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362 Bericht: Chemisehe Analyse anorganiseher Stoffe. in ein G1/~schen mit 1 g wasserfreiem Natriumsulf~t abgezogen. Die Absorption der ChloroformlSsung wurde im Quecksilber]icht and Filter Ilford 601 + Chance Nr. 8, bei Eisen mit Filter Wratten 50 + Chance O.B. 2 gemessen. Vollst~ndige Ausschtittelung ergab sich bei folgenden p~-Bereichen: Molybd~n 1,6--5,6, Zinn 2,5--5,5; Aluminium 4,8--6,7 und 8,2--11,5 (diese ohne Tartrat) ; Eisen 2,5--12,5 ; Kupfer 2,8--14; Nickel 4,5--9,5 ; Mangan 7,2--12,5. Wismut, KobMt und Antimon wurden nur teilweise ausgezogen. Der Hauptwert der MeChode, die nicht selektiv ist, liegt in der Anwendung zur Entfernung von stSrenden Metallspuren bei Wahl elnes geeigneten pH-Wertes, z. B. zur l~einigung von Molybd~ntrioxyd bei pH 9 yon Spuren Eisen, Kupfer usw. Analytische Reagenzien lgssen sich auf diese Art schnell yon MetMlverunreinigungen befreien; besonders die sonst schwierlge Bestimmung yon Zinnspuren in Wolfram- oder Tantalverbindungen wird sehr erleichtert. H. ZELL~E~. Unliisliehe Eisen(II)- und Eisen(III)-cyanide sind nach Versuchen yon M. Ko~ 1 in Natrinmpy~ophosphatlSsungen 15slich. Berliner Blau bildet z. B. mit ges~ttigter NatriumpyrophosphatlSsung bei Zimmertemperatur eine klare LSsung, die Natrium-Eisen(II)-cyanid und Natrinm-Eisen- pyrophosphat enthg]t : F%[Fe(CN)~ @ 4Na4P~O 7 = 3N~4[Fe(CN)6] + 4NaFeP20~. Die Eiscn(II)-Ferrocyanide yon Kupfer, Cadmium, Zink, Nickel, Kobalt, Uran and Mangan werden ebenfalls dureh NatriumpyrophosphatlTsung leieht gelTst. Auch die Eisen(III)-cyanide yon Kupfer, Cadmium, Zink, Nickel und Kobalt werden gelTst unter Bildung yon Natriumeisen(III)-cyanid und den entspreehenden Pyrophosphaten, z. B. : Cua[Fe(CN)6]~ + 3Na~P20~ = 2Na3[Fe(CN)~] @ 3CuNa2P207 Silbereisencyanide werden mit AlkMirhodaniden nach weiteren Ver- suchen yon M. KOHN e quantitativ in Silberrhodanld iibergefiihrt. HShere Konzentrationen an Rhodanid bewirken sogar vollst~ndige LSsung. F~llt man z. B. 5 ml 0,1 rnol Kaliumeisen(II)-cyanidlSsung mit 20 ml 0,1 mo] SilbernitratlTsung, so genfigen 3,5 g K~linmrhodanid, bzw. 3 g Ammoniumrhodanid zur LSsung des Silbereisen(II)-cyanids. U. FELDMANN. Uber die Messung der Feuehtigkeit eines Gases berichten N. V. ZDN- ~OVA, 1~. L. SLJUSA~EV~ und P. A. TESNE~ s. Die Bestimmung erfolgt mit Indikatoren und durch Messung des Taupunktes. Als farbiger Indi- kator wurde Kobaltchlorid verwendet, welches in Abhi~ngigkeit yon der Luftfeuchtlgkeit blauviolett bis rosa gefi~rbte Krystallhydrate bildet. Der Indikator wird hergestellt, indem man Tonerde- oder Silicagelk6rner 10--15 rain lung mit 5 ~oiger Kobal~chlorid]Ssung trfi.nkt und dann auf 180--200~ Die Regeneration des Indikators erfolgt bei gleicher Analytica Chimica Aeta 3, 559 (1949). Analytica Chimica Act~ 3, 557 (1949). Zavodsk. Labor. (Betriebslab.) 6, 647 (1949) [RussischJ.

Über die Messung der Feuchtigkeit eines Gases

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Page 1: Über die Messung der Feuchtigkeit eines Gases

362 Bericht: Chemisehe Analyse anorganiseher Stoffe.

in ein G1/~schen mit 1 g wasserfreiem Natriumsulf~t abgezogen. Die Absorption der ChloroformlSsung wurde im Quecksilber]icht and Filter Ilford 601 + Chance Nr. 8, bei Eisen mit Filter Wratten 50 + Chance O.B. 2 gemessen.

