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Umweltpreis für Unternehmen Preisträger/Anerkennung 2004

Umweltpreis für Unternehmen 2004 - Preisträger und Anerkennung

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Umweltpreis für Unternehmen

Preisträger/Anerkennung 2004

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Einleitung

Mit dem Umweltpreis werden Unternehmen vor allem für neue Ideen und Ansätze ausgezeichnet, die zu

einer nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung beitragen. Dazu müssen Unternehmen ein breites

Anforderungsprofil erfüllen, das von ökologieorientierter Unternehmensführung und Mitarbeiterschulung bis

hin zu ressourcenschonenden Betriebsabläufen und zur Entwicklung umweltfreundlicher Produkte reicht.

Mit Hilfe des Umweltpreises sollen diese Ideen und innovativen Ansätze in der Wirtschaft bekannt werden

und zur Nachahmung anregen.

Über die Preiswürdigkeit der Bewerbungen entscheidet eine Jury, die sich aus Vertreterinnen und

Vertretern von Wirtschaftsorganisationen, Instituten, Gewerkschaften, Umwelt- und Naturschutzverbänden

und Landesministerien zusammensetzt. Der Umweltpreis für Unternehmen wird seit 1993 verliehen – bis

2002 im jährlichen, anschließend im zweijährlichen Turnus.

Preisträger 2004

Handwerk

Lippemeier Gebäudereinigungsdienst GmbH, Schönaich

Dienstleistung

LBS Landesbausparkasse Baden-Württemberg

Industrie

Alfred Kärcher GmbH & Co., Winnenden

Handel

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Anerkennung 2004

Handwerk

BIO-Baecker Antelmann, Radolfzell

Bäckerei Riegler GmbH, Heidelberg

S. Bleyer GmbH, Schorndorf

Rommel Präzisionsdrehteile GmbH, Gemmrigheim

Dienstleistung

EBT – Entsorgungsbetriebe Tübingen

Restaurant Rose, Vellberg-Eschenau

Rilling & Partner GmbH Bestattungsdienst Tübingen

travel-to-nature GmbH, Ballrechten

Universitätsklinikum Freiburg

Industrie

DaimlerChrysler AG, Motorenwerk Bad Cannstatt, Stuttgart

Eberle Spritzgiesstechnik GmbH, Niedernhall

E.G.O. Elektro-Gerätebau GmbH, Oberderdingen

Gambro Dialysatoren GmbH, Hechingen

IMO Ingo Müller Oberflächentechnik, Königsbach-Stein

MOCO J. A. Molfenter GmbH & Co. KG, Ulm

SWU Stadtwerke Ulm⁄Neu-Ulm GmbH

Wackenhut Schlafkultur GmbH & Co. KG, Altensteig-Überberg

WELEDA AG, Schwäbisch Gmünd

Handel

Wollheim Saubere Sachen, Konstanz

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Lippemeier Gebäudereinigungsdienst GmbH, Schönaich –

Preisträger Handwerk 2004

Anerkennung Handwerk 2001

Lippemeier Gebäudereinigungsdienst GmbH

Uhlandstr. 7

71101 Schönaich

Telefon: 07031 6520-52

Telefax: 07031 6520-53

E-Mail: [email protected]

Internet: www.lippemeier.com

Gründungsjahr: 1977

Mitarbeiterzahl: 366

Branche: Gebäudereinigung

Standort: Schönaich

Die Lippemeier Gebäudereinigung ist ein inhabergeführter Meisterbetrieb mit über 25-jähriger

Berufserfahrung. Die Kunden der Reinigungsfirma sind Kommunen, Verwaltungen, Verbrauchermärkte

sowie anspruchsvolle Privathaushalte.

Leistungen im Umweltschutz

Bei der Lippemeier GmbH sind die Belange des Umweltschutzes fest in der Firmenphilosophie und im

Alltagsgeschäft verankert. So wird der Einsatz chemischer Reiniger grundsätzlich soweit wie möglich

reduziert. Zum Einsatz kommen umweltfreundliche, biologisch abbaubare Reinigungsmittel, die auch über

die Tochterfirma CleanLife vertrieben werden. Die verwendete Reinigerlinie ist zudem absolut frei von

Schadstoffen und Lösemittel. Lippemeier verfügt über ein breites Sortiment an Hochkonzentraten, die

jeweils vor Ort entsprechend dem jeweiligen Bedarf verdünnt werden. Durch den Umstieg auf die

Konzentrate konnte der Wasserbedarf innerhalb von 5 Jahren um nahezu 90 %, der Einsatz an

Grundreiniger um 80 % und der Kraftstoffverbrauch für die Transporte um 30 % gesenkt werden. Zur

Reinigung werden sich selbst reinigende, voll kompostierbare CFF-Tücher verwendet. Es findet keine

alkalische Reinigung statt und auf unnötige Desinfizierungen wird bewusst verzichtet.

Um den Einsatz von Wasser, Reinigern und anderen Hilfsmitteln weiter zu reduzieren werden spezielle

Objektverbrauchslisten erstellt. Im Angebot ist eine spezielle Bodenpflege und -beschichtung auf Nanobasis

(Easy-to-clean). Damit kann die Lebensdauer von Bodenbelägen deutlich erhöht und die laufende

Reinigung effektiver durchgeführt werden. Äußerst innovativ ist auch die sog. FAST-Technologie, bei der

nur ph-neutraler Schaum mit einem automatischen Dosiersystem auf die Fläche aufgebracht und wieder

aufgenommen wird.

Die umweltorientierten Unternehmensprinzipien von Lippemeier verdeutlichen sich ebenso im neu

errichteten Firmensitz. Das im Jahr 2002 bezogene Büro- und Lagergebäude wurde als Niedrig-

Energiehaus nach strengen baubiologischen Kriterien mit erneuerbaren Baustoffen sowie einer Heiztechnik

auf Pellet- und Solartechnikbasis konzipiert. Eine innovative Schutzhülle sorgt bei den Mitarbeitern für den

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Schutz vor technischen Strahlen und Feldern. Im Außenbereich wurde ein Feuchtbiotop angelegt, die

befestigten Flächen sind mit wasserdurchlässigem Ökopflaster ausgestattet. Regenwasser wird über eine

große Regenwasserzisterne gesammelt und für die WC-Spülungen und die Mopwäsche genutzt.

Im Personalbereich finden regelmäßige Schulungen zur umweltbewussten Reinigung in Form von

Seminaren durch die Firma Clean Life statt. Für ökologische Verbesserungsvorschläge existiert ein

spezielles Ideenblatt, die Honorierung erfolgt über ein „Smiley“-Punktekonto mit gestaffelten Prämien.

Zusätzlich hat das Unternehmen mit einem Hersteller für alle Mitarbeiter vergünstigte Bezugsmöglichkeiten

für umweltfreundliche Heizsysteme (Pelletheizung, Solaranlagen) vereinbart.

Neben einer optimierten Routenplanung bestehen Schulungsangebote für eine spritsparende Fahrweise.

Vierteljährlich wird als zusätzlicher Anreiz ein Wettbewerb für den sparsamsten Fahrer ausgelobt. Weitere

Verbesserungen sollen mit der schrittweisen Umstellung des Fuhrparks u.a. auf Erdgasfahrzeuge erreicht

werden.

Das Unternehmen kommuniziert sein Engagement in vielfältiger Weise. Dazu tragen spezielle

Informationsmaterialien, Hinweise im Internet, Veranstaltungen und eine aktive Pressearbeit bei. Statt

aufwändiger Werbegeschenke erhalten die Geschäftspartner jährlich einen Bildband der Umweltstiftung

WWF. Lippemeier beteiligt sich zudem an einer Gemeinschafts-Solaranlage der Gemeinde Schönaich und

unterstützt den Bau von Feuchtbiotopen in der Region. Mit der Aktion „Umweltschirm“ wurde eine neue

Idee in die Tat umgesetzt: Hierzu hat Lippemeier eine Künstlerin mit der Gestaltung von Regenschirmen

beauftragt. Die Schirme mit Umweltmotiven (Thema Wasser) sollen zukünftig vermarktet werden und der

Erlös einem ökologischen Projekt zufließen.

Neben dem Umweltpreis für Unternehmen Baden-Württemberg 2004 erhielt Lippemeier im selben Jahr eine

besondere Anerkennung durch die Europäische Kommission: Im Rahmen einer EU-weiten Kampagne zur

Corporate Social Responsibility (CSR) in kleinen und mittleren Betrieben („Ins Rampenlicht“) wurde das

Schönaicher Unternehmen als best-practice-Beispiel für Deutschland in einem begleitenden Leitfaden

vorgestellt.

(Stand: 2/2005)

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LBS Landesbausparkasse Baden-Württemberg –

Preisträger Dienstleistung 2004

Anerkennung Dienstleistung 1997

LBS Landesbausparkasse Baden-Württemberg

Siegfried-Kühn-Str. 4

76135 Karlsruhe

Jägerstraße 36

70174 Stuttgart

Telefon: 0721 822-0

Telefax: 0711 183-0

E-Mail: [email protected]

Internet: www.lbs-bw.de

Gründungsjahr: 1929, seit 2000 Firmierung unter LBS Landesbausparkasse Baden-Württemberg

Mitarbeiterzahl: 1.412

Branche: Bausparkasse

Standorte: Karlsruhe und Stuttgart

Die Landesbausparkasse Baden-Württemberg entstand am 1. Januar 2000 durch die Fusion der LBS

Baden (Anerkennungspreisträger des Umweltpreis für Unternehmen Baden-Württemberg 1996) und der

LBS Württemberg, beide gegründet 1929. Sie ist eine Einrichtung des Sparkassenverbandes Baden-

Württemberg und hat ihren Sitz in Stuttgart und Karlsruhe. Ihr Geschäftsgebiet ist das Land Baden-

Württemberg. Das Unternehmen beschäftigt rund 920 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Innendienst, im

hauptberuflichen Außendienst sind 490 Personen tätig.

Kernaufgabe der LBS ist die Wohnungsbaufinanzierung auf der Grundlage des deutschen

Kollektivbausparwesens. Sie verwaltet aktuell 1,86 Mio. Verträge mit einer Bausparsumme von über 42,65

Mrd. Euro. 1,35 Mio. Bausparer in Baden-Württemberg vertrauen auf die LBS. Darüber hinaus hat die LBS

in den letzten Jahren ihre Kompetenz rund um die Immobilie erweitert. So fördert sie z.B. kostengünstiges

Bauen durch das LBS-Systemhaus, ein Niedrigenergiehaus hoher Qualität. Mit dem Service-Paket „NEUES

WOHNEN“ bietet sie für Besitzer älterer Gebäude Informationen rund ums Modernisieren und Renovieren.

Leistungen im Umweltschutz

Die LBS Landesbausparkasse Baden-Württemberg bekennt sich zum Prinzip der Nachhaltigkeit als Basis

ihrer Geschäftstätigkeit und sieht wirtschaftliche Entwicklung, Umweltschutz und soziale Verantwortung als

gleichwertige Ziele. Bereits 1995 wurde hierzu die Erklärung „Banken und Umwelt“ im Rahmen des

Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) unterzeichnet. Auch in den Umweltleitlinien des

Unternehmens ist die Selbstverpflichtung zum Erhalt der natürlichen Ressourcen und zum Schutz der

Umwelt explizit verankert.

Als eines von wenigen Unternehmen im Finanzsektor verfügt die LBS an den Standorten Karlsruhe und

Stuttgart über ein Umweltmanagementsystem, das seit dem Jahr 2000 nach den anspruchsvollen

Standards der europäischen Öko-Audit-Verordnung (EMAS) zertifiziert ist. Das Herzstück des

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Umweltcontrollings stellt dabei die jährliche Erfassung und Überprüfung der Verbrauchsdaten (Energie,

Wasser, Kraftstoffe sowie weitere Umlauf- und Verbrauchsgüter) dar. Sie ist Voraussetzung dafür, um

durch gezielte Maßnahmen zu konkreten Verbesserungen bzw. Verbrauchsreduzierungen zu gelangen.

Eine Reihe weiterer Maßnahmen trägt ebenfalls zur kontinuierlichen Verbesserung der betrieblichen

Umweltleistung bei. Einige Beispiele:

Die Einführung eines ökologisch angebauten Transfair-Kaffees in Mehrwegbehältern in der

Kantine.

Mit der "Fundgrube" wurde eine Aktion ins Leben gerufen, um alte, aber noch gebrauchsfähige

Materialien den Beschäftigten zur weiteren Verwendung anzubieten, bevor sie entsorgt werden.

Baumpflanzaktionen als Abschluss der Umweltseminare für Auszubildende.

Einsatz eines Videokonferenzsystems zur Vermeidung von Dienstfahrten.

Umfassender Arbeits- und Gesundheitsschutz.

1. Preis der Stadt Karlsruhe beim Wettbewerb zur Durchgrünung von Gewerbegebieten am

Standort Karlsruhe.

Ganz aktuell wurde an beiden Standorten ein Umwelt-Infopfad eingerichtet, der es den Besuchern

der LBS, aber auch allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ermöglicht, den ganzheitlichen

Umweltschutz kennen zu lernen.

Beim Bau des neuen Gebäudes in Stuttgart im Jahr 1994 wurde bewusst

auf langlebige und umweltgerechte Materialien geachtet. Eine

bauphysikalisch durchdachte Planung führt zur Optimierung des Wärme-

und Kühlungsbedarfs. Ein vollautomatischer Sonnenschutz reguliert die

Auskühlung bzw. die Erwärmung des Gebäudes.

Das beste Umweltengagement eines Unternehmens bleibt wirkungslos,

wenn es nicht von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter getragen wird.

Der Einbeziehung der Beschäftigten wird daher bei der LBS ein sehr

hoher Stellenwert eingeräumt. Hierzu tragen sowohl die Mitarbeiterzeitschrift "InTeam" als auch ein

Umweltseminar für Auszubildende, spezielle Mitarbeiterseminare zum Thema "ökologisches Bauen" sowie

Ausstellungen als wichtige Plattformen des internen Dialogs bei. Mit dem "Umwäldi" wurde zudem ein

hausinternes Label erarbeitet, mit dem auf besondere Aktionen oder umweltrelevante Handlungsweisen

aufmerksam gemacht wird.

Einen zentralen Aspekt des Umweltmanagements bildet die "Produktökologie", also die

Umwelteinwirkungen, die durch die Finanz-, Beratungs-, Informations- und Marketingdienstleistungen der

LBS ausgelöst werden. So steht mit dem LBS-Systemhaus ein kostengünstiger und unter ökologischen

Gesichtspunkten wegweisender Haustyp zur Verfügung. Neben der Grundversion bietet die LBS hier ein

Passivhaus mit zusätzlicher Wärmedämmung, 3fach-Isolierverglasung, Lüftungsanlage mit

Wärmerückgewinnung sowie einer Erdwärmepumpe an. Darüber hinaus wurde eine weitere Version

entwickelt, die durch die Verwendung natürlicher Baumaterialien die Luftemissionen stark reduziert. Bei der

Auswahl der Baumaterialien wurde auf die energetische Bilanz bei der Herstellung geachtet. Die neueste

Variante – das LivingX-Haus – setzt mit einer umweltschonenden, leistungsstarken Brennstoffzelle in

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puncto Energieversorgung zukunftsweisende Maßstäbe.

Der Gedanke der Produktökologie spiegelt sich auch im Servicepaket „NEUES WOHNEN“ wider.

Insbesondere Eigentümern von älteren Immobilien wird eine Vielzahl kostenfreier Dienste rund ums

Modernisieren und Energiesparen angeboten. So wird etwa mit dem Energie-Check, einem reinen Online-

Instrument, eine erste Einschätzung der Immobilie unter dem Aspekt des Energieverbrauchs erstellt. Der

Modernisierungskompass ermittelt anhand eines detaillierten Fragebogens den Modernisierungsbedarf der

Immobilie. Als Ergebnis erhält der Eigentümer eine individuelle und umfassende Analyse und Informationen

zu verschiedenen umweltrelevanten Bereichen.

Mit dem Kundenmagazin "Das Haus" werden die LBS-Kunden mit einer Fülle an Informationen und

Anregungen zum Thema ökologisches Bauen und umweltgerechtes Wohnen und Leben versorgt. Berichte

über natürliche Baumaterialien, energiesparende Bauweisen oder abgasarme Heizungsanlagen tragen

ebenso wie aktuelle Informationen zu Förderprogrammen für Solaranlagen zur Schärfung des ökologischen

Bewusstseins bei.

Mit der seit 1985 bestehenden Stiftung "Umwelt und Wohnen" wird in Kooperation mit der Universität

Konstanz die Forschung auf dem Gebiet des Umweltschutzes gefördert. Seit Einrichtung der Stiftung

konnten zahlreiche Projekte unterstützt und umweltrelevante Publikationen von Diplomarbeiten und

Dissertationen gefördert werden. Die Stiftung schreibt jährlich, zusammen mit der Universität Konstanz, den

LBS-Umweltpreis aus, der auf das Thema „Umwelt – Wohnen – Leben“ ausgerichtet ist.

