5
I. 11. 111. 34783 39,096 38,861 Proc. Die berechnete Zusammensetzung fiir Fc C + 2 ist aber : Eisenoxydul 39,319 Oxalsgure 4 0,3 4 2 Wasser 20,139 100. Der fast durchgangig etwas geriiigere Eisengehal t der Versuche erklzrt sicb aus der Anwesenheit von by- groskopischer Feuchtigkeit in dem Salze. Ich lnufs hier noch bemerken, wie cs scheint, dafs das von B re i t h a u p t Gelbeisenerz genannte Fossil, wel- ches ein basisches schwefclsaurcs Eisenoxydkali ist, und dessen Zusammensetzung ich sction vor einiger Zeit be- stimint babe '), oft bei fliichtigein Anseheq fur Humboldtit gehalten. wurde, mit welchem es allerdiogs im Aeutcrn manche Aehnlichkeit hat. - - - X. Utrber die Adentitat des Thornsonits und Cornp- tonits; oon C. Hamme/sber,o. Es ist scbon von tnebreren Mineralogen die Vermu- - thung gesufsort worden, dafs diese beiden, zur Familie der Zeolithe gebareoden Mineralgattungen in der That identisch seyen. W e n n sich dieG Resultat in Bezug auf die chemisehe Zusainmensetzung, wie wir sogleicb sehea werden, ohnc allen Zweifel herausstellt, so hfst es sich auch, wiewohl weuiger iibeneugend, ails den naturhi- storischen Charakteren beider ableiten. Nach B r o o k e ist der Thomsonit zwei-und- zweigliedrig; der Winkel I) Diesc Aaorleo, Bd. XXXXUI S. 132.

Ueber die Identität des Thomsonits und Comptonits

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Ueber die Identität des Thomsonits und Comptonits

I. 11. 111.

34783 39,096 38,861 Proc.

Die berechnete Zusammensetzung fiir Fc C + 2 ist aber :

Eisenoxydul 39,319 Oxalsgure 4 0,3 4 2 Wasser 20,139

100.

Der fast durchgangig etwas geriiigere Eisengehal t der Versuche erklzrt sicb aus der Anwesenheit von by- groskopischer Feuchtigkeit in dem Salze.

Ich lnufs hier noch bemerken, wie cs scheint, dafs das von B r e i t h a u p t Gelbeisenerz genannte Fossil, wel- ches ein basisches schwefclsaurcs Eisenoxydkali ist, und dessen Zusammensetzung ich sction vor einiger Zeit be- stimint babe '), oft bei fliichtigein Anseheq fur Humboldtit gehalten. wurde, mit welchem es allerdiogs im Aeutcrn manche Aehnlichkeit hat.

---

X. Utrber die Adentitat des Thornsonits und Cornp- tonits; oon C. Hamme/sber,o.

Es ist scbon von tnebreren Mineralogen die Vermu- - thung gesufsort worden, dafs diese beiden, zur Familie der Zeolithe gebareoden Mineralgattungen in der That identisch seyen. W e n n sich dieG Resultat in Bezug auf die chemisehe Zusainmensetzung, wie wir sogleicb sehea werden, ohnc allen Zweifel herausstellt, so hfst es sich auch, wiewohl weuiger iibeneugend, ails den naturhi- storischen Charakteren beider ableiten. Nach B r o o k e ist der Thomsonit zwei-und- zweigliedrig; der Winkel I ) Diesc Aaorleo, Bd. XXXXUI S. 132.

Page 2: Ueber die Identität des Thomsonits und Comptonits

287

seiner geschobenen Siiule betragt 90° 40'. Der Comp- tooit gehart demselben Krystallsystem an; B r o o k e giebt den Saulenwinkel zu 9Io, H i e w s t e r bingegen zu 93O.45' an. Bei ihm sind die Absfurnpfungsflacben der beider- lei Seitenlianten der Saule vorherrscbend, und aufserdem zeigt er eine etmas gcwblbte Endlliiche, welcbc, nach B r e w s t e r , eine sebr stulnpfe Zuscharfung von 177" 3 5 bildet, die auf die scharfen Seitenkanten der SauIe auf: gesetzt ist. Beide Fossilieu & m u e n ferner darin iiber- eio, dak bei ihnen der bhttrige Brucb den beiderlei Ab- stumpfungsfl8chen der Seitmkanten der SPule parallel geht. Was das specifiscbe Gewicht anbetrifft, so schwankt das des Thornsonits zwischen 2,35 bis 2,40. Das des Coinptonits vom Seeberge bei Kaaden ist , nach Z i p - pe's Wagungen, =2,35 bis 2,35, nacb den meinigen =2,37 bei lSo,5 C.

Wir besitzen vom Thornsunit lnehrcre hnalysen; aufser eioigcn von T b. T h om s o n aogestellten, auch eine von B e r z e l i u s des Fossils von den Kilyatrikhii- geln bei Dumbarton in Schottland 1). Der Coaptonit' vom Vesuv sol1 von T h oins o n untersucht wordcn seyn, doch ist mir seine Analgse nicht weiter bekannt. Da- hingegen bat Z i p p e den b0hmiscben Comptonit aus dem Kliugsteine vom Seebcrge bei Kaaden zerlegt 2) , nnd ich babe kiirzlich Gelegeiiheit gehabt, die Analgse des Mine- rals von demselben Fundort zu wiederholen. Neucrlich bat auch M e l l g den Coinptonit von Elbogen unter- sucht ),

Es ist fulglich bci heiden dasselbe.

