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534 1V. Ileber (lie viim t i&u lice Best im m ct n r;' ilr s Asse- niks; con I% Hose. P 5 I I ti n g d e r Ar s e o i k s ii ii re R I s :rr s e II i k s nu r e Amnion ink - M ng u csi a. ES ist bckaiint, dafs die hrseniksiiurc sicli selir scliwer durcli Scliwefelwnsserstoffgas als Schwefelnrseiiik filleii ISM. Ma ii ka II II z wa r du r ch B c h o 11 d I 11 ii g in i t s cli \vc f I i cli t er Sli u r e, mch Wbhl cr's Vorschlag, die Arseiiiltsiiure in nrseiiiclilc SYure verwniideli~,wclclie sicli leichter durch Schwcfclwns- scrstoffgas in Sclirvcfclarsciiik vcrwaiidelii liifst. Maii ist nber iininer gezwriiigeii , wenigstcos bei gennueii Uiitcrsu- cliiingcii, in dcin erhaltci~en Schwcfelarseiiik iioch fcrtier dcii Scliwcfcl zu bcs~iiniiieii, uiii dcii Gcholt tlcs brseiiiks durch den Vcrliist zii fiiidcii, wodurcli die Bcstiiniiiung der hrseiiiksiiurc zcitraubeiid wird. Wir kcnncn iudesseii jetzt cine Mctliode, die Arscuik- sliure fast ebeii so geiiau wie die Phosphorsiiure ihrcr Mcngc iiacli bestiininen zu kbiiueii. Mail fillt, u;icli L cv o 1's Vor- sclilag, dic hrseniksiiurc als nrsciiiksnure Ainiiioiiiak - Maguc- sin ' ). Man wciidet zur FWlluiig sin passeiitlsteii, wie bei der F2llung der Pliosphorsliure, einc Auflbsiuig voii schne- felsaiirer Magnesia an, zu wclchcr mnii so vie1 Chloraiii- inoniuin Iiiiizugefiigt hat, dafs Anirnoiiiak ia dcrselben keiuc FBllung hervorbriiigt. 1st die arseiiikPiiiirchnl~igcFlussig- keit sauer, SO wird sic init Aiuinoniak ubersiiltigt ; kohlen- saures Ainmoiiiak darf abcr dazu nicht angewcudet werdeii. Die Gegenwart selbst 0011 grofsen Mciigeii voii Salzeii, aucli v011 ainmoniakalischen , ist von keiuern Einlul's auf tlic Bilduog des Niedcrschlogs, uotl es wird dadurcb iiiclits VOII ibin aufgelikt. Nur eiiic sehr grofsc Meiigc voii weiu- stciiisnurcln Ainmoiiiak, uiid aiich nur weiiii sie sehr laiigc mit dcin Niedersclilage in Beruliruiig ist, kaiiii eiiie aufser- ordentlicli geriiigc Meugc desselbcii auflbseu. 1) hiri. (IL' C'hiru, rt dc Phys. 3. Hcillc. Bd. IT. S. 501.

Ueber die quantitative Bestimmung des Arseniks

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1V. Ileber (lie viim t i&u lice Best im m ct n r;' ilr s Asse- niks; con I% Hose.

P 5 I I ti n g d e r A r s e o i k s ii i i r e R I s :rr s e II i k s nu r e A m n i o n ink - M ng u csi a.

ES ist bckaiint, dafs die hrseniksiiurc sicli selir scliwer durcli Scliwefelwnsserstoffgas als Schwefelnrseiiik filleii ISM. Ma ii ka II II z wa r du r ch B c h o 11 d I 11 ii g in i t s cli \vc f I i cli t er Sli u r e, m c h W b h l c r ' s Vorschlag, die Arseiiiltsiiure in nrseiiiclilc SYure verwniideli~, wclclie sicli leichter durch Schwcfclwns- scrstoffgas i n Sclirvcfclarsciiik vcrwaiidelii liifst. Maii ist nber iininer gezwriiigeii , wenigstcos bei gennueii Uiitcrsu- cliiingcii, i n dcin erhaltci~en Schwcfelarseiiik iioch fcrtier dcii Scliwcfcl zu bcs~iiniiieii, uiii dcii Gcholt tlcs brseiiiks durch den Vcrliist zii fiiidcii, wodurcli die Bcstiiniiiung der hrseiiiksiiurc zcitraubeiid wird.

Wir kcnncn iudesseii jetzt cine Mctliode, die Arscuik- sliure fast ebeii so geiiau wie die Phosphorsiiure ihrcr Mcngc iiacli bestiininen zu kbiiueii. Mail f i l l t , u;icli L c v o 1 ' s Vor- sclilag, dic hrseniksiiurc als nrsciiiksnure Ainiiioiiiak - Maguc- sin ' ). Man wciidet zur FWlluiig sin passeiitlsteii, wie bei der F2llung der Pliosphorsliure, einc Auflbsiuig voii schne- felsaiirer Magnesia a n , zu wclchcr mnii so vie1 Chloraiii- inoniuin Iiiiizugefiigt hat, dafs Anirnoiiiak ia dcrselben keiuc FBllung hervorbriiigt. 1st die arseiiikPiiiirchnl~igc Flussig- keit sauer, SO wird sic init Aiuinoniak ubersiiltigt ; kohlen- saures Ainmoiiiak darf abcr dazu nicht angewcudet werdeii.

Die Gegenwart selbst 0011 grofsen Mciigeii voii Salzeii, aucli v011 ainmoniakalischen , ist von keiuern Einlul's auf tlic Bilduog des Niedcrschlogs, uotl es wird dadurcb iiiclits VOII ibin aufgelikt. Nur eiiic sehr grofsc Meiigc voii weiu- stciiisnurcln Ainmoiiiak, uiid aiich nur weiiii sie sehr laiigc mit dcin Niedersclilage in Beruliruiig ist, kaiiii eiiie aufser- ordentlicli geriiigc Meugc desselbcii auflbseu. 1) h i r i . (IL' C'hiru, r t d c Phys. 3. Hcillc. Bd. IT. S . 501.

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Mau I l k t dcii Niedersclilag sicli gut absetzeii, i i i i ~ l I i i i i -

gere Zeit, etwa 12 Stuiidcu h u g , stclieii. Mail crwzriiit aber das Ganze nicht, wenigstens iiicht stark, weil soiist etwas Maguesia aus dcr iiberschiissig zugesetzten Magnesia- aufliisuug gefiillt werdeu k h u t e . Der Nicdcrschlag wird iiiclit init reiiieiii Wasser ausgewnschcu, soiideru init Was- scr , zu wclcliein etwas freies Amiiioniak hinzugcsetzt wor- tlcii ist, iii wclcliein er uiiaufliislich ist.

L e v o I eiiipfiehl t , den Niederschlag zu gliihcii , wodurcli c r seiueu Wasscr - und Aininoiiiakgchalt verliert, uiid siclt iii arseiiiksaurc Magticsia, kg2 As, vcrwaiidelt. tlicrdurcli aber erbiilt itiaii eiii uiigeiiaues Kcsultat. Uc~iii durcli das Aininoniak wird bei crliiihter Temperatur Arscuiks~ure re- ducirt , wodurcli mau ciiien Gewichtsverlrist crliglt, der iiiti

SO bedeuteiider wcrdeii kaiin, je liiiiger das Gliilien fort- gesetzt w i d . Ich habe hicriiber einc Iangc Reihe voii Ver- suchen angcstellt. Durch sehr geliiides Gliilieu crlililt man tiie mebr als 96 Proc., gewiihulich iiur 95, oft iiur 93, uiid auch biswcileii iiur 88 Proc. dcs Arseuiks, das in dein Mag- iiesiasalze eiithaltcu war. Aach darf ziim Gliillcn keiii Pla- tiiiticgel, sondcrii cs iiiurs eiii l~orcellaitticgel angcwaiidt wcrdcn, wcil die durch das Aiuinouiak reducirtc Arsciiik- siiure das Platiii stark augreift.

I) eu Ars eiii k gclia 1 t i in Mag n es iasnlze kaii ii iii a 11 durcli das Gewicht dcs letzteru uach zwei Metliodcii bestiinincii. Mati filtrirt und wiischt das Salz init ainmoniakhaltigem Was- ser auf eiiiciu gewogeuen Filtruin aus, uiid truckiict es SO

laiige bei der gewabnlichen Tempera tur iibcr Scliwefelshre, bis es uiclit melir an Gewicht verliert. Es bebalt dabci seiueii gaiizeu Wassergchalt wid hat dauri die Zusammen- sctzuiig Mg? + X €€+ +& + 12 i€, aus welcher der Gehalt nii Arseuik oder Arsciiiksiiure init Sicherhcit berechuet wer- deli kanti. Das etwas langweilige Trockueri wird beschleu- iiigt , weiiii es iiher Schwefcls%ure uoter der Luftpumpe geschicht, wobei ebciifalls der gauze Wassergehalt im Salze bleibt.

336

Da abcr auch selbst mit I-liilfe der Luffpuinpe das Trock- iicii des Salzcs laugsain von slatten g C h t , so ist es zwcck- mafsiger, das Salz bei c i m r Teiiiperatur von genau 100° c. zu trockiieu. Es verliert dadurch seiiicii Wassergelialt bis nuf I Atom, uiid hat dntin die Zusaininensctzung Mg2 + FJ kJ + i s + f i , BUS wclcher cbeiifalls dcr Gelialt an Ar- scniksaure mit Genauigkeit bcrcchiict wcrden kann.

Durch Bcliantllung mit Cliloraminoiiiiim auf die Wcisc, wie man dic Arseiiiksnure von den Alkalieii trcnnen kanu ’), kanii inaii dicsclbe niclit von der Magnesia vcrjagcii, wic ich diefs sclioii Eriiher bcincrkt habc ).

Ebenso wciiig gliickte es, die Arseniksaure aus der ar- scniksaurcii Aininoiiiak-Magiiesia auf audere Wci se durcli rcducircndc Mittcl auszutreiben und zu vcrfluclitigcii, UIII

ails dein Gewichte dcr Magnesia dns des hrscniks berccli- lien zu kihincii. Sie wurde z. B. drci Stuiidcii in eincr Atinosphzrc voii Wasserstoffgas geglulit. Der Ruckstand blicb grau. E r liistc sicli mit Hintcrlassuug ciucs schwiirz- liclicn Pulvers in Chlorwasserstoffsaure aiif, das sich abcr beinr Erhitzeii auch aufbste. Die Aufliisung gab mit Schwe- fclwasserstoff eiuen starkcii Niedcrschlag voii Schwcfclar- sciiik.