(Stand: 2/2005)

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Alfred Kärcher GmbH & Co., Winnenden –

Preisträger Industrie 2004

Anerkennung Industrie 2002

Alfred Kärcher GmbH & Co. KG

Alfred-Kärcher-Str. 28-40

71364 Winnenden

Telefon: 07195 14-0

Telefax: 07195 14-2212

E-Mail: [email protected]

Internet: www.karcher.com/de

Gründungsjahr 1935

Mitarbeiterzahl 5.600 weltweit, 1.540 am Standort Winnenden

Branche Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von Reinigungstechnik

Standorte Neben dem Hauptsitz in Winnenden weitere Standorte in Deutschland (Obersontheim,

Bühlertann und Illingen) sowie in Italien, Brasilien, China und den USA

Das Unternehmen Kärcher wurde im Jahr 1935 von Alfred Kärcher in Stuttgart gegründet. Wenig später

erfolgte der Umzug nach Winnenden, wo sich auch heute noch das Stammwerk der Alfred Kärcher GmbH

& Co. KG befindet. Hier wurden in den Anfangsjahren Warmluftgeräte produziert und 1950 der erste

Heißwasser-Hochdruckreiniger in Europa entwickelt. Heute bietet das Unternehmen mit

Hochdruckreinigern, Saugern und Dampfreinigern, Kehr- und Scheuersaugmaschinen, Kfz-Waschanlagen,

Reinigungsmitteln und Trinkwasseraufbereitungsanlagen Komplettlösungen für viele Reinigungsaufgaben

an. Die Hauptabnehmer für das umfangreiche Produktsortiment finden sich im Kfz-Bereich, beim

Gebäudereinigerhandwerk und in Kommunen, im Gastgewerbe, in der Landwirtschaft, in Handwerk und

Industrie sowie bei privaten Haushalten. 36.000 Servicestellen in über 160 Ländern stellen eine lückenlose

Versorgung der Kunden weltweit sicher.

Leistungen im Umweltschutz

Die Alfred Kärcher GmbH & Co. KG zeichnet sich durch vielfältige Aktivitäten im Umweltschutz aus. Bereits

1996 wurde das Umweltmanagementsystem am Standort Winnenden – als erstes der Branche – nach der

internationalen Norm DIN EN ISO 14001 zertifiziert. Es erstreckt sich über alle Unternehmensbereiche: Von

der Marktforschung über die Entwicklung und Fertigung bis hin zum Vertrieb von Reinigungssystemen. Seit

Frühjahr 2001 sind alle Werke in Deutschland zertifiziert. Eine Ausdehnung des Umweltmanagements auf

die ausländischen Standorte ist im Gange.

Umweltaspekte werden bereits bei der Konzeption neuer Geräte mit dem Ziel berücksichtigt,

Umwelteigenschaften ständig zu verbessern. Die Kärcher-Norm „Umweltgerechte Produkte“ und

produktspezifische Umweltchecklisten dienen dabei als wichtige Informationsquelle. Durch Zusammenarbeit

mit Hochschulen und Instituten und die Beteiligung an Forschungsprojekten fließen neueste Erkenntnisse in

die Produktentwicklung ein. Die vertriebenen Geräte erfüllen wichtige Umweltanforderungen wie

Langlebigkeit, Reparaturfähigkeit und Recyclingfreundlichkeit.

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In den Katalogen, Broschüren wird ebenso wie in speziellen Produktinformationsblättern auf die

Umweltvorteile hingewiesen. Im Internet (Rubrik: Über Kärcher – Umweltschutz) wird ausführlich über

Umweltschutz berichtet, unter anderem können Tipps für die umweltgerechte Nutzung von Kärcher-

Produkten abgerufen werden. Kärcher-Hochdruckreiniger reduzieren den Trinkwasserverbrauch bei vielen

Reinigungsaufgaben. Kärcher Dampfreiniger reinigen ausschließlich mit heißem Dampf und ohne Einsatz

umweltbelastender Chemie. Die Scheuersaugmaschinen benötigen im Vergleich zu vielen anderen

Methoden der Bodenreinigung nur ein Minimum an Wasser. Einige Geräte besitzen zudem ein

Wasserrecycling-System, wodurch nicht nur wertvolles Trinkwasser eingespart, sondern auch

Reinigungsmittel zurückgewonnen werden. Die von Kärcher selbst angebotenen Reinigungsmittel sind

biologisch abbaubar, abscheidefreundlich und mit wenigen Ausnahmen lösemittelfrei. Der Vertrieb als

Hochkonzentrat spart darüber hinaus Material, Verpackung und Transportemissionen.

Die umweltgerechten Verpackungen für Kärcher-Produkte bestehen zum überwiegenden Teil aus

nachwachsenden Rohstoffen und Altpapier und sind nahezu 100 % recyclingfähig. Zur Reduktion von

Verpackungsabfällen kommen im Lieferantenbereich Tauschverpackungen zum Einsatz.

Auch bei der Gestaltung des Betriebsablaufs finden Umweltaspekte Berücksichtigung. Die Heizungsanlage

am Standort Winnenden wird mit Gas betrieben, wodurch im Vergleich zu Heizöl eine CO2-Reduktion von

25 % erreicht werden kann. Ein weiterer wichtiger Beitrag zu Klimaschutz wird durch ein Solarkraftwerk

geleistet, das auf dem im Jahr 2000 fertiggestellten Neubau installiert ist und knapp 28.000 KWh Strom im

Jahr produziert. Mittels zusätzlicher Nutzung von Abwärme aus Lüftungsanlagen und

Produktionsprozessen werden so mehr als 100 Tonnen CO2 im Jahr vermieden. Ein in 2004 fertiggestelltes

Bürogebäude ist mit einer Geothermieanlage ausgestattet. Bis zu 80 % der für Heizung und Klimatisierung

benötigten Energie wird umweltgerecht durch Erdwärme erzeugt. Integrierte Umweltschutztechniken

werden auch zur Schonung der Ressource Wasser eingesetzt, so etwa durch die abwasserfreie

Teilereinigung ohne Lösungsmittel oder die Nutzung von Brauchwasser durch eine Wasserkreislaufanlage.

Die Alfred Kärcher GmbH und Co. KG legt großen Wert auf die umweltbezogene Fortbildung der

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Umweltthemen sind ein fester Bestandteil des innerbetrieblichen und

externen Schulungsprogramms. Einzelne Maßnahmen der Aktion „Umweltfreundlich zur Arbeit“ sind eine

50-prozentige Bezuschussung der Jahrestickets für den öffentlichen Nahverkehr, die Verlosung eines

jährlichen Preises für Fahrradfahrer und die Einrichtung einer Fahrgemeinschaftsbörse im Intranet. Ebenso

beteiligt sich Kärcher an den Kosten für Spritsparkursen der Belegschaft. Für diese Aktivitäten wurde

Kärcher im Frühjahr 2004 mit dem ersten „Wirtschaft-in-Bewegung-Award“ ausgezeichnet.

Außerhalb des Unternehmens engagiert sich Kärcher bei der Biotoppflege eines lokalen Fließgewässers,

das u.a. einmal im Jahr durch die Auszubildenden gepflegt wird. Weitere Aktivitäten sind die Teilnahme an

mehreren Umweltarbeitskreisen und Kooperationen mit der Deutschen Umwelthilfe und dem Global Nature

Fund.

(Stand: 2/2005)

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BIO-Bäcker Antelmann, Radolfzell –

Anerkennung Handwerk 2004

Der BIO-Bäcker Antelmann

Ziegelei 6

78315 Radolfzell

Telefon: 07732 950395

Telefax: 07732 982722

E-Mail: [email protected]

Gründungsjahr: 1989

Mitarbeiterzahl: 25

Branche: Bäckerei-Konditorei

Standort: Radolfzell-Rickelshausen

Die Bäckerei Antelmann stellt seit 15 Jahren Bio-Backwaren mit Hilfe eigens entwickelter Rezepturen her.

Sämtliche Zutaten stammen aus bio-zertifiziertem Anbau und soweit möglich aus der Region. Das

Unternehmen ist Mitglied und Marktbeschicker im Bauernmarkt-Konstanz e.V. – einer Initiative des

Modellprojekts Konstanz und ein gelungenes Beispiel für eine funktionierende Regionalvermarktung. Seit

Februar 2004 organisiert Antelmann auf dem Platz vor der Bäckerei regelmäßig einen Bio-Markt, um auch

anderen Anbietern von Bio-Produkten (Erzeuger und Verarbeiter) bessere Absatzmöglichkeiten zu bieten.

Da der Nachhaltigkeitsgedanke fest in der Firmenphilosophie verankert ist, engagiert sich die Bäckerei

ebenfalls stark im sozialen Bereich. So gehen die am Abend nicht verkauften Backwaren an Organisationen

für sozial Hilfsbedürftige und wohnsitzlose Menschen. Die neueste Idee entstand in Zusammenarbeit mit

dem Diakonischen-Werk Radolfzell und dessen Projekt „Arbeit und Zukunft“. Seit Januar 2005 erhalten

junge Menschen eine Hilfestellung für den Eintritt in den ersten Arbeitsmarkt. Während der

produktionsfreien Zeit in der Bäckerei stellen Jugendliche unter Anleitung eines erfahrenen Bäckermeisters

verschiedene Backwaren her. Diese werden mit speziellen Verkaufsdisplays (von anderen Jugendlichen im

Rahmen eines Nachbarprojekts gefertigt) in verschiedenen Naturkostläden der Region verkauft. Der

Verkaufserlös kommt wiederum dem Projekt zugute. Die Handwerkskammer Konstanz unterstützt das

Projekt durch eine betriebswirtschaftliche Beratung und die Überwachung der korrekten Finanzabwicklung.

Leistungen im Umweltschutz

Die Bäckerei Antelmann steht für die Herstellung umwelt- und gesundheitsgerechter Backwaren und sieht

sich als Vorreiter in Sachen „Bio“ in der Bodensee-Region. Durch die Verwendung regionaler Bioprodukte

wird die heimische Landwirtschaft unterstützt, lange Transportwege vermieden und die

Wertschöpfungskette komplett in die Region verlagert.

Umweltschutz spielt seit jeher eine zentrale Rolle im Unternehmen. Im Jahr 2003 wurde im Rahmen eines

vom Ministerium für Umwelt und Verkehr Baden-Württemberg geförderten Projektes („EMAS im Konvoi“)

ein Umweltmanagementsystem eingeführt und ein sogenanntes „Vorstufen-Audit“ durchlaufen. Oberstes

Ziel ist die ständige Optimierung einer umweltverträglichen Herstellung hochwertiger Backwaren. Da die

Konvoi-Teilnahme genau in die Planungsphase für einen Standortwechsel fiel, konnten zahlreiche

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Anregungen und Ideen aus dem Projekt in die Planung des

neuen Betriebes mit einfließen. So entstand ein reiner Holzbau

mit einer Außenbeplankung aus naturbelassener heimischer

Lärche und optimaler Tageslichtausnutzung. Die

Wärmedämmung ist besonders stark dimensioniert, um

Heizkosten zu sparen. Die Abwärme der erdgasbefeuerten

Backöfen wird über Wärmetauscher für die

Warmwassergewinnung genutzt. Hierzu wurde eine

Fußbodenheizung und ein großer Brauch- und Heizwasser–Schichtspeicher (2.500 Ltr.) installiert. Ein

Backofen wird ausschließlich mit naturbelassenem Restholz aus einem benachbarten Sägewerk beheizt.

Als weitere „Highlights“ sind die Regenwasserversickerung mittels einer Rigole und die wasserdurchlässige

Gestaltung des Außenbereichs zu nennen.

Zur Reinigung kommen nur biologisch abbaubare, umwelt- und lebensmittelverträgliche Mittel zum Einsatz.

Durch eine konsequente Abfalltrennung wird die Restmüllmenge auf ein Minimum reduziert und eine

bestmögliche Verwertung der anfallenden Abfälle gewährleistet. Eine Routenplanung trägt zur

Verminderung des Verkehrsaufkommens bei. Ferner hat die Bäckerei bei den Lieferanten eine Poolbildung

(gemeinsame Anlieferung) angestoßen.

Die Mitarbeiter werden durch regelmäßige Informationen über eine umwelt- und gesundheitsgerechte

Lebensmittelherstellung und Ernährung zu Multiplikatoren geschult. Verbesserungsvorschläge werden mit

Sonderurlaub honoriert. Auch außerhalb des Betriebes engagiert sich die Bäckerei Antelmann für den

Umweltschutz. Gemeinsam mit dem Naturschutzbund (NABU), der Bodensee-Stiftung, dem BUND und

dem Global-Natur-Fund wurden bereits mehrere Informationsveranstaltungen für die Öffentlichkeit

durchgeführt. Zudem finden immer wieder Betriebsführungen und Schnupperbacktage für Schulklassen und

andere interessierte Gruppen statt.

(Stand: 2/2005)

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Bäckerei Riegler GmbH, Heidelberg –

Anerkennung Handwerk 2004

Bäckerei Riegler GmbH

Waldhofer Str. 21

69123 Heidelberg

Telefon: 06221 4597-0

Telefax: 06221 470786

E-Mail: [email protected]

Internet: www.baeckerei-riegler.de

Gründungsjahr: 1765

Mitarbeiterzahl: 150

Branche: Bäckerei-Konditorei

Standorte: 21 Filialen in Heidelberg und Umlandgemeinden

Die Bäckerei Riegler wurde 1765 in Heidelberg von Bäckermeister Johannes Riegler gegründet. Schon

1773 war Johannes Riegler Zunftmeister. In der wechselvollen Geschichte der Kurpfalz, des

Großherzogtums Baden, des Freistaates Baden und des Landes Baden-Württemberg hat sich das

Handwerksunternehmen behauptet und weiterentwickelt. Heute wird es von Brüdern Markus und Hansjörg

Riegler in der 8. Generation geführt – als modernes, zukunftsorientiertes Familienunternehmen.

Die Bäckerei und Konditorei ist in Heidelberg Marktführer. Mit einem starken Key-Account-Geschäft und

derzeit 21 Bäckereifachgeschäften wächst Riegler dynamisch: mit ständig verbesserter Qualität, mit neuen

Produkten in einem attraktiven Sortiment, mit zuverlässigem Service, effizienter Logistik und eigenen

Geschäften. Allerdings: Wachstum um des Wachstums willen ist für die Bäckerei Riegler kein

unternehmerisches Ziel.

Leistungen im Umweltschutz

Trotz des Einsatzes modernster Technik stehen für die Bäckerei Riegler traditionelles Handwerk und eigene

Rezepturen im Vordergrund. Alle Backwaren werden komplett im eigenen Haus ohne Zuhilfenahme

zugekaufter Tiefkühl-Teiglinge hergestellt. Die Rohstoffe werden soweit möglich aus der Region bezogen.

Getreide und Mehl stammen aus kontrolliertem integrierten Anbau, die Eier von freilau-fenden Hühnern und

die Milch vom Bio-Hof.

Als wegweisend im Bäckerhandwerk gilt die „Energiesparbackstube“ des Unternehmens. In dem 2001

errichteten Neubau wurden eine Reihe von technischen Möglichkeiten zur Energieeinsparung realisiert.

Kernelemente sind ein wärmegeführtes Blockheizkraftwerk auf Erdgasbasis und die Installation

sogenannter „Öko-Blocks“ (Wärmetauscher mit Rauchgaswäsche). Zusammen mit einem 50.000 Liter

Speichertank ermöglichen sie eine emissionsarme Bereitstellung der benötigten Energie und eine

konsequente Nutzung der Abwärme. Der beim Backen entstehende Wasserdampf wird im Winter durch

Wärmerückgewinnung zur Beheizung, im Sommer durch Adsorptionskühlung zur Kälteerzeugung genutzt.

Selbst die Spülmaschinen, der Gärschrank und die Kaffeemaschine im Bistro sind an den mittels Abwärme

erhitzten Warmwasserkreislauf angeschlossen. Auf diese Weise konnte die Bäckerei Riegler ihr ehrgeiziges

Ziel, gegenüber dem alten Standort die Energiekosten um 25 % zu senken, erreichen.

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Einer umweltbewussten Gestaltung des Betriebsgeländes wurde

durch eine Dachbegrünung, eine Versickerung des anfallenden

Regenwassers und eine wasserdurchlässige Bepflasterung der

Außen-flächen Rechnung getragen. Der Abfall wird konsequent

getrennt und einer Wiederverwertung zugeführt. Für nicht verkaufte

Waren besteht ein Abnahmevertrag mit einem örtlichen

Schweinemastbetrieb mit angeschlossener Biogasanlage. Eine

geschickte Routen- und Logistikplanung tragen zu einer

Reduzierung verkehrsbedingter Umweltbelastungen bei. Alle Riegler-Filialen liegen im Umkreis von 30 km,

auch an Großkunden wird nur geliefert, wenn diese nicht weiter als 30 km entfernt sind.

Umweltschutz ist bei Riegler Teil der betriebliche Aus- und Fortbildung. Die Mitarbeiter werden zudem über

regelmäßige Informationen für Umweltschutzbelange sensibilisiert und erhalten auf Wunsch eine

kostenlose Monatskarte für den öffentlichen Nahverkehr. Außerbetrieblich engagierte sich das Unter-

nehmen im Modellprojekt „Bäckerei/Konditorei und Umwelt der Stadt Heidelberg. Für die Erstellung der

Broschüre „Umweltmanagement bei Bäcker und Konditoren“ der Landesinnungsverbände stand die

„Energiesparbackstube“ von Riegler Pate. Hinzu kommen regelmäßige Betriebsführungen für andere

interessierte Bäckereien und eine aktive Kommunikation des Umweltengagements über spezielle

Informationsmaterialien.

