OC,H, 51.2. Gef. OC,H, 48,5.

302. H a n s P r i n g s h e i m und P a u l M e y e r s o h n : Ober die Dispergierung der Polyamylosen. (Beitrage zur Chemie der Starke, XXl)).

[Aus d. Chem. Institut d. Universitat Berlin.] (Eingegangen am 24. Juni 1927.)

I. Die K o n s t i t u t i o n der Polyamylosen ist in ihren Einzelheiten noch

nicht geklart. Vor z Jahren2) wurde mit Hilfe der Hudsonschen Regel ge- zeigt, da13 man sich die Triarnylose aus der Diamylose durch Ringerweiterung unter Einschiebung des y-Glucose-Bruchstiickes (L + A'), welches I-ma1 in der Amylobiose, 2-ma1 in der Amylotriose und dem Dihexosan, und 3-rnal in dem Trihexosan enthalten ist, hervorgegangen denken kann.

Weitere Berechnungen ergeben nun, daR dieses y-Glucose-Bruchstiick auch I-ma1 in der Diamylose und 2-ma1 in der Triarnylose vorhanden ist. Die Rechnung ergibt fur die molekulare Drehung der Diamylose:

MDiarnylose = 324 x 136.3' = 44

Zieht man von diesem Wert die molekulare Drehung des y-Glucose- Bruchstiickes M(r,+ A , ) = z8ooo ab, so erhalt man als Differenz die mole- kulare Drehung des unbekannten Bruchstiickes der Diamylose = 16 zoo.

Macht man nun die Annahme, da13 in der Triamylose 2-ma1 das y-Glucose- Bruchstiick und I-ma1 das unbekannte Bruchstiick der Diamylose vorhanden ist, so kommt man zu der Gleichung:

&fTl-jnmylosc = 2 X 28000 f I6 200 = 7 2 200.

Die molekulare Drehung der Triamylose errechnet sich nach den experi- mentellen Daten:

M ~ ~ i ~ ~ ~ ~ ~ l ~ ~ ~ = 3 x 162 x 151 = 73400.

I ) 19. Mitteil.: J . Le ibowi tz uiid P. Mechl inski , B. 69, 2738 [1926]. ,) H. Pr ingshe im und J . Le ibowi tz , B. 68, 2808 [1925].

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1710 P r i n g s h e i m , Megersohn: Uber die Disperqierung [Tahrg. 60

Dieselbe Rechnung 1aSt sich mit den Acetaten ausfiihren.

MDinmylose-acetat = 576 X 107.1 = 61700. M(L + &)acetat 1 42600.

Differenz = I ~ I O O .

MTriarnylose-acetst = 2 X 42600 -k I9 100 = 104300. MTriarnylose-acetat = 865 X 117.3 = 101500.

Man gelangt also zu einer sehr guten Ubereinstimmung besonders wieder beim Acetat. Aus diesen Berechnungen ergibt sich des weiteren, daS in der Diamylose die Konfiguration der Amylobiose-Bindung (+A') I-ma1 und dieselbe Konfiguration in der Triamylose 2-ma1 vorhanden ist, genau wie einerseits in der Arnylobiose und ini Dihexosan, und andererseits in der Amylotriose und im Trihexosan, so dalj sich die Polyamylosen von den vor- genannten Zuckern in dem Reste (L- A') unterscheiden, also in demjenigen Teile des Molekiils, an welchem bei den Hexosanen die u-Amylasen (Pankreas- Amylase) 3, angreifen.

11. Die Mole ku l a r ge w i c h t s - B e s t i m mung der Acetate der Polyamylosen

hat irn Vergangenen bei der Kryoskopie fur das Acetat der Tetraamylose in Benzol und fur das der u-Hexaamylose in Eisessig, Naphthalin und Campher den den freien Zuckern entsprechenden Wert ergeben.

Unsere Untersuchungen zeigen nun, dalj eine Disperg ierung d e s T e t I a - u n d 01- H e x a a my lose - ace t a t es bis zur niedrigst moglichen TeilchengroSe, namlich der des Diamylose-acetates, in organischen Losungs- niitteln moglich ist : Tetra (triacety1)-amylose gibt namlich bei verschiedenen Konzentrationen in Eisessig und in Phenol und a-Hexa (triacety1)-amylose bei verschiedenen Konzentrationen in Phenol das Molekulargewicht des Diamylose- acetates. Die Umstande liegen nun gerade bei den Polyamylosen besonders giinstig, insofern namlich man sich an den verseiften Acetaten davon uber- zeugen kann, daB in den ihnen zugrunde liegenden krystallinischen Kohle- hydraten der urspriingliche Verteilungszustand erhalten geblieben ist ; so fanden wir die Molekulargewichte der durch Verseifung ihrer Acetate ge- wonnenen Di- und Tetraamylose in Wasser bestatigt, wahrend das verseifte Acetat der ri-Hexaamylose als solches durch seine schwere Loslichkeit in Wasser und seine iiberaus charakteristische Krystallform (aus verd. Alkohol) identifiziert werden konnte.

