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Der Operationstrakt in der Augenkli- nik der Medizinischen Fakultät ist grundlegend saniert und modernisiert worden. Die Kosten für die Bauleistungen belaufen sich auf 1,3 Millionen Mark. Allein für 465000 Mark wurden neue Möbel und Medizintechnik ange- schafft. Der modernisierte Bereich umfaßt 213 Quadratmeter Fläche im Erdgeschoß der Klinik, im einzelnen sind es ein Sterilisationsraum, ein OP- Vorbereitungsraum, zwei OP-Säle, ein Eingriffsraum, Umkleide- und Sa- nitärräume sowie ein Waschraum und ein Aufenthaltsraum für das Personal. Die Räume wurden vollständig reno- viert, d. h. es wurden Zwischendecken mit integrierter Beleuchtung eingezo- gen, Wände gefliest, Fußböden ver- legt, Plattenheizkörper und automati- sche Türen eingebaut. Die Fenster erhielten innen und außen neue Jalou- sien, da in der Augenchirurgie oft oh- ne störendes Tageslicht gearbeitet wird. Es wurde ein Notstromaggregat installiert, das innerhalb von 15 Se- kunden die Stromversorgung über- nehmen kann. Auch im Eingriffsraum gibt es ein modernes Deckenmikro- skop und einen Operateursstuhl. Dort und im kleineren Operationssaal wur- den neue Deckenleuchten angebracht. Eine Lautsprecheranlage sorgt für Musik und Unterhaltung der Patien- ten. Im Sterilisationsraum wurde die ge- samte Reinigungs- und Desinfekti- onsstrecke technisch erneuert. Dazu gehören unter anderem eine Wasch- maschine und ein Ultraschallbecken für die Reinigung der hochfeinen mi- krochirurgischen Instrumente, ein Druckluftgerät zum Spülen von Schläuchen und ein Sterilisator. Durch die Modernisierung erfüllt die Klinik die erforderlichen hygieni- schen Standards. Die Arbeitsbedin- gungen für die 20 Mitarbeiter dieses Bereiches haben sich grundlegend verbessert. In der Klinik und Polikli- nik für Augenheilkunde der TU Dres- den werden jährlich etwa 3500 Opera- tionen durchgeführt. Marion Fiedler „Es hat mir großen Spaß gemacht, dieses Projekt mitzugestalten“, sagt Ilka Tietze, Mitautorin des Studienführers für Frau- en der TU Dresden für die Fachrichtun- gen Mathematik, Naturwissenschaften, Technik und Wirtschaftswissenschaften 1995/96. Ein bißchen Wehmut schwingt mit in der Stimme, sicherlich auch deshalb, weil ihre ABM–Stelle im Mai 1996 aus- laufen wird. In der zweiten Januar–Ausgabe des Uni-Journals 1995 war noch zu lesen: „Zwei Akademikerinnen und eine Se- kretärin machen sich viel Mühe, damit die voraussichtlich 200 Seiten umfas- sende Broschüre substantiell, interes- sant, übersichtlich und jugendgemäß für die Schülerinnen erscheinen kann.“ Und nun liegt der erste ostdeutsche Studienführer für Frauen vor. Das Novum in der ostdeutschen Hochschullandschaft setzt auch für ver- gleichbare westdeutsche Projekte Maß- stäbe. Der radikale Rückgang der Anzahl von Studentinnen in Technik– und Na- turwissenschaften an der TUD ist der Anlaß, sich direkt an Schülerinnen der Gymnasien zu wenden. Und liest man die Schlagzeilen der Tagespresse auch heute, wird klar, wie berechtigt es ist, Frauen zu motivieren, ihre Fähigkeiten auszubauen und anzuwenden. Über- schriften wie „Kolloquium beklagt Kon- taktverlust bei Frauen“ in der Leipziger Volkszeitung im Dezember 1995 oder „Frauen haben weniger Chancen – Erhe- bung des Instituts für Personalwesen“ in der Süddeutschen Zeitung im gleichen Monat, machen deutlich, wie ange- spannt die Situation in unserem Land ist. Um so erfreulicher ist, daß in der 172 sei- tigen Broschüre Frauen zu Wort kom- men, die Studium, Beruf, Karriere und Familie gepackt haben. Dozentinnen an der TUD, TU- Stu- dentinnen und TU-Absolventinnen ( z. B. Frauen der freien Wirtschaft) berich- ten in der Broschüre von ihren Erfahrun- gen und machen Mut, den Schritt in die Männerdomänen zu wagen bzw. wecken die Neugier auf entsprechende Studi- engänge. Jederzeit sind diese Frauen be- reit, unseren künftigen Studentinnen ihr Wissen zu vermitteln. Nicht unerheblich dabei ist die Tatsache, daß die Berufs- chancen für Frauen in den typischen Männerberufen, denen zumeist ein tech- nisches Studium zu Grunde liegt, deut- lich besser sind, als in denen von Frauen bevorzugten erziehungs-, sprach- und sozialwissenschaftlichen Fächern. Ausgestattet mit einem Begleitbrief des Rektors der TUD gelangen diese Studienführer derzeit kostenlos an alle sächsischen Gymnasien, Berufsinfor- mationszentren und Arbeitsämter. In diesem Brief schreibt Professor Achim Mehlhorn:“ Wir wenden uns an Sie mit diesem Studienführer, weil die Weichen für ein Studium in einer naturwissen- schaftlich orientierten oder technischen Disziplin frühzeitig gestellt werden müssen, und würden uns freuen, wenn bei der Wahl der Hochschuleinrichtun- gen die TU Dresden oft den ersten Platz erhält. Die TU Dresden ist eine frauen- freundliche Hochschule.“ Doch auch Bildungseinrichtungen und Bibliotheken aus anderen Bundes- ländern interessieren sich schon rege für diese Broschüre. Gegen eine Schutzge- bühr von 10 DM kann sie über das Refe- rat Gleichstellung an der TUD bestellt werden. Die Gleichstellungsbeauftragte der TUD, Dr. Karin Reiche, ist zuver- sichtlich, daß andere Universitäten und Hochschulen ebenfalls entsprechende Broschüren herausgeben werden. Die Technische Universität Dresden mit ihren vierzehn Fakultäten prägt das Bild der ostdeutschen Hochschulen deutlich mit. Vielleicht gibt es bald eine Weiterentwicklung des Studienführers für Frauen, in dem sämtliche Studi- engänge vorgestellt werden. Dies wäre ein Ausblick, denn es gibt gerade auf diesem Gebiet noch viel zu tun. Beate Hennig Universitätsjournal Die Zeitung der Technischen Universität Dresden 7. Jahrgang 1. Januar-Ausgabe 1996 Nummer 1 AUS DEM INHALT Gemeinschaftsprojekt: „BWL-Lernsoftware interaktiv“ entwickelt und bereitgestellt Reise in die Vergangenheit: TUD-Wissenschaftler nahmen an Expedition nach Workuta teil Teamwork mit Kunstsammlungen: TU-Studenten beteiligten sich am Hogarth-Ausstellungskatalog Interesse für Jiddisches: TU-Angehörige singen in der Chorbühne TRITONUS Seite 2 Seite 3 Seite 5 Seite 12 Der Personalrat lädt alle Beschäftigten der Technischen Universität Dresden (außer Universitätsklinikum) zur Per- sonalversammlung am Montag, dem 22. Januar (14.45 Uhr) in den Schu- mann-Bau (Hörsaal A 251) ein. Der Vorsitzende Dr. Neumerkel be- richtet zur Arbeit des Personalrates im zweiten Halbjahr 1995 und gibt einen Ausblick: „Was steht uns bevor?“ Der Personalrat lädt ein Frauen an die Wissenschafts-„Front“! TU Dresden präsentiert: Erster ostdeutscher Studienführer für Frauen erschienen Freude bei Dr. Karin Reiche und Ilka Tietze (v.l.n.r.): Der erste ostdeutsche Studienführer für Frauen ist gedruckt Foto: UJ / Eckold Besser operieren mit Musik und Unterhaltung Fast eine halbe Million: Modernisierung des OP-Bereichs der Augenklinik der TU Dresden Werkstoff Holz komplex betrachtet Zur Gründung einer Interessengemein- schaft Holz fanden sich am 11. Januar auf Einladung von Prof. Dr. sc. techn. Roland Fischer, Direktor des Institutes für Holz- und Papiertechnik, Wissen- schaftler unterschiedlicher Fakultäten und Institute der Technischen Univer- sität zusammen, deren Arbeitsgebiete - in engerem und weiterem Sinne - alle eine Beziehung zum Werkstoff Holz haben, um erste Gedanken und Vorstel- lungen über Ziele der Interessenge- meinschaft auszutauschen. Die Teilnehmer der Veranstaltung erklärten, auf diesem Gebiet zusam- menarbeiten zu wollen, um die beste- henden Potenzen und Kooperations- möglichkeiten, die an der Technischen Universität Dresden in nahezu einmali- ger Weise vorhanden sind, besser zu nutzen. Das beinhaltet gemeinsame Projekte in Lehre und Forschung eben- so wie die Nutzung vorhandener Grundmittel. Vorrangiges Anliegen ist auch die Verbindung zur Industrie. OP-Bereich der Augenklinik: Nach erfolgter Modernisierung werden alle erfor- derlichen hygienischen Standards erfüllt. Foto: UJ / Eckold Student für einen Tag Montag muß nicht unbedingt immer Schontag sein – gestern öffnete die TUD wieder ihre Pforten zum Schnup- perstudium. Ein umfangreiches Veran- staltungsangebot lud Interessenten ein, sich mit den Studiengängen der vier- zehn Fakultäten der TUD vertraut zu machen. Ob nun Physiologie der Mi- kroorganismen, Einführung in die technische Diagnostik oder Integrative Pädagogik angehende Studiosi schauten einfach mal in den richtigen Studienalltag rein. hen

Universitätsjournal€¦ · Uni-Journals 1995 war noch zu lesen: „Zwei Akademikerinnen und eine Se-kretärin machen sich viel Mühe, damit die voraussichtlich 200 Seiten umfas-sende

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Page 1: Universitätsjournal€¦ · Uni-Journals 1995 war noch zu lesen: „Zwei Akademikerinnen und eine Se-kretärin machen sich viel Mühe, damit die voraussichtlich 200 Seiten umfas-sende

Der Operationstrakt in der Augenkli-nik der Medizinischen Fakultät istgrundlegend saniert und modernisiertworden.

Die Kosten für die Bauleistungenbelaufen sich auf 1,3 Millionen Mark.Allein für 465000 Mark wurden neueMöbel und Medizintechnik ange-schafft. Der modernisierte Bereichumfaßt 213 Quadratmeter Fläche imErdgeschoß der Klinik, im einzelnensind es ein Sterilisationsraum, ein OP-Vorbereitungsraum, zwei OP-Säle, einEingriffsraum, Umkleide- und Sa-nitärräume sowie ein Waschraum undein Aufenthaltsraum für das Personal.Die Räume wurden vollständig reno-viert, d. h. es wurden Zwischendeckenmit integrierter Beleuchtung eingezo-gen, Wände gefliest, Fußböden ver-legt, Plattenheizkörper und automati-sche Türen eingebaut. Die Fenstererhielten innen und außen neue Jalou-sien, da in der Augenchirurgie oft oh-ne störendes Tageslicht gearbeitetwird. Es wurde ein Notstromaggregatinstalliert, das innerhalb von 15 Se-

kunden die Stromversorgung über-nehmen kann. Auch im Eingriffsraumgibt es ein modernes Deckenmikro-skop und einen Operateursstuhl. Dortund im kleineren Operationssaal wur-den neue Deckenleuchten angebracht.Eine Lautsprecheranlage sorgt fürMusik und Unterhaltung der Patien-ten.

Im Sterilisationsraum wurde die ge-samte Reinigungs- und Desinfekti-onsstrecke technisch erneuert. Dazugehören unter anderem eine Wasch-maschine und ein Ultraschallbeckenfür die Reinigung der hochfeinen mi-krochirurgischen Instrumente, einDruckluftgerät zum Spülen vonSchläuchen und ein Sterilisator.

Durch die Modernisierung erfülltdie Klinik die erforderlichen hygieni-schen Standards. Die Arbeitsbedin-gungen für die 20 Mitarbeiter diesesBereiches haben sich grundlegendverbessert. In der Klinik und Polikli-nik für Augenheilkunde der TU Dres-den werden jährlich etwa 3500 Opera-tionen durchgeführt. Marion Fiedler

„Es hat mir großen Spaß gemacht, diesesProjekt mitzugestalten“, sagt Ilka Tietze,Mitautorin des Studienführers für Frau-en der TU Dresden für die Fachrichtun-gen Mathematik, Naturwissenschaften,Technik und Wirtschaftswissenschaften1995/96.

Ein bißchen Wehmut schwingt mit inder Stimme, sicherlich auch deshalb,weil ihre ABM–Stelle im Mai 1996 aus-laufen wird.

In der zweiten Januar–Ausgabe desUni-Journals 1995 war noch zu lesen:„Zwei Akademikerinnen und eine Se-kretärin machen sich viel Mühe, damitdie voraussichtlich 200 Seiten umfas-sende Broschüre substantiell, interes-sant, übersichtlich und jugendgemäß fürdie Schülerinnen erscheinen kann.“

Und nun liegt der erste ostdeutscheStudienführer für Frauen vor.

Das Novum in der ostdeutschenHochschullandschaft setzt auch für ver-gleichbare westdeutsche Projekte Maß-stäbe.

Der radikale Rückgang der Anzahlvon Studentinnen in Technik– und Na-turwissenschaften an der TUD ist derAnlaß, sich direkt an Schülerinnen derGymnasien zu wenden. Und liest mandie Schlagzeilen der Tagespresse auchheute, wird klar, wie berechtigt es ist,Frauen zu motivieren, ihre Fähigkeitenauszubauen und anzuwenden. Über-schriften wie „Kolloquium beklagt Kon-taktverlust bei Frauen“ in der LeipzigerVolkszeitung im Dezember 1995 oder„Frauen haben weniger Chancen – Erhe-bung des Instituts für Personalwesen“ inder Süddeutschen Zeitung im gleichenMonat, machen deutlich, wie ange-spannt die Situation in unserem Land ist.Um so erfreulicher ist, daß in der 172 sei-tigen Broschüre Frauen zu Wort kom-men, die Studium, Beruf, Karriere undFamilie gepackt haben.

Dozentinnen an der TUD, TU- Stu-dentinnen und TU-Absolventinnen ( z.B. Frauen der freien Wirtschaft) berich-

ten in der Broschüre von ihren Erfahrun-gen und machen Mut, den Schritt in dieMännerdomänen zu wagen bzw. weckendie Neugier auf entsprechende Studi-engänge. Jederzeit sind diese Frauen be-reit, unseren künftigen Studentinnen ihrWissen zu vermitteln. Nicht unerheblichdabei ist die Tatsache, daß die Berufs-chancen für Frauen in den typischenMännerberufen, denen zumeist ein tech-nisches Studium zu Grunde liegt, deut-lich besser sind, als in denen von Frauenbevorzugten erziehungs-, sprach- undsozialwissenschaftlichen Fächern.

Ausgestattet mit einem Begleitbriefdes Rektors der TUD gelangen dieseStudienführer derzeit kostenlos an alle

sächsischen Gymnasien, Berufsinfor-mationszentren und Arbeitsämter. Indiesem Brief schreibt Professor AchimMehlhorn:“ Wir wenden uns an Sie mitdiesem Studienführer, weil die Weichenfür ein Studium in einer naturwissen-schaftlich orientierten oder technischenDisziplin frühzeitig gestellt werdenmüssen, und würden uns freuen, wennbei der Wahl der Hochschuleinrichtun-gen die TU Dresden oft den ersten Platzerhält. Die TU Dresden ist eine frauen-freundliche Hochschule.“

Doch auch Bildungseinrichtungenund Bibliotheken aus anderen Bundes-ländern interessieren sich schon rege fürdiese Broschüre. Gegen eine Schutzge-

bühr von 10 DM kann sie über das Refe-rat Gleichstellung an der TUD bestelltwerden. Die Gleichstellungsbeauftragteder TUD, Dr. Karin Reiche, ist zuver-sichtlich, daß andere Universitäten undHochschulen ebenfalls entsprechendeBroschüren herausgeben werden.

Die Technische Universität Dresdenmit ihren vierzehn Fakultäten prägt dasBild der ostdeutschen Hochschulendeutlich mit. Vielleicht gibt es bald eineWeiterentwicklung des Studienführersfür Frauen, in dem sämtliche Studi-engänge vorgestellt werden. Dies wäreein Ausblick, denn es gibt gerade aufdiesem Gebiet noch viel zu tun.

Beate Hennig

UniversitätsjournalDie Zeitung der Technischen Universität Dresden

7. Jahrgang 1. Januar-Ausgabe 1996 Nummer 1

AUS DEM INHALT

Gemeinschaftsprojekt:„BWL-Lernsoftware interaktiv“entwickelt und bereitgestellt

Reise in die Vergangenheit:TUD-Wissenschaftler nahmen anExpedition nach Workuta teil

Teamwork mit Kunstsammlungen:TU-Studenten beteiligten sich amHogarth-Ausstellungskatalog

Interesse für Jiddisches:TU-Angehörige singen in derChorbühne TRITONUS

Seite 2

Seite 3

Seite 5

Seite 12

Der Personalrat lädt alle Beschäftigtender Technischen Universität Dresden(außer Universitätsklinikum) zur Per-sonalversammlung am Montag, dem22. Januar (14.45 Uhr) in den Schu-mann-Bau (Hörsaal A251) ein.

Der Vorsitzende Dr. Neumerkel be-richtet zur Arbeit des Personalrates imzweiten Halbjahr 1995 und gibt einenAusblick: „Was steht uns bevor?“

Der Personalrat lädt ein

Frauen an die Wissenschafts-„Front“!TU Dresden präsentiert: Erster ostdeutscher Studienführer für Frauen erschienen

Freude bei Dr. Karin Reiche und Ilka Tietze (v.l.n.r.): Der erste ostdeutsche Studienführer für Frauen ist gedrucktFoto: UJ / Eckold

Besser operieren mit Musik und UnterhaltungFast eine halbe Million: Modernisierung des OP-Bereichs der Augenklinik der TU Dresden

Werkstoff Holzkomplex betrachtet

Zur Gründung einer Interessengemein-schaft Holz fanden sich am 11. Januarauf Einladung von Prof. Dr. sc. techn.Roland Fischer, Direktor des Institutesfür Holz- und Papiertechnik, Wissen-schaftler unterschiedlicher Fakultätenund Institute der Technischen Univer-sität zusammen, deren Arbeitsgebiete -in engerem und weiterem Sinne - alleeine Beziehung zum Werkstoff Holzhaben, um erste Gedanken und Vorstel-lungen über Ziele der Interessenge-meinschaft auszutauschen.

