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LATEIN Mitteilungsblatt des Landesverbandes Berlin und Brandenburg im Deutschen Altphilologenverband (DAV) http://davbb.de Herausgeber: Der Vorstand des Landesverbandes 1. Vorsitzender: Prof. Dr. Stefan Kipf [email protected] 2. Vorsitzende: Prof. Dr. Ursula Gärtner [email protected] StR Gerlinde Lutter Beisitzer: StRef Karoline Holtz, StD Dr. Josef Rabl, StR Anne Gerlach, Andrea Weiner Redaktion: Maya Brandl · [email protected] Kassenwart: Peggy Wittich · [email protected] ISSN 0945-2257 JAHRGANG LIX / HEFT 3-2015 Namentlich gekennzeichnete Artikel müssen nicht unbedingt mit der Meinung des Vorstandes übereinstimmen. Anfragen bitte nur an die Schriftführung des Landesverbandes. – Nichtmitgliedern des Landesverbandes bietet der Verlag ein Jahresabonnement und Einzelhefte an. www.ccbuchner.de UND C. C. BUCHNER VERLAG · BAMBERG GRIECHISCH in Berlin und Brandenburg ©Musée du Louvre, Paris Verbandskonto: Konto-Nr. 35 22 00 69 75 · BLZ 160 500 00 Mittelbrandenburgische Sparkasse Säulen des Apollontempel in Side INHALT Antike und Film – Ein Rückblick auf den diesjähri- gen Wettbewerb „Lebendige Antike“ des DAV Berlin- Brandenburg Von Gerlinde Lutter und Andreas Wenzel 59 Drei Sprachen – ein Kurs: Der Europa-Gedanke im fremdsprachlichen Unterricht – ein Pilotprojekt Von A. Gerlach und S. Benkert 64 14. Wettbewerb Lebendige Antike – Impressionen eines Jurymitglieds Von von Stefanie Haupt 70 Mitteilungen / Hinweise 74 Impressum 74

UND ©Musée du Louvre, Paris GRIECHISCHlgbb.davbb.de/images/2015/heft-3/LGBB_032015_web.pdf · Entführung in Rom (Prima, L. 17–20) Klasse 9H Humboldt-Gymnasium Frau Svenja Bertram

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LATEIN

Mitteilungsblatt des Landesverbandes Berlin und Brandenburg im Deutschen

Altphilologenverband (DAV) http://davbb.de

Herausgeber:Der Vorstand des Landesverbandes

1. Vorsitzender: Prof. Dr. Stefan Kipf

[email protected]. Vorsitzende:

Prof. Dr. Ursula Gärtner [email protected]

StR Gerlinde LutterBeisitzer:

StRef Karoline Holtz, StD Dr. Josef Rabl,

StR Anne Gerlach, Andrea Weiner

Redaktion: Maya Brandl · [email protected]: Peggy Wittich · [email protected]

ISSN 0945-2257 JAHRGANG LIX / HEFT 3-2015

Namentlich gekennzeichnete Artikel müssen nicht unbedingt mit der Meinung des Vorstandes übereinstimmen. Anfragen bitte nur an die Schriftführung des Landesverbandes. – Nichtmitgliedern des Landesverbandes bietet der Verlag ein Jahresabonnement und Einzelhefte an. www.ccbuchner.de

UND

C. C. BUCHNER VERLAG · BAMBERG

GRIECHISCHin Berlin und Brandenburg

©Mus

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Verbandskonto: Konto-Nr. 35 22 00 69 75 · BLZ 160 500 00

Mittelbrandenburgische Sparkasse

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I N H A LT

■ Antike und Film – Ein Rückblick auf den diesjähri- gen Wettbewerb „Lebendige Antike“ des DAV Berlin- Brandenburg Von Gerlinde Lutter und Andreas Wenzel 59

■ Drei Sprachen – ein Kurs: Der Europa-Gedanke im fremdsprachlichen Unterricht – ein Pilotprojekt Von A. Gerlach und S. Benkert 64

■ 14. Wettbewerb Lebendige Antike – Impressionen eines Jurymitglieds Von von Stefanie Haupt 70

■ Mitteilungen / Hinweise 74

■ Impressum 74

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59LGBB 03 / 2015

Für dieses Jahr wurde bereits der vier-

zehnte Wettbewerb „Lebendige Anti-

ke“ ausgeschrieben, und es war wieder

beeindruckend, mit welchem Engage-

ment und Enthusiasmus die ca. 700

Teilnehmer - ob nun Einzelne, kleine Gruppen

oder ganze Klassen - sich dem sehr anspruchs-

vollen Thema gewidmet hatten. Dies spricht

für die Anziehungskraft des Wettbewerbs.

Nachdem Dr. Josef Rabl viele Jahre für die

Durchführung des Wettbewerbs verantwort-

lich gewesen war, übernahm in diesem Jahr

Gerlinde Lutter die gesamte Organisation - mit

allen vorher nicht bekannten Schwierigkeiten.

Zwei Hefte des AU (1/2005 und 6/2007) hat-

ten sich in der nahen Vergangenheit

dem Thema Antike und Film aus un-

terschiedlichen Perspektiven genähert.

