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Titelbild: Passivhaus mit Sonnenkollektoren und Photovoltaik, Foto: Bramac Richtig bauen Klug sanieren Behaglich wohnen Vom Keller bis zum Dach der ultimative Bauratgeber Ausgabe 2014 Titelbild: Tondach Gleinstätten 9 50

Unser Haus 2014

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Richtig bauen Klug sanieren Behaglich wohnen Vom Keller bis zum Dach - der ultimative Bauratgeber Ausgabe 2014

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Einen Anfang machen viele.

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Richtig bauen Klug sanierenBehaglich wohnen

Vom Keller bis zum Dachder ultimative Bauratgeber

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€ 950

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VORWORT

www.unserhaus.at 1

Willkommen bei der bereits achten Auflage unseresBauratgebers Unser Haus! Auch für das Jahr 2014wollen wir Ihnen wieder alles Interessante zum ThemaBauen und Sanieren vorstellen und Sie auf den letztenStand in bautechnischen und baurechtlichen Fragenbringen. So gibt es etwa einige Änderungen in der Wie-ner Bauordnung und in den Wohnbauförderrichtlinieneinzelner Bundesländer, die auch für Errichter von Ein-familienhäusern einige Erleichterungen bringen.

Daneben finden Sie in dieser Ausgabe wie gewohntAntworten und Tipps zu Finanzierungsfragen, zuGrundsatzentscheidungen in der Planung, zur Wahl derBauweise und der Baustoffe, zum Energiekonzept so-wie zur Ausstattung im Innen- und Außenbereich.

Experten aus der Bauwirtschaft sorgen dafür, dass Ih-nen der Bauratgeber Unser Haus verlässliche,technisch fundierte Informationen vom Keller bis zumDach, von der Haustechnik bis zur Gartengestaltungbieten kann. Tipps und Tricks zum Selbermachen undHinweise auf passende Literatur und ein Firmen -verzeichnis machen dieses Handbuch zu einem unverzichtbaren Ratgeber für alle „Häuslbauer“ und Sanierer.

Wir wollen aber auch mit Ihnen in Kontakt treten. Fürtechnische Anfragen rund um das Bauen, Sanieren undauch um das Thema Energieausweis stehen Ihnen un-sere Bauexperten gerne zur Verfügung. Schreiben Sieuns unter [email protected]

Im Namen des Teams des Bauratgebers UnserHaus wünsche ich Ihnen viel Erfolg bei Ihrem Bau-oder Sanierungsvorhaben!

Roland KanferChefredakteur

Richtig bauen Klug sanierenBehaglich wohnen

Vom Keller bis zum Dachder ultimative Bauratgeber

Ausgabe 2014

LIEBE LESERIN, LIEBER LESER, SEHR GEEHRTE BAUINTERESSIERTE!

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Verwendete Acrobat Distiller 8.0/8.1 Joboptions
Dieser Report wurde mit Hilfe der Adobe Acrobat Distiller Erweiterung "Distiller Secrets v4.0.0" der IMPRESSED GmbH erstellt.Registrierte Kunden können diese Startup-Datei für die Distiller Versionen 8.0/8.1 kostenlos unter http://www.impressed.de/DistillerSecrets herunterladen.ALLGEMEIN ----------------------------------------Beschreibung: Dateioptionen: Kompatibilität: PDF 1.3 Komprimierung auf Objektebene: Aus Seiten automatisch drehen: Aus Bund: Links Auflösung: 1200 dpi Alle Seiten Piktogramme einbetten: Nein Für schnelle Web-Anzeige optimieren: NeinPapierformat: Breite: 240.002 Höhe: 327.002 mmKOMPRIMIERUNG ------------------------------------Farbbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 300 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 450 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalGraustufenbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 300 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 450 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalSchwarzweißbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: CCITT Gruppe 4 Mit Graustufen glätten: AusRichtlinien: Richtlinien für Farbbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinien für Graustufenbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinen für monochrome Bilder Bei Bildauflösung unter: 1200 ppi (Pixel pro Zoll) IgnorierenFONTS --------------------------------------------Alle Schriften einbetten: JaUntergruppen aller eingebetteten Schriften: NeinWenn Einbetten fehlschlägt: AbbrechenEinbetten: Schrift immer einbetten: [ ] Schrift nie einbetten: [ ]FARBE --------------------------------------------Farbmanagement: Einstellungsdatei: None Farbmanagement: Farbe nicht ändern Wiedergabemethode: StandardGeräteabhängige Daten: Unterfarbreduktion und Schwarzaufbau beibehalten: Ja Transferfunktionen: Anwenden Rastereinstellungen beibehalten: NeinERWEITERT ----------------------------------------Optionen: Überschreiben der Adobe PDF-Einstellungen durch PostScript zulassen: Nein PostScript XObjects zulassen: Nein Farbverläufe in Smooth Shades konvertieren: Ja Geglättene Linien in Kurven konvertieren: Ja (Grenzwert für Glättung: 0.1) Level 2 copypage-Semantik beibehalten: Ja Einstellungen für Überdrucken beibehalten: Ja Überdruckstandard ist nicht Null: Ja Adobe PDF-Einstellungen in PDF-Datei speichern: Ja Ursprüngliche JPEG-Bilder wenn möglich in PDF speichern: Ja Portable Job Ticket in PDF-Datei speichern: Ja Prologue.ps und Epilogue.ps verwenden: Nein JDF-Datei (Job Definition Format) erstellen: Nein(DSC) Document Structuring Conventions: DSC-Kommentare verarbeiten: Ja DSC-Warnungen protokollieren: Nein EPS-Info von DSC beibehalten: Ja OPI-Kommentare beibehalten: Nein Dokumentinfo von DSC beibehalten: Ja Für EPS-Dateien Seitengröße ändern und Grafiken zentrieren: JaSTANDARDS ----------------------------------------Standards - Berichterstellung und Kompatibilität: Kompatibilitätsstandard: OhneANDERE -------------------------------------------Distiller-Kern Version: 8000ZIP-Komprimierung verwenden: JaASCII-Format: NeinText und Vektorgrafiken komprimieren: JaMinimale Bittiefe für Farbbild Downsampling: 1Minimale Bittiefe für Graustufenbild Downsampling: 2Farbbilder glätten: NeinGraustufenbilder glätten: NeinFarbbilder beschneiden: JaGraustufenbilder beschneiden: JaSchwarzweißbilder beschneiden: JaBilder (< 257 Farben) in indizierten Farbraum konvertieren: JaBildspeicher: 524288 ByteOptimierungen deaktivieren: 0Transparenz zulassen: NeinICC-Profil Kommentare parsen: JasRGB Arbeitsfarbraum: sRGB IEC61966-2.1DSC-Berichtstufe: 0Flatness-Werte beibehalten: JaGrenzwert für künstlichen Halbfettstil: 1.0RGB-Repräsentation als verlustfrei betrachten: NeinOptionen für relative Pfade zulassen: NeinIntern: Alle Bilddaten ignorieren: NeinIntern: Optimierungen deaktivieren: 0Intern: Benutzerdefiniertes Einheitensystem verwenden: 0Intern: Pfad-Optimierung deaktivieren: NeinENDE DES REPORTS ---------------------------------Die "Distiller Secrets" Startup-Datei ist eine Entwicklung derIMPRESSED GmbHBahrenfelder Chaussee 4922761 Hamburg, GermanyTel. +49 40 897189-0Fax +49 40 897189-71Email: [email protected]: www.impressed.de
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Erste SchritteFörderungen ......................................................................................................................................5Finanzierung......................................................................................................................................6Kauf einer Immobilie..........................................................................................................................8Innovative Dämmstoffe schonen die Umwelt ....................................................................................15

PlanungGrundsatzentscheidungen................................................................................................................16Planung des Energiekonzepts ..........................................................................................................23Niedrigenergiehaus (NEH) ................................................................................................................24Passivhaus (PH) ...............................................................................................................................25Sonnenhaus.....................................................................................................................................28Sonnenhaus-Projektierungs-Software..............................................................................................32Fassadenbegrünung ........................................................................................................................35Energieberatung ..............................................................................................................................36Ökostrom- und Photovoltaikförderung..............................................................................................38Raum – und Grundrissplanung.........................................................................................................40Mehr-Generationen-Haus.................................................................................................................41Barrierefrei bauen – sicher wohnen .................................................................................................42Nachhaltig bauen.............................................................................................................................44Ausführungsplanung........................................................................................................................46Bauphysik........................................................................................................................................48Wärmebrücken ................................................................................................................................52Luft- und Winddichtheit der Gebäudehülle........................................................................................54Behaglich Wohnen ...........................................................................................................................56Wie Farben wirken...........................................................................................................................66Terminplanung und Baudokumentation ............................................................................................67Bauarbeitenkoordinationsgesetz ......................................................................................................68Baukostenplanung ...........................................................................................................................69Do it yourself ...................................................................................................................................70

Aushub, Keller, FundamentBodenbeschaffenheit und Aushub ....................................................................................................71Abwehr von Wasser .........................................................................................................................75Fundament & Keller .........................................................................................................................79Bauteile im Keller.............................................................................................................................84Treppe aus dem Keller .....................................................................................................................86Der Baustoff Beton...........................................................................................................................88Rauchfang .......................................................................................................................................98Rauchfangsanierung ......................................................................................................................101Kontrollierte Wohnraumlüftung.......................................................................................................104

Mineralische BauweiseMineralische Bauweise ..................................................................................................................105Ziegel und seine Anwendungen......................................................................................................109Zweischaliges Mauerwerk ............................................................................................................115Kombiwand ...................................................................................................................................117Natürlich dämmt am längsten!.......................................................................................................119Beton.............................................................................................................................................120

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Porenbeton ....................................................................................................................................122Massive Decken ............................................................................................................................123

HolzbauweiseHolzbauweise ................................................................................................................................127Holzbauweisen ..............................................................................................................................135

WärmedämmungWärmedämmung, Energiekennzahlen ............................................................................................145Dämmstoffe...................................................................................................................................152

FassadeAllgemeines...................................................................................................................................161Putzfassaden .................................................................................................................................161Wärmedämmsystem (WDS) ...........................................................................................................164Klinkerfassade ...............................................................................................................................173Farben für die Fassade ..................................................................................................................174

Dach Dach..............................................................................................................................................178Dachdeckung ................................................................................................................................182Das begrünte Dach ........................................................................................................................188

Dachbodenausbau Dachbodenausbau .........................................................................................................................190

InnenausbauInnenputz.......................................................................................................................................197Estrich ...........................................................................................................................................200Tapezieren.....................................................................................................................................203Ausmalen ......................................................................................................................................206Verlegen von Fliesen......................................................................................................................208Bodenbeläge..................................................................................................................................210Trockenbau....................................................................................................................................213Massive Innenwände .....................................................................................................................216

Perfekt sanierenPerfekt sanieren ............................................................................................................................217Thermische Sanierung ...................................................................................................................219Sanierung vom Althaus zum Ökohaus ............................................................................................225

Fenster und TürenWas Fenster können müssen .........................................................................................................229Alufenster ......................................................................................................................................233Holz-Alufenster ..............................................................................................................................239Haustüren aus Holz/Alu für Passivhäuser .......................................................................................239Wintergarten..................................................................................................................................240Innentüren und Zargen aus Holz.....................................................................................................241

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Sonnen- und WetterschutzSonnen- und Wetterschutz.............................................................................................................242

HeizungssystemeErdgas ...........................................................................................................................................248Die moderne Ölheizung..................................................................................................................251Kombikessel Pellet/Scheitholz........................................................................................................253Pellets – die Heizungsalternative für Niedrigenergie- und Passivhäuser .........................................254Kachelofen als Ganzhausheizung ...................................................................................................256Elektroheizung...............................................................................................................................257Heizen mit Wärmepumpen.............................................................................................................259Niedertemperatur-Heizsysteme......................................................................................................264Fernwärme ....................................................................................................................................270Solarthermie..................................................................................................................................271Solare Warmwasserbereitung ........................................................................................................276Planungsrichtlinien für Solaranlagen ..............................................................................................278Warmwasserbereitung...................................................................................................................279Heizkörper .....................................................................................................................................280Checkliste Heizung ........................................................................................................................281

Klima / LüftungKlima / Lüftung ..............................................................................................................................282

SanitärinstallationSanitärinstallation ..........................................................................................................................290Trinkwasser ...................................................................................................................................291Hausabfluss...................................................................................................................................293Grauwassernutzung - Wasserrecycling...........................................................................................294Steigleitungen................................................................................................................................295

Elektro-Installation und BeleuchtungLichtplanung..................................................................................................................................298Konventionelle Elektro- und Komfortinstallationen..........................................................................304Zentrale Staubsaugeranlage mit Funkfernbedienung......................................................................312Wäscherutsche ..............................................................................................................................314

Bad und WellnessBad und Dusche ............................................................................................................................316Wellness........................................................................................................................................319

Außenanlagen und GartenAußenanlagen und Garten..............................................................................................................321Licht im Garten ..............................................................................................................................326Swimmingpool, Biotop und Schwimmteich.....................................................................................328

AnhangStichwortverzeichnis......................................................................................................................333Impressum ....................................................................................................................................335Ihr Draht zu den Firmen .................................................................................................................336

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Der Neubau oder die Sanierungeines Einfamilienhauses ist eingroßes Unterfangen. So groß,dass niemand ein solches Vorha-ben aus eigener Tasche bezahlenkann. Daher müssen Wege derFinanzierung gefunden werden.Neben der direkten Finanzierungüber Darlehen sind die Zuschüs-se und Förderungen, die die Bun-desländer und auch der Bund un-ter den verschiedensten Namengewähren, dabei eine nicht zuunterschätzende Hilfe. Bei vielenFörderungen handelt es sich umZinszuschüsse zu dem Darlehen,einige Unterstützungen werdenals Pauschalbeträge bezahlt.Wichtig ist, daran zu denken,dass es nicht nur Förderungenfür die eigentliche Errichtung ei-nes Hauses gibt, sondern zahlrei-che Unterstützungen zur Förde-rung energiesparender Maßnah-men, wie dem Einbau von wär-medämmenden Fenstern,Biomasseheizungen, Solar- undPhotovoltaikanlagen und vielesmehr. Diese Zuschüsse könnenauch bei der Entscheidung, obdie umfassende Sanierung einesbestehenden Hauses in Angriffgenommen werden soll, helfen. Die Entscheidung zum Bau oderzur Sanierung eines Hauses kannerst getroffen werden, wenn dieFinanzierung gesichert ist undKlarheit über die Fördermöglich-

keiten und Zuschüsse besteht.Nehmen Sie sich daher ausrei-chend Zeit und beginnen Sie erstmit dem Bauen, wenn jedeskleinste Detail geklärt, entschie-den, ausgearbeitet und kosten-mäßig erfasst ist. Das kann einJahr und länger dauern. DreiSchritte führen zum Ziel: 1. Die richtige Einschätzung und

Ermittlung der Gesamtkosten 2. Ein Finanzierungsplan, der aus

einem Mix von verschiedenenFinanzierungsmöglichkeitenbesteht

3. Die Erstellung eines Haushalts-budgets, um zu prüfen, ob diemonatliche Belastung auch ge-deckt ist

Eigenheimförderungen

Ein wesentlicher Teil des Finan-zierungsplans ist die Klärung, obund wie viel Förderung Sie fürden Bau oder die Sanierung IhresEigenheims bekommen können.Grundsätzlich hat jeder österrei-chische Staatsbürger, der Eigen-tümer oder Miteigentümer einerLiegenschaft ist, das Recht, umWohnbauförderung anzusuchen.Das gleiche gilt für EU-Bürger, diein Österreich eine Liegenschaftbesitzen. Allerdings beschränktsich die Förderwürdigkeit auf denHauptwohnsitz. Sie gilt nicht fürein Wochenendhaus.

Zuständig für die Wohnbauförde-rung sind die einzelnen Bundes-länder. Es gibt mehrere Formender Förderung: Entweder als ein-maliger, nicht rückzahlbarer Bau-kostenzuschuss, als Annuitäten-und Zinsenzuschuss oder alsgünstiges Darlehen. Wichtig: DieHöhe der Förderung, aber auchdie Einkommensgrenzen sind jenach Bundesland unterschiedlich.Auskunft geben die Beratungs-stellen der jeweiligen Landesre-gierungen auf ihren Webseiten.

Gefördert werden außerdemenergiesparende und umwelt-freundliche Maßnahmen beimBau oder der Sanierung von Ein-und Zweifamilienhäusern, wie dieErrichtung eines Sonnen- oderPassivhauses, die Verwendungökologischer Baustoffe, der Ein-satz von erneuerbaren Energie-trägern wie Solarthermie, Photo-voltaik, moderne Holzheizungenoder Wärmepumpen zur Energie-gewinnung oder die thermischeSanierung.

Bundesumwelt -förderungen

Außerdem fördert der Bund zeit-lich begrenzt und kontigentiertimmer wieder moderne Holzhei-zungen, Photovoltaikanlagen undthermische Sanierungen.

FÖRDERUNGEN

Beratungsstellen der Bundesländer zum Thema Wohnbauförderung: Wien: www.wien.gv.at/wohnen/wohnbaufoerderung/foerderungen/NÖ: www.noe.gv.at/Bauen-Wohnen/Bauen-Neubau/Eigenheimfoerderung.htmlBurgenland: https://apps.bgld.gv.at/web/formulare.nsf/xpNachFachbereich.xsp?fachbereich=BWSteiermark: www.verwaltung.steiermark.at/cms/ziel/74837517/DE/OÖ: www.wohnbaufoerderung-neu.atSalzburg: www.salzburg.gv.at/themen/bw/bw-wohnenKärnten: www.wohnbau.ktn.gv.at/142958_DE-Abt.2_UA_Wohnungs-_und_Siedlungswesen-OrganisationTirol: www.tirol.gv.at/bauen-wohnen/wohnbaufoerderung/Vorarlberg: www.vorarlberg.at/vorarlberg/bauen_wohnen/wohnen/wohnbaufoerderung/start.htmBundesumweltförderungen für Private Kommunal Kredit Public Consulting: http://www.publicconsulting.at/kpc/de/home/umweltfrderung/fr_private/

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Die größte private Investitionist mit der Schaffung vonWohnraum verbunden. ImDurchschnitt wendet man der-zeit für ein Einfamilienhaus mit135 m2 Wohnfläche ohneGrundkosten je nach Eigenlei-stung, Qualität sowie Ausstat-tung bis zu € 300.000,- auf.

Da die wenigsten von uns so be-gütert sind, dass sie für diese Anschaffung keine Fremdfinan-zierung benötigen, stehen diemeisten Hausbauer/innen vor ei-nem Finanzierungsproblem.

Ermittlung der GesamtkostenAm Anfang denkt man bei denKosten nur an die reinen Bau-werkskosten für Rohbau, Gebäu-detechnik und Ausbau. Dass essich dabei aber nicht um die Ge-samtkosten eines Bauprojektshandelt, wird jedem klar, der da-mit beginnt die nachstehendenKosten für sein Bauvorhaben imDetail zu betrachten.● Grundkosten● Bis zu 15% Nebenkosten aus

dem Grunderwerb● Baureifmachung (Bäume fäl-

len, alte Bauwerke abreißen,Grundstück einebnen usw.)

● Aufschließungskosten der Ge-meinde für die Infrastruktur(Straße, Kanal usw.)

● Planungskosten (Architektoder Baumeister)

● Nebenkosten Bewilligungen,Gebühren, Anschlussgebüh-ren (Gas, TV, Internet usw.),Versicherungen (Rohbau,Bauhelfer etc.), Vervielfälti-gungen (Pläne usw.), Muster,Modelle, Spesen, Reisekosten

● Die eigentlichen oben er-wähnten Bauwerkskosten

● Außenanlagen (Garten, Ein-friedung, Terrassen, Treppen,Wege, Pool usw.)

● Einrichtungskosten, da norma-lerweise nicht alle Möbel mit-genommen werden können

● 15% Prozent Reserve für Un-vorhergesehenes (Grundwas-ser, Felsen, bessere Ausstat-tung bei Bodenbelägen, Bade-zimmer, in der Küche usw.)

● Kosten für die Finanzierung

Um die Kosten- und Finanzie-rungssituation nachhaltig durch-dringen und erfassen zu können,ist es unter Umständen hilfreichmit Experten einen Finanzie-rungsplan aufzustellen. Nachfol-gend sind die wichtigsten Punk-te, welche dabei zu beachtensind, aufgelistet.

Ausgewogener Finanzierungsplan● 30% Eigenmittel (Verkauf der

alten Wohnung, Sparbücher,Wertpapiere usw.)

● Wohnbau-, Energiespar- undÖkoförderung

● Gemeindeförderung● Darlehen oder Zuschuss der

gesetzlichen Interessensver-tretungen ( z. B. AK, WK,Landarbeiterkammer usw.)

● Bauspardarlehen● Versicherungssparen und

Finanzierung● Bankdarlehen

Steht der Finanzierungsplan fest,wird die monatliche Gesamtrück-zahlung ermittelt und mit demfrei verfügbaren Einkommen ver-glichen. Bei einigen Formen, z.B.Wohnbauförderung, ist eine halb-jährige Rückzahlung vorgesehen.Für den Finanzierungsplan wirddiese auf monatliche Beträgeumgelegt.

Eigenmittel

Als Faustregel gilt, dass der Bau-herr über 30% Eigenmittel verfü-gen sollte.

Üblicherweise werden Eigenmit-tel in folgender Form vorhandensein und von den Banken als sol-che anerkannt:● Guthaben auf Sparbüchern● Ansparleistungen bei Bau-

sparverträgen● Wertpapiere● Grundstücke und Immobilien● Goldmünzen, Diamanten,

Schmuck usw.

Zu den Eigenmitteln zählen aberauch die zu erwartenden Erlöseaus dem Verkauf der bisherigenWohnung.

Unser Tipp!

Drei Schritte führen zum Ziel:Genaue Ermittlung der Gesamtkosten

Ausgewogener Finanzierungsplan

Frei verfügbares Haushaltsbudget

Unser Tipp!

Beachten Sie nicht nur die Investitionskosten, sondernebenso die Folgekosten für

Betrieb, Instandhaltung usw. einer Immobilie

FINANZIERUNG

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1 ERSTE SCHRITTE

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Bankdarlehen

Bei den Bankdarlehen gibt esvielfältige Gestaltungsmöglich-keiten mit fixem oder variablemZinssatz oder mit einer tilgungs-freien Anlaufzeit, in der nur dieZinsen bezahlt werden und da-durch gerade in der Bauzeit dieBelastung gesenkt werden kann.

Die Laufzeit ist unterschiedlichund hängt von den vertraglichenVereinbarungen, insbesonderebei Inanspruchnahme der Wohn-bauförderung von den jeweiligenRichtlinien der Bundesländer, ab.Eine grundbücherliche Sicher-stellung ist auch bei Bankdarle-hen üblich.

Sonstige Spesen

Bei der Finanzierung ist mit Ne-benspesen, die 5–6% betragenkönnen, zu rechnen. Dazu zähltdie Eintragung der Pfandrechteim Grundbuch und die ein maligeBearbeitungsgebühr.

Welche Punkte sind zu beachten:

Wenn man sich auf die Suchenach einem Grundstück oder ei-

ner Immobilie begibt, ist folgendeVorgangsweise zu empfehlen:

1. Immobiliencheckliste

Bevor man sich auf die Suchenach einem Grundstück macht,sollte man eine Checkliste anle-gen, in der alle wichtigen Anforde-rungen an das Grundstück festge-halten werden. Man hat dann dieMöglichkeit alle jene Grundstückein einem „Soll – Ist“ Vergleichauszuscheiden, die ein wesentli-ches Kriterium nicht erfüllen.

2. Immobiliensuche imInternet

Die Suche nach Immobilien imInternet wird immer beliebter. Diegrößte Auswahl bieten Immobi-lienplattformen, mit zahlreichenObjekten von Immobilienkanzlei-en und Privatanbietern, ohneselbst Makler zu sein. Dadurchbekommt man eine objektiveAuswahl, die exakt auf die Wün-sche abgestimmt werden kann.

In aller Ruhe kann man sich vonzu Hause aus, anonym und be-

quem, über die aktuelle Markt -situation informieren und Ange-bote vergleichen. Bei Bedarf kannman sich aber auch per Telefonoder per E-Mail sofort mit der ge-wünschten Kanzlei in Verbindungsetzen.

3. Standort

Sehr wichtig ist der Standort.Fast jeder von uns hat eine be-vorzugte Gegend in der er woh-nen möchte. Die Frage nach demkünftigen Domizil wird insbeson-dere von dem Freundeskreis undder persönlichen Einstellung, obman inmitten des gesellschaftli-chen Treibens, oder eher in derAbgeschiedenheit leben will, be-einflusst.

Unser Tipp!

Nutzen Sie den Geodaten -verbund der Bundesländer

www.geoland.at und betrachtenSie Ihre Wunschimmobilie aufdiversen digitalen Karten und

Bildern.

1. Immobilien – Checkliste2. Immobiliensuche im

Internet3. Standort4. Ideale Grundstücks größe

und -form5. Flächenwidmung6. Infrastruktur7. Optimale Parzellierung8. Solare Gewinne9. Sonnenwegschablone10. Klimatische Exposition11. Bodenbeschaffenheit,

Grundwasser, Hangneigung

12. Hochwasser, Lawinen,Muren

13. Autobahn, Eisenbahn,Überflugschneisen,Hochspannungsleitung

14. Blick ins Grundbuch15. Grundgrenzen,

Teilungsplan16. Parifizierung oder Nutz-

wertfestsetzung17. Risiko des Miteigentums18. Angemessener Kaufpreis19. Kaufvertrag

KAUF EINER IMMOBILIEDie Verwirklichung des Traums vom eigenen Heim beginnt meist mit dem Kauf eines Grundstückesoder einer Immobilie. Dass das nicht so einfach ist, weiß jeder, der so ein Vorhaben bereits einmal inAngriff genommen hat. Man hat oft klare Vorstellungen in Bezug auf den Standort, die Größe und denPreis, kann diese Wünsche jedoch nur dann mit den Angeboten auf einen Blick vergleichen, wennman ein genaues Anforderungsprofil erstellt. Dazu dient am besten eine Immobiliencheckliste.

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Wichtige Fragen, wie der täglicheWeg zur Arbeit, die Nahversor-gung, das nächstgelegene Ein-kaufszentrum, die Entfernungzum Kindergarten und zur Schu-le, die ärztliche Versorgung undApotheke, ein Theater oder Kino,müssen gründlich geprüft wer-den. Auch ohne Auto sollten dietäglichen Dinge des Lebens leichterledigt werden können.

4. Ideale Grundstücks-größe und -form

Für ein Einfamilienhaus liegt dieideale Grundstücksgröße zwi-schen 500 und 800 m2. Es gibtaber Gemeinden, die Teilungsbe-willigungen für Liegenschaftenerst ab 1.000 m2 erteilen, damitdie Bebauungsdichte nicht zuhoch wird. Grundstücke für Zwei-familienhäuser werden ab800 m2 aufwärts interessant.

Eine Sonderstellung nehmen Rei-henhäuser und der verdichteteFlachbau ein. Bei diesen Objek-ten liegen die Grundanteile zwi-schen 150 bis 300 m2. Aber nichtnur die Größe sondern auch diegeometrische Grundstücksformist für die Verwirklichung des ei-genen Bauvorhabens von beson-derer Bedeutung. Denn es müs-sen sämtliche Mindestabständevon den Grundgrenzen und Bau-flucht- sowie Baugrenzlinien ge-mäß Bauvorschriften eingehaltenwerden.

Wenn beim Kauf einer Immobiliespäter auch An- und Zubautenoder Aufstockungen geplant sind,muss noch ausreichend Platz aufdem Grundstück sein bzw. sämt-liche Bauvorschriften (Abstände,Bebauungsdichte usw.) eingehal-ten werden.

5. Flächenwidmung

Wurde ein Gebiet in die engereWahl gezogen, sollte man auf derGemeinde den Flächenwid-mungsplan unbedingt einsehen.Der Baugrund muss in einemWohngebiet liegen und solltenicht an ein Gewerbe- oder einlandwirtschaftlich genutztes Ge-biet angrenzen, da es zur Lärm-und Geruchsbelästigung kommenkann. Auch eine Bahnlinie,Schnellstraße, Hochspannungs-leitung usw., sollten gemiedenwerden.

Neben dem Flächenwidmungs-plan sind die Bebauungsbestim-mungen, mit denen die bebauba-re Fläche, die Höhe des Objektes,die Dachneigung und Ausrichtungfestgelegt werden, sehr wichtig.Die Bebauungsbestimmungenliegen in den Gemeinden auf, inWien muss man um deren Be-kanntgabe ansuchen.

6. Infrastruktur

Ein sehr wichtiger Punkt ist, obdie notwendige Infrastruktur be-reits vorhanden ist oder ob esnoch Jahre dauert, bis dasGrundstück entsprechend aufge-schlossen sein wird.

Insbesondere geht es dabei umdie Straße, die während der Bau-

phase bereits vorhanden seinmuss, damit die Baustoffe ange-liefert werden können, das Was-ser, den Kanalanschluss, denelektrischen Strom, das Telefonund vielleicht um einen etwaigenEnergieträger.

Sind diese Einrichtungen teilwei-se nicht vorhanden, so muss mansich selbst darum kümmern,auch wenn die Gemeinde dafürkeine Mittel bereitstellt. Das Bau-en in dieser Gegend könntedurch das Fehlen der Infrastruk-tur sehr teuer werden. Auch dieFrage der Müllabfuhr und derSchneeräumung ist zu klären.

7. Optimale Parzellierung

Grundlage für das „Bauen mit derSonne“ ist eine Parzellierung, dieauf den Verlauf der Sonne Rück-sicht nimmt. Das heißt, dass dasHaus mit seinen Wohnräumenziemlich genau nach Süden ori-entiert und der Nachbar in einerSiedlung für Einfamilienhäuseretwa 20 m entfernt sein muss.Dazu ist es erforderlich, dass dieStraße ungefähr in Ost-West-Richtung verläuft. Mit einem ent-sprechenden Bebauungskonzeptwerden die Häuser so angeord-net, dass keine gegenseitige Be-schattung auftritt und der Stra-ßenlärm von den Gärten fernge-halten wird.

Entwickelt wurde dieses Konzeptvom Leiter der NÖ Gestaltungs-akademie, Herrn DI Peter Obleser.In der Zwischenzeit gibt es in NÖbereits fünf Gemeinden, die nachdiesem Konzept parzelliert habenund entsprechend sonnenopti-mierte Grundstücke für normaleGebäude bis hin zum energieop-

Unser Tipp!

Ganz besonders sollten Sie darauf achten, ob das ge-wünschte Grundstück oder

Objekt in einem Sanierungsge-biet liegt, da sich dann gegebe-nenfalls die Bau- bzw. Umbau-kosten für besondere Maßnah-men (Schallschutzfester usw.)

erhöhen können.

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timierten Niedrigenergiehaus mithöchster Wohnqualität anbieten.

Nähere Informationen unter02742/9005 15656.

8. Solare Energiegewinne

Wenn die Liegenschaft exaktnach Süden ausgerichtet ist, daseigene Gebäude nicht durch hoheBäume, Berge oder Nachbarob-jekte beschattet wird und nichtzu viele Nebeltage im Winter ge-geben sind, kann man bis über30% der benötigten Heizenergienur mithilfe der passiven Nutzungder Sonnenenergie, durch großeGlasflächen im Süden, gewinnen.

Voraussetzung dazu ist, dass ent-sprechend große speicherwirksa-me Massen (Massivbauweise) imHaus vorhanden sind, damit dieRaumluft durch die Sonnenener-gie nicht unerträglich heiß aufge-heizt wird und man auch in denWintermonaten die Beschattungunter Tags herunterfahren muss.

9. Beschattung des eigenen Hauses

Bevor man ein Grundstück kauft,sollte man die Beschattung imWinter durch Hindernisse wie hohe

Bäume, Gebäude oder Berge un-bedingt ermitteln, wenn man sola-re Energiegewinne nutzen möchte.Dazu gibt es drei Methoden.

Beschattungsdiagramm vomArchitekt

Die genaueste Methode prakti-ziert der Solararchitekt, der mitseiner Kamera und einer Sonnen-wegschablone aus Kunststoff, dieSilhouette der gegenüberliegen-den Hindernisse fotografiert.

Anschließend werden die Fotos inein Beschattungsdiagramm ein-getragen und ausgewertet.

Alle Hindernisse, die über der Li-nie vom 21. Dezember sichtbar

sind, werden im Winter einenSchatten auf das eigene Hauswerfen.

Aufgrund der Uhrzeit auf derSchablone, kann man genau fest-stellen, in welchen Monaten undin welcher Zeit die Sonne nicht aufdas eigene Haus scheinen wird.

Bei dem konkreten Beispiel siehtman, dass das eigene Hausdurch das Nachbargebäude imDezember von 10.00 Uhr bis14.00 Uhr und im November/Ja-nuar von 11.00 Uhr bis 14.00 Uhrbeschattet sein wird. Erst vonFebruar bis Oktober fällt keinSchatten mehr auf das eigeneHaus.

Sonnenwegschablone

Unter „Unser Haus“ Onlinewww.unserhaus.at haben wir ei-ne Solarschablone für denSelbstbau in der Größe von A3(42,0 x 29,7 cm) als Pdf-File hin-terlegt. Der Pfad lautet:

www.unserhaus.at/downloads

Für den Bau der Sonnenweg-schablone benötigt man eine A3-Kopie von der Solarschablone aufeiner durchsichtigen Folie (macht

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10www.unserhaus.at

Grafik: Achitekt Treberspurg

Beschattungsdiagramm, Architekt Treberspurg

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jede Kopieranstalt), eine halbeScheibe aus Holz mit 25 cmDurchmesser sowie etwas Ge-schick zum Basteln.

Wenn man durch diese Schablo-ne genau nach Süden (aber nichtin die Sonne!) blickt, wird manjene Hindernisse erkennen, dieüber der Linie vom 21. Dezemberliegen und daher im Winter einenSchatten auf das eigene Hauswerfen werden.

Achtung: Die Beschattung gilt im-mer nur für den jeweiligenStandort. Vom Dach wird die Si-tuation eine ganz andere sein,wenn man 6 bis 7 Meter höher steht.

Blick unter 20° in die Höhe

Am einfachsten und schnellstenkann man feststellen, ob gegen-überliegende Hindernisse ein Problem darstellen werden, in-dem man genau nach Südenblickt und die Hand unter etwa20° in die Höhe hält.

Alle Hindernisse, die über der Handzu sehen sind, werden im Winterein Hindernis für die Nutzung dersolaren Energie darstellen.

10. Klimatische Exposition

Zu vermeiden sind insbesondereKuppenlagen oder aber auchKaltluftseen, weil die Norm – Au-ßentemperatur im Winter 2 bis 3°C unter der ortsüblichen Tempe-ratur liegt.

Noch dramatischer wirkt derWind, wenn das Haus in einer ex-ponierten Lage liegt und ständigStürmen ausgesetzt ist. Wirdnicht auf die Winddichtheit ge-achtet, können die Energieverlus-te viermal so hoch sein als in ei-ner windgeschützten Lage.

Von großer Bedeutung ist auchdie Bauweise. Frei stehende Ein-familienhäuser weisen bis zu42% mehr an Wärmeverlustenauf als jene in gekuppelter Bau-weise wie z.B. Reihenhäuser.

11. Bodenbeschaffen -heit, Grund wasser,Hangneigung

Ein wichtiger Faktor ist die Bo-denbeschaffenheit und die Höhedes Grundwasserspiegels. Kostet

ein normaler Aushub für ein Ein-familienhaus ca. EUR 6000,–, sokostet das Sprengen des Kellersetwa das Dreifache. Trifft manauf Grundwasser, so ergebensich Mehrkosten von ca. EUR15.000,– nur für das Einschlagender Spundwände. Bei Aufschüt-tungen von alten Deponien, sindgroße Gefahren durch Setzungenund durch Deponiegase gegeben.Ideal zum Bauen sind die Boden-klassen 3, 4 und 5 (siehe KapitelAushub). Informationen über dieBodenbeschaffenheit erhält manbei der Gemeinde, bei Nachbarnoder von einem orts ansässigenErdbauunternehmen, das ambesten ein ca. 3 m tiefes Lochgräbt.

Aber auch die Hangneigung ist zuberücksichtigen, denn diese kannzusätzliche Kosten für Hangsi-cherungen und Stützwände imZuge des Bauvorhabens verursa-chen.

Bodenklassen siehe ÖNORM B 2205 Erdarbeiten -Werkvertragsnorm

Solarschablone, Architekt Treberspurg Grafik: Unser Haus

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Baugrundarten siehe ÖNORM B 4430 Teil 1 ZulässigeBelastungen des BaugrundesFlächengründungen

12. Hochwasser, Lawinen, Muren

Die immer wiederkehrendenHochwasserkatastrophen zeigen,wie wichtig es ist, auf die Lagedes Grundstückes zu achten.Auch die Gefahren von Murenund Lawinen, die jedes Jahr indenselben Gegenden abgehen,sollten bedacht werden. Die Ein-griffe des Menschen in die Naturhaben so gravierende Verände-rungen zur Folge, dass wir sol-chen Naturkatastrophen immeröfter ausgesetzt sein werden.

Wenn man keine andere Mög-lichkeit hat und in einem gefähr-deten Gebiet bauen muss, dannsollte man unbedingt die Massiv-

bauweise wählen und spezielleSchutzmaßnahmen wie z.B.Schutzmauern, spezielle Fenster-läden aus Aluminium usw. vorse-hen.

13. Autobahn, Eisen-bahn, Überflug-schneisen,Hochspannungs -leitung

Lärm stellt eine unangenehmeUmweltbelastung der Zivilisationdar. Der permanente Einfluss aufden Menschen, kann zu organi-schen Erkrankungen führen. Ähn-lich stellt sich die Situation beiHochspannungsleitungen in derNähe dar. Es ist bekannt, dassmagnetische Wechselfelder dasHerz – Kreislaufsystem des Men-schen beeinflussen, die Auswir-kungen sind jedoch noch unklar.Auch wenn die zu erwartendenFeldstärken in der unmittelbarenUmgebung der Hochspannungs-leitung nicht allzu hoch sind, sosollte nach dem Vorsorgeprinzipdie Gegend gemieden werden.

14. Blick ins Grundbuch

Wenn der Kauf eines bestimmtenGrundstücks in Frage kommt, istder nächste Schritt die Besor-gung des Grundbuchauszugesbeim zuständigen Grundbuchamtim Bezirksgericht. Darin findetman folgende Daten:

● A-Blatt: Grundstück, Einlage-zahl, Grundstücksnummer,Fläche, Adresse

● B-Blatt: Eigentümer

● C-Blatt: Belastungen, Veräußerungsverbote, Servitute usw.

Achtung: Wurde eine Eintragungins Grundbuch vom Gericht be-schlossen, aber vom Grundbuch-samt noch nicht durchgeführt, soscheint dieser unerledigte Akt als„Plombe“ auf dem Grundbuch-auszug auf. Es ist wichtig diesePlombe zu beachten, da sich da-hinter eine Geschäft verbergenkann, das einen Kauf verhindernkönnte.

Unser Tipp!

Mit Baugrundgutachten vermeiden Sie

Planungsmängel.

Grafik: Unser Haus Foto: Amt der NÖ Landesregierung, St. Pölten

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15. Grundgrenzen, Teilungsplan

Wie komplex die neue Grund-buchsordnung sein kann, zeigtder Teilungsplan. Als Vermes-sungsurkunde sichert er dasRecht, ein Grundstück zu bebau-en und ist somit Grundlage fürdie Bauplatzschaffung und Bau-bewilligung.

Zur Erlangung der Baubewilli-gung auf dem Bauplatz musstedie im Eigentum des Bauherrnbefindliche gelb gefärbte Fläche(2) unentgeltlich an die Gemeindeabgetreten werden.

Außerdem mussten die rosa ge-färbte Fläche (3) sowie die gelbgefärbte und schraffierte Fläche(4) bis zur Straßenmitte von derGemeinde erworben und letztereFläche ebenfalls unentgeltlichwieder an die Gemeinde abgetre-ten werden. Daraus erkennt mandie Verantwortung der Zivilgeo-meter.

16. Parifizierung, Nutz-wertfestsetzung

Unter der Parifizierung verstehtman die anteilsmäßige Begrün-

dung von Wohnungseigentum imGrundbuch. Besondere Bedeu-tung hat die Parifizierung unteranderem bei der nachträglichenWohnraumschaffung, zum Bei-spiel im Zuge von Dachgeschoß-ausbauten durch einen neuenMit eigentümer.

Der erste Schritt ist die Nutzflä-chenbestimmung nach Naturma-ßen oder aufgrund von behörd-lich genehmigten Bauplänendurch den Zivilgeometer.

Der Nutzwert eines Objektes er-gibt sich durch Summierung dereinzelnen Nutzwerte. (Regelnutz-wert x der Nutzfläche der einzel-nen Teil flächen)

Aufgrund der anteilsmäßigenNutzwerte werden die Grundan-teile im Grundbuch eingetragen.

17. Risiko des Miteigentums

Wohnungseigentum ist untrenn-bar mit einem Miteigentumsanteilan einer Liegenschaft verbunden.Daraus ergeben sich Verpflich-tungen und Risiken, deren Aus-wirkungen nur sehr schwer ab-zuschätzen sind.

Risiken können sich beim Kauf,bei der Errichtung und Nutzung ei-ner Eigentumswohnung ergeben.

Insbesondere kann es zu Nachfor-derungen kommen, wenn die ver-anschlagten Kosten nicht ausrei-chen oder wenn Treuhandgelderzweckwidrig verwendet wurden.

Während der Nutzungsphasekann es entweder zur solidari-schen oder zur anteilsmäßigenHaftung kommen, wenn ein Mit-eigentümer mit seinen Zahlungenin Verzug gerät.

18. AngemessenerKaufpreis

Der Kaufpreis von einem Grund-stück hängt von der Lage unddem Zustand der Liegenschaftab. Um die Angemessenheit desKaufpreises zu überprüfen kannder Käufer:● Ähnliche Objekte in Ihrer

Nachbarschaft im Internet su-chen. Oft erfolgen die Immo-bilienverkäufe in unmittelba-rer Umgebung mit bis zu 20%Nachlass.

● Im Immobilien – Preisspiegel,der Bundesinnung der Immo-bilien- und Vermögenstreu-händer nachsehen.

● Eine Auskunft bei einem Mak-ler, den Nachbarn und auf derGemeinde einholen.

● Ein Schätzgutachten von ei-nem gerichtlich beeidetenSachverständigen erstellenlassen.

● In Wien beim Institut fürStadtplanung und Regional-forschung an der TU/Wien ei-ne Kurzbewertung vornehmenlassen.

Bei einer Immobilie ist die Ermitt-lung des Verkehrswertes nicht so

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Grafik: Zivilgeometer Dr. Pfleger, Wien

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einfach und sollte daher von einem Sachverständi-gen gemacht werden.

Grundsätzlich setzt sich der Schätzwert aus zweiPositionen zusammen. Erstens dem Grundwert undzweitens dem Wert des Gebäudes.

Bei der Ermittlung des Grundwertes geht der Sach-verständige so wie oben beschrieben vor, wobei ersich die tatsächlich erzielten Werte aus dem Grund-buch holt indem er laufend in zahlreiche Notariats-akten Einblick nimmt.

Bei einem bebauten Grundstück wird ein Abschlagin der Höhe von 15 bis 20% vorgenommen, da jedeLiegenschaft durch ein Gebäude entwertet wird.

Die Bewertung des Gebäudes erfolgt aufgrund derWohnnutzfläche und/oder dem umbauten Raum zuderzeit aktuellen Werten wie z .B. ca. € 1700/m2

oder ca. € 600,–/m2. Je nach dem Alter des Gebäu-des wird dann eine entsprechender Anschlag ge-macht.

Eine andere Methode sieht die Ermittlung des Er-tragswertes des Objektes im Fall einer Vermietungvor. Sehr oft wird dann ein Durchschnitt aus mehre-ren Verfahren genommen um auf den angemesse-nen Kaufpreis zu kommen.

19. Kaufvertrag

Wurden alle Punkte gewissenhaft geprüft und sindder Käufer sowie der Verkäufer handelseins gewor-

den, wird ein Kaufvertrag vom Notar oder vomRechtsanwalt des Käufers oder des Verkäufers er-richtet.

Der Notar oder der Anwalt wird den Kaufpreis, dender Käufer zu entrichten hat, bei der Vertragsunter-zeichnung in einer geeigneten Form z. B. durchÜberweisung auf ein „Anderkonto“, oder Übergabeeines nicht vinkulierten Sparbuches usw., zu treuenHänden übernehmen.

Bezüglich des Eigentumswechsels und der Ände-rung im Grundbuch wird der Notar bzw. der Anwaltwie folgt vorgehen:

● Vormerkung des Eigentumsrechtes des Käufers im Grundbuch

● Rückzahlung etwaiger offener Darlehen bismaximal zum Höchstbetrag gegen den Erhalt von Löschungserklärungen

● Antrag auf Einverleibung der Löschung sämtli-cher Pfandrechte beim zuständigen Bezirksgericht

● Anzeige beim Finanzamt für Gebühren undVerkehrssteuern

● Überweisung der Grunderwerbssteuer● Einverleibung des Eigentumsrechtes der neuen

Eigentümer und etwaiger neuer Pfandrechteim Grundbuch

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Hauskauf ohne RisikoSorgenfrei zum Eigenheim

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Modernes Design und der Einsatz nachwachsender Roh-stoffe können optimal kombiniert werden und erfüllen sodie Anforderungen an eine zeitgemäße und zukunftsfähi-ge Architektur. Mit dem S-House, einem Projekt im Rah-men der Projektlinie Haus der Zukunft des Bundesminis-teriums für Verkehr, Innovation und Technologie, wird dieinnovative Nutzung von Nachwachsenden Rohstoffen amBeispiel eines Büro- und Ausstellungsgebäudes demons-triert. Das S-House verbindet moderne Architektur mitden Grundsätzen des Solaren Bauens, sowie dem Einsatzvon Baustoffen aus nachwachsenden Rohstoffen. Die Re-duktion des Energieverbrauchs auf ein Zehntel im Ver-gleich zum heutigen Stand der Technik wird durch denEinsatz der Passivhaustechnologie erreicht. Durch dieVerwendung Nachwachsender Rohstoffe und die Mini-mierung fossiler und mineralischer Materialien verringertsich der Ressourcenverbrauch ebenfalls beträchtlich.

StrohballendämmungEine neu entwickelte Wandkonstruktion, basierend aufden Ergebnissen der von GrAT (Gruppe Angepasste Tech-nologie, ein wissenschaftlicher Verein an der TechnischenUniversität Wien) durchgeführten Entwicklungsarbeit,spielt eine essentielle Rolle für die Demonstrationsaktivi-täten im Projekt. Die 50cm starke Strohballendämmungwird direkt an der dahinterliegenden, statisch tragenden

CLT-Holzplatte befestigt. Die zusätzlich mit Holzdübelnund Schnüren befestigten Strohballen bilden einen lü-ckenlosen Verbund, so dass keine Wärmebrücken auftre-ten. Mit Lehmverputz direkt auf Stroh wird eine Alternati-ve zu den sonst üblichen Folien (meist Verbundstoffe ausfossilen Kunststoffen) demonstriert.

Der Vergleich einer Strohwandkonstruktion mit einemkonventionellen Wandaufbau hat gezeigt, dass die Stroh-wand in allen Berechnungskriterien um bis zum Faktor 10besser abschneidet. Durch die Verwendung von Stroh alsBaustoff können somit die negativen Auswirkungen aufdie Umwelt wesentlich verringert werden.

Aerogel-Putz für GründerzeithäuserDie Energiekennzahl in einem Jahrhundert-wende-Gebäude liegt im Schnitt zwischen120 und 180 kWh/m2, was der Energieeffi-zienzklasse D bzw. E entspricht. Die fehlendeAußendämmung der Ziegelmauern trägtmaßgeblich zu diesem Wert bei. Die thermi-sche Qualität der Gebäudehülle zu verbes-

sern und damit den Energiebedarf für Heizwärme zu sen-ken, ist daher oberste Priorität beim Forschungs- undUmsetzungsprojekt „Gründerzeit mit Zukunft“.

Im Rahmen von Haus der Zukunft laufenden Programms„AGelFa“ wurde gemeinsam mit Forschern des SchweizerInstituts Empa und dem Institut für Bauphysik der Techni-schen Universität Wien ein Aerogel-Hochleistungswärme-dämmputz für historische Gebäudefassaden entwickelt.Der Siliciumdioxid-Hochleistungsdämmputz auf minerali-scher Basis isoliert dank so genannter Aerogele dreimalbesser als ein herkömmlicher Dämmputz. Aerogel weistPoren in Nanometergrösse auf und enthält zu 90 – 98 %Luft, so dass eine Wärmeleitfähigkeit von weniger als30 mW/m²K resultiert.

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Wärmeleitfähigkeit heutiger Dämmputze imVergleich (mW/m²K). Rechts: Aerogel-Putz.

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Die Planung ist die wichtigste Phase beim Hausbauund der Sanierung. Fehler, die später nicht mehr odernur mit sehr hohem finanziellen Aufwand behobenwerden können und daher ein Leben lang ärgern, ent-stehen meist aufgrund einer mangelhaften Planung.

Nehmen Sie sich daher ausreichend Zeit und begin-nen Sie erst mit dem Bauen, wenn jedes kleinsteDetail geklärt, entschieden, ausgearbeitet und kos-tenmäßig erfasst ist. Das kann ein Jahr und längerdauern.

Gemäß einer Studie der EU rinnen den Errichternvon Eigen heimen, die ihr Haus bauen, ohne in dieDetailplanung zu gehen, bis zu 15% der Bausummedurch die Finger, ohne dass sie dies merken.

Besonders Acht geben sollten Sie bei folgendenPunkten, denn hier treten die meisten Mängel auf:● Entwässerung des Grundstücks● Erdberührte Bauteile (Wände, Plattenfundamente

usw.)● bdichtungen des Bauwerks● Wärme- und Schalldämmungen● Kondensatschutz der Gebäudehülle● Leitungen für Installationen● Estriche● Hauseingangstüren

Gebühren

Erkundigen Sie sich zunächst bei Ihrer Gemeindenach den kommunalen Kosten für Gas-, Wasser-und Stromanschlüssen sowie nach Kanal- und Ab-wassergebühren.

Nicht unwichtig ist auch die Anbindung des Grund-stücks an öffentliche Verkehrsmittel und an dasStraßennetz.

Vor Beginn der Planungen sind folgende Grundsatz-entscheidungen zu treffen:● Baumeisterhaus oder Fertighaus● Massivbauweise oder Holzbauweise● Planung durch Architekt oder Baumeister

Baumeisterhaus oder Fertighaus?

Derzeit werden jährlich rund 14.000 Ein- und Zwei-familienhäuser neu gebaut. Etwa 2/3 werden vomBaumeister gebaut und 1/3 als Fertighaus geliefert.Rechnet man aus den Fertighäusern jene heraus, diein Massivbauweise errichtet wurden, so ergibt sich,dass knapp 3/4 der Gebäude in Massivbauweiseund 1/4 in Holzriegelbauweise gebaut werden.

Entscheidend ist auch die Frage: Keller oder nicht?Für ein Einfamilienhaus muss man dafür mit durch-schnittlichen Kosten von mindestens 35.000 Eurorechnen. Mit einkalkuliert müssen natürlich auch diehöheren Heiz- und Stromkosten im laufenden Be-trieb des Hauses werden, wenn das Haus unterkel-lert ist. Dafür erhält man aber im Gegenzug mehrPlatz, der als Abstellfläche oder als Hobby-, Spiel-und Fitnessraum genutzt werden kann. Die Errich-tung eines Kellers wird in den zwei AusbaustufenRoh und Schlüsselfertig angeboten.

Bei einer solchen Ausstattung ähnlich eines Wohn-raumes belaufen sich die Mindestkosten eines Kel-lers gleich mal um die 1000,– EUR pro m² im ferti-gen Zustand. Kostenaufschläge von bis zu 20% sindbei bindigen Böden (Lehm) für die aufwendigere Ab-

Unser Tipp!

Mit vollständigen und detaillierten Polier- und Detailplänen vermeiden Sie typische Baumängel!

Unser Tipp!

Kontrollieren Sie den angebotenen Lieferumfangauf seine Vollständigkeit und holen Sie von den

fehlenden Positionen mehrere verbindliche Angebote zum Preis-Leistungs-Vergleich ein, da-mit Sie auf die effektiven Gesamtkosten kommen.

2 PLANUNG

16 www.unserhaus.at

GRUNDSATZENTSCHEIDUNGEN

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NaturkellerNeubau und Umbau vonRäumen zur Kühllage-rung von Obst und Gemüse

ISBN 978-3-936896-55-8

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UH-K02-016-070 2013 16.12.13 15:04 Seite 16

Verwendete Acrobat Distiller 8.0/8.1 Joboptions
Dieser Report wurde mit Hilfe der Adobe Acrobat Distiller Erweiterung "Distiller Secrets v4.0.0" der IMPRESSED GmbH erstellt.Registrierte Kunden können diese Startup-Datei für die Distiller Versionen 8.0/8.1 kostenlos unter http://www.impressed.de/DistillerSecrets herunterladen.ALLGEMEIN ----------------------------------------Beschreibung: Dateioptionen: Kompatibilität: PDF 1.3 Komprimierung auf Objektebene: Aus Seiten automatisch drehen: Aus Bund: Links Auflösung: 1200 dpi Alle Seiten Piktogramme einbetten: Nein Für schnelle Web-Anzeige optimieren: NeinPapierformat: Breite: 240.002 Höhe: 327.002 mmKOMPRIMIERUNG ------------------------------------Farbbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 300 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 450 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalGraustufenbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 300 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 450 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalSchwarzweißbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: CCITT Gruppe 4 Mit Graustufen glätten: AusRichtlinien: Richtlinien für Farbbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinien für Graustufenbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinen für monochrome Bilder Bei Bildauflösung unter: 1200 ppi (Pixel pro Zoll) IgnorierenFONTS --------------------------------------------Alle Schriften einbetten: JaUntergruppen aller eingebetteten Schriften: NeinWenn Einbetten fehlschlägt: AbbrechenEinbetten: Schrift immer einbetten: [ ] Schrift nie einbetten: [ ]FARBE --------------------------------------------Farbmanagement: Einstellungsdatei: None Farbmanagement: Farbe nicht ändern Wiedergabemethode: StandardGeräteabhängige Daten: Unterfarbreduktion und Schwarzaufbau beibehalten: Ja Transferfunktionen: Anwenden Rastereinstellungen beibehalten: NeinERWEITERT ----------------------------------------Optionen: Überschreiben der Adobe PDF-Einstellungen durch PostScript zulassen: Nein PostScript XObjects zulassen: Nein Farbverläufe in Smooth Shades konvertieren: Ja Geglättene Linien in Kurven konvertieren: Ja (Grenzwert für Glättung: 0.1) Level 2 copypage-Semantik beibehalten: Ja Einstellungen für Überdrucken beibehalten: Ja Überdruckstandard ist nicht Null: Ja Adobe PDF-Einstellungen in PDF-Datei speichern: Ja Ursprüngliche JPEG-Bilder wenn möglich in PDF speichern: Ja Portable Job Ticket in PDF-Datei speichern: Ja Prologue.ps und Epilogue.ps verwenden: Nein JDF-Datei (Job Definition Format) erstellen: Nein(DSC) Document Structuring Conventions: DSC-Kommentare verarbeiten: Ja DSC-Warnungen protokollieren: Nein EPS-Info von DSC beibehalten: Ja OPI-Kommentare beibehalten: Nein Dokumentinfo von DSC beibehalten: Ja Für EPS-Dateien Seitengröße ändern und Grafiken zentrieren: JaSTANDARDS ----------------------------------------Standards - Berichterstellung und Kompatibilität: Kompatibilitätsstandard: OhneANDERE -------------------------------------------Distiller-Kern Version: 8000ZIP-Komprimierung verwenden: JaASCII-Format: NeinText und Vektorgrafiken komprimieren: JaMinimale Bittiefe für Farbbild Downsampling: 1Minimale Bittiefe für Graustufenbild Downsampling: 2Farbbilder glätten: NeinGraustufenbilder glätten: NeinFarbbilder beschneiden: JaGraustufenbilder beschneiden: JaSchwarzweißbilder beschneiden: JaBilder (< 257 Farben) in indizierten Farbraum konvertieren: JaBildspeicher: 524288 ByteOptimierungen deaktivieren: 0Transparenz zulassen: NeinICC-Profil Kommentare parsen: JasRGB Arbeitsfarbraum: sRGB IEC61966-2.1DSC-Berichtstufe: 0Flatness-Werte beibehalten: JaGrenzwert für künstlichen Halbfettstil: 1.0RGB-Repräsentation als verlustfrei betrachten: NeinOptionen für relative Pfade zulassen: NeinIntern: Alle Bilddaten ignorieren: NeinIntern: Optimierungen deaktivieren: 0Intern: Benutzerdefiniertes Einheitensystem verwenden: 0Intern: Pfad-Optimierung deaktivieren: NeinENDE DES REPORTS ---------------------------------Die "Distiller Secrets" Startup-Datei ist eine Entwicklung derIMPRESSED GmbHBahrenfelder Chaussee 4922761 Hamburg, GermanyTel. +49 40 897189-0Fax +49 40 897189-71Email: [email protected]: www.impressed.de
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dichtung gegen Feuchtigkeit und Drainagierungennoch möglich. Sinnvoll ist die Errichtung eines Kel-lers, wenn ebenerdig kein Platz für Kellerersatzräu-me vorhanden ist und das Grundstück eine Hangla-ge von über 15% aufweist. Denn ohne Unterkelle-rung entstehen kostspielige Fundamentarbeiten beihöher geneigten Grundstücken.

Für die Lagerung von Gemüse und Obst eignet sichbespielsweise ein Naturkeller besser und dieser kannkostengünstig sowie einfach selber gebaut werden.

Planen mit dem Baumeister

Ein Haus von einem Baumeister bedeutet ein indivi-duell nach Maß geplantes Haus. Der Baumeisterzeichnet für Planung, Management und Bauausfüh-rung verantwortlich. Er berechnet und plant die In-genieurbaumaße (wie z. B. das statische Gefüge)und übernimmt Bauleitung und –überwachung wäh-rend der gesamten Bauphase. Er hat gemäß § 99der österreichischen Gewerbeordnung (GewO) dasRecht, Bauten aller Art zu planen, zu berechnen, zuleiten und auch auszuführen. Seit dem Beitritt zurEU ist es dem Baumeister möglich, sich seine Pla-nungskompetenz zusätzlich als gewerblicher Archi-tekt dokumentieren zu lassen. Die Verantwortungdes Baumeisters befähigt ihn, dass er auch die Auf-gaben als Planungs- und Baustellenkoordinator ge-mäß dem Bauarbeitenkoordinationsgesetz über-nimmt.

Vorteile für Bauherr/innen● Sach-, fach- und zeitgerechte Fertigstellung● Ein Ansprechpartner, kein Schnittstellenrisiko● Genau definierte Leistung zum Fixpreis● Haftung des Baumeisters für gesamte Leistung● Kein Streit über den Haftungsumfang● Arbeitsersparnis bei Ausschreibung, Vergabe,

Abrechnung, Koordinierung und Aufsicht

Suchen Sie Ihren Baumeister in der näheren Umge-bung des Bauplatzes im Umkreis bis zu maximal40 km. Weitere Distanzen erschweren die Kommuni-kation und verteuern die örtliche Bauaufsicht durchhöhere Fahrtkosten. Außerdem kennt der Baumeis-ter vor Ort die Grundstücksverhältnisse am besten.Bevor ein Strich gezeichnet wird, ist es notwendig,dass der Baumeister alle Wünsche, die das neueHaus erfüllen soll, die Lebensgewohnheiten und denKostenrahmen kennenlernt. Nur so kann sich derBaumeister auf Sie und Ihre Bedürfnisse einstellen.

Für die Herstellung eines Baumeisterhauses geltenim Allgemeinen drei Fertigstufen: Stufe 1 Fassaden-fertig, Stufe 2 Belagsfertig, Stufe 3 Schlüsselfertig.Fassadenfertig bedeutet Rohbau inklusive Dach,Fenster, Türen, Kamin und Malerei der Sichtholzteile.Die Stufe 2 inkludiert Estrich, Innenputz, Dämmungder obersten Geschoßdecke, Innentüren und Fens-terbänke sowie die Heizung, Sanitär- und Elektroin-stallation. In der schlüsselfertigen Variante brauchenSie nur mehr mit Ihren Möbeln einzuziehen.

Abgerechnet wird das Bauprojekt als Pauschalpreisoder nach dem tatsächlichen Aufwand. Die Kosten-kalkulation richtet sich dabei üblicherweise nach derKubatur oder der Nutzfläche des Gebäudes bzw.über die in der Ausschreibung genannten Mengen-vorgaben bzw. Stückzahlen. Viele Baumeister offe-rieren inzwischen eine kostenlose Erstberatung.

Planen mit dem Architekten

Gut geführte Erstgespräche mit dem Architektenkönnen schon sehr viel zum Gelingen eines Projek-tes beitragen bzw. spätere Meinungsverschieden-heiten vermeiden, wobei es auch darauf ankommt,welche Vorgaben dem Architekten bereits jetzt be-kannt gegeben werden. Auch Honorierungsfragensollten bereits in Erstgesprächen erörtert werden.

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Einfamilienhäuser -Das ultimative PlanungsbuchGrundrisse, Materialien,Details

ISBN 978-3-7667-1960-7

Richtwerte für die Planungskosten von Einfamilien-Wohnhäusern (Einzelprojekte)Planungskosten ca. 8-9%Örtliche Bauaufsicht ca. 4%Statik ca. 3-4%Bauphysik ca. 2%Vermessung ca. 1%Summe der Planungskosten ca. 18-20%

PLANUNG

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Verfügt der Bauherr bereits über eine Vorstellung,welche bzw. wie viele Räume benötigt werden, odersoll dies erst gemeinsam mit dem Profi erarbeitetwerden ? Stellt der Bauherr Bestandspläne zur Ver-fügung oder müssen diese erst angefertigt werden ?Welches Budget hat der Bauherr zur Verfügung? etc.

Inwieweit der Architekt in Vorprojektsphasen bereitsein Honorar in Rechnung stellt, ist individuell ver-schieden. Hier sollte kurz nachgefragt und eine Ver-einbarung getroffen werden. Auch über die Gesamt-kosten des Planers sollte bereits in einer erstenPhase gesprochen werden.

Mündliche Vereinbarungen sind tunlichst zu vermei-den. Es ist nicht zwingend notwendig, umfangreicheschriftliche Verträge abzuschließen, die wesentlicheFrage „Was soll Wofür gegen Welches Entgelt ge-leistet werden?“ sollte aber jedenfalls schriftlichfestgehalten werden.

Um sich eine erste Vorstellung darüber zu machen,wie die Zusammenarbeit mit einem Architekten kon-

kret aussehen kann, bieten einige Architekten einekostenlose Bauberatung an.

Typische Baumängel ergeben sich oft aus nicht voll-ständigen und fehlerbehafteten Ausführungsbe-schreibungen mit unpassenden Baukonstruktionenund Baustoffen.

Jeder angehende Bauherr kann über die Kammerder Architekten und Ingenieurkonsulenten für Wien,Niederösterreich und Burgenland eine kostenloseBauberatung in Anspruch nehmen und sich mit ei-nem Architekten aus dem Beraterpool in Verbindungsetzen. Auch bei Fragen der Vertragsgestaltung undHonorarberechnung hilft die Kammer gerne weiter.

Selber planen

Raum- und Grundrissplanung

Wenn Sie sich weder einem Baumeister noch einemArchitekten anvertrauen wollen, sondern die Planung

Bundeskammer der Architekten und IngenieurkonsulentenTel: 01/505 17 81-0www.arching.atGeboten wird eine Erstberatung im Ausmaßbis zu 60 Minuten.

Unser Tipp!

Wer schreibt – der bleibt!

2 PLANUNG

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Unser Farb-Tipp!

Die Farben im Eingangs bereich, Vorraum,Flur und Stiegenhaus:Sonnig, hell wie Gelb, Terrakotta, Apricot, Grünund Weiß

WohnzimmerIm aktiven Teil ein kräftiges Gelb, Orange oderRot. Im ruhigen Teil hingegen sollten sanfte Pas-tellfarben verwendet werden.Auch wenn jeder Bereich einen Akzent erhält,der seiner Nutzung entspricht, sollte das gesam-te Farbspektrum genutzt werden, um einen Aus-gleich zu schaffen. So werden rote und gelbeBereiche durch ruhigere Farben ausgeglichenund umgekehrt.

EsszimmerFür den Essbereich als aktiver Teil im Wohnbereichkönnen ein kräftigeres Gelb, Orange oder Rot ge-wählt werden, damit der Appetit angeregt wird.

Bei einem kombinierten Wohn- und Esszimmer,muss auf den harmonischen Eindruck Rücksichtgenommen und die Farbgestaltung behutsamvorgenommen werden.

KücheDie Farben sollen hell, luftig und warm sein. Gelb,Erdtöne, Rot, Grün, Weiß sind ideal. Kühle Farbenwie Blau und Grau sollte man nicht verwenden.

KinderzimmerKeine kräftigen oder dunklen Farben im Schlaf-bereich wählen, Kinder sind in der Regel ohne-hin sehr lebhaft und aktiv. Ein Zuviel an Farbenkönnte zu Unruhe, Nervosität oder Schlafstörun-gen führen. Pastellfarben aus der Farbpalettedes Regenbogens sind besonders gut geeignet.

NassräumeBadezimmer und WC werden mit Sauberkeit undFrische in Verbindung gebracht. Daher solltenWeiß und kühlere Farben eingesetzt werden.

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Ihres Hauses selbst in die Hand nehmen wollen, soll-ten Sie einige grundsätzliche Tipps beherzigen:

Legen Sie zunächst eine Checkliste – ein so genann-tes Raumbuch – über die unbedingt erforderlichenRäume an und lassen Sie jeden unnötigen Raum weg.Alle Räume werden darin mit Angabe der Flächen, La-ge, Geschoße und der jeweiligen Verwendung einge-tragen werden. Die Baukosten sind nämlich der ent-scheidende Faktor und lassen sich sehr gut auf dieWohnfläche beziehen. Derzeit bringt jeder eingesparteQuadratmeter eine Kostenreduktion von € 1.900,– bis€ 2.500,– je nach Ausstattungund inklusive Keller.

Auch die Notwendigkeit eines Kellers oder einerDoppelgarage ist zu prüfen. Immer mehr der neu er-richteten Häuser hat heute keinen Keller mehr. Undein Carport reicht für den Anfang auch, wenn mansich stattdessen eine 3-fach Wärmeschutzvergla-sung oder eine kontrollierte Wohnraumlüftung mitWärmerückgewinnung leisten kann.

Anordnung der Räume

Voraussetzung für eine spätere hohe Wohnzufrie-denheit ist eine genaue Bedarfserhebung, die aufder Familienplanung während der nächsten 25 bis30 Jahre basiert. Die Orientierung stellt die Ausrich-

tung der Räume nach den Himmelsrichtungen dar.Wichtig ist, dass die Wohn- und Aufenthaltsräumenach Süden orientiert sind, während die Nebenräu-me als Pufferzonen im Norden liegen. Die Ausrich-tung nach Ost oder West hängt von der Aufenthalts-zeit ab. Faktoren, wie z. B. ein wunderschöner Aus-blick, werden selbstverständlich mit einbezogen undkönnen die Orientierung stark beeinflussen.

Die Anordnung der Räume zueinander ergibt sichaufgrund der Zuordnung der Funktionen. So gehörenKüche und Esszimmer, Wohnraum und Wintergarten,Schlafzimmer und Badezimmer usw. zusammen. Ineinem zweigeschoßigen Haus sollten die Schlafräu-me oben angeordnet sein, im Erdgeschoß höchstensein Kinder- sowie ein Gästezimmer.

Belichtung der RäumeEine natürliche Belichtung ist für alle Aufenthaltsräu-me sehr wichtig. Möglichst viele und große Fenster-öffnungen sollten nach Süden zur Sonne vorhandensein. Große Fenster erlauben Einblicke und Ausbli-cke. Dadurch entsteht eine bessere Beziehung zwi-schen innen und außen, z. B. zu dem Garten.

Die Größe der erforderlichen Glasfläche richtet sichnach der Raumbreite, Raumtiefe, Raumhöhe, Lageim Haus, Stockwerk und nach der erforderlichen Be-

Unser Tipp!

Jeder nicht gebaute Quadratmeter Haus vermin-dert Investitionskosten und Folgekosten für denBetrieb (Heizung, Wartung, Instandhaltung usw.)

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2 PLANUNG

20 www.unserhaus.at

Experten-TippsVorraum, Stiegenhaus● Der erste Raum, der von den Besuchern wahrge-

nommen wird, sollte als Visitenkarte des Hauseseinladend sein. Pflegeleichte aber widerstandsfä-hige Materialien für die Wände, Boden mit Natur-steinen, Feinsteinzeug oder Fliesen belegen.

● Weg frei halten, keine Beengungen

Wohnzimmer● Zwei Raumzonen für Ruhe und für Unterhaltung ● Mobile Möbel, Umstellen schafft neue Perspekti-

ven

Arbeitszimmer im Haus● Arbeitsbereich und Wohnbereich sollten getrennt

sein● Aussicht durch ein Fenster verleitet zum Tag-

träumen

Küche● Küche neben Esszimmer, Blick zum Wohnzim-

mer● Beim Kochen sollte man den Raum überblicken ● Herd und Spüle nicht nebeneinander platzieren ● Auf ausreichenden Stauraum achten● Ideal ist eine Speisekammer neben der Küche● Die persönliche Arbeitshöhe ermittelt man, in-

dem man aufrecht, in bequemen Schuhen steht(Absatzhöhe ca. 3 cm), den Unterarm 90° ab-winkelt und die Höhe vom Ellbogen bis zum Bo-den misst. Davon zieht man 15 cm ab

● KochnischeDie Mindestbreite einer Kochnische für Rechts-händer (Anordnung von links nach rechts) be-trägt in Summe 2,4 m für einen eingebautenKühlschrank mit Arbeitsplatte, einer Abwasch,einen Herd und eine kleine Abstellfläche.

Sowohl bei der Kochnische als auch bei der einzeili-gen Küche ist der optimale Arbeitsablauf in einer Linie angeordnet: Vorratshaltung, Vorbereitung, Kochen. Bei allen anderen Küchen laufen diese dreiFunktionen in Form eines Arbeitsdreieckes ab.

Kinderzimmer● Das ideale Kinderzimmer soll zugleich Lern-,

Spiel- und Schlafraum sein, manchmal für meh-rere Geschwister gleichzeitig.

● Keine scharfen Kanten im Raum

● Das Bett sollte einen soliden Kopf- und Fußteilhaben und an der Wand stehen. Das vermitteltein Gefühl von Geborgenheit.

● Die Möbel müssen mit dem Kind mitwachsenkönnen.

● Das Kleinkind benötigt viel Raum zum Spielen.

● Jugendliche benötigen Stauraum und Schreib-tisch.

Das gut durchdachte WC

Pro Jahr verbringen wir 120 und mehr Stunden, dassind unglaubliche drei ganze Arbeitswochen am WC.Es lohnt sich daher, wenn wir die Lage, Größe undEinrichtung sorgfältig planen. Dazu gehören:

● Kurze und bequeme Wege zum WC.

● Großzügige Dimensionierung der Grundflächeund der Türe für einen Gipsfuß oder Rollstuhl.

● Die Türe muss nach außen aufgehen, im WC istkein Platz dafür.

● Ein kleiner Vorraum als Pufferraum zwischen WCund Vorzimmer, z. B. die Garderobe.

● Ein kleines Waschbecken für die Gäste zumHändewaschen.

● Fenster zum Lüften oder Wohnraumlüftung.

● Farbenfrohe und gemütlich wirkende Fliesen.

Die einfachste Raumform ist das Rechteck. Sie istdie sparsamste und im Allgemeinen auch die ver-trauteste Form.

Achtung: Jede Sonderform eines Raumes hat ihrenegative Entsprechung in einem anderen Raum.

Räume können auch ineinanderfließen (Küche undWohnraum), auf Bereiche reduziert werden (Arbeits-platz im Wohnraum) und müssen nicht immer durchWände getrennt werden (Raumteiler). Räume kön-nen auch in der dritten Dimension zwischen EG undOG ineinander fließen (Galerie).

Länge, Breite und Höhe sollen in einem guten Ver-hältnis zueinander stehen. Für Aufenthaltsräumebeträgt die Raumhöhe in einigen Bundesländern so-gar mindestens 2,6 m.

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13. – 16. Februar 2014. Messe Wien.

Besser leben!

In Kooperation mit

facebook.com/bauenenergiewienwww.bauen-energie.atÖsterreichisches Institut für Baubiologie und -ökologie

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Verwendete Acrobat Distiller 8.0/8.1 Joboptions
Dieser Report wurde mit Hilfe der Adobe Acrobat Distiller Erweiterung "Distiller Secrets v4.0.0" der IMPRESSED GmbH erstellt.Registrierte Kunden können diese Startup-Datei für die Distiller Versionen 8.0/8.1 kostenlos unter http://www.impressed.de/DistillerSecrets herunterladen.ALLGEMEIN ----------------------------------------Beschreibung: Dateioptionen: Kompatibilität: PDF 1.3 Komprimierung auf Objektebene: Aus Seiten automatisch drehen: Aus Bund: Links Auflösung: 1200 dpi Alle Seiten Piktogramme einbetten: Nein Für schnelle Web-Anzeige optimieren: NeinPapierformat: Breite: 240.002 Höhe: 327.002 mmKOMPRIMIERUNG ------------------------------------Farbbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 300 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 450 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalGraustufenbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 300 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 450 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalSchwarzweißbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: CCITT Gruppe 4 Mit Graustufen glätten: AusRichtlinien: Richtlinien für Farbbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinien für Graustufenbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinen für monochrome Bilder Bei Bildauflösung unter: 1200 ppi (Pixel pro Zoll) IgnorierenFONTS --------------------------------------------Alle Schriften einbetten: JaUntergruppen aller eingebetteten Schriften: NeinWenn Einbetten fehlschlägt: AbbrechenEinbetten: Schrift immer einbetten: [ ] Schrift nie einbetten: [ ]FARBE --------------------------------------------Farbmanagement: Einstellungsdatei: None Farbmanagement: Farbe nicht ändern Wiedergabemethode: StandardGeräteabhängige Daten: Unterfarbreduktion und Schwarzaufbau beibehalten: Ja Transferfunktionen: Anwenden Rastereinstellungen beibehalten: NeinERWEITERT ----------------------------------------Optionen: Überschreiben der Adobe PDF-Einstellungen durch PostScript zulassen: Nein PostScript XObjects zulassen: Nein Farbverläufe in Smooth Shades konvertieren: Ja Geglättene Linien in Kurven konvertieren: Ja (Grenzwert für Glättung: 0.1) Level 2 copypage-Semantik beibehalten: Ja Einstellungen für Überdrucken beibehalten: Ja Überdruckstandard ist nicht Null: Ja Adobe PDF-Einstellungen in PDF-Datei speichern: Ja Ursprüngliche JPEG-Bilder wenn möglich in PDF speichern: Ja Portable Job Ticket in PDF-Datei speichern: Ja Prologue.ps und Epilogue.ps verwenden: Nein JDF-Datei (Job Definition Format) erstellen: Nein(DSC) Document Structuring Conventions: DSC-Kommentare verarbeiten: Ja DSC-Warnungen protokollieren: Nein EPS-Info von DSC beibehalten: Ja OPI-Kommentare beibehalten: Nein Dokumentinfo von DSC beibehalten: Ja Für EPS-Dateien Seitengröße ändern und Grafiken zentrieren: JaSTANDARDS ----------------------------------------Standards - Berichterstellung und Kompatibilität: Kompatibilitätsstandard: OhneANDERE -------------------------------------------Distiller-Kern Version: 8000ZIP-Komprimierung verwenden: JaASCII-Format: NeinText und Vektorgrafiken komprimieren: JaMinimale Bittiefe für Farbbild Downsampling: 1Minimale Bittiefe für Graustufenbild Downsampling: 2Farbbilder glätten: NeinGraustufenbilder glätten: NeinFarbbilder beschneiden: JaGraustufenbilder beschneiden: JaSchwarzweißbilder beschneiden: JaBilder (< 257 Farben) in indizierten Farbraum konvertieren: JaBildspeicher: 524288 ByteOptimierungen deaktivieren: 0Transparenz zulassen: NeinICC-Profil Kommentare parsen: JasRGB Arbeitsfarbraum: sRGB IEC61966-2.1DSC-Berichtstufe: 0Flatness-Werte beibehalten: JaGrenzwert für künstlichen Halbfettstil: 1.0RGB-Repräsentation als verlustfrei betrachten: NeinOptionen für relative Pfade zulassen: NeinIntern: Alle Bilddaten ignorieren: NeinIntern: Optimierungen deaktivieren: 0Intern: Benutzerdefiniertes Einheitensystem verwenden: 0Intern: Pfad-Optimierung deaktivieren: NeinENDE DES REPORTS ---------------------------------Die "Distiller Secrets" Startup-Datei ist eine Entwicklung derIMPRESSED GmbHBahrenfelder Chaussee 4922761 Hamburg, GermanyTel. +49 40 897189-0Fax +49 40 897189-71Email: [email protected]: www.impressed.de
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leuchtungsstärke. Die Details dazu werden im Kapi-tel Fenster & Türen behandelt.

Raumausstattung

Besonderes Augenmerk ist auf die Gestaltung derOberflächen von Wänden und Böden zu richten, da-mit eine gediegene Wohnatmosphäre entsteht. Auchbesondere Einrichtungsgegenstände, wie z. B. einKlavier usw., schaffen ein eigenes Flair.

Die äußere Gestaltung

Bei der äußeren Gestaltung des Gebäudes steht dasHaus immer im Zusammenhang mit der Umgebung(z. B. die grüne Wiese, das geschützte Ensemble oderein verbautes Gebiet). Wichtig ist, wo es interessanteBlickpunkte gibt und wo die gute Aussicht ist.

Kompaktheit und Klarheit sind heute die wesentli-chen Parameter. Die Rechteckform ist konstruktivam einfachsten umzusetzen.

Die Dachform wird sich aus den Räumen unter derDachfläche, der Integration von Sonnenkollektoren,Photovoltaikmodulen und der Schaffung von vielLicht ergeben.

Wichtig sind eine klare Gliederung und Ordnung derBaumasse und der Fassade, sowie die Harmoniezwischen innen und außen.

Das Haus von der StangeWer sich mit Fragen über Grundrisse und Rauman-ordnungen nicht zu lange auseinandersetzen will,für den ist das Fertighaus der einfachste Weg, raschund preisgünstig zum Eigenheim zu kommen. Dabeiheißt Fertighaus noch lange nicht, dass es sich umein Haus in Holz-Leichtbauweise handeln muss. Im-mer mehr Firmen bieten Fertighäuser in Ziegel oderähnlichen Baustoffen an. Nahezu jedes Gebäude

kann in Fertigbauweise errichtet werden. Der we-sentliche Unterschied zum Baumeister- oder Archi-tektenhaus liegt in der Vorfertigung: Das Grundprin-zip ist dabei für das Ein- und Zweifamilienhaus, dasReihenhaus oder das mehrgeschoßige Wohnhausgleich. In einem Werk werden geschoßhohe, großflä-chige Wand- und Deckenelemente sowie zum Teilauch Dachelemente produziert und mit einem mög-lichst hohen Vorfertigungsgrad auf die Baustelletransportiert. Ungünstige Witterung kann diese Ar-beiten nicht beeinflussen und die Kontrolle der Qua-litätsstandards wird wesentlich erleichtert.

Ein- und Zweifamilienhäuser werden in drei Ausbau-varianten angeboten: als Ausbauhaus, als Belagsferti-ges Haus und als Schlüsselfertiges Haus. In allen Aus-baustufen muss durch den Anbieter ein Mindestleis-tungsumfang eingehalten werden. Über diesen Min-deststandard hinaus können zusätzliche Leistungenvereinbart und in einem Angebot festgehalten werden.

Nahezu alle Fertighaushersteller bieten Typenhäuseran. Das sind Hausmodelle, die in Musterhauszentrenim Maßstab 1:1 besichtigt werden können und in dergleichen Ausführung zu kaufen sind. Abweichungenvom Musterhaus sind in den meisten Fällen bei derFarbgestaltung und Ausstattung oder der Ausführungder Haustechnik möglich. Viele Produzenten bietengegen entsprechenden Aufpreis noch zusätzliche in-dividuelle Gestaltungsmöglichkeiten an (z. B. zusätz-liche Erker oder Wintergärten, Versetzung von Innen-wänden etc.).

Unser Tipp!

Nähere Informationen zum Fertighaus, denQualitätsstandards und Vertragsbedingungen

bietet der Öst. Fertighausverband: www.fertighaus.org.

2 PLANUNG

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Unsere Buchtipps!

Fertighaus & Recht

ISBN 978-3-99013-017-9

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2PLANUNG

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Eine weitere Möglichkeit ist die individuelle Planungeines Fertighauses. Dazu wird entweder ein Archi-tekt beauftragt oder der Fertighaushersteller entwirftdas Haus nach den Vorstellungen des Auftraggebers.Nach Abschluss der Planungsphase wird das Hausin Fertigbauweise ganz nach den Wünschen desAuftraggebers errichtet.

Ob Typenhaus oder individuell geplant, ob Ausbau-haus, Belagsfertiges oder Schlüsselfertiges Haus -der Bau eines Ein- oder Zweifamilienhauses in Fer-tigbauweise erfolgt nach dem gleichen Prinzip.

Geometer: Rechtzeitige Vermessung schützt vor Überraschungen

Beginnt das Bauprojekt mit dem Ankauf oder derÜbernahme eines Grundstücks, kann die Beauftra-gung eines Geometers (Vermessers) unangenehmeÜberraschungen ersparen.

Die meisten Bauordnungen verlangen einen Abstanddes Bauwerkes (meistens drei Meter) von einer„rechtlich gesicherten“ Grenze. Die örtliche Fixie-rung der Grenze kann der Geometer beurkunden.Darüber hinaus gibt er dem Bauherren kompetenteAuskunft, ob die betreffende Liegenschaft ein Bau-grund ist, ob er bebaubar ist (also den Bebauungs-plänen entspricht) oder darauf öffentliche Verpflich-

tungen im Baufall lasten und ob das angegebeneFlächenmaß stimmt.

Auch für eine fachgerechte Parzellierung eines Grund-stücks ist es ratsam, sich an einen Geometer – auchVermesser genannt - zu wenden. Er erstellt alle Urkun-den für grundbücherliche Ab- und Zuschreibungen vonGrundstücken oder Grundstücksteilen. Die Vorteile lie-gen auf der Hand: Als Grundeigentümer entdeckenSie, was wirklich in Ihrem Grundstück steckt und nut-zen es optimal aus.Am Beginn steht das Gesprächüber alle Möglichkeiten und rechtlichen Auflagen desLiegenschaftsvorhabens.

Der Geometer klärt die Rahmenbedingungen, erhebtalle notwendigen Unterlagen beim Vermessungsamtund bei der Baubehörde und klärt die rechtlichenRahmenbedingungen aufgrund des örtlichen undüberörtlichen Raumordnungsprogrammes in Koope-ration mit der Baubehörde und dem Raumplaner.

Geometer mit einer aufrechten Befugnis als Zivil-techniker können nicht nur diese Aufgaben erfüllenund Teilungspläne verfassen, sie sind darüber hi-naus berechtigt, im Rahmen ihrer Befugnis öffentli-che Urkunden zu errichten, die von Verwaltungsbe-hörden so angesehen werden, als wenn sie von Be-hörden selbst ausgefertigt worden wären.

PLANUNG DES ENERGIEKONZEPTSNiedrigenergie- und Passivhaus

Niedrigenergie- und Passivhäuser sind keine Bauwei-sen, sondern beschreiben Energieniveaus. Man bautsolche Gebäude nicht nur aus Energiespar- oder Um-weltschutzgründen, sondern auch wegen der höherenBehaglichkeit im Haus. Zwei Beispiele zeigen, wie sichdas Bauen und damit die Behaglichkeit in den letzten100 Jahren grundlegend gewandelt hat.

Bauernhaus um 1900

Ein Haus mit einem Mischmauerwerk und nur einervier Millimeter dicken Glasscheibe bei den Fenstern.Das Haus friert im Winter aus, wenn die Heizungausfällt. Damit es behaglich warm wird, muss mangroße Energiemengen aufwenden.

Die nachstehenden Grafiken zeigen:● Außentemperatur: Hellblaue Kurve

● Raumtemperatur ohne Heizung: Rote Kurve unten● Energie, die man aufwenden muss: Rosa Flächen● Raumtemperatur mit Heizung: Rote Kurve oben

Technische Daten:U-Wert Wand 1,0 W/m2KU-Wert Glas 5,0 W/m2KHeizwärmebedarf 181,0 kWh/m2aDas entspricht 18,1 l Heizöl/m2aHeizlast 213,0 W/m2

Passivhaus um 2000

Wenn die Heizung im Winter ausfällt, kühlt das Pas-sivhaus nicht unter 15°C ab. Es ist nur sehr wenigEnergie erforderlich, damit es im Haus immer be-haglich warm ist. Die geringe Wärmemenge kannmit der Frischluft in das Haus zugeführt werden. Einkonventionelles, mit Wasser geführtes Heizsystemist meist nicht mehr erforderlich.

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Technische Daten:U-Wert Wand 0,1 W/m2KU-Wert Glasscheibe 0,6 W/m2KHeizwärmebedarf 11,0 kWh/m2aDas entspricht 1,1 l Heizöl/m2aHeizlast 9,0 W/m2

Das Bauernhaus benötigt nicht nur viel mehr Ener-gie als das Passivhaus, es ist auch unbehaglich, dadie Oberflächentemperaturen im Winter am Mauer-werk nur ca. +14°C und an den Glasscheiben sogar–5°C betragen.

Damit man ein Niedrigenergie- oder Passivhausni-veau erreicht und es im Haus behaglich wird, sinddrei Maßnahmen erforderlich:● Dicke Wärmedämmung: Laut der Interessensver-

tretung IG Passivhaus hängt die Dämmstärke vomVerhältnis der Fläche der Außenwände zum Ge-bäudevolumen ab. In Mitteleuropa ist für die Ge-bäudehülle ein U-Wert von rund 0,10 W/m²K erfor-derlich. Je nach Art der Konstruktion und Qualitätdes Dämmstoffes erreicht man den gefordertenU-Wert mit Dämmdicken von 30 bis 40 cm.

● Eine durchgehende Dämmebene vom Dach biszum Fundament entlastet nicht nur die Briefta-sche, sondern ist die Basis für jedes Passivhaus.Sowohl eine optimale Dämmung der Gebäude-hülle, als auch eine wärmebrückenfreie Kon-struktion und Verarbeitung, sind Voraussetzun-gen für jedes Passivhaus.

● 3fach-Wärmeschutzverglasung, Optimal 3-Scheiben Solarweißglas. Bester Wärmeschutz(Ug ≤ 0,6 W/m²K) und höchste solare Gewinne(g-Wert um 60% ähnlich wie bei einer konventio-nellen 2-Scheibenverglasung.)

● Kontrollierte Komfortlüftung mit Wärmerückge-winnung, die permanent ca. 30 m3 Frischluft proBewohner liefert

Die 3fach-Wärmeschutzverglasung weist im tiefstenWinter eine behagliche Oberflächentemperatur von+18°C an der Glasscheibe innen auf.

Die kontrollierte Komfortlüftung mit Wärmerückge-winnung sorgt permanent für die erforderlicheFrischluft und zahlreiche weitere Vorteile, die im Ka-pitel „Klima/Lüftungsinstallation“ im Detail behan-delt werden.

NIEDRIGENERGIEHAUS (NEH)Wer heute baut, sollte zukunftsorientiert bauen. Dasheißt, dass aufgrund der höheren Behaglichkeit, we-gen der langfristig steigenden Energiepreise und desKlimaschutzes nur mehr Niedrigenergiehäuser er-richtet werden sollten. Mit dem Begriff wird keineBauweise, sondern ein Energieniveau beschrieben.Sämtliche Bauweisen, ob Massiv- oder Holzbauwei-se, sind als Niedrigenergiehaus möglich.

Anzustrebende Energiekennzahlen

Für das Niedrigenergiehaus, das mit nur drei LiterHeizöl pro Quadratmeter beheizter Wohnnutzflächeauskommt (3-Liter Haus) gelten folgende Werte:

ca. U-Werte zum Erreichen der Energiekennzahlen:

Benennung Wert DimensionFlächenbezogene Heizlast 20 W/m2

Heizenergiebedarf 30 kWh/m2a

Bauteil U-WertFenster Uw

(Glas+Rahmen+Randverbund) ≤ 1,00 W/m2KAußenmauerwerk ≤ 0,17 W/m2KDach/Oberste Geschoßdecke ≤ 0,16 W/m2KKellerdecke und Kellerboden ≤ 0,17 W/m2KKellerwand gegen Erdreich ≤ 0,17 W/m2K

Passivhaus um 2000

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Grundregeln für das Niedrigenergiehaus

Energieverluste werden minimiert durch:● Orientierung nach Süden● Unterteilung in thermische Zonen

(Wohnräume nach Süden)● kompakte Bauweise

(Rück- und Vorsprünge vermeiden!)● sehr gute Wärmedämmung der gesamten Ge-

bäudehülle● kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerück-

gewinnung

Energiegewinne werden maximiert durch:● aktive Nutzung der Sonnenenergie (Sonnenkol-

lektoren und Photovoltaik) und

● passive Nutzung der Sonnenenergie (große Glas-flächen nach Süden)

Mehr- und Minderkosten für ein Niedrigenergiehaus

Die Mehrkosten gegenüber dem Bauen nach Bau-ordnung betragen bei 130 m2 Wohnfläche:

=> Heizkostenersparnis € 9.000,– bis €13.000,–

Komfortlüftung ca. € 12.000,–Wärmedämmung ca. € 7.000,–Mehrkosten gesamt ca. € 19.000,–Zwecks Behaglichkeit empfohlen:3-Scheibenwärmeschutzverglasung

ca. € 7.000,–

PASSIVHAUS (PH)Ein Passivhaus ist dadurch gekennzeichnet, dassder Heizwärmebedarf durch eine besonders guteWärmedämmung von bis zu 40 cm Dicke und Fens-ter mit einer Dreifach-Wärmeschutzverglasung aufweniger als 15 kWh/m2a reduziert wird, sodass aufein konventionelles, mit Wasser geführtes Heizsys-tem verzichtet werden kann und die Energieverlusteim Haus nur durch die Nacherwärmung der Zuluftaus der Komfortlüftung ausgeglichen werden. DerPrimärenergiebedarf für Warmwasser und Haus-haltstrom soll dabei unter 120 kWh/m2a liegen.

Anzustrebende Energiekennzahlen

Für das Passivhaus gelten folgende Werte:

Achtung Energiekennzahlen:

Bei den Energiekennzahlen werden aufgrund unter-schiedlicher Bezugsflächen gravierende Fehler ge-macht. Der technische Vorgabewert bezieht sich aufdie Wohnnutzfläche (WNF), die Energiekennzahlen,z.B. für die OIB-RL 6 und Wohnbauförderung, bezie-hen sich jedoch auf die Bruttogeschoßfläche (BGF)

Damit diese Energiekennzahlen erreicht werden,sind folgende U-Werte einzuhalten:

Einige bildhafte Vergleiche:

Ein Passivhaus mit 130 m2 Wohnfläche kommt imtiefsten Winter mit der Heizleistung von einem Bügel-eisen aus. Der Energiebedarf ist beim Passivhaus sogering, dass ein 30 m2 großer Wohnraum mit zehnbrennenden Kerzen warm gehalten werden kann.

Bei sehr kalten Außentemperaturen ist es unter tagsnicht notwendig das Passivhaus zu beheizen, da diesolaren Energiegewinne ausreichen um das Hauswarm zu halten.

Kann man im Passivhaus die Fenster öffnen?

Das ist eine der am häufigsten gestellten Fragen, diezeigt, dass es gegenüber dieser Technologie nochviele Vorbehalte gibt. Ein Fenster für die Belüftung zuöffnen ist nicht notwendig. Eine Komfortlüftung sorgtdafür, dass die Luft in der Wohnung immer besteLuftqualität aufweist. Die Luft des gesamten Gebäu-des wird ca. alle ein bis vier Stunden komplett aus-

Benennung Wert DimensionFlächenbezogene Heizlast <10 W/m2

Heizenergiebedarf <15 kWh/m2a

Bauteil U-Wert Fenster Uw

(Glas+Rahmen+Randverbund) ≤ 0,80 W/m2KAußenmauerwerk ≤ 0,10 W/m2KDach/oberste Decke ≤ 0,10 W/m2KKellerdecke und Kellerboden ≤ 0,20 W/m2KKellerwand gegen Erdreich ≤ 0,20 W/m2K

Niveau BGF EKZ BGF EKZ WNF Diff. BO 180 m2 64 kWh/m2a 89 kWh/m2a +39% NEH 190 m2 24 kWh/m2a 35 kWh/m2a +46% PH 200 m2 11 kWh/m2a 17 kWh/m2a +55%

Unterschied bei 130 m2 Wohnnutzfläche (WNF):

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getauscht. Wenn man ein Passivhaus bewohnt, istes enorm wichtig dessen Funktionen zu verstehenund diese bestmöglich zu nutzen. Trotzdem kannman in einem Passivhaus selbstverständlich dieFenster öffnen. Man muss im Winter nur damit rech-nen, dass es länger dauert, bis sich der Raum wie-der auf die gewohnte Temperatur erwärmt hat.

Hat ein Passivhaus keine Heizung?

Auch ein Passivhaus hat eine Heizung, jedoch einspezielles System: kleinere Anlagen meistens alsKombination von Heizung, Warmwasserbereitungund Lüftungsanlage. Idealerweise erfolgt die Wär-meverteilung über Heizflächen, beispielsweiseWand- und/oder Fußbodenheizung, und über die Zu-luft der Lüftungsanlage.

Hat das Passivhaus eine bestimmte Gebäudeform?

Ein Passivhaus muss nicht Aussehen wie einschlichter Quader, umgangssprachlich ebenso als"Schuhschachtel" bezeichnet, sondern die Gebäu-deform ist grundsätzlich frei wählbar. Jedoch ist miteiner kompakten und einfachen Geometrie des Ge-bäudes ohne Vor- und Rücksprünge mit zwei Ge-schoßen der Passivhausstandard einfacher zu errei-

chen. Von Bedeutung ist stets eine durchdachte Pla-nung und eine qualitativ hochwertige Ausführung.

Mehr- und Minderkosten für ein Passivhaus

=> Heizkostenersparnis € 14.000,– bis € 20.000,–

Grafik: Passivhausinstitut Darmstadt

Die Grafik zeigt, dass von den Grundkosten gemäßBauordnung ausgehend, den steigenden Investiti-onskosten (grüne Kurve), sinkende Energiekosten(rote Gerade) gegenüberstehen. Beim Schnittpunkt,der bei ca. 30 kWh/m2a liegt, ergibt sich ein Mini-mum der Kosten (blaue Summenkurve), die sich ausden Investitionskosten und den Energiekosten zu-sammensetzt. Das ist die Begründung, warum manheute ein Niedrigenergiehaus als Mindeststandardunbedingt bauen sollte.

Dabei ist festzustellen, dass heute die Kurve derEnergiekosten bereits von wesentlich weiter obenbeginnt und die Summenkurve daher wesentlichsteiler abfällt, das heißt, dass sich Energiesparmaß-nahmen heute bereits wesentlich rascher rechnenals noch vor einigen Jahren.

Komfortlüftung ca. € 21.000,–– konventionelle Heizung – ca. € 14.000,–Mehrkosten f. Heizen+Lüften ca. € 7.000,–sehr dicke Wärmedämmung ca. € 18.000,–3fach-Wärmeschutzverglasung € 7.000,–Mehrkosten für ein Passivhaus € 32.000,–Unser Tipp!

Gestalten Sie die Grundrisse so, dass sich dieWärme gleichmäßig im Gebäude verteilen kann.

Unser Tipp!

Sattel-, Walm-, Pult- oder Flachdach einer Massiv- oder Holzkonstruktion können den

oberen Abschluss eines Passivhauses bilden.

Unser Tipp!

Mehr Infos zum Passivhaus unter:

www.passivhaus-institut.dewww.igpassivhaus.at

www.bauundenergie.info

www.energiesparhaus.at – Auf dieser Seite fin-den Sie auch Online-Energiekennzahlrechner. Da-mit ermitteln Sie den Heizwärmebedarf Ihrer Ge-bäudehülle. Dies ersetzt allerdings keine "echte"Energiekennzahlberechnung, aber Sie erhaltensofort eine Aussage über den thermischen Zu-stand Ihres Hauses. Auch der Wärmedurchgangs-wert (U-Wert) von Bauteilen kann hier online be-rechnet werden, und zwar sowohl für einen Neu-bau als auch für eine Sanierung.

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Passivhausberechnung nach PHPP

Als Nachweis des Passivhaus- Standards ist die Be-rechnung mit dem Programm Passivhaus- Projektie-rungs- Paket (PHPP) des Passivhaus- Institutes inDarmstadt durchzuführen. Die normale Energie-kennzahl- Berechnung (nach OIB) ist dafür nicht ge-eignet. Die Gründe:

Andere BezugsgrößeAls Bezugsgröße für die Energiekennzahl wird die be-heizte Bruttogeschoßfläche herangezogen, die ca. umden Faktor 1,4 größer ist als die Wohnnutzfläche, wel-che im Programm PHPP relevant ist.

Andere innere GewinneDie inneren Gewinne werden ca. doppelt so hochangesetzt wie beim PHPP.

15 ist nicht gleich 15Aus diesen Punkten folgt, dass die Obergrenze desHeizwärmedarfs von 15 kWh pro m² Wohnnutzflächeund Jahr, die der „Passivhaus-Papst“ Dr. WolfgangFeist vom Passivhaus-Institut in Darmstadt schonvor über 10 Jahren festgelegt hat, beim Berech-nungsverfahren nach OIB einer Energiekennzahl von7 -8 kWh pro m² Bruttogeschoßfläche und Jahr ent-spricht.

Daraus ist erkennbar, dass die üblicherweise festge-legte Obergrenze für das Passivhaus von 15 kWhpro m² Bruttogeschoßfläche und Jahr - wie z.B. inOberösterreich für die Passivhaus-Förderung - vielzu hoch angesetzt ist. Häuser, die knapp an dieserObergrenze liegen, sind sicher neben der Lüftungs-anlage mit einem herkömmlichen Heizsystem aus-zustatten.

Heizlast vs. EnergiekennzahlFür die Entscheidung, ob auf den Einbau eines her-kömmlichen Heizsystems verzichtet werden kann,ist ohnehin nicht die Energiekennzahl, sondern dieHeizlast Ausschlag gebend. Die Praxis hat gezeigt,dass die Abdeckung einer Heizlast von mehr als 10W pro m² Wohnnutzfläche komfortabel nicht mehrallein über die Lüftungsanlage erfolgen kann (beiLüftungskompaktgeräten mit eingebauter Luft-Wärmpumpe liegt die Obergrenze bei ca. 7 W pro m²Wohnnutzfläche).

Kein Passivhaus ohne NachweisIm Programm PHPP werden im Gegensatz zurÖNORM EN 12831 bei der Berechnung der Gebäu-

deheizlast neben den Wärmeverlusten auch die so-laren und inneren Wärmegewinne in einem adäqua-ten Maß berücksichtigt. Es wird eine einfache Bilan-zierung der Wärmeverluste und -gewinne für zweiunterschiedliche Wetterlagen durchgeführt, undzwar für einen sehr kalten, jedoch sonnigen Winter-tag und für einen etwas moderateren kalten, abertrüben Tag ohne nennenswerte Solarstrahlung. Eskann in der Berechnung für einen erhöhten Komfort-anspruch auch eine mittlere Raumtemperatur vonmehr als 20°C (z.B. 22°C) eingegeben werden.

Das PHPP enthält überdies ein Berechnungstool, mitdem ermittelt werden kann, ob in einem einzelnenRaum eine kritische Heizlastsituation auftreten kannund daher eine gesonderte Wärmezufuhr in Erwä-gung gezogen werden muss.

Wer kann eine Berechnung nach PHPP durchführen?

Viele Aussteller von Energieausweisen können aucheine Passivhausberechnungn nach PHPP durchfüh-ren. Solche Unternehmen können Sie z.B. aufwww.eausweis.at finden.

Energieausweis

Normen:● B 8110-1 Wärmeschutz im Hochbau - Teil 1: An-

forderungen an den Wärmeschutz und Deklarati-on des Wärmeschutzes von Gebäuden/Gebäude-teilen - Heizwärmebedarf und Kühlbedarf

● B 8110-2 Wärmeschutz im Hochbau - Teil 2:Wasserdampfdiffusion und Kondensationsschutz

● B 8110-3 Wärmeschutz im Hochbau - Wärme-speicherung und Sonneneinflüsse

● B 8110-5 Wärmeschutz im Hochbau - Teil 5: Kli-mamodell und Nutzungsprofile

● B 8110-6 Grundlagen und NachweisverfahrenHeizwärmebedarf und Kühlbedarf

● H 5055 - Energieausweis für Gebäude ● H 5056 - Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden

- Heiztechnik-Energiebedarf ● H 5057 - Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden -

Raumlufttechnik-Energiebedarf für Wohn- undNichtwohngebäude

● H 5058 - Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden- Kühltechnik-Energiebedarf

● H 5059 - Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden- Beleuchtungsenergiebedarf

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Was ist ein Sonnenhaus?

Als Sonnenhäuser werden Niedrigenergie-Gebäudebezeichnet, deren Wärmebedarf für Raumheizungund Warmwasser zu mindestens 50% durch aktiveNutzung der Sonnenenergie (Solarthermie) erzeugtwird.

Der restliche Energiebedarf für Heizung und Warm-wasser wird vorzugsweise mit erneuerbaren Ener-gieträgern wie Holz oder Pellets, abgedeckt.

Wie wird ein Sonnenhaus gebaut und wie funktioniert es?

Ein Sonnenhaus ist ein Niedrigenergiehaus (Heiz-wärmebedarf HWB < 45 kWh/m²) mit großflächigenKollektorflächen (ca 25-50m²), die südseitig amDach oder an der Fassade angebracht sind. Die da-durch auch im Winter gewonnene Sonnenwärmewird in einem im Haus angeordneten Wassertank(ca. 4 – 10 m³) gespeichert. Damit kann dann dasSonnenhaus auch in sonnenlosen, kalten Zeitenüber mehrere Tage oder Wochen beheizt werden. ImUnterschied zur Erzeugung von Warmwasser imSommer werden Kollektoren zur Beheizung einesHauses relativ steil aufgestellt, damit im Winter dieStrahlung der niedrig stehenden Sonne möglichstsenkrecht auf die Kollektoroberfläche auftrifft und soeinen maximalen Energieertrag gewährleistet.

Der erforderliche Restenergiebedarf fürs Heizenoder Warmwasser wird beispielsweise durch einenPelletskessel oder Kaminofen, der neben der direk-ten Raumheizung bei Bedarf auch den Speicher auf-laden kann, abgedeckt. Ziegelwände und massiveDecken tragen mit ihrer guten Wärmespeicherfähig-keit zur Energieeinsparung bei, vor allem kann aufkünstliche Kühlung im Sommer verzichtet werden.

Vorteile eines Sonnenhauses

Besonderes Augenmerk wird beim Sonnenhauskon-zept auf die Verwendung erneuerbarer Energien fürdas Heizen und die Erwärmung von Brauchwassergelegt. Da die Sonne keine Rechnung schickt, verur-sacht ein Sonnenhaus sehr geringe Heizkosten undspart viel Primärenergie wie Heizöl oder Gas. Darü-

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ber hinaus trägt ein Sonnenhaus zum Umweltschutzbei, da es extrem geringe CO2-Emissionen verur-sacht.

Durch eine massive Bauweise ergibt sich auf natür-liche Weise ein angenehmes und behaglichesRaumklima: warm im Winter und kühl im Sommer –ganz ohne energieintensive künstliche Klimatisie-rung. Ein Kaminofen oder ein Kachelofen der überwasserführende Leitungen an den Wasserspeicherangeschlossenwird so dassdie Abwärmeebenfalls ge-speichert wer-den kann, trägtzusätzlich zumWohlbefindenbei. Im Übrigenwohnt man ineinem Sonnen-haus wie wirseit Generatio-nen gewohnthaben: die Be-wohner ent-scheiden selbst,welche Räume

etwas wärmer sein sollen oder obsie frische Luft durch das Öffnender Fenster oder durch eine kon-trollierte Wohnraumlüftung habenwollen.

Unterschiede eines Sonnenhauses zu anderen Bau- und Heizkonzepten:

• Hauptenergieträger ist die Sonne:über 50% der Energiekosten sindkostenlos und ohne CO2-Ausstoß.

• Äußerst niedriger Primärenergie-bedarf: Die Nutzung der Sonnen-energie schont nicht nur die Um-welt, sondern ebenso die restli-chen fossilen Energien wie Erdöl,Erdgas oder Kohle.

• Unabhängigkeit von fossilenBrennstoffen: krisensichere, sau-bere und erneuerbare Energie.

• Umwelt und Klimaschutz: drastische Reduktionder CO2-Emissionen

• Sehr geringe Heizkosten: die Sonne schickt keineRechnung und erhöht die Preise nicht.

• Höchste Behaglichkeit ohne Klimatisierung: idealeKombination von Wärmedämmung und Speiche-

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rung in massiven Bauteilen, natürlich warm imWinter und kühl im Sommer

• Individueller Benutzerkomfort:

Ob ein Holzkaminofen im Wohnzimmer, ein Pellets-kessel oder eine Wärmepumpe – die Entscheidungkann nach persönlichen Vorlieben getroffen werden.Ebenso kann die Regulierung der Frischluftzufuhrwahlweise durch Öffnen der Fenster oder durchkontrollierte Wohnraumlüftung erfolgen.

Ökologische Bedeutung und Umweltauswirkung eines Sonnenhauses

Sonnenhäuser, also überwiegend solar beheizteHäuser, haben wegen des hohen solaren Deckungs-grades einen extrem geringen Primärenergiebedarf.Die Nutzung von Sonnenenergie ist die ökologischs-te Art der Beheizung von Gebäuden, da diese Ener-gie im Gegensatz zu allen anderen Energieformenpraktisch unendlich zur Verfügung steht und keineCO2-Emissionen erzeugt.

Wenn also solare Wärme auch für Heizwärme – undnicht nur für Warmwasser - verwendet wird, werden

effektive Nutzung und Speicherung kostenloser Sonnenenergie – geringste Betriebskosten für Heizung und Warmwasser zukunftssicher – größtmögliche Unabhängigkeit von Energiekrisen und Preissteigerungen umweltschonend - wenig CO2-Emissionen

SONNENHAUS VORTEILE

DER VERGLEICH SPRICHT FÜR SICH

Ein Sonnenhaus spart Kosten für Heizung und Warmwasser, sowie nicht erneuerbare Primärenergie und senkt die CO2-Emissionen, wie der Ver-gleich zweier gleich gut gedämmter Niedrigenergiehäuser zeigt:

Primär-energiebedarf

nicht erneuerbar kWh

CO2-Emissionen kg

BrennstoffbedarfkWh

25.000

20.000

15.000

10.000

5.000

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Niedrigenergiehaus mit Ölheizung

Niedrigenergiehaus als Sonnenhaus mit Biomasse-Heizung

WESENTLICHE PUNKTE DES KONZEPTES

gut wärmedämmendes Niedrigenergiehaus mit optimaler Gesamtenergieeffi zienz durch optimale Nutzung und Speicherung der Sonnenwärme hoher solarer Ertrag auch in der kalten Jahreszeit durch steil angeordnete Kollektoren um die in den Wintermonaten niedrig stehende Sonne optimal zu nutzen großer Schichtspeicher im Haus, der die Sonnenwärme effi zient speichert und dessen Wärmeverluste dem Gebäude zugutekommen

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andere Energieressourcen geschont. Insbesonderehochwertige und knappe Energieformen wie elektri-scher Strom oder fossile Energieträger können effi-zienter für andere Zwecke als für Heizwärme einge-setzt werden.

Der österreichische Primärenergiebedarf steigt konti-nuierlich an und wird immer mehr durch Energieim-porte abgedeckt, das bedeutet, dass Österreich zu-nehmend von Energie-Importen abhängig ist. Gemäßder Studie „Energieautarkie für Österreich 2050“könnte die optimal Nutzung der Sonnenwärme mehrEnergie einsparen, als alle österreichische Donau-kraftwerke jährlich erzeugen.

Mehrkosten für ein Sonnenhaus gegenüber einem Niedrigenergiehaus

Solaranlage (Kollektoren und Speicher inkl. Monta-ge): ca. € 700.- bis € 1.000.- je m² Kollektorfläche(der höhere Preis je m² ist bei kleineren Anlagen, derniedrigere Preis bei größeren Anlagen zu kalkulie-ren, da der Preis für Speicher und Zubehör nichtproportional zur Kollektorfläche steigt; abzgl. regio-nal unterschiedlicher Förderungen). Einsparung vonmindestens 50% der Energiekosten eines Niedrig-energiehauses für Heiz- und Warmwasserwärme(abhängig vom solaren Deckungsgrad).

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www.unserhaus.at 31

INFOS zum Sonnenhaus:

Peter StockreiterGeschäftsführerInitiative Sonnenhaus ÖsterreichAnastasius-Grün-Straße 20, 4020 LinzMobil: +43 (0) 664 602444130Mail:[email protected]

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Berechnungssoftware undProjektierungspaket für so-larthermische Minimalener-giewohngebäude bzw. Son-nenhäuser, auf Grundlage ei-ner Simulation des Gebäu-des und der Anlagentechnik.

•Berechnung des instationärenthermischen Verhaltens vonRäumen und Gebäuden nachVDI 6007. Berechnung vonspezifischen Nutzungsanfor-derungen nach VDI 2078

•Pufferspeicher mit internerTrinkwassererwärmung(Kombipuffer) oder Puffer-speicher mit externer Frisch-warmwasserstation

•Detaillierte Parametrierung des Pufferspeichers

•7 Varianten der Solarkreisanbindung am Puffer-speicher (interne Wärmetauscher, solare Trennsta-tion oder ohne Wärmetauscher mit Frostschutzsys-tem)

•Rechenkern mit neuem Speichermodell, in dem dieTemperaturschichtung durch in Lage und Volumenvariablen Schichtelementen simuliert wird

•Berechnung des Solarertrages nach EnEV/DIN4701-10

•Schnelle Simulation durch variable Zeitschrittlänge

•Ökobilanz über Energie- u. CO2-Einsparung durchVergleich mit „Null-Solar-Variante“

•Integr. Gebäudesimulations-Rechenkern zur kor-rekten Ermittlung des stündlichen Heizwärmebe-darfs des Gebäudes bei detail. Betrachtung desNutzerverhaltens

2 PLANUNG

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SONNENHAUS PROJEKTIERUNGS-PAKET SHPP

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Page 35: Unser Haus 2014

30. HÄUSLBAUERMESSE

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HÄUSLBAUER

HÄUSLBAUER

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2 LEBEN MIT QUALITÄT – LEBEN IN WIEN

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Begrünte Hauswände bringen ebenso wie dieGewinnung von Ökostrom aus Solarkraft vieleVorteile für das Klima. Förderungen, Beratungund Tipps dazu gibt es von der Stadt Wien.

Fassadenbegrünungen sind nicht nur optisch an-sprechend und bringen Grün in die Stadt, sie sindauch ökologisch sinnvoll und eröffnen der modernenArchitektur neue und attraktive Gestaltungsmöglich-keiten. Grüne Wände können einen Beitrag zur Le-bensqualität in Großstädten leisten, denn sie min-dern die Folgen der zunehmenden baulichen Ver-dichtung und des Klimawandels.

Lebensräume für Tiere in der Stadt

Fassadenbegrünungen können das Kleinklima auf-grund der beschattenden Wirkung und Verdunstungpositiv beeinflussen. Sie besitzen somit die Funktioneiner lokalen „naturnahen Klimaanlage“. Dieser Ef-fekt ist um so größer, je mehr Gebäude eines Gebie-tes begrünt werden.

Schädliche Luftinhaltsstoffe und Staub werden vomdichten Laub einer Fassadenbegrünung festgehal-ten. Zusammen mit ihrer Verdunstungsleistung stel-len Grünfassaden eine naturnahe Luftreinigungsan-lage mit sehr geringem Platzbedarf dar, sie produ-zieren noch dazu Sauerstoff und binden CO2.

Dauergrüne Rankpflanzen können imWinter einen Isolationseffekt besitzenund Heizkosten sparen. Gleichzeitigmindern Wandbegrünungen im Som-mer die Kühllasten, indem sie die be-grünten Wandbereiche vor einem star-ken Aufheizen bewahren. Eine durch-dacht angelegte Pflanzenhülle ist einnatürlicher Schutzschild gegen Schlag-regen und UV-Strahlung und erhöhtdadurch die Lebensdauer einer Fassa-de. Fassadenbegrünungen steigern au-ßerdem die Attraktivität von Gebäudenund beleben den öffentlichen Straßen-raum, außerdem erhöhen sie die Le-bens- und Aufenthaltsqualität in Stadt-

quartieren, was sich wiederum positiv auf die At-traktivität für Fußgänger, auf die Lokalszene, dasNahversorgungsangebot und vieles mehr auswirkt.

Arten von Fassadenbegrünungen

Je nach baulichen Gegebenheiten oder Zielen dieerreicht werden sollen, unterscheidet man zwischenunterschiedlichen Arten von Fassadenbegrünungen,nämlich zwischen bodengebundener und fassaden-gebundener Bepflanzung.

Selbstklimmer wie zum Beispiel die dreilappigeJungfernrebe („Wilder Wein“) können sich mit Haft-füßchen sogar an glatten Oberflächen festhalten. Sosind einfache Fassadenbegrünungen möglich, diekaum bauliche Maßnahmen erfordern. Auch Wurzel-kletterer wie der Efeu kommen, vorausgesetzt dieFassaden sind rau genug, ohne Kletterhilfe aus.

Ranker (zum Beispiel Wein und Clematis), Schlinger(zum Beispiel Glyzinie und Kiwis) und Spreizklimmer(zum Beispiel Rose und Winterjasmin) besitzen keineausreichenden Haftorgane um an Bauwerken hoch-klettern zu können. Sie benötigen Kletterhilfen (zumBeispiel aus gespanntem Draht oder festen Gittern).Je nach Fassadentyp und Größe beziehungsweiseGewicht der Kletterpflanzen müssen die Rankhilfendimensioniert und verankert werden. Vorteil dieserBegrünungsart ist, dass die zu begrünenden Berei-che gezielt festgelegt werden können. Durch Rank-

Fassadenbegrünungen haben die Funktion einer Klimaanlage

Wien

FASSADENBEGRÜNUNG –GUTE GRÜNDE FÜR GRÜNE WÄNDE

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2LEBEN MIT QUALITÄT – LEBEN IN WIEN

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Wienhilfen wird nicht nur die Gebäudefassadevon Haft- und Rankwurzeln freigehalten,sondern auch die Rankrichtung vorgege-ben. Grundsätzlich sollten solche Kon-struktionen robust, wetterfest, wartungs-frei und vor allem stabil sein.