Eiiic gewogenc Mcngc der arsciiiksaurcn Ainmoiiiak- Magnesia wurdc, niit Scliwefelbluincii geineiigt, gCgluht. Es fnnd cine bcdcutende Gewichtsvcrmiiideruiig statt, dic aber auflrarte, als der Vcrsucli eiiiige Malc wiederholt wiirde. In deiii gcgliihtcii Riickstandc warcii iioch gelb- liclie Stellen. siclitbar. E r wurde mit oxalsaurein Arnmo- niak geuieiigt vou Ncuciii gegliilit, wodurch wiederum eiii bcdcutender Gcwichlsvcrlust staltfaud. Der Riickstand wurde dadurcli wcifs; cr koiiutc abcr iiicht zu eincni bestimiulcii Gcwiclite gcbrach werdcii, iudem durch jcdcs ncue Glii- hen cin neucr Verlust cntstand. Auch wit einer Mcngung voii Scliwefcl uiid oxalsaurcm Ammoiiiak gcgliiht , koiiiite

1 ) Pogg. Ann. Bd. 53. S. 532

2) ELcnd. BJ. 74. S . 578.

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riacfi 1 4 rnaligein Gliilicii kciu coiistaritcs Gewicht crlialtcii wcrdcn. W u r d e der Ruckslaud darauf in Chlorwasser- stoffsaurc gclast, so elitstand iu der Liisung durch Schwe- felwasserstoff eine Fallung von Schwefelarsenik. - Aehii- l i c h Ersclieinungen fanden statt, als die arseniksaure Am- ~noniak -Maguesia init oxalsaurem Aminoniak allein gegluht wiirde.

1st in der zu untersucheuden Fliissigkeit arsenichte Saure, SO iniifs diese in Arsenikssure vcrwaiidclt werden, wenn das Arsenik aus dem Magiicsiasalze berechnet werden sol]. Dime Verwandluiig gescliieht, wenii die Flussigkcit ver- diiiiiit ist, dadurcli ain bestcn, dafs man zu derselben Chlor- ~vnsserstoffsiurc und darauf nach und nach iu kleinen Meu- gcn chlorsaurcs Kali hinzufugt. Mail darf aber das Ganze iiur hiichst gelinde so lange erwannen, bis der Geruch nacli freiein Chlor so zicmlich verschwunden ist. Dasselbe in i lk aucli bei Anweiidurig von Kiioigswasser geschehen. Man i d s sich hiiten, die Fliissigkeit stark zu erbitzen, oder gnr zu kochen, wcil dadurch einc nicht unbetrachtliche Mcngc! von Arsenik als Chlorarsenik sich verfliichtigen kanu. Ebeiiso weuig darf man cine sehr verduunte Auflilsung, sic mag arscnicbte Stiure oder Arseuiksiiure enthatten, durch Ab- dampfen concentriren, wenn sie zugleicli Chlorwasserstoff- s lu re enthalt. Es ist aber aucb ein Coiicentriren gar nicbt ni~thig, da sowolil diirch Schwefelwasserstoffgas die arse- iiiclite S l u r c , als durch Magnesiaaufliisungen uiid Ammo- inoniak die Arseniksaure in sehr verdiinnten Aufli isuuge~ gcftillt werden kbnnen.

Um den Grad der Genauigkeit kennen zu lerneii, dcr bei dieseii Bestimmungen des Arseniks erreicht werdcn kaiiii, hat Hr. W e b e r folgende Versucbe angestellt.

0,944 Grin. der arsenichten Saure durch Kiinigswasscr oxydirt, die Aufliisuiig auf die beschriebene Weise a1s arsc- aiksaiire hurinoniak - Magnesia gefallt , gabeii 1,810 Grin. bei looo C. getrockneten Salzes. 0,941 Grm. a s entsprc- clic~i 1,822 Grm. Mg* + RAP + 2 s + g. W u r d e der Nic-

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derschlag gegliilit, so gab cr i iur 1,422 Grin. Mg? As; cr hjitte abcr, wciiii iiictits voii dcr Arsciiiks%ure sich reducirt uiid vcrfluchtigt Iiiittc, 1,498 Grin. gebeii mussen.

111 cincin andereti Versurhc wurdeii durch 0,845 Grii i .

arsciiichter Siiurc 1,613 Grin. bci 100'' C. getrocknctct~ ~ I g 2 + W €I4 + 2 s + €l erlialten ; dcr Rcclinuiig iiacli lilittcll 1,627 Grin. crlialteii werdcii inusscii.

Eci ciiicin dritteii Vcrsucli wurdeii (lurch 1,128 Griii.

nrsctiiclitcr Siiurc 3,295 Grin. uiitcr dcr Luftpu1npc iibw ScliwcfelsB.urc gctrockiietcr Mg? +IY €t4 + 4 s + I2 k crlial- ten. Jeiie Meiige der arseiiichteii Siiure entspiiclit 3,302 Grm. dcs Salzcs.

stof@ V O U aiidcrii Metalloxydeii getrciiiit uiid a19 Sclirvc- H a t inau tlic arsenichte Siiitrc durcli Sclirvcfelwasser-

fclilrsciiik gefiillt, so kanu inaii iu dieseiii dcii Arseiiikgc- l in l t ain leichtesteii ouf folgciidc W e i s e bcstiinincn. Mail

oxytlirt das erhaltciie Schwefelarsenik, ohiie cs vorhcr sci- iier Mcnge nach bestitnmt zu habeu, durcli Clilorwasscr- stoffsaure uiid chlorsaures Kali , odcr durcli Kiliiigswasscr. Es ist uicht ciiiinal iiiithig, ein gewogeues Viltruin zuiii Auf- sniiiiiielii des Schwcfelarsctiiks niizuweiideii ; die Oxydatioii dcsselben kniiii selbst niit dcin Filtruiii gescheheii. Mail tiltrirt die Aufliisung voii detii ungelilsteii Scliwefel und deiii I'apicre dcs Filtrums a b , uiid fallt (lie Arscnikszure 31s arseiiiksaure Ainiiioiiiak - Magnesia. Es ist liierbei n o h weiidig , dafs allcs Arseiiik des Scliwefclarscniks zu Arse- iiikszurc orydirt wordeii scy ; dic Digcstioii dcs Schrvefcl- arseiiiks iiiit deli oxydirciideu Saurcii m u h dalier bei ge- liudcr W%rinc gesclielieii, aber iii g roken Gefgfscit, dainit tiiclit ctwas Arscnik als Chlorid verlliicbtigt werde.

U c s t i 111 111 ti u g d er ar s cn i c li t e 11 SLirr e d iircli G 01 d:ru f - I ii 9 II I1 g.

1st i i i ciiier hufliisuiig tiur arscitichte Sliurc, iiicht Ar- sciiiksiiiirc eiilltalteii , so kaitii tlic B1ciic;c dcrsclbcii schr

539

genau durcli ciric Goldaufliisung bestiiniiit werdeii, ails wel- clier durch dic arseiiiclite S%ure Gold reducirt wird. Man weiidct aber niclit eiiie Aufliisung von Goldchlorid an, soil- dern die VOII Goldchlorid- Nntriuin oder Ammonium. 1)ic Auf1i)sung darf keiiie Salpcterslure ciithalten ; ein selbst g r o h Uebcrscllufs von Chlorwasserstoffsaure ist aber ohtie Nachtheil. Hat 111.711 eine feste Verbiudung zu untersuchen, die arsenichte Saure euthalt, so wird diese in Chlorwasser- stolfslure geliist, und dann die Goldaufliisung hiuzugcfugt. Mail I i ikt dann das Ganze inelirere Tage hindurch stehen, sclir verdiiniite Aufliisungen an einem schr mafsig erwlirin- tcri Ort. - Das reducirtc Gold, das zuin Tlieil krystalli- iiiscli sicli ausscheidet , und immer von goldgelber Farbe ist , setzt sich schr langsaln an die W a n d e des Bechergla- scs a n , und ist biswcilcn schr schwcr Y O U deuiselbeu me- chanisch abzunehmcii, wenii sie iiicht selir glatt, sondern durcli eineu liiiigeren Gebrauch etwas rauh geworden sind. Es ist anzurathcn, dic von dein Golde abfiltrirtc Flussig- keit noch cinige Zeit aufzubewahren; d e m da die Aussclici- dung des Goldcs selir langsaln geschicht , so reducirt sicli oft in der filtrirtcn Flussigkeit noch eiiie geriuge Meuge desselben, welcbe bestimmt werden mufs.

Aus dcr Menge des reducirten Goldes wird die hle~ige dcr arsenicliten Siiurc, dic hier bis zu Arscniksiiurc oxy- dirt wordeu ist , berechnet.

DieseMetbode giebt ein schr geuaues Rcsultat. 3,JSS Grin. dcr arsenichten Siiure in Clllorwasserstoffsaure aufgeliisl, gaben mit Goldcliloridnatriui-Aufliisung versetzt, 4,62 1 Grui. inetallisclies Gold. Der Bcrech i~u i~g nach hatten 4,647 Grul. crlialtcu werden inussen.

D a die Arseuiksiure in ihrcu Aufliisriugeu durch schwcf- lichtc Siurc zu arscnichtcr Siiurc reducirt wcrdcu ka1111,

so kanu auch diese ihrer Mengc nach durcli eiile Goldauf- liisun;; bestiuiuit wcrdcll.

549

AIrscI ic idung der Arseniksiiiire durcli Eisenoxyd n n c l i d c r

Uicsclbc Methode, wclche B c r t h i c r zur Abscheiduiig tlcr Pliosphorsaure vorgesclilagcn hat, wcndet cr auch zur Absclieidung der Arsciiiks~iurc an. Aber dic Nachthcile, wclchc die Bcstiininuiig dcr I’hosphorsiure iiacli B e r t h i cr s Mcthodc hat, auf welche icli vor Kurzein aufinerksam geinacht habc ’ ) hat auch die dcr Bestimiiiuog dcr ArseniksGurc. Aul:sctdcin bat diesc abcr iiocli aiiderc, welclic bci jciicr nicht stattfinden. Dciiii da in dc r Aufliisnng, aus welchcr dic iirseniksIure gcfdllt wordcii war , Ainmoniak uiid ain- inoniakalisclie Salzc entlialten warc i~ , so k ihncu diese iiiclit vollstiiiidig ausgewasclicii wcrdcii , da bciin letzten Auswa- sclien d;is Wascliwasscr arsciiiksarires Eiscnoiytl aufliist. Wciin abcr das Ganze iiacli dem Trockiicii, sclbst aucli vorsiclitig gcglulit wird , so wird (lurch dss Ammoiiiak Ar- sciiikszurc rcducirt uud vcrfluclitigt.

Dicsclbe Modification der Berthier’schcn Metliodc, die v. K o b e l l bei der Absclieidung der PhospliorsIurc ciiigc- fulirt hat, hat cr auch bci der dcr Arsciiiksiiurc vorgc- schlagen. Statt rnit Ammoiiiak fiillt e r das arsciiiksaurc Eiseiioxyd mit Uebersclids au Eisciioryd iii dcr K d l e init kolilciisaurer Baryterdc.