(Stand: 2/2005)

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S. Bleyer GmbH, Schorndorf –

Anerkennung Handwerk 2004

S. Bleyer GmbH

Steinbeisstr. 20

73614 Schorndorf

Telefon: 07181 9327-0

Telefax: 07181 9327-27

E-Mail: [email protected]

Internet: www.s-bleyer-gmbh.de

Gründungsjahr: 1999

Mitarbeiterzahl: 20

Branche: Metallbearbeitung

Standort: Schorndorf

Die S. Bleyer GmbH entwickelt nach Kundenwunsch maßgeschneiderte Lösungen aus Stahl und rostfreiem

Edelstahl; alle anderen Komponenten wie Lackierung und elektrische Anschlüsse sind ebenfalls enthalten.

Die Kunden schildern bei einem Vorgespräch vor Ort ihr Problem, die Bleyer-Mitarbeiter nehmen die Daten

und Zusammenhänge auf und entwickeln dann per CAD und in der Werkstatt Einzelstücke oder Kleinserien

als Komplettlösungen. Dabei stehen die Kunden und deren Wünsche nach bestimmten Funktionalitäten im

Mittelpunkt. Die S. Bleyer GmbH ist nicht auf einzelne Produktbereiche festgelegt, lediglich der Werkstoff

Metall ist zentraler Grundpfeiler der Problemlösungen „made by Bleyer“. Durch die dienstleistungsorientierte

Ausrichtung wendet sich das Unternehmen an Privatkunden, mittelständische Firmen und die Großindustrie

gleichermaßen.

Leistungen im Umweltschutz

Ein extra eingestellter Umweltschutzbeauftragter stellt per Ist-Soll-Vergleich positive und

verbesserungsfähige Bereiche im Betrieb fest. Grundlage dafür ist ein sehr umfangreicher, speziell für

Bleyer entwickelter Umwelt-Check, der alle Bereiche des Umweltschutzes abdeckt. Mögliche Maßnahmen

erarbeitet Stefan Bleyer als Geschäftsführer zusammen mit dem Umweltschutzbeauftragten und sorgt für

die Akzeptanz, Umsetzung und Kontrolle im Betrieb.

Die Lehrlinge der S. Bleyer GmbH werden von Anfang an in das Umweltschutzkonzept mit einbezogen. Sie

helfen z.B. bei der Gestaltung der naturnahen Außenanlage und lernen Müllvermeidung und -trennung am

praktischen Beispiel kennen. Generell werden die Mitarbeiter in viele Entscheidungen, mit eingebunden, so

auch beim Umweltschutz. Bei den Mitarbeiterbesprechungen stehen regelmäßig Umweltthemen auf der

Agenda, an die Einhaltung der eigenen Umwelt-Regeln wird regelmäßig erinnert. Entsprechende

Bemühungen sollen zukünftig im Rahmen des Umweltmanagements weiter verstärkt werden.

In der Verwaltung kommt in Kopierern und Druckern nur noch Recycling-Papier zum Einsatz. Bei der

Beschaffung von Büromaterialien vermeiden die Mitarbeiter Produkte mit umweltschädlichen Inhaltsstoffen.

Wiederbefüllbarkeit und Langlebigkeit sind wichtige Beschaffungskriterien.

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Geschäftsführer Stefan Bleyer hat zwei Jahre lang gemeinsam mit Greenpeace den ökologisch

ausgerichteten Neubau der Produktionshalle in Schorndorf geplant und realisiert: So wurden z.B. keine

Kabel, Rohre oder Folien aus PVC verwendet. Bleyer verzichtete zudem auf klimaschädigende

Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) und auf Urwald-Hölzer. Stattdessen kamen Holz-Alu-Fenster zum

Einsatz, die mit dem weltweit anerkannten Ökozertifikat des Forest Stewardship Council (FSC)

ausgezeichnet sind.

Zur Heizungsunterstützung wird Erdwärme per Wärmepumpe genutzt.

Dazu wird Grundwasser in einem geschlossenen Kreislauf um 2 °C

abgekühlt. Die dabei gewonnene Wärmedifferenz wird über die

Wärmepumpe in nutzbare Heizwärme umgewandelt. Im Sommer sorgt

das System für eine umweltfreundliche Klimatisierung des Gebäudes.

Zwei sehr effiziente Blockheizkraftwerke mit Kraft-Wärme-Kopplung

produzieren auf Erdgasbasis Strom und zusätzliche Wärme.

Die Außenanlage wurde von einem Ökogärtner naturnah gestaltet: Heimische Bäume und Sträucher, Wege

als Trockenbiotop, eine Bentjes-Hecke und eine große Schmetterlingswiese gehören ebenso dazu wie

Nisthilfen für Schwalben und Fledermauskästen. Durch die Verwendung von Gitterrasensteinen kann das

anfallende Regenwasser gut im Boden versickern.

(Stand: 2/2005)

-16-

Rommel Präzisionsdrehteile GmbH, Gemmrigheim –

Anerkennung Handwerk 2006 und 2004

Rommel Präzisionsdrehteile GmbH

Zachersweg 18

74376 Gemmrigheim

Telefon: 07143 9029

Telefax: 07143 92890

E-Mail: [email protected]

Internet: www.rommel-praezisionsdrehteile.de

Gründungsjahr: 1928

Mitarbeiterzahl: 10

Branche: Metallbranche

Standort: Gemmrigheim

Die Firma Rommel Präzisionsdrehteile GmbH ist ein metallverarbeitender Familienbetrieb, der seit drei

Generationen besteht und sich auf die Herstellung rotationssymmetrischer Präzisionsdrehteile spezialisiert

hat. Bei der Fertigung nach Kundenvorgabe werden sämtliche Metalle, von Aluminium über Messing und

Stahl bis hin zu Nirosta und Titan, auf Drehautomaten spanend bearbeitet.

Schon Mitte der 90er Jahre wurde ein Umweltcheck zusammen mit der zuständigen Handwerkskammer

(HWK) in Stuttgart zur Aufdeckung von Einsparpotenzialen durchgeführt. 1996 nahm der Geschäftsführer

erstmals an einem Umweltforum der HWK teil und im Jahre 1997 wurde in kleinen Schritten mit dem

Aufbau eines Umweltmanagements begonnen. Im Sommer 2000 schloss sich das Unternehmen einem

Konvoi der HWK zur Einrichtung eines zertifizierten Umweltmanagementsystems an. Ende 2001 erfolgte

die erfolgreiche Validierung nach der europäischen Öko-Audit-Verordnung (EMAS) und die Zertifizierung

nach DIN EN ISO 14001.

Leistungen im Umweltschutz

Da die Rommel-Mitarbeiter tagtäglich außer mit Metallen auch mit Gefahrstoffen zu tun haben, wurden im

Rahmen des Umweltmanagements alle Gefahrstoffe auf ihre Handhabung hin überprüft. Das Unternehmen

bemüht sich, Gefahrstoffe soweit möglich durch umweltfreundliche Alternativen zu ersetzen. So konnte z. B.

ein Lösemittel (Spezialbenzin), das in der Gruppe der A1-Produkte eingestuft ist, gegen ein

umweltfreundlicheres Produkt (als A3 eingestufter Kaltreiniger) ausgetauscht werden. Der Verbrauch an

Lösemitteln wurde in den letzten Jahren durch die Anschaffung einer geschlossenen Lösemittel-

Reinigungsanlage und mittels Lösemitteldestillation drastisch gesenkt: Von ca. 3.500 Liter/Jahr auf

nunmehr 200 Liter/Jahr.

Eine wichtige Rolle spielt der Umweltschutz bei der Entsorgung und Rückgewinnung von Metallabläufen

und Kühlschmierstoffen. Die Metallabfälle (Späne) und die Kühlschmierstoffe (reine Öle) werden in einer

Aufbereitungsanlage zuerst zerkleinert und dann durch Zentrifugieren getrennt. Die Zerkleinerung

gewährleistet eine Volumenreduzierung von bis zu 50 %, das wieder gewonnene Öl wird nach einer

speziellen Filtration (ohne zu entsorgende Filtermittel) in den Produktionskreislauf zurückgeführt. Die

-17-

anfallenden Metallabfälle werden von einem Entsorgungsfachbetrieb zur Wiederaufbereitung abgeholt.

Durch die Volumenreduzierung ließ sich dabei die Anzahl der Fuhren um ca. 30 % senken.

Trotz deutlicher Mehrkosten bezieht das Unternehmen seit 2005 zu 100 % Ökostrom aus regenerativen

Energien und Kraftwärmekopplung. Der Umstieg erfolgte aus Umweltschutzgründen und spiegelt den

ganzheitlichen Ansatz bei Rommel wider. Ein neues Energiekonzept sieht den kompletten Ersatz der

bislang ölbefeuerten Heizung durch konsequente Abwärmenutzung der Maschinen und

Wärmerückgewinnung vor. Zur Überbrückung soll eine Zusatzheizung auf Holzpelletbasis dienen.

Im Zusammenhang mit dem Aufbau des Umweltmanagementsystems wurde ein spezieller Notfallplan mit

der örtlichen Feuerwehr erarbeitet. Dieser Notfallplan ist nach Aussage der Feuerwehrleitung für den

Betriebszweig und vor allem für die Betriebsgröße in der Region einzigartig. Bei einem wöchentlich

stattfindenden Q-Kreis (Gesprächsrunde) werden sämtliche Probleme und Ideen, von der Arbeitssicherheit

über die Qualität bis hin zu Umweltfragen angesprochen, dokumentiert und die erforderlichen Maßnahmen

auf ihre Wirksamkeit hin überprüft. Außerbetrieblich engagiert sich das Unternehmen durch Umwelt-

Sponsoring und durch Teilnahme an Aktionsveranstaltungen zum Umweltschutz.

(Stand: 2/2005)

-18-

EBT – Entsorgungsbetriebe Tübingen –

Anerkennung Dienstleistung 2004

EBT – Entsorgungsbetriebe Tübingen

Brunnenstraße 3

72074 Tübingen

Telefon: 07071 204-2566

Telefax: 07071 204-2379

E-Mail: [email protected]

Internet: www.tuebingen.de

Gründungsjahr: 1997

Mitarbeiterzahl: 35

Branche: Abwasserreinigung, Abfallentsorgung

Standort: Tübingen

Die Entsorgungsbetriebe Tübingen (EBT) sind ein Eigenbetrieb der Universitätsstadt Tübingen, der für die

Entwässerung (Kanalisierung und Regenwasserbehandlung) in Tübingen, die Abwasserreinigung

(Kläranlage) Tübingens, des Abwasserzweckverbandes Ammertal und der Gemeinde Kusterdingen und für

die Einsammlung und den Transport der Abfälle im Stadtgebiet Tübingen zuständig ist.

Leistungen im Umweltschutz

Das Unternehmen verfügt über ein Umweltmanagementsystem, das seit dem Jahr 2001 nach der

europäischen Öko-Audit-Verordnung (EMAS) validiert ist. In den umweltpolitischen Leitlinien ist der

Umweltschutz in Form eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses als gleichrangiges

Unternehmensziel festgelegt. Umweltschutz ist dementsprechend „Chefsache“.

Der Input ins Klärwerk besteht im Wesentlichen aus dem Abwasser

der Stadt Tübingen und Umlandgemeinden (ca. 100.000

Einwohner). Die Jahresmenge an Abwasser variierte in den letzten

Jahren zwischen 13,7 und 18,4 Mio. m³, das bedeutet ca. 40.000

bis 50.000 m³ zu reinigendes Abwasser pro Tag. Der

Reinigungsprozess erfolgt in zwei Stufen: einer mechanischen und

einer biologischen Reinigung. Die dabei entstehenden

Schlammmengen werden in der Schlammbehandlung einer Faulung und Trocknung unterzogen. Als

wesentliches Abfallprodukt entsteht Klärschlammgranulat, das thermisch verwertet wird. Das Endprodukt ist

gereinigtes Abwasser.

Im Zuge des Klärwerkausbaus konnte die Reinigungsleistung kontinuierlich verbessert und auf einem

hohen Niveau stabilisiert werden. Unter Umweltaspekten stellt für die EBT die Verringerung des

Energieeinsatzes einen wichtigen Ansatzpunkt dar. Ein deutlicher Rückgang des Gesamtstromverbrauchs

um ca. 800.000 kWh pro Jahr konnte durch die Umstellung der mechanischen Oberflächenbelüftung auf

Druckluftbelüftung bei den Belebungsbecken erreicht werden. Der genaue Verbrauch wird durch zahlreiche

Zwischenzähler erfasst und über automatisch erstellte Kennzahlen kontrolliert. Das entstehende Klärgas

-19-

wird zur Beheizung der Faultürme, für die Trocknung und Gebäudebeheizung sowie zur

Eigenstromproduktion verwendet. Bestreben der EBT ist es, den Einsatz von fossilen Brennstoffen (Erdgas)

zu reduzieren. Im Jahr 2003 wurde ein dahingehendes Ziel im Umweltprogramm durch die Erhöhung der

Klärgaserzeugung um ca. 12 % bei gleichzeitiger Senkung des Erdgasverbrauchs erreicht. Durch

zusätzliche Maßnahmen zur Prozessoptimierung konnte die Klärgasnutzung im Blockheizkraftwerk (BHKW)

um 10 % auf 44 % gesteigert werden. Ein weiterer Ersatz von Erdgas ist zukünftig durch den Bau einer

Holzfeuerungsanlage zur Verwertung von Grüngut und die Nutzung von Prozesswärme vorgesehen. Ferner

wird eine Nutzung von bebauten Flächen im Klärwerk für die Erzeugung von Solarstrom geprüft.

Bei der Müllabfuhr ist ein wesentlicher Umweltaspekt der Verbrauch von Kraftstoffen zur Einsammlung und

den Transport der Abfälle. Ein vorrangiges Ziel besteht in der Senkung des relativen Kraftstoffverbrauchs

der Fahrzeuge und der CO2-Emissionen. Der durchschnittliche Kraftstoffverbrauch pro Fahrzeug konnte

alleine im Zeitraum 1999 bis 2002 von 60,2 auf 52 Liter/100 km gesenkt werden. Erreicht wurde dies durch

eine Erneuerung des Fuhrparks, eine optimierte Tourenplanung und die Schulung der Fahrer für eine

ökologische und sparsame Fahrweise. Ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz ist in der kompletten

Umstellung der Fahrzeugflotte auf Biodiesel (Raps) zu sehen. In diesem Zusammenhang wurden auch die

Partikelemissionen um knapp 50 % reduziert. Darüber hinaus ist der Einsatz von umweltfreundlichen Mitteln

aus Mikroorganismen zur Reduzierung der Geruchsemissionen (Bioabfall) am Fahrzeug zu nennen.

Zur Öffentlichkeitsarbeit tragen die Umwelterklärung und nicht zuletzt die Müllfahrzeuge bei, die mit einem

Hinweis auf den eingesetzten Biodiesel und dem EMAS-Logo „geschmückt“ sind. Ein wichtiger Baustein ist

zudem der neu eingerichtete Abwasser-Lehrpfad im Klärwerk. Hier besteht für Schulklassen und andere

Gruppen die Möglichkeit, sich in pädagogisch angeleiteten Führungen über eine umweltgerechte

Abwasserbehandlung zu informieren. Ergänzend findet alle zwei bis drei Jahre ein Tag der offenen Tür

statt.

(Stand: 2/2005)

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Restaurant Rose, Vellberg-Eschenau –

Anerkennung Dienstleistung 2004

Restaurant Rose

Ortstr. 13

74541 Vellberg-Eschenau

Telefon: 07907 2294

Telefax: 07907 8569

E-Mail [email protected]

Internet www.eschenau-rose.de

Gründungsjahr: 1987

Mitarbeiterzahl: 3

Branche: Vollwertrestaurant

Standort: Vellberg-Eschenau

Das Restaurant Rose ist ein familiengeführtes Vollwertrestaurant im Hohenloher Land mit sehr persönlicher

Atmosphäre. Eschenau heißt der Ort, der unterhalb des Städtchens Vellberg im reizvollen Bühlertal liegt. In

dieser natürlichen Umgebung werden Wildkräuter und -früchte für die Küche vor Ort gesammelt und

gewährleisten, dass keine Speisen mit „Einheitsgeschmack“ serviert werden. Dabei wird soweit möglich auf

regionale Produkte gesetzt, die zum Teil aus eigenem Anbau oder von benachbarten Ökolandwirten

stammen.

Die Gerichte stehen in keinem Kochbuch: es sind Kreationen des Hauses, die etwas von der „Norm“

abweichen, denn so vielfältig und natürlich wie die Umgebung soll auch das Speisenangebot sein. Die

wöchentlich wechselnde Karte orientiert sich an den jahreszeitlichen Produkten und Lebensmitteln.

Bestimmte Erzeugnisse, wie z.B. Gänsestopfleber werden abgelehnt. Für die Rosebetreiber ist es

selbstverständlich, dass neben den zahlreichen Fleisch- und Fischvariationen auch Vegetarier eine

reichhaltige Auswahl vorfinden. Da alles selbst zubereitet wird, kann auf Allergien und Unverträglichkeiten

Rücksicht genommen werden.

