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Rose, diber die quarotihrtioG Bertinuarrng des Fctrors. 343 lasung freies Kali, so ist die Filllung durch rugleich ausge- schiedenes Silberoxyd braun. Beide Niedersohliige sind in Am- moniak vollstandg aufllMich. Enthlilt aber die AufliSsung nur die geringste Menge von antimoniger Siure, 80 bleibt, wenn der Niederschlag mit Ammoniak behandelt wird , eiae schwarze Flllung ungel6st. Ueber die quantitative Bestimmung des Fluors; von H. Rose *), - Die Bestimmung des Fluors ist mit grofsen Schwierigkeiten verknupft, und wir sind weit davon entfernt, das Fluor aus allen seinen Verbindungen mit Sicherheit abscheiden zu konnen. Die beste Methode, das Fluor zu bestimmen, ist die, deren sich schon vor langerer Zeit B e r z e l i u s und andere Chemiker be- dient haben, dasselbe durch concentrirte Schwefelsaure als Fluor- wasserstoff zu verjagen. Sol1 die Menge des Fluors iii Auflosungen bestimmt wer- den, so fdlt man es gewohnlich als Fluorcalcium. Es ist diese Methode eine der besten, obgleich sie nicht ganz vollkommen genau und ihre Anwendung mit Unannehmlichkeiten verknupft ist, die darin bestehen , dafs oft das gefallte Fluorcalcium sich von gallertartiger Beschaffenheit absondert und die Poren des Filtrums verstopft. Durch Kochen der Flussigkeit mit dem Nie- derschlage kann dem oft geholfen werden. Die Fallung kann durch Chlorcalcium oder durch salpetersaure Kalkerde geschehen. Das gefallte Fluorcalcium enthalt im erstern Fall kein Chlor- metall. +) Berichte der Bed. Akademie.

Ueber die quantitative Bestimmung des Fluors

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Page 1: Ueber die quantitative Bestimmung des Fluors

R o s e , diber die quarotihrtioG Bertinuarrng des Fctrors. 343

lasung freies Kali, so ist die Filllung durch rugleich ausge- schiedenes Silberoxyd braun. Beide Niedersohliige sind in Am- moniak vollstandg aufllMich. Enthlilt aber die AufliSsung nur die geringste Menge von antimoniger Siure, 80 bleibt, wenn der Niederschlag mit Ammoniak behandelt wird , eiae schwarze Flllung ungel6st.

Ueber die quantitative Bestimmung des Fluors; von H. Rose *), -

Die Bestimmung des Fluors ist mit grofsen Schwierigkeiten verknupft, und wir sind weit davon entfernt, das Fluor aus allen seinen Verbindungen mit Sicherheit abscheiden zu konnen. Die beste Methode, das Fluor zu bestimmen, ist die, deren sich schon vor langerer Zeit B e r z e l i u s und andere Chemiker be- dient haben, dasselbe durch concentrirte Schwefelsaure als Fluor- wasserstoff zu verjagen.

Sol1 die Menge des Fluors iii Auflosungen bestimmt wer- den, so fdlt man es gewohnlich als Fluorcalcium. Es ist diese Methode eine der besten, obgleich sie nicht ganz vollkommen genau und ihre Anwendung mit Unannehmlichkeiten verknupft ist, die darin bestehen , dafs oft das gefallte Fluorcalcium sich von gallertartiger Beschaffenheit absondert und die Poren des Filtrums verstopft. Durch Kochen der Flussigkeit mit dem Nie- derschlage kann dem oft geholfen werden. Die Fallung kann durch Chlorcalcium oder durch salpetersaure Kalkerde geschehen. Das gefallte Fluorcalcium enthalt im erstern Fall kein Chlor- metall.

+) Berichte der Bed. Akademie.

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1st eine fluorhaltige Auflosung sauer, so hat man sie allge- mein durch Ammoniak gesattigt, elie man die Kalkerdelosung hinzufiigte. Durch diese Methode erhalt man aber ungenaue Resultate, da das Fluorcalcium in Auflosungen aminoniakalischer Sake aufloslich ist. Man mufs die saure Auflosung durch koh- lensaures Natron sattigen und dann die Kalkerdeauflosung hin- zufigen. Der Niederschlag , welcher Fluorcalcium und kohlen- saure Kalkerde enthllt, wird gegliiht, dann mit Essigsaure uher- gossen und das Ganze im Wasserbade zur Trocknifs abgedampft ; die trockne Masse behandelt inan darauf mit Wasser und wascht das ungeliiste Fluorcalcium aus.