A b s c l i e i d u n g der Arseniksiiure durclis Sc l imelzen der ar- s e n i k s a u r e n Verbindiingen m i t kolilensnrircm A l k a l i .

W i c die Phospbors~ure , so kann aucli die Arseiiikslurc von sclir vicleii Baseii, namcntlich voii Metallosydeu, durchs Sclimclzen init kohlensaurcm Alkali gctrcnnt werdeu. In sehr vieleii Fiillcu bcwirkt inn11 dadurch eiiie vollkoininiic Trciiiiuiig, die oft durchaus iiicht vollkoinincu crfolgcii wurde, wciiii inan die Lijsung dcr arseuiksnurcu Metallosydc in ciiier SHure niit ciueiii Ucbcrinaafs ciner Liisuug cines kolilciisauren Alkali’s falltc.

iVIanc1ic Mctallorydc iiud Erdcn gcbcii in ihrcr Vcrbiu-

M e t l i o d c v o n Bertliier.

I ) l’ogg. Ann. Bd. 56, S . 225.

5-1 1

dung mit Arsciiiks%ire mit kohlensaurein Natroii eiiic iiichr odcr weniger leiclit schinclzbare Masse. Die vollstsndige Zcrsetzuiig erfolgt alier nur , wenn das Ganze in eineiii vollkoinmucu Fliifs gcwesen ist.

Selbst die nrseniksniire Kalkerdc lsht sicli durclis Schincl- zeii iiiit kohlcnsaurein Alkali gariz vollstiindig zersetzco, wiihrciid bekaniitlich bei der phosphorsaureu Kalkerde d i e b niclit der Fall ist. Mit kohlensawem Natron gcmengt, schmilzt sie uicht ordentlich, sondern sintert kaum zusain- ineii, selbst weun die Mengc dcs kohlensauren Natrons aufserordentlich grofs ist, und das Gliihen sehr laiige fort- gesetzt wird. Wei idc t inan abcr ein Gelneiige voii koh- leiisaurcin Natrou und kolilciisaurein Kali nacli gleichen Atoingewichten an , so schinilzt die Masse aufserordentlich leicht, uud die Zersetzung ist cine ganz vollstaudige.

Aber diese Methode der Zcrselzung ist wcgcn der Ma- tcric dcr Gefifse, die inau anzuwenden gezwungen ist, iticht gut ausfiihrbar. W c n d e t inan eincn klciiien Porcellantic- gel an , so wird aus dcmselbeii durcli dic Eiiirvirkiiiig des schmclzcnden Alkali’s zu vie1 Kicselsrrrc uiid Thoiicrdc aufgenoinineu; die Glasur wird fast ganz nufgclijst. Niluint inan statt dessen einen Platintiegel, S O wird das Platin durch die geineiiischaftliclic Einwirkuiig des arseniksauren Alkali’s uiid der Gasc dcr Spirituslampe so stark angegriffcn, dafs es biswcilen durch das Gliihen durchliichert werden kanii. Man vermindcrt zwar dic Gefahr, den Platintiegel zu vcr- dcrben , wenu man dein kohleusauren Alkali etwas salpe- tcrsaures Alkali beimeugt, wodurch die Masse auch schmelz- barer wird, aber es ist in jedcm Fa11e dicse Metliode iiur anzuwenden, wenn sehr weiiig Arseiiikszure in der zu tin- tersuclienden Verbindung enthalten war.

Trenoi iog d e r A r s e n i k s i i n r e nus i h r e o Verbindnugen diircli S c h w e f e Is iiu r e 11 d A I k o 11 01.

Ich habe vor einiger Zeit ausfiihrlich die Versuche be- schrieben, die Phospl iorshre von allen Baseii durcli Bc- I~andluug iiiit Schwefelszurc und Alkohol bei einem Zusntze

542

von scliwefelsaurem Aniinoiiiak zu treiineii ' ). Sic Iiabeii fast allc ein sehr ungunstiges Resultat gegeben. Nur dic Zersetzung der phosphorsnurcn Magnesia gelnog auf die an- gcfiilirte Weise.

Arich die nrseiiiksnurc Magnesia lliist sich vollstiintlig iincli der beschriebcnen Metliodc zerlegeii. Hr. W c b c r

zcrsetzte. 1,030 Grm. Mg2 ks iiiit coiiceiitrirter Schwcfcl- saurc bei gaiiz gcliiitler Tcinperntur, uiitl fugte darnuf schwc- fclsaures Amiiiouiak hinzu, worauf so lniige erliitzt wurtlc, bis dcr Ueberscliufs von Scliwefclsarirc sicli verfliiclitigt Iintte. Nach deni Erkaltcii loste er die Masse uiitcr gcliiitlcr Erw:irinung in iniiglichst wcnigein Wasse r auf, und sclztc darauf starken hlkoliol Iiinzu. Naclideiii dic sclirvefclsnrirc Magnesia sich nbgesctzt Iinttc, brnchtc Actlicr kciiic Trii- bung in der gckliirteii Flussigkcit Iicrvor. Der init Alko- liol gut aiisgcwnschenc Nicdersclilng wog nach dcin Gliilicii uiid dem Vcrjagcii tlcs ainmoniknlischcii Salzcs 0,799 Grin. Er liiste sich in licifsein Wasscr bis nuf ciiic sehr gcriiigc Mciige von Magnesia auf, wie dicfs iiniiicr bci dcr scliwc- felsnureii Magnesia der Fall ist, iveiiii sic selir stark gc- gliilit wordeii ist. - 1,030 Grin. Mg2 ;i's cntsprcchcn gcrndc 0,599 Grin. schwcfclsaurcr Magnesia.

T r c n n i i n g d e r A r s e n i k s Z i i r e v o n d e n nnscn v e r n i i t t e l s t s a l - 1) e t e r s ;ill r e 11 n d m e t :t I I is c Ii e 11 Q ii e c I( s i I bc r s.

L)ic Metliodc, durcli welchc cs inir entllich gclaiig, die Pliosphorsiiurc VOII fast alleii Bascii so zu treiiiicu, ( Ink inaii diesc fiir sich uiitcrsuchen kaiia, oliiic ZII bofurclitcii, dafs sic iioch griirsere oder geriiigere Mcngen voii Plios- phorsiiure zuruckhaltcii, die Methodc iiiiinlicli, verinittelst Aiifliisiiiig in Salpetcrsaure und Zusetzcn voii metallischein Qoecksilber die SIurc als pliosphorsaurcs Qiiccksilberoxy- did abzuschcideu '>, kann init dcinsclben giinstigcn Erfolge arich bei deli Verbindungen der Arseniksiure aiigewaiidt w er d en.

I ) Pogg. Annel. Bd. i 6 , S. 5- 2) El~mil . l i d . i 6 : S . 252,

543

Ich habc diese Mcthode so ausfuhrlich beschriebcn, dafs icli mich liier iiur auf diese nieirie fruherc Beschreibung zu beziehen brauche. Aber in dein in Wasse r unliislichen l\iickstand, der die ganze Meuge der Arseniksznre, an Queck- silberoxydul gebunden, entbiilt, geinengt mit basisch . sal- yetersaurein Quecksilberoxydul und inetalliscliein Quecksil- ber, kann nicht, wie dort die Phosphorssure, auf eine Yhn- liche Weise die Arseiiiksaure bestiiuint werden. Denii es ist aus oben angcfuhrten Griinden nich t mbglicli, dns Uii- gelbste init kohlensaurcin Natron zu schmclzen, uin die Ar- seniksiiure a11 dns Alkali zu bindcn, oline nicht entweder voiii Porcellniitiegcl Kiesclerde und Tlioncrde aufzuliiscn, otlcr dcii Platintiegel zu verderben.

B es t i m m ii n g d e r A rs e n i k sLii P e d ii c cli B I e i o x yd.

W e n n Arseniks:iure allein iin Wasser geliist, ihrcr Mciigc nacli (;cfundcu werdcn soll, so kann diefs schiieller, nls wciin inan sie als arscniksaure Aininoniak - Magiicsis bestiiii- incn will, auf die bckannte W c i s c gcschebcn, dars inan die Aiifliisung mit cincr gewogeneii Meilge vou frisclr gc- gliilitein Bleioryd abdnnipft uiid dcn Riickstand gluht. Mali erhalt dadurcli ein selir genaues Resultat. Aufser Salpctci.- siiurc und einigc anderc Siiui.cn, die durchs Glulien voin Blcioxyd Icicht gnnz verjngt werdcn kiiiincn , diirfen iiicht aiiderc fliiclitige Substanzcn i n der Aufliisung cnthalten seyn, nainciitlich nicht amnioniakalische Salze, die nicht voin ar- seniksaureni Bleioxyd verfluchtigt werden kiinnen, d i n e iiiclit die Arseiiiksaure zuin Theil zu reduciren.

Arsenicbte SHure mird durchs Gluheii init salpetcrsau- rem Bleioxyd vollstZndig uud ohne Verlust i n Arsenikskrc verwandelt.

1,310 Grin. arsenicliter Saurc , iiiit Salpeters2nre oxp- di r t , die Auflbsung mit 7,006 Grin. gegluhtem Bleioxyd ab- gcdanipft , gab einen Riickstand, dcr nach dein Gliihen 8,518 Grm. wog. Durch 1;ingeres und stiirkercs Gluhen verznderte er sein Gcwiclit nicht. 1,512 Grin. Arscniksaure entspreclicii 1,302 Grin. arsenicliter Saure.

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Treanung d e s Arseniks voin Zion.

L e v 0 1 hat in neueren Zeiten eiiie Metliode der Tren- nung bekanut gemacht, die nur den Nachtlieil hat, dafs iiian das Arseiiik nicht mit ciiicm Male, sondern durch mehrcre Operationen crliPlt ’ ).

Er griindet scine Methodc auf die Thatsache, dafs wcllll

inau eine Legirung beidcr Metallc init SalpetersHure kocbt, der ganzc Arseiiikgehalt bcim Zin~ioxyd ids arscniksaurcs Zinnoxyd zuruckgehalten wird, we1111 dcr Gehalt des Ar- seniks in der Legirung iiiclit nielir als 5 I’roc. betrlgt. 1st dcr Arsenikgehalt in der Legirulig griiber, uiid uberschrci- tct cr 8 Proc., so wird dieser Ueberscliufs von dcr Snlpc- tersaurc aufgcnoinincii, uiid knuii auf die gewiihnlichc Weisc bestiinuit wcrden. I n dcin ungeliisteii arseiiiksaureii Ziuii- oxyd wird die R’Ienge dcs Arseniks bcstiiiimt , iiideiii inn11

es durch Wasserstoffgas rcducirt , wodurcli ein Thcil dcs Arscniks inetalliscli siibliinirt , und cine Legiruug von Ziiin init wciiig Arscnik crhalten wird, die bei der Aufliisung in Chlorwasserstoffsaure neben Wasserstoffgiis aucli Arscaik- wasscrstoffgas entwickelt, und eincn festcn Arsenikwnsscr- stoff uiigelbst zuriickliifst, in welclieu man die Mengcii tlcs Arseniks bestimmeii mub.