Um möglichst viele Teilnehmer zu motivieren,

hatten die Vorstandsmitglieder des DAV Ber-

lin-Brandenburg zwei Aufgabenstellungen für

die verschiedenen Jahrgangsstufen entwickelt:

Teilnehmer aus den Klassenstufen 5–9 hatten

die Aufgabe, eine Lektion des verwendeten

Lehrbuchs in ein aussagekräftiges Drehbuch

umzuschreiben und dies auch szenisch um-

zusetzen. Die Jahrgangsstufen ab Klasse 10

sollten eine Sequenz aus einem Film, der einen

thematischen Bezug zur Antike aufweist, ana-

lysieren, und die Ergebnisse ihrer Arbeit an-

schaulich präsentieren. In Vorbereitung hierfür

bot die HU am 10.01.2015 allen Interessierten

einen Workshop zu Aspekten der Filmanalyse

an, der von Frau Dr. Feiersinger geleitet wurde.

Neben spezifi schen Kriterien für die beiden

Altersgruppen waren die Einbindung der la-

teinischen oder griechischen Sprache und die

eigene Kreativität bei der Umsetzung des je-

weiligen Themas von besonderer Bedeutung.

Was die Schüler hier zu leisten im Stande sind,

ist mehr als lobenswert; vieles davon ist aber

auch von den interessiertesten Schülern nicht

zu leisten, würden sie nicht tatkräftig von en-

gagierten Kollegen in ihren Vorhaben unter-

stützt. Einige von ihnen sind seit Jahren feste

Größen des Wettbewerbs.

Das Thema brachte es mit sich, dass sich der

logistische Aufwand (Wohin mit großen Bau-

werken?) in diesem Jahr in relativ engen Gren-

zen hielt; ein Stick oder eine CD genügten, und

ein Drehbuch im A4-Format war auch ohne

Weiteres von A nach B zu transportieren.

Die Jury einigte sich vor dem offi ziellen Abga-

betermin auf einheitliche Bewertungskriterien,

und nachdem alle Arbeiten eingereicht worden

waren, wurden diese auf drei Arbeitsgruppen

verteilt, die die einzelnen Produkte anhand des

Ein Rückblick auf den diesjährigen Wettbewerb „Lebendige Antike“ des DAV Berlin-Brandenburg

Antikeund Film

– Von Gerlinde Lutter und Andreas Wenzel –

Josef Rabl, Gerlinde Lutter und Andreas Fritsch im Gespräch

Das Audimax war bis auf den letzten Plazu gefüllt.

Wettbewerb „Lebendige Antike“ des DAV Berlin-Brandenburg

Tim Schneider, 1. Platz und Gewinner des Sonderpreises des „Vereins der Freunde der Museumsinsel“

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61LGBB 03 / 201560 LGBB 03 / 2015

zwei separate Zeremonien. Durch die dankens-

werte Unterstützung von Prof. Dr. Stefan Kipf

standen für die Altersgruppe I das Audimax

der HU und für die Altersgruppe II ein Hörsaal

zur Verfügung. Dieses Ambiente gab beiden

Veranstaltungen eine ganz besondere Note.

Die Preise waren von den Jurymitgliedern

angemessen verpackt und gestaltet worden.

Um den Anwesenden einen Eindruck von der

Preiswürdigkeit der Beiträge zu geben, waren

für die Veranstaltung der Altersgruppe I Aus-

züge aus den prämierten Beiträgen zu einer

Präsentation zusammengestellt worden. Der

Jury, zu der auch Teilnehmerinnen des Fach-

seminars von Frau Lutter gehörten, war es

wichtig, auf die Kriterien hinzuweisen, die für

die gemeinsame Entscheidung von Bedeutung

gewesen waren. Am Nachmittag übernahmen

die Preisträger der Altersgruppe II persönlich

diesen Part, indem sie ihre Arbeiten vorstellten

und Erläuterungen dazu gaben.

Alle Besucher beider Preisverleihungen ver-

folgten mit großem Interesse und wachsender

Begeisterung die Präsentationen und Vorträge.

Die vollständige Liste aller Preisträger fi nden

Sieauf den nächsten Seiten.

entwickelten Bewertungsrasters vorsortierten.

Bei einem abschließenden Treffen aller Jury-

mitglieder an einem Sonntag wurden die aus-

gewählten Beiträge der drei Arbeitsgruppen

gemeinsam angesehen, begutachtet, Vorzüge

und Nachteile gegeneinander abgewogen und

schließlich die vorläufi gen Preisträger fest-

gelegt. Im weiteren Verlauf erwies sich die

eine oder andere Entscheidung noch nicht als

tragfähig, bis nach weiterem Überlegen und

Nachdenken sich alle doch auf die diesjährigen

Preisträger einigen konnten.