Dem Restaurant wurden neben der Anerkennung beim Umweltpreis für Unternehmen Baden-Württemberg

bereits verschiedene Auszeichnungen zugesprochen, etwa der Umweltpreis des Hotel- und

Gaststättenverbandes 2001, das Zertifikat „Serviceorientierter Dienstleister“ nach dem Programm

Servicequalität Baden-Württemberg und das Zertifikat „Unbehindert miteinander - Guter Service für

Menschen mit Behinderungen“. Die Betreiber sind Mitglied in der Köchevereinigung „Eurotoques“, bei

„Schmeck-den-Süden“ und „Servicegasthof Hohenlohe“, bei Viabono und im Modell Hohenlohe. Seit Januar

2005 ist die Rose zudem biozertifiziert. Ein Antrag auf Anerkennung des EU-Umweltzeichens für Hotel- und

Gaststättenbetriebe ist in Planung.

Leistungen im Umweltschutz

Das Restaurant Rose hat in den zurückliegenden Jahren eine Reihe von konkreten Maßnahmen zur

Verbesserung der Umweltsituation verwirklicht. Dazu gehören die Installation einer Photovoltaik- und

Solaranlage, der Einbau einer Regenwasserzisterne oder der Ersatz der Parkplatzasphaltierung durch ein

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wasserdurchlässiges Steinpflaster. Im Jahre 2004 wurde ein Energiekonzept entwickelt. Dieses führte zum

Austausch der alten Kühlanlage gegen neue Aggregate mit Wärmetauschern. Der alte Heizofen wurde

durch eine neue Scheitholzanlage ersetzt, der im Verbund drei 1.000-Liter-Pufferspeicher zugeschaltet

wurden. Zudem ist eine Weiche für Warmwasser installiert, um die Wasch- und Spülmaschine mit dem

aufgeheizten Wasser zu versorgen. Der Einsatz von biologisch abbaubaren Reinigungs- und Waschmitteln,

von Energiesparlampen und Recyclingpapier ist selbstverständlich.

Die Lebensmittel stammen zu ca. 85 % aus ökologischer Herkunft

oder naturnahem Anbau aus der Region. Zur Reduzierung der

Abfälle wurde mit den Lieferanten eine Rücknahmeverpflichtung für

Transportbehältnisse vereinbart.

Um den Gästen die ökologischen Lebensmittel in Geschmack und

Zubereitung näher zu bringen, bietet die Rose Kochkurse und

Seminare an, veranstaltet Erfahrungstage und Verkostungswochen

mit den Ökolieferanten, veröffentlicht Rezepte und hält Vorträge. Im Restaurant steht für die Gäste ein

Infotisch mit Materialien zu Lieferanten, zur Herkunft der Lebensmittel und zu weiteren Umweltthemen.

(Stand: 2/2005)

-22-

Rilling & Partner GmbH Bestattungsdienst Tübingen –

Anerkennung Dienstleistung 2004

Rilling & Partner GmbH Bestattungsdienst Tübingen

Handwerkerpark 5

72070 Tübingen

Telefon: 07071 9278-0

Telefax: 07071 9278-99

E-Mail: [email protected]

Internet: www.rilling-und-partner.de

Gründungsjahr: 1923

Mitarbeiterzahl: 6 (fest angestellt)

Branche: Bestattungen

Standort: Tübingen

Der Bestattungsdienst Tübingen Rilling & Partner ist ein modernes Bestattungsunternehmen mit einer über

80-Jährigen Tradition. Im Jahr 1998 wurde im ökologischen Handwerkerpark in Tübingen-West das heutige

Betriebsgebäude bezogen. Hier finden sich alle Räumlichkeiten unter einem großen Dach. Einzigartig in

Tübingen sind eine Hauskapelle für Trauerfeiern im Familienkreis sowie ein künstlerisch gestalteter

Verabschiedungsraum.

Das Bestreben von Rilling & Partner ist eine sensible Begleitung Trauernder in der schwierigen

Schleusenzeit zwischen Tod und Begräbnis. Alle Maßnahmen zielen darauf ab, den Angehörigen die

Verabschiedung von ihren Toten so zu ermöglichen, dass sie einen positiven Trauerweg einschlagen

können. Menschliche, soziale und trauerpsychologische Gesichtspunkte bilden dabei ebenso wie ein

umweltverträgliches Handeln die Grundwerte des Hauses.

Leistungen im Umweltschutz

Als erstes Bestattungshaus in Deutschland hat Rilling & Partner im Jahr 2003 ein

Umweltmanagementsystem eingeführt, das nach der europäischen Öko-Audit-Verordnung (EMAS) validiert

ist. Das EMAS-Logo wird zusammen mit der Umwelterklärung aktiv für die Außenkommunikation genutzt.

Auch im Internet und im Rahmen von Informationsveranstaltungen werden die Kunden auf das ökologische

Engagement aufmerksam gemacht.

Das Betriebsgebäude ist nach ökologischen Kriterien gestaltet und in Niedrigbauweise errichtet. Es verfügt

über eine emissionsarme Gasheizung, die Sanitäranlagen sind an eine Regenwassersammelzisterne

angeschlossen. Ein Teil des Flachdaches und der Fassade sind begrünt, der Hofplatz ist wasserdurchlässig

gepflastert. Darüber hinaus wurde die Gartenanlage mit heimischen Bienen- und Vogelnährgehölzen

bepflanzt.

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Särge, Urnen und Wäsche werden nach ökologischen Gesichtspunkten

ausgewählt: Kurze Transportwege, heimische Hölzer, Naturfaserstoffe und

eine umweltverträgliche Produktion (z.B. umweltfreundliche Lacke, Holzgriffe).

Bewusst hält das Unternehmen völlig unbehandelte Särge und mehrere Urnen

aus Ton und Steinzeug in verschiedenen Preislagen vor. Die Lieferanten

werden regelmäßig besucht und über die Betriebsphilosophie informiert. Auch

bei der Sargausstattung spielen Umweltgesichtspunkte eine wichtige Rolle

(biologisch abbaubare Folien, Sargmatratzen aus Altpapierhäckseln). Die

eingesetzten Körper- und Handdesinfektionsmittel sind nach ökologischen

Kriterien ausgewählt, auf den Einsatz von Gefahrstoffen wird soweit möglich

verzichtet.

Äußerst innovativ präsentiert sich der Fuhrpark: So wurde ein Bestattungsfahrzeug mit einem Erdgas-

Antrieb ausgestattet und trägt damit zu einer deutlichen Emissionsminderung bei gleichzeitiger

Kostenersparnis bei. Für Besorgungsfahrten und Botengänge stehen zudem ein Kleinwagen sowie ein

Fahrrad zur Verfügung.

Im Büro werden – wo immer möglich – Recyclingpapier und Briefumschläge im Direktrecycling verwendet.

Der Energieverbrauch wird monatlich festgehalten und die Mitarbeiter zu einem umweltschonenden

Verhalten motiviert. Dazu gehört u.a. eine vernünftige Fahrweise und -planung, Müllvermeidung und eine

konsequente Wertstofftrennung. Der Umweltschutz ist als Bestandteil der Arbeitsverträge schriftlich fixiert.

Da soziales Engagement, Ökologie und Ökonomie bei Rilling & Partner eng zusammengehören, werden

die Mitarbeiter am unternehmerischen Erfolg mit einer Prämie beteiligt.

(Stand: 2/2005)

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travel-to-nature GmbH, Ballrechten –

Anerkennung Dienstleistung 2004

Travel-to-nature GmbH (Waschbär-Reisen)

Franz-Hess-Str. 4

79282 Ballrechten

Telefon: 07634 5055-0

Telefax: 07634 5055-29

E-Mail: [email protected]

Internet: www.travel-to-nature.de

Gründungsjahr: 1997

Mitarbeiterzahl: 9 Festangestellte

Branche: Tourismus

Standort: Ballrechten-Dottingen

Travel-to-nature ist ein Reiseveranstalter für naturnahes Reisen und nachhaltigen Tourismus.

Gründungsidee war die Organisation von Reisen zu Umweltschutzprojekten des Waschbär-Versandes in

Freiburg. Nach und nach entstand auf diese Weise einer der größten Veranstalter im Ökotourismus. 1997

wurde die Waschbär-Reisen GmbH gegründet, die seit 2004 unter dem Namen travel-to-nature GmbH

firmiert. Das Unternehmen kooperiert mit dem NABU (dem größten Naturschutzverband in Deutschland)

und dem LBV (Landsbund für Vogelschutz in Bayern), entwickelt Reisen für die ZEIT und hat für sein

Konzept bereits 5 Goldene Palmen von GEO Saison, den Touristikpreis von Sonntag aktuell sowie den

ToDo!-Preis des Studienkreises für Tourismus zugesprochen bekommen.

Leistungen im Umweltschutz

Umweltschutz ist ein wichtiger Teil der Unternehmensphilosophie und gleichzeitig Standbein für den

wirtschaftlichen Erfolg. Das Unternehmen hat den "Projekttourismus" aus der Taufe gehoben und ist

gleichzeitig Marktführer in diesem Segment. Bei der Planung und Durchführung orientiert sich travel-to-

nature dabei an den „fünf Pfeilern“ des nachhaltigen Tourismus (nach Prof. Dr. Hansruedi Müller vom

Forschungsinstitut für Freizeit und Tourismus in Bern):

Intakte Kultur im Reiseland

Intakte Natur im Reiseland

Subjektives Wohlbefinden der Einheimischen

Wirtschaftlicher Wohlstand der Einheimischen

Optimale Befriedigung der Gästewünsche

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Darüber hinaus finden die Kriterien des Forum Anders Reisen Anwendung, dessen Gründungsmitglied

Geschäftsführer Rainer Stoll ist. Die Organisation (forumandersreisen.de) repräsentiert einem

Zusammenschluss kleinerer Reiseveranstalter, die mit einem konsequenten Unternehmensleitbild Einfluss

auf die Entwicklung alternativer Reisemöglichkeiten nehmen. Schwerpunkt ist auch hier der Umweltschutz.

In den Reiseländern wird versucht, möglichst umweltverträgliche

Arrangements anzubieten und ökologisch geführte Hotels

auszuwählen. Travel-to-nature nimmt dabei aktiv Einfluss auf die

Kooperationspartner, etwa bei der ökologischen

Hotelgartengestaltung. Alle Hotels werden zuvor persönlich von den

Mitarbeitern besucht. Bei den Reiseleitern sind

Umweltschutzaufgaben fester Bestandteil der Stellenbeschreibung.

Um die Wertschöpfung vor Ort zu halten, kommen keine

ausländischen Hotelketten, sondern nur einheimische Quartiere zum

Zug.

Innerhalb Europas reisen 80 % der Kunden mit der Bahn (Sondertarife der DB). Gerade bei Fernreisen gibt

es zum Flugzeug allerdings keine Alternative. Bei allen Flugreisen wird die Anreise mit der Bahn empfohlen

(Rail & Fly). Ebenfalls wird im Reiseland anstatt eines inländischen Anschlussfluges für einen Umstieg auf

die Bahn geworben. Derzeit wir in einem Pilot-Modell die Teilnahme an der Initiative Atmosfair

(www.atmosfair.de) erprobt, um den CO2-Ausstoß der Flüge gemäß den Kyoto-Regeln durch die

Unterstützung von Projekten in Entwicklungsländern (z.B. Wiederaufforstungsmaßnahmen, Nutzung von

Solarenergie etc.) zu neutralisieren. Für die Kunden besteht die Möglichkeit, sich im Internet über die CO2-

Belastung ihrer Flugreise zu informieren.

Travel-to-nature finanziert sehr viele Projekte (soziale wie ökologische) in der ganzen Welt. Unterstützt

werden etwa die Aktionen „GEO Schützt Den Regenwald“, „Rettet den Regenwald“ sowie nicht zuletzt der

NABU. Zu nennen sind insbesondere:

Naturschutzjugend Müllheim (Deutschland)

Wollschweinprojekt (Ungarn)

Großtrappenprojekt Brandenburg (Deutschland)

Naturschutzprojekt Grünhaus (Deutschland)

Naturschutzprojekt Stechlinsee (Deutschland)

Krankenhaus in Narayansthan (Nepal)

Dorfentwicklungsprojekt Sreekandamangalam (Indien)

Wiesenweihenprojekt Uffenheim (Deutschland)

Ökozentrum Danaus, La Fortuna (Costa Rica)

Bosque Eterno de los Ninos (Costa Rica)

Straßenkinderprojekt „Casa allianza“ Mexico City (Mexiko)

Alternativer Weinbau: Cooperative Cinque Terre (Italien)

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Die Liste umfasst sowohl kleinere Beträge, aber auch größere Projekte (bei Nepal z.B. liegt das

Investitionsvolumen bei mehr als 20.000 Euro). Wichtigstes Vorhaben ist und bleibt allerdings das travel-to-

nature Wiederaufforstungsprojekt in Costa Rica. Hier werden jährlich über 30.000 vom Aussterben

bedrohte Bäume in einer Baumschule gezüchtet und an die Bauern der Umgebung verkauft.

Der Umweltschutz spielt auch im alltäglichen Betriebsablauf ein wichtige Rolle: Die Reisekataloge werden

ohne Versandhüllen verschickt und auf Recyclingpapier gedruckt. Durch einen verbesserten Internetauftritt

und die Herausgabe von kleineren Spezialkatalogen konnte der Papierverbrauch erheblich gesenkt werden.

Das Unternehmen bezieht Ökostrom, beim Einkauf von Büromaterialien und Geschäftsausstattung werden

ökologische Kriterien berücksichtigt. Die Beschäftigten nutzen im Berufsverkehr Fahrgemeinschaften. Jeder

Mitarbeiter bekommt für Dienstreisen und den privaten Gebrauch eine Bahn-Card gestellt.

(Stand: 2/2005)

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Universitätsklinikum Freiburg –

Anerkennung Dienstleistung 2004

Universitätsklinikum Freiburg

Hugstetter Str. 49

79106 Freiburg

Telefon: 0761 270-5431

Telefax: 0761 270-5440

E-Mail [email protected]

Internet www.uniklinik-freiburg.de

Gründungsjahr: 1457

Mitarbeiterzahl: 8.200

Branche: Gesundheitswesen

Standort: Freiburg im Breisgau

Das Universitätsklinikum Freiburg ist ein Krankenhaus der Maximalversorgung mit über 1.700 Betten. Hier

wird das gesamte Spektrum der medizinischen Dienstleistung angeboten. Pro Jahr werden dabei über

54.000 Patienten stationär und 280.000 Patienten ambulant versorgt. Der Hauptcampus des

Universitätsklinikums liegt in einem landschaftlich sehr schönen Park mit großem Baumbestand, so dass

die Patienten bei ihrem Aufenthalt einen angenehmen Ausblick in die Natur haben. Das

Universitätsklinikum ist am Rande der Innenstadt gelegen und mit allen Verkehrsmitteln leicht erreichbar.

Leistungen im Umweltschutz

Seit über 15 Jahren bemüht sich das Universitätsklinikum Freiburg darum, Verbesserungen im betrieblichen

Umweltschutz zu erzielen. Es war damit eines der ersten Krankenhäuser in Deutschland mit

Umweltschutzengagement. Bereits 1994 wurden spezielle Umweltleitlinien verabschiedet, die eine

Verpflichtung beinhalten, Umweltbelastungen so gering wie möglich zu halten und wo immer möglich,

weiter zu verringern.

Ein wichtiges Aktionsfeld stellt die Abfallwirtschaft dar: Bis zu 50 unterschiedliche Abfallarten werden

getrennt gesammelt und entsorgt. Dies beginnt bei einfachen Abfällen wie Papier und Glas und endet bei

speziellen Sonderabfällen wie Lösungsmittel oder Zyanid haltige Waschwässer. Um Abfälle zu vermeiden

werden soweit möglich statt Einwegprodukten Mehrwegsysteme eingesetzt oder Einwegmedizinprodukte

wieder aufbereitet und erneut verwendet.

Zur Verringerung des Wasserverbrauchs und der Abwasserbelastung werden im Universitätsklinikum keine

routinemäßigen Fußbodendesinfektionsmaßnahmen außerhalb der OP-Bereiche mehr durchgeführt. Es

erfolgt lediglich eine gezielte Desinfektion dort, wo sie nötig ist. Die Instrumentendesinfektion wurde

weitestgehend auf thermische Verfahren umgestellt. Die Reduktion der Desinfektionsmaßnahmen trägt

nicht nur zu einer Entlastung des Abwassers von ca. 2,7 t Desinfektionsmittellösung pro Jahr bei, auch der

Umgang mit Gefahrstoffen wird dadurch reduziert. Ein weiteres ständiges Thema ist die Wäschemenge.

Hier versucht eine eigene Wäschekommission, die Wäschemenge so gering wie möglich zu halten und den

erforderlichen Wäscheeinsatz zu optimieren. Von der Wäschekommission wurde ein neuer so genannter

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Standardbettenaufbau erarbeitet, bei dem der Wäscheverbrauch nur etwas halb so groß ist wie vorher

üblich. Durch diese Maßnahme konnte der Wäscheverbrauch um 130 t jährlich gesenkt werden, was einer

Reduzierung des Wasserverbrauchs von über 200.000 Litern pro Jahr entspricht. Zusammen mit weiteren

Maßnahmen (z.B. Bewässerung der gesamten Grünflächen mit gesammeltem Regenwasser) konnte der

Wasserverbrauch trotz Nutzflächenausweitung insgesamt gesenkt werden.