Ich habe diese Metliode von L e v o I niclit gcpriift, uritl

weifs dalier nicht, ob die erhalteiieu Resultate bei dcr muh- samcn Untcrsuchuiig hiureicliend gcnau sind.

Statt dieser Metliode der Treiinuiig dcs’ Arseniks voni Zinn kaiin mau sich nndercr bedieneii, welche cin sclinel- leres und ziigleich auch wohl eiii gcnauercs Rcsultat gcben.

Sol1 eiiie Verbiudung vou Ziun uiid Arseiiik iin iiictal- lisclieii Zustnnde uiitersiicht werdcn, so mciigt 111a11 dic iniigliclist fciu zertheilte Legirung iu eincrn iiiclit zu klei- lieu Porccllaiitiegcl init 5 Theileu trockiiein kolilciisaureiii Natroii und eben so vielein Scliwefcl iiiiiig zusainmeii, und schlnelzt das Gemenge bei eiiicr nicht zu starken Hitzc iiber der Spirituslainpe. Hat es eine tief dunkelbrauiic Farbc

an- I ) Ann. dc Chim. cf de Phys. 3. Rcihc. BJ. 16. S. 403.

Xi

aiigeiioiniiicn, und schk in t es nicht inelir, so giebt inaii eiue starke Gliihhitze, und unterhiilt dieselbe so lange, bis die ganze Masse gauz diinnfliissig gewordeii ist, und keine Blasen mchr wirft. Nach dcm Erkalteii weicht inaii sie in lieifsem Wasser auf. Der Porcellantiegel wird hietbei nicht angegriffeii. Die Masse ist vollstandig iin Wasser 16slicli; bisweileii bleibt jedoch eiii sehr geriiiger schwarzer, aus Scfiwefeleiseri besteheiider Hiickstand, desseii Eiseii theils in der Legirung enthalteii war , theils auch durch das Fe i - len in die Massc gekoinmeii s e p koniite. Man kanii diese Spur vou Schwefeleiscii abfiltriren ; es lafst sich oft sclbst init reiiiein Wasser aussufscn. Nnch dem Auswasclicn vcr- waiidelt es sich durchs Gliilien i n Eisenoxyd, aus welclieiii inau den Eisengelialt hereclinen, uncl von dem Gewiclitc der Legirnrig abziehcn kann. Die voin Schwefeleisen ab- filtrirte Fliissigkcit wird mit eiiicr grofsen Menge voii W a s - set. verdiiiiiit, und vorsichtig init Cblor,vasscrstoffsBur.e iiber- slttigt , wodurch chi voluiniiibscr riitlilicli brauner Nicder- schlag voii Scliwefelziiin und Schwefclarsenik entstcht. Mali erwarmt das Ganze bei selir gclinder Hitze so lilngc, bis der Gerucli iiacli Schwefelwasserstoff zieinlich verschwun- den ist, und filtrirt den Niederschlag auf eirieiu gemogcncii Filtruin. Mail siifst ihn zuerst mit Wasscr aus, das m u iiiit ciiier sehr geriogen Mcnge von Clilorwasserstoffsiiiire versetzt, uiid zuletzt init reincm Wasser. Dnrauf trocknet inan ihn, bis er eiii gcringes Voluineii einnimmt, uiid er- wsrint ihn ilann im Plntintiegel bei 100" C. so lange, bis e r nicht mehr a n Gewicht abnimint.

Hat inan zuin Fallen der Schwefelinetalle vcrdiiiiiite Schwefelsiiure angewandt, so ist der Niederschlag bei wei- tem voliiininbser, das Trockneii dessclben ist init eiuein gro- fsen Zeitverlust verkniipft; auch wird das Filtruin weit star- ker voii der Schwefelsaure als vou der Chlorwasserstoff- sii ure a n gegriffen.

Nach dein Trocknen und W a g e n der Schwefelmetallc bringt mail einen Theil derselben in eine gewogene, arif beiden Seiten init Rblircn vou verschictlenciii Durchmesser

PoggcndorfT's Aonal. Bd. LXXVI. 35

546

versehelie Glaskugel. Der der eiiicii knnn kleiii seyn, der der andern inufs eiiien Vicrtclzoll grofs seyn , UUI nicht verstopft zu werden. Man bestiinmt darauf das Gewicht derselben mit den Schwefelinetalle~~, biegt dnnn das weitc Glasrohr dcr Kugelrbhre zu einein rechten oder vielinelir etwas sturnpfen Wi i ike l , uiid fuhrt den gebogcncu Thcil in Ainmoiiiakflussigkcit , welche i n cinein Glas oder besser iii ciiiein Glaskolbcii entlinlten ist. Man bringt tlnrniif die Kugelrbhre mit eiiiein Apparat in Verbintlung, in wclcheiii Schwefelwasserstoffgas ciitwickelt wird, dns zuin Trocknell durcli cine Riihre VOII Clilorcalciuin streicht.

Weiii i der ganzc Apparat init Schwcfclwasserstoffns niigefullt ist, so erwiirnit inail die Kugcl zuerst gelinclc, riiitl nncli uiid nach stiirkcr. Es subliinirt sich Scliwcfcl- arsciiik und Schwefcl, die inaii beide durch die Flainiiic ci 11 cr k lei 11 cii Spirit us lamp e w ci t er ii n cli d cr Ain in0 11 i n k H us- sigkeit zu treibcii inufs. Dns Scliwcfelarsenik wild in dciu Ainmoniak aufgclijst; tlcr Scliwcfcl abcr, wcuii c r als Dainpf oder nls lliissigcr Scliwcfel mit deui Aiiimoiiiak in Beruli- rung kommt, schcidet sich aus, wird jedocli in dcni MaaCsc, alu das Aininoiiiak voin Scliwefelwasscrstoff~as in Schrvc- felamrnoniuin verwaiitlclt wird, ebciifalls gclilst. Man hhrt init dein Erliitzeii der Scliwcfclmctnllc uiid init dein Dar- uberleiten dcs Gases so Innge fort , als sicli noch cin A n - flug voii eiiiein gelben Subliinnte bildet. Um dicfs gut benr- theileii zu kiiniicii, trcibt inan d a s iii dcr Glasriilire bc- findlichc Subliinat nach dein Kolbcii zu und erhitzt darauf die Kugcl etwas inindcr s ta rk ; zcigt sicli tlaiin keiii neller Anflug, so ist die Operation beendet. Man darf die K a - gel hierbei desbalb nicht stark erhilzen, weil bci zu star- ker Gliihhilze das Schwefelwasserstoffgas selbst zuin Tlieil zersetzt uiid Schwefel abgeschieden wird, dessen Absetzcli zu der Vermuthung Veranlnssung geben kann, dafs die Operation noch niclit beendet sey.

Nach dem vollst~ii~cligeii Erkalteu dcs Apparates schiiei- det nian die Glasriihre, iu wclcher ein Tlieil VOII deln Su- blimate euthalteii ist , nicht weit vou tler Kugel ab. Das

547

iii der Riihrc Enthaltenc Iafst sich nicht durch Abspiileii oder durch inechanisclie Mittel vom Glase trennen; man zerschneidet dahcr die Riihre in niehrere Stiicke nild legt sie in eine Aufliisung VOII Kaljhydrat. Wenu inaii sie da- init erwarint, wird das Sublimat init dcr grafssten Leicbtig- keit aufgel6st. Nach dein Abspulen der Glasrbhreii ver- eiuigt man die Fliissigkeit mit der iin Kolben befiiidliclien A~nmoniakfl iissigkeit, uiid uberszttigt das Gaoze vorsichtig init Chlorwasserstoffsaure. Ohne den entstandenen Nie- dersclilag abzufdtriren, setzt man chlorsaures Kali iiach und nnch Iiinzu, iind crwarmt sehr gelinde. Das Arseuik oxp- dirt sich zu Arseniksiiure; der griifste Theil des SchwefeIs bleibt nber iingeliist. W e u n inan sieht, dnfs das iiicht Orydirte Schwefel ist, und kein Arsenik melir enthiilt, so wird es abfiltrirt. Man iibersattigt die filtrirte Flussigkeit init Aininoiiiak und f;illt in ihr iiach dcr obeii beschriebe- lien , Metliode arseniksaure Ainiiioiiiak -Magnesia, die inan bei 100" C. trocknet, uud aus deren Gewicbt inaii deli Ar- sciiikgehalt berechnet.

D e r i n dcr Kugel entbaltene Riicltstand ist vou schwar- zer Farbe uiid besteht BUS Schwefelzinii. Aus dem Gc- wiclite lafst sich dcr Ziiiiigehalt iiicht bcrechuen, da iu ihm iminer melir Schwefel cn~lialten ist, als die Verbindung Sn S enthalt. M a n schiittet das Schwefclmetall dalier nus clcr Kugel iu eiiien kleiiien tarirteu Porcellaiitiegcl, be- feuclitet es init etwas Salpetersaurc, und verwniidelt es durch vorsichtiges Riisteri iii Zinnoxyd.

Aus den aus einein Theile der Schwefelmetalle erbal- teiien Mengen von Arsenik und Zinn berechuet inan die in der ganzen Menge derselben.

Diese Methode giebt, weiin sie nur einigermafsen init Sorgfalt ausgefuhrt wird, sehr genaiie Resultate.

E l s n e r suchte die Trennuug des Zinns voin Arsenik auf die Weise zu bewerkstelligen, dafs er in der Auflii- sullg beider Metalle dieselben durch Schwefelwasserstoff- gas in Schwefelmetalle verwandelte , welclie er aber init Wasserstoffgas zu behandeln vorschlug. Dadurch werdeu

35 *

548

jcdocli beidc ziim Tlieil reducirt, wid dns riickstandigc Ziiiii entbiilt Arseiiik, dns durcli bloke Erliitzuiig aus demsel- ben nicht verfliichtigt wcrdeii kann.