Neben dieser spannenden, aber zeitintensiven

Arbeit waren noch weitere Aufgaben parallel

zu erledigen. Vor allem mussten Gelder orga-

nisiert werden, um die zu prämierenden Leis-

tungen auch in angemessener Form würdigen

zu können. Hier zeigten sich insbesondere der

Landes- als auch der Bundesverband des DAV

großzügig, und auch die Senatsverwaltung

stellte einen Geldbetrag zur Verfügung. So

konnten sich die Preise sehen lassen: Einige

davon hatten einen direkten Bezug zum Thema

des Wettbewerbs (z.B. Eintrittskarten für den

Filmpark Babelsberg oder Kinogutscheine), die

übrigen Preise bestanden aus Gutscheinen für

Aktivitäten in oder außerhalb von Berlin, Geld-

beträgen zur freien Verwendung und zahlrei-

chen Buchpreisen, die von einzelnen Verlagen

gespendet oder von den Geldmitteln beschafft

worden waren.

Bei den Preisverleihungen am letzten Mon-

tag vor den Sommerferien gab es diesmal ein

Novum: Da die Aufgabenstellung für beide Al-

tersgruppen sehr unterschiedlich war und die

Arbeitsergebnisse es wert waren, den anderen

Teilnehmern präsentiert zu werden, gab es

Die stolzen Preisträger auf der großen Bühne

Jurymitglieder bei der Moderation

Vorbereitungen der Jury

Preise, die sich sehen lassen können ...

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63LGBB 03 / 201562 LGBB 03 / 2015

Altersgruppe I

Platz 1André Petrov, Maximilian Papendick,

Marvin Egbede, Leonhard Stoll,

Kasimir Khadjavi

Sexta a (5); Canisius-Kolleg

Frau Ute Rosenbach

Ein Gladiatorenkampf (Viva 1)

Cornelius Cäsar Cress

Klasse 5/1 Heinrich-Schliemann-Gymnasium

Frau Beatrix Gerstmeyer

In Kino Veritas (Cursus, Lektion 10)

Platz 2Klasse 6a; Gymnasium Steglitz

Frau Catrin Dathe-Zenk

Cicero in periculo

Annika Brännström, Selma Gonzales,

Nuria Holle, Timon Traunecker,

Philipp Möhling

Sexta a (5) Canisius-Kolleg

Frau Ute Rosenbach

Gladio et rete; (Viva 1, Lektion 5)

Quarta b (7)

Evangelisches Gymnasium zum Grauen Kloster

Herr Michael Kreß

Überwindet die Liebe den Tod? – Orpheus und

Eurydike (DJ) (Felix Neu, L. 34)

Charlotte Böhm, Marlene Böhm,

Elisabeth Böhm, Klasse 7/1 und

Antonia Böhm, Klasse 9/2;

Heinrich-Schliemann-Gymnasium

Herr Böttcher

Fauler Zauber (Cursus, Lektion 22)

Platz 3Vannina Schultheis, Carlotta Glaß,

Victoria Borrmann, Alina Drache, Judith

Baller, Victoria Chu

Sexta a (5) Canisius-Kolleg

Frau Ute Rosenbach

Die Säkularfeier (Viva 1)

Altersgruppe II

Platz 1Georg Schmidt-Narischkin, Subonn Lee,

Kiara Breka, Leon Scholz, Georg Brettel

Untertertia c (8); Canisius-Kolleg

Frau Ute Rosenbach

Die Iden des März (Felix B, 65)

Lotte Käferstein, Ole Sußdorf,

Magdalena Scheinemann, Felix Hertnek

Klasse 9L; Evangelisches Gymnasium

Hermannswerder, Potsdam

Frau Bettina Grothe

Per iram, Frei nach Sophokles Antigone

Klasse 9 (WPU)

Diesterweg-Gymnasium

Frau Hilbrecht

Emptio fatalis (Prima C, Lektion 6)

Platz 2Franz Neumann, Mats Hinrichsen,

Genoveva Grüntuch, Philippa Bock,

Kilian Holle

Untertertia c (8); Canisius-Kolleg;

Frau Ute Rosenbach

„Die Iden des März“ in der Moderne (Felix B, 65)

Klasse 8L

Evangelisches Gymnasium Hermannswerder,

Potsdam

Frau Julia Brehmer

Entführung in Rom (Prima, L. 17–20)

Klasse 9H

Humboldt-Gymnasium

Frau Svenja Bertram

Die Varusschlacht (Viva, Lektion 30)

Platz 3Julia Gebhadt, Yasmina Gottwald

Klasse 8c; Einstein-Gymnasium, Neuenhagen

Frau Sigrid Schmitt-Waas

Der letzte Besuch (Felix, Lektion 21)

Klasse 8a; Diesterweg-Gymnasium

Frau Ulrike Geene

Der Vesuvausbruch (Felix neu, Lektion 18)

Klasse 9a; Diesterweg-Gymnasium

Herr Wießner-Drude

Theseus und der Minotaurus

(Felix neu, Lektion 30)

Altersgruppe III

Platz 1Tim Schneider

Q2; Victor-Klemperer-Kolleg

Frau Andrea Beyer

Percy-Jackson, Diebe im Olymp

LK Q2; Immanuel-Kant-Gymnasium

Herr Rainer Schäplitz

Pompeji

Platz 2Josepp Kim, Efe Önal

Klasse 10c; Goethe-Gymnasium

Herr Marcel Humar

Ist der Film ´Matrix´ eine gezielte Platon-

Rezeption?