Fassadengebundene Bepflanzung

Um auch Grünfassaden in höheren Berei-chen der Fassade realisieren zu können,beziehungsweise dort, wo kein bepflanz-barer Boden darunter vorhanden ist, bie-tet sich das gleichmäßige Verteilen vonPflanztrögen über die gesamte Fassadean. Hier haben sich vorgehängte hinter-lüftete Systemwände auf dem Markt etabliert, die alsFassadenbekleidung (aber auch in Innenräumen) ein-gesetzt werden können. Produktnamen wie Klima-schutzfassade,Vertical Garden, Living Wall, Plantwalloder Wonderwall bezeichnen in die Vertikale gekipptePflanzbeete. Die Pflanzen wachsen also nicht nachoben, sondern horizontal aus der Wand heraus. DieFassade bietet mehr oder weniger von Beginn an ei-nen durchgängigen grünen Pflanzenteppich.

Stadt Wien fördert grüne Fassadenund geht mit gutem Beispiel voran

Die Stadt Wien fördert neben den Dach- und Innen-hofbegrünungen auch die Errichtung von begrüntenFassaden. Mit eigenen Pilotprojekten an öffentlichen

Gebäuden geht sie mit guten Beispiel voran. Größtesund bekanntestes Pilotprojekt ist die Zentrale der MA48 am Gürtel. Insgesamt wurden auf 850 m2 Fassadeganze 2.850 Laufmeter Pflanzentröge aus Metallmontiert. Rund 17.000 Pflanzen, vor allem Stauden,Gräser und Kräuter, wurden in die Pflanzentröge ein-

Fassadenbegrünungen: Optisch ansprechend, ökologisch wertvollund gut fürs Stadtklima

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Zentrale der MA 48 ist optisch eine große Bereicherung für den Gürtel Foto: MA48 bez

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Unser Tipp!

Die Stadt Wien fördert FassadenbegrünungFörderungen für die Schaffung grüner Wände mitmax. 2.200 Euro pro Objekt, Anträge sind an die

Wiener Stadtgärten (MA 42) zur richten.

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Verwendete Acrobat Distiller 8.0/8.1 Joboptions
Dieser Report wurde mit Hilfe der Adobe Acrobat Distiller Erweiterung "Distiller Secrets v4.0.0" der IMPRESSED GmbH erstellt.Registrierte Kunden können diese Startup-Datei für die Distiller Versionen 8.0/8.1 kostenlos unter http://www.impressed.de/DistillerSecrets herunterladen.ALLGEMEIN ----------------------------------------Beschreibung: Dateioptionen: Kompatibilität: PDF 1.3 Komprimierung auf Objektebene: Aus Seiten automatisch drehen: Aus Bund: Links Auflösung: 1200 dpi Alle Seiten Piktogramme einbetten: Nein Für schnelle Web-Anzeige optimieren: NeinPapierformat: Breite: 240.002 Höhe: 327.002 mmKOMPRIMIERUNG ------------------------------------Farbbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 300 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 450 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalGraustufenbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 300 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 450 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalSchwarzweißbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: CCITT Gruppe 4 Mit Graustufen glätten: AusRichtlinien: Richtlinien für Farbbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinien für Graustufenbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinen für monochrome Bilder Bei Bildauflösung unter: 1200 ppi (Pixel pro Zoll) IgnorierenFONTS --------------------------------------------Alle Schriften einbetten: JaUntergruppen aller eingebetteten Schriften: NeinWenn Einbetten fehlschlägt: AbbrechenEinbetten: Schrift immer einbetten: [ ] Schrift nie einbetten: [ ]FARBE --------------------------------------------Farbmanagement: Einstellungsdatei: None Farbmanagement: Farbe nicht ändern Wiedergabemethode: StandardGeräteabhängige Daten: Unterfarbreduktion und Schwarzaufbau beibehalten: Ja Transferfunktionen: Anwenden Rastereinstellungen beibehalten: NeinERWEITERT ----------------------------------------Optionen: Überschreiben der Adobe PDF-Einstellungen durch PostScript zulassen: Nein PostScript XObjects zulassen: Nein Farbverläufe in Smooth Shades konvertieren: Ja Geglättene Linien in Kurven konvertieren: Ja (Grenzwert für Glättung: 0.1) Level 2 copypage-Semantik beibehalten: Ja Einstellungen für Überdrucken beibehalten: Ja Überdruckstandard ist nicht Null: Ja Adobe PDF-Einstellungen in PDF-Datei speichern: Ja Ursprüngliche JPEG-Bilder wenn möglich in PDF speichern: Ja Portable Job Ticket in PDF-Datei speichern: Ja Prologue.ps und Epilogue.ps verwenden: Nein JDF-Datei (Job Definition Format) erstellen: Nein(DSC) Document Structuring Conventions: DSC-Kommentare verarbeiten: Ja DSC-Warnungen protokollieren: Nein EPS-Info von DSC beibehalten: Ja OPI-Kommentare beibehalten: Nein Dokumentinfo von DSC beibehalten: Ja Für EPS-Dateien Seitengröße ändern und Grafiken zentrieren: JaSTANDARDS ----------------------------------------Standards - Berichterstellung und Kompatibilität: Kompatibilitätsstandard: OhneANDERE -------------------------------------------Distiller-Kern Version: 8000ZIP-Komprimierung verwenden: JaASCII-Format: NeinText und Vektorgrafiken komprimieren: JaMinimale Bittiefe für Farbbild Downsampling: 1Minimale Bittiefe für Graustufenbild Downsampling: 2Farbbilder glätten: NeinGraustufenbilder glätten: NeinFarbbilder beschneiden: JaGraustufenbilder beschneiden: JaSchwarzweißbilder beschneiden: JaBilder (< 257 Farben) in indizierten Farbraum konvertieren: JaBildspeicher: 524288 ByteOptimierungen deaktivieren: 0Transparenz zulassen: NeinICC-Profil Kommentare parsen: JasRGB Arbeitsfarbraum: sRGB IEC61966-2.1DSC-Berichtstufe: 0Flatness-Werte beibehalten: JaGrenzwert für künstlichen Halbfettstil: 1.0RGB-Repräsentation als verlustfrei betrachten: NeinOptionen für relative Pfade zulassen: NeinIntern: Alle Bilddaten ignorieren: NeinIntern: Optimierungen deaktivieren: 0Intern: Benutzerdefiniertes Einheitensystem verwenden: 0Intern: Pfad-Optimierung deaktivieren: NeinENDE DES REPORTS ---------------------------------Die "Distiller Secrets" Startup-Datei ist eine Entwicklung derIMPRESSED GmbHBahrenfelder Chaussee 4922761 Hamburg, GermanyTel. +49 40 897189-0Fax +49 40 897189-71Email: [email protected]: www.impressed.de
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2 LEBEN MIT QUALITÄT – LEBEN IN WIEN

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Begrünte Fassaden sind ein wichtiger Beitrag zumKlimaschutz. Aber ein mindestens ebenso wichtigerund zukunftsweisender Beitrag dazu ist die Einspa-rung von Energie. Wollen Sie ein Haus bauen oder re-novieren? Steht die Sanierung Ihrer Wohnung an? HatIhre alte Heizung langsam ausgedient? Brauchen Sieein neues Elektrogerät? Oder wollen Sie wissen, wa-rum Ihre Energiekosten so hoch sind?

Dann ist es höchste Zeit für eine Energieberatung.Bei den Energieberatungsstellen in Wien erfahrenSie alles über energieeffizientes Bauen und Wohnen,über Strom sparende Haushaltsgeräte und überenergiebewusstes Nutzerverhalten. Damit schonenSie nicht nur die Umwelt, sondern auch Ihre Geld-börse.

Haus WIEN ENERGIE

Dort finden Privatpersonen und Kleingewerbekun-den Beratung und Informationen zu den ThemenBauen und Energie, zu Strom- und Gasrechnungensowie Produktinformationen. Die Beratungsleistun-gen sind in Beratungspakete gepackt:

•Erstberatung und Produktinformation•Spezialberatung zu Bau- und Energietechnik•Energieausweis

Beratungsdetails und Kosten

Die Beratungsgespräche finden ausschließlich imHaus WIEN ENERGIE statt. Zusätzlich bietet das HausWIEN ENERGIE eine interaktive Ausstellung. Hierwerden die Zusammenhänge gezeigt, wie Energieentsteht, transportiert und genutzt wird und wiesparsam mit ihr umgegangen werden kann. AuchSchulexkursionen sind willkommen. Erstberatungenund Produktinformationen sind kostenlos. Für Inten-sivberatungen wird ein Kostenersatz verrechnet.

KontaktHaus WIEN ENERGIE6., Mariahilfer Straße 63FahrplanauskunftTelefon: +43 1 582 00Fax: +43 1 582 00-9580E-Mail: [email protected]

ENERGIE SPAREN MIT DER ENERGIEBERATUNG

Wiengepflanzt. Sie schaffen in den warmen Monaten einbeeindruckendes Meer an Pflanzen und Farben.

Die Wiener Umweltschutzabteilung – MA 22 unter-stützt beratend und als Koordinationsstelle zahlrei-che Pilotprojekte zur Fassadenbegrünung in Wien.Darüber hinaus bieten die ExpertInnen der MA 22umfangreiche Informationen auf ihrer Fachveran-staltungen und haben einen Leitfaden für Bauherrenund ArchitektInnen herausgebracht. Der Band bietetu. a. einen Überblick über unterschiedliche Begrü-nungssysteme, enthält Tipps zur richtigen Pflanzen-wahl und eine praktische Checkliste, damit im Zugeder Planung von grünen Wänden kein wichtiger As-pekt übersehen wird.

Unser Tipp!

Der Leitfaden Fassadenbegrünung kann kosten-los unter www.wien.gv.at/umweltschutz/

raum/fassadenbegruenung.html bestellt undheruntergeladen werden.Auch das Amtshaus im 5. Bezirk in der Schönbrunner Straße

bekam 2011 eine begrünte Fassade

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2LEBEN MIT QUALITÄT – LEBEN IN WIEN

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„die umweltberatung“

Beraten werden hauptsächlich Privatpersonen, aberauch öffentliche Einrichtungen, Architektinnen undArchitekten und Klein-Gewerbetreibende. Neben all-gemeiner Umweltberatung (Abfall, Ernährung undGentechnik, ökologische Reinigung, Garten) werdenfolgende energierelevante Bereiche abgedeckt:

•Neubau und Sanierung•Energieausweis•Baustoffe•Raumwärme, Warmwasserbereitung•Erneuerbare Energien (vor allem Solarenergie)

Die Beratung erfolgt telefonisch oder - sofern ge-wünscht - vor Ort. Die telefonische Erstberatung istkostenlos. Für jede weitere Stunde wird ein Kosten-ersatz berechnet. „die umweltberatung“ bietet auchAusbildungskurse zur Energieberaterin oder zumEnergieberater an. (A- und F-Kurse)

Kontakt„die umweltberatung“ Wien 10., Buchengasse 77/4. Stock 10 www.umweltberatung.atTelefon: (+43 1) 803 32 32 Fax: (+43 1) 803 32 32-32E-Mail: [email protected]

Verein für Konsumenteninformation – Info Center

Beraten werden Privatpersonen zu folgenden The-men:

•Wohnbau•Raumwärme•Erneuerbare Energien•Bautechnische Fragen wie Mauertrockenlegung,

Schimmelbekämpfung, Dimensionierung

Außerdem werden immer wieder Referate zum The-ma „Bau eines Eigenheimes“ veranstaltet, bei denenbesonders auf Energiespareffekte eingegangenwird.

Die Beratungen werden telefonisch oder persönlichim Beratungszentrum nach Terminvereinbarungdurchgeführt. Die Beratung erfolgt gegen Entgelt.

KontaktVerein für KonsumenteninformationMontag bis Freitag von 9 bis 16 Uhr6., Mariahilfer Straße 81Infoservice und Terminvereinbarung: +43 1 588 77-0

Leitfaden „Energieförderungen inWien – Haushalte“

Wien setzt zahlreiche Maßnahmen zur Einsparungvon Energie. Maßgeschneiderte Förderungen fürHaushalte bieten attraktive Anreize für eine energie-effiziente Versorgung bzw. für klimafreundlichesBauen. Erstmals verschafft eine Broschüre Übersichtüber die vielfältigen Förderangebote der Stadt Wien.Der Leitfaden beschreibt jede Förderung mit Art undHöhe der Förderung und gibt Auskunft über Voraus-setzungen, Antragsunterlagen zur Einreichung undAbwicklung inkl. eventueller Fristen, Ansprechperso-nen und Internetadressen.

Was wird gefördert?

Der Leitfaden bietet diese umfangreichen Informa-tionen zu den Förderaktionen der Stadt in den Berei-chen:•Ökoförderungen: Miniblockheizkraftwerke, Wärme-pumpen, Niedrigenergiehäuser, Passivhäuser, Solar-thermie-Anlagen, Biomasse-Heizanlagen;•Wohnbauförderung Neubau: Eigenheime, Reihen-häuser, Kleingartenhäuser, Dachgeschoßwohnun-gen;•Wohnbauförderung: Wohnungsverbesserungen,Wärme- und Schallschutzfenster, einbruchshem-mende Wohnungseingangstüren, Heizungs- undWarmwasserinstallationen, Innenausbauten vonDachgeschoßen, thermisch energetische Sanierun-gen von Eigenheimen und Kleingartenhäusern;•Ökostrom- und Photovoltaikförderung

Unser Tipp!

„Energieförderungen in Wien – Haushalte“ steht unter

wien.gv.at/wirtschaft/eu-strategie/pdf/energiefoerderungen-folder.pdf zum Download bereit oder kann unterfolgender Adresse bestellt werden:MA 27-SEP Koordinationsstelle, Schlesingerplatz 2, 1080 Wien, Tel.: 4000/27008, Fax: 4000/7215

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LEBEN MIT QUALITÄT – LEBEN IN WIEN

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ÖKOSTROM- UND PHOTOVOLTAIKFÖRDERUNGAuch die Gewinnung von Solarstrom auf Bauwerkenin Wien ist ein wichtiger und zukunftsweisender Bei-trag zum Klimaschutz und zur Steigerung der Nut-zung der erneuerbaren Energien.

Das Ziel der Ökostromförderung ist die Förderungfortschrittlicher Technik zur Stromerzeugung. Dazuzählen erneuerbare Energiequellen - ausgenommenWasserkraft, Klärschlamm, Tiermehl und Ablauge -sowie die Steigerung der Energieeffizienz und dasSparen von Energie. Gefördert werden sollen dabeiauch Technologien, die sich erst auf längere Sichtrechnen.

Die Wiener Photovoltaik-Förderung hat sich zu einerErfolgsgeschichte entwickelt. Mittlerweile bestehenin Wien über 850 Photovoltaikanlagen, darunterauch zahlreiche Vorzeigeprojekte auf Dächern öf-fentlicher Gebäude. Die Gesamtleistung aller Anla-gen beträgt 11.000 kWp. Mit diesen Anlagen werdenin Wien jährlich etwa 10.500 MWh/a Solarstrom pro-duziert. Damit können rund 4.000 Haushalte mitStrom versorgt werden.

Im Rahmen der Wiener Photovoltaik-Investitionsför-derung können ganzjährig Anlagen eingereicht wer-den. Durch die Kontinuität im Fördersystem wird einstabiler Rahmen geschaffen, der entsprechende An-reize zur Entwicklung des Wiener Photovoltaikmark-tes bietet.

Der Folder „Solarstrom inWien“ kann unterwww.wien.gv.at/stadtentwicklung/energie-planung/foerderungen/oe-kostromfoerderung.htmlheruntergeladen werden.

BürgerInnen-Solarkraftwerke –Sonnenenergie für alle

Das Votum der Wienerinnen und Wiener bei der-Volksbefragung im März 2013 war eindeutig: Über67 Prozent sprachen sich für die Entwicklung weite-rer erneuerbarer Energieprojekte nach dem Vorbildder BürgerInnen-Solarkraftwerke aus.

In Wien Mitte ist mit 2.12.2013 die größte Solaranla-ge der Innenstadt in Betrieb gegangen. Am Dach desneuen Bahnhofs und Shoppingcenters erzeugen1.424 Photovoltaik-Module Ökostrom auf einer Flä-che von 9.000 m². Die Leistung der Anlage beträgt356 Kilowattpeak, damit können rund 130 Haushaltemit Sonnenstrom versorgt werden.

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Solarstrom in WienDie Wiener Photovoltaikförderung

1.424 Photovoltaikmodule am Dach des Bahnhofs Wien-Mitte liefern Ökostrom für 130 Haushalte

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2LEBEN MIT QUALITÄT – LEBEN IN WIEN

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Ein Projekt unter einem guten Stern

Mit den BürgerInnen Solarkraftwerken von WienEnergie können alle beim Ausbau der erneuerbarenEnergien aktiv mitmachen. BürgerInnen, die keineMöglichkeit haben, eigene Solarpaneele zu errich-ten, können sich daran beteiligen und so umwelt-freundlich und nachhaltig Energie nutzen.

Wien Energie errichtet und betreibt die Photovoltai-kanlagen. Bürgerinnen und Bürger können ganzeoder halbe Paneele zu einem Preis von 950 Euro be-ziehungsweise 475 Euro erwerben. Wien Energiemietet die im Eigentum der Bürgerinnen und Bürgerstehenden Paneele und bezahlt dafür eine Miete, dieeiner fixen jährlichen Vergütung des jeweiligen In-vestments in Höhe von 3,1 Prozent entspricht. DieEigentümerinnen und Eigentümer haben dabei je-derzeit die Möglichkeit, das Paneel für den vollen

Kaufpreis an Wien Energie zurückzugeben. Auchnach Ende der Laufzeit der Anlage wird die ur-sprüngliche Investition von Wien Energie an die Be-teiligten zurückerstattet.

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Wien Energie garantiert 3,1% Rendite auf das Investment

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Kostengünstiges Bauen und Wohnen, Ausbau derWohn- und Lebensqualität, Ökologie und Sicherheit.

Mit 1. Jänner 2013 wurde die Wiener Bauordnung geän-dert. Unter anderem besteht keine Verpflichtung zum Bauvon Notkaminen mehr. Kamine können aber weiterhin er-richtet werden. Diese Maßnahme senkt die Errichtungs-kosten von neuen Gebäuden. Außerdem sieht die Novelleden verpflichtenden Einsatz hocheffizienter Energiesyste-me vor und erleichtert Maßnahmen zur Steigerung derEnergieeffizienz. Die Bauordnung besagt nun, dass Neu-bauten sowie Zu- und Umbauten künftig nur mehr mitSolaranlagen oder anderen umweltfreundlichen Energie-systemen errichtet werden dürfen, wenn dies technisch,ökologisch und wirtschaftlich realisierbar ist.

Verschiedene Energieformen möglich

Den Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümern bleibtdie Auswahl der am besten geeigneten Energieformselbst überlassen. Zu den effizienten, umweltfreundli-chen Energiesystemen zählen neben Solaranlagen auchFernwärme, Windenergie und Wärmepumpen.

Wohnbau wird nicht teurer

Wesentlich ist die wirtschaftliche Realisierbarkeit. Somuss ein kostenoptimales Verhältnis zwischen den Inves-titionen und den über die Lebensdauer des Gebäudes ein-gesparten Energiekosten erreicht werden.

Weitere Neuerungen

•Verbesserter Wärmeschutz für bestehende Gebäude: Miteiner Erhöhung der nachträglich zulässigen Anbringungeiner Dämmstärke von 16 auf 20 Zentimeter kann beiEinsatz eines guten Dämmstoffes ein verbesserter Wär-meschutz mit einem Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) von unter 0,15 W/m²k erreicht werden. Darüber hi-naus soll eine Vergrößerung der Gebäudehöhe um nichtmehr als 20 Zentimeter durch die nachträgliche Anbrin-gung einer Wärmedämmung auf dem Dach zulässig sein.

•Verpflichtende Gestaltungskonzepte für Grünflächen: InZukunft wird bereits ab der Bauklasse II mit dem Ansu-chen um Baubewilligung auch ein Gestaltungskonzeptfür die gärtnerisch auszugestaltenden Flächen desBauplatzes erforderlich.

Magistratsabteilung 37 - Baupolizei www.bauen.wien.atE-Mail [email protected]

Sprechzeiten der Referent/innen: Dienstag und Donnerstag von 8.00 bis 12.30 Uhr 1200 Wien, Dresdner Straße 73-75, 2. Stock Download von Formularen unter www.wien.gv.at/wohnen/baupolizei/downloadservice.html

RICHTUNGSWEISENDE VERBESSERUNGEN DURCH DIEBAUORDNUNGS-NOVELLE

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Vorentwurf – Entwurf

Aufgrund Ihrer Angaben wird der Architekt oder derBaumeister einen Vorentwurf ausarbeiten und Ihnenzur Diskussion vorlegen.

Es handelt sich dabei um einen grundsätzlichen Lö-sungsvorschlag nach dem von Ihnen bekannt gege-benen Raum- und Funktionsprogramm.

In der Regel wird der Vorentwurf im Maßstab 1:200ausgeführt, er enthält alle Besprechungsskizzen, diegeschätzte Baukostenermittlung nach Bruttoraum-inhalt oder bebauter Fläche sowie einen Erläute-rungsbericht. Nachdem die Bauherren die Genehmi-gung zum Vorentwurf erteilt haben, folgt die eigent-liche Lösung der Bauaufgabe, der Entwurf wird aus-gearbeitet.

Er wird in Grundrissen, Ansichten und Schnitten soausgeführt, dass er ohne grundsätzliche Änderun-gen als Unterlage für die weiteren Teilleistungendienen kann.

Einreichunterlagen

Diese setzen sich aus dem Einreichplan, Berech-nungen wie z. B. Statik, Bauphysik, Energieausweisund Baubeschreibungen zusammen, die für den Er-halt einer Baubewilligung einschließlich der erfor-derlichen Erhebungen und Verhandlungen mit denzuständigen Behörden notwendig sind.

Der Einreichplan enthält mehrere Ansichten undGrundrisse, einen Lageplan sowie einen Schnitt

durch das Haus und eine Baubeschreibung derwichtigsten Bauteile.

In den einzelnen Bundesländern gibt es bereits einvereinfachtes Verfahren, bei dem die Bauverhand-lung dann entfallen kann, wenn ein Architekt oderein planender Baumeister die Einreichung vornimmtund die Nachbarn mit ihrer Unterschrift auf demEinreichplan ihre Zustimmung zu dem gegenständli-chen Bauverfahren erteilen. Die genauen Bestim-mungen sind in den Baugesetzen der einzelnenBundesländer geregelt oder Sie fragen im BauamtIhrer Bauplatz-Gemeinde nach. Empfehlenswert istdie Beratung durch einen örtlichen Baumeister, wel-cher dann nach Beauftragung im Rahmen seinerGewerbeberechtigung die Vertretung des Auftragge-bers vor Behörden und Körperschaften öffentlichenRechts für Sie übernimmt.

Normen

ÖNORM A 6240 Technische Zeichnungen für denHochbau (Teil 1:Allgemeines und Darstellungs-grundlagen / Teil 2 Kennzeichnung, Bemaßung undDarstellung)

Linkempfehlung: http://www.ris2.bka.gv.at/Bundeskanzleramt Rechtsinformationssystem u.a.Abfrage der Landesbaugesetze möglich

„Unser Haus“ Online – www.unserhaus.atBeispiel eines Einreichplans unterwww.unserhaus.at/downloads

RAUM – UND GRUNDRISSPLANUNG

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MEHR-GENERATIONEN-HAUS

Während der Nutzungsdauer eines Eigenheimes, diein der Massivbauweise drei Generationen oder mehrals 100 Jahre betragen kann, können die unter-schiedlichsten Anforderungen an ein Haus gestelltwerden. Jeder Hausbauer und jede Hausbauerin istdaher gut beraten, wenn der Neubau sehr universellmöblierbar und variabel nutzbar geplant wird. Aberauch ein vorhandenes oder gekauftes Wohnhauskann durch Umbauen, Anbauen und Aufstocken zum„Mehr-Generationen-Haus“ werden.

Im Normalfall ist das Erdgeschoß dem Wohn- undEsszimmer vorbehalten. Diese werden oft als eingroßer Raum ohne Trennwand, vielleicht sogar miteiner integrierten Wohnküche, ausgeführt. Zusätz-lich wird in den meisten Fällen ein „universellerRaum“, der als Arbeits- Gäste-, Jugend- oderSchlafzimmer genutzt werden kann, vorgesehen.

Es sollte aber auch ein WC und eine Dusche im Erd-geschoß mit eingeplant werden, damit sich die älte-re Generation bei Bedarf auf die untere Wohnebenezurückziehen kann.

Aufgrund von örtlichen Gegebenheiten (Hanglage,Lärm, Hitze) kann die Anordnung der Räume aber

auch umgedreht und die Wohnräume ins Oberge-schoß verlegt werden. Das kommt bei einer offenenGrundrissgestaltung der angestrebten Temperatur-verteilung im Haus entgegen (Schlafräume kühler,Wohnräume wärmer), hilft Energie zu sparen undschafft eine direkte Verbindung zwischen Schlafräu-men und Grünflächen.

Die Räume im Obergeschoß, normalerweise zweiKinderzimmer und das Elternschlafzimmer, solltenetwa gleich groß sein. Dadurch kann deren Nutzungjederzeit geändert und dem tatsächlichen Bedarfangepasst werden. Im Obergeschoß sollten alle An-schlüsse für eine Küche vorgesehen werden. Dafürist ein Installationsschacht unbedingt notwendig.Wann immer es erforderlich ist, kann das Haus ohneUmbau, der nicht nur viel Geld kostet, sondern aufmehrere Wochen eine ungemütliche Baustelle imHaus mit viel Schmutz und Lärm bedeutet, jederzeitzum „Mehr-Generationen-Haus“ umfunktioniertwerden.

Die Eltern ziehen sich ins Erdgeschoß zurück unddie Jugend kann jederzeit im Obergeschoß einzie-hen. Ein Kinderzimmer wird zum Wohnzimmer, dasandere zur Essküche, die Wand dazwischen sollteals mobile Trennwand ausgeführt werden, dann sindüberhaupt keine Umbauarbeiten erforderlich. Dasdritte Zimmer wird zum Schlafzimmer für die Ju-gend.

Unsere Buchtipps!

Bauen im Bestand

ISBN 978-3-7643-0846-9

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Beim Bau eines Hauses sollten die stark anstei-gende Lebenserwartung sowie die Möglichkeitvon Handicaps, die im Lauf der Zeit enstehen,nicht außer Acht gelassen werden. „Barrierefreibauen“ bedeutet, ein Haus bzw. sein Umfeld undden Lebensraum so zu gestalten, dass bei abneh-mender Mobilität im hohen Alter oder nach einemUnfall, aber auch für Kinder in jedem Alter ein Op-timum an Lebensqualität erreicht werden kann.

Grafik: Barrierelos

Barrierefrei bauen und sicher wohnen geht uns allean, verursacht keinerlei Mehrkosten, sondern erfor-dert nur etwas mehr Aufmerksamkeit bei der Pla-nung. Wer heute als junger Mensch einen Neubauplant, sollte einige Regeln beachten, damit das Woh-nen auch im Alter ohne große Umbauten möglich ist.

Für junge Menschen sind Stufen meist kein Hinder-nis. Für Senioren, Schwangere, Eltern mit Kinderwa-

gen und Menschen mit Handicap stellen diese aberoft ein unüberwindbares Hindernis dar oder er-schweren den Bewegungsraum wesentlich.

Wer schon in der Planungsphase ein paar Grundre-geln beachtet, schafft sich für die Zukunft die Mög-lichkeit einer angenehmen barrierelosen Umge-bung. Folgende Grundanforderungen sollten beach-tet werden:

● Vermeidung von vertikalen Barrieren, Niveauun-terschiede maximal 2,5 cm

● Vermeidung von horizontalen Barrieren, ausrei-chende Durchgangsbreiten von min. 90 cm

● Vermeidung von räumlichen Barrieren, ausrei-chende Bewegungsflächen

● Vermeidung von Barrieren aufgrund von Bedie-nungselementen außerhalb vom Griffbereich(richtige Bemessung von Einrichtungen, Ausstat-tung und Mobiliar)

Ziel sollte eine angenehme Nutzbarkeit für Kinder,Erwachsene und Senioren bzw. Menschen mit Be-hinderung sein. Für individuelle Bedürfnisse beispeziellen Erkrankungen sollte in jedem Fall einFachmann herangezogen werden, um eine mög-lichst optimale Lösung auszuarbeiten.Folgende Hö-hen über dem Boden sollten unbedingt eingehaltenwerden:

● Fenstergriffe, Sicherungskasten, Türglocke undGegensprechanlage zwischen 85 und 130 cm

BARRIEREFREI BAUEN – SICHER WOHNEN

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● Lichtschalter 100 bis 110 cm

● Steckdosen in der Küche ca. 100 bis 110 cm, an-sonsten mindestens 40 cm über dem Boden und30 cm von den Raumecken entfernt

Beispiele für andere technische Lösungen:

● Höhenverstellung von sanitären Einrichtungenbzw. von der Arbeitsplatte in der Küche

● Funkferngesteuerte Tür- und Fensteröffner

● Paternosterschrank

● Elektrischer Kleiderlift

● Plateauaufzüge für Rollstuhlfahrer

Garage

Für einen PKW wird eine 3,80 m breite und mindes-tens 6,00 m lange Garage oder ein ebenso großerAbstellplatz benötigt, damit neben dem Auto auf dereinen Seite 1,50 m an Bewegungsfreiheit für einenRollstuhl verbleiben.

Für eine Doppelgarage oder einen Abstellplatz fürzwei Autos sind dementsprechend eine Breite von6,10 m und eine Länge von gleichfalls 6,00 m erfor-derlich, damit zwischen den beiden Autos wiedergenügend Bewegungsfreiheit gegeben ist.

Treppen

Wer im Lauf der Zeit mit dem TreppensteigenSchwierigkeiten bekommt, kann ins Erdgeschoßübersiedeln, wenn von Anfang an eine Dusche ein-geplant wurde und ein Arbeitszimmer zum Schlaf-zimmer umfunktioniert werden kann. Umgekehrtkönnen Kinder und Jugendliche ohne Schwierigkei-ten ins Obergeschoß übersiedeln.

Damit man einLeben lang imeigenen Hausdie Treppen vomKeller bis zumersten Stock be-quem hochstei-gen kann, soll-ten die Stufengemäß den Stu-fenformeln be-messen werden:

Das optimaleSteigungsver-hältnis, welches allen Formeln gerecht wird, ist eineStufenhöhe von 17 cm zu einer Auftrittsbreite von29 cm. Je mehr die Planung vom Idealmaß ab-weicht, desto unbequemer und unsicherer wird dieStiege.

Außerdem sollte das Treppenhaus etwas mehr alseinen Meter breit sein, damit man auch mit Möbeln,ohne überall anzuecken, durch das Stiegenhauskommt.

Wenn es sich nicht mehr ändern lässt, kann man imGarten eine Hebeplattform und im Haus innerhalbvon wenigen Stunden einen Treppenlift einbauen.

Linkempfehlung:info.tuwien.ac.at/uniability/bauen.htm

Normen:ÖNORM B 1600 Barrierefreies Bauen – Planungs-grundsätze

Siehe auch:OIB Richtlinie 4"Nutzungssicherheit und Barrierefreiheit"

Unser Tipp!

Wählen Sie als Türdurchgangsbreite min. 90 cm,überlegen Sie die Aufgehrichtung und die

Bewegungsfläche vor und nach jeder Türe.Dies bringt auch Vorteile beim Möbeltransport.

Stufenformeln

2 x Stufenhöhe + 1 x Auftrittsbreite = 63 cm1 x Auftrittsbreite - 1 x Stufenhöhe = 12 cm1 x Auftrittsbreite +1 x Stufenhöhe = 46 cm

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Unsere Buchtipps!

HandbuchBarrierefreies Bauen

ISBN 978-3-481-02030-9

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Nachhaltiges Bauen bedeutet die Minimierungdes Verbrauchs von Energie und Ressourcen un-ter Berücksichtigung aller Lebenszyklusphaseneines Gebäudes. Ziel ist die Optimierung allerEinflussfaktoren auf den Lebenszyklus von derRohstoffgewinnung über den Bau bis zum Abrissbzw. Umnutzung. Nachhaltig heißt also vielmehrals nur energieeffizient zu bauen.

Nachhaltigkeit besagt, die Aspekte der Umweltgleichberechtigt mit sozialen und wirtschaftlichenGesichtspunkten einzubeziehen, damit nachfolgendeGenerationen eine intakte, ökologische, soziale undökonomische Struktur hinterlassen werden kann.Der deutsche Begriff „Nachhaltigkeit“ kommt ge-schichtlich aus der Forstwirtschaft. Denn im 18.Jahrhundert erfolgte die Begriffsbestimmung eineransteigenden überregionalen Holzverknappung be-dingt durch ausprägte Bergbau- und Montantätig-keit. Daraus entstand eine nachhaltige Bewirtschaf-tung der Wälder und ersetzte den bis dahin überwie-genden Raubbau an den Wäldern. Diese Rückschauist aus diverser Hinsicht aufschlussreich und ermun-ternd: Es wurde damals begriffen, dass die Mensch-heit drauf und dran war, das Naturreich endgültig zuvernichten. So führte die Verknappung des Holzesund Erkenntnis eines Missstandes, welcher sichüber Jahrhunderte als Gepflogenheit und irrtümlichals alleinige wirtschaftliche Richtung darstellte, ineine nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes.

Aufgabe der Nachhaltigkeit ist es ein Gleichgewichtzwischen Verwendung und einer Wiederherstellungder Ressourcen hervorzubringen.

Drei Dimensionen des nachhaltigen Bauens

Das Informationsportal nachhaltiges Bauen desdeutschen Bundesministeriums für Verkehr, Bau undStadtentwicklung, Referat Nachhaltiges Bauen, inBerlin, unterteilt in drei Dimensionen:

Ökonomische Dimension

Bei der ökonomischen Dimension des nachhaltigenBauens finden nicht nur Anschaffungs- bzw. Errich-tungskosten Beachtung, sondern werden auch die

Baufolgekosten miteinbezogen. Diese Folgekostenwerden über die gesamte Lebens- bzw. Nutzungs-dauer betrachtet. Zahlreiche Beispiele aus der Praxisverdeutlichen, dass die Folgekosten ein Vielfachesder Errichtungskosten ausmachen können. Eineausführliche Analyse der Lebenszykluskosten kannteilweise große Einsparpotenziale aufzeigen.

Diagramm: Werdegang der Kosten im Lebenszyklus

Bei der wirtschaftlichen Dimension werden folgendeLebenszykluskosten (Life-Cycle-Costs LCC) einbezo-gen:

Errichtungskosten:

Grundstück samt Aufschließungskosten, Planungs-kosten, Gebäude inklusive Baustellenbetriebskosten,Bauaufsichts- und Dokumentationskosten, Makler-kosten, Notarkosten, Versicherungskosten währendder Bauzeit usw.

Nutzungskosten• Ressourcenverbrauch:

Heizwärme, Warmwasser, Beleuchtung (Strom),Wasser, Abwasser

• gebäude- und bauteilspezifische Aufwendungen: Reinigung, Wartung und Instandhaltung, Moderni-sierung.

Rückbaukosten

Abriss, Abtransport, Wiederverwendung bzw. -ver-wertung, Entsorgung

Ökologische Dimension

Durch die bestmögliche Anwendung von Baumate-rialien und Bauprodukten sowie Minimierung desRessourcenverbrauchs für Heizen, Strom, Wasser

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Idee Planung Bau Nutzung Rückbau

NACHHALTIG BAUEN

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und Abwasser resultiert eine gesamtheitliche Res-sourcenschonung. Daraus ergibt sich im Regelfallauch eine Reduktion der Umweltbelastung beispiels-weise bei Treibhaus- und Versäuerungspotenzial.

Um Planungsvarianten von Gebäuden bezüglich derökologischen Aspekte objektiv bewerten zu könnensowie zu optimieren wurden folgende Indikatorenfestgelegt:

• Flächeninanspruchnahme,

• Primärenergieaufwand (erneuerbar /nicht erneuer-bar),

• Treibhauspotenzial (GWP), hinsichtlich auf die „Erderwärmung“

• Ozonzerstörungspotenzial (ODP), hinsichtlich aufdas „Ozonloch“

• Versauerungspotenzial (AP), hinsichtlich auf den„Sauren Regen“

• Überdüngungspotenzial (EP), hinsichtlich auf Ge-wässer bzw. Grundwasser

• Ozonbildungspotenzial (POCP), hinsichtlich auf den„Sommersmog“

Soziale und kulturelle Dimension

Die soziale und kulturelle Dimension der Nachhaltig-keit beschäftigt sich neben der stilvollen Formge-bung mit den Gesichtspunkten Schutz der Gesund-heit sowie Behaglichkeit der Nutzerinnen. Unter Be-haglichkeit betrachtet man auch die bauphysikali-schen Aspekte wie sommer- und winterlicherWärme-, Feuchte-, Brand- und Schallschutz. VonVorteil ist dabei eine durchdachte Auswahl von Bau-konstruktion und Baustoffen mit beispielsweise öko-logischen Baumaterialien. Somit können potenziellekrankhafte Auswirkungen auf empfindsame Perso-nengruppen vermieden werden.

Im Planungsstadium lassen sich diese Zusammen-hänge am besten einfließen, um einen perfektenEntwurf des Gebäudes in bau- und haustechnischerHinsicht zu kreieren. Zusätzlich sollte der Entwurf ei-ne möglichst hohe Anpassungsfähigkeit aufweisen,um die Nutzungsänderungen im Laufe des Lebens-zyklusses der Nutzerinnen zu ermöglichen.

Die soziale und kulturelle Dimension proklamiert fol-gende schützenswerte Ziele:

Formgebung

Die Güte der Architektur und des Städtebaues sowiedie gesellschaftliche Zustimmung sind nicht mess-bar, sondern bloß verbal zu schildern. Dennoch führtdie Zufriedenheit der Nutzerinnen und gesellschaftli-che Anerkennung zu Ansehen und wertbeständigeBeschaffenheit eines Gebäudes sinngemäß derNachhaltigkeit.

Bauen für alle und ohne Barrieren

Barrierefrei Bauen bestimmt massiv die Verwend-barkeit von Gebäuden für Menschen mit Handicaps.Außerdem erhöht die Barrierefreiheit auch die Be-quemlichkeit und Sicherheit für Menschen ohneHandicaps, denn die Gefahr von Unfällen wird er-heblich vermindert. Auch hinsichtlich des demografi-schen Wandels ist Bauen für alle ein wesentlichesKriterium in der Lebenszyklusbetrachtung, weshalbauch zukünftige bauliche Adaptierungen entfallen.

Gesundheit und Behaglichkeit

Dazu zählen:

• die thermische Behaglichkeit (Raumtemperatur,Raumluftfeuchte),

• die hygienische Behaglichkeit (Raumluftqualität,Luftbewegung),

• die akustische Behaglichkeit (Bauakustik, Lär-mimmissionen) sowie

• die optische und visuelle Behaglichkeit (Beleuch-tung).

Die Beeinträchtigung der Gesundheit von Nutzerin-nen durch problematische Stoffe oder Einflüssenaus der Umwelt und dem Gebäude durch beispiels-weise Lärm, Zugluft und mangelhafte Beleuchtungsind völlig auszuschließen.

Unsere Tipps: Vergleichen Sie nicht nur die Errich-tungskosten Ihres Bauvorhabens, sondern auch fürden gesamten Lebenszyklus die Kosten der Nut-zung: Heizwärme, Warmwasser, Beleuchtung(Strom), Wasser, Abwasser sowie Wartung- und In-standhaltungskosten.

Quelle und Linkempfehlung:

Informationsportal nachhaltiges Bauen des deut-schen Bundesministeriums für Verkehr, Bau undStadtentwicklunghttp://www.nachhaltigesbauen.de

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2 PLANUNG

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Im Rahmen der Ausführungsplanung wird dievorangegangene Entwurfsplanung bzw. Geneh-migungsplanung soweit durchgearbeitet, dassdas Bauvorhaben realisiert werden kann.

Während des Planungsprozesses findet meist ein in-tensiver Austausch mit Fachleuten wie Ingenieuren,Produktherstellern und eventuell auch ausführendenUnternehmen statt, um Detailpunkte zu lösen.Schwerpunkt der Ausführungsplanung ist die Erstel-lung von Werkplänen in meist größerem Maßstab(Grundrisse und Schnitte im M 1:50, Details von M1:20 bis M 1:1). Ziel der Ausführungsplanung ist einPlansatz, der zum Bau freigegeben wird.

Die Ausführungspläne enthalten alle Angaben, diezur Erstellung oder zum Umbau des Bauwerks er-forderlich sind. Dies sind zum Beispiel Maße, Mate-rialangaben, Angaben zur Qualität und Beschaffen-heit, Toleranzen und Verarbeitungshinweise. Be-standteil der Ausführungsplanung können auchschriftliche Anweisungen in Tabellenform sein. Bei-spiel hierfür sind Türlisten um alle erforderlichenTüren zu beschreiben.

Die Ausführungsplanung ist Voraussetzung für dieMengenermittlung und dient damit zur Vorbereitungder Vergabe. Bei der Abrechnung der Bauleistungwerden die Ausführungspläne zur Mengenermitt-lung verwendet.

Bauzeichnung

Eine Bauzeichnung (früher auch Bauriss) ist einetechnische Zeichnung der Bauplanung, die statischeInformationen für die Bauausführung zeigt. Sie zeigtalle räumlichen Ausmaße und Materialien, nicht denzeitlichen Ablauf der Ausführung.

Die Darstellung erfolgt in einem der Größe oder derKompliziertheit des Objektes angepassten Maßstab.Ein Bauwerk wird dargestellt in Grundrissen, An-sichten, Schnitten und Details. Um verschiedeneMaterialien, Bauteile oder Schnittflächen zu kenn-zeichnen, werden Schraffuren und evtl. Farben ver-wendet. Die dargestellten Bauteile werden durch dieBemaßung quantifiziert.

Grafik: Detail eines Dachanschlusses

Als Detail bezeichnet man im Bauwesen eine Ein-zelheit eines Bauwerks, also einen einzelnes Bauteiloder die Fügung einzelner Bauteile als Aspekt desGesamtgefüges. Das kann zum Beispiel eine Gebäu-deecke oder der Anschluss eines Fensters in dieFassade sein. Die ästhetische und konstruktiveQualität eines Bauwerks wird durch die sorgfältigePlanung und Ausführung der Details wesentlich mit-bestimmt. So ist zum Beispiel die Erstellung einesGebäudes im Passivhaus- oder Sonnenhaus-Stan-dard nur möglich, wenn alle Details den Anforderun-gen an Dämmung und Dichtigkeit entsprechen.

Details werden in der Bauplanung in Detailzeich-nungen (oft auch kurz: Details) dargestellt. Das isteine vergrößerte Darstellung eines Ausschnitts auseiner Bauzeichnung. Gelegentlich werden schon imEntwurfsstadium wichtige Details skizziert. Haupt-sächlich werden Details jedoch in den Werkplänender Ausführungsplanung verwendet, um die ge-wünschte Art der Ausführung auf der Baustelle prä-zise zu definieren.

Die Besonderheit der Detailzeichnung gegenüberder normalen Bauzeichnung liegt in der Genauigkeitder Abbildung. So werden Detailzeichnungen mitMaßstäben von 1:20 bis 1:1 angefertigt. In diesenMaßstäben können verschiedene Materialien bessererkannt und Maße besser zugeordnet werden.Werkpläne mit dem Maßstab von 1:50 eignen sichnur bedingt für genaue Konstruktionsaufgaben.

Baustatik

In der Baustatik werden die Kräfte und deren ge-genseitige Auswirkungen in einem Bauwerk sowiein jedem dazugehörigen Bauteil berechnet. Die aufein Bauwerk wirkenden Lasten unterteilt man nach

AUSFÜHRUNGSPLANUNG

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der Häufigkeit ihres Auftretens in ständige (etwa dasEigengewicht der Konstruktion), veränderliche (etwaSchnee, Wind, Temperatur, Verkehr oder schwan-kende Wasserstände) und außergewöhnliche Ein-wirkungen (etwa Erdbeben, Feuer oder den Anprallvon Fahrzeugen). Ein wesentlicher Teil der Baustatikist es, aus einem komplexen Bauwerk ein klar defi-niertes Tragsystem zu modellieren, das man mitwirtschaftlich sinnvollem Aufwand berechnen kann.Zuerst werden die Lasten ermittelt. Daraus ergebensich die wirkenden Schnittgrößen. Diese werdendann durch die tragenden Teile in den Baugrund ab-getragen.

Der Begriff Tragwerk

Ein Tragwerk ist ein Bauwerk, das Kräfte von einerStelle auf eine andere Stelle überträgt, indem es dieAngriffspunkte von den Kräften im Raum gegenei-nander festlegt und das Gleichgewicht zwischendiesen Kräften herstellt.

Tragwerke werden immer nur für bestimmte Zwe-cke errichtet. Tragen bedeutet für ein Tragwerk au-ßer seinem Eigengewicht zusätzlich Lasten undKräfte aufzunehmen und in das Fundament weiter-zuleiten.

Um ein Tragwerk bilden zu können, sind die Kennt-nisse aus folgenden Wissensgebieten erforderlich:

● Belastungslehre

● Werkstofflehre

● Bemessungslehre

● Funktionslehre

Anforderungen an die Statik

Standsicherheit

Die Standsicherheit ist das Verhältnis des Standmo-mentes eines Bauwerkes zum Drehmoment desBaugrundes durch Kippen, Gleiten oder Drehen. Siemuss nach bestimmten Vorschriften eine Sicherheitvon > 1,5 erfüllen.

Stabilität

Die Stabilität ist die Beständigkeit eines durch inne-re Kräfte zusammengehaltenen Systems gegenüberäußeren Einwirkungen.

Sicherheit gegen Gleiten

Durch waagrecht einwirkende Kräfte (z. B. eineneinseitigen Erddruck auf die Kellerwand) besteht dieGefahr des Verschiebens, wenn die Verschiebekraftgrößer ist als die Reibungskraft. Aus diesem Grundist bei einer Hanglage, wenn der Keller einseitig zurGänze aus dem Erdreich kommt, unbedingt kraft-schlüssige Verbindung zwischen dem Plattenfunda-ment und den Kellerwänden vorzusehen.

Sicherheit gegen Abheben durch Wind

Bei flachen Dächern mit Dachneigungen von 0 bis35° entstehen durch die Wirkung des Windes Wind-sogkräfte. Wenn die Eigenlast nicht groß genug ist,muss das Dach ausreichend verankert werden. Siehe Kapitel Dach.

Belastung von Bauwerken

Nutzungskategorien und Nutzlasten

Kategorie A „Wohnflächen“ A1 „Räume in Wohngebäuden und -häusern“Wohnraumdecken 2,00 kN/m2 = 200 kg/m2

Treppen (Wohnhäuser) 3,00 kN/m2 = 300 kg/m2

Balkone (Loggien) 4,00 kN/m2 = 400 kg/m2

Zuschläge für

Fußbodenaufbau massiv mit Fußbodenheizung(max. 12 cm Dicke) Sandausgleich, Trittschalldäm-mung, Folie, Heizestrich, Fußbodenbelag

2,00 kN/m2 = 200 kg/m2

Wände aus Hohlblocksteinen gemäß ÖNORM EN771-3 bzw. -5 mit Isolier- bis Sandmörtel 12 cmDicke 1,80 kN/m2 = 180 kg/m2

Aus diesem Grund empfehlen wir bei Decken inWohnräumen im Normalfall immer eine Auflast vonmindestens 5,00 kN/m2 = 500 kg/m2

Schnee-, Eis- und Windlastensiehe Kapitel Dachkonstruktionen

Grundwasser-, und ErddruckGrundwasserdruck: Pw = 5 x h2 (kN/m)Erddruck: Ea = 3 x h2 (kN/m)

Siehe auch:OIB - Richtlinie 1„Mechanische Festigkeit und Standsicherheit“

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Die Bedeutung der Bauphysik hat in den vergange-nen Jahrzehnten erheblich zugenommen: VerstärkteBemühungen beim Wärmeschutz von Gebäuden -ab den 1970er Jahren zunächst aus ökonomischen,heute auch aus ökologischen Erwägungen - führtenzu einer stärkeren Einbeziehung bauphysikalischerÜberlegungen in die Gebäudeplanung. Hinzu kommtein wachsendes Komfortbedürfnis, das sich an ge-stiegenen Anforderungen an den Schallschutz inWohnungen und Gebäuden niederschlägt - ebenfallsein Schwerpunkt der Bauphysik.

Bauphysik und bauphysikalische Überlegungen flie-ßen heute bereits in der Entwurfsphase in Baukon-struktion und Architektur. Zahlreiche technische Re-gelwerke, Normen und Gesetze beinhalten bauphy-sikalische Fragestellungen und Festlegungen. InÖsterreich hat sich in den letzten Jahren im Bestre-ben, die neun unterschiedlichen Bauordnungen zu-mindest im technischen Bereich zu harmonisieren,das Österreichische Institut für Bautechnik (OIB) mitseinen Richtlinien duchgesetzt. Die OIB-Richtlinienbasieren auf den Beratungsergebnissen der Länder-expertengruppe, die Vorschläge zur Harmonisierungbautechnischer Vorschriften ausgearbeitet hat. Fürjede der sechs "Bautechnischen Anforderungen"gibt es eine eigene OIB-Richtlinie.

OIB-Richtlinien mit Themen Bauphysik:● RL2 Brandschutz● RL3 Hygiene, Gesundheit und Umweltschutz● RL5 Schallschutz● RL6 Energieeinsparung und Wärmeschutz

OIB-Richtlinie 6 Wärmeschutz

Für den Bereich der Bauphysik "Energieeinsparungund Wärmeschutz" ist die OIB-Richtlinie 6 zuständig.

Sie regelt die Anforderungen an den Heizwärme-und Kühlbedarf eines Gebäudes, an die thermischeQualität der Gebäudehülle, an den Endenergiebedarfund an wärmeübertragende Bauteile. Auch die An-forderungen an Teile des energietechnischen Sys-tems und an den Energieausweis werden in derRichtlinie 6 geregelt.

Grundsätzlich können die Ansprüche an die ther-misch-energetische Qualität von Gebäuden an den

folgenden Bereichen ansetzen (aufsteigend nachKomplexitätsgrad):● Anforderungen an Bauteile (maximale U-Werte für

einzelne Bauteile);● Anforderung an die durchschnittliche Qualität der

Gebäudehülle (Mittlerer U-Wert der Gebäudehülle(Um) oder LEK-Wert);

● Anforderungen an den Heizwärmebedarf (HWB),bei dem neben der Qualität der Gebäudehülleauch die Konzeption des Gebäudes mit berück-sichtigt wird;

● Anforderungen an den Heizenergiebedarf (HEB),also jenen Teil des Endenergieeinsatzes, der fürdie Heizungs- und Warmwasserversorgung aufzu-bringen ist;

● Anforderungen an den gesamten Endenergiebe-darf (EEB), der neben dem Heizenergiebedarfauch noch den Energiebedarf für mechanischeBelüftung und Kühlung sowie für die Beleuchtungumfasst;

● Anforderungen an den Gesamtenergiebedarf(GEB), der ausgehend vom Heiz- oder Endenergie-bedarf auch den Energieeinsatz in dem Gebäudevorgelagerten Prozessketten mit einbezieht undsomit die Vergleichbarkeit des Einsatzes unter-schiedlicher Energieträger gewährleistet. Da je-doch die vorgelagerten Prozessketten bezogenauf ein konkretes Gebäude nur sehr grob abgebil-det werden können, wäre es vermessen vom „Pri-märenergiebedarf des Gebäudes“ zu sprechen.

● Anforderungen an CO2-Emissionen, wobei der Ge-samtenergiebedarf/Primärenergiebedarf noch-mals mit bestimmten auf den Energieträger bezo-genen Emissionsfaktoren multipliziert wird.

Energiekennzahl

Die Energiekennzahl (EKZ) ist die gängigste Ver-gleichsgröße, um die energetisch-thermische Quali-tät aller Außenbauteile sowie Bauteilen von beheiztzu unbeheizt zu beschreiben. Sie beschreibt, wieviel Energiemenge pro Quadratmeter Energiebe-zugsfläche im Jahr benötigt wird. Vergleichbar istdie Energiekennzahl mit dem Normverbrauch (Liter /100 km) eines Autos.

Dabei ist zu beachten, dass es mehrere Energie-kennzahlen geben kann, denn die Energiekennzahl

BAUPHYSIK

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ist unter anderem abhängig von welchem Energie-bedarf bzw. welcher Energiebezugsfläche ausge-gangen wird. Üblicherweise wird vom Heizwärme-bedarf und der Bruttogeschoßfläche ausgegangen.Wenn man beispielsweise die Wohnnutzfläche alsEnergiebezugsfläche heranzieht, ergibt sich für das-selbe Haus eine bis zu 30% schlechtere Energie-kennzahl. Bei der Auslegung von Passivhäusernwird die Energiekennzahl auf die Wohnnutzflächebezogen, hingegen bei der OIB-RL 6 bzw. bei denWohnbauförderungen in den einzelnen Bundeslän-dern wird auf die „größere“ Bruttogeschoßflächebezogen.

Die Energiekennzahl hat große Bedeutung zur Er-langung der Wohnbauförderungen in den Bundes-ländern und wird im Energieausweis ausgewiesen.

Linkempfehlung: http://www.oib.or.at/

Heizwärmebedarf

Neubauten

In Abhängigkeit der Geometrie und bezogen auf dasReferenzklima gemäß OIB-Leitfaden RL 6 vom Ok-tober 2011 ist ein jährlicher HeizwärmebedarfHWBBGF,WG,max,RK = 16 (1+3,0/lc) [kWh/m²a] höchs-tens jedoch 54,4 [kWh/m²a]1) einzuhalten (lc = cha-rakteristische Länge).

Größere Renovierung

Bei größerer Renovierung von Wohngebäuden istseit 2010 ein Heizwärmebedarf von 25,0 *(1+2,5/lc) [kWh/m2a], höchstens jedoch 87,5[kWh/m2a] einzuhalten.

Bei Gebäuden mit einer Wohnraumlüftungsanlagemit Wärmerückgewinnung reduziert sich der jährli-che Heizwärmebedarf um 8 kWh/m2a. Bei teilwei-sen Ausstattungen ist zu aliquotieren.

Energieausweis und Gesetz

Heizen mit Erdöl und Gas ist neben dem VerkehrHauptgrund für Kohlendioxidemissionen und verur-sacht immer höhere Kosten, daher fragen Immobi-lienkäufer, –pächter und -mieter immer öfter ener-gieeffiziente Gebäude nach. Der Energieausweis isteine einfache Möglichkeit für Käufer oder Pächterbzw. Mietern sich über den energetischen Standdes Gebäudes oder der Wohnung zu informieren. Erist bereits seit dem Energieausweis-Vorlage-Gesetz(EAVG) 2006 verpflichtend, allerdings erwiesen sichdie Regelungen als zu zahnlos, da bei Nichterstel-lung eines Energieausweises keine Strafen erteiltwurden und die an sich bestehende Verpflichtungeinen Energieausweis vorzulegen „abbedungen“werden konnte. Damit ist nun seit der Neugestal-tung des EAVG Schluss. Ein Abbedingen der Ver-pflichtungen laut EAVG 2012 ist nicht mehr möglich.Solche Klauseln in Verträgen sind nichtig, was soviel heißt wie, dass sie nicht vereinbart werden kön-nen, sich die Vertragsparteien also auch nicht aufsie berufen können.

Beispiel für die Energiekennzahl

EKZ = 60 kWh/m2a

~ 6 Liter Heizöl Extra Leicht /m2a*Literpreis

~ 6 Kubikmeter Erdgas /m2a*Kubikmeterpreis

~12 Kilogramm Pellets/m2a*Kilogrammpreis

= jeweils Gesamtpreis/m2Jahr

Warmwasserbedarf und Umwandlungsverluste sind hier noch nicht berücksichtigt.

1) Für Gebäude mit einer konditionierten Brutto-Grundfläche von nicht mehr als 100 m² gilt der Höchstwert von 54,4 kWh/m²a nicht.

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Vorlagepflicht seit 1. 12. 2012

Seit 1. 12. 2012 ist bei Verkauf und Bestandgabe ei-nes Objektes, Gebäudes bzw. Wohnung (Nutzobjektgenannt) die Vorlage des für zehn Jahre gültigenEnergieausweises vor Vertragsabschluss und Aus-händigung bis 14 Tage nach dem VertragsabschlussPlicht. Weiters besteht die grundsätzliche Verpflich-tung der Angabe des Heizwärmebedarfs und desGesamtenergieeffizienz-Faktors1 in den Immobilien-anzeigen, es sei denn, es wurde ein Energieausweislaut EAVG 2006 bereits erstellt, dann ist nur Heiz-wärmebedarf anzugeben. Denn der Gesamtenergie-effizienz-Faktor wurde mit der Novelle neu einge-führt und man jetzt nicht diejenigen bestrafen woll-te, die bereits einen Energieausweis erstellt haben.Der Energieausweis entsprechend dem EAVG 2006ist noch für die Restlaufzeit gültig.

Strafen

Ebenfalls neu sind Strafbestimmungen: Bei Zuwider-handeln ist seit 2012 eine Verwaltungsstrafe bis€ 1.450,-- vorgesehen. Dies gilt sowohl bei Nicht-vorlage und Nichtaushändigung eines Energieaus-weises im Zuge eines Kaufes bzw. Abschluss einesBestandsvertrages (Miete oder Pacht) als auch beiNichtangabe des Heizwärmebedarfs und des Ge-samtenergieeffizienz-Faktors in den Anzeigen. Im-mobilienmakler sind aber entschuldigt, wenn Sieden Auftraggeber über die Verpflichtung aufgeklärthaben und aufgefordert haben die entsprechendenWerte bekannt zu geben oder einen Energieausweisvorzulegen und das seitens des Auftraggebers igno-riert wurde.

Um Kosten zu sparen, kann bei Einfamilienhäusernanstelle des Energieausweises auch ein Energieaus-weis eines vergleichbaren Hauses vorgelegt undübergeben werden (ähnlich in Gestalt, Größe undEnergieeffizienz, Lage und Standortklima), wobeidann aber die Vergleichbarkeit durch den Auswei-sersteller bestätigt werden muss. Bei Nutzobjekten(Wohnungen) kann auch ein Energieausweis über ei-ne vergleichbare Wohnung im selben Objekt oderder Energieausweis über das gesamte Nutzobjektvorgelegt werden.

Ausnahmen

Die Verpflichtung trifft auch denkmalgeschützte Ge-bäude, ausgenommen von der Vorlagepflicht sind al-lerdings:● Gebäude, die nur frostfrei gehalten werden sollten,● Abbruchfälle, wobei allerdings der Käufer im Ver-

trag seine Absicht, das Gebäude innerhalb von 3Jahren abzureißen darlegt,

● Gebäude, die ausschließlich Gottesdiensten undreligiösen Zwecken dienen,

● provisorisch für höchstens 2 Jahren errichtete Ge-bäude,

● Industrie-, Gewerbe- und landwirtschaftlich ge-nutzte Gebäude, deren Energiebedarf für Heizungund Kühlung vorwiegend durch eigene im selbenGebäude erzeugte Abwärme erzeugt wird,

● Wohngebäude, die nur während eines begrenztenZeitraumes benützt werden und bei denen im Ver-gleich zu einer gesamtjährigen Benutzung nurhöchstens ein Viertel der Energie verbraucht wird,

● frei stehende Gebäude mit einer Gesamtnutzflächevon weniger als 50 Quadratmetern.

Beratung sinnvoll!

Diese Novelle ist gut zu heißen, festzuhalten ist aber,dass Immobilienkäufer bzw. -mieter oft neben demreinen Energieausweis (der eher ein Rechenwerk fürProfessionisten darstellt und für Laien nicht geradeverständlich ist) eine „energetische und bautechni-sche Beratung“ über Effizienz steigernde baulicheMaßnahmen benötigen. Diese sind vernünftigerwei-se nur anhand der individuellen Problemlagen undMöglichkeiten in finanzieller Hinsicht zusammen mitdem Kauf- oder Bauinteressenten auszuloten.

2 PLANUNG

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Ausführliche Bau- und Energieinfos für Messebesucher

1) darstellbarer Indikator, welcher ausdrückt wie wirksam, das Ge-bäude die Energie nutzt bzw. spiegelt diese weitere Kennzahl dieEffizienz der gesamten Gebäudehülle und Gebäudetechnik wieder

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Bau- und Energieinfo-Aktion

„Unser Haus“ veranstaltet zusammen mit dem öster-reichweit größten Bau- und Energieinfo- Verbundeausweis.at eine umfassende Infokampagne. Im Jahr2014 finden zahlreiche Events, Bau- und Energieinfo-Abende und Bau- und Energieinfo-Tage statt.

Am Messestand vom Bauratgeber „Unser Haus“stehen Ihnen KonsulentInnen von eausweis.at fürBau- und Energieinfos auf folgenden Messen zurVerfügung:

Häuslbauermesse Graz16. bis 19. Jänner 2014

bauen+wohnen Salzburg06. bis 09. Februar 2014

Bauen & Energie Wien13. Februar bis 16. Februar 2014

Energiesparmesse 28. Februar bis 2. März 2014

eausweis.at

eausweis.at, das größte österreichweite Bau- undEnergieinfo-Forum, beschäftigt sich ganzheitlich mitBau- und Energiethemen, wobei im Mittelpunkt derÜberlegungen der Bauherr steht.

eausweis.at bietet ein einzigartiges Bau- und Ener-gie-Informationssystem in Verbindung mit Fachkom-petenz und klaren Handlungsanweisungen für Bau-herrn. Diese erprobte Methode findet bei diversenEvents, Veröffentlichungen, Bau-, Elektrotechnik- undHaustechnikplanungen, Bauphysik sowie bei Erstel-lung von Energieausweisen erfolgreich Anwendung.

[email protected]: 0664 / 887 176 40

eausweis.at mit dem Bau- und Energieinfo-System

Energetische bau- und gebäudetechnische Qualitä-ten können natürlich variieren. Von High End bis ei-gentlich nicht mehr zeitgemäß reicht hier das Ange-bot. Es ist allerdings für Laien kaum zu unterschei-den, wo ein Baustoff oder Haustechnikgerät einzu-reihen ist. Dies gilt auch für ökonomischeEntscheidungen, ob dieses oder jenes Produkt ver-

wendet werden soll oder welcheKosten-/Nutzeneffekte eine ent-sprechende Maßnahme mit wel-chen Produkten der verschiede-nen Hersteller hat. Daher bieteteausweis.at neben der integrier-ten energetischen, bautechni-schen und haustechnischen Infoin einem weiteren Schritt auchan, dass eine auf den Bauherrnund seinen Bedürfnissen zuge-schnittene Einkaufsliste erstelltwird. Diese passt einerseits ge-nau auf das Bauvorhaben und an-dererseits macht sie auch ökono-misch Sinn.

Unser Tipp!

Unabhängiger Expertenrat führt zur erfolgreichenTat! Nutzen Sie die kostenlosen Bau- und Energie-

infos bei den diversen Veranstaltungen!

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Präsentationen von Bau- und Energieinfos bei Messen, Abendenund Seminaren

Individuelle und Kompakte Bau- und Energieinfos für Messebesucher

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Wärmebrücken – umgangssprachlich, aber tech-nisch nicht korrekt auch „Kältebrücken“ ge-nannt - sind örtlich begrenzte Flächen bei Au-ßenbauteilen, durch die bei einer guten Wärme-leitung große Wärmemengen verloren gehen.

Da durch die Raumwärme diese Oberflächen nichtrasch genug aufgewärmt werden können, entstehenraumseitig kalte Oberflächen – daher der Name Käl-tebrücke. An diesen kalten Oberfächen kondensiertdie Feuchtigkeit aus der Raumluft. Durch die feinenWassertröpfchen, die am Putz stehen, entsteht frü-her oder später Schimmel. Dessen Entfernen ist kei-ne Lösung. Man muss die kalten Oberflächen ent-weder mit Hilfe einer Wand- oder Sockelleistenhei-zung oder ähnlichem erwärmen, oder besser, diebetroffenen Bauteile außen gut und lückenlos wind-dicht dämmen.

Wärmebrücken können aufgrund der unterschiedli-chen Wärmestrahlung, die je nach Oberflächentem-peratur ausgesendet wird, sichtbar gemacht wer-den. (Thermographieaufnahme)

An einer Farbskala kann man die Oberflächentem-peratur der Bauteile ablesen. Bei Außenaufnahmenerscheinen warme Oberflächen Weiß und Rot (hoheWärmeverluste), kalte Oberflächen Dunkelblau (ge-ringe Wärmeverluste).

Bei einer Innenthermographie ist die Bedeutung derFarben umgekehrt. Kalte Oberflächen erscheinenBlau (große Wärmeverluste).

Wärmebrückenkatalog

Einige Beispiele zeigen, wo heute beim Bauen aufdie Vermeidung von Wärmebrücken geachtet wer-den muss.

Der Katalog wurde von Unser Haus in Zusam-menarbeit mit dem Atelier für optimierte Gebäude-planung, Herrn Bmst. Ing. Schleining, (www.pla-nungsprofi.at) erstellt.

WÄRMEBRÜCKEN

„Schneeschmelze durch Raumwärme“

Land OÖ, Abt. Umwelt- und Anlagentechnik

Geometrische WärmebrückenGroße, kalte Oberflächen wirken auf eine kleine Flä-che in der Ecke, die dadurch sehr kalt wird.

Thermographien: Architekt DI Wehinger

13,3°C17,2°C

U=0,85 W/m2KInnen +20°CAussen –15°C

U=0,25 W/m2KInnen +20°CAussen –15°C

Ungedämmt Gedämmt

WÄRMEBRÜCKEN

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Land OÖ Technopor

Gebäude nicht unterkellertOhne Keller, muss unter die Fundamentplatte einhochbelastbarer Dämmstoff verlegt werden.

Fenstereinbau im DämmstoffFenster nur mehr an der Außenkante vom Mauer-werk einbauen und den Rahmen überdämmen.

Decken und ÜberlagenOhne Wärmedämmverbundsystem müssen Über-lagen und Deckenrost gut gedämmt werden.

DI Mück Internorm

Land OÖ Unser Haus

Unser Buchtipp!

ThermografieSicher einsetzen bei derEnergieberatung, Bauüberwachung undSchadensanalyse

ISBN 978-3-481-02733-9

BalkonplatteDie beste Lösung ist ein Balkon, der thermischentkoppelt vor die Fassadendämmung gestellt

NWG Wolfgang Past DI Treberspurg & Partner

Dämmung über der GiebelwandDas Giebelmauerwerk muss zum Dach mit einembelastbaren Dämmstoff gedämmt werden.

Dachbodentreppe Mit einer Dämmhaube kann die Wärmebrückeüber der Dachbodentreppe gedämmt werden.

Land OÖ Roto

NWG Wolfgang Past Unser Haus

Unser Buchtipp!

Wärmebrücken erkennen – optimieren –berechnen – vermeiden

ISBN 978-3-481-02799-5

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LUFT- UND WINDDICHTHEIT DER GEBÄUDEHÜLLEEbenso wichtig wie eine gute Wärmedämmungist die Luft- und Winddichtheit der Gebäudehül-le. Eine Verringerung des Heizenergieverbrau-ches bei Neu- und Altbauten ist nur mit einemguten Wärmeschutz sowie einer luft- und wind-dichten Gebäudehülle zu erreichen. Ist diesenicht gegeben, kann es zu unkontrollierbar gro-ßen Energieverlusten kommen, denn es dämmennur die stehenden Luftschichten im Dämmstoff.Wird dieser vom Wind durchblasen ist derDämmwert weg.

Diese Energieverluste können:● einen guten Wärmeschutz zunichte machen● zur Unbehaglichkeit durch Zugluft führen● die Gesundheit gefährden (Schimmelallergie)● Bauschäden durch Kondensation verursachen● zur Verschlechterung des Schallschutzes beitragen

Sichtbarmachung der undichten Stellen

Eine Methode ist die Innenthermographie in Kombi-nation mit einem Blower-Door-Test. Dabei wird un-sichtbare Wärmestrahlung, in ein sichtbares Ther-mographiebild umgewandelt. Die unterschiedlichenOberflächentemperaturen werden im Thermogrammdurch verschiedene Farben dargestellt. Die Farbska-la reicht von dunkelblau (sehr kalt) über gelb und rotbis zu weiß (sehr warm).

Eine Methode, um die Luftdichtheit zu messen, istder Blower-Door-Test. Dabei wird der stündlicheLuftwechsel in einem Gebäude bei einem Über- undUnterdruck von 50 Pascal gemessen.

Gemäß Stand der Technik werden die Gebäude jenach der Luftwechselzahl bei 50 Pascal Unter- oderÜberdruck in folgende Qualitätsstufen eingereiht:

Luft- und Winddichtheitskatalog

Einige Beispiele zeigen, wo heute beim Bauen aufLuft- und Winddichtheit geachtet werden muss.

Schwelle Es muss eine doppelte Abdichtung unter derSchwelle verlegt werden.

Land OÖ Harrer

HolzriegelwandBei der Holzbauweise muss eine dampfdiffusionsof-fene Windschutz- bzw. Schalungsbahn außen undeine Dampfbremse innen verlegt werden. Es genügtjedoch nicht, dass die Folien nur überlappt werden,sie müssen gut und dauerhaft miteinander verklebtwerden.

Land OÖ Unser Haus

n50 [h-1] Bewertung < 0,6 Passivhaus mit Frischluftanlage < 1,0 Niedrigenergiehaus mit Abluftanlage < 3,0 Normales Haus mit Fensterlüftung3 bis 8 Undichte Ausführung> 8,0 sehr undicht, unbehaglich

Land OÖ, Abt. Umwelt- und Anlagentechnik

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Fenster- und Türenanschlüsse

Montageschaum genügt nicht, Fenster und Türenmüssen mit Folien winddicht eingebaut werden. Sie-he auch ÖNORM B 5320 Bauanschlussfuge fürFenster, Fenstertüren und Türen in Außenbauteilen -Grundlagen für Planung und Ausführung

Land OÖ Internorm

Rauchfang durch die oberste Geschoßdecke

Der Spalt zur Decke muss mit Mineralwolle ausge-stopft und der Rauchfang verputzt werden.

Land OÖ Schiedel

Anschluss zwischen Mauerbank und Dachstuhl

Zwischen Mauerbank und gehobelter Fußpfettemuss eine doppelte Abdichtung verlegt werden.

Land OÖ Rockwool

Dachschräge im Bereich der Mittelpfette

Dampfbremse mit einem doppelseitigen Klebebandan der Mittelpfette seitlich und oben ankleben.

Land OÖ Harrer GmbH

Einbau der Dachflächenfenster

Innen und außen müssen spezielle Schürzen mit derDampfbremse bzw. Dachhaut verklebt werden.

Land OÖ Klöber

Schalungsbahn und Dachdurchdringungen

Schalungsbahn und Dampfbremse bei Überlap-pungsstößen und Durchdringungen verkleben.

Harrer GmbH Harrer GmbH

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Grundlagen der Behaglichkeit

Das für den Menschen ange-nehmste Raumklima kann ambesten mit einem milden Som-mertag im Freien, an einem ruhi-gen, windstillen Platz im Halb-schatten verglichen werden.Temperatur und Luftfeuchtigkeitsind angenehm, weder zu hochnoch zu niedrig; die Luft ist freivon Staub, Ozon und anderenSchadstoffen sowie frei von un-angenehmen Gerüchen. DasLicht ist nicht zu grell und nichtzu düster, die Farben sind unauf-dringlich, aber dennoch ab-wechslungsreich. Der Menschfühlt sich wohl und erfreut sichbester Gesundheit. Seine Beklei-dung entspricht der milden Witte-rung und er übt eine leichte Tä-tigkeit im Sitzen aus.

Einflussfaktoren derBehaglichkeit

Eine Gliederung der Einflussfak-toren für das Raumklima erfolgtnach beeinflussbaren und nichtbeeinflussbaren Faktoren.

Parameter, die der Mensch regu-lieren kann, sind:● Bekleidung● Farben● Kondition● Lärm● Licht● Luftqualität● Tätigkeit● Temperatur

Weniger bzw. überhaupt nichtvom Menschen zu beeinflussensind:

● Alter

● Gesundheit

● Tages- und Jahreszeit

Wärmeabgabe desMenschen

Damit sich der Mensch wohlfühlt, muss er seine überschüssi-ge Wärme und viel Feuchtigkeitan die Umgebung abgeben.

Das sind im Zustand der Ruhe 70Watt Wärmeabgabe und 30 g/hFeuchtigkeitsabgabe. Diese er-folgt zu 90% in etwa drei gleichgroßen Teilen durch den Atem,durch Strömungs- und Strah-lungswärme. Die restlichen 10%werden durch Transpiration unddurch Wärmeleitung abgegeben.

Bei Hochleistungssport undschwerer Arbeit können dieseWerte auf 500 W und 250 g/h an-steigen.

Entscheidend für eine behaglicheWärmeabgabe des Menschensind:

● Oberflächen- und Raumluft-temperaturen

● Heizsystem (Strahlungs- u.Strömungswärme)

● Luftfeuchtigkeit und Luftbewe-gung

● Tätigkeit und Bekleidung

Temperaturempfinden

Der Mensch empfindet eineDurchschnittstemperatur, die sichaus der Raumlufttemperatur undder mittleren Oberflächentempe-ratur zusammensetzt.

Sind die Oberflächentemperatu-ren wegen schlechter U-Werte(mangelnde Wärmedämmung)niedrig, muss die Raumlufttem-peratur höher sein, damit es eini-germaßen behaglich wird.

Bei hohen Oberflächentempera-turen aufgrund guter U-Wertedurch dicke Wärmedämmungund mit Hilfe einer Wand-und/oder Fußbodenheizung kanndie Raumlufttemperatur abge-senkt werden und es wird den-noch ein angenehmes Raumkli-ma herrschen. Eine niedrigereRaumlufttemperatur ist nicht nurangenehmer, sondern spart proGrad Temperaturabsenkung ca. 5bis 6% an Heizkosten.

Wichtig ist auch die richtige Be-kleidung. Bei zu warmer Kleidungempfindet man die Temperaturbis zu 4°C höher, bei zu leichterKleidung bis zu 4°C kühler.

BEHAGLICH WOHNEN

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Flächenbezogene, speicherwirksameMasse von einigen Baustoffen

gemäß ÖNORM B 8110-3 in kg/m2

Quelle: ÖNORM B 8110-3

Baustoff Rohdichte kg/m2

Stahlbeton 2.400 kg/m3 242

Ziegelsplittbeton 1.900 kg/m3 172

Ziegeldecke 1.300 kg/m3 100

Ton-Massiv schwer 1.000 kg/m3 83

Hochlochziegel 25 cm 1.000 kg/m3 80

Heizestrich 7 cm 2.200 kg/m3 78

Zwischenwandziegel 12 cm 900 kg/m3 71

Porosierter Ziegel 38 cm 800 kg/m3 62

Ton-Massiv leicht 700 kg/m3 59

Estrich 5 cm 2.200 kg/m3 56

Porenbeton 400 kg/m3 51

Gipsbauplatten 1.200 kg/m3 48

Weichholz 600 kg/m3 39

Gipskartonplatte GKF 15 900 kg/m3 13

Oberflächentemperatur

Einen wesentlichen Einfluss auf die Behaglichkeithaben die Oberflächentemperaturen von Wänden,Decken und Böden. Sind diese niedrig, wird das alsungemütlich und kalt empfunden. Die Oberflächen-temperaturen hängen von der Außentemperatur,dem U-Wert und der Raumlufttemperatur ab. Ober-flächentemperaturen sollten nicht mehr als 2°C un-ter der Raumlufttemperatur liegen.

Zwei Beispiele:

Bei einem schlechten U-Wert von 3,0 W/m2K, -10°Caußen und +20°C Raumluft beträgt die Oberflä-chentemperatur innen nur +8°C. Das ist unange-nehm kalt. Die Temperaturdifferenz zur Raumluftbeträgt +12°C.

Bei einem guten U-Wert von 0,3 W/m2K beträgt dieOberflächentemperatur hingegen ca. +19°C. Das istangenehm. Die Differenz beträgt nur 1°C.

Speicherwirksame Masse

Wärmespeicherung ist die Fähigkeit eines Stoffes,bei einer entsprechenden Temperaturdifferenz Wär-me aus der Umgebung aufzunehmen oder an dieseabzugeben. Die Wärmemenge, die aufgenommenwerden kann, ist durch die Masse und die spezifi-sche Wärmekapazität des Materials bestimmt.

Speichermassen können durch ihr träges VerhaltenTemperaturschwankungen reduzieren und ausglei-chen. Für das thermische Verhalten eines Raumesist jene Wärmemenge, die zum Ausgleich von Tem-peraturschwankungen zur Verfügung steht, maßge-bend. Zu beachten ist, dass ein Mauerwerk von50 cm Stärke nicht mehr speicherwirksame Masseaufweist als eines mit 25 cm.

Wichtig ist die speicherwirksame Masse:

● Im Sommer zur Vermeidung der Überwärmung

● Im Winter zur höheren passiven Solarnutzung undzum Temperaturausgleich

Neueste Erkenntnisse haben zu Tage gebracht, dassSpeichermassen in Form von außenliegenden Dick-putzen auf Wänden im Winter einen Teil der aufge-strahlten Sonnenenergie speichern und somit zurVerringerung der Wärmeverluste einen wertvollenBeitrag leisten.

Sommerliche Überwärmung

Unter der sommerlichen Überwärmung verstehtman eine so starke Aufheizung der Raumluft durchdie Sonneneinstrahlung, dass es unangenehm heißwird. Ob es zur sommerlichen Überwärmungkommt, ist von folgenden Faktoren abhängig:

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Lage des Raumes:

Gefährdet sind Räume, die nach Osten, Süden oderWesten orientiert sind.

Glasflächen: Je größer die Glasflächen sind, und je senkrechterdie Sonne auf die Verglasung scheint, um so größerist die Gefahr der sommerlichen Überwärmung.

Speicherwirksame Masse: Eine kleine speicherwirksame Masse erhöht das Ri-siko der sommerlichen Überwärmung und umge-kehrt.

Beispiel eines Raumes: Massivbauweise EG 14.000 kgHolzbauweise DG 4.000 kg

Konsequenz: Bei der Holzbauweise, speziell im Dachgeschoß be-steht von Februar bis Oktober die Gefahr der som-merlichen Überwärmung. Darum ist es bei der Holz-bauweise besonders wichtig, Speichermasse in der

Baukonstruktion zu berücksichtigen (zB. magnesit-gebundene Holzwolleplatten, auch Heraklith-Plattengenannt). In der Massivbauweise ist diese Gefahrnur während einer Hitzeperiode im Sommer, wenndie Auskühlung während der Nachtstunden nichtfunktioniert, gegeben.

Vermeidung der sommerlichen Überwärmung

Neben der Reduktion der Glasflächen und der Erhö-hung der speicherwirksamen Masse gibt es zweiMaßnahmen zur Vermeidung sommerlicher Über-wärmung:

Beschattung: Eine außen liegende Beschattung ist etwa dreimalwirksamer als eine innen liegende Beschattung.Mehr dazu im Kapitel „Sonnen- und Wetterschutz“.

Lüftung: Kann ein Einfamilienhaus auf allen vier Seiten gutgelüftet werden, hilft der hohe Luftwechsel, die

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Überwärmung HolzriegelbauweiseMassivbauweisenur bei Hitzeperioden

Unsere Buchtipps!

Praktische Bauphysik(7. Auflage)

ISBN 978-3-8348-0865-3

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sommerliche Überwärmung zu vermeiden. Mehr da-zu im Kapitel „Klima/Lüftungsinstallation“.

Behaglicher Temperaturbereich

Der Zusammenhang zwischen der durchschnittli-chen Wandoberflächentemperatur und der Raum-lufttemperatur ist aus dem Diagramm ersichtlich.

Beispiel 1)Wenn mittels einer Wandheizung die Temperatur ander Wandoberfläche auf 22°C angehoben wird, kanndie Raumluft auf 18°C gesenkt werden und es wirddennoch sehr behaglich sein. Pro Grad Absenkungder Raumlufttemperatur werden 5 bis 6% an Ener-gie eingespart.

Beispiel 2)Bei einer Temperatur von nur 18°C an den Wand-oberflächen muss die Raumluft auf mindestens22°C angehoben werden, damit es behaglich wird.

Sind die Wand- und Lufttemperaturen niedriger, soist es unangenehm kalt, sind sie höher, so ist es un-erträglich heiß.

Ideale Heizsysteme

Sieht man von der menschlichen Atmung, Transpira-tion und Wärmeleitung ab, so bleiben als primäreWärmeabgabe des Menschen die Wärmestrahlungund die Wärmeströmung übrig.

So wie der Mensch seine Wärme abgibt, sollte auchdas ideale Heizsystem die Wärme in einem ausge-

wogenen Maß zwischen Strahlungs- und Strö-mungswärme abgeben.

Die maßgebenden Elemente aller behaglicher Heiz-systeme sind große Heizflächen, niedrige Heiztem-peraturen und keramische Oberflächen, die Wärmeabgeben. Zu den idealen Heizsystemen gehören da-her:● Wandheizung● Fußbodenheizung (optimiert)● Kachelofen, Strahlungsplatten● Niedertemperatur-Heizkörper

Schwüle

Für die Behaglichkeit spielt die Luftfeuchtigkeit einewichtige Rolle, da ein Teil der Wärme- und Feuchtig-keitsabgabe über die Haut erfolgt.

Bei einer zu hohen Luftfeuchtigkeit funktioniert dieVerdunstung nicht oder nur sehr schlecht. Ist zusätz-lich die Lufttemperatur auch noch sehr hoch, wirdbereits eine geringe relative Luftfeuchtigkeit alsschwül empfunden (Tropenklima).

Bei +20°C wird die Luft mit ca. 80% relativer Luft-feuchtigkeit als schwül empfunden, bei +30°C ge-nügt jedoch bereits eine relative Luftfeuchtigkeit von44% für das gleiche Empfinden. Der Grund liegt da-rin, dass der Mensch eine Feuchtigkeit von etwa13,5 g/m3 Luft unabhängig von der Lufttemperaturals schwül empfindet. Da eine warme Luft mehrFeuchtigkeit aufnehmen kann, sinkt daher die relati-ve Luftfeuchtigkeit (%).

Grafik: Unser Haus

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Behagliche Luftfeuchtigkeit

Der behagliche Bereich befindet sich bei einerRaumlufttemperatur von 18 bis 23°C und zwischen40 und 60% relativer Luftfeuchtigkeit.

Ist die Lufttemperatur kühler oder die relative Luft-feuchtigkeit geringer, empfindet man dies als unan-genehm trocken. Im umgekehrten Fall, wenn dieLufttemperatur und/oder die relative Luftfeuchtigkeithöher sind, wird das Klima unerträglich feucht.

Wird die Luft erwärmt, sinkt die relative Luftfeuch-tigkeit, die Luft wird trockener empfunden.

Bei einer Abkühlung der Luft kondensiert die Feuch-tigkeit an kalten Bauteilen. Erfolgt die Kondensationlaufend, kann dieser Effekt zur Schimmelpilzbildungführen. Entfernen der Schimmelflecken ist keineDauerlösung. Der Baufehler gehört behoben.

CO2-Konzentration

Ein Mensch benötigt stündlich etwa 30 m3 Frischluft.Wenn sich mehrere Personen in einem kleinerenRaum aufhalten und dieser nicht gelüftet wird, steigtdie CO2-Konzentration sehr rasch an. Das wiederumführt zur Ermüdung der Menschen.

In einem Einfamilienhaus ist daher je nach Größeund Anzahl der Personen ein stündlicher Luftwech-sel von 50 bis 100% des Wohnraumvolumens erfor-derlich (Luftwechselzahl 0,5 bis 1,0).

Da im Winter beim unkontrollierten Lüften viel Ener-gie verloren geht und aus diesem Grund viel zu sel-ten und zu spät gelüftet wird, ist eine kontrollierteWohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnungund/oder Wärmepumpe insbesondere beim Niedrig-energie- und Passivhaus ein unbedingtes Muss.

Frei von lästigen Gerüchen

Gute Luft ist frei von lästigen Gerüchen und Pollen.Letztere sind besonders unangenehm, wenn man al-lergisch ist. Eine staub- und pollenfreie Atmosphäreerreicht man im Haus energiesparend durch einekontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückge-winnung. Bei dieser wird die schlechte Raumluft ausKüche, Badezimmer und WC abgesaugt und über ei-nen Wärmetauscher und/oder eine Wärmepumpe insFreie geblasen.

Umgekehrt wird frische Außenluft über Filter staub-frei und frei von Pollen angesaugt, wenn möglich ineinem Erdwärmetauscher vorgewärmt und dann mitder Wärme aus der Abluft aufgewärmt und in dieWohn- und Schlafräume eingeblasen.

Im Sommer kann die Außenluft im Erdwärmetau-scher gekühlt und dann ins Haus eingeleitet werden.

Staubfreie Luft

Eine weitere Maßnahme zur Verbesserung der Luft-qualität ist die zentrale Staubsauganlage. Die Saug-anlage und der Staubbehälter sind z. B. im Kellermontiert, hier wird der Staub gesammelt und die ab-gesaugte Luft wird ins Freie geleitet.

Dadurch werden auch mikroskopisch kleine Partikel,wie Viren und Bakterien, aus dem Haus entfernt. Ei-ne Anreicherung der Luft mit Schwebestaub, dersich auf Böden und Möbel wieder absetzt, findetnicht statt.

Neben der Staubfreiheit der Luft hat die zentraleStaubsauganlage noch weitere Vorteile wie:● Das lästige und schwerfällige Bewegen des

Staubsaugers entfällt.● Es gibt dort, wo gerade gesaugt wird, keine Ge-

räuschbelästigung.

Lichttechnik

Alles Leben hängt vom Licht ab. Wir sind uns dieserBedeutung kaum bewusst, da wir es mit dem Schal-ter ganz einfach auf- und abdrehen können. Im wei-ten Bereich der elektromagnetischen Strahlung istLicht nur ein schmales Band, das für unser Augesichtbar ist.

Das Sonnenlicht weist ein Spektrum vom kurzwelli-gen Violett mit einer Wellenlänge von 380 nm (einNanometer ist der millionste Teil von einem Millime-ter) über Blau, Blaugrün, Grün, Grüngelb, Gelb, Oran-ge bis zum langwelligen Rot mit 780 nm auf. Zu je-der Wellenlänge gehört ein bestimmter Farbein-druck.

Oberhalb der sichtbaren Strahlung liegen infraroteStrahlen, Radar, Fernsehen, UKW, Kurz-, Mittel- undLangwellen, unterhalb der sichtbaren Strahlung sindultraviolette Strahlen, Röntgenstrahlen, Gamma-strahlen und die kosmische Strahlung.

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Sehvermögen

80 Prozent aller Eindrücke werden vom Sehsinnwahrgenommen. Dabei wirkt der optische Teil derAugen wie eine Kamera und die Netzhaut mit zweiArten von Sehzellen als „Projektionsfläche“.

Die etwa 120 Millionen Stäbchen sind für das Hellig-keitssehen (Nachtsehen) hochempfindlich, jedochfür das Farbsehen relativ unempfindlich. Die maxi-male spektrale Empfindlichkeit liegt im Blaugrün bei507 nm.

Durch die drei Zapfenarten für Rot, Grün und Blau(etwa 7 Millionen) wird das Farbsehen möglich (Ta-gessehen). Die maximale spektrale Gesamtempfind-lichkeit liegt im Gelbgrün bei 555 nm.

Achtung: Das Auge benötigt etwa 30 Minuten, umsich von der Helligkeit auf die Dunkelheit einzustel-len, aber nur Sekunden, um sich wieder von derDunkelheit auf die Helligkeit umzustellen.

Gute Beleuchtung

Die Güte der Beleuchtung hängt von der Planungund von der Qualität der künstlichen Lichtquelle abund wird durch folgende Merkmale bestimmt:● Helligkeit (Beleuchtungsniveau)● Störungsfreies Sehen ohne Blendung● Harmonische Helligkeitsverteilung (Kontrast)● Fehlerfreies Erkennen von Farben● Aussehen der Lampen (Lichtfarbe)● Lichteinfall von der richtigen Seite● Erkennen von Gegenständen (Schattenbildung)

Dabei wird die Sehleistung durch die Helligkeit unddurch die Blendfreiheit, der Sehkomfort durch dieHelligkeitsverteilung und durch die Farbwiedergabeund das visuelle Ambiente durch die Lichtfarbe, dieLichtrichtung und durch die Schattigkeit beeinflusst.

Helligkeit

Ausschlaggebend für den Helligkeitseindruck einesRaumes sind die Beleuchtungsstärke und die Refle-xionseigenschaften der beleuchteten Flächen.So re-flektieren zum Beispiel weiße Wände das Licht biszu 85%, helle Holzflächen bis zu 50% und rote Zie-gel nur bis zu 25%.

Je geringer die Reflexionsgrade und je schwierigerdie Sehaufgabe, desto höher muss die Beleuch-tungsstärke sein.

Das Beleuchtungsniveau beeinflusst und bestimmtdie Sehleistung. Die erforderliche Sehleistung ist vonder Art der Tätigkeit abhängig.

Das Alter von Personen spielt ebenso eine Rolle. Ineinem Büro genügen für Mitarbeiter, die 30 Jahre altsind, 500 Lux, will man die gleichen Arbeitsbedin-gungen jedoch für Mitarbeiter mit 50 schaffen, sosind bereits 1.000 Lux erforderlich.

Blendung

Reflexblendung sind Sehstörungen, die von zu star-ken Lampen stammen und an spiegelnden oderglänzenden Oberflächen (z. B. auf Kunstdruckpapieroder Bildschirmen) auftreten.

Die Reflexblendung lässt sich mit der richtigen Aus-wahl und Anordnung der Lampen im Raum vermei-den.

Die Direktblendung entsteht durch ungeeignete oderungeeignet angebrachte Leuchten oder frei strah-lende Lampen.

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Unser Buchtipp!

Licht zum WohnenFür innen und außen

ISBN 978-3-7667-1785-6

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Die Blendung beeinträchtigt das Wohlbefinden (psy-chologische Blendung) und kann auch die Sehleis-tung merklich herabsetzen (physiologische Blen-dung). Sie ist daher zu unterbinden.

Besonders gefährlich ist die Blendung im Straßen-verkehr, weil sie die Sicherheit stark reduziert.

Kontrast

Als Kontrast bezeichnet man das Verhältnis zweierLeuchtdichten (Helligkeiten) zueinander. Um ein Ob-jekt gut erkennen zu können, muss es einen Hellig-keitsunterschied (Mindestkontrast) gegenüber derunmittelbaren Umgebung aufweisen. In der Regel istdies gleichzeitig ein Farbkontrast und ein Leucht-dichtekontrast. Bei einem hohen Kontrast (z. B. zwi-schen Schrift und Hintergrund) ist ein Text leichterund besser zu lesen. Fehlerquellen werden mini-miert. Bei geringem Kontrast ist die Beleuchtungs-stärke stark hinaufzusetzen, um annähernd gleicheLeseleistung zu erreichen.

Die Leuchtdichte einer Schreibtischplatte sollte nichtkleiner als 1/3 der Leuchtdichte von Dokumentensein. Das gleiche Verhältnis wird für die Leuchtdich-te der Arbeitsfläche zur Umgebung empfohlen.

Farbwiedergabe

Die Farbwiedergabe ist die Eigenschaft einer Licht-quelle, die Farben eines angestrahlten Objektes„richtig“ wiederzugeben. Das farbige Sehen basiertauf der Reflexion des auftretenden Lichts in der je-weiligen Wellenlänge der Farbe. Eine gute Beleuch-tung ermöglicht eine korrekte Farbwahrnehmung.Die Güte der Farbwiedergabe wird in Farbwiederga-bestufen (FW) und im Farbwiedergabeindex (Ra), alsMaß für die „Farbtreue“, klassifiziert. Je kleiner derRa-Index ist, desto schlechter sind die Farbwieder-gabe-Eigenschaften.

Farbwiedergabestufe Farbwiedergabeindex1 A / 1 B 100-90% / 90-80%2 A / 2 B 80-70% / 70-60%3 60-40%4 unter 40%

Lichtfarbe

Die Lichtfarbe ist der Farbeindruck, den das Licht ei-ner Lampe auf einer weißen Fläche erzeugt. Die

Lichtfarben werden in folgende Farbtemperaturbe-reiche (Kelvin) unterschieden:

Tageslichtweiß (tw) über 5.000°K (Blauanteil)Neutralweiß (nw) 3.300 bis 5.000°KWarmweiß (ww) unter 3.300°K (Rotanteil)

Diese Zuordnung sagt jedoch nichts über die Farb-wiedergabe-Eigenschaften einer Lampe aus. Es istnicht möglich, aus der Lichtfarbe einer Lampe aufdie Qualität der Farbwiedergabe zu schließen.

Zur Beleuchtung verwendet man in der Regel wei-ßes Licht, da es die Farben am natürlichsten wieder-gibt. Durch den Einsatz anderer Lichtfarben (mit Far-ben beschichtete Lampen, zum Beispiel Silber, roséoder Gold) lassen sich Raumstimmungen beeinflus-sen und Effekte erzielen.

Lichtrichtung/ Schattenbildung

Die Anordnung der Leuchten und ihre Lichtverteilungbestimmen Lichtrichtung und Schattenbildung, wasfür ein räumliches Sehen und Erkennen von Formenund Strukturen erforderlich ist.

Beim Schreiben bevorzugen die meisten Menscheneinen Lichteinfall von links oben, da eine störendeSchattenbildung vor der schreibenden Hand vermie-den wird.

Eine diffuse Beleuchtung lässt die Form eines Ge-genstandes nicht eindeutig erkennen und ergibt eineals unangenehm empfundene Schattenarmut undMonotonie.

Im Gegenteil dazu bilden punktförmige Lichtquellenmit extrem gerichtetem Licht tiefe Schatten mit har-ten Schattenrändern. In diesen „Schlagschatten“ istfast nichts mehr zu erkennen (Gefahrenquelle - fal-sche Treppenbeleuchtung).

Beleuchtung im Haus

VorzimmerDer Flur stellt die Visitenkarte der Wohnung oder desHauses dar. Er sollte beim Betreten spontan Raum-ästhetik, Wohnlichkeit und Lebensstil vermitteln.Durch dekorative und zugleich zweckmäßige Leuch-ten kann dieser Bereich „ins rechte Licht“ gesetztwerden.

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Für eine angenehme Allgemeinbeleuchtung sorgenDeckenanbau- und Einbauleuchten. Aber auchStrahler, an Stromschienen montiert, die gebündel-tes Licht in verschiedene Richtungen lenken, sindeinsetzbar. Im Bereich von Spiegel und Garderobe istdarauf zu achten, dass blendfreies, weißes Licht,beispielsweise von Wand- oder Deckenleuchten,nicht den Spiegel, sondern den Betrachter anstrahlt.Auch Einbauspots können in der Garderobe gut inte-griert werden.

StiegenhausIm Treppenhaus hat die Sicherheit Vorrang. Ob anDecke oder Wand montiert, in die Treppe eingebautoder an der Wandbegrenzung der Stufen ange-bracht: die Leuchten müssen ein müheloses Erken-nen jeder einzelnen Trittstufe, insbesondere der vor-deren Kanten gewährleisten.

Nur bei kurzen Schatten sind die Stufen deutlich zuunterscheiden. Sinnvoll sind daher Leuchten mitbreiter Lichtverteilung. Stark gebündeltes Licht vonStrahlern eignet sich dagegen weniger. Im allgemei-nen genügt eine Beleuchtungsstärke von 200 Lux.Treppen mit einem dunklen Belag, der wenig Lichtreflektiert, benötigen mehr Lux.

Wenn das Treppenhaus außerhalb der Wohnungüber mehrere Etagen geht, ist eine Lichtschaltungmit einem entsprechend großen Intervall erforder-lich.

WohnzimmerDie Frage, was wann und wo geschieht, ist ein guterEinstieg für Überlegungen zur Beleuchtung. Lichtzum Lesen erfordert eine ausreichende Helligkeit,die Vermeidung von Blendung und eine nicht zu en-ge Begrenzung des beleuchteten Bereichs.

Tischleuchten mit 100 W bestückt und auf höherenSideboards placiert, geben gutes Licht zum Lesenund die erwünschte Aufhellung der Umgebung.

Ebenso sind Deckenfluter mit zusätzlicher, meistschwenkbarer Leselampe indirekt raumwirksam undkönnen mit variablem Leselicht kombiniert werden.

Gespräche werden durch eine gleichmäßige Raum-beleuchtung mit hoher Beleuchtungsstärke begüns-tigt. Deckenfluter wirken vor allem bei hellen Wän-den und geben durch die Reflexion ein angenehmgestreutes Licht.

KücheIn der Küche ist eine gute Allgemeinbeleuchtungwichtig, besonders im Bereich der Bewegungsflä-chen sollte ein ausgeglichenes Beleuchtungsniveaugeschaffen werden.

Das Licht darf eher mild ausfallen, was den Vorteilhat, dass auf den Arbeitsflächen keine hartenSchlagschatten entstehen. Zu empfehlen ist der Ein-satz einer hellen Mittelleuchte mit direkter, breit-strahlender Lichtverteilung.

Als Arbeitsplatzbeleuchtung eignen sich unter denOberschränken Leuchten für stabförmige Leucht-stofflampen, Kompakt-Leuchtstoff-Lampen oderEinbaudownlights für Niedervolt-Halogen-Glühlam-pen mit warmweißer Lichtfarbe, einzeln schaltbarund mit Abschlussblenden. Über dem Herd sindLeuchten in der Dunstabzugshaube zu empfehlen.

EsszimmerDer Tisch zum Essen, Arbeiten, Spielen und als Ortfür Gespräche ist der Mittelpunkt der Wohnung. Aufdie Tischfläche konzentriertes Licht unterstreichtseine Bedeutung. Die richtige Placierung von Hänge-leuchten ist etwa 60 cm über der Tischfläche, knappüber der Augenhöhe der sitzenden Personen.

Auch die Form und die Größe des Tisches ist zu be-rücksichtigen. Bei runden, ovalen oder eckigen Ti-schen sind Leuchten mit 35 bis 60 cm Durchmesserzu empfehlen. Bei länglichen bzw. ausziehbaren Ti-schen wird man Balken oder eine Reihe kleinerLeuchten wählen.

Der Einbau eines Dimmers im Schalter bietet dieMöglichkeit, die Helligkeit am Tisch entsprechendder gewünschten Atmosphäre zu regulieren.

ArbeitszimmerDie Arbeitsplatzbeleuchtung ist ein Teil der Allge-meinbeleuchtung. Hohe Helligkeitskontraste zwi-schen dem Nahbereich und Umfeld wirken ermü-dend und sollten vermieden werden.

Bei Schreibtischen sind starke, schwenkbare Leuch-ten zu empfehlen. Eine baugleiche Stehleuchte fürStimmungs- und Funktionslicht steht neben demSchreibtisch. Das dimmbare Halogenlicht des De-ckenfluters wird vornehmlich nach oben gelenkt, eingeringer indirekter Lichtanteil fällt durch die verglas-te Mitte nach unten.

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Auf Bildschirmen dürfen sich keine hellen Fenster-flächen oder Leuchten spiegeln. Hier können indirektwirkende Wandleuchten eingesetzt werden.

Bei größeren Arbeitsplätzen können größere Spie-gelrasterleuchten oder auch T-förmige Dreibanden-Leuchtstofflampen verwendet werden.

Kinderzimmer

Kinder bewohnen Mehrzweckräume, in denen siespielen, Schulaufgaben machen und schlafen. DerLichtbedarf besteht vor allem an Tischen, auf denfreien Bodenflächen und am Bett.

Da sich die Raumnutzung von Jahr zu Jahr ändernkann, ist es zweckmäßig, von vornherein für Licht zusorgen, das auch den Ansprüchen heranwachsenderKinder genügt.

Als Grundbeleuchtung sind eine indirekte Mittel-leuchte oder schwenkbare Spots geeignet, die dasLicht gut verteilen. Bei den Betten sollte das Lichtsowohl zum Lesen ausreichen, als auch eine Orien-tierungshilfe in der Nacht bieten.

Generell ist darauf zu achten, dass die Lampen sta-bil sind und der Beanspruchung durch Kinder stand-halten. Aber auch die Farbe und das Design spieleneine sehr große Rolle.

Badezimmer

Jeder Tag beginnt und endet im Badezimmer, des-sen Stellenwert immer mehr an Bedeutung gewinnt.Eine gute Beleuchtung ist daher mit sehr gutenFarbwiedergabeeigenschaften (Stufe 1A oder 1B) fürein natürliches Aussehen verbunden. Das perfekteLicht wird durch mehrere Deckenstrahler mit vorge-setzten mattierten Glasdiffusoren erreicht, die dasLicht von Niedervolt-Halogen-Glühlampen wie Ta-geslicht wirken lassen.

Beim Spiegel selbst sind Spots günstig, die blendfreieingestellt werden können oder aber Wandlampenaus Opalglas. Auch ein beleuchteter und höhenver-stellbarer Kosmetik- und Rasierspiegel wird raschunentbehrlich.

Alle Leuchten im Bad sollten fest installiert und jenach Montagebereich mit Schutzart IPX4 (Spritz-wasser) bis IPX7 (in der Dusche) versehen sein.

SchlafzimmerIm Schlafzimmer steht eine angenehme Atmosphäreim Vordergrund, Schrankwände sollten zweckmäßigbeleuchtet werden.

Für das Licht am Bett genügen geringe Watt-Zahlen,wobei eine getrennte Schaltung individuelle Ge-wohnheiten berücksichtigt und eine gegenseitigeStörung ausschließt. Die Lampen sollten schwenk-bar sein, damit sie zum Lesen entsprechend positio-niert werden können.

Bei Wandschränken sind vor allem Halogen-Strahleroder Einbaulampen geeignet, die in Reihe angeord-net sind und so eine Verschattung durch offene Tü-ren minimieren.

Für ein angenehmes indirektes Licht können Bilder-lampen oder auch eine Stehlampe bzw. Deckenfluter sorgen, deren Helligkeit mit Dimmernden Bedürfnissen angepasst werden kann.

Leuchtmittel

Die traditionelle Glühlampe hat ausgedient. Sie ver-braucht zu viel Energie, der Anteil an emittiertemLicht beträgt lediglich 5%, während 95% der einge-setzten elektrischen Energie als Wärme verloren ge-hen. Darum ist seit 1.9. 2012 der Verkauf von Glüh-lampen ab 25 Watt in der EU per Gesetz verboten

Alternativen zu den herkömmlichen Glühbirnen sinddie Halogen-Glühlampen mit ihrem brillanten Licht.Sie sind in allen vertrauten Glühlampenformen undFassungen erhältlich, haben eine wesentlich längereLebensdauer und sparen 30% Energie gegenüberden alten Glühbirnen

Als weitere Alternative bieten sich die Kompakt-Leuchtstofflampen (Energiesparlampen ) an, dieebenfalls mit den gängigen E 27 und E 14 Sockelnangeboten werden. Sie haben einige Nachteile: nurdie höherpreisigen Energiesparlampen geben dasLicht in einer annähernden Spektralbreite wiederwie die Glühbirnen und die Halogenlampen, undauch nur diese eignen sich teilweise für den Einsatzin dimmbaren Leuchten. Auch das nicht unmittelba-re Erreichen der vollen Leuchtstärke kann ein Pro-blem sein. Allerdings sind sie äußerst wirtschaftlich,zum Beispiel entspricht eine Energiesparlampe mitnur 16 Watt Lampenleistung einer 75 Watt Glühbirne

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und diese Energiesparlampe spart pro Jahr rund 10EUR an Stromkosten!

LED (Licht Emittierende Dioden) als Leuchtmittel er-obern den Markt, denn diese bieten viele Vorteile:LEDs benötigen weniger Energie bei gleicher Licht-menge und erzeugen im Vergleich zu klassischenGlühbirnen weniger Wärme bei sehr hoher Lebens-dauer.

Achten Sie beim Kauf von LED-Leuchtmittel auf:● Angaben über die Leuchtkraft in Lumen. Einer 60

Watt Glühbirne entsprechen 600 - 700 Lumen.● Durchschnittliche Lebensdauer in Stunden● Abstrahlwinkel

kleiner Leuchtradius erfordert kleinen Abstrahl-winkel, großer Leuchtradius erfordert großen Ab-strahlwinkel

● FarbtemperaturMaß des Farbeindrucks für behagliche Beleuch-tung sollte zwischen 1.500 K (Kerze) und 2.800 K(klassische Glühbirne) liegen.

Tipp: www.oekohaus.net

WärmeentwicklungDamit die Leuchtmittel kleiner werden, gleichzeitigjedoch bei geringerem Stromverbrauch das gleicheLicht bringen, wurden Niedervoltlampen (12V), dieimmer mit einem Transformator betrieben werdenmüssen, entwickelt. Je nach Einsatz der Halogen-Glühlampe wird der Reflektor speziell beschichtet.

Kaltlichtspiegellampen lassen ca. 60% der Wärmenach hinten austreten, sodass diese Lampen sichbesonders zur Beleuchtung wärmeempfindlicherGegenstände, wie z.B. Bilder eignen.

Werden jedoch die Leuchten als Einbauleuchten ver-wendet, müssen Reflektorlampen mit Aluminiumbe-dampfung eingesetzt werden, da diese Lampen90% der Strahlungswärme in Leuchtrichtung abge-ben. Die Erwärmung im Hohlraum bleibt so gering,dass keine Brandgefahr besteht.

Dimmen und LebensdauerDimmen bedeutet stufenlose Regelung der Helligkeitvon Lampen. Es gibt folgende Dimmerarten:

1.Glühlampen: Jeder Dimmer ist geeignet. 5% Un-terspannung = Verdopplung der Lebensdauer auf2.000 Stunden.

2.Konventionelle Trafos: Phasenanschnittdimmer –Bezeichnung: „Dimmer für Halogentrafos“. 5% Un-terspannung = +60% Lebensdauer.

3.Elektronische Trafos: Phasenabschnittdimmer –Bezeichnung: „Für elektronische Trafos“. MaximaleKabellänge 2 m als Funkschutz!

Achtung: Falsche Dimmer können zum starken Flackern desLichtes führen und durch große Stromspitzen dieTrafos beschädigen. Bedingt durch die Technik desDimmens ist bei Transformatoren mit einem Anstiegder Geräuschentwicklung zu rechnen.

Sicherheit von Leuchtmitteln

Platzschutz:Glühlampen haben im Sockel eine Sicherung einge-baut, die bei einem Defekt der Glühwendel verhin-dert, dass durch einen Lichtbogen ein zu hoherDruck im Glaskolben entsteht, der das Glas zersprin-gen ließe.

Halogenglühlampen haben entweder eine Scheibevor der Leuchte oder es wird der Druck im Glaskol-ben stark reduziert (Niederdrucktechnik). Dadurchwird jedoch leider gleichzeitig die Lebensdauer aufmaximal 2.000 Stunden stark reduziert.

UV-StopHalogenlicht strahlt höhere Anteile an UV-Licht ausals herkömmliche Leuchtmittel. Zum Schutz diententweder eine Frontscheibe oder noch besser einspezielles Glas des Kolbens, das UV-Strahlen he-rausfiltert. Diese Leuchtmittel tragen die Bezeich-nung „UV-Stop“.

Licht schafft humane Lebensbedingungen zu Hauseund bei der Arbeit. Bei der Beleuchtung eines Rau-mes sollte der Zweck, die Beleuchtungsstärke unddie Lichtfarbe der Beleuchtung sorgfältig aufeinan-der abgestimmt werden.

Gutes Licht zahlt sich aus und ist deshalb immerwirtschaftlich.

Unser Tipp!

Kaufen Sie nur Markenenlampen, denn diese haben eine höhere Lebensdauer.

Wählen Sie für jeden Einsatz das richtige energiesparende Leuchtmittel.

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Farben können sich positiv, aber auch negativauf die Psyche der Menschen auswirken.Wenn eine bunte Farbe passt, dann beeinflusstsie den Menschen positiv. Passt sie nicht, kommtes zu Aufregung, Unruhe und Ablehnung. Pastellfarben haben eine sanfte, unterschwelligeWirkung. Gut aufeinander abgestimmt, harmoni-sieren sie und wirken auf uns ausgleichend. Unbunte Farben, wie ein dezentes Grau, könnenin der Umgebung lebendiger Farbtöne schönsein. Aber nur Schwarz, Weiß, Grau und Nirostaim Haus zu verwenden ist auf Dauer trostlos.

RotRot gilt als Farbe des Blutes und des Feuers. Hass,Krieg, Blutvergießen und Aggression stehen Kraft,Liebe, Wärme und Leidenschaft gegenüber.

GelbGelb symbolisiert das Sonnenlicht. Als Farbe desLichts und der Wärme wirkt Gelb anregend, aufhei-ternd und erwärmend. Gelb strahlt Optimismus, Le-bensfreude, Heiterkeit, aber auch Extrovertiertheitaus. Während der "richtige" Gelbton belebend wirkt,kann ein "falscher" Gelbton eine bedrückende undbeängstigende Wirkung haben.

BlauBlau gilt als Farbe des Wassers und des Himmels.Das Blau des Wassers gilt als Farbe der Tiefe, derRuhe, Entspannung, Stille und Konzentration.Das Himmelblau symbolisiert die Ferne, die Unend-lichkeit, das Göttliche und das Geistige.Blau kann aber auch für Kälte, Emotionslosigkeit,Distanziertheit und Unfreundlichkeit stehen.

OrangeOrange wird aus Rot und Gelb gemischt. Es vereinigtdie positiven Eigenschaften der Lebensfreude undHeiterkeit von Gelb mit der Stärke und Leidenschaftvon Rot. Es stimuliert sowohl den Körper als auchden Geist und vermittelt Ausgelassenheit, Freude, Vi-talität, Fröhlichkeit, Spaß, Sinnlichkeit, Sicherheitund Wärme.

Zu dunkel wirkt es braun, zu hell wirkt es süßlich. Istdie Mischung falsch, kann Orange aufdringlich, wir-ken. Es sollte mit Bedacht eingesetzt werden.

Violett

Violett als dunkle Mischfarbe aus Rot und Blau kannsowohl anregend, als auch beruhigend auf uns wir-ken. Die Wirkung von Violett ist deprimierend, me-lancholisch, sehnsüchtig und stimmt traurig. Ein ge-sättigtes Violett kann als aufdringlich, dekadent, ei-tel, unnatürlich und unsicher wirken.

Grün

Ein gedämpftes Grün ist die Farbe der Harmonie unddes Gleichgewichts. Als Farbe der Natur steht Grünfür Erfrischung, Gesundheit, Leben und Naturver-bundenheit. So ein Grün wirkt auf uns beruhigendund wird als sehr angenehm empfunden.

Giftgrün kann aber auch schreiend wirken.

Bei Grün kommt es außerdem sehr stark auf die Be-schaffenheit der Oberfläche an.

Weiß

Weiß zählt zu den unbunten Farben, zu denen auchSchwarz und Grau gehören. Als hellste aller Farbenbedeutet Weiß die Reflexion von Licht. Weiß symbo-lisiert Ordnung, Sauberkeit und Unschuld.

Edle, weiße Flächen stellen einen neutralen Hinter-grund dar und bieten allen anderen Farben die Mög-lichkeit kräftiger zu wirken.

Grau

Grau wirkt nüchtern, sachlich, unaufdringlich undunauffällig. Sieht man jedoch genauer hin, so be-merkt man eine große Vielfalt in den Grautönen.

In der Raumgestaltung wirkt Grau meist deprimie-rend, eintönig, kraftlos, langweilig und trostlos. Eszeigt oft den fehlenden Mut zur Farbe.

Schwarz

Schwarz ist die dunkelste aller Farben. Schwarzwirkt sowohl bedrohlich als auch faszinierend. Abso-lutes Schwarz verschluckt alle Muster und Struktu-ren. Als Hintergrund bringt Schwarz die bunten Far-ben zum Leuchten, als Beimischung jedoch zum Er-löschen. Schwarz ist die Summe aller Körperfarben.Licht und Energie werden vollkommen absorbiert,ein absoluter Nullpunkt.

WIE FARBEN WIRKEN

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TERMINPLANUNG UND BAUDOKUMENTATIONSehr wichtig ist die Reihenfolge der vorher bisins kleinste Detail geplanten Arbeiten und derenTermine. Ein Durcheinander bei den Professio-nisten verursacht Mehrkosten, das Warten aufLieferungen bedeutet eine Verzögerung bei derFertigstellung. Aber auch bei bester Planungkönnen durch eine schlechte Witterung unddurch die Urlaube Terminverschiebungen eintre-ten. Dokumentieren Sie den Baufortschritt in ei-nem Bautagebuch um den Bauablauf sowie et-waige Terminänderungen stets erfolgreich imGriff zu haben. Fotografieren Sie soviel wie mög-lich – um auch eventuelle Bauschäden doku-mentieren zu können!

Unser Tipp!

Alle Arbeiten, die Feuchtigkeit in das Bauwerk ein-bringen, wie Innenputz und Estrich, sollen noch vordem Winter erledigt werden, damit der Bau über dieWintermonate mit Unterstützung einer Heizung voll-kommen austrocknen kann. Erst im Frühjahr solltendann die Fassadenarbeiten durchgeführt werdenund mit dem Einrichten und dem Bezug des Hausesbegonnen werden.

Soll die Bauzeit, aus welchen Gründen auch immer,verkürzt werden, so stehen folgende Maßnahmenzur Verfügung:● Wahl einer Trockenbau-

variante – z. B. Holzbau– Trockenzeiten könnengrößtenteils entfallen, dasehr wenig Feuchtigkeitin das Bauwerk einge-bracht wird. Der Einsatzvon Trockenestrich,Gips- und magnesitge-bundenen Heraklithplat-ten (speicherwirksameMasse) anstatt des Put-zes sind Möglichkeiten,die Bauzeit stark zu ver-kürzen.

● Bau eines Hauses, vondem fertige Pläne beste-

hen, weil es bereits mehrere Male gebaut wurde.In Österreich gibt es etwa 100 Baumeister, die bisins kleinste Detail durchgeplante Einfamilienhäu-ser zum Fixtermin und Fixpreis anbieten.

● Einsatz eines eingespielten Teams von Professio-nisten, die eine Terminkoordination aufgrund vonlangjährigen Kooperationen von sich aus durch-führen, sodass keine unnötigen Wartezeiten ent-stehen.

● Einsatz von Fertigdecken, womit die Bauzeit starkverkürzt werden kann, weil die Zeit für die Aushär-tung des Betons wegfällt.

● Kondensationstrocknung zur Austrocknung jenerBaufeuchte, die in allen Mauerwerken vom Kellerbis zum Dach enthalten ist, damit von Anfang anein behagliches Wohnraumklima gegeben ist. Ins-besondere geht es dabei um die Entfernung jenerenormen Feuchte, die durch das Betonieren, denInnenputz und den Estrich in das Haus einge-bracht wurde.

Unsere Buchtipps!