Diese Analyscn baben folgende Resultate gegeben:

1) Jahmbericht, 11. S. 96.

2) Verlmudlungco d u Guellschaft dcs rrterlhsditchen Museums in B6h- men vom Jahre 1836, S. 39.

3) Bibliofb univrrs. Nouu. Ser. T. X P p . 193.

Page 3: Ueber die Identität des Thomsonits und Comptonits

Thomronit nach Berzeliw.

Kieselsaure 38,30 Thonerde 30,70 Kalkerde 13,54

Wasser 13,lO Kali

Natron 453

nach mir.

38,735 30,543 13,428 3,852

13,097 0,542

Comptonit nrch Zippc.

38,25 32,OO 11,96 633

11,jO

100,17 100,497 100,24

nach Nelly. 37,OO 31,07 12,60 6,25

12,24

99,16.

Uer Kaligehalt scheint mir wesentlich zu seyn, ob- gleich Z i p p e versichert, dieses Alkali nicht gefunden zu haben. Seine Analyse giebt mehr Thonerde und we- niger Kalkerde, was darin seinen Grund haben h n t r , dafs die gefallte Tbonerdc wabrend des Filtrirens mit etwas kohlensaurer Kalkerde verunreinigt wurde. Auch giebt er wcniger Wasser an. Aus der Bescbreibung sei- nes Verfahrens ergiebt sich ferner, dafs er die Kiesel- slure nicht abgeschieden hat, welche nach dem Gelati- niren und der unloittelbaren Filtratiou in der Fliissig- kcit blieb.

Ich glaube, dafs die Uebereinstimmung, welcbe sich iin Uebrigen zwiscben den Zahlenwerthen der hnalysen zeigt, wohl za dem Schlusse berechtigt, dafs beide Fos- silien dieselbe Mischung besitten.

Nun hat B e r z e l i u s fiir den Thomsonit die For- me1 N S t 3 C S t l 2 A S t l O h q aufgestellt, welche gleich

3(Ca3Si+3~1Si+9#)

ist, wiihrend siclr in seiner .Anwendung des Liithrobrs,. sowohl in der Pten Aufl. (S. 167), als auch in der 3ten (S. 185), ein Fehler in die Formel eingeschlichen hat, iiidem iiberall xl statt 3 d steht.

N a 3 ;S’i+3Ai s i + 3 #

Die berechnete Miscbung ware demnach : Kie-

Page 4: Ueber die Identität des Thomsonits und Comptonits

289 Kieselstiure 37,403 Thonerde 31,211 Kalkerde 12,974

Wasser 13,663 Natron 4,749

100.

Z i p p e hingegen, welchem die Verwandtscbaft zam Thomsonit entgangen zu seyn scheint, berechnet aus sei- ner Analyse die Formel:

N S +2 CS +9 A S t 6 h q , oder

2 ( CaS Si + 3’uSi + 6 k). f iaS S i+3aS i+g jZ

Die berecbnete Zusammensetzung ftir diese in der That sehr einfache Formel ware.:

Kieselsiiure 38,397 Thonerde 32,042 Kalkerde 11,839 Natron 6,500 Waseer 1 1,322

100.

Sollte indefs diese Formel fiir den Comptonit ricb- tig segn, so miifste er fast noch einmal so vie1 Natron enthalten , als ich gefunden habe.

Z i p p e hat den Comptonit mit dem Mesole van Ferr6e und dem Mesofith verglichen, und betrachtet sie shnmtlich a h Abanderungen einer Gattung. Wirklich sol1 die Krystallform des Mesoliths von Hauenstein, nach der Beobachtung von H a i d i n g e r , mit derjenigen des Comptonits fibereinkommen. Nun ist die Formel fiir die Zusaurmensetzung des Mesoliths von Hauenstein, nach B c r z e l i u s , wobei die Analyse von G. v. F r e i f s m u t b zu Grunde gelegt wurde:

Poggcndort?’s And . Bd. xXXXVL 19

Page 5: Ueber die Identität des Thomsonits und Comptonits

P;ra;Si+3';61 Si+3k Ca.Si + $l yi w

tlnd die der iibrigcn von F u c l i s iind G e h l e n ttnter- suchten Variellten :

6iaSi+3i1&+2R 2( CaSi+ 3k;l Si + 3 #.

Fur den Mesole von Ferrbe bingegeii giebt B e r - e l i u s , nach seiner Aualyse, folgende:

@a3.'s;i2 +3 $1 "i + 6

2 ( CaS Si2 + 3 i l S i + 9 # ). Die Verscbiedenheit in der Znsammensetzung liegt

also vonugswcisc in dem Alkali- und Kalisilicat, wel- ches im Comptooit ein Silicat, im Mesole ein Bisilicat, und im Mesolith ein Trisilicat ist. Aufserdem aber va- riiren diese Fossilien (so wie die Mesolitbe schon unter sich ) im Wassergehalt und dem gegenseitigen VerhaIt- nifs der Hauptglieder. Z i p p e begrcift sie unter dem geineinschaftlichen Namen des Penlomen Kuphon-Spaths. Als Fundortc des Comptonits in Bdhmen fiihrt er noch den Kclchberg bei 'Triebsch, dic Gegend von Aus~;~, und andcre dcs Mittelgebirges, BGhmisch - Kamm'tz, und den Kautenerberg bei Bohmisch-Ler;Opa, so wie Nie- nies an.