Floriana Maloku, Nojoud Osman,

Klasse 10c WPU; Ernst-Abbe-Gymnasium

Frau Barbara Stalinski

Agora – Die Säulen des Himmels

Platz 3Anne-Marie Daschek,

Q2; Ernst-Abbe-Gymnasium

Herr Stefan Paffrath

Albus an ater sit …?

PREISTRÄGER DES 14. WETTBEWERBS LEBENDIGE ANTIKE

(mit Angabe der Klassenstufe, der Schule, der betreuenden Lehrkraft, des Titels und des Lehrwerks)

LandesverbandBerlin-Brandenburg

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65LGBB 03 / 201564 LGBB 03 / 2015

Was für Europa gilt, besitzt

gleichermaßen universelle

Gültigkeit für unsere Schüle-

rinnen und Schüler2 – nicht

umsonst verweist das Kom-

petenzmodell auf die Relevanz lebenslangen

Lernens3 und auch die konstruktivistische

Didaktik trägt der Tatsache Rechnung, dass

umfassende Bildung nur durch die Befähigung

junger Menschen zu selbstständiger Erweite-

rung und Vertiefung des individuellen Wissens

und Könnens zu erreichen ist4. Dies gilt auch

und insbesondere für das Erlernen von Fremd-

sprachen.

Mehrsprachigkeit als Chance

Es ist kein Novum, dass zwischen den gesetz-

lich und theoretisch verankerten Grundlagen

und der pädagogischen Wirklichkeit oft große

Differenzen auftreten.

In der Realität des schulischen Alltags fällt es

bekanntermaßen nicht immer leicht, Schüler

von der Vorteilhaftigkeit umfassender Sprach-

kenntnisse zu überzeugen. Dies ist umso

schwieriger, je umfassender die Anforderun-

gen der übrigen Schulfächer dem einzelnen

Lerner erscheinen und je minimalistischer der

persönliche Zugang zum Sprachenlernen aus-

geprägt ist.

Die obligatorische Teilnahme am Unterricht

der ersten und zweiten Fremdsprache befrie-

digt bei so manchem Schüler bereits das Be-

dürfnis nach interkultureller Kommunikations-

fähigkeit und unterbindet somit eine potentiell

fruchtbare Erweiterung des individuellen Ho-

rizontes.

Hintergründe

Über einige Jahre hinweg beobachteten die

Kollegen unseres sprachlich-künstlerisch ori-

entierten Gymnasiums folglich mit wachsen-

der Sorge eine stetig sinkende Zahl an Schü-

lern, die sich für das Erlernen einer dritten

Fremdsprache entscheiden.

Eine umfassende Analyse der Gründe für diese

Entwicklung würde zu weit führen – stellver-

tretend sollen nur die für uns offensichtlichen

Ursachen skizziert werden:

Statt der dritten Fremdsprache wurden kreati-

ve und – in den Augen der Lerner – leichtere

Fächer wie Kunst, Musik oder Darstellendes

Spiel zunehmend stark frequentiert. Die Par-

allelschaltung künstlerischer und sprachlicher

Fächer im Profi l- und Wahlpfl ichtbereich hatte

sich somit als nachteilig erwiesen.

Des Weiteren fand der Unterricht der drit-

ten Fremdsprache zu diesem Zeitpunkt noch

ab Klasse 8 mit zwei Wochenstunden statt –

durch das Blockmodell also nur einmal wö-

chentlich – und zeichnete sich somit nicht

durch größtmögliche Effektivität aus. Es ist

eine Binsenweisheit, dass Spracherwerb nicht

ohne regelmäßige Sprachbegegnung stattfi n-

den kann.

Integration des Kurses in das Schulprofi l

Um diesem Trend entgegenzuwirken, ent-

stand im Rahmen einer Aktualisierung unseres

Schulprofi ls der Gedanke des „Europakurses“.

Dieser kann in Jahrgangsstufe 8 als Profi lkurs

belegt werden und ist auf die Dauer eines Jah-

res begrenzt. Inhaltlich gliedert sich der Kurs in

Trimester – je eines für die nun erst ab Klasse

9 als Wahlpfl ichtunterricht wählbaren Fremd-

sprachen Latein, Französisch und Spanisch.

In den einzelnen Trimestern soll es den Schü-

lern ermöglicht werden, zwei für sie neue

Fremdsprachen kennen zu lernen. Da das An-

gebot an dritten Fremdsprachen mit dem An-

gebot an zweiten Fremdsprachen identisch ist,

besteht der Kurs sowohl aus Novizen als auch

aus Teilnehmern, die eine der angebotenen

Sprachen bereits seit einem Jahr lernen und

somit als authentische Experten in den Un-

terricht integriert werden können – eine He-

rausforderung für die Unterrichtsplanung und

gleichzeitig eine zusätzliche Chance.

Ziele des Kurses

Das Curriculum dieses Kurses ist so angelegt,

dass die Schüler sowohl sprachliche als auch

(inter)kulturelle Aspekte kennen lernen und

somit bereits vor der Teilnahme am eigentli-

chen Sprachunterricht einen Einblick in die

entsprechenden Lebenswelten erhalten – vom

Klang der Sprache bis hin zu grammatikali-

schen Besonderheiten, Essgewohnheiten oder

berühmten Persönlichkeiten.