Abwicklung von Bauvorhaben

ISBN 978-3-481-02826-8

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2 PLANUNG

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Das Bauarbeitenkoordinations-gesetz (BauKG) ist seit 1999 inKraft und verpflichtet alle Bau-herren zur Koordinierung derBauarbeiten insbesondere inHinblick auf Arbeitssicherheit.Ziel des Bauarbeitenkoordina-tionsgesetzes (BauKG) ist, dieArbeitsunfälle durch besserePlanung, Arbeitsvorbereitungund Baustellenorganisation zureduzieren sowie die Kostenfür Fehlleistungen in der Vor-bereitungsphase bedingt durchQualitätsmängel zu vermeiden.

Kernpunkt des BauKG ist in ersterLinie die Einhaltung der Mindest-vorschriften für den Sicherheits-und Gesundheitsschutz auf derBaustelle.

Bauherr im Sinne dieses Geset-zes ist jede natürliche und juristi-sche Person, in deren Auftrag einBauwerk ausgeführt wird. Danicht alle Bauherren fachkundigsind, hat der Gesetzgeber dieMöglichkeit eingeräumt, einensogenannten Projektleiter(PLBauKG) zu bestellen. Dieserübernimmt stellvertretend für denBauherrn die Rechte und Pflich-ten. Der Projektleiter hat diePflicht, Koordinatoren einzuset-zen, welche über eine entspre-chende Ausbildung (z. B. HTL, FH

oder TU bzw. einschlägige Meis-terprüfung) und eine mindestens3-jährige Berufserfahrung ent-sprechend der Koordinationsauf-gabe verfügen.

Bei Einfamilienhausbaustellensind ein Planungskoordinator undein Baustellenkoordinator zu be-auftragen. Dies kann auch einund dieselbe Person sein. DasGesetz verbietet es auch nicht,einen ausführenden Baumeisterdamit zu beauftragen. Rechtzeitigvor Baubeginn muss der Bauherrdie Baustelle mit einer „Voran-kündigung“ an das Arbeitsin-spektorat melden. Diese ist dannwährend der gesamten Bauzeitauf der Baustelle sichtbar auszu-hängen. Bei Änderungen ist dieseVorankündigung anzupassen.

Diese Vorankündigung muss fol-gende Angaben beinhalten:● Datum der Erstellung

● genauer Standort der Baustelle

● Name und Anschrift des Bau-herrn

● Bauleiter, Planungs- und Bau-stellenkoordinator

● Art des Bauwerks

● voraussichtl. Beginn und Dauerder Arbeiten

● voraussichtl. Höchstanzahl derBeschäftigten

● Anzahl der tätigen Unterneh-men und Selbstständigen

● Namen der bereits beauftrag-ten Unternehmen

Der Planungskoordinator hat dieAufgabe, aufgrund der Pläne,dem zeitlichen Ablauf der Bau-ausführung, der notwendigenausführenden Gewerke und denörtlichen Gegebenheiten einenSicherheits- und Gesundheits-schutzplan (SiGe-Plan) sowie ei-ne Unterlage für spätere Arbeitenzu erstellen.

Der Baustellenkoordinator hat da-für zu sorgen, dass alle ausfüh-renden Unternehmen die im SiGe-Plan festgehaltenen Sicherheits-maßnahmen einhalten. Dafür hater regelmäßige Baustellenbesu-che durchzuführen, die er proto-kollieren muss. Der Bauherr bzw.der Projektleiter hat auf die Unter-nehmen einzuwirken, dass die imProtokoll beanstandeten Sicher-heitsmängel behoben werden.

Die Einhaltung des BauKG wirddurch das Arbeitsinspektorat fürBauarbeiten überwacht. BeiNichteinhaltung kann es zu Geld-strafen zwischen 150 und 7.000Euro kommen.

ÖNORMEN B 2107 Teil 1 – Teil 3„Umsetzung des Bauarbeitenko-ordinationsgesetzes (BauKG)“

BAUARBEITENKOORDINATIONSGESETZ

Unsere Buchtipps!

Baukoordination

ISBN 978-3-85212-126-0

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2PLANUNG

Als Bauherr möchte man natür-lich möglichst frühzeitig wissen,mit welchen Kosten man zu rech-nen hat. Planen Sie mit einemBaumeister oder einem Architek-ten, liegt die Ermittlung dieserGesamtkosten in seinem Aufga-benbereich. Planen Sie selbst,müssen Sie sich auch um einerealistische Ermittlung der Ge-samtkosten kümmern.

Zu diesen Gesamtkosten gehörennicht nur die reinen Baukosten,sondern auch die Grundstücks-kosten, die Kosten für die Gebäu-deerschließung, diverse Gebüh-ren für Kanal-, Strom- und Was-seranschlüsse, Honorare für Ver-messer, Bodengutachter oder diePlaner selbst, Außenanlagen und

vor allem auch die Finanzie-rungskosten (Darlehenszinsen).

Je nach Planungsstufe werden dieKosten immer exakter ermittelt:

In der Vorentwurfsphase werdendie Baukosten auf Grundlage desumbauten Raumes und derWohnfläche grob geschätzt.

In der Entwurfsphase werden dieKosten des Hauses nach einzel-nen Gewerken aufge-gliedert oder – im Fal-le, dass der Baumeis-ter als Generalunter-nehmer beauftragtwird – als Gesamt-summe ermittelt.

Auf zahlreichen Web-sites von Wohnbau-banken, Kreditunter-

nehmen und Baufirmen ist es fürHausbauer heute möglich, einezumindest grobe Kostenermitt-lung selbst durchzuführen. Mangibt Grundstückskosten, Neben-gebühren, ermittelte Baukosten,Finanzierungskosten mit der Kre-ditlaufzeit und Verzinsung ein underhält die Information, ob der Bauin Gegenüberstellung zum Ein-kommen leistbar ist.

BAUKOSTENPLANUNG

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BaukostenplanungkompaktPraxistipps und Arbeits-hilfen zur sicheren Kos-tenermittlung, -steuerungund -kontrolleISBN 978-3-481-03002-5

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Wer Freude an an der Gestaltung der eigenen vierWände, handwerkliches Geschick und vielleicht einbegrenztes Budget hat, der kann vieles in Haus undGarten selbst erledigen, egal ob es sich um einenNeubau, die Renovierung eines Althauses oder dieregelmäßige Wartung und Instandhaltung von Hausund Garten handelt. „Unser Haus“ erläutert in diesemKapitel Grundsätze sowie einige nützliche Kniffe.

Nur von schwierigen und gefährlichen Aufgabensollte man unbedingt die Hände lassen und entwe-der eine Fachfirma beauftragen oder unter fachkun-diger Aufsicht arbeiten.

DIY- Prinzipien

Wissen und Information sind auch beim Selberma-chen das A und O, denn das selbst gefertigte Bau-werk soll auch brauchbar und ansehnlich sein. Da-rum informieren Sie sich vor Beginn der Arbeitenausführlich über die notwendigen Materialen undfachgerechten Arbeitsabläufen. Mit diesem Wissens-stand können Sie immer noch vorher entscheiden,ob Sie sich für das Selbermachen entscheiden oderdoch lieber die anstehenden Arbeiten einem Hand-werker übergeben.

→ Beginnen Sie am Anfang mit einfachen Arbeiten,um sich an DIY zu gewöhnen und ein Erfolgserlebniszu haben. Erst später sollte man Arbeiten angehen,die einen höheren Schwierigkeitsgrad haben. An-fänglich ist es auch ratsam, zusammen mit DIY-Er-fahrenen zu arbeiten.

→ Der etwas fortgeschrittene Heimwerker machtschon erfolgreich die Arbeitsvorbereitung selbst, d.h. er beschafft sich selbst größtenteils die erforderli-chen Baumaterialien und Werkzeuge. Bei noch offe-nen Fragen wendet er sich an den Baustoffhandeloder informiert sich bei Verkäufern in Baumärkten.Hilfreich für alle DIY-Praktiker sind auch praxisnaheKurse und Workshops zu einzelnen Themen, dieauch von Baumärkten angeboten werden.

Wenn folgende Punkte eingehalten werden, danngelingen Ihre Heimwerkerprojekte:

→ PlanungGut geplant ist schon die halbe Miete. KalkulierenSie ausreichend Zeit für eine gründliche Planungein. Je umfassender die geplanten Arbeiten sind,desto detaillierter muss die vorausgegangene Pla-nung sein.

→ Bereitstellung von Material und Werkzeug

Aus der Planung ergeben sich auch der Material-,Werkzeug und Schutzausrüstungsbedarf. Daraus er-stellen Sie eine Material-, Werkzeug- und Schutz-ausrüstungsaufstellung. Alle nicht vorhandenenWerkstoffe, Arbeitsgeräte und Schutzausrüstungenwerden auf eine Einkaufsliste gesetzt und im ein-schlägigen Handel besorgt. Bei den Werkstoffen et-was mehr berechnen, damit dann z. B. am Wochen-ende nicht die Grundstoffe ausgehen. Auch könnenmeist die nicht benötigten Produkte in ungeöffneterOriginalverpackung zurückgegeben werden. Den-noch sollte man sich unbedingt vor Kauf über dieRückgabebedingungen erkundigen.

→ Arbeitssicherheit

Heimwerken ist Arbeit und das bedeutet, passendeSchutzausrüstungen zu verwenden. Benutzen Siedaher bei allen Arbeiten, die ein Sicherheitsrisikobergen, die entsprechende persönliche Schutzaus-rüstung wie Helm, Schutzbrille, Atemschutz, Arbeits-handschuhe, Gehörschutz, Arbeitsschuhe usw. DieSchutzausrüstung hat denselben Stellenwert wie dieWerkzeugsammlung.

→ Helfende Hände

Auch als Heimwerkerprofi kann man helfende undzusätzliche Hände immer gut gebrauchen. Damitlassen sich manche Arbeiten einfacher und rascherumsetzen. Auch bei unerfahrenen Heimwerkern bie-tet sich das gemeinschaftliche Arbeiten an.

→ Professionist notwendig

Bei gewissen Arbeiten wie Elektroanlagen, Statik,Anschlüssen an das öffentliche Versorgungsnetz(Strom, Gas, Wasser, Telekommunikation und Ab-wasser) sind befugte Handwerker notwendig undgesetzlich vorgeschrieben. Trotz dieser Vorschriftenbleiben noch viele Einsatzfelder für die DIY.

→ Beachten Sie unbedingt die Baugesetze undRaumordnungsvorschriften der jeweiligen Bundes-länder bei der Planung eines Bauprojektes.

Wenn Sie eine Förderung in Anspruch nehmen wol-len, holen Sie unbedingt vor Planungsbeginn die Un-terlagen ein. Viele Förderungen fordern ordnungsge-mäß bezahlte Firmenrechnungen inklusive Arbeits-zeit, weshalb sich dann oft das Selbermachen nichtmehr lohnt.

Do it yourself (DIY)

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Schon vor dem Kauf eines Baugrundes sollteman sich über die Bodenbeschaffenheit, die Hö-he des Grundwasserspiegels und etwaige Hin-dernisse informieren. Dazu gehören Bäume, dienicht gefällt, denkmalgeschützte Gebäude, dienicht abgerissen werden dürfen, oder vergesse-ne Bauwerksreste im Boden wie Kabel und Ka-näle. Auskunft erhält man dazu beim Vorbesit-zer, bei Nachbarn, im Gemeindeamt, oder bei ei-nem ortsansässigen Erdbauunternehmen.

Wenn aufgrund der bisherigen Nutzung die Gefahrbestehen könnte, dass der Boden verunreinigt ist,kann man aus Bodenproben entsprechende Schlüs-se ziehen. Am besten sichern Sie sich jedoch beimVorbesitzer vertraglich für den Fall ab, dass Altlastenauftreten, sodass er für eine etwaige teure Entsor-gung aufzukommen hat oder der Grundkauf in ei-nem solchen Fall rückgängig gemacht werden kann.

Bodengutachten

Vor Baubeginn ist unbedingt eine Bodenuntersu-chung mittels Bodenprüfung durchzuführen, um dieTragfähigkeit des Bodens für die statische Bemes-sung zu ermitteln. Bodengutachten dienen aber all-gemein der Sicherheit in Zusammenhang mit derPlanung und Errichtung. Damit können Grundwas-serstände ebenso ermittelt werden wie die Notwen-digkeit für besondere Gründungen, Wasserhaltungs-maßnahmen oder Böschungssicherungen. Das Er-gebnis ist auch eine wichtige Grundlage für die Aus-schreibung und etwaige Anschüttungen amGrundstück.

Mit der Erstellung von Bodengutachten können Sieeinen Ziviltechniker, ein Ingenieurbüro oder einenBaumeister beauftragen. Für ein Einfamilienhaussollte ein solches Gutachten nicht mehr 3.000 Eurokosten.

Die sieben Bodenklassen

In Österreich werden die Bodenklassen gemäßÖNORM B 2205 hinsichtlich der Art der Gewinnungin sieben Bodenklassen eingeteilt:

Bodenklasse 1Mutterboden, Zwischenboden

Diese Schichten eignen sich nicht zum Bauen undmüssen daher abgetragen werden.

Der Mutterboden (Humus) ist die oberste Schicht,die besonders reich an Organismen ist. Diese wirdfür die spätere Gartengestaltung auf der Baustellezwischengelagert.

Der Zwischenboden ist ein dunkelgrau, dunkelbraunoder gefleckt gefärbter Boden zwischen dem Humusund dem Mineralboden.

Bodenklasse 2Wasser haltender Boden, Schöpfboden

Auch diese Böden (Schlamm) eignen sich nicht zumBauen. Sie müssen ausgetauscht werden.

Bodenklasse 3Leichter Boden (loser Boden)

Diese Böden bestehen aus nicht bindigem Sandoder Kies. Bei diesen Böden ist ein flacher Bö-schungswinkel einzuhalten und im Extremfall eineSpundwand zur Absicherung der Baustelle vor stän-dig nachrutschendem Sand einzuschlagen.

Bodenklasse 4Mittelschwerer Boden (Stichboden)

Diese Böden bestehen aus einem stark lehmigemSand, sandigem Lehm oder Löss. Diese Böden sindzum Bauen sehr gut geeignet.

Bodenklasse 5Schwerer Boden (Hackboden)

Auch diese Bodenklasse ist zum Bauen bestens ge-eignet. Sie weist einen festen Zusammenhalt und ei-ne zähe Beschaffenheit auf. Es handelt sich dabeium einen fetten, steifen Ton, um Geröll mit Steinen,Bauschutt oder fest gelagerte Schlacke.

Bodenklasse 6Leichter Fels (Schrämmboden)

Ein locker gelagertes Gestein, das stark zerklüftet,bröckelig, schiefrig oder verwittert ist. Ein sehr guterUntergrund für ein Fundament, aber durch dasSchrämmen mit höheren Abbaukosten verbunden.

3AUSHUB, KELLER, FUNDAMENT

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BODENBESCHAFFENHEIT UND AUSHUB

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Verwendete Acrobat Distiller 8.0/8.1 Joboptions
Dieser Report wurde mit Hilfe der Adobe Acrobat Distiller Erweiterung "Distiller Secrets v4.0.0" der IMPRESSED GmbH erstellt.Registrierte Kunden können diese Startup-Datei für die Distiller Versionen 8.0/8.1 kostenlos unter http://www.impressed.de/DistillerSecrets herunterladen.ALLGEMEIN ----------------------------------------Beschreibung: Dateioptionen: Kompatibilität: PDF 1.3 Komprimierung auf Objektebene: Aus Seiten automatisch drehen: Aus Bund: Links Auflösung: 1200 dpi Alle Seiten Piktogramme einbetten: Nein Für schnelle Web-Anzeige optimieren: NeinPapierformat: Breite: 240.002 Höhe: 327.002 mmKOMPRIMIERUNG ------------------------------------Farbbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 300 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 450 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalGraustufenbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 300 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 450 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalSchwarzweißbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: CCITT Gruppe 4 Mit Graustufen glätten: AusRichtlinien: Richtlinien für Farbbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinien für Graustufenbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinen für monochrome Bilder Bei Bildauflösung unter: 1200 ppi (Pixel pro Zoll) IgnorierenFONTS --------------------------------------------Alle Schriften einbetten: JaUntergruppen aller eingebetteten Schriften: NeinWenn Einbetten fehlschlägt: AbbrechenEinbetten: Schrift immer einbetten: [ ] Schrift nie einbetten: [ ]FARBE --------------------------------------------Farbmanagement: Einstellungsdatei: None Farbmanagement: Farbe nicht ändern Wiedergabemethode: StandardGeräteabhängige Daten: Unterfarbreduktion und Schwarzaufbau beibehalten: Ja Transferfunktionen: Anwenden Rastereinstellungen beibehalten: NeinERWEITERT ----------------------------------------Optionen: Überschreiben der Adobe PDF-Einstellungen durch PostScript zulassen: Nein PostScript XObjects zulassen: Nein Farbverläufe in Smooth Shades konvertieren: Ja Geglättene Linien in Kurven konvertieren: Ja (Grenzwert für Glättung: 0.1) Level 2 copypage-Semantik beibehalten: Ja Einstellungen für Überdrucken beibehalten: Ja Überdruckstandard ist nicht Null: Ja Adobe PDF-Einstellungen in PDF-Datei speichern: Ja Ursprüngliche JPEG-Bilder wenn möglich in PDF speichern: Ja Portable Job Ticket in PDF-Datei speichern: Ja Prologue.ps und Epilogue.ps verwenden: Nein JDF-Datei (Job Definition Format) erstellen: Nein(DSC) Document Structuring Conventions: DSC-Kommentare verarbeiten: Ja DSC-Warnungen protokollieren: Nein EPS-Info von DSC beibehalten: Ja OPI-Kommentare beibehalten: Nein Dokumentinfo von DSC beibehalten: Ja Für EPS-Dateien Seitengröße ändern und Grafiken zentrieren: JaSTANDARDS ----------------------------------------Standards - Berichterstellung und Kompatibilität: Kompatibilitätsstandard: OhneANDERE -------------------------------------------Distiller-Kern Version: 8000ZIP-Komprimierung verwenden: JaASCII-Format: NeinText und Vektorgrafiken komprimieren: JaMinimale Bittiefe für Farbbild Downsampling: 1Minimale Bittiefe für Graustufenbild Downsampling: 2Farbbilder glätten: NeinGraustufenbilder glätten: NeinFarbbilder beschneiden: JaGraustufenbilder beschneiden: JaSchwarzweißbilder beschneiden: JaBilder (< 257 Farben) in indizierten Farbraum konvertieren: JaBildspeicher: 524288 ByteOptimierungen deaktivieren: 0Transparenz zulassen: NeinICC-Profil Kommentare parsen: JasRGB Arbeitsfarbraum: sRGB IEC61966-2.1DSC-Berichtstufe: 0Flatness-Werte beibehalten: JaGrenzwert für künstlichen Halbfettstil: 1.0RGB-Repräsentation als verlustfrei betrachten: NeinOptionen für relative Pfade zulassen: NeinIntern: Alle Bilddaten ignorieren: NeinIntern: Optimierungen deaktivieren: 0Intern: Benutzerdefiniertes Einheitensystem verwenden: 0Intern: Pfad-Optimierung deaktivieren: NeinENDE DES REPORTS ---------------------------------Die "Distiller Secrets" Startup-Datei ist eine Entwicklung derIMPRESSED GmbHBahrenfelder Chaussee 4922761 Hamburg, GermanyTel. +49 40 897189-0Fax +49 40 897189-71Email: [email protected]: www.impressed.de
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Bodenklasse 7Schwerer Fels (Sprengboden)

Der schwere Fels ist ein idealer Untergrund für einHaus, jedoch im Abbau etwa doppelt so teuer wiedie Bodenklasse 6. Ein Keller kann bei schweremFels nur mehr durch Sprengen hergestellt werden.

Die ÖNORM B 4430 Teil 1 „Zulässige Belastungendes Baugrundes Flächengründungen“ unterteilt denBaugrund wegen seines Verhaltens bei Belastungdurch Bauwerke in „gewachsenen Boden“ (Locker-gestein), in „Fels“ (Felsgestein) und in „geschüttetenBoden“.

Beim Aushub und den Vorbereitungsarbeiten vordem Betonieren der Fundamentplatte sind folgendePunkte zu beachten:

Abstecken und Kontrolle der Aushubtiefe

Der Bauherr hat vor Beginn mit dem Aushub für dasAbstecken der Höhen, Achsen, Straßenfluchten und

Baugrenzlinien, die für das Bauvorhaben nötig sind,Sorge zu tragen.

Der Gebäudeumriss wird rundum mit einer Zugabevon einem Meter als Arbeitsraum mittels Kalk amBoden deutlich sichtbar aufgezeichnet.

Grafik: Unser Haus

Außerdem wird in entsprechend großem Abstand anallen Eckpunkten, je nach dem erforderlichen Bö-schungswinkel, ein Schnurgerüst errichtet, mit demdie Tiefe des Aushubs und die Einhaltung der Lageder Fundamente laufend kontrolliert werden kann.

Achtung: Im Bereich der Gründungsfläche des Bau-werkes darf die Sohle nicht durch Befahren, Auf-wühlen, Ausspülen oder Frost zerstört werden.

Böschungswinkel

Bei nicht verkleideten Baugruben richtet sich dieNeigung der Böschungen nach der Festigkeit desBodens, nach der Zeit, wie lange die Baugrube offensein wird und nach den Belastungen und Erschütte-rungen, die in der Nähe des Randes der Baugrubeauftreten werden.

Bei Böden, deren Zusammenhalt aufgrund der Be-schaffenheit von Anfang an nicht gut ist oder sichdurch Austrocknen, Eindringen von Wasser, Frostund Bildung von Rutschflächen verschlechtern kann,sind entsprechend flachere Böschungen herzustel-len oder die Baugrube durch einen entsprechendenVerbau zu sichern. Die genaue Bemessung von Bö-schungswinkeln erfolgt gemäß ÖNORM B 4433.

Unser Tipp!

Lagern Sie nur jene Menge an Humus und Aus-hubmaterial auf der Baustelle, die zur Hinterfül-lung benötigt wird, damit man sich auf der Bau-

stelle sicher bewegen und das Baumaterialgriffbereit lagern kann.

● Schutzvorkehrungen (z.B. Sicherung unbefugterZutritt - Absturzgefahr)

● Baugrubensicherung – Verbaute Baugrube (z. B. Spundwände bei

Sand- und Grundwasser)– Geböschte Baugrube (Böschungswinkel be-

achten)● Abstecken und Kontrolle der Aushubtiefe● Böschungswinkel● Ver- und Entsorgungsleitungen● Spundwände bei Sand, Grundwasser● Geotextilvlies zur Trennung der Schichten● Rollierung (kapillarbrechende Schicht) oder

Glasschaum-Granulat● Fundamenterder● Erdwärmetauscher

Moorboden 25 – 35°

feiner, loser Sand 25 – 35°

Ton, Löß, Lehm 30 – 40°

Kies, Geröll 30 – 40°

grober, lehmiger Sand 35 – 45°

Fels je nach Güte 60 – 80°

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Ferner sind Maßnahmen zum ungefährlichen Ablei-ten des Wassers zu treffen und die Ränder am bes-ten mit Geotextilvlies zu sichern.

Am oberen Rand darf ein Streifen von mindestens50 cm nicht belastet werden und ist deshalb vonjeglichem Material freizuhalten. Böschungen, welcheeine Höhe von mehr als 2 m aufweisen, sind durchmin. 1 m breite, waagrechte Bermen zu unterbre-chen. Sämtliche Kanten der Böschungen müssen ei-ne Sicherung mittels Pfosten erhalten.

Spundwände bei Sand, Grundwasser

Bei Fließsand und ähnlichen Materialien sowie ins-besondere bei einem sehr hohen Grundwasserspie-gel ist die Baugrube mit Hilfe von Spundwänden soabzusichern, dass der Keller ungehindert errichtetwerden kann.

Zu diesem Zweck werden etwa 10 mm dicke Stahl-profile so tief in den Boden gerammt, bis sie so weitin Lehmschichten reichen, dass ein Eindringen vonWasser in die Baugrube unmöglich wird.

Die Profile sind so ineinander geschoben und anei-nander gepresst, dass kein Grundwasser in die Bau-grube eindringen kann. Bis 5 m Tiefe können Ab-dichtungen von Baugruben oder Hangsicherungenohne Versteifungen durchgeführt werden. Für einEinfamilienhaus bewegen sich die Kosten fürSpundwände um etwa € 15.000,–.

Geotextilvlies zur Trennung derSchichten

Eine bewährte Methode, um die Tragfähigkeit vonschlechten Böden zu erhöhen, das Versinken vonRollierungen, das Abrutschen der Böschungen unddas Vermengen von geologisch unterschiedlichen

Schichten (Aushub, Humus, Rollierungen usw.) zuverhindern, ist der Einsatz von Geotextilvlies.

Am besten wird dazu die gesamte Baugrube mitBahnen aus Geotextilvlies überlappend ausgekleidet,bevor mit dem Einbringen der kapillarbrechendenSchicht begonnen wird, damit dieser nicht versinkenkann.

Das Vlies hat aber auch die Aufgabe, das Verschläm-men der Drainage durch den Aushub von oben oderdurch das seitliche Erdreich der Böschung zu ver-hindern.

Ferner werden der Humus und der Aushub durch einGeotextilvlies getrennt, damit es nicht zu uner-wünschten Vermengungen der beiden Materialienkommt.

Rollierung oder Glasschaum- Granulat und Fundamenterder

Nachdem alle Leitungen, das Geotextilvlies und dieDrainage der Sickerschacht verlegt wurden, kannmit dem Einbringen der kapillarbrechenden Schichtbegonnen werden. Üblich ist eine Lage von 25cm.

Auf der Rollierung wird eine 0,2 mm dicke PE-Folieüberlappend verlegt, damit beim Betonieren derSauberkeitsschicht kein Beton in die Rollierung ein-dringen kann.

Anschließend wird ein verzinktes Bandeisen von 30x 3,5 mm hochkant ca. 5 cm über dem Rollschotterunter den künftigen Kellerwänden mittels Abstands-halter als Fundamenterder verlegt.

Unser Tipp!

Bei Verwendung von Glasschaum muss auf eineausreichende Erdung geachtet werden, da her-kömmliches Glas elektrisch nicht leitfähig ist!

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Normalerweise werden drei Abzweigungen hochge-führt: die Anschlussfahne für die Potentialaus-gleichsschiene und zwei Blitzableitungen aus je10 mm verzinktem Runddraht, die bis zu den beidenDachhälften geführt werden.

Grundstückserschließung

Die Grundstückserschließung umfasst die Gesamt-heit von baulichen Maßnahmen und rechtlichen Re-gelungen zur Herstellung der Nutzungsmöglichkei-ten eines Grundstücks. Zur Erschließung gehört derAnschluss an das öffentliche Straßen- und Wegenetzsowie an das Ver- und Entsorgungsnetz, also Kanal,Wasser, Strom sowie Gas oder Fernwärme, Telefon,Internet oder Kabel TV.

Ver- und Entsorgungsleitungen

Bevor mit der Herstellung der Fundamente begon-nen werden kann, müssen alle Ver- und Entsor-gungsleitungen in Gräben bzw. teilweise in Schutz-rohren verlegt und die erforderlichen Putzschächtevorgesehen werden.

Kanalrohre und Erdwärmetauscherrohre für die kon-trollierte Wohnraumlüftung müssen mit einem gleich-mäßigen Gefälle von 2% in ein Sandbett verlegt undsorgfältig mit einem leicht verdichteten Sand, der inmehreren Lagen eingebracht wird und frei von Stei-nen sein muss, hinterfüllt und mindestens 30 cmüber den Rohrscheitel eingebettet werden.

Alle Leitungen werden durch spezielle Rohrdurch-führungen ins Haus geführt, damit diese Durchbrü-che wasserdicht sind.

Achtung: Es darf auf keine Leitung vergessen werden. Einegenaue Planung ist darum sehr wichtig!

RegenwasserableitungDa es in der Mehrzahl der Bauvorhaben keinen ge-trennten Schmutzwasser- und Regenwasserkanalgibt, muss das Regenwasser am eigenen Grund-stück entsorgt werden. Ratsam ist, das Regenwas-

ser zuerst für WC-Spülung, Wäschewaschen, Raum-pflege und Gartenbewässerung zu verwenden underst dann am Baugrund zu beseitigen. Wird dasDach- und Oberflächenwasser nicht abgeleitet, kanndas Wasser in der Baugrube hochsteigen und beiPutzschächten sowie undichten Fugen in den Kellereindringen.

Flächenentwässerung

Damit rund ums Haus keine Sumpfwiese entsteht istes erforderlich, das Oberflächen- und Sickerwasserzur Drainage abzuleiten. Dazu eignen sich mit Vliesbeschichtete Gittermatten. Auf das Drainagegitteraus hochbeständigem extrudiertem PE-HD (hoch-dichtem Polyethylen) ist ein Filtervlies aufkaschiert.

Verarbeitung und Vorteile:● Rascher und einfacher Einbau● Drainagenetz 10 cm überlappen● Fixieren der Bahnen● Hinterfüllen der Baugrube● Drainagematte hält hohen Erddruck aus● Abflussleistung entspricht 15 cm Drainagekies● Kosten für Drainagekies werden eingespart

Nicht funktionstüchtig sind Produkte ohne Vliesbe-schichtung, da diese bei Lehmböden sofort zuge-schlämmt werden.

Unser Tipp!

Rund/Banderder im Plattenfundament sind infeuerverzinktem Stahl auszuführen. Außerhalbdes Plattenfundaments unbedingt in Edelstahl

(z. B. V4A Stahl) zu verlegen.

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Drainage mit glatter Fliessohle

Für die funktionssichere Aufnahme und Ableitungdes Grund- Schicht-, Sicker- und Oberflächenwas-sers sind Sickerleitungsrohre mit folgenden

Eigenschaften erforderlich:● Stabilität durch kompakten Vollwandaufbau ● versetzt angeordnete Sickerschlitze● große Anzahl an langen, breiten Schlitzen● dadurch geringer Wassereintrittswiderstand

● rasche Wasseraufnahme aus dem Filterkies● rasche Wasserableitung durch glatte Fließsohle

Regenwasserversickerung

Eine kostengünstige Möglichkeit, Regenwässer ameigenen Grund versickern zu lassen, ist der Sicker-Block. Er lässt sich ohne schweres Gerät und ohneKies schnell einbauen. Aufgrund seiner hohen Stabi-lität hält er auch das Gewicht von LKWs aus. Der Si-cker-Block kann nebeneinander oder übereinanderbeliebig angeordnet werden.

Wenn bei Altbauten die Regenwässer vom Dachnicht weit weg vom Haus in einem Sicker-schacht oder Regenwasserkanal entsorgt wur-den, kommt es sehr oft zu feuchten Mauern. Derhäufigste Fehler ist, das Regenabflussrohr gleichneben dem Haus nur einige Zentimeter über demErdreich enden und Jahrzehntelang HunderteKubikmeter Dachwässer pro Jahr gleich nebenden Hausmauern ins Erdreich versickern zu las-sen.

Sanierungsmaßnahmen

Nachdem das Regenwasser zu der Regenwasserzis-terne für die Regenwassernutzungsanlage, entwedereinem Sickerschacht oder in einen Regenwasserka-nal geleitet wurde, werden die Fundamente oder dasKellermauerwerk freigelegt und abgedichtet. Zusätz-lich muss unbedingt neben der vertikalen Abdich-tung, wenn technisch möglich, eine horizontale Ab-dichtung eingebracht werden, damit kein kapillaresWasser mehr aufsteigen kann. Dies kann beispiels-weise mit dem mechanischen Sägeverfahren odermit Injektionen erfolgen. Aber auch bei Neubauten istdas Wasser der größte Feind jeder Bausubstanz undmuss daher mit allen zur Verfügung stehenden Mit-teln auf Dauer abgewehrt werden.

Wasser tritt nicht nur flüssig auf, sondern ebenso inden anderen Aggregatszuständen wie fest (Eis) undgasförmig (Wasserdampf). Darum gilt es beim ge-samten Bauwerk technische Schutzvorkehrungen zutreffen, um Schäden dauerhaft zu verhindern. Denndie Eisbildung bedingt Volumenzunahme, weshalb eszu einer Zerstörung der Bausubstanz kommt. Wei-ters kann Wasserdampf wieder kondensieren und zuFeuchtigkeitsschäden führen.

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ABWEHR VON WASSER

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Auch bei wasserundurchlässigem Beton mit derempfohlenen Beton- Kurzbezeichnung B1 bzw. B2gemäß ÖNORM B 4710-1 (Expositionsklassen XC3,bzw. XC3/XF1) ist eine zusätzliche außen liegendeFeuchtigkeitsabdichtung zu empfehlen. Außerdemgibt es Hunderte Meter an Fugen zwischen der Fun-damentplatte und den einzelnen Betonwänden, dieundicht sein können, wenn eine entsprechende Fu-geneinlage fehlt.

Feuchtigkeitsabdichtung

Wenn im Frühjahr und im Herbst Feuchtigkeit indampfförmiger Form durch die Betonwände in denKeller eindringen, so kondensiert die Feuchtigkeit anden kalten Kellerwänden und man hat einen feuch-ten, klammen Keller.

Bei der Entscheidung der Feuchtigkeitsabdichtungist entscheidend, welche Nutzung im Innenraumvorgesehen und welcher Wasserbelastung das Ge-bäude ausgesetzt ist.

PVC-Fugenband

Fugenbänder haben die Aufgabe, die Fugen zwi-schen der Fundamentplatte und den Kellerwändenbzw. bei den Kellerwänden zwischen den jeweiligenBetonabschnitten abzudichten. Das Fugenband be-steht aus PVC. Es sollte nur ein breites Fugenbandeingesetzt werden, damit das Band mit seinen fei-nen Rippen vom Beton gut umschlossen wird undgut abdichtet. Auf jeden Fall setzt der richtige Ein-satz von Fugenbändern ein Qualitätswesen auf derBaustelle voraus.

Beim Fugenband ist auf folgendes zu achten:● 24–32 cm breite Fugenbänder einsetzen● Überlappungsstöße verschweißen● Fugenbänder abhängen oder● Fugenbänder mit Stahleinlagen verwenden● Fugenbänder immer sauber halten

Fugenblech

Fugenbleche sind Stahlbänder, die ähnlich wie diePVC-Fugenbänder eingebaut werden. Die Dichtwir-kung von Fugenblechen beruht auf der satten Ein-bettung des Stahls in den Beton, daher müssen Fu-genbleche auch nicht so breit sein wie PVC-Bänder.Fugenbleche sind mit verschiedenen Beschichtun-gen erhältlich, entweder als klebefähige oder alsquellfähige Beschichtung. Überlappungsstöße wer-den nicht verschweißt, sondern durch die vorhande-ne Beschichtung geklebt.

Quellfugenband

Ein Quellfugenband quillt bei allseitiger Benetzungdurch Wasser zeitverzögert auf. Es muss immer all-seits ausreichend von Material umschlossen sein,damit ein Abplatzen von Beton durch den Quelldruckvermieden wird. Erreicht wird das durch die Führungdes Quellfugenbandes zwischen zwei Reihen vonSteckeisen.

Prinzipiell gibt es zwei verschiedene Materialtypen,Bentonit-Quellbänder und Kunststoff-Quellbänder.Bentonit-Quellbänder quellen forminstabil und pas-sen sich rauen Fugenoberflächen sehr gut an, d.h.für Betonierfugen (Arbeitsfugen) sollten immer Ben-tonit-Quellbänder verwendet werden.

Injektionsschlauch

Eine zeitsparende Methode zur Abdichtung zwischenden einzelnen Bauteilen eines Betonbauwerkes, vorallem im Fundamentbereich, ist der Injektions-schlauch. Der Schlauch wird in der Mitte unter dengeplanten Kellerwänden verlegt, wozu auch die Be-festigung in regelmäßigen Abständen gegen dasAufschwimmen bei der Einbringung des Betons ge-hört. Mit den im Vordergrund sichtbaren Nagelpa-ckern werden die Enden des Verpressschlauches in-nen an der Schalung befestigt.

Nunmehr werden die Kellerwände betoniert und an-schließend der Rohbau errichtet. Speziell bei mehr-stöckigen Gebäuden sollte die volle Gebäudelast

Unser Tipp!

Eine fachgemäße Abdichtung gegen Feuchtigkeitverhindert unter anderem Wärmebrücken,Schimmelbildungen und die langfristige

Zerstörung des Bauteils

Unser Tipp!

Achtung bei Grabungen im Fundamentbereich, dadadurch die Standsicherheit des Hauses gefähr-det werden kann. Auf keinen Fall mehr als 30 cmin die Tiefe beim Fundament ausheben. Im Zwei-

fel besser einen Baumeister zu Rate ziehen!

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aufgebracht und anschließend noch einige Zeit zu-gewartet werden, bis allfällige Fundamentsetzungenabgeklungen sind. Schließlich folgt das abschnitts-weise Verpressen mit Zwei-Komponenten-PU-Harzunter Verwendung einer einfachen Handhebelpres-se. Verpressungsdruck ca. 70 bar.

Rohrdurchführungen

Schwachpunkt jeder Kellerwand und jeder Funda-mentplatte in Bezug auf Dichtheit sind alle Durch-brüche, um Ver- und Entsorgungsleitungen in undaus dem Haus zu führen. Die gesamte Abdichtungkann nur so stark sein wie das schwächste Glied inder Kette. In jedem Fall müssen diese Durchbrüchemit speziellen Rohrdurchführungen abgedichtet wer-den. Neben der beidseitigen Abdichtung der Kern-bohrung oder dem Futterrohr gibt es noch eine zu-sätzliche, außen umlaufende Dichtung. Durch dieseelastische Dichtung ist eine dauerhafte Dichtheit ge-gen Bodenfeuchtigkeit und drückendes Wasser, z. B.in Form von Sickerwasser, gegeben. Eine Hinterwan-derung der äußeren Gebäudeabdichtung wird da-durch unterbunden.

Mehrsparten-Hausanschlussleitungen

Damit die Fehlerquellen und die Kosten reduziertwerden, empfiehlt es sich die Hausanschlussleitun-

gen für Strom, Wasser, Gas oder Fernwärme und Te-lekommunikation nicht wie bisher in einzelnenDurchführungen, sondern zusammengefasst in nureiner Kernbohrung oder in einem Futterrohr mit ei-ner Mehrsparten-Hauseinführung sauber in dasHaus einzuleiten.

Neben dieser Mehrsparten-Hauseinführung fürHausanschlussleitungen sind aber auch noch fol-gende weitere Ver- und Entsorgungsleitungen mitHilfe einzelner Durchführungen dauerhaft und sicherabzudichten:● Abwasserkanal● Erdwärmetauscher● Ansaugleitung Regenwassernutzungsanlage

Dämmung bei drückendem Wasserund bei Grundwasser

Bei drückendem Wasser oder bei einem hohenGrundwasserstand kann das Glasschaum-Granulatnicht eingesetzt werden, da das Wasser durch dieDämmschicht durch, bis zur Kellerabdichtung strö-men und so die Wärme aus dem Keller holen kann.

In diesen Fällen können zwei andere Dämmstoffeeingesetzt werden:● Glasschaum in Plattenform● Dämmplatten aus XPS

Achtung: Die so genannten Automatenplattenaus EPS-P dürfen bei Druck- und Grundwassernicht eingesetzt werden.

Glasschaumplatten

Nach dem Voranstrich werden die Glasschaumplat-ten mit einem speziellen Bitumenkaltkleber auf dieKellerwände aus wasserundurchlässigem Beton ge-klebt und zum Schluss nochmals mit einem Deck-anstrich aus diesem Kleber versehen.

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Die Vorteile der Glasschaumplatten:● stauchungsfrei und druckfest● maßbeständig● schüsseln und schwinden nicht● dampf- und wasserdicht● nichtbrennbar und temperaturbeständig● alterungsbeständig, da unverrottbar

XPS-Platten (Extrudiertes Polystyrol)

Die Fundamentplatte kann auf der Unterseite auchmit hoch belastbaren 70/XPS (70t/m2 Druckfestig-keit) Platten gedämmt werden. Der Aufbau wird indiesem Fall beim Niedrigenergiehaus (NEH), Son-nenhaus (SH) und beim Passivhaus (PH) wie folgtaussehen:

● 2 cm Bodenbelag● 5–7 cm Schwimmender Estrich (Zement-,

Anhydrit-, Heizestrich usw.)● Dampfbremse, Stöße verklebt als

Trenn- und Gleitschicht.● 3 cm Trittschalldämmplatte

(Steinwolle, EPS-T usw.)● 3 cm Wärmedämmplatte

(Steinwolle, EPS-W20, usw.)● 5 cm gebundene Beschüttung (z. B. EPS

zementgebunden, Blähton, Perliteusw.)

● 1 cm Feuchtigkeitsabdichtung (bituminösoder auf Kunststoffbasis)

● 25 cm Plattenfundament aus Stahlbeton● Baupapier● 12 cm XPS-G 70 beim NEH und SH● 20 cm XPS-G 70 beim Passivhaus● 5 cm Magerbeton als Sauberkeitsschicht● Baupapier● min. 30 cm Rollierung bis in Frosttiefe● Geotextil● Gewachsener Boden

Bei schwierigen Bedingungen der Bodenmechanikist gegebenenfalls anstatt der Sauberkeitsschichtzusätzlich ein Unterbeton von Nöten.

Zum Schutz der Abdichtung an den Kellerwändenvor Beschädigung durch spitze Steine und zur Däm-mung der Kellerwand wird beim Niedrigenergiehaus

eine 12 cm und beim Passivhaus eine 30 cm dickePlatte aus XPS (bis zumindest 1 m unter die Erd-oberfläche) mit Klebepunkten aus Kaltbitumen aufdie Abdichtung geklebt.

Feuchtigkeitsabdichtung

Fundamentplatte flämmen

Wird kein wasserundurchlässiger Beton eingesetzt,ist eine Abdichtung der Plattenfundamente unbe-dingt erforderlich. Dazu wird zuerst mit einem Vo-ranstrich der Staub gebunden, damit die Haftungzwischen Beton und Bitumenbahn einwandfrei hält.

Zum Einsatz kommen ca. 4 mm dicke Bitumenbah-nen mit Glasvlies-, Glasgewebe-, Polyestervlies-oder Aluminiumeinlage, die in zwei Lagen überei-nander geflämmt werden.

Zuerst wird eine Bahnbreite unter den tragendenAußenwänden, der tragenden Mittelwand sowie un-ter dem Rauchfang zweilagig geflämmt.

Kurz vor der Herstellung des Fußbodens wird dannauch der gesamte Kellerboden zweilagig geflämmt.Auf diese Weise wird die gesamte Fundamentplatteabgedichtet.

Unser Tipp!

Die horizontale Abdichtung erst auf der gut aus-getrockneten Stahlbetonplatte sorgsam verlegen.

Unser Tipp!

Erst mit dem geeigneten Voranstrich ist eine einwandfreie Verklebung der bituminösen Abdichtung mit dem Untergrund möglich.

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Kellerwände flämmen

Nach der Herstellung der Kellerwände wird ein Bitu-men-Voranstrich vollflächig aufgetragen. Anschlie-ßend werden Bitumenbahnen zweilagig mit einemPropangasflämmer vollflächig geklebt. Die Stoßüber-lappung beträgt mindestens 10 cm.

Im Bodenbereich werden die Flämmbahnen in einerHohlkehle umgelenkt oder mit 45° über eine abge-schrägte Kante der Fundamentplatte geführt und mitden beiden anderen Bitumenbahnen, die vom Keller-boden über die Fundamentplatte herunter gezogenwurden, dicht verklebt.

2-Komponenten-Spachtelmasse

Alternativ kann auch eine bituminöse, Zweikompo-nenten-Spachtelmasse außen auf die Kellerwandaufgebracht werden. Wie bei allen Abdichtungsar-beiten wird zuerst ein Bitumen-Voranstrich aufgetra-gen. Ist dieser abgelüftet, kann die erste Lage derAbdichtung aufgespachtelt werden. Die Bitumen-Dickbeschichtung ist eine bräunlich-schwarze, cre-mige Masse, die sich leicht verarbeiten lässt.

Sie wird am besten ineiner Stärke von etwa2 mm mit einer Zahn-traufel mehrschichtigaufgetragen. In dienoch weiche Massewird in die vorletzte La-ge ein Glasgittergewe-be eingebettet und die-ses dann mit einer letz-ten Lage zugespach-telt.

Die Abdichtung ist dannrichtig ausgeführt,wenn die Gitterstrukturnicht mehr erkennbarist. Der Materialver-brauch liegt bei etwa 4bis 7 kg/m2.

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Fugen verschmieren Voranstrich Erste Lage

Armierungsgitter Zweite Lage Kellerwand dämmen

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Unsere Buchtipps!

Handbuch der BauwerksabdichtungNormen, Regeln, Technik

ISBN 978-3-481-02503-8

FUNDAMENT & KELLERZu den Aufgaben der Fundamente gehören in ers-ter Linie die sichere Ableitung der Gebäudelastenin den Boden sowie die Abwehr von Wasser undRadon. Auch wenn beim Einfamilienhaus bei trag-fähigen Böden Streifenfundamente unter den tra-genden Mauern ausreichen würden, werden heu-te fast nur Plattenfundamente hergestellt.

Die Vorteile sind:● Geringe Bodenbelastung● Keine ungleichmäßigen Setzungen

● Hohe Wirtschaftlichkeit bei komplizierten Grund-rissen und unterschiedlichen Bauwerkslasten

● Wasser und Radon werden abgewehrt

Miteinbeziehung bei Abdichtung gegen drückendes Wasser (Wannen)

Die Abwehr von Erddruck, drückendem und nichtdrückendem Wasser sowie von Kälte sind wichtigeAufgaben für jeden Keller auch dann, wenn dasHaus nicht im Grundwasser oder einer Hanglage

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steht. Zu empfehlen sind daher generell dichteBauweisen, die Armierung (Bewehrung) der Keller-wände, die Abdichtung gegen Feuchtigkeit und diekraftschlüssige Verbindung zwischen dem Platten-fundament und den Kellerwänden.

Plattenfundament

Je nach statischer Berechnung wird die Fundament-platte bis zu 30 cm dick. Sie kann in unterschiedli-chen Varianten hergestellt werden:

● Betonplatte mit Bewehrung (Stahlbeton)● Stahlfaserbetonplatte● Wasserundurchlässige B1 bzw. B2- Betonplatte

(XC3 bzw. XC3/XF1) mit Bewehrung● Wasserundurchlässige B1 bzw. B2- Stahlfaserbe-

tonplatte (XC3 bzw. XC3/XF1)● Selbst verdichtender Beton (SCC-Beton)

Auch bei Verwendung von wasserundurchlässigemB1 und B2-Beton der Expositionsklasse XC3 - Was-serdruckhöhe 2 bis 10m; dichte Betonbauwerke(früher WU-Beton Wasser-Undurchlässiger Beton),sollte man eine Feuchtigkeitsabdichtung vorsehen,damit der Keller auch dampfdicht wird. Zur Abdich-tung der Fuge zwischen Fundamentplatte und Kel-lerwand wird meist ein 24 cm breites Fugenband ineinen ca. 10 cm hohen Aufbeton einbetoniert, der ineinem Arbeitsgang mit der Platte hergestellt wird.

Beim Einbau von B1 bzw. B2 – Beton (B1 - XC3, B2- XC3/XF1), gemäß der Expositionsklassen nachÖNORM B 4710, Teil 1, ist auf folgendes zu achten:● Der Wasser/Bindemittelwert (W/B-Wert), früher

Wasser/Zement Faktor (W/Z – Faktor) muss beiB1-Beton max. 0,6 bzw. B2 0,55 betragen.

● Die Schalung muss frei von Abfällen sein.● Die freie Fallhöhe darf beim Einbau von Beton nur

1 m betragen, da ansonsten die Gefahr der Entmi-schung besteht.

● Bei zu steifer Konsistenz darf kein Wasser, sondernnur Zementschlämme zugeführt werden.

● Beton muss nach dem Einbau solange mecha-nisch verdichtet (gerüttelt) werden, bis nur mehrWasser aufsteigt.

● Nachbehandlung des Betons (Schutz vor vorzeiti-gem Austrocknen, extremen Temperaturen, Nie-derschlägen und vorzeitigem Einwirken vonFremdstoffen z.B. Öl)

● Durchbrüche sind speziell abzudichten.

Stahlfaserbeton ist ein Beton, dem zur Verbesse-rung seiner Eigenschaften bei der Produktion Stahl-fasern beigemengt werden. Die Fasern übernehmendie Rolle von Bewehrungsmatten, die normalerweisein den Beton eingelegt werden. Daher entfällt dasArmieren mit Baustahlgitter. Die Vorteile des Stahlfa-serbetons liegen in der hohen Risssicherheit und ingeringen Vorarbeiten. Er ist in verschiedenen Festig-keitsklassen und auch als Beton mit besonderen Ei-genschaften lieferbar.

Die österreichische Richtlinie für Faserbeton der Ver-einigung für Beton und Bautechnik regelt den Um-gang mit Faserbeton. Anwendungsbereiche sind vorallem:● Fundamente und Fundamentplatten im

Einfamilien- und Mehrfamilienwohnbau● Bodenplatten● Kellerwände im Wohnbau

Durch den Einsatz von Stahlfaserbeton kann manZeit und Geld sparen. Denn während Bewehrungs-matten erst bestellt, zwischengelagert und mühsamverlegt werden müssen, wird bei Stahlfaserbetonder Beton mit der Bewehrung direkt auf die Baustel-le geliefert. Somit reduziert sich der zeitliche und fi-nanzielle Aufwand auf der Baustelle auf ein Mini-mum. Der Einbau erfolgt mittels Betonpumpe, überdie Schurre, das Förderband oder den Krankübel.Verdichtet wird der Stahlfaserbeton mit den üblichenGeräten wie Rüttelflasche oder Flächenrüttler.

Beim selbstverdichtenden Beton SCC (Self Com-pacting Concrete) entfällt das Rütteln, zum Einbaudes Betons ist weniger Arbeitszeit erforderlich. SCCist ein Beton, der sich in jedem Winkel der Schalungausschließlich durch das Eigengewicht, ohne Rüt-teln, verdichtet. Den Mehrkosten für diesen Spezial-beton stehen geringere Kosten für das Einbringenund die Nachbehandlung gegenüber.

Näheres dazu im Kapitel „Mineralische Bauweise“.

Unser Tipp!

Ausführung und Art der Bewehrung legt der Statiker (Tragwerksplaner) durch Berechnungenfest und erstellt daraus einen Bewehrungsplan.Nach diesem wird der Betonstahl bemessen,

gebogen und im Bauteil entsprechend verlegt.

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Page 84: Unser Haus 2014

Es ist zu beachten, dass über Tür- und Fensteröff-nungen Zulagebewehrungen erforderlich sind undentsprechende Anschlussbewehrungen vorzusehensind. Diese gilt auch für eventuelle Arbeitsfugen.

Keller

Grundwasser – was tun?

Ist auf dem Grundstück die Gefahr gegeben, dassder Keller durch Grundwasser gefährdet sein könn-te, weil es das Bodengutachten ergeben hat oderweil diese Tatsache bereits bekannt ist, dann sollteunbedingt ein Keller aus wasserundurchlässigemBeton geplant werden.

Der wasserundurchlässige B1 bzw. B2 Beton mussden Expositionsklassen XC3 bzw. XC3/XF1 derÖNORM B 4710, Teil 1, entsprechen. Diese Klassendefinieren den Grad des Angriffs durch Umweltein-flüsse, dem Beton und Bewehrung ausgesetzt sind.Davon werden entsprechende Mindestanforderun-gen an den Beton (Mindestbindemittelgehalt, max.Wasserbindemittelwert, Festlegung des Luftgehalts)abgeleitet, um die Dauerhaftigkeit der Betonkon-struktion zu gewährleisten. B1- Beton (XC3) ist nurwasserundurchlässig und B2- Beton (XC3/XF1) istzusätzlich noch regen- sowie frostbeständig. Somitüberall, wo Frost und Regen am Beton auftretenkann, B2-Beton verwenden!

Auch beim Keller aus wasserundurchlässigem Betonempfehlen wir eine zusätzliche außen liegende Feuch-tigkeitsabdichtung. Je nach Wasserbelastung stehenverschiedene Produkte zur Verfügung: Polymerbitu-menbahnen, Bentonitmatten, Zwei-Komponenten-Spachtelmasse oder diverse Dichtfolien. Damit könnenetwaige Undichtheiten kaschiert werden und derFeuchtigkeitsdurchgang wird drastisch verringert.

Idealerweise werden die Leerverrohrungen für In-stallationen bereits mit einbetoniert. Vergessen Siejedoch nicht, diese nach der Installation mit Hilfevon Ringraumdichtungen abzudichten.

Mehrschaliger Fertigkeller

Mehrschalige Fertigkeller bestehen aus zwei be-wehrten, ca. 4 bis 5 cm dicken Betonplatten höchs-ter Betongüte, die aus zwei aneinander gestelltenGitterträger–Elementdecken bestehen. Die beidenPlatten werden mit den einbetonierten Gitterträgernauf Distanz gehalten.

Die Elemente werden auf das vorher streifenförmigabgedichtete Plattenfundament gehoben und mitei-nander verbunden.

Nach dem Einlegen der Leerverrohrungen, dem Ver-schließen von Fenster- und Türöffnungen usw. wer-den die Zwischenräume zwischen den beiden Plat-ten in einem Guss mit Stahlbeton oder Stahlfaserbe-ton ausgefüllt.

Damit der Keller hundertprozentig dicht wird, emp-fehlen wir, die Fundamentplatte vor dem Aufstellender Elemente mit zwei Lagen Bitumenbahnen abzu-dichten. Zumindest müssen die Stoßfugen und dieFuge am Boden entweder mit einer Zweikomponen-ten-Spachtelmasse oder mit Spritzbitumen abge-dichtet werden.

Fertigkeller

Mehrschaliger Fertigkeller

Die Vorteile dieses mit minimalem Zeitaufwand inhöchster Qualität hergestellten Kellers:● Kurze Bauzeit● Fix und fertige Anlieferung mit allen Aussparungen

und Zargen● Hohe Vorfertigung mit Einbauteilen wie z.B. Leer-

verrohrungen für Elektro- und Sanitärinstallation● Massivkeller mit hoher Wertbeständigkeit● Größte Sicherheit durch High-tech Produkte● Verlässlichkeit durch einen einzigen Ansprechpart-

ner

Einschaliger Fertigkeller

Fertigelemente aus 15 oder 20 cm schlanken be-wehrten Vollfertigwänden, schlaff bewehrten Hohl-dielendecken mit zugehöriger Treppe (gerade odergewendelt) werden auf die Fundamentplatte gestelltund miteinander verbunden.

Unser Tipp!

Zur Kontrolle, ob der Raum zwischen den beidenPlatten vollständig mit Beton ausgefüllt wird,werden die Elemente max. 2 Zentimeter über

der Fundamentplatte auf Unterlagen aus Betongestellt. Beim Betonieren quillt Beton aus diesenFugen. Das ist das Zeichen für ein ordnungsge-

mäßes Ausbetonieren der Hohlräume.

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Page 85: Unser Haus 2014

Die Fertigelemente sind sehrschnell montiert. Ein System-keller für ein Einfamilienhausmit rund 80 m2 Grundriss wirdin nur einem Arbeitstag fertigaufgestellt und vergossen. DieFugen werden über vorgesehe-ne Vergusskammern unterei-nander mit Vergussbeton aus-gegossen.

Kellerwände und Fundament-platte werden nach dem übli-chen Voranstrich mit einer ca. 4mm dicken Elastomer-Bitu-menbahn oder gleichwertigemin zwei Lagen ca. 10 - 15 cmabgedichtet. Fensteraussparun-gen und Türzargen werden bei der Herstellung derWandelemente ebenso mit eingebaut wie eine Elek-tro-Leerverrohrung und Elektrodosen.

Vorteile eines einschaligen Fertigkellers:● Größere Nutzfläche durch geringere Wanddicke● Kurze Montagezeit - rascher Baufortschritt● Wandfertigteile innenseitig schalrein, kein Innen-

putz notwendig● Geringe Fugenhäufigkeit aufgrund der raumgroßen

Wandplatten● Geringer Vergussbeton● Witterungsunabhängige Produktion und geringe

Witterungsabhängigkeit bei Montage● Einbaumöglichkeit von Fenster- und Türzargen

sowie E-Dosen

Schalsteinkeller

Der Schalsteinkeller ist mit Sicherheit die kosten-günstigste Variante des Kellerbaues. Der Nachteil ist,dass der Keller innen verputzt werden muss und dieElektro- und Wasserinstallationen auf Putz verlegtwerden.

Beim Schalsteinkeller werden maximal vier Reihenan Schalsteinen übereinander im Verband verlegtund anschließend mit Beton ausgefüllt.

Gegen den Erddruck wird eine Bewehrung aus Be-tonstahlstäben gemäß einer statischen Berechnungin die Schalsteine eingebracht.

Wenn die Wände fertig betoniert sind, werden dieFugen außen verschmiert (patschokiert) sowie eine

Feuchtigkeitsabdichtung und Dämmung aufge-bracht. Von einem Schalsteinkeller ist bei aufstauen-dem Sickerwasser (Lehmböden), Hang- oder Grund-wasser absolut abzuraten.

Kellerfenster und Lichtschacht

Auch ein Keller hat üblicherweise Fenster, vor allemdann, wenn er als Hobby- und Aufenthaltsraum ge-nutzt werden soll. Dann muss vor das Fenster einLichtschacht montiert werden, der oben mit einemGitter abgeschlossen wird und so für Luft und Lichtsorgt.

Solche Kellerschächte können entweder in massiverBauweise errichtet werden, also gemauert oder be-toniert, oder es wird ein fertiger Lichtschacht ausKunststoff vor dem Kellerfenster montiert. Es han-delt sich dabei, ebenso wie das Kellerfenster, um einkomplett einbaufertiges Element in einheitlichemFarbton. Die glatten Oberflächen sind sehr leicht zureinigen. Die Schächte sind höhenverstellbar undwerden komplett mit Abdeckung und Entwässe-rungsanschluss angeboten.

Fenster im Keller sind, genauso wie Fenster im Erd-geschoß, zu sichern. Sie dürfen keinesfalls von au-ßen zu öffnen sein und sollten trotzdem mit einemGitter gesichert werden. Die Verschlüsse können mitVorhangschlössern oder verschraubten Bolzen vorEinbrüchen geschützt werden.

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BAUTEILE IM KELLER Hell, warm und trocken –

Kellerräume als Wohnräume nutzen

Höhere Anforderungen an den Gebäude- und Wär-meschutz stellen Architekten, Bauherren und die In-dustrie vor immer neue Herausforderungen bei derPlanung und Ausführung. Der Schutz vor zuneh-mend extremen Wetterereignissen, wie z.B. Starkre-gen, aber auch die Forderung nach steigender Ener-gieeffizienz durch entsprechende Dämmmaßnah-men am Gebäude sind die entscheidenden Argu-mente für den Einsatz von neuen Technologien imKellerbau. Für eine angenehme und lang anhaltende Wohnqualität imKellerbereich sind Helligkeit, Wärmedämmung und Schutzvor Hoch- und Grundwasser die wichtigsten Voraussetzun-gen. Die räumliche Qualität hängt wesentlich von einerausreichenden Menge an Luft und Tageslicht ab. Geradedem Kellerfenster als Schnittstelle zwischen Außen- undWohnbereich sollte der Bauherr in diesem Zusammenhangbesondere Beachtung schenken. Leibungskellerfenster mitdurchgängigem Mehrkammerhohlprofil und einer homo-

genen Volldämmung sorgen für eine hohe und nachhaltigeEnergieeinsparung und verbessern damit die Energiebilanzdes Hauses. Die Wärme wird im Gebäude gehalten undder Verzicht auf Verschraubungspunkte verhindert Wär-mebrücken und damit Schimmelbefall. Die Leibungskeller-fenster der Firma ACO Hochbau gibt es mit einer Dreifach-verglasung (Ug = 0,8 W/m²K), die mit einem Wärmedurch-gangskoeffizienten Uw von 1,0 W/m²K den Standardwertvon 1,3 W/m²K deutlich unterschreiten. In der hochwas-serdichten Ausführung verfügt das Fenster zudem überverstärkte Scheiben, eine spezielle Blendrahmendichtungund zusätzliche Verriegelungspunkte. Eine technisch ausgereifte Systemlösung zur Kellermoder-nisierung und -planung ist das Kellerfenster im System-aufbau mit Lichtschacht und Montageplatte. Letztere er-

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ACO Therm® Lichtschacht

Der Lichtschacht vor Ihrem Kellerfenster hat vielfältige Aufgaben. Er bringt mehr Licht in die Räume und verhindert einen Einbruch durch das Kellerfenster.

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Starke Systeme gegen starken Regen

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Page 87: Unser Haus 2014

4möglicht eine wärmebrückenfreie Montage des Licht-schachts, da dieses Element – wie z.B. der ACO ThermBlock aus hochdämmendem PUR-Schaum (Wärmeleit-wert: 0,025 W/(mK) – ohne Verschraubungen auf die Wandgeklebt wird. Mithilfe des integrierten Montagekerns imACO Therm Block kann der Lichtschacht bereits nach kur-zer Zeit druckwasserdicht und wärmebrückenfrei befestigtwerden. Ideal für die Energiebilanz eines Hauses ist die In-stallation des Fensters in der Dämmebene. Dies ermög-

licht das Dämmelement ACO Therm Block. Der Isother-menverlauf wird bei größtmöglichem Lichteinfall optimiert.Zur Raumseite schließt eine passende Leibungsverklei-dung das Kellerschutz-System sauber ab. Starkregen und damit sintflutartig auftretendes Oberflä-chenwasser sind Phänomene, die bei der Planung undModernisierung des Kellers berücksichtigt werden müs-sen. Auch steigende Grundwasserspiegel und damit vonaußen drückendes Wasser gefährden den Keller. Um einenhöchstmöglichen Schutz vor eindringendem Wasser zugewährleisten, sind besondere Technik am Kellerfensterund Lichtschacht sowie Kellerabläufe mit Rückstausiche-rung erforderlich. Ein druckwasserdichter Lichtschacht mitintegriertem Rückstauverschluss, der wärmegedämmteACO Therm Block und das hochwasserdichte Fenster bie-ten ein mehrstufiges Barrieren-System, das den Kellernachhaltig schützt.

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Während die Treppe vom Erdgeschoß in das Oberge-schoß als Teil des Wohnbereichs angesehen und da-her sehr oft aus Holz hergestellt wird, wird die Trep-pe aus dem Keller entweder aus Ortbeton direkt aufder Baustelle betoniert oder als Fertigtreppe einge-baut. Unabhängig davon, aus welchem Material dieTreppe gefertigt wird, sie soll bequem sein undmuss den Bauvorschriften entsprechen.

Ortbetonstiegen

Diese bestehen aus einer Stahlbetonlaufplatte undaufbetonierten Stufenelementen. Die einläufigen undzweiläufigen geraden Treppen mit Zwischenpodestsind dabei die am häufigsten verwendeten Formen.Längsgespannte Laufplatten werden vom Hauptpo-dest zum Zwischenpodest als geknickte Laufplattenangeordnet.

Bei der Planung der Treppen ist einerseits immervon den fertigen Fußbodenoberkanten, der beidenmiteinander zu verbindenden Geschoße auszugehenund andererseits die fertige Stufenoberkante mit ei-nem etwaigen Belag (Holz, Fliesen usw.) zu berück-sichtigen, damit die Stufengeometrie später voll-kommen richtig ist.

Die Arten von Treppen, die dabei zur Auswahl stehensind im Kapitel Innenausbau dargestellt. Insbeson-dere ist auf den Fußbodenaufbau, der aufgrund un-terschiedlicher Dämmstoffdicken in jedem Geschoßeine andere Höhe hat, zu achten.

Bei der Planung der Treppen ist auch die Ermittlungder Wendekante wichtig. In dieser Linie kommt der

untere Treppenlauf an, von dieser Linie geht derobere Treppenlauf weg und das Podest beginnt. Wirempfehlen, den gesamten Treppenverlauf im Maß-stab 1:10 aufzuzeichnen, damit später Stufen nichtabgestemmt oder aufbetoniert werden müssen.

Wer bequeme Stufen haben will, muss auch bei derTreppe in den Keller auf das Steigungsverhältnis unddie Stufenformeln achten:

2 x Stufenhöhe + 1 x Auftrittstiefe = 63 cm1 x Auftrittsbreite - 1 x Stufenhöhe = 12 cm1 x Auftrittsbreite +1 x Stufenhöhe = 46 cm

Je mehr die Planung vom Idealmaß abweicht, destounbequemer und unsicherer wird die Stiege, insbe-sondere die Kellertreppe.

Zur Vermeidung von Schallbrücken muss bei derherkömmlichen Podestausbildung auf den Einbauvon einem Elastomerlager für die Längenänderun-gen der Laufplatte und den Trittschallschutz geach-tet werden.

Eine Alternative zu den selbst hergestellten elasti-schen Verbindungen des Treppenlaufes und den Po-desten über Konsolen sind fertige Treppendämmele-mente (Tronsolen), die auch als Verbindungselemen-te fungieren.

Vorteile von Ortbetonstiegen:● Dauerelastische Fuge verschmutzt nicht● Trittschallverbesserung um 16 dB● Bewehrung der Podeste und des Treppenlaufes ist

einfacher● Podeste mit 14 cm Dicke sind möglich

Quergespannte Laufplatten können entweder:● Nur einseitig als Kragplatten in die Wand einge-

spannt werden.● Einseitig eingespannt und gleichzeitig durch einen

Wangenträger auf der anderen Seite unterstütztwerden.

● Nicht eingespannt und dafür beidseitig auf Wan-

Unser Tipp!

Das optimale Steigungsverhältnis, welches allen Formeln gerecht wird, ist eine

Stufenhöhe von 17 cm zu einer Auftrittsbreite von 29 cm (17/29).

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TREPPE AUS DEM KELLER

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Page 89: Unser Haus 2014

genträgern aufgelagert werden.

Zuerst werden bei Ortbetonstiegen die Laufplatteaus Stahlbeton und die Wangenträger betoniert, underst nach dem Erhärten der Laufplatte können dieStufen auf der Laufplatte betoniert werden.

Fertigtreppen

Das Programm der angebotenen Fertigtreppen glie-dert sich in gerade Treppen und Wendeltreppen inden Varianten 180 Grad bzw. 90 Grad. Letztere wer-den auch als Winkeltreppen bezeichnet. Wendeltrep-pen mit 180 Grad werden in zehn Haupttypen zu je20 Untertypen angeboten. Spindelbreiten zwischen13 und 200 cm sind möglich.

Die Laufbreite beträgt 100 cm, die Auftrittsbreite28 cm.

Die Stufenzahl variiert zwischen 14 und 17, Höhenmit 17,50, 17,65, 17,80, 18,00 18,13 oder 18,25 cmwerden angeboten. Damit können Geschoßhöhenzwischen 245 und 310 cm abgedeckt werden.

Alle Typen sind überdies links- oder rechtsläufig er-hältlich. Dazu kommen verschiedene Verhängungs-möglichkeiten. Bei Wendeltreppen ist der Brüstungs-anker (schalltechnische Trennung) eine kostengüns-tige Lösung.

Bei geraden Treppen kann durch ein flexibles Scha-lungssystem auf individuelle Anforderungen einge-gangen werden. Auftritte und Stufenhöhen lassen sichebenso an die Kundenwünsche anpassen wie die Ge-

schoßhöhe. Stufenzahlen zwischen 2 und 20 Höhensind realisierbar. Die Laufbreite reicht bis 250 cm.Ausführungen mit oder ohne Podest sind möglich.

Neopren-Lager bringen eine zeitgemäße schalltech-nische Trennung.

Alle Fertigteiltreppen können nach dem Versetzenohne Unterstellung sofort begangen werden.

Bei Fertigkellern werden die Treppen meistens nachMaß gefertigt.

Achtung Kopffreiheit:

Wenn zum Beispiel eine zweiarmige gerade Stiegemit einem Zwischenpodest hergestellt wird, und dieStiege in den Keller aufgrund der geringeren Raum-höhe zwei Stufen weniger aufweist als die Stiege indas Obergeschoß, so dürfen die Stufen nicht gleich-mäßig auf die beiden Läufe aufgeteilt werden. Statt-dessen muss die Kellerstiege um diese zwei Stufenspäter beginnen, damit die Geometrie der Podesteund die Kopffreiheit über den Stufen erhalten bleibt.Vielleicht kennen Sie auch solche Stiegen, bei denenman den Kopf einziehen muss.

Beispiel: Aufteilung 1./2. LaufKeller/EG: 16 Stufen 7 Stufen/9 StufenEG/OG: 18 Stufen 9 Stufen/9 Stufen

Norm:

ÖNORM B 5371 Gebäudetreppen – Abmessungen

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Grafik: Unser Haus Foto: MABA

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Beton ist ein Gemenge aus Wasser, Zement undeiner Gesteinskörnung, wie zum Beispiel Sand,Kies, Schotter, Blähton oder Ziegelsplitt. Je nachGesteinskörnung unterscheidet man Leicht-,Normal- und Schwerbeton. In frischem Zustandist Beton plastisch, erstarrt dann nach einer bismehreren Stunden. Mit fortlaufender Zeit erhär-tet Beton immer mehr und erhält je nach Anteilder einzelnen Komponenten steinartige Eigen-schaften.

Kriterien für die Auswahl der Betongüte:

Ausgangsstoff des Betons: Zement

Zement ist ein hydraulisches Bindemittel. Das be-deutet, dass Zement durch Einbindung von Wasserzu Zementstein erhärtet und auch unter Wasser festund beständig bleibt.

Sein wichtigster Bestandteil ist Portlandzementklin-ker. Dieser besteht überwiegend aus Kalziumsilika-

ten und enthält außerdem Aluminium-, Eisen- undandere Oxyde in gebundener Form. Die Hauptroh-stoffe für die Zementklinkererzeugung sind Kalk-stein und Ton. Diese werden aufbereitet und imDrehrohrofen gebrannt (weitere Infos unter: www.la-farge.at). Daneben gibt es je nach Sorte noch ver-schiedene andere Bestandteile, welche auch Zu-mahlstoffe genannt werden.

Die absolute Gleichmäßigkeit der Zemente wird da-durch erzielt, dass Portlandzementklinker und dieanderen Bestandteile entweder gemeinsam gemah-len oder nach einer getrennten Feinmahlung intensivgemischt werden.

Alle Normzemente sollten ohne Zumischungen ver-arbeitet werden. Auch geringe Beimengungen vonStoffen, die nicht ausdrücklich für die Vermischungmit Zement geprüft sind, müssen vermieden wer-den, weil sie zu Störungen des Erstarrungs- und Er-härtungsverhaltens und unter Umständen zu Schä-digungen des erhärteten Betons führen können. Be-sonders gefährlich können Gips, ungelöschter Kalkund zuckerhaltige Stoffe oder Zemente, die nicht derZementnorm entsprechen, sein.

Zement sollte nicht länger als bis zum Ablaufdatum(siehe Sackaufdruck) lagern und muss vor Nässeund Schmutz (Humus, Düngemittel, etc.) sorgfältiggeschützt werden. Wird Sackzement zwischen Aus-lieferung und Verwendung ungeschützt gelagert,

● Statische Belastungen● Physikalische Angriffe● Chemische Angriffe● Einbaubedingungen● Anforderungen an die Sichtflächen

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DER BAUSTOFF BETON

Zementsorten

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lle: L

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ge Z

emen

twer

ke

Bezeichnung Anwendung

CEM II/A-M (S-L) 42,5 N WT 38 Universeller Zement, der für alle Anwendungsbereiche bei Temperaturen ab +10°C problemlos verwendet werden kann, z.B. Decken, Stiegen, Gartenmauern, Estriche, Terrassen.

CEM II/A-S 52,5 N WT 42 oder Spezieller Zement, der aufgrund der rascheren Festigkeitsent-CEM II/A-S 42,5 R WT 42 wicklung ein schnelleres Ausschalen ermöglicht und bei Temperaturen unter +10°C eingesetzt werden kann.

CEM I 52,5 R Schneller Zement, der für das Betonieren bei tiefen Temperaturen und für feingliedrige Bauteile geeignet ist.

CEM II/B-M (S-L) 32,5 R Standardzement für massivere Bauteile und Temperaturen ab +20°C, CEM II/B-M (V-L) 42,5 N z.B. Fundamente, Decken, Estriche.

CEM I 42,5 N-SR0 WT27 C3A-frei Zement mit besonderer Widerstandsfähigkeit gegen treibenden chemischen Angriff und für große Dauerhaftigkeit, z.B. Stallungen, Silos, Güllegruben.

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Verwendete Acrobat Distiller 8.0/8.1 Joboptions
Dieser Report wurde mit Hilfe der Adobe Acrobat Distiller Erweiterung "Distiller Secrets v4.0.0" der IMPRESSED GmbH erstellt.Registrierte Kunden können diese Startup-Datei für die Distiller Versionen 8.0/8.1 kostenlos unter http://www.impressed.de/DistillerSecrets herunterladen.ALLGEMEIN ----------------------------------------Beschreibung: Dateioptionen: Kompatibilität: PDF 1.3 Komprimierung auf Objektebene: Aus Seiten automatisch drehen: Aus Bund: Links Auflösung: 1200 dpi Alle Seiten Piktogramme einbetten: Nein Für schnelle Web-Anzeige optimieren: NeinPapierformat: Breite: 240.002 Höhe: 327.002 mmKOMPRIMIERUNG ------------------------------------Farbbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 300 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 450 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalGraustufenbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 300 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 450 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalSchwarzweißbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: CCITT Gruppe 4 Mit Graustufen glätten: AusRichtlinien: Richtlinien für Farbbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinien für Graustufenbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinen für monochrome Bilder Bei Bildauflösung unter: 1200 ppi (Pixel pro Zoll) IgnorierenFONTS --------------------------------------------Alle Schriften einbetten: JaUntergruppen aller eingebetteten Schriften: NeinWenn Einbetten fehlschlägt: AbbrechenEinbetten: Schrift immer einbetten: [ ] Schrift nie einbetten: [ ]FARBE --------------------------------------------Farbmanagement: Einstellungsdatei: None Farbmanagement: Farbe nicht ändern Wiedergabemethode: StandardGeräteabhängige Daten: Unterfarbreduktion und Schwarzaufbau beibehalten: Ja Transferfunktionen: Anwenden Rastereinstellungen beibehalten: NeinERWEITERT ----------------------------------------Optionen: Überschreiben der Adobe PDF-Einstellungen durch PostScript zulassen: Nein PostScript XObjects zulassen: Nein Farbverläufe in Smooth Shades konvertieren: Ja Geglättene Linien in Kurven konvertieren: Ja (Grenzwert für Glättung: 0.1) Level 2 copypage-Semantik beibehalten: Ja Einstellungen für Überdrucken beibehalten: Ja Überdruckstandard ist nicht Null: Ja Adobe PDF-Einstellungen in PDF-Datei speichern: Ja Ursprüngliche JPEG-Bilder wenn möglich in PDF speichern: Ja Portable Job Ticket in PDF-Datei speichern: Ja Prologue.ps und Epilogue.ps verwenden: Nein JDF-Datei (Job Definition Format) erstellen: Nein(DSC) Document Structuring Conventions: DSC-Kommentare verarbeiten: Ja DSC-Warnungen protokollieren: Nein EPS-Info von DSC beibehalten: Ja OPI-Kommentare beibehalten: Nein Dokumentinfo von DSC beibehalten: Ja Für EPS-Dateien Seitengröße ändern und Grafiken zentrieren: JaSTANDARDS ----------------------------------------Standards - Berichterstellung und Kompatibilität: Kompatibilitätsstandard: OhneANDERE -------------------------------------------Distiller-Kern Version: 8000ZIP-Komprimierung verwenden: JaASCII-Format: NeinText und Vektorgrafiken komprimieren: JaMinimale Bittiefe für Farbbild Downsampling: 1Minimale Bittiefe für Graustufenbild Downsampling: 2Farbbilder glätten: NeinGraustufenbilder glätten: NeinFarbbilder beschneiden: JaGraustufenbilder beschneiden: JaSchwarzweißbilder beschneiden: JaBilder (< 257 Farben) in indizierten Farbraum konvertieren: JaBildspeicher: 524288 ByteOptimierungen deaktivieren: 0Transparenz zulassen: NeinICC-Profil Kommentare parsen: JasRGB Arbeitsfarbraum: sRGB IEC61966-2.1DSC-Berichtstufe: 0Flatness-Werte beibehalten: JaGrenzwert für künstlichen Halbfettstil: 1.0RGB-Repräsentation als verlustfrei betrachten: NeinOptionen für relative Pfade zulassen: NeinIntern: Alle Bilddaten ignorieren: NeinIntern: Optimierungen deaktivieren: 0Intern: Benutzerdefiniertes Einheitensystem verwenden: 0Intern: Pfad-Optimierung deaktivieren: NeinENDE DES REPORTS ---------------------------------Die "Distiller Secrets" Startup-Datei ist eine Entwicklung derIMPRESSED GmbHBahrenfelder Chaussee 4922761 Hamburg, GermanyTel. +49 40 897189-0Fax +49 40 897189-71Email: [email protected]: www.impressed.de
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kann er trotz Verpackung Feuchtigkeit aus der Luftaufnehmen und erhärten. Harte Zementknollen (dienicht mehr mit der Hand zerdrückt werden können)dürfen nicht mehr verarbeitet werden, weil dieserZement nicht mehr seine volle Bindekraft hat.

Zementleim-Zementstein

Für die Betonqualität ist der aus Zementleim ent-standene Zementstein, der die Körner der Gesteins-körnung vollständig umhüllen und nach dem Erhär-ten dauerhaft verbinden muss, entscheidend.

Die Erhärtung des Zementleims erfolgt unter chemi-scher Einbindung von Wasser (Hydratation).

Damit der Zement vollständig aushärten kann, benö-tigt er etwa 40 % seiner Masse an Wasser.

Überschüssiges Wasser bildet im Inneren des Be-tons Poren und führt dadurch zu einer geringerenBetongüte. Ein sehr guter Zementstein hat nur etwa 10 bis 20 Volums-% Poren, ein schlechter 50 Volums-% und mehr. Die vollständige Erhärtungist erst nach einigen Jahren beendet. Die Beurtei-lung der Betongüte erfolgt jedoch schon nach 28 Ta-gen, wo je nach Zement und Betonart schon ca.70-95 % der Endfestigkeiten erreicht werden.

Unser Tipp!

Jedes Trinkwasser aus dem Leitungsnetz sowieBrunnen ist zum Mischen des Betons verwendbar.Ebenso ist sauberes, klares und geruchsneutralesWasser aus Bächen und Flüssen geeignet, sofern

diese nicht aus Moorgebieten stammen oder Industrieabwässer enthalten.

3AUSHUB, KELLER, FUNDAMENT

Druckfestigkeiten in MPa

1 Tag 2 Tage 28 Tage

EU*) EU*)

CEM I 52,5 R 27 40 ≥30 65 ≥52,5

CEM II/A-S 20 30 ≥20 59 ≥42,5 42,5 R WT42

CEM II/A-M (S-L) 15 26 ≥10 52 ≥42,5 42,5 N WT 38

CEM II/B-M (S-L) 8 16 ≥10 44 ≥32,5 32,5 RTabelle: Lafarge Zementwerke EU*) EU-Zementnorm

Beton punktet mit idealen thermischen Eigenschaften, Brandbeständigkeit, enorm hoher Wiederverwertbarkeit und gestalterischen Möglichkeiten. Beton – der innovative Baustoff für Raumplanungs- und Architekturlösungen.

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90 www.unserhaus.at

AUSHUB, KELLER, FUNDAMENT3

W/B-Wert (Wasser-Bindemittel-Wert)

Der W/B-Wert ist das Masseverhältnis von Wasserzu Bindemittel im Frischbeton. Nachdem dieses Bin-demittel bei Beton im Allgemeinen der Zement ist, kann verallgemeinert auch vom W/Z-Wert gesprochen werden. Der W/Z-Wert beeinflusstdie Porosität des Festbetons und damit die Festigkeitund auch alle anderen Festbetoneigenschaften.

W/B= (W) Wasser pro Mische in kg

(B) Zement pro Mische in kg*)

W/B = 80 I Wasser/200 kg Zement = 0,40

Bei einem W/B-Wert von 0,40 wird das gesamteWasser vom Zement gebunden. Bei einer höherenWasserzugabe zur gleichen Bindemittelmenge bleibtRestwasser zurück und bildet Kapillarporen. Je grö-ßer also der W/B- (oder W/Z-) Wert ist, um so niedri-ger ist die Betongüte! Darin liegt der Grund, dass inder ÖNORM B 4710-1 für wesentliche Betoneigen-schaften höchstzulässige W/B-Werte und Mindest-bindemittelgehalte vorgeschrieben werden. Hier einAuszug daraus:

Gesteinskörnung

Leichtbeton wiegt zwischen 800 und 2000 kg/m3 undbenötigt in der Regel Leichtzuschläge. Leichtbetonwird bei diesen Ausführungen nicht berück-sichtigt.

Normalbeton mit einer Rohdichte von 2000-2600kg/m3 wird mit Sand, Kies oder Schotter aus natürlichen Vorkommen oder mit aus Altbeton wie-deraufbereiteten Körnungen hergestellt. Je nachBauteilgröße, Betonüberdeckung der eingelegtenStahlbewehrung, der Bewehrungsdichte und denAnforderungen an die Betonoberfläche wird die ma-ximale Korngröße der Gesteinskörnung in mm (Sym-

Betoneigenschaft / Mindest- Symbol max. Mindestbindemittelgehalt bei

Umgebungsverhältnisse Festigkeit W/B GK22 GK32 GK16 GK11 GK8 GK4

Unbewehrter Beton – X0 - 80 75 85 90 90 100

Stahlbeton, trocken oder nass C16/20 XC1 0,70 260 245 275 285 300 325

Stahlbeton, wechselnd feucht XC2 0,65 260 245 275 285 300 325

Wasserundurchlässig bis 10 m XC3 0,60 280 265 295 310 320 350

Frostbeständig, senkrechte Flächen XF1 0,55 300 285 315 330 345 375

Frost-Taumittelbeständig, geringe Beanspruchung XF2 0,50 320 304 335 350 370 400

Frostbeständig, waagrechte Flächen XF3 0,55 300 285 315 330 345 375

Frost-Taumittelbeständig, hohe Beanspruchung XF4 0,45 340 325 355 375 390 425

Schwacher chemischer Angriff, lösend (Säuren) XA1L 0,55 300 285 315 330 345 375

Schwacher chemischer Angriff, treibend (Sulfat) XA1T 0,55 300 285 315 330 345 375

Mittlerer chemischer Angriff, lösend (Säuren) XA2L 0,45 360 340 380 395 415 450

Mittlerer chemischer Angriff, treibend (Sulfat) XA2T 0,45 360 340 380 395 415 450

Sichtbeton SB 0,55 300 285 315 330 345 375

W/B-Wert und Mindestbindemittelgehalt

*) sog. „Zusatzstoffe“ dürfen für hochwertige Beton-sorten nach vorheriger Prüfung und nach strengen Regeln dem Zement zugerechnet werden.

Unsere Buchtipps!

ZEMENT und BETONFachtextbuchISBN 3-901933-00-X

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bol „GK..“) ausgewählt. Dafür stehen die KorngrößenGK32, GK22, GK16, GK11, GK8 und GK4 zur Verfü-gung. Standard ist GK22.

Anhaltspunkte für die Wahl des Größtkorns:

Konsistenz von Beton

Die Konsistenz ist ein Maß für die Verarbeitbarkeitund Beweglichkeit von Frischbeton. Die Konsistenzist so zu wählen, dass der Beton mit den verfügba-ren Geräten einwandfrei ohne Entmischung geför-dert, eingebaut und verdichtet werden kann.

Zusätzlich ist die Bauteilgröße, der Bewehrungsgraddes Bauteils und eine eventuelle weitere Oberflä-chenbearbeitung zu berücksichtigen. Üblich ist einemittlere Konsistenz mit der Bezeichnung F45.

Die Konsistenz von Beton hängt maßgeblich von derMenge der Zuschlagstoffe ab.

Transportbeton richtig bestellen

Um sicher zu gehen, dass die vereinbarte Betonqua-lität auch geliefert wird, sind jene Transportbeton-werke zu bevorzugen die nach ÖNORM B 4710-1 geprüft sind.

Folgende Angaben sind bei der Bestellung vonTransportbeton notwendig:

1. Besteller und Baustelle, Auftraggeberanschrift

2. Betonmenge [m3] 3. Zeitpunkt der Lieferung bzw. Lieferfolge 4. Betonart und Verwendungszweck 5. Betonfestigkeitsklasse6. Expositionsklassen Transportbeton wird abgestimmt auf seine künf-

tige Beanspruchung und Verwendung hergestellt.Diese Anforderungen werden als Expositionsklas-sen des Betons bezeichnet.

● X0 Kein Korrosions- oder Angriffsrisiko ● XC Korrosion durch Karbonatisierung (verrin-

gert Rostschutz für die Bewehrung) ● XD Korrosion durch Chloride ● XF Frostangriff mit und ohne Taumittel ● XA Chemischer Angriff ● XM Verschleißbeanspruchung7. Konsistenzbereich Erfolgt keine Angabe wird F45 (weicher Beton)

geliefert.8. Größtkorn der Zuschläge (GK) Erfolgt keine Angabe wird GK22 geliefert. 9. Zementart und Festigkeitsklasse10. Sonstige Forderungen (z.B. Zusatzmittel) Zur Erleichterung der Verarbeitbarkeit und/oder

zur günstigeren Beeinflussung bestimmter Eigen-schaften können dem Beton auf Wunsch Zusatz-mittel beigegeben werden.

11. Art der Abnahme, Abnahmeleistung je Std. eventuelle Beistellung von Pumpen oder

Förderbändern zum leichteren Einbau des Betons.

Unser Tipp!

Die notwendige Festigkeitsklasse des Betons füreinen Bauteil legt der Tragwerksplaner bzw. Stati-ker aufgrund seiner statischen Bemessung fest.

Max. GK Anwendung

GK 8 für dünnwandige Bauteile bis 8 cm

GK 16 für Bauteile von 8 bis 12 cm Dicke, bei mehr- lagiger Bewehrung auch für dickere Bauteile

GK 22*) für Bauteile von 12 bis 20 cm Dicke, bei mehr- lagiger Bewehrung auch für dickere Bauteile, maximales Größtkorn für Sichtbeton

GK 32 für Bauteile über 20 cm Dicke, mit geringer Bewehrung, bzw. für dickwandigere Bauteile über 30 cm mit Stahleinlagen

Tabelle: Lafarge Zementwerke*) Größtkorn 22 mm ist bei Stahlbeton fast stets anwendbar

Symbol Verdichtung Anwendung Bezeichnung durch: zweckmäßig bei: C1/steif kräftige großen Rüttler Abmessungen C2/steif Rüttler weitmaschiger plastisch Bewehrung F38/plastisch Rüttler Stahlbeton F45/weich vorsichtig dicht bewehrten rütteln Bauteilen, Sicht- beton, Pumpbeton F52/sehr weich vorsichtig dicht bewehrten rütteln, Bauteilen stochern F59/fließfähig stochern Fließbeton Tabelle: Lafarge Zementwerke

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12. Angaben über Zufahrtsbeschränkungen

Achtung! Nachträgliche Wasserzugabe bei derLieferung von Transportbeton ist schädlich:

● Sie macht den Beton porös und wasser-durchlässig.

● Sie fördert die Rissbildung des Betons und führtzum Absanden der Oberfläche.

● Sie macht den Beton weniger widerstandsfähiggegen chemische Angriffe.

● Sie fördert die Entmischungsneigung und verur-sacht unsaubere Sichtflächen und Sandnester.

● Sie führt im Winter zu Frostschäden.

Die Betonnorm ON B 4710-1 ermöglicht mittels sogenannten Betonkurzbezeichnungen (B1 bis B12)eine Vereinfachung bzw. Zusammenführung voneinzelnen Güteklassen bzw. Symbolen. In der vor-hergehenden Tabelle für die Auswahl von häufigvorkommenden Betonsorten sind diese Bezeich-nungen berücksichtigt.

Betonrezeptur für die Baustelle

Da es auf der Baustelle unmöglich ist, die Feuchtig-keit in der Gesteinskörnung genau zu ermitteln, wird

folgende einfache, aber sichere Rezeptur für Betonbei trockener Gesteinskörnung empfohlen:

Diese Rezeptur gilt für eine verdichtete Betonmengevon ca. 75 Liter Beton der Güte C16/25 bei trocke-ner Gesteinskörnung. Bei nasser Gesteinskörnungist die Wasserzugabe entweder auf 8 Liter zu redu-zieren, oder man erhält ca. 90 Liter Beton mit dergeringeren Güte C 12/15.

Die angeführte Betongüte entsteht bei 3–4% oder50–70 Liter Wasser pro Kubikmeter Gesteinskör-nung.

Nach längerem Regen und bei frisch aus Flüssenund Teichen gewonnener oder gewaschener Ge-steinskörnung können bis zu 8% oder 150 Liter

Unser Tipp!

Betonrezeptur für die Baustelle: 1 Teil Wasser 12 Liter 1 Baukübel 2 Teile Zement 25 kg 1 SackGesteinskörnung (trocken) solange zugeben, bis die

gewünschte Konsistenz erreicht ist. Im Normalfall sind das ca. 6 Teile Gesteinskörnung

Grafik: Unser Haus

Bauteil Anforderung/Beschreibung Sortenbezeichnung Unterlagsbeton, Sauberkeitsschicht unbewehrt C8/10/X0/GK22/F38 Fundament ohne chemische Angriffe unbewehrt C16/20/X0/GK22/F45 Kellerwand und Boden wasserundurchlässig C25/30/B1/GK22/F45 Stahlbetonwand Sichtbeton C25/30/B2/GK16/F45 Stiegenlaufplatte mind. 12 cm dick C30/37/XC1/GK16/C2 Stahlbetondecke massiv C20/25/XC1/GK22/F45 Aufbeton für Fertigteildecke Aufbeton C25/30/XC1/GK8/F52 oder F59 Flachdach Außenbereich C25/30/B3/GK16/F45 Schwimmbecken Boden und Wand C25/30/B3/GK16/F45 Terrasse frostbeständig C25/30/B3/GK16/F45 Gartenmauer Straßennahbereich C25/30/B7/GK16/F45

Tabelle: Lafarge Zementwerke

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Wasser pro Kubikmeter Gesteinskörnung enthaltensein. Das ist zuviel, die Gesteinskörnung muss abla-gern und das Wasser abrinnen.

Beton richtig mischen● Das gesamte Zugabewasser mit 3-4 Schaufeln

Gesteinskörnung in der Mischmaschine vormi-schen, um ein Ankleben des Zements zu vermei-den. Anschließend den Zement beigeben (Mengeje nach Anforderung an den Beton) und so langemischen, bis keine Zementklumpen mehr er-kennbar sind.

● Gesteinskörnung beigeben, bis der Beton die ge-wünschte Konsistenz erreicht hat.

● Durchmischen des Betons: Etwa 3 Minuten, bisder Beton optimal durchgemischt ist. Die besteMischwirkung wird bei möglichst waagrechterTrommelachse erreicht.

● Der Beton sollte innerhalb einer Stunde – imSommer innerhalb einer halben Stunde – verar-beitet werden.

Achtung: Humus, Treibholz, Pflanzenreste undLehm schaden dem Beton und haben in der Be-tongesteinskörnung nichts zu suchen! Sauber-keit ist wichtig!

Einbau von Beton

● Beton ist sofort nach seiner Herstellung an die Ein-baustelle zu transportieren und einzubauen.

● Beim Entleeren eines Fahrmischers muss derBeton mittig in den Krankübel fallen.

● Seitliches Aufprallen kann den Beton entmischen.

● Bei Förderbändern müssen am Ende geeignetePrallbleche vorhanden, die Bandgeschwindigkeitnicht zu groß und die Neigung nicht zu steil sein,damit keine Entmischung eintritt.

● Die freie Fallhöhe darf im Normalfall l,5 m (beiSichtbeton 1,0 m) nicht übersteigen.

● Beton muss bei Sonne, Wind und Regen vorschädlichen Einflüssen geschützt werden.

● Bei lageweisem Einbau darf die Schichthöhe 50 cm (bei Sichtbeton 30 cm) nicht übersteigen.

Vollständiges Verdichten

Der in die Schalung eingebrachte Beton muss durchStampfen, Rütteln oder Stochern vollständig ver-dichtet werden, damit Lufteinschlüsse entweichen.

Unser Tipp!

Betone mit einer Festigkeitsklasse von C30/37oder höher dürfen nicht mehr auf einer

Kleinbaustelle als sogenannter Rezeptbeton gemäß ÖNORM B4710 Teil 1 hergestellt werden.

Wie Sie sich bei der Arbeit mit Zement undBeton richtig schützen

Tragen Sie beim Arbeiten mit Mörtel und Frisch-beton immer nitrilbeschichtete Schutzhand-schuhe, die außen schadstoffundurchlässigbeschichtet sind und innen aus hautfreundlichemBaumwollgewebe bestehen. Sicherheitsschuhe und Sicherheitsstiefel verhin-dern nicht nur Schäden durch chemische undthermische Einwirkungen, sondern auch Unfälledurch Ausrutschen, hervorstehende Nägel oderelektrischen Strom. Das Tragen einer Schutzbrillewird nicht nur bei Schleif- und Trennarbeiten undbeim Verarbeiten von Spritzbeton gefordert, son-dern auch beim Betonieren, Anrühren von Mate-rialien, beim Wändekalken und bei Abrissarbeiten,also ausdrücklich dort, wo Gefahr besteht, dassFremdkörper ins Auge gelangen könnten.

Foto: Lafarge Zementwerke

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Foto: Lafarge Zementwerke

Die erforderliche Konsistenz richtet sich nach denBauteilabmessungen, der Bewehrungsdichte, derEinbauart, dem verfügbaren Verdichtungsgerät bzw.den Verdichtungsmöglichkeiten.

Zu beachten ist:● Rüttler senkrecht und rasch eintauchen, aber lang-

sam herausziehen.● Wirkungsbereiche der Rütteltauchstellen müssen

sich überschneiden.● Rüttler nicht zu nahe an die Schalung führen und

die Bewehrung möglichst nicht berühren.● Rüttler so langsam herausziehen, bis keine groben

Luftblasen mehr aufsteigen bzw. bis sich an derOberfläche nur mehr Zementleim abscheidet.

● Bei lagenweisem Einbau bis in die untere, bereitsverdichtete Schicht rütteln.

Nachbehandlung

Unter Nachbehandlung werden alle jene Maßnah-men verstanden, die es ermöglichen, dass der Betonrichtig „ausreift“ und auch an der Oberfläche diegeforderte Güte erreicht. Der verdichtete frische Be-ton muss unbedingt in den ersten drei bis sieben Ta-

gen (je nach Witterung) durch eine der folgendenMöglichkeiten vor zu raschem Aus trock - nen ge-schützt werden:● Besprühen mit einem speziellen Nachbehand-

lungsmittel

● Abdecken mit Baufolie

Fotos: Lafarge Zementwerke

● Zugedecktes, längeres Verweilen in der Schalung● Besprühen mit Wasser

Wenn der Beton durch Austrocknen infolge von Wär-me, Sonneneinstrahlung und Wind zu rasch anFeuchtigkeit verliert, wird der Beton brüchig, es kön-nen Risse entstehen.

Unser Tipp!

Eine glatte Oberfläche des Betons erzielt man mit dem hölzernen Reibebrett oder mit dem Stahlglätter.Zuvor sollte der Beton etwas angetrocknet sein, damit das Wasser nicht an die Oberseite des Betons kommt.

Dadurch würde die Betonoberfläche nachher sanden bzw. stauben.

Etwas mehr Gefüge der Betonhaut verleiht ein Besen oder eine Bürste und die Oberfläche lässt sich damit individuell gestalten.

Waschbeton entsteht, wenn man angefeuchteten Kies auf die Oberseite des frischen Betons aufstreut undmit einem Klotz aus Holz eindrückt. Sobald das Oberflächenwasser verdunstet ist,

wird Wasser aufgesprüht und der Zement wird zwischen den Kieselsteinen weggekehrt, bis diese übr dieBetonfläche ragen. Dann den Beton abdecken und nach einem Tag wiederum abwaschen. Zuletzt den Beton

erneut abdecken bis er ausgehärtet ist.

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DAS BESTE UNTER EINEM DACH.

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Betonieren bei Sommerhitze 25° C bis 30° C

● Temperatur der Ausgangsstoffe des Betons niedrighalten: kaltes Anmachwasser verwenden, Ge-steinskörnung nicht direkt der Sonne aussetzen.

● Betonzusammensetzung der Temperatur anpas-sen: langsam erhärtende Zemente wie z.B. CEM52,5 R oder 42,5 N verwenden. Erstarrungsbeginndes Betons prüfen, Beton muss weicher sein alsbei kühlem Wetter, Verzögerer bei heißem Wetternur bei weichem Beton (F45) wirksam, Eignungs-prüfung bei hohen Temperaturen für alle verwen-deten Zusatzmittel anfordern.

● Mischer beschatten und mit Wasser kühlen.● Beton möglichst schnell und vor Sonnenbestrah-

lung und Austrocknen geschützt transportierenund zügig einbauen.

● Auf keinen Fall Wasser zugeben!● Schalung sorgfältig vornässen.

Nachbehandlung im Sommer● Besprühen mit einem speziellen Nachbehand-

lungsmittel (Filmbildner) auf die noch feuchteBetonoberfläche, sodass es nicht abrinnt undkeine Pfützen bildet. Sofort nach der FilmbildungBeton ein zweites Mal besprühen, damit eineausreichende Sperrwirkung entsteht.

● Nachbehandlung mit Wasser frühzeitig beginnenund kontinuierlich fortsetzen. Bei Unterbrechungwürde der Beton „abgeschreckt“ werden und eskönnten Risse entstehen.

● Seitenflächen 1-2 Tage später ausschalen. Dabeidarf kein Wasser zwischen Schalung und Betoneindringen (Streifenbildung, Ausblühungen).

Betonieren bei kühlem Wetter und Frost

Maßnahmen beim Betonieren unter +5° C:● Nur erforderliches Anmachwasser nehmen.

● Steiferen Beton verwenden und durch Rütteln ver-dichten, um Anmachwasser zu sparen.

● Zement höherer Güteklassen, z.B. CEM I 52,5 Rverwenden, entwickelt mehr Wärme und erhärtetschneller.

● Bei Stahlbeton keine chloridhältigen Frostschutz-mittel verwenden, weil der Stahl rosten kann.

● Bei leichtem Frost Anmachwasser oder Kiessanderwärmen.

● Gefrorener Kiessand ist aufzutauen.

● Anmachwasser mit mehr als 60° C zuerst mitKiessand mischen, dann erst folgt Zement.

Nachbehandlung im Winter● Abdeckung mit Bauschutzfolie, wasserdichtem

Papier, trockenem Stroh, Schilfmatten oderDämmstoffen (Schutz vor Wärmeentzug).

● Beton vor Wind, gegen Niederschläge und vor al-lem vor Streusalz schützen.

● Mit Schutzwänden und Heizgeräten Beton auf+5° C halten.

Dauer der Nachbehandlung

Bewehrung/Korrosionsschutz

Beton hat wie jeder Stein hohe Druck-, aber nur ge-ringe Zugfestigkeit. Überall dort, wo Zugspannungenauftreten, müssen Stahlstäbe eingelegt werden, diediese Spannungen aufnehmen.

Außerdem muss stets eine entsprechende Überde-ckung mit einem ausreichend dichten Beton (Ach-

Unser Tipp!

www.betonfibel.at bietet Interessantes und

Wissenswertes über den Baustoff Beton.

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96 www.unserhaus.at

Zement W/Z Klasse +5 °C +20 °C CEM 32,5 0,5 C25/30 3-4 d 2 d 0,7 C16/20 4-6 d 2 d CEM 42,5 0,5 C30/37 2 d 1 d 0,7 C25/30 3-4 d 1 d CEM 52,5 0,5 C40/50 1-2 d 1 d 0,7 C25/30 2-3 d 1 d

Tabelle: Lafarge Perlmooser

Unsere Buchtipps!

Bewehrungs Atlas 2012Gerd Fritsche, Rolf Blasy

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tung: W/B-Wert beachten) vorhanden sein, damit einRosten des Stahls verhindert und eine einwandfreieKraftübertragung sichergestellt wird.

Die Dimensionierung, Lage und Überdeckung derBewehrung wird vom Statiker vorgegeben.

Die Überdeckung beträgt:● 3 cm im Allgemeinen● 2 cm in trockenen Innenräumen● 4 – 5 cm bei Frost und Tausalz● 7 cm beim Betonieren gegen unregelmäßige Flä-

chen, wie z. B. Erdreich

Abstandhalter

Zur Sicherstellung der für die Bestandsdauer einesStahlbetonbauwerkes so wichtigen Betondeckungwerden Distanzelemente benötigt, welche allgemeinmit dem Sammelbegriff "Abstandhalter" bezeichnetwerden. Es sind sehr verschiedenartig geformteKlötzchen entsprechender Höhe aus Beton bzw. fa-serverstärktem Beton, mit deren Hilfe sowohl einaus Einzelstäben zusammengesetztes wie auch eindurch Baustahlgittermatten gebildetes Bewehrungs-system im richtigen Abstand von der Schalungs-oberfläche gehalten werden. Entsprechend den gel-tenden Normvorschriften müssen Einzelabstandhal-ter einzeln an der Bewehrung befestigt und dadurchin ihrer Lage gesichert werden.

Dies geschieht meist durch Drähte, welche an denAbstandhaltern schon bei deren Lieferung ange-bracht sind. Auch sind verschiedene Systeme zumAnklemmen an die Bewehrung im Gebrauch. Einegrundsätzliche Alternative bedeutet die Distanzierungder Bewehrung mit Hilfe von Profilstäben, meist ei-

nen Meter lang. Am gebräuchlichsten sind gleichsei-tige Dreikantstäbe mit entsprechender Verrundung,die in Abstufungen die jeweiligen Betondeckungsma-ße liefern. Durch Entfall jeglicher Befestigungsarbeitstellen sie derzeit die rationellste Alternative, vor al-lem auf größeren Baustellen dar.

Für kleinere Baustellen, auf denen der für die palet-tenweise Handhabung von Profilstäben in Meterlän-ge erforderliche Baukran oft nicht zur Verfügungsteht, gibt es kartonierte Dreikantstäbe in Längenvon einem Drittelmeter.

Erwähnt sei schließlich noch, dass für vertikale Be-wehrungen Profilstabausführungen mit integriertemBefestigungshaken wie auch mit bereits bei der Lie-ferung angebrachten Bindedrähten bestehen.

Isokorb

Zur thermischen Trennung von der Decke und Bal-konplatte gibt es den Isokorb. Dieser ist ein Dämm-element mit Bewehrung bei auskragenden Beton-und Stahlbauteilen, der als tragendes Verbindungs-element wirkt.

Die Zugstäbe aus rostfreiem Edelstahl oder aus Be-tonrippenstahl oben und die Druckstäbe mit je einerDruckplatte unten sind über Diagonalstäbe mitei-nander verbunden. Sie werden auf einer Seite in derDecke und auf der anderen Seite in der Balkonplatteeinbetoniert. Sie übernehmen die Zug-, Druck- undSchubkräfte, die durch die freitragende Balkonplatteentstehen.

Fest mit den Stahlteilen ist ein Dämmblock aus XPSverbunden. Dieser ist bis zu 12 cm dick und ga-rantiert die erforderliche Dämmung.

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Moderne Heizungen arbeiten heute mit gerin-gen Abgastemperaturen. Dadurch werden neue Anforderungen an den Rauchfang gestellt.Diese werden von autorisierten Prüfanstalten inÖsterreich geprüft und seit 2006 mit dem „CE“-Zeichen bestätigt. Achten Sie daher beim Kaufdes Kamins auf das „ÜA“-Zeichen bzw. die CE-Kennzeichnung.

Universalkamin

Der Universalkamin mit GW3-Zulassung erfüllt die An-forderungen aller am Markt befindlichen Brennstoffeund Feuerstätten. Es können daher der Brennstoff undder Kessel jederzeit sehr leicht gewechselt werden.

Durch die immer dichtere Bauweise von Gebäudenwird es immer wichtiger Kamine einzuplanen welcheauch den Betrieb von raumluftunabhängigen Feuer-stätten ermöglicht. Dies ist problemlos durch die Zu-luftzuführung über einen Thermoluftschacht möglich.

Dank der geringeren Wandstärke der Profilrohrewird die Betriebstemperatur rascher erreicht und dieZugwirkung wesentlich verbessert.

Aufgrund der Baulänge von 1,33 m und durch dieexakte Muffen-Steckverbindung können die Profil-rohre noch rascher und sicherer versetzt werden alsbisher. Bei einer Kaminhöhe von 10 Meter gibt esnur mehr sieben Fugen!

Grundsätzliches

Bei jeder Feuerungsanlage müssen Kessel, Verbin-dungsstück und Rauchfang sorgfältig aufeinander abgestimmt werden. Da jeder Hausbauer vor Inbe -trieb nahme der Feuerungsanlage einen Rauchfangbe-fund vom zuständigen Rauchfangkehrer benötigt, istes ratsam, den zuständigen Rauchfangkehrer bereitssehr früh in der Planungsphase mit einzubinden.

Das bewahrt den Hausbauer bei der Abnahme undInbetriebnahme der Heizanlage mit Sicherheit vorbösen Überraschungen.

Vorteil von mehreren Zügen

Bei der Planung sollte darauf Rücksicht genommenwerden, dass Reserverauchfänge eingebaut werden,

Unser Tipp!

In Österreich müssen Kamine nach ÖNORM B 8203

brandschutztechnisch geprüft sein. Ist dies nicht der Fall verliert man im Falle eines

Brandes den Versicherungsschutz.

Querschnittstipps für das Einfamilienhaus:

Pellets, Öl-, Erdgas-Zentralhzg (ebenso Brennwert-technik) Durchmesser (Dm) 12 – 14 cmZentralheizung mit festen Brennstoffen

Dm 16 - 20 cmKachelofen, Wohnkamin im Erdgeschoß

Dm 18 - 20 cmOffener Kamin ab Dm 20 cmZusatzherd, Kaminfeuerofen, Sauna

Dm 16 - 18 cm

Unser Tipp!

Die Mündung des Schornsteines sollte grundsätzlich in Firstnähe sein. Somit ist nur

ein kleiner Teil des Kamins der Witterung und denWindkräften ausgesetzt, was Kosten für Wartungund Standsicherheit spart. Außerdem ist die Zug-wirkung am gleichmäßigsten und die Beeinflus-sung durch die Windrichtung ist am geringsten.

RAUCHFANG

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HEIZEN.LÜFTEN. LEBEN.

Teil der MONIER GROUP

um sich von der leitungsgebundenen Energie(Strom, Gas, Fernwärme) jederzeit unabhängig ma-chen zu können. Als unabhängige Heizung zählt nurder Kachelofen und der Kaminofen wenn sie ohneStrom betrieben werden können.

Ein Ofen für Festbrennstoffe sollte in keinem Hausfehlen, da immer damit gerechnet werden muss,dass sowohl die Zentralheizung für mehrere Tage,als auch die leitungsgebundene Energie jederzeit,aus den verschiedensten Gründen ausfallen kann.

Dimensionierung

Die Dimensionierung der Kamine wird bereits beider Planung festgelegt. Jede Heizanlage funktioniertnur dann optimal, wenn der Rauchrohrquerschnittauf die Heizanlage abgestimmt wurde. Der genaueDurchmesser ist mit dem Kesselhersteller, dem

Rauchfangkehrer oder mit dem Kaminherstellerfestzulegen.

Kachelofen

Für den Kachelofen gibt es ein eigenes Kachelofen –Anschluss – Set, das der Hafner erst im Zuge der Er-

Unser Tipp!

Planen Sie stets mehrere Züge bei Ihrem Kamin ein,denn mit einem nachträglichen Rauchrohranschlusskann rasch eine unabhängige Heizung wie Kamin-

oder Kachelofen betrieben werden.

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richtung des Kachelofens in jener Höhe des Rauch-fanges einsetzt, die für den Kachelofen erforderlichist. Dennoch kann der Rauchfang bereits vorher auf-grund der Raumgröße richtig geplant werden.

Offener Kamin

Wegen der niedrigen Abgastemperaturen und derdaraus folgenden geringen Auftriebskräfte sind offene Kamine neben dem Rauchfang anzuordnen.

Achtung:Wichtig ist bei offenen Kaminen, dass ein entspre-chender Zuluftquerschnitt unter dem offenen Kaminvorgesehen wird.

Zuluftquerschnitt unter dem Kamin

Grafik: Schiedel

Brennwerttechnik Erdgas

Bei der Verbrennung von Erd- und Flüssiggas wer-den heute fast nur mehr Brennwertgeräte einge-setzt, da diese knapp 11% mehr Leistung gewinnenund aufgrund der rostfreien Ausführung längere Le-bensdauer als Kessel mit einem atmosphärischenBrenner aufweisen.

Beim raumluftunabhängigen Betrieb wird die Frisch-luft im Ringspalt zwischen Mantelstein und Rohrbeim Kaminkopf angesaugt und das Rauchgas iminneren Rohr über Dach geführt.

Da bei der Brennwerttechnik etwa 1,7 Liter Kondensatpro Nm3 Gas anfallen, ist ein Kanalanschluss unerläss-lich. Ebenso bei allen anderen modernen Heizkesselfällt im Kamin große Mengen an Kondensat aus, wel-ches laut Gesetzgeber abgeleitet werden muss.

Anschlussadapter

Bei raumluftunabhängigen Brennwertgeräten, die imGegenstrombetrieb mit konzentrisch angeordnetenAbgas-/Zuluftrohren arbeiten, sind ein innerer undein äußerer Anschlussadapter erforderlich.

Der innere Anschlussadapter dichtet den Übergangvom Verbindungsrohr zum Rauchrohr, der äußereAdapter dichtet das äußere, konzentrisch angeord-nete Rohr, in dessen Ringspalt zum inneren Rohr dieFrischluft angesaugt wird, ab. Durch diese Konstruk-tion ist es möglich, dass beim raumluftunabhängi-gen Betrieb die Brennwertgeräte vom Wohnbereichkomplett abgekapselt sind.

Foto: Schiedel

Unser Tipp!

Für Kondensat- und Niederschlagswasser ist eineAbleitung (Li. Dm 40 mm) zum Abwasserkanal un-

bedingt einzubauen.

Fläche4) Volumen3) Ofen2) Kamin Ø 1)

bis 35 m2 90 m3 4,5 m2 16 cm bis 50 m2 130 m3 6,5 m2 18 cm bis 60 m2 155 m3 8,0 m2 20 cm

1) Kamindurchmesser bei 8 m wirksamer Fanghöhe2) Kachelofenoberfläche in m2

3) Wohnraumvolumen in m3

4) Wohnraumfläche in m2

Feuerraum Fang Wohnraumvolumen Öffnung 8 m 100 m3 200 m3 300 m3

m2 Ø cm Zuluftkanal cm2

0,4 22 250 150 100 0,5 25 300 250 150 0,6 25 400 300 200 0,7 30 450 350 300 0,8 30 550 450 350 0,9 35 600 550 450

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Fertig-Kaminfuß

Zur Beschleunigung der Versetzarbeiten gehört unteranderem, dass der unterste Meter des Rauchfangsals Fertig-Kaminfuß angeliefert wird. Dadurch wirdinsbesondere die Sicherheit erhöht, da das Zubehörbereits fachgerecht eingebaut ist.

Vor dem endgültigen Positionieren des Fertig-Ka-minfußes wird eine Feuchtigkeitsisolierung auf demFundament verlegt.

Anschließend wird der Fertig-Kaminfuß in einemMörtelbett versetzt und senkrecht ausgerichtet. Zum

Schluss werden zur Ableitung eines etwaigen Kon-densats die Anschlüsse vom Kamin zum Kanal her-gestellt.

Fertig-Kaminkopf

Der Kaminkopf wird entsprechend der Dachneigungund der Höhe des Rauchfangs zugeschnitten. Da-nach wird der Kaminkopf über den Rauchfang ge-stülpt und mittels Justierschrauben ausgerichtet.Abschließend wird das letzte Profilrohr eingesetztund der passende Mündungskonus aufgesetzt.

Achtung bei Brennwertgeräten:

Bei raumluftunabhängi-gem Betrieb von Brenn-wertgeräten darf nichtauf die Entfernung der Gitterabdeckung verges-sen werden, damit dieLuftansaugung funktio-nieren kann.

Foto

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RAUCHFANGSANIERUNG

Auch beim Sanieren von Rauchfängen ist auf dieEinhaltung der Normen zu achten. Die Errichtungoder Sanierung eines Rauchfanges darf nur vomBaumeister, denn nur dieser ist ein befugterFachmann, durchgeführt werden.

Eine Kaminsanierung wird notwendig, wenn:● alte Heizkessel ausgetauscht werden● eine neue Zentralheizung Einzelöfen ersetzt● neue Etagenheizungen angeschlossen werden● Niedertemperatur-Heizkessel montiert werden● der alte Kamin in einem schlechten baulichen

Zustand oder versottet ist.

Rohrsysteme

In der Regel werden geprüfte und zugelassene Rohr-systeme aus den verschiedensten Materialien zurSanierung eingesetzt, wobei die Stand- und Brand-sicherheit noch vom alten Rauchfang übernommenwird. Die eingesetzten Innenrohre erfüllen dann allefunktionstechnischen Anforderungen.

● Rauchgas- und Kondensatdichtheit

● Brand- und Säurebeständigkeit

● Unempfindlich gegen Feuchtigkeit

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Materialien, aus denen Rauchrohre zur Sanierunghergestellt werden, sind:● Keramik ● Edelstahl ● Kunststoff

Wenn der alte Rauchfang gerade nach oben führt,gibt es kaum Probleme bei der Sanierung. Schwierigwird die Sanierung, wenn der Rauchfang einen Ver-satz aufweist. In diesem Fall stellen nur flexibleRauchrohrsysteme eine Lösung dar.

Keramik-Kamin-Sanierungssystem

Keramische Werkstoffe eignen sich für alle Brenn-stoffe und überzeugen durch ihre Lebensdauer. DasKeramik-Kamin-Sanierungssystem ist in besondershohem Maße unempfindlich gegen Feuchtigkeit, ag-gressive Säuren und hohe Temperaturen. Der Einbausetzt einen bestehenden geraden Kamin ohne Ver-satz voraus. Das Keramikrohr, die Dämmschalen ausMineralwolle und der alte Kamin stellen einen mo-dernen dreischaligen Rauchfang dar.

Edelstahl Rohrsystem

Das Kernstück dieses Sanierungssystems ist dieeinfache Steckverbindung der Rohre aus 0,6 mm di-ckem Edelstahl. Diese Verbindungstechnik, die eineerhöhte Formsteifigkeit und Zugsicherheit beim Ein-bau der Rohrsäule bedeutet, ermöglicht einen ra-schen und kostengünstigen Einbau.Das Fehlen zu-sätzlicher Verbindungselemente erlaubt den Einsatzauch bei engen Querschnitten. Vorhandene Putzöff-nungen, Putztüren und die bisherigen Höhen desRauchrohr-Anschlusses können beibehalten werden.

