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(AUS DER OHRENABTEILUNG DES CENTRALLAZARETTS DER PROVINZ STOCKHOLM). ber lndifferenzlagen und Nystagmusgebiete. 11. Versuche mit horizontal liegenden, nach einseit iger kalorischer Reizung urn ihre Langsachse rot ierten Personen. Von WILHELM BEHRMAN. Ich habe fruher in den Acta uber eine Untersuchung des kalorischen Nystagmus nach einseitiger kalorischer Reizung be- richtet, bei welcher die Versuchspersonen langsam in der Sagittal- ebene rotiert wurdenl. Es zeigte sich dabei, dass der fur die auf- rechte Kopfstellung typische Nystagmus einen vie1 grosseren Kreissektor umfasst, als der entgegensetzt gerichtete Nystagmus, der auftritt, wenn die Versuchsperson mit dem Kopf nach unten steht. Weiterhin wurde bei der HBlfte der Versuchspersonen in den Indifferenzgebieten ein vertikaler Nystagmus erwahnt. Dieser vertikale Nystagmus gehorcht bestimmten Regeln. Bei ein- und derselben Person hat er stets die gleiche Schlagrichtung, gewohnlich nach dem Kinn zu, und zwar sowohl bei aufrechter als bei han- gender Kopfstellung, sowohl nach Spulung des rechten als auch des linken Ohres und sowohl nach Spulung mit warmem als auch mit kaltem Wasser. Es existieren also Situationen, in denen jede Temperaturanderung in einem der Labyrinthe zur Auslosung eines Nystagmus gegebener Richtung genugt. Ich konnte keine endgultige Erklarung dieser Befunde geben, aber es war klar, dass es sich um echte Labyrinthreaktionen han- delte und ich fuhrte Grunde fur die Auffassung an, dass es sich um einen Otolitheffekt handele. Zur naheren Bearbeitung des Problems schlug ich vor, zunachst das Verhalten des Nystagmus bei der Rotation in einigen anderen Ebenen zu untersuchen. Im Folgenden sol1 uber eine Untersuchung der Schlagrichtung des Nystagmus berichtet werden, bei welcher die Versuchspersonen Uber Indifferenzlagen und Nystagmusgebiete. Versuche rnit Kreis- bewegung des Kopfes in der Sagittalebene nach einseitiger kalorischer Reizung, Acta Otolaryngologica. Supplementum XL. Helsingfors 1940. Acta Otolaryngol Downloaded from informahealthcare.com by McGill University on 09/20/13 For personal use only.

Über Indifferenzlagen und Nystagmusgebiete.: II. Versuche mit horizontal liegenden, nach einseitiger kalorischer Reizung um ihre Längsachse rotierten Personen

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(AUS D E R OHRENABTEILUNG DES CENTRALLAZARETTS DER PROVINZ STOCKHOLM).

ber lndifferenzlagen und Nystagmusgebiete. 11.

Versuche mit horizontal liegenden, nach einseit iger kalorischer Reizung urn ihre Langsachse rot ierten Personen.

Von WILHELM BEHRMAN.

Ich habe fruher in den Acta uber eine Untersuchung des kalorischen Nystagmus nach einseitiger kalorischer Reizung be- richtet, bei welcher die Versuchspersonen langsam in der Sagittal- ebene rotiert wurdenl. Es zeigte sich dabei, dass der fur die auf- rechte Kopfstellung typische Nystagmus einen vie1 grosseren Kreissektor umfasst, als der entgegensetzt gerichtete Nystagmus, der auftritt, wenn die Versuchsperson mit dem Kopf nach unten steht. Weiterhin wurde bei der HBlfte der Versuchspersonen in den Indifferenzgebieten ein vertikaler Nystagmus erwahnt. Dieser vertikale Nystagmus gehorcht bestimmten Regeln. Bei ein- und derselben Person hat er stets die gleiche Schlagrichtung, gewohnlich nach dem Kinn zu, und zwar sowohl bei aufrechter als bei han- gender Kopfstellung, sowohl nach Spulung des rechten als auch des linken Ohres und sowohl nach Spulung mit warmem als auch mit kaltem Wasser. Es existieren also Situationen, in denen jede Temperaturanderung in einem der Labyrinthe zur Auslosung eines Nystagmus gegebener Richtung genugt.