Im Vordergrund steht dabei der Gedanke an

Europa als Wiege der westlichen Zivilisation

– begonnen wird der Kurs also chronologisch

mit Latein und dem Mythos des Zeus, der die

schöne Königstochter Europa begehrte.

Im Fokus stehen außerdem die lexikalischen

und kulturellen Parallelen der drei romanischen

Sprachen Latein, Französisch und Spanisch –

selbstverständlich exemplarisch. Vordergrün-

dig soll das sprachliche Schubladendenken der

Schüler zugunsten eines fruchtbaren Spra-

cherwerbs aufgebrochen werden.

Trotz der Notwendigkeit, sich nach Abschluss

des Kurses für eine der Sprachen zu entschei-

den, ist den Lernern somit im Idealfall bewusst

geworden, dass Sprachenlernen kein in sich

abgeschlossener Prozess ist, sondern Aufge-

schlossenheit und Weltwissen aus allen Le-

bensbereichen in sich vereint.

Sollte den Teilnehmern im Rahmen des Euro-

pakurses deutlich geworden sein, dass das Er-

lernen einer dritten Fremdsprache für sie keine

realistische Option darstellt, besteht immer

noch die Möglichkeit, einen gänzlich anderen

Profi lkurs für Klasse 9 zu wählen.

Da die Schüler diese Entscheidung bereits bis

zu den Osterferien getroffen haben müssen,

wird die danach verbleibende Zeit bis zum

Ende des laufenden Schuljahres in die Verzah-

nung der drei Sprachen durch kreative Projekte

investiert, die derzeit noch erarbeitet werden.

Planerische Aspekte

Die organisatorischen Besonderheiten des Eu-

ropakurses erstrecken sich auf die erforderli-

che Planung in Trimestern (Parallelsteckung

oder Stundenplanänderung durch den epo-

chalen Einsatz der Kollegen) sowie die Integ-

ration der Fremdsprachenlerner im 2. Jahr. Es

werden keine Klassenarbeiten geschrieben; die

Der Europa-Gedanke im fremdsprachlichen Unterricht – ein Pilotprojekt

Europa ist zweifellos

die Wiege der Kultur.

Aber man kann nicht

sein ganzes Leben

in der Wiege verbringen.

Oskar Maria Graf (1894–1967),

deutscher Schriftsteller1

«

Drei Sprachen –ein Kurs

– von A. Gerlach und S. Benkert, Tagore-Gymnasium –

Teil 1 der vierteiligen Artikelreihe

»

1 zitiert nach http://www.zitate.de/kategorie/Europa?page=22 Im weiteren Textverlauf wird auf Gendern zugunsten einer fl üssigeren Lektüre verzichtet. Dies stellt keine Wertung dar.3 Berliner Rahmenlehrpläne Englisch/Französisch/Latein/Spanisch für Sek. I, jeweils S. 6 unten Anhörungsfassung der neuen RLP, Teil A, S. 14 Kersten Reich: Konstruktivistische Didaktik, S. 96f.

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67LGBB 03 / 201566 LGBB 03 / 2015

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69LGBB 03 / 201568 LGBB 03 / 2015

Benotung erfolgt in Abhängigkeit von den Un-

terrichtsinhalten (siehe Modellplanungen).

Teil 1: Das Latein-Trimester

Der Zyklus für Latein wurde als Lernaufgabe

geplant und beginnt mit einer sprachlichen

und geschichtlichen Einführung: Wie begrüß-

ten sich die Römer? Wie wurde Latein ausge-

sprochen? Welche Größe hatte das Römische

Reich? Wie lange existierte es? Welche Beson-

derheiten sind erwähnenswert? Wie sah das

antike Rom überhaupt aus? Warum ist der La-

teinunterricht lohnenswert?

Anschließend werden am Mythos der Europa,

die immerhin Namensgeberin des Kurses ist, in

knapper Form die Grundlagen der Texterschlie-

ßungs- und Interpretationsarbeit gelegt.

Herzstück des Kurses ist die Beschäftigung

mit der römischen Alltagswelt: Durch einen

interkulturellen Vergleich soll es den Schülern

ermöglicht werden, ihre eigene Lebenswelt mit

der antiken römischen zu kontrastieren, sich in

diese hineinzuversetzen und Gemeinsamkei-

ten sowie Unterschiede zu erläutern.

Dazu werden an einem Modellsteckbrief die

Kriterien für einen solchen besprochen, bevor

von jedem Schüler ein individueller Steckbrief

als Ausgangsbasis erstellt wird. Von den Kurs-

teilnehmern wird erwartet, dass sie in diesem

Steckbrief verschiedene Lebensbereiche aus

ihrer ganz persönlichen Sicht präsentieren:

Familie, Kleidung, Freizeitverhalten, Bildung

und Essen sind nur einige der zu berücksich-

tigenden Aspekte.

Die im Folgenden zu erstellenden Steckbriefe5

zu einem römischen Jungen oder Mädchen

sollen zunächst thematisch in Stammgruppen

vorbereitet werden.