Man kann aus gewissen neutralen Auflosungen das Fluor als Fluorbarium und als Fluorblei so vollkommen fallen, d a b man die Menge des Fluors bestiminen kann. Man fallt durch salpetersaure Baryterde oder durch salpetersaures Bleioxyd. Zur Fliissigkeit setzt man darauf ein gleiches Voltimen von starkem Alkohol und wascht den Niederschlag mit Weingeist aus. Das Fluorbarium kann gegliiht werden , das Fluorblei aber nicht, da es wie Chlorblei fliichtig ist; man trocknet es bei I 0 O o C. - Wenn aber die zu fallende fluorhaltige Fliissigkeit Chlormetalle enthllt , so entliallen die Niederschliige neben den Fluorverbin- dungen Chlorbarium und Chlorblei.

Wenn Fluor in unloslichen Verbindungen, und zwar in kleinen Mengen enthalten ist, so ist es oft schwer , die Menge desselben zu bestimmen, wenn man die Verbindung durch Schwe- felsaure zersetzt. Man pflegt dann die Verbindung durch Schmel- Zen mit kohlensaurem Alkali zu zersetzen.

Aber mehrere unlosliche FluormetaJle, namentlich das Fluor- calcium, werden nicht durch Schmelzen mit kohlensaurem Alkali zersetzt. Sie schmelzen mit diesem zu einer klaren Fliissigkeit ; behandelt man aber nach dem Erkalten die geschmolzene Masse mit Wasser, so lost dieses nur Spuren von einem alkalischen

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des Fluors. 345

Fluormetall auf, und fast die ganze Menge des Fluors ist in dem in Wasser unliislichen Ricksland enthalten.

Schmilzt man aber Fluorcalciuin mit kohlensaurem Alkali bei Gegenwart von Kieselsaure zusammen, so findet eine voll- standige Zersetzung slatt, indem dann zuerst ein alkalisches Kie; selfluormetall entsteht, das durch den Ueberschufs des kohlee- sauren Alkali's zersetzt wird. Die geschmolzene Masse wird nach dem Erkalten mit Wasser aufgeweicht und aus der Auf- losung die aufgeloste Kieselsaure durch kohlensaures Ammoniak gefallt. Der ausgewaschene unlosliche Riickstand enthalt kein Fluor; die ganze Menge desselben ist als alkalisches Fluormetall nebst kohlensaurem Alkali in der filtrirten Liisung enthalten, aus welcher es durch ein Kalkerdesalz als Fluorcalcium gefallt werden kann.

Sind phosphorsaure Salze , namentlich phosphorsaure Halk- erde nebst Fluormetallen in unliislichen Verbindungen enlhalten, so konnen dieselben nicht durch Schnielzen mit kohlensaurem Alkali, auch bei einem Zusatze von Kieselsaure zerlegt werden. 1st hingegen die Phosphorsaure mit Thonerde verbunden , so wird eine vollstlndige Zersetzung bewirkt und alle Phosphor- saure nebst der ganzen Menge des Fluors und iiberscliiissigem kohlensauren Alkali ist, nachdem die gegliihte Masse mit Wasser behandelt worden ist, in der Auflosung enthalten, aus welcher durch kolilensaures Ammoniak die geringen Mengen der aufge- losten Kieselsaure gefdllt werden konnen. - Man fallt darauf die Phosphorsaure und das Fluor durch ein Kalkerdesalz, ent- fernt aus dem Niederschlage auf die oben angefuhrte Weise die kohlensaure Kalkerde , und nachdem man dils gemeinschaftliche Gewicht der phosphorsauren Kalkerde und des Fluorcalciums bestimmt hat, behandelt man in einem grofsen Platintiegel bei sehr gdinder Hitze das Ganze so lange mit concentrirter Schwe- felsaure, bis eine uber den Tiegel gelegte Glasplatte nicht mehr geatzt wird. Der Ruckstand im Platingefafs wird darauf mit hnoaL d. Chomie n. pkum. LXXIi. Bd. 8. HER