Die genannten Molekulargewichts-Bestimmungen zeigen eine Teilchen- Verkleinerung in Eisessig resp. in Phenol an. Besonders merkwiirdig ist die Beobachtung, daS ein solches Acetat, und zwar das der Diamylose, sich in einem organischen Losungsmittel auch zusammenballen kann, und zwar bis zur Erreichung des kolloidalen Zustandes, denn wir fanden bei der Kryoskopie des Diamylose-acetates in Benzol gar keine Depression. Diese Neigung der Diamylose zur Aggregation ist analog dem Verhalten des freien Zuckers in Wasser, worin er sich selbsttatig in die u-Hexaamylose umwandelt 4).

3, R. K u h n , A. 443, I f f . [rg25]. 4) H. P r i n g s h e i m und D. D e r n i k o s , B. 66, 1433 [1922]; H. P r i n g s h e i m und

J . L e i b o w i t z , B. 59, 2058 [1926].

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(1g27)] der Polyamylosen. (Beitriige zur Chemie der Stiirke, XX.) 1711

Bemerkenswert ist an unseren Erfahrungen, dafl die Dispergierung zweier Acetate der a-Reihe in zwei verschiedenen Losungsmitteln zu beob- achten war, namlich bei dem der Tetraamylose in Eisessig und Phenol und bei dem Acetat der a-Hexaamylose in Phenol, wahrend das der a-Hexa- amylose in Eisessig nicht dispergiert wurde. So empirisch sind bisher noch unsere Erfahrungen iiber das Dispergierungsvermogen organischer Losungs- mittel, daB sich irgendwelche Voraussagungen nicht machen lassen, und es kann deshalb nicht verwundern, dafl gerade der Eisessig fur die Dispergierung des Acetats der Cellulose5) und das Phenol fur die des Acetats der Starke- Amylose6) bis zur Glucose-anhydrid-Stufe am geeignetsten waren.

Im Gegensatz zu den in der a-Reihe gemachten Erfahrungen ist es bisher noch nicht gelungen, ein Losungsmittel zu finden, in dem sich die Acetate der P-Tri- und P-Hexaamylose bei der Kryoskopie verschieden verhalten ; beide Acetate geben in Eisessig und Phenol den Wert des Triacetates, dagegen in Benzol den Wert des Hexaacetates. In der ersten Mitteilung iiber die krystallisierten Dextrine') war jedoch das Molekulargewicht des Triamylose- acetates gerade in Benzol ermittelt worden; welche Ursache fur die damalige Dispergierung in diesem Losungsmittel maflgebend war, vermogen wir nicht zu sagen.

Gelegentlich unserer Untersuchungen beobachteten wir auch, daB die P o l y - amylosen beim Schiitteln ihrer konz. waBrigen Losungen mit J o d m e t h y l mit diesem Losungsmittel schon krystallisierte A n 1 a g e r u n g sprodukte ergaben, die sich aus Wasser umkrystallisieren lieBen. Die Einfiihrung des Jods in eine organische Fliissig- keit begunstigt demnach die Neigung k r y s t a l l i s i e r t e Additionsprodukte zu liefern, da andere Losungsmittel zu amorphen Molekiilverbindungen fiihren.

i

111.

Eine Verminderung d e r TeilchengroBe la& sich bei komplexen P o l y s acc h a r i den auch d u r c h H i t ze- D es aggr eg a t ion in hochsiedenden Losungsmitteln erreichen : So gelang die Darstellung des Glucose-anhydrids Lichosan durch Erhitzen von Lichenin in Glycerin 8 ) , die des Lichosan-acetates aus Lichnin-acetat durch Erhitzen in Naphthalin9) und die des Acetates des Cellosans aus Cellulose-acetat durch Hitze-Desaggregation in Naphthalin resp. Tetralinlo). Die Anwendung derselben Methode auf die Ace ta t e de r Polyamylosen hat die an den komplexen Polysacchariden gewonnenen Erf ahrungen bestatigt. Durch Erhitzen des Tetra- und a-Hexaacetats in siedendem Naphthalin gewannen wir das Acetat der Diamylose, welches wir durch sein kryoskopisches Verhalten in Benzol und durch die Mole- kulargewichts - Bestimmung des verseiften Acetates als Diamylose identi- fizierten.