Ich konnte keine endgultige Erklarung dieser Befunde geben, aber es war klar, dass es sich um echte Labyrinthreaktionen han- delte und ich fuhrte Grunde fur die Auffassung an, dass es sich um einen Otolitheffekt handele. Zur naheren Bearbeitung des Problems schlug ich vor, zunachst das Verhalten des Nystagmus bei der Rotation in einigen anderen Ebenen zu untersuchen.

Im Folgenden sol1 uber eine Untersuchung der Schlagrichtung des Nystagmus berichtet werden, bei welcher die Versuchspersonen

Uber Indifferenzlagen und Nystagmusgebiete. Versuche rnit Kreis- bewegung des Kopfes in der Sagittalebene nach einseitiger kalorischer Reizung, Acta Otolaryngologica. Supplementum XL. Helsingfors 1940.

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UBER INDIFFERENZLAGEN UND NYSTAGMUSGEBIETE. 299

in Horizontallage auf dem Vestibularistisch ausgestreckt lagen und um die Langsachse des Korpers rotiert wurden.

Bei den friiheren Versuchen habe ich sowohl warme als auch kalte Spulungen verwendet, doch ergaben sich dabei keine piin- zipiellen Unterschiede, weder in der Grosse der Nystagmus- und Indifferenzgebiete noch in der Schlagrichtung des vertikalen Nystagmus. Da wiederholte Spulungen mit genugend warmem Wasser ausserst unangenehm sind, habe ich diesmal von ihnen abgesehen. Da sich ausserdem zeigte, dass keine Verschiedenheiten bei kontinuierlicher und fraktionierter Reizung festzustellen sind, habe ich das einfachste Verfahren, namlich die fraktionierte Spulung, gewahlt.

Dank des freundlichen Entgegenkommens von Herrn Prof. Dr. 6. 0. N y 1 6 n konnte ich die Versuche an der Ohrenklinik in Uppsala ausfuhren, die den Lagetisch besitzt, mit welchem ich fruher gearbeitet habe. Das Material bestand aus 25 Kranken- schwestern und Elevinnen des Akademischen Krankenhauses im Alter von 23-36 Jahren.

Die Versuchsperson liegt bei den Versuchen in Horizontallage auf dem Tisch fixiert. Die erste Spulung erfolgt, wenn das Gesicht dem Dach zugewendet ist, und sie erfolgt wie die weiteren Spulungen mit 100 cm3 Wasser von 20". Wahrend des Versuches wird diese Reizung alle zwei Minuten wiederholt. Nachdem der Nystagmus seine volle Starke erreicht hat, beginnt man zu rotieren. Die Bewegung erfolgt sehr langsam. Die Umlaufszeit variierte von 5 zu 11 Minuten, woraus sich ergibt, dass die wiederholten Reize in verschiedene Lagen einfallen und folglich steigende oder fallende Reizung nicht auf die Versuchsresultate des Gesamt- materials einwirkt. Wahrend der Spulung des rechten Ohres wird zunachst zwei Umdrehungen nach rechts rotiert. Danach ruht sich die Versuchsperson eine Weile auf dem Tisch aus. Dann wird zwei Umdrehungen nach links rotiert. Bevor das andere Ohr gespult wird, wird der Versuch mindestens y2 Stunde unter- brochen. Bei den meisten Fallen betragt die Unterbrechung mehrere Stunden und oft ist die zweite Halfte der Untersuchung erst einige Tage nach der ersten ausgefuhrt worden. Auch wahrend der Rotation werden oft Pausen eingeschaltet, um genaue Beobach- tungen zu ermoglichen. Bewusste Augenbewegungen, ubelkeit, Beschlagen der Frenzelbrillen und andere Faktoren erschweren die Beurteilung und es ist daher natiirlich, dass nur ein grosseres, bei wiederholter Rotation beobachtetes Material allgemeingultige Schlusse zulasst. Wie bei meiner friiheren Arbeit wurden die Versuchsresultate zur Errechnung der Mittelwerte der Grosse der Nystagmus- und Indifferenzgebiete einer statistischen Analyse unterworfen. Wie fruher hat Professor Dr. G u n n a r D a h 1- b e r g mich auch jetzt bei dieser Arbeit unterstutzt.