Flexible Kunststoff-Abgasleitung

Nie zuvor waren die Abgastemperaturen von Gas-Brennwertgeräten so niedrig wie heute. Der techni-sche Fortschritt im Gerätebau und die verschärftenUmweltbestimmungen haben zu dieser Entwicklunggeführt. Flexible Abgasleitungen aus diesem High-Tech-Kunststoff sind ideal für Sanierungsaufgabenim Altbaubereich, wenn zum Beispiel die Verlegungneuer Abgasrohre durch einen Versatz im Kaminrohrerschwert wird.

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Wer ökologisch baut, will auf Behaglichkeit imEigenheim nicht verzichten. Kaminfeuer und Kachelofen für Niedrigenergie-, Sonnen- undPassivhäuser

Der Anteil der Energiesparhäuser liegt heute beiüber 95 Prozent, wie eine aktuelle Studie des Linzermarket Instituts ergab. Befragt wurden mehr als 700

private Bauherren, Baumeister, Fertighaus- Herstel-ler, Baustoffhändler und Architekten. Der Grund sinddeutlich geringere Energie- und Heizkosten, erhöhteWohnraumförderungen und mehr Wohnkomfort. Ab-gesehen vom ökologisch bauen, steht der Wunschnach einem Kamin oder einem Kachelofen ganzoben auf der Liste von privaten Hausbauern, auchvon jenen, die sich für ein Energiesparhaus ent-scheiden.

Oft heißt es aber, Passivhäuser müssen auf den Ka-min verzichten, denn er ist eine so genannte Wär-mebrücke oder „Kaltader“ im Haus. Darunter wer-den jene Stellen eines Gebäudes verstanden, bei de-nen mehr Wärme verloren geht als bei gut gedämm-ten Flächen. Doch der Kamin wird zu Unrecht alsSchwachstelle in der dichten Gebäudehülle angese-hen. Moderne Technologien und technisch ausge-reifte Lösungen, ermöglichen auch in energiespa-renden luftdichten Häusern Kaminöfen und Kachel-öfen, ohne störenden Einfluss auf die Baukonstrukti-on zu nehmen.

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Kaminöfen, offene Kaminfeuer oder Küchenherde brauchen eineVerbrennungsluftzufuhr, die bei herkömmlichen Kaminsystemen imPassiv- oder Niedrigenergiehaus nicht vorhanden sind. Ein Luft-Abgas-Kamin mit Thermo-Luftzug bietet hier die Lösung

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Die Anforderungen an moderne Energiesparhäuser Voraussetzung für die Klassifizierung eines Hausesals Niedrig-, Niedrigstenergie-, Sonne- oder Passiv-haus ist eine luftdichte Gebäudehülle. Passivhäuserbrauchen nur rund ein Fünftel der Heizenergie vonNeubauten. Um eine niedrige Nutzheiz-Energiekenn-zahl zu erreichen, sind eine kontrollierte Wohnraum-lüftung, eine besonders gute Wärmedämmung undeine hohe Luftdichtheit nötig. Wärmebrücken beein-trächtigen diese Anforderungen beträchtlich.

Was ein Energiesparkamin können muss:

Der Thermo-Luftzug: Die Zufuhr der Verbrennungsluft muss von außen kommen.

Zuluft und Abgase werden in einem System, aberbaulich getrennt voneinander geführt. Beide Leitun-gen sind separat wärmegedämmt. Der mit Schaum-

betontaschen ge-dämmte Thermo-Luft-zug stellt die Versor-gung der Feuerstättemit der notwendigenVerbrennungsluft si-cher. Er garantiert,

dass bei allen Betriebszuständen die nach DIN4108/2 Absatz 6 ermittelten Mindestoberflächen-temperaturen des Mantelsteins nicht unterschrittenwerden. Damit ist die Gefahr der Kondensation vonRaumluftfeuchte im Gebäude nicht gegeben.

Der Thermo-Trennstein: Wärmebrücken an Kopf und Fuß des Kaminsmüssen ausgeschaltet werden.

Kaminkopf und Kaminfuß sind heikle Bereiche,wenn es um die Wärmeübertragung von Innen- undAußenbereich des Hauses geht. Der Thermo-Trenn-stein mit einem Schaumglaselement schafft die si-chere thermische Entkoppelung. Die Wärmebrückeist unterbrochen.

Der Thermo-Fuß: Noch mehr Energieersparnis.

Der Thermo-Fuß schafft die ther-mische Entkoppelung nach untenan der Fundamentplatte. Das ga-rantiert eine weitere Energieein-sparung durch die Minimierungder Wärmebrücken.

Das Folienschlusspaket: Eine Weiterentwicklung in Richtung Luftdichtheit und Regen sicherheit.

Ein schwieriges bautechnisches Problem ist gelöst:Die Dichtheit der Schnittstelle zwischen Kamin -system und Dachkonstruktion. Das Folien schluss -paket dichtet die Dachdurchdringung sicher ab undmacht das Haus passivhaustauglich. Das Folienan-schlusspaket besteht aus einer Spezialfolie für dieAußenseite, die dachseitig um den Kamin herum mitder Unterspannbahn fixiert wird. Auf der Innenseitewird für die Luftdichtheitssebene eine Luftabdicht-folie um den Kamin gelegt, angeheftet und abge-klebt. Damit ist von innen die Luftdichtheit gewähr-leistet. Die Wärmeverluste sind gestoppt.

Damit Sie sicher seinkönnen, dass Ihr Kaminauch wirklich Energiesparen hilft und „pas-sivhaustauglich“ ist,lassen Sie den Blower-Door-Test von einemunabhängigen Institutdurchführen.

Kaminhalter

Bewehrungs-Set

PutztürenDachgeschoß

Anschlussadapter-Set(innen und außen)

Adapterringe

Fertigfuß

Thermo-Fußplatte

Thermo-Trennstein

Um Energie sinnvoll zu nutzen, entwickeln Hersteller Feuerstättenwie Brenn wertgeräte und Pelletsöfen, die extrem niedrige Abgas-temperaturen aufweisen. Voraussetzung für den Betrieb eines sol-chen Gerätes mit niedrigen Abgastemperaturen ist ein Kamin, derausbrennsicher und unempfindlich gegenüber Feuchte ist. Gr

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3 AUSHUB, KELLER, FUNDAMENT

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KONTROLLIERTE WOHNRAUMLÜFTUNG UNDWÄREMERÜCKGEWINNUNG AERA EQONIC

Schiedel Absolut XPert

Schiedel ist es gelungen ein neues, innovatives Ka-minsystem auf den Markt zu bringen welches als ers-tes passivhauszertifiziert ist – Schiedel „Xpert“. Damitwird offiziell bescheinigt dass der Schiedel XPert, einepassivhaustaugliche Komponente ist und damitstrengste Anforderungen im alltäglichen Einsatz erfüllt. Alle bauphysikalischen Anforderungen solcher Kom-ponenten wurden durch starkes Upgrade des beste-henden Schiedel Absolut mit Thermoluftzug und ei-nigen verbesserten Zubehörteilen erfüllt.Damit entspricht der neue Xpert dem Behaglich-keitskriterium (17°C) und dem Hygienekriterium(12,6°C) und erfüllt in unverputzten Zustand die An-forderungen an die Luftdichtheit einer zertifiziertenPassivhaus Komponente.

Die Vorteile dieses Kaminsim hochenergieeffizientenHaus liegen für den Kon-sumenten auf der Hand.

Er genießt:• Behaglichkeit &

Wärme • Seine Unabhängigkeit

von fossilen Brennstof-fen und Strom

• Energieeffizienz undRessourcenschonung

• Möglichkeit, aus sei-nem Ofen & Kamin einDesign- und Interieur-Element zu machen.

AERA Eqonic, die kontrollierte Wohnraumlüftungmit Wärmerückgewinnung, ist ein weitererSchritt in der konsequenten Entwicklung ganz-heitlicher Konzepte. AERA Eqonic lohnt sichlangfristig durch die Einsparung der Energie-kosten und der Wertsteigerung der Immobilie.

Höchster WOHNKOMFORTModerne Gebäudehüllen werden durch energiespa-rende Maßnahmen immer dichter und der natürlicheLuftaustausch reicht nicht mehr aus um Schadstoffe,Feuchtigkeit und CO2 abzutransportieren. Mangeln-der Luftaustausch erhöht die Schadstoff- und Aller-genkonzentration und führt sehr schnell zu Müdigkeitund Kopfschmerzen, feuchte Luft zu Schimmelbil-dung. Mit dem Komfortlüftungssystem AERA Eqonic,sichert Schiedel eine zugfreie, bedarfsgerechteWohnraumlüftung mit hygienischen Luftverhältnisseund einem angenehmen Raumklima.

ENERGIE Sparen - UMWELT schonenWerden zum Lüften ausschließlich die Fenster geöffnet,bedeutet dies einen enormen Wärmeverlust, der mehrals die Hälfte des gesamten Wärmebedarfs beträgt. AE-RA Eqonic kann mit einem integrierten Wärmetauscherüber 90% der Abluftwärme zurück gewinnen werden.Das spart Heizenergie, reduziert die schädlichen CO2-Emissionen und schont damit die Umwelt.

WERTSTEIGERUNG der ImmobilieDamit der Wert einer Immobilie auch nachhaltig er-halten bleibt, ist sowohl eine innovative Haustechnikals auch die Erhaltung der Bausubstanz von ent-scheidender Bedeutung. AERA Eqonic, die Wohn-raumlüftung mit Wärmerückgewinnung von Schiedelentspricht dem neuesten Stand der Technik, schütztdie Immobilie vor Feuchteschäden und schafft einbehagliches Raumklima.

Schiedel ermöglicht EnergieeffizienzAls Marktführer Europas im Bereich Kamin- und Ab-gastechnik sieht Schiedel sich dazu verpflichtet, ei-nen merklichen Beitrag für unsere Umwelt zu leisten. Mit durchdachten Maßnahmen werden intel-ligente Lösungen entwickelt, die Energie ver schwen -dung vermeiden und die CO2-Emissionen reduzieren.Die idealen Voraussetzungen für ein Raumklima, dasden höchsten Wohnkomfort bietetund die Gesundheit der Bewohnerfördert.

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Derzeit werden jährlich rund 17.000 Ein- und Zwei-familienhäuser neu gebaut. Etwa 2/3 werden vomBaumeister gebaut und 1/3 als Fertighaus geliefert.

Rechnet man aus den Fertighäusern jene heraus, diein einer Massivbauweise errichtet wurden so ergibtsich, dass knapp 3/4 der Gebäude in der Massiv-bauweise und 1/4 in der Holzriegelbauweise gebautwurden.

Es gibt viele Gründe, die für die Massivbauweisesprechen. Ein Aspekt ist die Lebensdauer von Bau-teilen und Bauschichten:

Weitere Vorteile der Massivbauweise:

Brandschutz

Massive Baustoffe sind anorganisch und daher nichtbrennbar, sie weisen bereits bei sehr geringenWandstärken eine hohe Brandwiderstandsdauer von90 Minuten REI 90 (früher F90) und länger auf.

Kommt es zum Brandfall, ist die Brandbelastung ineinem Massivbau durch die Konstruktion wesentlichgeringer als bei der Holzbauweise. Brand- undLöschwasserschäden können bei Massivbauweisenachhaltig wieder behoben werden.

Die Brandbelastung im Wohnbereich ist von derBauweise unabhängig, denn die Möbel, Vorhängeund Teppiche brennen immer gleich.

Kommt es in einem Massivbau zum Brandfall, be-trägt die Schadenssumme mit € 15.000,-- imSchnitt etwa ein Drittel im Vergleich zu einem Brandin einem Holzbau.

Luft- und Trittschallschutz

Massive Baustoffe bieten aufgrund ihrer hohen Mas-se einen sehr guten Luftschallschutz. Werden auf ei-ne massive Decke mit einer Masse von 300 kg proQuadratmeter eine 3,5 cm dicke, mineralische Tritt-schalldämmplatte und ein 5,0 cm dicker Zemente-

strich aufgebracht, erreicht man einen Trittschall-schutz von 48 dB, der zwischen zwei übereinanderliegenden Wohneinheiten in Gebäuden ohne Be-triebsstätten nach ÖNORM B 8115-2 als höchstzu-lässiger bewerteter Standard-Trittschallpegel L'nT,wvorgeschrieben ist.

Wenn der höchstzulässige Standard-Trittschallpegelum 5 dB reduziert wird, dann ist ebenso beim Tritt-schallschutz die Bezeichnung des erhöhten Schall-schutzes laut ÖNORM B 8115-2 gegeben. Dieser er-höhte Schallschutz muss aber vertraglich vereinbartwerden.

Beim Einfamilienhaus gibt es diesbezüglich keineVorschrift, aber man sollte sich aus eigenem Inte-resse vor Lärm schützen. Wird eine noch massivereDecke mit einer Masse von 400 kg pro Quadratme-ter verlegt, so hört man nichts mehr von oben durch.Der geringe Trittschall, der durch diese Decke in dendarunter liegenden Wohnraum gelangt, kann bei ei-nem üblichen Lärmpegel untertags (z.B. eine leiseRadiomusik im Hintergrund) nicht mehr vommenschlichen Gehör wahrgenommen werden.

Luft- und Winddichtheit

Massive Wände sind nach dem Anbringen des In-nen- und Außenputzes luft- und winddicht.

Auf eine hohe Luft- und Winddichtheit muss man beifolgenden Anschlüssen achten:

Fenster zum Mauerwerk mit Montageschaum undmit Hinterfüllbändern sowie elastischen Dehnfugeneindichten oder Verwendung von geeigneten Kunst-stoff-Dichtprofilen gemäß ÖNÖRM B 5320 „Bauan-schlussfuge für Fenster, Fenstertüren und Türen inAußenbauteilen - Grundlagen für Planung und Aus-führung“.

Bauteil/Bauschicht Mittlere Lebenserwartung

Ziegel, Beton bekleidet 120 JahreZiegel, Klinker bewittert 90 JahreWeichholz bekleidet 70 JahreWeichholz bewittert 45 Jahre

Unser Tipp!

Berücksichtigen Sie darüberhinaus die Bauordnung, da unterschiedliche

Bestimmungen an Anforderungen bei Trennbauteilen vorhanden sind.

MINERALISCHE BAUWEISE

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Verwendete Acrobat Distiller 8.0/8.1 Joboptions
Dieser Report wurde mit Hilfe der Adobe Acrobat Distiller Erweiterung "Distiller Secrets v4.0.0" der IMPRESSED GmbH erstellt.Registrierte Kunden können diese Startup-Datei für die Distiller Versionen 8.0/8.1 kostenlos unter http://www.impressed.de/DistillerSecrets herunterladen.ALLGEMEIN ----------------------------------------Beschreibung: Dateioptionen: Kompatibilität: PDF 1.3 Komprimierung auf Objektebene: Aus Seiten automatisch drehen: Aus Bund: Links Auflösung: 1200 dpi Alle Seiten Piktogramme einbetten: Nein Für schnelle Web-Anzeige optimieren: NeinPapierformat: Breite: 240.002 Höhe: 327.002 mmKOMPRIMIERUNG ------------------------------------Farbbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 300 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 450 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalGraustufenbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 300 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 450 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalSchwarzweißbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: CCITT Gruppe 4 Mit Graustufen glätten: AusRichtlinien: Richtlinien für Farbbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinien für Graustufenbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinen für monochrome Bilder Bei Bildauflösung unter: 1200 ppi (Pixel pro Zoll) IgnorierenFONTS --------------------------------------------Alle Schriften einbetten: JaUntergruppen aller eingebetteten Schriften: NeinWenn Einbetten fehlschlägt: AbbrechenEinbetten: Schrift immer einbetten: [ ] Schrift nie einbetten: [ ]FARBE --------------------------------------------Farbmanagement: Einstellungsdatei: None Farbmanagement: Farbe nicht ändern Wiedergabemethode: StandardGeräteabhängige Daten: Unterfarbreduktion und Schwarzaufbau beibehalten: Ja Transferfunktionen: Anwenden Rastereinstellungen beibehalten: NeinERWEITERT ----------------------------------------Optionen: Überschreiben der Adobe PDF-Einstellungen durch PostScript zulassen: Nein PostScript XObjects zulassen: Nein Farbverläufe in Smooth Shades konvertieren: Ja Geglättene Linien in Kurven konvertieren: Ja (Grenzwert für Glättung: 0.1) Level 2 copypage-Semantik beibehalten: Ja Einstellungen für Überdrucken beibehalten: Ja Überdruckstandard ist nicht Null: Ja Adobe PDF-Einstellungen in PDF-Datei speichern: Ja Ursprüngliche JPEG-Bilder wenn möglich in PDF speichern: Ja Portable Job Ticket in PDF-Datei speichern: Ja Prologue.ps und Epilogue.ps verwenden: Nein JDF-Datei (Job Definition Format) erstellen: Nein(DSC) Document Structuring Conventions: DSC-Kommentare verarbeiten: Ja DSC-Warnungen protokollieren: Nein EPS-Info von DSC beibehalten: Ja OPI-Kommentare beibehalten: Nein Dokumentinfo von DSC beibehalten: Ja Für EPS-Dateien Seitengröße ändern und Grafiken zentrieren: JaSTANDARDS ----------------------------------------Standards - Berichterstellung und Kompatibilität: Kompatibilitätsstandard: OhneANDERE -------------------------------------------Distiller-Kern Version: 8000ZIP-Komprimierung verwenden: JaASCII-Format: NeinText und Vektorgrafiken komprimieren: JaMinimale Bittiefe für Farbbild Downsampling: 1Minimale Bittiefe für Graustufenbild Downsampling: 2Farbbilder glätten: NeinGraustufenbilder glätten: NeinFarbbilder beschneiden: JaGraustufenbilder beschneiden: JaSchwarzweißbilder beschneiden: JaBilder (< 257 Farben) in indizierten Farbraum konvertieren: JaBildspeicher: 524288 ByteOptimierungen deaktivieren: 0Transparenz zulassen: NeinICC-Profil Kommentare parsen: JasRGB Arbeitsfarbraum: sRGB IEC61966-2.1DSC-Berichtstufe: 0Flatness-Werte beibehalten: JaGrenzwert für künstlichen Halbfettstil: 1.0RGB-Repräsentation als verlustfrei betrachten: NeinOptionen für relative Pfade zulassen: NeinIntern: Alle Bilddaten ignorieren: NeinIntern: Optimierungen deaktivieren: 0Intern: Benutzerdefiniertes Einheitensystem verwenden: 0Intern: Pfad-Optimierung deaktivieren: NeinENDE DES REPORTS ---------------------------------Die "Distiller Secrets" Startup-Datei ist eine Entwicklung derIMPRESSED GmbHBahrenfelder Chaussee 4922761 Hamburg, GermanyTel. +49 40 897189-0Fax +49 40 897189-71Email: [email protected]: www.impressed.de
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Verschließen der Mauerkrone im Parapet-, Knie-stock- und Giebelbereich. Das gilt auch für dieHauseingangstüre und die Innentüre zum Keller.Keine unverputzten Mauerwerksteile übersehen. Al-so bis zur Rohdecke verputzen, Laibung von Innen-türen, Flächen hinter Kamin und Stiegenwange zu-mindest verspachteln.Installationskanal vom Keller zum Obergeschoß undDeckendurchbrüche für die Kamine zum Wohnbe-reich, Unterputzspülkasten, Sicherungskasten, alleArten von Unterputzdosen.Zwischen Dachstuhl und Mauerbank ist eine Bau-werksabdichtung zu verlegen.Dachausbau in Holzbauweise mit luftdicht verklebterDampfbremse innen und einer winddichten aberdampfdiffusionsoffenen Schalungsbahn außen ver-sehen.Dachflächenfenster wind- und luftdicht einbinden.Dachbodentreppe zum Spitzboden wind- und luft-dicht abschließen und dämmen.

Offen für Wasserdampfdiffusion

Mineralische Baustoffe, wie zum Beispiel Ziegel,Leichtbeton, Porenbeton und Holzspan-Mantelsteinemit Stegen sind nach außen sehr dampfdiffusionsof-fen.

Wenn alle Arbeiten, bei deren Herstellung nochmalsviel Wasser in ein Haus eingebracht wird, wie Innen-putz und Estrich, vor dem Herbst fertig werden,muss über den Winter das Haus beheizt werden, da-mit die vom Baustoff nicht für die Erhärtung ge-brauchte Baufeuchte aus dem außen unverputztenGebäude ins Freie diffundieren kann. Im Frühjahr,wenn dann die Mauern trocken sind, kann auf dieFassade ein Wärmedämmverbund–System für einNiedrigenergie-, Sonnen- oder Passivhaus aufge-klebt werden, ohne dass es zu einem Bauschadenoder anderen unangenehmen Erscheinungenkommt.

Nicht zu empfehlen sind fertige Konstruktionen mitaußenliegenden dampfdichten Schichten, die eineAustrocknung der eingeschlossenen Baufeuchtenicht zulassen.

Wärmedämmung verhindert Kondensation

Die in der Luft in dampfförmiger Form enthalteneFeuchtigkeit kondensiert dann an einer kalten Ober-

fläche, wenn die Oberflächentemperatur unter derTaupunkttemperatur liegt. So kommt es bei 20 °CRaumlufttemperatur zur Kondensation an Bauteilo-berflächen, wenn die relative Luftfeuchtigkeit fol-gende Werte übersteigt und/oder die Oberflächen-temperatur folgende Werte unterschreitet:

Voraussetzungen für eine Kondensation bei 20 °CRaumlufttemperatur

Damit es zu keiner Kondensation und keiner Schim-melbildung kommen kann, sollte jedes Haus gut ge-dämmt sein und kann mit Hilfe einer kontrolliertenWohnraumlüftung belüftet werden, die eine zu hoheLuftfeuchtigkeit vollautomatisch und energiesparendabtransportiert.

Fäulnis- und Verrottungssicherheit

Mineralische Baustoffe sind anorganisch und kön-nen im Gegensatz zu Holz weder verfaulen nochverrotten. Daher unterscheiden sich zahlreiche kon-struktive Details für die Massivbauweise sehr gra-vierend von jenen, die für die Holzbauweise gelten.

Es ist zu beachten, dass die Regeln, die für die Mas-sivbauweise gelten, bei der Holzbauweise zu Bau-fehlern führen können. Unterschiedliche Lösungengelten daher insbesondere für:● Dachausbauten● Decken● Fassaden● Fußböden● Wände

Speicherwirksame Masse

Massive Baustoffe bieten eine große speicherwirk-same Masse, die folgende Vorteile bietet:● geringe sommerliche Überwärmung● solare Energiegewinne● langsamer Temperaturausgleich

Oberflächentemperatur relative Luftfeuchtigkeit6,0 °C 40%9,3 °C 50%

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Flächenbezogene, speicherwirksame Masse von einigen Baustoffen gemäß

ÖNORM B 8110-3 in kg/m2

Da die Wärme im Tagesablauf nur ca. 8 bis 10 cmtief in die Baustoffe eindringt (Grenztiefe) ist nichtdie Dicke, sondern das spezifische Gewicht der Bau-stoffe für die Größe der speicherwirksamen Massemaßgebend.

Geringe sommerliche Überwärmung

Wenn die Sonneneinstrahlung durch große Vergla-sungen auf der Südseite zu groß und die speicher-wirksame Masse zu gering ist, dann kann die solareEnergie von den Böden, Wänden und Decken nichtin ausreichendem Maße aufgenommen werden. Indiesem Fall wird nur die Raumluft erhitzt und eskommt zur so genannten sommerlichen Überwär-mung. Schutz davor bieten folgende Maßnahmen:

● Große speicherwirksame Massen● Beschattung der Glasflächen● Belüftung der Räume

Große solare Energiegewinne

Im Winter, wenn die Sonne mit nur 18 bis 19 GradNeigungswinkel in den Wohnraum einstrahlt, helfengroße speicherwirksame Massen bei der Aufnahmeder solaren Energie. Dadurch kann man mehr als30% an Heizenergie beim Niedrigenergie- und Son-

nenhaus sparen, ohne dass es durch diesen Ener-gieeintrag zur Überwärmung der Raumluft kommt.

Temperaturausgleich

Die Masse in der Massivbauweise bewirkt einen be-haglichen Temperaturausgleich im Winter und imSommer (Nachtlüftung – kühlt am Tag). Jene solareEnergie, die während des Tages von den Böden,Wänden und Decken aufgenommen wurde, wirdnach Sonnenuntergang langsam wieder an dieRaumluft abgegeben. Die Raumluft bleibt rund achtStunden lang angenehm warm.

Feuchtigkeitsaufnahme und Abgabe

Wesentlich für ein behagliches Wohnklima ist auchdie relative Luftfeuchtigkeit der Raumluft, die zwi-schen 40 bis 60% liegen soll. Bis zu einem gewis-sen Grad können der Putz und der Baustoff regulie-rend auf den Feuchtigkeitsgehalt der Luft einwirken.Voraussetzung dafür ist, dass diese Eigenschaftnicht durch negative Maßnahmen wie zum Beispiel

Baustoff Rohdichte kg/m2

Stahlbeton 2.400 kg/m3 242Ziegelsplittbeton 1.900 kg/m3 172Ziegeldecke 1.300 kg/m3 100Ton-Massiv schwer 1.000 kg/m3 83Hochlochziegel 25 cm 1.000 kg/m3 80Heizestrich 7 cm 2.200 kg/m3 78Zwischenwandziegel 12 cm 900 kg/m3 71Porosierter Ziegel 38 cm 800 kg/m3 62Ton-Massiv leicht 700 kg/m3 59Estrich 5 cm 2.200 kg/m3 56Porenbeton 400 kg/m3 51Gipsbauplatten 1.200 kg/m3 48Weichholz 600 kg/m3 39Gipskartonplatte GKF 15 900 kg/m3 13

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eine Kunststofftapete oder einen Dispersionsanstrichbehindert wird. Aber auch die kontrollierte Wohn-raumlüftung mit Wärmerückgewinnung kann imWinter die Raumluft auf ein unverträgliches Maßaustrocknen.

Wertbeständigkeit

Gemäß der nachstehenden Grafik beträgt der Wert-verlust bei der Holzbauweise aufgrund der kürzerenNutzungsdauer pro 10 Jahre ca. um 6% mehr alsbei der Massivbauweise.

Ziegel ist das mit Abstand am häufigsten ver-wendete Baumaterial für Ein- und Zweifamilien-häuser in Österreich. Die neue, einfache, rascheund exakte Planziegel-Technologie hat sich be-reits am Markt durchgesetzt und ermöglicht dieMinimierung des Dünnbettmörtels auf 1 mm. Da-mit bleibt die Baufeuchte draußen und das Hausist früher bezugsfertig.

Foto: Wienerberger Ziegelindustrie

Das Ziegelprogramm

Für die Ziegelbauweise wird ein sehr umfangreichesZiegelprogramm mit dazugehörigen Formsteinen

angeboten. Grundsätzlich unterscheidet man zwi-schen Blockziegel und Planziegel mit verschiedenenWanddicken. Die Ton-Ziegel werden auch als Hoch-lochziegel (HLZ) bezeichnet, benannt nach der Hohl-raumführung im verarbeiteten Ziegel. Langlochziegel(LLZ) sind Produkte der Nachkriegszeit und werdenheute nicht mehr erzeugt.

Blockziegel

Blockziegel werden mit einer 12 mm dicken Lager-fuge aus herkömmlichem Mauermörtel (Kalk-Ze-ment-Mörtel, Dämm-Mörtel) vermauert. Sie sind inden Wanddicken 50, 38, 30, 25, 20 und 17 cm fürtragende Wände, sowie 12, 10 und 8 cm für nichttragende Wände erhältlich.

Einen speziellen Produkttyp unter den Blockziegelstellt der Schallschutzziegel (SSZ) dar. Er sorgt auf-grund seiner hohen Masse für einen erhöhtenSchallschutz in der Wohnungs- bzw. Stiegenhaus-trennwand und wird in den Wanddicken 30 und25 cm produziert.

Planziegel

Planziegel werden mit einer nur 1 mm dünnen La-gerfuge aus Dünnbettmörtel verarbeitet. Sie sind inden Wanddicken 50, 44, 38, 30, 25, 20, 17, 12 und10 cm erhältlich. Einen speziellen Produkttyp unterden Planziegeln stellt der Schallblockziegel (SBZ)

ZIEGEL UND SEINE ANWENDUNGEN

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Page 112: Unser Haus 2014

dar. Dieser Füllziegel ersetzt die Schalung und wirdbauseits mit Beton verfüllt (100-130 Liter Beton /m2, je nach Wanddicke). Er sorgt aufgrund der hohenMasse für einen erhöhten Schallschutz in der Woh-nungs- bzw. Stiegenhaustrennwand und wird in denWanddicken 25 und 20 cm produziert.

Der SBZ wird auch für hoch belastete Mauerpfeileroder Dachstuhlverankerungen eingesetzt, die mitvertikalen Stahleinlagen bewehrt werden können.

Vitalziegel

Die Umgebung des Menschen beeinflusst dasmenschliche Wohlbefinden. Auch die Baustoffe, ausdenen wir unsere Häuser errichten, stehen in Wech-selwirkung mit den Bewohnern und beeinflussen inständigem Energieaustausch deren Vitalität und Ge-sundheit.

Der Leitl Vitalziegel wird aus einer Tonerde herge-stellt, die seit Generationen in der Region Eferdingfür Schlammpackungen bei Tier und Mensch ver-wendet wird. Aus dieser heilenden Tonerde wurdemit Hilfe von Feng-Shui und Bionik das Leitl Vitalzie-gel-System nach dem Vorbild der Natur entwickelt.

Die Energie des Vitalziegels soll Vitalität und Ge-sundheit der Bewohner möglichst positiv beeinflus-sen und lange erhalten.

Mit modernster Technik wird ein hoch wärmedäm-mender Spitzenziegel produziert. Sowohl Naturwis-senschaft als auch Parawissenschaft (Radiästhesieund Geomantie) bestätigen die vitale Wirkung.

Entwickelt und vertrieben wird das Vital Ziegelsys-tem vom Baustoffproduzenten Leitl in Oberöster-reich.

Vitalziegel von Leitl-Werke GmbH (Foto: Leitl)

Formsteine

Halbsteine: Formsteine zur Herstellung des Ziegel-1/2-Verbandes (Läufer-Ziegel pro Ziegelschar um ei-nen halben Ziegel versetzt werden, sodass dieStossfuge in jeder zweiten Schar wieder übereinan-derliegen)

Eckziegel: Formsteine zur Ausbildung von 90°Ecken, die die gleiche Oberfläche wie das übrigeMauerwerk aufweisen und den Ziegel-1/2-Verbandeinhalten.

Laibungsziegel: Formsteine zur Ausbildung einerleicht abgeschrägten inneren Fensterlaibung fürWandstärke 50cm sowie mit glatter Oberfläche füroptimalen dichten Fenstereinbau.

Rostziegel: Ziegel zur Herstellung eines einheitli-chen Putzgrundes im Deckenschließrostbereich beiWandstärke 38, 44 und 50 cm

Wärmeschutz

Der Porotherm 50 W.i ist der am besten wärmedämmende Ziegelam Markt Foto: Wienerberger Ziegelindustrie

Grafik: Wienerberger Ziegelindustrie

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Moderne Ziegel erhalten beim Brennen aufgrunddes dem Lehm beigegebenen Porosierungsmaterials(z.B. Sägemehl, Zellulosefaser oder Sonnenblumen-kernschalen) unzählige feinste Luftporen. Diese Po-ren wirken wie ein Wärmepolster und verleihen demZiegel einen besonders hohen Wärmedämmwert.

Niedrigenergie-, Sonnen- und Passivhaus

Speziell für Niedrigenergie-, Sonnen- und Passiv-häuser aus Ziegel mit Zusatzdämmung wurde derPorotherm 25-38 M.i Plan entwickelt. Der Ziegelzeichnet sich durch einen verbesserten Wärme-schutz, eine spezielle Ziegeloberfläche zur besserenHaftung des Wärmedämmverbundsystems sowie ei-ne eigene Nut- und Feder-Ausführung aus.

Bild: Porotherm 25-38 M.i,Spezialziegel für zusatzgedämmte Wandkonstruktionen.Foto: Wienerberger Ziegelindustrie

Thermofuß

Damit Wärmebrücken aus dem Ziegelmauerwerk indie Kellerdecke und in die oberste Geschoßdeckevermieden werden, wird die erste und/oder die letz-te Ziegelschar bauseits mit expandierten, Wasserabweisenden Perliten gefüllt.

Praktisch alle bauseits mit Perlit verfüllten Hoch-lochziegel sowie natürlich bereits werkseitig mit Mineralwolle verfüllten Ziegel (Porotherm W.i) sindals thermische Trennung in der ersten Schar bestensgeeignet.

Mauern will gelernt sein

Konventionelles Mauerwerk

Konventionelles Mauerwerk wird aus Blockziegelnmit einer Lagerfugendicke von ca.12 mm herge-stellt. Als Mauermörtel dienen herkömmliche Kalk-Zementmörtel und wärmedämmende Fertigmörtel(ISO-Mörtel, Thermo-Mörtel).

Beim Mauern ist darauf zu achten, dass ein entspre-chender Stoßfugenversatz gegeben ist. Bei der Her-stellung von konventionellem Mauerwerk beträgt dieArbeitszeit im Schnitt ca. 4 Stunden / Kubikmeter.

Planziegelmauerwerk

Planziegel werden mit einer nur 1 mm dünnen La-gerfuge mit Dünnbettmörtel verarbeitet. Dieses Ver-fahren ermöglicht ein exaktes und rasches Mauern,verbunden mit einer enormen Mörteleinsparung.

Die erste Ziegelschar wird auf eine mit dem Rotati-onslaser und dem Nivellier-Max exakt hergestellteKalk-Zement-Mörtelschicht, welche die Unebenhei-ten der Rohdecke ausgleicht, aufgesetzt.

Der Dünnbettmörtel wird auf den Planziegel mit derAuftragswalze aufgetragen. Dazu wird der Dünn-bettmörtel in den Vorratsbehälter der Walze gefülltund entsprechend der Mauerdicke auf die Ziegel-schar aufgetragen. Bei Verwendung der Auftrags-walze darf der Mörtel nur mit maximal 600 U/minangerührt werden, damit er die richtige Konsistenzerhält.

Beim Mauern ist darauf zu achten, dass ein entspre-chender Stoßfugenversatz gegeben ist. Die am Zie-gel anhaftende Mörtelmenge reicht für eine festeVerbindung mit der darunter liegenden Ziegelscharaus.

Dem Mehrpreis durch das Schleifen und den im Zie-gelpreis bereits einkalkulierten Dünnbettmörtel von

Unser Tipp!

Es ist ratsam, zu Beginn nur kleine Mörtelmengenanzurichten, um den Bedarf anfänglich besser ab-

schätzen zu können. Denn der angerührte Mauermörtel erhärtet je nach Witterung

spätestens nach zwei Stunden.

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Page 114: Unser Haus 2014

ca. 10 bis 20% stehen massive Einsparungen beiArbeitszeit und Mörtelverbrauch gegenüber:

Grafik: Wienerberger Ziegelindustrie

Sturzausbildung und Deckenrostdämmung

Sturzausbildung

Da Überlager über dem Fenster keinen guten Wär-medurchgangskoeffizienten (U-Wert) aufweisen,müssen diese gedämmt werden. Ursache für denschlechten U-Wert ist der tragende Stahlbetonkernin der Ziegelschale. Mit einer zusätzlich eingebautenWärmedämmung wird eine Wärmebrücke in diesemBereich vermieden. Es sind Dämmstärken von mind.10cm – 20cm je Dämmstandart nötig.

Ohne Dämmung des Sturzes kondensiert die Raum-luftfeuchte und es kann Schimmel entstehen!

Deckenrostdämmung

Da Deckenbeton keine Dämmwirkung aufweist, darfder Deckenrost nicht bis zur Fassade betoniert wer-den. Ausgenommen davon sind nur jene Objekte, dieaußen zusatzgedämmt werden.

Bei der monolithischen Bauweise muss der Decken-rost außen gedämmt werden. Dazu werden durchdie Baustoffindustrie mehrere Lösungen angeboten:

Ziegelhersteller bieten an:

Rostziegel mit 8 – 12 cm mit eingelegter oder be-reits integrierter Wärmedämmung, damit werden

Putzrisse in der Fassade mit Wandstärken über30cm vermieden.

ISO-Rost-Winkel

Der ISO-Rost-Winkel von Leitl besteht aus 5 cm Sty-ropor-Dämmplatten mit einem Beton-Winkelfuß(wirkt statisch mit), der mittels Mörtel oder Kleberauf dem Mauerwerk fixiert wird. Er verhindert durchdie Auflast des Deckenbetons ein Kippen währenddes Betonierens. Die Wärmedämmplatten sind füreine gute Putzhaftung außenseitig mit Spritzmörtelversehen und mit Baustahl (Durchmesser 6 mm) ar-miert. ISO-Rost-Winkel werden in Längen von 150cm, Höhen von 16 bis 28 cm und einem Gewichtvon ca. 9 kg je Stück angeboten.

Vorteile bei Anwendung:● Ideale Lösung zum Einschalen vom Deckenbeton

am Deckenrand● ISO-Rost-Winkel ersetzen Schalungen mit Stei-

nen oder Holzbrettern● Schnelle Verarbeitung mit Schaum● Guter Putzgrund● Rasches Montieren und Befestigen am Mauer-

werk erspart Zeit und Kosten● Jeder Deckenstärke angepasst● Hohe Wärmedämmung verhindert effizient Wär-

mebrücken● Höchste Stabilität

Leitl ISO-WINKEL von Leitl-Werke GmbH (Foto: Leitl)

Dämmstoffhersteller bieten an:

Abschalwinkel aus Dämmstoffstreifen wie EPS, XPSoder Holzwolleleichtbauplatten in den unterschied-lichsten Deckenstärken. Zum Beispiel: Deckenrand-schalung aus 55 mm dickem XPS Schaumstoff bis300 mm Deckenhöhe.

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Page 115: Unser Haus 2014

Porotherm Dryfix Extra

Wienerberger präsentiert den neuen PorothermDryfix extra Planziegel-Kleber für Porotherm Plan-ziegel. Der Kleber ist einfach zu handhaben undnach einer kurzen Einschulung kann das PorothermDryfix System jederzeit sofort angewendet werden.

Das Porotherm Dryfix System ist ausschließlichdurch von Wienerberger nachweislich geschulteBauunternehmen zu verarbeiten.

Porotherm Dryfix System auf einen Blick.

Das Porotherm Dryfix System besteht aus denKomponenten Porotherm Planziegel und PorothermDryfix extra Planziegel-Kleber.● Bis zu 50% Arbeitszeitersparnis durch einfache

Handhabung● Verarbeitung auch im Winter bis -5°C● Maximaler Wärmeschutz durch Vermeidung von

Wärmebrücken● Optimaler Putzgrund - exakt, optisch schön und

ohne Mörtelfugen● Für alle Wanddicken von 10 bis 50 cm● Hohe Druck- und Schubfestigkeit durch starke

Klebekraftwww.wienerberger.at

25% besserer Wärmeschutz mit der neuen Ziegelgeneration von Wienerberger

Wienerberger als Marktführer bei Ziegel in Öster-reich bietet mit der Produktlinie Porotherm W.i –„Wärmedämmung.inklusive“ – eine neue Ziegelge-neration in den Wanddicken 50, 44 und 38 cm fürden Einfamilienhaus- und in 30, 25 und 20 cm fürden Objektbau an. Als weiteren Meilenstein in derProduktentwicklung werden bei diesen Ziegeln –abhängig von der Wandstärke – werksseitig bis zu30 cm mineralischer Steinwolldämmung einge-bracht. Diese ist – als ideale Ergänzung zum mine-ralischen Baustoff Ziegel – dampfdiffusionsoffen,nicht brennbar, wasserabweisend und schädlings-resistent.

Die gesamtheitliche ökologische Betrachtung desLebenszyklus eines Baustoffes ist heute wichtigerdenn je. Die Außenwand bleibt für die gesamte Lebensdauer eines Hauses bestehen.

Die richtige Entscheidung erspart Ihnen daher ne-ben Heizkosten auch hohe Folgekosten in der Erhaltung. Und das über Generationen!

• U-Werte ab 0,12 W/m2K

• Mit innenliegender Wärmedämmung in denWanddicken 50, 44, 38, 30, 25 und 20 cm

• Mineralischer und somit natürlicher Dämmstoff

• Ideal fur ökologische Niedrigenergie-, Sonnen-und Passivhäuser

In massiver Ziegelbauweise errichtete Gebäudesind langfristig wertbeständig, weisen eine ausge-zeichnete Ökobilanz auf und erfüllen – über die un-terschiedlichen Wandaufbauten – alle Vorausset-zungen für die Erreichung des Passiv-, Sonnen-und Niedrigenergiehaus-Standards. Die positivenEigenschaften des Ziegels sichern auf Grund desausgezeichneten Kälteschutzes im Winter sowieHitzeschutzes im Sommer ein angenehmes und ge-sundes Raumklima zu jeder Jahreszeit.

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Sturzelemente

Heute kommen als oberer Abschluss von Rohbauöff-nungen für Fenster und Türen vorfabrizierte Sturze-lemente zum Einsatz.

Vitalton-Sturz

Das ziegelhohe Vitalton-Sturzsystem aus energe-tisch wirksamem Leitl Vitalton ist, dank patentiertemKlebesystem, ein stabiles und vorgefertigtes Bauele-ment. Einfach und im Handumdrehen lässt sich derziegelhohe Plansturz verlegen. Trotz geringer Be-wehrung ist der Plansturz sofort belastbar, was wie-derum einem raschen Baufortschritt zugute kommt.Dadurch ergibt sich eine Ersparnis an Arbeitszeitund Materialkosten.

Für Ziegel-Mauerwerk 38 und 50 cm wird speziell derVitalton-Plansturz mit integriertem Wärmedämmkernangeboten. Dieser vermeidet Wärmebrücken undweist ein hohes Wärmedämmvermögen auf.

Vitalton-Planstürze von Leitl-Werke GmbH (Foto: Leitl)

Kombisturzelemente

Sogenannte Kombisturzelemente verbinden raffiniertdie bautechnischen Funktionen von Sturz und Rollla-denkasten. LEITL PLANROLL ist eine ziegelhohe 2-in-1-Lösung, die Wärmebrücken verhindert und eineausgeglichene Temperaturverteilung ermöglicht. Beihervorragendem Schallschutz und optimaler Wär-medämmung lässt sich das Leichtgewicht einfachund ohne Baukran montieren. Der nachträglich ein-hängbare Alu-Vorsatzkasten ist sowohl für Rolllädenals auch für Raffstores geeignet und erlaubt die In-tegration von Insektenschutz.

LEITL PLANROLL eignet sich optimal für 25 cmMauerwerk samt Wärmedämmverbundsystem undlichte Weiten von 1 bis 3,5 m.

LEITL PLANROLL von Leitl-Werke GmbH (Foto: Leitl)

Rollladenkästen

Grafik: Hella

Bereits beim Rohbau sollten besonders gut ge-dämmte Rollladenkästen eingesetzt werden, die ei-nen dem Mauerwerk ähnlichen U-Wert erreichen. Ob

Unser Tipp!

Achten Sie bei der Schließrostausbildung unter anderem auf eine ausreichende Wärmedämmungund verwenden Sie dafür geeignete Systeme der

Baustoffindustrien.

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Unser Buchtipp!

best of brick & roof austrian brick and roofaward 13 | 14

Download unter:ziegel.at/rcms/upload/pdf/brickaward_2013.pdf

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Rollladen, Jalousie, Raffstore, Insektenschutz odertextiles Beschattungssystem - der Sonnen- undWetterschutz kann jederzeit nachgerüstet werden,ohne den architektonischen Gesamteindruck desHauses zu stören.

Nur für den Fall, dass keine Punktlasten, wie De-ckenträger oder Pfetten vom Dachstuhl direkt aufden Einbau-Rollladenkasten wirken, können bei tra-genden Rollladenkästen die Überlagen entfallen. DerRollladenkasten wirkt dann als Schalung für den De-ckenrost im Bereich der Fenster.

Die Vorteile:● Kein zusätzlicher Schalungsaufwand● Keine Überlagen, keine zusätzliche Ziegelschar

● In allen Mauerstärken lieferbar● Für Erker, Rundbögen, Gehrungen usw.● Für jede gängige Einbausituation bis 4 m Länge ● Kein Ärger mit Zugluft, Kältestrahlung, Schwitz-

wasser, Schimmelbefall ● Keine Schall übertragenden Elemente und keine

innen liegenden Wartungsklappe● Außen liegende Hülle als Putzträger● Genau definierte Anschlagpositionen für Fenster

bzw. Blindstock unterstützen ein maßgenauesArbeiten

● Man sieht nichts von der außen liegenden, leichtzugänglichen Serviceklappe

● Die Verlegung ist sehr einfach

Linkempfehlung: www.ziegel.at

Als zweischaliges Mauerwerk wird eine Außenwand-konstruktion bezeichnet, die aus einer tragenden In-nenschale aus Mauwerk (25, 20 oder 17 cm Hoch-lochziegel), einer wärmedämmenden Zwischen-schicht aus geeignetem Dämmstoff und einer Au-ßenschale aus Mauerwerk als Schutz gegenWitterungseinflüsse besteht. Die Außenschale wirdentweder in verputzter Form mit 12 cm Hochloch-ziegel oder als Sichtmauerwerk mit Klinker herge-stellt.

In dieser Bauweise können Niedrigenergie-, Nied-rigstenergie-, Sonnen- und auch Passivhäuser er-richtet werden, die sich durch eine besonders wider-standsfähige und langlebige Fassade auszeichnen.

Dampfdiffusionsoffen nach außen

Grundsätzlich können zweischalige Außenwände mitoder ohne Hinterlüftung ausgeführt werden.

Wird die Außenschale mit 12 cm Hochlochziegelhergestellt, kann auf eine Hinterlüftung verzichtetwerden, da die Konstruktion nach außen hin dampf-diffusionsoffener wird und es somit zu keiner Kon-densation in der Kerndämmung kommt. Als Außen-putz kann ein herkömmlicher, diffusionsoffenerKalk- Zementputz eingesetzt werden, der Langlebig-

keit und Widerstandsfähigkeit gegen Beschädigun-gen, Verschmutzung und Veralgung bietet.

Bei Ausführung der Außenschale als Sichtmauer-werk mit Klinker muss jedoch eine funktionierendeHinterlüftung zwischen Dämmstoff und Vormaue-rung vorgesehen werden. Da Klinker wesentlichdampfdichter sind als Ziegel besteht ohne Hinterlüf-tung die Gefahr von Kondensation im Bauteilquer-schnitt und einer Durchnässung des Dämmstoffes.

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ZWEISCHALIGES MAUERWERK

Foto: Wienerberger Ziegelindustrie

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Verankerung der Außenschale

Um die Standsicherheit der Außenschale zu gewähr-leisten, ist eine kraftschlüssige Verbindung zwischenAußenschale und tragender Innenschale in Form vonLuftschichtankern herzustellen. Dazu wird eine ent-sprechende Anzahl an Luftschichtankern an der In-nenschale angebracht, durch die Zwischenschichtaus Dämmstoff geführt und in die Lagerfugen desMauerwerks der Außenschale eingebunden.

Foto: Architekt Wehinger

Verarbeitung Klinker

Quelle: Wienerberger Ziegelindustrie

Die Verarbeitung der Klinker erfolgt mit fabriksmäßighergestelltem Klinkermauermörtel (Trasszementmör-tel), wobei Lager- und Stoßfugen vollflächig und kan-tenbündig zu vermörteln sind. Bei der Verarbeitungaus der Fuge quellender Mörtel ist mit der Kelle sofortzu entfernen; der Glattstrich der Fugen erfolgt ambesten mit einem 1/2’’-Schlauchstück. So entsteht ei-ne Fuge mit einer leichten Kehle, die nach kurzer Zeitresistent gegenüber Witterungseinflüssen ist.

Ziegelfertigteile

Häuser in Fertigteilbauweise zu bauen, muss nichtzwangsläufig heißen, sie als leichte Holz-Riegelkon-struktion errichten zu müssen. Auch die Ziegelindus-trie bietet vermehrt Häuser in Fertigteilbauweise an.Bei der Ziegelbauweise werden Hohlziegel verarbei-tet. Die Ziegel werden im Fertighauswerk witte-rungsgeschützt zu geschoßhohen Wandelementenvorgemauert. Stahlarmierungen sorgen für die not-wendige Stabilität. Für Einbauteile wie Türen undFenster werden Überlager verwendet. Es folgen dieVerladung der Elemente auf Lastkraftwagen und derTransport auf die Baustelle.

Auf einem vorbereiteten Untergrund (das kann ent-weder ein Keller oder eine Fundamentplatte sein)werden die Elemente mit einem Autokran in dierichtige Position gebracht und kraftschlüssig mitei-nander sowie mit dem Untergrund verbunden. DieFassaden werden herkömmlich verputzt oder jenach Wunsch des künftigen Besitzers gestaltet.

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Kombiwände sind Wandsysteme, die aus zwei abge-stimmten Einzelkomponenten bestehen. Eine form-schlüssige Verbindung ohne Kleben bzw. Dübeln zwi-schen Tonziegel und Wärmedämmung bietet die Ge-legenheit, Ziegel sowie Wärmedämmung in einemArbeitsgang zu gestalten. Möglich macht das derexakte EPS-Dämmstein mit Noppen, der eine flucht-rechte Wand und Ecken mit rechten Winkel gewähr-leistet. Das Kombiwand-System basiert auf demähnlichen Prinzip des Baukastensystems mit denkleinen bunten Kunststoff-Bauklötzchen, das allenaus der Kinderzeit bestens bekannt und vertraut ist.

Grafiken und Bilder: Pexider

Damit die Ziegel bündig eingeschoben werden kön-nen, müssen im Eckbereich jeweils zwei bzw. viervertikale Verbindungsstege der Dämmelemente weggeschnitten werden.

Zu beachten ist die stoßversetzte Verarbeitung derDämmelemente, damit eine besonders stabile undgenaue Außen- und Inneneckverbindung entsteht.

Die überstehenden Teilstücke am Seitenende kön-nen nach Bedarf mit einem Glühdrahtschneider zu-geschnitten werden.

Dann wird ein Dämmelement nach dem anderenplatziert und zusammengesteckt. Zu Beginn werdenzuerst nur zwei Reihen der Dämmung aufgestelltund eingerichtet.

Zum genauen Einrichten der Wandflucht wird eineMaurerschnur von einer Ecke zur anderen Ecke ge-spannt. Fenster und Türen werden bei den erstenzwei Dämmelement-Reihen nicht berücksichtigt.ImZiegelbereich hingegen werden Öffnungen von Be-ginn an freigelassen.

Die durchgehenden Dämmelemente in den erstenzwei Reihen können danach ausgeschnitten undwieder verwendet werden. Ab der 3. Reihe werdendann auch in der Dämmstoffebene Wandöffnungenfreigelassen.

KOMBIWAND

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Ziegel mit Dünnbettmörtel:

Planziegel:Planziegel ca. 1 cm in den Klebemörtel eintauchenund an einer Ecke beginnend in die Verbindungs -stege der Dämmelemente einsetzen und nach untenschieben.

Standardziegel:Beim Vermauern der Standardziegel werden diese inein Mörtelbett, welches auf die untere Ziegelreihegleichmäßig aufgetragen wird, aufgesetzt und an-sonsten gleich wie beim Planziegelversetzen weiter-gearbeitet.

Es werden so viele Ziegelreihen aufgemauert, bisnur mehr ein kleines Stück der Dämmung über dieZiegel hinausragt.

Verklebung

Man trägt den Kleber jeweils 5 cm von der Außen-bzw. Innenkante des Ziegels in zwei Bahnen auf undsetzt danach den Ziegel wie gewohnt ein. Ohnesichtbare Mörtelfugen werden die Ziegel einfachund schnell zusammengeklebt.

Das Wechseln der Sprühdose erfolgt ebenso einfachund schnell: Die alte Dose abschrauben, die neueDose 20-mal kräftig durchschütteln und wieder aufden Aufsatz anschrauben.

In der Kombination mit dem DRYFIX Kleber und demeinfachen Stecksystem der Kombiwand spart mannicht nur viel Zeit sondern garantiert dadurch auchein perfektes und stabiles Mauerwerk.

Die Fensterlaibung wird soausgebildet, daß dieDämmelemente auf dasgewünschte Öffnungsmaßangepasst werden und dieÖffnung in der Ziegelwandumseitig ca. 1 cm größerist. Durch das Anbringendes Glattstriches für denFenstereinbau entsteht so-mit eine gerade durchge-hende Fensterlaibung.

Die Verbindungsstege derDämmelemente werdenim Sturzbereich genau bisOberkante der Stürze ab-getrennt. Dann sitzen dieDämmelemente beim Ein-bau auf den damit entste-henden Kanten auf demSturz auf und könnennicht nach unten wegrut-schen oder durchhängen. Bei Verwendung einesSturzkastens wird das Dämmelement auf das erfor-derliche Maß zugeschnitten und liegt vollflächig aufdem Sturzkasten auf.

Die Decke wird eingesetzt und betoniert, die Dämm-wand dient dabei als Deckenabschalung. Auf derZwischendecke werden die Ziegel und die Dämm-steine im selben Schema wie oben beschriebenweiter aufgebaut, bis die gewünschte Endhöhe er-reicht ist.

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NATÜRLICH DÄMMT AM LÄNGSTEN!Immer mehr Menschen wollen auch beim Bau ihresEigenheims einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.Sie suchen bewusst nach nachhaltigen, ökologi-schen und energieeffizienten Bausystemen undHauskonzepten. Die Komplexität des Planens undBauens hat aber dadurch in den letzten Jahren zu-genommen. Beim Bau eines Eigenheims sind vieleEntscheidungen bereits in der Planungsphase zutreffen:

• Mit welchen Materialien möchte ich bauen?

• Wie bekomme ich den effizienten Einsatz vonEnergie in den Griff ohne ein Energieexperte zusein?

• Mit welchen Errichtungs- und Erhaltungskostenmuss ich über die gesamte Lebensdauer des Ge-bäudes rechnen?

• Kann ich etwas zum Klimaschutz beitragen undgleichzeitig das passende Haus mit bester Le-bensqualität für mich und meine Familie realisie-ren?

• Ist meine Investition „Haus“ auch im Wert nach-haltig wertgesichert?

Porotherm Ziegel von Wienerberger. Ein Geschenkder Natur!

Ziegel von Wienerberger sind durch und durch einnatürliches Produkt.

Der Ton wird direkt aus der Tongrube gewonnen,gepresst und getrocknet. Durch den Brennvorgangerhält er die nötige Festigkeit und Widerstandsfä-higkeit gegen alle Umwelteinflüsse. Dabei entste-hen auch seine hervorragende Speichereigenschaftfür Wärme und Luftfeuchtigkeit, sowie die optima-len Wärmeschutzeigenschaften. In der Produktionsetzt Wienerberger mit seinem langjährigen Know-how den Grundstein für innovative und qualitativhochwertige Lösungen mit dem Porotherm Ziegel-sortiment.

Ziegelhäuser erfüllen alle Voraussetzungen für behagliches Wohnen.

Massive Ziegelhäuser sind langfristig wertbeständigund weisen eine ausgezeichnete Ökobilanz auf. Jenach Wandaufbau erfüllen Porotherm Ziegel alle Vo-raussetzungen zur Realisierung von Passiv-, Son-nen- und Niedrig(st)energiehaus-Qualität. Die posi-tiven Eigenschaften des Ziegels sichern auf Grunddes ausgezeichneten Kälte- und Hitzeschutzes einangenehmes und gesundes Raumklima zu jederJahreszeit.

Der Porotherm W.i, der Ziegel inklusive Wärmedämmung, ermöglicht energiesparendes und wohngesundes Bauen. Im Bild der Porotherm44 W.i Plan und der Porotherm 38 W.i Plan. Bilder: Wienerberger Ziegelindustrie

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Für tragfähige Fundamente, Balken und Decken, fürWände, Stiegen und für andere Bauteile, die demErdreich und der Feuchtigkeit standhalten müssen,ist Beton ein unverzichtbarer, seit langem bewährterBaustoff.

Beton ist nichts anderes als eine aus natürlichen Be-standteilen zusammengesetzte Nachahmung vonKonglomeratgestein - mit allen guten Eigenschaftenvon Naturstein. Im Gegensatz zu diesem wird Betonüberall mit geringem Zeitaufwand hergestellt, kannin jede beliebige Form gebracht werden und lässtsich in seiner Festigkeit und Funktion der jeweiligenBeanspruchung bzw. dem jeweiligen Verwendungs-zweck anpassen.

Der von der Vereinigung der Österreichischen Ze-mentindustrie herausgegebene Ratgeber „Betonie-ren leicht gemacht - Betonherstellung auf der Klein-baustelle“ gibt Hinweise zur sicheren Herstellungvon Beton unter anderem jener Festigkeitsklassen,wie sie bei einfacheren Bauten, z.B. für Fundamen-te, Kellerwände, Mantelbetonwände usw. aber auchvon Stahlbeton für Säulen, Stürze, Roste, Unterzüge,Decken und Stiegen im Allgemeinen ausreichen. Zu-dem bietet die Broschüre viele praktische Tipps undTricks zum Thema "Beton".

Download unter www.zement.at/zement/betonsuche/kleinbaustelleBestellung unter [email protected]

Betonfertigteile

Der Trend zu kürzeren Bauzeiten, umweltfreundli-chem Bauen, besserer Qualität, geringerem Energie-verbrauch und Aufwand bei Konstruktion und Aus-führung, vor allem aber zu höherer Wirtschaftlichkeitam Bau führte auch beim Baustoff Beton zur Ent-wicklung der Fertigteilbauweise.

Die Vorteile auf der Baustelle, unabhängig von derGröße des Bauvorhabens, sind eklatant:● Schnelligkeit und höchste Qualität durch witte-

rungsunabhängige Produktion im Fertigteilwerk● Von der Planung bis zur Produktion und Montage

befindet sich alles in einer Hand● Der Baufortschritt gestaltet sich schnell und prä-

zise, bis zu 70 % Zeitersparnis.

● Einfache Installationen - moderne Fertigteile fürden Hochbau sind mit Kabelkanälen ausgestattetbzw. teilweise verkabelt.

Betonfertigteile können mit einer Vielzahl verschie-dener Oberflächen - von sorgfältig geschalten Flä-chen bis zu hochwertigen Sichtbetonflächen - her-gestellt werden und ermöglichen ein hohes Maß anarchitektonischer Gestaltungsfreiheit und Aus-drucksvielfalt.

Die Wohnbetonbauweise

Eine Schalung in der Form des zu produzierendenElements wird vorbereitet.

In die Form wird Leichtbeton gefüllt. Die Zusammen-setzung des Betons ist je nach Hersteller unter-schiedlich. Nach dem Aushärten des Betons werdendie Teile der Schalung entfernt.

Einbauteile wie Türen, Fenster, Verrohrungen, Instal-lationen etc. können je nach Bausystem entwederschon im Werk eingebaut werden oder es sind hier-für die entsprechenden Aussparungen vorgesehenund der Einbau erfolgt auf der Baustelle.

Analog dazu werden die Deckenelemente produ-ziert. Es folgen die Verladung der Elemente auf Last-kraftwagen und der Transport auf die Baustelle.

Montage bei der Wohnbetonbauweise

Auf einem vorbereiteten Untergrund (das kann ent-weder ein Keller oder eine Fundamentplatte sein)werden die Wandelemente mit einem Autokran indie richtige Position gebracht und miteinander kraft-schlüssig verbunden und vergossen sowie mit demUntergrund verbunden.

Schließlich werden auf der Außenseite der Grob-und der Feinputz (in Kombination mit einem Dämm-verbundsystem) aufgebracht. Alternativ dazu sindauch Holzverschalungen möglich.

Nähere Infos unter: www.wohnbeton.at

BETON

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Leichtbeton

Gerade zu einem Zeitpunkt, wo Mauern zu viel-schichtigsten Systemen ausufern, wird der Ruf des„Hauserrichters“ nach einem „einfachen, monolithi-schen“ System immer lauter.

Der neue „Dämmstein“ aus Leichtbeton

Beim System Dämmstein handelt es sich im Prinzipum ein in einem Mauerstein vereintes dreischaligesMauerwerk, das aus dem derzeit leichtesten Leicht-beton mit 550 kg Trockenrohdichte hergestellt undauf herkömmliche Art vermauert und verputzt wird.Die Hohlkammern werden mit einer kleinkörnigen,losen Dämmung während des Mauerns verfüllt, so-dass das Mauerwerk in einem Arbeitsgang errichtetwerden kann.

Durch unterschiedliche Wandstärken und je nachQualität des Dämmstoffes können mit 55 cm Roh-bauwandstärke Spitzen U-Werte von bis zu 0,13 er-reicht werden. Mit 45 cm erreicht man schon U-Werte unter 0,20, die sich gerade für den Niedrig-energiestandard eignen. Durch die Verwendung vonBlähtonzuschlägen als tragendes Korn und Blähglas-zuschlägen als Füller wird die schwierigste Aufgabe-leicht für Wärmedämmung und fest für Statik- opti-mal gelöst.

Durch die lose, nicht mit dem Mauerwerk verbunde-ne Dämmung ergeben sich trotz des leichten Ge-wichtes äußerst positive Schallschutzeigenschaften.Werte über 50 dB garantieren mit guten FensternRuhe.

Nähere Infos unter www.leichtbeton.at

Selbstverdichtender Beton (SCC – Self Compacting Concrete)

Selbstverdichtender Beton ist ein Beton, der alleindurch die Schwerkraft verdichtet wird und die Be-wehrung umschließt. Dies ist durch eine sehr fließ-fähige Konsistenz möglich, die durch moderneHochleistungsbetonverflüssiger (HBV) auf Polycar-boxylatbasis erreicht wird.

Man unterscheidet drei Typen von SCC: ● den Mehlkorntyp● den Stabilisierertyp● den Kombinationstyp

Beim Mehlkorntyp werden die selbstverdichtendenFrischbetoneigenschaften erreicht, indem der Mehl-kornanteil erhöht wird. Beim Stabilisierertyp werdendagegen stabilisierende Betonzusatzmittel verwen-det, um einen SCC zu erhalten, der nicht unter Se-paration und Sedimentation leidet. Beim Kombinati-onstyp wird bei erhöhtem Mehlkornanteil zusätzlichStabilisierer zugegeben. Allen Typen ist jedoch ge-mein, dass sie ohne HBV auf der Basis von Polycarb-oxylatether ihre Eigenschaften nicht entwickeln kön-nen.

Trotz der hohen Fließeigenschaften kommt es zukeinem Absetzen der Zuschläge, der Beton zeigtkein Entmischen. Die Vorteile sind:

● Keine Verdichtung erforderlich

● Kein Lärm

● Betonieren erfolgt doppelt so schnell, Einbau mitweniger Personaleinsatz

● Etwa 20 bis 25% weniger Lohnkosten

● Besonders rationeller Einbau bei horizontalenFlächen (Decken und Böden)

● Zeitersparnis 10 und 15% gegenüber konventio-nellem Betoneinbau

● In erhärtetem Zustand erreicht SCC je nach Be-tonrezeptur hervorragende Festigkeit

● Säulen, Decken, Binder aus einem Guss,

SCC Beton kann an schwer zugänglichen Stelleneingebaut werden

● Ausgefallene Formen sind kein Problem

● Für schlanke Bauteile, SCC rinnt in jeden Winkelder Schalung

● Schöne Oberflächen ohne Spachtelung

● Die Homogenität des Betons hängt nicht mehrvom Geschick der Arbeiter ab

Für den Einsytz von Selbstverdichtendem Beton soll-te unbedingt fachkundige Beratung eingeholt wer-den. Denn es braucht große Erfahrung, um die un-vermeidbaren Schwankungen zu beherrschen.

Nähere Infos unter: http://www.zement.at

4MINERALISCHE BAUWEISE

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PORENBETONPorenbeton (früher Gasbeton) ist ein verhältnismäßigleichter hochporöser, mineralischer Baustoff auf derGrundlage von Kalk-, Kalkzement- oder Zementmör-tel, der durch Blähen porosiert und einer Dampfhär-tung unterzogen wird. Es handelt sich in keiner Wei-se um Beton im Sinne der Begriffsdefinition. Poren-beton enthält keine Gesteinskörnung wie Sand oderKies. Porenbeton ist ein dampfgehärteter, massiverBaustoff mit einer Rohdichte von 300 bis 800 kg/m³und wird aus den Rohstoffen gebranntem Kalk, Was-ser und Quarzsand hergestellt. Die Mischung wird inWannen gegossen, wo sich durch Zusatz von feintei-ligem Aluminium Wasserstoffgas entwickelt. Es ent-stehen viele kleine Gasblasen, welche die allmählichansteifende Mischung aufschäumen. Dieser Herstel-lungsprozess erlaubt auch eine wahlweise Produkti-on bewehrter und unbewehrter Bauteile.

Porenbeton wird im Mauerwerksbau für Außenwän-de (Block-, Plansteine, Planblockelemente), Fertig-bauteile (Wand-, Dach- und Deckenplatten) und In-nenwände genutzt. Die geringe Dichte des Materialsbringt mit einer Wärmeleitfähigkeit = 0,11 W/m2Keine im Vergleich zu Mauerziegel gleichwertige Wär-medämmwirkung, weshalb auf zusätzliche Dämm-stoffe bei monolithischem Mauerwerk aus Porenbe-ton verzichtet werden kann. Minimierte Wärmebrü-cken durch gleich gute Wärmedämmeigenschaftenin allen Richtungen, hohe Tragfähigkeit eines Voll -steins für Belastungen von allen Seiten sowie sehrguten Schallschutz durch homogene Porenstruktursind weitere Merkmale von Porenbeton. Vor allemals monolithische Außenwand kommen seine Vortei-le (Wärmedämmung und homogenes Vollmaterial)zur Geltung.

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Unsere Tipps!

Beim Mauern im Verband können Passstücke mit der Porenbeton-Säge unter Zuhilfenahme des Porenbeton-

Sägewinkels geschnitten werden.

Eine Stossfugenvermörtelung entfällt durchdas Nut- und Federsystem.

In der 1. / 2. und letzten Lage ein Glasfaser-gewebe einlegen. Damit verbessert sich die

Zugfestigkeit des Mauerwerkes.

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Decken sind Bauelemente, die mehrere Räume ineinem Geschoß in horizontaler Ebene abschließenund folgende weitere bauphysikalische Funktionenerfüllen:● Tragsicherheit ● Brandsicherheit ● Wärmedämmung ● Schalldämmung ● Lebensdauer ● Wirtschaftlichkeit● große gestalterische Freiheit

Decken für den privaten Wohnbau bestanden dielängste Zeit aus Holzbalken. Die Herstellung ebenerMassivdecken wurde erst mit der Erfindung desStahlbetons möglich.

Ein Teil der Eigenschaften wie Tragsicherheit, Brand-sicherheit, Lebensdauer und Wirtschaftlichkeit wirdbereits von den Rohdecken erfüllt. Die restlichen Ei-genschaften wie Wärmedämmung und Schallschutz,die für den Wohnwert des Hauses von großer Be-deutung sind, werden mit dem Fußbodenaufbau oh-ne erheblichen Kostenaufwand erreicht. Mit Hilfevon Stahlbeton im Deckenbau können brandbestän-dige und gegen Feuchtigkeit unempfindliche Deckenausgeführt werden, die durch ihre aussteifende Wir-kung wesentlich zur Standsicherheit des Baugefü-ges beitragen. Im Gegensatz zu Holzbalkendeckenverringern Stahlbetondecken den tragenden Wand-querschnitt nicht und können größere Stützweitenbei höheren Belastungen mit geringeren Konstrukti-onshöhen überbrücken.

Nach der Konstruktion unterscheidet man:1. Balkendecken2. Plattenbalkendecken3. Rippendecken

4. Rippenplattendecken5. Plattendecken

Nach der Herstellung unterscheidet man:6. Ortbetondecken7. Fertigdecken

Nach dem Anteil von Werksarbeit und Baustellenarbeit unterscheidet man:8. Halbmontagedecken9. Vollmontagedecken

1. Balkendecken

Bei Balkendecken trägt jeder Balken seinen eigenenDeckenteil. Man unterscheidet Balkendecken mitdicht nebeneinander verlegten Balken wie z.B. Hohl-dielendecken aus Spannbeton, die als Vollmontage-decken ohne Unterstellung verlegt werden und Bal-kendecken mit Deckensteinen aus Leichtbeton, Nor-malbeton oder Ziegel, die jeweils zwischen zweiBalken eingehängt werden.

Die Stahlbetonbalken sind nur in Verbindung mitOrtbeton statisch wirksam und müssen daher beider Montage der Decken entsprechend den Vor-schriften vom Hersteller etwa alle 1,5 m unterstütztund 3 mm pro Laufmeter Trägerlänge überhöht wer-den.

2. Plattenbalkendecken

Plattenbalkendecken bestehen aus einer Plattende-cke mit Unterzügen in regelmäßigen Abständen inein- oder zweiachsiger Verbundkonstruktion. Plat-tenbalkendecken können in Ortbeton, als Voll- undals Teilmontagedecken hergestellt werden. Bei derTeilmontage werden die Balken vorgefertigt und diePlatte in Ortbeton ausgeführt. Die Balken haben beihohen Verkehrslasten einen Abstand bis zu 3,0 mund werden je nach Spannweite bis 80 cm hochausgeführt.

3. Rippendecken

Rippendecken aus Stahlbeton mit und ohne Füllkör-per, sind Plattenbalkendecken mit einem lichten Ab-stand der Rippen von 50 bis 62,5 cm. Zweiachsig

Unser Tipp!

Decken sollten mindestens eine zulässige Auflast von 5 kN/m2 (500 kg/m2) haben, denn die Deckenbelastung durch nicht tragende Zwischenwände und Estriche

beträgt bereits bis zur Hälfte dieser zulässigen Auflast.

MASSIVE DECKEN

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gespannte Rippendecken werden als Kassettende-cken bezeichnet.

Grafik: Wienerberger

4. Rippenplattendecken

Die Spanntec Rippenplattendecke ist eine großfor-matige, vorgespannte Deckenplatte, die samt Rip-pen im Werk vorgefertigt und mittels Kran auf derBaustelle in wenigen Minuten verlegt wird. Siezeichnet sich besonders durch die glatte, spachtel-fertige Untersicht aus und ist für alle Grundrisse ge-eignet.

Spanntec Rippenplattendecke der Leitl-Werke GmbH (Bild: Leitl)

Die Plattenbreite von 2,4 m und der Entfall der Un-terstellung bis ca. 6 m ermöglicht einen raschenBaufortschritt und somit ein rationelles Bauen. Zu-sätzlich gewährleistet der hochwertige Spannstahleine hohe Belastbarkeit und absolute Rissfreiheit inder Plattenzugzone. Die statische Plattenwirkungohne Hohlräume bewirkt eine hervorragende Aus-steifung und Schallschutz der Deckenkonstruktion.

Neben der hohen Sicherheit verbindet diese De-ckenart ebenso die Kosteneffizienz: Infolge des Ent-falls der Unterstellungsarbeiten durch vorgefertigteRippen und weniger Aufbetons durch geringere De-ckendicken lässt sich kostengünstig bauen.

Einfach und schnelle Verlegung

Die Spanntec Rippenplattendecke wird aus BetonC40/50 und hochwertigem Spannstahl hergestellt.Durch verschiedene Plattentypen mit unterschiedli-cher Höhe der Rippen sowie variabler Aufbetondickesteht je nach Spannweite und Belastung jede belie-bige Deckenstärke zur Wahl.

Grafik Leitl-Werke GmbH

Die Spanntec Rippenplattendecke eignet sich durcheinfache und schnelle Verlegung hervorragend fürWohn- und Industriebauten sowie für gewerblicheund öffentliche Bauten.

Vom LKW mittels Kran werden die Platten direkt aufdie tragenden Mauern aufgelegt. Eine Unterstellungist bis etwa 6 m nicht nötig. Ein Gehänge wird fürdie Verlegung zur Verfügung gestellt. Die Ausführungvon “maßgeschneiderten” Passplatten und Decken-durchbrüchen ist möglich. Auch die Einbindung inStahlbetonträger (Unter-, Überzug, deckenebenerTräger, Auskragungen, Balkonausbildungen) funktio-niert problemlos. Ein genauer CAD-Verlegeplan wirderstellt.

Grafik Leitl-Werke GmbH

5. Plattendecken

Plattendecken aus Stahlbeton werden normalerwei-se aus Ortbeton hergestellt. Sie sind in beinahe je-dem gewünschten Grundriss herstellbar. Die Dickeder Platte richtet sich nach der Belastung, dem Ei-gengewicht, der Spannweite und der Bewehrung.Außerdem müssen die Anforderungen an denBrand-, Schall- und Wärmeschutz berücksichtigtwerden. Im privaten Wohnbau beträgt die Plattendi-cke in Abhängigkeit von der Spannweite ca.:

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6. Ortbetondecken

Bei diesen Decken erfolgt die Herstellung zur Gänzeauf der Baustelle. Da diese Decken an keinen Rastergebunden sind, ist jede Grundrissform möglich. Siewerden „aus einem Guss“ als Plattendecken, Plat-tenbalkendecken oder Rippendecken ausgeführtund ergeben eine optimale Verankerung und Aus-steifung der Wände.

7. Fertigdecken

Aus dem Wunsch nach Massivdecken mit möglichstwenig Schalungsaufwand sind Fertigdecken mit denfolgenden Vorteilen entstanden:● Einfache und schnelle Herstellung● Erhebliche Bauzeitverkürzung● Entfall der Kosten für eine Schalung● Werksfertigung unabhängig vom Wetter● Gleichmäßige, geprüfte Qualität● Geringer Eintrag an Baufeuchte● Erleichterung im Winterbau

8. Halbmontagedecken

Vorgefertigte Tragelemente, die nur für einen Teil derauftretenden Belastungen berechnet sind, werden jenach Länge ein- oder zweimal unterstützt, von einertragenden Mauer zur anderen verlegt. Je nach Artder Tragelemente werden entweder Hohlkörper ausBeton, Ziegel mit einer ebenen Untersicht zwischenden Trägern oder ganze Elementplatten verlegt.

Die volle Tragkraft der Decke wird erst durch dennachträglich auf der Baustelle eingebrachten Aufbe-ton erreicht.

9. Vollmontagedecken

Vorgefertigte Bauelemente werden ohne Unterstüt-zung weitgehend unabhängig von der Witterung ver-

legt und haben bereits beim Einbau die volle Tragfä-higkeit.

Die Tragelemente werden in Plattenform dicht ne-beneinander verlegt. Die Platten werden dabei ent-weder schlaff bewehrt oder vorgespannt, in Vollbau-weise meist aus Leichtbeton oder mit durchgehen-den Hohlräumen in Längsrichtung als Hohldielende-cken gefertigt.

Foto: Wienerberger

Bemerkungen zu den technischen Daten:● Spannweite der Decke bei einer Auflast von

5 kN/m2 (500 kg/m2) in [m]

Bei 5 kN/m2 (500 kg/m2) AuflastPlattendicke maximale Spannweite

15,0 cm 4,0 m17,5 cm 4,5 m20,0 cm 5,0 m22,5 cm 5,5 m25,0 cm 6,0 m

Welche Decke ist die richtige?● Es kommen nur jene Decken in die engere

Wahl, die bei der geforderten Spannweite eineAuflast von mindestens 5 kN/m2 (500 kg/m2)aufweisen.

● Will man die Decke verputzen, so sollte dieDeckenuntersicht aus dem gleichen Materialwie das Mauerwerk sein, damit der Putzgrundgleich ist.

● Soll der Baufortschritt ohne Unterbrechungablaufen, wird man sich für eine Fertigdeckeentscheiden.

● Entscheidet man sich aufgrund der großenSpannweite oder aus anderen Gründen für ei-ne Decke aus Stahlbeton, so sollte man eine„malfertige“ Untersicht bestellen und die De-cke nicht mehr verputzen.

● Wird ein Balkon über ISO-Körbe mit der De-cke verbunden, so kommen nur jene Deckenin Frage, bei denen eine solche Einbindungmöglich ist.

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● Bewerteter Normtrittschallpegel, wenn auf dieRohdecke eine 35 mm dicke Trittschalldämm-platte aus Mineralfaser und ein 5 cm dicker Ze-mentestrich verlegt werden (Verbesserungsmaß32 dB) in [dB]

● Dicke der Rohdecke in [cm]

● Dämmdicke bei Lambda 0,04 W/m2K um folgende U-Werte zu erreichen in [cm]Decke zum KellerNiedrigenergie- u. Sonnenhaus U = 0,30 W/m2KPassivhaus U = 0,20 W/m2KOberste GeschoßdeckeNiedrigenergie- u. Sonnenhaus U = 0,15 W/m2KPassivhaus U = 0,10 W/m2K

Ziegel-Rippendecke (mit Aufbeton)

Die Ziegeldecke ist für größere Spannweiten geeig-net. Auch diese Decke bildet mit dem Mauerwerk ei-nen einheitlichen Putzgrund. 60 – 130 Liter/m2 Ver-gussbeton C20/25 mit 4 -8cm Aufbeton und der Ein-lage von Baustahl-Gittermatten erhöhen die Tragfä-higkeit der Ziegeldecke entscheidend.

Technische Daten Wienerberger:

Einfachträger mit Aufbeton von 4, 5, 6, 7 und8 cm, dadurch Deckenstärke von 21 - 29 cm

Foto: Wienerberger

Vital-Thermoziegeldecken

In Ergänzung zum umfassenden Vitalziegelsystemofferiert die Leitl-Werke GmbH eine große Produkt-palette an Vital-Ziegeldecken. Diese sind nicht nuräußerst anwenderfreundlich zu verlegen, sie tragendurch die vitalen Eigenschaften zur Harmonisierungdes Energiehaushaltes bei.

Vital-Thermoziegeldecke

Vital-Thermoziegeldecke der Leitl-Werke GmbH (Foto: Leitl)

Die vitale Massivdecke mit Aufbeton besticht mitvielen Vorteilen:● Vital-Deckenziegel aus Eferdinger Heilerde● Guter Wärme- und Schallschutz● Geringer Stahl- und Betonanteil● Große Spannweiten möglich● Kosteneinsparung durch mögliche Eigenleistung● Leichtgewichtig (einfache händische Verlegung)

Technische Daten Vital-Thermoziegeldecke von Leitl-Werke GmbH

Deckentype VT1 VT2 VT3 VT4 VT5Rohdecke Stärke [cm] 14+4 17+4 17+4 22+4 26+4Zulässige Auflast [kN/m2] 4,50 4,50 4,50 4,50 4,50Max. Lichte Weite [m] 4,50 5,00 5,75 7,25 8,50Eigengewicht [kg/m2] 240 270 290 340 420Träger Abstand [cm] 62,5 62,5 45 37,5 30,0Vergussbeton [ca. Liter] je m2 53 58 64 82 105Trägerbedarf [ca. lfm] je m2 1,60 1,60 2,22 2,67 3,33Deckenziegel [ca. Stück] je m2 6,4 6,4 8,9 10,7 13,3

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Der Holzbau kann auf eine alte Tradition inEuropa zurückblicken. Früher wurden die wald-reichen Gebiete in Mitteleuropa, Russland undSkandinavien von der Blockbauweise geprägt.Solche alte Blockhäuser sind in den Alpenregio-nen noch weit verbreitet. Heute werden Block-häuser eher nur mehr als Ferienhäuser herge-stellt.

Bauen mit Holz legt die Entwicklung von System-bauweisen nahe. Bauelemente können leicht vorge-fertigt und vor Ort montiert werden. In diesem Kapi-tel werden folgende Themen behandelt:

Vorteile der Holzbauweise

Die Holzbauweise weist folgende Vorteile auf:● Beitrag zum Klimaschutz● Trockenbauweise und Vorfertigung● Geringere Wandstärken – Raumgewinn

Beitrag zum Klimaschutz

Bäume entziehen über ihre Blätter der Luft Kohlen-dioxid (CO2), speichern den Kohlenstoff (C) und ge-ben den Sauerstoff (O2) wieder an die Atmosphäreab. Durch die Nutzung und Verarbeitung des Holzeszu dauerhaften, beständigen Produkten, wie es Ge-bäude in besonders hohem Maße sind, wird derKohlenstoff auf Jahrzehnte gebunden. Dadurch wirdein Beitrag zur Reduktion der Treibhausgase geleis-tet.

Trockenbauweise und Vorfertigung

Bei der Herstellung der Wand- und Deckenelementewird keine Feuchtigkeit eingebracht. Wenn man sichzu dieser Bauweise entschieden hat, dann sollteman die Trockenbauweise jedoch konsequentdurchziehen, das heißt nicht in jedem Stockwerk ei-nen Nassestrich betonieren, sondern einen Trocke-nestrich verlegen und die Beplankung der Wändemit Gipskarton- oder Gipsfaserplatten nicht nassverputzen.

Durch die Vorfertigung ist es möglich alle Leerver-rohrungen für die Elektrik und Sanitärinstallation be-reits im Werk in den Wänden zu verlegen.

Geringere Wandstärken – Raumgewinn

Wie folgende Tabelle zeigt, ergibt sich bei der Holz-bauweise bei gleichem U-Wert ein Vorteil von ca. 3bis 6 m2 pro Geschoß. Verglichen wurden beideBauweisen mit einem U-Wert von 0,15 W/m2K undeinem Grundriss von 10 x 10 m. Bei der Holzbau-weise wurden die Massivholzplattenbauweise mitWärmedämm-Verbundsystem und die Holzriegel-bauweise mit Installationselement und hinterlüfteterFassade berücksichtigt.

Qualitätskriterien der Holzbauweise

Wenn man mit Holz bauen will, sollte man sich un-bedingt von folgenden Qualitätskriterien, die einhochwertiger Holzbau mit langer Lebensdauer auf-weist, überzeugen:● Brandschutz● Schall- und Trittschallschutz● Sommerlicher Überwärmungsschutz● Wärme- und Feuchteschutz● Luft- und Winddichtheit● Baulicher Holzschutz ohne Chemie● Schwinden von Holz● Mittlerer U-Wert● Heizwärmebedarf

Wandaufbau Wanddicke Flächenbedarf

Massivholzplatte 36 cm 13,88 m2

Holzriegel 37 cm 14,25 m2

20er Ziegel 46 cm 17,55 m2

38er Ziegel 52 cm 19,72 m2

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HOLZBAUWEISE

Grafik: ProHolz

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Verwendete Acrobat Distiller 8.0/8.1 Joboptions
Dieser Report wurde mit Hilfe der Adobe Acrobat Distiller Erweiterung "Distiller Secrets v4.0.0" der IMPRESSED GmbH erstellt.Registrierte Kunden können diese Startup-Datei für die Distiller Versionen 8.0/8.1 kostenlos unter http://www.impressed.de/DistillerSecrets herunterladen.ALLGEMEIN ----------------------------------------Beschreibung: Dateioptionen: Kompatibilität: PDF 1.3 Komprimierung auf Objektebene: Aus Seiten automatisch drehen: Aus Bund: Links Auflösung: 1200 dpi Alle Seiten Piktogramme einbetten: Nein Für schnelle Web-Anzeige optimieren: NeinPapierformat: Breite: 240.002 Höhe: 327.002 mmKOMPRIMIERUNG ------------------------------------Farbbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 300 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 450 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalGraustufenbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 300 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 450 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalSchwarzweißbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: CCITT Gruppe 4 Mit Graustufen glätten: AusRichtlinien: Richtlinien für Farbbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinien für Graustufenbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinen für monochrome Bilder Bei Bildauflösung unter: 1200 ppi (Pixel pro Zoll) IgnorierenFONTS --------------------------------------------Alle Schriften einbetten: JaUntergruppen aller eingebetteten Schriften: NeinWenn Einbetten fehlschlägt: AbbrechenEinbetten: Schrift immer einbetten: [ ] Schrift nie einbetten: [ ]FARBE --------------------------------------------Farbmanagement: Einstellungsdatei: None Farbmanagement: Farbe nicht ändern Wiedergabemethode: StandardGeräteabhängige Daten: Unterfarbreduktion und Schwarzaufbau beibehalten: Ja Transferfunktionen: Anwenden Rastereinstellungen beibehalten: NeinERWEITERT ----------------------------------------Optionen: Überschreiben der Adobe PDF-Einstellungen durch PostScript zulassen: Nein PostScript XObjects zulassen: Nein Farbverläufe in Smooth Shades konvertieren: Ja Geglättene Linien in Kurven konvertieren: Ja (Grenzwert für Glättung: 0.1) Level 2 copypage-Semantik beibehalten: Ja Einstellungen für Überdrucken beibehalten: Ja Überdruckstandard ist nicht Null: Ja Adobe PDF-Einstellungen in PDF-Datei speichern: Ja Ursprüngliche JPEG-Bilder wenn möglich in PDF speichern: Ja Portable Job Ticket in PDF-Datei speichern: Ja Prologue.ps und Epilogue.ps verwenden: Nein JDF-Datei (Job Definition Format) erstellen: Nein(DSC) Document Structuring Conventions: DSC-Kommentare verarbeiten: Ja DSC-Warnungen protokollieren: Nein EPS-Info von DSC beibehalten: Ja OPI-Kommentare beibehalten: Nein Dokumentinfo von DSC beibehalten: Ja Für EPS-Dateien Seitengröße ändern und Grafiken zentrieren: JaSTANDARDS ----------------------------------------Standards - Berichterstellung und Kompatibilität: Kompatibilitätsstandard: OhneANDERE -------------------------------------------Distiller-Kern Version: 8000ZIP-Komprimierung verwenden: JaASCII-Format: NeinText und Vektorgrafiken komprimieren: JaMinimale Bittiefe für Farbbild Downsampling: 1Minimale Bittiefe für Graustufenbild Downsampling: 2Farbbilder glätten: NeinGraustufenbilder glätten: NeinFarbbilder beschneiden: JaGraustufenbilder beschneiden: JaSchwarzweißbilder beschneiden: JaBilder (< 257 Farben) in indizierten Farbraum konvertieren: JaBildspeicher: 524288 ByteOptimierungen deaktivieren: 0Transparenz zulassen: NeinICC-Profil Kommentare parsen: JasRGB Arbeitsfarbraum: sRGB IEC61966-2.1DSC-Berichtstufe: 0Flatness-Werte beibehalten: JaGrenzwert für künstlichen Halbfettstil: 1.0RGB-Repräsentation als verlustfrei betrachten: NeinOptionen für relative Pfade zulassen: NeinIntern: Alle Bilddaten ignorieren: NeinIntern: Optimierungen deaktivieren: 0Intern: Benutzerdefiniertes Einheitensystem verwenden: 0Intern: Pfad-Optimierung deaktivieren: NeinENDE DES REPORTS ---------------------------------Die "Distiller Secrets" Startup-Datei ist eine Entwicklung derIMPRESSED GmbHBahrenfelder Chaussee 4922761 Hamburg, GermanyTel. +49 40 897189-0Fax +49 40 897189-71Email: [email protected]: www.impressed.de
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Brandschutz

Unter Brandschutz versteht man alle präventivenMaßnahmen, die im Falle eines Brandes die Auswir-kungen an Menschen und Sachen so gering alsmöglich halten.

Das Österreichische Institut für Bautechnik (OIB) re-gelt mit der Richtlinie 2 „Brandschutz“ neben denNormen ÖNORM B 3806 "Anforderungen an dasBrandverhalten von Bauprodukten" und ÖNORM EN13501 „Klassifizierung von Bauprodukten und Bau-arten zu ihrem Brandverhalten“. Auf diese Richtlinieund die ÖNORMen verweisen die Bauordnungen dereinzelnen Länder.

Hinweis: Die Brandklasse bezieht sich auf ein Bau-produkt und die Feuerwiderstandsklasse auf einengesamten Bauteil bzw. Baukonstruktion!

Brandklassen

Aktuell erfolgt die Einteilung der Baustoffe entspre-chend der europäischen Klassen gemäß ÖNORM EN13501-1. Die Gliederung von Baustoffen ausgenom-men von Bodenbelägen geschieht wie folgt:● Brandverhalten: A1, A2, B, C, D, E, F● Rauchentwicklung: s1, s2, s3● Abtropfen bzw. Abfallen: d0, d1, d2

Bedingt durch die unterschiedlichen Prüfmethodenist eine Zuordnung der bisherigen österreichischenKlassen zu den europäischen und umgekehrt nichtzulässig.

Früher wurden die Baustoffe, insbesondere Holz, indie Brennbarkeitsklassen eingeteilt, die jedoch nichtmehr Gültigkeit haben. Da jedoch noch viele Aus-schreibungen mit den veralteten Bezeichnungen imUmlauf sind, werden diese noch erwähnt.

Ehemalige Brennbarkeitsklassen bei Holz:

Als Brennbarkeitsklasse B1: schwer brennbargelten ohne Nachweis:● Eichenholz, mind. 15 mm dick● Holzwolle-Leichtbauplatten, mind. 25 mm dick● Bauholz, mit Flammschutzmittel behandelt

Als Brennbarkeitsklasse B2: normal brennbargelten ohne Nachweis:● Holzwerkstoffe, mind. 2 mm dick

Als Brennbarkeitsklasse B3: leicht brennbar gelten insbesondere:● Holzwolle, Stroh, Holz unter 2 mm Dicke

Qualmbildungsklasse Q1: schwach qualmend● Konstruktionsvollholz mit 12% Feuchtigkeit

Qualmbildungsklasse Q3: stark qualmend● Nasses, frisch geschlägertes Holz

Tropfenbildungsklasse Tr1: nicht tropfend● Holz tropft im Brandfall nicht.

Feuerwiderstand von Bauteilen

Aktuell werden anstatt der veralteten Brandwider-standsklassen die europäischen Klassen des Feuer-widerstands gemäß ÖNORM EN 13501-2 bzw. 3 ver-wendet:

Die Verhaltenseigenschaften werden beschriebendurch:R TragfähigkeitE RaumabschlussI Wärmedämmung

Feuerwiderstandsklassen allgemein (bei Prüfung so-wohl von der einen als auch von der anderen Seite)

REI ttt ttt ist die Klassifizierungszeit, während deralle Kriterien (Tragfähigkeit, Raumabschlussund Wärmedämmung) erfüllt werden, z. B.REI 30

Unser Tipp!

Achten Sie unbedingt auf den Brandschutz IhresGebäudes, insbesondere im Holzbau, denn

dieser schützt im Ernstfall Leben und Werte.

5 HOLZBAUWEISE

128 www.unserhaus.at

Unsere Buchtipps!

Die besten Einfamilien-häuser aus Holz

Individuell – nachhaltig –modern

ISBN 978-3-7667-1995-9

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Page 131: Unser Haus 2014

RE ttt ttt ist die Klassifizierungszeit, während derdie Kriterien Tragfähigkeit und Raumab-schluss erfüllt werden

R ttt ttt ist die Klassifizierungszeit, während derdas Kriterium Tragfähigkeit erfüllt wird

EI ttt ttt ist die Klassifizierungszeit, während derdie Kriterien Raumabschluss und Wärme-dämmung erfüllt werden

E ttt ttt ist die Klassifizierungszeit, während derdas Kriterium Raumabschluss erfüllt wird

Per 3. Mai 2010 hat die 10-jährige Übergangsfristfür die Koexistenz der österreichischen Bestimmun-gen bezüglich Brandwiderstand mit der europaweiteinheitlichen Klassifizierung für den Feuerwider-

stand geendet. Konkret bedeutet dies, dass nurmehr Bauprodukte bzw. Bauteile angewandt werdendürfen, deren Verhalten im Brandfall bzw. Feuerwi-derstand mittels eines Klassifizierungsberichts oderdurch Berechnung nach Eurocode dokumentiertwurde.

Die ehemaligen, und seit 3. Mai 2010 nicht mehrgültigen, Brandwiderstandsklassen von Bauteilenwurden wie folgt unterschieden:

Brandwiderstandsklassen:

F30 brandhemmendEinem Brand wird mindestens 30, maximal 60 Minuten lang Widerstand geleistet.

F 60 hoch brandhemmendEinem Brand wird mindestens 60, maximal 90 Minuten lang Widerstand geleistet.

F 90 brandbeständigEinem Brand wird mindestens 90, maximal 180 Minuten lang Widerstand geleistet.

F 180 hoch brandbeständigEinem Brand wird mindestens 180 Minuten lang Widerstand geleistet.

Abbrand von Holz

Sollen die Balken einer Holzdecke oder die Sparreneines Dachstuhls aus gestalterischen Gründen sicht-bar bleiben, muss deren erforderlicher Querschnittauf jeder Seite, die vom Feuer angegriffen werdenkann, vergrößert werden. Damit verlängert sich derAbbrand, der während der vorgeschriebenen Brand-widerstandsdauer zu erwarten ist. Die genauen Be-rechnungen dafür überlassen Sie bitte einem Zim-mermann oder Statiker.

Schutz gegen Außenlärm

Die am häufigsten kritisierten Schwachpunkte derHolzbauweise sind der zu geringe Luftschallschutzbei Wandkonstruktionen (Mindestschallschutz 43 dB)bei opaken Aussenbauteilen laut ÖNORM B 8115-2und der zu geringe Trittschallschutz bei Deckenkon-struktionen (bewerteter Standard-Trittschallpegelmaximal 43 dB gemäß ÖNORM B 8115-2).

Je höher der Dauerschallpegel außen bei Tag ist,desto besser sind Außenbauteile gegen Schall zu

5HOLZBAUWEISE

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Schützen Sie den Wohnbereich und die tragendeHolzkonstruktion mit mineralischen Baustoffen.

Verlegen Sie die Elektrik immer zwischen zwei Brandschutzplatten

Grafik: Knauf Insulation

Die Grafik zeigt, dass innen die elektrischen Lei-tungen in einer magnesitgebundenen Holzwolle-leichtbauplatte (Heraklith BM-Platte) eingebrachtsind, welche mit einem Kalk-Gips- oder Lehmputzverputzt ist. Der Hohlraum wird mit nicht brennba-rer Mineralwolle ausgefüllt und mit einer magne-sitgebundenen Holzwolleleichtbauplatte nach au-ßen beplankt. Darauf kommt ein mineralischerAussenputz. Wenn es zu einem elektrischen De-fekt kommt, dann ist man sowohl zum Wohnraum,als auch zur tragenden Konstruktion geschützt.Außerdem wird die Dampfbremse nicht perma-nent durchbrochen.

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Page 132: Unser Haus 2014

dämmen. Den erforderlichen Mindestschallschutz indB sehen Sie in obenstehender Tabelle.

Eine schalltechnische Verbesserung erreicht mandurch folgende Maßnahmen:

● Doppelte Beplankung auf beiden Seiten

● Vergrößerung des Abstandes

● Entkoppeln von Holz- und Metallständern

● Verwendung von Dämmstoffen mit einem höheren spezifischen Strömungswiderstand

● Entkoppeln der Platten

Beispiele für das Schall-Dämm-Maß Rw

Schutz gegen Trittschall

Beim Begehen von Decken und Stiegen wird derBauteil in Schwingungen versetzt. Dadurch werdenLuftteilchen im Nachbarraum zum Schwingen ge-bracht und Luftschall erzeugt. Die Fähigkeit einesBauteils, diese Übertragung zu verhindern, nenntman Trittschallschutz.

Ein Maß für den Trittschall ist der Schalldruckpegelim zu schützenden Raum, der auch als erreichbarerStandard-Trittschallpegel [dB] bezeichnet wird.

Bauteil dB

Zimmertüre 20 Dichte Holzschalung 30 mm 25 Holzspanplatte 19 mm 262-Scheiben-Wärmeschutzverglasung 34 Holzständerwand 1 x 12,5 mm GKF 38 Holzständerwand, mit magnesitgebundenen Holzwolleplatten und Gipsfaserplatten beplankt > 60

Unser Tipp!

Erhöhter Schallschutz bedeutet gemäß ÖNORMB 8115-2, dass die erforderlichen Werte bei

Außenbauteilen um zumindest 3 dB höher sind.Dieser erhöhte Schallschutz muss aber im Bauvertrag gesondert vereinbart werden.

Unser Tipp!

Wenn der maximal zulässige Standard-Tritt-schallpegel um mindestens 5 dB reduziert wird,spricht man von erhöhtem Schallschutz. Diesermuss gesondert vertraglich vereinbart werden.

5 HOLZBAUWEISE

130 www.unserhaus.at

Bauteile von zu schützenden Räumen

Mindestschallschutz in dB (R’res,w, R’w, Rw bzw. Rw+Ctr) für maßgebliche Außenlärmpegel-Stufen

Stufe A, B, C D E F G H I

Tag ≤ 50 51 - 55 56 - 60 61 - 65 66 - 70 71 - 75 76 - 80

Nacht ≤ 40 41 - 45 46 - 50 51 - 55 56 - 60 61 - 65 66 - 70

Wohngebäude, -heime, Hotels, Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser, Kurgebäude u. dgl.

Außenbauteile gesamt R’res,w 33 38 38 43 43 48 53

Opake Außenbauteile Rw 43 43 43 48 48 53 58

Fenster und AußentürenRw 28 33 33 38 38 43 48

Rw+Ctr 23 28 28 33 33 38 43

Gebäudetrennwände je Wand R’w 52 52 52 52 52 52 52

Decken und Wände gegen Dachböden

R’w 42 42 42 47 47 47 47

Decken und Wände gegenDurchfahrten und Garagen

R’w 60 60 60 60 60 60 60

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Page 133: Unser Haus 2014

Ein gehobener Trittschallschutz ist ab 43 dB und einerhöhter Trittschallschutz ab 38 dB gemäß ÖNORMB 8115-2 dB gegeben.

Folgende Maßnahmen sind zur Erreichung eineswirksamen Trittschallschutzes erforderlich:● Erhöhung der Masse durch Betonplatten oder

Sandschüttung (Statik prüfen!)● Hohlraumdämmung und doppelte Beplankung● Wabensystem mit Mineralsplittfüllung● Verlegung einer Trittschalldämmplatte unter dem

Trockenestrich (noch besser in Kombination miteiner Heraklith BM-Platte)

● Lückenlose Verlegung von Winkelrandstreifen● Abgehängte Deckensysteme● Kombination aus mehreren Maßnahmen

Sommerlicher Überwärmungsschutz

Aus Gründen der Energieeinsparung ist die Vermei-dung bzw. Begrenzung mechanischer Kühlung durchbaulichen sommerlichen Überwärmungsschutz not-wendig. Sommerlicher Überwärmungsschutz ist einebedeutende Größe für die ● Gesamtenergieeffizienz eines Hauses● Behaglichkeit und Wohlbefinden im Haus

Signifikante Faktoren, die den sommerlichen Über-wärmungsschutz beeinflussen:● Wirksame Speichermasse (abhängig von Pla-

nung)● Beschattung (abhängig von Planung und Nut-

zung)● Lüftung, insbesondere in der Nacht (abhängig

von Planung, Nutzung und Standort)ÖNORM B8110-3 „Wärmeschutz im Hochbau - Wär-mespeicherung und Sonneneinflüsse“

Baulicher Holzschutz ohne Chemie

Der wesentliche Unterschied zwischen der Massiv-und der Holzbauweise liegt in der Lösung derFeuchtigkeitsproblematik. Während bei der Massiv-bauweise nach dem Austrocknen der Baufeuchtekeine Probleme mehr bestehen, wenn durch ein di-ckes Wärmedämm-Verbundsystem der Taupunktweit draußen im Dämmstoff liegt, befindet sich die-ser bei den gängigsten Holzbauweisen in der tra-genden Konstruktion.

Beim baulichen Holzschutz sind folgende zwei Re-geln zu befolgen:● Konstruktiver Insektenschutz● Dauerhaft trockenes Holz

Konstruktiver Insektenschutz

Holz ist allseitig insektenundurchlässig abzudecken,oder es muss von drei Seiten zugänglich und kon-trollierbar bleiben

Dauerhaft trockenes Holz

Damit Holz als organischer Werkstoff im Laufe derJahre auch ohne chemischen Holzschutz nicht ver-rotten kann, muss einerseits verhindert werden,dass Luftfeuchtigkeit aus dem Wohnraum in dieBauteile eindringen, und andererseits eine unbeab-sichtigt eingedrungene Feuchtigkeit so rasch wiemöglich wieder ungehindert nach Außen austrock-nen kann.

Zu beachten ist daher: ● Luft- und winddichte Konstruktion● Dampfdiffusionsoffen nach außen● Abstimmung der Dampfbremse mit der Wind-

schutz- und Schalungsbahn● Holzfeuchte beim Einbau● Keine hygroskopischen DämmstoffeUnser Tipp!

Bei der Holzbauweise, insbesondere beim Dach-geschoßausbau, muss man unbedingt auf densommerlichen Überwärmungsschutz achten.

Verputzte magnesitgebundene Holzwolleplatten(„Heraklith-Platten“) sind neben guter Wärme-dämmung empfehlenswert, um die speicher-wirksame Masse bei der Holzkonstruktion zuverbessern. Dadurch ist es im Sommer ange-

nehm kühl und im Winter sehr behaglich.

5HOLZBAUWEISE

www.unserhaus.at 131

Unsere Buchtipps!

Holzschutz ohne Gift

ISBN 3-922964-12-5

UH-K05-127-144 16.12.13 15:10 Seite 131

Page 134: Unser Haus 2014

Luft- und winddichte Konstruktion

Der beste Dämmwert wird zunichte gemacht, wenndie Gebäudehülle auf der Innenseite nicht luft- undauf der Außenseite nicht winddicht ist. Die TU Wienhat ermittelt, das ein rechnerischer U-Wert von z. B.0,2 W/m2K sich um mehr als das Zehnfache ver-schlechtert, wenn der Wind von außen in die Gebäu-dehülle eindringen kann.

Dampfdiffusionsoffen nach außen

Es besteht die Gefahr von Bauschäden durch Kon-densation der Luftfeuchtigkeit in der Konstruktion,wenn diese von der Raumseite her in die Konstrukti-on eindringen kann. Das Passivhaus Institut inDarmstadt hat ermittelt, dass durch eine Fuge voneinem Millimeter Breite und einem Meter Länge 350Gramm Wasser pro Tag eindringen und im Winterkondensieren.

Jeder Stoff bietet dem Durchgang von Feuchte indampfförmiger Form (Luftfeuchtigkeit) einen be-stimmten Widerstand, der als µ-Wert bezeichnetwird. Der µ-Wert gibt an, wie viel mal mehr Wider-stand ein Material dem Feuchtigkeitstransport indampfförmiger Form entgegensetzt als Luft.

Die Tabelle „Bauphysik.pdf“ unter www.unserhaus.at/downloads bietet einen Über-blick über die µ-Werte einiger wichtiger Baustoffe.Sie zeigt, dass die Spannweite von dampfdicht bisvollkommen dampfdiffusionsoffen reicht.

Der µ-Wert alleine sagt jedoch nicht sehr viel aus.Entscheidend für den Diffusionswiderstand einesBauteils ist auch seine Dicke d in Meter. Beide Wertemiteinander multipliziert (µ x d) ergeben jene Luft-schicht in Meter, die denselben Widerstand wie derBauteil bietet. Diese Luftschicht wird als wasser-dampfdiffusionsäquivalente Luftschicht oder als sd-Wert bezeichnet.

Zwei Beispiele:

Diffusionsoffene Bauweise

Trotz einer einwandfrei luftdichten Gebäudeinnen-hülle findet dennoch ständig ein Feuchteeintrag indie Baukonstruktion statt. Einerseits über die Flan-ken von Mauerwerk zur gedämmten Dachkonstruk-tion und andererseits durch den Einbau feuchterBaustoffe.

Unser Tipp!

Baukonstruktionen, welche außen dampfdiffusionsoffen sind, bieten eine große

Trocknungsreserve und somit eine höhere Bauschadensfreiheit.

Unser Tipp!

Dampfbremse, Wind- und Schalungsbahn unbedingt sorgfältig verkleben.

Diffusionsoffene Wind- und Schalungsbahn

Dicke = 0,2 mm (0,0002 m)µ-Wert = 100sd-Wert = 0,0002 x 100 = 0,02 m = 2 cm

Die dampfdiffusionsoffene Wind- und Schalungs-bahn bietet Feuchtigkeit in dampfförmiger Formnur soviel Widerstand wie eine 2 cm dicke Luft-schicht. Die Austrocknungskapazität beträgt30.000 g/m2a

Dampfbremse

Dicke = 0,2 mm (0,0002 m)µ-Wert = 100.000sd-Wert = 0,0002 x 100.000 = 20,0 m

Die relativ dampfdichte Dampfbremse bietet einerFeuchtigkeit in dampfförmiger Form soviel Wider-stand wie eine 20 m dicke Luftschicht. Die Aus-trocknungskapazität beträgt 30 g/m2a

5 HOLZBAUWEISE

132 www.unserhaus.at

Unsere Buchtipps!

Passivhäuser in HolzbauweisePlanen . Bauen . Betreiben

ISBN 978-3-87104-175-4

UH-K05-127-144 16.12.13 15:10 Seite 132

Page 135: Unser Haus 2014

5HOLZBAUWEISE

www.unserhaus.at 133

Feuchteeintrag über Flankendiffusion Grafik pro clima

Einbau feuchter Baustoffe - Holz Grafik pro clima

Damit Feuchtigkeit in Holzbaukonstruktionen wiederaustrocknen kann, müssen Bauteilaufbauten min-destens in eine Richtung (nach außen und/oder nachinnen) Rücktrocknung ermöglichen. Ideal sind au-ßenseitig diffusionsoffene Bauteile.

Entscheidend für die Bauschadensfreiheit ist alsodas Trocknungsvermögen bzw. die Austrocknungdes Bauteils.

Intelligente Dampfbremsen

Da der Diffusionsstrom stets von der warmen zurkalten Seite geht, bietet sich, wenn die Temperaturauf der Außenseite der Wärmedämmung höher istals auf der Innenseite, eine maßgebliche Trock-nungsmöglichkeit der Baukonstruktion nach innen.Dieser Vorgang erfolgt schon bei sonnigen Tagen imFrühjahr und im Herbst sowie ganz besonders imSommer. Somit kann die Feuchtigkeit, welche überFlankendiffusion, feuchter Baustoffe usw. ungewollteingebracht wurde, wieder austrocknen, wenn dieluftdichte Innenhülle diffusionsoffen ist.

Nur wie wäre es, falls die Dampfbremse diffusions-offen ist? Dann würde im Winter, wenn der Stromder Diffusion von der warmen Innenseite zur kaltenAußenseite geht, zuviel an Feuchtigkeit in die Bau-konstruktion gelangen und diese dadurch schädi-gen. Und nun kommt der Unkenruf nach der Dampf-sperre, damit überhaupt keine Feuchtigkeit ver-meintlich mehr in die Baukonstruktion im Wintereindringen kann. Erfolgt jedoch ein Eintrag vonFeuchtigkeit durch Konvektion, Flankendiffusion

oder erhöhte Baustofffeuchtigkeit, ist eine Rück-trocknung im Sommer völlig ausgeschlossen.

Feuchtigkeitseintrag durch Konvektion Grafik pro clima

Die Lösung ist eine Dampfbremse mit einem hohenDampfdiffusionswiderstand im Winter und niedrigenDiffusionswiderstand im Sommer. Man bezeichnetdiese Dampfbremsen als sogenannte intelligenteDampfbremsen mit feuchtevariablem sd-Wert. Die„Intelligenz“ liegt in der Veränderung des Diffusions-widerstands entsprechend der mittleren umgeben-den relativen Luftfeuchtigkeit. So sind diese im win-terlichen Klima diffusionsdichter und bewahren dieBaukonstruktion vor Feuchtigkeit. Unter sommerli-chen Klimabedindungen sind sie diffusionsoffenerund ermöglichen dadurch eine Austrocknung vonFeuchtigkeit, welche sich eventuell in der Konstruk-tion befindet, nach innen.

Dampfbremsen mit einem feuchtevariablen Diffusionswiderstandsind in trockener Umgebung diffusionsdichter und in feuchter Um-gebung diffusionsoffener. Grafik pro clima

Unsere Buchtipps!

Holz im AußenraumGrundlagen . Materialien .Beispiele

ISBN 978-3-87104-174-7

UH-K05-127-144 16.12.13 15:10 Seite 133

Page 136: Unser Haus 2014

5 HOLZBAUWEISE

134 www.unserhaus.at

Funktionsweise intelligenter Dampfbremsen im WinterGrafik pro clima

Funktionsweise intelligenter Dampfbremsen im SommerGrafik pro clima

Verlegen Sie vor allem im Winter direkt nach Ein-bringung der Wärmedämmung die luftdicht verkleb-te Dampfbremse, um Tauwasserausfall tunlichst zuvermeiden!

Manche Baukonstruktionen lassen sich auf der Au-ßenseite beim besten Willen nicht diffusionsoffengestalten, wie beispielsweise Flachdächer. Auchnicht wenn diese Hinterlüftungen mit großen Quer-schnitten aufweisen, denn durch den geringen Hö-henunterschied ist kaum bis gar keine Hinterlüf-tungswirkung gegeben. Auch bzw. gerade bei derar-tigen Konstruktionen finden intelligente Dampfbrem-sen Anwendung. Hierbei sollte jedoch beachtetwerden, dass die Rücktrocknung nach innen nichtdurch zusätzliche diffusionshemmende Bauteil-schichten (z.B. OSB-Platten) behindert wird. Die An-wendung einer Dampfsperre auf der Innenseite an-statt einer intelligenten Dampfbremse würde die

Rücktrocknung bei Umkehrung des Diffusionsstromsvöllig unterbinden.

Holzfeuchte beim Einbau

Damit Holzkonstruktionen nicht zu stark schwinden,wenn sie auf die Ausgleichsfeuchte von ca. 9% aus-trocknen, verbauen gute Zimmerer heute nur mehrKonstruktionsvollholz mit etwa 12% Feuchtigkeits-gehalt.

Mittlerer U-Wert

Es wurde bereits darauf hingewiesen, dass bei Bau-teilen, die aus inhomogenen Schichten bestehen, dermittlere U-Wert ermittelt werden muss. Leider gibt esimmer noch „schwarze Schafe“ unter den Herstel-lern, die entgegen den Richtlinien des Österrei-chischen Fertighausverbandes in ihren Prospektenden U-Wert nur in der Dämmstoffebene angeben.

Grafik: Knauf Insulation

Eine Verbesserung stellen Konstruktionen dar, dieanstelle von massiven Holzriegeln I-Träger aus Holzeinsetzen, da die Wärmebrücke durch die nur 10 bis13 mm dicken Holzstege stark reduziert wird.

Unser Tipp!

Verwenden Sie intelligente Dampfbremsen mitder größtmöglichen Spreizung des

Diffusionswiderstands zwischen Winter undSommer, damit erreichen Sie die bestmögliche

Sicherheit bei Ihrer Baukonstruktion.

Unser Tipp!

Lassen Sie sich vom Zimmerer oder vom Fertighaushersteller bestätigen, dass die Wand-,Decken- und Dachelemente bei Ihrem Holzhausaus Konstruktionsvollholz gefertigt werden!

Unser Tipp!

Fragen Sie bei der Holzriegelbauweise daherimmer nach dem mittleren U-Wert!

UH-K05-127-144 16.12.13 15:10 Seite 134

Page 137: Unser Haus 2014

Holz zeichnet sich besonders durch hohe Festigkeitund Tragkraft bei vergleichsweise geringem Eigen-gewicht aus. Im Wesentlichen unterscheidet man imHolzbau zwei Richtungen: die stabförmige Bauwei-se, bei der mit vertikalen, horizontalen und diagona-len »Stäben« ein konstruktives System geschaffenwird, das dann beplankt bzw. ausgefacht wird, unddie plattenförmige Bauweise, bei der Holz flächig alstragende Decke, Boden und Wand zum Einsatzkommt. Erstere beinhaltet die Rahmenkonstruktionund die Skelettkonstruktion, Zweitere die Massiv-holzkonstruktion. Alle diese Konstruktionsarten, mitAusnahme der Block- und der Rippenbauweise, er-lauben einen hohen Vorfertigungsgrad, welcher dieschnelle, weitgehend trockene und unkomplizierteErrichtung eines Gebäudes ermöglicht.

Infos dazu finden Sie auch unter www.proholz.at

Holzrahmenbauweise

Die Rahmenbauweise hat sich in Nordamerika undspäter in Skandinavien zu einem wirtschaftlichenSystem entwickelt. Im Gegensatz zur Skelettbauwei-se sind bei der Rahmenbauweise tragende undRaum abschließende Teile nicht getrennt.

Ein feingliedriges Traggerippe wird auf der Baustelleerrichtet und beidseitig beplankt. So entsteht einhoch belastbares und formstabiles Bauwerk, daskeine zusätzlichen Aussteifungen benötigt.

Die stumpf gestoßenen Hölzer und Beplankungenwerden mit Nägeln, Klammern und Schrauben ver-bunden. Die Tragkonstruktion wird dann im Ausbauvollständig verkleidet.

Beim mehrgeschoßigen Wohnbau werden stock-werkshohe Wände errichtet, wobei die Decke einesGeschoßes als Montageebene für das nächste Ge-schoß dient („platform-frame“).

I-Träger aus Holz

Anstelle von Vollholzrippen können auch I-Trägereingesetzt werden. Diese bestehen aus Ober- undUntergurt, die mit einem dünnen Steg unter Verwen-dung einer wasserresistenten Verleimung zu einemI-Träger zusammengefügt werden.

Die Vorteile der I-Träger sind:● Der Holzsteg ist nur ca. 9,5 bis 11 mm dick● Kleine Wärmebrücke, besserer Um-Wert● Für dicke Dämmstärken gut geeignet● I-Träger sind bis 406 mm Höhe erhältlich● Hohe Festigkeit durch die Bauhöhe● Gurte aus hochwertigem Furnierschichtholz● Die Träger sind leicht, daher schnell verlegt● Das Holz weist eine niedrige Feuchte auf● Keine Verformungen oder Verdrehungen● Keine Risse oder Unebenheiten in der Fassade ● Kein Quietschen, Knarren und Schwingen

Foto: Kaufmann

Wand, Decke und Dach aus I-Trägern

Die Abbildung zeigt den Einsatz der I-Träger inWand, Decke und Dach.

5HOLZBAUWEISE

www.unserhaus.at 135

HOLZBAUWEISEN

Unsere Buchtipps!

Holzkonstruktionen imBaubestandSchäden erkennen, beurteilen und bewerten

ISBN 978-3-87104-189-1

UH-K05-127-144 16.12.13 15:10 Seite 135

Page 138: Unser Haus 2014

Foto: Kaufmann

Zu beachten sind:● Träger werden erst durch eine beidseitige Be-

plankung oder Verstärkung der Stege stabil● Auf eine fachgerechte Nagelung ist zu achten● Schwelle muss vor Feuchtigkeit geschützt wer-

den● Die maximal zulässige Holzfeuchte beträgt ge-

mäß ÖNORM 18%● Mindestdachneigung zur Entwässerung >2°● Bei einer Neigung >9°: Erhöhtes Eigengewicht

berücksichtigen● Träger müssen bei Satteldächern am Firstpunkt

auf einer Pfette oder Wand aufliegen● Bei Dachneigungen über 25° können auch die

Windkräfte maßgebend werden

● Seitliche Befestigung als Auflager einer Decke istnicht zulässig

Holzskelettbauweise

Bei der Skelettbauweise wird eine stabförmige Trag-konstruktion unter Verwendung nichttragender,raumabschließender Elemente errichtet, wodurch ei-ne große Variabilität in der Grundriss- und Fassa-dengestaltung möglich ist. Lasten werden überTragstützen aus Voll- oder Brettschichtholz abgelei-tet, die Gebäudeaussteifung erfolgt über einzelnediagonale Streben in der Tragwerksebene oderdurch die nichttragenden Wände, die – ebenso wiedie Geschoßdecken – vom Holzskelett konstruktivunabhängig sind. Zwischen Tragstruktur und Wär-medämmung gibt es eine deutliche Trennung. Diebekannteste historische Form der Skelettbauweiseist das Fachwerkhaus und obwohl der moderneSkelettbau den heutigen Anforderungen an Wirt-schaftlichkeit und Gestaltungsfreiheit absolut ent-spricht, kommen nach wie vor auch klassische Holz-verbindungen zum Einsatz.

