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9. Auf Pharmacie beziigliehe. 523 an tier Luft ausgebreitet; zu einer firnissartigen Masse ein. Die Ver- seifungszahl betr~gt 196--197; die Jodzahl liegt bei 18sti~ndiger Ein- wirkung der JodlOsung zwischen 125,9--126,3; die Acetyls~iurezahl ist 191~5, die Acethylverseifungszahl 209,1, die Aeetylzahl mithin 17,6. Von festen Fetts~turen konnte der Verfasser nur Palmitin- und Stearins~iure nachweisen; die fltichtigen Fetts~iuren enthMten neben Oel- s~ure auch Linols~ure, Linolens~ure und Isolinolens~ure. lJeber die Priifung der medieinisehen Seifen auf ihren Gehalt an Arzneimitteln macht A. S e 11 n e i d e r 1) beachtenswerthe ¥orschl~ge. In qualitativer Hinsicht hat man zunOchst darauf zu achten, ob der zugesetzte Arzneistoff gleichm~tssig vertheilt und in feinster Pulver- form vorhanden ist, was man dutch Betrachtung einer frischen Schnitt- fl~che mitte]s der Lupe und Benetzen mit entsprechenden Reagentiel~ erreiehen kann. Um die quantitative ]3estimmung der den Seifen incorporirtea Arzneimittel auszufahren, muss man je naeh der Natur der zu isolirenden K0rper verschiedene Wege einsehlagen; die schliesslich erhaltenen Arznei- stoffe sind nach der W~gung auf Identit~t und Reinheit zu prafen. Far die Bestimmung der naehfolgenden KOrper gibt der Verfasser specielle Prfifungsvorschriften an: 1. UnlOsliehe Stoffe (Zinkoxyd, Sehwefel~ Marmor, Bimsstein, Speck- stein, Sand, Sagesp~ne). Man 10st 5g der Seife in 50 cc Wasser und 50 cc Alkohol unter Anwendung yon Warme, filtrirt yore unlOslichea Riickstand ab. welchen man ausw~tseht, trocknet und w~gt. 2. Enth~lt die Seife Schwefel in Form yon Sehwefelleber, so 10sl; man 5 g des Pr~tparates in 50 cc Wasser und 50 cc Alkohol unter Zu- satz yon Aetzkali (urn Mehrfaeh-Schwefelalkali in Einfach-SehwefelalkMi tiberzufiihren), verdiinnt mit Wasser auf 400 cc, fiillt die Seife durch Zusatz yon Calciumchlorid oder Magnesiumsulfat im Ueberschuss aus und fallt schliesslich auf 500 cc auf. In einem entsprechend kleinen Antheile des Filtrates bestimmt man entweder mittelst Blei~cetats und Essigs~ure oder Nitroprussidkaliums das Sehwefelalkali colorimetrisch. 3. Fl~tchtige Stoffe. 5g der Seife 10st man in 100cc Wasser, fgllt dutch einen Uebersehuss yon Calciumchlorid oder Magnesiumsulfat die Seife aus und destillirt ira Wasserdampfstrome. Das Destillat er- schOpft man mit Aether, nach dessen ¥erdunstung Kampher, Thymol, 1) :Pharm Cenralha]le 39, 597.

Ueber die Prüfung der medicinischen Seifen auf ihren Gehalt an Arzneimitteln

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Page 1: Ueber die Prüfung der medicinischen Seifen auf ihren Gehalt an Arzneimitteln

9. Auf Pharmacie beziigliehe. 523

an tier Luft ausgebreitet; zu einer firnissartigen Masse ein. Die Ver-

seifungszahl betr~gt 1 9 6 - - 1 9 7 ; die Jodzahl liegt bei 18sti~ndiger Ein- wirkung der JodlOsung zwischen 125 ,9 - -126 ,3 ; die Acetyls~iurezahl ist 191~5, die Acethylverseifungszahl 209,1, die Aeetylzahl mithin 17,6.

Von festen Fetts~turen konnte der Verfasser nur Palmitin- und Stearins~iure nachweisen; die fltichtigen Fetts~iuren enthMten neben Oel- s~ure auch Linols~ure, Linolens~ure und Isolinolens~ure.

lJeber die Priifung der medieinisehen Seifen auf ihren Gehalt an Arzneimitteln macht A. S e 11 n e i d e r 1) beachtenswerthe ¥orschl~ge.

