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Ueber die Einwirkung von Chloroform auf w&ssriges Alkali ;
ron Denselben.
Schon G e u t h e r I ) hat beobachtet, dass Chloroform mit witssrigen oder alkoholischen Alkalien merkliche Yengen Kohlen- oxyd liefert. Bei der in voriger Abhandlung beschriebeneu Zersetzung des Benzylcarbamats in ChloroformlBsung durch Stickstofftrioryd beobachteten wir , wie leicht Chloroformdampf schon in der Kalte durch Kali Kohlenoxyd liefert und im An- schlusse daran haben wir einige wenigstens annahernd quan- titative Bestimmungen uber die Einwirkung von Chloroform auf Kali vorgenommen 9.
Man kann leicht 50-1 00 ccm reines Kohlenoxyd erhalten, indem man ein Azotometer mit warmer, 40 procentiger Kali- lauge fiillt, einige Tropfen Chloroform hinzufilgt und umschttttelt.
Urn den quantitativen Verlauf der Zersetzung zu ermitteln, wnrde die gebildete AmeisensBure mit Iitilfe YOU Quecksilber- chlorid hestimmt; obgleich diese Methode das Kohlenoxyd nur indirect angiebt, hat sie den Vorzug der leichten Ausfuhrbarkeit.
Ungefghr 2 g reines Chloroform werden in einem 4 cm breiten, dickwandigen Probirrohre abgewogen, das einen Ueber- schuss von verdunnter Natronlauge enthiilt und mittelst eines vollkommen luftdichten, paraffinirten Korkes mit einem Ruck- flnssktlhler verbunden ist. Letzterer dient dazu , den unver- meidlichen Verlust an Chloroform zu verringern , der dadurch vernrsacht wird, dass letzteres von dem entweicheuden Kohlen- oxyd als Dampf mitgerissen wird. Durch den Ktihler geht der Stiel eines W i t t 'schen Centrifugalrtihrers, dessen Kugel in die IJ6sung im Rohre taucht. Die Rfischung wird wlhrend des Vemuches durch Einstellen in ein Wasserhad auf einer con-
l) Diese Annalen 123, 121. *) Aehnlichc Veruuche sind jiingst von A. D e s g r v z aiigestellt worden.
Compt. rend. 125, 780.
374 T h i e l e u. D e n t , Einw. v. Chloroform a. wassriges Alkali.
stanten Temperatur erhalten. Die Zersetzung beginnt , sobald man den Ruhrer in Beweguug setzt. Rei Temperaturen zwischen 25O und 40° erfordert die lleaction zuni vollstandigen Abschlusse drei bis vier Stunden. Weun die Chloroforn~triipfchen in der Liisung nicht mehr sichtbar sind, wird der Versuch noch cine Stunde fortgesetzt. Kach Verlauf dieser Zcit ist die Reaction in der Rcgel bcendigt. Die Ameisensliure wird j e t z t i n der essigsauer gemachtcn Fliissigkcit durch Ausscheidung von Quecksilberchlorur bestimmt.
I. 2,1320 g Ohloroforrn, durch 20 g Aetznatron in 90 g Wasser bei ,a zersetzt, gaben 1,7868 HgCI.
11. ?,13i5 g Chloroform, durch 20 g Aetznatron i i i 90 g Wasser bei YU" zersetzt, gaben 2,1325 IIgCl.
111. 2,WW g Cliloroforrn, rlurcli PO g Actznatroli in 90 g Wasscr bci 40" zersvtzt, gaben 3,0288 HgCI.
IF. 2$8X) g Chloroform, tlurt-h 4 0 g h t z n a t r o n in 70 g IVasser bei 40" zersetzt, gaben 3,9245 HgC1.
V. 5,SWd g Chloroform wurdcn durch Kochtw mit 61 g h t z n a t r o u und 199 g IVasser in einer mit Itiicktlusskiihlcr verselionen Flasche zersetzt: 18,1473 HgCl wurden erlialtcn.
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Gefunden 1 \
1. 11. 111. IV. V. In Amckensiiure umge\vandelteu Chloroform 2t , t4 25,03 37,25 38,44 G6,14
Diese reichliche nildung von Iiohlenoryd ist otfenbar auf die intermeditire Uildung von Dichlormcthylen, CCI, , zuruckzu- tuhren , welche scliou yon G e u t h e r s, angenommen wurde. Wir glauben , dass die Ameisensaure ilberhaupt erst secundar aus dem KTohlenoxyd und dern Aetzkali sich bildet, daher ent- steht um so mehr Amcisenslure, j e hoher die Reactionstempera- tur ist.
Rllhrt inan Chloroform, h'atronlauge und Phenol in der Kulte zusammen, so erhiilt man wie in der WLrme Sal iql- aldehyd. Die Ausbeuten sind aber nicht besser, als nach dem ursprbglichen Verfahren von T i e i n a n n und H e i m e r . ._
3, loc. tit.