Wollte inan eiue Legirung voii Zinn uiid Arsenik un- mittelbar wit Scliwefclwasserstoffgas behaiidelii, um bcide Melalle in Scliwefelinetnlle zu vcrwandelii , die durchs E r - Iiitzen i n ciner Atinosp1i:irc voii Scliwefclwnsscrstoff~~s ge- trciiiit werdcii kiiiincii, so wiirdc innn sciiicii Zwcck iiur sclir uiirollst~indig crrcichcii , wcil die Vcrwnndlung cler Mctnlle iii Scliwefelmctnlle nur iiuvollkoinnieii von stattcn

Hat inan iudesseii dic beideii Mctnlle iiii oxydirtcii ZU- stnndc, so gelrt es s e h r gut a n , die Oxydc auf dieselbc A r t , wie dic Scl~wcfelinctnlle i n ciner Atinospl1:ii.c v011

Scli,vcfclwnsserstoff~ns 211 crliitzcii. Dicsc Mctliodc giebt tlicsclbcii gciiaocii Rcsultntc, wic weiili inn11 die blctnlle crst i n Schwefclinctolle venvaiitlclt.

Mau knni i dcslinlb nucli die Legiriuig VOII hrsciiik untl Ziiin, stat t sie init eiiicin (h i ie i ige von kolileiisaurcin Nn- tron uiid Schwefel zu scliinclzeii, vorsiclitig irn feiii zcr- tlieilteii Zustaiide init Salpctersaurc iibergicben, um sic zu oxydircii. Mali tliut d i e b aiii bestcu in ciiicm grdfscrcii Porcellniiticgcl, dcr uiigefiilir 6 Loth Wasscr fnsseii kniiu,

iii welclicin inan die feinzcrtlicilte Legiruiig init Snlpctcr- ssiire tropfenweifs iibergierst, wahreiid niaii deii Tiegel init ciuein Uhrglnsc bcdccbt Iililt. Mali fiilirt init dem nllmili- gcii ZutriipTcln der SYure fort, bis die heftige Einwirkung voruber ist, und die Lcgiruiig sicli in eiu trocknes weirses I’ulver verwaiiclelt Iiat. Mali setzt dann zur vollsthdigeii Oxydatioii noch i n c h Salpeterszure liinzu, wid dampft das Gaiize in einern Wasscrbade bis zur Trocknifs ciii. Die trockiie Orytle briiigt iiiaii in eiiien kleinen tarirteii Pla- tintiegel, spult deii Porccllnntiegel mit Wasser sorgfiiltig Bus, dampft wiedernm im Wasserbade eiii, und trockiiet sie im Luftbade bei 100° C. so lange, bis sic ilir Gewicht nicht iiielir vcr:inderii. Mal i bringt tlnii i i ciiie gclvogene Menge iu cine Kugclrdhre voii dcr obeii besclrriebcileii

gcht.

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Eiuriclitung, und behaudelt sie init Scliwefelwasserstoffgas ganz auf dieselbc Weise, wie dieFs oben bei den Scliwe- felmetallen gezeigt worden ist.

Die Resultnte, die Hr. W e b e r durcli Anwendung die- ser Methodeu erhalten sind folgeude:

Es wurde eine Legiruug von vie1 Ziuu in i t weuig Ar- seiiik znsaii~iiiengcsetzt. Sic liattc ganz krystallinisclieii Bruch, und vertinderte sich im feiii zcrtheiltcu Zustaiid in einer Atinosplilire voii Wasserstoffgns, bis Zuni Gliihen er- liitzt gar uicht. Durchs Gliilien i n ciiier Atmosphere VOII

Schwefelwasserstoffgas uahm sie iiur unbedcutend a11 Ge- wiclit zu.

Ein Tlieil dcr Legiruug wurde durchs Schmelzen init kohleiisaurem Natron und Schwefel in Scliwefelmetalle ver- waiidelt, und diese auf die obeu bescliriebeue Melliode zerlegt.

Ein zweiter Tlieil der Legirung wurde tlurcli Salpctcr- siiure oxydirt, uud die oxydirtc Masse, mit Scliwcfclwasser- stoffps bchaudclt, gab das Resullat 11.

Es wurde das Kesultnt I. crhnlten.

1. 11 . Arsenik b,49 5,4 1 Zinn 93,92 9 4,47

9YI4 1 99,RH.

Die Resultate weichen uur lriusichtlicli des Zinugehalls um etmas vou eiiiander ab ’).

Wem man bei der Trenuuug des Zinus vom Arscuik nur die Menge des erstern Metalls uumittelbar, und die des Arseniks durch den Verlust bestiinincn will, so kanil diefs vermittelst Cyankaliuins gescheheu, desseu sich schon Will uiid audere zur Treunung dcs Arseiiiks bcdieilt ha- ben. Die Lcgirung wird auf die so ebeii bescliriebene W e i s e durch Salpetersaure oxydirt , die trocknen Oxycle

I ) Naclrdcm dicsc Vcrsuchc sclion vor Ihgcrer Zcit vollendet warcn, ri-

icli, d& nculich E b e l m e n cinc 5linliclie M&idc Lur ‘Trcnmiiig dc Cliim. CI dv l’liys dcs Zinns vom Arscnik vorgesclilagcn hat ( A n n

3tc Rcilic. Bd 25, S . LOO.)

,550

i u eiiicn kleiueii Porccllaiitiegcl gcbracht , U I I ~ der Ruck- staird i n derii griifscrii Ticgel init eiiier .AuflBsuiig vou kolilensaurcni Niitrou ausgcspult, worauf inaii wicdcruni irii

Wasscrbntlc das Gauze in clcui kleincii Ticgcl bis zur Trock- lliCs abdaiiipft. Die trockue Masse tnengt iiiaii init glciclici~ l’lieileii voii kohlcnsaurein Natroii rind von Cyaukaliuin, iirid schinelzt das Geinenge, wodurch das reducirte Arse- uik verfluclitigt wird. W i r d die gcschinolzenc Massc iiiit

Wnsser bcli;iudclt, so liintcrliifst sic eiiicii grnuen Ruck- staud ungeliist. Die von dcinsclbeii nhfiltrirtc Flussigkcit, init verdunntcr Schwcfclsiiure ubersiittigt, entwickclt cine gro fse Meiige vo 11 Cyan w ass ers t o ffsa u re u nd gi e b t ein en starkeii Niedcrsclilag voii Zinnoxytl. Man leitet durcli dic ziunoxydbaltige Flussigkeit Schrvcfclrvasscrstoffgns, wodurcli alles Zioii als Scliwefclzino ausgcscliicdca wird.

Dcr graue Ruckstand, dcr aus inctnlliscliciii uiid oxydir- ten1 Zinii bcsteht, wird mit Salpctcrssurc crliitzt, uiid da- durcli oxydirt. Durch nacliherige Erliitzuug init Chlorwns- serstoffsiiure wird cr in W a s s e r nicht lilslich, wcil, wcgcii dcs Schinclzcns init kohlensaurein Natron, dicjeiiigc Modi- fication des Zinuoxyds entstandcii ist, wclclic dcr Eiiiwir- kung Fast aller Rengeiiticu widersteht, und .iiiir durcli ciiic lange Behnudlung uiit Schwcfclwasscrs tolfgas in Schwcfelziuu verwaiidelt werdeii kaiiii ’>. Man vcrduiint daher das Gaiizc init Wasscr untl lcitet liiiigere Zcit Schwefelwasscrstoffgas hiudurch. Die beiden crlialtcncn Niedcrschliigc, wclche ubri- gens iiicht gelb, sondcrii rotlibrauii aussclien, werdcn gemeiii- schaftlich filtrirt und nach deiii Auswaschen uiid Trocklieii beiin Zutritt der Luft i n Ziunoxyd verwandelt. Wenl i die Menge des erhalteneii Scliwefelzinns bedeutend ulid dasselbe schr voluminiis ist, so thut im1i oft gut, liacli dcln Gluheu des Schwefelziuns dasselbe wit etwas Salpetcrsiiure zu bcfeuchtcu, und daiiii vorsichtig und uuter Zusetzcu yo11

ctwas kohlensaurcm Auiiiioiiiak uiit dcln Glulieii fortzufahren. Man crliSlt iiacli dicscr Mctliode zwar cin Ziiiiioxyd,

das ganz arsciiikfrei ist ; da aber das S c h e l z e n wegcu der I ) P O g g . i i n n . bd. 75, s. 23.

5 5 1

Aiiwesenheit des Arseuiks nicht fuglicli i i i eiiieni Platintie- gel geschehen kauii , sondern i n eiiiein Porcellantiegel vor- genominen werden mul's, so wirtl dieser, selbst wenn er von Berliner Porcellan ist, etwas angegriffen. Nur diefs ist der Gruud, wesbalb inan etwas Zinnoxyd lnehr erhalt, als man eigentlich erhalten sollte. Denn das Zinnoxyd ent- hal t etwas von der Porcellanmasse, von welcher es nicht getrenot werden kann, da es sich nicht vollstandig i n Chlor- wasserstoffsaure auflirsen lekt. Es kann indessen beim vorsichtigeu Schinelzen die Menge diescr Verunreiniguiig nur sehr gering segu, und daun oft weit wenigcr als eiii Procent betragen, so dafs diese Methode dennoch in eini- gen FIllen sclion der Leichtigkeit wegen, mit welcher sic auszufuhreii ist , augewaudt werden kauu.

Hr. W e b e r erhielt aus 1,543 Grm. der oben erwahn- ten Legirung von Zinn und Arseuik nach dieser Metbode 1,471 Grm. Ziunoxyd. Diefs sind 95,31 Proc. Ziun in der Legirung, die nach den oben erwahnten Uiitersuchungen etwns weniger davon enthielt. Aber das erhaltene Zinn- oxyd war n i t etwas Porcellaninasse verunreinigt.

Dns Arsenik kann aus dein Verluste auch durch fol- gende leichtere Methode gefuudeu werden. Man verwan- delt beide Metalle in Schwefelinetalle, entweder durchs Schmelzeu der Metalle oder ilirer Oxyde mit kohlensaurein Natron und Schwefel, oder indeni man durch die saure Auflirsung der aufgelirsten Oxyde SchwefelwasserstoZfgas leitet. Der getrocknete Niederschlag der Scliwefelinetalle wird in einern mit einem Porcellandcckel bedeckten Por- cellantiegel zuerst eiuer geriiigen uud darauf einer stlrke- reii Hitze, welclie bis zur Rolhglubt gesteigert werdeil mufs, ausgesetzt. Dadurch verfluchtigt sich das Schwefelarsellik vollstindig, und es bleibt schwarzes Schwefelzinn zuruck, welches mau durchs Erhitzeii an der Luft in Zinnoxyd ver- wandelt. Das Resultat, das inall nach dieser Methode er- halt, ist eiu genaueres, als das durchs Cyaukalium cr- haltene.