In qualitativer Hinsicht hat man zunOchst darauf zu achten, ob der zugesetzte Arzneistoff gleichm~tssig vertheilt und in feinster Pulver- form vorhanden ist, was man dutch Betrachtung einer frischen Schnitt- fl~che mitte]s der Lupe und Benetzen mit entsprechenden Reagentiel~

erreiehen kann. Um die quantitative ]3estimmung der den Seifen incorporirtea

Arzneimittel auszufahren, muss man je naeh der Natur der zu isolirenden K0rper verschiedene Wege einsehlagen; die schliesslich erhaltenen Arznei- stoffe sind nach der W~gung auf Identit~t und Reinheit zu prafen. Far die Bestimmung der naehfolgenden KOrper gibt der Verfasser

specielle Prfifungsvorschriften an: 1. UnlOsliehe Stoffe (Zinkoxyd, Sehwefel~ Marmor, Bimsstein, Speck-

stein, Sand, Sagesp~ne). Man 10st 5 g der Seife in 50 c c Wasser und 50 cc Alkohol unter Anwendung yon Warme, filtrirt yore unlOslichea Riickstand ab. welchen man ausw~tseht, trocknet und w~gt.

2. Enth~lt die Seife Schwefel in Form yon Sehwefelleber, so 10sl;

man 5 g des Pr~tparates in 50 cc Wasser und 50 cc Alkohol unter Zu- satz yon Aetzkali (urn Mehrfaeh-Schwefelalkali in Einfach-SehwefelalkMi tiberzufiihren), verdiinnt mit Wasser auf 400 cc, fiillt die Seife durch Zusatz yon Calciumchlorid oder Magnesiumsulfat im Ueberschuss aus und fallt schliesslich auf 500 cc auf. In einem entsprechend kleinen Antheile des Filtrates bestimmt man entweder mittelst Blei~cetats und Essigs~ure oder Nitroprussidkaliums das Sehwefelalkali colorimetrisch.

3. Fl~tchtige Stoffe. 5 g der Seife 10st man in 100cc Wasser, fgllt dutch einen Uebersehuss yon Calciumchlorid oder Magnesiumsulfat die Seife aus und destillirt ira Wasserdampfstrome. Das Destillat er- schOpft man mit Aether, nach dessen ¥erdunstung Kampher, Thymol,

1) :Pharm Cenralha]le 39, 597.

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524 Bericht: Specielle analytische Methoden. 2. Auf Pharmacie beztigl.

Naphtol, Phenol and Salicyls~ure zurtlckbleiben. CarboI- und Salicyl- s~ure lassen sich aach im Destillat direct cotorimetrisch mit Hiilfe yon Eisenchlorid bestimmen.

4. In AlkohoI 15sliche Stoffe. Man 15st 5 g des Pri~parates in 5 0 c c Alkohol, fi~llt durch Zusatz yon concentrirter ChlorcalciumlOsung die Seife aus und destillirt nach der Filtration den Alkohol ab: Im Destillationsriickstande finden sich KSrper wie Tannin, Pyrogallussaure, Resorcin, ferner Theer, Ichthyol, Perubalsam , soweit nicht yon den letzt- genannten flachtige Antheile mit den Alkohold~mpfen abergegangen sind.

5. In Wasser 15sliche Stoffe isolirt man dutch Liisen yon 5 g des Praparates in 500 cc Wasser, Ausfallen der Seife dutch Caleiumchlorid und Prafen des Filtrates in passender Wcise.

6. Chrysophansgure und solche enthaltende Drogen (Chrysarobin, Rhabarber). Man behandelt 5g der Seife unter Zusatz yon l O c c

Ammoniak wie unter 5. angegeben. Das Filtrat kann man direct zur colorimetrisehen Vergleichung benutzen.

7. Metallisches Quecksilber. Man iSst die Seife in wenig Wasser nnd schtittelt diese LSsung mit Salzs~ture und Benzin; die weitere Be- handlung ftihrt man nach dcr ftir graue Quecksilbersalbe tiblichen

~ethode aus. 8. Zur Glycerinbestimmung verfiihrt man ahnlieh, wie b c i d e r

Wein- und Bieranalyse. Man fiitlt die Seife durch Magnesiumsulfat aus der LOsung, verdampft das Filtrat vorsichtig unter Znsatz yon Sand nnd nimmt den Rtickstand mit Aetheralkohol auf. Nach E. D i e t e r i c h muss man hierbei aaf Ersatz des Glycerins durch Zucker achten.

9. Zur Bestimmung yon Lanolin und andercn Cholesterincstern, welche man behufs der sogenannten Ueberfettung den Seifen zusetzt, behandelt man eine concentrirte LSsung der Seife mehrmals vorsichtig mit Benzin (Sehtitteln muss man vermeiden); das abgesonderte Benzin hinterlasst beim Yerdunsten die Cholesterinester.

B e r i e h t i g u n g .

Im Jahrgang 89 dieser Zeitschrift, Seite 4l , Zeile I6 yon oben und Seite 579, Zeile 18 yon oben lies: ,L. N. V a n d e v y v e r " start ~L. N. Vandenvyve r " , beziehungsweise ,L. N. Vandevyer%