Das Universitätsklinikum Freiburg betreibt ein Heizkraftwerk, bei dem neben Wärme gleichzeitig Strom

erzeugt wird. Über ein Fernwärmenetz werden neben dem Klinikum selbst auch weitere Verbraucher wie

die Universität mit Wärme versorgt. Für dieses Heizkraftwerk stehen die Energieträger Kohle, Erdöl und

Erdgas zur Verfügung. Durch die Verwendung einer zusätzlichen Gasturbine zur Stromerzeugung ist das

Universitätsklinikum mittlerweile energieautark. Das Heizkraftwerk wurde im Jahre 2003 mit dem Titel

„Heizkraftwerk des Jahres“ ausgezeichnet. Darüber hinaus wurde eine neue Fernkälteversorgung installiert.

Sämtliche Kälteverbraucher sind seitdem an einen Fernkältering angeschlossen, der zentral von fünf

Kälteeinheiten versorgt wird. Die bisherigen dezentralen Kälteerzeugungseinrichtungen und die

Frischwasserkühlung konnten dadurch ersetzt werden. Neben einer Wassereinsparung sind damit

erhebliche Energieeinspareffekte verbunden, da die Kälte zentral wesentlich effizienter erzeugt werden

kann. Außerdem führt die Verwendung von dampfgetriebenen Kältemaschinen zu einer effizienteren

Auslastung des klinikeigenen Heizkraftwerks. So kann die Wärme, die im Winter für die Raumheizung

benötigt wird, im Sommer zur Kälteerzeugung verwendet werden.

Auch der Einsatz regenerativer Energien, insbesondere der Solarenergie, hat im Klinikum Einzug gehalten.

Neben Photovoltaikanlagen werden insb. thermische Aggregate eingesetzt, z. B. eine Luftkollektoranlage

zur Raumklimatisierung und alternativen Warmwassererzeugung im Sommer, eine solarthermische Anlage

zur Warmwassererzeugung sowie – ursprünglich als Pilotanlage konzipiert und geplant, mittlerweile aber im

Routinebetrieb – eine solarthermische Anlage zur Kälteerzeugung.

Verkehrstechnisch ist das Universitätsklinikum Freiburg sehr günstig erschlossen. Neben einer S-Bahnlinie

und einer Straßenbahnlinie führen zwei lokale und zwei überregionale Buslinien am Klinikum vorbei,

entsprechende Haltestellen sind eingerichtet. Das Universitätsklinikum Freiburg fördert den Umstieg seiner

Mitarbeiter vom Individualverkehr auf den öffentlichen Nahverkehr u.a. durch eine gezielte PKW-

Stellplatzbewirtschaftung. Die Beschäftigten zahlen pro Tag eine geringe Parkgebühr. Im Gegenzug wird

die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs, des Fahrrads oder der eigenen Beine durch einen Zuschuss

zum Regio-Jahresticket bzw. einen Bonus belohnt. Zusätzlich sind die Fahrradabstellplätze im Klinikum

benutzerfreundlich gestaltet, so dass auch hier Hemmnisse für eine aktive Benutzung beseitigt werden. Für

diese Aktivitäten wurde das Universitätsklinikum Freiburg im Jahre 2002 und 2004 mit dem

Ökoverkehrssiegel der Stadt Freiburg ausgezeichnet.

(Stand: 2/2005)

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DaimlerChrysler AG, Motorenwerk Bad Cannstatt, Stuttgart –

Anerkennung Industrie 2004

DaimlerChrysler AG, Werk Untertürkheim

- Werkteil Bad Cannstatt -

70546 Stuttgart

Telefon: 0711 17-0

Internet: www.daimler.com/dccom/untertuerkheim

Produktionsbeginn: 1. Oktober 1996

Mitarbeiterzahl: 1.200

Branche: Automobilindustrie

Standorte: Stuttgart-Bad Cannstatt

Mit dem Motorenwerk Bad Cannstatt als Werkteil des DaimlerChrysler-Standortes Untertürkheim wurden

mit Blick auf die Ökologie und den Einsatz fortschrittlicher Produktionstechnik in mehrfacher Hinsicht

Maßstäbe gesetzt. Angefangen von der Nutzung einer alten Industriebrache bis hin zum Bau und Betrieb

eines ökologisch vorbildlichen Produktionswerkes spiegeln sich hier die vielfältigen Facetten des

Umweltschutzes wider. Trotz z.T. nicht einfacher Rahmenbedingungen (z.B. Mineralquellenschutz) wurde

mit Inbetriebnahme des Standortes im Jahre 1996 ein wesentlicher Beitrag zur Nachhaltigkeit

(Ressourcenschutz, Arbeitsplatzerhalt, Wettbewerbsfähigkeit) geschaffen.

Mit rund 1.200 Mitarbeitern werden jährlich ca. 357.000 V6/V8 Motoren auf einer Gesamtfläche von

150.000 m² für den weltweiten Antrieb von PKW produziert. Das Werk ist im Rahmen des

Gesamtstandortes Untertürkheim nach der europäischen Öko-Audit-Verordnung (EMAS) und nach der

internationalen Umweltmanagementnorm ISO 14001 zertifiziert.

Leistungen im Umweltschutz

Die DaimlerChrysler AG betrachtet den Standort Bad Cannstatt als

ein Musterbeispiel für eine ökologieverträgliche Fabrik in einem

Ballungsraum (mittlerer Neckar) und Heilquellengebiet. Hier ist

zunächst die Nutzung einer Industriebrache als

Produktionsstandort, einschließlich der damit verbundenen

Altlastensanierung/-sicherung zu nennen. Innerhalb weniger Jahre

wurde ein ca. 15 ha großes stillgelegtes, altlastenbehaftetes

Industrieareal durch umfangreiche Sanierungsmaßnahmen

(Bodenaustausch, hydraulische Sanierung, Bodenluftabsaugung,

Sicherungsmaßnahmen) einer neuen, hochwertigen gewerblichen Nutzung zugeführt. Das Projekt stellt

damit ein klassisches Beispiel für ein gelungenes Flächenrecycling dar.

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Im Rahmen der Baudurchführung konnte sämtliches geeignetes und verwertbares Abbruchmaterial mit

genau definierten ökologischen Randbedingungen in die Baumaßnahme integriert werden. Damit wurde

dem abfallwirtschaftlichen Wiederverwertungsgrundsatz Rechnung getragen und ein Beitrag zur

Ressourcenschonung geleistet. Durch die Anhebung der Bauwerks-Null-Ebene konnten vermeidbare

Eingriffe in den Untergrund auf ein Minimum reduziert werden (Mineralquellenschutz). Hierbei wurde

aufbereitetes Abbruchmaterial aus Bad Cannstatt und Material aus dem Stadtbahntunnelbau der Stadt

Stuttgart verwertet, insgesamt zusammen ca. 100.000 m3. Bereits Mitte der 90er Jahre definierte das

Unternehmen in eigener Verantwortung und in enger Kooperation mit den Behörden Schutzziele/-

maßnahmen, die auch der heutigen Mineralquellenschutz-Verordnung mehr als entsprechen. Eine dichte

Wanne umschließt das Gebäude zum Schutz des Untergrundes vor eventuell auslaufenden Flüssigkeiten

und Löschwasser.

In der Produktion kommt dem Einsatz umweltschonender Techniken

und Verfahren zur Reduzierung des Energiebedarfs ein wichtiger

Stellenwert zu. Eine konsequente Abwärmenutzung und

Wärmerückgewinnung trägt dazu bei, dass nur ca. 40 % der

benötigten Energie über die Fernwärmeversorgung abgedeckt

werden muss. Der weitgehende Ersatz von Heiß- durch Kalttests im

Motoren-Prüffeld spart pro Jahr ca. 370 Tonnen Kraftstoff ein, was

einer Reduzierung der CO2-Emissionen von jährlich 1.180 Tonnen

entspricht. Weitere Einsparungen konnten durch eine Druckluftaktion und die gezielte Beseitigung von

Leckagen realisiert werden. Eine der größten Photovoltaikanlagen Europas auf dem Dach des

Motorenwerks liefert bis zu 435 kW Strom und erzeugt über das Jahr gesehen eine Energiemenge von

350.000 kWh. Darüber hinaus minimieren weitgehend geschlossene Stoffkreisläufe für Kühlschmierstoffe

und Waschflüssigkeiten den Rohstoff- und Wasserverbrauch.

Ein Großteil der überbauten Fläche verfügt über eine Dachbegrünung.

Um eine unnötige Versiegelung durch Parkflächen zu vermeiden, wurde

im Rahmen der Betriebserweiterung ein 5-stöckiges, ebenfalls begrüntes

Parkhaus errichtet. Als weiteres „Highlight“ ist die Schaffung einer

Ökowiese zu nennen. Hier wurden in einem ca. 0,4 ha großen Areal

Bedingungen nachempfunden, wie sie ursprünglich in Teilen der

Neckaraue herrschten. Um ehemaligen Bewohnern der Tier- und

Pflanzenwelt ein Rückzugsgebiet zu schaffen, wurden aus dem Aushub

des Erweiterungsbaus 2002/2003 Kies, Sand und gröberes

Gesteinsmaterial auf die Fläche aufgebracht. Die Ansprüche orientierten

sich vor allem an gefährdeten Wildbienenarten, die sich schon unmittelbar nach Durchführung der

Maßnahme in großer Zahl einfanden. Ein begleitendes Monitoring, laufenden Pflegemaßnahmen und die

Verwendung von speziellen Saatmischungen für die Dachbegrünung (Nahrungsquelle) sichern den

langfristigen Erfolg. Ergänzend wurden zahlreiche Nistkästen für Vögel und Fledermäuse installiert.

-31-

Umweltschutz ist fester Bestandteil der Lehrlingsausbildung und umfasst die Bereiche Sicherheits-

/Umweltmanagement, rationelle Energieverwendung und kontinuierliche Verbesserung. Wichtiger

Bestandteil ist der jährlich stattfindende Umweltschutztag, der zu großen Teilen von den Auszubildenden

organisiert und inhaltlich bestritten wird. Die Mitarbeiter können sich in mehreren Arbeitskreisen (z .B. AK

Umwelt) einbringen. In diesem Rahmen wurde u.a. ein CO2-Einsparwettbewerb initiiert, bei dem die

Vorschläge mit dem größten Einsparpotenzial eine Prämierung zugesprochen bekamen. Durch die vom

Global Nature Fund angebotenen und von DaimlerChrysler unterstützten „DaimlerChrysler Nature Summer

Camps“ werden die Mitarbeiter auch zum umweltfreundlichen Handeln außerhalb des Unternehmens

motiviert. Bei diesen Camps können Mitarbeiter in verschiedenen Ländern in Zusammenarbeit mit

ansässigen Naturschutzorganisationen aktive Naturschutzarbeit leisten.

Zur Förderung eines umweltfreundlichen Mobilitätsverhaltens tragen die betriebsinterne Mitfahrzentrale

„M21 Fahrplus“, das Angebot eines vergünstigtes „Firmentickets“ und die aktive Bewerbung der in

unmittelbarer Nähe gelegenen S-Bahn-Haltestelle Bad Cannstatt bei. Für dienstliche Zwecke und

innerbetriebliche Transporte stehen Fahrräder und – durch Eigeninitiative der Mitarbeiter – Dreiräder und

Roller zur Verfügung. Ferner existiert für den individuellen Werksverkehr ein Car-Sharing-Konzept. Das

Transportaufkommen für den Warentransport im Produktionsverbund ist aufgrund der räumlichen Nähe

gering und besteht überwiegend aus Kurzstrecken. Weiter entfernte Werke werden größtenteils mit der

Bahn oder dem Schiff beliefert. Durch Routenoptimierung und Fahrerschulungen im LKW-Bereich werden

weitere Einsparpotenziale genutzt.

(Stand: 2/2005)

-32-

Eberle Spritzgiesstechnik GmbH, Niedernhall –

Anerkennung Industrie 2004

Eberle Spritzgießtechnik GmbH

Zimmerbachstraße 17

Gewerbepark Waldzimmern

74676 Niedernhall

Telefon: 07940 98296-0

Telefax: 07940 98296-19

E-Mail: [email protected]

Internet: www.eberle-spritzgiesstechnik.de

Gründungsjahr: 1998

Mitarbeiterzahl: 5 Vollzeitkräfte, mehrere Teilzeitstellen

Branche: Kunststoffverarbeitung

Standorte: Niedernhall und Künzelsau

Seit der Gründung 1998 verarbeitet die Eberle Spritzgießtechnik GmbH thermoplastische Kunststoffe im

Spritzgießverfahren. Die Geschäftstätigkeit umfasst die Entwicklung und Herstellung von Kunststoffteilen

mit anschließender Oberflächenveredelung, Montage, Konfektionierung und Verpackung.

Moderne und flexible Fertigungsanlagen mit hohem Automatisierungsgrad ermöglichen eine effiziente

Verarbeitung mehrerer hundert Tonnen Kunststoffgranulat pro Jahr. Mit fünf Vollzeit- und einigen

Teilzeitmitarbeitern werden Tausende von Aufträge jährlich zuverlässig und pünktlich ausgeliefert. Im

Bereich Eigenprodukte arbeitet Eberle mit Vertriebspartnern europaweit zusammen. Bei der Lohnfertigung

werden Teile für Kunden aus den verschiedensten Branchen produziert.

Leistungen im Umweltschutz

Bei der Eberle Spritzgießtechnik GmbH wird Umweltschutz seit Firmengründung aus Überzeugung „gelebt“.

Er ist ein wesentlicher Bestandteil des Unternehmensleitbildes und fließt in alle Bereiche mit ein. Dabei wird

ein großes Augenmerk auf den Einbezug der Beschäftigten, insbesondere durch regelmäßige Schulungen,

gelegt. Bereits in der Stellenbeschreibung ist der Umweltschutz verankert. Jede Vollzeitkraft hat zudem eine

umweltbezogene Sonderfunktion. Das Unternehmen hat ein prozessorientiertes integriertes

Managementsystem aufgebaut, in dem die Qualitätssicherung und der Umweltschutz zusammengefasst

sind. Es ist seit 2002 nach DIN EN ISO 9001 und seit 2003 nach ISO 14001 zertifiziert und verfügt über

eine Validierung nach der europäischen Öko-Audit-Verordnung (EMAS).

Bei der Planung und Realisierung des neuen Gebäudes in Niedernhall-Waldzimmern wurde viel Wert auf

ökologische Gesichtspunkte gelegt: Der Bürotrakt mit vielen Fenstern ist nach Süden ausgerichtet, die

Außenwände des Produktionsbereiches weisen eine sehr gute Schall- und Wärmedämmung auf. Der

Kompressor und der Kühlturm sind mit Schallschutzhauben ausgestattet. Die Abwärme der

Spritzgussmaschinen heizt die Halle und erwärmt das Wasser für die Fußbodenheizung der Büros. Die

Kühlung der Maschinen und Werkzeuge wird mit Regenwasser unterstützt. Der Hof ist wasserdurchlässig

gepflastert.

-33-

Die Trafostation des Energieversorgers liegt in der Nähe des Gebäudes, was zu einer Reduzierung von

Leitungsverlusten beiträgt. Eine Kompensationsanlage minimiert den entstehenden Blindstrom. Die

Lichtbänder in der Halle sind mit elektronischen Vorschaltgeräten ausgestattet und können unterschiedlich

gesteuert werden. Warmwasser wird durch kleine Boiler dort erzeugt, wo es tatsächlich gebraucht wird. Am

Standort Künzelsau wird das Kühlwasser mit Erdkollektoren gekühlt. Der geschlossene Kreislauf reduziert

den Strom- und Wasserbedarf auf ein Minimum.

Bei Neuanschaffungen werden Umweltschutzaspekte (z.B. Energieverbrauch, Schallwerte, Langlebigkeit,

Wiederverwertung) verstärkt berücksichtigt. Alle anfallenden Restmaterialien und Abfälle werden

konsequent getrennt und soweit möglich einer Widerverwertung zugeführt. Bei den Eigenprodukten wird auf

optimale und umweltverträgliche Auswahl der Kunststoffe (z.T. recycliert) und Materialien geachtet. Die

Produkte sind hochwertig, langlebig und können sortenrein gesammelt und recycelt werden. Auf den

Produkten ist deshalb ein Materialstempel angebracht, der die Kunststoffsorte angibt.

(Stand: 2/2005)

-34-

E.G.O. Elektro-Gerätebau GmbH, Oberderdingen –

Anerkennung Industrie 2004

E.G.O. Elektro-Gerätebau GmbH

Rote-Tor-Str. 14

75038 Oberderdingen

Telefon: 07045 4567-0

Telefax: 07045 4567-67870

E-Mail: [email protected]

Internet: www.egoproducts.com

Gründungsjahr: 1931

Mitarbeiterzahl: 7.000 weltweit, davon 2.000 in Deutschland

Branche: Elektrogerätebau

Standorte: Stammsitz in Oberderdingen, Sitz der internationalen Gruppe in Zug (Schweiz),

Produktions- und Vertriebsgesellschaften weltweit

Hausfrauen und Köche aller Länder sind ihm zweifellos zu Dank verpflichtet: Karl Fischer, dem Erfinder der

weltweit ersten Kochplatte, die in Serienproduktion ging und damit das Kochen revolutionierte. Vor gut 70

Jahren gründete er die Firma E.G.O. Heute gehört das Unternehmen mit 7.000 Mitarbeitern zu den weltweit

führenden Zulieferern der Haushaltsgeräteindustrie und ist in mehr als 20 Ländern auf allen Kontinenten

tätig.