Das Blockhaus

Blockhäuser haben eine alte Tradition. Auf den Al-men kann man noch heute bis zu 400 Jahre alteBlockhäuser finden. Die Holzblöcke wurden dabeifrüher aus ganzen Holzstämmen herausgehauen.Die moderne Blockhausbauweise wird heute jedochüberwiegend mehrschichtig ausgeführt, und dieWärmedämmung sollte aus bauphysikalischenGründen unbedingt außen erfolgen.

Dabei wirkt der Holzblock innen als speicherwirksa-me Masse, als Dampfbremse und weist einen aus-reichenden Brandschutz auf. Der Dämmstoff liegtaußen und ist durch eine hinterlüftete Außenverklei-dung geschützt. Für eine lange Lebensdauer istauch beim Blockhaus der bauliche Holzschutz unbe-dingt zu empfehlen:● Feuchtigkeit (in flüssiger Form) muss jederzeit

austrocknen können● Direkte Bewitterung vom Holz durch einen gro-

ßen Dachvorsprung (70° vom Fußpunkt) fernhal-ten

● Ausreichend hohe Sockelausführung, um Spritz-wasser fernzuhalten

5 HOLZBAUWEISE

136 www.unserhaus.at

Unsere Buchtipps!

BlockhausbauTraditionelle Techniken ausSchweden

ISBN: 978-3-87870-863-6

BlockhäuserMassive Holzhäuser zumWohnen und Leben

ISBN: 978-3-7667-1855-6

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Page 139: Unser Haus 2014

● Resistente Holzarten, z.B. splintfreie Lärche fürSchwelle und Blockschalung verwenden

● Durch getrocknetes Holz ist die Rissbildung ge-ringer

Grafik: Knauf Insulation

Wichtige Punkte beim Blockhaus

Für das Blockhaus werden fast ausnahmslos Nadel-hölzer, vor allem Fichte, Kiefer und Lärche verwen-det. Das Holz muss den Gütebestimmungen für Bau-holz entsprechen und darf zum Zeitpunkt des Ein-baues eine durchschnittliche Holzfeuchtigkeit von18% der Masse nicht überschreiten.

Sorgfältig ausgesuchtes trockenes Bauholz ist füreine standfeste Konstruktion Voraussetzung.

Um das Schwinden der Blockhausbalken gering zuhalten bzw. zu verhindern, wird heute vermehrt

kammergetrocknetes Holz mit einer Holzfeuchtigkeitunter 15% (lufttrocken) verwendet.

Das Blockhaus muss lange vor Baubeginn gemein-sam mit dem Hersteller geplant werden.

Auch beim Blockhaus gibt es die Wahl zwischen derAusführung: Schlüsselfertig, Ausbauhaus und Roh-bauhaus.

Blockhausmontage

Blockhäuser zählen nicht zu den Fertighäusern, dadie Blöcke einzeln zur Baustelle angeliefert werden.Der Zusammenbau, der auch im Selbstbau möglichist, erfolgt aufgrund der Nummerierung der Teileproblemlos.

Da sich die massiven Holzblöcke mit der Zeit nochsetzen, werden Fenster und Türen in einem speziel-len Einbaustock montiert. Die Balken haben so dieMöglichkeit, sich um bis zu 5 cm zu setzen, ohnedass es dadurch zum Klemmen oder gar zum Bruchvon Fenstern und Türen kommt.

Der Dachausbau sollte ebenfalls nur als dampfdiffu-sionsoffene Vollsparrendämmung ausgeführt wer-den.

Auch wenn die ca. 10 bis 14 cm dicke Blockwandinnen liegt und außen nur eine 24 mm Blockscha-lung montiert wird, unterscheidet sich dieses Block-haus rein optisch kaum von traditionellen Bauwei-sen. Die Blöcke werden so wie bei den alten tradi-tionellen Blockhäusern an den Hauskanten überKreuz verlegt. Die massive Schalung vermittelt denEindruck, dass die massiven Holzblöcke außen lie-gen würden.

5HOLZBAUWEISE

www.unserhaus.at 137

Foto

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Holz,

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tinez

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Page 140: Unser Haus 2014

Massivholz-Bauweise

Der Blockholzbau zählt bereits zur Massivholzbau-weise. Moderne Fertigungstechnologien ermögli-chen jedoch seit mehreren Jahren die Erzeugunggroßflächiger Holzplatten verschiedenster Stärke mithöchster Form- und Dimensionsstabilität. Im Gegen-satz zur ursprünglichen Blockbauweise zeichnetsich die moderne Massivholzbauweise durch dieVerwendung großformatiger, plattenförmiger Voll-holzelemente aus. Im Bereich von Wänden und De-cken werden dafür vor allem Brettsperrholztafeln(kreuzweise übereinander verleimte oder gedübelteBretter) verwendet, die lastabtragend sind. Bei De-cken kommen weiters Brettstapelelemente (hoch-kant dicht an dicht stehende Bretter, die miteinandervernagelt, verleimt oder verdübelt sind) zum Einsatz.Die Vorteile der Massivbauweise liegen vor allem inder ganzjährigen Einsatzmöglichkeit am Bau, in derhohen Sichtqualität der Oberflächen, im gutenBrandwiderstand und in der Homogenität der Wand-bzw. Deckenaufbauten.

KreuzlagenholzKreuzlagenholz, oder Brettsperrholz, ist ein Bausatz-System aus kreuzweise verleimten massiven Fich-tenholzlamellen. Das Bauen mit Brettsperrholz bieteteine hohe Wärmespeicherfähigkeit und im Sommereinen idealen Hitzeschutz. Für die Produktion derKLH Massivholzplatte sollte ausschließlich technischgetrocknetes Holz mit einer Holzfeuchte von 12%(+/- 2%) verwendet werden. Zerstörender Schäd-lings-, Pilz- und Insektenbefall ist damit ausge-schlossen.

Eine unterbrechungsfreie Dämmung überzieht diegesamte Hülle, das heißt ein wärmebrückenfreierAufbau ist gegeben. In Verbindungen mit geeignetenAußenaufbauten werden beste Brand-, Schall- undWärmeschutzwerte erreicht. Durch die Großtafelfer-tigung können auch statische Herausforderungengemeistert werden.

Im Wand- und Dachbereich können problemlos allezugelassenen Wärmedämmsysteme eingesetzt wer-den. Neben Putzfassaden sind auch hinterlüftete

5 HOLZBAUWEISE

138 www.unserhaus.at

SCHNELLE DÄMMLÖSUNG IM HOLZBAU

Der Dammstoff SUPAFIL Timber Frame ist die ideale Einblas-dämmung im Holzbau. Auch schwer zugängliche Bereiche inWänden und Dachschrägen sind auf diese Weise leicht und ef-fizient zu dämmen.

Die Einblasdämmung mit SUPAFIL erzielt sowohl im Neubau alsauch in der Sanierung sehr hohe thermische Werte. Durch dengeringen Materialbedarf ist die Verarbeitungszeit äußerst kurz.Somit ist die Verarbeitung nicht nur einfach, sondern auch be-sonders wirtschaftlich.

Super Wärme- und Schalldämmleistung

Durch die ausgezeichneten Warmedämmwerte nutzt SUPAFILTimber Frame die Hohlräume in Wänden und Dachschrägenoptimal. Nicht zu vergessen ist hierbei der positive Beitrag zumSchallschutz und zum sommerlichen Wärmeschutz.

Einblasdämmung mit SUPAFIL

Knauf Insulation bietet speziell für die Dämmung von Wändenund Dachschrägen im Holzbau eine Blaswolle ohne chemische

Zusatze. Sand und Soda reichen im Wesentlichen aus, um hierim Bereich Einblasdämmung herausragende Wärmedammwer-te und optimale Sicherheit durch Brennbarkeitsklasse A1 zu er-zielen.

SUPAFIL Timber Frame ist die Einblasdämmung, die nicht nuraussieht wie reine Watte, sondern sich auch so anfühlt. Bei derVerarbeitung zeigt SUPAFIL darüber hinaus kaum Staubent-wicklung.

Vorteile im Überblick:● Hergestellt aus den natürlichen Rohstoffen Sand und Soda,

frei von Zusatzstoffen wie Bindemittel oder Flammschutz -mittel; nichtbrennbar gemäß EN 13501-1, Brennbarkeits-klasse A1

● Wirtschaftlich durch niedrige Rohdichte ≥ 30 kg/m³● Mit SUPAFIL Timber Frame (Lambda-Wert 0,034 W/mK) ist

schon ab 160 mm Dicke ein hoher thermischer Komfort (U-Wert ≤ 0,20 W/m²K) sehr wirtschaftlich zu erzielen.

● Fugenlose Dämmung ohne Verschnitt● Geringes Transportvolumen und für große Förderhöhen ge-

eignet● Staubarm bei der Verarbei-

tung● Nicht hygroskopisch und re-

sistent gegenüber Schim-melbefall

● Schalldämmend● Produkt nach ÖNORM

EN14064-1

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n: K

nauf

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Page 141: Unser Haus 2014

Fassaden möglich. Als Deckenkonstruktion einge-setzt ist Brettsperrholz eine echte Alternative zu al-len gängigen Systemen. Darüber können sämtlicheüblichen Fußbodenaufbauten ausgeführt werden.Die Massivholzwand hat im Vergleich zur Riegel-wand einen dickeren Wandaufbau bei gleicherDämmeigenschaft und einen höheren Holzver-brauch.

Holz-Beton-Verbundsystem

Der Begriff Holzbetonverbund bezeichnet sowohl dieBauweise wie auch die durch diese Bauweise her-gestellten Tragglieder (Holz-Beton-Verbundträger).Holz-Beton-Verbundträger sind zusammengesetzteBauteile, bei denen ein Betonträger und ein Holzträ-ger über eine Verbindungsfuge zwecks Lastabtragsgekoppelt werden. Bei alten Objekten mit Holztram-und Dippelbaumdecken ist der Trittschallschutz sehrschlecht. Eine Maßnahme um den Trittschallschutzzu verbessern ist das Holz-Beton-Verbundsystem.

Als Erstes werden die Tramköpfe durch den Fach-mann (Zimmerer) überprüft. Das kann durch freile-gen oder mithilfe einer Bohrung und der Endoskopieerfolgen.

Wenn die Holzbalken in Ordnung sind, werden zumSchutz der Deckenuntersicht gegen die Beton-schlämme zwei Lagen PE-Baufolien auf die von derSchlackenschüttung befreite und gereinigte Holz-schalung verlegt.

Anschließend werden im Schnitt 15 hochfeste Spe-zialschrauben pro Quadratmeter in die Holzbalkengeschraubt. Die genaue Anzahl der Schrauben wirdaufgrund einer statischen Berechnung ermittelt.

Zum Schluss wird 6-8 cm Stahlfaserbeton aufge-bracht. Diese geringe Dicke genügt damit die volleTragkraft einer 16-20 cm starken Stahlbetondeckeerreicht wird.

Mit diesem System, das auch für den Neubau inte-ressant ist, wenn jemand eine Holzdeckenuntersichtim Wohnraumbereich haben will, werden folgendeVerbesserungsmaßnahmen erreicht:

● Höhere Belastbarkeit der Decke

● Verbesserung des Trittschallschutzes

● Erhöhung der speicherwirksamen Massesupafi l.knaufi nsulation.at

Die nicht brennbare, ökologisch

wertvolle Einblasdämmung im Holzbau

Ohne Zusatzstoffe und Bindemittel

Universell einsetzbar, sauber und

kostensparend in der Verarbeitung

Alle Sorgen wie weggeblasen!

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Page 142: Unser Haus 2014

Holzdecken

Holzbalkendecke mit offener Untersicht

Auf die Holzbalken, die laut Statik bemessen wer-den, wird eine 4 cm dicke Holzschalung (Brand-schutzschalung mit Nut und Feder) aus Fichte ver-legt. Darauf kommt ein Rieselschutz und eine Be-schüttung mit 4 cm Dicke. Auf dieser folgt die Tritt-schalldämmung aus hoch verdichteter Mineralwolleoder EPS-T mit der Stärke von 3 cm. Über der Tritt-schalldämmung verlegt man die 5/8 cm Polsterhöl-zer im Achsabstand von 60 cm.

Zwischen den Polsterhölzern wird ein leichter, nichtbelastbarer Dämmstoff (z.B. Filz) aufgebracht.

Quer auf die Polsterhölzer wird ein Blindboden undnoch ein weiterer Bodenbelag verlegt. Bei höheremBedarf an Wärmedämmung können höhere Polster-hölzer und mehr Dämmstoff verlegt werden.

Die Holzdecke mit offener Untersicht eignet sich alsGeschoßdecke im Einfamilienwohnhaus und weistdie Feuerwiderstandsklasse von REI 30 auf.

Holzbalkendecke mit geschlossener Untersicht

Grafik: ProHolz

Dieser Aufbau ist schalltechnisch günstiger als dieHolzbalkendecke mit offener Untersicht, wenn Gips-faserplatten zweilagig mit einer eigenen Federschie-ne an den Holzbalken montiert werden.

Die doppelte Beplankung mit Gipsfaserplatten ergibtzusätzlich REI 60 als Feuerwiderstandsklasse.

Der Hohlraum zwischen den Balken kann voll mitFilz ausgefüllt werden, wodurch sich eine besonders

gute Wärmedämmung z. B. zum kalten, nicht ausge-bauten Dachgeschoß ergibt.

Der Trittschallschutz beträgt bei dieser Konstruktionje nach Dicke des Holztrams und der Dämmstoff-schichten sowie Dämmstoffmaterial zwischen 57und 65 dB und der Luftschallschutz zwischen 59und 63 dB.

Dachstuhl

Der Dachstuhl ist der tragende Teil eines Daches,seine Tragkonstruktion. Beim hölzernen Dach ist erder gesamte Aufbau, der für das Tragen der Sparrennotwendig ist. Gebräuchliche Konstruktionen für denDachstuhl sind:1. Sparrendach2. Kehlbalkendach3. Pfettendach4. Brettlbinder5. Pultdach6. Mansarddach7. Walmdach und Krüppelwalmdach

Welche Konstruktion gewählt wird, hängt insbeson-dere von der Hausbreite, die vom Dach zu überde-cken ist ab.

Sparrendach bis 7,5 m Spannweite

Das Tragwerk besteht aus einer paarweise angeord-neten Reihe von Balken (Sparren), die gegeneinan-der geneigt und am First gelenkig miteinander ver-bunden sind. Die Sparren übernehmen als Träger die

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Wand, Decke und Dach.

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Dachlasten und leiten diese Kräfte über frei drehba-re, aber unverschiebbare Fußpunkte (Auflager) in dietragenden Teile des Gebäudes ein. Damit die Durch-biegung nicht zu groß wird, darf die freie Sparren-länge maximal 4,5 m betragen. Sparrendächer eig-nen sich daher für eine maximale Gebäudebreitevon 7,5 m.

Ist das Gebäude breiter, werden die Sparren zu lang.Diese müssen dann durch Kehlbalken oder Pfettenunterstützt werden. Damit beim Dachausbau 30 cmWärmedämmstoff leichter untergebracht werdenkann, sind beim Neubau 20 cm hohe Sparren zuempfehlen.

Kehlbalkendach bis 13 m Spannweite

Zwei jeweils gegenüberliegende Sparren werdenüber horizontale Riegel, den Kehlbalken, miteinanderverbunden. Diese Konstruktion hat den Vorteil, dassder Dachraum frei von Stützen ist, die Decke in derMitte nicht belastet wird und ein freier Dachraumentsteht. Für einen Dachausbau sollten die Kehlbal-ken mindestens 2,8 m über der Decke liegen, damitnach Herstellung des Fußbodens und der Beplan-kung der Decke eine lichte Raumhöhe von 2,6 mverbleibt.

Die maximale Länge der Sparren kann beim Kehl-balkendach 8,0 m betragen. Kehlbalkendächer eig-nen sich daher für eine maximale Gebäudebreitevon 13,0 m.

Die größte Beanspruchung der Sparren tritt beimKehlbalkenanschluss auf. Daher dürfen die Sparrenin diesem Bereich nicht geschwächt werden. Außer-dem müssen die Kehlbalken so stark ausgeführtwerden, dass sie nicht knicken.

Pfettendach bis 14,5 m Spannweite

Werden die Sparren durch mehrere Träger unter-stützt, spricht man vom Pfettendach. Diese Kon-struktion erlaubt durch die vertikale Unterstützunggrößere Spannweiten. Die Pfetten können entwederdirekt auf Mauern aufgelegt, oder über Stuhlsäulenauf der Decke so abgestützt werden, dass die Las-ten möglichst direkt in Deckenauflager eingeleitetwerden. Die Abstände der Stützen können so ge-wählt werden, dass die Nutzung der Räume nichtbehindert wird.

Bei einer Länge der Sparren von mehr als 7,0 m istein dreifach stehender Stuhl erforderlich. Wird diedritte Stuhlsäule als abgesprengte Mittelsäule aus-geführt, ist der Dachraum besser nutzbar.

Die maximale Länge der Sparren beträgt 9,0 m.Pfettendächer eignen sich für eine maximale Gebäu-debreite von 14,5 m.

Brettlbinder (Pfostenbinder)

Beim Brettlbinder handelt es sich um einen frei tra-genden Binder von 7,5 bis 15 m Spannweite. DiesesTragwerk kommt insbesondere dort zum Einsatz, woeine Belastung der darunter liegenden Rohdeckenicht möglich ist bzw. eine Befestigung der Unter-

Grafik: Unser Haus

Sparrendach Kehlbalkendach Pfettendach Brettlbinder

Grafik: Unser Haus

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sicht direkt an den Untergurten seitens der Baube-hörde zugelassen wird. Die Holzverbindungen wer-den ausschließlich als Nagelverbindungen ausge-führt, wobei insbesondere der Knoten an der Traufeeine umfangreiche Versteifung mit Brettern erfährt.

Besonders bei Befestigung einer Untersicht ist essehr zu empfehlen, die Untergurte als Pfosten (Pfos-tenbinder) auszuführen. Damit wird eine einwand-freie Nagelung der Untersicht und Wärmedämmungsichergestellt. Brettlbinder eignen sich für eine ma-ximale Gebäudebreite von 15,0 m.

Pultdach

Pultdächer sind einseitig geneigte Sparrendächer,die früher nur bei kleinen Gebäuden eingesetzt undan größere Bauten angelehnt wurden. Heute werdenPultdächer in der Solararchitektur eingesetzt undmit Sonnenkollektoren oder Photovoltaikelementenausgerüstet. Vor allem die Photovoltaikelementekönnen auch anstatt einer Dachdeckung in dasDach integriert werden. Die Pultdächer haben denVorteil der vollen Nutzung der mit ca. 20° sehr flacheinstrahlenden Sonne im Winter, während im Som-mer die mit ca. 65° sehr steil einfallende Sonnedurch einen großen Überhang abgeschattet wird.Außerdem wird das Haus durch das Pultdach imNorden niedriger und damit werden die Wärmever-luste kleiner.

Zur Reduktion von Wärmebrücken werden beimPassivhaus anstelle von massiven Leimbindern biszu 50 cm hohe I-Träger aus Holz verlegt und mitDämmstoff voll gedämmt (U-Wert 0,1 W/m2K).

Mansardendach

Einige Jahre lang hat diese Dachform auch denBaustil in Österreich bei Ein- und Zweifamilienhäu-sern stark geprägt, weil die steilen Wände nur einensehr geringen Raumverlust verursachen.

Eigentlich besteht das Mansardendach aus zwei Dä-chern - dem eigentlichen Dach und der aufgesetztenMansarde. Diese nach dem französischen Baumeister„Mansard“ benannte Dachform ist sehr oft bei histori-schen Gebäuden anzutreffen. Schwachpunkte beidieser Dachform sind der Knick im Dach und derSparrenfuß, da hier leicht Schäden entstehen können.

Walmdach und Krüppelwalmdach

Das Walmdach zeichnet sich dadurch aus, dass dasDach durch seine Form in jeder Richtung besondersfest ausgesteift wird. Bei der Ausführung als Pfet-tendach, der einfachsten und wirtschaftlichstenForm des Walmdaches, werden die Mittelpfetten alsPfettenkranz in einer konstanten Höhe auf allen vierSeiten herumgeführt. Besonderes Augenmerk wirdder Zimmermann beim Walmdach der Beanspru-chung der Gratsparren (Schifter) widmen.

Eine häufig anzutreffende Form ist das Krüppel-walmdach, bei der die beiden Walmflächen nur sehrklein angedeutet sind.

Wenn der Dachstuhl hergestellt wurde, folgt derweitere Dachaufbau von außen. Dieser richtet sichin erster Linie nach dem gewählten Bedachungsma-terial.

Unterdach

Auf jeden Fall sind Unterdächer anzuwenden:- Bei ausgebauten Dachgeschoß, sofern es nicht um

unbelüftete Baukonstruktionen handelt- Bei nicht ausgebautem Dachgeschoß, bei welchem

eine regelmäßige Kontrolle bzw. Wartung desDachraums nicht möglich ist und die oberste Ge-schoßdecke schon bei minimalen Wassermengenwasserdurchlässig ist

- Bei Unterschreitung der Regeldachneigung gemäßÖNORM B2219 und ÖNORM B 7219

Mansardendach Zeltdach Walmdach Krüppelwalmdach

Grafik: Bmstr. Ing. Schleining

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Anforderungen an Unterdächer

Unterdächer müssen folgende Eigenschaften erfül-len:● Genug Sicherheit gegen frei abfließendes Wasser

am Unterdach (Regensicherheit)● Dichtheit gegen Eintrieb von Flugschnee durch

das Unterdach● Fachgemäße Ableitung des Wassers an der Trau-

fe bzw. angrenzenden Bauteilen● Bewahrung der Wärmedämmung vor Wärmever-

lust durch Luftströmungen● Genügend Steifigkeit für die Gewährleistung der

notwendigen Durchbruchsicherheit und für diehandwerksmäßige Herstellung der dauerhaft re-gensicheren Anschlüsse.

● Vorübergehende, kurzfristige Sicherung währendder Bauphase gegen flächige Wassereintritteüber die Dachkonstruktion.

● Diffusionsfähigkeit bei Anordnung des Unterda-ches über Vollsparrendämmung

● Resistenz gegen rückstauendes Wasser

Regensichere Unterdächer

Sicher gegen Regen und gegen Flugschnee-Eintriebdurch Unterdeckbahnen auf Schalung oder gleich-wertigen Untergrund hat die Ausführung von Unter-dächer zu erfolgen. Somit geschieht die Anbringungder Unterdeckbahnen verdeckt im Bereich der Über-

lappung. Diese beträgt bei Längsnähten und Quer-stößen mindestens 10 cm und ist durchgehend zuverkleben. Generell empfiehlt sich der Anwendungvon Nageldichtungen unter den Konterlattungen, je-doch können diese entfallen:● Dachneigungen > 35°● Gebrauch von Polymerbitumenbahnen (min. E-KV

20 und Mindestdicke von 2,0 mm)● Positiver Nachweis der Nageldichtheit gemäß

ÖNORM B3647

Unterdächer mit erhöhter Regensicherheit

Für eine erhöhte Sicherheit gegen Regen und gegenFlugschnee-Eintrieb bei Unterdächern erfolgt dieAusführung auf Schalung und Holzwerkstoffplattenmit Unterdeckbahnen. Die Längs- und Quernähteder Unterdeckbahnen sind homogen (Schweißen)oder durch gleichwertige Fügetechnik zu verbinden.

Unser Tipp!

Neben der winddichten und regensicheren Ausführung des Unterdaches unbedingt auf die

luftdichte raumseitige Ausführung achten!

Dachhaut Schneelast sk< 3,25 kN/m2

Schneelast sk ≥ 3,25 kN/m2

(schneereiches Gebiet)

Dacheindeckung gemäß ÖNORM B 7219 bei Dachneigung <15°bei Dachneigung <25° Verschneidungsbereiche, unab-

hängig von der Dachneigung:1 m seitlich von Ichsen bzw. umEinbauten und Durchführungen> 0,25 m2

Eindeckung mit vorgeformten Metallelementen bei Dachneigung <12°

Doppelstehfalz-Dächer und Eindeckungen mitProfilblechen über ausgebauten Dachgeschoßbzw. über leichten Decken

bei Dachneigung <12° bei Dachneigung <20°

Belüftete Dächer mit Dachabdichtungen bei Dachneigung <10°

Grafik: Unser Haus

1. Mauerwerk2. Fußpfette3. Sparren4. Holzschalung5. Schalungsbahn6. Fugen7. Konterlattung8. Ziegellattung9. Dachdeckung

Wann sind Unterdächer mit erhöhter Regensicherheit herzustellen. Quelle ÖNORM

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Die Schweißnahtbreite hat bei Polymerbitumen min.8 cm und bei Kunststoffbahnen min. 4 cm zu betragen

ÖNORM 4119 Planung und Ausführung von Unterdä-chern und Unterspannungen. ÖNORM B 3661 Ab-dichtungsbahnen – Unterdeck- und Unterspannbah-nen für Dachdeckungen.

Unterdach für belastbare Dachdeckung

Wird eine belastbare Dachdeckung wie zum Beispielein Tondachziegel gewählt, so wird zur Stabilisie-rung der Sparren zuerst eine Holzschalung querüber die Sparren verlegt. Damit der Dachaufbaunach außen besonders dampfdiffusionsoffen, imVolksmund „atmungsaktiv“ wird, sollte die Rau -schalung unbedingt mit 10 bis 12 mm breiten Fugenund nicht dicht gestoßen verlegt werden!

Auf der Rauschalung darf nur mehr eine hochfeste,dampfdiffusionsoffene und regenwasserdichteSchalungsbahn verlegt und dauerhaft winddicht ver-klebt werden. Der sd-Wert für die Schalung undSchalungsbahn zusammen beträgt in diesem Fallnur 0,2 m und die Austrocknungskapazität drei Literpro Quadratmeter und Jahr. Das ist eine Vorausset-zung für den baulichen Holzschutz ohne Chemie.

Unterdach für nicht belastbare Deckung

Wird hingegen ein nicht belastbares Dachmaterialwie z.B. ein Blech gewählt, dann ist ein anderer Auf-bau erforderlich. In diesem Fall muss zuerst die

hochfeste, dampfdiffusionsoffene und regendichteSchalungsbahn über die Sparren und den Dämm-stoff als Unterspannbahn verlegt und bei den Stößenund Durchbrüchen dauerhaft winddicht verklebtwerden.

Erst dann werden die entsprechend hohen Konter-latten und die 24 mm dicke Holzschalung montiert.In diesem Fall wird die Holzschalung ohne Fugen,quer über die Konterlatten verlegt.

Zur Verbesserung des Schallschutzes empfiehlt essich unter den Blechen eine bituminöse Vordeck-bahn zu verlegen, die in diesem Fall dampfdicht seinkann. Auch der Einbau von Magnesit gebundenenHolzwolleplatten (Heraklith-Platten) auf der Raumin-nenseite zur Vermeidung der sommerlichen Über-wärmung verbessert den Schallschutz.

Achtung bei Titanzink:Unter Blechen aus Titanzink darf keine bituminöseSchalungsbahn verlegt werden, da es ansonsten in-nerhalb kürzester Zeit zu Lochfraß im Blech kommt.

Hinterlüftung gemäß ÖNORM B 4119

Unabhängig von der Dachdeckung müssen je nachDachneigung und Länge der Sparren eine entspre-chend hohe Hinterlüftung der Dachhaut sowie be-stimmte Mindestquerschnitte für Zuluft und Abluftvorgesehen werden, damit ein Luftstrom für folgen-de Funktionen wirksam wird:● Ziegellatten, die durch Schlagregen, Flugschnee,

Kondensat usw. nass geworden sind, müssenwieder austrocknen.

● Ein Hitzestau, der unter der Dachhaut entsteht,muss durch den Luftstrom abgeführt werden.

● Wärme aus dem Wohnraumbereich darf nicht zuSchneeabrutschungen bzw. zur Eisbildung imTraufenbereich führen, damit es nicht zu einemRückstau von Schmelzwasser und in der Folgezu Nässeschäden im Dachausbau kommt.

● Bei Sturm muss es zu einem Druckausgleich un-ter der Dachdeckung kommen, damit diese nichtabgehoben wird.

Grafik: Unser Haus

1. Mauerwerk2. Fußpfette3. Sparren4. Schalungsbahn5. Konterlattung6. Holzschalung7. Vordeckbahn8. Dachdeckung

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Die Wärmedämmung zählt zu den wirksamstenund kostengünstigsten Maßnahmen, um beimNeubau Behaglichkeit zu erreichen oder bei derSanierung alte Baufehler zu beheben und ein Le-ben lang Heizkosten zu sparen. Sowohl beim Neu-bau als auch bei der Sanierung rechnet sich dasdicke Dämmen nachweislich innerhalb einer rela-tiv kurzen Zeit. Die oberste Geschoßdecke unddas Dach rechnen sich in drei bis vier Jahren, dieFassade und die Kellerdecke in sieben bis achtJahren sowie der Sockel in ca. 25 Jahren.

Dämmdicken, U-Werte, Dämmstoffe

Die Tabellen zeigen für verschiedene Bauteile über-schlägig die erforderlichen Dämmstoffdicken für einNiedrigenergiehaus (NEH), Sonnenhaus (SH) und einPassivhaus (PH), die U-Werte, und die je nach Bau-teil und Konstruktion geeigneten Dämmstoffe.

Mindest-Dämmstoffdicken und U-Werte

Wärmeleitung in Baustoffen

Die Wärmeleitung, auch als Wärmediffusion oderKonduktion bezeichnet, bezeichnet den Wärmestromin einem Feststoff bei existierten Temperaturdiffe-renzen.

Dieser Wärmestrom weist eine Materialkonstanteauf, die Wärmeleitfähigkeit (gesprochen Lambda),auch als Wärmeleitzahl beschrieben. gibt jene Wär-memenge in Watt an, die durch eine Fläche von1 m² bei einer Temperaturdifferenz von 1 K und ei-ner Schichtstärke von 1 m in 1 s hindurchströmt.

Abhängig ist die Wärmeleitfähigkeit vom Poren- undWassergehalt sowie von der Dichte. Je lufthaltiger,leichter und trockener ein Stoff ist, desto geringerdie Wärmeleitung und desto besser die Wärmedäm-mung.

Bei λ-Werten unterscheidet man:

λD für Lambda-Nennwert (Declarevalue) ist ein sta-tischer Mittelwert auf Basis täglicher Eigenüberwa-chung des Produzenten.

λgrenz für Lambda-Grenzwert, welcher nicht über-treten werden darf, wird durch ein unabhängigessowie anerkanntes Institut fremdüberwacht.

λ Bemessungswert (früher Rechenwert) ergibt sichaus Nenn- und Grenzwert mit dem jeweiligen Si-cherheitsaufschlag. Damit werden bauübliche Tem-peraturen, Feuchtigkeitsgehalte und alle ablaufen-den Wärmestromprozesse im Inneren des Baustoffsabgedeckt.

Vom Lambda-Wert zum U-Wert

Ausgehend vom Lambda Bemessungswert λ (um-gangssprachlich als Lambda-Rechenwert bezeich-net) mit der Einheit W/mK, der von allen Baustoffenim Labor laufend ermittelt wird, und sich auf einenMeter Baustoffdicke bezieht, berechnet man zuerst

Bauteil Typ Dicken U-Werte

Kellerboden, Keller-wand, Fußboden EG

NEH, SH 12 cm 0,30 W/m2K

PH 30 cm 0,15 W/m2K

Mauerwerk aus 25er Ziegel

NEH, SH 22 cm 0,15 W/m2K

PH 34 cm 0,10 W/m2K

Mauerwerk aus 38er Ziegel

NEH, SH 14 cm 0,15 W/m2K

PH 26 cm 0,10 W/m2K

Wand in Holzriegelbauweise

NEH, SH 30 cm 0,15 W/m2K

PH 48 cm 0,10 W/m2K

Fußboden OG massiv 3,5 cm Trittschall!!!

Dachausbau,obersteDecke mit Polsterholz

NEH, SH 30 cm 0,15 W/m2K

PH 44 cm 0,10 W/m2K

Oberste Decke, belast-bar gedämmt

NEH, SH 24 cm 0,15 W/m2K

PH 38 cm 0,10 W/m2K

Terrasse über Wohn -raum, Durchfahrten

NEH, SH 24 cm 0,15 W/m2K

PH 38 cm 0,10 W/m2K

Unser Tipp!

Je besser der Dämmstoff, desto niedriger der λ-Wert.

Unser Tipp!

Für Berechnungen und Vergleiche immer den Bemessungswert

der Wärmeleitfähigkeit heranziehen.

WÄRMEDÄMMUNG, ENERGIEKENNZAHLEN

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Verwendete Acrobat Distiller 8.0/8.1 Joboptions
Dieser Report wurde mit Hilfe der Adobe Acrobat Distiller Erweiterung "Distiller Secrets v4.0.0" der IMPRESSED GmbH erstellt.Registrierte Kunden können diese Startup-Datei für die Distiller Versionen 8.0/8.1 kostenlos unter http://www.impressed.de/DistillerSecrets herunterladen.ALLGEMEIN ----------------------------------------Beschreibung: Dateioptionen: Kompatibilität: PDF 1.3 Komprimierung auf Objektebene: Aus Seiten automatisch drehen: Aus Bund: Links Auflösung: 1200 dpi Alle Seiten Piktogramme einbetten: Nein Für schnelle Web-Anzeige optimieren: NeinPapierformat: Breite: 240.002 Höhe: 327.002 mmKOMPRIMIERUNG ------------------------------------Farbbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 300 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 450 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalGraustufenbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 300 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 450 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalSchwarzweißbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: CCITT Gruppe 4 Mit Graustufen glätten: AusRichtlinien: Richtlinien für Farbbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinien für Graustufenbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinen für monochrome Bilder Bei Bildauflösung unter: 1200 ppi (Pixel pro Zoll) IgnorierenFONTS --------------------------------------------Alle Schriften einbetten: JaUntergruppen aller eingebetteten Schriften: NeinWenn Einbetten fehlschlägt: AbbrechenEinbetten: Schrift immer einbetten: [ ] Schrift nie einbetten: [ ]FARBE --------------------------------------------Farbmanagement: Einstellungsdatei: None Farbmanagement: Farbe nicht ändern Wiedergabemethode: StandardGeräteabhängige Daten: Unterfarbreduktion und Schwarzaufbau beibehalten: Ja Transferfunktionen: Anwenden Rastereinstellungen beibehalten: NeinERWEITERT ----------------------------------------Optionen: Überschreiben der Adobe PDF-Einstellungen durch PostScript zulassen: Nein PostScript XObjects zulassen: Nein Farbverläufe in Smooth Shades konvertieren: Ja Geglättene Linien in Kurven konvertieren: Ja (Grenzwert für Glättung: 0.1) Level 2 copypage-Semantik beibehalten: Ja Einstellungen für Überdrucken beibehalten: Ja Überdruckstandard ist nicht Null: Ja Adobe PDF-Einstellungen in PDF-Datei speichern: Ja Ursprüngliche JPEG-Bilder wenn möglich in PDF speichern: Ja Portable Job Ticket in PDF-Datei speichern: Ja Prologue.ps und Epilogue.ps verwenden: Nein JDF-Datei (Job Definition Format) erstellen: Nein(DSC) Document Structuring Conventions: DSC-Kommentare verarbeiten: Ja DSC-Warnungen protokollieren: Nein EPS-Info von DSC beibehalten: Ja OPI-Kommentare beibehalten: Nein Dokumentinfo von DSC beibehalten: Ja Für EPS-Dateien Seitengröße ändern und Grafiken zentrieren: JaSTANDARDS ----------------------------------------Standards - Berichterstellung und Kompatibilität: Kompatibilitätsstandard: OhneANDERE -------------------------------------------Distiller-Kern Version: 8000ZIP-Komprimierung verwenden: JaASCII-Format: NeinText und Vektorgrafiken komprimieren: JaMinimale Bittiefe für Farbbild Downsampling: 1Minimale Bittiefe für Graustufenbild Downsampling: 2Farbbilder glätten: NeinGraustufenbilder glätten: NeinFarbbilder beschneiden: JaGraustufenbilder beschneiden: JaSchwarzweißbilder beschneiden: JaBilder (< 257 Farben) in indizierten Farbraum konvertieren: JaBildspeicher: 524288 ByteOptimierungen deaktivieren: 0Transparenz zulassen: NeinICC-Profil Kommentare parsen: JasRGB Arbeitsfarbraum: sRGB IEC61966-2.1DSC-Berichtstufe: 0Flatness-Werte beibehalten: JaGrenzwert für künstlichen Halbfettstil: 1.0RGB-Repräsentation als verlustfrei betrachten: NeinOptionen für relative Pfade zulassen: NeinIntern: Alle Bilddaten ignorieren: NeinIntern: Optimierungen deaktivieren: 0Intern: Benutzerdefiniertes Einheitensystem verwenden: 0Intern: Pfad-Optimierung deaktivieren: NeinENDE DES REPORTS ---------------------------------Die "Distiller Secrets" Startup-Datei ist eine Entwicklung derIMPRESSED GmbHBahrenfelder Chaussee 4922761 Hamburg, GermanyTel. +49 40 897189-0Fax +49 40 897189-71Email: [email protected]: www.impressed.de
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6 WÄRMEDÄMMUNG

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den Wärmedurchgangswiderstand (Rt–Wert, m2K/W)der einzelnen Bauteilschichten, indem man die Di-cke der einzelnen Bauteile in Meter durch die dazu-gehörigen λ-Werte dividiert und zum Schluss alleErgebnisse zusammenzählt.

Beispiel:1) 1,5 cm KZ-(Kalk-Zement)-Putz innen:

λ = 0,900 W/mK2) 38,0 cm porisierter Ziegel: λ = 0,137 W/mK3) 12,5 cm WDV-System λ = 0,040 W/mK

52,0 cm Gesamtdicke vom Mauerwerk

Berechnung:ad 1) 0,015 m/0,900 W/mK = 0,017 m2K/Wad 2) 0,380 m/0,137 W/mK = 2,774 m2K/Wad 3) 0,120 m/0,040 W/mK = 3,000 m2K/Wad 4) 0,005 m/0,700 W/mK = 0,007 m2K/WSumme Rt-Werte: = 5,798 m2K/W

„Unser Haus“ online:Lambda-(λ)- und My-(µ)-Werte finden Sie online unter:www.unserhaus.at/downloads/Bauphysik.pdf

Wärmeübergangswiderstand Rsi und Rse (m2K/W)

Bevor die Wärme in einen Bauteil eindringt oder die-sen verlässt, muss ein hauchdünner, am Bauteil ste-hender Luftfilm als Grenzschicht von der Wärmeüberwunden werden. Der Widerstand, den dieserLuftfilm der Wärme bietet, heißt Wärmeübergangs-widerstand. Dabei spielen die Luftbewegung sowiedie Beschaffenheit und Lage der Oberfläche desBauteils eine große Rolle.

Im Freien gibt es eine starke Luftbewegung, dahersind der Luftfilm und der Widerstand klein. Umge-kehrt herrscht im Raum meist Windstille, daher sindLuftfilm und Widerstand groß.

Bauteile DämmstoffeUnter der Fundamentplatte

Glasschaum-GranulatSchaumglasXPS 70 hochbelastbar

Keller-/ErdgeschoßbodenBelastbarkeit mindestens500 kg/m2

EPS-W20, Europerl, Kork,Mineralwolle hoch belast-bar, Schaumglas, XPS

Garagenboden: AchtungSchubkräfte

EPS-W30, PUR, Schaumglas, XPS

Zwischendecken: Trittschallschutz undleichte Dämmung untereiner Fußbodenheizung

EPS-T650, EPS-T650-PLUS (verb. Wärmedämm-fähigk.): 650 kg/m2

EPS-T1000: 1.000 kg/m2

MW-T leicht: 500 kg/m2

MW-T schwer: 650 kg/m2

MW-T hoch bel.1.000 kg/m2

Oberste Geschoßdecke:Belastbarkeit mindestens300 kg m2

EPS-W15, Europerl, Kork,Mineralwolle schwer, PUR,Schaumglas

Polsterholzboden:Nicht belastbare Däm-mung zwischen tragen-den Hölzern, Abstandmaximal 40 cm

Filze aus Flachs, Hanf, Mineralwolle, Schafwolle,Schüttmaterialien wie Europerl, Korkschrot, Einblaszellulose

Bauteile DämmstoffeKellerwand außen:Perimeterdämmungmuss Erddruck und Nässe standhalten

Glasschaum-Granulat undEPS-P Automatenplattensind nur dann geeignet,wenn kein drückendesWasser vorhanden ist,sonst XPS oder Schaumglas

Fassade und Unterseitevon Durchfahrten

EPS-F, , EPS-F PLUS (verb.Wärmedämmfähigk.), Kork,Mineralschaum, Mineral-wolle, XPS, Holzfaser

Vollsparrendämmung,Dämmung in Holzwän-den: Dämmstoff darfnicht zusammensinken

Klemmfilz oder Klemmplat-te aus Flachs, Hanf, Mine-ralwolle, Schafwolle,Schüttmaterialien wie Eu-roperl, Korkschrot, Einblas-zellulose, Holzfaser

Aufsparrendämmung EPS-W20, Mineralwollehochbelastbar, PUR,Schaumglas, XPS, Einblaszellulose

Terrassen, Flachdachund Steildach unterGrün

Europerl, Mineralwollehochbelastbar, PUR,Schaumglas, XPS, Holzfaser, EPS-W20

Geeignete Dämmstoffe je nach Einsatz

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Luftdichtheitssysteme

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6 WÄRMEDÄMMUNG

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ANFORDERUNGEN AN WÄRMEÜBERTRAGENDE BAUTEILE NACH OIB-RICHTLINIE 6

BauteilU-Wert

[W/m2K]

WÄNDE gegen Außenluft 0,35

WÄNDE gegen unbeheizte oder nicht ausgebaute Dachräume 0,35

WÄNDE gegen unbeheizte, frostfrei zu haltende Gebäudeteile (ausgenommen Dachräume) sowie gegenGaragen

0,60

WÄNDE erdberührt 0,40

WÄNDE (TRENNWÄNDE) zwischen Wohn- oder Betriebseinheiten 0,90

WÄNDE gegen andere Bauwerke an Grundstücks- bzw. Bauplatzgrenzen 0,50WÄNDE kleinflächige gegen Außenluft (z.B. bei Gaupen), die 2% der Wände des gesamten Gebäudes gegen

Außenluft nicht überschreiten, sofern die ÖNORM B 8110-2 (Kondensatfreiheit) eingehalten wird.

0,70

WÄNDE (ZWISCHENWÄNDE) innerhalb Wohn- oder Betriebseinheiten -

FENSTER, FENSTERTÜREN, VERGLASTE TÜREN jeweils in Wohngebäuden (WG) gegen Außenluft2 1,40

FENSTER, FENSTERTÜREN, VERGLASTE TÜREN jeweils in nicht Wohngebäuden (NWG) gegen Außenluft2 1,70sonstige TRANSPARENTE BAUTEILE vertikal gegen Außenluft1 1,70

sonstige TRANSPARENTE BAUTEILE horizontal oder in Schrägen gegen Außenluft2 2,00

sonstige TRANSPARENTE BAUTEILE vertikal gegen unbeheizte Gebäudeteile1 2,50DACHFLÄCHENFENSTER gegen Außenluft2 1,70

TÜREN unverglast gegen Außenluft2 1,70

TÜREN unverglast gegen unbeheizte Gebäudeteile2 2,50

TORE Rolltore, Sektionaltore und dgl. gegen Außenluft 2,50

INNENTÜREN -

DECKEN und DACHSCHRÄGEN jeweils gegen Außenluft und gegen Dachräume (durchlüftet oder ungedämmt) 0,20

DECKEN gegen unbeheizte Gebäudeteile 0,40

DECKEN gegen getrennte Wohn- und Betriebseinheiten 0,90

DECKEN innerhalb von Wohn- und Betriebseinheiten -

DECKEN über Außenluft (z.B. über Durchfahrten, Parkdecks) 0,20

DECKEN gegen Garagen 0,30

BÖDEN erdberührte 0,40

Für Dachschrägen mit einer Neigung von mehr als 60 ° gegenüber der Horizontalen gelten die jeweiligen An-forderungen für Wände. Bei erdberührten Bauteilen darf der Nachweis auch über den maximal zulässigenLeitwert, das ist das Produkt aus erdberührter Fläche und höchstzulässigem U-Wert (bzw. mindesterforderli-chem RWert) und Temperaturkorrekturfaktor, geführt werden. (Quelle: OIB RL6 Oktober 2011)

1 Die Konstruktion ist auf ein Prüfnormmaß von 1,23 m x 1,48 m zu beziehen, wobei die Symmetrieebenen an den Rand des Prüfnormmaßeszu legen sind.

2 bezogen auf ein Prüfnormmaß von 1,23 m x 1,48 m

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Page 151: Unser Haus 2014

Der Rsi und Rse-Wert gemäß nachstehender Tabellewird der Summe der Rt-Werte hinzugerechnet.

Richtung des Wärmestromes

Aufwärts Horizontal AbwärtsRsi 0,10 0,13 0,17Rse 0,04 0,04 0,04

Beispiel:Rt-Wert = 5,798 m2K/WRsi + Rse-Wert = 0,170 m2K/WSumme Rt + Rsi + Rse = 5,968 m2K/W

Wärmedurchgangskoeffizient U-Wert (W/m2K), früher k-Wert

Der U-Wert gibt an, welche Wärmeleistung pro Qua-dratmeter durch einen Bauteil hindurch geht, wenndie Temperaturdifferenz der Luft zwischen innenund außen 1K (Kelvin), beträgt.

Man erhält den U-Wert durch die Bildung des Kehr-wertes von der Summe Rt-Werte + Rsi+Rse.

Beispiel:U = 1/RT = 1/(Rt + Rsi + Rse)

= 1/5,968 = 0,168 W/m2K

Achtung: U-Werte können nicht addiert werden. Eskönnen nur die R-Werte summiert und über denKehrwert der U-Wert berechnet werden.

Einfacher und komfortabler lässt sich natürlich derU-Wert mittels Software berechnen.

Der mittlere U-Wert Um (W/m2K)

Bestehen Bauteile aus unterschiedlichen Materialienoder inhomogenen Schichten - wie z.B. Fenster, dieaus Glas und einem Rahmen bestehen, oder derDachausbau und der Holzbau, bei denen zwischenden Sparren bzw. Holzriegeln Dämmstoffe ge-klemmt werden - so muss immer der mittlere U-Wert (Um) ermittelt werden!

Unser Tipp!

Fragen Sie den Fensterhersteller, den Zimmer-mann und den Fertighaushersteller immer nach

dem mittleren U-Wert gemäß ÖNORM EN ISO 6946/A1.

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Page 152: Unser Haus 2014

Beispiel Dachausbau:

Stellen Sie sich folgenden Aufbau von innen nachaußen vor:● Beplankung● Montagelatten● Dampfbremse● Konterlatten mit 10 cm Dämmstoff● Sparren mit 20 cm Dämmstoff● Rauschalung 2,4 cm● Dampfdiffusionsoffene Schalungsbahn

Der U-Wert beträgt im Querschnitt des Dämmstoffes0,13 W/m2K, im Querschnitt des Holzes jedoch nur0,46 W/m2K! Daraus ergibt sich ein mittlerer Um-Wert von 0,15 W/m2K.

Anforderungen an wärme über -tragen de Bauteile (U-Wert - Obergrenzen)

Die OIB-Richtlinie 6 „Energieeinsparung und Wär-meschutz“ legt unter Punkt 10.2 neben dem An-spruch an den Heizwärmebedarf und an den End-energiebedarf auch die Anforderungen an die wär-meübertragenden Bauteile (U-Wert-Obergrenzen)bei Neubau oder Renovierung eines Gebäudes oderGebäudeteils fest. Früher regelten die Bundesländerdie U-Wert-Obergrenzen unterschiedlich in den je-weiligen Baugesetzen.

Bei Wand-, Fußboden- und Deckenheizungen mussneben den in der Tabelle angeführten Mindestanfor-derungen der Wärmedurchgangswiderstand RT derBauteilschichten zwischen der Heizfläche und der

Außenluft mindestens 4,0 m2K/W, zwischen derHeizfläche und dem Erdreich oder dem unbeheiztenGebäudeteil mindestens 3,5 m2K/W betragen.

Werden Heizkörper vor außen liegenden transparen-ten Bauteilen situiert, darf der U-Wert des Wärme-schutzglases 0,7 W/m2K nicht überschreiten, es seidenn zur Verminderung der Wärmeverluste werdenzwischen Heizkörper und transparentem Bauteil ge-eignete, nicht demontierbare oder integrierte Abde-ckungen mit einem WärmedurchgangswiderstandRT von mindestens 1 m2K/W angebracht.

„Unser Haus“ Online: Die Checkliste: „Dämmdickenund Konstruktionshöhen“ finden Sie unter:www.unserhaus.at/checklisten

Dämmstoffauswahl

Dämmstoffe können in allen erdenklichen Anwen-dungen eingesetzt werden. Wichtig dabei ist nur dasrichtige Produkt für den jeweiligen Einsatz auszu-wählen. Die folgenden Informationen sollen daherKlarheit über die Herstellung, die Herkunft und dasEinsatzgebiet von Dämmstoffen geben.

Im Zeitalter des Energieausweises und den damitverbundenen Förderungen sind Eigenschaften wieDämmwert des Gesamtaufbaues sowie Anforderun-gen an den Feuchte-, Brand- und Schallschutz amwichtigsten. Hier sind die landesgesetzlichen Bau-vorschriften sowie Normen und OIB-Richtlinien zubeachten.

Weitere Kriterien für die Dämmstoffauswahl

Belastbarkeit

Je nach Produktart reicht der Anwendungsbereichvon hoch tragfähigen Industrieböden, über Fußbö-den und Flachdächer bis zu leichten Dachausbau-ten. Lassen Sie sich im Fachhandel über die richti-gen Produkte beraten.

Brennbarkeit

Wird dem Brandschutz ein größerer Stellenwert bei-gemessen, so wird man sich für nicht brennbareDämmstoffe entscheiden. Beim Einsatz von brenn-baren Dämmstoffen ist auf den Brandschutz zu ach-ten. (Beplankung)

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Page 153: Unser Haus 2014

Feuchtigkeitsaufnahme

Wichtig bei der Anwendung in Sockel- bzw. erdbe-rührtem Bereich: Greifen sie auf EPS-P, XPS oderSchaumglas zurück, da sie über eine sehr geringeFeuchtigkeitsaufnahme verfügen.

CO2-Einsparung von Dämmstoffen

Das Dämmen von Bauteilen bringt im Vergleich zueiner Komfortlüftung, neuen Fenstern sowie demKesseltausch die größte Energieeinsparung mit sich.

Der großen Energieeinsparung entsprechend istauch der Beitrag zum Klimaschutz durch Dämmenam größten. Dabei ist die Wahl des Dämmstoffes sekundär. Auch industrielle Dämmstoffe, bei derenHerstellung mehr CO2 produziert wird als zum Bei-spiel bei nachwachsenden Dämmstoffen, bringenwährend der Lebensdauer von 30 Jahren ein Vielfa-ches an CO2 Einsparung gegenüber dem Einsatz.

Das Beispiel einer typischen Althaussanierung von260 kWh/m2a auf 50 kWh/m2a durch 20 cm EPSDämmung (λ = 0,035 W/mK) ergibt folgendes Bild:

CO2 Einsparungspotenzial in 30 JahrenAlthaus ungedämmt 513.000 kgAlthaus 20 cm gedämmt 102.000 kgCO2 Einsparung in 30 Jahren 411.000 kgCO2 Einsatz bei der Produktion 2.834 kgFaktor an CO2 Einsparung 144-fach

Der CO2 Einsatz bei der Dämmstoffproduktion wirdin 30 Jahren 144 Mal eingespart. Das heißt, dassbereits nach 2,5 Monaten der CO2 Einsatz einge-spart wurde.

Außenliegende Wärmedämmung

Als Grundregel gilt, dass eine Wärmedämmung beiständig bewohnten Gebäuden immer außen, rundums Haus vorgesehen werden soll. Bei einer Dämm-stoffdicke ab ca. 8 cm wandert der „Taupunkt“ da-mit aus dem Bauteil in den Dämmstoff und es kanndaher zu keinem Bauschaden kommen. Bei derMassivbauweise kann der Dämmstoff dampfdicht,bei der Holzbauweise sollte er jedoch besser dampf-diffusionsoffen nach außen sein.

Die Vorteile sind:● Frostgrenze und Taupunkttemperatur liegen au-

ßerhalb des Mauerwerkes● Keine Wärmebrücken, Baufehler werden saniert● Speicherwirksame Masse bleibt erhalten● Temperaturausgleich im Winter sorgt für mehr

Behaglichkeit● Vermeidung der Überwärmung im Sommer ● Heizkostenersparnis durch guten U-Wert● Behagliche Oberflächentemperatur● Günstiger Temperaturverlauf im Mauerwerk● Keine temperaturbedingten Bauschäden

Innenliegende Wärmedämmung

In Ausnahmefällen kann von der außenliegendenDämmung abgegangen werden:

Gebäude unter DenkmalschutzDiese können außen meist nicht gedämmt werden.Größere Wärmeverluste müssen in Kauf genommenwerden und können durch Innen wärme- dämmungen etwas vermindert werden.

Unser Tipp!

Wenn man sich nachwachsende Dämmstoffeleisten will, darf an der

Dämmdicke nicht gespart werden.

Wenn aus Platzgründen keine höhere Dämm-schichtdicke möglich ist, dann ist laut aner-

kannten Regeln der Technik die höchstmöglicheDämmschichtdicke (Bemessungswert mit

Lambda = 0,040 W/mK) einzubauen (OIB RL 6 vom Oktober 2011).

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Page 154: Unser Haus 2014

WochenendhäuserWenn man sich nur ein bis zwei Tage pro Woche ineinem Wochenendhaus aufhält, will man nicht stun-denlang Wärme in den Mauern speichern. Bei einerInnendämmung müssen auch der Boden und dieDecke gut gedämmt werden.Bei Innenwärmedämmungen ist unbedingt auf dieBauphysik, insbesondere Feuchteschutz, zu achtenum schädliches Kondensat in der Baukonstruktionzu vermeiden, also unbedingt entsprechendeDampfbremsen bzw. Dampfsperren vorsehen.

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Sommerlicher Wärmeschutz

Unter sommerlichem Wärmeschutz versteht man dieBegrenzung der Aufheizung mittels Sonneneinstrah-lung, damit ein angenehmes Wohnklima erzielt wird.

Kriterien für den sommerlichen Wärmeschutz:● Speichermassen in den Baukonstruktionen, wel-

che die äußere Energieeinbringung reduzierenund die solaren Energiegewinne abpuffern

● Eigenbeschattung der Glasflächen von Gebäuden(Auskragungen, Dachvorstände, Vorsprünge usw.)

● Sonnenschutz-Systeme zur Verringerung desWärmeintrags ins Gebäudeinnere (Rollladen, Ja-lousien, Markisen, Fensterläden usw.)

● Luftwechselraten, die an den kühlsten Tageszei-ten wesentlich erhöht werden, um die eingetre-tene Energie abzulüften.

Gemäß OIB RL6 ist die sommerliche Überwärmungvon Gebäuden zu vermeiden. Bei Neubau und grö-ßerer Renovierung von Wohngebäuden ist dieÖNORM B 8110-3 einzuhalten.

Unser Tipp!

Neben einer bestmöglichen Wärmedämmungachten Sie unbedingt auf hohe Wärmespeicher-massen bei den Baukonstruktionen, denn erst

dann haben Sie im Sommer und Winter ein be-hagliches Wohnklima.

Dämmstoffe werden in verschiedene Gruppen, z.B.nach Lieferform (Matte, Schüttung usw.), nach demchemischen Aufbau (organisch, anorganisch), nachHerkunft (natürlich, synthetisch) oder Verwendungs-zweck (Wärmedämmung, Trittschalldämmung), ein-geteilt.

Mineralische Dämmstoffe

Schaumglas

Herstellung:Schaumglas besteht ausreinem, geschäumtemGlas. Die Rohmaterialiensind Quarzsand und Re-cyclingglas. Es ist völligfrei von Schadstoffen,absolut wasser- unddampfdicht, nichtbrenn-bar, schädlingssicher, druckfest, maßbeständig undleicht zu bearbeiten.

Anwendung:● Erdberührende Böden und Wände● Böden mit hoher Flächen-/Punktbelastung● Zweischalenmauerwerk● Flachdächer (begrünt und befahrbar)● Dachkonstruktionen in Leichtbauweise● Innendämmungen von Außenwänden● Hinterlüftete Fassadendämmungen● Individuell gestaltete Gefälledächer

Der Dämmwert bleibt über die gesamte Nutzungs-dauer konstant. Langlebigkeit und Sicherheit ma-chen Schaumglas zum idealen Dämmstoff.

Verarbeitung: Staubschutz wird empfohlen

Glasschaum-Granulat

Herstellung:Glasschaum-Granulat ist ein mineralischer Dämm-und Leichtbaustoff, der aus Recyclingglas hergestelltwird. Das gesammelte Material wird vermahlen und

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DÄMMSTOFFE

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Page 155: Unser Haus 2014

zusammen mit einem mineralischen Blähmaterialzu einem „Glasschaum-Kuchen“ gebacken.

Das Produkt wirkt aufgrund seiner hervorragendenphysikalischen Eigenschaften dämmend, ist form-stabil und absolut alterungsbeständig.

Anwendung:Glasschaum-Granulat wird überall dort eingesetzt,wo ein hohes Maß an dämmender, stabilisierenderund wasserabführender Wirkung erzielt werdenmuss. Hauptanwendungen sind:● Unter der Fundamentplatte● Als Perimeterdämmung beim Keller● Dämmung von Böden und Decken● Sanierung von Altbauten, Boden zur Erde● Unter und seitlich von Schwimmbecken● Terrasse, Grün- und Flachdach

Glaswolle

Herstellung:Quarzsand, andereStoffe zur Glasher-stellung und bis zu50% Altglas werdenbei ca. 1.350°C ge-schmolzen, zu Fa-sern versponnen undmit einem Bindemittel zu Dämmstoffen verarbeitet.

Anwendung:● Wärmedämmfilz leicht, nicht belastbar, nur lie-

gend zwischen Polsterhölzern einsetzbar● Klemmfilz, Wärmedämmplatte leicht, nicht be-

lastbar, in Holzriegel- und Metallständerwändensenkrecht verarbeitbar

● Fassadendämmplatte, für vorgehängte hinterlüf-tete Fassaden

● Wärmedämmplatte schwer, zur Dämmung derobersten Geschoßdecke (Auflast 300 kg/m2)

● Trittschalldämmplatte leicht, schwer und hoch-verdichtet, Trittschalldämmung unter Estrichen

Verarbeitung: Staubmaske und Schutzbrille

Steinwolle

Herstellung:Basalt, Diabase, Kalkstein und Hochofenschlackewerden bei ca. 1.600°C geschmolzen, zu Fasernversponnen und zu Dämmstoffen verarbeitet.

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Page 156: Unser Haus 2014

Anwendung:● Rollen und Platten: zur Dämmung von Dach-

schrägen, Wänden und Decken● Einblasdämmung: zum Einblasen in Wand- und

Decken-Hohlräume● Stopfwolle: zum Ausstopfen kleiner Hohlräume● Putzträgerplatten: Dämmstoff für Wärmedämm-

verbundsysteme● Trittschalldämmplatten: unter Estrichen● Akustikplatten mit Vlieskaschierung: zur Schall-

dämmung hinter gelochten Verkleidungen● Dachdämmplatten: für den Flachdachbereich● Rohrschalen: zur Dämmung von Rohrleitungen

Verarbeitung: Staubmaske, Schutzbrille empfohlen

Synthetische Dämmstoffe

Expandiertes Polystyrol (EPS oder „Styropor“)

Foto: GPH

Herstellung:Zunächst werden Polystyrol-Perlen mit Wasser-dampf bis auf das 50-fache ihres Volumens aufge-bläht. Nach der Zwischenlagerung in großen Siloserfolgt entweder eine Verschweißung der Schaum-stoffkügelchen zu großen Blöcken, die dann zu Plat-ten geschnitten werden, oder es werden die Plattendirekt geformt (Automatenplatten). Durch das Pro-duktionsverfahren erklären sich auch die hervorra-genden Dämmeigenschaften. EPS besteht nämlichzu 98 % aus Luft und zu 2 % aus Polystyrol, demZellgerüst. Darüber hinaus ist EPS grundwasserneu-tral, FCKW-frei und recyclingfähig.

Anwendung:● EPS-F, Fassadendämmplatte für Wärmedämm-

Verbundsystem● EPS-P, Perimeterdämmung, wenn kein drücken-

des Grundwasser vorhanden ist (Automatenplatte)● EPS-T650, Trittschalldämmplatte unter Estrichen● EPS-W, Wärmedämmung mit und ohne Belas-

tung für Boden, Decke, Wand und Dach

Extrudiertes Polystrol (XPS)

Foto: Austrotherm

Herstellung:XPS wird aus Erdöl gewonnen. Die Dämmstoffe wer-den in Österreich nur mehr mit CO2 geschäumt. Da-durch werden etwa 4,2 Millionen Tonnen an CO2-Äquivalent, das sind ca. 7% der jährlich in Öster-reich anfallenden CO2-Emissionen, eingespart.

Anwendung:Dämmung unter der Fundamentplatte, wenn keinKeller errichtet wird, oder bei Hanglage

Perimeterdämmung, Dämmung und Schutz derWärmedämmung vor spitzen Steinen.

Sockeldämmung, auch gegen Spritzwasser.

Deckenrandschalung, zur Vermeidung von Wärme-brücken.

Umkehrdach, beim Gründach und bei Terrassenliegt das XPS auf der Abdichtung.

Fußbodendämmung hochbelastbar, bei hohenLasten unter dem Estrich, z.B. in der Garage.

6 WÄRMEDÄMMUNG

154 www.unserhaus.at

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Page 157: Unser Haus 2014

Resol-Hartschaum

Resol-Hartschaum ist ein neuartiger extrem gutdämmender Dämmstoff aus Kunststoff. Der verwen-dete Rohstoff Bakelitharz gehört zu den ältestenKunststoffen der Welt, was die Langlebigkeit garan-tiert. Mit einer Wärmeleitfähigkeit von 0,022 W/mKdämmt Resol-Hartschaum fast doppelt so gut wieherkömmliche Dämmstoffe. Damit kann man guteDämmwirkungen auch dort erreichen, wo bisherkein Platz war, z.B. bei Bebauungsgrenzen, Durch-fahrten, thermischen Sanierungen etc.

Pflanzliche Dämmstoffe

Hanf

Herstellung:Hanf ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Erdeund weist ganz besondere Eigenschaften auf: Der

schnell wach-sende Roh-stoff reinigtschon in derWachstums-phase die Luftvon CO2 undträgt so zu ei-ner positivenKlimabilanzbei. In kurzerZeit wächstHanf bis zuvier Meterhoch und istauch ohneEinsatz von

Herbiziden und Pestiziden durch Bitterstoffe und Ei-weißfreiheit von Natur aus resistent gegen Schäd-lingsbefall. Hanf-Bestandteile sind beim Rückbauvon Gebäuden bzw. anfallende Reste bei der Verar-beitung kompostierbar. Hanf verbessert den Bodenund kann durch spezielle Züchtung nicht miss-bräuchlich verwendet werden. Das Naturprodukt istfrei von umweltschädigenden Zusatzstoffen. So isteine Gefährdung der Gesundheit bei der Herstellungals auch beim Einbau der Dämmung ausgeschlos-sen. Hanf überzeugt durch hohe Funktionserfüllung,Dauerhaftigkeit und Formbeständigkeit und weist

sich zudem als besonders gute Schallschutzdäm-mung aus.

Hanf wird als Platten-, Matten- oder Rollenware ge-liefert und eignet sich für die Dämmung in Dach,Wand und Boden. Egal ob die Dämmung in Neu-oder Altbauten verarbeitet wird – der Einbau ist fürjeden Anwender problemlos möglich. Saubere undstaubarme Verarbeitung, Hautverträglichkeit ohneJuckreizverursachung und gute Dämmwerte ma-chen das Produkt zu einem hervorragenden Bauma-terial. Dieser natürliche Dämmstoff gewährleistetsowohl winterlichen Wärme- als auch sommerlichenHitzeschutz. Die gute Diffusions-Eigenschaft vonHanf sorgt für eine automatische Feuchtigkeitsregu-lierung, die zu einem gesunden, angenehmenRaumklima führt. Weil die Hanffaser kein Eiweiß ent-hält, entfällt eine Behandlung gegen Motten und Kä-fer.

Anwendung:● Zwischensparrendämmung ● Aufsparrendämmung zwischen Hilfssparren ● Untersparrendämmung

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Page 158: Unser Haus 2014

● Dämmung von Holzbalkendecken

● Dämmung der Außen- und Innenwände in Holz-rahmen- und Holzständerbauweise

● Dämmung von Metallständerwänden

● Dämmung von Vorsatzschalen

● Außendämmung von Wänden mit belüfteter Luft-schicht

Einbau ohne Staubentwicklung Bild: Hock

Zusätzlich findet Hanf als Wärmedämm-Verbundsys-tem Anwendung. Dieses ökologische System be-sticht neben der Wärmedämmung ebenso beiSchallschutz und Wasserdampfdiffusionsoffenheit.

Bild: Synthesa Hanfverarbeitung

Holzfaserdämmstoffe

Foto: Inthermo

Zur Begrenzung unnötiger Energieverluste sind dif-fusionsoffene Dämmstoffe aus Holzfasern ersteWahl. In gezimmerten Holzrahmenbauten, Häusernaus Massivholz sowie im Fertigbau spielen sie ihreStärken ebenso aus wie in gemauerten Bestandsge-bäuden. Wärmedämmverbundsysteme auf Holzfa-serbasis steigern den Wohnkomfort rund ums Jahr,indem sie nachhaltigen Schutz vor winterlicher Käl-te, sommerlicher Hitze und Wetterlaunen bieten; au-ßerdem schirmen sie die Wohnung exzellent vorSchall und Störgeräuschen ab.

Klassische Holzfaserdämmplatten werden aus fri-schen Schwarten, Spreißeln und Hackschnitzen her-gestellt, die im Sägewerk in großen Mengen alsRestholz anfallen. Bei geringem Primärenergiever-

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Page 159: Unser Haus 2014

brauch werden sie maschinell zerfasert und hernachim so genannten Nassverfahren unter Zugabe vonWasser und Wärme zu einer Art Brei gemischt. Vor-teil dieser Methode: Um stabile Dämmplatten zu ge-winnen, sind keine Klebstoffzusätze nötig; die Bin-dungswirkung der Holzfasern beruht vielmehr aufder Aktivierung ihrer Eigenklebefähigkeit. Die einge-dickte Masse wird auf eine Langsiebmaschine auf-gebracht, unter mechanischem Druck zu Platten ge-walzt und wieder entwässert. Nach dem Trocknenerfolgt der Zuschnitt auf das jeweils gewünschteFormat. Plattenverschnitt und Holzstaub werdendem geschlossenen Produktionskreislauf direkt wie-der zugeführt. Auch das beim Pressen und Trocknenanfallende Wasser lässt sich aufbereiten und wiederverwenden.

Alternativ kommen Holzfaserdämmplatten in Be-tracht, die im innovativen Trockenverfahren herge-stellt werden. Das Sägewerksrestholz wird dabeiebenfalls zu feinen Fasern zerkleinert, die man imAnschluss auf eine produktionstechnisch notwendi-ge Restfeuchte trocknet, mit einem harzhaltigenBindemittel beleimt, auf die jeweils gewünschtePlattendicke presst und mittels eines Dampf-Luft-Gemisches aushärtet.

Holzfaserdämmplatten sind zum Einsatz im Wärme-dämmverbundsystem vorgesehen, das neben einerbedarfsspezifisch dicken Dämmung auch einenmehrlagigen Putzaufbau als äußere Ummantelungumfasst.

Zellulosedämmung

Foto: Clima Super

Herstellung:Die Einblasdämmung wird aus sortiertem Zeitungs-papier hergestellt. Durch den Einblasvorgang mit derrichtigen Dichte zwischen 28 und 65 kg/m3 entstehteine verschnittfreie und fugenlose Dämmschicht.Achten Sie darauf, dass das Produkt in Österreichzugelassen ist.

Anwendung:Einblasdämmung, nicht belastbar, zur Dämmungvon Hohlräumen zwischen Sparren, in Holzdeckenund Ständerwänden. Lose Schüttung, nicht belastbar zwischen Polster-hölzern in FußbödenOffen aufgeblasen, nicht belastbar, zwischen Pols-terhölzern und auf der obersten Geschoßdecke. Sprühen bzw. Aufspritzen, ein Verfahren zumSchallschutz in Innenräumen. Die aufgebrachtenSchichten zeichnen sich durch eine hervorragendeSchallabsorption aus.Verarbeitung:Nur geschulte Fachleute garantieren für die Däm-mung. Staubschutz wird empfohlen

Stroh

Herstellung:Stroh - die getrockneten Halme der Pflanzen ohneWurzeln und ohne Ähre - lässt sich aus fast allengrasartig wachsenden Pflanzen rund um den Erdballgewinnen. Stroh ist ein schnell wachsendes undleicht zu bearbeitendes Material, das als nachhalti-ger Baustoff mit guten Wärmedämmeigenschafteneingesetzt werden kann.

Anwendung:Strohballen als liegender Ballen für den lasttragen-den Strohballenbau und als stehender Ballen für denHolzständerbau bei der Außenwand. Auch bei derDachschräge finden Strohballen Verwendung als

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Page 160: Unser Haus 2014

nachhaltiger Wärmedämmstoff. Oft wird Stroh auchmit der Lehmbauweise kombiniert.

Flachs

Foto: isovlas NBS

Herstellung:Flachs ist eine seit über 5000 Jahren bekannte Kul-turpflanze, die als Rohstoff für Leinengarne undStoffe dient. Die robusten Fasern der Flachspflanzewerden ohne Einsatz von synthetischen Stützfasernzu hochwertigen Dämmplatten für die Wärme- undSchalldämmung verarbeitet.

Anwendung:● Dämmplatte nicht druckbelastbar: Klemmplatte

in Dach, Wand und Decke bei Holzkonstruktionenfür die Wärme- und Schalldämmung

● Flachs Randstreifen nicht belastbar, Nebenpro-dukt der Dämmplattenproduktion als Stopfmate-rial verwendbar

● Fugendämmstreifen nicht belastbar, für den öko-logischen Einbau von Fenster und Türen, in Strei-fen geschnitten

● Dämmfilz belastbar, Trittschalldämmung zwi-schen Blindboden und Bodenbelag oder in Strei-fen geschnitten unter Polsterhölzern bei Trocken-aufbauten

Tierische Dämmstoffe

Schafwolle

Herstellung:350.000 Kilogramm des natürlichen Rohstoffs wer-den pro Jahr in Österreich geschoren. Nach derSchur wird die Wolle gewaschen, aufgelockert undschichtweise übereinander „getäfelt“. Rund 50 die-ser luftigen Schichten werden zu einem kompakten

Vlies verdichtet. Es nimmt trotz seiner kompaktenForm noch immer bis zu 33% Feuchtigkeit auf undist ein idealer Schallschlucker.

Foto: Woolin Villgrater Natur

Anwendung:● Dämmbahnen zur Dämmung zwischen und auf

Dachsparren, Wärme- und Schalldämmung beiTrennwänden und Zwischenböden.

● Flockenwolle zur Dämmung von Decken, Fußbö-den, Ritzen bei Fenstern und Türen usw.

● Geh- und Tritttschall-Dämm-Filz mit Kraftpapieroder Dampfsperre kaschiert zum schwimmen-den Verlegen von Parkett-, Holz-, Kork-, Linole-um- und Laminatböden.

● Dämm-Filz-Streifen zum Einlegen zwischenPolsterhölzer und Fußböden, sowie zur Wind-dichtung bei Blockwänden.

Einbau von Dämmstoffen

Bei Neu-, Aus- oder Umbauvorhaben werden not-wendige Dämmarbeiten zur Wärme- und Schall-dämmung nicht nur durch Fachfirmen, sondern oft-mals durch den Bauherrn selbst ausgeführt.Dem steht im Grunde nichts entgegen, wenn dabeidie Regeln der Bautechnik und ein paar einfacheVerhaltensregeln zum "Eigenschutz" eingehaltenwerden. (Quelle: Verbraucherinfosystem Bayern)

GefährdungspotenzialBei der Verarbeitung von Dämmstoffen aus Mineral-fasern kann es durch freigesetzte Fasern bzw. Fa-serbruchstücke zu Einwirkungen auf die Haut, dieAugen und die oberen Atemwege kommen.

6 WÄRMEDÄMMUNG

158 www.unserhaus.at

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6WÄRMEDÄMMUNG

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Energie ist teuer.Guter Rat ist es nicht.

Wo verliert mein Haus am meisten Energie?

Was bringt die Dämmung einer Kellerdecke?

Wie dick soll man dämmen?

Wie viel wird das kosten und rechnet sich das überhaupt?

Wie kann ich mein Vorhaben fi nanzieren?

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HauteinwirkungFaserspitzen können oberflächlich in die Haut ein-dringen können und dabei einen unangenehmenJuckreiz hervorrufen. Außerdem können die in denMineralfaser-Dämmstoffen enthaltenen Zusatzstoffebei empfindlichen Menschen auch allergische Haut-reaktionen hervorrufen.

Augen und AtemwegeAuch Augen und Atemwege können durch den ent-stehenden Staub vorübergehend gereizt werden;diese Erscheinungen klingen bei nachlassenderStaubbelastung wieder ab.

Gefährdungspotenzial der übrigen DämmstoffeFür andere Dämm-Materialien sind solche Gesund-heitsgefährdungen nicht bekannt. Jedoch gibt esauch hier Materialien, die bei der Verarbeitung zurStaubentwicklung neigen (z.B. Zellulose, Perlite,Holzwolle) und damit ebenfalls eine vorübergehendeReizung der Augen und der Atemwege hervorrufenkönnen.

Umgang mit Dämmstoffen

Die häufigste Form des Umgangs mit Dämmstoffendurch den privaten Bauherrn ist der Einbau von Mi-neralfaserprodukten beim Neubau oder dem nach-träglichen Dachausbau.

Bitte beachten Sie im Umgang mit Mineralfaser-Dämmstoffen die nachfolgend aufgeführten Verhal-tens- bzw. Schutzmaßnahmen; diese gelten auch imUmgang mit anderen zur Staubbildung neigendenDämmstoffen.

Vermeidung von Staub

Grundsätzlich sollten Sie eine möglichst geringeStaubbelastung anstreben; beachten Sie in diesemZusammenhang die nachstehenden Hinweise:● Öffnen Sie verpackte Dämmstoffe erst am Ar-

beitsplatz.

● Vermeiden Sie beim Transport unnötiges Werfender Produkte.

● Schneiden Sie die Dämmstoffe auf einer festenUnterlage mit dem Messer oder der Schere, Ma-terial jedoch nicht reißen.

● Sorgen Sie für gute Durchlüftung, wobei das Auf-wirbeln von Staub (z.B. durch Zugluft) vermiedenwerden sollte.

● Halten Sie den Arbeitsplatz sauber; z.B. durch re-gelmäßiges Reinigen von Verschnitt und Abfällen.

● Sammeln Sie Verschnitt und Abfälle in dichtenBehältnissen (z.B. reißfesten Plastiksack).

● Blasen Sie den Arbeitsplatz nicht mit Druckluftab; statt dessen sollte Staubsaugen oder feuchtwischen dem Kehren vorgezogen werden.

Persönliche Schutzausrüstung

Zum Schutz der Atmungsorgane gegen unvermeid-bare Staubentwicklungen und gegen Hautreizungen- speziell durch Mineralfaserdämmstoffe - werdenfolgende Maßnahmen empfohlen:● Tragen Sie locker sitzende, geschlossene Ar-

beitskleidung und geeignete Handschuhe (z.B.aus Leder).

● Bei empfindlicher Haut kann eine fettende, gerb-stoffhaltige Schutzcreme oder -lotion zusätzli-chen Schutz geben.

● Tragen Sie bei starker Staubentwicklung oderÜberkopfarbeiten geeignete Schutzbrillen.

● Die Benutzung von partikelfiltrierenden Halbmas-ken ("Einwegmasken") kann je nach Staubent-wicklung und subjektivem Empfinden sinnvollsein.

● Waschen Sie nach Beendigung der Arbeiten denStaub von der Haut ab.

Abfallentsorgung

Verpacken Sie Mineralfaserabfälle dort, wo sie an-fallen, „staubdicht“ (= Verpacken in reißfesten Plas-tiksäcken oder Big-Bags).

6 WÄRMEDÄMMUNG

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7FASSADE

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Die Fassade (vom lateinischen „facies“ - Gesicht) ist ein gestalteter, oft repräsentativerTeil der sichtbaren Hülle oder Außenhaut einesGebäudes.

Die Fassade hat viele Funktionen

Als gestalterisches Element muss die Fassade einenguten optischen Eindruck vermitteln.

Viele Jahrzehnte lang muss sie Schlagregen, Sturm,Kälte, Hitze usw. abwehren und die Bausubstanzschützen.

Nach außen sollte die Fassade dampfdiffusionsoffensein, damit eine eingeschlossene Baufeuchte raschaustrocknen kann.

Fassaden müssen Temperaturschwankungen von –20° bis +60° ohne Rissbildung und mechanischenEinwirkungen wie z. B. Hagelschlag standhalten.Fassaden müssen winddicht sein, damit das Haus

nicht zusätzlich Wärme abgibt. Schließlich sollte ei-ne Fassade die Wärmeverluste durch das Mauer-werk stark reduzieren.

Fassaden werden heute in vielfältiger Form gestal-tet. Grob kann man zwischen Lochfassaden und Vor-hangfassaden unterscheiden. Im Einfamilienhausbe-reich wird in der Regel die Lochfassade, eine Außen-wand mit Fenster- und Türöffnungen, zur Anwen-dung kommen. Es gibt Putzfassaden,Wärmedämm-Verbundsysteme, Klinkerfassaden,Holzfassaden, Glasfassaden und Metallfassaden.

Vor allem im Bereich der Sanierung von Bedeutung istdie Vorhangfassade. Dabei wird auf eine bestehendeverputzte Fassade eine Unterkonstruktion aus Holz(Lattenrost) oder Metallmontiert, welche gedämmtund mit einer dampfdiffusionsoffenen Winddichtungversehen wird, auf den dann eine Hinterlüftungsebenefolgt. Danach bringt man Platten aus Holzwerkstoff,Kunststoff, Verbundplatten oder Metall auf.

ALLGEMEINES

Das Verputzen von Fassaden ist aufgrund der Mate-rialvielfalt eine eigene Wissenschaft und daher einesehr anspruchsvolle Arbeit für spezielle Putzfirmengeworden.

Es gibt heute einige hundert Seiten an Verarbei-tungs- und Ausführungsrichtlinien für Putzarbeiten,die von der „ÖAP“, der „Österreichischen Arbeitsge-meinschaft Putz“, ausgearbeitet wurden.

Die umfangreichen Verarbeitungs- und Ausführungs-richtlinien behandeln dabei sowohl alle gängigenWandbildner, Putzsysteme und deren Verarbeitung.

Die Putzhersteller haben auf die neuen Anforderun-gen an Außenputze reagiert und neue Leichtputz-systeme entwickelt, deren Verarbeitung mit den Zie-gelherstellern und den Verarbeitern abgestimmtwurden.

ÖNORM B 2210Putzarbeiten – Werkvertragsnorm

Außenputz (Werkputzmörtel)

Foto: Baumit

Der früher auf der Baustelle selbst gemischte Kalk-Zementputz bestehend aus einem Vorspritzer, Grob-putz und Feinputz hat heute nur mehr eine unterge-ordnete Bedeutung und wird fallweise bei Kleinbau-stellen noch eingesetzt. Ansonsten kommen Syste-me (Werkputzmörtel) zur Anwendung. Je nach der

PUTZFASSADEN

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Verwendete Acrobat Distiller 8.0/8.1 Joboptions
Dieser Report wurde mit Hilfe der Adobe Acrobat Distiller Erweiterung "Distiller Secrets v4.0.0" der IMPRESSED GmbH erstellt.Registrierte Kunden können diese Startup-Datei für die Distiller Versionen 8.0/8.1 kostenlos unter http://www.impressed.de/DistillerSecrets herunterladen.ALLGEMEIN ----------------------------------------Beschreibung: Dateioptionen: Kompatibilität: PDF 1.3 Komprimierung auf Objektebene: Aus Seiten automatisch drehen: Aus Bund: Links Auflösung: 1200 dpi Alle Seiten Piktogramme einbetten: Nein Für schnelle Web-Anzeige optimieren: NeinPapierformat: Breite: 240.002 Höhe: 327.002 mmKOMPRIMIERUNG ------------------------------------Farbbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 300 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 450 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalGraustufenbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 300 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 450 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalSchwarzweißbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: CCITT Gruppe 4 Mit Graustufen glätten: AusRichtlinien: Richtlinien für Farbbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinien für Graustufenbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinen für monochrome Bilder Bei Bildauflösung unter: 1200 ppi (Pixel pro Zoll) IgnorierenFONTS --------------------------------------------Alle Schriften einbetten: JaUntergruppen aller eingebetteten Schriften: NeinWenn Einbetten fehlschlägt: AbbrechenEinbetten: Schrift immer einbetten: [ ] Schrift nie einbetten: [ ]FARBE --------------------------------------------Farbmanagement: Einstellungsdatei: None Farbmanagement: Farbe nicht ändern Wiedergabemethode: StandardGeräteabhängige Daten: Unterfarbreduktion und Schwarzaufbau beibehalten: Ja Transferfunktionen: Anwenden Rastereinstellungen beibehalten: NeinERWEITERT ----------------------------------------Optionen: Überschreiben der Adobe PDF-Einstellungen durch PostScript zulassen: Nein PostScript XObjects zulassen: Nein Farbverläufe in Smooth Shades konvertieren: Ja Geglättene Linien in Kurven konvertieren: Ja (Grenzwert für Glättung: 0.1) Level 2 copypage-Semantik beibehalten: Ja Einstellungen für Überdrucken beibehalten: Ja Überdruckstandard ist nicht Null: Ja Adobe PDF-Einstellungen in PDF-Datei speichern: Ja Ursprüngliche JPEG-Bilder wenn möglich in PDF speichern: Ja Portable Job Ticket in PDF-Datei speichern: Ja Prologue.ps und Epilogue.ps verwenden: Nein JDF-Datei (Job Definition Format) erstellen: Nein(DSC) Document Structuring Conventions: DSC-Kommentare verarbeiten: Ja DSC-Warnungen protokollieren: Nein EPS-Info von DSC beibehalten: Ja OPI-Kommentare beibehalten: Nein Dokumentinfo von DSC beibehalten: Ja Für EPS-Dateien Seitengröße ändern und Grafiken zentrieren: JaSTANDARDS ----------------------------------------Standards - Berichterstellung und Kompatibilität: Kompatibilitätsstandard: OhneANDERE -------------------------------------------Distiller-Kern Version: 8000ZIP-Komprimierung verwenden: JaASCII-Format: NeinText und Vektorgrafiken komprimieren: JaMinimale Bittiefe für Farbbild Downsampling: 1Minimale Bittiefe für Graustufenbild Downsampling: 2Farbbilder glätten: NeinGraustufenbilder glätten: NeinFarbbilder beschneiden: JaGraustufenbilder beschneiden: JaSchwarzweißbilder beschneiden: JaBilder (< 257 Farben) in indizierten Farbraum konvertieren: JaBildspeicher: 524288 ByteOptimierungen deaktivieren: 0Transparenz zulassen: NeinICC-Profil Kommentare parsen: JasRGB Arbeitsfarbraum: sRGB IEC61966-2.1DSC-Berichtstufe: 0Flatness-Werte beibehalten: JaGrenzwert für künstlichen Halbfettstil: 1.0RGB-Repräsentation als verlustfrei betrachten: NeinOptionen für relative Pfade zulassen: NeinIntern: Alle Bilddaten ignorieren: NeinIntern: Optimierungen deaktivieren: 0Intern: Benutzerdefiniertes Einheitensystem verwenden: 0Intern: Pfad-Optimierung deaktivieren: NeinENDE DES REPORTS ---------------------------------Die "Distiller Secrets" Startup-Datei ist eine Entwicklung derIMPRESSED GmbHBahrenfelder Chaussee 4922761 Hamburg, GermanyTel. +49 40 897189-0Fax +49 40 897189-71Email: [email protected]: www.impressed.de
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thermischen Qualität der Wandbildner kommen u.a.folgende Systeme zum Einsatz:

1. Hochwärmedämmende Wandbildner mit ei-nem Lambda Wert kleiner gleich 0,13 W/mK:

Hochporosierte HochlochziegelAußenputzsystem● Bei maschineller Verarbeitung ist kein Vorspritzer

erforderlich● Faserleichtputz mit Wärmeleitfähigkeit ~ 0,40

W/mK, Nenn-Putzdicke: 20 mm und Standzeit:7 Tage je cm Putzdicke

● Textilglasgitter nur empfohlen bei höherer Witte-rungsbeanspruchung und wenn der Hellbezugs-wert des Oberputzes kleiner gleich 30 ist.

● Grundierung● Silikatputz oder Silikonharzputz

2. Hochwärmedämmende Wandbildner mit ei-nem Lambda Wert unter 0,17 W/mK:

Hochporosierte HochlochziegelHolzspanmantelsteine mit integrierter WärmedämmungZement gebundene Mauersteine mit integrierterWärmedämmungLeichtputzsystem mit Haftmörtel:● Grundputz Leicht● Haftmörtel● Textilglasgitter● Grundierung● Silikatputz oder Silikonharzputz

3. Wärmedämmende Wandbildner mit einemLambda Wert zwischen 0,17 und 0,35 W/mK:

Porosierte HochlochziegelMauersteine aus LeichtbetonDämmputzsystem:● Vorspritzer● Thermoputz

● Putzspachtel● Textilglasgitter● Grundierung● Silikatputz oder Silikonharzputz

4. Nicht wärmedämmende Wandbildner mit einem Lambda Wert über 0,35 W/mK:

HochlochziegelZementgebundene MauersteineHolzspanmantelsteine (normalwandig)Leichtputzsystem mit Putzspachtel:● Grundputz Leicht● Putzspachtel● Textilglasgitter● Silikatgrund● Silikatputz

ÖNORM EN 13914Planung, Zubereitung und Ausführung vonInnen- und Außenputzen – Teil 1 und 2ÖNORM B 3346Putzmörtel – Regeln für die Verwendung undVerarbeitung

Anforderungen an den Putzgrund

Der Putzgrund hat maßgeblichen Einfluss auf dieAuswahl des Putzmaterials und vor allem auf die Artder Vorbehandlung und Verarbeitung.

Vor Beginn der Putzarbeiten ist der Putzgrund auf sei-ne Eignung zu prüfen. Die Prüfung erfolgt nach Au-genschein, Wisch-, Kratz- und Benetzungsprobe. DerPutzgrund muss folgende Anforderungen erfüllen:● ebenflächig, fest, tragfähig und formstabil● sauber, trocken, frei von Verunreinigungen● homogen, kein Mischmauerwerk, gleichmäßig

saugend, nicht Wasser abweisend● frei von schädlichen Ausblühungen● frostfrei über +5°C

Baustelleneinrichtung und Gerüste

Die Baustelleneinrichtung wird gesondert ausge-schrieben. Der Arbeitsbereich muss vor Beginn der

Unser Tipp!

Verwenden Sie stets nur aufeinander abgestimmtes passendes

Baustoffmaterial zum Verputzen.

7 FASSADE

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Putzarbeiten von allen behindernden Materialienund Gegenständen frei sein und es müssen alle Ge-nehmigungen für die Benutzung von Gehsteigen,Nachbargrundstücken usw., für Standflächen undfür Transporte vorliegen.

Können Putzarbeiten aufgrund fehlender Vorausset-zungen nicht in einem Zuge ohne Unterbrechungendurchgeführt werden, wird dies in der Ausschrei-bung in einer eigenen Position angeführt. Für Putz-arbeiten sind insbesondere erforderlich:

● Stromanschluss 400V/25A und 240V/16A

● Wasseranschluss 3 bar, 550 Liter/Stunde

● Zufahrt für schwere LKW

● Stellplätze für Container und Silos

● Der entsprechende Untergrund für Gerüste

Vorbehandlung des Putzuntergrundes

Eine Vorbehandlung des Putzuntergrundes (Haftver-mittler, Vorspritzer usw.) dient dem festen und dau-erhaften Verbund zwischen Putz und Putzgrund.

Die Ausführung eines Vorspritzers ist von der Art desPutzträgers und des Putzmörtels abhängig und dannerforderlich, wenn er vom Putzhersteller für einenbestimmten Putzmörtel vorgeschrieben wird. Beivon Hand aufgebrachten Putzen ist sehr oft ein Vor-spritzer erforderlich. Wird ein Vorspritzer ausgeführt,so ist die Standzeit bis zum Auftragen der Putzlageeinzuhalten.

Achtung:

Die Temperatur für Luft, Untergrund und Materialmuss während der Verarbeitung und während desAbbindevorganges immer über +5°C liegen.

Unser Tipp!

Verputzarbeiten sollten bei trockener Witterungohne Zugluft und direkter Sonneneinstrahlung

stattfinden. Ansonsten trocknet der Putz zurasch und neigt zur Rissbildung. Vermeiden Sieunbedingt Regen, denn ein frischer Kunstharz-putz wird vom Regen regelrecht weggespült.

Putzprofile

Um Bewegungen im Baukörper gerecht zu werden,sind oft funktionsgerechte Fugen herzustellen. Sol-che Bewegungsfugen sind zum Beispiel: Dehnfugen,

Foto: Baumit

Foto: Protektor

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Außenwand-Wärmedämmsys-teme (WDS), eignen sich fürNeubauten ebenso wie für Alt-bauten und verbessern nach-haltig deren Energiehaushalt.Doch nur die richtige Ausfüh-rung garantiert auch optimaleErgebnisse.

Das WDS ist eine Thermohaut,die auf eine Sockelprofil oberhalbdes Spritzwasserbereichs mon-tiert wird. Das System bestehtaus Dämmplatten, meist ausHartschaum und mindestens 80Millimeter dick, die direkt auf dieMauern geklebt oder gedübeltwerden. Anschließend kommen

Unterputz inklusive Bewehrungund Putzgrund dazu. Als letzteswird mineralischer Kunstharz-oder Dispersionsputz aufgetra-gen, der die Dämmung gegenWitterungseinflüsse schützt.

Schon bei der Planung sollten diegrundlegenden Regeln mit einbe-zogen werden. Diese sind wichti-ge Voraussetzungen, die ein ein-wandfreies Gewerk ermöglichen.

7 FASSADE

Trennfugen, Anschluss- und Abschlussfugen, Putz-trennfugen, Fenster- und Türanschlüsse.

Verarbeitungsregeln: Es dürfen nur Außenputzpro-file eingesetzt werden, die mit dem jeweils verwen-deten Putzmörtel angesetzt werden.

Profile aus verzinktem Stahlblech eignen sich für:Kalkputze, Kalk-Zementputze, Zementputze.

Leichtmetallprofile eignen sich für: Kunstharzge-bundene Anstriche, Putze und Spachtelmassen so-wie für essighärtende Silikone

Rostfreie Profile aus Edelstahl eignen sich für:Putze, bei denen mit einer permanenten Durch-feuchtung zu rechnen ist (z.B. Sockelbereich).

Achtung: Verzinkte Profile und Aluprofile nie gemeinsam ver-legen!Der Außenputz sollte erst zum Schluss aufgebrachtwerden, wenn die bei der Herstellung des Innenput-zes und Estrichs in das Mauerwerk eingebrachteFeuchtigkeit wieder ausgetrocknet ist und die obenangeführten Vorbereitungen erledigt wurden.Die Frostsicherheit muss auch bis zum Austrocknendes aufgebrachten Putzes sichergestellt sein.Nach der vorgeschriebenen Standzeit kann, wenndie Temperaturen es zulassen, auf eine etwaig erfor-derliche Grundierung der Oberputz aufgetragen undverrieben werden.

WÄRMEDÄMMSYSTEM (WDS)

Ziegel: 25 cm 30 cm 38 cm Dämmdicke U-Werte [W/m2K] 14 cm 0,216 0,191 0,155 20 cm 0,163 0,149 0,126 22 cm 0,151 0,138 0,118 26 cm 0,131 0,121 0,106 32 cm 0,109 0,103 – 34 cm 0,104 – – Grün: Niedrigenergie- und Sonnenhaus Rot: Passivhaus

U-Werte [W/m2K]:

Maßnahmen je nach Untergrund:

Zustand Maßnahmen Abblätterungen abkehren, abbürsten, Hochdruck strahlen Ausblühungen trocken abbürsten Feuchte je nach Ursache Mauerwerk trockenlegen oder austrocknenMörtelreste abstoßen mürbe, nicht tragfähig abschlagen, ausmauern Fett, Schalölreste,Schmutz

Hochdruckreiniger, max. 200 bar, austrocknen

Sinterschicht abschleifen, abkehren Staub abkehren Unebenheiten ausgleichenFugen > 5 mm Auswurf der Fugen mit Zementmörtel unter

Beachtung der Standzeit. Fugen, die mitMontageschaum gefüllt worden sind, aus-kratzen

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Für ein Niedrigenergiehaus, ein Sonnenhaus oderein Passivhaus in Massivbauweise ist es erforder-lich, dass je nach thermischer Qualität des Wand-bildners ein entsprechend dimensioniertes Wärme-dämmverbundsystem gemäß der nachstehendenTabelle an der Fassade angebracht wird. Mit einemU-Wert um 0,15 W/m2K erreicht man ein Niedrig-energiehaus bzw. ein Sonnenhaus, mit 30 kWh/m2amit 0,10 W/m2K ein Passivhaus.

Achtung:Bauphysikalisch falsch wäre es, auf ein hoch poro-siertes Mauerwerk mit einer guten Grunddämmungnur 6 cm Dämmstoff zu kleben. Bei diesen geringenDämmdicken kommt es zur Kondensation im Kleber.

An Dämmstoffen für das WDS stehen zur Verfügung:1. Polystyrol EPS-F 2. Mineralwolle MW-PT3. Kork DK-F4. Mineralschaumplatte5. Holzfaserdämmplatte6. Hanffaser-Dämmplatten

Verlegen von WDS

Mit der Verlegung des Wärmedämmsystems darferst begonnen werden, wenn:● Der Innenputz und Estrich hergestellt und alle

Bauteile (Mauerwerk) gut ausgetrocknet sind.● Sämtliche Horizontalflächen wie Attikas, Mauer-

kronen, Gesimse usw. entsprechend abgedecktwurden, um Anschlüsse schlagregendicht ausbil-den zu können.

● Alle nicht zu beschichteten Flächen wie Glas,Holz, Aluminium, Traufenpflaster usw. durch ent-sprechende Abdeckungen geschützt sind.

● Für alle Anschlüsse, Fugen, Durchdringungenusw. klare Angaben zur Ausführung dichter An-und Abschlüsse vorhanden sind.

● Der Untergrund geeignet ist und entsprechendgeprüft wurde.

● Bei Altbauten keine Feuchte mehr aufsteigt.

Sockel- und Kantenprofile

Wesentlich für den funktionellen, praktischen, op-tisch schönen und dauerhaften Erfolg von WDS istdie sach- und fachgerechte Ausführung aller An-

und Abschlüsse. Dies gewährleistet, dass sich dieBeanspruchungen infolge der Witterung (Sonne,Wind, Regen, Eis und Schnee) und aufgrund derNutzung des Gebäudes (Baudynamik und Bauphy-sik) nicht nachteilig auf die Nutzungsdauer der Fas-sade auswirken.

Die einfachste Methode, einen Sockelabschluss her-zustellen, ist die Verwendung eines Sockelprofils ausAluminium oder Edelstahl in Trogform mit Tropfnasefür die entsprechende Dämmstoffdicke. Sockelprofi-le sind für Dämmstoffe bis 20 cm Dicke erhältlich.

Zum Schutz von Gebäudekanten werden Aluminium-profile, die mit einer PVC-Kante und mit einem Ar-mierungsgewebe versehen sind, verwendet.

Sockel- und Spritzwasserbereich

Damit insbesondere eine Wärmebrücke aus demWohnbereich über die Kellerdecke und das Keller-mauerwerk vermieden wird, ist eine extrudierte Po-lystyrolplatte mit rauer Oberfläche (XPS-R) oder eineEPS Automatenplatte (Sockelplatte) in der Dicke vonmindestens 8 cm mindestens 30 cm hoch (Spritz-wasserbereich) zu verlegen.

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7 FASSADE

Ein gut gedämmtes Haus reduziert Heizkostenund hilft, durch geringeren Energieaufwand wich-tige Ressourcen zu schonen. Zusätzlich verbessertbehagliches Wohnklima das Wohlgefühl und die Lebensqualität in den vier Wänden. Bei der ther-mischen Sanierung ist die Dämmung der Außen-hülle als erster Schritt die sinnvollste Maßnahme.Neuester Trend bei den Wärme dämm verbund -systemen: Optimierte Dämmstoffplatten – das be-deutet mehr Wärmedämmung bei gleich -bleibender Dämmstärke.

Bestes Preis-LeistungsverhältnisDie Entwicklung innovativer Dämmsysteme istschon seit Jahrzehnten einer der Hauptfor-schungsbereiche bei Baumit. Das aktuelle Ergeb-nis dieser Forschungen ist die atmungsaktiveBaumit open reflect – Die KlimaFassade. Es istdas beste atmungsaktive Wärmedämmverbund -system von Baumit zum besten Preis.

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Dieunendliche Fassade

Baumit erweitert sein Gestaltungsspektrum aufs Neue und bringt nahezu unbegrenzt einsetzbare Strukturen und Materialien ins kreative Farbenspiel. Jetzt werden Fassaden endgültig zum individuellen Ausdrucksmittel ihres Besitzers. Vorhang auf für Baumit CreativTop und Baumit HardTop.

Baumit HardTop – Die DesignFassadeSo einfach lassen sich Fassaden in klar strukturierte Design-Objekte ver-wandeln: Mit Baumit HardTop. Die perfekte Kombination aus reduzierter Formgebung und erstklassigen Dämmwerten. Das neue Wärmedämm-verbundSystem von Baumit glänzt zu allererst durch seine Oberflächen. Die in zwei Formaten sowie 30 Farben erhältlichen Baumit HardTop Boards, überzeugen sowohl in Kombination mit allen Baumit Ober-Putzen, Baumit CreativTop oder alternativ als Komplettlösung.

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Achtung:Wird die Wärmedämmung unter die Geländeober-kante gezogen, ergeben sich besondere Anforderun-gen an die konstruktive Lösung und Ausbildung desÜbergangsbereichs an der Geländekante. Dabei gehtes um das Traufenpflaster, die Ableitung der Oberflä-chenwässer zur Drainage und um die Feuchtigkeits-abdichtung des Kellermauerwerkes.

Kleben der Dämmplatten

Die Menge an Klebemörtel ist so zu wählen, dasssich unter Berücksichtigung der Untergrundtoleran-zen und der Schichtdicke des Klebers (ca. 1 bis2 cm) eine Kontaktfläche von mindestens 40% er-gibt. Üblicherweise werden am Rand der Platte ein 5cm breiter, umlaufender Wulst aus Klebemörtel undin der Mitte der Platte mindestens drei Handtellergroße Klebepunkte aufgebracht („Randwulst-Punkt-Verklebung“).

Bei ebenen Untergründen kann der Klebemörtelauch vollflächig mit einer Zahnspachtel (ca. 10 mm)auf die Dämmplatte aufgebracht werden.

Bei allen Verfahren wird eine Platte nach der ande-ren sehr genau geklebt und mit einer Latte aufEbenheit geprüft. Achtung: Die Seitenflächen derDämmplatten müssen frei von Klebemörtel bleiben!

WDS aus EPS

Die Fassadendämmplatte aus expandiertem Polysty-rol-Hartschaum (EPS) ist zweifelsohne der Klassikerfür WDS. Aufgrund des guten Preis-/Leistungsver-hältnisses und der angenehmen Handhabungkommt EPS seit Jahrzehnten am häufigsten beiBauherren und WDS-Verarbeitern zur Anwendung.

EPS kann mit hervorragenden Öko-Kennwerten lautneuer Umwelt-Produktdeklarationen von ECO (Envi-ronmental Construction Products Organisation) inBonn aufwarten.

Wegen seines geringen Gewichts ist EPS – einDämmstoffpaket mit circa einem viertel Kubikmeterwiegt nur 4 kg – „federleicht“ zu verarbeiten. Solltenach Jahrzehnten der Nutzung das Gebäude einmalvor dem Abbruch stehen, gibt es für EPS eine Reihesinnvoller Verwertungsmöglichkeiten.

Bild GPH

WDS aus Steinwolle

Die Putzträgerplatte aus Steinwolle ist der diffusi-onsoffenste Dämmstoff für Fassaden und außerdemnicht brennbar. Eine 10 cm dicke Platte bietet derFeuchtigkeit nur soviel Widerstand wie eine Luft-schicht von etwa 14 cm! Das heißt, dass eine einge-schlossene Baufeuchte beim Einsatz dieser Stein-wolle sehr leicht austrocknen kann.

Steinwolle ist ein mineralischer Dämmstoff, der zuüber 90% aus geschmolzenem Gestein, zumeist ausvulkanischen Ursprungs, besteht. Durch die minera-lische Basis der Steinwolle ergibt sich ein vollständi-ges Recycling.

Natürliche Dämmmaterialien

Häuser werden immer energiesparender. So ist esnur konsequent, auch beim Dämmstoff Energieeffi-zienz einzufordern! Der Wunsch nach ökologisch

Unser Tipp!

Im Sockelbereich muss vor der Aufbringung des Wärmedämmsystems unbedingt eine

vertikale Feuchtigkeitsabdichtung vorhanden sein, denn das WDS hat

keine Funktion zur Abdichtung.

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verträglichen Lösungen stieg in den vergangenenJahren erheblich.

Es ist heute bei der Verwendung von nachwachsen-den Rohstoffen nicht mehr notwendig, bei Dämm-leistung oder Verarbeitbarkeit Kompromisse einzu-gehen.

Holzfaserdämmung

Das Wärmedämmsystem auf Holzfaserbasis ist dieumweltfreundliche und natürliche Alternative zu her-kömmlichen WDS. Die hochwertigen Holzfaser-dämmplatten werden aus naturbelassenen, heimi-schen Nadelholz hergestellt und dienen der Kon-struktion wirksam gedämmter, diffusionsoffenerWände. Durch ihre massive Bauweise werden siemit sehr guten Ergebnissen in allen Bereichen desHolz- und Massivbaus eingesetzt.

Foto: Inthermo

Hanf – Fassadendämmung

Hanf ist alles andere als ein neuer Baustoff. Hanf isteine der ältesten Nutzpflanzen der Welt. Hanfmattenwurden über Jahrhunderte als Dachbodendämmungeingesetzt, wie auch zum Vertreiben von uner-wünschten Nagern. Erst mit dem Ende der Segel-schifffahrt und der stärker werdenden Kunststoff-und Pharmaindustrie endete der Siegeszug derHanfpflanze. Gegen Hanf wurden Anbauverbote ver-hängt. Aus ökologischer Sicht bietet der Hanfanbaujedoch gewaltige Vorteile, es werden dabei wederSpritzmittel noch Dünger eingesetzt.

Renaissance von Hanf

Seit 1995 dürfen in Österreich THC*-arme Hanfsor-ten angebaut werden. Bei der Verwendung der Hanf-fasern schließen zwei Unternehmen aus Oberöster-

Ω 23% bessere WärmedämmungΩ Deutliche Senkung der HeizkostenΩ Protect-Beschichtung für eine sichere VerarbeitungErhältlich im Baustoff-Fachhandel und im Baumit-System!

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*THC = Tetrahydrocannabinol zählt zu den psychoaktiven Cannabi-noiden und ist der hauptsächlich rauschbewirkende Bestandteil derHanfpflanze (Cannabis).

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reich an. Das erste Wärmedämmsystem aus Hanfwurde von den Unternehmen „Naporo“ und „Capa-tect“ gemeinsam entwickelt. Mit einem λD von0,039 W/mK handelt es sich um einen der wenigenNaturstoffe, die sich bei der Dämmleistung problem-los mit konventionellen Dämmstoffen messen kön-nen. Die Platten werden ausschließlich aus österrei-chischem Hanf erzeugt, was kurze Transportwege,regionale Wertschöpfung und gut kontrollierbare An-baubedingungen bedeutet.

Bild: Hanf-WDS-Aufbau von Synthesa

Capatect ÖKO-Line Hanffaser-Dämmsystem:

1. Hanfdämmung. Für die Produktion wird ausschließ-lich österreichischer Hanf eingesetzt. Die Hanffa-serdämmung wirkt darüber hinaus in hohem Maßeschalldämmend und trägt auf diese Weise zusätz-lich zu einem hohen Wohnkomfort bei.

2. Für die schnelle und sichere Haftung sorgt derTop-Fix Kleber. Er wurde für die Verklebung hochdämmender Bauteile entwickelt.

3. Die mineralische, carbonfaserverstärkte Armie-rungsmasse Minera Carbon sorgt für Wider-standsfähigkeit und hohe Lebensdauer desDämmsystems. Minera Carbon ist die erste undeinzige mineralische Armierung, die bei der Ha-gelprüfung die HW 4 (Hagelwiderstandsklasse 4)erreichte.

4. Der extrem diffusionsoffene und stark wasserab-weisende Deckputz CarboPor sorgt für trockeneOberflächen und geringere Verschmutzung.

Folgende Eigenschaften weist die aus Hanf herge-stellte Fassaden-Wärmedämmung auf:

● Der Dämmwert λD ist mit 0,039 W/mK für einenNaturdämmstoff sehr gut.

● Die Capatect Hanffaserdämmplatten sind äu-ßerst diffusionsoffen und weisen ein µ=1 auf.

● Der Schallschutz ist exzellent – bei einem unab-hängigen Vergleich von 30 verschiedenen Auf-bauten lieferte die Hanffaserdämmung die mitAbstand besten Schallschutzergebnisse.

● Hanf brennt nicht – Hanf glimmt, daher bietet erbezüglich Brandsicherheit einen entscheidendenVorteil.

● Die Wertschöpfung verbleibt in der Region undbietet Landwirten eine umweltfreundliche An-baualternative.

● Der Hanfanbau verdrängt im Gegensatz zu denallermeisten nachwachsenden Rohstoffen nichtden Nahrungsmittelanbau. Hanf liefert Nahrungund Rohstoffe.

Dübeln der Dämmplatten

Eine Verdübelung der Dämmplatten zusätzlich zurVerklebung ist erforderlich bzw. zu empfehlen bei:

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● Nicht ausreichend tragfähigem Untergrund● Bestehenden Putzgründen (z.B. bei Altbauten)● im Kantenbereich (Wind-/Sog-Belastung)● Großen Wandflächen über 40 m2 in einem● Größeren Dämmdicken laut Systemhersteller● Mineralwolle-MW-PT-Platten sind generell zu

dübeln

Die Verdübelung erfolgt nach den Angaben des Sys-temanbieters des Wärmedämm-Verbundsystemsund im allgemeinen gilt für das Einfamilienwohn-haus 6 Stück Dübel pro m² in der Fläche und amRand 8 Stück Dübel pro m².

Beim Wärmedämmsystem mit Fassaden-Dämmplat-ten aus nichtbrennbarem Steinwollekern und beid-seitiger, magnesitgebundener Heraklith-Deckschicht"Tektalan A2-E-21" erfolgt die Befestigung aus-schließlich mit Dübeln ohne Verklebung, wenn derUntergrund eine ausreichende Ebenheit aufweist.Nur ausschließlich gedübelte WDS Platten sindleichter in ihre Komponenten zu zerlegen und somiteinfacher zu recyceln.

Knauf insulation Tektalan A2-E-21 (Foto: Knauf)

Standzeiten und Diagonalarmierung

Nach dem Austrocknen des Klebemörtels (je nachWitterung 1–2 Tage) können gegebenenfalls auftre-tende unebene Plattenstöße durch Abschleifen oderAuftrag einer Ausgleichsspachtelung entfernt wer-den, damit eine vollkommen ebene Fassadenflächehergestellt ist.

Bevor das Textilglasgitter ganzflächig aufgebrachtwird, müssen an den Ecken bei Fenster und Türen

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zusätzlich diagonal verlegte Textilglasgitterstreifenangebracht werden. Diese Streifen werden in einen2 mm dicken Klebemörtel eingedrückt und unterMaterialzugabe wird die Spachtelmasse mit derSpachtel frisch in frisch geglättet.

Bei Fenster und Türen gibt es zusätzlich eigene An-schlussprofile aus selbstklebenden Hart-PVC-Leis-ten mit Dichtband und Gewebe zur Abdichtung vonden Anschlussfugen.

Klebemörtel und Textilglasgitter

Foto: Rockwool

2-3 Tage nach dem Kleben der Dämmplatten kannmit der Flächenarmierung begonnen werden. DieSpachtelmasse wird mit der rostfreien 10 mm Zahn-traufel vollflächig aufgezogen. In die frische Spach-telung wird ein geprüftes Textilglasgitter in senk-rechten Bahnen mit mindestens 10 cm Überlappungeingedrückt und nochmals unter weiterer Material-zugabe überspachtelt und geglättet. Die Schichtdi-cke sollte bei ca. 3 mm liegen.

Das Armierungsgewebe ist komplett flächendeckend,mittig und gestreckt in senkrechten oder waagrech-ten Bahnen mit einer mindestens 10 cm breitenÜberlappung von oben nach unten zu verlegen.

Carbon-Armierung

Der Armierungsschicht kommt beim Wärmedämm-verbundsystem eine entscheidende und vielfach völ-lig unterschätzte Rolle zu. Die üblicherweise zwi-schen 3 und 5 mm dicken Schichten sorgen für denjahrzehntelangen Schutz der Dämmung vor mecha-nischen Beschädigungen. Feuchtigkeit darf keines-falls über Risse bis zur Dämmung vordringen.

Die Armierung muss nicht nur Belastungen wie Ha-gelschlag etc. aufnehmen. Die eigentliche Belas-tungsprobe stellen die aufgrund von Temperatur-schwankungen auftretenden Spannungen in der Ar-mierungsschicht dar. Gerade in den letzten Jahrenhat sich, bedingt durch steigende Dämmstoffdickenund der damit einhergehenden höheren Belastun-gen, gezeigt, dass höherwertige Materialien benötigtwerden. Im Winter sind an der Fassade auftretendeTemperaturschwankungen von 40 – 50 °C innerhalbweniger Minuten keine Seltenheit.

Verschiedene Hersteller haben bereits auf die erhöh-te Gefahr von Ermüdungsrissen reagiert. Die Wahlder Armierungsschicht ist ausschlaggebend für dieLebensdauer des gesamten Dämmsystems.

Damit die Armierungsschicht diese enormen thermi-schen Belastungen auch dauerhaft übersteht, solltevor allem auf die Elastizität des Materials achtgege-ben werden. Die Schlagfestigkeit drückt die Wider-standsfähigkeit gegen mechanische Beschädigun-gen aus.

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Klassische und moderne Fassaden kreativ gestalten.Austrotherm Fassadenprofile

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Um der Rissbildung im Unterputz entgegenzuwirken,ist eine Ausrüstung der Armierungsmasse mit Fa-sern vorteilhaft.

Dünnputz

Zuerst wird die entsprechende Grundierung unver-dünnt mit der Bürste oder mit der Lammfellwalzevollflächig aufgetragen. Nach erfolgter Trocknungkann der Dünnputz mittels rostfreier Stahltraufelaufgezogen werden. Je nach gewählter Körnung können verschiedeneStrukturen als Oberfläche hergestellt werden.

Statt mit der Stahltraufel kann der Dünnputz auchmit einem Kunststoffbrett je nach gewünschterStruktur entweder verrieben oder gestoßen werden.

Insgesamt sind alle Schichten, die auf den Dämm-platten aufgebracht wurden, nur ca. 5–9 mm dick,sodass man in diesem Fall vom Dünnputzverfahrenspricht.

Nähere Infos zur WDS-Fassade unter www.waermedaemmsysteme.at

VAR 2011 Verarbeitungsrichtlinie 2011 für Wärme-dämmverbundsysteme

Der Klinkerziegel ist mit Sicherheit eines der attrak-tivsten und individuellsten architektonischen Fassa-denelemente. Kein Stein gleicht hundertprozentigdem anderen, minimale Farbabweichungen erzeu-gen aus jedem Blickwinkel interessante Kontrasteund heben Klinkerfassaden wohltuend vom Einerleiab. Eine Klinkerfassade wird als Vormauerschaleausgebildet. Sie bietet Schutz gegen Umwelt- undWitterungseinflüsse und ist nahezu wartungsfrei undlanglebig. Die Schale kann aus Klinker, Vormauerzie-geln, Kalksandsteinen oder Natursteinen mit einer

Dicke von 9 bis 11,5 cm vorgemauert werden. Drah-tanker im Hintermauerwerk verbinden die beidenSchalen kraftschlüssig miteinander. Zwischen äuße-rer und innerer Schale wird die Dämmung ange-bracht. Dank dem mehrschaligen Konstruktionsprin-zip bleiben die Wandschalen voneinander getrenntund sind daher später leicht recycelbar.

Möglich ist auch eine Verkleidung mit Ziegel- oderKeramikriemchen. Diese werden mit Mörtel direktauf die Außenhaut geklebt.

KLINKERFASSADE

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Ob nach künstlerischen, funktionellen, sozialen oderpsychologischen Aspekten, zur Eingliederung in dieUmwelt oder zur Belebung eines Bauwerks, bei derFarbgestaltung sind heute fast keine Grenzen mehrgesetzt.

Die Fassadenfarben weiß und grau werden heuteimmer häufiger durch kräftige Farbakzente ersetztoder mit diesen stilvoll kombiniert.

Wenn Sie nicht sicher sind, welche Farbe zu IhremHaus passt oder sich harmonisch in Ihre Umgebung

einfügt, nehmen Sie eine Farbberatung von einemProfi in Anspruch.

Individuelle Gestaltung

Die Fassadengestaltung gibt dem Bauwerk seinenCharakter. Zur formschönen Gestaltung von Fassa-den wurden zahlreiche Profilvarianten an Rahmen-profilen, Gesimsen, Fensterbänken, Rosetten,Schlusssteinen, Giebeln, Bögen und Konsolen entwi-ckelt, die den Gebäuden eine unverwechselbare No-te verleihen. Den persönlichen Gestaltungsmöglich-keiten sind keine Grenzen gesetzt. Nutzen Sie dieMöglichkeit, neue Ideen zu realisieren oder Altes lie-bevoll zu rekonstruieren.