Die Teilnehmer der Veranstaltungerklärten, auf diesem Gebiet zusam-menarbeiten zu wollen, um die beste-henden Potenzen und Kooperations-möglichkeiten, die an der TechnischenUniversität Dresden in nahezu einmali-ger Weise vorhanden sind, besser zunutzen. Das beinhaltet gemeinsameProjekte in Lehre und Forschung eben-so wie die Nutzung vorhandenerGrundmittel. Vorrangiges Anliegen istauch die Verbindung zur Industrie.

OP-Bereich der Augenklinik: Nach erfolgter Modernisierung werden alle erfor-derlichen hygienischen Standards erfüllt. Foto: UJ / Eckold

Student für einen Tag

Montag muß nicht unbedingt immerSchontag sein – gestern öffnete dieTUD wieder ihre Pforten zum Schnup-perstudium. Ein umfangreiches Veran-staltungsangebot lud Interessenten ein,sich mit den Studiengängen der vier-zehn Fakultäten der TUD vertraut zumachen. Ob nun Physiologie der Mi-kroorganismen, Einführung in dietechnische Diagnostik oder IntegrativePädagogik – angehende Studiosischauten einfach mal in den richtigenStudienalltag rein. hen

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Universitätsjournal 1/96 TU aktuell Seite 2

„Wir können als Lufthansa sofort dichtmachen, wenn die Ökosteuer inDeutschland und nur hier eingeführtwird.“ Lufthansa-Boss Jürgen Weberspricht Klartext. Auf die Frage einesTU-Wirtschaftsstudenten nach denFolgen einer Ökosteuer für die Kero-sin-Kraniche folgt die deutliche Ant-wort. Und noch mehr: „Die Flugbran-che kann vielleicht überleben, wenndie Umweltabgabe weltweit erhobenwürde“, erklärt Weber weiter. Aber dieweitaus bessere Lösung für den Mana-

ger wäre, wenn die Eigner umwelt-freundlicher Flugzeuge incentives vonden Flughäfen bekämen. Beispielswei-se in Form einer Landeerlaubnis. „Einaltes Knatterflugzeug dürfte dann ebennicht mehr landen.“ So überfüllt warder Festsaal der TU-Wirtschaftsfakul-tät wohl noch nie vorher. Studenten,Assistenten und Professoren waren -sogar noch kurz vor den Weihnachtsfe-rien - gleichermaßen zahlreich gekom-men, um den Vorstandsvorsitzendender Lufthansa (LH) live zu erleben. Da-bei lockten weder Freiflugtickets nochhübsche Stewardessen. Stattdessenpräsentierte der Gast aus der Praxis, dereiner Einladung von Professor Alexan-der Karmann vom Lehrstuhl Geld,Kredit, Währung gefolgt war, aktuelleZahlen und Vorhaben seines Unterneh-mens, beantwortete den wißbegierigenDresdner Wirtschaftswissenschaftlernjede Frage. Die „core competences“(Kernkompetenzen) seines Unterneh-mens liegen im Transport von Men-schen und Fracht, erklärt Weber auf dieFrage eines Doktoranden. Ziel sei es,das Qualitätsniveau der Lufthansa zugarantieren. Das ist in den Augen des

Luftfahrtstrategen auch noch machbar,wenn im Zuge der Globalisierung im-mer mehr Arbeitnehmer aus anderenStaaten als Deutschland bezogen wer-den. „Wenn der Chinese genauso gutausgebildet wird wie der Deutsche,dann bringt er auch die gleiche Qua-lität.“ Das Knüpfen weltweiter Partner-schaften mit anderen leistungsstarkenAirlines ist laut Weber jetzt abge-schlossen. „Wir sind in der Triade gutvertreten.“ Nun gehe es darum, denKunden schneller von A über B nach Czu bringen. Das mit den Partnergesell-schaften weltweit geknüpfte Linien-netz sei eine wesentliche Grundlage fürkünftige Wettbewerbsvorteile.

Für die kommenden fünf Jahre rech-net der Lufthansa-Chef mit einer weite-ren deutlichen Steigerung der Passa-gierzahlen. Für das Jahr 2000 erwarteter 45 Millionen Passagiere. Bis EndeSeptember diesen Jahres beförderte dieLufthansa-Konzernflotte 30,9 Millio-nen Menschen. Das waren 8,9 Prozentmehr als im vergleichbaren Zeitraumdes Vorjahres. Für 1995 zählt die Luft-hansa rund 40 Millionen Fluggäste.

Sophia-Caroline Kosel

In fünf Jahren 45 Millionen FlugpassagiereLufthansa-Chef Jürgen Weber zu Gast bei Wirtschaftswissenschaftlern

Können Sie sich etwas unter interaktiverhypertextbasierter Lernsoftware vorstel-len? Zugegeben, dieser Bandwurmbe-griff mag sich für Laien recht schwieriganhören. Die Rede ist von Programmen,mit deren Hilfe sich der Anwender inKommunikation mit dem ComputerKenntnisse in bestimmten Stoffgebietenaneignen kann, z.B. in der Investitions-rechnung.

Um Studenten der Wirtschafts- undSozialwissenschaften sowie kaufmänni-schen Unternehmern und Azubis denEinstieg in dieses Wissensgebiet zu er-leichtern, entwickelte die Projektgruppe„BWL Lernsoftware Interaktiv” eine ent-sprechende Lernumgebung. Nach fastdreijähriger intensiver Arbeit war ihr ehr-geiziges Vorhaben Wirklichkeit gewor-den. Mit der CD-ROM „Investitionsrech-nung“ konnte sie auf ihrerWeihnachtsfeier im Dezember das Er-gebnis des Projektes vorweisen.

Als sich Anfang 1993 einige interes-sierte Studenten der Fachgebiete Wirt-schaftsinformatik, Architektur, Physik,Informatik und Betriebswirtschaftslehrezusammenfanden, war wohl keinem vonihnen klar, was für ein Gebirge an zu lö-

senden Aufgaben sich vor ihnen türmte.In Zusammenarbeit mit der Siemens Nix-dorf AG München, die das Projekt finan-zierte, wollten sie ein Computerpro-gramm entwickeln, das in einemumfangreichen Wissensnetz das Fachge-biet Investitionsrechnung darstellt. Dabeisollte es inhaltlich als Lern- und Übungs-programm oder einfach nur zum infor-mierenden Nachschlagen gestaltet wer-den. Unter Leitung von Dipl.-Kffr. SilviaBrink und Dipl.-Inf. Claudia Heidsieckstürzten sich die studentischen Textauto-ren und Programmierer, die Grafiker so-wie Hard- und Softwarebetreuer in dieArbeit. Unterstützung fanden sie bei denProjektverantwortlichen Prof. Dr. Wolf-gang Uhr, TU Dresden, und Prof. Dr.Heinz Rehkugler, Albert-Ludwigs-Uni-versität Freiburg. Schnell stellte sich her-aus, daß es nicht nur fachliche Problemezu lösen galt, es waren auch die Arbeit imTeam zu erlernen, unterschiedliche Wis-sensgebiete zu einem Ganzen zu fügen,die Leistung eines jeden zu akzeptieren.Doch nun ist es geschafft. Mit unverhoh-lenem Stolz lobte Silvia Brink die ent-standene CD-ROM, die den gesamtenStoff des Grundstudiums im Fachgebiet

Investitionsrechnung abdeckt. Die zahl-reichen integrierten Übungsaufgabensind abwechslungsreich gestaltet und in-teraktiv lösbar. Weiterhin zeichnet sichdas Programm durch sein geschlossenesgrafisches Konzept und seine flexibleEntwicklungsumgebung aus, die unpro-blematisch um weitere Inhalte erweiter-bar ist. Mittlerweile gibt es Verhandlun-gen, die Software ins Russische zuübertragen, wußte Dr. Ulrich Jentzsch,der Leiter der Nachwuchsförderung vonSiemens Nixdorf, zu berichten. Die Re-sonanz auf die bereits im Buchhandel er-hältliche CD sei gut, der Verkauf erfolg-reich angelaufen. Sie kostet 98 DM fürStudenten und 148 DM für andere Inter-essierte. Wer die Investitionsrechnungmit ihrer Hilfe erlernen will, benötigt ne-ben einem CD-ROM-Laufwerk minde-stens einen 386 DX-Rechner und 4 MBArbeitsspeicher. Für Festinstallationmüssen 40 MB freie Speicherkapazitäteingeplant werden.Ein neuer Vertragzwischen der TU Dresden und SiemensNixdorf ist schon unterschrieben. Dies-mal soll in nur einem Jahr die Investiti-onsrechnung um das Thema Finanzie-rung erweitert werden. Lange

Interaktiv am Computer lernenGemeinschaftsprojekt „BWL Lernsoftware Interaktiv“ erfolgreich abgeschlossen

Die Verantwortlichen des Entwicklerteams(v..l.n.r.): Dr. Ulrich Jentzsch, Leiter der Nachwuchsförderung der Siemens NixdorfAG; Dipl.-Kffr. Silvia Brink, Projektleiterin; Prof. Dr. Wolfgang Uhr, Herausgeber der CD-ROM „Investitionsrechnung“; Dipl.-Inf. Claudia Heidsieck, Projektleiterin; Wolfgang Kämmer, Nachwuchsförderung der Siemens Nixdorf AG. Foto: Lange

Jürgen Weber. Foto: UJ/Eckold

am blauen wunder2/165

Sachsen fahr2/85

Neu in der WZ erschienen

TU erforschtMultimedia

„Systemunterstützung für verteilteMultimedia-Anwendungen“ heißt einArtikel, der in der WissenschaftlichenZeitschrift der Technischen UniversitätDresden (TUD), Heft 6/1995, erschie-nen ist. Die Wissenschaftler der TUDvon der Fakultät Informatik, Institut fürBetriebssysteme, Datenbanken undRechnernetze, geben darin einenÜberblick über Anforderungen, Lö-sungsansätze und Einsatzbeispiele vonMultimedia–Anwendungen in dezen-tralen, verteilten Rechnersystemen undRechnernetzen. So werden aktuelle An-wendungen multimedialer Teledienstewie Videokonferenzen, Multimedia-Mail oder verteilte Informationssyste-me diskutiert. Einen wesentlichenSchwerpunkt des Beitrags bildet diehierfür erforderliche Systemunterstüt-zung, die Rechnernetze, Betriebssyste-me und Datenbanken umfaßt.

Professor Alexander Schill ist An-sprechpartner für detaillierte, weitereInformationen zu diesen Problemkrei-sen, Telefon 03 51/4 57 52 61. hen

Bildungsprojekt

Brückenschlag zurpolnischen Wirtschaft

„Wirtschaftsförderungspolitik fürkommunale, private und staatlicheStrukturen in der Republik Polen – Re-gion Lodz“ ist das Thema, unter dempolnische Fach- und Führungskräfteim Rahmen eines 14tägigen Auftaktse-minars in Dresden durch Vorträge undFachexkursionen in sächsische Unter-nehmen und Einrichtungen weiterge-bildet werden. Damit werden günstigeVoraussetzungen für die weitere An-bahnung bzw. Vertiefung wirtschaftli-cher Kontakte geschaffen. Finanziellwird das Auftaktseminar durch denFreistaat Sachsen gefördert.

Dies ist ein neues Bildungsprojektder Akademie für Weiterbildung undWissenstransfer (AWW) an der Tech-nischen Universität Dresden (TUD) e. V. ab 14. Januar 1996. Es soll überdie bisherigen Aktivitäten in denGrenzregionen hinausgehen und we-sentlich zur Erhöhung der Effizienz inder Zusammenarbeit zwischen Sach-sen und seinem polnischen Nachbarnbeitragen. of

Kurz informiert

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Universitätsjournal 1/96 Thema Seite 3

Vom 26. Juli bis zum 2. August 1995nahmen vierAngehörige derTU Dres-den an einer Reise nach Moskau undWorkuta teil, die vom Bundeswehr-verband organisiert worden war undder Erinnerung an die politische Re-pression der Stalin-Zeit sowie derAuf-arbeitung des Schicksals ihrer deut-schen Opfer galt. Vorbereitet undgeleitet wurde diese Reise in die Ver-gangenheit durch den Generalarzta.D. der Bundeswehr, Dr. Horst Hen-nig, und den früheren stellvertreten-den NATO-Oberbefehlshaber, Gene-ral a.D. Dr. Günter Kießling.

Zu den Teilnehmern gehörten insbe-sondere auch acht ehemalige Häftlingedes Straflagers Workuta. Bekamen wir inMoskau Einblick in die Dokumentationder bolschewistischen Schreckensherr-schaft während der Stalin-Zeit, so solltenwir in Workuta einen der schlimmstenOrte dieses Schreckens innerhalb desStalinschen GULAG-Systems kennen-lernen. Möglich wurde dies durch beson-dere Kontakte zum russischen Innenmi-nisterium, die seit der ersten„Häftlingsreise“ vor zwei Jahren beste-hen und über die auch der diesjährigeReiseverlauf abgestimmt wurde.

Nach ersten Informationen über dieallgemeine politische Lage in Rußlandheute und verwirrenden Eindrücken vonden schreienden Widersprüchen der rus-sischen Metropole war erster offiziellerProgrammpunkt ein Besuch in der Lub-janka, dem berüchtigten Hauptquartierdes früheren KGB, wo wir im ehemali-gen Arbeits- und KonferenzzimmerAndropovs empfangen wurden. GeneralKrajuschkin, der Leiter der KGB-Archi-ve, sprach über die heutigen Aufgabendes russischen Sicherheitsdienstes, gabeinen Überblick über die Archivbestän-de des sowjetischen Geheimdienstes undbeantwortete Fragen der Teilnehmer. Beialler Höflichkeit und Offenheit wurdenhier die Schwierigkeiten des Übergangszur Normalität besonders deutlich, wa-ren die Schatten der Vergangenheit nichtzu übersehen – vor allem im KGB-Mu-seum, das die ungebrochene Kontinuitätdes Dienstes wiedergibt. Dort fehlt jederHinweis auf Ansätze zu einer kritischenBetrachtung des verhängnisvollen Wir-kens der „Tschekisten“, und der unseligeGründer des „Schwertes der Partei“, F.E.Dzierzy´nskij, hat zwar seinen Platz vorder Lubjanka räumen müssen, im Innerndes einst so gefürchteten Bauwerks ist eraber noch überall präsent.

Man stelle sich vor, eine Gruppe ehe-maliger Häftlinge des GULAG wird imArbeitszimmer des ehemaligen KGB-Chefs Andropov empfangen und kannsich mit ihren Strafakten vertraut ma-chen, die die akribischen Aufzeichnun-gen der Ermittlungen und der Verurtei-lung nach § 58 des Strafgesetzbuches derRSFSR, der auch auf dem Gebiet derehemaligen DDR für politische Strafta-ten angewandt wurde, enthalten, und dieihnen die Verschleppung in die von Eisund Schnee umgebenen Kohlenschächtevon Workuta einbrachten. Zwar kamendiese Unglücklichen nach Stalins Todund der Adenauer-Reise nach MoskauMitte der 50er Jahre vorzeitig frei, doch

erst 40 Jahre später erlebten sie ihre Re-habilitierung. Mit ihr will die russischeSeite auch zum Ausdruck bringen, daßdiese furchtbare Vergangenheit für im-mer vorbei ist und wir alle in ein anderesLand gekommen sind.

Der zweite Tag des Aufenthalts inMoskau begann mit einem Besuch beider Hauptmilitärstaatsanwaltschaft Ruß-lands, die für die Rehabilitierung auslän-discher Staatsbürger zuständig ist undmit deren Abteilungsleiter, Oberst Kopa-lin, es seit einiger Zeit eine gute Zusam-menarbeit gibt. Ihm sind in erster Liniedie Enthüllungen aus den Prozeß- undGeheimdienstakten zu verdanken, diedas ganze Ausmaß der Willküropfer desStalinismus zeigen. Anschließend ginges nach Podolsk, vor den Toren Mosk-aus, wo sich das zentrale Archiv des Ver-teidigungsministeriums befindet. Dortwurde uns nach eingehenden Informa-tionen über die umfangreichen Beständeund die verbesserten Benutzungsmög-lichkeiten des Archivs eine ganze Reihevon Aktenbänden aus der Zeit des Zwei-ten Weltkriegs vorgelegt, in denen wirblättern und Fragen stellen konnten. InPodolsk befinden sich auch einige deut-sche Bestände, die den sowjetischenTruppen in die Hände gefallen waren,darunter eine umfangreiche Sammlungdeutscher Feldpostbriefe, die ein er-schütterndes Bild von der Grausamkeitdes Rußlandfeldzuges und von mensch-licher Verrohung vermitteln, aber auchsehr nachdenkliche Zeugnisse enthalten.

Nachdem wir zum Abschluß in Po-dolsk noch echte russische Gastfreund-schaft genossen hatten, begaben wir unsam Abend auf die 40stündige Fahrt mitdem „Polarexpress“ nach Workuta. Mitjeweils zwei Personen im Abteil, trotzspartanischer Ausstattung relativ be-

quem untergebracht, ergaben sichwährend der langen Fahrt ganz zwangloszahlreiche Gespräche mit den ehemali-gen Häftlingen. Wie mußte ihnen zumu-te sein, noch einmal diese Strecke zu fah-ren, auf der Anfang der 50er Jahre ihrLeidensweg begann, verurteilt wegen„antisowjetischer Agitation“ oder „Spio-nage“ zu 25 Jahren Zwangsarbeit in denKohleschächten von Workuta, wissend,daß diese Zeit niemand überleben wür-de? Die Geschichte, die ihnen ein sol-ches Schicksal bereitete, hat sie in ihremweiteren Verlauf auch wieder befreit undihnen ein normales Leben in Freiheit er-möglicht. So konnten wir Menschen er-leben, die keinerlei Haßgefühle hegen,die nach Versöhnung mit dem eigenenSchicksal jener Jahre suchen und diestark genug sind, zurückzukommen anden Ort ihrer Alpträume.

So fuhren wir 2350 km durch dieEintönigkeit des russischen Nordens, wojenseits des Polarkreises schließlichauch der Wald verschwindet und dieTundra sich in unendlicher Weite aus-breitet. Der letzte Teil der Eisenbahn-strecke nach Workuta ist unter unsägli-chen Leiden und Opfern gebaut worden,wobei die für den „Menschennach-schub“ vorgesehenen Häftlingslager oftinnerhalb eines Monats 90 Prozent ihrerInsassen verloren. Es wird deshalb ge-sagt, daß unter jeder Eisenbahnschwelleein Toter liege! Und dann fuhren wir ingespannter Erwartung ein in die größteStadt nördlich des Polarkreises, derenName für die Älteren unter uns bis heutestellvertretend steht für die Auswüchsedes totalitären Sozialismus.

