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328 dige Eisenvorkommen richtig erkllrende zu balten, glaube ich wenigstens das als sicher annehmen zu kllnnen, dafs die Reduction einer Eisenverbindung zu metallischem Ei- sen durch einep hydrochemischen oder galvaniscben Procefs unter geeigneten Urnstlinden vermittelt worden ist. Was aber die Frage nach der Art und Weise dieser Umstlnde und nach den Elektromotoren anlangt, die bei diesem Pro- cels in Wirkuug gewesen seyn mi)gen, so bedarf sie zu ihrer Llisung noch vieler und sorgflltiger Untersuchungen und ist fur jetzt durcbaus uicht spruchreif. - - XVII. Ueber die Wdrme; welchefrei wid, wenn die KrystaUe des SchweJels, die durch Schmelzen erhalten werden, in die untiere Form iibergeheri; con E. Mitscherlich. (Aus d. Monatsbericht. d. Akad. 1852. Dee.) wenn die Krystalle, die auf die bekannte Weise durch Schmelzen des Schwefels dargestellt werden, noch heifs von der compacten Masse getrennt werden, oder wenn man kleinere Mengen derselben bereitet und wenn sich erst nur wenige Krystalle gebildet haben, den fliissigen Schwefel abgiefst, so veriindern sie sich langsam, indem von einzel- nen Punkten diese Verlnderuog ausgeht und mehrere Tage vergehen, bis sie vollendet ist. Bei einer grllfseren Masse, besonders wenn man sie zusammenh~ngendlafst, erfolgt diese Verlnderung schneller ; die einzelnen Krystalle be- halten dabei ihre gllnzende Oberfllche, so dafs sie in der Regel noch mefsbar sind, und wenn man auch zuweilen im Innern derselben eine schwache krystallinisch kllrnige Textur bemerkt, so gelingt es doch lufserst selten, Fla- chen von neugebildeten Krystalleii zu beobachten. Diese Umkinderung beruht nach der allgeuteinen Annahme darauf,

Ueber die Wärme; welche frei wird, wenn die Krystalle des Schwefels, die durch Schmelzen erhalten werden, in die andere Form übergehen

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dige Eisenvorkommen richtig erkllrende zu balten, glaube ich wenigstens das als sicher annehmen zu kllnnen, dafs die Reduction einer Eisenverbindung zu metallischem Ei- sen durch einep hydrochemischen oder galvaniscben Procefs unter geeigneten Urnstlinden vermittelt worden ist. Was aber die Frage nach der Art und Weise dieser Umstlnde und nach den Elektromotoren anlangt, die bei diesem Pro- cels in Wirkuug gewesen seyn mi)gen, so bedarf sie zu ihrer Llisung noch vieler und sorgflltiger Untersuchungen und ist fur jetzt durcbaus uicht spruchreif.

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XVII. Ueber die W d r m e ; welchefrei wid, wenn die KrystaUe des SchweJels, die durch Schmelzen

erhalten werden, in die untiere Form iibergeheri; con E. M i t s c h e r l i c h .

(Aus d. Monatsbericht. d. Akad. 1852. Dee.)

w e n n die Krystalle, die auf die bekannte Weise durch Schmelzen des Schwefels dargestellt werden, noch heifs von der compacten Masse getrennt werden, oder wenn man kleinere Mengen derselben bereitet und wenn sich erst nur wenige Krystalle gebildet haben, den fliissigen Schwefel abgiefst, so veriindern sie sich langsam, indem von einzel- nen Punkten diese Verlnderuog ausgeht und mehrere Tage vergehen, bis sie vollendet ist. Bei einer grllfseren Masse, besonders wenn man sie zusammenh~ngend lafst, erfolgt diese Verlnderung schneller ; die einzelnen Krystalle be- halten dabei ihre gllnzende Oberfllche, so dafs sie in der Regel noch mefsbar sind, und wenn man auch zuweilen im Innern derselben eine schwache krystallinisch kllrnige Textur bemerkt, so gelingt es doch lufserst selten, Fla- chen von neugebildeten Krystalleii zu beobachten. Diese Umkinderung beruht nach der allgeuteinen Annahme darauf,

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d a t bei derselben die einzelnen Theile ihre Lage verln- dern und nach derselben ein Krystall aus einer grofsen Zahl der andern Form, der rhombeooctagdrischen besteht; eine Annahme, die besonders durch einen Ihnlichen Vor- gaug gerechtfertigt wird, welcher auf eine sehr schbne Weise bei den Krystallen des prismatischeu schwefelsaureu Nickeloxyds beobachtct werden kanu, in welchen sich, weun sie in einem verschlossenen Gefiifse deln Lichte ausgesetzt werdea, grofse mefsbare Qnadratoctacder bilden , die die- selbe Zusamlnensetzung , wie die prismatischeu Krystalle haben (Pogg. Ann. 1827 B. 11 S. 326). Durch verschie- dene Fliissigkeiten, worin der Schwefel lbslich ist, kann mau diese Veranderungen sehr schnell bewirken, am besten durch Schwefelkohlenstoff; taucht man die frischcn durch Schmelzeu bereiteten Krystalle in eine gesiittigte Auflbsung von Schwefel in Schwefelkohlenstoff, so findet die Umln- derung sogleich statt, und auf der Oberfllche und im Iu- nern der eiuzeluen Krystalle haben sich erkenubare Rhom- beuoctaeder gebildet. Man braucht die Spitze eines Kry- stalls nur mit Schwefelkohlenstoff zu beriihren, damit von dieser Stelle die Umanderung sich sogleich durch den ganzen Krystall verbreitet.