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Alkohol ubergossen, durch w elchen Phosphorslure und die iibar- schiissige Schwefelsaure aufgelost werden , wlhrend schwefel- saure Kalkerde ungelost bleibt , deren Gewicht bestimmt wird. In der alkoholischen Auflosung wird nach dem Zusetzen VOR

Wasser durch gelindes Erhitzen der Alkohol verjagt und dann die Phosphorsaure als phosphorsaure Ammoniak -Magnesia nie- dergeschlagen. Aus dem Gewichtsverluste, den man erhalt, wenn man das gemeinschaftliche Gewicht der Phosphorsaure und der Kalkerde niit dem des ursprunglichen Niederschlags vergleicht, kann die Menge des Fluors in demselben berechnet werden, denn dasselbe verhalt sich zu diesem Gewichtsverluste, wie das Aequi- valent des Fluors zu dern Aequivalente des Fluors weniger dem Atomgewicht des Sauerstoffs.

In Auflosungen , die ein alkalisches Fluormetall und phos- phorsaure Alkalien enthalten, kann die Phosphorsaure vom Fluor durch eine Auflosung von basisch - salpetersaurem Quecksilber- oxydul getrennt werden. Letztere giebt zwar mit der Auflosung eines alkalischen Fluormetalls einen starken gelblichen Nieder- schlag, der zwar in der Auflosung dcs Fluormetalls unloslich, aber aufloslich in einem Uebermafs der Quecksilberoxydullosung ist. Es wird durch letztere daher nur die Phosphorsaure gefallt. Nach dem Trocknen des Niederschlags wird derselbe mit koh- lensaurem Natron gemengt , und , um die Phosphorsaure darin quantitativ zu bestimmen, so behandelt , wie der Verfasser diefs in friiheren Abhandlungen gezeigt hat.

Sehr schwer ist die Trennung der schwefelsauren Salze von Fluorverbindungen. In der Natur kommen Schwerspath und Flufsspath gemengt vor, aber in diesem Gemcnge kann man nicht , wie man vermathen sollte, durch Behandlung mit Chlor- wasserstoffsaure oder Salpetersaure eine Trennung bewirken. WIscht man nach der Behandlung mit diesen Sauren diq unge- losle schwefelsaure Baryterde mit Wasser aus, so enthalt sie etwas Fluorbarium und auch schwefelsaure Kalkerde, wenn das

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des lacom; 347

Auswaschen mit Wasser nicbt Imp genog gedauert hat. Eine ahnliche Zersetzung, wie sie bei emem Gemenge von schwefel- saurer Baryterde und von Chlorcalciom erst bei der Rothglutlt stattfindet , aeigt sich bei einem Gemenge von schwefelsaurer Baryterde und Fluorcalcium schon bei Einwirkung von Chlor- wamrstoffsiiure. Das in der Saure geloste Fluorbarium wird aber durch die zugteich geMste schwefelsaure Kalkerde wieder io schwefelsaure Baryterde verwandelt. - Wlischt man aber das Wngeloste nicbt mit reinem Wasser, sondern mit nrdiinnter Chlorwasserstoffsdure, so kann man es zwar dahin brmgen, dab dasselbe kein Fluorbarium mehr enthalt, das durch die Silwe endlieh aufgeliist wird, aber die schwefelsaure Kalkerde iet schwer daraus aufzulosen, so dab immer die Bestimmung der schwe- felsauren Baryterde ungenau wird.

Da die Trennung der schwefelsauren Baryterde vorn Fluor- calcium auf nassem Wege durch Behandlung mit Chlorwasser- stoffsaure nicht gelingt, so muk man die Zersetzung dep Men- gung durch Schmeleen mit kohlensaurem Alkali mit einem Zu- satze von Kieselsdure bewirken. Nachdem man die geschmolzene Mssse nach dem Erkalten mit Wasser behandelt, und die kleinen Yengen von aufgeloster Kieselsaure durch kohlensaures Ammoniak gefallt hat, wird die alkalische Pliissigkeit durch Chlorwasser- stoffsaure iiberslittigt und durch Chlorbarium gefallt. Man erhalt die richtige Menge der schwefelsauren Baryterde, die auch frei von Fluorbarium ist.

Auhdung von Chloroform im Blut.

Bei der durch Chloroform -bewirktea Narkose mischen sich nur geringe Mengen mit dem Blut und es ist daher eine schwierige Aufgabe, in dem Blut das Chloroform nachzuweisen.

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