Workuta liegt in einer Region Ruß-lands, die zu den unwirtlichsten der Erdezählt, 150 km jenseits des Polarkreises.Den vom nahen Eismeer hereinbrechen-den kalten Luftmassen setzt die baumlo-se Tundra keinen Widerstand entgegen.Die Temperaturen können – vor allem inVerbindung mit den mörderischen Win-den – bis minus 60 Grad erreichen. ImEismeer, Workuta vorgelagert, liegt dieInsel Novaja Semlja, die seit 1955 zu denwichtigsten sowjetischen Testgebietenfür Atom- und Wasserstoffbomben zähl-te. Welche Schäden diese Tests angerich-tet haben, ist vielleicht an der Auskunfteines Arztes abzulesen, daß in Workutanur 20 Prozent gesunde Kinder zur Weltkämen! Die unvorstellbare Menschen-verachtung des Sowjetsystems kommthier im hohen Norden jedoch nicht nur inverheerenden Umweltschäden zu Aus-druck, sondern vielleicht mehr noch inden Schäden, die Workuta hunderttau-senden von unschuldigen Menschen anLeib und Seele zugefügt hat. Denn Wor-kuta war eines der berüchtigtsten Strafla-ger Stalins, wo die überwiegend politi-

schen Häftlinge vieler Nationalitäten ei-ne der wichtigsten Energiebasen der So-wjetunion aufbauen sollten.

In den 30er Jahren war in der Komi-Republik am Fluß Workuta ein gewalti-ges Kohlevorkommen entdeckt worden.Da es in der Gegend nur ein paar tausendnomadisierende Rentierzüchter gab,mußten Menschen gegen ihren Willenzum Abbau des Schwarzen Goldes ge-schickt werden, Gefangene, auf derenLeben es nicht ankam und über die dersowjetische Diktator massenhaft verfüg-te. Sie arbeiteten unter unmenschlichenBedingungen, sie hausten in Barackenund sie bauten diese Stadt, die die Zügeeiner sowjetischen Retortenstadt behal-ten hat. Und viele der um die 200 000Einwohner – unter ihnen zahlreich Ruß-landdeutsche – stammen noch aus diesenschrecklichen Jahren, sind hier einfachnicht mehr weggekommen. Denn nachwie vor spielt die Kohle aus Workuta fürdie Wirtschaft Rußlands eine wichtigeRolle, und die Vorräte reichen angeblichnoch für 100 Jahre.

Mit der Bahnfahrt von Moskau nachWorkuta hatte für uns die Reise in die

Vergangenheit, zum „Mittelpunkt derHölle“, um mit Solschenyzin zu spre-chen, begonnen, wo auch heute noch aufSchritt und Tritt der Tod zu spüren ist, woman als Angehöriger der Nachkriegsge-neration sprachlos wird bei dem Gedan-ken an die qualvollen Jahre, die die un-glücklichen Häftlinge hier durchlittenhaben, sowie an die Brutalität der Men-schen und an die Macht des Bösen, diemit dem Namen Workuta verbundenbleibt. Sprachlos aber auch, weil diesesLeiden uns zugleich mit der Geschichteder deutschen Teilung und des Ost-West-Konflikts konfrontiert, denn der Lei-densweg der ehemaligen politischen

Häftlinge begann zumeist in den Fängendes NKWD auf dem Gebiet der ehemali-gen DDR – dem „ersten Kreis der Höl-le“.

Die Geschichte der Lagerwelt vor undnach 1945 ist eine einzige Chronik desGrauens. Der Terror des sowjetischenGeheimdienstes in Ostdeutschlandbrachte Tausende von Deutschen auchnach Workuta, wo sie Tag für Tag um ihrLeben fürchten mußten und von denenein großer Teil für immer in der eiskaltenErde der Polarregion blieb. Hier war esvor allem der berüchtigte Schacht 29, derauch heute noch als echte „Industrierui-ne“ in Betrieb ist, wo die Häftlingeschuften mußten und in dessen Lager am1. August 1953, also schon einige Mona-te nach Stalins Tod, ein Häftlingsauf-stand blutig niedergeschlagen wurde.Dabei wurden 64 Gefangene erschossen,darunter zwei Deutsche und ein Österrei-cher. Mehr als hundert wurden verwun-det, darunter einer unser Mitreisenden.Während unserer Rundfahrt durch dieBergbauzone haben wir die noch sicht-baren Überreste dieses Lagers in derTundra aufgesucht.

Ebenso sichtbar ist die bittere Vergan-genheit unweit von Schacht 29 in Gestalteiniger schlichter Holzkreuze, von de-nen eines die Inschrift trägt: „Ruhe sanftin dieser kühlen Erde“. Für wieviele Totestehen diese Kreuze? Keiner weiß es,doch Massengräber sind es allemal. Undauf einem größeren Kreuz an andererStelle: „Ewige Ruhe den Toten desgroßen Streiks vom 1. August 1953“.Dem Gedenken dieses Ereignisses undseinen Opfern war letztlich unsere Reisegewidmet, und die Einweihung einerGedenkstätte, an der neben vielen Ruß-landdeutschen auch Vertreter der russi-schen Gesellschaft „Memorial“ teilnah-men, bildete den eindrucksvollenHöhepunkt unserer Reise.

Eine vom Volksbund DeutscheKriegsgräberfürsorge errichteteschwarze Marmortafel am Sockel einesdrei Meter hohen Metallkreuzes trägt indeutscher und russischer Sprache die In-schrift: „Den Opfern des Krieges und derGewaltherrschaft. Berlin – Workuta Au-gust 1995.“ Generaldekan a.D. ReinhardGramm hob in seiner Feldandacht her-vor, daß die deutschen Opfer stellvertre-tend für alle Deutschen gelitten haben,und er erinnerte auch daran, daß die„Brandfackel des Krieges“ von unseremLande ausgegangen ist und daß sie einenWeltbrand entfachte, in dem sich zweipolitische Systeme verkrallten, die sichähnlich waren und sich in ihrer Gewalt-

tätigkeit wechselseitig verstärkten. Ne-ben der weithin sichtbaren Gedenkanla-ge für die litauischen Opfer steht nun dasdeutsche Mahnmal und die Errichtungeines weiteren auf einem anderen Grä-berfeld in Workuta ist für 1996 geplant.

Wir waren am Ende alle doch froh,daß wir eine Rückfahrkarte hatten. Vorallem wir Jüngeren mit unseren wohl-behüteten Lebensläufen waren um eineungewöhnliche Erfahrung reicher ge-worden. Diese Reise gegen das Verges-sen hat sicher manchen von uns innerlichverändert und den Sinn für Versöhnungund Verständigung geschärft.

Prof. Dr. Karl-Heinz Schlarp

Dresden – Moskau – WorkutaReise in eine dunkle Vergangenheit – TU-Wissenschaftler mit dabei

Dem Gedenken an die Lager-Opfer war letztlich die Reise gewidmet. Fotos: Autor

Lager-„Romantik“ Workuta: Konzentrationslager, Industrieruine, Ort un-menschlicher Arbeits- und Lbensbedingungen.

Reise nach Workuta. Kartengrafik: Doreen

Moskau

Dresden

Workuta

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Universitätsjournal 1/96 TU-Rundschau Seite 4

Die Sächsische Wissenschaftliche Ge-sellschaft für Nervenheilkunde und dieKlinik und Poliklinik für Psychiatrie ver-anstaltete das nunmehr 50. Forensisch-Psychiatrische Gespräch neuerer Zeit.

Neuerer Zeit deshalb, weil der vorma-lige Direktor der Psychiatrischen Klinik,Professor Ehrig Lange, Anfang der 80erJahre mit dieser Veranstaltung eine alteDresdner Traditionslinie wieder aufle-ben ließ, die mit den Namen Kraepelin,Ganser und Ilberg bis in die dreißigerJahre dieses Jahrhunderts verbundenwar. Nach weit mehr als 200 solcher in-terdisziplinären juristisch-medizini-schen Gesprächen setzte der Beginn derNaziherrschaft diesem wissenschaftlichkultivierten Disput ein vorläufiges Ende.Umso erfreulicher, daß inzwischen dervon Professor Lange initiierte Neube-ginn durch den amtierenden Lehrstuhlin-haber für Psychiatrie im Universitätskli-nikum, Professor Otto Bach, eineFortführung in stabiler Kontinuität fand,inzwischen quasi eine neue Traditionsli-nie begründete. In die Galerie prominen-

ter Gestalter reihte sich am 13. Dezemberder Jurist Professor Knut Amelung alswürdiger Jubiläumsgast ein, indem er zu„Problemen der Einwilligungsfähigkeit“referierte, ein Juristen und Medizinergleichermaßen berührendes Thema. Erqualifizierte die bisher übliche Beurtei-lung, daß der Einwilligende genügendUrteilskraft besitzen müsse, um „Wesen,Bedeutung und Tragweite“ des (medizi-nischen) Eingriffs zu erfassen, als for-melhaft und vage. Professor Amelungerläuterte dann auf verschiedenen Ebe-nen die theoretischen Grundlagen derEinwilligungsfähigkeit. Schließlichmündeten seine Überlegungen in eineneu erarbeitete Definition der Einwilli-gungsfähigkeit. Nach dieser ergibt sich,daß einwilligungsunfähig ist, wer wegenMinderjährigkeit, geistiger Behinderungoder psychischer Erkrankung nicht er-fassen kann,

– welchen Wert oder Rang die von derEinwilligungsentscheidung berührtenGüter und Interessen für ihn haben;

– um welche Tatsachen es bei der Ent-

scheidung geht;– welche Folgen oder Risiken sich aus

der Einwilligungsentscheidung ergeben;– welche Mittel es zur Erreichung der

mit der Einwilligung erstrebten Zielegibt, die ihn möglicherweise weniger be-lasten. Das Gleiche gilt, wenn der Min-derjährige, geistig Behinderte oder psy-chisch Erkrankte zwar die erforderlicheEinsicht hat, aber nicht in der Lage ist,sich nach ihr zu bestimmen.

Etwa 60 Juristen, Mediziner und Psy-chologen setzten sich in der Diskussionmit den Konsequenzen dieser Überle-gungen für die Praxis ärztlichen Tunsauseinander. Das lebhafte, fachübergrei-fende Gespräch bot dann erneut den le-bendigen Beweis für die Möglichkeitund Notwendigkeit des Gesprächs zwi-schen Wissenschaftsdisziplinen, die – al-lerding nur auf den ersten Blick – sehrwenig miteinander zu tun zu habenscheinen. Dr. med. Stephan Sutarski

Wann ist ein Patient „einwilligungsfähig“?50. Forensisch-PsychiatrischesGespräch in der Medizinischen Fakultät

Die Deutsche Herzstiftung vergibt fürdas Jahr 1996 einen Förderpeis, der mit

15 000 Mark dotiert ist.

Ausgezeichnet wird eine For-schungsarbeit auf dem Gebiet derHerz–Kreislauferkrankungen, die inklarer und verständlicher Form, dasheißt, patientennah, geschrieben seinsoll. Eine Kurzfassung der Arbeit, diesogleich mit einzureichen ist, soll inder Zeitschrift der Deutschen Herzstif-tung veröffentlicht werden. Teilnahme-berechtigt sind Ärzte aus der Bundesre-

publik. Das Manuskript ist in einemExemplar mit Autorennamen und –her-kunft bis spätestens 29. Februar 1996an die Deutsche Herzstiftung e.V.,Wolfgangstraße 20, 60322 Frankfurtam Main einzusenden. Über die Verga-be des Preises entscheidet der Wissen-schaftliche Beirat der Deutschen Herz-stiftung. Die Preisverleihung erfolgt imRahmen der Mitgliederversammlungim Juni 1996 in Frankfurt am Main.

Weitere Informationen erhalten Sieüber die Deutsche Herzstiftung, Tele-fon: 069/95 51 280.

Deutschen Herzstiftung e.V. 1996

Die Sächsische Akademie der Wissen-schaften zu Leipzig schreibt im Anden-ken an den Stifter und zur Würdigunghervorragender naturwissenschaftli-cher oder technikwissenschaftlicherLeistungen sowie hoher persönlicherVerdienste um die Erhaltung der Naturund ihrer Ressourcen einen Preis inHöhe von 15000 DM aus.

Der Preis soll anläßlich der öffentli-chen Herbstsitzung der Akademie imJahr 1996 überreicht werden. Er wirdfür praktikable Strategien und Metho-den zur Erhaltung der Umwelt und Ver-besserung der Umweltbedingungenvergeben. Preiswürdige Arbeiten kön-

nen von Hochschullehrern und vonLeitern wissenschaftlicher oder techni-scher Institutionen vorgeschlagen wer-den, wenn sie nicht selbst an der Lei-stung beteiligt sind. Es können auchindividuelle Bewerbungen oder Be-werbungen von Gruppen mehrerer be-teiligter Wissenschaftler eingereichtwerden.

Weitere Informationen bei: Sächsische Akademie der Wissen-

schaften zu Leipzig, Karl-Tauchnitz-Straße 1, 04107 Leipzig, Kennwort:Kurt-Schwabe-Preis. Dort sind auchbis zum 30. Juni 1996 die Bewerbun-gen einzureichen. (M.B.)

Kurt-Schwabe-Preis

Grund & Wert2/85

AH Zobjack2/158

Volvo1/175

Das Preiskomitee des FRIEDRICH-LIST- FORUM DRESDEN E. V. unterVorsitz von Professor Günter Hertel hateine Ausschreibung entsprechend derOrdnung zur Stiftung und Verleihungdes Friedrich-List-Preises bekanntge-geben. Der Preis kann für ausgezeich-nete Graduierungsarbeiten von Habili-tanden und Promovenden der FakultätVerkehrswissenschaften „FriedrichList“ mit einer Dotierung von 4000DM und für ausgezeichnete Diplomar-beiten von Diplomanden der FakultätVerkehrswissenschaften „FriedrichList“ mit einer Dotierung von 1000DM verliehen werden.

Mit dem Preis werden zugleich Er-gebnisse, die im Sinne des Wirkens vonFriedrich List zur Entwicklung desdeutschen und des europäischen Ver-

kehrssystems beitragen, gewürdigt. Die einzureichenden Arbeiten sollen

im Zeitraum von längstens zwei Jahrenvor dem Termin der Ausschreibung mitdem Prädikat „sehr gut“ oder besser ander Fakultät Verkehrswissenschaften„Friedrich List“ verteidigt wordensein.

Antragsteller können die Autorenund/oder die jeweiligen wissenschaft-lichen Betreuer des/der Autoren sein.Bewerbungen sind bis zum 31. Juli anden Vorsitzenden des Preiskomitees zuübergeben.

Die Verleihung erfolgt zum 150. To-destag von Friedrich List anläßlich ei-ner bedeutenden Fachtagung und derMitgliederversammlung des FRIE-DRICH-LIST-FORUM DRESDEN E.V. im November 1996.

Friedrich-List-Preis

Am 2. Dezember verstarb für uns uner-wartet unser Mitarbeiter im SachgebietZentrale technische Dienste, Herr

Wolfgang Zschernig

im Alter von 60 Jahren. Herr Zschernighat 16 Jahre an der Technischen Uni-versität als Lagerverwalter bzw. Lagerarbeiter zunächst in der damali-

gen Abteilung Technik, später in derGruppe Zentrale Lager Technik desDezernates Technik und Gebäudever-waltung gearbeitet.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter trauern um den Tod von WolfgangZschernig.

Wir werden ihn in ehrender Erinne-rung behalten. Dr.-Ing. Knop

Dezernent

Ältere Menschen stehen gelegentlich vor der Situation, ihre Einwilligung für medizinische Eingriffe zu geben. Bei einigenvon ihnen sollte sicherlich das Problem der Einwilligungsfähigkeit bedacht werden. (Abgebildete Personen sind nicht vomThema des Beitrages betroffen.) Foto: Archiv mb

Ausschreibungen / Preise

Nachruf

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Eben ist in der Reihe „Sammeln und Be-wahren“ (Nr. 76) des Kupferstich-Kabi-nettes der Staatlichen KunstsammlungenDresden ein Katalog zur gegenwärtiglaufenden Ausstellung „Von Wüstlingenund anderen Zeitgenossen – Grafik vonWilliam Hogarth“ erschienen. Das Be-sondere daran: Der Katalog ist wesent-lich unter Mitwirkung von Studenten derKunstgeschichte der TU Dresden ent-standen. Ein Novum?

„Zwar führen einige Mitarbeiter derDresdner Kunstsammlungen an der TULehrveranstaltungen durch“, sagt Dr.Wolfgang Holler, Direktor des Kupfer-stich-Kabinettes, „doch dieser Katalogist wirklich ein Novum, denn er ist dasProdukt einer ersten Zusammenarbeit,die von Anfang an etwas Bleibendes imVisier hatte.“ Und mit fast hundert Seitenkann sich die Broschüre auch quantitativsehen lassen. Insgesamt siebenStudent(inn)en sind in diesem Hogarth-Katalog vertreten, wobei die aufgenom-menen Texte nur einen – wenn auch dengewichtigsten und bleibenden – Teil derstudentischen Aktivitäten um die Aus-stellung dokumentieren. Auch die Aus-stellungskonzeption selbst wurde näm-lich von den Studenten unter Anleitungvon Dr. Holler mitentwickelt.

Neben einer Zusammenstellung vonWilliam Hogarths Lebensdaten von Sil-ke Wagner finden sich auch Untersu-chungen zu Hogarths London (BirgitFinger) und zur Kunsttheorie Hogarths(Katja Schlenker) in der Broschüre. Werden Katalog zur Hand nimmt, wird sicherauf die Kapitel „Der Lebensweg einesWüstlings – Ein Exempel“ (Hans-GeorgHiller) und „Kunst zwischen Markt undMoral – Hogarth als Unternehmer“ (To-bias Burg) besonders neugierig. AuchHogarths Position in der Kunstgeschich-te ist im Ausstellungskatalog themati-siert (Barbara Tlusty, Juliane Winkler).

„Natürlich hatte ich meine Vorstellun-gen, was alles in die Ausstellung könnte,ja müßte, und auch was im Katalog the-matisch vertreten sein sollte“, erinnert

sich Holler. „Doch die Studenten habeneigene Gedanken eingebracht.“ Zwarseien mal mehr, mal weniger helfendeEingriffe nötig gewesen, aber schließlichsei keine Arbeit weggelassen worden.„Durch die Mitarbeit an einem solchenpraktischen Projekt lernen die Studentenam besten, was sie später in ihrem Be-rufsleben brauchen werden“, betont derChef des Kupferstich-Kabinettes. „Auchmir hat es großen Spaß gemacht, mit die-sen angehenden Kunstgeschichtlern sotoll zusammenzuarbeiten.“

Ausgangspunkt für das Katalogpro-jekt war ein Seminar, das Dr. WolfgangHoller vornehmlich für die Studentenvon Professor Jürgen Paul, Inhaber desLehrstuhls für Mittlere und NeuereKunstgeschichte am Institut für Kunst-und Musikwissenschaft der TUD, imvergangenen Semester gehalten hatte.„Damals haben wir schon auf die Aus-stellung und den Katalog hingearbeitet“,hebt Holler hervor. „Und was lag näher,als diesen großartigen Grafik-BestandHogarths, den wir im Kupferstich-Kabi-

nett haben, durch meine Tätigkeit an derTU mit der Neugier und der Aufge-schlossenheit dieser Studenten zu ver-binden?“ Daß es auch dem Dresdner„Grafik-Papst“ wirklich Spaß gemachthat, spürt man nicht nur an der Gediegen-heit des Katalogs, sondern auch, wennman sich mit Holler über das Thema un-terhält. Weitere ähnliche Projekte willHoller ins Auge fassen. M. BäumelAusstellung noch bis 2. Februar 1996 imKupferstich-Kabinett der StaatlichenKunstsammlungen Dresden.

