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Oper~tionen~ Apparate und Reagentien. 243 <ler kurzen Kathetenflächen und geht ungebrochen bis zur Trennungs- schicht beider Prismen. Hier geht das Licht von der Brechbarkeit der D-Linie ($1) ungebrochen weiter, während die weniger brechbaren Strahlen ($2) nach der einen, die stärker brechbaren ($3) nach der anderen Seite abgelenkt werden. Beim Austritt in die Luft werden beide Strahlen noch etwas stgrker abgelenkt i so dass die Dispersion noch grösser wird, Durch dieses Dispersionsparallelepiped erreicht man gegenüber den anderen Einrichtungen mit mehreren Prismen eine grosse Dispersion und eine nur sehr unbedeutende Schwächung der Lichtintensität. Zum Wägen von Filtern mit Niederschlägen bedient sich C. Gilb ert*) statt der sonst üblichen Uhrgläser oder Wägefläschehen eines kleinen" Hohlconus aus dünnem, vernickeltem Kupferblech, dessen Winkel 60 o beträgt, so dass das Filter genau die Form beibehält, die es im Trichter gehabt hat. Zum Trocknen stellt «der Verfasser die Filter ohne Trichter ùauf kleine, hohle Porzellancylinderchen und setzt sie nur für die Zeit des Erkaltens und Wägens in den Blechconus. Dieser hat einen nach aussen umgebogenen und eben abgedrehten Rand, so dass er durch eine aufgelegte, leichte Spiegelglasscheibe luftdicht geschlossen werden kann. Die Glasscheibe wird durch ein an dem Conus befestigtes, federndes Neusilberstreifchen festgehalten, welches ausserdem dazu dient, den Ap- parat mit Hülfe eines geeigneten Drahtes an dem Haken der Wage aufzuhängen. Um das specifisehe Gewicht von Gasen zu bestimmen, misst M. T h. E d el m a n n**) den Druck, den gleich hohe Säulen verschiedener Gase auf eine dünne Metallmembran ausüben und der sich in der Durch- biegung derselben zu erkennen gibt. Man füllt mit der nöthigen Vor- sicht ein und dasselbe oben offene Glasrohr mit den verschiedenen Gasen und setzt das untere Ende dieses Rohres in Verbindung mit einer breiten und niedrigen Manometerbüchse, die ganz nach dem Princip des Aneroid~ barometers eingerichtet ist. Die gewellte Blechmembran derselben wird nun je nach der Schwere <ler Gassäule etwas nach oben oder unten gebogen werden und diese Ausbiegung lässt sieh mit Hülfe eines Fernrohres und eines auf einem Fühlhebel befestigten, total reflectirenden Prismas mit ausserordentlicher Schärfe messen, so dass man noch Druckunterschiede von weniger als eil1 ~illionstel Atmosphäre bestin~nen kann. *) Reper~or~um der analytischen Chemie 1» 26~. Vom Verfasser eingesandt. **) Carls Repertorium f. Experiment~lphysik 17» 261. 16*

Um das specifische Gewicht von Gasen zu bestimmen

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Oper~tionen~ Apparate und Reagentien. 243

<ler kurzen Kathetenflächen und geht ungebrochen bis zur Trennungs- schicht beider Prismen. Hier geht das Licht von der Brechbarkeit der D-Linie ($1) ungebrochen weiter, während die weniger brechbaren Strahlen

($2) nach der einen, die stärker brechbaren ($3) nach der anderen Seite abgelenkt werden. Beim Austritt in die Luft werden beide Strahlen noch etwas stgrker abgelenkt i so dass die Dispersion noch grösser wird,

Durch dieses Dispersionsparallelepiped erreicht man gegenüber den anderen Einrichtungen mit mehreren Prismen eine grosse Dispersion

und eine nur sehr unbedeutende Schwächung der Lichtintensität. Zum Wägen von Filtern mit Niederschlägen bedient sich C. Gilb ert*)

statt der sonst üblichen Uhrgläser oder Wägefläschehen eines kleinen" Hohlconus aus dünnem, vernickeltem Kupferblech, dessen Winkel 60 o

beträgt, so dass das Filter genau die Form beibehält, die es im Trichter gehabt hat. Zum Trocknen stellt «der Verfasser die Filter ohne Trichter ùauf kleine, hohle Porzellancylinderchen und setzt sie nur für die Zeit des Erkaltens und Wägens in den Blechconus. Dieser hat einen nach

aussen umgebogenen und eben abgedrehten Rand, so dass er durch eine aufgelegte, leichte Spiegelglasscheibe luftdicht geschlossen werden kann. Die Glasscheibe wird durch ein an dem Conus befestigtes, federndes Neusilberstreifchen festgehalten, welches ausserdem dazu dient, den Ap- parat mit Hülfe eines geeigneten Drahtes an dem Haken der Wage aufzuhängen.

Um das specifisehe Gewicht von Gasen zu bestimmen, misst M. T h. E d el m a n n**) den Druck, den gleich hohe Säulen verschiedener Gase auf eine dünne Metallmembran ausüben und der sich in der Durch- biegung derselben zu erkennen gibt. Man füllt mit der nöthigen Vor- sicht ein und dasselbe oben offene Glasrohr mit den verschiedenen Gasen und setzt das untere Ende dieses Rohres in Verbindung mit einer breiten und niedrigen Manometerbüchse, die ganz nach dem Princip des Aneroid~ barometers eingerichtet ist.

Die gewellte Blechmembran derselben wird nun je nach der Schwere <ler Gassäule etwas nach oben oder unten gebogen werden und diese Ausbiegung lässt sieh mit Hülfe eines Fernrohres und eines auf einem Fühlhebel befestigten, total reflectirenden Prismas mit ausserordentlicher Schärfe messen, so dass man noch Druckunterschiede von weniger als eil1 ~illionstel Atmosphäre bestin~nen kann.

*) Reper~or~um der analytischen Chemie 1» 26~. Vom Verfasser eingesandt. **) Carls Repertorium f. Experiment~lphysik 17» 261.

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