Vollst~ndige Ausschtittelung ergab sich bei folgenden p~-Bereichen: Molybd~n 1,6--5,6, Zinn 2,5--5,5; Aluminium 4,8--6,7 und 8,2--11,5 (diese ohne Tartrat) ; Eisen 2,5--12,5 ; Kupfer 2,8--14; Nickel 4,5--9,5 ; Mangan 7,2--12,5. Wismut, KobMt und Antimon wurden nur teilweise ausgezogen. Der Hauptwert der MeChode, die nicht selektiv ist, liegt in der Anwendung zur Entfernung von stSrenden Metallspuren bei Wahl elnes geeigneten pH-Wertes, z. B. zur l~einigung von Molybd~ntrioxyd bei pH 9 yon Spuren Eisen, Kupfer usw. Analytische Reagenzien lgssen sich auf diese Art schnell yon MetMlverunreinigungen befreien; besonders die sonst schwierlge Bestimmung yon Zinnspuren in Wolfram- oder Tantalverbindungen wird sehr erleichtert. H. ZELL~E~.

Unliisliehe Eisen(II)- und Eisen(III)-cyanide sind nach Versuchen yon M. K o ~ 1 in Natrinmpy~ophosphatlSsungen 15slich. Berliner Blau bildet z. B. mit ges~ttigter NatriumpyrophosphatlSsung bei Zimmertemperatur eine klare LSsung, die Natrium-Eisen(II)-cyanid und Natrinm-Eisen- pyrophosphat enthg]t :

F%[Fe(CN)~ @ 4Na4P~O 7 = 3N~4[Fe(CN)6 ] + 4NaFeP20~. Die Eiscn(II)-Ferrocyanide yon Kupfer, Cadmium, Zink, Nickel, Kobalt ,

Uran and Mangan werden ebenfalls dureh NatriumpyrophosphatlTsung leieht gelTst.

Auch die Eisen(III)-cyanide yon Kupfer, Cadmium, Zink, Nickel und Kobalt werden gelTst unter Bildung yon Natriumeisen(III)-cyanid und den entspreehenden Pyrophosphaten, z. B. :

Cua[Fe(CN)6]~ + 3Na~P20~ = 2Na3[Fe(CN)~ ] @ 3CuNa2P207 �9 Silbereisencyanide werden mit AlkMirhodaniden nach weiteren Ver-

suchen yon M. KOHN e quanti tat iv in Silberrhodanld iibergefiihrt. HShere Konzentrationen an Rhodanid bewirken sogar vollst~ndige LSsung. F~llt man z. B. 5 ml 0,1 rnol Kaliumeisen(II)-cyanidlSsung mit 20 ml 0,1 mo] SilbernitratlTsung, so genfigen 3,5 g K~linmrhodanid, bzw. 3 g Ammoniumrhodanid zur LSsung des Silbereisen(II)-cyanids.

U. FELDMANN.

Uber die Messung der Feuehtigkeit eines Gases berichten N. V. ZDN- ~OVA, 1~. L. SLJUSA~EV~ und P. A. TESNE~ s. Die Bestimmung erfolgt mit Indikatoren und durch Messung des Taupunktes. Als farbiger Indi- kator wurde Kobaltchlorid verwendet, welches in Abhi~ngigkeit yon der Luftfeuchtlgkeit blauviolett bis rosa gefi~rbte Krystal lhydrate bildet. Der Indikator wird hergestellt, indem man Tonerde- oder Silicagelk6rner 10--15 rain lung mit 5 ~oiger Kobal~chlorid]Ssung trfi.nkt und dann auf 180--200~ Die Regeneration des Indikators erfolgt bei gleicher

Analytica Chimica Aeta 3, 559 (1949). Analytica Chimica Act~ 3, 557 (1949). Zavodsk. Labor. (Betriebslab.) 6, 647 (1949) [RussischJ.