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300 WILHELM BEHRMAN

TAB. I.

Grosse der Nystagmus- und Indifferenzgebiete in Graden nach Kaltsptilung des rechten Ohres.

Rotation nach Rechts. Doppelbestimmung (a und b). - -

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UBER INDIFFERENZLAGEN UND NYST.4GMUSGEBIETE. 30 1

TAB. 2.

Grosse der Nystagmus- und Jndifferenzgebiete in Graden nach Kaltspiilung des rechten Ohres.

Rotation nach Links. Doppelbestimmung (a und b).

Unteres Linkes Oberes Rechtes N:r 1 Nystagmusgebiet (Indif ferenzgebiet( Ny2 ' Indifferen'-

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302 WILHELM BEHRMAN

TAB. 3.

Grosse der Nystagmus- und Indifferenzgebiete in Graden nach Kaltspiilung des linken Ohres.

Rotation nach rechts. Doppelbestimmung (a und b).

Oberes Nystagmusgebiet

3

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OBER INDIFFERENZLAGEN UND NYSTAGMUSGEBIETE 303

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TAB. 4.

Grosse der Nystagmus- und Indifferenzgebiete in Graden nach Kaltsptllung des linken Ohres.

Rotation nach links. Doppelbestimmung (a und b).

164 165 21 21 167 168 8 6

154 160 23 24 158 166 25 10

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165 153 20 16 170 181 5 10

152 174 34 30 174 150 2 6

158 157 11 29 146 159 45 15

183 181 0 0 177 179 0 0

180 175 80 105 75 45 25 35

196 190 0 0 164 170 0 0

164 172 44 12 144 142 8 34

157 212 0 0 190 143 13 5

185 181 17 8 138 154 20 17

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183 174 7 15 170 171 0 0

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174 180 0 20 171 160 15 0

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168 188 0 0 192 170 0 0

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184 177 0 10 166 173 10 10

176 179 0 0 184 181 0 0

184 193 0 0 176 167 0 0

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304 WILHELM BEHRMAN

In den Tabellen 1 bis 4 sind die Primarzahlen uber die Aus- breitung der verschiedenen Gebiete angefuhrt. Im oberen Nys- tagmusgebiet schlagt der Nystagmus vom gespulten Ohr weg und im unteren in der entgegengesetzten Richtung. In den Indifferenz- gebieten besteht entweder kein oder ein vertikaler Nystagmus. Die vordere Halfte der Sutura sagittalis ist der Radius, der die Lage des Kopfes wahrend der verschiedenen Phasen der Rotation markiert. Die Gebiete werden also grossere oder kleinere Sektoren eines Kreises.

Ein Blick auf die Tabellen zeigt, dass die Variabilitat recht gross ist, und ich habe schon weiter oben angedeutet, dass dies auf Grund der zahlreichen Storungsfaktoren bei solchen Versuchen a priori zu erwarten ist. Die allgemeine Tendenz scheint jedoch dahin zu gehen, dass das obere Nystagmusgebiet grosser ist als das untere.

Vor der naheren Besprechung der statistischen Resultate mochte ich einige Worte uber den manchmal in den Indifferenz- gebieten auftretenden vertikalen Nystagmus einschieben. Von 25 Versuchspersonen wiesen 4 diesen vertikalen Nystagmus auf. Die Schlagrichtung war nach dem Kinn zu, wie es auch meist bei der Rotation in der Sagittalebene beobachtet worden war. Ebenso wie dort war die Schlagrichtung unabhangig davon, ob das rechte oder linke Ohr gespult wurde und ob sich der Kopf in der einen oder anderen Indifferenzlage befand. Die Gesetzmassigkeiten disees eigenartigen Phanomens konnten also bestatigt werden.