Stammgruppe 1 recherchiert zu Familie/Woh-

nen/Essen, Stammgruppe 2 zu Bildung und

Erziehung/Hobbies und Freizeit und Stamm-

gruppe 3 beschäftigt sich mit Kleidung/Religi-

on/Festen und dem Kalender6.

Im nächsten Schritt werden aus diesen Grup-

pen Expertengruppen gebildet, welche jeweils

einen Steckbrief gemeinsam erstellen, indem

sie die gesammelten Informationen in eine

visuell ansprechende und inhaltlich aussage-

kräftige Form bringen.

Nach diesen Gruppenarbeitsphasen wird über

einen Notenpool, d.h. nach Diskussion in den

Expertengruppen, eine Mitarbeitsnote für je-

den Schüler erteilt.

In der anschließenden Präsentationsphase

(Gallery Walk) sollen die Schüler in wieder-

um neu zusammengesetzten Gruppen7 ihre

Produkte – die Steckbriefe – präsentieren und

diese mithilfe der eingangs am Modell erar-

beiteten Kriterien sowohl sprachlich als auch

gestalterisch und inhaltlich evaluieren. Zu

diesem Zeitpunkt wird eine Produktnote unter

Berücksichtigung der Peer-Evaluation erteilt.

Schließlich werden die eigenen Steckbriefe der

Schüler mit den Steckbriefen zum römisch-

antiken Pendant verglichen, um eine Brücke

zwischen der antiken und der modernen Le-

benswelt zu schlagen.

Eine Refl exion der Produkte und des Arbeits-

prozesses gemeinsam mit den Kursteilnehmern

bildet den Abschluss des Latein-Trimesters und

die Ausgangsbasis für die Optimierung der Zy-

klusplanung.

Einige ausgewählte Materialien sind zu Illus-

trationszwecken beigefügt. Diese und weitere

können bei Interesse abgerufen werden via

[email protected]

Ausblick

Die praktische Umsetzung des Latein-Trimes-

ters soll in Teil zwei der Artikelreihe kritisch

refl ektiert werden. Gleichzeitig soll dann die

Planung für das Französisch-Trimester vorge-

stellt werden.

In Teil drei wird ebendieses refl ektiert und

ein Ausblick auf das letzte Trimester zu Spa-

nisch gegeben. Im vierten und letzten Teil der

Artikelreihe wird neben der Auswertung des

Spanisch-Trimesters auch die Vorstellung der

die Kursinhalte zusammenführenden sprach-

übergreifenden Kooperationsprojekte im Fokus

stehen.

Wir danken unserer Schulleitung, die diesen

Kurs ermöglicht, und den beteiligten Kollegen

der Fachbereiche Latein, Französisch und Spa-

nisch für Ihr Engagement.

Quellen:1) http://www.zitate.de/kategorie/Europa?page=2, 18.07.2015, 12.58 Uhr2) http://www.berlin.de/imperia/md/content/sen-bildung/schulorganisation/lehrplaene/sek1_englisch.pdf?start&ts= 1429785405&fi le=sek1_englisch.pdf, 18.07.2015, 12.55 Uhr3) http://bildungsserver.berlin-brandenburg.de/fi leadmin/bbb/unterricht/rahmenlehrplaene_und_curriculare_materialien/ Rahmenlehrplanprojekt/anhoerung/plan/1_Teil_A_Anhoerungsfassung_vom_28.11.2014.pdf, 18.07.2015, 13.02 Uhr4) Reich, Kersten: Konstruktivistische Didaktik. Weinheim: Beltz Verlag, 20125) Ellis, Rod: Second Language Acquisition. Oxford: Oxford University Press, 2013

5 Für den Gallery Walk empfi ehlt es sich, das Textformat „Steckbrief“ auf Postergröße erstellen zu lassen.6 Die entsprechende Hintergrundlektüre wird im Rahmen des Kurses zur Verfügung gestellt. Literaturliste auf Anfrage; Kontaktadresse siehe Ende des Artikels.7 Gruppenzusammensetzung: Ein Schüler aus jeder Expertengruppe, der den jeweils anderen Mitgliedern beim Rundgang den Steckbrief der jeweiligen Expertengruppe präsentieren kann; gleichzeitig aber auch mindestens ein Schüler pro Themenbereich (Stammgruppe), sodass eine kritische und reliable Evaluation möglich ist.

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71LGBB 03 / 201570 LGBB 03 / 2015

Zurück zu den Beiträgen. Nach endlosen Dis-

kussionen, Anschauen, noch mal Anschauen,

Abwägen und Einigen stand fest: In jeder Ka-

tegorie (5. bis 7. Klasse, 8. bis 9. Klasse, 10. bis

13. Klasse) nur einmal die Plätze eins bis drei

vergeben? Ein Ding der Unmöglichkeit! Und

nachdem großzügige Zusagen von Preisgel-

dern sowohl vom DAV als auch vom Senat

kamen, setzten wir getrost mehrere Preisträ-

ger zugleich auf ein Podest. In diesem Jahr

konnten sich die Gewinner nicht nur über hu-

morvolle, spannende und lehrreich nützliche

Büchergeschenke, sondern auch über Erleb-

nisgutscheine (z.B. für Besuch des Filmparks

Babelsberg, exklusive Stadtführungen und

Schwarzlichtminigolf) oder Geldgeschenke

freuen.

