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deer Po<y.qZyce&t - Blkohole. 237 theilbarkeit der Formeln der von uns beschriebenen neuen Substanzen , natnentlich der erslen , eine Controle abzugeben fur die Formeln ihrer Typen, der Polyglycerin-Alkolrole, und in einem gewissen Grade die Controle zu ersetzen, welche die Bestiirimung der Ilampfdichten abgeben kijnnte. Ueber einige Aetherarten des Glycerins ; von Denselben *I. ___ Setzt man I Acq. Ptiosphoisuperchlorid in kleinen Por- tionen zu 1 Aeq. Diathyl- Glycerinather, so erfolgt lcbhafte Einwirkung unter Entwickelung von Ctilorwasserstoff; gielst nian dann das resultirende Product allrnalig zn einer Losung von kohlensaureni Kali, uin das Phosphoroxychlorid eu zer- sloren und die freie Phospliorsaure und Chlorwasserstoffsaure zu neutralisiren, so scheidet sich ein hijchst beil'send riechen- des Oel aus, welches bei ein- oder zweinialiger Rectification eine bei 184O siedende Flussigkeit liefert. Die Analyse dieser Fliissigkeit fuhrt zii der Formel : Diese Substanz ist sornit dcr Diiithyl- chlorwasserstoff- saure Glycerinalher , entslanden in Polge einer Umsetzung, welche drar bei der Einwirkung von Ptiosphorsuperchlorid auf gewiilinliclien Alkohol vor sich gehenderi ganz #hnlich ist : ") Compt. rend. LII, 466.

Ueber einige Aetherarten des Glycerins

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deer Po<y.qZyce&t - Blkohole. 237

theilbarkeit der Formeln der von uns beschriebenen neuen Substanzen , natnentlich der erslen , eine Controle abzugeben fur die Formeln ihrer Typen, der Polyglycerin-Alkolrole, u n d in einem gewissen Grade die Controle zu ersetzen, welche die Bestiirimung der Ilampfdichten abgeben kijnnte.

Ueber einige Aetherarten des Glycerins ;

von Denselben *I. ___

Setzt man I Acq. Ptiosphoisuperchlorid in kleinen Por- tionen zu 1 Aeq. Diathyl- Glycerinather, so erfolgt lcbhafte Einwirkung unter Entwickelung von Ctilorwasserstoff; gielst nian dann das resultirende Product allrnalig zn einer Losung von kohlensaureni Kali, uin das Phosphoroxychlorid eu zer- sloren und die freie Phospliorsaure und Chlorwasserstoffsaure zu neutralisiren, so scheidet sich ein hijchst beil'send riechen- des Oel aus, welches bei ein- oder zweinialiger Rectification eine bei 184O siedende Flussigkeit liefert. Die Analyse dieser Fliissigkeit fuhrt zii der Formel :

Diese Substanz ist sornit dcr Diiithyl- chlorwasserstoff- saure Glycerinalher , entslanden in Polge einer Umsetzung, welche drar bei der Einwirkung von Ptiosphorsuperchlorid auf gewiilinliclien Alkohol vor sich gehenderi ganz #hnlich ist :

") Compt. rend. LII, 466.

238 R e b o u I u. Lour e n F 0 , iiber ea'nige Aetherarten

Diese Fliissigkeit ist unloslich in Wasser, loslich nach jedem Verhaltnifs in Alkohol und in Aether, von 1,005 spec. Gewicht bei 17O. Der Dampf derselben reizt das Gerochs- organ heftig u n d ruft Thriinen hervor. Sie brennt mit griin gesaumter Flarrime.

Durch eine concentrirte Liisung von Natriumalkoholat wird sie angegriffen ; doch muk inan zur Vervollstandigung der Einwirkung das Gemische in einer zugeschmolzenen Rohre wahrend einiger Stunden auf i2Oo erhitzen. Nach dem Ab- destilliren des iiberschussigen Alkoliols irn Wasserbad setzt man Wasser zum Aufliisen des Chlornatriums zii , und recti- ficirt die iiberstt!hende Flussigkeit, wobei man das zwischen 180 ond 190O Uebergehendc besonders auffangt ; dieses ist eine farblose, in Wasser unliisliche, i n Alkohol ond in Aether losliehe olige Flussigkeit, dercn Analyseri der Formel

G9H2,,Q3 = (2' 18,

enlsprechen. Sie ist Triathyl- Glycerinather, welchen man auch durch Einwirkung von Jodlthyl auf mit Natrium behan- delten Dilthyl- Glycerinather erhalt ; doch IXst er sich auf die letztere Weise nichl ganz frei von Diathyl-Glycerinather darstellen, da die Einwirkung des Natriuins auf die letztere Aet.tierart niemals eine ganz vollstandige isl. Der Diathyl- Glycerinather liefs sich auch durch Waschen mit Wasser nicht beseitigen, in welchem derselhe liislicli ist, wahrend der Triatliyl-Glycerinather sich i n Wasser nicht l os t ; der letztere gielit den Diathyl-Glycerinather nicht an das Wasser ab.

Ein ziveites allgenieineres Verfahren zur Darstellung von Glycerin-Aetherarlen der drilten Reihe berulrt auf der Vereini- gung der Anhydride dieser Aetherarten, oder der Glycid- Aetherarten , mit den gew8hnlichen Aethern. Erhitzt mian z. B. in gesclilossenen Gefiifsen und bei 200° das Epichlor- hydrin niit Bixmlittryl, so vcreinigt sich eine gewisse Menge divser beiden Korper direct zu eirier schweren, i n Wasser

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des Gcycerins. 239

unloslichcn, in Alliohoi und in Arther nach jerlem Verhllt- nisse Ioslichen Flussigkeit , yvelche bei etwa 186 bis 188" siedet und deren Geruch an den dcs Diiithyl-chlorwasser- stoffsauren Glycerinathers erinnerl, jedoch vie1 weniger scharf ist. Die Analysen dieser Fliissigkeit fiihren z u der Formel :

und die Bildung ging vor sich entsprecliend der Gleichung :

B,H5BC1 + C2H5Br I;. G2H6 Epiohlorhydriu ClBr

lliese Beispiele geniigeii , urn die Bedingungen , unter denen sich GlycerinZlher der dritten Reihe bilden, fur welche die oben besrhricbenen Subslanzeo als Typen gelten kiinnen und deren Homoloqe nach Belieben zii whalten s i n d , z u characterisiren. Wir wolleii rioch hervoi heben, was bei der Vergleichung der Siedepunkle der drei Aethyl- Aetherarlen des Glyceriiis :

Diff.

370

SO

Aethyl -Glycerin%ther 230° Diithyl- Glycerinlther 193O Triiithyl- Glycerin%thcr 185O

sich ergiebt. Die Substilutioii yon Aelhyl an die Slelle drs letzten typischen Wasserstoffatoms des Glyrerins erniedrigt den Siedepunkt nur urn sehr wenig, uni 8O, wahrend die Subs t i t u t i n n d es z w ei ten N' as se rs I o f l i toms den Si ed e p u n k t uni 37O u r i d d in drs ersten i h n um 50° niedriger wer- den liifst.