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439 Ueber Sc hwefelcdcium j von H. Rorre. (Bench8 itber die Sitzung der physi~liscb-matEematirchen Klae~ dar Berlmer Akademie vom IS. April.) Der Yerfasser mchte vor einiger Zeit zu zeigen, dafs die Schwefelverbindungen der Melalle der alkdischen Eden sich aicht unzersetzt in Wasser aufliisen, sondern durch dasselbe io Yerbindungen von Schwefelwassemtoff nit Schwefelmetall und in Hydrate der Erden zerfallen, welche wie beim Schwefeabarium aid mit Schwefelmetall verbinden kcinnen. Durch die verschie- h n e Gslichkeit der entstandenen Ptoducte irn Wasser lassen sich dieselben von einander trennen. Da von den drei akalischen Erden die Kalkerde die schwer- ibslichste is4 so bleibt bei Bebandung des Schwefelcalciums mit Wesser die ybfstt? Menge des gebildeten Kalkerdehydrats un- gelost zuriick, wihrend das Sulphhydriir aufgelost wird. Berzelius h$t es fur wahrscheinlich, dafs die Gegenwart von Koh!e, mit weleber das Schwefeicalcium gemengt ist, wenn man es durch Gliihen yon schwefelsaurer Kalkerde mit Kohle hreitet hat, hierbei eine wirksame Rolle spiele , weil Sehwefel- calcium durch Behndlung von gebrarmter Kolkerde mit Schwe- felwasserstoflgas bei erhcihter Temperatur erhalten , sich andars zu verhaiten scheine. Indessen such bei diesem Schwefelcalciurn Endet diesebe Zersetzung statt, wenn es mit Wesscr bebandelt wird. Letzteres lcst zuersl Schwefelwasserstoff-Schwefelcalciurn und endlich nnr reines Kalkwasser auf, wihrend Kalkerdehydret zuriickbleibt, das bei seiner Auflbsung in ChlDrwasserstoffsiiure keinen G e m h nach Schwefelwfasserstoff entwickelt Es gtuchle Hrn. H. Rose nicht, bei seinen Versachen im

Ueber Schwefelcalcium

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Page 1: Ueber Schwefelcalcium

439

Ueber Sc hwefelcdcium j von H. Rorre.

(Bench8 itber die Sitzung der physi~liscb-matEematirchen K l a e ~ dar Berlmer Akademie vom IS. April.)

Der Yerfasser mchte vor einiger Zeit zu zeigen, dafs die Schwefelverbindungen der Melalle der alkdischen Eden sich aicht unzersetzt in Wasser aufliisen, sondern durch dasselbe io Yerbindungen von Schwefelwassemtoff nit Schwefelmetall und in Hydrate der Erden zerfallen, welche wie beim Schwefeabarium a i d mit Schwefelmetall verbinden kcinnen. Durch die verschie- h n e Gslichkeit der entstandenen Ptoducte irn Wasser lassen sich dieselben von einander trennen.

Da von den drei akalischen Erden die Kalkerde die schwer- ibslichste is4 so bleibt bei Bebandung des Schwefelcalciums mit Wesser die ybfstt? Menge des gebildeten Kalkerdehydrats un- gelost zuriick, wihrend das Sulphhydriir aufgelost wird.

Berzelius h$t es fur wahrscheinlich, dafs die Gegenwart von Koh!e, mit weleber das Schwefeicalcium gemengt ist, wenn man es durch Gliihen yon schwefelsaurer Kalkerde mit Kohle hreitet hat, hierbei eine wirksame Rolle spiele , weil Sehwefel- calcium durch Behndlung von gebrarmter Kolkerde mit Schwe- felwasserstoflgas bei erhcihter Temperatur erhalten , sich andars zu verhaiten scheine.

Indessen such bei diesem Schwefelcalciurn Endet diesebe Zersetzung statt, wenn es mit Wesscr bebandelt wird. Letzteres lcst zuersl Schwefelwasserstoff-Schwefelcalciurn und endlich nnr reines Kalkwasser auf, wihrend Kalkerdehydret zuriickbleibt, das bei seiner Auflbsung in ChlDrwasserstoffsiiure keinen Gemh nach Schwefelwfasserstoff entwickelt

Es gtuchle Hrn. H. Rose nicht, bei seinen Versachen im

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440 R o s e , ziber ScAwefeicdc;wn.

Kleinen, eine Verbindung von Schwekkalcium mit Kalkerdehy- drat zu erhaIten, die bei der Bereitung der Soda sich eneu- gen, und bei der Behandlung derselben mit Wasser ungelijst aunickbleiben SOU, wie allgemein wn den Sodafabricanten ange- geben wird.

Die Zersetzung des Schwefelcalciums durch Wasser erkliirt die Entstebung dcr nicht unbedeutenden Menge von einer hijhe- ren Schwefelungsstufe des Natriurns, welchs man bei der Be- handlung der rohen Soda rnit Wesser erhdt, wenn aus derselben kohlensaures Natron dargestellt werden SOH. Bei der Einwirkung dee Wassers a d das Schwefelcalcium der rohen Soda entsteht Schwefelwasserstoff-Schwefelcalcium , das sich durch das aufge- lbste kohlensaure Natron in Schwefelwasserstoff-Schwefelnatrium und in kohlensaure KaIkerde zerselzt. Ersteres verwandelt sich leicht durch die oxydirende Einwirkung der LufI in eine hdhere Schwefelungsstufe des Nakiums, welche sich in der Multerlauge des kohlensauren Nairons findet.

Andrerseits enthall diese Mutterlaqe besonders atzendes Natron, das durch Einwirkung des aus dem Schwefelcalcium sich erzeogenden Kalkerdehydrats auf die verdlinnte Auildmng des kohlensaurea Natrons entstehen kann. Wenn sich die h6here Schwefelungsstufe des Natriums gebildet hat, so kann sie neben Natronhydrat bestehen , ohne an letzteres selbst bei erhUhler Temperatur den Ueberschufs des Schwefels abxugeben.