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845 ausschliesst. Derselbe besteht RUS cinem fast bis zu seiner Grund- fliiche cyliridrisch ausgehiililten 'rriiger von Holz (u) zur Aufriahme dt,s Glascylinders (b), in wclcbrn das Thermometer (c) tief ringesenkt und darin durch einen urn den Haltestock (d) gelegten Tuchstreifen (e) festgetialten w i d . Ein oder zwei Stecknadeln fixiren drrs Thermo- meter in der Schlinge des Tuchstreifens, die Schraube (f) halt dev in cine entsprechende Hohlung des Trlgers bci g eiugesteckten Haltestock im Trlger fest. 224. C. S c h ei b 1 e r: Ueber die Quercit - Schwefelsaure und einen daraus abgeschiedenen, vom Quercit verschiedenen Zucker. (Vorgetragen voul Verfnsser.) In seiner1 Untcrsiichiingen iitw den von B r a c o n n o t im Jahre 18-19 in den Eiclreln entdeckten, Quercit genarinteri Zucker C, €Il2 O,, giebt Dessaignes an*), dass diese Zuckerart mit Schwefelsiiure rinc gepaarte S u r e : Quercitschwc.felsiiurc liefere , ohne jedoch diesc Slure oder Salze derselben nl'iher zu beschreiben. Der Hesitz einer grijsseren Quantitiit von Quercit gab rnir Ver- anlassung, diese Siiure darzustellen und naher zu untersuchen. Cebergiesst man in eiriem Kolben befindlichen feingepulverten Quercit mit conc. Schwefelsiiure und erwlrmt auf dem Wasserbade, so lost sich derselbe ohne Gasentwicklung und ohne jede, oder fast ohne jede Fgrbung auf. Verdiinnt man nach einiger Zeit der Erwiir- rnung mit Wasser, siittigt mit kohlensaurem Baryum und filtrirt, so erhiilt man das leichtlosliche Baryumsalz der Quercitschwefelsiiure, welches nicht krystallisirt , sondern zu einem Syrup eintrocknet. Bus demselben erhslt man durcb genaue Zerlegung rnit Schwefelsaure die freic Quercitschwefelsiiure; eine farblose, stark saure Plhigkeit, deren Losung ohne Zersetzung auf dem Wasserbadc eingedampft werden kann. Diese Siiure konnte nicht krystallisirt erhalten werden, und ebenso wenig gelang es mir bisher, krystallisirende Salze derselben darzustellen. Das Raryum-, Calcium-, %ink-, Cadmium- und Kupfer- salz trocknen alle xu firnissartigen, zersprungenen Massen ein und habe ich von der weitereti L'ntersuchung dieser Salze daher vorliiufig Abstand genommen. Die Losungen dieser Salze sind tibrigens in der Wiirme bestiindig. Eine bemerkenswerthe Zerlegung zeigt aber das un ter gewiihn- lichen Umstlnden ebenfalls bestandige Baryumsalz, wenn man seine nbsrige Liisung in ein Rohr einschliesst und einige Zeit tluf 120 bis ') Annalgn deF Chom. und Pharm, Bd. 61, S. 103.

Ueber die Quercit-Schwefelsäure und einen daraus abgeschiedenen, vom Quercit verschiedenen Zucker

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ausschliesst. Derselbe besteht RUS cinem fast bis zu seiner Grund- fliiche cyliridrisch ausgehiililten 'rriiger von Holz (u) zur Aufriahme dt,s Glascylinders ( b ) , in wclcbrn das Thermometer ( c ) tief ringesenkt und darin durch einen urn den Haltestock (d) gelegten Tuchstreifen (e ) festgetialten w i d . Ein oder zwei Stecknadeln fixiren drrs Thermo- meter in der Schlinge des Tuchstreifens, die Schraube ( f ) halt dev in cine entsprechende Hohlung des Trlgers bci g eiugesteckten Haltestock im Trlger fest.

224. C. S c h e i b 1 e r: Ueber die Quercit - Schwefelsaure und einen daraus abgeschiedenen, vom Quercit verschiedenen Zucker.

(Vorgetragen voul Verfnsser.)

In seiner1 Untcrsiichiingen i i t w den von B r a c o n n o t im Jahre 18-19 in den Eiclreln entdeckten, Quercit genarinteri Zucker C, €Il2 O , , giebt D e s s a i g n e s an*), dass diese Zuckerart mit Schwefelsiiure rinc gepaarte S u r e : Quercitschwc.felsiiurc liefere , ohne jedoch diesc S l u r e oder Salze derselben nl'iher zu beschreiben.

Der Hesitz einer grijsseren Quantitiit von Quercit gab rnir Ver- anlassung, diese Siiure darzustellen und naher zu untersuchen.