Ein Jammer, dass wir am Tag der Preisverlei-

hung nicht alle Filme in Gänze zeigen konnten,

es wäre eine sehr lustige Woche geworden!

Mit der zeitlichen Beschränkung auf gerade

einmal zwei Stunden konnten nur die Beiträ-

ge der Erstplatzierten in voller Länge gezeigt

werden. Gewonnen haben in der Altersgruppe

I: André Petrov, Maximilian Papendick, Marvin

Egbede, Leonhard Stoll und Kasimir Khadjavi

aus der Sexta a (5. Klasse) des Canisius-Kollegs.

– Von Stefanie Haupt, stellvertretend für die Jury –

Es wurde ein lebendiger Tag, das schon mal

vorweg. Am Montag, den 13.7., ganz kurz

vor den Ferien, füllte aufgeregtes, fröhliches

Geschnatter das Audimax der Humboldt-

Universität zu Berlin. Bis zur Empore waren

alle Plätze belegt mit Teilnehmerinnen und

Teilnehmern des 14. Wettbewerbs „Lebendige

Antike“, ausgelobt vom Deutschen Altphilolo-

genverband (DAV). In diesem Jahr waren Cine-

asten besonders angesprochen, es drehte sich

nämlich alles um das Thema Film.

Die Altergruppen I und II (5. bis 9. Klasse) wa-

ren aufgefordert, einen Lektionstext fi lmisch

umzusetzen und das taten sie – und wie! Die

Altersgruppe III (10. bis 13. Klasse) durfte sich

mit der Rezeption der lateinischen oder grie-

chischen Lebenswelt im Medium Film befas-

sen und konnte dafür auch einen vom DAV

angebotenen Workshop zur Filmanalyse in

Anspruch nehmen.

Wir, die Jury, konnten uns über zahlreiche

Einsendungen freuen und hatten viele, viele

Stunden Fernsehprogramm vor uns. Dieses

war so vielfältig wie die Wettbewerbsteil-

nehmer. Das Spektrum reichte von historisch

genau, modern adaptiert,

ergreifend, erheiternd, mit

Witz, Mut, Einfallsreichtum

und unglaublichem Enthusi-

asmus produziert.

So sehr wir uns auch über

die reiche, lebendige, sprit-

zig-witzige Verwendung des

altehrwürdig Lateinischen

freuten, wo waren denn die

Griechen?! Beteiligt euch,

auch ihr seid mit diesem

Wettbewerb gemeint!

14. Wettbewerb Lebendige Antike

– Impressionen eines Jurymitgliedes

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Sie stellten in ihrem Beitrag einen Gladiato-

renkampf nach. Ein weiterer erster Platz ging

in der Altersgruppe 5.-7. Klasse an Cornelius

Cäsar Cress (Klasse 5/1, Heinrich-Schliemann-

Gymnasium) mit seinem Beitrag „In Kino Veri-

tas“, einer amüsanten Aneinanderreihung von

gefl ügelten lateinischen Worten.

In der Altersgruppe II stachen die Sieger durch

außergewöhnliche Adaption des Antigone -

Themas hervor. Lotte Käferstein, Ole Sußdorf,

Magdalena Scheinemann und Felix Hertnek

(Klasse 9L des Evangelischen Gymnasiums

Hermannswerder) inszenierten, spielten und

fi lmten eine moderne Antigone, die so auch im

Fernsehen hätte laufen können.

In dieser Altersgruppe gab es sogar drei erste

Plätze, und auch hier waren wieder Vertreter

des Canisius-Kollegs ganz vorn dabei. Georg

Schmidt-Narischkin, Subonn Lee, Kiara Breka,

Leon Scholz und Georg Brettel aus der Unter-

tertia c (8) lieferten einen sehr sehenswerten,

dramatischen Film über die Iden des März ab.

Der dritte erste Platz ging an den Wahlpfl icht-

kurs 9 des Diesterweg-Gymnasiums. Überaus

amüsant wurde eine Lektion aus Prima C als

Stummfi lm inszeniert.

Nach der Preisverleihung am Vormittag zogen

wir zur Auszeichnung der Altersgruppe III in

einen kleineren Hörsaal um. Die Altersgruppe

der 10. bis 13. Klassenstufe hatte sich zwar

auch rege beteiligt, jedoch längst nicht so

zahlreich wie die 5. bis 9. Klassen.

Wir konnten unter allen Einsendungen fünf

Beiträge prämieren, und so hatten wir an

diesem Nachmittag fünfmal das Vergnügen,

den Präsentationen der Preisträgerinnen und

Preisträger zu lauschen. Nicht nur wir als Jury

hatten dieses Vergnügen, sondern auch alle

anderen Zuhörer, die in großer Zahl erschie-

nen waren und neugierig und gespannt den

Darbietungen folgten.

Einen ersten Platz belegte Tim Schneider vom

Victor-Klemperer-Kolleg. Sein Beitrag befasste

sich in beeindruckendem Umfang mit dem Film

„Percy Jackson – Diebe im Olymp“. Ein weiterer

erster Platz wurde an den Leistungskurs (Q2)

des Immanuel-Kant-Gymnasiums vergeben.