Mit wegweisenden technischen und technologischen Entwicklungen folgten der Kochplatte Schalter,

Temperatur- und Energieregler, Beheizungssysteme für den Backofen sowie Heizungs- und

Steuerungselemente für Glaskeramik-Kochflächen, ohne die der Elektroherd nicht zum Zentrum der

modernen Küche geworden wäre. Durch die Erweiterung des Know-hows, besonders in der Entwicklung

und Produktion von elektronischen Steuerungen bis hin zu integrierten Systemen, eroberte die E.G.O. auch

den „WET-Markt“: waschen, trocknen und Geschirr spülen.

Zu den Kunden gehören heute aber nicht nur die Haushaltsgerätehersteller, sondern beispielsweise auch

die Kfz-Branche, Heimwerker-Geräte-Produzenten und alle Industriezweige, die für ihre

Verfahrensprozesse geregelte Wärme benötigen. Mit Produkten, die sich aus den Bedürfnissen der Kunden

aus unterschiedlichen Kulturen und Kulturkreisen ergeben, werden Standards gesetzt. Das Unternehmen

entwickelt beispielsweise immer neue Verfahren und Produkte, die die Energie besser nutzen und bei

denen umweltschonende Materialien eingesetzt werden.

Leistungen im Umweltschutz

Die Firma E.G.O. betreibt ein integriertes Managementsystem, das Umwelt- und Qualitätsaspekte vereint

und seit dem Jahr 2000 nach DIN EN ISO 14001 und 9001 zertifiziert ist. Dadurch ist eine konsequente

Umsetzung des Umweltschutzes in allen Unternehmensbereichen gewährleistet – von der Entwicklung über

den Einkauf und die Produktion bis hin zur Verpackung und zum Transport. Die Umweltschutzbeauftragte

ist dabei in alle relevanten Prozesse eingebunden.

-35-

Sehr wichtig für E.G.O. ist die Information und Aufklärung der Mitarbeiter über den Umweltschutz. Diese

werden über die Zeitschrift „E.G.O.-Forum“, über eine eigene Umweltrubrik auf den Infotafeln und über das

Intranet regelmäßig über Aktivitäten der Umweltschutzabteilung unterrichtet. Hinzu kommen regelmäßige

Schulungen und Anregungen, wie auch im Privatbereich aktiv zum Umweltschutz beigetragen werden

kann. Auszubildende werden gleich zu Beginn der Ausbildung über den Umweltschutz in der E.G.O.

informiert. Eine Themenblock zum betrieblichen Umweltschutz ist fester Bestandteil der Einführungswoche,

weitere Schulungen werden im Laufe der Ausbildung durchgeführt. Über das betriebliche Vorschlagswesen

„Jede Idee ist wichtig“ können Mitarbeiter jederzeit ihre Ideen und Verbesserungsvorschläge zum

Umweltschutz einreichen. Die Ideen werden bewertet und prämiert, monatlich wird eine „Idee des Monats“

ausgezeichnet.

E.G.O. geht in allen Bereichen sehr sparsam mit Ressourcen um. So werden zum Beispiel Kühlwasser und

Kühlschmierstoffe im Kreislauf geführt und Verpackungen mehrmals verwendet. Die Lüftungsanlagen der

Produktionshallen sind mit Thermostaten gekoppelt, so dass das Abschalten der Heizung, die Nutzung von

Abwärme und die Kühlung über die Außenluft automatisiert ablaufen. Der Verbrauch an Per in der

Entfettungsanlage konnte durch die Installation einer Vakuumdestillationsanlage mit Kreislaufführung auf 5

% gesenkt werden. Alle eingesetzten Stoffe und Maschinen werden nach Aspekten des Umweltschutzes

bewertet und kontinuierlich auf umweltverträglichere Alternativen überprüft. So wurde zum Beispiel zum

Schneiden von Rohren ein Kühlschmierstoff durch umweltfreundliches Rapsöl ersetzt.

Beim Anbau an das Entwicklungs- und Technologiezentrum wurden

ökologische Aspekte bereits während der Planung berücksichtigt.

So kann der Neubau eine Dachbegrünung, wassergebundene

Parkplätze (Pflastersteine mit Ökofugen), spezielle

Wärmedämmungen und eine EIP-Installation (das ist ein PC-

gesteuerter Haushalt, bei dem z.B. Lampen mit Lichtsensoren

gekoppelt sind) vorweisen.

Ständig wird versucht, den Abfall zu reduzieren, indem beispielsweise der Anfall von Verschnittmaterial

beim Stanzen verringert wird. E.G.O. betreibt eine konsequente Mülltrennung, die durch die Einführung

eines Gesamtentsorgungskonzeptes erheblich verbessert werden konnte. Der Einsatz eines

Abfallfacharbeiters vor Ort garantiert die korrekte Trennung der Abfälle. Die Transportwege sind optimiert,

so dass die Emissionen durch Transportfahrzeuge möglichst gering gehalten werden.

E.G.O. engagiert sich stark in der Entwicklung umweltfreundlicher Produkte. So ist das Unternehmen in

vielen Arbeitskreisen vertreten, unter anderem im Arbeitskreis „Produktbezogener Umweltschutz“ des

Zentralverbandes Elektronik- und Elektroindustrie e.V. Hier arbeitet E.G.O. zusammen mit anderen

Unternehmen am Projekt „Bleifreies Löten“. Gemeinsam mit einem Kunden hat E.G.O. ein

kennfeldgesteuertes Temperaturregelsystem für Motorkühlkreisläufe entwickelt, das dazu beiträgt,

Emissionen zu verringern. Eine andere wegweisende Entwicklung, die E.G.O. in Zusammenarbeit mit der

Firma HJS erarbeitet hat, wurde mit dem Umweltpreis 2003 der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

ausgezeichnet. Es handelt hierbei sich um ein Filtersystem zur Entfernung von Ruß aus Diesel-Abgasen.

-36-

Mit dem Strahlungsheizkörper stellt E.G.O. zudem ein komplett recyclingfähiges und umweltfreundliches

Produkt her. Sämtliche Komponenten können wieder verwendet werden. Bereits 1995 wurde ein

„Faseraustauschprogramm“ gestartet, im Zuge dessen die Wärmedämmung der Strahlungsheizkörper auf

unbedenkliche Fasern umgestellt wurde. Im Rahmen des Managementsystems wird auf die Lieferanten und

Spediteure eingewirkt. Diese werden dazu angehalten, ein Umweltmanagementsystem aufzubauen und

Belange des Umweltschutzes in die Betriebsabläufe zu integrieren. Das Unternehmen beteiligt sich jedes

Jahr am „Girls‘ day“ und informiert junge Schülerinnen über den Umweltschutz in der E.G.O. und die

Funktion der Umweltschutzbeauftragten.

(Stand: 2/2005)

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Gambro Dialysatoren GmbH, Hechingen –

Anerkennung Industrie 2004

Gambro Dialysatoren GmbH

Holger-Crafoord-Str. 26

72379 Hechingen

Telefon: 07471 17-0

Telefax: 07471 17-1157

E-Mail: [email protected]

Internet: www.gambro.com

Gründungsjahr: 1973

Mitarbeiterzahl: 21.000 im Konzern

Branche: Entwicklung, Produktion und Vertrieb von Geräten und Zubehör zur Nierenersatztherapie

Standorte: Sitz in Hechingen, Zweigniederlassungen in Hechingen und Neubrandenburg

Gambro ist ein globales Medizintechnik- und Gesundheitsdienstleistungsunternehmen mit führenden

Positionen auf dem Gebiet der Dialysetechnik, der Blutkomponententechnik und

Gesundheitsdienstleistungen. Der Konzern gliedert sich in die drei Geschäftsbereiche, Gambro Healthcare,

Gambro Renal Products und Gambro BCT. Die Gambro Dialysatoren GmbH in Hechingen gehört zum

Geschäftsbereich Gambro Renal Products, der eine breite Palette von Produkten für Behandlungen in den

Bereichen Hämo- und Peritonealdialyse bietet.

Gambro Hechingen ist der größte Produktionsstandort für künstliche Nieren (Dialysatoren) und für

Dialysekonzentrate im Gambro-Konzern. Neben der Produktion gehören die konzernübergreifenden

Forschungsabteilungen mit chemischen, physikalisch-chemischen und biologischen Laboratorien zum

Standort. Gambro Hechingen ist das Zentrum für Membran- und Dialysatoren-Entwicklung und deren

Produktion. Die meisten Produktionseinrichtungen sind von der eigenen Konstruktions- und

Entwicklungsabteilung konstruiert worden. Ein Distributionszentrum versorgt aus Hechingen alle Kunden in

Deutschland, Österreich, Benelux und Schweiz mit der kompletten Produktpalette des Konzerns. Dank

immer weiter entwickelter Verfahrens- und Produktionstechniken ist die sichere, zuverlässige Produktion

von jährlich Millionen „künstlicher Nieren“ auf höchstem Qualitätsniveau möglich.

Leistungen im Umweltschutz

Die Gambro Dialysatoren GmbH setzt sich in ihrem unternehmerischen Handeln für eine ausgewogene

Berücksichtigung ökonomischer, ökologischer und sozialer Aspekte ein. Die Gambro-Gruppe ist im Dow

Jones Sustainability Group Index (DJSGI) für nachhaltige Unternehmen gelistet. Seit dem Jahr 1999 ist der

Standort Hechingen nach der internationalen Umweltmanagementnorm DIN EN ISO 14001 zertifiziert. Bei

der Umsetzung und Kontrolle der eigenen Ziele helfen selbst erarbeitete und praktizierte

Kennzahlensysteme, wobei absolute und spezifische Umweltkennzahlen (z.B. Lösungsmittel pro

hergestellter Membranfläche) zum Einsatz kommen. Auf freiwilliger Basis wird ein jährlicher Umweltbericht

erstellt und veröffentlicht.

-38-

Deutliche Fortschritte konnten in der Vergangenheit in der

Steigerung des Umweltbewussteins der Mitarbeiter erreicht werden.

Einen wesentlichen Anteil hat dabei das stetige Ansprechen und

„Kümmern“ um umweltrelevante Themen. Mindestens einmal pro

Jahr wird jeder Mitarbeiter im Umweltschutz geschult. Für alle

Ebenen existiert ein Aus- und Weiterbildungsplan. Zur Verringerung

des Pendelverkehrs setzt das Unternehmen Busse ein, deren

Zeitplan an den Schichtwechseln ausgerichtet ist.

Umweltorientierte Forschungs- und Entwicklungsprogramme führten in den vergangenen Jahren zu einer

permanenten Reduzierung von Rohstoffen und Emissionen. In den hauseigenen Recyclinganlagen werden

die bei der Herstellung der Dialyseprodukte eingesetzten Lösungsmittel zurückgewonnen und wieder

aufbereitet. Umweltschädigende Sterilisationsgase wurden mit der Einführung der Dampfsterilisation

abgelöst. Seit 2000 werden ausschließlich mit heißem Wasserdampf sterilisierte Dialysatoren aus

Hechingen vertrieben.

Die durch die steigende Produktion zusätzlich benötige Energie konnte durch die Nutzung von Deponiegas

gedeckt werden. Hierzu wurde von der etwa 10 km entfernten Mülldeponie des Landkreises eine

Gasleitung zum Betriebsgelände verlegt. Unter Verwendung von spezieller Brennertechnologie kann das

„Abfallprodukt“ Deponiegas so zur Energiegewinnung genutzt werden und deckte 2003 ca. 20% des

gesamten Energiebedarfes. Eine besondere Innovation ist die Hofheizung, die zwei Funktionen gleichzeitig

erfüllt: Das erhitzte Kühlwasser der Spritzgussmaschinen erwärmt durch einen Wärmetauscher den

Hofheizungskreislauf. Dabei gibt das Wasser einen Teil seiner Wärmeenergie ab, so dass zum weiteren

Herunterkühlen deutlich weniger Energie benötigt wird. Das spart Energie und beheizt gleichzeitig den Hof,

was im Winter ein Plus an Sicherheit bedeutet und den Einsatz von Streusalz vermeidet. Eine zusätzlich

gekoppelte Wärmerückgewinnung sorgt für die Beheizung des Distributionszentrums. Für die

Druckluftversorgung wurden 2003 neue Kompressoren installiert. Aus Energiespargründen wurden beide

Anlagen ebenfalls mit Wärmerückgewinnungssystemen ausgestattet. Die Klimaanlagen der neuen

Produktionsgebäude sind an das Abwärmesystem der Kälteerzeugung angeschlossen.

Mit der über die Jahre wachsenden Produktion ist der Wasserverbrauch gestiegen. Zur Reduzierung des

Frischwassereinsatzes wurde am Standort Hechingen bereits im Jahr 2000 ein Brauchwassersystem

installiert, das alle Toilettenspülungen sowie die Brunnenanlage über ein separates Leitungssystem

versorgt (Einsparung mehrere tausend m3 Frischwasser). Bei der Gestaltung des Betriebsgebäudes

wurden Dach- und Freiflächenbegrünung umgesetzt und der Parkplatz mit einem Belag ausgestattet, der

eine Versickerung des anfallenden Regenwassers ermöglicht.

Im Bereich der Abfallwirtschaft waren und sind die stoffliche Verwertung und die Wiederverwendung

wesentliche Bestandteile des Umweltprogramms. So ließ sich der Anteil zur Wiederverwertung auf über

90% des gesamten Abfallaufkommens steigern. Auch im Produktbereich spielt der Umweltschutz eine

wichtige Rolle: Bei der Verwendung von hochkonzentrierten Austauschflüssigkeiten kann das

Transportvolumen und die Lagerkapazität um 80 % reduziert werden (Verminderung des Verpackungs- und

Transportaufwands). Die Kunden werden zudem über die ökologisch optimale Nutzung der Produkte

beraten.

-39-

Darüber hinaus kommt zur Verminderung der verkehrsbezogenen Umweltauswirkungen ein

Tourenplanungsprogramm zum Einsatz. Die Fahrer werden für eine wirtschaftliche und umweltbewusste

Fahrweise sensibilisiert.

(Stand: 2/2005)

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IMO Ingo Müller Oberflächentechnik, Königsbach-Stein –

Anerkennung Industrie 2004

IMO Ingo Müller Oberflächentechnik

Remchinger Str. 5

75203 Königsbach-Stein

Telefon: 07232 3006-0

Telefax: 07232 3006-8000

E-Mail: [email protected]

Internet: www.imo-msp.de

Gründungsjahr: 1973

Mitarbeiterzahl: 210

Branche: Metallveredelung

Standort: Königsbach-Stein

Innerhalb kürzester Zeit entwickelte sich das durch Ingo Müller gegründete Familienunternehmen zu einer

international tätigen Unternehmensgruppe, die heute auf die galvanische Beschichtung von Präzisionsteilen

als Bandware und Einzelteile spezialisiert ist. Im Jahr 2000 wurde das neu erbaute Technologiezentrum für

Oberflächenbeschichtung im Industriegebiet von Königsbach bezogen.

Die Produktionsanlagen wurden allesamt von der Unternehmenstochter MSA GmbH (Müller

Sondermaschinen und Anlagenbau) gebaut und entsprechen höchstem technischem Niveau. Inzwischen

produziert IMO auf über 25 Bandanlagen zur Selektivbeschichtung, drei MPP-Spot-Veredelungsanlagen,

einer Gestellgalvanik und zwei hochmodernen Vollautomaten für Trommel-, Gestell- und Vibrationstechnik.

Dieser strategische Wettbewerbsvorteil sichert dem Unternehmen nach wie vor seine Vorreiterstellung als

Technologieführer in der Galvanobranche. Dies beweisen auch die über 500 zufriedenen Kunden aus den

unterschiedlichsten Branchen und Ländern, wie Automobilindustrie, Elektrotechnik, Telekommunikation,

Luft- und Raumfahrttechnik sowie Medizintechnik.

Rund 63 % des Umsatzes werden alleine im Bereich der Automobilindustrie getätigt. Aufgrund der hohen

Qualitätsansprüche erhielt IMO als eine der wenigen Firmen in dieser Sparte das Zertifikat der neuen

ISO/TS 16949:2002.

Leistungen im Umweltschutz

Neben der Qualitätspolitik ist auch der Umweltschutz bei IMO fest verankert. Die Schonung der natürlichen

Ressourcen, die Einsparung von Energie und Wasser und die Reduzierung des Chemikalieneinsatzes

stellen grundlegende Ziele dar. Das eingeführte Umweltmanagementsystem ist sowohl nach der

europäischen Öko-Audit-Verordnung (EMAS) als auch nach der internationalen DIN EN ISO 14001

zertifiziert.

-41-

Das Unternehmen sieht sich als Vorreiter in der Galvanobranche

und setzt modernste Techniken ein, um so umweltschonend wie

möglich zu produzieren. Die Sicherheitsstandards liegen weit über

den gesetzlichen Vorgaben, in den zurückliegenden Jahren wurden

über 9 Mio. Euro in eine hochmoderne Abwasser- und

Luftreinigungstechnik investiert. Alleine die Anschaffung von

effizienten Kompressoren mit einem hohen Wirkungsgrad spart pro

Jahr knapp 1 Mio. kWh ein. Die Beheizung der Fertigungshallen

erfolgt zum größten Teil über eine konsequente Abwärmenutzung

der Kompressoren und Maschinen. Jede Halle verfügt über ein Zu-

und Abluftsystem, sodass die Räume nutzungsabhängig mit Luft

und Wärme versorgt werden. Kühlwasser wird bei Außentemperaturen von unter 10° C durch Freikühlung

bereitgestellt. Weitere Energieeinsparungen konnten durch eine Umstellung des Druckluftnetzes (Aufteilung

in Prozess- und Steuerluft) und die Isolierung der Galvanikbäder realisiert werden.