Hat mau nach irgeud eiiier Methode das Zinn voin Ar-

55%

seiiili getrcnnt, so ist cs rntlisain, das crliallcnc Ziiiiioxyd iiach dein W a g c n auf cincii Arseiiikgclialt zu uiitersuchen. U e f s geschieht nin bcstcn nuf die W c i s c , dafs inaii eineii Theil des Zinnoxyds init ctwas kohlcnsaurern Natron uud Cyankaliuin in eiiiem Agntinbrser zusaininenrcibt, und das Gcineuge in einer Glasralirc von etwns schwcr schmclzba- rem Glase, welclic an eincm Endc zngcschinolzcii ist, durcli dic Flniiiinc dcr Spirituslniiipe init doppcltcm Luftzuge mit der Vorsiclit scliiiiclzt, dafs das cntweicliciidc Wasscr niclit an die gliilicnde Stellc zuriickfliefscii, uild das Glas sprcn- gcn kann. Entlillt das Ziniioxyd nucli nu r dic gcriligsteli Mengen voii Arscnik, so zeigt sich nii der kalteii S t e h der Glasrbhrc cin inetnllisclicr Spiegcl von Arsenik. Wenii inaii indessen n;icli deli nngcgcbciien Mctliodcii niit Vor- sicht das Ziiin v o i ~ i Arseiiik gctrcnnt hat, so wird innii cs vollkoiniiicn frci voii jcdcr Spur voii Arscnik linden.

Aiidcre Mctliodcii, die Trcnnung clcs Zinns voin Arsc- iiik zu bcwerkstelligen, gcbeii keinc gcnarieri Rcsultalc. Es ist schon obcn angcfulirt wordcn, dafs ciiic Trcnnung beider Mctalle vermittclst Salpeterssure niclit gcliiigt, in- dem das ciitstandeiie Zinnoxyd oft eincii Theil, oft dic ganze Menge dcs Arscniks dcr Lcgirung cntlinltcu kann. Aber aucli, wenn man beidc Metallc iii Kiinigswasscr auf- liist, die Auflbsung niit ciiicr grofsen Mciigc voii Wasscr (dcm 50 fachen Voluinen) vcrdunnt, und das aufgcliistc Ziniioxyd durch Schwefels:iiirc zu fiillcii siiclit , so erlizlt der Niedersclilag des scbwcfclsaurcii Ziiinoxyds cine grofsc Menge 0011 Arsenik. Es geht auch iiiclit an, aiis der Auf- liisung beider Metallc in Kiinigswasscr das Ziniioxyd durch kohlensaure Kalkerde zu fsllen, selbst bei eincm grol'seii Zusatz von Cliloraininoniuin, wclches sonst auf die voll- stzndige Falluiig dcs Ziunoxyds durch kohleusaure Kalk- erde nicht hinderlich einwirkt, wohl aber dic Fiillung dcr arseniksauren und arsciiicbtsauren Kalkerdc verhindert. Das gefallte Zinnoxyd eiithlilt desseii uiigcachtet eiue, wicwohl geringe, Mengc voii hrseaik. Ebcnso wenig gliickt aucli die Trenuung beider Mctalle durch koblcnsaure Uaryterdc.

T r e n n o n g des A r s e n i k a v o m A n l i m o n .

Wahrend das Arscnik voin Zinn durchs Erhitzen bciin Ausschlufs der Luft iiiclit getrcnnt werden kaiiii, kauu das Arseiiik voin Antilnou vollstandig verjegt werden. Die Trciiiiung kanii am bcstcn in einer Atmosphlre voii Koh- Icos:iuregas bewerkstelligt werdeii. Das Antinion ist aber vielleicht das einzige Metall, von welclieni durch b loke Erliitzung die gaiize Meugc des Arseniks abgetriebeii wer- dcu kann.

Siud iridessen Arseiiik und Antiinon in einer Fliissig- kcit aufgcliist, oder sind beide Metalle im fcsteii Z u s t d e uoch mit andern Substanzeii verbiiiideii, so yflegte ich fru- her die Trennung auf die Wei se zu bewirkeu, dafs ich die Melalle iu Schwefclinetalle verwaudelte, und diesc iii eiuer Atinospliare von Wasscrstoffgas erliitzte, wodurcli mc- tallisches Antiinon zuruckblcibt, wahrcnd das Arscnik, theils als Metall, theils als Sclirvcfelverbiiiduiig sich verfluchtigt ' ). Weun in einein andern Theile dcr getrockneten Schwefel- inetalle die Mcnge des Schwefels bestiinint worden war, SO kounte die der beiden Metallc bcreclinet werdcu.

nei der Erhitzung der Schwcfelluetalle in Wassersloff- gas ist es nicht zu verbindcrn, d a k init deu Dampfeu des Arseniks und des Scliwefclarsc~~iks etwas Autimon sicli ver- Uiichtigt , das als Aiitiinonwasserstoff~as entweiclit. Es ist aber uiithig, die Schwcfelmetalle in eiuer Atinosplilre VOII

Wasserstoffgas zu erhitzen , weil bci einer Destillation in eiuer Atmosphare von Kohleus8uregas eiue uicht uubedcu- teude Meiige von Scliwefelautimon, das fluchtigcr als me- tallisches Antimou ist, mit dem Schwefelarsenik dav011 gelit.

Da Schwefelantimon, sowohl das, welches der antimo- iiichteii Siiure, als auch das, welches der Antimonsaure eiil- spricht, durch conceutrirte Clilorwasserstoffslure vollstln- dig unter Entwickiuug von SchwefelwasserstofC~s, besou- ders bci Aiiweudung cincr ganz ger i i lge~ Hitze zersclzl wird ; die deli beideii Siiureti dcs Arseoiks eiikprecliendcii 1) P o g g Ann. Bd. 15, S. 461.

554

Sch w e fcl vc rbiiiduiig cii liingcgcn liar t niick ig der Ei i i w i 1.h ii ii g dcr conccutrirtesten Chlorwasserstoffsiiure auch bci erhiiti- ter Tcmpcratur widerstcheii , so kann man Antiinon und Arsenik a i d auf die W e i s e treiinen, dafs inan bcide Me- tallc i n Schwefelmctalle verwandclt, uiid diese in eineiii Kol- bell mit conceutrirter Clilorwasserstoffslure ubergiefst. MSII Litst diese Saure erst kalt eiiiwirkeii, darauf aber u o ~ c r - stutzt inan die Eiiiwirkiiug durcli cine gclindc Hitze. Der Iiolbcii lnufs gcriuinig seyn, dainit durcli das Erliitzeii niclit Clilorantiinon sich verfluchtigcu knuii. W c n n das Scliwe- felarsenik voii rein gelber Farbe zuruckgeblieben ist , selzt inaii Weiusteinsaure uiid Wasse r hiiizu, uiii dassclbe fil- hircii untl aussiifsell zu kilnucn. Aus dcr Aufliisuog f j i l l t iiiaii das Antiinon durcli Scliwefelw,7sserstoff~as.

Das Schwcfclarseiiik hrnuclit in deli iiicisten Fjillcii iiiclit gewogcn zu wcrdeu. W e n n das Scliwefclantiinoii iiiclit

gcrade der antiinoniclitcii Siiure nnnlog zusamrnengesetzt war, so h i n t e r l ~ k t cs bei sciiier Auflilsuug in Chlorwnsserstoff- saure Schwefel, wodurch das Gewicht des Schwefclarsc- iiiks vermehrt wird. Man betiandelt daher am bestcu tlas Schwefelarsenik mit Chlorwasserstoffslurc und clilorsaureni Kali, urn die eiitstaiideiie Arseniksaurc als arsciiiksaure h i -

inonink - Magnesia fillen zu kilntleii. Nach dieser Methode crbalt inau iudcsaeii iinmcr ctwas

Arseuik zu wciiig. Es mufs sich in Vcrbindung init Scliwe- fclantiruou etwas Scliwefclarseuik in Clilorwasserstoffslurc aufliiscn. D e r Vcrlust an Arsenik bctrzgt gewilhnlich eiiiigc Procent. So vortrefflicli dalier diese Melliode bei qualita- tiven Untersuchungen zu beuutzcii ist, so ist es iiicht rath- sam, sie bei quantitativen Aiialyseii aukoweuden.

Die besten Methodcii der Trennuug des Arscniks voni t\iitiiuon sind folgeiide zwei, von deiien inan die eiue be- sonders anwenden kann , wcun beide Metnllc im oxydirtcii Ziis~ai id i n fester Form voii einander zu scheideii siud, die zwcitc bcsouders bci Auflbsungen zu gebrauchcn ist.

Die erstc Methodc ist wesenllich der aliiilicli, welclie ich vor lliigercr Zeit vorscblug, um Zinn von Aiitilnon zii

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trennen ). Man scliiiielzt die Verbiiidung vorsiclilig iui Silberticgel iiiit ungefiihr der achtfacheii Meiige von reiuein Natronhydrat iiber der Spirituslanipe uiid lakt das Ganze eiuige Zeit im FluCs. Die geschiiiolzene Masse wird so laiige in Wasser aufgeweicht , bis das uiigel6ste antimoii- saurc Natroii eiii fein zertheiltes Pulver bildet. Man rei- iiigt den Tiegel sorgfiltig init Wasser uiid briugt das Spiil- wasser zu der iiiilchichten Fliissigkeit. Es wird darauf so vie1 Alkoliol von 0,83 spec. Gewicht zu derselben hinzu- gefiigl , d a k das Volumeiiverlialtnifs dcsselben zuin Wasser wic 1 zu 3 wird. Man lafst deli Niederschlag anter iifte- rein Uinruhren 21 Stundeii hindurch stehen; er wird darauf filtrirt uiid init alkoliolhaltigein Wasser ausgewaschen. Man weiidet d a m zuerst eine Mengung an, die aus 3 Vol. Wasser und 1 Vol. Alkoliol von der angefubrten Starke besteht; diirauf eine etwas sttrkere, zuerst aus 2 Vol. Wasser uiid 1 Vol. Alkohol, daiiii BUS gleichen Vol. Wasser und Alkoliol beste- head, uiid cndlich wtscht inan init einer Mengung von 3 Vol. Alkohol und 1 Vol. Wasser deli Niederschlag SO lange aus, bis in einer nicht unbedeutendcn Meiige der abfiltrirtcn Fliissigkeit, uachdem sie mit Wasser verinischt uiid in i t cinigen Troyfeu Chlorwasserstoffsaiire saner geinaclit wor- deli ist , durch Schwefelwasserstoffwasser keine gelbliclic Farbung inehr hervorgebracht wird.

Das auf dem Filtruin befiiidliche antimoiisaure Natroii wird entweder voin Filtruiii gespiilt, oder auf deinselbcn init einem heifsen Geinenge vou concentrirter Chlorwasser- stoffsaure und Weinateinsaure, i n welcbern es sicli lciclit aufldst, ubergosseii, uiid das Filtruin init lieifseiii chlorwns- scrstoffsaurein Wasser , zu welchem man Weii1steins:iurc gesetzt hat, so h u g e ausgewascben, bis Schwefelwasserstoff- tvasser in der abgelaufeneu Flussigkeit keine riithliche Ttii- buug melir hervorbringt. Die L6sung wird iriit Wasscr verdiinnt, uiid aus derselben das Autimon durcli Scliwefcl- wasserstoffgas als Schwefelitictall gebllt.