Durch diese rasche Umiinderung ist es mbglich, die W h n e zu bestimmeu, welche dabei frei wird. In eiuem mit einem sehr scblechten Warmeleiter umgebenen Glas- kolben wurdeu zu einer gesattigten Auflbsung von Schwefel in Schwefelkohlenstoff friscli bereitete Krystalle geschiittet ; vor dem Einschiitten war der Kolbeu, die Lasung und die Krystalle gewogen und die Temperatur derselben bestimmt worden. Nacb 6 Minuten war die hbchste Temperatur erreicht ; die Temperatununahme des Gemisches betrug 6 O , 1 . Obgleich auf 375,l Grm. Schwefel nur 245,5 Grm. der gessttigten Auflbsung genommen wurden , so erfolgte die Umanderung doch in wenig Minutea. Bei diesem Ver- such wurdc so vie1 Wdrme frei als nbthig ist, um die an- gewandte Schwefelmenge uur etwas mehr als 12" zu er- warmen.

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Da es sicli jedoch zeigte, dak der ftisch bereitetc Scbwefel, weun er iiur gestofsen oder stark geschuttelt wird, scbnell in die andere Form ubergeht, so wurde die- ses Mittel vorgezogen, uin die Wiirme, welche bei der Um- iiuderung h i wird, zu bestimmeii. Wenn man eine grofse Meuge Schwefelkrystalle anweiidet und die Kugel des Thermometers io der Mitte derselben befiudlich ist, so kanu man die Erkaltung durcli die Vl'ande des Gefiifses und die Luft gnnz beseitigen. Bei der Anwendung von eiuem Centrier Schwefel wurde schon ein genaues Kesultat erreicht ; man schtnilzt einc gr ihere Menge Schwefel am besten in einein eisernen Topf uiid giefst den fliissigen Schwefel in ein hillzernes FaL; wenn die Krystalle sic11 gebildet haben, welches nach 3 Stunden erfolgt, wird der flussige Theil des Schwefels abgegossen, das haherue Fafs aus einander geachlagen und der noch heifse Schwefel iu Stucke zerhauen, welche man, so lange liegen Iafst, bis sic die Temperatar der Luft angenoinlnen haben. Lafst mail die krystallisirte Masse im Topf erkalten, so verandert sie sich sehr schuell, weil durch die Zusammenziehung, welcbe durch die Erkaltung bewirkt wird, eine Spanuung und eiu Zerreifsen und Zerbrackeln stattfindet, wodurch wie durch Zerstofsen die Umtiiiderung bewirkt wird. Die Krystalle, die sich nicht verandert baben , werden rasch zerstampft uud in eiu GeBfs, welches man mit schlcchten Warmelei- tern umgeben hat, am zweckmafsigsten in ein gut einge- richtetes Calorimeter, eiugetrageu ; den Versuch fdugt man in einem Zimmer an, desseu Temperatur 2" haher als die des Schwefels ist, uud triigt diesen, tvenn seine Tempera- tur urn 4" gestiegen, in ein anderes Zirnmer, dessen Tem- peratur wieder 2* bilber als die des Schw-efels ist, und setzt deli Versuch auf diese Weise fort; gegen das Endc desselben wiihlt wan ein Ziinmer, dessen Temperatur so uahe als iuiiglich die des Schwefels ist. Bei lnehreren Ver- suclien war in den ersten 10 Miniiten keine Erhiihung der Temperatur bemerkbar , dann sticg sie allmahlig, nach 20 Minuten fiir jede 3 Minuten utn lo, bei cinen: Versucli

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nach 1 Stunde 9 Minutcn bis urn 12",4, bei eineiii andern nach 24 Stunde um 1l0,8. Die W l r m e , welche deuiiiacli frei wird, wean der Schwefel aus der einen in dic audere Form tibergelit, wiirde so vie1 betragen, als niitbig ist, um dieselbe Mebgc Schwefel urn 1 2 O , 1 zu e rw~mci i , also, da die Warme - Capacitat des Schwefels 0,1680 ist, 2,27 War- niecinheiten. Auch der zahe Schwefcl andert sich in Be- riilirung init Schwefelkohlenstofff schnell in den gewiihnli- chen Schwefel uin, er bedarf dam etwa eine halbe Stunde.

I n wclcher Beziehung diese Uinznderung des Schwefels imd die Warineentwicklung init den allotropischen uiid iso- ineren Zustanden dcr Kihper steht, hofft der Verfasser in ciner andern Abhaudlung nachweisen zu kiiunen.

XVIII. Uebcr die durch Torsion des Eiscns er- zeugten InductiorisstrBme; von W. W e r t h einz.

(Compt. rmd. T. X X X Y p. 702.)

S c i t langer Zcit weirs man, dafs ein Eisendraht, der Ein- wirkung dcs Erdmaguetisinus uiiterworfen, sich aiidauernd magnetisirt, sobald man ihn eiuer bcdeutenden und cben- falls andauerndeu Torsion aussetzt. Man sucht diese That- sache zu erkhreu, indem man sagt, die Torsion wirke in gleicher Weise wie jede audcre inechauische Erschutterung, sie erleichtere die Trennung der beiden magnetischen Flus- sigkeiten, und gebe zugleicli dem Eisen eine gewisse Coer- citivkraft.

Diese Meinung beruht auf unvollstandig beobachteten Thatsachen. Die Torsion wirkt in eiuer ganz speciellen Weise, indem sie die materiellen Molecule zwingt, sich in Spiralen zu ordnen, und sie so der Materie selbst die Form gehen , welche Amp d r e den inueren Striimen beilegt.

Die Torsion bewirkt temporare magnetische Effecte, wenn sic sclbst temporar ist, uiid perinancnte, wcnn sic