Als wegweisend sind die prozessintegrierten Maßnahmen zur Wassereinsparung einzustufen. Durch

Änderungen des Prozessablaufs bei der Entfettung fällt nur noch 1/3, bei den Galvanikbädern lediglich nur

noch 1/6 des ursprünglichen Abwasseraufkommens an. Die Mehrfachnutzung des Spülwassers mit Hilfe

modernster Ionenaustauschertechnik führt zu einer Recyclingrate von 99,7 %. Die einzelnen

Galvanikanlagen sind fast vollständig gekapselt, damit die Raumluft nicht belastet wird. In den einzelnen

Hallenschiffen herrscht zudem ein hoher Luftwechsel. Untersuchungen ergaben, dass hierdurch eine

Minimierung der Schadstoffe in der Arbeitsluft unter die Nachweisgrenze erzielt werden konnte.

Die in der Produktion eingesetzten RHB-Stoffe beziehen sich hauptsächlich auf Chemikalien, die zur

Herstellung der Galvanikbäder benötigt werden. In enger Zusammenarbeit mit den Badherstellern werden

hier die besten und umweltverträglichsten Lösungen erarbeitet. Das interne Abfallmanagement ist auf die

Vermeidung von Abfällen ausgerichtet. Der überwiegende Teil der Abfälle wird verwertet, lediglich 6% der

Gesamtmenge wird entsorgt. Für den Versand an die Kunden kommen größtenteils die Verpackungen aus

der Materialanlieferung zum Einsatz. Die ökologische Gestaltung des Betriebsgeländes beruht u.a. auf

einer Direkteinleitung des anfallenden Regenwassers in den nahe gelegenen Bach. Der Parkplatz wurde

wassserdurchlässig geschottert, die Innenhöfe begrünt. Durch bauliche Maßnahmen konnten die

Lärmemissionen erheblich reduziert werden. Die Anforderungen laut Genehmigung betragen tagsüber 65

dB (A) und nachts 50 dB (A). Diese Vorgaben werden bei freiwillig durchgeführten Lärmmessungen deutlich

unterschritten.

Einen wichtigen Stellenwert genießt die Einbeziehung der Mitarbeiter in das Umweltmanagement. Diese

werden regelmäßig über die Umweltschutzaktivitäten, die Umweltpolitik und –ziele des Unternehmens

informiert. Verbesserungsvorschläge zum Umweltschutz werden innerhalb des innerbetrieblichen

Vorschlagswesens gesondert honoriert. Im Rahmen des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses sind

spezielle KVP-Kreise zum Thema Strom und Wasser eingerichtet. Die Auszubildenden werden im

Umweltschutz geschult und bekommen die Monatskarten für Bus und Bahn erstattet. Die Umwelterklärung

wird aktiv zur Öffentlichkeitsarbeit und die Information der Nachbarschaft eingesetzt. Für Schulklassen aus

dem Ort und der Region finden regelmäßig Führungen durch den Betrieb statt.

(Stand: 2/2005)

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MOCO J. A. Molfenter GmbH & Co. KG, Ulm –

Anerkennung Industrie 2004

MOCO J. A. Molfenter GmbH & Co. KG

Blaubeurer Straße 82

89077 Ulm

Telefon: 0731 165-0

Telefax: 0731 165-215

E-Mail: [email protected]

Internet: www.moco.de

Gründungsjahr: 1865

Mitarbeiterzahl: 100

Branche: Holzimport, Säge- und Hobelwerk

Standort: Ulm

Die Gründer der Firma MOCO waren Schiffsmeister aus der alten Ulmer Schifferzunft. 1865 wurde die

Ulmer Schifferzunft aufgelöst, dadurch waren die Schiffleute gezwungen andere Berufe zu ergreifen. Mit

dem Holzgeschäft waren die Familien Molfenter und Scheuffele schon vertraut, da sie das Holz für ihre

Schiffe im benachbarten Illertal selbst kauften. Es lag daher nahe, dass sich die Gründer des

Unternehmens dem Holzhandel zuwandten.

Inzwischen hat sich MOCO zu einem der führenden Hersteller von Vollholzprofilen für Wand und Decke,

Fußboden, Fassade und Gartenbau entwickelt. Die Rohware – hauptsächlich nordische Fichte/Tanne,

Kiefer und sibirische Lärche – stammt aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Mit modernen Produktionsanlagen

wird daraus Hobelware gefertigt. MOCO ist ständig bemüht, die Produkte in allen Bereichen zu verbessern

und mit Innovationen ein umfangreiches, modernes und vor allem qualitativ hochwertiges Lieferprogramm

zu bieten.

Leistungen im Umweltschutz

Als erstes Unternehmen der Hobelindustrie in Deutschland hat MOCO ein

Umweltmanagementsystem aufgebaut und sich 1997 freiwillig der europäischen

Öko-Audit-Prüfung (EMAS) unterzogen. Seitdem ist MOCO im Standortregister

der IHK Ulm als validiertes Unternehmen eingetragen. Die Revalidierungen

fanden in den Jahren 2000 und 2003 statt, eine weitere Teilnahme am EMAS-

System ab 2006 ist fest vorgesehen. Bereits vor der Validierung hat das

Unternehmen in Zusammenarbeit mit dem Ulmer Initiativkreis nachhaltige

Wirtschaftsentwicklung (unw) ein Konzept für den betrieblichen Umweltschutz

entwickelt

MOCO stellt ein vielseitiges Programm an Hobelwaren für verschiedenste

Einsatzbereiche her. Die Anstrichsysteme für oberflächenvergütete Hobelware sind mit dem Blauen Engel

nach RAL-UZ 12a ausgezeichnet. Mit dem unabhängigen Wilhelm-Klauditz-Institut (Fraunhofer

Arbeitsgruppe für Holzforschung) sind Güteprüfungs- und Überwachungsverträge abgeschlossen.

Behandelte Profilhölzer werden dabei stichprobenartig nach vorgegebenen Gebrauchseigenschaften und

-43-

Umweltaspekten geprüft. Das Nadelholz für die Hobelware stammt hauptsächlich aus Skandinavien und

wird größtenteils mit der Bahn angeliefert. Ein möglichst hoher Anteil der Rohware wird bei FSC-

zertifizierten oder PEFC-zertifizierten Lieferanten bezogen. Damit ist eine naturnahe und nachhaltige Pflege

des Waldes – und somit des Rohstoffes Holz – gewährleistet. MOCO selbst ist ebenfalls als FSC-

zertifizierter Betrieb registriert.

Eine wichtige Zielsetzung der Umweltbemühungen von MOCO bestand in der völligen „Autonomie von

Heizöl“. Aus diesem Grund wurden umfangreiche Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz und

der energetischen Nutzung von Holzabfällen unternommen. Bereits 1980 wurde in die Absauganlage eine

Wärmerückführungsanlage integriert, die in der kalten Jahreszeit die entstehende Prozesswärme (u.a. der

Drucklufterzeugung) als Heizenergie nutzt. Seit 1995 ermöglicht eine neu errichtete Holzfeuerungsanlage

die im Betrieb anfallenden Holzreste und Filterstäube in Heizenergie umzuwandeln. Mit ihr wird der

gesamte Wärmebedarf von Produktion, Lagerhallen und Verwaltungsgebäude gedeckt, was einer

rechnerischen Einsparung von jährlich ca. 150.000 Litern Heizöl entspricht. Seit 1998 ist MOCO zudem in

Kooperation mit der Fernwärme Ulm GmbH (FUG) in der Lage, überschüssige Wärmeenergie in das

Fernwärmenetz einzuspeisen. Dies erspart der Ulmer Luft derzeit die Emission von ca. 330 Tonnen CO2.

Speziell Holz eignet sich ganz besonders für eine ganzheitliche Verwertung. Im gesamten Unternehmen

gibt es praktisch keinen Abfall. Anfallende Hobelspäne und das Sägemehl werden sortenrein gepresst und

finden in der Agrarwirtschaft oder in Reitställen weitere Verwendung. Darüber hinaus macht MOCO seine

Kunden vermehrt mit Erfolg darauf aufmerksam, dass Hobelware auch ohne Folienverpackung geliefert

werden kann, wenn die Ware sofort verarbeitet wird.

Der verantwortungsvolle Umgang mit den natürlichen Lebensgrundlagen stellt für MOCO eine langfristige,

unternehmerische Verpflichtung dar. Die Ziele der Umweltpolitik sowie das Umweltprogramm legt die

Geschäftsleitung im Dialog mit dem Umweltausschuss fest. Alle Mitarbeiter in Produktion und Verwaltung

sind die Umsetzung der Ziele eingebunden. In jährlich stattfindenden Unterweisungen werden die

Grundsätze der umweltorientierten Unternehmensführung aufgegriffen und vermittelt. Die Aufgaben und

Verantwortungsbereiche der Umweltbeauftragten sind klar in den Stellenbeschreibungen formuliert.

(Stand: 2/2005)

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SWU Stadtwerke Ulm⁄Neu-Ulm GmbH –

Preisträger Industrie 2006

Anerkennung Industrie 2004 und 2002

SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH

Karlstr. 1

89073 Ulm

Telefon: 0731 166-0

Telefax: 0731 166-4909

E-Mail: [email protected]

Internet: www.swu.de

Gründungsjahr: 1983

Mitarbeiterzahl: 1.000

Branche: Energieversorgung, Verkehrsbetriebe

Standorte: Ulm und Neu-Ulm

Die SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm mit ihren beiden Tochtergesellschaften SWU Energie GmbH (mit der

sich das Unternehmen um den Umweltpreis 2006 bewarb) und SWU Verkehr GmbH beliefern die Region

Ulm und Neu-Ulm mit Strom, Erdgas, Wärme, Trinkwasser und tragen mit Bussen und Straßenbahnen zu

einem leistungsfähigen öffentlichen Personennahverkehr bei. Mit mehr als 200.000 Kunden zählt die SWU

zu den führenden Energiedienstleistern Baden-Württembergs. Die moderne Unternehmensstruktur

ermöglicht die Entwicklung und Umsetzung neuer und kundengerechter Produkte und

Dienstleistungsangebote. Neben den traditionellen energie- und verkehrsnahen Tätigkeitsfeldern bietet die

SWU deshalb heute auch Dienstleistungen in den Bereichen Telekommunikation, IT-Management und

Consulting.

Leistungen im Umweltschutz

Das Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt ist fest in den Unternehmensleitlinien der SWU verankert.

Als erstes Versorgungsunternehmen Baden-Württembergs ist die SWU in ihrer Gesamtheit und an allen

Standorten nach der internationalen Industrienorm DIN EN ISO 14.001 zertifiziert und führt das europäische

EMAS-Siegel für ein geprüftes Umweltmanagement. Mit der Implementation eines integrierten

Managementsystems im Jahr 1999, das nicht nur Umweltschutz, sondern auch Qualitätssicherung,

Arbeitssicherheit und Gesundheit umfasst, können heute die unternehmensinternen Vorgaben durch die

intensive Zusammenarbeit von einzelnen Beauftragten optimal erfüllt und kontinuierlich verbessert werden.

Ein wichtiger Ansatzpunkt des Unternehmens ist die effiziente und umweltfreundliche Energie- und

Wärmeerzeugung sowie die Förderung regenerativer Energien. Dies wird vor allem durch moderne

Blockheizkraftwerke (BHKW) auf Erdgasbasis wie das im Neu-Ulmer Stadtteil „Vorfeld“ geleistet. Im

Vergleich zu einem herkömmliche Kraftwerk spart das BHKW (das rund 17.000 Haushalte mit Strom

versorgt und 60 Mio. kWh Wärme erzeugt) durch seinen hohen Wirkungsgrad über ein Drittel Erdgas ein

und entlastet das Klima pro Jahr um etwa 28.000 Tonnen CO2.

-45-

Die Fernwärme Ulm, eine 50-prozentige Tochter der SWU, hat in 2004 ein Biomasseheizkraftwerk mit einer

thermischen Leistung von 58 MW und einer elektrischen Leistung von 9,6 MW in Betrieb genommen. Durch

die Nutzung von Resthölzern trägt es zu einer weiteren wesentlichen Verbesserung der Klimabilanz bei.

Eine der größten Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft sieht die SWU darin, die Abhängigkeit

von Energielieferanten und fossilen Energiequellen dauerhaft zu reduzieren. Deshalb verfolgen die

Stadtwerke das Ziel konsequent weiter, den Anteil der eigenen Stromerzeugung auf 580 GWh im Jahr 2009

und 1.200 GWh in 2012 zu erhöhen und dabei verstärkt auf erneuerbare Energien und umweltfreundliche

Technologien zu setzen. Dies verwirklicht die SWU durch den Bau eigener Kraftwerke und durch die

Beteiligung an Kraftwerksprojekten. Unter anderem sind folgende Kraftwerke in der Planung bzw. bereits in

der Bauphase:

2010 soll das Pumpspeicherkraftwerk im Blautal mit etwa 45 MW Leistung in Betrieb gehen. In

Spitzenzeiten können hier mit Wasserkraft 130 Mio. KWh pro Jahr erzeugt werden. Mit dem

geplanten Kraftwerk ist die SWU in der Lage, Strom zu „speichern“ und leistet damit einen

wertvollen Beitrag zum Ausbau regenerativer Erzeugungsanlagen.

In Neu-Ulm plant die SWU den Bau eines Biomasse-Kraftwerks, basierend auf der Holzvergasung.

Es ist eine der ersten Anlagen, bei der diese Technik eingesetzt wird, um Strom und Wärme mit

Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) zu produzieren.

Mit 70 % hält die SWU eine Mehrheitsbeteiligung am Wasserkraftwerk in Mainz-Kostheim mit einer

Erzeugung von 17,4 Mio. KWh per anno, das bis 2008 in Betrieb gehen soll.

Mit einem Kraftwerksanteil von 76 MW beteiligt sich die SWU an einem Gas- und

Dampfturbinenkraftwerk in Hamm-Uentrop, das voraussichtlich 2007 fertig gestellt sein wird. Der

SWU-Anteil entspricht 370 Mio. KWh und damit einem Drittel des Stroms, den die SWU jährlich

verkauft. Der elektrische Wirkungsgrad des Kraftwerks ist mit 58 % weltweit der höchste. Der

Kraftwerkspark in Deutschland hat gegenwärtig einen mittleren Wirkungsgrad, der unter 40 % liegt.

Allein der Anteil der SWU leistet hier eine CO2-Einsparung von 125.000 Jahrestonnen.

Die SWU erachtet es weiterhin als ökologisch sinnvoll, auch in die Erneuerung von

Kohlekraftwerken zu investieren und Altanlagen mit Wirkungsgraden von 30 % zügig zu ersetzen.

Da auch die Erdgasvorräte endlich sind, ist es aus Sicht der SWU nicht zu vertreten, Kraftwerke für

die Grundlast mit Erdgas zu betreiben. Deshalb beteiligt sich das Unternehmen mit jeweils 5 % an

zwei Kohlekraftwerken, die ab 2011 Strom produzieren werden und Wirkungsgrade von 45 %

bzw.60 % (KWK) aufweisen.

Bis zu diesem Zeitpunkt, wird auch die Fernwärme Ulm GmbH ein zweites Biomassekraftwerk in

Ulm in Betrieb genommen haben und dort 220.000 Tonnen CO2 einsparen, das gegenwärtig durch

Kohleverbrennung freigesetzt wird.

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Besonders hervorzuheben bei der Entwicklung neuer Technologien

ist das Engagement der SWU in der Brennstoffzellenforschung. In

der Sparte „Zukunftsweisende Erdgasanwendungen“ wurde die

SWU dafür bereits mit dem Preis der deutschen Gaswirtschaft 2000

ausgezeichnet. 2004 wurde in einem Joint Venture mit dem

Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW) die

Ulmer Brennstoffzellen-Manufaktur gegründet.

Wichtige Beiträge zum Umweltschutz leistet die SWU auch durch ihr Produktangebot. So können die

Kunden als Bezieher des „Schwabenstroms“ zwei Ökostromvarianten nutzen. Neben dem Angebot

„glücklicher Strom“ ist insbesondere der „Schwabenstrom Natur“ als „grüne“ Variante verfügbar. Der Öko-

Strom der SWU ist zertifiziert nach „Grüner Strom Label e.V.“ und ausgezeichnet mit dem Label „Gold“.

Erzeugt wird der Ökostrom primär in neu gebauten regionalen Wasserkraftwerken und in den

Photovoltaikanlagen der SWU Energie. Als Energiedienstleister unterstützt das Unternehmen seine Kunden

zudem durch einen umfangreichen Beratungsservice im effizienten Umgang mit Strom, Erdgas und

Trinkwasser.

Seit der Markteinführung von „SchwabenGas mobil“ wurden zwei Förderprogramme aufgelegt, die

Kraftfahrzeughalter für den umweltschonenden Kraftstoff Erdgas gewinnen konnten. Seit 2003 betreibt die

SWU zusammen mit einem weiteren Partner eine Erdgastankstelle an der Bundesstraße 10. Eine zweite ist

in Neu-Ulm geplant.