Die vom autiluonsauren Natroii getrenulc, Alkohol cot- 1) P o g g c n d o r f f ’ s h o n d . Dd. 71, S. 307.

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lialtciidc alknlisclic Fliissigkcit wird unter crnc~icrtciii Zri- satz voii Wasse r so lange geliiide crhitzt, bis dcr alkoho- lischc Gerucli fast vcrscliwunden ist ; darauf wird sie init Clilorwasserstoifsaure uberszttigt, sodanii wiederriiii init Ain- inoiiiak vcrsetzt, uiid die Arscnikszurc als arseiiiksaure Aui- iiioiiiak - Mngncsin gef5llt.

1st eiiic 1,cgiruiig voii Arsciiik uiid Aiitiiiioii zri rintcr- suchen, so lnufs sic ziierst gcpulvert diircli SalpctersKure vorsiclitig oxydirt wcrdeii , mciin die Trciinung vcrinittelst dcs Natronhydrats geschelieii soil. Man iibergielst iiach uiid nach das Pulver der Legirung uiit starker uiid rciner Salpetersaure (voin spec. Gemicht 1,6), uud dainpft das Gaiizc iin Wasserbade bis ziir Trocknifs nb. Das erlinltciic weifsc Yulver wird i i i deli Silbcrtiegel gebraclit, das Gc- fils, i i i welclicin dic Oxydatioii geschah, sorgniltig mit ei- iier Aufliisung von Natroiiliydrat ausgespiilt , uiid diefs i i i i

Silbcrtiegel iin Wasserbade zur T r o c k d s verdampft, wor;luf die trockiic Masse init Natrooliydrnt gcscliinolzeii wird.

Um diese Methode zu priifea, hat Hr. W c b e r folgcn- deli Versucli augestellt. Es wurdcii geiiomiiicii:

Metallkclies Antimoii 1,9S8 Grin. = 7736 Proc. = 22,lL.I Arsciiik 0,575 - _ _

2,563 100,oo.

Es wurdeii crhalteii:

3,322 Grm. Schwefclantimon ; diese gabeii iiietallisches An- tiinoii , . . . . . , . 1,979 Grin. = 77,21 Proc. ')

und 1,403R;Ig2 As+P4)11 +€€ = Arseiiik . . . . . . 0,550 - =21,46

2,529. - 98,67.

Leichter iiiid scliucllcr ausziifiihren ist die zweite Me- tho& der Treuiiurig dcs Antimoiis voin Arseiiik, die be-

I ) Vtir kurzcr Zeit l int C. M c y c r ( A n n . dcr Chem. und Plnrni 135. 66, S. 236) cine Trcnnung des Anlirnons und dcs Arseniks ntiF cine din- Iiclie W e i s c vorgcsclilagen.

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sonders aiizuwcudeii ist, weiiii beitle Mctallc als Siiciren in einer Aiiflbsung entlialten sind. Sie kanii aber aucli auge- waudt werdeii, wenti beide Metalle als Lcgirullg oder im geschwefelteu Zustaiide untcrsiicht werden sollen. Diese werdeii vorsichtig oxydirt, entweder diirch Khigswasser oder besscr durch Chlorwasserstoffsaure und chlorsaures Kali. Zur Aufl6suug setzt inau Weinsteinsiiure, cine be- tr8chtliche Menge von Chlorammoniuni und darauf Ammo- niak im Ueberschufs. Es darf dadurcli kein Niederschlag entstehen,. sonderu die Aufliisung mufs vollstiindig klar blei- bcn. Eutsteht aber deniioch cine geringe Fd lung , SO war gewiilinlicli cine iiicht hinrcicheude Menge voii Chlorain. inoniuiii oder voii Weiusteiusaure hinzugefugt worden. In dicsciii Falle gicfst inan die klare Fliissigkeit ab, und snclit den Nicderschlag in Weinsteinsiiure aufzul6sen, worauf inaii dann Chlorainmoniuin uud Aininoniak hiuzufiigt , und die Auf l~sung init dcr aiidern vennischt. Wen i i indesscii et- was Antitnonsiiiire sicli abgeschicdcti hat, so ist cs oft sclirvcr sic wicdcr aufzuliiseii; es ist dalier besser, der theil~vciscn Fallung clcrselbeii zuvorzukoinincn , was man von Anfang an durch einen gelillrigen Zusatz vou Clilorninmoniiim Icicht erreichcii kanii.

Aus der Auflbsong wird darauf die Arseniksiiurc als arseuiksaure Ainlnoniak -Magnesia gefalll. Den Niedersclilag lafst mail sicli absetzen, filtrirt ihn nach kiirzcr Zeit, untl bestimint aus ihin die Mengc des Arseiiiks. Man inufs die Flussigkeit iiber dcm Niederschlage iiicht zu lange, auch selbst uicht iu der Kalte stehen lassen, sondern nur we- nige Stunden, and diirchaus uicht wzhrend eincr Nacht oder huger. Durch eiiie l h g e r e Einwirkuiig der weinstein- sauren Flussigkeit liisen sich nicht ganz unbedeutende Men- geu des Niederschlags auf.

Aus der von der Fallung getreniitcii Fliissigkeit fallt man, uachdein sie durch verdiiuutc Chlorwasserstoff~iiurc sauer geinacht wordeu ist , das Antiinon durch Schwefel- w assers toffgas.

Diese Methode, wclchc ich schon seit eiuigen Jahren

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in iiiein Laboratorium eiiigefuhrt habe I ) giebt bei Ailwen- duiig aller Vorsicht geiiaue Resultate, uiid ist der ersten iii den ineisten Fiilleii schon deshalb vorzuziehen, weil inaii die Aiiwcnduug dcs Silbcrtiegels verincidet. Icli liabe dicse RIetliodc aucli angewaiidt , iim bei gerichtlicli- cheinisclicii Uiitersuchungen gcriiige Mengeii von Aiitiuion voin Arse- iiik zu unterscheiden, iiiid um zu findeli, o b letztcres rciu is t or1 er An ti in oil cii t 11 K I t .

Weiiii inan iiiinlich nacli der Marsh’schen Methode aus dem Arsenikwasserstoffgas das Arscnik metalliscli darstcllt, so geschieht diefs entweder auf die Wcise , dafs i i ini i in der Flainine des Gases eiiie weiCsc Porccllanplatte odcr dic inncre Obcrfl$che einer Porccllnnschale halt , aiif wclclic schwnrze odcr braunc Flccke voii inetallisclieni Arscnik sicli absctzen, oder dnfs innii das Gas durcli cine Glnsriilirc v011 li I ei ii ein D u rcliiii css cr u ii d sc hw er sc h in e Iz ba r c in G I as e I ci t c t, uiid dime bis zum Gliilicn bringt, wodurcli sicli cin inetnlli- schcr Spiegel voii Arsenik aii dic iiiclit zutu Gliihcii gebrnch- teii Stelleii dcr Rijhre absetzt.

W c n u statt dcs Arscnikwasserstoffgases Antimoiwnsscr- stoffgas auf dieselbe W e i s e behaiidclt wi rd , so sctzt sicli bekaiintlicli in beidcn Falleii inetnllisclics Antiinoii ab, (Ins iii kleinen Meiigen scliwcr voiii Arsciiik zu uiitcrschci- den ist.

Man fiat sebr v i d e Methoden vorgesclihgeii, iiin die kleiiieii Meiigeii bcidcr Metnlle, die iiian aus ihrcii g a s h - lnigen Verbinduiigcn init Wasserstoff erhiilt, voii cinander zu unterscheideii. Die incistcn crfiillen ihreii Zweck iiiclit vollkommen, weil die Wirkui ig dcr incisten vorgeschlage- lien Reageiitien die seyii soll, die geriiigeii Meiigeii des Arseiiiks friiher anzugreifeii und zii oxjdircn, als die des Aiitimons. Es kaiiii aber oft eiu dunner Spiegel voii Au- tiinoii scheiubar cine gleichc Lirslichlreit uiid Oxydirbarkcit zeigen, wie eiii dickerer Spiegel von Arseiiik. Auf dicse

1 ) Eine Shnliche Methode der Trennung der Arsenikr vom Antimon hat vor kurzer Zeit auclr U I l g r e n vorgeschlagen ( Ocfkrset ( f Yetens- kupps- Acudtmirns E’orhundlingur 1848. No. 1.)

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Weise kann selbst die Probe von C o t t c r a u tausclieii, die uiiter allen uustreitig eine der besten ist. Eiue diinue Lage von Aiitiinou hat ferner an den Randern oft eine gleiclie braunliche Farbe wie eine dickcre Schicht von Arseuik, und auch die grirfsere oder geringere Fliichtigkeit der beiden Metalle in sehr kleinen Mengen kann tluschen, wenu die Rbhren von einein dickereii oder dunuereii Glase sind.

Hat man den Metallspiegel i n einer Glasrbhre sicli ab- setzen lassen, so ist freilich der Kuoblauchsgernch, den man beiin Erbitzen derselben erhult, charakteristiscli fur die Ge- genwart des Arseniks. Vou andern Proben aber , beson- ders weun inan zugleich sehen will, o b der Spiegel iiiclit auch aus beiden Metallen besteht, sclieint inir nach viel- Mtigen Versuclien folgende die beste zu seyn, wenn der Metallspiegel i n einer Glasriihre erhalten worden ist :

Man schneidet von der Glasriihre die Stelle, wo der Metallspiegel sich abgesetzt hat, niit clcr Fcilc ab, legt die- ses Stiick der Glasriilire in ein Heageusglas , bringt eiiiige (;ran vou chlorsaurein Kali hineio, setzt darauf so viel Clilorwasserstoffsaure dam, dafs der Spicgcl davon benetzt werdeii kann, und lefst das G a m e in .dcr Kiilte steben. Der Spiegel verschwindet bald, und lbst sich in der Siiure auf, wenn er aus Arsenik besteht. Ein Antimonspiegel wi- derstelit sebr lange der Einwirkung des Chlors, und es dauert sehr lange, ehe er sich i n der Saure aufgelbst hat, wozu sogar oft ein Erwlrmen niithig ist. Es ist aber selir gut inbglich, dafs ein dicker Arsenikspiegel oft spater un- ter den angegebenen Umstiinden verschwindet, als ein diiu- iicr Antiinonspiegel, und es ist nicht msglich, durch blo- Fscs Ansehen dariiber zu entscheiden, ob ein Metallspiegel melir oder weniger dick oder diiun ist.