Cebergiesst man in eiriem Kolben befindlichen feingepulverten Quercit mit conc. Schwefelsiiure und erwlrmt auf dem Wasserbade, so lost sich derselbe ohne Gasentwicklung und ohne jede, oder fast ohne jede Fgrbung auf. Verdiinnt man nach einiger Zeit der Erwiir- rnung mit Wasser, siittigt mit kohlensaurem Baryum und filtrirt, so erhiilt man das leichtlosliche Baryumsalz der Quercitschwefelsiiure, welches nicht krystallisirt , sondern zu einem Syrup eintrocknet. Bus demselben erhslt man durcb genaue Zerlegung rnit Schwefelsaure die freic Quercitschwefelsiiure; eine farblose, stark saure P l h i g k e i t , deren Losung ohne Zersetzung auf dem Wasserbadc eingedampft werden kann. Diese Siiure konnte nicht krystallisirt erhalten werden, und ebenso wenig gelang es mir bisher, krystallisirende Salze derselben darzustellen. Das Raryum-, Calcium-, %ink-, Cadmium- und Kupfer- salz trocknen alle xu firnissartigen, zersprungenen Massen ein und habe ich von der weitereti L'ntersuchung dieser Salze daher vorliiufig Abstand genommen. Die Losungen dieser Salze sind tibrigens in der Wiirme bestiindig.

Eine bemerkenswerthe Zerlegung zeigt aber das u n ter gewiihn- lichen Umstlnden ebenfalls bestandige Baryumsalz, wenn man seine nbsrige Liisung in ein Rohr einschliesst und einige Zeit tluf 120 bis

') Annalgn deF Chom. und Pharm, Bd. 61, S. 103.

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125O Cels. crhitzt. Das SaIz zerlegt sich alsdann; es scheidet sich schwefelsaures I3aryum aus urid die Liisung entliiilt neben freier Schwe- ft4s8ure einrn Ziicker, welcher nicht Quwcit ist. Entfernt man die frei gewordenene Scliwefelsiiure niit kohlensaurcm Haryum und dampft das Filtrat ein, so erhiilt man diesen gut krystallisirenden Zucker in der Form kleiner gllnzerider Nadeln oder Prismen. Ich bin dsmit beeehkftigt, grBssere Meiigen dieses Zuckcrs darzustellen, um seine Zusamrnensetzung und seine Eigenschaften gt’nau festzustellen. Es erscheirit mir nicht unwahrucheinlich , dass dieser vom Quercit sich ableitende Zucker rnit dem Mannit oder Dulcit identisch, also durch Aufiilrhnie von 1 Mol. Wasser aus dern Quercit entstariden ist.

Ich behalte mir weiter vor zu untersuchen, ob auch bei der iihn- lichen Zerlegung der Raryumsalze der ~iarinitschwefels6ure und Dulcit- schwefelsiiure eigerithiimliche andere Zuckcrarten entsteheri.

225. IF. Wichelhaus: Ueber Pheno-Chinon und ahnliche Verbindungen.

(Vorgetragen vorn Verfasser.)

In eirier Notiz ,,iiber Oxydation des Phenol’s’ beschrieb ich vor Kurzem (dies(. Ber. V, 248) die 13ildungswoisen eines eigetithiimlicheri Oxydationsprotluktes , dem der Name I’heno - Chinon gegeben wurde, ohne dass wine %usammt!risetzung endgiiltig festgestellt werden konnte.

Weitere Ihwhaftigurig mit diesem schijnen Kiirper hat gezeigt, dass man sich leicht iiber die Reintieit desselben t6uscht und die Analyse dee diirch Sublimation und Krystallisation sorgfiiltigst ge- reinigten Produktes l lss t nun keinen Zweifel mehr, dass die damals ala wahrscheinlicli angenommene Forrnel C, €1, , 0, die richtige ist.

Zurn Belege diene folgende Zusammenstellung:

Berechnet fdr C , I { , ~ 0,. Gefunden. Berechnet fur C, I€, 0,. c 7347 pCt. 73,2% pCt. 71,w €I 4,76 - 5,65 - 5,4.

Urn ferner die friiher aufgestellte Hildungs-Gleichung und Con- stitution des Pheno-Chinon’s zu bestltigen, sei erwahnt, dass als desseri Nebenprodukt - bei der Entstehung aus Phenol and Chinon - nicht nur Chinhydron , sondern auch Hydrochinon nachgewiesen wurde.

Zur Charakteristik des Kiirpers gehiirt endlich noch, dass sich die rothen Nadeln tluf Zusatz von Rali blau farben, mit Haryt oder Ammoniak griin werden und dase sich dieselben grade im viillig reinen Zustande von selbst verandern: im Laufe einiger Monate hat eich das verschlossene Glas , i a dew sich die Subatsnz befindet, mit