Leichte Verarbeitung

Die Fassadenprofile sind robust, biegsam und leichtzu verarbeiten. Durch die witterungsbeständige Be-schichtung brauchen sie nur mehr mit einer Fassa-denfarbe gestrichen werden.

Kostengünstig bei der Sanierung

Bei der Renovierung von alter Bausubstanz ermögli-chen die Fassadenprofile eine kostengünstige Re-produktion in authentischer Form. Gerade klassischeFassaden werden durch Umwelteinflüsse stark be-ansprucht.

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Page 178: Unser Haus 2014

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Unter dem Dach eines Gebäudes versteht manden oberen, abschließenden Gebäudeteil, beste-hend aus einem Dachtragwerk und einer Dach-deckung. Wer „ein Dach über dem Kopf hat“, derfühlt sich beschützt. Das Dach schützt vor Windund Regen, Schnee, Stürmen und Kälte undschirmt die Bewohner vor der Außenwelt ab.

Dachkonstruktionen

In der Architektur wird das Dach als Abschluss einesHauses meist als fünfte Fassade bezeichnet. BeimEin- und Zweifamilienhaus sind moderne, vom Zim-mermann berechnete und konstruierte Dachstühleoder begrünte Dächer üblich. Die Form und die Nei-gung der Dächer wird sehr stark von der ortsübli-chen Tradition bestimmt.

Eine Ausnahme stellt heute die immer öfter gewähl-te Solararchitektur dar. Diese greift sehr gerne zumPultdach, um die Nutzung der passiven Sonnenener-gie zu maximieren. Pultdächer sollten nach Südenden First haben und nach Norden mit einer Neigung

von 20° zur Traufe abfallen. Genau in diesem Winkelstrahlt im Winter die Sonne in unseren Breiten aufdie Erde und somit durch die südlichen Fensterflä-chen bis ins Gebäude zur Speichermasse vordringenkann. Je nach der gewählten Neigung der Dachflä-chen unterscheidet man zwischen einem:● Flachdach bis maximal 5° Neigung● Flach geneigtes Dach von 5 bis 22°● Steildach ab 22° Neigung

Dachneigung und Dachform sind dabei für die Wahldes Dachmaterials und für die Art der Deckungmaßgebend. Aufgrund der Anordnung, Form undZahl der Dachflächen ergibt sich eine Vielzahl anDächern. Die Dachfläche wird dabei von der Traufeunten, dem Ortgang seitlich und dem First oben be-grenzt.

Welche Kräfte auf das Dach wirken, wird auf denfolgenden Seiten gezeigt. Im allgemeinen gilt, dassdie Beanspruchung der Dachhaut beim Steildachgeringer ist als bei flachen Dächern.

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DACH

Beanspruchungen von Dächern

Die Einwirkungen auf dasDach behandelt unter an-derem der EUROCODE (EC)1 „Einwirkungen auf Trag-werke“. Dieser umfasstaußerdem die ÖNORM EN1991-1-1 „Nutzlasten undEigengewichte“, ÖNORM EN 1991-1-2„Brandeinwirkungen“, ÖNORM EN 1991-1-3„Schneelasten“ und ÖNORM EN 1991-1-4„Windlasten“.

Außen:● Lärmentwicklung● Niederschläge (Regen, Schnee usw.)

● Sonneneinstrahlung (UV-Strahlung)● Temperaturunterschiede● Schneelast● Winddruck und Sog

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Verwendete Acrobat Distiller 8.0/8.1 Joboptions
Dieser Report wurde mit Hilfe der Adobe Acrobat Distiller Erweiterung "Distiller Secrets v4.0.0" der IMPRESSED GmbH erstellt.Registrierte Kunden können diese Startup-Datei für die Distiller Versionen 8.0/8.1 kostenlos unter http://www.impressed.de/DistillerSecrets herunterladen.ALLGEMEIN ----------------------------------------Beschreibung: Dateioptionen: Kompatibilität: PDF 1.3 Komprimierung auf Objektebene: Aus Seiten automatisch drehen: Aus Bund: Links Auflösung: 1200 dpi Alle Seiten Piktogramme einbetten: Nein Für schnelle Web-Anzeige optimieren: NeinPapierformat: Breite: 240.002 Höhe: 327.002 mmKOMPRIMIERUNG ------------------------------------Farbbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 300 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 450 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalGraustufenbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 300 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 450 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalSchwarzweißbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: CCITT Gruppe 4 Mit Graustufen glätten: AusRichtlinien: Richtlinien für Farbbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinien für Graustufenbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinen für monochrome Bilder Bei Bildauflösung unter: 1200 ppi (Pixel pro Zoll) IgnorierenFONTS --------------------------------------------Alle Schriften einbetten: JaUntergruppen aller eingebetteten Schriften: NeinWenn Einbetten fehlschlägt: AbbrechenEinbetten: Schrift immer einbetten: [ ] Schrift nie einbetten: [ ]FARBE --------------------------------------------Farbmanagement: Einstellungsdatei: None Farbmanagement: Farbe nicht ändern Wiedergabemethode: StandardGeräteabhängige Daten: Unterfarbreduktion und Schwarzaufbau beibehalten: Ja Transferfunktionen: Anwenden Rastereinstellungen beibehalten: NeinERWEITERT ----------------------------------------Optionen: Überschreiben der Adobe PDF-Einstellungen durch PostScript zulassen: Nein PostScript XObjects zulassen: Nein Farbverläufe in Smooth Shades konvertieren: Ja Geglättene Linien in Kurven konvertieren: Ja (Grenzwert für Glättung: 0.1) Level 2 copypage-Semantik beibehalten: Ja Einstellungen für Überdrucken beibehalten: Ja Überdruckstandard ist nicht Null: Ja Adobe PDF-Einstellungen in PDF-Datei speichern: Ja Ursprüngliche JPEG-Bilder wenn möglich in PDF speichern: Ja Portable Job Ticket in PDF-Datei speichern: Ja Prologue.ps und Epilogue.ps verwenden: Nein JDF-Datei (Job Definition Format) erstellen: Nein(DSC) Document Structuring Conventions: DSC-Kommentare verarbeiten: Ja DSC-Warnungen protokollieren: Nein EPS-Info von DSC beibehalten: Ja OPI-Kommentare beibehalten: Nein Dokumentinfo von DSC beibehalten: Ja Für EPS-Dateien Seitengröße ändern und Grafiken zentrieren: JaSTANDARDS ----------------------------------------Standards - Berichterstellung und Kompatibilität: Kompatibilitätsstandard: OhneANDERE -------------------------------------------Distiller-Kern Version: 8000ZIP-Komprimierung verwenden: JaASCII-Format: NeinText und Vektorgrafiken komprimieren: JaMinimale Bittiefe für Farbbild Downsampling: 1Minimale Bittiefe für Graustufenbild Downsampling: 2Farbbilder glätten: NeinGraustufenbilder glätten: NeinFarbbilder beschneiden: JaGraustufenbilder beschneiden: JaSchwarzweißbilder beschneiden: JaBilder (< 257 Farben) in indizierten Farbraum konvertieren: JaBildspeicher: 524288 ByteOptimierungen deaktivieren: 0Transparenz zulassen: NeinICC-Profil Kommentare parsen: JasRGB Arbeitsfarbraum: sRGB IEC61966-2.1DSC-Berichtstufe: 0Flatness-Werte beibehalten: JaGrenzwert für künstlichen Halbfettstil: 1.0RGB-Repräsentation als verlustfrei betrachten: NeinOptionen für relative Pfade zulassen: NeinIntern: Alle Bilddaten ignorieren: NeinIntern: Optimierungen deaktivieren: 0Intern: Benutzerdefiniertes Einheitensystem verwenden: 0Intern: Pfad-Optimierung deaktivieren: NeinENDE DES REPORTS ---------------------------------Die "Distiller Secrets" Startup-Datei ist eine Entwicklung derIMPRESSED GmbHBahrenfelder Chaussee 4922761 Hamburg, GermanyTel. +49 40 897189-0Fax +49 40 897189-71Email: [email protected]: www.impressed.de
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Innen:● Kondensatbildung● Luftdruck● Raumschall● Temperaturunterschiede● Wasserdampf

Schneelast

Je höher der Wasseranteil, desto schwerer ist derSchnee. Eine Erhöhung der Schneelast muss höhereQualität der Wärmedämmung bei der Ausführung imDachbereich zur Folge haben. Somit dringt kaummehr Wärme vom Dachraum zur Dachhaut durch,weshalb auch fast kein Abschmelzen des Schneesmehr stattfindet.

Wetterkapriolen im Winter führen zu großen Schnee-massen bzw. Lasteinwirkungen auf den Dächern.Diese Umstände berücksichtigt unter anderem dieÖNORM B 4000 "Einwirkungen auf Tragwerke - All-gemeine Berechnungsgrundlagen für den Hochbauund Anwendungsgrundlagen für den Hochbau undAnwendungsregeln für Eigengewichte, Lagergüter,Nutzlast im Hochbau, Schnee- und Eislasten”.

Die neuen Anforderungen führen je nach Standort zueiner wesentlichen Erhöhung der zu berücksichti-genden Schneelast.

EC1 ÖNORM EN 1991-1-3 Schneelasten

Windlast

Die Orkane in Österreich Anfang des Jahres 2007zeigten, welche Bedeutung den Windlasten fürDachkonstruktionen beigemessen werden muss.Durch die Windkräfte entsteht auf der dem Wind zu-gewandten Seite des Daches ein Winddruck und aufder dem Wind abgewandten Seite ein Windsog imrechten Winkel zur Dachfläche. Allgemein sind steileDächer hohen Windkräften und flache Dächer gerin-gen Windkräften ausgesetzt.

EC 1 ÖNORM EN 1991-1-4 Windlasten

Nutzlast

Die charakteristischen Werte für Nutzlasten auf Dä-cher behandelt der EUROCODE 1: Einwirkungen aufTragwerke - Teil 1-1: Allgemeine Einwirkungen -Wichten, Eigengewicht und Nutzlasten im Hochbauim Abschnitt 6.

Grafik: Unser Haus

Eingeteilt werden die Dachkonstruktionen nach Nut-zungskategorien und Nutzungsmerkmalen. Bei derNutzungskategorie H „Nichtzugängliche Dächer,ausgenommen Wartung und Instandsetzung“ be-trägt qk= 1,0 kN/m2. Diese Nutzlast braucht nur aufeine maximale Fläche A=18 m2 in ungünstigster Po-sition angesetzt werden.

Eigengewicht

Das Eigengewicht der Dachkonstruktion beträgt ca.20 kg/m2 für die Holzkonstruktion zuzüglich

einem Gewicht der Dachhaut in Höhe von ca.2,5 kg/m2 bei Blechen und ca. 60 kg/m2 bei moder-nen Dachziegeln.

Im Vergleich mit allen anderen Lasten am Dach istdas Gewicht der Dachhaut jedoch nicht so gravie-rend. Insbesondere spielt dieses Gewicht für Spar-ren, die zur Unterbringung einer dicken Wärmedäm-mung heute in der Regel bereits 20 cm hoch ausge-führt werden, überhaupt keine Rolle mehr.

Dachformen

Steildach

Steildächer haben die längste Tradition. Merkmaldes Steildachs ist die Neigung über 22° und der Ein-schluss eines nutzbaren Raums unter sich. Nachden unterschiedlichen Formen unterscheidet man

Unser Tipp!

Achten Sie auf Sturmsicherheit beim Dach undallen dazugehörigen Komponenten!

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zwischen Walmdach, Zeltdach, Satteldach und Man-sardendach. Außerdem unterscheidet man zwischenSparren- und Pfettendächern sowie Mischkonstruk-tionen. Sparrendächer bilden einen stützenfreienRaum. Bei Pfettendächern gliedern Stützen, auf de-nen die Pfetten ruhen, den Raum. Die Konstruktioneines Steildaches besteht in der Regel aus hölzer-nen Stabkonstruktionen.

Ein Steildach muss regen- aber zum Unterschiedvom Flachdach nicht wasserdicht sein. Durch dieDachdeckung aus meist überlappenden kleinforma-tigen Elementen kann Regenwasser abfließen. Auf-grund des höheren konstruktiven Aufwands für denDachstuhl und die Dachdeckung ist ein Steildach inder Errichtung kostspieliger als ein flach geneigtesDach oder ein Flachdach. Auf längere Sicht reduziertsich allerdings der Mehraufwand, da ein Steildachrobuster und weniger reparaturanfällig und daherdauerhafter ist als ein Flachdach.

Steildächer werden in zwei unterschiedlichen Artenausgeführt:● als Kaltdach und ● als Warmdach

Kaltdach:

Ein Kaltdach oder zweischaliges Dach ist eine zwei-schalige, belüftete Dachkonstruktion. Dabei wird dieaus dem Gebäude durch die Decke oder Dachschrä-ge strömende Wärme bzw. diffundierende Feuchtig-keit durch eine unter der Dachhaut liegende Belüf-tung abgeführt. Raumseitig muss die Wärmedäm-mung durch eine Dampfbremse geschützt werden.Dadurch kann die anfallende Feuchtigkeit über dieDachbelüftung abtransportiert werden.

Auf die Sparren des Dachstuhls wird eine Schalungaus Holzbrettern aufgebracht und mit einer geeigne-ten Unterdeckbahn in regensicherer bzw. erhöht re-gensicherer Ausführung überzogen. Anschließendwird eine Konterlattung angebracht, an der dieDachdecker die Lattung befestigen können. Zwi-schen die Sparren wird eine Wärmedämmung (Hanf,Holzfaser, Glas-, Steinwolle und Zellulose) einge-bracht. Danach werden innen noch eine Dampf-bremse und eine Innenverkleidung (z. B. Gipskarton-,Gipsfaser-, Heraklith-Platten) angebracht.

Über der Deckenkonstruktion mit Dampfbremse undWärmedämmung befindet sich zunächst ein Zwi-

schenraum, durch den die Luft zirkulieren kann.Durch die zirkulierende Luft kann Kondensations-feuchtigkeit besser abtrocknen. Das Kaltdach ist ge-genüber dem Warmdach aufwändiger in der Herstel-lung, kann aber die Sommerhitze aufgrund der Luft-zirkulation besser abhalten. Zudem besteht durchdie geringeren Oberflächentemperaturen des Da-ches weniger Schmelz- und Vereisungsgefahr.

Warmdach:

Als Warmdach oder einschaliges Dach wird eine un-belüftete Dachkonstruktion bezeichnet. Bei dieserBauweise des Daches wird die Dachhaut direkt aufdie Dämmschicht aufgebracht. Dabei wird die Wär-medämmung nach unten, also zur Raumseite hin,

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Grafik: Unser Haus

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durch eine Dampfbremse vor der durch die Deckediffundierenden Feuchtigkeit geschützt. Liegt dieWärmedämmung über der Dachhaut, redet manvom Umkehrdach.

Warmdächer wurden früher meist nur bei Flachdä-chern ausgeführt, bei Steildächern das Kaltdach. In-zwischen sind in beiden Fällen einschalige Dächerallgemein anerkannter Stand der Technik, da durchneuere, geeignete Materialien der früher problemati-sche Feuchteverlauf im Bauteil Dach und die Lagedes Taupunkts beherrschbar sind.

Im Winter ist die Dämmwirkung des Warmdachesähnlich dem Kaltdach (bei gleicher Dämmstoffdi-cke). Im Sommer wird jedoch die in der Sonne lie-gende Dachoberfläche wärmer als die Luft und dieDämmstoffschicht lässt diese Wärme nur verzögertin den Wohnraum dringen.

Steildächer gibt es in den verschiedensten Formenund Ausführungen:

Satteldach

Das Satteldach ist der Klassiker unter den Dachfor-men und sehr häufig verbreitet, da der Aufbau rela-tiv einfach ist. Zwei große Dachflächen laufenschräg von den großen Hauptseiten eines Gebäudesaufeinander zu und treffen sich am Dachfirst, demobersten Teil des Daches.

Rhombendach

Die vier Dachflächen eines Rhombendaches sindrautenförmig. Aus diesem Grund nennt man Rhom-bendächer auch Rautendächer. Bei dieser Dachaus-führung ergeben sich 4 Giebel.

Schleppdach

Gebäude mit Schleppdächern haben einen kleinenAnbau, der die viereckige Form eines Hauses unter-bricht. Die Fassade des Anbaus liegt weiter vorne alsdie Fassade des restlichen Hauses und das Schlepp-dach zieht sich beim Anbau ohne Knick bis an des-sen Fassade, während es neben dem Anbau mit derFassade des eigentlichen Hauses abschließt.

Schmetterlingsdach

Das Schmetterlingsdach ist ein umgekehrtes Sattel-dach. Auch bei ihm gibt es zwei große Dachflächen,die aufeinander zulaufen und sich in der Mitte tref-

fen, allerdings verlaufen beide Flächen mit negativerSteigung. Das Schmetterlingsdach ähnelt deshalbdem Buchstaben "V".

Sheddach

Ein Sheddach ist wie mehrere, aneinander gereihtePultdächer ausgeführt.

Zeltdach/Turmdach

Diese Ausführung ist oft als Dachform bei eckigenTürmen zu finden. Zeltdächer haben keinen langenDachfirst, vielmehr treffen mind. drei dreieckigeDachflächen oben in einer Spitze zusammen. Beidrei Dachflächen ergibt sich so eine Dachform, dieeiner Pyramide/Zelt ähnelt.

Zwerchdach

Wie beim Satteldach gibt es zwei Dachflächen, dieschräg aufeinander zulaufen. Eine der beiden Dach-flächen wird unterbrochen. Auf ihr sitzt, etwa im 90°Winkel abgewinkelt, ein weiteres kleines Satteldach.Der Dachfirst dieses kleinen Satteldachs liegt tieferals der des großen Hauptdaches.

Tonnendach

Das Tonnendach ähnelt einer in der Mitte durchge-schnittenen Regentonne, wo eine Hälfte dann aufein Gebäude aufgesetzt wird.

Entwicklung zum flach geneigten Dach

Der Wandel zu flach geneigten Pultdächern, die heu-te die moderne Architektur prägen, hat Ende desletzten Jahrhunderts begonnen. Die Idee war, dasssich Gebäude nach Süden öffnen sollten, um großesolare Energiegewinne passiv nutzen zu können.Dabei wurde das Pultdach mit dem Ziel eingesetzt,dass das Haus im Norden niedriger wird und derKälte im Winter kleinere Angriffsflächen bietet.

Unser Tipp!

Unabhängig von der gewählten Dachform achten Sie unbedingt auf einen ausreichendenDachvorsprung, damit Ihre Fassaden besser

geschützt sind!

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Da diese nach Norden abfallenden Dächer nichtmehr zur aktiven Nutzung der Sonnenenergie durchSonnenkollektoren oder Photovoltaikanlagen zurVerfügung stehen, wurden die Dächer später in dieandere Richtung, das heißt im Süden leicht nach un-ten geneigt, damit zum Beispiel eine PV-Anlagemontiert werden kann. Dabei wurde wieder demPultdach der Vorzug gegeben, da diese Dachformdie billigste Konstruktion darstellt.

Aufgrund der Berichte von Bausachverständigenüber die Häufung von Schäden bei Gebäuden mitflach geneigten Dächern empfehlen wir zum Errei-chen einer langen Lebensdauer der Gebäude undzur Vermeidung von Feuchtigkeitsproblemen folgen-de Lösung:● Zwei Vollgeschoße● Dämmung der obersten Geschoßdecke 30-40

cm dick, rechnet sich in wenigen Jahren● Einsatz von Dämmstoffen, die später zum Dach-

ausbau verwendet werden können (z.B. nicht be-lastbare Mineralwolle zwischen Polsterhölzern)

● Kaltdach mit regensicherem bzw. erhöht regen-sicherem, winddichten aber dampfdiffusionsoffe-nen Unterdach das jederzeit zu einem Wohnraumausgebaut werden kann

Grafik: BM Ing. Klauser

● Flacher, weiter Dachüberhang nach Süden zurbaulichen Beschattung der Glasflächen im Ober-

geschoß sowie zur Nutzung für eine Photo -voltaikanlage

● Steilere Dachfläche zur Montage von thermi-schen Sonnenkollektoren

● Neigung der zweiten Dachhälfte nach Norden,damit die Fassade kleiner wird

● Rundum großer Dachvorsprung, damit die Fassa-de von oben gut geschützt wird

Flachdach

Flachdächer unterscheiden sich generell im Aufbauvon flach geneigten Dächern und Steildächern. AuchFlachdächer müssen zumindest eine geringfügigeNeigung (bis 5° in Österreich) aufweisen, damit Re-genwasser ablaufen kann. Vorteile von Flachdächernmit Abdichtung gegenüber geneigten Dächern mitDachdeckung:● Geringes Eigengewicht der Dachhaut● Erweiterte Nutzungsmöglichkeit (zum Beispiel

Dachterrassen, begrünte Flächen)● Belichtungsmöglichkeit für innenliegende Räume● Gestalterische Freiheit im Grundriss (auch für

spätere Erweiterungen)

Bei Flachdächern im Geschoßbau ist die obersteraumabschließende Geschoßdecke im NormalfallBestandteil der Dachkonstruktion. Meist handelt essich dabei um Stahlbetonmassivplatten. Flachdächerwerden als Warmdach (nicht belüftetes Dach), alsKaltdach (belüftetes Dach) oder auch als Umkehr-dach mit außen liegender Wärmedämmung ausge-führt. Bei Sanierungen kann auch das untere, alteDach, verbleiben, darauf wird dann ein Neuaufbauhergestellt (DUO-Dach). Dieses ist kostengünstiger,gerade bei einer Sanierung, da die sehr hohen Ab-risskosten eingespart werden können. Diese Ausfüh-rung sollte jedoch unbedingt objektbezogen tech-nisch geprüft werden.

Unser Tipp!

Niedrigenergie-, Sonnen- oder Passivhaus niveau kann mit

jeder Dachform erreicht werden.

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Unsere Buchtipps!

Planung von Photovoltaik-AnlagenGrundlagen und Projektierung

ISBN 978-3-8348-0586-7

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Die Dachdeckung muss auf die Dachneigung undauf die Dachform abgestimmt werden. Für jedes De-ckungsmaterial gibt es daher eine so genannte „Re-geldachneigung“, die zu beachten ist. Wird ein re-gensicheres Unterdach ausgeführt, was in jedemFall zu empfehlen ist, kann die Regeldachneigungca. um 5° unterschritten werden. Grundsätzlichmuss die Dachhaut gegen folgende Einflüsse wider-standsfähig sein:● Schnee- und Eislasten● Windlasten● Windsog, hohes Eigengewicht● Hagel, hohe Bruchfestigkeit● Frost bis –30° C, Hitze bis +70° C● Feuer, unbrennbare Materialen● Lärm, hohe Masse = guter Schallschutz● Regen, bis zu 100 Liter pro m2/h● Flugschnee und Schlagregen● Nässe, hohe Austrocknungsfähigkeit● Saurer Regen, Säurebeständigkeit● Vogelkot, Laugenbeständigkeit● UV-Strahlung, Farbbeständigkeit

Zusätzlich werden folgende Eigenschaften von ei-nem modernen Dachdeckungsmaterial heute alsselbstverständlich gefordert:● Abriebfeste Oberfläche, frei von Rissen● Lange Lebensdauer und Wertbeständigkeit● Ansprechende, landschaftsgerechte Optik

● Wartungsfreundlich bzw. wartungsfrei● Unbedenkliche Deponier- und Recycelbarkeit● Möglichst geringe Gesamtkosten

Dächer von 3° und darüber sind zu decken, unter 3°abzudichten. Jede Deckung muss regensicher sein.Wasserdichtigkeit kann nur mit Abdichtungsarbeitengarantiert werden.

ÖNORM B 2219 Dachdeckerarbeiten

Schallschutz am Dach

Bei ausgebauten Dächern ist auf den Schallschutzbesonders zu achten. Bleche weisen einen sehr ho-hen Lärmpegel bis zu 66 dB(A) auf. Im Gegensatzdazu beträgt der Lärmpegel bei massiven Dachzie-geln nur 45 bis 50 dB(A).

Allgemeine Begriffe:● Neudeckung: Jede erstmalige Deckung● Umdeckung: Abnahme einer Deckung und Wie-

dereindeckung mit brauchbarem Material, Fehl-mengen werden ergänzt

● Dachanstrich: Anstriche auf Deckungen

Unser Tipp!

Bei Blechdächern unbedingt Schallschutzmaß-nahmen (z. B. innere Beplankung mit Heraklith

Platten) vorsehen.

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DACHDECKUNG

Mindestdachneigung bei einem regensicheren Unterdach

Die Tabelle stellt allgemeine Richtwerte für die Mindestdachneigung, zum Teil mit erhöhten Anforderungen an das Unterdach, dar. Jedochsind mit speziellen Dachsystemen der Baustoffindustrie spezielle Hartdeckungen schon ab 7° möglich. Über nähere Details geben dieÖNORM B3419 „Planung und Ausführung von Dacheindeckungen und Wandverkleidungen“ sowie die Herstellerangaben Auskunft.

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● Bekiesung: Das Einbetten von Kies● Kiesschüttung: Loses, gleichmäßiges Auftragen

von Kies größerer Körnung● Abdichtung: Herstellen einer wasserdichten

Dachhaut auf Dächern unter 3° und Abdichteneines Bauwerkes oder von Bauwerksteilen ge-gen Wasser

Nachstehende Erscheinungen sind keine Mängel,Gegenmaßnahmen sind möglich:● Feuchte Luft kondensiert an der Unterseite einer

kalten Dachhaut und tropft ab. Ein regensicheresUnterdach ist erforderlich.

● Bei Schneefall können Traufen, Ecken, Kehlenund Winkel verwehen oder vereisen. Ohne re-gensicheres Unterdach kann bei der Schnee-schmelze das Schmelzwasser in das Gebäudeeindringen.

● Dachziegel sind porös und in der ersten Zeitwasserdurchlässig. Der Ziegel trocknet aber sehrrasch aus.

● Ausblühungen an Dachziegeln sind nicht zu ver-meiden.

● Sturmsicherheit ist nur dann gegeben, wennman jeden Dachziegel sichert.

● Eindringen von Ruß, Staub und Schnee lässt sichnur durch ein dauerhaft und winddicht verkleb-tes Unterdach verhindern.

● Verschmutzungen durch Abgase, Staub, Flug-asche, Laub, Moos und Algen können den Was-serablauf behindern, die Regensicherheit gefähr-den, die Dachhaut angreifen.

● Setzungen, Dehnungen und Schwingungen beiHolz, Beton- und Stahlkonstruktionen können zuSchäden in der Dachdeckung und ihren An-schlüssen führen.

● Geringfügige Blasen, Wellen oder Falten beein-trächtigen nicht die Tauglichkeit einer Deckungmit Bitumenbahnen.

Tätigkeiten der Dachdecker● Decken und Instandsetzen von Dach- und Wand-

flächen auf Schalung, Latten oder sonstigen Un-terkonstruktionen.

● Flachdachdeckungen und -abdichtungen.● Anschlüsse, Einfassungen, Ein- und Abdeckun-

gen, Dichtungen, Vorrichtungen zum Ableiten desOberflächenwassers.

● Einbauen von Lichtkuppeln, Lichtbändern, Dach-fenstern und Dachflächenfenstern.

● Einbau von Solar- und PV-Anlagen.● Anbringen von Schneefanggittern, Laufanlagen,

Schutz- und Arbeitsgerüsten.● Abdichten von Bauwerken und Bauwerksteilen.

Dachstein

Dachsteine sind für flach geneigte Dächer ab 15°bis zur Senkrechten geeignet. Sie werden aus hoch-wertigem gewaschenen Quarzsand und einem spe-ziellen Zement hergestellt. Das Sortiment reicht vonmaßgeschneiderten Dachsteinen bis zu Sonderstei-nen (z. B. Entlüftungsstein, First-, Gratstein, Schnee-stoppstein).

Profilierte DachsteineDie großformatigen Dachsteine eignen sich speziellfür die Deckung von klar und einfach strukturiertenDachflächen. Die Auswahl des Modells hängt in ers-ter Linie von der gewünschten Oberflächenstrukturab. Durch das massive Bedachungsmaterial ist dieGefahr, dass Windböen das Dach abheben oderdurch Schneelasten Schäden entstehen können,sehr gering.

Dachsteine mit ihrer hohen Dichte und Tragfähigkeitbieten folgende Vorteile:● Bruchfestigkeit bei Schnee, Eislasten und Hagel● Regensicherheit ● Hohen Schallschutz beim ausgebauten Dach bei

Sturm, Regen und Hagel● Feuerbeständigkeit gegen Brandgefahren von

außen● Sturmsicherheit durch das hohe Eigengewicht● Frostsicherheit durch die hohe Verdichtung und

Vergütung der Oberfläche● Lange Lebensdauer. Die Festigkeit von Zement

nimmt etwa 50 Jahre lang stetig zu

Ebene DachsteineEbene Dachsteine zeichnen sich durch eine klare,nicht durchbrochene Struktur der eingedeckten Flä-che aus.

Unser Tipp!

Arbeiten am Dach zählen zu den gefährlichsten,darum überlassen Sie diese lieber den Profis.

Fachbetriebe sind mit der Materie vertraut undsehen entsprechende Schutzeinrichtungen

sowie Schutzausrüstungen vor.

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Beschichtetes Aluminium

Das Grundmaterial sind 0,65 bis 0,7 mm dicke Bän-der aus Aluminium, die beschichtet werden. Dazuwird je eine Primär- und Decklackschicht im konti-nuierlichen Walzenauftragsverfahren (Coil-Coating)auf das Blech aufgebracht und eingebrannt. Diese,in zahlreichen Standardfarben hergestellten Bänderwerden dann entweder zu:● Dachschindeln Dachneigung ab 25°● Rhomben Dachneigung ab 22°● Dachplatten Dachneigung ab 12°

weiterverarbeitet oder die Bänder selbst in Reiheverlegt und durch Verfalzen miteinander verbunden.Durch den Falz wird der Stoß dichter und flachereDachneigungen ab 7° werden möglich.

Kupfer

Das im Bauwesen eingesetzte Kupfer ist ein sauer-stofffreies und phosphordesoxidiertes Kupfer mit ei-nem Reinheitsgrad von mindestens 99,90%, das ei-ne ausgezeichnete Schweiß-, Löt- und Umformbar-keit aufweist.

Komplizierte Anschlüsse mit starken Verformungenwerden mit weichem Kupfer, flächige Dachdeckun-gen und Außenwandbekleidungen üblicherweise mithalbhartem Kupfer ausgeführt.

Oberflächen bei KupferFrisch gewalztes Kupferblech ist blank. Auf Wunschwird Kupfer im Werk voroxidiert und in Braun bzw.im typischen Patinagrün ausgeliefert. Eine matt ver-zinnte Oberfläche in Grau ist die vierte Möglichkeit.

Unterkonstruktion bei KupferdeckungErforderlich sind eine tragende Unterkonstruktion,eine winddichte, diffusionsoffene Vordeckung überdem Dämmstoff und eine Hinterlüftung mit Konter-latten unter der Schalung.● Kupferschindeln (

Systemschindeln) Dachneigung: mind. 25°● Kupferbahnen Dachneigung: mind. 3°

Faserzement

Faserzement ist ein Verbundwerkstoff, der neben Ze-ment und Zuschlagstoffen zur Erhöhung der Festigkeitund Elastizität auch Fasern enthält. Aufgrund der ho-hen Festigkeit des Materials können sehr dünne Plat-ten, Tafeln und Wellplatten hergestellt werden.

Neben den Armierungsfasern, die eine hohe Biege-zugfestigkeit und Schlagzähigkeit aufweisen, sindauch Filterfasern erforderlich.

Die Faserzementplatten werden in zwei Produkt-gruppen eingeteilt:In Schindeln, die entweder als Einfachdeckung oderals Doppeldeckung verlegt werden und in Wellplat-ten. Wellplatten werden in einer wellenförmigenForm einzeln gepresst. Nach dem Erhärten ist dieWellplatte fertig. Zur Färbung der Schindeln werdendiese nach etwa zwei Wochen im Trockenofen auf-geheizt und mit einer farblosen oder pigmentiertenKunstharzdispersion beschichtet.

Tondachziegel

Tondachziegel erfüllen alle Anforderungen, die heutean stark beanspruchte Dächer gestellt werden. Siewerden aus 75% Lehm und 25% Ton geformt undgebrannt. Ein Dach aus Tondachziegeln hält mit ei-ner nachgewiesenen Lebensdauer von mehr alshundert Jahren die Spitzenposition unter den Beda-chungsmaterialien. Die Oberfläche der Tondachzie-gel wird entweder engobiert (mit Wasser aufge-schlämmte Tone, die vor dem Brand auf den ge-trockneten Ziegel gespritzt oder gossen werden)oder glasiert (glasartige, dem Ziegel angepassteÜberzüge).

Foto: Tondach Gleinstätten

Historische gewachsene Dachbaustoffe, wie derechte Dachziegel aus Ton erfüllen im Vergleich zuanderen Dachmaterialen die wichtigsten Kriterien:Sicherheit und Schutz bei extremen Witterungsein-flüssen, Lebensdauer, Langzeitästhetik am Dach,Wertbeständigkeit und Nachhaltigkeit. Das Dachprägt nicht nur das gesamte Erscheinungsbild desGebäudes, sondern muss auch zu 100 % eine Funk-tion übernehmen.

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Dachsanierung – Das Plus der Verschiebeziegel

Die Produktlinie Verschiebeziegel ermöglicht eine ef-fiziente und rasche Dachsanierung, da diese Dach-ziegel bis zu max. 6 cm in der Decklänge verschieb-bar sind. Verschiebeziegel von TONDACH decken Lat-tenabstände von 28cm bis 39,5 cm ab. Der Vorteil:Bestehende Lattensysteme müssen nicht erneuertwerden! Das spart Zeit und Geld! Tondachziegelnbieten zahlreiche Dachsanierungslösungen samt So-lar- und Blitzschutzkomponenten. Die Dachsanierungmit Tondachziegeln bietet mehr als 24 verschiedeneFarbtöne - von hell bis dunkel – in naturrot, von mattbis glänzend und ist individuell wählbar.

Foto: Tondach Gleinstätten

Mit Tondachziegeln beginnt Energiesparen am Dach!

Das Thema Energie ist in aller Munde und vielesprechen von thermischer Sanierung. Der Großteilder Energie entweicht aber über alte bzw. mangel-hafte Dächer. Hier gilt es anzusetzen und Hausbesit-zer bestens, zu unterstützen.

In Bezug auf das Thema Energieeffizienz wurde spe-ziell für Dachsanierungen nach neuen energetischenGesichtspunkten das Produktportfolio um viele Kom-ponenten erweitert. Somit gibt es eine Gesamtlö-sung für s Dach inklusive Unterdach. Eine Erweite-rung ist z. B. die TONDACH Dasatop. Das ist einefeuchtevariable Sanierungsdampfbremse, die für dieTOP (über den Sparren) und die SUB (vorhandene In-nenbekleidung) verlegt werden kann. Mit diesemProdukt von TONDACH sind Sparren und Dämmungoptimal gegen Feuchteeinwirkung geschützt, sodassauch ein winddichtes und regensicheres Unterdachzur Sicherheit und Energieeffizienz beiträgt. Nebendiffusionsoffenen Folien bietet Tondach für den Ver-arbeiter ebenso entsprechende Allroundkleber, Kle-bebänder und winddichte Anschlussmanschettenan. Im Prinzip einfach alle Produkte, die letztendlichzur Komplettlösung des Daches beitragen. Alle Kom-ponenten als Systemlösung von TONDACH - dasspart wiederum Zeit und Geld!

Mit dieser Produkterweiterung werden auch die An-forderungen der neuen europäischen Gebäudericht-linie entsprochen, die eine wind- und luftdichte Aus-führung aller Bauteile der Gebäudehülle vorschreibt.

Foto: Tondach Gleinstätten

"Figaro Deluxe"

Der neue TONDACH® Dachziegel „Figaro Deluxe“wird dem anhaltenden Designtrend „Geradlinigkeit“und „Farbe“ am Dach gerecht.

Gemäß dem Markenversprechen von Tondach – na-türlich schöne und langlebige Dächer – wurde dieserelegante Dachziegel in edlen Farbtönen entwickelt.Neben naturrot und matten Farben ist der „Figaro De-luxe“ auch glasiert erhältlich. Damit wird Individualitätin der Dachgestaltung möglich, die selbst extremenWetter- und Umwelteinflüssen trotzt.

Foto: Tondach Gleinstätten

"Figaro Deluxe" bietet viele Vorteile:● In mehr als 20 Farbnuancen lieferbar (naturrot, in

allen Engoben und in allen Amadeus Glasuren)● Überlegene technische Eigenschaften (doppelte

Kopf- und Seitenverfalzung für eine sichere Was-serableitung, komplettes u. systemkonformesOriginalzubehör)

● Einen Verschiebebereich von 3 cm (damit auchbei Dachsanierungen hervorragend einsetzbar)

● Individualität in der Dachgestaltung bei einemBedarf von ca. 13,3 Stk./m2 (im Verhältnis derflexibelste kleinformatige Dachziegel mit ge-ringstem Bedarf pro m2)

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Großformatziegel

Die doppelte Kopfverfalzung und die fest schließen-de, doppelte Seitenverfalzung bringt ein so hohesMaß an Dichtigkeit gegen Schlagregen, Flugschneeund Staub, dass mit einem regensicheren Unterdachdie Mindestdachneigung auf 15° reduziert werdenkann. Aufgrund des großen Formates sind nur etwa11,5 bis 14,5 Stück pro Quadratmeter erforderlich.Dadurch beträgt das Gewicht nur um die 42 kg/m2.

Großformatziegel bieten sowohl dem Bauherrn alsauch dem Dachdecker zahlreiche Vorteile:● Schnelle, einfache Verlegung● Kostengünstige, formschöne Eindeckung● Weiche Linienführung● Dreifachüberdeckung im Vierziegeleck● Doppelte, besonders tiefe Kopfverfalzung● Ortgangziegel für den Ortgang-Abschluss

Spenglerarbeiten

Wenn das Dach vom Zimmermeister entsprechendvorbereitet wurde, beginnt der Spengler mit seinerArbeit. Folgende Teile des Daches werden mit Blechvor Witterung geschützt: Traufe, Ortgang, Kamin,Dachdurchdringungen, Dachflächenfenster, Licht-kuppeln, Gaupen, Gesimse, Mauern (Attika) usw.

Ferner werden auch Firstentlüftungen mit Flug-schneesicherung, Dachrinnen und Regenfallrohre,Blitzschutz, Schneefang, Trittstufen sowie kompletteBlechdächer und hinterlüftete Fassaden vom Speng-ler montiert.

Nicht korrodierende Materialien, wie beschichtetesAluminium, Kupfer, Titanzink und verzinnter Edel-stahl haben sich, da vollkommen wartungsfrei, bes-tens bewährt. Auch pulverbeschichtete Stahlblechewerden im Dachbereich immer mehr eingesetzt.

ÖNORM B 2221 Bauspenglerarbeiten

Regenfallrohre

Da die Regenfallrohre einen Engpass bei der Dach-entwässerung darstellen, sind diese zuerst richtig zubemessen. Dann kann die entsprechende Dachrinnezugeordnet werden. Die richtige Größe der Regen-fallrohre hängt von der projizierten Dachfläche(Grundriss), der örtlichen Regenspende und dem Ab-flussbeiwert, der sich aus der Dachneigung und demBedachungsmaterial ergibt, ab.

Eine grobe Dimensionierung kann aufgrund dernachstehenden Tabelle erfolgen:

Dimensionierung der Regenfallrohre:

NG = Nenngröße

Dachrinne

Die Dachrinne gehört zur Dachentwässerung undmuss auf die Nenngröße des Regenfallrohres abge-stimmt werden.

Halbrunde Dachrinne

Kastenförmige Dachrinne

Saumrinne

Diese Ausführung ist vor allem in Österreich weitverbreitet. Neben der Dachrinne ist auch eine Saum-deckung, die den unterhalb der Dachrinne gelege-nen Dachbereich vor Niederschlag schützt, erforder-lich. Bei fachgerechter Befestigung bietet diese Rin-ne zusätzlich zu dem Schneefang Sicherheit gegenAbrutschen von Eis und Schnee und kann auch als

Dach Abfluss Ø mm cm2 Rinne 35 m2 1,1 l/s 60 mm 28 cm2 NG 200 80 m2 2,5 l/s 80 mm 50 cm2 NG 250 150 m2 4,5 l/s 100 mm 79 cm2 NG 333 240 m2 7,3 l/s 120 mm 113 cm2 NG 400 440 m2 13,2 l/s 150 mm 177 cm2 NG 500

Unser Tipp!

Prüfen Sie, ob die Anbringung eines Laubfanggitters auf der Regenrinne sinnvoll ist.

Jedoch sollten Sie zumindest gegen die Verstopfung des Fallrohres einen Laubfangkorb

am Ablaufstutzen vorsehen.

Nenngröße Durchmesser Querschnitt NG 200 80 mm 25 cm2

NG 250 105 mm 43 cm2

NG 333 153 mm 92 cm2

NG 400 192 mm 145 cm2

NG 500 250 mm 245 cm2

Nenngröße Breite x Höhe Querschnitt NG 200 70 x 42 mm 29 cm2

NG 250 85 x 55 mm 46 cm2

NG 333 120 x 75 mm 90 cm2

NG 400 150 x 90 mm 135 cm2

NG 500 200 x 110 mm 220 cm2

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Gründächer verbessern das Kleinklima, entlas-ten das Kanalnetz durch Speicherung von Re-genwasser und tragen meist zur Wärmedäm-mung am Gebäude bei. Grundsätzlich werdenfolgende Begrünungsarten unterschieden:

Intensivbegrünung: vollwertiger, nutzbarer Gartenam Dach

Reduzierte Intensivbegrünung: optisch eindrucks-volle Gestaltung, begrenzt nutzbar

Extensivbegrünung: Rückgewinnung von Grünflä-chen, nicht nutzbar

Reduzierte Extensivbegrünung: großflächige Be-grünung für Industriegebäude, nicht nutzbar

Heute können Flachdächer genauso sicher undlanglebig dicht sein wie das Steildach. Es sind je-doch folgende Punkte einzuhalten:● Sichere und dauerhafte Abdichtung● Dampfdruckausgleichsschicht (außer bei lose

verlegten Dampfsperren oder Dichtungsbahnen)● Geeignete Dampfabwehr auf der

Unterkonstruktion● Hochbelastbare Wärmedämmung● Qualitativ hochwertige Dachabdichtung● Schutz der Dämmung: Wurzelfeste Bahnen● Dachanschlüsse als Hochpunkte ausführen.

Ausnahme: Gully● Alle Details wartungsfreundlich ausführen

Gründächer sind die beste Lösung für eine umwelt-freundliche Gestaltung der Städte.

Die Komponenten

Tragende Unterkonstruktion:Sie kann aus den unterschiedlichsten Materialienbestehen:● Massive Stahlbetondecke mit/ohne Gefälle● Trapezprofilblech mit 2% Gefälle● Holztramdecke● Steildach aus Holz unter 15°

Wärmedämmung:Folgende Dämmstoffe sind geeignet:● Steinwolle 150 kg/m3

● Schaumglas● XPS-Polystyrol Schaumstoff● PU-Polyurethan Schaumstoff

Wenn bei der Unterkonstruktion kein Gefälle einge-baut wurde, kann dieses durch einen keilförmigenDämmstoff hergestellt werden.

Grafik: Knauf Insulation

(eingeschränkte) Gehhilfe für Wartungsarbeiten be-nutzt werden.

Die Saumrinne darf ab einer Dachneigung von 15ºverwendet werden. Die Nenngröße entspricht derBandbreite für den Zuschnitt und richtet sich nachder Dachneigung. Die Blechdicke beträgt 0,8 mm.

Der äußere Blitzschutz

Der äußere Blitzschutz besteht aus dem Fundamen-terder, der Ableitung und der Fangeinrichtung am

Dach. Er wird vom Spengler oder von Blitzschutzfir-men verlegt.

Im Regelfall wird auf der Dachfläche ein maschen-förmiges Fangnetz aus einem verzinkten Runddrahtmit 10 mm Ø mit der maximalen Maschenweite von10 m x 20 m errichtet.

Der Draht wird entlang der Traufe, dem Ortgang unddem First und bei Dächern, die länger als 20 m sind,auch quer über die Dachfläche verlegt. Auffangspit-zen werden bei den beiden Giebeln und bei Dach-aufbauten vorgesehen, die höher als 0,3 m über dieMaschenebene hinausragen, mehr als 0,5 m vonder Fangeinrichtung entfernt sind oder mehr als1,0 m2 groß bzw. länger als 2 m sind.

Nenngröße Neigung Nenngröße Neigung 500 mm > 45° 800 mm > 20° 650 mm > 25° 1.000 mm > 15°

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DAS BEGRÜNTE DACH

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Während die Steinwolle durch Folien vor Feuchtig-keit geschützt werden muss, sieht die Dämmung mitXPS das so genannte Umkehrdach vor. In diesemFall liegt der Dämmstoff auf der Feuchtigkeitsab-dichtung und darauf folgt der weitere Aufbau mitKies oder Humus.

Foto:Austrotherm

Verfahren der AbdichtungSchweißverfahrenBitumen wird durch die Flamme geschmolzen undverbindet sich mit dem Untergrund.

GießverfahrenHeißbitumen wird vor der Rolle aufgegossen und dieBahn vollflächig verklebt.

BürstenstreichverfahrenHeißbitumen wird vor der Rolle ausgegossen undmit einem Besen oder Bürste verstrichen.

Einschwämmen von SchaumglasHeißbitumen wird auf den Untergrund gegossen undSchaumglas in die zähflüssige Masse gepresst.

Verklebung mit KaltkleberEin Kaltkleber wird streifenförmig aufgetragen, dannwird die Stoß- oder Nahtüberlappung der ersten La-ge Dachhaut 8 cm breit voll verklebt.

Abdichtungsbahnen aus EPDM-GummiFür begrünte Dächer und Flachdächer unter Kiesgibt es seit vielen Jahren eine bewährte, hochfesteund flexible Abdichtungsbahn aus EPDM-Gummi mitfolgenden Eigenschaften:● lange Lebensdauer● wirtschaftliche Lösung● chemisch sehr beständig● mechanisch hochfest● wurzelfest● vollständiges Recycling● flexibel bei Kälte

Die Abdichtungsbahn ist sowohl beim Neubau alsauch bei Dachsanierungen einsetzbar. Dank der ho-hen Flexibilität können auch komplizierte Dachde-tails einfach ausgeführt werden.

Gartendach Intensivbegrünung –Dachterrasse

Das intensiv begrünte Gartendach ist eine vollwerti-ge, voll nutzbare Grünanlage am Dach in dicht ver-bauten Gebieten. Das Gartendach ist als Garten oderals Freizeitanlage sowie als Spielplatz, Terrasse,Parkanlage usw. nutzbar. Wartung, Pflege und Be-wässerung ist wie bei herkömmlichen Gartenanla-gen erforderlich.

Schichtaufbau:Wuchshöhe kleiner Bäume über 500 cmSpeicher- und Dränschicht bis 20 cmSubstratschicht über 30 cmDämmstoffdicke min. 20 cmGesamtschichtstärke ca. 70 cmmöglicher Wasservorrat ca. 170 l/m2

Gewicht pro m2 über 350 kg/m2

Reduzierte Intensivbegrünung

Die reduzierte Intensivbegrünung ist für Dächer ge-dacht, auf denen aus Gewichts- oder Kostengründenkein aufwändiges Gartendach ausgeführt werdenkann, aber dennoch Kleinsträucher gepflanzt wer-den sollen.

Die Begrünung kann mit Gräsern und Sträuchern er-folgen, die eine rasche Bodendeckung erreichen,aber nur geringe Ansprüche an Standort und Pflegestellen. Eine möglichst automatische Zusatzbewäs-serung ist vorzusehen.

Grafik: Knauf Insulation

Schichtaufbau:Wuchshöhe Kleinsträucher bis 100 cmSpeicher- und Dränschicht bis 10 cmSubstratschicht 20 cmDämmstoffdicke min. 20 cmGesamtschichtstärke ca. 50 cmmöglicher Wasservorrat ca. 90 l/m2

Gewicht pro m2 ca. 300–400 kg/m2

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Dachböden stellten einst lediglich nicht mehrdar als den durch die Dachkonstruktion entstan-denen Raum. Genutzt wurde er praktisch nicht,er diente als Lagerraum, als Trockenraum für dieWäsche oder als Notunterkunft. Erst in den ver-gangenen Jahrzehnten haben Bauherren denReiz eines zum Wohnraum ausgebauten Dachbo-dens erkannt. Nicht nur im Einfamilienhaus,auch in den Gründerzeithäusern steckt viel Po-tenzial. Allein in Wien könnten noch 80.000 neueDachgeschoßwohnungen entstehen. Die Indus-trie bietet heute zahlreiche speziell für denDachbodenausbau entwickelte Produkte an.

Bausubstanz prüfen beim Dachbodenausbau

Ein Dachbodenausbau beginnt mit der Prüfung derBausubstanz. Faktoren wie die Tragkraft der Kon-struktion haben beim Dachbodenausbau Einfluss aufdie Wahl der Ausbau-Materialien. Ein Dachausbaumuss wind- und luftdicht sein, Wärmeschutz bieten,Wärme speichern, gegen Feuchtigkeit resistent blei-ben und mit Schall- und Brandschutz versehen sein.

Am Dachboden herrscht Wohlfühl-Atmosphäre,wenn das Raumklima passt. Der Dachboden ist je-doch besonders exponiert. Brütende Hitze im Som-mer, eisige Temperaturen im Winter und Wind zu al-len Jahreszeiten sind stark zu spüren, wenn dieWärmedämmung und Speichermasse der Baukon-struktion nicht ausreichend ist. Die Mehrkostenbeim Dachbodenausbau für die Verwendung einerhöheren Dicke eines Dämmstoffes sind im Vergleichzur Energiekosten-Ersparnis gering.

Dachbodendämmung

Speziell beim Dachgeschoßausbau sind Fehler oderEinsparungen an der falschen Stelle im Nachhineinnur mit sehr hohem Kosten- und Arbeitsaufwand zubeheben.

Darauf kommt es beim Wohnen im Dachgeschoß an:● Angenehmes Raumklima● Sommerlicher Wärmeschutz● Hohe Behaglichkeit● Ausgezeichnete Wärmedämmung● effizienter Brandschutz

● hervorragender Schallschutz● Einfache Verarbeitung

Damit die Wärmedämmung optimal funktionierenkann, muss auch die Luft- und Winddichtheit imSteildach gewährleistet sein. Denn schon kleinsteFugen und Ritzen in der Gebäudehülle führen zuEnergieverlusten, Schallbrücken sowie Bauschädendurch Feuchte.

Es gibt mehrere Arten, die Dachkonstruktion zudämmen:● Die Zwischensparrendämmung● Die Untersparrendämmung● Die Aufsparrendämmung● Die Vollsparrendämmung

ZwischensparrendämmungDie einfachste und gängigste Methode zur Däm-mung des Daches ist ideal für Heimwerker. An Werk-zeug werden lediglich ein Maßstab und ein Messerfür den Dämmstoff benötigt - und die Montage derWärmedämmung ist einfach.

Eine Unterspannbahn trennt Dämmmaterial undDachziegel. Der Dämmstoff füllt die Zwischenräumeder Sparren voll aus. Auf der Raumseite der Däm-mung wird eine Dampfbremse angebracht, um Tau-wasserbildung im Dach durch eindringende Raum-feuchte zu unterbinden. Dann folgt der Innenbereichbeim Dachbodenausbau.

UntersparrendämmungDiese unkomplizierte Methode saniert alte Dachaus-bauten mit Minimal-Wärmedämmung. Innenseitigwird nach der Zwischensparrendämmung eine zwei-te, wirksame Lage mit Dämmstoff angebracht. Hierzuwird im rechten Winkel zu den Sparren eine Lattungmontiert. Der Zwischenraum der Latten wird mitKlemmfilz, Hanf, Holzweichfaser usw. ausgefüllt.Dann folgt der Innenausbau.

Unser Tipp!

Vor Sommerhitze schützt nicht die Wärme -dämmung, sondern die Speichermasse der

Bauteile. Achten Sie darum auf außenliegende Beschattung von Dachflächenfenstern, Lüftungs-

möglichkeiten in der Nacht und die Wärme -speicherfähigkeit der Bauteile.

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DACHBODENAUSBAU

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Verwendete Acrobat Distiller 8.0/8.1 Joboptions
Dieser Report wurde mit Hilfe der Adobe Acrobat Distiller Erweiterung "Distiller Secrets v4.0.0" der IMPRESSED GmbH erstellt.Registrierte Kunden können diese Startup-Datei für die Distiller Versionen 8.0/8.1 kostenlos unter http://www.impressed.de/DistillerSecrets herunterladen.ALLGEMEIN ----------------------------------------Beschreibung: Dateioptionen: Kompatibilität: PDF 1.3 Komprimierung auf Objektebene: Aus Seiten automatisch drehen: Aus Bund: Links Auflösung: 1200 dpi Alle Seiten Piktogramme einbetten: Nein Für schnelle Web-Anzeige optimieren: NeinPapierformat: Breite: 240.002 Höhe: 327.002 mmKOMPRIMIERUNG ------------------------------------Farbbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 300 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 450 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalGraustufenbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 300 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 450 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalSchwarzweißbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: CCITT Gruppe 4 Mit Graustufen glätten: AusRichtlinien: Richtlinien für Farbbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinien für Graustufenbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinen für monochrome Bilder Bei Bildauflösung unter: 1200 ppi (Pixel pro Zoll) IgnorierenFONTS --------------------------------------------Alle Schriften einbetten: JaUntergruppen aller eingebetteten Schriften: NeinWenn Einbetten fehlschlägt: AbbrechenEinbetten: Schrift immer einbetten: [ ] Schrift nie einbetten: [ ]FARBE --------------------------------------------Farbmanagement: Einstellungsdatei: None Farbmanagement: Farbe nicht ändern Wiedergabemethode: StandardGeräteabhängige Daten: Unterfarbreduktion und Schwarzaufbau beibehalten: Ja Transferfunktionen: Anwenden Rastereinstellungen beibehalten: NeinERWEITERT ----------------------------------------Optionen: Überschreiben der Adobe PDF-Einstellungen durch PostScript zulassen: Nein PostScript XObjects zulassen: Nein Farbverläufe in Smooth Shades konvertieren: Ja Geglättene Linien in Kurven konvertieren: Ja (Grenzwert für Glättung: 0.1) Level 2 copypage-Semantik beibehalten: Ja Einstellungen für Überdrucken beibehalten: Ja Überdruckstandard ist nicht Null: Ja Adobe PDF-Einstellungen in PDF-Datei speichern: Ja Ursprüngliche JPEG-Bilder wenn möglich in PDF speichern: Ja Portable Job Ticket in PDF-Datei speichern: Ja Prologue.ps und Epilogue.ps verwenden: Nein JDF-Datei (Job Definition Format) erstellen: Nein(DSC) Document Structuring Conventions: DSC-Kommentare verarbeiten: Ja DSC-Warnungen protokollieren: Nein EPS-Info von DSC beibehalten: Ja OPI-Kommentare beibehalten: Nein Dokumentinfo von DSC beibehalten: Ja Für EPS-Dateien Seitengröße ändern und Grafiken zentrieren: JaSTANDARDS ----------------------------------------Standards - Berichterstellung und Kompatibilität: Kompatibilitätsstandard: OhneANDERE -------------------------------------------Distiller-Kern Version: 8000ZIP-Komprimierung verwenden: JaASCII-Format: NeinText und Vektorgrafiken komprimieren: JaMinimale Bittiefe für Farbbild Downsampling: 1Minimale Bittiefe für Graustufenbild Downsampling: 2Farbbilder glätten: NeinGraustufenbilder glätten: NeinFarbbilder beschneiden: JaGraustufenbilder beschneiden: JaSchwarzweißbilder beschneiden: JaBilder (< 257 Farben) in indizierten Farbraum konvertieren: JaBildspeicher: 524288 ByteOptimierungen deaktivieren: 0Transparenz zulassen: NeinICC-Profil Kommentare parsen: JasRGB Arbeitsfarbraum: sRGB IEC61966-2.1DSC-Berichtstufe: 0Flatness-Werte beibehalten: JaGrenzwert für künstlichen Halbfettstil: 1.0RGB-Repräsentation als verlustfrei betrachten: NeinOptionen für relative Pfade zulassen: NeinIntern: Alle Bilddaten ignorieren: NeinIntern: Optimierungen deaktivieren: 0Intern: Benutzerdefiniertes Einheitensystem verwenden: 0Intern: Pfad-Optimierung deaktivieren: NeinENDE DES REPORTS ---------------------------------Die "Distiller Secrets" Startup-Datei ist eine Entwicklung derIMPRESSED GmbHBahrenfelder Chaussee 4922761 Hamburg, GermanyTel. +49 40 897189-0Fax +49 40 897189-71Email: [email protected]: www.impressed.de
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Aufsparrendämmung

Für die Aufsparren- bzw. Übersparrendämmung wirdbeim Dachbodenausbau eine Schicht aus geeigne-ten Wärmedämmelementen über die Sparren ver-legt. Sie legt einen warmen Mantel über den Dach-boden und verhindert dadurch jegliche Wärmebrü-cken. Ein Vorteil dieser Aufsparrendämmung ist un-ter anderem die mögliche Sichtbarkeit der Sparrenbeim Dachbodenausbau oder der Raumgewinndurch den Entfall der Zwischen- und/oder Unter-sparrendämmung.

Diese Technik kommt in Frage, wenn das Dachkomplett neu gedeckt wird. Dann folgt der Innenbe-reich beim Dachbodenausbau.

Aufsparrendämmung hoch belastbar

Bei dieser Lösung wird zuerst eine Dampfsperre aufdie Holzschalung verlegt. Darauf folgt eine 16 cm di-cke, hoch verdichtete Steinwolle-Dämmplatte. Aufdie erste Schicht wird eine zweite Lage mit einer

10 cm dicken, hoch verdichteten Steinwolle verlegt.In Summe wird eine Dämmdicke von 26 cm und ein U-Wert von 0,15 W/m2K erreicht.

Die Konstruktion wird durch eine dauerhaft wind-dicht verklebte Schalungsbahn vor den Witterungs-einflüssen geschützt. Darauf folgt die Verlegung derKonterlatten, Dachlatten und zum Schluss der Dach-ziegel.

Grafik: Rockwool

Aufbau von innen nach außen:● Sparren, das Holz muss trocken sein ● Holzschalung, 24 mm dick

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NATÜRLICHE KLIMAANLAGE FÜR DACHGESCHOSS- UND INNENAUSBAUWohlfühlklima unterm Dach schafft speziell bei sommerlichenTemperaturen die neue „Wohlfühl-Dämmplatte“ Heraklith BM-Wvon Knauf Insulation. Das Naturprodukt aus Holzwolle entsprichtdem Bautrend der Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung.

Sommerlicher Hitzeschutz für mehr Wohnqualität unterm DachBedingt durch ihre leichte Bauweise haben Dachgeschoßemeist zu wenig speicherwirksame Masse, um einen vernünfti-gen Hitzeschutz zu bieten. Heraklith BM-W Platten vermindernden Wärmedurchgang und eignen sich besonders gut für denDachbodenausbau, denn ihre Holzwollemasse bildet einenidealen Temperaturpuffer bei Sommerhitze. Schließlich hat die-se Dämmplatte die vorteilhafte Eigenschaft, dieTemperatur-wanderung durch dieDachkonstruktion bis in die kühlerenNachtstunden zu verzögern (Phasenverschiebung).Teure Kühlenergie kann somit ganz einfach gespart werden.Aber die Heraklith BM-W verhindert nicht nur eine Überwär-mung an heißen Tagen, sondern auch ein zu rasches Abkühlenin der kalten Jahreszeit. Mit dieser natürlichen Klimaanlage istbehaglichesWohnen selbst im Dachgeschoss Sommer wieWinter gesichert.

Bequem: spachtelfertige OberflächeDiese neue, kompakte Dämmlösung ermöglicht die einfacheund rasche Verarbeitung. Als äußerst praktisch erweist sich diespachtelfertige Oberfläche der Heraklith BM-W. Die umlaufendeHinterschneidung der Dämmplatte erlaubt die Einbettung desBewehrungsstreifens in die Spachtelmasse. Die handlichen Ab-maße von 50 x 125 cm machen die Montage kinderleicht.

Der Blaue Engel für gesunde Baustoffe

Das Naturprodukt Heraklith BM-W besteht ausschließlich ausheimischen Rohstoffen: Holzwolle, Wasser und Magnesit vonder Millstätter Alpe, Kärnten. Zusätzlich zum IBU-Zeichen vomInstitut für Bauen und Umwelt wurde die natürliche und nach-haltige Dämmlösung erst kürzlich mit der international aner-kannten Umweltschutzauszeichnung „Der Blaue Engel“ be-lohnt, das Gütesiegel für Produkte, die unter Einsatz von um-weltverträglichen Werkstoffen und Materialien hergestellt wer-den, aus gesundheitlicher Sicht unbedenklich sind und keineSchadstoffe enthalten.

e100 cm

DachschrägeDachlattungBelüftungsquerschnitt / KonterlattungKnauf Insulation LDS 0.04VollschalungKlemmplatte KP 035 oderZwischensparren-Dämmrolle UNIFIT TI 135 UAufdoppelungKnauf Insulation EtaPlusStreuschalungHeraklith BM-W 50 mmSpachtelung

KniestockAußenputzTektalan A2-E-21-FassadendämmsystemMauerwerkInnenputz

Heraklith EPV-A 25 mmSparschalungKlemmplatte KP 035 oderZwischensparren-Dämmrolle UNIFIT TI 135 UAufdoppelungKnauf Insulation EtaPlusStreuschalungHeraklith BM-W 50 mmSpachtelung

Kehlbalkendecke

Ab

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● Dampfsperre, luftdicht verklebt● Hoch verdichtete Dämmplatte aus Steinwolle● Dampfdiffusionsoffene und regensichere Scha-

lungsbahn, winddicht verklebt● Konterlattung durch den Dämmstoff mit Doppel-

gewindeschrauben (TWIN DU von SFS intec) indie Sparren verschraubt

● Dachlatten● Dachziegel

Kombidämmung hoch belastbar

Grafik: Knauf Insulation

Wem die Vollsparrendämmung innen zu wenig ist,der kann diese mit einer Aufsparrendämmung außenkombinieren. Insbesondere wird man diese Kon-struktion bei der Sanierung von alten Dachstühlenwählen, wenn die Raumhöhe auf Grund der heuteüblichen Dämmstoffstärken von 30 cm und mehr zuniedrig werden würde.

Aufbau von innen nach außen:● Holzwolleplatte (magnesitgebunden)● Dampfbremse feuchtevariabel, luftdicht verklebt● Klemmplatte, Dicke je nach Sparrenhöhe ● Holzschalung● Hoch verdichtete Dämmplatte aus Steinwolle● Dampfdiffusionsoffene und regensichere Scha-

lungsbahn, winddicht verklebt● Konterlattung durch den Dämmstoff mit Doppel-

gewindeschrauben (TWIN DU von SFS intec) indie Sparren verschraubt

● Ziegellatten● Dachziegel

Vorteile der Beplankung mit Holzwolleplatte(magnesitgebunden):● Angenehmes Raumklima● Sommerlicher Wärmeschutz● Feuchteregulierende Wirkung● Ideale Installationsebene● Optimale Spachtel- oder Putzfläche

Aufsparrendämmung mit EPS

Zur Erfüllung der Brandschutzauflagen hat derHausbauer, wenn er sich für diesen Dämmstoff ent-scheidet, zwei Möglichkeiten. Die erste ist die Verle-gung von 40 mm dicken Nut- und Feder-Brettern,die REI 30 erfüllen. Die andere Möglichkeit bestehtdarin, mit Brandschutzplatten kaschierte EPS-Dämmplatten zu verlegen.

Zur Vermeidung von Wärmebrücken und aus stati-schen Gründen werden diese Dämmplatten allseitigmit Nut- und Feder-Verbindung ausgerüstet. Zum Er-reichen eines Niedrigenergie- und Sonnenhaus -niveaus werden 20 cm, und für das Passivhaus35 cm Dämmstoffdicke empfohlen.

Foto: Austrotherm

Vollsparrendämmung

In den letzten Jahren haben sich die Materialien unddas Bauen mit Holz, sowie damit verbunden die ge-samte Konstruktion auch beim Dachausbau gravie-rend verändert.

Jahrzehntelang war es üblich, auf der Holzschalungeine Schalungsbahn aus Bitumen zu verlegen undzwei Hinterlüftungsebenen, eine über dem Dämm-stoff und eine zweite über der Bitumenbahn vorzu-sehen. Diese Hinterlüftungen waren unbedingt erfor-derlich, damit die Feuchtigkeit sowohl aus der Wär-medämmung als auch aus den Holzlatten austrock-nen konnte.

Heute hat sich aufgrund der Vorteile der winddich-ten, nach außen dampfdiffusionsoffenen Vollspar-rendämmung diese Konstruktion unter Verwendungmoderner Hightech-Folien als die wirkungsvollstedurchgesetzt.

Dachstühle werden zum überwiegenden Teil in Holzausgeführt. Daher sind beim Dachausbau die Regelnder Holzbauweise zu beachten.

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Sehr oft werden heute komplett im Werk vorgefer-tigte Dachelemente auf der Baustelle nur mehr aufdie oberste Decke gehoben und montiert.

Folgende Punkte sind bei einer richtig ausgeführtenVollsparrendämmung zu beachten, damit die Regelnder Bauphysik eingehalten werden und der baulicheHolzschutz ohne Chemie ermöglicht wird:● Bau der Dachstuhlelemente im Werk unter Ein-

satz von Konstruktionsvollholz mit nur 12% +/–3% Feuchtigkeitsgehalt

● Dampfdiffusionsoffene, aber wind- und regensi-chere Schalungsbahn außen auf einer Holzscha-lung

● Dicht gestoßener, zwischen den Sparren gut ge-klemmter, diffusionsoffener, nicht hygroskopi-scher Dämmstoff

● Raumseitig montierte Dampfbremse, die bei al-len Überlappungsstößen und gegen alle Böden,Decken, Durchbrüche, Fenster, Türen, Wändeusw. dauerhaft luftdicht verklebt wird

● Diese Dampfbremse darf nicht durch Steckdo-sen, Elektroleitungen und andere Installationendurchbrochen werden, die Installationen solltendaher in einem eigenen, raumseitig angeordne-ten Installationselement außerhalb der Dampf-bremse laufen.

Steinwolle-Klemmplatten

Eine Möglichkeit einer rationellen Dämmung sindSteinwolleplatten, die in ein Sparrenfeld eingebautwerden. Zur Verlegung der Platten, die eine Roh-dichte von ca. 30 kg/m3 aufweisen, werden die Plat-ten mit ca. 2 cm Übermaß zugeschnitten und dichtgestoßen zwischen die Sparren geklemmt. Die Mon-tage wird dadurch noch einfacher und schneller.

Der zweite Vorteil der Steinwolle liegt im Material.Dadurch kann mit einer 19 mm dicken Nut und Fe-der-Holzschalung eine Brandwiderstandsdauer von30 – 60 Minuten (REI 30, REI 60) erreicht werden.

Soll der Dachausbau innen mit Holz beplankt wer-den, so benötigt man bei Steinwolle keine doppelteBeplankung mit Brandschutzplatten.

Ein entsprechendes Prüfzeugnis sollte vom Dämm-stoffhersteller zwecks Vorlage bei der Baubehördeangefordert werden.

Aufbau der Vollsparrendämmung

Die obenstehende Abbildung zeigt den Aufbau einerVollsparrendämmung, bei dem die Dämmstoffdickebeider Lagen zusammen 30 cm beträgt, damit manauf einen U-Wert von 0,15 W/m2K für das Niedrig-energie- und Sonnenhaus kommt.

Beim Passivhaus sind sogar 45 cm Dämmstoff undein U-Wert von 0,10 W/m2K erforderlich.

Auf der verlegten Holzschalung liegt die dampfdiffu-sionsoffene und regensichere Schalungsbahn, innenliegt der Dämmstoff in zwei Lagen. Die Dämmstoff-dicke zwischen den Sparren sollte 20 cm in einembetragen, die zweite Lage ist mindestens 10cmdick.

Innen liegt die gegenüber Boden, Wand, Decke undFenster luftdicht verlegte Dampfbremse. Die gesam-te Konstruktion wird zum Abschluss mit Holz, Gips-karton-, Gipsfaser, Holzwolleleichtbau-Platten oderanderen Brandschutzplatten beplankt, damit dieFeuerwiderstandsklassen REI 30 bis REI 90 erreichtwerden.

Grafik: Knauf Insulation

Vollsparrendämmung mit Schwingbügel

Der Dachausbau in der Schwingbügeltechnik bringtfolgende Vorteile:● Die Wärmebrücken werden kleiner ● die Schallübertragung wird reduziert ● eine ebene Wand kann leichter hergestellt wer-

den ● der Dachausbau ist schneller erledigt● und wird damit kostengünstiger

Anstelle der C-Profile können auch gehobelte Holz-latten verwendet werden. Die Befestigung derDampfbremse mit Hilfe von doppelseitigen Klebe-bändern und der Beplankung mit Schrauben bleibtgleich.

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Als Dämmstoff sind folgende Materialien möglich,die bereits im Kapitel „Wärmedämmung“ behandeltsind:● Flachs und Hanf● Glaswolle mit Polyestervlies● Schafwolle● Steinwolle● EPS-Platten ● Einblas-Zellulosedämmung

(Zellulose und Glaswolle)● Holzweichfaserdämmplatten

Ein in den vergangenen Jahren beliebt gewordenerDämmstoff ist die Einblas-Dämmung.

Fotos: Clima Super

Materialspezifische Eigenschaften:● niedriger Primärenergieaufwand bei der Herstel-

lung● Rohdichte der Zellulose je nach Dicke und Dach-

neigung 45-60 kg/m3

● fugenloser, verschnittfreier Einbau● hoher Strömungswiderstand, guter Schallschutz● Garantie durch geschulte Einblasbetriebe

Dachausbau im Althaus ohne Unterdach

Nach dem Verlegen eines 5/8 cm Staffelholzes, dasbeim Dämmen das Verschließen der Überlüftungs-

ebene unter dem Dachziegel verhindert, wird einedampfdiffusionsoffene, aber wind- und regendichteBahn von Sparren zu Sparren gespannt und mit ei-ner Dachlatte 3/5 cm befestigt. Diese Bahn mussentweder über die Mauerbank geführt werden oderam Rand der Mauerbank innen in eine Regenrinnemünden, damit Schlagregen, Flugschnee oder einKondensat sicher abgeleitet wird.

Damit 24 bis 30 cm Dämmung aufgebracht werdenkönnen, ist die Aufdopplung der Sparren zu empfeh-len.

Grafik: Knauf Insulation

Ausbau eines dampfdiffusionsdichten Daches

Wurde, wie bislang üblich, eine Bitumenbahn mit ei-nem sd-Wert von etwa 30 m auf die Holzschalungverlegt, so muss bei der Vollsparrendämmung ge-mäß ÖNORM eine noch dichtere Dampfsperre miteinem sd-Wert von mindestens 90 m verlegt wer-den. Ideal ist eine am Markt angebotene Dampfsper-re, die einen sd-Wert von 120 m aufweist und daherin nur einem Arbeitsgang verlegt werden kann. Die-se Dampfsperre verhindert in besonders hohemMasse, dass Feuchtigkeit vom Wohnbereich in denDachausbau gelangen kann.

Grafik: Knauf Insulation

Empfehlenswerter ist jedoch meist ein dampfdiffusi-onsoffener Dachaufbau mit einer feuchtevariablen

EtaPlus

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EtaPlus

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Dampfbremse als Luftdichtigkeitsebene auf der war-men Rauminnenseite. Wurde die Dampfbremseüberall, auch im Randbereich am Boden, zur Wandund gegen die Decke sowie bei allen Fenstern dau-erhaft luftdicht verklebt, kann die feuchtevariableDampfbremse ihre Aufgabe in der Dachschräge er-füllen.

Dachdämmung im Althaus von außen

Wurde das Dach vor vielen Jahren ausgebaut, abernicht gedämmt, gibt es die Möglichkeit der nach-träglichen Dämmung von außen, wenn die Dachzie-gel teilweise oder ganz erneuert werden müssen.Die Arbeitsschritte im Detail sind:1. Dachdeckung wird entfernt.2. Erforderliche Dampfbremse wird von außen ein-

gelegt und luftdicht verklebt.3. Dämmstoffplatten werden zwischen die Sparren

eingelegt, seitlich gut geklemmt und aneinanderdicht gestoßen

4. Anschließend wird die eingelegte Wärmedäm-mung mit einer dampfdiffusionsoffenen und re-gensicheren Schalungsbahn, die von Sparren zuSparren gespannt und winddicht verklebt wird,geschützt.

5. Zum Schluss werden neue Konter- und Ziegellat-ten montiert und die neuen und/oder alten Dach-ziegel eingehängt.

Dämmung der obersten Geschoßdecke

Bei nicht gedämmten Altbauten können die Wärme-verluste durch die oberste Geschoßdecke bis zu30 % betragen. Gerade hier rechnet sich eine dickeDämmung sehr rasch.

Dachbodendämmung mit Ver-bundelementen aus Mineralwolle

Grafik: Knauf Insulation

Die Verbundelemente bestehen aus Holzwolle-Po-renverschlussplatten und hochverdichteter, nichtbrennbarer Steinwolle. Diese werden einfach auf dieRohdecke aufgelegt und sind sofort begehbar.

Achtung:Nicht auf die Dampfbremse auf der Decke, die lückenlos verklebt werden muss, vergessen!

Dachbodendämmung mit Zellulosedämmung

Besonders schwer zugängliche und schliefbareDachhohlräume können mit Zellulose fugenfrei ge-dämmt werden. Durch Besprühen mit Wasser wirddie Dämmung gegen Verwehung gesichert.

Empfohlene Dämmdicke: 30 - 40cm

Foto: Clima Super

Dachbodendämmung mit EPS W20-PLUS

Foto: Austrotherm

Wenn das Dachgeschoß nicht ausgebaut wird, ist ei-ne perfekte Dämmung der obersten Geschoßdeckenotwendig. Besonders bei engen Platzverhältnissenmacht sich die verbesserte Dämmwirkung der EPS®

W 20-PLUS bezahlt (λn = 0,031 W/m2K). Dadurch istdiese Weiterentwicklung perfekt für Niedrigenergie-,Sonnen- und Passivhaus geeignet.

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Trockenestrich

Als einfache und saubere Lösung für den Boden ei-nes ausgebauten Dachbodens empfiehlt sich dieVerlegung eines Trockenestrichs. Auf die im Dachbo-den meist vorhandene und ergänzte Schüttung wer-den Gipsfaserplatten, die 2 x 10 oder 2 x 12,5 mmdick sind und werkseits um 50 mm versetzt verklebtsind, verlegt und beim Überlappungsstoß miteinan-der fest verklebt. Diese Platten, die als Trockene-strich-Fertigelemente erhältlich sind, werden mitTrittschalldämmplatten aus Weichholzfaser, Mineral-wolle oder EPS überdeckt.

Dachgaupen

Eine Dachgaupe, kurz Gaupe, oder auch Gaube, istein Dachaufbau im geneigten Dach eines Gebäudes.Die Dachgaupe dient zur Belichtung und Belüftungder Dachräume. Zu diesem Zweck können in denGaupen senkrechte Fenster eingebaut werden.Gleichzeitig vergrößert eine Gaupe den nutzbarenRaum im Dachgeschoß.

Dachgaupen besitzen im Allgemeinen ein Gaupen-dach und einen Giebel, angelehnt an die Form desHauptdaches, also zum Beispiel ein Satteldach oderein Walmdach mit einem Dachfirst und zwei waag-rechten, seitlichen Dachtraufen. Man spricht dannauch von Satteldachgaupen oder Walmdachgaupen.

Sonderformen:Schleppgaupe: Die Stirnseite ist ein Rechteck, dieDachfläche ein Pultdach mit einer geringeren Nei-gung als das Hauptdach, die Gaupenwangen sindDreiecke, in denen es keinen rechten Winkel gibt.

Fledermausgaupe (vereinzelt auch als Froschmaul-gaupe oder Ochsenauge bezeichnet): Die Oberkanteder Stirnseite bildet eine geschwungene Form, ähn-lich einer Sinus-Kurve, es gibt keine Gaupenwangen.

Spitzgaupe (auch Dreiecksgaupe): Die Stirnseite istein Dreieck, die Dachfläche ist ein Satteldach, esgibt keine Gaupenwangen.

Rundgaupe: Die Stirnseite ist oben halbrund be-grenzt, die Dachfläche ist ein Tonnendach, es gibtnicht in jedem Fall Gaupenwangen.

Dachflächenfenster

Als konstruktive weniger aufwändige Alternative zurDachgaupe bietet sich das Dachflächenfenster an,

das in der Dachfläche liegt und in der Regel über ei-nen Schwingmechanismus (horizontal in der Mittedes Fensterrahmens) oder einen Klapp-Schwingme-chanismus (am oberen Ende des Rahmens) geöffnetwerden kann. Auch Ausstiegsfenster sind erhältlich,die wie konventionelle Fenster seitlich aufklappen.

Dachflächenfenster haben den Vorteil, bis zu fünfmalso viel Tageslicht in den Raum zu lassen wie ein ver-tikales Gaupenfenster.

Im Lieferumfang von Dachflächenfenstern sind Ein-deckrahmen enthalten. Solche Fenster können in al-len Dächern eingebaut werden, unabhängig von derDachdeckung. Beim Einbau muss die außen liegen-de Dachfolie an den Rändern ganz exakt hochgezo-gen und angeschlossen werden. Wichtig ist auch,den oberen Anschluss auf der Rauminnenseite hori-zontal auszubilden, damit ein möglicher Wärmestauverhindert wird.

Lichtschutz

Der Lichtschutz ist auf der Innenseite der Dachflä-chenfenster angebracht. Man kann wählen zwischenFaltrollos, Stoffrollos oder Jalousien. Reflektierendeaußen liegende Netzmarkisen und Außenrolllädenhalten die Sonnenstrahlung zum Teil ab und sorgenfür eine angenehme Raumtemperatur.

Als zusätzlichen Komfort bieten die Hersteller elek-trische Steuerungen an, mit deren Hilfe sowohl diehoch angebrachten Dachflächenfenster als auch alleZubehörteile, wie z.B. Außenrollläden, elektrisch ge-steuert werden können.

Tageslichtspot

Wer in einem ausgebauten Dachgeschoß das Son-nenlicht in das Innere eines Raumes bringen muss,der über keine direkte Verbindung nach außen ver-fügt, dem bieten die Hersteller von Dachflächenfens-tern seit kurzem mit dem Tageslichtspot die passen-de Lösung an. Dabei wird eine Kuppel im Eindeck-rahmen in die Dachfläche integriert. Über ein flexi-bles, lichtreflektierendes Rohr wird das Sonnenlichtzu einem durchsichtigen Diffuser geleitet, der in dieGipskartondecke eingebaut wird. Das Rohr lässt sicheinfach an verschiedene Konstruktionslösungen an-passen, was zu deutlichen Zeit- und Kostenerspar-nissen führt.

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10INNENAUSBAU

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Mit dem Innenausbau wird beim Verputzen und Be-tonieren des Estrichs sehr viel Nässe - über 1.000Liter Wasser bei einem durchschnittlichen Einfamili-enhaus - eingebracht. Vor dem Einzug muss dieseBaufeuchte aus dem Bauwerk verschwunden sein.

Dazu gibt es zwei Möglichkeiten:

Wird man mit den Arbeiten im Herbst fertig, sollteman im Haus über den Winter stark einheizen unddie Baufeuchte mit dieser Wärme aus dem unver-putzten Ziegel ins Freie drängen.

In diesem Fall darf die Außenfassade jedoch nochnicht aufgebracht sein, da sie die Feuchtigkeit amAustritt aus dem Mauerwerk ins Freie behindernkönnte. Die Fassade wird erst im Frühjahr, wenn diegesamte Baufeuchte ausgetrocknet ist, ganz zumSchluss aufgebracht.

Hat man dazu keine Zeit oder wird man mit den Ar-beiten erst im Frühjahr fertig, dann kann man diese

Baufeuchte durch Kondensationsgeräte aus demMauerwerk nach innen entsorgen.

In dem Kapitel werden folgende Punkte behandelt:● Innenputz● Estrich● Tapezieren● Ausmalen● Fliesen legen● Bodenbeläge● Trockenbau● Massive Innenwände

INNENAUSBAU

Der Innenputz hat den Zweck, Unebenheiten aus-zugleichen und stellt den Untergrund für Tapeten,Malerarbeiten, Fliesen usw. dar. Neben einer ebe-nen Oberfläche soll der Innenputz eine angeneh-me Wohn-Atmosphäre schaffen indem er mithilftdie Raumluftfeuchtigkeit zu regulieren.

Auf die Auswahl des Putzmaterials und vor allem aufdie Art der Verarbeitung hat insbesondere der Putz-grund maßgebenden Einfluss. Dieser soll ebenflä-chig, fest, tragfähig und formstabil, sauber, trocken,frei von Verunreinigungen, homogen, gleichmäßigsaugend, nicht wasserabweisend, frei von schädli-chen Ausblühungen sein und eine Temperatur über+5° C haben. Die Prüfung des Putzgrundes erfolgtvom Fachmann nach Augenschein, Wisch-, Kratz-und Benetzungsprobe.

Vor Beginn der Putzarbeiten müssen alle Installati-onsarbeiten abgeschlossen und die Fensterbretterversetzt sein.

Putzsorten

Kalk-Zementputz und Kalkputz

Kalk-Zementputz ist ein Wand- und Deckenputz mithoher Festigkeit und Abriebfestigkeit, der insbeson-dere in Feuchträumen wie Badezimmer, Küche,Waschküche, Keller, Garage aber auch im Treppen-haus eingesetzt wird.

INNENPUTZ

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Unsere Buchtipps!

Handbuch Innenarchitektur 2013/14

ISBN 978-3-7667-2014-6

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Verwendete Acrobat Distiller 8.0/8.1 Joboptions
Dieser Report wurde mit Hilfe der Adobe Acrobat Distiller Erweiterung "Distiller Secrets v4.0.0" der IMPRESSED GmbH erstellt.Registrierte Kunden können diese Startup-Datei für die Distiller Versionen 8.0/8.1 kostenlos unter http://www.impressed.de/DistillerSecrets herunterladen.ALLGEMEIN ----------------------------------------Beschreibung: Dateioptionen: Kompatibilität: PDF 1.3 Komprimierung auf Objektebene: Aus Seiten automatisch drehen: Aus Bund: Links Auflösung: 1200 dpi Alle Seiten Piktogramme einbetten: Nein Für schnelle Web-Anzeige optimieren: NeinPapierformat: Breite: 240.002 Höhe: 327.002 mmKOMPRIMIERUNG ------------------------------------Farbbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 300 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 450 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalGraustufenbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 300 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 450 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalSchwarzweißbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: CCITT Gruppe 4 Mit Graustufen glätten: AusRichtlinien: Richtlinien für Farbbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinien für Graustufenbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinen für monochrome Bilder Bei Bildauflösung unter: 1200 ppi (Pixel pro Zoll) IgnorierenFONTS --------------------------------------------Alle Schriften einbetten: JaUntergruppen aller eingebetteten Schriften: NeinWenn Einbetten fehlschlägt: AbbrechenEinbetten: Schrift immer einbetten: [ ] Schrift nie einbetten: [ ]FARBE --------------------------------------------Farbmanagement: Einstellungsdatei: None Farbmanagement: Farbe nicht ändern Wiedergabemethode: StandardGeräteabhängige Daten: Unterfarbreduktion und Schwarzaufbau beibehalten: Ja Transferfunktionen: Anwenden Rastereinstellungen beibehalten: NeinERWEITERT ----------------------------------------Optionen: Überschreiben der Adobe PDF-Einstellungen durch PostScript zulassen: Nein PostScript XObjects zulassen: Nein Farbverläufe in Smooth Shades konvertieren: Ja Geglättene Linien in Kurven konvertieren: Ja (Grenzwert für Glättung: 0.1) Level 2 copypage-Semantik beibehalten: Ja Einstellungen für Überdrucken beibehalten: Ja Überdruckstandard ist nicht Null: Ja Adobe PDF-Einstellungen in PDF-Datei speichern: Ja Ursprüngliche JPEG-Bilder wenn möglich in PDF speichern: Ja Portable Job Ticket in PDF-Datei speichern: Ja Prologue.ps und Epilogue.ps verwenden: Nein JDF-Datei (Job Definition Format) erstellen: Nein(DSC) Document Structuring Conventions: DSC-Kommentare verarbeiten: Ja DSC-Warnungen protokollieren: Nein EPS-Info von DSC beibehalten: Ja OPI-Kommentare beibehalten: Nein Dokumentinfo von DSC beibehalten: Ja Für EPS-Dateien Seitengröße ändern und Grafiken zentrieren: JaSTANDARDS ----------------------------------------Standards - Berichterstellung und Kompatibilität: Kompatibilitätsstandard: OhneANDERE -------------------------------------------Distiller-Kern Version: 8000ZIP-Komprimierung verwenden: JaASCII-Format: NeinText und Vektorgrafiken komprimieren: JaMinimale Bittiefe für Farbbild Downsampling: 1Minimale Bittiefe für Graustufenbild Downsampling: 2Farbbilder glätten: NeinGraustufenbilder glätten: NeinFarbbilder beschneiden: JaGraustufenbilder beschneiden: JaSchwarzweißbilder beschneiden: JaBilder (< 257 Farben) in indizierten Farbraum konvertieren: JaBildspeicher: 524288 ByteOptimierungen deaktivieren: 0Transparenz zulassen: NeinICC-Profil Kommentare parsen: JasRGB Arbeitsfarbraum: sRGB IEC61966-2.1DSC-Berichtstufe: 0Flatness-Werte beibehalten: JaGrenzwert für künstlichen Halbfettstil: 1.0RGB-Repräsentation als verlustfrei betrachten: NeinOptionen für relative Pfade zulassen: NeinIntern: Alle Bilddaten ignorieren: NeinIntern: Optimierungen deaktivieren: 0Intern: Benutzerdefiniertes Einheitensystem verwenden: 0Intern: Pfad-Optimierung deaktivieren: NeinENDE DES REPORTS ---------------------------------Die "Distiller Secrets" Startup-Datei ist eine Entwicklung derIMPRESSED GmbHBahrenfelder Chaussee 4922761 Hamburg, GermanyTel. +49 40 897189-0Fax +49 40 897189-71Email: [email protected]: www.impressed.de
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Im Zuge des Trends zum biologischen Bauen kommtder Kalkputz bei den privaten Hausbauern heutewieder verstärkt zum Zuge. Wurde er früher auf derBaustelle gemischt, so werden heute meist nurmehr Werkfertigmörtel bzw. Werktrockenmörtel ver-wendet. Diese werden mit Maschinenputzgerätengleichmäßig, mindestens 15 mm dick, auf Wändeund Decken aufgetragen, geebnet, abgezogen undnach dem Ansteifen fein verrieben.

Gipsputz und Gips-Kalkputz

Gipsputz eignet sich als Wand- und Deckenputz fürsämtliche Innenräume, die nicht einer dauerndenFeuchtigkeitseinwirkung ausgesetzt sind. Gipsputzkann die Luftfeuchtigkeit, die sich auf seiner Ober-fläche niederschlägt in großem Maße aufnehmenund wieder abgeben. Nur gegen Spritzwasser undsehr hohe, andauernde Luftfeuchtigkeit ist Gipsputzempfindlich.

Fotos: Baumit

Gips-Kalkputz wird heute als Werktrockenmörtel mitMaschinenputzgeräten verarbeitet. Die Konsistenzwird vom Verarbeiter so eingestellt, dass der Putz ei-ne sehr gute Standfestigkeit hat, sich aber noch gutverarbeiten lässt.

Gipsputz und Gips-Kalkputz sind Einlagenputze. DiePutzdicke soll 10 mm betragen. Sind wegen großer

Unebenheiten mehrere Schichten erforderlich, mussman frisch in frisch arbeiten. Gipsputzflächen, aufdie Fliesen geklebt werden, dürfen nicht geglättetoder verrieben werden.

LehmputzDer klassische Lehmputz – diesen gibt es seit mehrals 7.000 Jahren – besteht aus Lehm, Sand undPflanzenfasern. Bis vor etwa 100 Jahren war derLehmputz auch in Österreich weit verbreitet, gerietaber dann in Vergessenheit.

Erst vor wenigen Jahren wurde Lehm wegen seinerbaubiologisch günstigen Wirkungen auf das Raum-klima als Innenputz wieder entdeckt. Er schafftdurch seine Fähigkeit, große Mengen an Luftfeuch-tigkeit rasch aufnehmen und abgeben zu können,ein gutes Raumklima.

Lehmproduktpalette Foto: Hock

Lehmputz kann auf alle üblichen Wandbaustoffeaufgebracht werden. Holzoberflächen müssen miteinem Putzträger überspannt werden.

Außenkanten, der Übergang zwischen unterschiedli-chen Putzuntergründen und Wandheizungen werdenmit Streifen aus Jute armiert. Es können jedoch auchTextilglasgitter und Kantenprofile verwendet werden.

Profile für den InnenputzPutzprofile lösen Problemanschlusspunkte technischeinwandfrei. Man unterscheidet zwischen Eckschutz-

Unser Tipp!

Reinigen Sie unbedingt sofort nach dem Putz-einsatz die verwendeten Werkzeuge sorgfältig,denn alter und abgebundener Putzmörtel lässt

sich nicht mehr entfernen.Unser Tipp!

Kalkputze regulieren das Raumklima in Hinblickauf Feuchte und Wasserdampf.

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schienen, Putzanschlussprofilen, Dehnungsfugenpro-filen und Putzleisten. Putzprofile bestehen aus:● sendzimirverzinktem Stahlblech● Leichtmetallblech mit Spezialbeschichtung● oder Edelstahlblech

Die Profile werden mit Mörtelpunkten befestigt. Jenach Putzmaterial wird entweder Gips (bei Gips-Putz) oder Ansetzmörtel (bei Kalk-Zement-Putz) ver-wendet. In Feucht- und Nassräumen darf kein Gips,sondern nur Kalk-Zement-Mörtel verwendet werden.Außerdem sollen in Nassräumen nur Profile ausEdelstahl eingesetzt werden.

Schwer anzubringende Profile können mit verzink-ten Stahlstiften angeheftet werden. Diese Nägelmüssen nach dem Erhärten des Ansetzmörtels undvor dem Verputzen wieder herausgezogen werden.

Putzträger und PutzbewehrungPutzträger aus Streckmetall, Drahtgewebe, Schilfrohr,magnesitgebundene Holzwolleleichtbauplatte (Hera-klith-Platte) usw. werden überall dort eingesetzt, wo

der Putz nicht direkt auf der Wand oder Decke aufge-bracht werden kann. Putzträger verleihen dem Putzdie notwendige Festigkeit und Steifigkeit als eigen-ständige Schale.● Putzträger als Konstruktionselement, wenn alte

Gebäude restauriert werden● Putzträger als Brücke, wenn Konstruktionen aus

Beton, Stahl oder Holz von einer Putzschichtüberdeckt werden sollen

Von Putzbewehrung oder Putzarmierung spricht mandann, wenn ein Gewebe in den Mörtel eingelegtbzw. eingearbeitet wird, damit etwaige Zugbean-spruchungen aufgenommen werden. Ziel ist einegeschlossene, rissfreie Putzfläche.

Zierprofile und RosettenAuch für den Innenbereich gibt es zahlreiche Zier-profile und Rosetten. Durch das umfangreiche Sorti-ment und deren unbegrenzte Kombinationsvielfaltgibt es praktisch keinen Gestaltungsbereich mehr,bei dem Zierprofile nicht eine dekorative Aufgabe er-füllen könnten. So sind weder dem Maler noch dem

BaumitKlimaProdukte

für ein natürliches Raumklima

90 Prozent unserer Zeit verbringen wir in Innenräumen. Die Qualität der Raumluft spielt daher eine wichtige Rolle für unsere Gesundheit: richtig temperiert und frei von Schadstoffen soll sie sein, nicht zu trocken und nicht zu feucht. Genau das schafft einer, über den man beim Bauen oft wenig nachdenkt – der richtige Putz.

Regulieren die Luftfeuchtigkeit Mineralisch und schadstoff frei Verbessern das Raumklima

Ideen mit Zukunft.

Gesundes Wohnen

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Bei den Estrichen für Wohnräume handelt es sichum einschichtige Unterkonstruktionen (vielfach Ze-mentestriche), die einen Teil der Fußbodenkonstruk-tion darstellen. Sie übernehmen nur eine Last vertei-lende, aber keine statische Funktion. Üblicherweisewerden die Estriche in der Festigkeitsklasse E 225mit einer Nenndicke von 5 cm für den normalenEstrich und von 7 cm für den Heiz estrich hergestellt.Es werden aber auch immer mehr Anhydrit- und Ze-ment-Fliesestriche eingesetzt.

Bevor mit den Vorbereitungsarbeiten begonnen wer-den kann, müssen alle Wände fein verputzt, die Roh-decken besenrein und zur Vermeidung schädlicherZugluft Fenster und Türen verschlossen sein. Außer-dem muss die Temperatur des Untergrundes undder Raumluft mindestens +5° C betragen.

Wenn die Vorbereitungsarbeiten erfolgreich abge-schlossen wurden, kann der Estrichhersteller mitseiner Arbeit beginnen.

Folgende Nebenleistungen müssen im Umfangdes vereinbarten Preises enthalten sein:● Mithilfe zur Erlangung der vorgeschriebenen Ge-

nehmigungen● Messungen für die Herstellung und Abrechnung

der eigenen Arbeiten● Prüfung der vorhandenen Waagrisse● Sicherung, Schutz und Nachbehandlung des

Estrichs innerhalb der ersten 7 Tage● Herstellung von Proben, soweit erforderlich● Verschließen aller Arbeitsfugen und Risse

Gesamthöhe diverser Fußbodenkonstruktionenbei 5 cm Estrichdicke

* Ohne Bodenbelag, ohne Ausgleichsschüttung

Aus der Tabelle ist ersichtlich, dass sich die Kon-struktionshöhen für Fußböden zwischen 14 bis45 cm (plus 1 bis 2 cm Bodenbelag) bewegen.

Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass die Stie-gen von fertiger Fußbodenoberkante zu fertiger Fuß-bodenoberkante geplant werden. Hat man im Erdge-schoß zuwenig an Konstruktionshöhe vorgesehen,so kann man die fehlende Dämmung an der Unter-seite der Kellerdecke vorsehen, sofern die lichte Hö-he des Kellers noch hoch genug ist. Bei allen ande-ren Decken ist dies jedoch nicht so leicht möglich.

Grafik: Knauf Insulation

Bauteil U-Wert Dämmstoff Fußboden W/m2K Dicke [cm] Höhe [cm]*

Oberste 0,20 20 25

Geschoßdecke 0,15 26 31 0,10 40 45

Zwischendecke 0,90 3,5 14 Fußbodenheizung 0,70 5,0 17

Wohnungen 0,40 10 20

Kellerdecke 0,30 14 24 Kellerfußboden 0,20 20 30 0,15 26 36

Unser Tipp!

Da die Herstellung von Estrichen zu den schwie-rigsten Arbeiten zählt, sollte dessen Verlegung

von einem Estrichhersteller oder einer Baufirmaerledigt werden.

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ESTRICH

handwerklich geschickten Bauherrn Grenzen bei derKreativität gesetzt.

Die Profile sind entweder aus Polystyrol (EPS) oderaus Polyurethan (PUR). Für beide gilt die FCKW-freieHerstellung mit folgenden Vorteilen:

● endlos extrudiert ohne Verjüngung am Ende● hohe Dichte, feine Oberfläche● formbeständig durch künstliche Alterung● rillenförmige Klebefläche zur besseren Haftung● Überarbeitung auch mit Glanzfarben möglich

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Waagriss

Nachdem die Rohdecken frei von Bauschutt (besen-rein) gemacht wurden, beginnen die Vorbereitungs-arbeiten für den Estrich mit der Herstellung einesdurchgehenden Waagrisses einen Meter über derfertigen Fußbodenoberkante.

Zementgebundene Ausgleichschüttung

Der Ausgleich von Unebenheiten auf der Rohdeckemuss unter dem Estrich mittels zementgebundenerSchüttung erfolgen. Das Ziel der Schüttung ist einegleichmäßige Stärke der Estrichplatte.

Achtung: Wird eine zementgebundene Schüttung aus Recycling EPS aufgebracht, so ist vom Hersteller einPrüfzeugnis über die Belastbarkeit anzufordern!

Die Ausgleichsschüttung sollte mindestens 5 kN/m2

(500 kg/m2) Belastbarkeit aufweisen und insbesonde-re unter einer Fußbodenheizung nicht zusammenge-drückt sein. Das heißt, dass mindestens 200 kg/m2 anZement und nur 80 Liter Wasser pro Kubikmeter Re-cycling EPS Schüttung verarbeitet werden sollte. DieAusgleichsschüttung soll über hohe Tragkraft verfü-gen, wird aber aufgrund des Zementes einenschlechten Dämmwert (λ = 0,07 W/mK) und eineschlechtere Trittschalldämmung haben.

Die Wärmedämmung sollte einem anderen, nicht ze-mentgebundenen Dämmstoff und die Trittschall-dämmung einer geeigneten Trittschalldämmplatte(möglichst geringe dynamische Steifigkeit) übertra-gen werden.

Achtung: Bauschutt darf nicht als Beschüttungsmaterial ver-wendet werden.Lose, also nicht gebundene, Schüttungen sind nichterlaubt.

Bautoleranzen

Zulässige Abweichungen ausgeführter Bauteile ge-genüber den in den Ausführungsplänen (Polier- undDetailplänen) bestimmten Maßen werden als Bauto-leranzen bezeichnet.

Die neue Fassung der DIN 18202 „Toleranzen imHochbau“ wurde im April 2013 veröffentlicht undlöst damit die alte Fassung von 2005 ab. Mit derneuen Norm wurde z. B. auf die zunehmenden Un-stimmigkeiten bei der praktischen Umsetzung undEinhaltung von Bautoleranzen reagiert. U. a. wurdendie Grenzwerte für Ebenheitsabweichungen bei De-cken und Bodenplatten neu aufgeteilt. Ebenso gibtes Festlegungen neuer Grundsätze der Prüfung vonPunkten, Linien, Flächen und Winkeln.

Winkelrandstreifen

Estriche und Bodenbeläge müssen zur Vermeidungder Übertragung von Trittschall lückenlos von denWänden mittels Winkelrandstreifen getrennt werden.Winkelrandstreifen haben den Vorteil, dass sie imGegensatz zu leichten Randstreifen beim Einbringendes Estrichs mit der Betonpumpe nicht hochschwimmen können.

Achtung:

Winkelrandstreifen müssen ca. 3 cm über die ge-plante Estrichoberkante herausragen und dürfenerst nach Verlegung des Bodenbelages abgeschnit-ten werden.

Winkelrandstreifen, z. B. aus Wellpappe oder PE-Schaum, müssen Wasser abweisend sein und eineDicke von 5 mm, bei Heizestrichen 10 mm, aufwei-sen. Auch Rohre müssen durch Manschetten vomEstrich getrennt werden.

Estrich und Dampfsperre

Auf jeder gebundenen Beschüttung sollte einedampfdicht verklebte Dampfsperre verlegt werden,

Unser Tipp!

Die Stärke der Beschüttung sollte mindestens5 cm betragen, um Toleranzen (Deckendurch-

biegung usw.) sowie die Einbettung von Installa-tionen zu gewährleisten.

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www.unserhaus.at 201

Unsere Buchtipps!

Taschenhandbuch MaßtoleranzenAktualisierte Auflage 2013

ISBN 978-3-920034-42-3

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damit keinerlei Feuchtigkeit vom darunter liegendenWohnraum in den Dämmstoff unter dem Estrich ein-dringen, dort kondensieren und Bauschäden anrich-ten kann.

Besonders wichtig ist die Verlegung dieser Dampf-sperre ganz besonders auf folgenden Decken:● Kellerdecke über dem Heizraum, der Waschkü-

che, Sauna, Schwimmbad usw.● Zwischendecke, wenn die Aussicht besteht, dass

später nur mehr ein Geschoß geheizt wird, wo-durch die Zwischendecke plötzlich zur oberstenGeschoßdecke wird

● Oberste Geschoßdecke vom Wohn- zum Kaltbe-reich unter dem nicht ausgebauten Dach

Trittschallschutz

Foto: Austrotherm

Die Trittschalldämmplatten können unter schwim-menden Estrichen und unter Fußbodenheizungenverlegt werden. Sie werden bei einer Zwischenge-schoßdecke (oberhalb und unterhalb beheizt) auf die

Dampfsperre über der Ausgleichsschüttung dichtgestoßen, voll aufliegend verlegt, wobei an denWänden Randstreifen lückenlos verlegt wurden. Beieiner Fußbodenheizung sollten nur hoch belastbareTrittschalldämmplatten verlegt werden.

Zementestrich herstellen

Auf dem Dämmstoff bzw. der Trittschalldämmplattesollte eine Dampfbremse mit verklebten Stößen ver-legt werden, damit die Zementschlämme nicht inden Dämmstoff eindringen kann.Wenn die Arbeitenbeendet wurden, kann der Estrichhersteller mit demEinbringen des Zementestrichs beginnen.

Neben den normalen Zementestrichen werden heuteauch immer mehr Zement-Fließestriche eingesetzt,die sich selbst nivellieren.

Der Zementestrich wird mit einer Pumpe einge-bracht und anschließend von Hand oder maschinellgeglättet.

Bei der Verarbeitung ist zu beachten:● Verarbeitung nur bei Temperaturen über +5°C● Normaler Zementestrich mindestens 5 cm dick● Heizestrich mindestens 7 cm dick● 7 Tage Nachbehandlung durch den Hersteller● Verarbeitungsrichtlinien des Herstellers unbe-

dingt beachten● Volle Belastbarkeit erst nach 28 Tagen● Bodenbelag erst bei 2% Restfeuchtigkeit etwa

8 Wochen nach der Herstellung des Zemente-strichs verlegen

Anhydrit-Fließestrich

Der Anhydrit-Fließestrich ist ein fließfähiger undweitestgehend selbst nivellierender Estrich auf Kal-

Unser Tipp!

Die Trittschalldämmung im eingebauten Zustandmuss mindestens 3 cm dick sein!

Unser Tipp!

Um gleichmäßig auszutrocknen brauchen Estriche ein gemäßigtes Raumklima damit

Spannungen und dadurch entstehende Rissevermieden werden.

Zugluft und direkte Sonneneinstrahlung sind zu vermeidenEstrichvorarbeiten Zementestrich einbringen

Zementestrich glätten Fertiger Estrich

Foto

s: B

aum

it

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ziumsulfatbasis. Nach dem Abbinden weist er einhomogenes, festes Gefüge und eine glatte Oberflä-che auf. Er kann als schwimmender, gleitender undinsbesondere als Heizestrich eingesetzt

werden. Nachdem dieser Estrich kaum Risse undkeine Aufschüsselungen aufweist, kann auf Dehn-und Scheinfugen fast verzichtet werden. Der Anhy-drit-Fließestrich (bis zu 300 m² große Felder ohneFugen) wird fertig gemischt in Silos als Trockenmör-tel oder noch einfacher in Fahrmischern fix und fer-tig angeliefert und mit einer Pumpe eingebracht.

Übliche Qualitäten sind:● Druckfestigkeit 23 N/mm2 CA-C20-F4● Druckfestigkeit 30 N/mm2 CA-C30-F5

Die Mindestdicke im Wohnbereich beträgt 30 mm,die Rohrüberdeckung muss beim Heizestrich min-destens 35 mm über dem Rohrscheitel betragen.Die gute Leitfähigkeit des Anhydrit-Fließestrichssorgt für eine raschere und gleichmäßige Wärmeab-gabe und trägt so zum energiesparenden Heizenbei. Außerdem kommt man in den Genuss eines be-haglichen Raumklimas, in dem man sich wohl fühlt.

Die Vorteile:● Ideal für Fußbodenheizungen

● Einfacher, zeitsparender Einbau (200 m2 in4 Stunden)

● Fast fugenlose Verlegung● Kein Werkzeug, das die Fußbodenheizung be-

schädigen kann● Mehr Wohnbehaglichkeit durch rascher reagie-

rende Fußbodenheizung

Mit dem Hochfahren der Fußbodenheizung darf frü-hestens 5 Tage nach der Estrichherstellung begon-nen werden. Die Austrocknung des Estrichs erfolgtdurch Erhöhung der Vorlauftemperatur, beginnendmit 20°C um 5°C pro Tag solange, bis die maximaleVorlauftemperatur von maximal 45°C erreicht ist.Nach der Trocknung mit der maximalen Vorlauftem-peratur wird die Heiztemperatur wieder um 10°Cpro Tag abgesenkt. Vor der Verlegung eines Boden-belages muss der Anhydrit-Fließestrich angeschlif-fen werden.

Der Estrich hat dann seine Verlegereife erreicht,wenn die Restfeuchtigkeit < 0,3 ist.

Norm:ÖNORM B 2232 „Estricharbeiten – Werkvertragsnorm“

Wandbekleidungen sind so alt wie die Mensch-heit. Der Begriff Tapete ist jedoch erst im 18.Jahrhundert entstanden, als erstmals ganze Papierrollen in einem Stück bedruckt wurden.

Im Gegensatz zu anderen Wandbekleidungen bedarfdie Tapete keiner aufwändigen Montage oder Be-handlung. Sie ist ein fertiges, gut vorbereitetes In-dustrieprodukt, das nur einen Arbeitsgang benötigt.Anspruchsvolle, kostspielige Spezialitäten solltennur vom Fachmann verarbeitet werden.

Nach der klassischen Definition besteht die Tapeteaus einer Papierträgerschicht, die auf ihrer Oberflä-che bedruckt, beschichtet oder strukturiert ist. Stattdessen oder zusätzlich kann man natürliche undsynthetische Materialien kaschieren (aufkleben) bzw.einbinden. Dadurch hat die Tapete in Erscheinungs-bild und Anwendung noch an Vielfalt gewonnen.

Makulatur, RaufasertapetenMakulatur: Bei zu unebenen und bei zu stark oderzu schwach saugenden Untergründen werden zuerstnicht gemusterte Papierbahnen auf Wänden oderDecken mit normalem Kleister oder mit Spezialkleis-ter geklebt, damit dann die richtige Tapete gut hältund der Untergrund nicht durchscheint.

Raufasertapeten: Diese bestehen meistens auszwei Lagen Papier mit einer Lage kleiner Holzspänedazwischen. Sie sind besonders rau, erzielen schöne

Unser Tipp!

Tapetenkleister nur in Behältern aus Kunststoff ansetzen.

Eine konstante Mindest-Temperatur von 18° C beim Tapezieren und der Austrocknung

sind zu beachten.

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TAPEZIEREN

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Effekte, sind jedoch sehr empfindlich gegen mecha-nische Beanspruchungen. Sie werden mit einemstarken Spezialkleister geklebt und zum Schluss mitLeim- oder Dispersionsfarbe überstrichen.

Maschinendrucktapeten: Maschinendrucktapetenbestehen aus ein oder zwei Lagen bedrucktem odermit Relief geprägtem Papier. Man unterscheidet:

Fond-Tapeten: Bedruckte Papierbahn, die mit nor-malem Kleister verklebt und nicht überstrichen wer-den. Diese sind nicht abwaschbar und daher nichtfür Küchen oder Kinderzimmer verwendbar.

Naturelltapeten: Fond-Tapeten aus Rohpapier.

Duplextapeten: Diese bestehen aus zwei Papierla-gen. Die Obere ist bedruckt und strukturiert. Wegender hohen Festigkeit ist sie gut zu verarbeiten.

Prägetapeten: bestehen aus einer dicken Papier-oder Baumwollschicht mit eingeprägtem Muster.

Profiltapeten: bestehen aus einer Papierschicht mitaufgeschäumtem Polyäthylen.

Relieftapeten: bestehen aus einer Papierschicht mitaufgepresster Kunststoffmasse.

Textiltapeten

Textiltapeten bestehen aus einem auf eine Papier-bahn kaschierten Gewebe. Je nach der Art des Ge-webes unterscheidet man:

Rupfen: Ein schweres Gewebe, kann mit einemSpezialkleister auch auf schlechte Untergründe mitRissen oder Unebenheiten geklebt werden.

Seidentapeten: Diese bestehen aus einem leichtenSeidengewebe, das auf eine Papierbahn kaschiertwird. Diese Tapeten können mit einem normalenKleister an die Wand geklebt werden.

Japan-Grastapeten: Halm für Halm wird mit einemfeinen Faden verwoben und auf eine Papierbahn ka-schiert. Für diese Tapeten ist ein Spezialkleister er-forderlich.

Textiltapeten: Im klassischen Sinn handelt es sichdabei um schwere Gewebe, die nur mit einem Spe-zialkleister an die Wand geklebt werden können.

Beim Kauf von Tapeten ist zu beachten:● Vorraum, Küche, Bad und Kinderzimmer brauchen robuste, abwaschbare Tapeten● Kleine Räume wirken durch helle Wände und Decken größer und umgekehrt● Zu hohe oder zu niedrige Räume können durch eine optische Wirkung korrigiert werden● Schattige Räume werden durch die richtige Wahl der Farben sonnig● Helle Möbel heben sich vor dunklen Wänden besser ab und umgekehrt● Große Wandflächen vertragen große Muster, kleine Zimmer vertragen eher kleine Muster● Bei Bilderwänden ist ein ruhiger Hintergrund aus Struktur- oder Textiltapeten immer richtig● Die Decke als 5. Wand sollte grundsätzlich beim Tapezieren mit einbezogen werden. Die Decke kann neu-

tral gestrichen werden (besonders bei Mustern mit Richtung empfehlenswert) oder auch tapeziert werden.● Als Übergang zwischen Wand und Decke eignen sich Stuckleisten oder Tapetenborten besonders● Es ist nützlich Farbmuster von Hölzern oder Textilien beim Tapetenkauf mitzunehmen.

Optische Regeln● Ein niedriger Raum wirkt höher, wenn senkrecht gestreifte Tapeten, eine helle Decke und ein Deckenflu-

ter vorgesehen werden.● Ein Raum wirkt niedriger, wenn Streifenmuster waagrecht, nicht bis zur Decke geklebt werden, die De-

cke dunkler tapeziert und die Beleuchtung nach unten gerichtet wird.● Ein Zimmer gewinnt an Tiefe, wenn die hintere Wand mit einem Farbton tapeziert wird, der optisch zu-

rücktritt (mittleres Blau oder Blaugrün), während die Seitenwände hell gehalten werden, die Decke inLängsstreifen tapeziert wird und die Längsstreifen auf die farbig starke Wand zielen.

● Ein kleiner Raum wird größer, wenn helle Tapeten verwendet werden, kleine Muster oder Unis eingesetztwerden, eine Wand ohne Fenster und Türe mit einem großen Muster tapeziert und/oder ein Karo alsMuster verwendet wird.

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Vliestapeten

Bei dieser Tapetenart wird nicht Papier, sondern einFaservlies als Trägerschicht bedruckt und geprägt.

Faservliestapeten sind daher absolut formstabil undbesonders leicht zu verarbeiten.● Der Spezialkleister wird direkt mit der Rolle auf

die Wand aufgetragen ● Die Tapetenbahn wird trocken, ohne Weichzeit

direkt in den noch frischen Kleister eingelegt, ab-gerollt und angedrückt

● Die Tapete wird in der richtigen Länge abge-schnitten. Bei späteren Renovierungen kann dieVliestapete vor dem neuerlichen Tapezieren wie-der trocken und restlos von der Wand abgezogenwerden.

Spezialtapeten

Korktapeten: Ein dünnes Korkfurnier wird auf einPapier kaschiert, das durch die Löcher im Korkdurchscheinen kann. Korktapeten erhält man inBahnen und Platten. Die Verarbeitung muss sorgfäl-tig erfolgen. Der Kork reguliert die Luftfeuchtigkeit,fühlt sich warm an und ist schallschluckend.

Metalltapeten: Dünne Metallfolien in vielen Farbenund mit zahlreichen Prägungen werden auf Papierkaschiert. Für das Verkleben sind besonders glatteUntergründe und ein Spezialkleister erforderlich.Metalltapeten sind dampfdicht und dürfen dahernicht auf beide Seiten einer Mauer geklebt werden.

Kunststofftapeten: Diese bestehen aus Wasser ab-weisenden Folien, die mit Lacken beschichtet undgegen Schmutz und Feuchtigkeit unempfindlichsind. Sie sind für besonders stark beanspruchteRäume wie Vorzimmer und Küchen geeignet.

Technische Tapeten

Abschirmtapete (EMV-Tapete):

Die Abschirmung elektromagnetischer Felder istmithilfe der EMV-Tapete sehr einfach geworden.

Die Tapeten werden in Wandklebetechnik tapeziert.Zur wirksamen Abschirmung ist eine zuverlässigeErdung durch den Fachmann erforderlich.

Bedarf an Tapetenrollen

Eine normale Tapetenrolle, die sogenannte EURO-ROLLE, ist 0,53 m breit und 10,05 m lang und reichtdaher für 5 m2 Wandfläche. Will man auf das um-ständliche Vermessen aller Wände verzichten, hilftdie folgende Formel weiter:

Raufasertapeten sind meist 33 m lang und reichendaher für ca. 17 m2. Daraus ergibt sich folgende For-mel.

Fenster und Türen sind dabei als Wandfläche ge-rechnet. Dadurch ist genügend Verschnitt einkalku-liert, der sich bei großen Mustern ergeben kann. EinTapetenrest sollte immer aufbewahrt werden, fallseine Beschädigung ausgebessert werden muss.

Unser Tipp!

Tapeten mit Mustern sollten bei Öffnungen von Türen und Fenstern durchlaufend

verarbeitet werden.

Raumumfang x Raumhöhe geteilt durch 5ergibt die erforderliche Rollenzahl.

Raumumfang x Raumhöhe geteilt durch 17ergibt die erforderliche Rollenzahl

bei Raufasertapeten.

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Unsere Buchtipps!

TapeteTrends, Designs und Wohnideen

ISBN 978-3-7667-1802-0

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AUSMALENDie einfachste und kostengünstigste Möglichkeitder Gestaltung von Räumen ist das Ausmalen.Die Eigenschaften der Anstriche werden von denBindemitteln bestimmt und daher nach dieseneingeteilt. Zur Verfügung stehen insbesondereLeim-, Silikat- und Dispersionsfarben.

Der optimale Untergrund

Jeder Untergrund hat seinen eigenen Charakter, undder entscheidet oft über die Qualität der anschlie-ßenden Malergebnisse. Vor allem die Glätte des Un-tergrundes ist ein wesentliches Kriterium für die zu-künftige Wohnlichkeit. Perfekte Ergebnisse erreichtman durch:● Wandglätter oder Betonspachtel zum Ausglei-

chen von Unebenheiten● Wandfüller für die Zwischenräume von verarbei-

teten Gipskartonplatten● Tiefengründe als ideale Grundierung

Leimfarben

Leimfarben sind wasserlöslich und deshalb nur inRäumen mit geringer mechanischer Beanspruchungbzw. geringer Luftfeuchtigkeit verwendbar.