5 ) K. Hess und G. S c h u l t z e , A. 448, gg [1926].

') H. Pr ingshe im und A. L a n g h a n s , B. 45, 2533 [I~IZ]. 8, H. Pr ingshe im, W. K n o l l und E. K a s t e n , B. 58, 2135 [1925]. s, H. P r i n g s h e i m und 0. R o u t a l a , A. 450, 255 [1926].

lo) H. Pr ingshe im, J . Le ibowi tz , A. S c h r e i b e r und E. K a s t e n , A. 448, 163

M. B e r g m a n n und E. K n e h e , A. 452, 141 [Ig27].

rI9261.

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1712 P r i n g s h e i m , M e ? y e r s o h n : Uber die Dispergierung [Jahrg. 60

~~ ~~

. . . . . . . . . . . . . . . . . . I. Diamylose-Acetat

2 . desgr durch Hitze-Abbau aus Tetra-

Konz. I M gef. I M ber.

1.2 Yo 00 576 3 % m i

I

1 3. Tetraaniylose-acetat . . . . . . . . . . . . . .

I . Dianiylose-acetat durch Hitze-Abbau aus Tetraamylose-acetat . . . . . . . . . . . .

2. Tetraaniylose-acetat . . . . . . . . . . . . . . Eisessig

2 .5% I 559

P h e ii o 1 Tetraamylose-acetat . . . . . . . . . . . . . . . . 1 2 % 1 624 1152 3 Yo I 6 1 2

Hexaamylose-acetat Eisessig4) , 22) . . . . . . . . . . . . . . . . N a p h t h a l i n 22)

C a m p her 4, ................

. . . . . . . . . . . . . . . .

P h e n o l . . . . . . . . . . . . . . . .

1690 1705 1687

509 537

1587

1728

Diese Beobachtung zeigt auf das Deutlichste, darj es im Gegensatz zu einer von anderer Seite geaderten Meinungll) doch einer Hitze-Desaggre- gation bedarf, um bei Polysaccharid-acetaten eine Teilchen-Verkleinerung zu erzielen, die auch nach Abspaltung der Acetylgruppen bestandig ist.

Bei Betrachtungen iiber die Konstitution der komplexen Polysaccharide wurde aus dem analogen Verhalten der Polyamylosen der Schlurj gezogen, daB die naturlichen Polysaccharide assoziierte Polymerisationsprodukte sind 12). Diese Anschauung hat nicht den Beifall aller Polysaccharid-Forscher gefundenl3). Each der heutigen Definition wiirde man den Ausdruck ,,Poly- merisation" fur die Aggregation der Diamylose zur Tetra- und a-Hexa- amylose, die durch die Betatigung iibermolekularer Krafte vor sich geht, besser vermeiden14). Richtig bleibt jedoch nichtsdestoweniger die aus dem Verhalten der Polyamylosen abgeleitete und in dieser Arbeit besonders be- griindete Meinung, darj die Teilchen-Vergrorjerung resp. -Verkleinerung bei der Aggregation oder Dispersion der Polysaccharide stufenweise verlaufen kann. Bin besonders gutes Beispiel ist das Verhalten des Inu l ins : Die Molatgrorje des Inulin-acetates wurde vor Jahren in drei verschiedenen

11) K. Hess und G. S c h u l t z e , A. 448, 99, und zwar S. 106 f f . [1926]. 12) H. Pr ingshe im, Die Polysaccharide, 11. Aufl., Berlin 1923. 13) M. Bergmann und E. K n e h e , A. 4.52, 141 [1927]. 1 4 ) H. Pr ingshe im, B. 59, 3008 [1926].