Universitätsjournal 1/96 TU extern Seite 5

William Hogarth: Der Lebensweg eines Wüstlings, Blatt 3,1735, Katalog-Nr. 10.3, Kupferstich-Kabinett Dresden

LDVH2/55

Optiker Kuhn2/50

Buch Härter2/60

Thierbach buch2/55

telemarkt2/110

„Von Wüstlingen und anderen Zeitgenossen“TU-Kunstgeschichts-Studenten arbeiteten an Grafikausstellung zu William Hogarth mit

An der Sprachschule der Akademie fürWeiterbildung und Wissenstransfer ander TU Dresden e.V. ist ab 29. Januar1996 und in den darauffolgenden Wo-chen bis Ende März der Beginn vonCrash-Kursen auf verschiedenen Ni-veaustufen in Englisch, Spanisch,Französisch, Italienisch, Dänisch, Por-tugiesisch, Russisch, Polnisch, Tsche-chisch und Deutsch für Ausländer ge-plant. Diese Kurse laufen in der Regelüber zwei bis vier Wochen mit vier bissechs Stunden täglich (Montag bisFreitag). Außerdem ist noch im Januarzu unterschiedlichen Zeiten der Beginnvon studien- und berufsbegleitendensowie Samstag-Sprachkursen in Eng-lisch geplant. Diese Kurse finden ein-mal pro Woche mit drei bis sechs Stun-den über einen Zeitraum von ca. 10Wochen statt.

Im folgenden möchten wir allenSprachinteressierten einige Termineaus unserem Kursprogramm bekannt-geben.

EnglischAnfänger: 13. Januar bis 16. März 96,Sonnabend, 8 bis13 Uhr; 29. Januar bis16. Februar 96, Montag bis Freitag, 13bis 16.10 Uhr;Aufbau 1: 13. Januar bis 16. März 96,Sonnabend, 8 bis 13 Uhr; 12. Februarbis 23. Februar 96, Montag bis Freitag,7.30 bis 12.30 Uhr;Aufbau 2: 13. Januar bis 16.März 96,Sonnabend, 8 bis 13 Uhr; 18. Januar bis25. April 96, Donnerstag, 17.30 bis 20 Uhr; 26. Fe-bruar bis 8. März 96, Montag bis Frei-tag, 7.30 bis 12.30 Uhr;Aufbau 3: 5. bis 9. Februar 96,Montag bis Freitag, 7.30 bis 12.30 Uhr;Advanced: 4. März bis 8. März 96,Montag bis Freitag, 7.30 bis 12.30 Uhr;TOEFL-Test-Vorbereitung: 5. Februarbis 9. Februar 96,Montag bis Freitag, 14.50 bis 19.45Uhr;

SpanischAnfänger: 5. bis 16. Februar 96,Montag bis Freitag, 7.30 bis 10.50 Uhr;Aufbau 1: 26. Februar bis 8. März 96,Montag bis Freitag, 7.30 bis 10.50 Uhr;Aufbau 2: 11. März bis 15. März 96,Montag bis Freitag, 7.30 bis 10.50 Uhr,evtl. auch 16.40 bis 20 Uhr;

FranzösischAnfänger: 26. Februar bis 8.März 96,Montag bis Freitag, 7.30 bis 10.50 Uhr;Aufbau 1: 11. März bis 22. März 96,Montag bis Freitag, 7.30 bis 10.50 Uhr;Aufbau 2: 25. März bis 29. März 96,Montag bis Freitag, 16.40 bis 20 Uhr;

ItalienischAnfänger: 26. Februar bis 8. März 96,Montag bis Freitag, 9.20 bis 12.40 Uhr;Aufbau 1: 18. März bis 29. März 96,Montag bis Freitag, 9.20 bis 12.40 Uhr;

Deutsch fürAusländerAnfänger und Aufbau 1: 1. Februar bis28. Februar 96,Montag bis Freitag, 15 bis 18.15 Uhr;Konversation/Grammatik: 29. Januarbis 3. April 96,Montag, 17 bis 20.15 Uhr;

Am 26. Februar 96 ist der Beginnvon einem Dänisch-Anfänger- undRussisch-Auffrischungskurs geplantund am 4. März bzw. 11. März 96 star-ten bei entsprechendem Bedarf Anfän-ger- oder Aufbaukurse in Polnisch,Tschechisch, Portugiesisch.

In dem seit 9. Januar 1996 laufendenRhetorik-Kurs ist ein Einstieg nochmöglich. Auch Schüler können sichfreuen: Gymnasiastenkurse Englischzur Vorbereitung auf das Abitur stehenebenfalls wieder auf dem Programm.Über das Gesamtsprachenkursangebotder Monate Februar bis März 1996 in-formieren wir Sie gern, wenn Sie sichtelefonisch unter 0351 / 4636091 oder6289 bzw. persönlich in 01187 Dres-den, Würzburger Str. 69 an die AWW-Sprachschule wenden.

Christine Warnke

Sprachintensivkurse

Neues bei Jura-Studenten

elsa wählte denneuen Vorstand

In der vergangenen Woche wählte dieDresdner Fakultätsgruppe der Europe-an Law Students’Association (elsa – ei-ne der europaweit größten Studenten-vereinigungen), ihren neuen Vorstand.

Diese Gesellschaft vereinigt europa-weit Jurastudenten, die sich über dasgeforderte Studienpensum hinaus aufihren künftigen Beruf vorbereiten wol-len. So werden Auslandspraktika ver-mittelt, Trainingsprogramme organi-siert und Kontakte zu praktizierendenJuristen geknüpft. Auf internationalerEbene hat elsa sogar UNO-Beobachter-status und engagiert sich für Menschen-rechte.

Im Terminkalender der Dresdner el-sa-Gruppe ist für Ende Januar ein Gast-vortrag von Prof. Horst-Peter Göttingüber das Master-Programm, eine juri-stische Ausbildungsform in London,sowie eine Schulung zu Problemlöse-strategien und Moderationstechnikenvorgesehen. Antje Lange

Page 6: Universitätsjournal€¦ · Uni-Journals 1995 war noch zu lesen: „Zwei Akademikerinnen und eine Se-kretärin machen sich viel Mühe, damit die voraussichtlich 200 Seiten umfas-sende

Berufen aufdie Professurfür Elektro-energiever-sorgung ander FakultätElektrotech-nik der Tech-nischen Uni-versitätDresden.

1955 wur-de Peter

Schegner in der ostthüringischenStadt Gera geboren, 1975- 1980 Stu-dium an der Technischen HochschuleDarmstadt in der StudienrichtungStarkstromtechnik; das Thema derDiplomarbeit lautete damals „Indu-zierte Längsspannungen unterBerücksichtigung der endlichen Lei-terlängen“.

Von 1984 - 1989 Wissenschaftli-cher Mitarbeiter an der Universitätdes Saarlandes am Lehrstuhl für En-ergieversorgung.

Die Promotion zum Dr.-Ing. er-folgte 1989 mit der Dissertation „Di-gitaler Erdschlußuniversalschutz -Konzept und erste Realisierung“.

Von 1989 bis 1995 Mitarbeiter beiAEG im Fachgebiet Schutz- undSchaltanlagenleittechnik.

Seit 1990 Dozent an der Techni-schen Akademie Esslingen und derTechnischen Akademie Wuppertalmit verschiedenen Vorträgen aus demBereich Schutz- und Schaltanlagen-leittechnik, Betreuung von Diplom-arbeiten.

Schwerpunkte im Bereich For-schung liegen auf dem Gebiet der Un-tersuchung von Schutzalgorithmen,der Simulation von Kurzschlußvor-gängen in Energieversorgungsnetzenund der Erarbeitung einer abstraktenFehlerbeschreibungssprache fürfunktionale Typprüfungen. Red.

Universitätsjournal 1/96 TU-Rundschau Seite 6

Seit demWinterseme-ster 1993/94Professor fürAmerikani-sche Litera-turwissen-schaft amInstitut fürAnglistik/Amerikani-stik der TUDresden.

Geboren 1943 in Mühlhausen, Studi-um der Anglistik/Amerikanistik, Ger-manistik, Philosophie und Pädagogikan den Universitäten Erlangen-Nürn-berg, Leeds (GB) und an der FU Ber-lin, wo er das Staatsexamen ablegte;promovierte 1975 an der UniversitätKonstanz im Fachbereich Literatur-wissenschaften zum Dr. phil. ; habili-tierte sich 1993 an der Universität Bie-lefeld. Nach dem StaatsexamenWissenschaftlicher Mitarbeiter an derUniversität Konstanz; zwei Jahre amDeutschen Institut für Fernstudien ander Universität Tübingen; Wissen-schaftlicher Assistent an der Univer-sität Bielefeld, dort 1992 zum außer-planmäßigen Professor ernannt.Lehrstuhlvertretungen, Gastprofessu-ren und Forschungsaufenthalte an in-ausländischen Universitäten; seitensder Deutschen Forschungsgemein-schaft zwei Jahre mit der Durch-führung eines Forschungsprojekteszur Funktion und Ästhetik des Horrorsin den Medien und in der angloameri-kanischen Erzählliteratur der Postmo-derne betraut. Arbeitsgebiete undzahlreiche Veröffentlichungen zu So-zial- und Funktionsgeschichte derneueren angloamerikanischen Litera-tur, Massenmedien, Schauerroman,Postmoderne, Ästhetik, Theorie derLiteratur- und Sozial-/Kulturge-schichtsschreibung. Red.

Prof. Dr. phil. habil. Hans-Ulrich Mohr

Seit Oktober 1995 Inhaber der CarlFriedrich von Siemens-Stiftungspro-fessur für Elektromagnetische Ver-träglichkeit im ElektrotechnischenInstitut an der TU Dresden.

Geboren 1946; Studium der Elek-trotechnik mit Schwerpunkt Hochfre-quenztechnik an der TechnischenUniversität Hannover; Abschluß 1975mit einem Thema über Längsverlustegeschlitzter Hohlleiter.

Von 1975bis 1980 ander Univer-sität der Bun-deswehr inHamburg; Be-treuung derVorlesungenEMV undTheoretischeElektrotech-nik; Promoti-on mit einem

Thema zur numerischen Berechnungelektromagnetischer Felder; von1980 bis 1988 Mitarbeiter im For-schungszentrum der Siemens AG inErlangen; Bearbeitung verschieden-ster Projekte auf dem Gebiet derEMV; 1988 Wechsel als C3-Professoran die TU Hamburg-Harburg, im Ar-beitsbereich Theoretische Elektro-technik wurde der Schwerpunkt Elek-tromagnetische Beeinflussungvertreten; 1995 Berufung auf die obenangegebene Professur; mehr als 50Veröffentlichungen zu verschieden-sten Themen der EMV, Mitarbeit inder nationalen Normung, seit 1989Sekretär der Internationalen Elektro-technischen Kommission; Schwer-punkte der Forschungstätigkeit sindnumerische Berechnung elektroma-gnetischer Felder, Kabelkopplungen,EMV-Meßtechnik – Bau eines isotro-pen HF-Sensors für einen großen Fre-quenzbereich. Red.

Prof. Dr.-Ing. Karl-Heinz Gonschorek

Prof. Dr.-Ing. Peter Schegner

Alttolck Hof2/78

TouristikverbandMecklenburgVorpommern

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Professoren an unserer Universität

Wer wollte nicht gern von seinemSchreibtischsessel aus orts- und zei-tunabhängig in Datenbanken oder Bi-bliothekskatalogen weltweit nachneuesten Informationen suchen undsie auch finden?

Dafür bietet OCLC, das OnlineComputer Library Center, Inc. inDublin/Ohio, USA, den FirstSearchService, ein speziell für wissenschaft-liche Bibliotheken und deren Nutzerentwickeltes Produkt, mit dessen Hil-fe ohne Training und Erfahrungen inder Online-Recherche vom PC aus inmehr als 55 internationalen Daten-banken nach bibliographischen Infor-mationen, Abstracts oder Volltextenvon Zeitschriftenartikeln, ConferenceProceedings, Firmeninformationen,Finanzreports, Forschungsberichtenu.v.a.m. recherchiert werden kann.

Was ist FirstSearch?FirstSearch ist ein über Datennetze,

z. B. über Internet erreichbares inter-aktives Online-Informationssystem,es stellt ein einfach zu nutzendes,menügeführtes und schnell zugängli-ches Fenster in die Welt der Informa-tionen dar. Die dort zur Verfügung ste-henden Datenbanken werden täglichbzw. wöchentlich aktualisiert.

Dieses Informationsangebot um-faßt ein breites Spektrum an Fachge-bieten, wie Datenbanken zu

– Kunst, Recht, Geistes- und So-zialwissenschaften (z. B. „Sociologi-cal Abstracts“)

– Unternehmens- und Wirt-schaftsinformationen (z. B. die Da-tenbanken „ABI/Inform“, „AmericanBusiness Information“ oder „Econ-Lit“)

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pec“ u. a.)– multidisziplinäre bibliographi-

sche Datenbanken (z. B. „DissertationAbstracts“)

– Geowissenschaften (mit „Geoba-se“)

– Biowissenschaften, Medizin undGesundheitswesen (z. B. „Medline“und BasicBiosis“).

Ein wesentlicher Bestandteil vonFirstSearch sind Exklusiv-Datenban-ken, wie z. B. „World Cat“, der Onli-ne Union Catalog von OCLC, mitmehr als 32 Millionen bibliographi-schen Nachweisen. Dort sind auch dieBestände der Library of Congress so-wie der British Library zu finden.Weitere Exklusivdatenbanken sindContentsFirst mit Inhaltsverzeichnis-sen von etwa 13 000 Zeitschriften, de-ren Artikel in ArticleFirst mit mehr als2 Millionen Einträgen suchbar sind.

„Fastdoc“ ermöglicht die Liefe-rung von Volltexten im ASCII-Formatper Post/Fax oder E-Mail (beinhaltetüber 1000 Zeitschriftentitel)

FirstSearch verfügt über mehr als 1Million Volltexte und liefert dieseüber ein elektronisches Bestell- undLiefersystem mit sofortiger Preisan-gabe auf verschiedenen Wegen: Onli-

ne, über internationalen Leihverkehr,mit der Post, per Fax oder per E-Mail.

Was kostet FirstSearch?

Die Nutzung kommerzieller Onli-ne-Datenbanken ist in der Regel ko-sten-pflichtig. Recherchen in den Da-tenbanken von OCLC haben eineneue, für den Nutzer unkomplizierteGebührenregelung.

So entstehen grundsätzlich keineAnschaltzeit- und Displaykosten, be-rechnet werden nur durchgeführteSuchfragen mit einer Trefferzahl, beieiner Suche mit Null-Treffern entste-hen keine Kosten.

Die Preisbildung für die Rechercheoder Volltextbeschaffung in den Da-tenbanken von FirstSearch erfolgtüber den Erwerb von Coupons für ei-ne bestimmte Anzahl von Suchfragenfür alle Datenbanken. Diese Suchkar-ten erhalten ein persönliches Paßwortfür FirstSearch sowie die Anzahl dergekauften Suchfragen.

Um dieses System zu testen, hat dieUniversitätsbibliothek eine begrenzteAnzahl von Suchkarten (eine Such-karte enthält 10 Suchfragen) erwor-ben. Die Nutzung erfolgt zum einenfür Auskunftszwecke oder Fernleih-bestellungen durch Bibliotheksmitar-beiter, aber auch interessierte TU-An-gehörige können ab sofort diesesCoupons im OnlineService der Uni-versitätsbibliothek vorerst unentgelt-lich erwerben. Nach Ablauf dieser

Testphase wird vom Nutzer für denErwerb dieser Suchkarten eine Ge-bühr zu entrichten sein.

Zugang zu OCLC

Über folgende Datennetze ist einZugang zu OCLC für die Nutzungvon FirstSearch möglich: Erstensüber INTERNET mit der IP-Adresse132.174.100.3 (Dublin, Ohio),194.81.79.131 (Birmingham, UK),symbolischer Name: fscat.oclc.org

Zweitens via OCLC Europe, Bir-mingham, England über WIN EuropeNET: NUA 0204334505590 oderüber Datex-P-Anschluß; BT oder x.25Dataline. FirstSearch ist im World

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Universitätsjournal 1/96 TU-Rundschau Seite 7

mercure2/56

KurverwaltungHindelang

2/210

Ohne Zweifel, in Dresden ist sie wer.Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz. Sie istbekannt in Kirchenkreisen, bei Studen-ten und Professoren, im Osten und imWesten Deutschlands. Sowohl an derUniversität als auch in der Katholi-schen Kirche der Region, der sie an-gehört und die sie vor allem als Privat-person vertritt, fällt sie aus demRahmen. Hanna-Barbara Gerl-Falko-vitz ist Professorin für Religionsphilo-sophie an der Philosophischen Fakultätder Technischen Universität Dresden.Sie ist die einzige Frau in Dresden, diedie Weltreligionen Hinduismus, Budd-hismus, Judentum, Islam und Christen-tum lehrt. Damit kann sie in Kirche undAlma mater Positionen besetzen, dieihr hier ganz allein gehören. Unter denDiaspora-Katholiken und unter denProfessoren ist sie eine „Exotin“ - impositiven Sinne.

Vor kurzem ging eine Meldungdurch die Presselandschaft, daß dieProfessorin mit der Maria-Ward-Mün-ze in Gold, gestiftet vom InstitutumBeatae Mariae Virginis Augsburg, aus-gezeichnet wurde. „In Anerkennungdes Einsatzes in Freimut und Verant-wortung - im Sinne Maria Wards - inKirche und Gesellschaft und für dieBelange der Frau“, ist in der Begrün-dung zu lesen. Wer meint, Frau Gerl-Falkovitz vertritt extrem kämpferischePositionen der Frauenemanzipation àla Alice Schwarzer, hat sich getäuscht.„Ich bin feminin, aber nicht femini-stisch“, pflegt sie zu sagen. Für „Chan-cen– und Rechtsgleichheit der Frauen“setze sie sich ein. Doch beharrt sie dar-auf, daß sich Männer und Frauen in ih-rer „gelebten Lebenswelt“ unterschei-den. „Ich bin dafür, ein Modell zuerarbeiten, das Frauen ermöglicht, ihreganz verschiedenen Aufgaben – Mut-ter– und Partnerschaft, Haushalt undBeruf – in Phasen zu leben“, erklärtGerl-Falkovitz. So könnten in einerPhase des Lebens Kinder konzentrierterzogen werden und in einer anderenAusbildung und Beruf im Mittelpunktstehen.

Frau Gerl-Falkovitz hat selbst keineKinder. „Das ist der Preis für meinenjetzigen Beruf“, bedauert sie. Seit ei-nem halben Jahr ist die 50jährige Frauwieder verheiratet. Ihr erster Mann wargestorben. Derzeit lebt sie in Dresden

und München. Sie habe aber vor, ge-meinsam mit ihrem Mann ausschließ-lich ihren Wohnsitz Dresden zu neh-men.