Sie haften auf allen mineralischen Untergründen,bilden gut deckende, dampfdiffusionsoffene Anstri-che und sind bei richtiger Dosierung des Bindemit-

tels wischfest. Vor der Renovierung müssen Leimfar-ben abgewaschen oder abgeschabt werden.

Silikatfarben

Silikatfarben zeichnen sich durch gutes Deckvermö-gen aus. Sie sind geruchsarm und umweltschonend.Sie sind nach dem Trocknen der Farben unempfind-lich gegen Feuchtigkeit. Durch den Einsatz speziellerBindemittel sind Silikatfarben hoch diffusionsfähigund dampfdurchlässig. Sie werden z.B. auf Keller-wänden in Nassräumen eingesetzt, dort wo einständiger Feuchtigkeitsaustausch des Untergrundesgegeben ist. Silikatfarben ergeben eine waschbe-ständige Oberfläche. Sie eignen sich auf minerali-schen Untergründen wie Putz, Beton, Kalksandstein-mauerwerk, weiters zur Renovierung tragfähiger Mi-neral- und Silikatanstriche. Für tuchmatte Anstricheim gesamten Wohnbereich können Innensilikatfar-ben verwendet werden. Diese können auch alsSchlussbeschichtung bei Raufasertapeten eingesetztwerden. Silikatfarben sind leicht zu verarbeiten,hoch reinigungsfähig und deckfähig.

Unser Tipp!

Leimfarben sind aus baubiologischer Sicht ratsam, da diese nur ungiftige,

organische Stoffe enthalten

Achtung:Leimfarben können nicht mit Dispersionsfarbenüberarbeitet werden! Die Reinigung der Werk-zeuge erfolgt mit Wasser.

Unser Tipp!

Glas, Keramiklackierungen, Klinker und Natursteine müssen gut abgedeckt werden.

Farbspritzer sofort mit klarem Wasser abwaschen, eine nachträgliche Reinigung

ist sehr schwierig.

Unsere Buchtipps!

Naturfarben-Handbuch

ISBN 978-3-922964-92-6

Foto

: Mur

exin

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Dispersionsfarben

Bei den Dispersionsfarben unterscheidet man jenach dem Bindemittel zwischen Dispersionsfarbenmit Kunststoff-Polymeren und jenen mit natürlichen,organischen Bindemitteln (Naturharzen).

Dispersionsfarben gibt es in mehr als 30.000 Farb-tönen. Zum selber Abtönen gibt es zahlreiche Voll-tonfarben. Dispersionsfarben können mit Wasserverdünnt werden.

Es gibt Innendispersionen, die alkalifest, unempfind-lich gegen Feuchtigkeit und mehrfach überstreich-bar sind. Ein wesentlicher Faktor für die Deckkraftder verarbeiteten Dispersionen ist die hochwertigeQualität. So stehen heute Innendispersionen zur Ver-fügung, die schon nach einmal Streichen absolutdeckend sind. Dispersionsfarben sind sowohl zumStreichen, Rollen, als auch zum Spritzen geeignet.Sie zeichnen sich vor allem als hochwertiger An-strich für Wände und Decke aller Art im Innenbe-reich sowie auch als eine gut deckende, waschbe-ständige Beschichtung mit exzellentem Weißgradauf Beton, Tapeten, neuen und alten Kunstharzput-zen und Farben aus.

Schneeweiße, matte Innendispersionsfarben mit ho-her Deckkraft und Scheuerbeständigkeit sind beson-ders zum Überstreichen von Innenputz, Gips, Gips-kartonplatten, Raufasertapeten und Prägetapetenaus Papier geeignet.

Spachtel- und Streichputz

Spachtel- und Streichputz bietet die perfekte Basiszur Herstellung rustikaler und unebener Strukturenauf Wänden und Decken.

Der Spachtelputz ist:● leicht zu verarbeiten● atmungsaktiv● geruchsarm● jederzeit wieder ablösbar

Spachtelputz

Der Spachtelputz kann im Innenbereich sowohl aufsaugende als auch nicht saugende Untergründe auf-getragen werden, z.B. auf Innenputz, Beton, Gips,Gipskartonplatten und festhaltende Altanstriche.

Verarbeiten lässt sich der Spachtelputz mit Roller,Edelstahlkelle oder rostfreien Strukturwerkzeugen.Dann ist er die ideale Basis für unebene Wandstruk-turen.

Streichputz

Der Streichputz ist eine weitere kreative Lösung fürdie Wandgestaltung. Der weiße Feinputz für den In-nenbereich ist:● gebrauchsfertig● leicht zu verarbeiten● atmungsaktiv● jederzeit überstreichbar● lösungsmittelfrei

Auch der Streichputz lässt sich auf Innenputz, Beton,Gips, Gipskartonplatten und fest haftende Altanstri-che auftragen. Die Verarbeitung des Streichputzeserfolgt mit Streichbürste, Pinsel oder Flächenstrei-cher. Damit schafft man eine mediterrane Atmo-sphäre im Wohnbereich.

Links:Das österreichische Umweltzeichen

www.umweltzeichen.atDer blaue Engel www.blauer-engel.deIBO-Prüfzeichen www.ibo.atnatureplus-Qualitätszeichen www.natureplus.atÖkoTest: www.oekotest.de/

Achtung:Augen und Haut vor Farbspritzern schützen. Der Einsatz von Silikatfarben auf Lacke, Untergründen mit Salzausblühungen und Kunststoffen ist nicht möglich.

Unser Tipp!

Stets in Richtung des Lichteinfalls rollen und dieRolle vor dem Malen etwas anfeuchten.

Unser Tipp!

Verwenden Sie Produkte, welche mit Umwelt-zeichen ausgezeichnet sind, denn diese

Erzeugnisse sind nach strengen ökologischenKriterien geprüft worden. Dadurch ist die

Anwendung bedenkenlos und empfehlenswert.

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Page 210: Unser Haus 2014

Vor dem Fliesenlegen muss der Untergrund trocken, fest, tragfähig, formstabil und frei vonStaub, Schmutz, Öl, Fett und losen Teilen sein. Jenach Untergrund (Beton, Estrich, Kalk-Zementputz,Gips, Faserzement, Holz, Metall, fest haftende Dispersionsfarbe und sogar Fliesen) gibt es andereFaktoren für die Materialien und Verfahren

Verlegematerial

Üblich sind keramische Fliesen, Feinsteinzeug, Mosaike, großformatige Platten bis 60 cm, Natur-stein-, Spalt-, Handformplatten, Glasbausteine,Grobkeramik, Cotto, Marmor, Sandsteinplatten, Klinker, Pflasterungen usw.

Verlegeverfahren● Dünnbettverfahren bis 5 mm Mörteldicke● Mittelbettverfahren bis 20 mm Mörteldicke● Dickbettverfahren > 20 mm Mörteldicke

Einsatzgebiet

Die zu erwartenden Belastungen, wie Nässe, Frost,Chemikalien usw., bestimmen den Klebemörtel unddie Fugenmasse.

Betonboden, Heizestrich, Terrassen

Auf Beton soll frühestens 6 Monate (gemäß ÖNORMB 2207) nach der Fertigstellung mit der Fliesenver-legung begonnen und Flex-Klebemörtel bzw. mit ei-ner Emulsion vergüteter Klebemörtel verwendetwerden. Vollkommen ausgetrocknet ist Beton erstnach vielen Jahr bzw. nach einer entsprechendenKondensationstrocknung.

Unebene Zementestriche und Betonböden werdenzuerst mit einer Fließspachtelmasse ausgeglichen.

Bei Terrassen, Fassaden, Schwimmbecken und allengenutzten Nassräumen wird mit einer Dichtfolie di-rekt unter dem keramischen Belag eine Abdichtunghergestellt.

Als Klebemörtel kommen der Flex-Klebemörtel imDünnbettverfahren bis 4 mm und der Trass-Klebe-mörtel im Mittelverfahren bis 20 mm Mörteldickezur Anwendung. Zum Komplettsystem gehören ent-sprechend die Flex-Fugenmasse oder der Trass-Fu-genmörtel.

Kalk-Zement-Putz, BetonwändeBei stark saugenden oder schalglatten Wändenempfiehlt es sich, den Untergrund einmal mit einerKlebeemulsion vorzustreichen.

Dann werden bei Wandflächen aus Kalk-Zement-Putz, Gasbeton, Ortbeton oder Fertigbeton die größe-ren Unebenheiten (bis zu 20 mm Tiefe) mit einemAusgleichsmörtel ausgeglichen.

Anschließend erfolgt das Verlegen der Fliesen mit ei-nem „Standard“-Klebemörtel bei normalen Fliesen,„Extra“ für besonders schwere Fliesen, „Weiß“ beiVerlegung von Mosaiken oder „Schnell“, wenn derKlebemörtel rasch erhärten soll.

Wenn Unebenheiten direkt mit dem Klebemörtelausgeglichen werden sollten, wählt man den Mittel-bett-Klebemörtel, der in einer Schichtdicke von biszu 20 mm aufgebracht werden kann. Das Verfugenerfolgt mit üblichem Fugenmörtel.

Gipsbaustoffe, AnhydritestrichGips muss zuerst mit Gipsgrund, einem feuchtig-keitssperrenden Voranstrich oder mit einem Tiefen-grund als Haftbrücke für eine Feuchtigkeitsabdich-

Unser Tipp!

Um Rissbildung bestmöglich zu vermeiden,empfiehlt es sich vollflächig ein Glasfaservlies in

den flexiblen Fliesenkleber einzuspachteln.

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VERLEGEN VON FLIESEN

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tung (z. B. Flüssigfolie oder Dichtfolie) behandeltwerden.

Die Flüssigfolie dient im Innenbereich als fugenloseAbdichtung direkt unter dem keramischen Belag inBrausen, Badezimmern, Nassräumen, Küchen usw.

Im Außenbereich und bei Druckwasserbelastung,wie z. B. in Schwimmbecken, wird hingegen dieDichtfolie verwendet.

Die Fliesen selbst werden wiederum mit Klebemör-tel „Standard“, „Extra“, „Weiß“ oder „Schnell“, ver-legt.

Verfugt wird mit normalem Fugenmörtel. Bei derVerlegung von Grobkeramik-Platten wird ein flexib-ler Schnellkleber und Fugenbreit als Fugenmasseverwendet.

Holz, Metall, Dispersionsfarbe, Faserzement

Holzspanplatten werden vor der Fliesenverlegungmit einem Gipsgrund, der als feuchtigkeitssperren-der Voranstrich wirkt, mit einer reinen Malerbürsteeinmal vollflächig vorgestrichen.

Anschließend werden die Fliesen mit einem flexiblenDispersionskleber auf den sauberen, fettfreien Un-tergrund, der aus Holzspanplatten, Metall, Dispersi-onsfarben oder Faserzementplatten bestehen kann,verlegt.

Als Fugenmasse kann eine flexible Fugenmasseoder der Trass-Fugenmörtel verwendet werden. AufHolz und Metall wird oft auch die Epoxy-Fugenmas-se, die normalerweise zum chemikalienbeständigenund wasserdichten Verfugen von Arbeitsplatten ein-gesetzt wird, verwendet.

Randprofile

Profile erfüllen bei Fliesen eine vielseitige Funktion.Sie können den Übergang zwischen verschieden ho-hen Belägen bilden. Andere Profile dienen der opti-schen Gestaltung von Abschlüssen und Fugen undwerden zwischen die Fliesen gelegt.

Für die Sicherheit auf Treppen gibt es rutschhem-mende PVC-Profile mit trittsicherer Oberfläche, fürBewegungsfugen die verschiedensten Profile mitEntspannungsfunktion. Diese Profile sind auch fürdie Fugensanierung einsetzbar.

Ein spezielles Bewegungsprofil mit nur einem Befes-tigungsschenkel kann als flexibler Anschluss gegenfeststehende Bauteile eingesetzt werden. Rand- undEckfugen für Innenecken, flexible zweiteilige Eck-profile für schwimmende Beläge und Fußbodenhei-zungen vervollständigen das Angebot.

Diverse Profile

Bei Terrassen wird ein ca. 8 cm hoher Abschluss zurWand mit Hilfe eines Sockelprofils, als Träger für ke-ramische Beläge, hergestellt. Neben der optischenWirkung muss der Sockel die Wand vor dem Eindrin-gen von Feuchtigkeit schützen.

Für die Stirnseite bei Terrassen gibt es ebenfalls einwinkelförmiges Profil mit 7 und 10 cm Höhe.

Zur Ausbildung von Stufen bei keramischen Belägendient das Stufenprofil, das in 8, 10, 12,5 und 15 mmHöhe zur Auswahl steht.

Estriche sollten ca. alle 4–5 m eine Dehnfuge auf-weisen, die bis zum Bodenbelag durchgeht. Zwi-schen den Fliesen wird daher ein Dehnfugenprofilverlegt. Die lieferbaren Höhen betragen 8, 10, 12,5und 15 mm.

Achtung:

Der Dispersionskleber ist nicht für den Außen-bereich und nicht für Feuchträume geeignet.

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Fotos: Schlüter

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Die Auswahl an Bodenbelägen ist heute sehr groß. Inder Folge werden folgende Materialien behandelt:● Parkett● Laminat● Naturholz● Kork● Linoleum● Teppich

Holzfußböden

Parkett

Unter dem Begriff „Holzfußböden“ versteht man Par-kettböden und furnierte Bodendielen.

Bei den Parkettböden unterscheidet man zwischen:● Massivparkett als unbehandelte, massive Par-

kettstäbe zur vollflächigen Verklebung oder fertigbehandeltes Massivparkett

● Mehrschichtiges Parkett, 3-Schicht- oderMehrschicht-Diele, 2-Schicht-Stab oder Diele,unbehandelt oder wohnfertig behandelt.

● Die furnierten Bodendielen mit Nut und Federbestehen aus einer Mittellage aus Holzfaser-Werkstoff und einer Nutzschicht aus dünnemHartholz-Furnier oben. Die Verlegung kann fürStab-, Riemen-, Mosaik- und Klebe- sowie Hoch-kant-Lamellenparkett verschieden sein.

Oberfläche

Voraussetzung ist eine strapazierfähige Oberflächezum Schutz des Holzes. Bei der Oberflächenbehand-lung stehen zur Auswahl:

Die Versiegelung mit hochwertigem, elastischemUV-AcryllackDiese dringt tief in die Poren ein und schafft einefeste Verbindung. Die Oberfläche ist hart und elas-tisch zugleich. Der Boden hält höheren Beanspru-chungen stand und bleibt entsprechend längerschön. Er ist problemlos renovierbar und nachträglich ver-siegelbar. In Bezug auf die Umwelt unbedenklich,formaldehydfrei und lösungsmittelfrei.

Behandlung mit NaturölenDie Holzstruktur und seine natürliche Färbung wer-den hervorgehoben. Die Optik ist seidenweich unddie wohnbiologisch wichtigen Eigenschaften desHolzes bleiben erhalten.

Neben diesen drei Parkettarten gibt es viele Mög-lichkeiten der Kombination von Mustern indem beider Verlegung, dem Farbton und der Holzart variiertwird.

Diese Hölzer sind als Bodenbelag geeignet:

Ahorn:Gelbweißes Holz, härter als Eiche

Birke:Zäh, elastisch, gut haltbar in hellgelbem, beinaheweißem Farbton

Buche:Gehört zum härtesten Holz mit hell- bis rötlichbrau-ner Färbung

Eiche:Ein strapazierfähiges Holz mit großen Poren

Esche:Elastisches Holz mit ähnlicher Härte wie bei der Eiche

BODENBELÄGE

Foto: Tilo

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Page 213: Unser Haus 2014

Fichte:Von Ästen durchsetzt ergibt das Holz einen sehr hellen Boden

Lärche:Schöner Rot-Ton und gegen Wasser besonders wi-derstandsfähig

Bambus:Extrem strapazierfähiges und formstabiles Holz (ei-gentlich Gras) mit exotischen Flair

Fußbodenheizung bei Parkettböden

Parkettböden eignen sich mit wenigen Ausnahmenzur Verlegung auf Fußbodenheizung, denn Parketthat einen für diese Konstruktion günstigen Wärme-durchlasswiderstand von 0,065 m2 K/W. Das heißtder Widerstand ist nicht zu hoch und führt zu einergleichmäßigen Wärmeaufnahme und -abgabe. Par-kettböden mit maximal 15 mm Dicke eignen sichdaher für die Verlegung auf einem Heizestrich.

10 mm dünne Parkettböden sind ebenso wenig wie22 mm dicke Stab-Parkettböden geeignet. Bei Buche und Ahorn tritt verstärkte Fugenbildung aufund ist daher nicht zu empfehlen.

Die Estrichfeuchte darf zum Zeitpunkt der Parkett-verlegung 2% nicht überschreiten.

Die Anforderung an die Ebenheit beträgt bei einerMessung mit einer 120 cm langen Richtlatte maxi-mal +/- 3mm Niveauunterschied.

Laminatboden

Die Bezeichnung Hochdruck-Laminatboden bedeu-tet, dass der Boden oben und unten mit einem sehrwiderstandsfähigen Laminat beschichtet ist, das so-gar den hohen Punktbelastungen von "Bleistiftab-sätzen" standhält. Um dem lästigen Problem desAufquellens vorzubeugen, sind Nut und Federwachsimprägniert und bieten so einen maximalenSchutz gegen das Eindringen von Feuchtigkeit vonoben.

Neben der hohen Abriebfestigkeit und dem gutenFeuchtigkeitsschutz ist der Laminatboden unter an-derem farbecht, lichtunempfindlich und Flecken ab-weisend. Der besondere Vorteil ist jedoch, dass ein-

zelne Dielen jederzeit leicht durch das mechanischeVerschlusssystem ausgetauscht werden können.

Naturböden

Heute wird mehr denn je Wert auf natürliches Woh-nen gelegt. Naturböden aus Holz entsprechen die-sem Trend, denn mit kaum einem Möbelstück oderEinrichtungsgegenstand kommt der Mensch sovielin direkten Kontakt wie mit dem Fußboden.

Fertigparkett

Fertigparkett hat einen dreischichtigen Aufbau samtvierseitigem Nut- und Federprofil mit Vollholzdielen-Charakter. Das bedeutet, dass Vorder- und Rückseitejeweils von der gleichen Holzart und damit beson-ders stabil sind. Der Boden fördert Gesundheit undWohlbefinden.

Von den Nadelhölzern werden Lärche, Fichte, Kiefer,Altholz Fichte, von den Laubhölzern Eiche, Buchehell und Braunkern, Ahorn astig und astrein, Escheoliv, Erle und Robinie verwendet. Es erfolgt eineschadstofffreie Oberflächenbehandlung. Der Bodenist mit Ausnahme der Buche auch zur Verlegung mitBodenheizung geeignet.

Korkboden

Seit Jahrtausenden prägen mächtige Korkeichendas Gesicht der Landschaft Portugals. Die nach-wachsende Rinde des Korkbaumes ist das Materialfür formschöne Korkböden.

Eine große Auswahl an Designs und Farbnuancensorgt für vielseitige Einsatzmöglichkeiten dieser na-türlichen Fertigböden. Und er weist besonders ange-nehme Eigenschaften auf: Wärme- und schallisolie-rend und durch seine Rohdichte besonders belast-bar und strapazierfähig.

Unser Tipp!

Fertigparkett unbedingt vor der Verlegung unge-fähr 48 Stunden im Verlegeraum lagern, damiteine Anpassung an das Raumklima erfolgen

kann. Die Originalverpackung darf jedoch erstunmittelbar vor der Verlegung geöffnet werden,damit die Parkettdielen keine Feuchtigkeit der

Umgebung aufnehmen können.

10INNENAUSBAU

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Page 214: Unser Haus 2014

Den Kork-Fertigboden zeichnet ferner aus, dass erangenehm fußwarm, elastisch und daher gelenk-schonend, hygienisch, pflegeleicht und für eineFußbodenheizung geeignet ist. Den perfekten Sei-tenabschluss bilden Dekorleisten, die in allen Kork-Farben erhältlich sind. Die Verlegung erfolgt einfachund schnell.

Linoleum

Linoleum, die Deckschicht des Bodens, setzt sichaus natürlichen nachwachsenden bzw. unbegrenztverfügbaren Rohstoffen wie Kalksteinmehl, Natur-harz, Korkmehl, Holzmehl, Leinöl und Jute zusam-men.

Teppich

Kein anderer Bodenbelag lässt sich mit so geringemVerlegeaufwand so dem Ambiente eines Raumesanpassen wie der Teppichboden. Teppich ist:● pflegeleicht ● rutschsicher ● dämpfend bei Stürzen ● bestens geeignet zum barfuß gehen ● ideal für Spiele am Boden● Gelenk und Wirbelsäule schonend● staubbindend, d.h. positiv für das Raumklima● lärm- und geräuschdämmend● hautsympathisch und fußwarm● vorteilhaft für Hausstauballergiker

Klassifizierung

Bei der Anschaffung eines Teppichbodens ist auf dieProdukteigenschaften, die mit Hilfe von Symbolenfestgelegt werden, zu achten. Für den Wohn- undArbeitsbereich werden folgende Kriterien maßge-bend sein: ● antistatisch ● chemikalienbeständig ● geeignet für Fußbodenheizung ● stuhlrollengeeignet ● trittschalldämmend ● zigarettenglutbeständig

Hier ist die ETG-Klassifizierung hilfreich, die sowohlden empfohlenen Einsatzbereich, als auch die Zu-satz-Eignungen mit einfachen Symbolen angibt.

Pflege

Natürlich muss ein hochwertiger Teppichboden re-gelmäßig gepflegt werden.

Beste Ergebnisse erzielt man mit einem Bürstensau-ger, da durch das gleichzeitige Bürsten und Saugender Schmutz leichter aus der Teppichtiefe geholtwerden kann und sich bei Velourteppichen die Fa-sern wieder aufrichten können.

Nur bei der Grobschlingenware aus Wolle sollte einStaubsauger mit glatter Düse verwendet werden.Auf zwei Dinge sollte man bei der Pflege nicht ver-gessen: Auf die Grundreinigung und die periodischeReinigung.

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Foto

: SEF

RAGrafik: ETG

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Page 215: Unser Haus 2014

10INNENAUSBAU

www.unserhaus.at 213

Als Trockenbau bezeichnet man die trockeneMontage vorgefertigter Elemente, Baustoffe undBauteile. In Europa erfolgte der Durchbruch die-ser aus den USA kommenden Technik (engl. dryconstruction) in den 80er Jahren. Der Vorteilliegt im Wegfall langer Trocknungszeiten. DerTrockenbau wird heute im Neubau, Altbau, beimUmbau, der Renovierung sowie Modernisierungeingesetzt. Vor allem wird er dort eingesetzt, woim Zusammenhang mit geringem Konstruktions-gewicht und kurzen Bauzeiten ohne Feuchtig-keitsbelastung hohe technische und bauphysi-kalische Anforderungen erfüllt werden müssen.

Mit Hilfe des Trockenbaus können alle Anforderun-gen an den Brand-, Feuchtigkeits-, Schall- und Wär-meschutz erfüllt werden. Die Auswahl der Baustoffeund Konstruktionen richtet sich nach den bauphysi-kalischen, statischen und optischen Anforderungen.

Ein weiterer Vorteil des Trockenbaus ist die Möglich-keit, Sanitär- und Elektroinstallationen im Zuge derMontage der Wände einzubauen. Dadurch entfallenStemm- und Verputzarbeiten.

Wände im Trockenbau-Montageverfahren bestehenaus einer Unterkonstruktion sowie einer beidseitigenBeplankung.

Die Unterkonstruktion kann aus Holzpfosten errich-tet werden. Das übliche Wandsystem benutzt jedocheine Ständerkonstruktion aus Metallprofilen, die esin den Breiten 50, 75 und 100 mm gibt. Für den mitBoden und Decke verbundenen Rahmen werden U-förmige Profile verwendet. Die senkrechten Profile,die im Achsabstand von meistens 62,5 cm in die U-Profile gestellt werden und die beidseitige Beplan-kung tragen, heißen C-Profile. Diese werden auchfür den Anschluss an das Mauerwerk verwendet.

Metallständerwände haben mehrere Vorteile: DieProfile aus verzinktem Stahlblech sind leichter alsHolzpfosten, außerdem erreicht die Metallständer-wand aufgrund der geringen Masse der Profile bes-sere Schallschutzwerte als die Holzständerwand.Auch bei der Höhe der Wand haben Metallständer-konstruktionen Vorteile: Während eine Holzständer-wand maximal 4 Meter hoch aufgestellt werdenkann, ist mit einer Metallunterkonstruktion eine Hö-he von 6,25 Meter kein Problem.

Metall-Einfachständerwand

Montagewände, als Einfachständerwand mit einerUnterkonstruktion aus Metall, beidseitig einfach oderdoppelt mit 12,5 mm Feuerschutzplatten aus Gips-

TROCKENBAU

Wanddickemm

Profildickemm

Beplankungmm

Schalldäm-mung Rw

Dämmschicht-dicke mm

Brandverhal-tensklasse

Feuerwider-standsklasse

max. Wand -höhe in m

Einfachständerwand75 50 1 x 12,5 41 50 A1 EI 30 2,75100 75 1 x 12,5 42 50 A1 EI 30 4100 75 1 x 12,5 45 75 A1 EI 30 4125 100 1 x 12,5 44 50 A1 EI 30 5,1125 100 1 x 12,5 47 100 A1 EI 30 5,1100 50 2 x 12,5 51 50 A1 EI 90 4125 75 E 52 50 A1 EI 90 5,05125 75 2 x 12,5 54 75 A1 EI 90 5,05150 100 2 x 12,5 54 50 A1 EI 90 7,2150 100 2 x 12,5 56 100 A1 EI 90 7,2

Doppelständerwand155 105 2 x 12,5 60 50 A1 EI 90 4155 105 2 x 12,5 64 100 A1 EI 90 4205 155 2 x 12,5 60 50 A1 EI 90 5205 155 2 x 12,5 65 100 A1 EI 90 5255 205 2 x 12,5 60 50 A1 EI 90 6255 205 2 x 12,5 65 100 A1 EI 90 6255 205 2 x 12,5 68 200 A1 EI 90 6

Wohnungstrennwand215 165 2 x 12,5 + 1 x 12,5 70 150 A1 EI 90 5

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Page 216: Unser Haus 2014

karton (GFK) oder mit Gipsfaser-Platten beplanktund der Hohlraum mit Mineralwolle ausgefüllt.

Grafik: Knauf Insulation

Metall-Doppelständerwand

Montagewände, als Doppelständerwand mit einerUnterkonstruktion aus Metall, beidseitig einfach oderdoppelt mit 12,5 mm Feuerschutzplatten aus Gips-karton (GFK) oder mit Gipsfaserplatten beplankt undder Hohlraum mit Mineralwolle ausgefüllt.

Vorwandinstallation

Montage

Die Hersteller von Trockenbauprodukten bieten allesrund um den Innenausbau mit Ständerwänden ausGipskarton- oder Gipsfaserplatten an, von den Plat-ten selbst über die Unterkonstruktion, Spachtelmas-se bis zu Nebenprodukten wie Dichtungsbänderoder Spezialdübel. Für welche Firma Sie sich ent-scheiden, ist letztlich Geschmackssache. Nur eines:Bleiben Sie bei einem Anbieter und in einem Sys-tem.

Wand vorzeichnen

Zeichnen Sie zuallerst den Verlauf einer Wandkanteam Fußboden, an der Decke sowie an den anschlie-ßenden Wänden an, ebenso die Stellen, wo Sie dieTüren einbauen wollen. Soll diese Linie identischsein mit der Innen- oder Außenkante der fertigenWand, müssen Sie die Stärke der Gipskartonbeplan-kung dazu rechnen – bei einlagiger Ausführung 12,5mm, bei doppellagiger 25 mm – und eine paralleleLinie im gewählten Abstand ziehen.

Bevor Sie mit dem Versetzen der Ständerkonstrukti-on beginnen, sollten Sie zwecks besserer Schall-

dämmung nicht auf ein Dichtungsband verzichten,das auf die U-Anschlussprofile für Wand und Bodengeklebt wird. Denn der Schall dringt nicht nur durchdie Wand, sondern sucht sich seinen Weg an allenundichten Stellen vorbei.

Profile zuschneiden

Schneiden Sie die Profile in der erforderlichen Längezu. Ganz wichtig: Rechnen Sie beim Zuschnitt der C-Profile, die Sie vertikal für die Wandkonstruktion ver-wenden, von der Boden-Deckenhöhe einen Zenti-meter ab! Die Anzahl der als vertikale Wandverstär-kungen verwendeten C-Profile errechnet sich ausder Länge der Wand, dividiert durch den notwendi-gen Achsabstand. Wie groß der ist, hängt von denverwendeten Gipskartonplatten und vom System ab:

Generell und standardmäßig beträgt der Achsab-stand, gemessen von Profilmitte zu Profilmitte, dieHälfte der Plattenbreite, also 62,5 cm.

Türen einmessen

Messen Sie die Türöffnungen ein. In diesem Bereichwerden am Boden natürlich keine Profile verlegt. Alsvertikale Verstärkung für die Türzarge reicht es,wenn Sie links und rechts jeweils ein C- und ein U-Profil so ineinander verschachteln, dass sie einenrechteckigen Querschnitt ergeben. Das gilt aller-dings nur für maximale Raumhöhen von 2,80 m,maximale Türblattbreiten von 90 cm sowie ein ma-ximales Türblattgewicht von 25 kg. Darüber hinausmüssen Sie laut Norm ein 2 mm starkes U-Ausstei-fungsprofil verwenden.

Die Zargenhersteller geben meistens an, welchelichte Breite Sie für den Abstand der beiden vertika-len Profile vorsehen müssen. Im Schnitt können Siezur Türblattbreite 5,5 cm dazurechnen.

Als horizontale Verstärkung (Überlager) oberhalb derTürzarge reicht ein normales U-Profil. Rechnen Siefür das entsprechende Profil 20 cm zur lichten Brei-

Unser Tipp!

Einteilige Zargen können Sie vor der Verkleidungmontieren. Hingegen werden mehrteilige Zargennach Fertigstellung der Trockenbauwand einge-baut. Füllen Sie den Hohlraum zwischen Zarge

und Profil immer mit einer Wärmedämmung aus.

10 INNENAUSBAU

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Page 217: Unser Haus 2014

te zwischen den vertikalen Profilen dazu. SchneidenSie das Profil an beiden Enden je 10 cm ein, sodasses sich leicht nach oben verbiegen lässt. SchiebenSie dieses Profil von oben auf die Zarge und ver-schrauben Sie die abgewinkelten Teile mit den bei-den Profilen. Ist die Türzarge breiter als ein Ständer-wandraster, müssen Sie oberhalb der Zarge im sel-ben Raster ein C-Profil vom Überlager an die Deckeführen.

Ständerprofile richtig einsetzen

Ein kleiner Tipp, um Risse an den Übergängen zwi-schen der Gipskartontrennwand und dem bestehen-den Mauerwerk sowie Boden und Decke zu vermei-den: Bevor Sie an Boden und Decke entlang dermarkierten Linie die dafür vorgesehenen U-Profileverlegt und im Abstand von maximal einem Metermit Drehstift- oder Nageldübeln befestigt haben,kleben Sie die vorgesehene Anschlussfläche an denbestehenden Wänden über die Ränder hinaus mitMalerband ab. So bleibt auch nach dem Zuspachtelnder Gipskartonwand eine kleine Bewegungsfuge,das überstehende Malerband wird abgeschnitten.

Nachdem der Rahmen an Boden, Wand und Deckefertig verschraubt ist, stellen Sie die C-Profile im er-rechneten Achsabstand mit der Wasserwaage senk-recht in den Rahmen. Beachten Sie dabei, dass dieProfile mit ihrer offenen Seite immer in dieselbeRichtung schauen, damit Sie alle Gipskartonplattengleichmäßig in der Nähe der Profilstege anschrau-ben können. Andernfalls müssen Sie einige Platten-reihen auf den offenen, weniger stabilen Enden desC-Profils montieren, was zu Bewegungen und damitRissen in der Wandoberfläche führen kann.

Achten Sie darauf, dass die H-förmigen Stanzungenin den Profilstegen entweder alle im oberen oder imunteren Bereich der Wand liegen. Andernfalls kön-nen Sie nämlich die in der Wand zu führenden Lei-tungen nicht horizontal verlegen, sondern müssen„Umwege“ gehen.

Leitungen und Dämmstoff einbauen

Verlegen Sie die benötigten Installationen wie Elek-troschläuche und Wasserzu- und -abflüsse in dieWand. Vertikale Leitungen legen Sie in die C-Profile,für horizontale Leitungen müssen Sie die H-förmi-gen Stanzungen umbiegen. Nachdem Sie alle Instal-lationen verlegt haben, wird der gesamte Hohlraum

gedämmt. Klemmen Sie die Dämmplatten zwischenden Ständerprofilen ein.

Beplankung

Als Beplankung werden Gipskarton- oder Gipsfaser-platten verwendet. Gipskartonplatten für Ständer-wände sind in der Stärke 12,5 mm und vielen ver-schiedenen Abmessungen erhältlich. Sie bestehenim Kern aus Gips, die Ummantelung ist aus Karton.Mit weißem Karton hergestellte Platten sind für dennormalen Gebrauch in Wohnräumen geeignet, fürNassräume werden imprägnierte Platten in Grün an-geboten.

Gipsfaserplatten bestehen aus einem Gemisch ausGips und Zellulosefasern. Sie erhöhen den Schall-schutzwert der Wand noch einmal, sind härter, aberdafür auch schwerer als Gipskartonplatten.

Gipsplatten anschrauben

Welche Art von Platten Sie verwenden, hängt vonder Nutzung des Raumes ab: Für Nassräume gibt esspezielle feuchtigkeitsbeständige Platten mit 12,5mm Stärke. Wollen Sie die Wand anschließend ver-fliesen, sollten Sie zwei Lagen aufbringen. FürWohnräume nehmen Sie weiße Platten. Es gibt auchGipskartonplatten mit 10 mm oder weniger Dicke,diese eignen sich allerdings nicht für Ständerwände,sondern sollten nur als Trockenputz auf einer massi-ven Wand verwendet werden.

Schneiden Sie die Platten zu, indem Sie den Kartonan der Vorderseite mit dem Stanleymesser einritzen,die Platte über eine Kante nach unten brechen undabschließend den rückwärtigen Karton durchschnei-den.

Fangen Sie mit einer Wandseite an und verschrau-ben Sie die Platten immer am Ende des Profils, dort,wo dessen Steg liegt. Beginnen Sie mit dem Ver-schrauben in der Mitte oder in einer Ecke der Platteund setzen Sie in vertikaler Richtung alle 25 cm eineSchraube. Wenn möglich, verwenden Sie Platten, dieüber die gesamte Raumhöhe gehen.

Anschließend wird die zweite Wandseite in der glei-chen Weise wie die erste beplankt.

Verläuft Ihre Wand ums Eck, dann stellen Sie einfacheine Wand inklusive der beidseitigen Beplankungfertig. Setzen Sie dann im rechten Winkel mit dem

10INNENAUSBAU

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10 INNENAUSBAU

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Verlegen der U-Profile an Boden und Decke fort undverschrauben Sie das erste Ständerprofil mit demSteg seitlich am Ende der Wand. Die äußere Beplan-kung der neuen Wand beginnt am äußeren Eck, demSie mit einem Kantenprofil eine exakte Ausbildunggeben.

Verspachteln

Nun kommt das Finish. Die Wandoberflächen müs-sen dreimal verspachtelt werden.

Bringen Sie die Spachtelmasse mit einer breiten,flexiblen Spachtel auf diese Fugen sowie auf dieSchraublöcher so auf, dass diese verschwinden.Lassen Sie die Masse trocknen. Die zweite und drit-te Lage Spachtelmasse wird großflächig über diegesamte Wand mit der Breitspachtel aufgetragen.Spachteln Sie dabei exakt bis zu den Wandanschlüs-sen, die Sie vorher mit Malerband abgeklebt haben.

Ziehen Sie mit der Glättkelle eine ebene Fläche, dienach dem Trocknen geschliffen werden muss.Schleifen Sie vorsichtig und achten Sie dabei darauf,dass Sie mit der Schleifmaschine nicht den Kartonbeschädigen! Verwenden Sie einen Schwingschleifermit Staubabsaugung. Nachdem die Spachtelmassegetrocknet ist, können Sie das überstehende Maler-band an den Wandanschlüssen mit einem Stanley-messer vorsichtig abschneiden.

Bevor Sie die Wand malen oder verfliesen, ist es un-bedingt notwendig, die Oberfläche mit einer Tiefen-grundierung zu überziehen. Ansonsten kann es be-dingt durch unterschiedlich starkes Saugverhaltenzwischen Platte und Spachtelmaterial zu Fleckenbil-dungen kommen.

Unser Tipp!

Um später Risse in der Wand zu vermeiden, kleben Sie

Bewehrungsstreifen aus Glasfasergewebeüber die abgerundeten Stoßfugen

zwischen den einzelnen Gipskarton- oder Gipsfaserplatten.

Unser Tipp!

Bleiben Sie auch bei der Befestigung von Regalen und anderen schwereren Gegen-

ständen an der Wand im System.

Hohlraumdübelzange nicht vergessen!

Spezielle Hohlraum- oder Gipskartondübel verhindern, dass die Aufhängungen ausbrechen

und Sie Ihre Wand gleich wieder reparieren müssen.

Wenn es um das Aufstellen von Trennwänden geht,sind Trockenbau-Wandsysteme die schnellste undfür den Heimwerker einfachste Methode. Es gibtaber neben dieser Leichtbauweise auch die Mög-lichkeit, massive, nicht-tragende Trennwände zu er-richten. Deren Montage erfordert aber bereits hand-werklich großes Geschick sowie Erfahrung im Um-gang mit Baustoffen:

● Porenbetonsteine: Sie sind, neben den Trocken-bausystemen, das am häufigsten verwendeteTrennwandsystem. Nichttragende Innenwändegibt es in den Dicken 10 cm und 12 cm. DieSteine können mit einer Säge in jede beliebigeForm gebracht werden. Da es sich bei dieserAusführung um eine massive Trennwand han-delt, müssen Sie die Steine direkt auf die Rohde-

cke stellen, das bringt den Nachteil, dass Sie ei-ne Trennwand nicht nachträglich aufstellen kön-nen.

● Voll- oder Hohlziegelsteine: Zuerst müssen SieDeckenunebenheiten mit Hilfe einer langen Latteund mit Mörtel ausgleichen. Baumärkte führenFertigmörtel, der nur mehr angerührt wird. Umeine Ziegelwand aufzustellen, müssen Sie dieZiegel in ein 1 cm dickes Mörtelbett legen undauch die vertikalen Stoßfugen mit Mörtel füllen.Verlegen Sie die Ziegel mit versetzten Stoßfugen.Nach drei Ziegelscharen müssen Sie die horizon-tale und vertikale Flucht überprüfen.

● Gipsdielen sind 10 cm starke Wandblöcke ausGips. Sie sind kaum noch in Gebrauch und wer-den von den Baumärkten auch nicht angeboten.

MASSIVE INNENWÄNDE

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11Perfekt sanieren

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Ein altes Haus, geerbt oder gekauft, bei dem derZahn der Zeit schon deutliche Spuren hinterlas-sen hat. Nun stellt sich die Frage, wie saniertman richtig und welcher Ablauf ist dabei zu beachten. Dieses Kapitel gibt Auskunft: von derAnalyse, über die Planung bis hin zur Ausfüh-rung der thermischen und nachhaltigen Sanierung.

Analyse

Die Untersuchung eines Hauses ist die wichtigsteGrundlage für die weitere Planung und spätere Um-setzung der Sanierung. Je exakter diese Prüfung er-folgt, desto größer wird die Sicherheit der Planungund letztlich der Termine sowie Kosten sein.

Recherche der einstigen Baudokumente

Vor allem anderem soll immer nach den noch vor-handenen Baupapieren nachgeforscht werden. Plä-ne, Berechnungen und Baubeschreibungen gebennäheren Aufschluss über das damalige Baukonzept.Diese alten Unterlagen bilden die Basis für die wei-terführende und detaillierte Analyse des Bauwerks.Potenzielle Quellen solcher Akten sind die ehemali-gen Eigentümer, Architekten, Baumeister und Bau-ämter.

Einordnung in Bauepochen

Jedes Bauzeitalter hat ihr typisches Erscheinungs-bild und dazu gehören fast immer charakteristischeBaukonstruktionen dieser Zeit. Wer über dieseBauweisen Bescheid weiß, kennt in gleicher Weisedie Klassiker der Schwachstellen dieser Periodenund kann somit die Untersuchungen treffsicherergestalten.

Klassische Bauschäden

Neben den typischen Baumängeln einer Bauära tre-ten folgende Problembereiche immer wieder auf:Wasser ist der größte Feind eines jeden Gebäudesund so stehen die meisten Bauschäden im Zusam-menhang mit der Einwirkung von Wasser in flüssi-ger, fester und gasförmiger Form. Darum sind ganzbesonders jene Bauteile zu inspizieren, die durchNiederschlags-, Oberflächen- und Spritzwasser so-

wie durch Wasser im Erdreich und Wasserdampf(Fäulnis usw.) beeinträchtigt sein könnten. Nicht zuvergessen sind dabei Schäden, die durch undichteLeitungen innerhalb und außerhalb der Baulichkeitverursacht werden können. Generell sind dieSchwachpunkte auf fehlende Abdichtungen zurück-zuführen. Ein weiterer Klassiker ist der mangelhafteWärmeschutz gemäß heutigen Anforderungen überdie gesamte Gebäudehülle.

Begehung und Sichtprüfung

Der Zustand der Baulichkeit kann meist durch einenAugenschein vor Ort und mit einer Sichtuntersu-chung der Oberflächen bestimmt werden. Ausge-stattet mit den alten Baudokumenten und dem Wis-sen des Bauzeitalters sowie deren Konstruktions-prinzipien ist die Begehung eine kostengünstige Me-thode zur Bewertung der Bausubstanz. Natürlichreicht eine reine Sichtprüfung nicht aus, es müssenzudem Bauteile geöffnet werden, um Eigenschaftenund Zustand im Inneren der Baukonstruktion beur-teilen zu können.

Messungen und Laboruntersuchungen

Wenn fehlerhafte Stellen vermutet werden, sind die-se Einschätzungen unter anderem durch Messungenund Laboruntersuchungen nachzuprüfen. Bei unbe-kannten Aufbauten von Bauteilen kann der Wärme-durchgangskoeffizient (U-Wert) mittels präzisemMessgerät durch die Oberflächentemperatur derBaukonstruktion sowie der Innen- und Außentempe-ratur bestimmt werden. Zu beachten ist, dass keineSonneneinstrahlung von außen und keine Wärme-strahlung von innen auf den Bauteil einwirken darf.Außerdem müssen konstante Bedingungen vorherr-schen und die Temperaturdifferenz soll idealerweise> 15 Kelvin betragen. Einen weiteren Aufschlussüber die Wärmedämmeigenschaften der Gebäude-hülle gewährt die Bauthermographie.

● Thermogramme stellen die Wärmeverteilungvon Bauteiloberflächen optisch dar. Erfasst wer-den diese durch eine Wärmebildkamera, welchedie Wärmestrahlung aufnimmt und in einemsichtbaren Bild darstellt.

PERFEKT SANIEREN

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Verwendete Acrobat Distiller 8.0/8.1 Joboptions
Dieser Report wurde mit Hilfe der Adobe Acrobat Distiller Erweiterung "Distiller Secrets v4.0.0" der IMPRESSED GmbH erstellt.Registrierte Kunden können diese Startup-Datei für die Distiller Versionen 8.0/8.1 kostenlos unter http://www.impressed.de/DistillerSecrets herunterladen.ALLGEMEIN ----------------------------------------Beschreibung: Dateioptionen: Kompatibilität: PDF 1.3 Komprimierung auf Objektebene: Aus Seiten automatisch drehen: Aus Bund: Links Auflösung: 1200 dpi Alle Seiten Piktogramme einbetten: Nein Für schnelle Web-Anzeige optimieren: NeinPapierformat: Breite: 240.002 Höhe: 327.002 mmKOMPRIMIERUNG ------------------------------------Farbbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 300 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 450 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalGraustufenbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 300 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 450 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalSchwarzweißbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: CCITT Gruppe 4 Mit Graustufen glätten: AusRichtlinien: Richtlinien für Farbbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinien für Graustufenbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinen für monochrome Bilder Bei Bildauflösung unter: 1200 ppi (Pixel pro Zoll) IgnorierenFONTS --------------------------------------------Alle Schriften einbetten: JaUntergruppen aller eingebetteten Schriften: NeinWenn Einbetten fehlschlägt: AbbrechenEinbetten: Schrift immer einbetten: [ ] Schrift nie einbetten: [ ]FARBE --------------------------------------------Farbmanagement: Einstellungsdatei: None Farbmanagement: Farbe nicht ändern Wiedergabemethode: StandardGeräteabhängige Daten: Unterfarbreduktion und Schwarzaufbau beibehalten: Ja Transferfunktionen: Anwenden Rastereinstellungen beibehalten: NeinERWEITERT ----------------------------------------Optionen: Überschreiben der Adobe PDF-Einstellungen durch PostScript zulassen: Nein PostScript XObjects zulassen: Nein Farbverläufe in Smooth Shades konvertieren: Ja Geglättene Linien in Kurven konvertieren: Ja (Grenzwert für Glättung: 0.1) Level 2 copypage-Semantik beibehalten: Ja Einstellungen für Überdrucken beibehalten: Ja Überdruckstandard ist nicht Null: Ja Adobe PDF-Einstellungen in PDF-Datei speichern: Ja Ursprüngliche JPEG-Bilder wenn möglich in PDF speichern: Ja Portable Job Ticket in PDF-Datei speichern: Ja Prologue.ps und Epilogue.ps verwenden: Nein JDF-Datei (Job Definition Format) erstellen: Nein(DSC) Document Structuring Conventions: DSC-Kommentare verarbeiten: Ja DSC-Warnungen protokollieren: Nein EPS-Info von DSC beibehalten: Ja OPI-Kommentare beibehalten: Nein Dokumentinfo von DSC beibehalten: Ja Für EPS-Dateien Seitengröße ändern und Grafiken zentrieren: JaSTANDARDS ----------------------------------------Standards - Berichterstellung und Kompatibilität: Kompatibilitätsstandard: OhneANDERE -------------------------------------------Distiller-Kern Version: 8000ZIP-Komprimierung verwenden: JaASCII-Format: NeinText und Vektorgrafiken komprimieren: JaMinimale Bittiefe für Farbbild Downsampling: 1Minimale Bittiefe für Graustufenbild Downsampling: 2Farbbilder glätten: NeinGraustufenbilder glätten: NeinFarbbilder beschneiden: JaGraustufenbilder beschneiden: JaSchwarzweißbilder beschneiden: JaBilder (< 257 Farben) in indizierten Farbraum konvertieren: JaBildspeicher: 524288 ByteOptimierungen deaktivieren: 0Transparenz zulassen: NeinICC-Profil Kommentare parsen: JasRGB Arbeitsfarbraum: sRGB IEC61966-2.1DSC-Berichtstufe: 0Flatness-Werte beibehalten: JaGrenzwert für künstlichen Halbfettstil: 1.0RGB-Repräsentation als verlustfrei betrachten: NeinOptionen für relative Pfade zulassen: NeinIntern: Alle Bilddaten ignorieren: NeinIntern: Optimierungen deaktivieren: 0Intern: Benutzerdefiniertes Einheitensystem verwenden: 0Intern: Pfad-Optimierung deaktivieren: NeinENDE DES REPORTS ---------------------------------Die "Distiller Secrets" Startup-Datei ist eine Entwicklung derIMPRESSED GmbHBahrenfelder Chaussee 4922761 Hamburg, GermanyTel. +49 40 897189-0Fax +49 40 897189-71Email: [email protected]: www.impressed.de
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● Mithilfe der Bestimmung des elektrischen Wider-standes lässt sich die Bauteilfeuchte eruieren.Die Messergebnisse liefern Rückschlüsse bei-spielsweise auf den Zustand von den Bauwerks-abdichtungen.

● Die Luftdichtigkeit, ein entscheidender Faktorfür die Wirksamkeit von Wärme-, Schall- undFeuchteschutz, wird mittels Blower-Door-Testgeprüft. Dieses Differenzdruck-Messverfahrendient zur Aufspürung von Leckagen in der Ge-bäudehülle und zur Definition der Luftwechselra-te. Eine gleichmäßige Windlast wird durchDruckdifferenzen auf das zu messende Bauwerkwirklichkeitstreu nachgeahmt.

● Um größere Beschädigungen der Bauteiloberflä-chen zu vermeiden, wird die Endoskopie verwen-det. Es ist eine äußerst einfache Methode, umdie Art und Beschaffenheit von Hohl- oder Füll-räumen in Baukonstruktionen mit kleinem Lochin der Bauteiloberfläche zu erforschen.

Aufmaß und Bestandsplan

Ausgehend von den vorangegangenen Detailanaly-sen kann dann mit Hilfe des Aufmaßes und/oder al-ter Plandokumente ein tatsächlicher Bestandsplanangefertigt werden.

Erstellung des Bestandsenergieausweises

Nachdem ein Bestandsplan vorliegt und alle bau-technischen Aufbauten hinlänglich bekannt sind,kann nun ein Energieausweis des Bestandes be-rechnet werden. Hierzu ist es aber noch erforderlichdie Haustechnik aufzunehmen, denn diese findetbeim Energieausweis ebenso Eingang. Der Be-standsenergieausweis bildet die Ausgangslage fürHeiz- und Endenergiebedarf ab und ist ein nötigesPlanungsinstrument um die energieeffizienten Zielefür die Sanierung festzulegen. Gewöhnlich fordernBundesländer für die Wohnhaussanierungsförderun-gen neben dem Energieausweis nach der Sanierungauch einen Energieausweis des Bestandes. Mit die-sem lassen sich außerdem die Einsparungspoten-ziale im Vergleich mit dem Energieausweis nach derSanierung dokumentieren.

Notwendigkeiten

Aus der Bestandsaufnahme und Begutachtungdurch einen Experten ergeben sich zwingende Erfor-dernisse im Zuge der Sanierung, um Gefährdungenauszuschließen. Mögliche Gefahren können sich imZusammenhang mit der Standsicherheit, Feuchtig-keit und Schädlingsbefall ergeben. Darüber hinaussind die derzeit gültigen Gesetze und Vorschriften(Bauordnungen, ÖNORMEN usw.) zu erfüllen.

Wünsche

Jeder Bauherr hat seine eigenen Vorstellungen, wiesein Traumhaus nach der Sanierung aussehen soll.

Rahmenbedingungen

Welche Rahmenbedingungen sind bei der geplantenSanierung zu beachten? Steht das Gebäude unterDenkmalschutz oder in einer Ortsbildschutzzone?Erlaubt das Baurecht den Ausbau des Dachgescho-ßes?

Möglichkeiten

Unter diesem Punkt werden die eigenen Aussichtenbezüglich Budget, Finanzierung, Förderungen undEigenleistung beleuchtet. Wieviel Geld kann maximalinvestiert werden? Bestehen Förderprogramme fürdas geplante Vorhaben? Können Eigenleistungen inForm von persönlicher Arbeitsleistung und Wisseneingebracht werden?

Unser Tipp!

Für diese ausführliche Bestandsaufnahmeist ein umfangreiches Fachwissen und eine

entsprechende Erfahrung von Nöten, weshalbfür diese Aufgabe nur Baufachleute infrage

kommen.

11 Perfekt sanieren

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11Perfekt sanieren

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Ein Bestandteil fast jeder Sanierung wird diethermische Sanierung sein, denn die meistenAltbauten verfügen über eine schlecht gedämm-te Gebäudehülle.

Der ideale Zeitpunkt für die thermische Sanierungergibt sich, sobald Bauteile optisch verschönert wer-den sollen oder bautechnische Mängel an den Au-ßenbauteilen zu beheben sind. Im Zuge dieser Arbei-ten können einfach und am kostengünstigsten Wär-medämmschichten eingebaut werden. Die Verbes-serung des Wärmeschutzes ermöglicht eine höhereWohnbehaglichkeit, Vermeidung von Bauschädenund Energieeinsparung.

Aus der ausführlichen Analyse des Bestandsgebäu-des mit Bestandsplan und dem Energieausweis desBestands lassen sich die Eckpfeiler für die thermi-sche Sanierung ableiten. Aus der genauen Bauauf-nahme und Darstellung am Bestandsplan gehen diemaximal möglichen Dämmstoffstärken aufgrund vonkonstruktiven Details (Dachvorsprung bei Außen-wanddämmung usw.) hervor. Mit diesen Daten wirdnun der Energieausweis für die Sanierungsvarianteberechnet und geprüft, ob damit die gewünschtenEinsparziele der Bauherren und gegebenenfalls För-derungsbestimmungen eingehalten werden. Fallsmit diesen geplanten Stärken der Wärmedämm-schichten nicht die gewünschten Werte erreichtwerden, dann müssen Dämmstoffe mit besserenWärmedämmeigenschaften eingesetzt werden, umbei gleicher Dicke einen höheren Wärmeschutz desBauteils zu erzielen. Oder es bedarf der konstrukti-ven Veränderung der Baudetails, welche die Dämm-stoffdicke beschränken.

Wärmeschutz und Behaglichkeit

Je besser der Wärmeschutz des gesamten Hauses,desto höher ist auch die Behaglichkeit im Gebäude.

Denn durch bestens gedämmte Bauteile fließt weni-ger Wärme im Winter vom beheizten Inneren nachAußen ab und somit kühlen die innen liegendenOberflächen signifikant weniger ab. Hohe Oberflä-chentemperaturen an der Innenseite von Außenbau-teilen sind der Garant für eine hohe Wohnbehaglich-keit. Diesen Zusammenhang stellt das Behaglich-keitsdiagramm dar. Bei vollkommen gedämmtenBauteilen fühlt man sich bei niedrigen Lufttempera-turen wohler, als wenn beispielsweise mit der Hei-zung die Lufttemperaturen drastisch erhöht werden.

Grafik: Unser Haus

Wärmeschutz und Bauschadensfreiheit

Ein bestmöglicher Wärmeschutz beugt ergänzendBauschäden vor. Sinkt die Oberflächen-Innentempe-ratur unter den Taupunkt, dann kondensiert der Was-serdampf an der Oberfläche und durchfeuchtet denAbschnitt eines Gebäudes. Feuchte Oberflächen sind,

Unser Tipp!

Dämmen Sie Ihr Wohnhaus so perfekt als möglich, denn ein paar Zentimeter mehr

bei der Wärmedämmung sind nur mitgeringen Mehrkosten im Verhältnis zu den

Gesamtinvestitionskosten verbunden.

Unser Tipp!

Im Winter sollte die Oberflächentemperaturauf der Innenseite umschließender Bauteile

um maximal 2° C unter der Lufttemperatur liegen.

Bei einer Raumlufttemperatur von 20° C sollte die Oberflächentemperatur in der

Innenecke zur Außenwand und Decke also mindestens 18°C betragen.

THERMISCHE SANIERUNG

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neben fehlender Konvektion und zu hoher Luftfeuch-tigkeit, die Grundvoraussetzung für Schimmelbil-dung. Meist tritt dieses Schadensbild infolge soge-nannter Wärmebrücken in der Baukonstruktion auf.

Wärmeschutz verhindert Wärmebrücken

Ein lückenloser Wärmeschutz über die gesamte Ge-bäudehülle verhindert effektiv Wärmebrücken. Soge-nannte Wärmebrücken sind jene Stellen in der Bau-konstruktion, die sehr schlecht gedämmt sind undebendort die Wärme sehr rasch hindurchgeht.

Wärmeschutz mit Luft- und Winddichtigkeit

Der Wärmeschutz funktioniert nur dann, wenn dieGebäudehülle luft- und winddicht ist. Jede Undich-tigkeit führt zu hohen Wärmeverlusten und letztlichzu Bauschäden. Denn mit der Wärme dringt auchWasserdampf in die Baukonstruktion ein, konden-siert dort und das Bauteil wird durchfeuchtet. Dasanerkannte Fraunhofer Institut für Bauphysik inStuttgart hat in einer umfangreichen Messstudie he-rausgefunden: Bei einer Fugenbreite von einem Mil-limeter (!) und einer Druckdifferenz von 20 Pascalresultiert eine Reduktion der Dämmwirkung um denFaktor 4,8. Das bedeutet, der U-Wert einer 14 cmstarken Wärmedämmung liegt mit einer kleinen Un-dichtigkeit nicht mehr bei 0,30 W/m²K, sondern bei1,44 W/m²K. Fugenbreiten von 3 mm führen zu ei-ner Verschlechterung mit dem Faktor 11. Undichtig-keiten ergeben gleichfalls Schallbrücken.

Intelligente Dampfbremsen, welche einen feuchteva-riablen Dampfdiffusionswiderstand aufweisen, eig-nen sich am besten für eine luftdichte Gebäudehülle.Diese haben die Eigenschaft ihre Molekularstrukturzu verändern: Das heißt im Winter sind diese diffusi-onsdicht und bieten höchsten Schutz vor Feuchtig-keitseindrang. Im Sommer weisen diese einen sehrniedrigen Diffusionswiderstand auf, damit eine größt-mögliche Austrocknung gewährleistet wird.

Wärmeschutz im bauphysikalischen Kontext

Der Wärmeschutz ist nur ein Aspekt in der bauphysi-kalischen Betrachtung. Feuchte-, Schall- und Brand-

schutz sowie die Bereiche Licht und Klima sindebenso zu betrachten. Erst mit der gesamtheitlichenAuseinandersetzung aller bauphysikalischen Berei-che erfüllt die Baukonstruktion alle Erwartungen undder neue Wärmeschutz durch die thermische Sanie-rung verursacht keine Probleme. Ein wichtigerGrundsatz dabei ist, dass jede Baukonstruktion voninnen nach außen dampfdiffusionsoffener werdensoll. Viele Bauherrn äußern in diesem Zusammen-hang die Befürchtung, bei zu großen Dämmstoffstär-ken würde das Gebäude zu „dicht“ im Sinne von zugeringer „Atmungsfähigkeit“. Diese Ängste könnenentkräftet werden, wenn die neuen Wärmedämm-schichten bzw. Baukonstruktionen dampfdiffusions-offen ausgeführt werden. Bei jeder Verbesserungdes Wärmeschutzes eines Bauteils muss ebensodas Verhalten der neuen Konstruktion bezüglich derrestlichen bauphysikalischen Eigenschaften geprüftwerden.

Wärmespeicherfähigkeit

Die Wärmespeicherfähigkeit von Masse bzw. Bautei-len dient zur:● Verringerung der Temperaturschwankungen zwi-

schen Tag und Nacht,● Vermeidung sommerlicher Überwärmung des

Wohnraumes,● Vermeidung von zu rascher Auskühlung des

Wohnraumes bei Absenkung der Heiztemperatur.

Der sommerliche Wärmeschutz ist nach ÖNORM B8110, Teil 3 dann gewährleistet, wenn die Innentem-peratur tagsüber 27 °C und in der Nacht 25 °C nichtübersteigt.

Die Wärmespeicherfähigkeit der inneren Verkleidungder Bauteile ist maßgebend für den Wert der Pha-senverschiebung und der Temperaturamplituden-dämpfung.

Die Phasenverschiebung ist die Zeitverzögerung inStunden zwischen der Außentemperaturspitze undder gedämpften Innentemperaturspitze. Sie ist vorallem dann von Bedeutung, wenn die raumseitigeTemperaturschwankung zu hoch ist. Die Phasenver-schiebung sollte in diesem Fall so dimensioniertwerden, dass die Außentemperaturspitze innenseitigerst in den späten Nachtstunden wirksam wird. Op-timale Werte liegen zwischen 10 und 12 Stunden. Zudiesem Zeitpunkt ist die Außentemperatur bereits

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niedriger als die Innentemperatur und kann durchLüften zur Kühlung herangezogen werden.

Die Temperaturamplitudendämpfung wiederum sagtaus, wie stark die Außentemperaturspitze gedämpftwird. Je größer der Wert, desto stärker die Dämp-fung und desto geringer werden die hohen Außen-temperaturen im Innenbereich wirksam.

Bauteilbeispiel:

Dachschräge mit innenseitiger Holzwolle-Dämmplatte:

Außentemperatur 35°CInnentemperatur ca. 20°C Temperaturdifferenz innen zu außen = 15°CTemperaturamplitudendämpfung = 22,2 Phasenverschiebung = ca. 10 h

15°C : 22,2 = 0,68°C - d.h. der Innenraum würde sich nach etwa 10 Stunden (24 Uhr) um 0,68°C erwärmen.

Grafik Knauf Insulation

Innenliegende Wärmedämmung

Die Wärmedämmung der einzelnen Bauteile werdenin den Kapiteln „Wärmedämmung“ und "Fassade -Wärmedämmsystem (WDS)"ausführlich behandelt.Speziell für die Sanierung, beispielsweise von denk-malgeschützten Gebäuden, wird jedoch die innenliegende Wärmedämmung zum Thema.

Eine innere Wärmedämmung findet dann Anwen-dung, wenn ● die äußere Fassade denkmalgeschützt oder er-

haltenswert ist

● kein Platz auf der Außenseite vorhanden ist(städtischer Bereich, Grundgrenzen, Grenzab-stände usw.)

Bild ©Knauf Insulation

● nur ein kleiner Bereich eines Hauses, wie einZimmer oder eine Wohnung, gedämmt werdensoll

● Gebäude mit kurzen Benützungs- sowie raschenAufheizungszeiten (Wochenendhäuser usw.)

Durch die Aufbringung der Wärmedämmung auf derinneren Seite der Außenwand kommt die Speicher-masse in die kalte Zone. Dieser Umstand bewirkt,dass beim Durchgang der warmen Raumluft in die-sem kalten Bereich Feuchtigkeit kondensiert, aus-fällt und so Bauschäden (Schimmel usw.) verursa-chen kann. Aus diesen Gründen muss bei einer In-nenwanddämmung immer eine bauphysikalischeUntersuchung und Beurteilung durch einen Fach-mann erfolgen und gegebenenfalls Dampfbremsenbzw. Dampfsperren auf der Innenseite angeordnetwerden.

Die Baustoffindustrie bietet viele Innenwanddämm-systeme, die im nachfolgenden Abschnitt vorgestelltwerden.

Unser Tipp!

Eine Innendämmung kommt nur dann in Frage,wenn eine Außendämmung aus diversen

Gründen nicht möglich ist.

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Page 224: Unser Haus 2014

Innendämmsysteme

Holzwolle-Leichtbauplatten

Grafik: Normalformatziegelmauerwerk mit Heraklith BM© Knauf Insulation

Grafik 3-D Bestandsmauerwerk mit Heraklith BM ©Knauf Insulation

Magnesit gebundene Holzwolle-Leichtbauplattensind ein plattenförmiger Holzwerkstoff, hergestelltdurch Mischung von Holzwolle mit mineralischenBindemitteln (Magnesitmörtel, Portlandzement, Gipsu.ä.) und Verpressung des Gemisches zu Platten.Holzwolle-Leichtbauplatten dienen als Bauplattenmit guter Wärme- und Schalldämmung.

Die einschalige Vorsatzschale ermöglicht sogar dieMitnutzung der Speichermasse der bestehenden Au-ßenwand, was bei sonstigen Innenwanddämmsyste-men verloren geht. Die Holzwolle-Leichtbauplattenwerden in den Stärken von 50, 75 und 100 mm an-geboten.

Magnesitgebundene Holzwolleleichtbauplattenmit SteinwolleDurch eine zweischalige Dämmvorsatzschale, be-stehend jeweils aus einer Steinwolle Heralan HW-Mund einer magnesitgebundenen Holzwolleleichtbau-platte, kann die Behaglichkeit und Energieeinspa-rung noch wesentlich verbessert werden.

Boden- und WandanschlussDer Boden- und Wandanschluss wird mittels Heraklith-Streifen in Wanddicke, der mechanisch am Untergrund (Rohdecke, Wand) befestigt wird,hergestellt.

Verklebung der Heraklith BM PlattenDie Verklebung der Heraklith BM Platten miteinandererfolgt in Stoß- und Lagerfugen mit Heraklith BM-Kleber. Pro Plattendicke werden 2 Kleberaupenbenötigt.

Steinwolle mit Aerogel

Neu am Markt erhältlich ist Steinwolle mit Aerogel.Diese beiden Stoffe ergänzen sich vorteilhaft und dieHerstellung erfolgt in einem besonderen Verfahren.Daraus ergibt sich eine äußerst hohe Wärmedämm-fähigkeit bei extrem dünnen Materialstärken bedingtdurch die niedrige Wärmeleitfähigkeit, die bislangbei Faserdämmstoffen nie erreicht werden konnte.Somit kann mit sehr schlanken Wandinnendämm-elementen eine hohe Wärmedämmfähigkeit erzieltwerden. Es werden Standard-Verbund-, Laibungs-und Keilplatten für diese Zwecke angeboten.

Die Platten werden mittels Kleber an die Wand be-festigt, wobei stark saugende oder mehlende Unter-gründe zuvor grundiert werden müssen. Die Platten-stöße werden mit handelsüblichem Gipsplatten-

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Grafik Rockwool System Aerowolle ©Rockwool

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Fugenkleber untereinander verklebt. Somit entstehteine tapezierfertige Oberfläche, die auch nach Her-stellerrichtlinien gespachtelt oder sogar verputztwerden kann.

Foto: Rockwool

Fenstertausch

Zu der Fassade gehören die Fenster. Wenn schondie Außenwände gedämmt werden, dann sind eben-so die Fenster zu erneuern. Der erste Schritt ist dieWahl von Rahmen- und Flügelprofilen, welche einegroße Bautiefe und einen geringeren Wärmedurch-gangskoeffizienten (Uf) aufweisen. Dasselbe giltselbstverständlich für das gewählte Wärmeschutz-glas: Der Ug-Wert des Glases sollte möglichst nied-rig und der Energiedurchlassgrad (g-Wert) solltehoch sein, damit im Winter die kostenlose Sonnen-energie bestmöglich genutzt werden kann.

Die Fenster versetzt man bündig mit der Ebene desbestehenden Außenputzes. So kann eine Überdäm-

mung der Bauteilanschlussfuge mit einer dickenFassadendämmplatte auf 1-2 cm des Fensterrah-mens erreicht werden. Der rundum laufende An-schluss des Fensters an das Mauerwerk ist gemäßÖNORM B 5320 auszuführen, d. h. die Fuge hat diegleichen bauphysikalischen Anforderungen zu erfül-len wie eine Außenwand. Konkret bedeutet dies,dass die Fuge innen diffusionsdichter und außen dif-fusionsoffener sowie luft- und winddicht ausgebildetwerden muss. Somit reicht im Normalfall kein Fu-genfüllstoff wie ein Bauschaum aus, sondern es be-darf zusätzlich Fensterabdichtungsbänder oder ge-eignete Fensterdichtleisten.

Wärmedämmung Decke zum unbeheizten Keller

Im Vordergrund der Wärmedämmung der Kellerde-cke steht der Behaglichkeitsgewinn durch die höhe-re Oberflächentemperatur am darüber liegendenFußboden. Natürlich ergibt die Wärmedämmung zu-gleich eine Energieeinsparung. Die Dicke der Wär-medämmung leitet sich wesentlich aus den kon-struktiven Gegebenheiten wie lichte Raumhöhe, Hö-he über Fenster- und Türstürzen ab. Bei der Auswahldes Dämmsystems ist eventuellen Leitungen auf derUnterseite der Decke Augenmerk zu schenken.Empfehlenswerte Dämmstoffstärken 8 – 14 cmbzw. soweit konstruktiv möglich.

Foto: Rockwool

Sanieren zum Passivhaus

Die thermische Sanierung par excellence stellt fürviele Menschen der Passivhausstandard dar. Zieldieser thermischen Verbesserung ist die Bereitstel-lung der Behaglichkeit mit mehr als 80% wenigerEnergieaufwand. Um diese Zielsetzung zu erreichen,bedarf es der thermischen Optimierung sämtlicher

Unser Tipp!

Wärmeschutzgläser mit drei Scheiben aus So-lar- oder Weißglas weisen einen niedrigen Ug-Wert und extrem höhere g-Werte auf als kon-

ventionelle drei Scheibenverglasungen. Diese Gläser erscheinen bei Durchsicht weißlicher und lassen auch mehr Licht

in die Räume hinein.

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Außenbauteile und der Kombination mit einer kon-trollierten Komfortlüftung samt Wärmerückgewin-nung. Denn ein Passivhaus schafft im Winter und imSommer ein behagliches Wohnklima ohne Heiz- undKühlsystem.

Der Begriff „Passivhaus-Sanierung“ definiert einenStandard, der den Heizleistungsbedarf von Altbautenin unterschiedlichsten Bauweisen nach der Sanie-rung auf 10 W/m² Wohnnutzfläche minimiert. Erstdadurch wird der Verzicht auf ein herkömmlichesSystem zur Beheizung realisierbar. Umgelegt auf ei-ne Energiekennzahl bedeutet dies einen Heizwärme-bedarf von zirka 15 kWh/m²a.

Entstanden ist der Name Passivhaus aus der über-wiegenden „passiven“ Nutzung der vorhandenenWärme: der passiven Sonnenenergienutzung überdie Fenster und der Wärmeabgabe von Bewohnernund Geräten im Haus. Im Gegensatz dazu benötigenkonventionell thermisch sanierte Gebäude ein akti-ves Heizsystem, um die gewünschte Rauminnen-temperatur aufrecht zu halten.

Passivhaus Projektierungs Paket

Prinzipiell gilt bei der umfassenden Bauanalyse dieselbe Vorgangsweise wie bei der thermischen Sa-nierung zum Niedrigenergiehaus. Allerdings mussdem Wärmeschutz und der energietechnischen Pro-jektierung besonderes Augenmerk geschenkt wer-den. Die Erstellung eines Bestandsenergieausweisesreicht nicht mehr aus, empfehlenswert ist eine Be-rechnung mit dem Passivhaus Haus ProjektierungsPaket (PHPP).

Konkret bedeutet das:● Erheblich größere Dämmstoffstärken, um Wär-

medurchgangskoeffizienten bei Außenbauteilenim Bereich von 0,12 – 0,10 W/m²K zu erreichen

● Einbau von passivhaustauglichen Fensterele-menten unter Wärmebrückenoptimierung

● Vermeidung von sämtlichen Wärmebrücken inder thermischen Gebäudehülle

● Thermische Zonierung der Wohnräume

● Entscheidung, ob der Keller in die thermischeHülle einbezogen wird

● Höchste Anforderungen an Luft- und Winddicht-heit der Gebäudehülle.

● Berücksichtigung des Einbaus der Zu- und Ab-luftöffnungen, insbesondere des Lüftungsgerätsund Erdwärmetauschers

Förderung

Mit der Sanierungsoffensive 2014 stehen wiederFörderungen zur Verfügung. Damit wird ein wichti-ger Anstoß gegeben, die jährliche Sanierungsrateauf 3% des Gebäudebestandes anzuheben.

Nach Bekanntgabe der Förderungsrichtlinien findenSie aktuell die Unterlagen auf www.unserhaus.atzum Download.

Unsere Buchtipps!

Vom Altbau zum Effizienzhaus

ISBN 978-3-936896-75-6

Altbau-Modernisierungkompakt

ISBN 978-3-481-02883-1

Energetische SanierungPotenziale erkennen und nutzen

ISBN 978-3-481- 02988-3

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11Perfekt sanieren

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Das Pilotprojekt „Ökohaus-Althaus“ im steirischenJudenburg ist in mehrfacher Hinsicht eine durch-dachte Sanierung: Ein konventionelles Wohnhausaus den 60er Jahren wurde nicht nur auf ökologi-sche Weise thermisch saniert, sondern auch mit zu-kunftsweisender Technik ausgestattet. Das Projektdemonstriert die umfassende und thermische Sanie-rung mit den natürlichen Elementen Sonne, Wasserund Erde gemäß den Prinzipien des nachhaltigenBauens. Eine große thermische Solaranlage amDach nutzt die kostenlose Energie der Sonne fürWarmwasser und Beheizung. Ebenso gewinnen Fotovoltaikanlagen Strom aus dem Sonnenlicht.Aber auch das Regenwasser vom Dach wird zumNulltarif für WC-Spülung, Wäschewaschen, Raum-pflege und Gartenbewässerung verwendet. Aus demElement Erde kommen die mineralischen Dämm-stoffe, welche die Gebäudehülle von Ökohaus-Alt-haus hervorragend dämmen. Hohe Gewinne anWohnbehaglichkeit und riesige Ressourceneinspa-rungen mit ökologischen Gewissen bestätigen ein-drucksvoll die Erfolgsgeschichte.

Bild: Ökohaus-Althaus vor der Sanierung

„Das Dach musste saniert werden“, erzählt der Bau-herr und so kam die Idee zur Errichtung einer großenthermischen Solaranlage, denn auf der südseitigenDachfläche war genügend Platz vorhanden. Der Bau-und Energieinfo-Experte Ing. Othmar Waltl plante dierund 30 m² große Vakuumkollektoranlage. Ausschlag-gebend für den Einsatz der Vakuumkollektoren CPCvon Ritter Solar war die große solare Ausbeute in derÜbergangszeit und im Winter. Es handelt sich um einekomplett vormontierte Einheit aus Vakuumröhrennach dem Thermoskannenprinzip (das in den Glas-röhren „gefangene“ Vakuum bewirkt optimale Wär-medämmung und verzögert den Ausgleich mit derUmgebungstemperatur). Im Sammelkasten wird dieWärmeübertragungseinheit direkt durchströmt. AlsReflektor wird ein CPC-Spiegel zur optimalen Son-nennutzung eingesetzt.

Bild: Ritter Solar Vakuum-Röhrenkollektor auf dem Dach von Ökohaus-Althaus

Solarkreislauf

Die Solaranlage deckt bis zu 90% des Warmwasser-bedarfs und bis zu 40% des Heizwärmebedarfs ab.Für die tägliche Umwälzung im Solarkreislauf sorgendie hochenergieeffizienten Wilo-Stratos ECO-STPumpen, die bis zu 80% Stromersparnis im Ver-gleich zu ungeregelten Pumpen bringen. Für die per-fekte Steuerung fungiert die Solarsteuerung FP-6der Firma Hanazeder. Mit dem von der Sonne kos-tenlos erzeugten Warmwasser werden unter ande-rem die Geschirrspüler und zwei besondere Wasch-maschinen gespeist, die jeweils über einen An-schluss warmes Wasser von der Solaranlage undüber den anderen Anschluss Wasser aus derRegenwasser nutzungsanlage erhalten. Je nachWaschprogramm wird das Wasser automatisch ge-mischt und spart so jede Menge an Strom und Trink-wasser.

Gute Griffe

Ökohaus-Althaus hatsprichwörtlich den gutenGriff von HOPPE. Alle Anfas-ser, insbesondere die Haus-türbeschläge, stammen vonder Qualitätsmarke HOPPE.Sie zeichnen sich unter an-derem durch die von außennicht sichtbare Verschrau-bung des Schildes aus. Zu-

Bild: Solarsteuerung FP-6von Hanazeder

SANIERUNG VOM ALTHAUS ZUM ÖKOHAUS

Schutzbeschlag vonHOPPE

Bild: Hoppe

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dem wird der Profilzylinder durch eine eigene Zylin-derabdeckung geschützt. Selbstverständlich ent-sprechen die Eingangsbeschläge der ÖNORM B5351 und der ÖNORM B 3859. Darüber hinaus hatStiftung Warentest dem Schutzbeschlag von HOPPEdie Testnote „Sehr gut“ verliehen.

Nachhaltige Gartenpflege

Ökohaus-Althaus verwendet generell Geräte vomSpezialisten WOLF-Garten, insbesondere die multi-star Geräte bei der Schneeräumung: Einfach und si-cher befreit der WOLF-Garten Dachschnee-Räumerdie Solar- und PV-Anlagen, damit diese ebenso imWinter stets effektiv arbeiten. Dank der neu entwi-ckelten Softkante gibt es keine Kratzer auf Glas oderanderen empfindlichen Oberflächen. Die Befestigungfür den Stiel ist im richtigen Arbeits-Winkel ange-bracht. Mit dem dazugehörigen multi-star Vario-Stielwird das Arbeiten selbst in größeren Höhen um fünfMeter sicher und leicht gemacht.

Bild: WOLF-Garten multi-star Wintergeräte im Einsatz bei Ökohaus-Althaus

Fotovoltaik-Module

„Die Sonne schickt keine Rechnung und so gene-riert Ökohaus-Althaus Strom aus Fotovoltaik“, sodie Bauherrin. Entscheidend für den Einsatz vonKyocera Fotovoltaik-Modulen waren mehr als 35Jahre Erfahrung des japanischen Unternehmens imBereich Fotovoltaik. Die Module werden im tsche-chischen Werk in Kadan produziert. Der hohe Quali-tätsanspruch, den Kyocera dabei an seine Produktestellt, garantiert ein Maximum an Wertigkeit und Zu-verlässigkeit. Und dass sich Qualität langfristig aus-zahlt, konnte Kyocera bereits mehrfach eindrucks-voll unter Beweis stellen. So war Kyocera einer vonnur 4 Herstellern, deren Module den Hochspan-nungsbelastungstest des Fraunhofer-Centers für

Silizium-Photovoltaik CSP bestanden haben, ohneAnzeichen von potenzialinduzierter Degradation(PID) zu zeigen. Kyocera Module überzeugten auchals weltweit erste den TÜV Rheinland bei dessenneuer Langzeittestreihe.

Für die Befestigung der Kyocera|PV-Module kamendie intelligenten Solar Montagesysteme der Schlet-ter GmbH zur Anwendung. Der erfahrene Herstellerprofessioneller Montagesysteme bietet diverse Ar-ten der PV-Modulbefestigung an. Diese Systemevereinen optimale statische Auslegung, kurze Mon-tagezeiten, Wirtschaftlichkeit und höchste Haltbar-keit zu attraktiven Preisen.

PV-Display

PV-Display von Schneider Displaytechnik 83.6 mit den Kyocera|PV-Modulen auf den Dächern

Alle Besucher von Ökohaus-Althaus fragen ständigwie viele Kilowattstunden pro Tag und seit den Inbe-triebnahmen der PV-Anlagen aus dem Sonnenlichtkostenlos gewonnen wurden. Darum installierteÖkohaus-Althaus mehrere Displays vom PionierSchneider Displaytechnik, welche stets aktuell Aus-künfte über die Betriebsstände gewähren.

Wechselrichter

Ökohaus-Althaus setzt die Wechselrichter Powador3500xi, Powador 3002 und Powador 2002 von KACOnew energy ein. KACO new energy entwickelt seineWechselrichter der verschiedenen Powador-Serienmit Blick auf die langfristig höchsten Erträge für Be-treiber von Fotovoltaikanlagen. Hierfür bedarf esnicht nur höchster Wirkungsgrade, sondern auch ei-ner maximalen "up-time", also eines möglichst kon-tinuierlichen Einspeisebetriebs. Erst aus dieser Kom-bination ergeben sich beste Erträge.

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Mit Generatoranschlusskästen von enwi-etec wurde,zusammen mit dem österreichischen Partner KESSPower Solutions GmbH, die komplette Elektroinstal-lation mit Blitz- und Überspannungsableitern ausge-stattet. Zusätzliches Augenmerk wurde hier auchspeziell auf den Schutz der Datenleitungen gelegt.Die Firma KESS Power Solutions GmbH hat hier alsVertretung der Firma CITEL Electronis GmbH für jedeAnwendung einen passenden Schutzbaustein imPortfolio.

Bild: Ökohaus-Althaus Generatoranschlusskasten von EnWi-Etec

Mit dem RADOX-Solarkabel von HUBER+SUHNERverband man die Kyocera- Fotovoltaikmodule mitden Wechselrichtern von KACO new energy. Für dieKabelbündel- und Befestigung kamen Produkte vonHellermannTyton zum Einsatz.

Datenverabeitung

Das WEB'log ist ein leistungsfähiger Datenlogger,welcher Messwerte von analogen, digitalen und se-riellen Schnittstellen (z. B. für die Wechselrichteran-bindung) einer Photovoltaikanlage erfassen und überintegrierte Kommunikationsschnittstellen (Ethernet,Analogmodem, GPRS-Modem) an das innovative In-ternetportal safer'Sun übermittelt.

Auf safer’Sun Professional findet ein Abgleich dererfassten Daten mit den simulierten Werten für diezu erwartende Energieproduktion statt. Die simulier-ten Werte errechnen sich aus der Konfiguration der

betreffenden Anlage und den aktuellen Wetterbedin-gungen. Somit ist mit safer’Sun Professional ein ein-zigartiger Soll-Ist Vergleich basierend auf realenStrahlungsdaten möglich. Signifikante Abweichun-gen lösen automatisch einen Alarm aus.

Bild: meteocontrol- Datenlogger

Von den meteocontrol-Datenloggern überträgt dasdLAN von devolo die Daten zum Internetmodem.Schnell, einfach, komfortabel und sicher ohne Netz-werkkabel über das hauseigene Stromnetz geht dieDatenübermittlung von statten, was natürlich im Alt-bau von Vorteil ist, da nicht mehr überall Netzwerk-kabel verlegt werden konnten.

Die Sonnenstromanlage von Ökohaus-Althaus ist dieideale Ergänzung zu den energieeffizienten Elektro-geräten und den LED-Lampen von OSRAM. Der rest-liche Strombedarf wird weiterhin aus umweltfreund-licher heimischer Wasserkraft von der Verbund AGbezogen.

Wasser

Bild: Versetzen der GEP-Regenwasserzisterne im Vorgarten vonÖkohaus-Althaus

„Jetzt ist die Betätigung der WC-Spülung mit unse-rem ökologischen Verantwortungsbewusstsein ver-

Bild: WechselrichterPowador 2002 von KACOnew energy für Ökohaus-Althaus

Bild: dLAN® 500duo+ von devolo

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tretbar“, erläutert der Eigentümer, währenddessendas Regenwasser in den Spülkasten fließt. „Die Re-genwasserqualität entspricht nach einer Laborunter-suchung den Hygieneparametern der deutschenTrinkwasserverordnung (TVO) für Trinkwasser ausEigen- und Einzelanlagen bis zu einer Entnahme von1000 m³ pro Jahr“, bestätigt Klaus Zotter, Ge-schäftsführer von GEP Österreich.

Mit der Inbetriebnahme der Regenwassernutzungverringerte sich der Trinkwasserverbrauch um 67 %,da das Regenwasser für WC-Spülung, Wäschewa-schen, Raumpflege und Gartenbewässerung einge-setzt wird.

Erde

Aus dem Element Erde stammen die mineralischenWärmedämmstoffe, die die gesamte Gebäudehüllevon Ökohaus-Althaus warm einpacken. Für denBauherrn waren nicht nur die guten Wärmedämmei-genschaften von Bedeutung, sondern auch die bau-physikalischen Eigenschaften wie Diffusionsoffen-heit, Brand- und Schallschutz. Aus diesen Gründenfiel die Wahl auf die Heraklith-Holzwolle-Dämmstoff-platten mit Steinwolle von Knauf Insulation. Dieoberste Geschoßdecke wurde mit dem 21,5 cmstarken Heralan E-02/S und die Außenwände mit

dem 12,5 cm dicken Tektalan E-21 Verbundelementgedämmt. Verputzt wurden die Fassadendämmele-mente mit einem wärmedämmenden und dampfdif-fusionsoffenen Putzsystem von Baumit. Natürlichtauschte man auch die Fenster gegen neue hoch-wärmedämmende Holz-Alu-Fenster.

Das Erfolgsgeheimnis von Ökohaus-Althaus beruhtunter anderem auf einer perfekten Planung mit Soft-wareunterstützung der neuesten Generation, wiez B. der Solaranlagensimulation mit Hilfe von GetSo-lar oder der Auslegung der Fotovoltaikanlage mit Hil-fe des Fotovoltaikprogramms von ETU.

Ökohaus-Althaus zeigt wie aus jedem Altbau einmodernes, ökologisches und energiesparendes Öko-haus werden kann.

Link: www.oekohaus.net

Grafik TektalanA2-E-21

11 Perfekt sanieren

Bild

: Öko

haus

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12FENSTER UND TÜREN

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Fenster sorgen für den natürlichen Lichteinfallins Haus, den ungetrübten Blick ins Freie, dieMaximierung der solaren Energiegewinne, dieMinimierung der Wärmeverluste und müssen da-bei den vielfältigsten Beanspruchungen durchWind, Schlagregen, Hitze, Kälte usw. standhal-ten. Guter Schallschutz ist heute aufgrund dergrößer gewordenen Lärmbelästigung ebensonotwendig wie ein Maximum an Sicherheit.

BegriffeAufgrund der Vielzahl an unterschiedlichen Begriffensoll einleitend ein kurzer Überblick über deren Be-deutung gegeben werden:

Verglasungen

Herstellung von Floatglas60% Quarzsand, 20% Kalk und Dolomit sowie Soda,Sulfat und Altglas werden bei 1.560°C geschmolzen.Das flüssige Gemisch fließt über ein völlig ebenesBad aus flüssigem Zinn, sodass ein planparallelesSpiegelglas entsteht. Glasmenge, Viskosität undBandgeschwindigkeit bestimmen die Dicke. Nachdem spannungsfreien Abkühlen wird das Glas ingroße Tafeln geschnitten.

Mehrscheiben-WärmeschutzglasAufgrund der besseren Dämmung und der behagliche-ren Oberflächentemperatur werden nur noch Mehr-scheiben-Wärmeschutzgläser eingesetzt. Diese beste-hen aus zwei oder mehr Glasscheiben, die am Randdurch Abstandhalter auf Distanz gehalten und durch ei-nen elastischen Dichtstoff verbunden werden. Im Schei-benzwischenraum befindet sich eine Edelgasfüllung.

2-Scheiben-Wärmeschutzverglasung

Der Ug-Wert moderner 2-Scheiben-Wärmeschutz-verglasungen ist etwa dreimal so hoch wie jener vonalten Verbundfenstern. Bewirkt wird diese Verbesse-rung durch eine hauchdünne Metallbeschichtung amGlas und die Edelgasfüllung im Scheibenzwischen-raum.

Je nach Aufbau der Verglasung, der Abstandhalter(Alu, Edelstahl oder Kunststoff), der Breite des Zwi-schenraumes und der Edelgasfüllung (Argon oderKrypton) ergeben sich folgende Ug, g- und dB-Werte:

Technische Daten (g-Wert nach EN)

Legende:4 Dicke der Glasscheiben in mm16 Scheibenzwischenraum (SZR) in mmg Edelgasfüllung (Argon)b Beschichtung

Grafik: Internorm

3-Scheiben-Wärmeschutzverglasung

Für ein Passivhaus ist der Einsatz von 3-Scheiben-Wärmeschutzverglasungen, mit Edelgasfüllung undzwei Beschichtungen Bedingung. Beim 3-Scheiben-Wärmeschutzglas wird der Ug-Wert nochmals halbiert.

Symbol Benennung DimensionUf U-Wert des Rahmens W/m2K

Ug U-Wert des Glases W/m2K

UW U-Wert des gesamten Fensters W/m2K

ψg Längenbezogener Wärmedurchgangskoeffizient

für die Wärmebrücke zwischen Rahmen und Glas W/mK

g Gesamtenergiedurchlassgrad %

τ Lichttransmissionsgrad %

Aufbau Gas Ug g dB 4/16g/b4 Alu Argon 1,1 0,63 32 4/16g/b4 Edelstahl Ar-Kr 1,0 0,55 32

Aufbau Gas Ug g dB 4b/15g/4/15g/b4 Argon 0,60 0,51 32 4/12g/4/12g/ b4 Kr 0,50 0,51 32

WAS FENSTER KÖNNEN MÜSSEN

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Verwendete Acrobat Distiller 8.0/8.1 Joboptions
Dieser Report wurde mit Hilfe der Adobe Acrobat Distiller Erweiterung "Distiller Secrets v4.0.0" der IMPRESSED GmbH erstellt.Registrierte Kunden können diese Startup-Datei für die Distiller Versionen 8.0/8.1 kostenlos unter http://www.impressed.de/DistillerSecrets herunterladen.ALLGEMEIN ----------------------------------------Beschreibung: Dateioptionen: Kompatibilität: PDF 1.3 Komprimierung auf Objektebene: Aus Seiten automatisch drehen: Aus Bund: Links Auflösung: 1200 dpi Alle Seiten Piktogramme einbetten: Nein Für schnelle Web-Anzeige optimieren: NeinPapierformat: Breite: 240.002 Höhe: 327.002 mmKOMPRIMIERUNG ------------------------------------Farbbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 300 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 450 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalGraustufenbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 300 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 450 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalSchwarzweißbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: CCITT Gruppe 4 Mit Graustufen glätten: AusRichtlinien: Richtlinien für Farbbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinien für Graustufenbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinen für monochrome Bilder Bei Bildauflösung unter: 1200 ppi (Pixel pro Zoll) IgnorierenFONTS --------------------------------------------Alle Schriften einbetten: JaUntergruppen aller eingebetteten Schriften: NeinWenn Einbetten fehlschlägt: AbbrechenEinbetten: Schrift immer einbetten: [ ] Schrift nie einbetten: [ ]FARBE --------------------------------------------Farbmanagement: Einstellungsdatei: None Farbmanagement: Farbe nicht ändern Wiedergabemethode: StandardGeräteabhängige Daten: Unterfarbreduktion und Schwarzaufbau beibehalten: Ja Transferfunktionen: Anwenden Rastereinstellungen beibehalten: NeinERWEITERT ----------------------------------------Optionen: Überschreiben der Adobe PDF-Einstellungen durch PostScript zulassen: Nein PostScript XObjects zulassen: Nein Farbverläufe in Smooth Shades konvertieren: Ja Geglättene Linien in Kurven konvertieren: Ja (Grenzwert für Glättung: 0.1) Level 2 copypage-Semantik beibehalten: Ja Einstellungen für Überdrucken beibehalten: Ja Überdruckstandard ist nicht Null: Ja Adobe PDF-Einstellungen in PDF-Datei speichern: Ja Ursprüngliche JPEG-Bilder wenn möglich in PDF speichern: Ja Portable Job Ticket in PDF-Datei speichern: Ja Prologue.ps und Epilogue.ps verwenden: Nein JDF-Datei (Job Definition Format) erstellen: Nein(DSC) Document Structuring Conventions: DSC-Kommentare verarbeiten: Ja DSC-Warnungen protokollieren: Nein EPS-Info von DSC beibehalten: Ja OPI-Kommentare beibehalten: Nein Dokumentinfo von DSC beibehalten: Ja Für EPS-Dateien Seitengröße ändern und Grafiken zentrieren: JaSTANDARDS ----------------------------------------Standards - Berichterstellung und Kompatibilität: Kompatibilitätsstandard: OhneANDERE -------------------------------------------Distiller-Kern Version: 8000ZIP-Komprimierung verwenden: JaASCII-Format: NeinText und Vektorgrafiken komprimieren: JaMinimale Bittiefe für Farbbild Downsampling: 1Minimale Bittiefe für Graustufenbild Downsampling: 2Farbbilder glätten: NeinGraustufenbilder glätten: NeinFarbbilder beschneiden: JaGraustufenbilder beschneiden: JaSchwarzweißbilder beschneiden: JaBilder (< 257 Farben) in indizierten Farbraum konvertieren: JaBildspeicher: 524288 ByteOptimierungen deaktivieren: 0Transparenz zulassen: NeinICC-Profil Kommentare parsen: JasRGB Arbeitsfarbraum: sRGB IEC61966-2.1DSC-Berichtstufe: 0Flatness-Werte beibehalten: JaGrenzwert für künstlichen Halbfettstil: 1.0RGB-Repräsentation als verlustfrei betrachten: NeinOptionen für relative Pfade zulassen: NeinIntern: Alle Bilddaten ignorieren: NeinIntern: Optimierungen deaktivieren: 0Intern: Benutzerdefiniertes Einheitensystem verwenden: 0Intern: Pfad-Optimierung deaktivieren: NeinENDE DES REPORTS ---------------------------------Die "Distiller Secrets" Startup-Datei ist eine Entwicklung derIMPRESSED GmbHBahrenfelder Chaussee 4922761 Hamburg, GermanyTel. +49 40 897189-0Fax +49 40 897189-71Email: [email protected]: www.impressed.de
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3-fach-Weißglas

Einige Fensterhersteller bieten ein möglichst Metall-oxid freies 3fach-Isolierglas an, das eine extrem ho-he Wärmedämmung kombiniert mit transparentenBeschichtungen aufweist. Der Gesamtenergiedurch-lass ist um 20 % höher als bei einer 3fach-Stan-dard-Verglasung. Dadurch erhöht sich auch der so-lare Energiegewinn um 20 %. Aufgrund dieses be-sonderen Verhältnisses von Ug- und g-Wert eignensich diese Gläser für die Umsetzung des SolarenBauens.

Normales Glas hat eine leicht grünliche Eigenfarbe,die bei Isoliergläsern durch den Anteil des Eisen-oxids in der Glasschmelze meist in der Durchsichterkennbar wird. Weißglas hingegen ist extraweißesFloatglas, das Neutralität und Brillanz in der Durch-sicht bietet.

Grafik: Internorm

Oberflächentemperatur am Glas

Je kleiner die Temperaturdifferenz zwischen Raum-luft und Glasoberfläche wird, umso behaglicher wirdes im Raum. Bei schlechten U-Werten entstehenkalte Glasoberflächen, sodass sich Menschen in derNähe unbehaglich fühlen. Bei 18°C an der Glas-scheibe kann man sich problemlos neben großenVerglasungen aufhalten, benötigt keine Heizkörperunter dem Fenster und es entsteht keine Zugluft imHaus.

Grafik: Roto Frank

Uf: U-Wert des Rahmens [W/m2K]

Der Uf-Wert für Rahmen je nach Material, Dicke undKonstruktion gelten folgende Richtwerte:

Fensterprofile Holz

Hohlprofile aus Kunststoff (PVC)

Aluminium

Die obigen Tabellen stellen gängige Richtwerte dar.

Unser Tipp!

3-Scheiben-Wärmeschutzverglasungen bieten höhere Behaglichkeit im Haus, die

Energieeinsparung ist ein Nebeneffekt

Unser Tipp!

Verwenden Sie nur 3-fach Weißglas Wärme-schutzverglasungen, da sich nur mit dieser

Verglasung höchster Wärmeschutz mit bestmöglichen solaren Gewinnen vereinen lässt.

Zusätzlich genießen Sie hellere Räume durcherhöhten Lichteinfall.

Dicke mm Weichholz Hartholz 70 mm 1,8 W/m2K 2,0 W/m2K 90 mm 1,6 W/m2K 1,8 W/m2K 110 mm 1,4 W/m2K 1,65 W/m2K

Rahmentyp Bautiefe Uf-Wert 3/5 Kammern 68 mm 1,8/1,6 W/m2K 5 Kammern 80 mm 1,2 W/m2K 6 Kammern >85 mm 1,0 W/m2K

wärmegedämmter Alu-Rahmen 1,1 W/m2K

12 FENSTER UND TÜREN

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Das welterste Fenster mit integrierter Verriegelung. Erleben Sie einen Quantensprung in der Fenster-technologie. Mit I-tec von Internorm, dem ersten Fenster mit integrierter Verriegelungsklappe. Für einfache Reinigung, absolute Sicherheit und höchste ästhetische Ansprüche. Am besten Sie machen sich selbst ein Bild. Bei Ihrem Internorm-Partner oder unter www.internorm.at

„ DAGEGEN SEHEN ANDERE FENSTER GANZ SCHÖN ALT AUS.”

I-tecDIE FENSTER-

TECHNOLOGIE

DER ZUKUNFT.

EINE KLASSE FÜR SICHDAS NEUE KUNSTSTOFF UNDKUNSTSTOFF-ALUFENSTER KF 500

INTERNORM

MEHR ENERGIESPAREN –MEHR WOHNKOMFORT

Fenster sind ein wesentlicher Wohlfühl-Faktor, der

das Raumklima und die Energiebilanz entscheidend

beeinflusst. Durch die 3fach-Verlagsung SOLAR+

der hoch wärmedämmenden Internorm-Fenster -

systeme wird ein optimales Raumklima geschaffen,

denn warme Umgebungsflächen im Raum wirken

viel angenehmer.

Durch die gute Dämmung ist die Oberflächen -

temperatur des Rahmens und der Glasscheibe

näher an der Raumtemperatur. So wird ein

Kälteschleier vermieden und auch in Fensternähe

ein warmer und behaglicher Platz geschaffen

ENERGIESPAREN –AUCH MIT GROSSFLÄCHIGENFENSTERLÖSUNGEN

Internorm-Fenstersysteme mit 3fach-Verglasung

SOLAR+ ermöglichen gegenüber 2fach-Verglas -

ungen bis zu 40 % mehr an Glasflächen bei

gleich bleibenden Heizkosten.

[ ] Sicherheitsklasse RC2 im

Standard

[ ] Wärmedämmung UW bis

0,69 W/m2K

[ ] Revolutionäres

Verriegelungssystem

[ ] Modernes Design

[ ] Optional mit

Alu-Vorsatzschale

[ ] Einfache und komfortable

Reinigung

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Page 234: Unser Haus 2014

Heute werden bei allen Werkstoffen für Rahmen-Flügel-Profilkombinationen von Fenstern einzelneProdukte angeboten, die Passivhauserfordernissenentsprechen.

Bestandteile des Fensters

Abstandhalter

Die Abstandhalter werden aus Aluminium-, Edel-stahl- oder Kunststoffprofilen hergestellt. Sie dienenzur Distanzierung der Gläser und als Behälter fürFeuchtigkeit aufnehmende Substanzen, die ein „Be-schlagen“ der Glasoberflächen im Scheibenzwi-schenraum verhindern.

Dichtstoffe

Das Mehrscheiben-Wärmeschutzglas weist mehrereDichtungsebenen auf. Die Dichtstoffe müssen nebender Dicht- und Klebefunktion auch mechanische Be-anspruchungen aufnehmen können. Daher mussdas Material dehn- und stauchfähig sein und einelastisches Rückstellvermögen aufweisen. In Fragekommen Butyl, Polyurethan und Polysulfid.

Dichtungen

Moderne Dichtungen sorgen dafür, dass die Lüf-tungsverluste durch die Fuge zwischen dem Fens-terflügel und dem Fensterstock gering gehalten wer-den. Die heute eingesetzten Werkstoffe mit ihrer ho-hen Witterungs- und Temperaturbeständigkeit sindso gut, dass sie die angestrebte Wind- und Schlag-regendichtigkeit viele Jahre garantieren. Dazu wer-den Fenster diversen Prüfungen unterzogen.● Prüfung der Luftdurchlässigkeit ● Prüfung der Schlagregendichtheit● Widerstandsfähigkeit gegen Windlast

Sprossen

Sprossen sind keine technische Notwendigkeit, son-dern verschönern die Fenster. Man unterscheidetglasteilende und nicht-glasteilende Sprossen.

Bei den glasteilenden Sprossen ist darauf zu achten,dass die einzelnen Glaselemente nicht zu klein werden,da sonst die Wärmeverluste beim Glasrandverbund grö-ßer und die Uw- sowie dB-Werte schlechter werden.

Bei den nicht glasteilenden Sprossen unterscheidetman zwischen außen aufgeklebten oder aufgeklips-ten Sprossen und Sprossen zwischen den Glas-scheiben. Bei letzteren kann es zu Klappergeräu-schen kommen, wenn durch Schwingungen dieseSprossen am Glas anschlagen.

Edelgasfüllung und Gasdichtheit

Zur Verbesserung der Ug-Werte von Verglasungenwerden Edelgase in den Scheibenzwischenraum(SZR) gefüllt. Diese reduzieren die Wärmeleitung unddie Wärmeströmung von einer Glasscheibe zur an-deren. Berücksichtigt man neben dem Wärmetrans-port die chemische Stabilität und die Umweltver-träglichkeit, so kommen für den Austausch der Luftdie Edelgase Argon, Krypton und Xenon in Frage.

Argon wird aufgrund des Preises zu 98% verwendet.In speziellen Fällen wird auch Krypton eingesetzt.Xenon wird von der Autozulieferindustrie für dieScheinwerferproduktion eingesetzt.

Der Randverbund muss so dicht sein, dass bei einerangenommenen Nutzungsdauer von 20 Jahren derGasverlust maximal 1% pro Jahr beträgt.

Ug: U-Wert der Verglasung [W/m2K]

Beim Wärmeschutzglas erfolgt der Energietransportzu 2/3 durch Wärmestrahlung, die durch eine Be-schichtung reduziert wird, und zu 1/3 durch Wärme-leitung und Wärmeströmung, die durch den Schei-benabstand und die Edelgasfüllung beeinflusst wer-den. Der wärmetechnisch optimale Scheibenabstandliegt für Argon bei 16 und für Krypton bei 12 mm.

Stilisierter Fen-sterprofilquer-schnitt der Ge-meinschaftsmarke ALU-FENSTER ©www.alufenster.at

Unser Tipp!

Verlangen Sie von Herstellern, die Ihnen nicht bekannt sind, Prüfzeugnisse über die

technischen Daten der Fenster.

12 FENSTER UND TÜREN

232 www.unserhaus.at

Fortsetzung Seite 234

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Page 235: Unser Haus 2014

12FENSTER UND TÜREN

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GEMEINSCHAFTSMARKE ALU-FENSTER:SICHERHEIT DURCH RICHTLINIENDas 1987 gegründete österreichische Aluminium-Fenster-Institut steht als Kompetenzstelle der Alufenster-Branche für Verlässlichkeit und Vertrauen entsprechend den Richtlinien Metallbau.

Die Beantwortung der Frage „Wel-ches Fenster hält und funktioniertam längsten – auch ohne War-tung?“ ist immer wieder eine Her -ausforderung. Funktionale, wirt-schaftliche und ökologische As-pekte müssen dabei berücksichtigtwerden. Aluminiumfenster und -türen, die die Gemeinschafts -marke ALU-FENSTER führen, müs-sen darüber hinaus zahlreiche Sicherheitsprüfungen bestehen. Inunabhängigen Prüfanstalten wer-den u. a. Wärme- und Schallschutzsowie Luft- und Schlagregendicht-heit überprüft und durch Prüfzeug-nisse bestätigt.

Volle Funktions -fähigkeit ohne Wartung

Die MA 39, die Prüf-,Überwachungs- undZertifizierungsstelleder Stadt Wien, hatProdukttests durchge-führt, die weit über dieüblichen Belastungs-grenzen hinausgehen. Aluminium-konstruktionen, die die Gemein-schaftsmarke ALU-FENSTER füh-ren, wurden einem Dauerbelas-tungstest ohne Schmier- undNachstellarbeiten unterzogen und

die Prüfberichtebestätigen dievolle Funktionsfä-higkeit der Kon-struktionen nach30.000 Zyklen.Diese Anzahl derZyklen entsprichteiner durch-schnittlichen Nut-zungsdauer vonüber 60 Jahren.

ALU-FENSTER sind die wirt-schaftlichste EntscheidungBezogen auf diese lange Lebens-dauer haben sich Aluminiumfens-ter als die wirtschaftlichsten Kon-struktionen erwiesen. Die Lebens-zykluskosten sind wesentlichniedriger als bei den übrigenFensterwerkstoffen. Praxisnahwurde am Beispiel einer Muster-wohnung des großvolumigenkommunalen Wohnbaus nachge-wiesen, dass die Kosten über diegesamte Lebensdauer die nied-rigsten sind, wie Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Hans Georg Jodl von derTechnischen Universität Wien be-stätigt (s. Grafik Fensterkosten).

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Die U-Werte, die wegen der größeren Wärmeverlustebeim Glasrandverbund nur in der Mitte der Glas-scheibe gelten, werden an einem Prüffenster von1230 mm Breite x 1480 mm Höhe ermittelt.

ψg-Wert: längenbezogener Wärme-durchgangskoeffizient

Der Wärmedurchgangskoeffizient Ug des Glases (inW/m2K) bezieht sich auf den Mittenbereich des Gla-ses und berücksichtigt nicht den Einfluss der Ab-standhalter im Glasrandbereich.

Andererseits bezieht sich der Wärmedurchgangsko-effizient Uf auf den Rahmen ohne Verglasung.

Der längenbezogene Wärmedurchgangskoeffizientψg beschreibt den zusätzlichen Wärmestrom, derdurch die Wechselwirkung von Rahmen und Glas-rand, einschließlich des Einflusses der Abstandhal-ter, pro Laufmeter Glasrandverbund und Grad Tem-peraturdifferenz verursacht wird.

Zur Ermittlung der Glasrandverluste wird die Ge-samtlänge aller Glasränder mit dem ψg und derTemperaturdifferenz zwischen innen und außenmultipliziert.

Kondensationsproblem beim Glasrandverbund

Je höher die Oberflächentemperatur beim Glasrand-verbund ist, umso geringer ist die Gefahr einer Kon-densation. Die nachstehende Tabelle zeigt, wann esbei 20°C Raumlufttemperatur zur Kondensation amGlasrandverbund kommt.

Uw-Wert: U-Wert des gesamten Fensters [W/m2K]

Der Uw-Wert für das gesamte Fenster ergibt sich ausden U-Werten für den Rahmen und die Verglasung,sowie dem Wärmebrückenkoeffizient für den Glas-randverbund. Der UW-Wert soll beim Passivhaus klei-ner als 0,8 W/m2K sein.

g-Wert: Gesamtenergie -durchlassgrad [%]

Der g-Wert gibt an, wie viel Prozent der von außenauf die Glasscheibe scheinenden Sonnenenergiedurch die Verglasung in den Wohnraum gelangt.

Obwohl im Sommer ein geringer g-Wert von Vorteilwäre, da weniger Hitze von den rund 1.000 Watt/m2

Temperatur am Kondensation beiGlasrandverbund Luftfeuchtigkeit

7°C 40%9°C 50%12°C 60%

Unser Tipp!

Vergleichen Sie Uw-Werte immer bei der glei-chen Fenstergröße, da der Uw-Wert je nach

Größe variiert. Dafür eignet sich am besten dieNormfenstergröße 1,23 x 1,48 m, da viele

Hersteller den Uw-Wert auf diese Normgröße ausweisen.

1x1 der Fensterverglasung● Nur große Verglasungen ohne Glas teilende Sprossen vorse-

hen, damit der Glasrandverbund möglichst klein wird.● 10°C Isotherme beim Fenster

Das Material der Abstandhalter, die Einstandstiefe und dasRahmenmaterial sind ausschlaggebend dafür, wie kalt dieOberflächentemperatur beim Glasrandverbund wird. Wenndiese im Winter unter 10°C sinkt, kann es zur Kondenswas-serbildung kommen!

● Die Oberflächentemperaturen von 17,9°C am Glas und17,1°C am Rahmen sind ein Ausdruck der Behaglichkeitbeim Fenster.

● Die 13,2°C beim Glasrandverbund bedeuten, dass es bei nor-maler Luftfeuchtigkeit zwischen 40% und 60% in diesemBereich zu keiner Kondensation kommen wird.

Graf

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der Sonne in den Wohnbereich eindringen könnte,überwiegen die Vorteile eines höheren g-Wertes imWinter, da in diesem Fall der Energieeintrag größerwird.

Grafik: Internorm

τ: Lichttransmissionsgrad [%]

Der Lichttransmissionsgrad gibt an, welcher Anteildes sichtbaren Sonnenlichtes durch die Verglasungin den Wohnraum dringt. Bei Zweischeibenvergla-sungen liegt der Wert bei ca. 78%, bei Dreischeiben-verglasungen sollte er noch über 70% betragen.

Ueq-Wert: Äquivalenter U-Wert

Der Ueq-Wert sagt aus, welchen vergleichbaren U-Wert ein Außenbauteil haben müsste, um der Vergla-sung gleichwertig zu sein. Bei Energiegewinnen istder Ueq-Wert sogar negativ.

Ueq = Ug – (S-Wert x g-Wert)

Der Ueq-Wert beträgt für folgende vier Verglasungenje nach Himmelsrichtung:

Aus der Tabelle ist ersichtlich:● Bei den 3-Scheiben-Wärmeschutzverglasungen

fallen auf der Süd-, Ost- und Westseite solareEnergiegewinne an. Nur im Norden gibt es sehrgeringe Energieverluste.

● Bei den 2-Scheiben-Wärmeschutzverglasungengibt es nur auf der Südseite solare Energiege-winne, auf der Ost- und Westseite ist die Ener-giebilanz +/- 0, auf der Nordseite gibt es Ener-gieverluste.

● Die solaren Energiegewinne sind bei den 3-Scheiben-Wärmeschutzverglasungen immer grö-ßer und die Verluste immer kleiner als bei den 2-Scheiben-Wärmeschutzverglasungen. Vorausset-zung ist, dass der g-Wert bei der 3-Scheiben-Wärmeschutzverglasung über 50% liegt.

Bauen mit der Sonne

Im Neubau werden auf der Südseite meist großeVerglasungen vorgesehen, damit lichtdurchfluteteWohnräume entstehen. Eine solche Glasfassadewird aus zusammenhängenden Glasflächen gebil-det, die von tragenden Mauerwerken, dem Bodenund dem Dach allseitig begrenzt werden. Als Vergla-sung für das Niedrigenergie-, Sonnen- und Passiv-haus ist die Wärmeschutzverglasung zu empfehlen.

Die Rahmenkonstruktion wird entweder aus PVC oderHolz, wegen der Pflegeleichtigkeit aus Holz/Alu undaus statischen und ästhetischen Gründen sowie we-gen Dauerhaftigkeit und geringeren Wartungskostenaus Alu-Profilen mit Thermostegen hergestellt.

Maximale Fenstergrößen im Süden

Die Ermittlung der maximal zulässigen Fensterflä-chen im Süden, die zu keiner sommerlichen Über-wärmung führen, zeigt je nach Bauweise, Beschat-tung und zusätzlicher Fensterflächen auf der Ost-bzw. Westseite folgendes Bild. Untersucht wurde einWohnraum mit 8,8 m Breite und 4,10 m Tiefe.

Orient. S Ug/g Ug/g Ug/g Ug/g1,2/0,63 1,1/0,55 0,6/0,51 0,5/0,51

Süd 2,40 -0,312 -0,220 -0,624 -0,724

Ost 1,65 0,162 0,193 -0,242 -0,342

West 1,65 0,162 0,193 -0,242 -0,342

Nord 0,95 0,602 0,578 0,116 0,016

Benennung Massiv HolzBalkon im Süden FenstergrößenKein Fenster im Osten und Westen 22,0 m2 17,6 m2

2,7 m2 Fenster nur im Osten 17,6 m2 8,8 m2

2,7 m2 Fenster im Osten und Westen 8,8 m2 1,4 m2

Kein Balkon im SüdenKein Fenster im Osten und Westen 8,8 m2 5,8 m2

2,7 m2 Fenster nur im Osten 5,8 m2 2,7 m2

2,7 m2 Fenster im Osten und Westen 3,2 m2 0,0 m2

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Die Tabelle zeigt, wie wichtig ein Balkon auf derSüdseite ist (bauliche Beschattung) und wie negativsich insbesondere Fenster auf der Westseite auswir-ken. Die Tabelle zeigt ferner, wie wichtig eine großespeicherwirksame Masse zur Vermeidung der som-merlichen Überwärmung ist.

Die Fenstergröße nach Süden und die speicherwirk-same Masse haben darüber hinaus auch einen gro-ßen Einfluss auf die solaren Energieeinträge.

In einer Studie aus dem Jahr 2003, herausgegebenvom Bundesministerium für Verkehr, Innovation undTechnologie, wurde der Heizwärmebedarf eines Pas-sivhauses in Abhängigkeit von der Bauweise wiefolgt ermittelt:

Holzbauweise 10,6 kWh/m2a

Massivbauweise 6,8 kWh/m2a

Daraus folgt, dass in der Massivbauweise bei glei-cher thermischer Qualität der Gebäudehülle rund36% mehr an solarer Energie gewonnen werdenkann.

Fensterflächen nach Osten / Westen

Diese sollten nur 10% der Fußbodenfläche betragen,damit die erforderliche Belichtung in den Räumengegeben ist. Große Glasflächen auf der Ost- undWestseite sind nicht zu empfehlen, da es unabhän-gig von der Bauweise zur Überwärmung kommenkann.

Fensterflächen nach Norden

Nur kleine Fenster zur Belichtung des Stiegenhausesund des WC. Wenn möglich wird die Nordseite völliggeschlossen, da es dort immer zu Energieverlustenkommt.

Schallschutz beim Fenster

Eine weitere Funktion der Fenster ist der Schall-schutz. Lärm stört und kann sich auf Dauer negativauswirken. Der Außenlärm sollte daher durch Fens-ter so stark abgewehrt werden, dass tagsüber nurmehr 40 dB in den Wohnraumbereich eindringen.

Grafik: Internorm

Maßgebend für die Schalldämmung eines Fensterssind:● Masse pro m2, das heißt die Glasdicke● Biegesteifigkeit (Gießharz, PVB-Folien)● Scheibengröße und Scheibenabstand● Gas im Scheibenzwischenraum● Rahmenkonstruktion● Luftdurchlässigkeit der Fugen

Abhängig vom Außenlärmpegel wird gemäß ÖNORMB 8115 Teil 2 empfohlen:

Mindestschalldämmung:

Achtung:

Die Glasflächen sind gut überlegt zu dimensio-nieren und zu positionieren. Es ist unsinnig, auf-grund einer falschen Anordnung oder Dimensio-nierung der Glasflächen die drei- bis vierfacheEnergiemenge zum Kühlen im Sommer im Ver-gleich zum Heizen im Winter zu verbrauchen.

Unser Tipp!

Große Verglasungen nach Süden

Nur die für eine ausreichende Belichtung erforderliche Fenstergröße im Osten/Westen.

Keine oder nur kleine Fenster nach Norden.

Außenlärmpegel am Tag Schallschutz bis 65 dB (mittlerer Verkehr) 33 dB

bis 75 dB (starker Verkehr) 44 dB

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Schallschutzverglasungen – Beispiele

Aufgrund der hohen Gewichte bei den Schallschutz-verglasungen sind entsprechend massive Rahmenbzw. unter Umständen Fixverglasungen erforderlich.

Brandschutzverglasung

Brandschutzverglasungen bestehen aus klarem Flo-atglas mit unsichtbaren Brandschutzschichten da-zwischen. Im Brandfall zerspringt das erste Glas unddie Brandschutzschicht schäumt auf, wenn sie120°C erreicht. Durch das Aufschäumen wird diedahinterliegende Glasscheibe einige Zeit geschützt,bis sie durch die Hitze ebenfalls zerspringt.● G-Verglasungen verhindern je nach Anzahl der

Schichten 30, 60 oder 90 Minuten lang denDurchtritt von Flammen, erreichen jedoch an derdem Feuer abgekehrten Seite mehr als 140°C.Für brennbare Materialien ist daher ein entspre-chender Sicherheitsabstand erforderlich.

● F-Verglasungen erreichen im Gegensatz dazu in30, 60 oder 90 Minuten im Mittel nicht mehr als140° C Oberflächentemperatur.