Im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit nutzt die SWU insbesondere die Umwelterklärung, um über ihre

ökologischen Leistungen zu informieren. Ein wichtiges Anliegen ist dem Unternehmen die Zusammenarbeit

mit anderen Organisationen. Die SWU-Unternehmensgruppe ist Mitglied in der Lokalen Agenda 21 Ulm,

dem Klima-Bündnis und dem Umweltpakt Bayern. Darüber hinaus werden finanziell und mit technischer

Beratung die Projekte „Umwelt macht Schule“ und „Ökoprofit“ unterstützt.

Die SWU Energie ist Mitbegründer der Solarstiftung Ulm/Neu-Ulm und fördert diese mit rund 150.000 €

jährlich. Die Stiftung unterstützt kommunale und private Anstrengungen für den Klimaschutz und zur

Senkung der CO2-Emissionen, wobei die Schwerpunkte auf der Nutzung der Solarenergie zur

Warmwasserbereitung und der Stromerzeugung liegen. Zahlreiche Aktionen in Zusammenarbeit mit der

SWU haben dazu geführt, dass der jährliche Zuwachs an Solaranlagen – gemessen an verlegter

Kollektorfläche – weit über dem Bundesdurchschnitt und Ulm in der Solarbundesliga der Städte über

100.000 Einwohner an zweiter Stelle liegt.

Im Jahr 2006 wurde eine Stiftungsprofessur für zunächst fünf Jahre an der Fachhochschule in Ulm

eingerichtet. Als Aufgabenfelder sind die Erforschung erneuerbarer Energien und das immer wichtiger

werdende Energiedatenmanagement vorgesehen.

(Stand: 12/2006)

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Wackenhut Schlafkultur GmbH & Co. KG –

Anerkennung Industrie 2004

Wackenhut Schlafkultur GmbH & Co. KG

Karl-Wackenhut-Str. 1

72213 Altensteig

Telefon: 07453 277-0

Telefax: 07453 277-280

E-Mail: [email protected]

Internet: www.wackenhut.de

Gründungsjahr: 1949

Mitarbeiterzahl: 158

Branche: Herstellung und Vertrieb von Schlafzimmermöbeln, Hotel- und Objekteinrichtung

Standort: Altensteig-Überberg

Seit mehr als 50 Jahren stellt das 1949 gegründete Familienunternehmen exklusive Schlafzimmer her.

Durch den Anspruch an Design, Funktion, Materialien und Verarbeitung hat sich die Wackenhut

Schlafkultur zu einem der führenden Anbieter entwickelt. Heute fertigt Wackenhut mit 158 Mitarbeitern und

modernsten Fertigungsanlagen auf 25.000 m² Produktionsfläche qualitativ hochwertige

Schlafzimmermöbel.

Das Produktangebot gliedert sich im Wesentlichen in vier Linien mit unterschiedlichen Programmen. Dabei

steht die Linie „elegant style“ für Schlafzimmer, die bewährte und traditionelle Konzepte widerspiegelt. Die

Linie „modern style“ setzt, wie der Name schon sagt, auf smarte und innovative Lösungen. Die neueste

Linie „international style“ ist besonders designorientiert und verkörpert Klarheit und Reduktion auf

eindrucksvolle Art und Weise. Die erweiterte Kompetenz „interior style“ bietet umfassende und bis ins Detail

durchgeplante Einrichtungslösungen für Hotel- und Objekteinrichter. Hochwertige Designelemente aus

Lack, Holz, Metall und Glas geben jedem Schlafraum einen individuellen Charakter, verstärkt durch

ausgefallene Beleuchtungsideen. So bietet Wackenhut für jeden Geschmack das Richtige. Die

Schlafzimmerprogramme sind mit dem Blauen Engel „weil emissionsarm“ und dem Gütezeichen für

qualitativ hochwertige, sichere, gesundheits- und umweltverträgliche Möbel der Deutschen

Gütegemeinschaft Möbel e.V. ausgezeichnet.

Leistungen im Umweltschutz

Die Wackenhut Schlafkultur sieht sich als innovatives Unternehmen dazu verpflichtet, sparsam mit den

natürlichen Ressourcen umzugehen und den betrieblichen Umweltschutz kontinuierlich zu verbessern.

Hierzu wurde 1997 ein Umweltmanagementsystem eingeführt, das bis heute nach der europäischen Öko-

Audit-Verordnung (EMAS) validiert ist.

Bereits in der Produktentwicklung werden umweltrelevante Gesichtspunkte beachtet. So wird z.B. auf die

Verwendung von Kunststoffen und nicht mehr trennbaren Verbundmaterialien weitestgehend verzichtet. Ein

weiterer Beitrag zur Ressourcenschonung ist durch den Einsatz von Holzwerkstoffen gegeben, die aus

nachhaltiger Forstwirtschaft – vor allem aus dem umliegenden Schwarzwald, dem Bayerischen Wald und

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dem Harz – stammen. Die Produkte sind so konstruiert, dass eine lange Lebensdauer gewährleistet und

der Austausch von funktionellen Teilen möglich ist. Dies wird durch eine Garantie von 5 Jahren

unterstrichen. Durch den Einsatz von lösemittelarmen Lacksystemen im Bereich der Oberflächengestaltung,

wird zudem eine geringe Belastung der Wohnraumluft durch Lösemittelemissionen erreicht. Weiterhin ist

durch die hochwertige Oberfläche eine einfache Pflege und Reinigung der Produkte mit lauwarmem

Wasser möglich. Alle Produkte enthalten keine Materialschutzmittel wie Fungizide, Insektizide,

Flammschutzmittel oder halogenorganische Verbindungen, da sie im Hinblick auf die Entsorgung eine

besondere Umweltbelastung hervorrufen würden.

Auch im Produktionsbereich wird auf den schonenden Umgang mit den natürlichen Ressourcen geachtet.

Zur Reduzierung des Trinkwasserverbrauches werden die wasserberieselten Spritzkabinen mit

Regenwasser betrieben. Durch die Installation von zwei neuen Kompressoren und einer übergeordneten

Steuerung konnte die Effizienz der Druckluftanlage erheblich gesteigert werden. Die benötigte

Wärmeenergie wird zum größten Teil mit der betriebseigenen Holzfeuerung, in der die Holzabfälle aus der

Produktion genutzt werden, erzeugt. Weiterhin betreibt das Unternehmen eine konsequente Abfalltrennung.

Im Rahmen der vielfältigen Umweltschutzmaßnahmen spielt die umweltfreundliche Herstellung der

Oberflächenbeschichtung eine besondere Rolle. Bereits 1993 wurde durch die Errichtung einer der

modernsten Lackierstraßen (als Pilotanlage durch das Umweltbundesamt gefördert) die Weichen für eine

umweltverträgliche Lackierung der Produkte gestellt. Mit dieser Anlage konnte eine Reduzierung der

Lösemittelemissionen um ca. 85 % und der Lackabfallmengen um ca. 70 % gegenüber der alten

Lackstraße erzielt werden. Mit der Errichtung einer neuen Spritzanlage im Jahr 2004 schließt sich der Kreis

– die Umstellung auf lösemittelarme Lacksysteme in allen Bereichen der Oberflächenbeschichtung ist damit

vollzogen.

Die umweltrelevanten Gesichtspunkte bei Herstellung und Nutzung der Schlafzimmermöbel werden im

Rahmen von Produktschulungen im Unternehmen an die Vertriebspartner aus dem Möbelhandel

weitergegeben. Mit dieser Maßnahme wird eine Sensibilisierung der Verkaufsmitarbeiter für Umweltaspekte

erreicht und es können so verbraucherrelevante Informationen zum Thema Gesundes Wohnen

weitergegeben werden.

Die Mitarbeitereinbindung erfolgt u.a. durch Aushänge und die interne Mitarbeiterzeitung, die Beschäftigten

werden zudem in regelmäßigen Abständen im Bereich des Umweltschutzes geschult. Auch außerhalb des

Unternehmens ist die Wackenhut Schlafkultur engagiert, ihren Umweltgedanken weiter zu vermitteln. So

besteht z. B. mit dem Gymnasium Altensteig eine Kooperation zur Sammlung von gebrauchten

Druckermodulen. Des Weiteren referiert der Umweltschutzbeauftragte jährlich in den 12. Klassen über das

Thema betrieblicher Umweltschutz und Umweltmanagementsysteme.

(Stand: 2/2005)

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WELEDA AG, Schwäbisch Gmünd –

Anerkennung Industrie 2004 und 2000

WELEDA AG

Möhlerstr. 3 - 5

73525 Schwäbisch Gmünd

Telefon: 07171 919-0

Telefax: 07171 919-362

E-Mail: [email protected]

Internet: www.weleda.de

Gründungsjahr: 1921

Mitarbeiterzahl: 582

Branche: Arzneimittel und Körperpflegeprodukte

Standorte: 20 Niederlassungen weltweit; Hauptsitz in Arlesheim/Schweiz mit Zweigniederlassung

Schwäbisch Gmünd

Zukunftsorientiert wie erfahren, modern und traditionell anthroposophisch – das ist die WELEDA AG. Die

Firma begann im Jahre 1921 als pharmazeutischer Laborbetrieb mit eigenem Heilpflanzengarten. Heute ist

WELEDA einer der weltweit führenden Hersteller von Arzneimitteln der Komplementärmedizin und

ganzheitlicher Körperpflege. Die WELEDA Unternehmensgruppe hat ihren Stammsitz im schweizerischen

Arlesheim. Neben ihrer Zweigniederlassung in Schwäbisch Gmünd gehören weltweit 19

Tochterunternehmen der Gruppe an. Ziel des Unternehmens: die Gesundheit des Menschen zu erhalten,

zu fördern und wiederherzustellen.

Damals wie heute orientiert sich WELEDA ganz an den Bedürfnissen der Ärzte und Patienten, die

anthroposophische Arzneimittel nachfragen. Dies gilt auch für Verbraucher, die Körperpflegeprodukte aus

Natursubstanzen bevorzugen. Das WELEDA Sortiment umfasst rund 90 Körperpflege- und diätetische

Produkte sowie etwa 100 Arzneimittel für die Selbstmedikation. Außerdem werden an die 6.000

Fertigarzneimittel und etwa 200 Arzneimittel nach individuellen Einzelrezepturen hergestellt.

Leistungen im Umweltschutz

Ökologisches Denken und Handeln sind traditionell im Unternehmenskonzept von WELEDA verankert. Das

Unternehmen verfügt über ein Umweltmanagementsystem, das seit 1997 nach der europäischen Öko-

Audit-Verordnung (EMAS) und der internationalen Norm ISO 14.001 zertifiziert ist. Als eines der ersten

Unternehmen in Deutschland veröffentlichte WELEDA 1999 einen Nachhaltigkeitsbericht. Ökologische,

soziale und wirtschaftliche Unternehmensziele werden darin gleichrangig behandelt.

Auf synthetische Konservierungsmittel verzichtet WELEDA konsequent. Die Grundlage hierzu bilden

höchste Qualitätsanforderungen entlang der gesamten Herstellungskette, angefangen bei der

Rohstoffqualität. Rund 200 Pflanzenarten werden biologisch-dynamisch im WELEDA-eigenen

Heilpflanzengarten angebaut. Zahlreiche weitere Rohstoffe bezieht WELEDA von biologisch-dynamisch

und ökologisch wirtschaftenden Anbaupartnern.

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Bei der Planung und Erstellung des Verwaltungsneubaus standen ökologische und soziale Gesichtspunkte

im Vordergrund. Beim Neubau wurde auf die Wärmerückgewinnung, auf ein ökologisches

Gebäudelüftungskonzept sowie auf Grauwasser- und Regenwassernutzung Wert gelegt. Das Ziel, die CO2-

Emission um 1.000 Tonnen zu senken, wurde realisiert. Seit Januar 2001 versorgt sich WELEDA komplett

mit Strom aus regenerativen Energiequellen. Ergebnis: Es werden mehr als 2.400 Tonnen Kohlendioxid pro

Jahr eingespart!

Die ökologische Kompetenz der WELEDA AG wird aktiv nach außen kommuniziert, z.B. in den

vierteljährlich erscheinenden WELEDA-Nachrichten mit einer Auflag von rund einer Million oder bei

regelmäßigen Betriebs- und Gartenbesichtigungen, an denen jährlich an die 9.000 Besucher teilnehmen. Im

Jahr 2002 wurde der mit insgesamt 45.000 Euro dotierte WELEDA-Preis gemeinsam mit dem Bund für

Umwelt und Naturschutz vergeben. Er zeichnete Projekte aus, die sich in herausragender Weise der

Verantwortung für Mensch und Umwelt verpflichten. Im gleichen Jahr wurde das Mitglied der Schwäbisch-

Gmünder Geschäftsleitung Dr. Manfred Kohlhase vom Wirtschaftsmagazin „Capital“ und vom WWF

Deutschland zum „Ökomanager des Jahres“ in der Kategorie Mittelstand gewählt.

(Stand: 2/2005)

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Wollheim Saubere Sachen, Radolfzell –

Anerkennung Handel 2004

Wollheim. Saubere Sachen

Brotlaube 17

78462 Konstanz

Telefon: 07531 284-1605

Telefax: 07531 284-3856

E-Mail: [email protected]

Gründungsjahr: 2002

Mitarbeiterzahl: 1 Vollzeit, 2 in Teilzeit

Branche: Einzelhandel und Design

Standort: Konstanz

Wollheim ist ein Minikaufhaus für gewissenhafte Genießer. Die Künstlerin Esther Wollheim hat das

Geschäft als Gegenpol zur gängigen Konsumwelt gegründet. Sie sagt: „Wer etwas kauft, bestimmt wie die

Welt aussieht. Und wer dieser Einsicht Rechnung trägt, besteht auf Qualität, die zukunftsfähig ist.“ Der

Laden in der Altstadt von Radolfzell ist eine Fundgrube voller Überraschungen: Hier gibt es elegante

Kleidung für Damen und Herren, edles Schuhwerk, Hüte, Taschen und ausgefallene Accessoires, witzige

Designobjekte, Seifen, Parfüm und Wein. Allesamt mit Sorgfalt und Rücksicht aus qualitativ hochwertigen

und umweltfreundlichen Materialien hergestellt – schöne Sachen, saubere Sachen.

Leistungen im Umweltschutz

Umweltverträglichkeit ist ein zentraler Eckstein im Geschäftskonzept von Wollheim. Entscheidend ist dabei

die Überzeugung, dass eine aufrichtige Qualitätsoffensive, mehr noch als Verzicht und restriktive

Maßnahmen, einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Umwelt darstellt. Dies fängt bereits beim

Basismaterial an. Biologisch angebaute, schonend gewonnene und ohne Gift weiterverarbeitete

Grundstoffe fühlen sich besser an, sehen gut aus, lassen die Umwelt intakt, machen die Erzeuger nicht

krank und bieten ein Mehr an sozialer Sicherheit. Auch in der Produktion gehen Qualitätsanspruch und

Umweltschutz Hand in Hand. Vernünftige Herstellungsprozesse mit fairen Arbeitsbedingungen belasten

den Lebensraum weniger und sichern dauerhaft Existenzen; kunstvoll gefertigte Artikel sind interessanter,

fordern bewusstes Verhalten und wirken der Wegwerfmentalität entgegen.

Wollheim pflegt intensive Beziehungen zu den Lieferanten, damit die

strengen Anforderungen eingehalten und bei künftigen Vorhaben

berücksichtigt werden. Immer öfter kommt es auch zu einer

tatsächlichen Zusammenarbeit in der Entwurfphase.

Überdurchschnittlich viele Produkte werden in Deutschland hergestellt –

vielfach im Rahmen verschiedener Arbeitshilfeprojekte. Die Stoffe

stammen wo es nur geht aus kontrolliert biologischem Anbau und sind

ohne Ausnahme naturbelassen oder mechanisch statt chemisch

ausgerüstet. Das Leder ist zu 90 % pflanzlich gegerbt, Holz trägt das anerkannte FSC-Siegel. Kautschuk

aus Brasilien sowie Wollwaren aus Peru und der Mongolei werden umwelt- und sozialverträglich gewonnen

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und verarbeitet. Bei Wollheim lässt sich traditionelles Kunsthandwerk aus Anatolien, Nepal, aber auch aus

Oberbayern oder der Bodenseeregion neu entdecken. Ökologische Lebens- und Waschmittel werden

günstig und verpackungssparend (Nachfüllstation) angeboten und schlagen so die Brücke zum alltäglichen

Verbrauchsverhalten.

Informiert sein ist die Voraussetzung für verantwortungvolles Handeln. Geschäftsführerin Esther Wollheim

hat sich deshalb ein umfangreiches Wissen zum Thema „Saubere Sachen“ angeeignet. Sie sieht es als ihre

wichtigste Aufgabe, Kunden und Interessenten daran teilhaben zu lassen. Durch konsequentes „Vorleben“

zeigt sie, wie greifbar nah die Alternative eigentlich ist: Eine biologische Ernährung, die Nutzung öffentlicher

Verkehrsmitteln (Kunden die so anreisen, erhalten einen Rabatt), Strombezug aus erneuerbaren Energien

usw. Auch in Unterstützung der lokalen Umweltschutzbemühungen (Beratung Stadtentwicklung, NABU-

Vorstand u.a.) kommt ihr Engagement zum Tragen. Zukunftsmusik: ein Franchisemodell und

Produktionsgestaltung in Entwicklungsgebieten.

(Stand: 2/2005)