Seit 1993 lehrt die studierte Philoso-phin, Germanistin und Politikwissen-schaftlerin an der Dresdner Uni. Ne-ben der sich bietenden Chance, etwasganz Neues zu beginnen und aufzubau-en, habe sie die Kulturlandschaft imOsten Deutschlands, die sie nur ausBüchern kannte, nach Dresden gezo-gen. „Ich habe eine Beziehung zuGoethe und wollte Weimar und andereOrte kennenlernen“, sagt die Professo-rin. Sie hatte große Befürchtungen„daß die Religion bei Studenten aufWiderstand und Ablehnung trifft. Dochdas Gegenteil sei der Fall. „Bei denStudenten stoße ich auf eine große Of-fenheit. Ihre Fragen zu den Religionensind sehr elementar“, freut sich FrauGerl-Falkovitz. An westdeutschenUnis würde sie nach dem fünften Satzrecht aggressiv mit kritischen Bemer-kungen zu Vatikan und Papst konfron-tiert, die jedoch überhaupt nicht demThema ihrer Vorlesung entsprechen.

Vorgänger des Lehrstuhls für Religi-onsphilosophie waren die Vergleichen-den Religionswissenschaften, die inden 20er Jahren unseres Jahrhundertsin Dresden unter Professor Tillich ihreBlütezeit hatten. Die Nazis schlossendann diesen Lehrstuhl und die DDR-Bildungspolitiker hatten kein Interes-se, diesen wieder zu öffnen. Bei der

Besetzung des Lehrstuhls für Religi-onsphilosophie hat die Kirche, wie beitheologischen Professuren üblich, keinMitspracherecht. Frau Gerl- Falkovitzzeigt sich ganz froh darüber, daß sienicht von der Kirche beaufsichtigtwird. Vor allem nach außen hätte daseine gute Wirkung. „Ich selbst habe einpositives Verhältnis zur Kirche“, be-kennt sie. In den „Chor der Kirchenkri-tiker“ wolle sie nicht einstimmen.

Unter ihren Zuhörern in den Vorle-sungen sind vielleicht zehn ProzentChristen, schätzt die Religionsphiloso-phin. Im Studium generale, an demTechniker und Philosophen, angehen-de Religions- und Ethiklehrer teilneh-men, stellt sie eine erstaunlich großesInteresse fest. „Der Schlager war dieVorlesungsreihe ‘Was ist das Christen-tum‘, an der 120 Hörer teilnahmen“,schwärmt sie. Ihre Hauptvorlesungenbesuchen zwischen 40 und 50 Hörer.Im Proseminar Weltreligion und Ethikhat sie etwa 60 Zuhörer und 30 Leutesind im Hauptseminar. Derzeit laufenPrüfungen, die manchmal acht Stundentäglich in Anspruch nehmen.

Viel Zeit für Hobbys und den Aufbaueines Freundeskreises bleiben der Pro-fessorin derzeit nicht. „Die zweite Hautwächst langsamer nach“, meint sie.Einsam fühlt sie sich überhaupt nicht.Den Jahreswechsel verbrachte sie inder Evangelischen Akademie inMeißen, wo sie als Referentin eingela-den war. Rüdiger Stumpf

Religions-Professorin fürFrauen engagiertHanna-Barbara Gerl-Falkovitz: Studenten der TU interessieren sich für Weltreligionen

Den Jahreswechsel verbrachte Prof. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz in derEvangelischen Akademie in Meißen, wo sie als Referentin eingeladen war.

Prof. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz

Ein Studienbegleitprogramm (STU-BE) für Studierende aus Afrika, Asien,Lateinamerika und Südosteuropa gibtes seit dem Wintersemester 1995/96auch an sächsischen Hochschulen.

Udo Thorn vom Diakonischen Werkwird an Sachsens HochschulenSprechstunden, Seminare und Works-hops durchführen. An der TechnischenUniversität Dresden (TUD) hält UdoThorn am 9. und 23. Januar 1996 je-weils um 16 Uhr ein Seminar.

Veranstaltungsort ist das Akademi-sche Auslandsamt der TUD, Raum220, Toeplerbau, Mommsenstraße 12,01069 Dresden. Das Land Sachsen lei-stet durch die großzügige finanzielleAusstattung von STUBE einen großenentwicklungspolitischen Beitrag. Dieausländischen Studenten erhalten zumBeispiel die Chance, ihr Praktikum zuHause zu leisten und Mittel für dieseZwischenheimreise genehmigt zu be-kommen. Voraussetzung dafür ist je-doch die Teilnahme an diesen Semina-

ren. Weitergehende Informationen,auch die Re-Integration ins Heimat-land betreffend, geben Udo Thorn, Te-lefon 03 51/8 31 51 76 oder 03 51/3 9118 98 sowie Marcus Rimmele vomAkademischen Auslandsamt der TUD,Telefon 03 51/4 63 60 61.

Marcus Rimmele

Hilfe für ausländische Studenten

STUBE - Programm nun auch ansächsischen Hochschulen

Udo Thorn vom Diakonischen Werkwird Sprechstunden durchführen.

Das japanische Kultusministerium bietetüber den Deutschen Akademischen Aus-tauschdienst 22 Stipendien für Ergän-zungs- und Aufbaustudien oder zur Vor-bereitung einer Promotion für deutscheGraduierte in Japan an.

Die Stipendien richten sich an Gradu-ierte der Geistes- und Sozialwissen-schaften, Natur- und Ingenieurwissen-schaften und Medizin. Auch jüngerepromovierte Wissenschaftler könnensich bewerben, wenn die Promotionnicht länger als zwei Jahre zurückliegt.

Zum Zeitpunkt des Studienantritts darfdas 35. Lebensjahr nicht überschrittensein. Kontakte zu einer japanischenGastinstitution sind erwünscht, jedochnicht Bedingung.

Die Laufzeit des Stipendiums beträgteineinhalb bis zwei Jahre, und zwar vom1. April 1997 bis 31. März 1999 odervom 1. Oktober 1997 bis 31. März 1999.

In beiden Fällen ist dem Forschungs-aufenthalt in der Regel ein sechsmonati-ger Intensivsprachkurs in Japan vorge-schaltet. Bei Nachweis ausreichender

Sprachkenntnisse kann auf den Japa-nischkurs verzichtet werden.

Interessenten können sich bis zum 28.Februar 1996 über die AkademischenAuslandsämter der Hochschulen beimDAAD bewerben. Über die endgültigeVergabe der Stipendien entscheidet diejapanische Regierung auf Empfehlungeiner vom DAAD beauftragten Fach-kommission. Die Bewerber werden imMai 1996 zu einem persönlichen Aus-wahlgespräch nach Bonn eingeladen.

DAAD / Berthold

Wer will sich in Japan akademisch „aufpolieren“?Ergänzungs- und Aufbaustudien sowie Vorbereitung einer Promotion für Graduierte

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Universitätsjournal 1/96 Geschichte / Kultur Seite 8

Das 1905 errichtete und seit 1950 nachJohannes Görges benannte Gebäudedes Elektrotechnischen Instituts der TUDresden beherbergt auch die Samm-lung Historische Elektromaschinen.Die ältesten Exponate stammen aus derZeit, in der sich die Elektrotechnik alsneue Lehr- und Forschungsdisziplin amdamaligen Dresdner Polytechnikum zuetablieren begann: Trajan Rittershaushielt erstmals 1882 Vorlesungen überelektrotechnische Maschinen. 1884 er-folgte die Gründung eines elektrotech-nischen Laboratoriums.

Unter maßgeblicher Leitung von Rit-tershaus wurde 1890 eine „Sammlungfür Entwerfen von Dynamomaschinenund kinematische Übungen“ begrün-det, Grundstock der heutigen Samm-lung. August Toepler erweiterte dieAusbildung auf dem Gebiet der Elektri-zitätslehre und führte Praktika für Elek-trotechniker ein. Schließlich wurde1894 das Institut für Elektrotechnik ge-gründet, an dem seit 1900 so bedeuten-de Wissenschaftler wie Johannes Gör-ges, Wilhelm Kübler und Ludwig

Binder wirkten. Die heutige Sammlungumfaßt wertvolle Exponate aus den An-fängen des industriellen Elektroma-schinenbaues um 1870 bis zur Gegen-wart. Den Schwerpunkt bildenGleichstrommaschinen, die bis zurJahrhundertwende gebaut wurden. Er-gänzt wird die Sammlung durch früheWechselstrommaschinen, neuere Dreh-strommaschinen sowie durch einigeSchnittmodelle moderner Elektroma-schinen. Sie widerspiegelt damit an-schaulich die Entwicklung des Elektro-maschinenbaues in Deutschland und inder Region in einem Zeitraum von mehrals 100 Jahren.

Die Objekte gestatten in ihrer offe-nen Bauweise einen guten Einblick indie Funktionsprinzipien. So lassen sichdie Wechselwirkungen zwischen denMagnetfeldern von Stator und Rotoroder die Funktion des Stromwenders ei-ner Gleichstrommaschine ebenso an-schaulich erklären wie die Wicklungs-anordnung im Ständer einerDrehstrommaschine. Unterstützt wirddies durch die spätere einheitliche Farb-

gestaltung der Wicklungen fast allerExponate, welche Binder in Anlehnungan die Lehrmethodik von Görges emp-fohlen hatte.

Abb. 1 zeigt eine Gleichstromma-schine, deren Hersteller unbekannt ist.Mit hoher Wahrscheinlichkeit handeltes sich um ein Demonstrationsmodell.Die Maschine hat einen geblechtenRinganker, die Ankerdrähte sind andem geschlossenen Kommutator ange-schraubt. Die Messing-Bürstenhaltertragen Bürsten in Form von Kupfer-drahtbündeln, die von Kupfergewebeumgeben sind. Wegen der Formgebungund der Farbgestaltung ist diese Ma-schine von besonderem museal-ästheti-schen Reiz. Sie soll in der vorgesehenenständigen Ausstellung der Kustodiepräsentiert werden.

Das älteste Exponat der Sammlungist eine Gleichstrommaschine der Fir-ma Siemens & Halske aus dem Jahr1872 (Abb. 2). Diese Maschine besitzteine Reihenschlußerregung. Markantheben sich die gegenüberstehenden Po-le der Ständerwicklung hervor, diegleichsinnig magnetisiert werden. DieAnkerwicklung ist als konzentrierteRingspulwicklung ausgeführt. DieserWicklung wurde der Strom mittelsMessingblechen über vier unterschied-lich breite Kommutatorlamellen zuge-führt. Der Läufer besteht aus fünfdicken Blechscheiben, um die Erwär-mung zu verringern.

Aufschlußreich ist auch der Gleich-strommotor von der Dresdner FirmaO.L. Kummer & Co. (Abb. 3). Der Mo-tor für eine Spannung von 110 V hat ei-nen Anker mit Ringwicklung, die An-schlüsse sind angeschraubt. AlsBaujahr wird die Zeit zwischen 1887und 1891 angegeben. Verglichen mitder Gleichstrommaschine von 1872 isterkennbar, daß man 15 Jahre später be-reits eine Art Maschinengehäuse, alsGußteil ausgeführt, verwendet hat. DerAnker ist schon teilweise verdeckt und

weist in Richtung der später üblichenvoll geschlossenen Bauweise für dieseMaschinen.

Letztgenannter Gleichstrommotorstammt aus einer Zeit stürmischer Auf-wärtsentwicklung der Herstellerfirma.Oskar Ludwig Kummer war 1882 Mit-inhaber der Firma O.L. Kummer & Co.1887 gelang es ihm, einen der bedeu-tendsten deutschen Elektrotechniker,Emil Gottfried Fischinger, in den

Dienst der Firma zu stellen. Er übertrugihm die Aufgabe des inzwischen erfor-derlichen Fabrikneubaus in Niedersed-litz. Zu dieser Zeit hatte das Kummer-sche Unternehmen 12 Mitarbeiter,deren Zahl sich in sieben Jahren auf 500erhöhte. 1891 trat Max Corsepius alsOberingenieur und Prokurist in dasKummersche Unternehmen ein. Nebenamtlich war er auch als Lehrer an derTechnischen Hochschule Dresden tätig.In diesen Jahren entfaltete die Firmamit der Errichtung der verschiedenstenelektrotechnischen Anlagen eine regeGeschäftstätigkeit und erlangte auchüberregionale Bedeutung. 1899 warenin Niedersedlitz bereits 2000 Arbeiterund Angestellte tätig. Die 1901 ver-schärft aufbrechende Wirtschaftskriseführte allerdings zu einem raschen Nie-dergang des Unternehmens undschließlich zur Liquidation. Die Pro-duktionsstätten wurden vom späterenSachsenwerk Niedersedlitz übernom-men.

Das erwähnte Wirken von Corsepiusan der Technischen Hochschule Dres-den erstreckte sich neben der Lehrtätig-keit auch auf die Erweiterung derSammlung elektrischer Maschinen undlenkt den Blick auf das nutzbringendeZusammenwirken der Dresdner Hochschule mit einem bedeutenden Indu-strieunternehmen am Ende des vorigenJahrhunderts. Chr. Lippold/Kustodie

Wie funktioniert die elektrischeBaugruppe wirklich?

Sammlungen und Kunstbesitz der TUD (9) – „Historische Elektromaschinen“ als Studienhilfen

Abbildung 3: Gleichstrommotor von der Dresdner Firma O.L. Kummer & Co.

Abbildung 1: Gleichstrommaschine eines unbekannten Herstellers. Fotos: AVMZ

Abbildung 2:Gleichstrommaschine der Firma Sie-mens & Halske aus dem Jahr 1872

Zu dieser Thematik veranstaltetedas Institut für Geschichte derMedizin gemeinsam mit dem

Deutschen Hygiene-Museum und derBildungs- und Begegnungsstätte für jü-dische Geschichte und Kultur Sachsene.V. „HATiKVA – Die Hoffnung“ am24. November ein medizinhistorischesKolloquium.

Bereits in den beiden vorangegange-nen Jahren waren zur Erinnerung an dieNovemberpogrome 1938 wissenschaft-liche Veranstaltungen durchgeführtworden, deren Ergebnisse in zwei Son-derheften der Historischen Blätter pu-bliziert wurden und eindrucksvoll bele-gen, wie vielfältig und breit gefächertdie Forschungen auf diesem Gebiet an-gelegt sind.

Der relativ hohe Anteil von Ärztenjüdischer Herkunft an der Entwicklungder Medizin im deutschsprachigenRaum stand im Mittelpunkt des erstenTeils der diesjährigen Tagung. In seinerEröffnungsrede ging Prof. AlbrechtScholz, Dresden, u.a. auf den besonde-ren Beitrag von jüdischen Ärzten beider Herausbildung der Dermatologieein. Dr. Wilfried Teicher, München,verdeutlichte im folgenden, daß der An-teil der jüdischen Ärzte an der Entwick-lung der ärztlichen Spezialisierung imersten Drittel unseres Jahrhundertshoch war. Einerseits boten die neuenDisziplinen die Möglichkeit, auf einembisher wenig erforschten Gebiet wis-senschaftlich zu arbeiten. Andererseitshatten die aufstrebenden Ärzte nochnicht gegen ein Establishment an-zukämpfen, das ihnen in anderen Ge-bieten, wie der Chirurgie, den Zugangerschwerte oder fast unmöglich mach-te. Diese generelle Einschätzung be-

stätigte Dr. Wolfgang Krauss, Wien, derdie Situation jüdischer Dozenten unddie Entstehung der physikalischen Me-dizin an der Universität Wien Ende des19. Jahrhunderts untersuchte. Er gabfür sein spezielles Fachgebiet noch zubedenken, daß gerade die physikalischeMedizin außerhalb staatlicher Institu-tionen oder einer Universität praktiziertwurde und damit eine gute wirtschaftli-che Existenzmöglichkeit bot. Der Stutt-garter Dr. Eberhard Wolff steht noch amAnfang seiner Untersuchungen über jü-dische Ärzte in Hamburg 1750 bis 1850als Herausgeber medizinischer Zeit-schriften. Er konnte deshalb noch keineabschließenden Aussagen über derenMotivation treffen, sich als Herausge-ber zu betätigen. Er sah neben einerKompensation für eine wegen ihrerHerkunft nicht gangbare universitäreKarriere auch solch allgemein zutref-fende Beweggründe wie Ausfechtenvon Privatfehden oder eines wissen-schaftlichen Richtungsstreits, die Re-präsentation von Organisationen u.ä.

Im zweiten Teil des Kolloquiums er-innerte zunächst Prof. Otto Winkel-mann, Frankfurt a. M., an den Psycho-therapeuten, Sexualwissenschaftlerund praktischen Arzt Albert Moll(1862–1939), dessen wissenschaftlicheBeiträge auch zur ärztlichen Ethik erstin den letzten Jahren wieder zuneh-mend Beachtung finden. Er hob deninsbesondere für die Dresdner Ge-schichtsschreibung interessanten Fakthervor, daß es Moll trotz der Schwierig-keiten, denen die jüdischen Ärzte seit1933 ausgesetzt waren, gelungen war,noch im Jahre 1936 seine Lebenserin-nerungen im Verlag Carl Reissner,Dresden, herauszubringen unter dem

Titel „Ein Leben als Arzt der Seele“.Mit einem anderen Aspekt jüdischerGeschichte, der rituellen Beschneidung

und ihrer Bedeutung in religiöser undhygienischer Hinsicht, befaßten sichProf. Otakar Klein, Sidon Ephraim Ka-

rol und Eva Kosáková, Prag, in ihremVortrag. Die von ihnen gezeigten Ab-bildungen von zum Teil unikaten Expo-naten aus dem Prager jüdischen Muse-um veranschaulichten einerseits dasGesagte, animierten aber andererseitszu einem Besuch dieser bedeutendenEinrichtung. Abschließend veranschau-lichten Dr. Natalja Deckert und Dr.med.habil. Ingrid Kästner, Leipzig, dievorher allgemein und umfassend darge-stellte Diskriminierung der Ärzte jüdi-scher Herkunft am Beispiel des russi-schen Physiologen Elias Cyon(1842–1912), einem der begabtestenSchüler Carl Ludwigs (1816–1894).Nach seiner auch antisemitisch moti-vierten Entlassung als Professor derMedizinisch-chirurgischen Akademiein St. Petersburg richtete er sich in Parisein privates Labor ein, in dem er vor al-lem Forschungen über das Innenohrdurchführte. Er erhielt jedoch keine Be-dingungen mehr, unter denen sich seinewissenschaftliche Begabung hätte opti-mal entfalten können.

Es ist geplant, auch die Beiträge derdiesjährigen Tagung zu veröffentli-chen. Der Protokollband des 2. Me-dizinhistorischen Kolloquiums ist unterdem Titel „Hygiene und Judentum“ er-schienen und vereinigt 14 Vorträge. Die109 Seiten umfassende und mit 16 Ab-bildungen illustrierte Monographiekann für einen Preis von 6.50 DM imInstitut für Geschichte der Medizin(Tel.: 4583518) erworben werden.