Die jetzt zu besprechenden Mittelwerte sind in Tabelle 5 bis 13 aufgefuhrt. Die ersten vier Tabellen betreffen Doppelbestim- mungen. Die Unterschiede in den Mittelwerten zusammengeho- riger Doppelbestimmungen betragen durchwegs nur wenige Grade und sie sind als zufallig anzusehen. Es zeigt sich, dass die Zahle fur das obere Nystagmusgebiet stets grosser sind als fur das untere Gebiet. In den Tabellen 9 bis 12 sind die zusammengehorigen Mittelwerte der Doppelbestimmungen zusammengenommen, so dass fur alle Rechtsrotationen nach Spulung des rechten Ohres ein Mittelwert errechnet wird U.S.W. Auch hier dominiert das obere Nystagmusgebiet.

Wie er- sichtlich ist das obere Gebiet 15-25 Grad grosser als das untere, und samtliche Differenzen sind statistisch gesichert, da sie grosser sind als das Dreifache ihres mittleren Fehlers. Hiermit ist die hauptsachliche Fragestellung der vorliegenden Arbeit beantwortet.

In den Tabellen 11 und 12 sind die Mittelwerte fur die Grosse der Indifferenzgebiete ausgefuhrt. Sie betragen etwa 10 Grad, und die Differenzen der Werte sind zufallig.

Zur Kontrolle dcr Rechnung kann man die Betrage der In- differenz- und Nystagmusgehiete f i i r Rechtsrotation bei rechts-

Tabelle 13 zeigt die Differenzen der beiden Gebiete.

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UBER INDIFFERENZLAGEN UND NYSTAGMUSGEBIETE 307

Rechtsspulung

Rechtsrotation Linksrotation

Linksspulung

Rechtsrotation Linksrotation I

TAB. 10.

Mittelwerte fur die Grosse des unteren Nystagmusgebietes. Zusammengehorige Doppelbestimmungen zusammengenommen.

Rechtsspulung

Rechtsrotation Linksrotation

Linksspulung

Rechtsrotation Linksrotation

158.58k2.07 I 160.84&3.12 I 159.16&5.06 162.48k3.47

Rechtsspulung

Rechtsrotation Linksrotation

8.26k1.90 8.60f2.53

Linksspulung

Rechtsrotation Linksrotation

-

11.58k2.26 12.62k2.82

Rechtsspulung

Rechtsrotation Linksrotation

3.20k2.23 8.12k1.64

Linksspulung

Rechtsrotation Linksrotation

7.44k2.13 7.30& 1.49

Act

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form

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308 U'ILHELM BEHKMAN

Rechtsspiilung

Rechtsrotation Linksrotation

21.02 1 4 . 7 0 I 2 5 . 5 4 1 3.72

Linksspiilung

Rechtsrotation Linksrotation

2 2 . 5 0 1 5.47 15.08 1 3 . 9 3

seitiger Spiilung U.S.W. addieren. Die betreffenden Summen sind: 360.16', 359.42', 359.94' und 360.96".

Gemass den hier angewandten Regeln der gewohnlichen Wahr- scheinlichkeitsrechnung kann man erwarten, dass ein Mittelwert nach oben und unten um das Dreifache seines mittleren Fehlers variieren kann. Bei der Wiederholung der Versuche unter den gleichen Bedingungen diirfte man also erwarten, dass die neuen Mittelwerte z. B. bei Rechtsrotation nach rechtseitiger Spiilung innerhalb folgender Grenzen liegen:

1) Oberes Nystagmusgebiet 174.85-193.39'. 2) Unteres Nystagmusgebiet 152.37-164.79'. 3) Rechtes Indifferenzgebiet 25613.96" . 4) Linkes Indifferenzgebiet 2.51-15.89".

Ich habe friiher nachgewiesen, dass bei Rotation der Versuchs- personen in der Sagittalebene um eine horizontale Achse das obere Nystagmusgebiet grosser ist als das untere. Hat jedoch die Be- zeichnung ))obereso und mntereso Nystagmusgebiet, in den beiden Fallen die gleiche Bedeutung?