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Bericht: Chemische Analyse anorganischer Stoffe. 363

T e m p e r a t u r . Die Empf ind l i chke i t der [ n d i k a t o r e n wurde d u t c h Tau- p u n k t b e s t i m m u n g festgestel l t . E in ml t Koba. l tchlor id getrfi.nktes Sili- cagel gnde r t seine F a r b e be i e iner Luf t feuch t (gke i t yon 3 g /m a ent- sp rechend e inem T a u p u n k t yon - - 4 bis - - 5 ~ w~hrend be l e inem Indi - k a t o r auf Tonerdebas is schon be i e iner Luf t feuch t igke i t yon 1 g /m ~ bzw. be i e inem T a u p u n k t yon - - 1 5 his - - 1 7 ~ eine Farbfi .nderung e in t r i t t . Die A n w e n d u n g der beschr iebenen I n d i k a t o r e n ges t a t t e t mi t einer Genau igke i t yon 1 - - 2 ~ T a u p u n k t die F e u c h t i g k e i t in un t e r suc h t e m Gas zu ermi t te]n . Agressive Gase wie Chlor und SO~ ver~ndern oder zer- s tSren den Ind ika to r . A. TnOFI~OW.

Zur W a s s e r b e s t i m m u n g naeh der Methode yon Kar l F ischer schlagen W~. SEA~A~, W. H. 5{oCo~As und G. A. ALLElV 1 vor, das Flsc~zE~sche Reagensgemisch 2 in zwei Teile zu tei len. Der eine Tell (A) entht t l t SO e in ~ e t h a n o l - P y r i d i n gelSst, der 2. Tell (B) J o d in ~ e t h a n o l . Die zu pr i i fende Subs t anz wird in A gelSst oder suspend ie r t und dann m i t B t i t r i e r t . Der Vorzug dieser Arbe i t sweise gegenfiber dem i ib l ichen Verfahren i s t die gr51~ere T i t e rbes tgnd igke i t der LSsunge*x, deren Wi rkungsw e r t also n icht so oft i iberpr i i f t werden muB. D a d u r c h kSnnen be t rgcht ] iche i~Y[engen der t eu ren Reagenz ien e r spa r t werdem

Das T i t r a t i onsende k a n n auch, wie bere i t s C. W~R~I~O~T und F . J . ]~OPKIXSON 3 angaben , e l ek t rome t r i s c h nach der Dead-S~op- Methode fes tges te l l t werden.

LSsung A: Zu 950 ml eiskaltem, absolutem ~[ethanol werden 190 g fliissiges Schwefeldioxyd gegeben. Nach dem ~isehen ffigt man 950 ml wasserfreies Pyridin, zun~chst langsam, hinzu. Es ist giinstig, zun~chst das Schwefeldioxyd za w iegen und 4ann im richfigen Verh~iltnis (je 1 g Sehwefeldioxy4 je 5 ml ~e~hanol und Pyridin) die L6sungsmittel zuzugeben.

L6sung B: 60 g sublimiertes Jod werden in 2 1 absolutem ~ethanol gel6st. Bestimmung des Wasser-Gegenwertes yon L6sung B: 25ml yon LSsung A

werden in einen trockenen 125-ml-EnLE~I~YE~-Kolben mit L6sung B zum Endpunkt titriert. Dann werden zu einer genau gewogenen ~enge yon 0,08 bis 0,09 g Wasser 25 ml L5sung A gegeben und ebenfalls mit LSsung B austi~riert. Der Wasser-Gegenwert von LSsung B (d. h. Gramm Wasser ~quivalent zu 1 ml LSsung B) ist dann C ~ A/B (A = Gramm Wasser, B = ~i]Iiliter L6sung B).

Bestimmung des Wassergehaltes einer Probe: 25 mi yon LSsung A werden mit LSsung B ti tr iert (Verbrauch D ml). Die Probe wird zu 25 ml LSsung A gegeben und ebenfa]ls mit LSsung B ti tr iert (Verbraueh E ml). Dann erhalt man:

( E - - D ) . C. ]00 ~ HeO = Gewieht der Probe in Gramm "

)Ian kann die Wasserbestimmung auch so ausftihren, daI~ man mit einem kleinen l~]berschul~ an l~eagens B versetzt und so/oft mi~ Standard-Wasser]6sung in ~[ethanol zurtiektitriert. Schon bei 3 min langem Stehen finder bei l~aumtem- peratur aueh bei geringem Jodiiberschul~ eine merkliche Zersetzung start. Bei - - 10 bis - - 15 ~ C ]<ann die Probe mit einem ~oerschl~I~ yon 10 ml JodlSsung bis zu 10 min ohne merkliche Zersetzung stehen. U. FELDMA~'N.

1 Analytic. Chemistry 21, 510 (1949). Fisc~zE~, KA~r~: -~gew. Chem. 48, 394 (1935); vg]. diese Z. 105, 287 (I935).

:s Ind. Eng. Chem. Anal. Edit. 15,272 (1943).