Dr. Marina Lienert

Buchtip: Protokollband des 2. Medizinhistorischen Kolloquiums ist erschienen

Medizin und Judentum

Jüdischer Bildhauer und Arzt in Leipzig: Raphael Chamitzer.Quelle: „Medizin und Judentum“, Sonderheft Historische Blätter, 1994.

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Universitätsjournal 1/96 Aus Lehre und Forschung Seite 9

Buchhand-lung TU

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In einer Feierstunde wurde im Herbstvorigen Jahres in Anwesenheit desRektors, Prof. Dr. Achim Mehlhorn,der Diplomstudiengang im Fach So-ziologie eröffnet.

Erst vor vier Jahren erfolgte an derTU der Ausbau der Soziologie zum ei-genständigen Studienfach. Zur Neuge-staltung der Soziologie wurde ein Insti-tut für Soziologie gegründet, dasinzwischen fünf Professoren und 13Mitarbeiter umfaßt. Damit weist diesesFach an der TU Dresden inzwischen ei-ne Lehrkapazität auf, die größer ist alsan vielen westdeutschen Universitäten.In den ersten Jahren war lediglich einAbschluß im Magisterstudiengangmöglich. Mit dem neuen Studiengangwird nunmehr der im Fach Soziologieweithin anerkannte und renommierteDiplom-Abschluß angeboten. Ledig-lich die kleinen soziologischen Institu-te beschränken sich auf den Magister-studiengang, während die großen undmittelgroßen Ausbildungsstätten derSoziologie - zu denen das Dresdner In-stitut nunmehr gehört - den Diplomab-schluß anbieten.

Der neue Diplomstudiengang wur-de vom geschäftsführenden Direktordes Instituts für Soziologie, Prof. Dr.Karl Lenz, vorgestellt.

Der Studiengang umfaßt vier un-terschiedliche Richtungen: eine kul-turwissenschaftliche, eine psychoso-ziale, eine soziotechnische sowieeine wirtschaftswissenschaftlicheRichtung. Sie sind an möglichen Be-rufsfeldern für Absolventen ausge-richtet. In der Ausbildung wird einhohes Maß an Praxisnähe angestrebt,u. a. durch ein Berufspraktikum undberufspraktische Lehrveranstaltun-gen. Mit den Berufschancen für So-ziologieabsolventen befaßte sichProf. Dr. Siegfried Lamnek von derUniversität Eichstätt, der zu diesemThema umfangreich geforscht hatund zudem lange Zeit Vorsitzenderdes Berufsverbandes Deutscher So-ziologen war. Lamnek zeichnete trotzaller Einstiegsprobleme ein erfreuli-ches Bild von den Berufschancen derSoziologiestudenten. Sie kommenauf dem Arbeitsmarkt fast ebenso gut

oder schlecht unter wie Betriebswirteoder Psychologen.

Aufmerksam auf die Tradition derSoziologie in Dresden machte Ma-gnifizenz in seinem Grußwort. Ob-wohl die Soziologie erst seit kurzemals eigenständiges Studienfach an derTU angeboten wird, liegen die An-fänge dieses Faches an unserer almamater bereits in den 20er Jahren.Dresden gehörte zu den allererstenHochschulen in Deutschland, an dereine Professur für Soziologie einge-richtet wurde. Diese Professur hattebis zu seiner Entlassung aus demStaatsdienst in Verbindung mit einemRede- und Schreibverbot durch dieNazis der aus Rußland stammendeFedor Stepun (1884–1965) inne.Auch zu DDR-Zeiten gab es Soziologen an der TU, jedoch ein Haupt-fachstudium war nicht möglich. DieFachvertreter konnten lediglich Er-

gänzungsangebote für andere Studi-engänge anbieten. Überhaupt warendie Möglichkeiten der Soziologie vorder Wende stark begrenzt, zum einenaufgrund der ideologischen Vorgabenund zum anderen durch die starkenBeschränkungen der zugelassenenStudentenzahlen. Pro Jahr konntensich an den drei Ausbildungsorten fürSoziologie in der DDR -. Berlin, Leipzig und Halle - nur insgesamt 40 Stu-dienanfänger einschreiben. Nur zumVergleich: Für das begonnene Win-tersemester haben sich alleine an derTU Dresden mehr als 100 Studentenund Studentinnen für das Haupt-fachstudium Soziologie neu einge-schrieben.

Die Eröffnungsfeier beschloß derDekan, Prof. Dr. Karl-Siegbert Reh-berg, der die Glückwünsche der Phi-losophischen Fakultät überbrachteund zugleich als am Institut lehrender

Soziologe einen Einblick in das brei-te Arbeitsfeld der Soziologie gab. Erbefaßte sich mit der Universität alsInstitution, indem er deren Traditi-onslinie seit der Grundlegung durchHumboldt nachzeichnete und die ver-änderten Anforderungen und beste-henden Schwierigkeiten der Univer-sität in der Gegenwart aufzeigte.

Eine besondere Gelegenheit, dieSoziologie besser kennenzulernen,bietet der Kongreß der DeutschenGesellschaft für Soziologie, der vom7. bis 11. Oktober 1996 in Dresdenausgerichtet wird. Soziologen ausganz Deutschland und aus dem Aus-land werden sich in dieser Woche inDresden versammeln, um sich inzahlreichen Vorträgen und Arbeits-gruppen mit aktuellen soziologischenForschungsergebnissen und Debattenauseinanderzusetzen.

Prof. Dr. Karl Lenz

Ausgerichtet an Berufsfeldern fürAbsolventenNeuer Studiengang im Fach Soziologie der TU Dresden

Studieren und nochmals studieren: Wer den renommierten Abschluß eines Diplomsoziologen erreichen will, hat sich – nebenvielen weiteren Studienaktivitäten – durch eine große Zahl von Büchern und Zeitschriften zu kämpfen. Foto: Archiv mb

Wußten Sie, daß es etwa 200 verschie-dene neuromuskuläre Erkrankungengibt? Es handelt sich dabei um Erkran-kungen der Muskulatur selbst, des denMuskel versorgenden peripheren Ner-vensystems oder des Nerv-Muskel-Überganges. Die Hauptsymptome sindMuskelschwäche und bei einem über-wiegenden Teil Muskelgewebsum–und/oder –abbau (Muskeldystrophie,Muskelatrophie). Die Manifestationund Ausprägung der Krankheit sind ab-hängig vom Krankheitstyp; jedes Le-bensalter kann betroffen sein. Allein inSachsen rechnet man mit 3000 bis 4000Erkrankten.

Im vergangenen Jahr feierte dieDeutsche Gesellschaft für Muskelkran-ke e. V. (DGM) das 30. Jahr ihres Beste-hens. 1991 gründete sich die Landes-gruppe Sachsen. Die 122 Mitgliederunterstützen insgesamt etwa 250 Be-troffene mit Informationen über denUmgang mit Krankenkassen, Ämternund Behörden. Sie machen Hausbesu-che bei den Patienten, die aufgrund ihrerErkrankung nicht mehr in der Lage sind,die Wohnung zu verlassen, beraten übermögliche Hilfen in allen Bereichen derRehabilitation und versuchen ein Zu-sammengehörigkeitsgefühl zu vermit-teln. Wie wichtig das ist, hat auch Gün-ter Leuter erfahren. Seinen Beruf alsWerkzeugmacher konnte er wegen sei-

ner Erkrankung nicht mehr ausüben,war dann Leiter der Werkzeugausgabeim VEB Hochvakuum und dort als Be-hinderter einer der ersten, der entlassenwurde. Seit drei Jahren sitzt er allein zuHause im Rollstuhl und ist über dieGruppe ins gesellschaftliche Leben ein-bezogen.

Engen Kontakt hält der Vorstand unddie Vorsitzende der Landesgruppe, UteMüller, mit der seit 1967 vormals in derMedizinischen Akademie nun in derKlinik und Poliklinik für Neurologieder Medizinischen Fakultät der TUDresden geführten Sprechstunde fürneuromuskuläre Erkrankungen.Oberärztin Ulrike Reuner, SchwesterGabriele und die Fürsorgerin ReginaHentschel sind hier ihre Partner. DieseSprechstunde wurde 1993 als erste Ein-richtung dieser Art in den neuen Bun-desländern als Muskelzentrum derDMG anerkannt. Damit fand die mehrals 25jährige Tätigkeit dieser Sprech-stunde für neuromuskuläre Erkrankun-gen ihre gebührende Würdigung. An-fänglich mittels einfacher Verfahren,gründlicher körperlicher Untersuchungund erforderlichenfalls unter Nutzungumfangreicher genealogischer Erhe-bungen in erblich belasteten Familienwurden Hunderte von Patienten und de-ren Verwandte erfaßt und vorliegendeErkrankung diagnostiziert, noch weit

vor der Einführung der heute zum Teilzur Verfügung stehenden Diagno-stikmethoden der Klinischen Genetik.Humangenetische Beratungen, insbe-sondere bei den rasch fortschreitendenDystrophien, erfolgten. BesondererWert wurde stets auf die interdisziplinä-re Zusammenarbeit gelegt. Fachlicherwissenschaftlicher Austausch mit Myo-pathie-Sprechstunden anderer Hoch-schulen, Fachkrankenhäusern undTheoretischen Instituten in Arbeitsge-

meinschaften wurde gepflegt. In erwei-terter interdisziplinärer Form wird sie inenger Zusammenarbeit mit dem Lan-desverband Sachsen der DGM ihre po-sitive Tradition zum Wohl der Patientenfortsetzen. Ursula Berthold

Betroffene, Angehörige, Interessen-ten und Freunde treffen sich jeden 1.Montag im Monat von 17 bis 20 Uhr inder Begegnungsstätte für Behinderteund Ihre Freunde, Michelangelostraße2, 01217 Dresden.

Landesgruppe Sachsen der Gesellschaft für Muskelkranke e. V. stellt sich vor

Muskelkranke werden nicht alleingelassen

Engen Kontakt hält die Vorsitzende der Landesgruppe Ute Müller (r) mit dem Di-rektor der Neurologischen Klinik Prof. Bernhard Kunath. Foto: UJ / ub

Fortbildung inSachen AIDS

„HIV und AIDS in der ärztlichenPraxis” lautet das Thema einer Ärz-teveranstaltung am 31. Januar, 18Uhr im Gartensaal des DeutschenHygiene-Museums, veranstaltet vomGesundheitsamt Dresden. Die Veran-staltung für Neurologen, Augenärzte,Hals-Nasen-Ohren-Ärzte, Radiologeneinschließlich Schwestern und Sprech-stundenhilfen befaßt sich mit häufigenHIV-assoziierten Erkrankungen imHals– und Kopfbereich. Nachgegan-gen wird der Frage, ob AIDS behandel-bar ist mit einem kurzen Überblicküber die Therapie der HIV-Infektion.

Die Veranstaltung ist für Ärzte imPraktikum geeignet. -be

MedizinhistorischerNachmittag

Das Institut für Geschichte der Medizinan der Medizinischen Fakultät setztauch im neuen Jahr seine Reihe derMedizinhistorischen Nachmittage fort.

Am Mittwoch, 31. Januar, 16 Uhrreferiert Prof. Dr. Günter Fichtner,Direktor des Instituts für Geschichteder Medizin Tübingen, zum Thema„Der Historiker und die ärztlicheSchweigepflicht”.

Die Veranstaltung findet im Kon-ferenzraum des Hauses 25 (vor derCafeteria) statt.

Interessenten sind herzlich einge-laden. -be

Forschungs-stipendium vergeben

In Anerkennung seiner bisherigen wis-senschaftlichen Arbeit vergibt dieAlexander von Humboldt-Stiftung anProf. Dr. Xi Wang aus Shanghai einForschungsstipendium für die Dauervon einem Jahr.

Professor Xi Wang wird im Laufedes Jahres am ForschungszentrumRossendorf e. V. im Institut für Io-nenstrahlphysik und Materialfor-schung seine wissenschaftlicheTätigkeit beginnen. -be

Spende der Walter-Reiners-Stiftung

Der Vorstand der Walter-Reiners-Stif-tung, FG Textilmaschinen des VDMAbeschloß die Sanierung des Institutesfür Textil- und Bekleidungstechnik derTU Dresden durch zweckgebundeneMittel in Höhe von 102 TDM zum Aus-bau des DV-Netzes und Anschaffungeiner neuen Fräsmaschine für die Insti-tutswerkstatt zu unterstützen. Die Mit-tel wurden dem Freundes- und Förder-kreis der ITB e. V. überwiesen. -be

HausmusikWer möchte gern regelmäßig in einemStreichquartett auf gehobenem Laien-Niveau mitspielen?

Interessenten melden sich bitte beiProf. Wolfhard Möller, Telefon(0351) 4410674 (privat) oder (0351)2602245 (dienstlich). -be

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An der Fachrichtung Chemie ist am Institut für Analytische Chemie ab sofort die Stelle eines/einer

befr. wiss. Mitarbeiters/-in (BAT-O)

mit 50% der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit zu besetzen. Die Dauer der Befristungrichtet sich nach § 57 c HRG.

Aufgaben: Gegenstand der wiss. Arbeiten soll die oberflächenverstärkte Ramanspektroskopie(SERS) sein. Das Aufgabengebiet umfaßt die Präparation sowie die ramanspektroskopischeUntersuchung der ausgewählten Systeme. Die Gelegenheit zur Promotion ist gegeben. Voraussetzungen: abgeschl. wiss. HS-Studium der Fachrichtung Chemie oder Physik; Er-fahrungen in der optischen Spektroskopie, der Chemie von Festkörpern und/oder der Um-weltchemie.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Ihre aussagekräftige Bewerbung (Lebenslauf, Zeugnisse, Zusammenfassung der Diplomar-beit und, falls vorhanden, wiss. Referenzen) richten Sie bitte bis zum 29.02.1996 an: TU Dresden, Fakultät Mathematik und Naturwissenschaften, FR Chemie, Institut fürAnalytische Chemie, Herrn Prof. Dr. R. Salzer, 01062 Dresden;Tel. (0351) 463 2631, Fax (0351) 463 7188.

An der Fachrichtung Chemie ist am Institut für Makromolekulare Chemie und Textil-chemie für die Geschäftsstelle des Sonderforschungsbereiches der DFG „Reaktive Poly-mere“ ab sofort zunächst befristet für drei Jahre die Stelle eines/einer

Sachbearbeiters/-in (VergGr BAT-O VIb)

zu besetzen.

Aufgaben: Verantwortliche Kontenführung; Abwicklung von Bestell- und Liefervorgängen;Erledigung sämtlicher auch englisch-sprachiger Schreibarbeiten.Voraussetzungen: engl. Sprachkenntnisse in Wort und Schrift; PC-Textverarbeitungs- undKalkulationsprogramme; nachgewiesene selbständige Arbeitsweise; Koordinationsfähigkeit.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit Lebenslauf, Lichtbild und Zeugnissen bis zum30.01.1996 an: TU Dresden, Fakultät Mathematik und Naturwissenschaften, FR Chemie, Institut für Makromolekulare Chemie und Textilchemie, Herrn Prof. Dr. H.-J. Adler, 01062 Dresden.

An der Fachrichtung Psychologie, Institut für Arbeits-, Organisations- und Sozialpsy-chologie, ist am Lehrstuhl für Sozialpsychologie ab 01.04.1996 die Stelle eines/einer

befr. wiss. Mitarbeiters/-in (BAT- O IIa)

für die Dauer von 5 Jahren zu besetzen.

Aufgaben: wiss. Weiterqualifikation u. Beteiligung an den wiss. Aufgaben des Lehrstuhls fürSozialpsychologie in Forschung und Lehre; Forschungsschwerpunkte sind Themen aus demBereich der Interaktion des Menschen mit seiner sozialen u. physikalisch-räumlichen Um-welt, z.B. Selbstkonzept, Identität u. soziale Struktur, Umweltpsychologie u. darauf bezogenehandlungstheoretische Ansätze, die in ihren Grundlagen u. Anwendungsmöglichkeiten unter-sucht werden.Voraussetzungen: guter bis sehr guter HS-Abschluß als Dipl.Psych. (ggf. Promotion) sowiesehr gute Kenntnisse in Forschungsmethoden u. Statistik. Wünschenswert sind Erfahrungenin Forschungsprojekten.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen bis zum 09.02.1996 an: TU Dresden, Fakultät Mathematik und Naturwissenschaften, FR Psychologie, Institutfür Arbeits-, Organisations- und Sozialpsychologie, Herrn Prof.Dr. Stefan Hormuth,01062 Dresden.

Ab sofort ist die

C3-Professur für Kunstgeschichte(Stellenkennzahl 091/W 27)

zu besetzen.Es wird erwartet, daß die Bewerberinnen und Bewerber das Fach in Forschung und Lehre ei-genständig vertreten und sich an der Selbstverwaltung der Universität beteiligen. Erwünschtist ein Schwerpunkt (zumindest in der Lehre) auf dem Gebiet der Geschichte der Kunst in Mitteleuropa, speziell Sachsens.Die Bewerber/innen müssen die Einstellungsvoraussetzungen gemäß § 51 SHG vom04.08.1993 erfüllen.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Ihre Bewerbung richten Sie bitte unter Angabe der Stellenkennzahl mit tabellarischem Le-benslauf, Darstellung des wiss. Werdeganges, Liste der wiss. Arbeiten, Verzeichnis der Lehr-veranstaltungen in siebenfacher Ausfertigung sowie in einfacher Ausfertigung die beglaubigteKopie der Urkunde über den erworbenen höchsten akademischen Grad und Lichtbild bis zum 15.04.1996 an: TU Dresden, Dekan der Philosophischen Fakultät, Herrn Prof. Dr. Karl-Siegbert Rehberg, 01062 Dresden; Auskünfte erhalten Sie unter Tel. (0351) 463 5490.

An der Professur für Strafrecht und Strafprozeßrecht ist ab sofort - abhängig von der Qualifikation - die Stelle eines/einer

befr. wiss. Mitarbeiters/-in (BAT-O IIa) bzw.wiss. Assistenten/-in (C1)

zu besetzen. Die Dauer der Befristung richtet sich nach § 57 c HRG bzw. § 60 SHG.

Aufgaben: Durchführung von Lehrveranstaltungen; Mitarbeit an Forschungsprojekten in denBereichen deutsches, ausländisches und internationales Straf- und Strafprozeßrecht.Voraussetzungen: Erstes bzw. qualifiziertes Zweites juristisches Staatsexamen oder qualifi-zierte Promotion; herausragende Kenntnisse im deutschen Strafrecht und Strafprozeßrecht;besondere Sprachkenntnisse in Wort und Schrift, vor allem Englisch und Französisch; Kennt-nisse im ausländischen und internationalen Straf- und Strafprozeßrecht sind von Vorteil.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit Lebenslauf, Lichtbild und Zeugnissen bis zum31.01.1996 an: TU Dresden, Juristische Fakultät, Professur für Strafrecht und Straf-prozeßrecht, Herrn Prof. Dr. Otto Lagodny, 01062 Dresden.