W c n n der Spiegel auch beiin Erwarmen, das iinmer eiu gelindes seyn m u b , weil sich sonst etwas Chlorarse- iiik verfliichtigen kduute, sich nicht vollstiindig aufliiscn will, so setzt man von neuem eine kleine Menge des chlor- sauren Kali’s binzu. Nach vblliger Auflbsung erwarme inaii das Gauze sehr gelinde, aber llugere Zeit. Es ist diek

iiolliwendig, weil das Arseiiik sicli i i i Arseiiiks%irc verwau- delii Inufs, aber sicli oft iiur arscnichtc Siiure bildct, W C I ~ I I

der Spicgcl in der K I l k aufgeliist mird. Man spiilt daiiii

das Stuck der Glasriilire ab, setzt etwas von eiiicr couccii- trirtcn Aufliisung voii Weinstciiis:iure, so wic vou einer gleiclilalls conceiitrirteii Aufliisuiig voii Clilorammoniuin hiiizu, uiitl iibersiittigt dns Gaiize mit Aiiiinoiiiak , worauf man dasselbe l h g o r e Zcit stchcii tarst. Es darf sich keiiic Spur voii Fiillung zcigeii, auch wenil der Spicgel aus A i l -

tiinoil bestand. Wen i i sich dennoch eiiic zcigt, so ist tlic IJrsach davoii iinmer eiu zu gcringer Zusatz von Wciii- steiiisgure oder voii Cliloraininoniuiii. Mali inill's dicrs, wic sclion obcii crwjiliiit wulde , zii vcrineitlcn suclicii; denn hat eiiiiiial nach Ucbers:iltiguiig init Aiiiinoiiink sich clwas hntiinons:iurc ausgcschicdcn , so Iiirst sic sich ctwas sclirvcr tlurcli Wcinstcinsiiure wictlcr auflirscn. Z u dcr kla- rcii Flussigkcit sctzt uian ciii Crcinisch von klnrcu Auflir- s ii n p i v o ii s cli \v e fclsa 11 re r Mag u cs i a, r on Ch lo rain mo 11 i ti in,

voii Wcinsteinsiiurc uiid voii tibcrschussigeui Ainmoiiiak. Nncli dein Urnschiittelu Iiifst man das Ganze iii der K:iltc stehen. Es zeigt sich d a m nacli eiiiigcr Zeit ciu grbkcrer oder geringerer Niederschlag , wenii der Mctallspicgel nus Arsciiik bestand; cs enlstcht abcr nicht die miiidestc Trii- biiug, wciiii dcrselbc reines Aiitiinon war.

Hat man ciuen Niederschlag voii arscniksaurer Amoio- uiak -Maguesia crhalten, so m u b dersclbc, nachdem er sich i n der Kalte abgesetzt ha t , nach cinigeii Stuudcn filtrirt, und init ainmouiakhaltigcin Wasse r ausgcsiikt wcrden. Die abfiltrirte Flussigkcit iiberstittigt i i ian init Chlorwasserstoff- sliurc, und sctzt zu ihr Scliwefelmasscrstoffwasscr, worauf iiiaii sic bedeckt steheii l ab t . W i r d dadurch auch liach laogercr Zeit keiue Veranderung bcwirkt, so bestand der Spiegcl b l o h ails Arsenik; eiitsteht aber ein grBTscrer odcr geringerer orauienrotlicr Niederschlag, so war liehell Ar- senik auch Aiitiinon im Metallspicgel enthalteu.

Bei gerichtlichcn Untersucliungen mufs die erhalteiie ar- sciiiksnurc Ainlnouiak- Mapes ia der Siclierheit wegen arlf

einen

36 1

einen Gehalt an Arsenik nntersncht werdeii. W e n n rler Niederschlag auf eineni kleiuen Filtruin gesammelt und aus- gesufst worclen ist, so wird cr getrocknet, vom Filtruin getrennt , in einem kleineii Agatniiirser init Cyankaliuin nl- lein , oder init Cyankalium und etwas kolilensaurem Xa- tron gemengt, und in eiuer a n eiuein Elide zngeschmolze- lien Glasriihre durch die Flainme einer Spirituslampe niit cloppeltem Luftzuge gegliiht. W a r kohlensaures Natroii in dein angewandten Gemengc, so darf die Glasriihre einen iiicht zu engen Durchmcsser hnben. Es subliinirt sich daiiii inetallisches Arscnik , das sich als cin Slznzender Metall- spiegel an dein kaltereii Theil der Glasriihre ansetzt, und nnch dem Erkalten auf Arsenik untersucht werdcn kann.

Wenn i n der Glasr6hre eine l d s c r s t geringe Mcuge von Arsenik, gleiclisam iiur ein Haucli sich abgesetzt Iiatte, so knnn iiian oft , besonders bci eineni unniitliig grofsen Zusntz von Weinsteins:iure, keine F:illuiig V O I I arseuiksau- re r Ammoniak -Magnesia crlialten. E s m d s abcr iii der Tlint die Menge des Arseniks hiichst unbedcutend seyii, wenn diefs der Fall seyn sollte.

Eberiso wenig kanii innn oft mit Sicherhcit die metal- lischen Flecke von Arsenik, welche m a n auf Porcellnn durcli dic Flamme der gasfiirmigen Wasserstoffverbi~iclu~ige~i er- lial tcn hat , in nrseniksaure Aminonink - Magnesia verman- dcln. D ime kann man nnch meinen Erfahraiigcii nrif fol- geiide Wei sc am besten von den Ailtiinonflecken unter- scheiden.

Man lafst diese Flecke am besten auf der innern Ober- flacbe eiiier Porcellanschale sich absetzen. Man befeuch- te t sic mit eiiiigeii Tropfen von Schwefelammonium und dalnpft dasselbe bei sehr gelinder Hitze bis zur Trocknifs ab. Die Metalle merdcn dadurcli vollkommen gescliwefelt ; es erscheint das Schwcfelarsenik init dcr ihm eigenthumli- cheii gelben, das Schwefclantimon mit der ihm eigiien ora- nienrotheu Farbe , und die metallischen Flccke des Arse- niks und des Antimons kihinen auf diese Wei se leicht und sichcr uuterschiedeu wcrdcn. Uebergiefst man das gelbe

Puggcndorrrs Annal. Bd. L X X W 36

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Schwefelarseiiik iiiit C.lilorwasserstoffsaure, so wird es iiicht davon veraiidcrt; inan kaiin sogar bei geliuder WBrrne die Chlorwassers tof f~~ure abdampfcn, ohiie dns gelbe Schwc- felarseiiik zii zerstiireii. U c b e r g i e h inaii hiiigegen das ora- nienrothe Schwefelaii tiiiioii iiiit Chlorwasserstoffsaiire , so vcrschwiiidet bei gclindcm Eriviirincii die Farbe sogleich. Sclbst weun die iiictallischcii Flecke aufserst kleiii waren, kaiin inail auf dicsc Wci se die IYntur derselben eikciiiicii.

Wcnde t inan stat t Schcvef~laiiiinoninin Schwefelwassersloff- wasser a n , so werdeii, auch w a i n iiiaii crliitzt uiid sclbst abdainpft, die Flecke iiur selir riiivollkoinmcn in Scliwefel- inetnlle verwandelt, besoiiders wenn sic niclit zu dunn sind. Man kaiiii zwar diirch einigc Tropfeii VOII coocentrirtein Clilormnsscr dic Flecke aufliiseii, d a m Schwcfelwasser- stoffwasscr Iiiozufugcn uiid vorsiclitig bei geliiider Wiirine abdampfcn, worarif inan die Schwcfelmctalle mit ihren cha- rakterishclieii Farben erh8lt. Das Abdampfeii ist n h l i c l i (laruin iiotlirvciidig , wcil das Chlorwasser die Metalle ge- w6liiilich bis ztir hiiclisten Oxydationsstufe briiigt und die Arseniksaurc daiiii iiii Anfaiige gar nicht durch Schwefel- wasserstoffwasser gefiallt wird. Diese Methode lafst sich aber nur grit bci deli Flcckeii des Arseniks anweiidcii, iiicht bci deneii des Antimoiis, denii weiin auch beiin Abdainpfcii die oranieiirotlic Farbe des Schwefelmetalls sich zeigt, so kaiin sie beiin villligen Abdampfeii wenigstens zum Thcil zerstdrt werden, indein dam1 die kleinc Menge der entstan- deneii Chlorwasserstoffsaure iin concentrirten Zustaiide das erzeugte Schwefelaiitimon wieder aufldsen knnn.

Die aiigefiihrte Methode ist eigentlich ein modificirtes Verfahreu einer Methode, die vor Iangeres Zeit F r e s e - ii i u s vorgeschlagen hat; sic giebt a b w ein weit sichercs Resultat, als die seinigc.

W i l l man bei eiiier Trenuung des Antiinoils voin Ar- senik die Menge des letztcrn iiicht unmittelbar, soiidern nur aus dein Verluste bestimmeii, so kann man sich zur Aiialyse des Cyaiikaliiiins bedienen. Man schinelzt die oxy- dirte Lcgirung niit eiiirr Rleiigring voii kohlensaureni Na-

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tron uiid Cynnkalium, uiid verfiilirt dnbei ganz auf dic Wei se , wie es oben bei der Trennuug des Ziiius vom Ar- seiiik gezeigt worden ist.

Best i inmung der Meogen v o n arseoichter Szi ire itnd v o n A r s en j ksiiii r e , w e n n b e i d e z ii s a m men v o r k o m men.

L e v o 1 hat fur diese Treniiuiig vorgeschlagen, die Ar- seniksaure aus dcr Aufliisung, melche beide Sauren ent- halt, als arseniksaure Ammoniak - Magnesia zu fdlen. Die arsenichte S u r e bleibt aufgel6st ~ und kann aus der ge- treiinten , init Chlorwasserstoffsaure iibcrss tligteii Aufliisullg durch Schwefelwasserstoffgas niedergeschlagcn werdcn.

Es ist hierbei iiur zu bemerken, dafs in der Aufliisung eiiie bedeutende Menge voii Cliloraininoniurn eiithalten seyn l i d s , uin die gleichzeitige Falluug de r arsenichteu Saurc als Magnesiasalz zu verhindern.

Die Bestiininung der arsenichteil S l u r e , wenii sie niit Arseniks2ure verbuiidell vorkommt, kanu auch durch Gold- cliloridaufliisuiig geschehcn. Aus dieser wird durcli arse- niclite Saure Gold reducirt, ails desseii Menge man dic der arsenichten Saure berechnet. Die voln Golde getreiinte Fliissigkeit behandelt inaii mit schweflichter S l u r e , durcli welche das iiberschussige Gold reducirt, uiid die Arseuik- ssurc in arsenichte S l u r e verwaudelt wird, die man durch Schwefelwasserstoffgas oder von Neuem durch Goldchlorid fallen kann. Von der ganzen Mengc des erhaltenen Arse- iiiks zieht man die a b , welche in der arsenichteii Saure euthalten ist, UUI die der Arseniksaurc zu fiuden.

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