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(1qz7)1 der Polyamylosen. (Beitrage zur Chemie der Xtiirke, X X . ) 1713

Losungsmitteln, Eisessig, Naphthalin und Phenol 15), ebenso wie die des Dimethylo- und Trimethylo-inulins 16) entsprechend einem aus neun Fructose- Resten bestehenden Polysaccharide gefunden, eine Ubereinstimmung, welche Zufalligkeiten ausschliel3t. Neuerdings zeigte nun M. Bergmannl'), daB sich das Acetat in Eisessig bis zur Molekulargrofle eines Difructose- anhydrides dispergieren lafit, eine Beobachtung, die wir 18) fur den Eisessig (nicht aber fur Phenol) bestatigen konnten, in Analogie zu den direkt mit Inulin in flussigem Ammoniak ausgefuhrten Molekulargewichts-Bestimmun- genI9). Soeben gibt K. He13'O) an, dafl sich das Inulin-acetat in Eisessig in sehr verd. Losungen bis zur Fructose-anhydrid-Stufe dispergieren lassen soll. Sollte sich auch diese Beobachtung bestatigen, so hatten wir beim Inulin ebenso wie bei den u-Polyamylosen drei Aggregationsstufen 'l) zu verzeichnen.

Der Notgemeinschaf t de r Deutschen Wissenschaf t sind wir fur ihre Unterstiitzung sehr zu Dank verpflichtet. Auch Hrn. Dr. A. Stein- groever danken wir fur seine Hilfe.

Beschreibung der Versuche. I. Tetra(triacety1)-amylose.

5 g Tetraamylose wurden, mit 50 g Pyridin und 35 g Essigsaiure-anhydrid4) versetzt, im Brutraum bei 36O 24 Stdn. stehen gelassen. Nach dieser Zeit war samtliches Acetat gelost; die Losung wurde auf Eis gegossen, das aus- gefallene Produkt abgesaugt, mit Wasser nachgewaschen und im Vakuum- Exsiccator getrocknet. Das Acetat krystallisierten wir aus heiflem Toluol um.

Msungsmittel Sbst. A Konz. M

10 ccm 0.1195 g 0.07' 1,376 1088

15 ccin 0.2608 g 0 . 1 2 2 ~ 1.7% 528

10 ccm 0.1997 g 0.12' 2 . 2 % I012

15 ccni 0.3956 R 0.1750 2.5% 559

I 1 i

BenzoI

12.4 g 0.2515 g 0,235' 2 . 0 % 624 12.4 g 0.3721 g 0.353' 3.0% 612

Eisessig

Phenol

Ver s e i f t e s T e t r a am y lo s e - ace t a t a) o.zroj g Sbst. a) A =0.06i0

b) 0.3738 g Sbst. in r o g Wasser b) A =o.rojO

M a) 641 b) 664.

15) H. Pr ingshe im und A. L4ronowsky, B. 54, 1281 [1921]; H. P r i n g s h e i m

16) P. K a r r e r und A. L a n g , Helv. chim. Acta 4, 249 [1921]. 17) M. B e r g m a n n und E. K n e h e , A. 449, 302 [1926]. la) In Versuchen des Hrn. J . Fe l lner . Is) I,. Schniid und B. Reeker , B. 58, 1968 [1925]; H. R e i h l e n und K. Nes t le ,

B. 69, I I j g C19261. 21) Der Beweis, da13 Maltose-Bindungen in der Starke niclit vorhanden sind und die

Maltose bei der Amylolyse durch Kondensation zweier Glucose-Reste entsteht, iiber den zivischen B e r g m a n n (A. 452, 141. und zwar S. 146 [I927]) und Hess (A. 455, 115. und zwar S. 117 [1927]) ein Prioritatsstreit entbrannt ist, wurde von mir auf experi- mentellem Wege schon vor drei Jahren erbracht (B. 57, 1581 [1924], 68, 1262 [ ~ g z j ] ) , und inzwischen durch ausgedehnte Versuche erweitert (B. 59, 991 [1926]). In der Ver- offentlichung des Hm. Hess vom Jahre 1923 iiber Cellulose (A. 435, I ) ist Maltose oder Starke iiberhaupt nicht erwahnt. Eine Verljffentlichuag des Hrn. Hess bis zum Jahre 1927 iibcr Starke liegt nicht vor.

und M. LaBmann, B. 55, 1409 [1922].

za) K. H e s s und R. S tahn , A. 465, 104 [I927].

H. Pringsheim.

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1714 P r i n g s h e i m , M e y e r s o h n : i%er die Dispergierung [Jahrg. 60

XI. Di(triacety1) -amylose wurde aus Tetraamylose mittels Chlorzinks und Essigsaure-anhydrids laut Vorschrift7) hergestellt und aus Benzol umkrystallisiert.

Eisessig = 5 x + 0.42O/0.5 x 0.0422 g = + 99.50 (100.30)7). a”,” Chloroform = 5 x +0.300/0.5 x 0.028 g = + 107.10.