Am Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Geld, Kredit und Währung (Prof. Dr. A. Karmann) ist zum 01.04.1996 die Stelle eines/einer

befr. wiss. Mitarbeiters/-in (BAT-O IIa)

mit 50% der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit bis zum 31.03.1999 zu besetzen.

Aufgaben: Mitwirkung in Lehre und Forschung auf dem Gebiet der Geldtheorie. Voraussetzungen: Prädikatsexamen; Vertrautheit mit den mathematisch-ökonomischen Me-thoden in monetärer und Finanzmarkttheorie; Beherrschung quantitativer Verfahren (ange-wandte Ökonometrie, OR) und deren EDV-Implementierung.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Ihre Bewerbung richten Sie bitte bis zum 31.01.1996 an: TU Dresden, Fakultät Wirtschafts-wissenschaften, Lehrstuhl VWL, insb. Geld, Kredit und Währung, Herrn Prof. Dr. Alexander Karmann, 01062 Dresden.

Am Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Produktionswirtschaft (Prof. Dr. R. Bogaschewsky) ist die Stelle einer

wiss. Hilfskraft (19h/Woche)

zu besetzen. Die Beschäftigung erfolgt befristet vom 01.02.96 bis 30.09.98.

Aufgaben: Mitwirkung in Lehre und Forschung auf dem Gebiet der Produktionswirtschaftund der Allgemeinen BWL sowie bei Verwaltungsaufgaben.Voraussetzungen: Diplom-Kaufmann (Prädikatsexamen) mit dem Schwerpunkt Produkti-onswirtschaft; gute EDV-Kenntnisse erwünscht.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen bis zum 30.01.1996 an: TU Dresden; Fakultät Wirtschaftswissenschaften; Lehrstuhl für BWL, insbes. Produk-tionswirtschaft; Herrn Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky; 01062 Dresden.

Am Institut für Werkstoffwissenschaft ist ab sofort die Stelle eines/einer

befr. wiss. Mitarbeiters/-in (BAT-O IIa)

für zunächst 2 Jahre zu besetzen. Eine Projektverlängerung um 2 Jahre ist möglich.

Aufgaben: Mitarbeit an einem BMBF-Projekt, funktioneller Einbau von Membranproteinenin künstliche Lipidmembranen, elektrophysiologische Untersuchungen entspr. Systeme.Voraussetzungen: Promotion in Biophysik oder Biochemie, Kenntnisse und Erfahrungen zuelektrophysiologischen Untersuchungen an Ikonenkanälen.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen bis zum 09.02.1996 an: TU Dresden, Fakultät Maschinenwesen, Institut für Werkstoffwissenschaft, Herrn Prof. Dr. H. Worch, 01062 Dresden;Auskünfte erhalten Sie unter Tel. (0351) 463 4336, Fax (0351) 463 7129.

Am Institut für Stadtbauwesen und Straßenbau, sind an der Professur für Stadtbauwesenab sofort folgende Stellen für die Dauer von 3 Jahren zu besetzen:

befr. wiss. Mitarbeiter/in (BAT-O IIa)

Aufgaben: Mitarbeit in Forschung und Lehre auf den Gebieten Bauleitplanung sowie Planung, Bemessung, Bau und Rehabilitation von Ver- und Entsorgungsleitungen.Promotion ist möglich und wird erwartet.

befr. wiss. Mitarbeiter/in (BAT-O IIa)

Aufgaben: Aufbau und Betreuung der EDV-Ausstattung des Lehrstuhls; Mitarbeit in For-schung und Lehre auf den Gebieten Netzinformationssysteme für die technische Infrastruktur,Leitungsnetzentwurf mit CAD und Netzoptimierung.Promotion ist möglich und wird erwartet.Voraussetzungen: Abgeschlossenes Hochschulstudium mit Bezug zu den genannten Auf-gaben.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen einschl. Darstellung Ihres wiss.und fachl. Werdeganges bis zum 30.01.1996 an: TU Dresden, Fakultät Bauingenieurwesen, Institut für Stadtbauwesen und Straßenbau,Professur für Stadtbauwesen, Herrn Doz.Dr.-Ing. Werner, 01062 Dresden.

Am Institut für Gebäudelehre und Entwerfen ist am Lehrstuhl für Innenraumgestaltungab 16.04.1996 die Stelle eines/einer

befr. wiss. Mitarbeiters/-in (BAT-O IIa)

für die Dauer von 4 Jahren mit 50% der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit zu besetzen. Das Lehrgebiet beabsichtigt in den nächsten Jahren den Aufbau des Forschungsschwerpunktes„Grundlagen der Raumwahrnehmung“ und die Weiterentwicklung des Lehrschwerpunktes„Prinzipien der Raumgestaltung“. Die Forschung im Lehrgebiet umfaßt das SpektrumRaumästhetik, psychologische Grundlagen der Wahrnehmung von Architektur sowie Raum-simulation. Die Lehre beinhaltet Grundlagen der Raumgestaltung, Proportionslehre, Theoriender Raumgestaltung sowie die Betreuung von Entwurfsprojekten.Der Bewerber sollte die Absicht zur Promotion parallel zu den Lehr- und Forschungsaufgabenhaben.Voraussetzungen: HS-Abschluß Architektur, Design, Innenraumgestaltung oder Umwelt-psychologie sowie Erfahrungen in der Praxis oder Forschung von mindestens zwei Jahren; Besitz von Kreativität für die Lehre sowie Interesse an theoretischer Arbeit in der Forschung;Lernfähigkeit zur Arbeit am Computer für Simulationsprojekte und graphische Repräsenta-tionen wird erwartet.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen bis zum 02.02.1996 an: TU Dresden, Fakultät Architektur, Institut für Gebäudelehre und Entwerfen, Lehrstuhl für Innenraumgestaltung, Herrn Prof. Ralf Weber, 01062 Dresden.

An der Fachrichtung Wasserwesen sind am Institut für Grundwasserwirtschaft im Rah-men des Forschungsvorhabens zum Thema „Grundwassergefährdung durch Schadstoffmobi-lisierung aus Altlasten beim Grundwasserwiederanstieg infolge der Flutung von Tagebaurest-flächen“ folgende Stellen zu besetzen:

befr. wiss. Mitarbeiter/in (BAT-O IIa)

Die Stelle ist ab sofort für die Dauer von einem Jahr zu besetzen.

Aufgaben: Entwicklung von aussagekräftigen und wirtschaftlichen Elutionsverfahren zurMobilisierung von organischen und anorganischen Schadstoffen anhand von Laborver-suchen.Voraussetzungen: abgeschl. HS-Studium in einer der Fachrichtungen Geochemie, Geoöko-logie oder Wasserchemie sowie die Bereitschaft, sich intensiv mit dem Sorptionsverhalten und der Analytik organischer und anorganischer Schadstoffe auseinanderzusetzen; Grund-

kenntnisse in Bodenkunde, Wasserchemie und instrumenteller Analytik (GC/MS, IC, AAS,DOC) sind erwünscht.

Laborant/Laborantin (BAT-O VII/VIb)

Die Stelle ist ab 01.03.1996 für die Dauer von 10 Monaten zu besetzen.

Aufgaben: Durchführung von Laborversuchen und Analytik zur Entwicklung aussagekräfti-ger und wirtschaftlicher Elutionsverfahren zur Mobilisierung von organischen und anorgani-schen Schadstoffen.Voraussetzungen: Eigene praktische Erfahrungen mit instrumenteller Analytik (GC/MS, IC,DOC) sind erwünscht.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen bis zum 01.02.1996 an:TU Dresden, Fakultät Forst-, Geo- und Hydrowissenschaften, Fachrichtung Wasserwe-sen, Institut für Grundwasserwirtschaft, Herrn Prof. Dr.-Ing. habil. W. Walther, 01062 Dresden,Auskünfte unter Tel.: (0351) 25797-0.

001/96In der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik ist ab sofort die Stelle eines / einer

Zahnarzthelfers/-in (BAT-O VIII)

befristet bis voraussichtlich 31.03.1997 zu besetzen.

Aufgaben: Die/Der Bewerber/-in soll bei zahnärztlichen Reihenuntersuchungen im Rahmeneines gesundheitswissenschaftlichen Forschungsprojektes sowie bei der Dokumentation, Or-ganisation und Auswertung von Befunden mitwirken (Büroarbeit).Voraussetzungen: Qualifikation als Zahnarzthelfer/-in;Die Tätigkeit, die zum Teil außerhalb des Universitätsklinikums Dresden an örtlich verschie-denen Untersuchungsorten Sachsens stattfindet, erfordert eine besondere Flexibilität.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Die Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis zum 30.01.1996 an: UniversitätsklinikumCarl Gustav Carus, Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik, Direktor Herr Prof. Dr. M.Walter, Telefon 458 2706, Fetscherstraße 74, 01307 Dresden.

002/96Im Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde ist ab sofort die Stelle eines / einer

Bearbeiters/-in fürAufnahme und Entlassung (BAT-O VII)

befristet für 2 Jahre zu besetzen. Teilzeitbeschäftigung mit 20 Stunden / Woche.

Aufgaben: Erstellen und Verwalten der Patientenunterlagen; Führen der Suchkartei; Aus-kunftserteilung und Terminvermittlung; Erbringen von Serviceleistungen für Patienten undPersonal aller 4 Polikliniken des Zentrums.Voraussetzungen:Abschluß in einem Verwaltungsberuf erwünscht.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Die Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis zum 30.01.1996 an: UniversitätsklinikumCarl Gustav Carus, Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Verwaltungslei-terin Frau Goß, Telefon 458 3711, Fetscherstraße 74, 01307 Dresden.

003/96In der Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten ist ab sofort die Stelle eines / einer

Wissenschaftlichen Mitarbeiters/-in (BAT-O IIa / halbe - Drittmittelfinanzierung)

befristet für 2,5 Jahre zu besetzen.

Aufgaben: Im Rahmen des BMBF-Projektes „UV-Personendosimetrie“ erfolgen Screening-untersuchungen zum Expositionslevel in verschiedenen Bevölkerungsgruppen mittels UV-Personendosimetrie. Es sind Untersuchungen am Dosimetermaterial und zum Verfahren erfor-derlich. Die Auswertung der eingesetzten Polysulphonefilm-Dosimeter ist hard- und soft-waremäßig zu einem durchgängigen Routineverfahren auszubauen. Die Möglichkeit zurPromotion ist gegeben. Voraussetzungen: Erforderlich ist ein abgeschlossenes Hochschulstudium der Physik, gege-benenfalls der Elektrotechnik/Elektronik. Es wird ein hohes Maß an Einsatzbereitschaft undFlexibilität erwartet.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Die Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis zum 30.01.1996 an: UniversitätsklinikumCarl Gustav Carus, Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten, Herrn Prof. Dr. G. Richter, Telefon 458 3117, Fetscherstraße 74, 01307 Dresden.

004/96Im Institut fürAnatomie ist ab sofort die Stelle eines / einer

Arztes/Ärztin im Praktikum(Entlohnung entsprechend Entgelttarifvertrag Nr. 2 für AiP (Ost) vom

06.07.92)

befristet für 18 Monate zu besetzen.

Aufgaben: Übernahme von Vorlesungen, Kursen und Seminaren im gesamten FachgebietAnatomie im Rahmen bestimmter Curricula; Übernahme von Forschungsaufgaben in den Forschungsthemen: Untersuchung der peripheren vegetativen Innervation verschiedener Or-gane, Untersuchung der funktionellen Anatomie der Endstrohmbahn verschiedener Organe,Untersuchung der o.g. Systeme in Zell- und Gewebekultur.Voraussetzungen: Abgeschlossenes Medizinstudium, Lehrerfahrung im gesamten Fachge-biet Anatomie erwünscht; möglichst Erfahrungen im wissenschaftlichen Arbeiten und Inter-esse an modernen Methoden der Bildverarbeitung.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Die Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis zum 30.01.1996 an: UniversitätsklinikumCarl Gustav Carus, Institut für Anatomie, Direktor Herr Prof. Dr. med. Funk, Telefon458 3322, Fetscherstraße 74, 01307 Dresden.

005/96In der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie ist ab sofort die Stelle eines / einer

Medizinisch-technischen Röntgenassistenten/-in (BAT-O VIb)

befristet bis 31.12.1996 zu besetzen.

Aufgaben: Arbeiten am Telekobaltgerät, Elektronenbeschleuniger, Afterloadinggerät, Rönt-gentherapiegerät, Lokalisationsgerät (Therapiesimulator), Computertomographen bei Be-strahlungsplanung. Voraussetzungen: Staatliche Anerkennung als MTRA; Einfühlungsvermögen zur psychi-schen Führung von Tumorkranken; Bereitschaft zum Schichtdienst und Bereitschaftsdienst.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Medizinische Fakultät

Fakultät Forst-, Geo- und Hydrowissenschaften

Fakultät Architektur

Fakultät Bauingenieurwesen

Fakultät Maschinenwesen

Fakultät Wirtschaftswissenschaften

Juristische Fakultät

Philosophische Fakultät

Fakultät Mathematik und Naturwissenschaften

Technische Universität Dresden

Universitätsjournal 1/96 Stellenausschreibungen Seite 10

Page 11: Universitätsjournal€¦ · Uni-Journals 1995 war noch zu lesen: „Zwei Akademikerinnen und eine Se-kretärin machen sich viel Mühe, damit die voraussichtlich 200 Seiten umfas-sende

Universitätsjournal 1/96 Stellenausschreibungen Seite 11

Die Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis zum 30.01.1996 an: UniversitätsklinikumCarl Gustav Carus, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Direktor Herr Prof. Dr.Th. Herrmann, Telefon 458 3373, Fetscherstraße 74, 01307 Dresden.

006/96In der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie ist ab sofort die Stelle eines / einer

Wissenschaftlichen Mitarbeiters/-in (BAT-O IIa / halbe)

befristet für 2 Jahre zu besetzen.

Aufgaben: Mitarbeit im Drittmittelprojekt „Strahlenreaktion der Harnblase“; selbständigePlanung, Durchführung und Auswertung der im Projekt beschriebenen Experimente im Rah-men einer Doktorarbeit.Voraussetzungen: Abgeschlossenes Hochschulstudium der Medizin, Tiermedizin oder art-verwandter Fächer. Fähigkeit zu eigenständigem wissenschaftlichen Arbeiten.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Die Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis zum 30.01.1996 an: UniversitätsklinikumCarl Gustav Carus, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Herrn Dr. W. Dörr, Tele-fon 458 3390, Fetscherstraße 74, 01307 Dresden.

007/96Im Tumorzentrum Dresden e.V. ist ab sofort die Stelle eines / einer

Sozialarbeiters/-in (BAT-O IVb)

vorerst befristet bis 31.12.1996 zu besetzen.

Aufgaben: Eigenständige Information und Beratung der Tumorpatienten in sozialrechtlichenAngelegenheiten sowie Hilfe bei psychosozialen Konflikten und Krisen. Beratung in Fragender Nachsorge und Rehabilitation bei Geschwulstleiden.Voraussetzungen: Berufspraktische Erfahrungen in der Sozialarbeit und Sozialpädagogikund Kenntnisse im einschlägigen Sozialrecht. Fertigkeiten in der Leistungsstatistik und EDV-Anwendung. Abschluß einer Ausbildung als Sozialarbeiter/-in. Gute sprachliche und kommu-nikative Umgangsformen im Publikumsverkehr, insbesondere unter den besonderen Bedin-gungen der Verhandlung mit krebskranken Menschen und deren Angehörigen.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Die Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis zum 30.01.1996 an: UniversitätsklinikumCarl Gustav Carus, Tumorzentrum Dresden e.V., Vorsitzender Herr Univ.-Prof. Dr. Dr.W. Seela, Telefon 458 4470, Fetscherstraße 74, 01307 Dresden.

Die Kreisstadt Werdau (Landkreis Zwickauer Land) sucht zum 01.03.1996

eine/n Volljuristin/Volljuristen

die/der die 2. juristische Staatsprüfung mit dem Prädikat mindestens befriedigend bestandenhat.Mit der Beantragung des Status „Große Kreisstadt“ warten vielfältige Aufgaben auf eine ver-antwortungsbewußte und entscheidungsfreudige Persönlichkeit mit besonderer Neigung fürKommunal- und Verwaltungsrecht sowie für Privatrecht und dabei speziell Vertragsrecht.

Gute Kenntnisse im Beamten- und Arbeitsrecht wären nützlich. Fähigkeiten zu sicherem undkonziliantem Umgang mit Bürgern und Stadtrat, kollegialem Verhalten gegenüber den Be-schäftigten sowie Verständnis für kommunalpolitische Zusammenhänge setzen wir voraus.Berufserfahrungen in einer Kommunalverwaltung wären sehr vorteilhaft. Die Vergütung er-folgt nach BAT-O. Die Verbeamtung wäre möglich. Bewerbungen sind bis zum 31.01.1996 zu richten an: Stadtverwaltung Werdau, Bürgermeister Herr Gerber, Postfach 3, 08401 Werdau.

An der Sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft, Fachbereich Informationstechnikin Lichtenwalde ist zum frühestmöglichen Zeitpunkt folgende Stelle zu besetzen:

Referent(in) für Informationstechnik

Aufgabengebiet: Einsatz der Informationstechnik im Geschäftsbereich des SächsischenStaatsministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten; Steuerung des Nutzer- und Systemservices; Gewährleistung der Datensicherheit und des technischen Datenschutzes;Planung von externen Kommunikationseinrichtungen; Untersuchung des Einsatzes neuerTechnologie; Organisation und Durchführung des Nutzer- und Systemservices; Mitwirkungbei der Planung von IT-Ausrüstungen.

Kenntnisse und Fähigkeiten: Fundierte Kenntnisse im Bereich der Netzwerke, ihrer Proto-kolle und Topologien, insbesondere Novell-Netware-basierte Netze mit mehreren Servern;Fundierte Kenntnisse im Einsatz von externen Kommunikationseinrichtungen in lokalen Netzen, z.B. Remonte Access; Kenntnisse der Client-Server-Technologie, des Einsatzes vonApplication Servern unter WINDOWS NT; Erfahrungen beim Einsatz graphischer Ober-flächen einschließlich der Programmierung unter diesen Oberflächen; Fähigkeit der konzep-tionellen Arbeit und Teamarbeit.

Bemerkungen: Für die o.g. Stelle erfolgt die Vergütung nach Bundesangestellten-Tarifver-trag-Ost (BAT-O).Im übrigen werden die im öffentlichen Dienst für das Tarifgebiet-Ost üblichen Sozialleistun-gen gewährt. Bei gleicher Qualifikation werden Schwerbehinderte bevorzugt berücksichtigt.Frauen werden ausdrücklich aufgefordert, sich zu bewerben.Bewerbungen sind mit den üblichen Bewerbungsunterlagen bis 22.01.1996 an das SächsischeStaatsministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten, Referat 12, Albert-straße 10, 01097 Dresden zu richten.