Der Kurs hat zum Film „Pompeji“ eigens eine

Website programmiert, die alle Fragen rund

um Pompeji beantwortet.

Josepp Kim und Efe Önal vom Goethe-Gym-

nasium (10c) gingen der interessanten Frage

nach, ob es sich bei dem Film „Matrix“ um eine

gezielte Platonadaption handelt. Sie erhielten

dafür einen zweiten Platz. Den anderen zwei-

ten Platz dieser Altersgruppe nahmen Floriana

Maloku und Nojoud Osman (WPU 10, Ernst-

Abbe-Gymnasium) entgegen.

Sie analysierten nach der Teilnahme am oben

erwähnten Workshop des DAV den Film „Ago-

ra – Die Säulen des Himmels“. Der dritte Platz

ging an Anne-Marie Daschek (Q2) vom Ernst-

Abbe-Gymnasium. Sie verglich die Darstellung

des Crassus in verschiedenen Filmen und be-

antwortete die Frage „Albus an ater sit...?“

Für dieses Jahr ist die spannende und vielsei-

tige Arbeit der Jury beendet. Aber: Nach dem

Wettbewerb ist vor dem Wettbewerb! Nun

heißt es, sich Gedanken zu machen und ein

neues Thema für den 15. Wettbewerb ´Leben-

dige Antike´ zu fi nden, das Schülerinnen und

Schüler sowie deren Lehrkräfte zur Mitarbeit

motiviert. Wir sind bereits auf der Suche und

freuen uns jetzt schon auf die nächste Runde!

Noch eine Bitte an alle Lehrerinnen und Leh-

rer, die zukünftig ihre Schülerinnen und Schü-

ler im Wettbewerb betreuen: Achten Sie bitte

auch auf die Ausschreibungskriterien! Bei eini-

gen Einsendungen lag z.B. KEIN Drehbuch oder

wenigstens eine vergleichbare Datei bei. Diese

Beiträge blieben unberücksichtigt, was für die

Schüler bitter sein musste.

Wir hoffen, dass in allen Schulen die Wett-

bewerbsbeiträge in angemessenem Rahmen

gezeigt werden können und bedanken uns

nochmals bei allen Teilnehmerinnen und Teil-

nehmern für die großartige Arbeit!

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Impressum ISSN 0945-2257

Latein und Griechisch in Berlin und Brandenburg erscheint vierteljährlich und wird herausgegeben vom Vorstand des Landesverbandes Berlin und Brandenburg im Deutschen Altphilologenverband (DAV) www.davbb.de

1. Vorsitzender: Prof. Dr. Stefan Kipf Humboldt Universität zu Berlin, Didaktik Griechisch und Latein · Unter den Linden 6 · 10099 Berlin [email protected]

2. Vorsitzende: Prof. Dr. Ursula Gärtner Universität Potsdam, Klassische Philologie Am Neuen Palais 10 · Haus 11 · 14469 Potsdam · [email protected] StR Gerlinde Lutter Tagore-Schule/Gymnasium, Berlin

Schriftleitung des StR Maya BrandlMitteilungsblattes: Zehntwerderweg 171 a · 13469 Berlin · [email protected]

Kassenwartin: StR Peggy Wittich [email protected]

Beisitzer: StRef Karoline Holtz, StD Dr. Josef Rabl, StR Anne Gerlach, Andrea Weiner

Grafi k / Layout: Fabian Ehlers Karlsruher Straße 12 · 10711 Berlin · [email protected]

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Mitteilungen & Hinweise

FEDERATION EUROPÉENNE DES ASSOCIATIONS

DE PROFESSEURS DE LANGUES ET DE

CIVILISATIONS CLASSIQUES

Hinweis: Euroclassica-Aufgaben für Latein und Griechisch 2015Die Aufgaben für Latein und Griechisch sowie das Auswertungsblatt können angefordert

werden. Die Latein-Aufgabe (in Deutsch-Englisch) kann vom 26.09. bis zum 23.12. 2015

geschrieben werden, danach bitte die Auswertung an Frau Bärbel Flaig, [email protected]

senden,

da sie die Gesamtauswertung erstellt und die Urkunden und Medaillen beantragt.

Sie ist Euroclassica-Beauftragte des DAV und seit 29.08.2015 Mitglied des Vorstands der

Euroclassica. Sie können sich auch bei Fragen dazu an sie wenden.

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C.C.Buchner Verlag GmbH & Co. KGLaubanger 8 | 96052 BambergTel. +49 951 16098-200 | Fax +49 951 16098-270

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Textarbeit 1:Ein Goldstück in PompejiZu den Lektionen 11-32.Von Dorothea Walz,ISBN 978-3-7661-7990-6,32 + 12 Seiten, € 7,40

Das Leseheft greift den Wortschatz und die Grammatik der Lektionen 11-32 von prima.nova auf. Die Geschichte, die in Pompeji im Jahr 79 n. Chr. kurz vor Ausbruch des Vesuvs spielt, handelt vom Schicksal einer Goldmünze. Das Hefterweitert neben Text- undSprachkompetenz v.a. dieKulturkompetenz.