Sbst. Konz. A M 0.102 g 1 . 2 % 0 co

10 ccm Benzol o,212 2.5% 0 00

111. a - H e x a (t r i a ce t y 1) -a my 1 o s e wurde aus a-Hexaamylose in Essigsaure-anhydrid und Pyridin nach Vor- schrift gewonnen und aus Benzol umkrystallisiert.

ato Eisessig = 5 x +0.65O/1 x 0.0337 = + g6.5O (95.80)’).

b) A = 0 . 2 3 7 ~ .

M a) 508.5, b) 537.3. M ber. fur Hexaamylose-acetat 1728, fur Diamylose-acetat 576.

IV. p-Hexa(tr iacety1)-amylose wurde aus p-Hexaamylose genau nach Vorschrift zz) mit Pyridin und Essig- saure-anhydrid hergestellt und aus Toluol umkrystallisiert.

Losungsmittel Sbst. Konz. A M gef. M ber.

a) 0.1091 g Sbst., b) 0.2146 g in 10.3 g Phenol: a) A = 0.150°,

0.2515 S 2.9% 0.’395° I533 fur Hexa- 0.4115 g 4.7% 0.165~ 1450 amylose-acetat Benzol 10 ccm

1728, 0.1603 g 1.5% 0.077~ 772 0.3528 6 3.5% 0.1740 752 fur Tri- Eisessig 10 ccm

..a+ n c

V. Tri( t r iacety1)-amylose wurde mittels Essigsaure-anhydrids und Chlorzinks hergestellt 7), und aus Toluol umkrystallisiert.

ao aD Eisessig = 5 x + o . ~ I O / I x 0.0402 = + 113.1~.

~2 Chlorofornl = 10 x +0.9G0/1 x 0.0818 = + 117.3~.

Losungsmittel Sbst. Konz. A M gef. M ber. 0.1go8 g 2.2o/b 0.073~ 1512 1728 bzw. 864 0.3090 g 3.6% 0.105’ 1703 Benzol 10 ccm

0.2401 g 2 . 2 % 0 .215~ 730.5 0.3515 g 3.2% 0 . 3 0 1 ~ 764.5

Phenol I I g

B. Die Hi tze-Desaggrega t ion . Ein Gemisch von I g Tetra(triacety1)-amylose und 20 g Naphthalin

wurde in einen mit Thermometer und Steigrohr versehenen Rundkolben in ein auf 1500 vorgewarmtes Olbad gebracht, die Temperatur nach und nach auf ca. zoo0 erhoht und I Stde. konstant gehalten. Daraufhin zerrieben wir die in einem Porzellanmorser erstarrte Schmelze und extrahierten das Ge-

22) H. Pr ingshe im und W. Persch , B. 65, 1428 [1522].

Page 7: Über die Dispergierung der Polyamylosen. (Beiträge zur Chemie der Stärke, XX)

(1927)j der Polyamylosen. (Beitrage xur Chemie der Xtarke, X X . ) 1715

misch im S o xhle t - Apparat mit Petrolather etwa 10 Stdn. ; nach dieser Zeit war das Naphthalin in Losung gegangen. Das abgebaute Acetat wuschen wir mit Petrolather nach, saugten es ab und krystallisierten es aus Benzol um, und zwar loste sich das Acetat in der 10-fachen Menge heiBen Benzols voll- kommen. Wir engten die Losung etwa auf die Halfte ein und saugten die ausgefallenen Krystalle nach 24-stdg. Stehen im Eisschrank ab. Die Sub- stanz war nach z-stdg. Trocknen in der Trockenpistole bei 66O und 14 min Druck geruchlos und gewichtskonstant. Obgleich beim Abbau keine ver- kohlte Substanz zuruckblieb und sichtbare Substanzverluste nicht eintraten, gelang es doch nicht, die Ausbeute iiber 50% zu steigern. Die Verluste sind in1 wesentlichen auf die Reinigung zuruckzufiihren, wie nachstehende Tabelle zeigt :

T Ausbeute Rohprodukt umkryst. Sbst. riaphtli. (innen) Zeit Dxtrakt.-Mittel

I g 20 g 190 I Stde. 300 ccin Petrolather 0.40 g z u : ; ~ I g 20 g 210 I ,, 2.50 g 0.50 g I g 2 0 s 220 I ,, 200 g 0.55 g zusammen

0.7 g r g fi 200 I ,, z j o g Ather 0.22 g 1 0.G g

I. A b b a u p r o d u k t D i (t r i a c e t y 1) - am y 1 o s e. 3.828 ing Sbst.: 7.070 mg CO,, 1.911 mg H,O.

C,,H3,016 (576.24). Ber. C 50.00, H 5.60. Gef. C 50.37, H 5. j9 19 aD Eisessig = j x +0 .7 jo /1 x 0.0368 g = + 102 .0~ .