Folgende Stellen sind baldmöglichst zu besetzen:

Wissenschaftliche Mitarbeiter(innen)(Vergütung: IIa BAT-O)

Die Stellen sind befristet bis 31.12.1997.Aufgaben: Mitarbeit in einem Projekt zur vergleichenden Untersuchung der Metropolen Polens, Böhmens und Ungarns im 15./16. Jh. bzw. in einem Projekt zur vergleichenden Geschichte der Stände d. polnischen, böhmischen, ungarischen und österreichischen Länderdes 16.-18. Jahrhunderts.

Leiter(in) der Verwaltung und Öffentlichkeitsarbeit(Vergütung: IVb/IVa BAT-O)

Aufgaben: Allgemeine Organisationsplanung ; Personal und Haushaltsverwaltung; Betreu-

ung der EDV-Technik und -vernetzung; Organisation von Veranstaltungen und Gastwissen-schaftleraufenthalten.

Sekretär(in) (Fremdsprachen)(Vergütung: VII/VIb BAT-O)

Aufgaben: Führung des Sekretariats der Leitung des Zentrums; Mitwirkung bei der Organisa-tion wissenschaftlicher Veranstaltungen; Übertragung fremdsprachiger Texte.

Schreibkraft/Sachbearbeiter(in)(Vergütung: VII BAT-O)

Aufgaben: Computergestützte Schreibarbeiten; Schreiben nach Diktat; Sachbearbeitung fürdie Verwaltung.

Projektassistent(in)(Vergütung: VIb/Vc BAT-O)

Aufgaben: Vorbereitende Recherchen für die Projekte sowie Beschaffung von Dokumenta-tionsmaterial; thematische Erschließung von Museums- und Archivbeständen sowie Er-stellung von thematischen Bibliographien.

Bei gleicher Qualifikation werden Schwerbehinderte bevorzugt eingestellt. Frauen sind besonders zur Bewerbung aufgefordert.Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen werden bis 31.01.1996 (Posteingang) erbeten anden Gründungsdirektor, Prof. Dr. Winfried Eberhard, Geisteswissenschaftliches Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas e.V. (i.G.), Luppenstr. 1b,04177 Leipzig.

Die detaillierte Beschreibung dieser Stellen (weitere Angaben zu Aufgaben und Voraus-setzungen) kann in der Zentralen Universitätsverwaltung der Technischen Universität Dresden, Dezernat Zentrale Angelegenheiten, SG Organisation, Rektorat Zi.137, Tel.(0351) 463 3066 eingesehen werden.

In der Abteilung Teilchen- und Strahlungstransport des Institutes für Sicherheits-forschung ist ab 01.03.1996 eine

Post-Doc-Stelle

(zunächst beschränkt auf 1 Jahr mit der Option einer Verlängerung bis zu 3 Jahren) zu besetzen.

Es werden folgende Qualifikationen und Kenntnisse vorausgesetzt: Diplom und Promo-tion in Physik oder Chemie; Kenntnisse von numerischen Methoden und Programmierung;sicherer Umgang mit PC und UNIX-Workstations.

Diese Stelle umfaßt das folgende Aufgabenspektrum: Auf dem Gebiet des Radionuklid-transportes in Halden und im Erdreich sind mathematische Modelle zur Beschreibung derrelevanten hydrophysikalischen und geochemischen Prozesse zu erarbeiten.Auf der Grundlage dieser Modelle sind Programme zur numerischen Simulation des Trans-portes von Uran und seiner Tochternuklide zu erstellen.Mit diesen Programmen sind Berechnungen für konkrete Fallbeispiele durchzuführen und dieErgebnisse mit Meßdaten und/oder Ergebnissen anderer Rechnungen zu vergleichen. Daraussind Schlußfolgerungen über die Anwendbarkeit der Modelle zu ziehen und mögliche Ver-besserungen aufzuzeigen.Modelle, Numerik, Programme und Rechenergebnisse sind zu dokumentieren.

Für diese Stelle ist eine Dotierung nach BAT-O/IIa vorgesehen. Ihre Bewerbungen richten Siebitte bis zum 04.02.1996 unter der Reg.-Nr.: 65/95 an die Abteilung Personal/Soziales desForschungszentrums Rossendorf e.V., Postfach 51 01 19, 01314 Dresden.Bei Rückfragen steht Ihnen Herr Dr. K. Noack (Tel.: 0351 260 3239) zur Verfügung.

Forschungszentrum Rossendorf e.V

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Universitätsjournal 1/96 Kultur/Sport Seite 12

Treffpunkt Klub, Kino und kleines Theater

ImpressumHerausgeber des „Universitätsjournals“: DerRektor der Technischen Universität Dresden.Redaktion: Mommsenstraße 13, 01062 Dresden,Tel. 03 51/4 63 51 91 und 03 51/4 63 28 82. Fax: 03 51/4 63 71 65. V. i. S. d. P.: Verena Leuterer.Redaktion in der Medizinischen Fakultät, Fet-scherstraße 74, Tel./Fax: 0351/4 58 34 68.Anzeigenverwaltung: Sächsische Presseagentur Dr. Siegfried Seibt, Dammweg 6, 01097 Dres-den, Tel. / Fax: 03 51/5 02 26 73.Die in den Beiträgen vertretenen Auffassungenstimmen nicht unbedingt mit denen der Redak-tion überein. Für den Inhalt der Artikel sind dieUnterzeichner voll verantwortlich. Unsere Auto-ren stellen dem DUJ ihre Beiträge honorarfreizur Verfügung. Die Redaktion bittet alle Korres-pondenten, nach Möglichkeit ihre Beiträge aufDiskette im WordPerfect-Format einzureichen.Nachdruck ist nur mit Quellen- und Verfasseran-gabe gestattet.Redaktionsschluß: 5. Januar 1996 Satz: Redaktion, Stellenausschreibungen:IMAGIC, Publigraphische Systeme, DresdenDruck: Lausitzer Druck- und VerlagshausGmbH, Töpferstraße 35, 02625 Bautzen.

Club BärenzwingerMittwoch, 17. Januar, 21 Uhr:Liederabend: „Die Häßlichen“ -Ballert/MaurenbrecherDonnerstag, 18. Januar, 21 Uhr:Folkcomedy: BördebrothersMittwoch, 19. Januar, 21 Uhr:Polkan’n’Roll-Party: Hiss & DJ’s „TheBlack Jackets“ Montag, 22. Januar, 21 Uhr:Soliparty für den Misthaus-Wiederauf-bauMittwoch, 24. Januar, 21Uhr:Pat Travers and Band – BluesrockDonnerstag, 25. Januar, 21 Uhr:Kabarett: Martin Buchholz, „Nichts als die Wahrheit“

ESGDienstag, 16. Januar, 20 Uhr:„Held Luther (was wir uns von ihm ver-sprechen?“, Dr. M. Beyer

Dienstag, 30. Januar, 20 Uhr:„Bild dir eine Meinung“ - Prozesse derMeinungsbildung,Ulrich Wickel, Chefredakteur des „Sonn-tag“

Klub Neue MensaMontag, 22. Januar, 22 Uhr:Im Konzert: Get Rhytm (D/GB) Montag, 29. Januar, 22 Uhr:Im Konzert: Engerling

Club DürerstraßeDonnerstag, 18. Januar, 20 Uhr:Lesung: Holger Oertel „Kartenspiel“ Er-ster Dresden-Krimi (Verlag SCHEUNE)Donnerstag, 25. Januar 1996, 20 Uhr:Rock-Musik live: „Mike Hoyer – live onstage“, Songs zwischen Liebe und Zorn

Kino im KastenMittwoch, 17. Januar, 20 Uhr:Wim Wenders-Kurzfilme„Aus der Familie der Panzerechsen/ DieInsel“, BRD '74 (50 min.)„Reverse Angle“, BRD '82 (17 min.)„Chambre 666“, BRD '82 (45 min.)Donnerstag, 18., Mittwoch, 24. Januar,20 Uhr:„Der Weg ins Leben“, SU ‘34, (N. Ekk)

NICKELODEONFreitag, 19. bis Mittwoch, 24. Januar,19.30 Uhr: „Ed Wood“, USA '94, R.: Tim Burton,Vorfilm: Demnächst hier22 Uhr: „Plan 9 From Outer Space“(OF), USA'56, R.: Edward D. Wood jr.

Freitag, 26. bis Mittwoch, 31. Januar19.30 Uhr: „Speed“ (OF), USA'94, R.: Jan De Bont22 Uhr: „Schlafes Bruder“, BRD '95, R.:Joseph Vilsmayer

EnglischerVideoclubDonnerstag, 18. Januar, 20.15 Uhr:„Scandal“Donnerstag, 25. Januar, 20.15 Uhr:„Dead Poets’Society“

kleine bühne der tuFreitag, 19., Sonnabend, 20. Januar, 20Uhr:Theatergruppe KuO, Dresden: „Der Be-such der alten Dame“, (Dürrenmatt)

Theater Junge GenerationDonnerstag, 18.; Freitag, 19. Januar,20.15 Uhr:„Die Schleuder“ von N. KoljadaDonnerstag, 26. Januar, 20.15 Uhr:Länderabend: RUSSLANDSonntag, 28. Januar, 16 Uhr:„Gut gemuht Uhu - jandeln für kinder“,statt-theater FASSUNGSLOS undTHEATER JUNGE GENERATION

Theater 50Freitag, 19. Januar, 20 Uhr:„Alles Knete!?“ – Pantomime mit RalfHerzogSonnabend, 20., Sonntag, 21. Januar,20 Uhr:„Millionen und Seifenblasen“ – eine Far-ce von Reiner Engel mit dem „TheatrettSchuschu“ (Berlin)

Sonnabend, 27.; Sonntag, 28. Januar,20 Uhr:„Time is Time“ – schwarzhumorigerPantomimeabend mit dem Mime-Caba-ret Fincke/Faltz (Berlin)

Jazzclub „Tonne“Dienstag, 23. Januar, 21 Uhr:Nat Adderley Quintet. Nat AdderleysBand gehörte schon früher zu denen, die

Jazzgeschichte geschrieben haben. Dochder korpulente Kornettist lebt nicht nurvon seiner Vergangenheit. Sein heutigesQuintett mit Walter Brooker (Baß), demlegendären Jimmy Cobb (Drums), RobBargard (Piano) und Antonio Hart (Sa-xophone) wird als wichtigste Hardbop-Band der Gegenwart gefeiert. Sonnabend, 27. Januar, 21 Uhr:Klingende Stille mit Keizo Inue (Saxo-phone), Itaru Oki ((Trompete) und Tat-suya Nakamura (Drums). Die drei japa-nischen, von der Zen-Philosophieinspirierten Musiker versuchen, das Phä-nomen Stille klanglich und improvisato-risch zu gestalten.

„UJ“-Termine 1996:

1. Ausgabe 16. Januar2. Ausgabe 30. Januar3. Ausgabe 13. Februar4. Ausgabe 27. Februar5. Ausgabe 12. März6. Ausgabe 26. März7. Ausgabe 23. April

(Nr. 7 nicht am 19.4., wieversehentlich angekündigt)

8. Ausgabe 07. Mai9. Ausgabe 21. Mai

10. Ausgabe 04. Juni11. Ausgabe 18. Juni12. Ausgabe 02. Juli13. Ausgabe 09. Juli14. Ausgabe 24. September15. Ausgabe 08. Oktober16. Ausgabe 22. Oktober17. Ausgabe 05. November18. Ausgabe 19. November19. Ausgabe 03. Dezember20. Ausgabe 17. Dezember

Sportlich ins neue Jahr

Tanz und SpielenUnser 5. Mitternachtsball am Mittwoch,dem 24. Januar, beginnt 21.30 Uhr imgroßen Saal der „Alten Mensa“ an derMommsenstraße. Verschiedene Tanzfor-men vom Rock’n’Roll bis zu den Stan-dard- und lateinamerikanischen Tänzenwerden angeboten. Begleitet werden alleTanzdarbietungen von der „Big Band“der TU Dresden. Am gleichen Abend fin-den sich die stärksten Basketballteamszur Uni-Meisterschaft zusammen. Ge-spielt wird ab 20.05 Uhr in der SporthalleI an der Nöthnitzer Straße. Einen Tagspäter treffen sich 18.30 Uhr unsereTischtennisspieler und ihre Fans in derSporthalle am Weberplatz zu ihrer TU-Meisterschaft. Im Einzel, Doppel undMix werden die Besten ermittelt. Nichtunerwähnt sollte der Fakultätscup imVolleyball bleiben. Am Montag, dem 29.Januar, beginnt 20.05 Uhr in der Sport-halle II an der Nöthnitzer Straße diesesTurnier. Studenten und Mitarbeiter bil-den ein Team und können so ihre Stärkeim Miteinander einmal auf der sportli-chen Strecke beweisen.

Infos erhalten Sie im USZ, Haus 53,an der Nöthnitzer Straße, Telefon 0351/463 3778.

Dr. Manfred Schindler

Die Häßlichen

Jiddische Lieder sind in. Ob in Krakau,wo besonders Ukrainer in der ehemali-gen Judenstadt mit dieser Musik ihrGeld verdienen, oder bei uns, wo sichdie Musikindustrie mit entsprechendenAngeboten auf die Nachfrage einge-stellt hat, ist gleich: die fast vergessenenLieder aus Osteuropa werden wieder-entdeckt.

Nicht diese Modeerscheinung warenfür die Dresdner Universitätsmitarbei-ter Barbara Hille, Lars Kress und And-reas Wilde der Grund, bei der Chorbüh-ne Tritonus mitzusingen. „Als ich nachDresden kam“, berichtet Wilde, Physi-ker am Institut für Technische Akkustik,„ wollte ich unbedingt wieder in einemChor singen“. Der besondere Reiz die-ses Chores lag für ihn auf den erstenBlick darin, daß er mit reichlich 20 Mit-gliedern relativ klein ist und daß dieChorleiterin Sylke Zimpel zugleich diejiddischen Lieder für Chor bearbeitetund komponiert. Alle heben die gute At-

mosphäre und das Verständnis füreinan-der als besonderes Merkmal von Trito-nus hervor.

Davon profitiert natürlich die Gestal-tung des Programms, welches für einenChor ungewöhnlich ist. Denn zum aktu-ellen Programm „rosinkess mit mand-len“ gehören auch jiddische Prosa, Ly-rik und Puppenspiel, Tänze und Witze.Übrigens arbeitet Frau Zimpel schonseit Gründung des Chores im Jahr 1986in Dresden mit Literatur und szeni-schem Spiel. „Durch die Musik bin ichdazu gekommen, mich mit jüdischenGeschichten und Märchen zu beschäfti-gen“ erzählt Kress, Chemiker und Pro-motionsstudent an der TU. Gemeinsamhaben die Sänger dann diese gefunde-nen Texte für ihr Programm ausgewähltund einstudiert. Die Regiseurin RitaSchaller hat die verschiedenen Elemen-te in eine geschlossene Form gebracht.Nebenbei, kein Tritonus-Sänger ist jüdi-scher Abstammung.

Viele jiddische Lieder sind in Mollverfaßt und haben einen traurigen undmelancholischen Unterton. „Die instru-mentale Begleitung begeistert mich“,sagt die Psychologin Babara Hille. Unddie Chorleiterin kommt zu dem Urteil:„Aus der einfachen Schönheit der Lie-der klingen Gefühle von Trauer, Le-bensfreude, Witz und Liebe, die vielehören und mitsingen wollen“.

Mit dem Völkermord an den Judenim Zweiten Weltkrieg wurde auch ihrelebendige Kultur vernichtet. Tritonuserinnert daran in Gedichten, die im War-schauer und Wilnaer Ghetto währendder Naziherrschaft entstanden sind.Doch nicht die ohnmächtige und ver-steinernde Verzweiflung ob der Tötungvon Menschen steht im Mittelpunk derArbeit des Chores, sondern die Erinner-nung an eine fast unbekannte Kultur. ImMai will der Chor auf Tournee nach Is-rael gehen, wofür aber noch finanzielleMittel gebraucht werden. R. Stumpf

Eine vergessene Kulturwird lebendigAuch Uni-Angehörige singen in der Chorbühne TRITONUS jiddische Lieder

Chorbühne Tritonus: Witz, Charme und Spielfreude selbst bei Foto-Sessions. Foto: Archiv Kress

Schwimmen lernen!

Erwachsene Nichtschwimmer könnensich, sofern sie eine ärztlich bestätigteSchwimmtauglichkeit besitzen, bei derStudentischen Wasserwacht Dresden füreinen Schwimmanfänger-Lehrgang an-melden. Den Kurs, der besonders fürAusländer geeignet ist, führen erfahreneSchwimmlehrer in der Halle FreibergerStraße vom 6. bis 29. Februar in folgen-den Zeiten durch: Montag, Mittwoch bisFreitag: 9 bis 10 Uhr, Dienstag 10 bis 11Uhr. Anmeldungen: USZ, NöthnitzerStraße, Haus 53, bis zum 26. Januar(Herr Schneider, Tel.: 0351/4633222).

Universitätschor Dresden

Sehr gut besuchteKonzerte

Der engagierte Universitätschor Dres-den musizierte in der Vorweihnachts-zeit wie immer mit besonderem Enga-gement, so z. B. in derDreikönigskirche, aber auch in denRäumen der alma mater selbst:

Die 49. Hausmusik der Bauinge-nieure zeigte ein weiteres Mal, daßakustisch ansprechender Konzertraumauch in der Universität zur Verfügungsteht. Unter der Leitung von MajaLiebmann sang der KammerchorLiedsätze alter Meister sowie von Ko-daly, Reger und Rheinberger. Gastge-ber Prof. Dietrich Franke setzte mitweihnachtlichen Stücken von JohannGottfried Walther und Johann Pachel-bel am Orgelpositiv einen reizvollenKontrast zur Vokalmusik. Die Zahl derBesucher übertraf die Erwartungen;solche Augenblicke der Besinnung undEntspannung sind wohl kostbar gewor-den. Es ist den Gastgebern zu danken,daß zusätzliche Sitzgelegenheiten be-reitgestellt werden konnten. Ich stellemir vor, daß ein Konzert des Univer-sitätschores Dresden beispielsweisezum dies academicus in diesen Räu-men oder im Foyer des Georg-Schu-mann-Baus ebenfalls seine Wirkungnicht verfehlen würde.

Angela Jugelt

Kupfer-Inszenierungin der Semperoper

Nicht nur Dresdner werden erfreutsein, im Februar 1996 wieder eineNeuinszenierung von Harry Kupfer er-leben zu können. Mit Leos Janaceks„Jenufa“ steht ein eindrucksvollesWerk europäischen Opernschaffensauf dem Spielplan der SächsischenStaatsoper Dresden. Die zentrale Infor-mationsstelle der TU hält für die Auf-führung am 21. 2. 96 ein begrenztesKartenangebot für die Mitarbeiter be-reit. Näheres erfahren Sie ab sofort inder zentralen Informationsstelle imFoyer des Rektorates (Telefon 0351 /463 7044). Angela Jugelt

Nächstes Konzert: 28. Januar, 16 Uhr,Neue Kirche Prohlis