Bei der Beantwortung dieser Frage ist dem Vorkommen ge- meinsamer Lagen Beachtung zu schenken. Solche gemeinsamen Lagen sind die, bei welchen das Gesicht gerade nach oben und gerade nach unten gerichtet ist. Beide Lagen sind ja in beiden Fallen fur das oobere)) bezw. ountereo Nystagmusgebiet typisch, und wir konnen daher die genannten Gebiete bei der Rotation um beide Achsen prinzipiell gleichsetzen.

Als nachster Schritt ist die Untersuchung der Grosse der Nystagmusgebiete bei Rotation um eine horizontale Sagittalachse geplant. Was ist von einer solchen Untersuchung zu erwarten? Wir wissen, dass der Nystagmus bei aufrechter Kopfstellung vom kaltgespiilten Ohr weg schlagt, und wie wir eben gesehen haben, ist das Gleiche gewohnlich in der Seitenlage der Fall, bei welcher die Verbindungslinie der beiden Gehorgangsmundungen mit der Lotlinie zusammenfallt. Wir haben daher prinzipiell das gleiche Resultat wie bei den bisher untersuchten Achsen zu erwarten, und die Untersuchung wird sich in erster Linie mit den quantita-

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UBER INDIFFERENZLAGEN U N D NYSTAGMUSGEBIETE 309

a = Oberes Nystagmusgebiet. (184.12"). b = Unteres Nystagmusgebiet (158.58"). c = Linkes Indifferenzgebiet. (8.26"). d = Rechtes Indifferenzgebiet. (9.20").

-+ = Horizontalebene.

tiven Verhaltnissen zu befassen haben. Nach Abschluss dieser dritten Untersuchung wird man also die durchschnittliche Haupt- schlagrichtung des Nystagmus nach einseitiger, kalter Ohren- spiilung fur jede denkbare Kopflage kennen.

Zusammen fassung. Verf. hat bei 25 Normalpersonen den Nystagmus nach ein-

seitiger, kalter Ohrenspulung untersucht. Die Versuchspersonen waren horizontal auf dem Lagetisch fixiert und wurden langsam urn die Langsachse des Korpers rotiert. Es wurde unter dauernd wiederholter Reizung um zwei Umdrehungen nach jeder Seite rotiert .

Act

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310 WILHELM BEHRMAN

Die Versuchsresultate variierten ziemlich bei verschiedenen Untersuchungszeitpunkten und verschiedenen Individuen, doch ergab sich irn Drrrchschnitt, dass der Nystagmus, der auftritt, wenn clas Gesicht der Decke zugewendet ist, einen betrachtlich grosseren Sektor umfasst, als der fur die entgegengesetzte Lage typische Nystagmus. Zwischen diesen beiden Nystagmussektoren wurden Sektoren von durchschnittlich 10 Graden gefunden, in denen die Augen entweder stillstanden oder (in 4 von 25 Fallen) vertikalen Nystagmus aufwiesen. Die Schlagrichtung dieses Nystagmus war stets nach dem Kinn zu, unabhangig davon, ob das rechte oder das linke Ohrgespult wurde iind ob sich der Kopf in der einen oder der anderen Indifferenzlage befand.

Summary. The author has examined 25 normal persons with regard to

nystagmus after unilateral cold irrigation of the ear. The test persons were fixed horizontally on the table and were slowly rotated round the longitudinal axis of the body. The rotation continued twice to each side during repeated irritations.

The results of the experiments varied a great deal a t different times of observation and in different persons, but on an average the nystagmus appearing when the face was turned towards the ceiling proved to comprise a much larger section than the one typical for the reversed position. Between those two sections of nystagmus there were found sections, generally of 10 degrees, where the eyes either were still or (in 4 cases out of 25) presented vertical nystag- mus. The direction of that nystagmus was always towards the chin, irrespective of whether the right or the left ear had been irri- gated and whether the head was placed in one or another indifferent position.

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