0.1543 g wurdeii in 10 ccm Benzol gelost und ergaben uberhaupt keine Depression. Uieser Korper zeigt also genau das gleicheVerhalten wie das mittels Chlorzinks hergestellte Diamylose-acetat.

a) 0.1205 g Sbst, b) 0.2337 g in rg ccm Eisessig: a) A = 0 . 0 5 ~ ~ b) A = 0.11~;

M a) 596, b) 528.8; iM ber. fur Tetraacetat 1152, fur Diacetat j76 .

Ve r s ei f t e s Ab b a u p r o du k t (D i ain ylo s e). Die Verseifung des Abbauproduktes wurde mit alkohol. Kalilauge vor-

genommen') und das verseifte und umkrystallisierte (rhombische Tafeln) Abbauprodukt in der Trockenpistole bei 67O und 12 mm Druck bis zur Gewichtskonstanz getrocknet.

C X ~ IVasser = 10 x +0.8z0/1 x 0.0601 g = + 136 .3~ ( f 13 i .3~) ' )

A = 0.146O, M = 005. Ber. Mo1.-Gew. 324.

a) 0.1016, b) 239.4 in 10 ccin Wasser: A = o . o ~ " , M = 270;

11. Hitze-Desaggrega t ion de r a-Hexa(tr iacety1)-amylose. z g a-Hexaamylose wurden genau nach Vorschrift z2) mit Pyridin und

Essigsaure-anhydrid acetyliert. Das umkrystallisierte Produkt unterzogen wir genau der gleichen Behandlung init Naphthalin wie das Tetraacetat. Das getrocknete Abbauprodukt wurde aus Benzol umkrystallisiert.

Abbauprodukt (Diamylose-ace ta t ) . - 4.266 mg Sbst.: 7.902 mg CO,, 2.159 mg H,O.

C,,H,,016 (576.24). Ber. C 50.00, H 5.60. Gef. C 50.28, H 5.65. 20 xD Eieessig = 5 X + o . G ~ O / I x 0.0315 g = + ggo.

Berichte d. D. Chem. Gesellschaft. Jahrg. LX. 110

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1716 Berichtigungen. [Jahrg. 60

Verse i f t e s A b b a up r o d u k t (D i a my 1 o s e) . I g Acetat wurde mit einer L6sung von I g Kalilauge in 15 ccm Alkohol

verseift, das Verseifungsprodukt abgesaugt, mit Alkohol nachgewaschen, in Wasser geliist und rnit Essigsaure neutralisiert. Hier zeigte sich ganz ein- deutig der Unterschied von der a-Hexaamylose. Die Substanz war in Wasser leicht loslich; erst nach weiterem Einengen der waorigen Losung fie1 auf Zusatz von vie1 Alkohol Diamylose aus. Unter dem Mikroskop sah man, daL3 die Fallung aus feinen rhombischen Nadeln bestand, die sich in wenigen Minuten zu griiBeren Tafeln vergrooerten. Die Fallung wurde iiber Nacht im Eisschrank stehen gelassen, am nachsten Morgen abgesaugt, mit Alkohol nachgewaschen, im Vakuum-Exsiccator und dann noch in der Trockenpistole getrocknet.

uu 'ilrasser = 5 x + o . 8 0 ° / ~ x 0.0297 = + 135~. I S

o.1031 g Sbst. in 10 ccni Wzsser: A = O . O j j 0 , M = 349. - Ber. M = 324.

B e r i c h t i g u n g e n. Jahrg. 60, Heft 4, S. 974, Anni. j lies: ,,Kornung < 7" statt ,,Kornung"

,, 60, ,, 4, ,, 976, 1150 mm v. 0. lies: ,,und 0.5 g des Gemisches in 100 ccm Alkohol gelost."

statt ,, ,, 0.3 g ,, in Alkohol I , . Jahrg. 60, Heft 6, S. 1434, 16 iiim v. 0. fiige ein:

,,[Aus d. Anorgan. Laborat. d. Techn. Hochschule Munchen.]"

Printed in Germany. Alle Rechte vorbehalten, insbesondere die der Ubersetzung. Druck : A. W. S c h a d e , Berlin N. 39.