Die Benennung mit den Buchstaben „F“ und „G“ be-ruhte auf der mittlerweile veralteten ÖNORM B 3800,welche durch die aktuelle ÖNORM EN 13501 ersetztwurde. Nach der neuen ÖNORM bedeutet „F“ bzw„G“ nun „EI“ bzw „E“. Wie generell steht der Buch-stabe „I“ für „thermische Isolation“ und die Gläserder Gattung „E“ ohne dem Zusatz I, verhindernRauch und Feuerdurchtritt, jedoch nicht den Durch-

gang von Wärmestrahlung. Darum weisen Gläser desTyps „EI“ zudem eine thermische Isolation auf. Diemittlere Ausgangstemperatur auf der feuerabgekehr-ten Seite der Verglasung für den ausgewiesenenZeitraum (z.B. 30 Minuten für EI30) um nicht mehrals 140 K ansteigen. Wie bisher werden die Kenn-buchstaben durch die Angabe der Feuerwiderstands-zeit in Minuten hinzugefügt. So heißt die Bezeich-nung für ein G 30 Glas von jetzt an E 30 bzw. für einGlas mit der Anforderung F 30 nunmehr EI 30.

Druckausgleich ab 600 m

Mit zunehmender geographischer Höhe verändertsich das Wärmeschutzglas, es wird bikonvex. Nebenoptischen Einflüssen wie einer Verzerrung sind einGlasbruchrisiko und eine hohe Belastung des Rand-verbundes gegeben.

Zur Begrenzung der Ausbauchung muss bei Wärme-schutzgläsern, die auf mehr als 600 m Höhe überdem Fertigungsort eingebaut werden, ein Druckaus-gleich bauseitig durchgeführt werden.

Einbruchschutz

Bereits bei der Planung sollte berücksichtigt wer-den, dass ebenerdig gelegene Fenster und Terras-sentüren mit einer höheren, Einbruch hemmendenWiderstandsklasse bestellt werden.

Dabei muss die Sicherheitskette vom Wandan-schluss über den Rahmen, die Beschläge bis zurVerglasung aufeinander abgestimmt werden.

Von der Beschlagindustrie werden Beschläge für alleWiderstandsklassen angeboten.

Sicherheitsbeschläge

Zum Einbruch hemmenden Fenster gehören Ein-bruch hemmende Beschläge wie z. B.:

Aufbau kg/m2 Ug g dB

8VSG/16/b8 41,0 1,2 0,55 43

13GHb/18g/b8 47,5 0,9 0,53 44

9GHb/18g/13GHb 52,5 0,9 0,52 52

Unsere Buchtipps!

Holzfenster und - türen,Band II

ISBN 978-3-481-02846-6

Unsere Buchtipps!

Beschichtung von Holzoberflächen im AußenbereichHolzfenster und Holztüren

ISBN 978-3-481-02986-9

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● Sicherheitsschließbleche und Sicherheitszapfenaus Stahl

● verstärkte Eckbeschläge und Eckumlenkungen● Aushebesicherung, integriert im Ecklager des

verdeckt liegenden Beschlages● abschließbare Fenstergriffe mit Aufbohrschutz● in Stahl verschraubte Schließbleche● die Montage mit Spezialdübel

Es versteht sich von selbst, dass Einbruch hemmen-de Fenster nur dann sicher sind, wenn sie geschlos-sen, verriegelt und nicht gekippt sind.

Bei Balkon- und Terrassentüren sollte nachträglichein raumseitig montierter massiver Stahlriegel, dernach oben und unten sperrt, vorgesehen werden.Das Aushebeln einer so gesicherten Tür wird da-durch unmöglich.

Montage

Anschlussfuge

Die Ausführungen der Fenster erreichen eine immerhöhere Qualität in Bezug auf Langlebigkeit, Bedien-erfreundlichkeit der Beschläge, Wärmeschutz,Schallschutz und Beanspruchungsklassen.

Diese Vorteile können nur dann voll genutzt werden,wenn die Montage unter Berücksichtigung der Deh-nung, Befestigung und Statik erfolgt.

Die Qualität eines hochwertigen Fensters steht undfällt mit der Anschlussfuge.

Ferner müssen alle am Fenster angreifenden Kräftesicher in den Baukörper abgeleitet werden.

Außenwandsystem

Zur optimalen Fenstermontage ist es notwendig dasAußenwandsystem zu kennen. Danach richten sichdie Einbaulage, die Befestigungsart, die Abdich-tungsebenen und -systeme.

Fensterposition beim Niedrigenergie- und Sonnenhaus

Beim Niedrigenergie- und Sonnenhaus wird derRahmen bündig mit der Mauerwerks-Außenkanteversetzt und etwa vier Zentimeter mit dem Dämm-stoff des Wärmedämmverbundsystems überdämmt.

Grafik: Internorm

Fensterposition beim Passivhaus

Beim Passivhaus wird das Fenster außen an derFassade in einen Blindrahmen aus 100x100x6 mmrostfreien Stahlwinkeln eingesetzt und ragt in denDämmstoff hinein.

Grafik: Internorm

Befestigung und Lastabtragung

Zur Lastabtragung in der Fensterebene werdenTragklötze benötigt. Senkrecht zur Fensterebenekommen Befestigungselemente wie Rahmendübelund Maueranker zum Einsatz. Die Befestigungsab-stände sind vom Rahmenwerkstoff abhängig.

Unser Tipp!

Schützen Sie das Fenster beim Einputzen vorPutz- und Mörtelspritzern sowie Funken bei

Schleif- und Schweißarbeiten.

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Zur Vermeidung einer laufenden Erneuerung desHolzschutzes werden Holzfenster immer öfter mit ei-ner außenliegenden Schale aus Aluminium gegenWitterungseinflüsse geschützt.

Durch diese Materialkombination wird die Lebens-dauer der Fenster wesentlich verlängert. Bei moder-nen Holz-Alufenstern wird die Alu-Schale mit ent-sprechendem Abstand vom Holz hinterlüftet mon-tiert, sodass die Feuchtigkeit, die vom Wohnraumdurch das Holz ins Freie drängt, austrocknen undkeine Schäden im Holz verursachen kann.

Der Rohstoff HolzIm Fensterbau bewährt haben sich:● Eiche hart, schwer, sehr dauerhaft● Fichte weich, leicht, elastisch● Hemlock weich, harzfrei, porenfrei● Lärche harzreich, widerstandsfähig● Oregon druck- und biegefest, dauerhaft

Aufgrund der ökologischen Aspekte werden Holz-fenster in den meisten Bundesländern mit Zusatz-punkten bei der Ökoförderung gegenüber allen an-deren Werkstoffen bevorzugt.

Ausgangsmaterial für die Herstellung der Fenster-profile sind lamellierte Holzkanteln, wobei nur hoch-wertiges Holz verwendet wird. Ferner wird daraufgeachtet, dass die Leimfugen nicht der direkten Be-witterung ausgesetzt werden. Die Profile sind so ge-

staltet, dass anfallendes Wasser unmittelbar abge-leitet wird.

Die Rahmenverbindungen sind dicht und werdenausschließlich durch Schlitz- und Zapfenverbindun-gen hergestellt.

WärmedämmungDas erste industriell gefertigte Passivhausfensterwar eine Holz-Alu-Schaum-Verbundkonstruktion. Indiesem Fall wird der Dämmstoff nicht im Holz einge-bettet, sondern auf dem Holz und unter der Alu-Schale, von dieser geschützt, montiert. Der Rahmenerreicht den sehr niedrigen Dämmwert von Uf = 0,87 W/m2K.

Gute Holzfenster erreichen im Vergleich dazu nur ei-nen Uf-Wert von ca. 1,55 W/m2K beim Rahmen.

Mit einer 3-Scheiben-Wärmeschutzverglasung miteinem U-Wert von Ug = 0,5 W/m2K, erreicht diesesFenster einen U-Wert für Rahmen und Glas von UW = 0,68 W/m2K.

Unser Tipp!

Wählen Sie auf der Südseite weiße oder helleFarbtöne bei Aluminium- und Kunststoffoberflä-

chen, damit Wärmespannungen und dadurch ent-stehende Maßänderungen vermieden werden.

HOLZ-ALUFENSTER

Diese innovative, für Niedrigenergie, Sonnen- undPassivhäuser zertifizierte Hauseingangstüre be-steht aus einer Verbundkonstruktion aus Holz,Thermoschaum und Aluminium. Dabei wird dernatürliche Werkstoff Holz durch eine Vorsatzscha-le aus Aluminium, die sich in vielen Farben ge-stalten lässt, gegen Wind und Wetter geschützt.

Voraussetzung für Niedrigenergie-, Sonnen- undPassivhaustüren ist, dass das Türblatt auch bei ex-tremen Temperaturunterschieden (Klimaklassec/d/e, Klasse 3) gerade und luftdicht bleibt. Das wirddurch temperaturbeständige Spezialprofile erreicht.Die Luft- und Schlagregendichtheit wird durch zweiDichtungsebenen erreicht, wobei die beiden Dich-tungen im Bereich der Bodenschwelle nicht nur für

die Luftdichtheit, sondern auch für eine hervorra-gende Schlagregendichtheit sorgen.

Der U-Wert einer solchen Hauseingangstüre erreichteinen UD-Wert im eingebauten Zustand von 0,79W/m2K, wobei für die speziellen Anforderungen beiPassivhäusern besondere Einbau- und Montagebe-stimmungen einzuhalten sind.

Gehalten wird die Passivhaustüre von einem Rah-men aus massiven Nirowinkeln, der wie ein Blind-rahmen funktioniert. Wichtig ist auch, dass die Fugezwischen dem Rahmen der Haustüre und dem Mau-erwerk nicht nur mit Montageschaum ausge-schäumt, sondern auch mit speziellen Dichtfolienabgedichtet wird, damit der Blower-Door-Test er-folgreich bestanden wird.

HAUSTÜREN AUS HOLZ/ALU FÜR PH

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Der Wintergarten stellt einen Pufferraum zwi-schen dem warmen Wohnbereich und der kaltenAußenluft dar. Das heißt, dass er nicht beheiztwerden soll, da in diesem Fall der Heizenergie-bedarf um gut 50% erhöht wird. Bei richtigerVerwendung kann der Wintergarten den Heiz-energiebedarf jedoch bis zu 20% senken.

Häufigstes Motiv für die Entscheidung für einen Win-tergarten ist allerdings das Gefühl, auch im Winterim Freien zu sein. Bedeutung hat der Wintergartenvor allem bei der Althaussanierung.

Damit es im Wintergarten während des ganzen Jah-res möglichst behaglich ist, sollten folgende Regelnbeachtet werden:

1. ZweckbestimmungWintergarten als Pufferraum zwischen Außenbereichund Wohnraum.

2. AusrichtungNach Süden, Abweichungen nach Südost oder Süd-west sind akzeptabel.

3. Optimale Größe und FormMindestgröße sieben Quadratmeter. Das optimaleVerhältnis von Tiefe zu Breite beträgt 1 zu 3.

4. VerglasungDreifach-Wärmeschutzsolarverglasung für warmeOberflächentemperaturen an den inneren Glasschei-ben und hohe solare Gewinne im Winter..

5. Zweigeschoßiger WintergartenZum natürlichen Abtransport der sommerlichenÜberwärmung sollten 15 bis 20% der Glasflächenkippbar ausgeführt werden und mit zwei Meter Ab-stand übereinander liegen. Ein Balkon darf nicht biszur Verglasung gehen.

Im Winter wird die warme Luft mit einem Gebläsegefiltert, abgesaugt und zur Temperierung des Ober-geschoßes genutzt. (Luftwalze)

6. BeschattungZur Vermeidung der sommerlichen Überwärmungsind folgende Beschattungsmaßnahmen unbedingtzu empfehlen:

● Hart gedecktes, aber gut gedämmtes Dach, aufkeinen Fall Schrägverglasung

● Großer Dachvorsprung von mindestens einemMeter als bauliche Beschattung

● Beschattung mit Fassadenmarkise oder Außenja-lousie

● Beschattung durch einen Laubbaum, der im rich-tigen Abstand gepflanzt wird

7. SpeichermasseZur Vermeidung der sommerlichen Überwärmungbenötigt man große Speichermassen, wie eine mas-sive Stahlbetonplatte als Fundament, das auf derUnterseite gedämmt wird, dunklen keramischen Bo-denbelag, gut gedämmtes, zweischaliges Mauer-werk zum Wohnraum.

8. Große Glastüre zum WohnraumDamit genug Licht in den Wohnraum gelangen kannund sowohl die Kälte, als auch die Hitze abgehaltenwird, ist eine große Schiebetüre mit einer Dreifach-Wärmeschutzsolarverglasung zu empfehlen.

9. Dichte Einbindung zur HauswandDer Wintergarten muss zum Mauerwerk sehr gutabgedichtet werden.

Konstruktionsarten

Wintergärten gibt es in unterschiedlichen Ausfüh-rungen. ● Stahlprofile. Der Querschnitt der Profile ist

schlank, der Wintergarten wirkt dadurch zart. DieProfile müssen feuerverzinkt sein, um vor Korro-sion geschützt zu sein. Gelegentliches Neustrei-chen notwendig.

● Aluprofile. Ihr Vorteil ist die Korrosionsgestän-digkeit. Die Profile sind wärmegedämmt. IhreOberfläche ist einbrennlackiert oder kunststoff-beschichtet.

● Kunststoffprofile. Sie sind ebenfalls wärmege-dämmt. Kein Streichen notwendig. Achtung aufdie Stabilität und Statik bei Kunststoffprofilen.

● Holzprofile. Sie sind stärker dimensioniert, da-her weniger zarte Erscheinung. Holzschutz undmehrmaliges Erneuern des Anstrichs notwendig.

WINTERGARTEN

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12FENSTER UND TÜREN

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Innentüren und Zargen aus Holz sollen nicht nurschön aussehen, sondern müssen durch Qualitätüberzeugen. Ein System, bei der die Türe mit derfertigen Holzzarge direkt auf das Mauerwerkversetzt wird, ist die einfachste und schönste Artder Verkleidung und Wohnraumtrennung. Jenach Einsatzbereich unterscheidet man zwi-schen der Zwischenraumtür und der Abschluss-tür. Letztere muss verzugsfrei sein und unter-schiedliche Temperaturen sowie Luftfeuchtig-keitsgrade aushalten.

Innentüren

Das Angebot an Innentüren ist groß. Da sich günsti-ge Produkte nachträglich oft als schlechte Ware ent-puppen, sollten folgende Produkteigenschaften un-bedingt beachtet werden:

Bei InnenlageRöhrenspan bietet:Höheres GewichtBesseren Schallschutz Mehr Stabilität gegen Verzug

KantenEchtholzfurnierung

LackierungUmweltfreundlich

FurniereAus einem Stamm

EinlageZur Kürzung

Wesentlich ist auch, ob das Modell in Sonderausfüh-rung als Schiebe- und Doppeltüre oder mit Seg-mentbogen erhältlich ist.

Fertigzargen

Diese werden mit zum Teil vormontierten Funktions-teilen geliefert und können entweder direkt ohneBlindstock auf das Mauerwerk montiert und zur Ver-kleidung von alten Holztürstöcken und Stahlzargeneingesetzt werden.

Um einen sauberen Einbau zu ermöglichen, ist auffolgende Merkmale zu achten:

● Verkleidung mindestens 75 mm breit● Hobelnase zum Ausgleich von Unebenheiten● Breiten von 90 bis 390 mm (Bestellmaß) in 20

mm Schritten lieferbar● Verstellbarkeit +/– 10 mm zur Anpassung an die

genaue Wandstärke● Bandunterteile mit Doppelzapfen garantieren

kein Verdrehen des Bandes

Um Normmaße einsetzen zu können und nicht aufteure Sonderfertigungen zurückgreifen zu müssen,ist bereits beim Rohbau auf die richtige Maueröff-nung zu achten.

Die Montage des Türelementes erfolgt erst nachFertigstellung der Malerarbeiten und bereits verleg-tem Boden. Die Zargenteile werden zusammenge-baut, ins Mauerloch gestellt und angepasst, ausge-spreizt und mittels Montageschaum mit dem Mauer-werk verbunden.

Einsatz im Sanierungsbereich

Lassen Sie den Fachmann Ihre alten Innentüren undZargen vermessen, denn dann ist er für die Passge-nauigkeit bei der späteren Montage verantwortlich.

Nach dem Aushängen der alten Türe und nach demEntfernen der alten Bänder wird die Stahlzarge ge-reinigt und der Lack angeschliffen.

Im Anschluss daran wird die neue Holzzarge mitMontageklebstoff auf der Stahlzarge befestigt.

In gleicher Weise kann ein alter Holztürstock saniertwerden. Die Verkleidung wird demontiert und dieneue Fertigzarge mit dem Stockfutter verleimt. Mitdem Einhängen des neuen Türblattes ist die Innen-tür- und Zargenerneuerung abgeschlossen.

Die Sanierung kann innerhalb eines Tages durchge-führt werden und es fällt dabei kaum Schmutz an.

Unser Tipp!

Achten Sie auf Leichtgängigkeit des Türblatts,damit diese über Jahrzehnte den Zweck

einwandfrei erfüllen.

INNENTÜREN UND ZARGEN AUS HOLZ

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Page 244: Unser Haus 2014

Ob beim privaten Einfamilienhaus oder beim Büro-turm in City-Lage – Licht muss gelenkt werden. Essoll die Wohn- und Arbeitsräume erhellen, aber nichtblenden oder überhitzen. Jalousien, Markisen, Rollosund Rollläden spielen dabei rund ums Jahr einewichtige Rolle. Denn noch nie zuvor gab es in derGeschichte des Bauens soviel Glas und Transparenzbei der Errichtung neuer Gebäude. Gleichzeitig wirddie neue Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienzvon Gebäuden seit 2011 umgesetzt und auch im pri-vaten Wohnbau für neue Bauvorschriften und Anfor-derungen an die Energiebilanz von Gebäuden sor-gen. Vor allem sollen zusätzlich zu den Wärmeeigen-schaften der Gebäudehülle sowie Nutzung alternati-ver Energien fürs Heizen auch andere Faktoren vonwachsender Bedeutung einbezogen werden, wiebeispielsweise die Reduktion des Energiebedarfs fürGebäudekühlung und Beleuchtung durch Nutzungpassiver oder nachhaltiger Techniken, beginnend beider Gebäudekonstruktion über den Sonnenschutzbis hin zum vermehrten Einsatz natürlichen Lichtes.

Der Nachweis der Sommertauglichkeit (nicht mehrals 27 °C am Tag bzw. 25 °C bei Nacht ohne mecha-nische Unterstützung) war und ist Bestandteil derBaubewilligung und bildet in den meisten Bundes-ländern auch eine Grundvoraussetzung für Erlan-gung der Baubewilligung und der Wohnbauförde-rung. Die moderne Sonnenschutztechnik stellt dahereinen elementaren Bestandteil zeitgemäßer energie-effizenter Gebäudehüllen dar.

Die Eigenschaften eines Sonnenschutzes sind:● Reduzierung der Kühllast um ca. 30 kWh/m2 und

Jahr● Vermeidung sommerlicher Überwärmung durch

passives Kühlen, denn beschattete Räume habeneine um ca. 5 °C niedrigere Raumtemperatur

● Nutzung kostenloser Sonnenenergie von ca.10 kWh/m2 und Jahr zum passiven Heizen

● Bessere Versorgung der Räume mit Tageslichtund Reduktion der Beleuchtungskosten um 50-80 %, verbunden mit erhöhtem Wohlbefinden

● Schutz vor Blendung, insbesondere bei Bild-schirmarbeit

● Reduzierung der Wärmeverluste von Verglasungenund eine U-Wertverbesserung von 10 bis 40 %, jenach Verglasungsart

● Verbesserung des Raumklimas durch Reduzierungder Kältestrahlung von transparenten Flächen

Winter

Zeitgemäße Sonnenschutzsysteme regeln und do-sieren die Energie entsprechend der Tages- undJahreszeit. In unseren Breiten leistet die Kraft derSonne bis zu 500 Watt pro Glasflächen-Quadratme-ter (raumseitig) – Energie, die während der Heizperi-ode als Wärmequelle genutzt werden kann.

Sommer

In der heißen Jahreszeit wirkt Sonnenschutz alspassive Kühlung. Er reduziert die Raumtemperaturum ca. 5 °C gegenüber unbeschatteten Räumen.Behagliche Raumtemperaturen lassen sich somitgroßteils ohne Klimageräte problemlos einstellen.Das ist umso wichtiger, da man zur Kühlung derRaumtemperatur um 1 °C dreimal so viel Energiebraucht wie zur Erwärmung derselben um 1 °C. Dasrenommierte TNO (Niederländische Organisation fürAngewandte Naturwissenschaftliche Forschung) haterrechnet, dass die konsequente Nutzung von Son-nenschutz 50 % der Kühlenergie einsparen würde.

Beweglicher Sonnenschutz ist die effizienteste Formdes Sonnenschutzes. Er nützt solare Gewinne wäh-rend der Heizperiode und reflektiert bei Bedarf dasÜberangebot in den restlichen Jahreszeiten.

Darüber hinaus lenken viele Produkte das natürlicheTageslicht und reduzieren somit den Strombedarffürs Beleuchten. Das größte Energieeinsparpotenzialliegt im passiven Kühlen – außen liegender Sonnen-schutz ist die effektivste Methode, sommerlicheÜberwärmung zu vermeiden.

Sonnenschutz für mehr Tageslicht

Tageslicht muss kontinuierlich auf ein der Tätigkeitentsprechendes Maß einstellbar sein und die Licht-verteilung muss blendfrei erfolgen. Innovative Son-nenschutzsysteme lösen diese Herausforderung am

Unser Tipp!

Außenliegender Sonnenschutz wirkt am bestenmit hellen Farben, die Licht reflektieren!

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SONNENSCHUTZ

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Verwendete Acrobat Distiller 8.0/8.1 Joboptions
Dieser Report wurde mit Hilfe der Adobe Acrobat Distiller Erweiterung "Distiller Secrets v4.0.0" der IMPRESSED GmbH erstellt.Registrierte Kunden können diese Startup-Datei für die Distiller Versionen 8.0/8.1 kostenlos unter http://www.impressed.de/DistillerSecrets herunterladen.ALLGEMEIN ----------------------------------------Beschreibung: Dateioptionen: Kompatibilität: PDF 1.3 Komprimierung auf Objektebene: Aus Seiten automatisch drehen: Aus Bund: Links Auflösung: 1200 dpi Alle Seiten Piktogramme einbetten: Nein Für schnelle Web-Anzeige optimieren: NeinPapierformat: Breite: 240.002 Höhe: 327.002 mmKOMPRIMIERUNG ------------------------------------Farbbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 300 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 450 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalGraustufenbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 300 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 450 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalSchwarzweißbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: CCITT Gruppe 4 Mit Graustufen glätten: AusRichtlinien: Richtlinien für Farbbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinien für Graustufenbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinen für monochrome Bilder Bei Bildauflösung unter: 1200 ppi (Pixel pro Zoll) IgnorierenFONTS --------------------------------------------Alle Schriften einbetten: JaUntergruppen aller eingebetteten Schriften: NeinWenn Einbetten fehlschlägt: AbbrechenEinbetten: Schrift immer einbetten: [ ] Schrift nie einbetten: [ ]FARBE --------------------------------------------Farbmanagement: Einstellungsdatei: None Farbmanagement: Farbe nicht ändern Wiedergabemethode: StandardGeräteabhängige Daten: Unterfarbreduktion und Schwarzaufbau beibehalten: Ja Transferfunktionen: Anwenden Rastereinstellungen beibehalten: NeinERWEITERT ----------------------------------------Optionen: Überschreiben der Adobe PDF-Einstellungen durch PostScript zulassen: Nein PostScript XObjects zulassen: Nein Farbverläufe in Smooth Shades konvertieren: Ja Geglättene Linien in Kurven konvertieren: Ja (Grenzwert für Glättung: 0.1) Level 2 copypage-Semantik beibehalten: Ja Einstellungen für Überdrucken beibehalten: Ja Überdruckstandard ist nicht Null: Ja Adobe PDF-Einstellungen in PDF-Datei speichern: Ja Ursprüngliche JPEG-Bilder wenn möglich in PDF speichern: Ja Portable Job Ticket in PDF-Datei speichern: Ja Prologue.ps und Epilogue.ps verwenden: Nein JDF-Datei (Job Definition Format) erstellen: Nein(DSC) Document Structuring Conventions: DSC-Kommentare verarbeiten: Ja DSC-Warnungen protokollieren: Nein EPS-Info von DSC beibehalten: Ja OPI-Kommentare beibehalten: Nein Dokumentinfo von DSC beibehalten: Ja Für EPS-Dateien Seitengröße ändern und Grafiken zentrieren: JaSTANDARDS ----------------------------------------Standards - Berichterstellung und Kompatibilität: Kompatibilitätsstandard: OhneANDERE -------------------------------------------Distiller-Kern Version: 8000ZIP-Komprimierung verwenden: JaASCII-Format: NeinText und Vektorgrafiken komprimieren: JaMinimale Bittiefe für Farbbild Downsampling: 1Minimale Bittiefe für Graustufenbild Downsampling: 2Farbbilder glätten: NeinGraustufenbilder glätten: NeinFarbbilder beschneiden: JaGraustufenbilder beschneiden: JaSchwarzweißbilder beschneiden: JaBilder (< 257 Farben) in indizierten Farbraum konvertieren: JaBildspeicher: 524288 ByteOptimierungen deaktivieren: 0Transparenz zulassen: NeinICC-Profil Kommentare parsen: JasRGB Arbeitsfarbraum: sRGB IEC61966-2.1DSC-Berichtstufe: 0Flatness-Werte beibehalten: JaGrenzwert für künstlichen Halbfettstil: 1.0RGB-Repräsentation als verlustfrei betrachten: NeinOptionen für relative Pfade zulassen: NeinIntern: Alle Bilddaten ignorieren: NeinIntern: Optimierungen deaktivieren: 0Intern: Benutzerdefiniertes Einheitensystem verwenden: 0Intern: Pfad-Optimierung deaktivieren: NeinENDE DES REPORTS ---------------------------------Die "Distiller Secrets" Startup-Datei ist eine Entwicklung derIMPRESSED GmbHBahrenfelder Chaussee 4922761 Hamburg, GermanyTel. +49 40 897189-0Fax +49 40 897189-71Email: [email protected]: www.impressed.de
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besten: Sie können Glasflächen bei direkter Sonneum bis zu 95 % und mehr „abdimmen“ und in licht-schwachen Zeiten (Tagesrand und Winterzeit) wer-den sie geöffnet. Das Glas sollte in jedem Fall einesehr hohe Lichttransmission besitzen, damit das ge-sunde und natürliche Tageslicht nicht zu früh durchKunstlicht ergänzt werden muss.

Beschattung

Eine Beschattung ist für jedes Haus wichtig, damites im Sommer nicht zur Blendung durch die Sonnebzw. im schlimmsten Fall zur sommerlichen Über-wärmung im Wohnbereich kommt. Dazu stehenzahlreiche Abschattungsvorrichtungen zur Verfü-gung. Welche Art am besten geeignet ist und zumEinsatz kommt, hängt von den Anforderungen, diean den Sonnenschutz gestellt werden, ab.

Wird nur ein Blendschutz z.B. für den Computerar-beitsplatz benötigt, so wird man sich je nach ange-strebter architektonischer Lösung für eine innenoder außen liegende Textile Beschattung entschei-den. Zur Auswahl stehen:● Lichtschutz Screens● Rollos● Vertikaljalousie● Plissee● Fassadenmarkise● Loggiamarkise

Jalousie- und Raffstore-Systeme wie:● Innenjalousie● Verbundjalousie zwischen den Scheiben● Außenjalousie● Raffstoren

Eine Sonderform stellt dabei die professionelle Ver-dunklung z.B. für eine Dunkelkammer dar.

Wird ein Sonnenschutz für die Terrasse, den Balkonoder für einen Wintergarten benötigt, so wird manzur Markise greifen. Diese gibt es als:● Kassettenmarkise● Tragrohrmarkise● Wintergartenmarkise

Sollen jedoch alle Funktionen wie Blend-, Einbruch-,Lärm-, Schall-, Sichtschutz und eine Verbesserungder Wärmedämmung erfüllt werden, dann wird manzum Rollladen greifen. Diesen gibt es als:● Einbaurollladen● Vorbaurollladen

Die Wirksamkeit des Sonnenschutzes wird darangemessen, wie viel Sonnenenergie (in %) durch dieBeschattung in den Wohnraum gelangen kann. Ge-mäß ÖNORM B 8110 Teil 3 kann im Hochbau be-rechnet werden, ob es zu einer sommerlichen Über-wärmung kommt, oder nicht. Dies hängt insbeson-dere von folgenden Faktoren ab:

1) Orientierung und Neigung der Glasflächen (ZON-Faktor %)

2) Gesamtenergiedurchlassgrad (g-Wert %)3) Größe der Glasflächen (m2)4) Beschattung (Abminderungsfaktor z in %)5) Lüftung, Luftwechselzahl (1/h)6) Speicherwirksame Masse (kg/m2)

1) Orientierung und Neigung des Glases (ZON-Faktor)

Quelle: ÖNORM

Aus der Tabelle folgt z.B., dass in ein nach Südenorientiertes und unter 30° geneigtes Dachflächen-fenster die Sonne 1,9mal stärker scheint als in einunter 90° senkrecht stehendes Fenster im Erdge-schoß. Deshalb ist die Gefahr der sommerlichenÜberwärmung im Dachgeschoß allein aus diesemGrund fast doppelt so groß wie im Erdgeschoß.

2) Gesamtenergiedurchlassgrad (g-Wert in%)

Der zweite Faktor, von dem abhängt, ob mehr oderweniger Sonnenenergie in den Wohnbereich ge-

Orientierung 90° 60° 30° 0° N 0,54 0,85 1,16 2,06

NO 0,82 1,15 1,68 2,06 O 1,12 1,54 1,88 2,06

SO 1,14 1,69 2,04 2,06 S 1,00 1,70 1,90 2,06

SW 1,14 1,69 2.04 2,06 W 1,12 1,54 1,88 2,06

NW 0,82 1,15 1,68 2,06

Unser Tipp!

Im ausgebauten Dachgeschoß unbedingt nebenWärmedämmung und Beschattung der

Dachflächenfenster auf die Speichermasse derHolzkonstruktionen achten, um eine Überhitzungim Sommer bzw. rasche Auskühlung im Winter

zu vermeiden.

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langt, ist der Gesamtenergiedurchlassgrad der Ver-glasung (g-Wert in %). Dieser hängt von der Art derVerglasung ab.

2-Scheiben-Verglasung ca. 58 – 63%

3-Scheiben ca. 44 – 48%

3-Scheiben Solar-Weißglas ca. 60%

3) Abminderungsfaktor (Fc in %)

Der nächste maßgebende Faktor, ob mehr oder we-niger Sonnenenergie in den Wohnbereich gelangt, istder Abminderungsfaktor (Fc in %). Dieser hängt vonder Art der Beschattung ab.

Abminderungsfaktor (Fc)

Quelle: ÖNORM

Vergleicht man den außen liegenden Rollladen (Fc0,27) mit einer Innenjalousie (Fc 0,75), so kann manmit einem Blick erkennen, dass die Sonne durch denRollladen fast dreimal stärker abgewehrt wird alsdurch die Innenjalousie.

4) Luftwechsel pro Stunde (1/h)

Der vierte wichtige Faktor ist der Luftwechsel proStunde. Hier geht die ÖNORM von der Anzahl derFassaden, die Lüftungsöffnungen aufweisen, aus.

Luftwechselzahl (1/h)

Quelle: ÖNORM

5) Speicherwirksame Masse (kg/m2)

Ferner hängt die sommerliche Überwärmung nochvon der Größe der speicherwirksamen Masse ab.(Siehe Kapitel Mineralische Bauweise)

Da die Berechnung nur mit einem Computerpro-gramm sinnvoll ist, sollten Sie die Hersteller von Be-schattungen ersuchen, gefährdete Räume in IhremHaus im Zuge der Beratung zu berechnen.

Rollladen

Vorteile von Rollläden:● Abwehr der Hitze im Sommer● Sicherheit vor neugierigen Blicken● Verbesserung des Einbruchschutzes● Verbesserung des U-Wertes im Winter, wenn

Rolllädenprofile gedämmt und Fenster geschlos-sen sind.

● Verdunklung für den Mittagsschlaf● Witterungsschutz für das Fenster● Weniger oft Fenster putzen● Höherer Schallschutz

Einbruchhemmender Rollladen (ER)Einbruchhemmende Rollläden bieten klar definiertenKräften und Werkzeugen auf eine festgelegte DauerWiderstand:

Kräfte und Widerstandsdauer

Für ein Einbruchschutz-Zertifikat nach DIN 18660sind folgende Sicherheitselemente erforderlich:1) Kastenverstärkungsprofil, 2 mm Stahlblech2) Sperrwelle3) Sperrprofil4) Doppelwandiges stranggepresstes

Aluminiumprofil5) Stranggepresstes Endschienenprofil6) Stahleinlage als Einbruchschutz7) Verstärkte Sicherheitsführungsschiene8) Versteckte Demontagesicherung

Abminderungsfaktor (Fc)Keine Beschattung 1,00 Innenjalousie je nach Farbe, Material 0,75 Innenvorhänge, Innenmarkisen 0,75 Reflexionsvorhänge innen 0,75 Jalousie zwischen 2 Scheiben 0,53 Markisen, mit seitlichem Lichteinfall 0,43 Außenjalousie, Lamellenfensterläden 0,32 Bauliche Beschattung, Vordach, Balkon 0,32 Rollladen, Fensterläden mit voller Füllung 0,27

Anzahl der bel. Fassadenebenen LWZ1 Fassade (Hotel, Wohnung) 0,75 2 Fassaden (Reihenhaus Mittelhaus) 1,50 3 Fassaden (Reihenhaus Eckhaus) 2,25 4 Fassaden (freistehendes Haus) 3,00

Klasse Panzer hochschieben/herausziehen Dauer ER 2 mit 300 kg/ 150 kg 5 min ER 3 mit 600 kg/ 300 kg 7 min ER 4 mit 1.000 kg/ 600 kg 10 min ER 5 mit 1.500 kg/1.000 kg 15 min ER 6 mit 1.500 kg/1.000 kg 20 min

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Rollladen Foto: BVST/Alukon

Einbaurollläden müssen bereits in der Planung be-rücksichtigt und der Rollladenkasten mit dem Mau-erwerk versetzt werden. Sie werden zu allen gängi-gen Mauerstärken geliefert und werden innen undaußen verputzt.Wichtig ist beim Einbaurollladen eine raumseitigsehr gute Wärmedämmung zur Vermeidung vonWärmebrücken. Der Neubaurollladenkasten kanngleich als Schalung für den Deckenrost verwendetwerden. Zusätzliche Überlagen sind nicht erforder-lich.Große Punktlasten wie die Holzbalken einer Deckeoder die Fußpfette eines Dachstuhls dürfen nicht di-rekt auf den Rollladenkasten aufgelegt werden. Fürdiese Lasten ist er nicht geeignet.

Rollladenantriebe

Grundsätzlich gibt es vier Antriebsmöglichkeiten beiRollläden:1) Der Unterputzgurtwickler ist der Standardantrieb

bei allen Einbaurollläden.2) Der Aufputzgurtwickler wird bei Vorsatzrollläden

mitgeliefert.3) Der Antrieb über Kurbelstange eignet sich beson-

ders zur komfortablen, manuellen Bedienunggroßer Rollladenflächen.

4) Der Motorantrieb ist die komfortabelste Lösung.Jede Zwischenstellung des Rollladenpanzers istfixierbar.

Steuerungsautomatik

Jederzeit besteht die Möglichkeit, Rollläden mit ei-ner elektrisch betriebenen Antriebswelle nachzurüs-ten und einen, mehrere oder alle Rollläden zeit- oderhelligkeitsabhängig zu steuern.

Fassadenmarkise

In geschlossener Bauweise als Senkrechtanlage mitSchienen oder Seilabspannungen zur Führung desStoffes. Es gibt Varianten für Einsätze mit mehrfachgebogenen Führungen. Diese Markisen können ent-weder am Fensterstock oder distanziert angebrachtwerden.

Fassadenmarkisen Foto: BVST/WO&WO

Die Fassadenmarkise hat den Vorteil einer Außenbe-schattung. Darüber hinaus erfüllt sie die Ansprüchean ein dekoratives Element.

Es gibt auch Ausführungen mit Gegenzuganlage.Hierbei wird eine konstante Tuchspannung über dengesamten Laufbereich erzielt.

Bespannung: Feste, beschichtete Stoffe, die einen großen Teil derStrahlungswärme schon vor dem Auftreffen auf dasGlas ableiten. Vorzugsweise in transparente Ausfüh-rung für den Durchblick nach außen.

Wintergartenbeschattung

Wintergartenmarkise über dem Glasdach Foto: BVST/Helero

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Sobald die Sonnenstrahlung intensiver wird, entwi-ckeln sich unter dem Glasdach subtropische Tempe-raturen.

Eine Wintergartenmarkise ist über dem Glasdachund an der Fassade montiert, absorbiert bereits ei-nen Großteil der Sonneneinstrahlung über dem Dachund sorgt so für eine Temperaturentlastung im Win-tergarten.

Sonnen-, Wind- und Regenautomatik

Der Sonnenfühler erfasst die Lichtstärke der Sonneund bewirkt, dass die Markise automatisch ausge-fahren wird. So können intensive Sonnenstrahlender wertvollen Einrichtung im Haus oder den emp-findlichen Pflanzen im Wintergarten nichts anhaben.Gleichzeitig wird durch die automatische Beschat-tung eine sommerliche Überhitzung verhindert.

Der Windfühler reagiert auf jeden aufkommendenWind und auch die Regenautomatik gibt beim erstenRegentropfen den entsprechenden Einfahrbefehl anden Markisenantrieb. So wird die Markise vor jedemGewittersturm geschützt.

Außenjalousie

Leichtmetall-Außenjalousie mit 50, 60, 80 oder 100mm breiten Lamellen. Die Anbaubestandteile beste-hen aus rostfreiem Material. Die seitliche Abspan-nung wird mit einem perlonummantelten Stahlseilerreicht. Die Abdeckung sollte aus einem lackiertenStahlblech bestehen.

Die Bedienungselemente werden durch den Fenster-stock oder durch die Mauer in die Innenräume ge-führt.

Der Antrieb funktioniert über Endloszug, Kurbelan-trieb oder Motorantrieb.

Die größere Schwester der Außenjalousie ist derRaffstore. Er unterscheidet sich dadurch, dass erstatt der Seilabspannung eine Schienenführung hat.Bei dem Raffstore sind Lamellenbreiten von 60 bis92 mm branchenüblich. Der Raffstore kann mittelsKurbel oder Motor angetrieben werden.

Innenjalousie

Der Klassiker schlechthin! Günstigste Form der In-nenbeschattung; gleichzeitig gut als Sichtschutz ge-eignet. Einfache Konstruktion mit Alu-Lamellen, Zug-

schnur und Drehstab zur 180-Grad-Wendung derLamellen. Spezielle Ausführungen, bei denen ein sogenannter Wendestab die Funktion der biegsamenWelle übernimmt. Reizvoll ist die Konstruktion mitEndloszug-Kugelkette, wodurch einfachste Handha-bung erreicht wird.

Vorhangjalousien Foto: BVST/Hella

Bei Verbundfenster werden Aufzugsschnur und bieg-same Welle mit entsprechender Bohrung durch denInnenflügel mittels Durchführungsspirale hereinge-führt. Die Höhenfixierung erfolgt mit Schnurwickel-knöpfen. Bei Fenstern mit Wärmeschutzgläsernempfiehlt sich die Montage in der Glaslichte oderam Flügel.

Vorhangjalousie

Optimale Lösung für die so genannte „weicheRaumteilung“. Anders als feststehende Raumteilerkann die Vorhangjalousie jederzeit teilweise oderganz zurückgezogen werden.

InnenrollosFoto: BVST/MHZ

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Durch ihre senkrechte Anordnung sind die Lamellenziemlich unempfindlich gegen Verstauben. Die La-mellen sind in der Regel auch maschinenwaschbar.

Rollo

Ob lichtdurchlässig, abdunkelnd oder verdunkelnd,für jeden Einsatzwunsch stellt das Rollo den richti-gen und pflegeleichten, Behang dar.

Automatisierter Sonnenschutz

Nicht nur im Sommer, auch in der kalten Jahreszeitkönnen automatisierte Systeme ihre großen Vorteileausspielen. Die Fenster werden zu Solarkollektorenund die Kraft der Sonne wird in den Räumen direktals behagliche Wärme spürbar. Bei Niedrigenergie-bauweisen beträgt der Beitrag der Sonne zum Hei-zen 25 % und mehr.

Automatik lässt sich gut nachrüsten. Und zwar ei-nerseits besonders komfortabel mit Funk, aber na-türlich auch als verdrahtete Version. Experten sehentemporären – also ein- und ausfahrbaren – Sonnen-schutz quasi als Teil der Haustechnik, denn er trägtviel bei zu den Bereichen Heizen, Kühlen, Beleuch-ten und Sicherheit.

Temporärer Sonnenschutz: Gesetzesnovellierung für mehr Wohnkomfort und geringere EnergiekostenFoto: Bundesverband Sonnenschutztechnik Österreich(BVST)/Somfy GmbH

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14 HEIZUNGSSYSTEME

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Seit unsere Vorfahren ihre dichte Körperbehaa-rung verloren haben, suchen sie Wärme. DiesesBedürfnis hat zur Entwicklung verschiedensterHeizsysteme geführt. Jahrtausende lang muss-ten sich die Menschen mit dem offenen Feuerbegnügen. Erst die Römer setzten mit der Ent-wicklung der Hypokaustenheizung zu einemtechnologischen Sprung an. Bei diesem Heizsys-tem wurde Luft, die in einem Brennofen erwärmtwurde, in einen Bodenzwischenraum und in dieWände geleitet. Boden und Wände brauchten ex-trem lange zur Durchwärmung. Auch heute gibtes moderne Hypokausten. Die Luft wird dabeinicht immer durch einen Ofen, sondern etwadurch mit Solarenergie betriebene Luftkollekto-ren erwärmt. Moderne Hypokausten werden bei-spielsweise als Rohre in Decken einbetoniertoder direkt als Kalksandsteinwände gemauert.

Hypokausten haben den Vorteil einer größeren Ober-fläche als ein Stand-Heizkörper, dadurch benötigensie für die gleiche Raumtemperatur eine geringere

Oberflächentemperatur (etwa 30 Grad Celsius), wasweniger Konvektion erzeugt. Dieses ruhigere Wär-meklima wird als angenehmer wahrgenommen undtrocknet die Raumluft weniger aus als eine Konvek-torenheizung.

Später, vor allem im alpinen Raum, setzten sich dieEinzelheizungen durch. Öfen, in der Regel mit Holzbeheizt, erwärmten den umgebenden Raum.

Heute sind die gängigsten Heizungssysteme imWohnbereich die Zentralheizungen. Diese haben ei-ne zentrale Heizstelle und versorgen über Wasserals Trägermedium einen oder mehrere Räume einesGebäudes.

Brennstoffe

Als Energiequelle kommen dafür gasförmige Brenn-stoffe – Erdgas, Flüssiggas oder Biomethan –, Heiz-öl, Pflanzenöle oder Biodiesel als flüssige Brennstof-fe und die festen Brennstoffe Kohle, Holz und andereBiomasse-Festbrennstoffe zur Anwendung.

Erdgas besteht primär aus Methan. Es hat sichvor ca. 600 Millionen Jahren aus pflanzlichenÜberresten gebildet und steht uns heute alsEnergieträger zur Verfügung. Erdgas setzt beider Verbrennung nur rund halb soviel CO2 freiwie Öl oder Kohle.

Atmosphärischer Vormischerbrenner

In modernen Gasgeräten werden selbst vormischen-de atmosphärische Brenner für hohe Wirkungsgradeund minimierte Schadstoffemissionen eingesetzt.Zusätzlich sorgen wassergekühlte Lamellenbrennerfür besonders leisen Betrieb der Thermen.

Diese Geräte erreichen einen Wirkungsgrad bis zu93%, gemessen am unteren Heizwert, der beim Erd-gas ca. 10 kWh/Nm3 (Normkubikmeter) beträgt undals Basiswert mit 100% gilt. Sie werden für einenKaminanschluss mit Anpassung an gebräuchlicheFänge der Güteklasse I bis III angeboten. Bauartenmit Gebläseunterstützung eignen sich für Luftabgas-systeme (LAS) mit einer Frischluft/Abgasabführungüber Dach.

Gas-Heizkessel mit 2-Stufen-Technik

In Zentraleuropa liegen die Außentemperaturenwährend einer Dauer von 85% der Heizperiode le-diglich zwischen –2°C und 14,5°C. In dieser Zeitwird der Wärmebedarf mit der „Kleinlaststufe“ eines2-stufigen Gas-Heizkessels abgedeckt. Die maxima-le Kesselleistung wird nur benötigt, wenn die Außen-temperatur auf –15°C und darunter fällt.

Gafik: Vaillant

ERDGAS

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Verwendete Acrobat Distiller 8.0/8.1 Joboptions
Dieser Report wurde mit Hilfe der Adobe Acrobat Distiller Erweiterung "Distiller Secrets v4.0.0" der IMPRESSED GmbH erstellt.Registrierte Kunden können diese Startup-Datei für die Distiller Versionen 8.0/8.1 kostenlos unter http://www.impressed.de/DistillerSecrets herunterladen.ALLGEMEIN ----------------------------------------Beschreibung: Dateioptionen: Kompatibilität: PDF 1.3 Komprimierung auf Objektebene: Aus Seiten automatisch drehen: Aus Bund: Links Auflösung: 1200 dpi Alle Seiten Piktogramme einbetten: Nein Für schnelle Web-Anzeige optimieren: NeinPapierformat: Breite: 240.002 Höhe: 327.002 mmKOMPRIMIERUNG ------------------------------------Farbbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 300 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 450 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalGraustufenbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 300 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 450 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalSchwarzweißbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: CCITT Gruppe 4 Mit Graustufen glätten: AusRichtlinien: Richtlinien für Farbbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinien für Graustufenbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinen für monochrome Bilder Bei Bildauflösung unter: 1200 ppi (Pixel pro Zoll) IgnorierenFONTS --------------------------------------------Alle Schriften einbetten: JaUntergruppen aller eingebetteten Schriften: NeinWenn Einbetten fehlschlägt: AbbrechenEinbetten: Schrift immer einbetten: [ ] Schrift nie einbetten: [ ]FARBE --------------------------------------------Farbmanagement: Einstellungsdatei: None Farbmanagement: Farbe nicht ändern Wiedergabemethode: StandardGeräteabhängige Daten: Unterfarbreduktion und Schwarzaufbau beibehalten: Ja Transferfunktionen: Anwenden Rastereinstellungen beibehalten: NeinERWEITERT ----------------------------------------Optionen: Überschreiben der Adobe PDF-Einstellungen durch PostScript zulassen: Nein PostScript XObjects zulassen: Nein Farbverläufe in Smooth Shades konvertieren: Ja Geglättene Linien in Kurven konvertieren: Ja (Grenzwert für Glättung: 0.1) Level 2 copypage-Semantik beibehalten: Ja Einstellungen für Überdrucken beibehalten: Ja Überdruckstandard ist nicht Null: Ja Adobe PDF-Einstellungen in PDF-Datei speichern: Ja Ursprüngliche JPEG-Bilder wenn möglich in PDF speichern: Ja Portable Job Ticket in PDF-Datei speichern: Ja Prologue.ps und Epilogue.ps verwenden: Nein JDF-Datei (Job Definition Format) erstellen: Nein(DSC) Document Structuring Conventions: DSC-Kommentare verarbeiten: Ja DSC-Warnungen protokollieren: Nein EPS-Info von DSC beibehalten: Ja OPI-Kommentare beibehalten: Nein Dokumentinfo von DSC beibehalten: Ja Für EPS-Dateien Seitengröße ändern und Grafiken zentrieren: JaSTANDARDS ----------------------------------------Standards - Berichterstellung und Kompatibilität: Kompatibilitätsstandard: OhneANDERE -------------------------------------------Distiller-Kern Version: 8000ZIP-Komprimierung verwenden: JaASCII-Format: NeinText und Vektorgrafiken komprimieren: JaMinimale Bittiefe für Farbbild Downsampling: 1Minimale Bittiefe für Graustufenbild Downsampling: 2Farbbilder glätten: NeinGraustufenbilder glätten: NeinFarbbilder beschneiden: JaGraustufenbilder beschneiden: JaSchwarzweißbilder beschneiden: JaBilder (< 257 Farben) in indizierten Farbraum konvertieren: JaBildspeicher: 524288 ByteOptimierungen deaktivieren: 0Transparenz zulassen: NeinICC-Profil Kommentare parsen: JasRGB Arbeitsfarbraum: sRGB IEC61966-2.1DSC-Berichtstufe: 0Flatness-Werte beibehalten: JaGrenzwert für künstlichen Halbfettstil: 1.0RGB-Repräsentation als verlustfrei betrachten: NeinOptionen für relative Pfade zulassen: NeinIntern: Alle Bilddaten ignorieren: NeinIntern: Optimierungen deaktivieren: 0Intern: Benutzerdefiniertes Einheitensystem verwenden: 0Intern: Pfad-Optimierung deaktivieren: NeinENDE DES REPORTS ---------------------------------Die "Distiller Secrets" Startup-Datei ist eine Entwicklung derIMPRESSED GmbHBahrenfelder Chaussee 4922761 Hamburg, GermanyTel. +49 40 897189-0Fax +49 40 897189-71Email: [email protected]: www.impressed.de
Page 251: Unser Haus 2014

Bei der 2-Stufen-Technik müssen die Heizkesselwährend einer Heizperiode um etwa 70% wenigeroft ein- und ausgeschaltet werden als bei einstufi-gen Gas-Heizkesseln. Das spart Gas, ergibt einenhöheren Normnutzungsgrad, schont die Geräte undreduziert den Schadstoffausstoß aufgrund der gerin-geren Anzahl an Startphasen. Auch auf die Warm-wasserbereitung wirkt sich die 2-Stufen-Technikenergiesparend aus, wenn eine entsprechende Re-gelung im Kessel integriert ist.

Komplett montierte Gas-Heizkessel

Gas-Heizkessel werden heute bereits komplett mon-tiert angeliefert. Selbst die Pumpe und das Ausdeh-nungsgefäß sind im Kessel integriert. Durch die vor-gefertigten Rohranbaugruppen, die an die Gas-Heiz-kessel angepasst sind, ist eine schnelle und einfa-che Installation sichergestellt. Entsprechend leichtist die Montage, schnell die Inspektion und Wartung,denn alle Bauteile und Baugruppen können mit we-nigen Handgriffen erreicht werden.

So gibt es eine Inspektionsöffnung im Abgassammlerfür die optische Überprüfung ohne Werkzeug, ein he-runter klappbares Kesselschaltfeld für eine gute Zu-gänglichkeit zum Wärmetauscher und den elektri-schen Bauteilen und eine wieder verwendbare, dauer-elastische Dichtung aus einem Silikonband zwischendem Abgassammler und dem Wärmetauscher.

Brennwerttechnologie

Bei der Verbrennung von Erdgas entsteht nebenWärme im wesentlichen Kohlendioxid (CO2) undWasserdampf (H2O). Dieser Wasserdampf entweichtbei konventionellen Gasgeräten ungenützt über denRauchfang ins Freie. Dank der Brennwerttechnik istes möglich, diesen „latenten“ Wärmeinhalt, d.h. dieim Wasserdampf gebundene Energie zu nutzen undzu einem großen Teil in das Heizsystem zurückzu-führen. Die heißen Abgase werden soweit abgekühlt,dass der Wasserdampf bereits im Gerät kondensiertund mit etwa 40°C in den Rauchfang eintritt. BeiBrennwertgeräten kann dadurch bis zu 15% mehrEnergie ausgenützt werden. So ermöglichen dasThermoschichtenprinzip und die Konstruktion desSpezialwärmetauschers beim Brennwertkessel Ab-gastemperaturen, die je nach Betriebszustand sogardeutlich unter der niedrigsten Kesselrücklauftempe-ratur liegen.

Kondensatableitung in den Kanal

Pro Kubikmeter verbranntem Erdgas fallen ca. 1,5Liter saures Kondensat an. Dieses wird sofort in dieKanalisation entsorgt und mit den Waschlaugen au-tomatisch neutralisiert. Schließen Sie daher jedenKamin an den Kanal an. Als Geruchsabschluss ist inder Abflussleitung ein Siphon vorgesehen. Bei einerspäteren Umstellung auf die Brennwerttechnik ist esdann nicht notwendig, eine komplizierte Lösung füreinen Kanalanschluss zu suchen.

Pro Jahr fallen je nach Erdgasverbrauch zwischen1.000 bis 2.000 Liter Kondensat an.

Ob eine Neutralisation des Kondensats erforderlichist oder nicht, entscheidet die Gemeinde. Bei denkleinen Leistungen im Einfamilienhaus ist eine Neu-tralisation normalerweise nicht erforderlich, da dasleicht saure Kondensat durch die Waschlaugen, diebei der Körperpflege, im Geschirrspüler und in derWaschmaschine anfallen, automatisch neutralisiertwird.

Brennwert-Heiz- und Warmwassergerät

Bedingt durch die immer besser werdende Wärme-dämmung wird einerseits immer weniger Leistungfür die Heizung benötigt, andererseits wächst derBedarf an Warmwasserkomfort und damit die Anfor-derungen an die Warmwasserbereitung. Dazukommt die Forderung nach weniger Energiever-brauch und mehr Umweltschutz. Der Einsatz derBrennwerttechnik bei Gas bietet die besten Voraus-setzungen, um diesen diametralen Anforderungenan die Heiztechnik zu entsprechen.

Der Vorteil der Brennwertthermen liegt darin, dassauf weniger als einem Quadratmeter Wandfläche dieZentralheizung und die Warmwasserzentrale in derKüche oder im Badezimmer untergebracht werdenkönnen. Mit einem 70 Liter-Wandspeicher oder ei-nem 150 Liter-Standspeicher wird ein auf jeden Be-darf maßgeschneiderter Komfort geboten.

Luftzufuhr über den Kamin

Brennwertgeräte sind heute raumluftunabhängig,die Frischluft für die Verbrennung wird nicht demWohnraum entnommen. In einem zweischaligenRohr wird Frischluft von außen angesaugt, das ver-

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brannte Abgas wird im Mittelrohr ausgeblasen. Dazuist eine spezielle Ausführung des Frischluft/Abgas-rohres über Dach erforderlich, das eine Trennungder beiden Abgasströme garantiert.

Zu empfehlen ist die Montage einer Brennwert-Ther-me im Obergeschoß oder unter dem Dach. Durch die100%ige Abkapselung der Geräte ist eine sichere,raumluftunabhängige Betriebsweise möglich.

Umweltfreundlich einsetzbar

Die Brennwerttechnik ist nicht nur eine Effizienzre-volution in der Verbrennungstechnik, sondern leistetauch einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz. Fer-ner verlagert sich der Schwerpunkt der Heizungsop-timierung hin zur Warmwasserbereitung. Speziellmit dem Ansteigen des Gaspreises wird der Rufnach einer effizienten Brauchwasserbereitung im-mer lauter, stellt sie doch neben der Raumwärmeer-zeugung das größte Energieeinsparungspotenzial fürjeden privaten Haushalt dar.

Brennwertkessel mit Solar-Schichtladespeicher

Eine innovative Systemlösung für die Nutzung derSolarenergie, bestehend aus einem 150 Liter Solar-Schichtladespeicher, der mit einem leistungsstarkenBrennwertnachheizgerät verbunden ist. Der Brenn-wertkessel lässt sich damit ideal als Wärmeerzeugerfür Warmwasser-Zentralheizungen und zur zentra-len, solar unterstützten Warmwassererwärmung ver-wenden. Speziell in Österreich gibt es viele privateHaushalte und kleine Gewerbebetriebe, die sich füreine Solaranlage interessieren. Die konkrete Umset-zung scheitert aber in vielen Fällen am notwendigenRaumbedarf und zum Teil auch an aufwändigen In-stallationen.

Dieses System schließt diese Marktlücke und bietetprivaten und kleingewerblichen Nutzern eine Solar-energie-Lösung, die rasch und unkompliziert reali-sierbar ist. Mit einer Bauhöhe von weniger als1,70 Meter und einer Stellfläche von nur 0,5 m2

lässt sich der Kessel flexibel aufstellen und fügt sichin nahezu jedes Wohnambiente nahtlos ein.

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Ermittlung der Heizlast gemäß Norm

Die Heizlast ist laut den Normen EN 12831 undÖNORM H 7500 zu berechnen. Die ÖNORM H 7500ist das nationale Beiblatt der EN 12831 in Öster-reich, welche das zu verwendete Berechnungsver-fahren bestimmt. In Ergänzung legt die ÖNORM H7500 die nationalen Daten und Parameter (Klima-daten, Innenraumtemperaturen usw. fest).

Oft wird die aktuelle ÖNORM H 7500 mit der altenÖNORM M 7500 verwechselt, die jedoch seit 2004keine Gültigkeit mehr hat. Auch die veralteteÖNORM B 8135 mit dem Titel "Vereinfachte Be-rechnung des zeitbezogenen Wärmeverlustes(Heizlast) von Gebäuden" wurde im Jahr 2004 ein-gezogen und es gibt bis heute keinen dem Sinnentsprechenden Nachfolger dieser Norm.

Heizlast Berechnung mit professioneller Software

Die Heizlast eines Gebäudes muss in Österreichentsprechend der Önorm EN 12831 und Önorm

H7500 berechnet werden. Als Ergebnis dieserraumweisen Berechnung mit der ETU Software„TGA Heizung“ bzw. „SHK Heizung“ folgt nicht nurdie jeweilige Heizlast für diesen Raum, sondern zu-sätzlich auch die automatische Heizflächenausle-gung für Heizkörper und / oder Fußbodenheizung.Bei wahlweiser tabellarischer oder grafischer 3DEingabe wählt der Anwender aus der Produktdaten-bank die gewünschten Komponenten bzw. werdendiese vorgeschlagen. Eine komplette Heizflächen-auslegung samt Stückliste und Materialauszug er-gänzt die Berechnung umfassend.

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Gemäß einer Studie der Energieagentur gibt esin Österreich 930.500 Haushalte, die mit Öl be-heizt werden. Pro Quadratmeter beträgt derEnergieverbrauch rund 256 kWh/m2a. Das heißt,dass pro Quadratmeter Wohnfläche rund 26 LiterHeizöl verbrannt werden.Diese Zahlen machen klar, wie dringlich ein Kes-seltausch im Zuge einer Althaussanierung ist.

Öl-Brennwerttechnik

Verbrennt man einen Liter Heizöl, so entsteht im Ab-gas unter anderem etwa ein Kilogramm Wasser-dampf. Bei herkömmlichen Heizkesseln wird die da-rin gebundene Wärme nicht genützt. Brennwertkes-sel hingegen kühlen die Abgase so weit herunter,dass der Wasserdampf kondensiert. Die dabei frei-gesetzte Wärme wird über Wärmetauscher genutzt.Aus der gleichen Menge Brennstoff wird damit deut-lich mehr an Wärme herausgeholt. Selbst gegenübermoderner Niedertemperaturtechnik werden damitmindestens 6% Energie eingespart.

Mit modernen Verbrennungstechniken lassen sichdie Kosten für Heizung und Warmwasser beachtlichreduzieren. Die Zukunft liegt dabei ganz klar in derBrennwerttechnik. Eine Technik, die bei Gasheizge-räten seit mehr als zehn Jahren erfolgreich einge-setzt wird und nun auch bei Ölkesseln immer häufi-ger anzutreffen ist.

Regelung

Energie sparend und praktisch im täglichen Betriebist die Regelung der Heizkesseltemperatur nach derjeweils aktuellen Außentemperatur, der so genanntegleitende Heizkesselbetrieb. Hier ist vor allem aufdie einfache Bedienbarkeit der Regelung zu achten.Auf jeden Fall sollte die Regelung eine Zeitschaltuhrmit Programmierfunktion, eine Boilervorrangschal-tung und einen Raumtemperaturfühler für die Fein-regelung umfassen sowie einen Absenkbetrieb er-möglichen.

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DIE MODERNE ÖLHEIZUNG

Das private Solar-Kraftwerk unterdem Dach

Kostengünstig, praktisch, modern. Mit dem Gas-Brennwertgerät mit Solar-Schichtladespeicher wirddie Verwendung eines vollwertigen Solar-Brennwert-gerätes im Dachgeschoß möglich. Durch den kurzenWeg vom Kollektor zum Heizgerät sind die Installati-onskosten (Material, Montage) äußerst gering. Zu-dem sind alle erforderlichen Systemkomponentenbereits ab Werk vormontiert – der Kunde erhält einkompaktes, preiswertes Gerät, das ohne weiterenAufwand in Betrieb genommen werden kann. Nebendem 150-Liter-Warmwasserspeicher sind auch dieSolarpumpe, der Thermostatmischer, der Durch-flussmengenbegrenzer und die Solarregelung inklu-sive der Ertragserfassung bereits eingebaut.

Bei der Installation ist zu beachten:

Neuanlagen sind mit einem Niedertemperaturheiz-system (Fußboden-, Wandheizung, Niedertempera-tur-Radiatoren), einer witterungsgeführten Regelungund einem kondensatsicheren Rauchfang auszustat-ten. Bei jeder Anlagensanierung sollte aber auch kri-tisch vom Installateur geprüft werden, ob die instal-

lierte Kesselleistung überhaupt noch benötigt wird.So kann es durchaus vorkommen, dass der neueBrennwertkessel nur mehr auf 50% der installiertenAltkesselleistung ausgelegt werden muss.

Bei der Modernisierung einer Heizung verringert dieBrennwerttechnik den Energieverbrauch bis zu 30Prozent. Ob Neubau, Heizungssanierung im Altbauoder bei Mietobjekten, die Brennwerttechnik istüberall einsetzbar. Moderne Geräte lassen sichplatzsparend im Keller oder Dachboden einbauen.Es geht also kein Wohnraum verloren, weil kein se-parater Raum für die Heizungsanlage zur Verfügungstehen muss.

Eine Brennwertanlage macht sich aber nicht nurwegen des niedrigen Energieverbrauchs langfristigbezahlt. Die Geräte zeichnen sich durch einen sehrgeringen Wartungsaufwand aus und haben eine lan-ge Lebensdauer.

Unser Tipp!

Nach jeder thermischen Sanierung beim Kessel-tausch unbedingt die Heizlast neu berechnen.

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Kommunikationsbox

Höchsten Komfort und maximale Sicherheit bietendie neuesten intelligenten Online-Systeme. Heizpro-gramme können z.B. im Urlaub via Fernwartung denindividuellen Bedürfnissen angepasst werden. Stö-rungen und Unregelmäßigkeiten in der Anlage wer-den dem Fachmann automatisch per Fax, SMS oderE-Mail übermittelt.

Innerhalb kürzester Zeit können eine Diagnose er-stellt und Maßnahmen abgeleitet werden. Zusätzli-che externe Meldungen (z.B. Wasserstand, Alarman-lage, Grenzwertgeber, usw.) und Schaltbefehle(Alarmanlage scharf stellen, Licht einschalten, usw.)können abgesetzt werden.

Ölheizungs-Unit

Der Ausdruck „Heizungs-Unit“ besagt, dass alle Tei-le der Ölheizung optimal aufeinander abgestimmtsind: Kessel, Brenner und Regelung. Damit werdenhöchste Nutzungsgrade und geringste Emissionenerzielt.

Die Lieferung der Heizungs-Unit erfolgt „schlüssel-fertig“, der Brenner ist bereits voreingestellt. Undweil alle Teile aus einer Hand kommen, reicht fürdas Service und eine etwaige Problembehebung eineinziger Ansprechpartner.

Die Heizöllagerung

Heizöltanks sind heute ausgeklügelte Produkte, dieaus hochwertigen Materialien in aufwändigen Ver-fahren erzeugt werden. Unterschiede gibt es zwi-schen den einzelnen Arten vor allem hinsichtlich desverwendeten Materials. In der Folge einige Detailszu den in Österreich am meisten verbreiteten Tanks.

Einwandige Kunststoff-BatterietanksSie werden für die Sanierung als auch im Hausneu-bau verwendet. Die Aufstellung erfolgt oberirdisch

bzw. im Keller. Diese Tanks sind sowohl bei Neuan-lagen als auch bei Umrüstung von festen Brennstof-fen auf Heizöl gebräuchlich.Vorteile: Sehr preiswert; einfache Einbringung undschnelle, flexible und Raum sparende Aufstellung;unkomplizierte Erweiterbarkeit; bequeme optischeFüllstandskontrolle

Tank im Tank SystemeAktuell sind Tank im Tank Systeme mit integrierterAuffangwanne aus Kunststoff, die eine Kombinationvon einem Außentank aus Metall oder aus Kunststoffund einem Innentank aus Kunststoff darstellen, dersich durch besondere Korrosionsbeständigkeit aus-zeichnet. Durch diese Doppelwandigkeit sind keineBeton-Auffangwannen nötig.

Bei Kunststoff/Kunststoff-Lösungen können zudemdurch transparente Materialien die Füllstände leichterkannt werden. Durch die Montage von Grenzwertge-bern ist ein Überfüllen des Tanks bei der Einlagerungauf jeden Fall ausgeschlossen. Doppelwandige Tankslassen sich je nach individuellem Lagerbedarf bzw. derjeweiligen Raumsituation beliebig kombinieren.

BrandschutzDas Thema Brandschutz war bisher bei der Heizölla-gerung ein wichtiges Thema. Doppelwandtanks miteinem Brandschutz von mindestens 30 Minutenkönnen in den Bundesländern Vorarlberg, Tirol undNiederösterreich sowie bald auch in Oberösterreichbereits in den Heizräumen beim Ölkessel aufgestelltwerden. Die Öl-Lagerräume werden damit frei undkönnen als Hobbyraum, Kellerstüberl oder Saunagenutzt werden.

ErdtanksHier gibt es mehrere Ausführungen. Die häufigstensind doppelwandige Tanks, aus Stahl oder GFKKunststoff mit Innen- und Außenmantel in zylindri-scher oder kugeliger Form. Der Hohlraum zwischenden beiden Mänteln wird permanent auf Dichtheitüberprüft. Das angeschlossene Leckanzeigegerätüberwacht den Öltank automatisch.

Ölerdtanks werden einfach im Garten oder unter derGarageneinfahrt eingegraben. Die entsprechendenSchachtabdeckungen sind begeh- und befahrbar. Vorteile: Kein Öllagerraum notwendig; leichte Reini-gung- und Befüllung; hohe Lebensdauer; Tankanla-ge wird regelmäßig überprüft; der Besitzer muss beider Heizöllieferung nicht zwingend anwesend sein.

Unser Tipp!

Die unterschiedlichen Tanksysteme für Öl dürfennicht in allen Bundesländern gleichermaßen ver-wendet werden. Informieren Sie sich darum vor

Baubeginn unbedingt bei Ihrem zuständigenBauamt, Meisterinstallateurbetrieb und

Rauchfangkehrermeister.

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OPTIMALE HEIZLÖSUNG FÜR PELLET UND SCHEITHOLZMit dem vollautomatischenPellets/Scheitholz-Kombiheizkesselthermodual TDA (Heizleistungsstufenvon 4,5 – 38 KW) für Ein- und Zweifa-milienhäuser und der Wohnraumraum-zentralheizung Vario Aqua (bis 14,9 KW)kann der Betreiber wahlweise Scheit-holz oder Pellets heizen. Nur dasScheitholz muss noch händisch einge-legt werden. Das Anzünden erfolgt zujedem beliebigen Zeitpunkt über denPelletbrenner ohne zusätzlichen Zeit-verlust vollautomatisch.Eine attraktive Lösung für alle begeisterten Holzhei-zer welche auch einmal in Urlaub fahren möchten,ohne dass die Heizung still steht.Durch das duale Sensorsystem Lambdasonde undFlammtemperaturfühler wird der Brennstoff automa-tisch von der hochwertigen Kesselregelung erkannt. Beide Verbrennungsvorgänge Scheitholz und Pelletsfinden in jeweils eigenen Brennkammern statt, wel-

che miteinander in einem Gerät un-mittelbar in Beziehung stehen und inZusammenhang mit dem Sensorsys-tem eine besonders schnelle Glut-stockbildung ermöglichen. Dies ist Vo-raussetzung für eine besonders hoheund effektive Verbrennungsgüte fürbeide Brennstoffarten. Das Systemschaltet immer automatisch auf denjeweiligen Brennstoffvorgang um. Füll-raumtür öffnen, Scheitholz einlegen,Tür wieder schließen und ohne Warte-zeit den Kesselraum wieder verlassen.

Diese attraktive Heizlösung für den Keller und fürden Wohnraum bietet in dieser Form nur die Kombi-heiztechnik von Lohberger.Alle Kombiheizkessel von Lohberger Heiztechnikkönnen in Bezug auf den Brennstoff Pellets händischüber einen Vorratsbehälter als auch automatischmittels Schnecken- bzw. Saugfördersystem befülltwerden.

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Mit einer neuen Generation raumluftunabhängigerPelletkaminöfen und Heizkessel kann der Trend-brennstoff Pellets nun auch in Niedrigenergie-,Sonnen- und Passivhäusern genutzt werden.

Pelletkaminöfen und eine neue Generation kompak-ter Pelletkessel sind ideal geeignet für die niedrigenHeizlasten in gut gedämmten Gebäuden. In der Ver-gangenheit konnten Pelletheizungen in Niedrigener-gie- und Passivhäusern aufgrund der dichten Bau-weise und der häufig vorhandenen Komfortlüftungnicht eingesetzt werden. Die neue Generationraumluftunabhängiger Pelletkaminöfen und Heizkes-sel zeichnet sich dadurch aus, dass die Verbren-nungsluft nicht aus dem Haus entnommen wird,sondern über eine eigene Luftzuleitung, die in derRegel in den Kamin integriert ist. Dadurch ist es pro-blemlos möglich, das Heizgerät in einem dichtenGebäude mit Komfortlüftung zu betreiben. Drei unterschiedliche Arten von Pelletheizungen kön-nen in Niedrigenergie-, Sonnen- oder Passivhäuserneingesetzt werden: der Pelletkompaktkessel, vielfachkombiniert mit einem Pufferspeicher, der Pelletzen-tralheizungsofen, der die Wärme wie ein Heizkesselvorwiegend als warmes Wasser abgibt, der aber miteinem Sichtfester ausgerüstet ist und im Wohnraumsteht und der Warmluftofen, der die Wärme in Formvon Strahlungswärme und warmer Luft abgibt.

Pelletkompaktkessel

Im Unterschied zum klassischen Pelletkessel ist derPelletkompaktkessel auf den geringen Energiebedarfeines Niedrigenergiehause abgestimmt. Häufig wirdder Kompaktkessel mit einem Pufferspeicher kombi-

niert, der dann auch zur Nutzung der Solarenergieim Sommer benutzt werden kann. Es gibt auch Ge-räte, bei denen der Pelletbrenner direkt in einen Puf-ferspeicher integriert ist. Diese zeichnen sich durchbesondere Sparsamkeit und kompakte Abmessun-gen aus. Vorteile des Kompaktkessels sind der voll-automatische Betrieb, die langen Entaschungsinter-valle und die automatische Befüllung mit Pellets auseinem Lager. Durch die Platzierung in einem Heiz-raum treten auch keine Heizgeräusche auf.

Pelletzentralheizungsöfen

Mit einem Pelletzentralheizungsofen kann die Wär-me wie gewohnt durch Radiatoren oder eine Fuß-boden- bzw. Wandheizung im Haus verteilt werden.Auch die Warmwasserbereitung in einem Boilerkann – zumindest in der Heizsaison - vom Pelletofenübernommen werden. Kombiniert mit einer Solar-anlage erfolgt die Warmwasserbereitung in der war-men Jahreszeit gratis durch die Sonne. In der Über-gangszeit kann die Solaranlage auch zur Heizungbeitragen. Auch eine automatische Pelletförderung von einemLagerraum aus in den Pelletkaminofen bieten viele

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PELLETS – DIE HEIZUNGSALTERNATIVE FÜR

NIEDRIGENERGIE-, SONNEN- UND PASSIVHÄUSER

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Hersteller an. Weniger anspruchsvolle Heizer befül-len den Ofen alle zwei bis drei Tage mit einem SackPellets und können damit ihr Niedrigenergie- oderSonnenhaus problemlos mit minimalem Brennstoff -einsatz warm halten. Passivhausbesitzer können mitzwei Säcken Pellets bis zu einer Woche lang heizenund ihr Warmwasser bereiten. Der Verbrauch überden ganzen Winter hinweg erreicht kaum 1.000 kgPellets. Damit liegen die gesamten Kosten für Hei-zung und Warmwasserbereitung bei aktuellen Prei-sen bei rund 260 Euro pro Heizsaison.

Pelletkaminöfen mit Warmluftsystem

Sehr kostengünstig und für den Wärmebedarf einesPassivhauses völlig ausreichend ist auch ein Pellet-kaminofen, der als Warmluftgerät ausgeführt ist.Durch die gut gedämmte Bauweise ist in solchenGebäuden die Verteilung der Wärme durch die um-gewälzte Luft in der Regel ausreichend und es kannauf die kostspielige Installation einer Zentralheizungverzichtet werden. Vorteil des Pelletofens: MinimaleInvestitionskosten (2.000 bis 4.000 Euro), minimaleBetriebskosten, hoher Heizungskomfort und die At-mosphäre des brennenden Feuers im Wohnzimmer.Mit einem Steinmantel versehen können Pelletkami-nöfen die Wärme lange speichern. Ästhetisches De-sign macht viele Pelletkaminöfen zu schmückendenZentren des Wohnbereichs. Einziger Nachteil desWarmluftgeräts: Für die Warmwasserbereitung musseine andere Wärmequelle herangezogen werden.

Kombination mit Wärmepumpe

Der Pelletkaminofen als Warmluftgerät kann aucheine gute Ergänzung für Häuser darstellen, die mitLuft-Wasser-Wärmepumpen beheizt werden. Dadiese bei niedrigen Außentemperaturen einen ho-hen Stromverbrauch verursachen, macht es viel

Sinn im Winter bei kalten Außentemperaturen denPelletofen als Hauptwärmequelle zu verwenden.

Pelletkaminöfen als Zusatzheizung in bestehenden Objekten

Auch im Wohnungsbestand werden Pelletkaminöfen,meist Warmluftgeräte, als Zusatzheizung immer be-liebter. Ein Pelletkaminofen bietet die Sicherheitauch heizen zu können, wenn die Gasversorgungausfällt oder die Preise für Öl oder Gas unverträglichsteigen. Großer Vorteil dieses Heizgeräts ist sein au-tomatischer Betrieb. Ist der Ofen einmal mit Pelletsbefüllt, schaltet sich dieser dank elektrischer Zün-dung und Thermostatsteuerung automatisch ein undaus und sorgt für eine gleichmäßige Raumtempera-tur. Auch eine Steuerung und Überwachung über einSmartphone ist möglich.Pelletöfen nutzen die Energie im Brennstoff optimalaus. Eine elektronisch geregelte Verbrennung sorgtfür saubere Abgase und minimale Energieverluste.Schaltet sich der Ofen aus, wird die ganze im Ofenverbliebene Wärme langsam an den Wohnraum ab-gegeben und geht nicht verloren wie bei einemHeizkessel, der in einem ungenutzten Heizraumsteht. Häuser mit Ölheizung können sich bis zu 30% des Ölverbrauchs dadurch sparen, dass sie miteinem Pelletkaminofen dazu heizen. Damit stellt einPelletkaminofen auch eine gute Lösung für Haus-halte dar, die ihre Öl- oder Gasheizung noch nichttauschen wollen, denen aber Versorgungssicherheit,eine gemütliche Atmosphäre, Kosteneinsparung undKlimaschutz ein Anliegen sind.

Wie komme ich zu einer Pelletheizung?

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Der Kachelofen ist heute mehr als nur ein deko-rativer Einrichtungsgegenstand. Er lässt die be-hagliche Kachelofenatmosphäre entstehen undgewährleistet die Erwärmung eines oder mehre-rer Räume. Der heutige Stand der Technik unddas Geschick des Hafnermeisters in Kooperationmit einem Installateur können alle diese Anfor-derungen erfüllen und darüber hinaus den Ka-chelofen zur Ganzhausheizung werden lassen.

Da im Niedrigenergie-, Sonnen- und Passivhaus nurmehr sehr kleine Heizleistungen benötigt werden, istder Kachelofen als Ganzhausheizung ideal undreicht als einzige Wärmequelle zur Erwärmung desHauses völlig aus. Damit er in Verbindung mit derübrigen Haustechnik, z.B. der Komfortlüftung funk-tioniert, sind folgende Voraussetzungen zu erfüllen:

Raumluftunabhängiger Betrieb

Der Kachelofen entnimmt die Luft, die er zur Ver-brennung der Holzpellets oder der Scheithölzer be-nötigt, nicht aus dem Wohnraum. Die Verbrennungs-luft wird durch einen eigenen Kanal im Boden vonaußen direkt zum Kachelofen geführt. Das Sicht-fenster ist in diesem Fall immer dicht geschlossen.

Wärmetauscherplatten im Grundofen

Ein Teil der Wärme, die der Kachelofen erzeugt, wirdüber Wärmetauscherplatten zur Erwärmung vonHeizwasser und Warmwasser verwendet. Zu diesemZweck sind Kollektor-Elemente in den Kachelofeneingemauert. Sie geben die Wärme wie Sonnenkol-lektoren an einen Pufferspeicher ab.

Der andere Teil der Wärme gelangt zur Kachelober-fläche und heizt das gesamte Erdgeschoß mit seinerbehaglichen Strahlungswärme.

Ganzhausheizung

Damit das Heizwasser im ausreichenden Maße undgenau zum richtigen Zeitpunkt zur Verfügung steht,wird es in einem Pufferspeicher mit ca. 80°C ge-speichert. Bei Bedarf wird dieses Heizwasser zumBetrieb einer Fußboden- oder Wandheizung imObergeschoß und zur Warmwasserbereitung im Kel-ler verwendet. Im Sommer übernimmt die Solaranla-

ge die Warmwasserbereitung, damit der Kachelofennicht in Betrieb genommen werden muss.

Brennraumeinsatz wahlweise fürHolzpellets oder für Scheitholz

Für Kachelöfen wurde ein spezieller Brennraumein-satz entwickelt, der den wahlweisen Einsatz vonHolzpellets oder Scheitholz ermöglicht. Die Einsätzewerden in sieben Größen hergestellt, wodurch eineNennleistung von 3,1 bis 9,2 kW Heizleistung abge-deckt werden kann.

Der Betrieb mit Holzpellets erfolgt halbautomatisch.Aus einer Tabelle wird die Menge an Holzpellets, dieje nach Außentemperatur pro Tag erforderlich ist, ab-gelesen und auf Knopfdruck aus dem Lagerraum zumKachelofen geliefert. Anschließend werden die Holz-pellets mit einem Zündgebläse in einigen Minutenelektrisch zum Brennen gebracht. Der Rest erfolgtvollautomatisch. Das Einheizen ist unter diesen Be-dingungen mit Sicherheit keinerlei Belastung mehr.

Bei Stromausfall kann der Kachelofen mit Scheitholzbetrieben werden, wobei in diesem Fall die Warm-wasserproduktion und die Niedertemperaturheizungim Obergeschoß nicht funktionieren, da die Umwälz-pumpen ohne Strom nicht laufen. Aus diesem Grundist auch bei dieser Haustechniklösung eine kleinePhotovoltaikanlage mit einer Pufferbatterie zum Be-trieb der notwendigsten Aggregate wie Umwälzpum-pen, Gebläse, Licht, Kommunikation, Kühl- und Ge-frierschränke usw. zu empfehlen.

In der Übergangszeit wird der Kachelofen unter Um-ständen nur zwei- bis dreimal pro Woche zur Warm-wasserbereitung eingeheizt, wenn die Sonne über-haupt nicht scheinen will.

Dank der Absperrautomatik entfällt das händischeSchließen der Zuluftöffnung. Der Abbrand desBrenngutes muss nicht mehr abgewartet werden,wie das bei den alten Kachelöfen der Fall war. Beiguter Planung lässt sich der Heizeinsatz des Kachel-ofens vom Vorraum aus befüllen. Dann muss dasHolz nicht mehr ins Wohnzimmer getragen werden.Außerdem benötigt man keinen Heizraum im Keller.

Kachelöfen sind heute Hightech-Geräte, die bereitsmit so geringen Emissionswerten wie Holzvergaser-

KACHELOFEN ALS GANZHAUSHEIZUNG

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Österreich ist in der einmaligen Situation, mehrals 60% seines Strombedarfes über die Wasser-kraft zu decken. Dennoch sollte der Energieträ-ger Strom nur als Zusatzheizung für die Raumer-wärmung eingesetzt werden. Wird z.B. im Bade-zimmer nur für kurze Zeit, aber sehr rasch einehöhere Temperatur benötigt, dann kann die Elek-troheizung auf das Grad und die Minute genauWärme liefern.

Fußbodenheizmatte

Dünnbettheizmatten wurden speziell für den Neu-bau, aber auch für den nachträglichen Einbau inAusgleichsmassen oder Fliesenkleber direkt unter-halb des Fußbodenbelages entwickelt. Durch ihregeringe Dicke von weniger als 3 mm kann die elek-trische Fußbodenheizung speziell dort verlegt wer-den, wo der Einbau bisher nicht möglich war, etwabei der Renovierung von Bädern, Duschen, Küchenusw., aber auch in anderen Räumen mit geringenKonstruktionshöhen der Böden. Die spezifische Leis-tung der Heizmatten liegt bei ca. 150 Watt pro Qua-dratmeter.

kessel arbeiten. Ermöglicht wurde diese Entwick-lung vor allem durch neue Brennraumkonstruktio-nen, getrennte Primär- und Sekundärluftführungensowie elektronische Regelungen (Lambdasonde).Diese Regelung überwacht die gesamte Abbrandpe-riode und stoppt danach die Luftzufuhr vollautoma-tisch. Das sorgt für optimalen Abbrand, hohes Spei-chervermögen und exzellente Wirkungsgrade.

Wenn die Entscheidung für ein Kachelofensystemgefallen ist, dann ist Kreativität gefragt. Je nachWunsch kann die Optik dieses Ofens einem Kachel-ofen oder einem offenen Kamin mit Sichtfenster ent-sprechen. Der Kachelofen kann so gestaltet werden,dass er sich in Form und Farbe der Wohnung und ih-rer Einrichtung harmonisch einordnet.

Mehr Infos unter: www.kachelofenverband.at Grafik: Initiative Ganzhausheizung

ELEKTROHEIZUNG

Fußboden heizmatte Heizungskonvektor Fotos: Vaillant

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Konvektor

Einzelräume können dank der kompakten und platz-sparenden Ausführung mit dem eingebauten Ventila-tor und der integrierten Regelung rasch und komfor-tabel aufgeheizt werden. Durch den 2-Stufenschal-ter kann eine individuelle Anpassung der Leistungerfolgen.

Dank der geschwungenen Auslasskante und der ge-ringen Oberflächentemperatur werden eine Staubver-schwelung und die damit verbundene Geruchsbelästi-gung vermieden. Die Leistungen liegen je nach Größeder Geräte zwischen 400 und 2.400 Watt.

Strahlungspaneele

Basierend auf der bewährten Konstruktion der Heiz-körper sind die mit Rapsöl gefüllten Strahlungspa-neele mit der neuesten Technologie für Regelungenausgerüstet. Die Räume werden durch die Paneelelangsam, behaglich und zugfrei ohne Verbrennungs-gefahr durch die angenehme Strahlungswärme er-wärmt.

Aufgrund der robusten Bauweise können die Geräteauch in Werkstätten, Schulen usw. eingesetzt werden.Da das Öl nicht gefriert, ist auch ein Einsatz in Räu-men mit Frostgefahr, wie z.B. in Garagen und in Wo-chenendhäusern möglich. Bis 1.200 Watt werden dieGeräte einlagig, ab 1.600 Watt zweilagig ausgeführt.

Die Vorteile der Strahlungspaneele:● Spritzwassergeschützt● Hohe Wärmestrahlung● Niedrige Oberflächentemperatur● Elektronischer Temperaturregler● Temperaturabsenkung

Heizbänder

Selbstlimitierende Heizbänder eignen sich als Dach-rinnen- und Rohrbegleitheizung zur Konstanthaltungder Temperatur und zum Aufheizen von Rohrleitun-gen, Ventilen usw. Zwischen zwei Kupferleitern ein-gebettet, liegt ein Heizelement aus Kunststoff. Imkalten Zustand ist das Heizband zusammengezogenund die Kohlenstoffteilchen bilden zahlreicheStrompfade, die eine entsprechende Leistungsauf-nahme bewirken.

Wenn das Kunststoffband wärmer wird, dehnt essich und die Berührung der Kohlenstoffteilchen

nimmt ab. Die Strompfade werden teilweise unter-brochen und die Heizleistung sinkt. An heißen Stel-len wird die Berührung der Kohlenstoffteilchen fastvöllig unterbunden, die Heizleistung wird auf ein Mi-nimum reduziert. Nach kurzer Zeit stellt sich eineGleichgewichtstemperatur ein, die eine Überhitzungund einen Wärmestau verhindert.

Speicherheizung

Eine Möglichkeit des Heizens mit Strom ist die Spei-cherheizung, bei der in Zeiten geringer Netzauslas-tung (Schwachlastzeiten) der Elektroversorgungsun-ternehmen ein gedämmter Speicherkern mit Wärme"aufgeladen" wird. Die Regelung einer modernenSpeicherheizung erfolgt mit Mikroprozessoren, die jenach Außentemperatur und Restwärme im Speicherdie Aufladezeit errechnen.

Tagsüber gibt der Nachtspeicherofen über seine,meist keramische Oberfläche eine angenehmeStrahlungswärme an den Raum ab. Es entsteht derKachelofeneffekt.

Elektro-Handtuchtrockner

Insbesondere wenn eine Fußbodenheizung einge-baut wurde und es keinen einzigen Heizkörper imganzen Haus gibt, ist ein Elektro-Handtuchtrocknerdie einfachste Lösung, um Handtücher trocknen zukönnen.

Mit dieser Heizung werden aber nicht nur die Hand-tücher, sondern auch die warme feuchte Luft im Ba-dezimmer in Bewegung gesetzt und getrocknet. DasGerät ist spritzwassergeschützt, auf einer schwenk-baren Konsole montiert und leicht zu bedienen.

Achtung: In Oberösterreich dürfen in Neubau-ten elektrische Direkt-Widerstandsheizungen alsHauptheizungsanlagen nicht verwendet werden.(OÖ Luftreinhalte- u. Energietechnikgesetz 2002)

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HEIZEN MIT WÄRMEPUMPEN

Die Wärmepumpentechnik nützt die in der Luft,im Wasser und im Erdreich gespeicherte Son-nenenergie. Sie zählt heute zu den modernstenHeizsystemen, die es am Markt gibt. Vor ca. 140Jahren von dem Österreicher Peter Ritter vonRittinger erfunden und in der Saline Ebensee beider Salzgewinnung zum ersten Mal eingesetzt,ist ihre Bedeutung für die Raumheizung undWarmwasserbereitung unumstritten.

Bewährte Technik, neue Funktion

Die Wärmepumpe ist ein Paradebeispiel für eine ef-fiziente Energiegewinnung. Um 100% Heizenergiezu erzeugen, sind nur 25% Antriebsenergie erforder-lich. 75% werden aus der in der Umwelt gespeicher-ten Sonnenenergie gewonnen. Wenn diese geringeAntriebsenergie noch dazu mit Hilfe von Ökostromhergestellt wird, dann zählt die Wärmepumpe zu denumweltfreundlichsten Heizungen.

Seit Jahren wird das Prinzip der Wärmepumpe inForm des Kühlschranks in jedem Haushalt verwen-det und hat sich bereits millionenfach bewährt.Durch abwechselndes Verdampfen und Verflüssigendes Kältemittels wird Wärme aus dem Inneren desKühlschranks entzogen und an die Umgebung abge-geben.

Im Vergleich dazu entziehen Wärmepumpen demErdreich, dem Wasser oder der Luft Wärme und„pumpen“ diese aus der Umwelt gewonnene Ener-gie in das Heizsystem. Die Sonne liefert der Erdejährlich große Mengen an kostenloser Energie, wel-che im Erdreich, Wasser und Luft gespeichert wird.Will man diese gespeicherte Sonnenenergie mitniedrigem Temperaturniveau nutzen, bedarf es derWärmepumpentechnologie.

Beim Niedrigenergie- und Sonnenhaus ist die erforder-liche Heizleistung im tiefsten Winter mit ca. 5,0 kWund beim Passivhaus mit ca. 2,5 kW so klein, dass dieAntriebsleistung im ersten Fall mit etwa 1,5 kW undim zweiten Fall aufgrund der Erdvorwärmung derFrischluft mit sogar nur 0,5 kW unbedeutend ist.

Aufgrund der niedrigen Vorlauftemperaturen vonmaximal 39°C wird der Wirkungsgrad der Wärme-pumpen so gut, dass heute eine Leistungszahl von 4

und teilweise mehr erreicht wird. Die Leistungszahlsagt aus, wie vielmal mehr Leistung zur Heizung derWohnräume zur Verfügung steht, als an elektrischerLeistung eingesetzt werden muss. Anders ausge-drückt: Wärmepumpen wandeln 1 kWh Strom in biszu 4 kWh Wärme um. Geringe Kosten und eine hoheWirtschaftlichkeit sind die Folge.

Wie funktioniert die Wärmepumpe?

Die Technik der Wärmepumpen gleicht der einesKühlschranks, nur mit umgekehrtem Prinzip. In ei-nem Kreisprozess (Carnot-Kreisprozess) wird die derUmwelt entzogene Wärme auf ein höheres Tempera-turniveau gebracht und so für Heizzwecke nutzbargemacht. Im Kreislauf zirkuliert ein FCKW-freies Käl-temittel mit extrem niedrigem Siedepunkt.1. Im Verdampfer wird dem Kältemittel Umweltwär-

me zugeführt. Es wechselt vom flüssigen in dengasförmigen Aggregatzustand.

2. Das gasförmige Kältemittel wird stark verdichtetund damit auf ein hohes Temperaturniveau ge-bracht. Dieser Vorgang benötigt die 25 % Fremd-energie.

3. Die Wärmeenergie wird direkt an den Heizkreis-lauf weitergegeben. Das Kältemittel wird wiederabgekühlt und verflüssigt.

4. Durch die Dekomprimierung im Expansionsventilwird das Kältemittel so stark abgekühlt, dass eswieder Umweltwärme aufnehmen kann.

Bauteile einer Wärmepumpe● Verdampfer zur Wärmeaufnahme● Verdichter zur Druck und Temperaturerhöhung● Verflüssiger zur Wärmeabgabe● Expansionsventil zur Druck und Temperaturre-

duktion

Diese Bauteile sind durch Leitungen in einem ge-schlossenen Kreis angeordnet. Auch die Leitungenhaben Bezeichnungen:● Sauggasleitung vom Verdampfer zum Verdichter● Heißgasleitung vom Verdichter zum Verflüssiger● Flüssigkeitsleitung vom Verflüssiger zum Ent-

spannungsventil● Einspritzleitung vom Entspannungsventil zum

Verdampfer.

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Typen von Wärmepumpen

Je nach Nutzung der Umweltenergie, die aus demWasser, der Erde oder aus der Luft entnommen wer-den kann, und je nach dem erwärmten Medium, dasWasser oder Luft sein kann, spricht man von folgen-den Arten von Wärmepumpen:

Wasser / Wasser-WärmepumpenErdreich / Wasser-Wärmepumpen

Luft / Wasser-WärmepumpenLuft / Luft-Wärmepumpen

Während die ersten drei Systeme zur Heizwasser-und zur Warmwasserbereitung eingesetzt werden,kommt das vierte System meist bei der kontrollier-ten Wohnraumlüftung zur Anwendung.

Betriebsarten von Wärmepumpen

Von einem monovalenten Betrieb spricht man, wenndie benötigte Nutzwärme ausschließlich und ganz-jährig ohne zusätzliche Hilfsmittel von einer Wärme-pumpe aufgebracht werden kann. Dazu sind folgen-de Typen von Wärmepumpen geeignet:

Wasser / WasserErdreich / Wasser

Luft/Wasser- und Luft/Luft-Wärmepumpen sind beitiefen Außentemperaturen ohne zusätzliche Hilfsmit-tel – wie zum Beispiel einem Erdwärmetauscher -meist nicht mehr als alleinige Heizung ausreichend.

An den wenigen kalten Tagen, an denen die Heiz-leistung der Wärmepumpe nicht mehr ausreicht, umdie Heizlast des Gebäudes zu decken, muss auf eineandere Heizung umgeschaltet werden, das ist derbivalent alternative Betrieb. Oder es wird eine ande-re Heizung dazu geschaltet, dann spricht man vombivalent parallelen Betrieb.

Erdwärmetauscher

Luft/Wasser und Luft/Luft-Wärmepumpen sind dannim Winter für einen monovalenten Betrieb geeignet,wenn die kalte Außenluft in einem entsprechendgroß dimensionierten Energiebrunnen aus Betonroh-ren je nach Luftdurchsatz mit 250-300 mm Durch-messer und 80-120 m Länge, auf +2 bis +3°C vor-gewärmt wird, bevor die Luft in die Wärmepumpegelangt.

Damit der Boden unter dem Keller nicht abgekühltwird, ist die Verlegung eines Energiebrunnens nurneben und nicht unter dem Haus in einer frostfreienTiefe von 1,5 m zu empfehlen.

Wasser/Wasser-Wärmepumpe

Pro kW Heizleistung sind stündlich ca. 240 LiterGrundwasser mit einer Eintrittstemperatur von 8 bis10 °C und einer Abkühlung um 3 bis 4 °C erforder-lich. Wasser/Wasser-Wärmepumpen können denWärmebedarf eines Hauses während des gesamtenJahres alleine (monovalent) decken. Grundwasserist jedoch nur begrenzt verfügbar und seine Nutzungbedarf der Zustimmung der Wasserrechtsbehörde.

Grafik. VÖE

Für die Nutzung des Grundwassers müssen zweiBrunnen geschlagen werden. Der Entnahmebrun-nen, um das Grundwasser zu gewinnen, und derSchluckbrunnen in etwa 15 m Entfernung, um dasabgekühlte Grundwasser wieder dem Boden zuzu-führen. Bei der Planung des Entnahmebrunnens undSchluckbrunnens ist die Richtung des Grundwasser-stroms zu berücksichtigen.

Erdreich/Wasser-Wärmepumpe

Die im Erdreich gespeicherte Sonnenenergie lässtsich mittels Flachkollektoren oder Tiefenbohrungennutzen. Erdreich/Wasser-Wärmepumpen arbeitenentweder nach dem Prinzip der Direktverdampfung -das Arbeitsmittel verdampft direkt in den Rohren

Achtung: Wasserrechtliche Bewilligung: Was-ser/Wasser-Wärmepumpen unterliegen in jedemFall einer wasserrechtlichen Bewilligungspflicht!

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„Heizen mit der Sonne“ ist die Devise bei der Wär-mepumpe. Dieses umweltfreundliche Heizsystemnutzt Energie, die in Boden, Luft oder Grundwasserenthalten ist. Die Wärmepumpe sorgt für geringeHeizkosten bei einem gleichzei-tig angenehmen Raumklima.Die Energie AG Vertrieb GmbH &Co KG unterstützt ihre Kundenbei der Anschaffung einer Wär-mepumpe. Für eingehende Be-ratung zur Installation einerWärmepumpen-Heizung kön-nen Sie sich auch an unsereEnergiepartner (www.fep.co.at)wenden.

Um eine Förderung des Landes Oberösterreich inAnspruch nehmen zu können, muss die Wärmepum-pe mit Ökostrom aus 100% erneuerbaren Ener-gieträgern betrieben werden. Informieren Sie sich

bei der ENAMO Ökostrom überein solches Angebot! Auch dieENAMO Ökostrom stellt für denBetrieb eine Förderung zur Ver-fügung.

Mehr Infos unter:www.energieag.at

www.enamo-oekostrom.atwww.fep.co.at

Gratis Hotline: 0800 81 800

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HEIZUNGSSYSTEME

WÄRMEPUMPE - „HEIZEN MIT DER SONNE“

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Verwendete Acrobat Distiller 8.0/8.1 Joboptions
Dieser Report wurde mit Hilfe der Adobe Acrobat Distiller Erweiterung "Distiller Secrets v4.0.0" der IMPRESSED GmbH erstellt.Registrierte Kunden können diese Startup-Datei für die Distiller Versionen 8.0/8.1 kostenlos unter http://www.impressed.de/DistillerSecrets herunterladen.ALLGEMEIN ----------------------------------------Beschreibung: Dateioptionen: Kompatibilität: PDF 1.3 Komprimierung auf Objektebene: Aus Seiten automatisch drehen: Aus Bund: Links Auflösung: 1200 dpi Alle Seiten Piktogramme einbetten: Nein Für schnelle Web-Anzeige optimieren: NeinPapierformat: Breite: 240.002 Höhe: 327.002 mmKOMPRIMIERUNG ------------------------------------Farbbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 300 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 450 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalGraustufenbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 300 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 450 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalSchwarzweißbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: CCITT Gruppe 4 Mit Graustufen glätten: AusRichtlinien: Richtlinien für Farbbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinien für Graustufenbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinen für monochrome Bilder Bei Bildauflösung unter: 1200 ppi (Pixel pro Zoll) IgnorierenFONTS --------------------------------------------Alle Schriften einbetten: JaUntergruppen aller eingebetteten Schriften: NeinWenn Einbetten fehlschlägt: AbbrechenEinbetten: Schrift immer einbetten: [ ] Schrift nie einbetten: [ ]FARBE --------------------------------------------Farbmanagement: Einstellungsdatei: None Farbmanagement: Farbe nicht ändern Wiedergabemethode: StandardGeräteabhängige Daten: Unterfarbreduktion und Schwarzaufbau beibehalten: Ja Transferfunktionen: Anwenden Rastereinstellungen beibehalten: NeinERWEITERT ----------------------------------------Optionen: Überschreiben der Adobe PDF-Einstellungen durch PostScript zulassen: Nein PostScript XObjects zulassen: Nein Farbverläufe in Smooth Shades konvertieren: Ja Geglättene Linien in Kurven konvertieren: Ja (Grenzwert für Glättung: 0.1) Level 2 copypage-Semantik beibehalten: Ja Einstellungen für Überdrucken beibehalten: Ja Überdruckstandard ist nicht Null: Ja Adobe PDF-Einstellungen in PDF-Datei speichern: Ja Ursprüngliche JPEG-Bilder wenn möglich in PDF speichern: Ja Portable Job Ticket in PDF-Datei speichern: Ja Prologue.ps und Epilogue.ps verwenden: Nein JDF-Datei (Job Definition Format) erstellen: Nein(DSC) Document Structuring Conventions: DSC-Kommentare verarbeiten: Ja DSC-Warnungen protokollieren: Nein EPS-Info von DSC beibehalten: Ja OPI-Kommentare beibehalten: Nein Dokumentinfo von DSC beibehalten: Ja Für EPS-Dateien Seitengröße ändern und Grafiken zentrieren: JaSTANDARDS ----------------------------------------Standards - Berichterstellung und Kompatibilität: Kompatibilitätsstandard: OhneANDERE -------------------------------------------Distiller-Kern Version: 8000ZIP-Komprimierung verwenden: JaASCII-Format: NeinText und Vektorgrafiken komprimieren: JaMinimale Bittiefe für Farbbild Downsampling: 1Minimale Bittiefe für Graustufenbild Downsampling: 2Farbbilder glätten: NeinGraustufenbilder glätten: NeinFarbbilder beschneiden: JaGraustufenbilder beschneiden: JaSchwarzweißbilder beschneiden: JaBilder (< 257 Farben) in indizierten Farbraum konvertieren: JaBildspeicher: 524288 ByteOptimierungen deaktivieren: 0Transparenz zulassen: NeinICC-Profil Kommentare parsen: JasRGB Arbeitsfarbraum: sRGB IEC61966-2.1DSC-Berichtstufe: 0Flatness-Werte beibehalten: JaGrenzwert für künstlichen Halbfettstil: 1.0RGB-Repräsentation als verlustfrei betrachten: NeinOptionen für relative Pfade zulassen: NeinIntern: Alle Bilddaten ignorieren: NeinIntern: Optimierungen deaktivieren: 0Intern: Benutzerdefiniertes Einheitensystem verwenden: 0Intern: Pfad-Optimierung deaktivieren: NeinENDE DES REPORTS ---------------------------------Die "Distiller Secrets" Startup-Datei ist eine Entwicklung derIMPRESSED GmbHBahrenfelder Chaussee 4922761 Hamburg, GermanyTel. +49 40 897189-0Fax +49 40 897189-71Email: [email protected]: www.impressed.de
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und wird ohne Wärmetauscher dem Verdichter zu-geführt. Oder indirekt als Solesystem, die Sole (auszwei Teilen Wasser und einem Teil Glykol), wird inden Rohren im Erdreich erwärmt. Beim Solebetriebist in der Wärmepumpe ein zusätzlicher Wärmetau-scher erforderlich.

Grafik. VÖE

Erdreich/Wasser-Wärmepumpen erreichen eine Jah-resarbeitszahl von 3,5 bis 4,0 und können den Jah-resheizbedarf alleine (monovalent) aufbringen.

Flachkollektor

Bei einem ausreichend großen Garten werden dieerforderlichen Rohrleitungen entweder aus Kupfer-rohren mit Polyäthylenummantelung (Direktver-dampfung) bzw. aus Kunststoff (Sole-Betrieb) in ca.1,5 m Tiefe verlegt. Der Verlegeabstand beträgt min-destens 80 cm, die erforderliche Verlegefläche be-trägt das 1,5 bis 2fache der Wohnnutzfläche.

Für die Dimensionierung ist die Wärmeleitfähigkeitdes Bodens von Bedeutung. Diese ist von der Bo-denart und der Feuchtigkeit abhängig. Ideal sindfeuchte Lehmböden, nicht gut geeignet ist trockenerSchotter. Als Richtwert müssen bei einem Flächen-kollektor pro kW Heizleistung 25 bis 30 m2 Kollek-torfläche verlegt werden.

Tiefenbohrung, Erdsonde

Die Technik der Erdsonden ermöglicht die Anwen-dung von Erdreichwärmepumpen auf sehr kleinenGrundstücken. Pro kW Heizleistung benötigt man 12bis 15 m Tiefenbohrung. Es werden eine oder meh-rere Bohrungen meist bis zu einer Tiefe von 100 mdurchgeführt. Der Mindestabstand zueinander be-trägt 6 m. Zu geringe Bohrtiefen sollten vermiedenwerden, da erst ab einer Bohrtiefe von ca. 12 – 15m dauerhaft hohe Temperaturen von 10° C vorlie-gen.

Grafik. VÖE

Sonden arbeiten nicht nur auf Basis der Regenerati-on durch die Sonne, sondern nutzen auch die geo-thermische Wärme aus tieferen Erdschichten, diepro 100 m um ca. 3 °C höher wird. Sonden werdenin der Regel als Solesysteme ausgeführt.

Luft/Wasser-Wärmepumpe für Heizzwecke und Warmwasserbereitung

Luft wird durch die Sonne erwärmt und steht immerund überall in fast unbegrenzter Menge zur Verfü-gung. Bei tieferen Temperaturen ist ein ganzjähriger,monovalenter Betrieb nur dann möglich, wenn einEnergiebrunnen vorgesehen wird. Mit diesem Erd-

Achtung: Wasserrechtliche Bewilligung: Bei Flächenkollektoren in wasserrechtlichen

Schutz- und Schongebieten ist eine Bewilligungerforderlich. In Gebieten ohne zentrale Trink-wasserversorgung ist keine wasserrechtliche

Bewilligung notwendig.

Achtung: Bewilligung: Tiefenbohrungen bis100m erfordern eine wasserrechtliche

Bewilligung, darüber hinaus ist eine Bewilli-gung durch das Bergrecht notwendig.

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wärmetauscher wird die kalte Luft auf +2 bis +3 °Cvorgewärmt.

Ohne Erdwärmetauscher kann die Wärmepumpe nurbivalent, das heißt in Verbindung mit einer konven-tionellen Heizung oder eines Elektroheizstabes, ein-gesetzt werden.

Luft/Wasser-Wärmepumpe fürWarmwasserbereitung:

● Aufstellung im Kellerraum● Luftansaugung aus einem Aufstellraum wie z.B.

den Heizraum mit Luftausbringung ins Freie.● Eine optimale Lösung für das Einfamilienhaus

Die Warmwasserwärmepumpe kann ein gesamtesHaus von einer zentralen Stelle aus mit Warmwasserversorgen. Der Aufstellungsraum befindet sich vor-rangig dort, wo Wärme anfällt. Das kann in einemWirtschaftsraum, Heizraum oder in Kellerräumensein, wo Abwärme von Waschmaschinen oder Kühl-geräten zur Verfügung steht.

Die Luft wird von der Wärmepumpe angesaugt, ab-gekühlt und wieder in den gleichen Raum abgege-ben. Die Raumluft wird also abgekühlt und zusätz-lich entfeuchtet.

Soll die Luft aus anderen Räumen angesaugt wer-den, so besteht die Möglichkeit, diese Räume überLuftkanäle mit der Wärmepumpe zu verbinden. Dieabgekühlte Luft kann bei Bedarf ebenso über einenLuftkanal in einen anderen Raum oder ins Freie ge-führt werden.

Kombinierbar mit jedem Heizsystem

Mit der Warmwasserwärmepumpe ist der Kombibe-trieb mit jedem anderen Heizsystem möglich. Diekomplette Ausstattung mit dem serienmäßigen Elek-tro-Heizstab und einem Wärmetauscher macht siezu einem vielfältigen Gerät. Der Betrieb mit einemanderen Kessel erfordert daher keine zusätzliche In-vestition.

In den wärmeren Monaten wird Warmwasser wirt-schaftlich und umweltfreundlich mit der Warmwas-ser Wärmepumpe erzeugt. Während der Heizperiodeübernimmt der Brennstoffkessel die Warmwasser-bereitung. Die eingebaute Regelung für Wärmepum-penbetrieb, Kesselbetrieb oder Elektro-Zusatzhei-zung erfolgt vollautomatisch.

Vier Jahreszeiten Komfortsystem:Heizen, Kühlen, Warmwasser

Soll in einem Gebäude neben dem Heizen im Winterund der Brauchwasserbereitung auch das Kühlen imSommer von einer Wärmepumpe übernommen wer-den, so lässt sich dieses Vorhaben durch den Einsatzeiner Sole-Wasser-Wärmepumpe realisieren. Hierbeiwird dem Raum die überschüssige Wärme über dasWärmenutzsystem (z.B. Fancoil, Decken-, Wand-bzw. Fußbodenfläche) entzogen und dem Erdreichzugeführt.

Man spricht von passivem Kühlbetrieb, wenn dieKühlanforderung ausschließlich durch den Erdkol-lektor gedeckt wird. Das ist solange der Fall, solangedie Erdreichtemperatur gleich oder kälter als die be-nötigte Kühlwassertemperatur ist.

Kühlung aus der Erde ...

Die einzigartige Technologie moderner Wärmepum-pen ermöglicht nicht nur den Einsatz als Heizungund zur Warmwassererzeugung. Sole/Wasser-Wär-mepumpen können auch für die Kühlung des Hau-ses im Sommer genutzt werden.

... über die Fußbodenheizung

Bereits fest integriert ist die Kühlfunktion in moder-nen Kompaktmaschinen. Bei der Aktivierung derKühlfunktion im Sommer wird der Prozess der Wär-megewinnung kurzerhand umgedreht. Dem Wohn-raum wird über die Fußbodenheizung die über-schüssige Wärme entzogen und dann dem Erdreichzugeführt. Anstatt also wie im Heizbetrieb Wärmeaus dem Erdreich aufzunehmen, wird die Wärmeaus dem Wohnraum über den Kollektor ins Erdreichabgeleitet.

Dies senkt nicht nur Energiekosten, sondern be-schleunigt auch den Regenerationsprozess des Erd-reichs für die nächste Heizsaison.

… alles wird doppelt genutzt

Das Wärmeabgabesystem wird im Sommer zumKühlsystem, die Wärmepumpe wird zum Kühlaggre-gat, und die Tiefenbohrung wird von der Wärme-quelle zur Wärmesenke.

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NIEDERTEMPERATUR-HEIZSYSTEMEWährend es bei den Heizungen um eine CO2-neutrale und schadstoffarme Umwandlung derEnergie in Wärme geht, handelt es sich bei denNiedertemperatur-Heizsystemen um eine vonden Menschen behaglich empfundene Verteilungder Wärme im Haus über große Heizflächen wieFußboden- und Wandheizungen (Flächenheizun-gen), die mit niedrigsten Heizwassertemperatu-ren von etwa 30 bis 38°C betrieben werden.

Energie und Kosten Sparen

Weil die "Wärmequelle" Flächenheizung so großflä-chig ist, reichen niedrigere Raumtemperaturen zumWohlbefinden als bei konzentrierten Heizquellenaus. Das gleichmäßige Temperaturprofil vom Bodenher sorgt für angenehme Wärmeverteilung. Daherkann die Raumtemperatur bis zu 2 Grad niedrigereingestellt werden. Das kann bis zu 12 % Energiesparen. Hinzu kommt, dass sich die Flächenheizungideal mit der heute aus energetischen Gründen viel-fach eingesetzten Wärmepumpentechnik, Brenn-werttechnik und Solartechnik kombinieren lässt.Dank der niedrigen Systemtemperaturen sind ein ef-fizienter Betrieb und damit eine optimierte Ausnut-zung der Heizenergie möglich.

Die jahrzehntelange Gebrauchsdauer stellt hohe An-sprüche an die Sicherheit der im Estrich oder in derWand eingebetteten Heizungsrohre. Die Wahl einerFlächenheizung mit PE-X Rohren ist unter dem As-pekt der heutigen und zukünftigen Energieversor-gung die intelligentere Entscheidung. Bei den Inves-titionskosten, wie auch bei den Kosten des laufen-den Betriebes, schneiden Flächenheizungen günstigab.

Günstig für das Portemonnaie wirken sich auch dielanglebigen und wartungsfreien PE-X Kunststoffroh-re sowie die niedrigen Vorlauftemperaturen aus. Diebei Fußboden- und Wandheizungen üblichen Vor-lauftemperaturen von etwa 30-35 °C ergeben in denVerteilleitungen und im Wärmeerzeuger wesentlichgeringere Wärmeverluste als dies beispielsweise beiRadiatorheizsystemen mit Vorlauftemperaturen von60-70 °C der Fall ist.

Mehr Gestaltungsfreiheit

Die Flächenheizung eröffnet völlig neue Gestal-tungsmöglichkeiten: Großzügige, lichtvolle Fenster-fronten, offene Räume oder Dachschrägen könnenfrei und ohne Probleme geplant werden.

Schrank und Sofa können nach Belieben aufgestelltwerden. Klare Raumaufteilungen ohne störende Hei-zelemente lassen Ihnen alle Möglichkeiten offen.Gerade kleine Räume wie das Bad gewinnen mehrStellflächen. Ein weiterer Pluspunkt: Die unsichtbareHeizung ist nicht nur platzsparend, sondern auchpflegeleicht. Mit der Reinigung des Bodens istgleichzeitig auch die Heizfläche gesäubert!

Fußbodenheizung

Sind Fußboden- und Wandheizungen träger alsRadiatorheizungen?

Als Flächen- und Niedrigtemperaturheizung verfügtdie Fußbodenheizung über einen Selbstregelungsef-fekt: Je höher die Raumtemperatur ist, desto weni-ger Wärme gibt die Fußbodenheizung ab - ganz au-tomatisch, aufgrund der geringeren Temperaturdiffe-renz zwischen der großen Heizfläche und der Raum-luft.

Welche Bodenbeläge können bei Flächenheizungverwendet werden?

Die folgenden Bodenbelagsarten können bei Einhal-tung eines Wärmeleitwiderstandes von max.

RlD ≤ 0,15 m2 K/W und der Freigabe durch den Her-steller (entsprechende Kennzeichnung) auf der Flä-chenheizung verlegt werden:● Teppichboden● PVC-Boden● Parkett und Laminatbeläge● Keramische Fliesen und Platten● Naturstein● Betonstein

Je geringer der Wärmeleitwiderstand (RlD) des Bo-denbelages ist, umso geringer ist auch die erforder-liche Betriebstemperatur (Vorlauftemperatur) derHeizanlage. Gerade beim Einsatz von Wärmepumpenist das ein entscheidender Faktor für den wirtschaft-lichen Betrieb der Anlage.

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Vor Verlegung der Bodenbeläge sind die speziellenEinbaubedingungen für die Beläge zu beachten. DieFliesenkleber für Stein- und keramische Beläge, dieim Dünnbettverfahren eingebracht werden, müssenfür Flächenheizungen und für die gewählte Lastver-teilschicht geeignet sein. Im Dickbettverfahren istdie Dicke des Verlegemörtels in Abhängigkeit desBelags zu wählen.

Auch schwimmend verlegte Parkett- und Laminat-beläge können ohne Probleme eingesetzt werden.Stein- und keramische Beläge eignen sich ganz be-sonders für den Einsatz auf der Flächenheizung. Derschnelle und starke Wärmeentzug aus dem Fußdurch die hohe Wärmeeindringzahl von Keramik undSteinzeug führt bei Verlegung ohne Flächenheizungzu Unbehaglichkeit. Die Erwärmung dieses Boden-belages durch die Nutzung als Heizfläche ist dieGrundlage der hohen Akzeptanz dieser Beläge beider Flächenheizung. Hinzu kommt die leichte undhygienische Reinigungsmöglichkeit.

Wie verhält sich Parkett bei der Fußbodenheizung?

Hier kommt es zu keinerlei Schwierigkeiten, wennfolgendes beachtet wird:● Die Eignung des Parketts sollte unbedingt mit

dem Hersteller und Verarbeiter abgestimmt wer-den.

● Der Wärmedurchlasswiderstand sollte nicht über0,15 m2 K/W liegen (Im Zweifelsfall den Herstel-ler des Parketts befragen).

● Belegreife beachten!

Von Fachleuten der Parkett- und Estrichbranchewird in letzter Zeit - neben der aufwendigen CM-Messung – die vereinfachte Folienprüfung empfoh-len. Eine ca. DIN A3 große PE-Klarsichtfolie wird aufdem Heizestrich rundum mit einem Klebefilm festverklebt. Nach 2-3 Tagen ohne Feuchteniederschlagin der Folie oder ohne Verfärbung des Heizestrichsan dieser Stelle ist der Heizestrich belegreif.

Die Feststellung der geeigneten Belegreife ist aus-schließlich Aufgabe des Parkettlegers. Nach einerFeuchte- bzw. Belegreifeprüfung sollte unmittelbarverlegt werden.

Warum Fugen im Estrich bei einer Flächenheizung?

Randfugen und Bewegungsfugen sind für denEstrich mit oder ohne Flächenheizung erforderlich.

● Randfugen sind mit Randdämmstreifen an denumlaufenden Wänden oder anderen aufgehen-den Bauteilen wie z.B. Türzargen zu versehen.Randdämmstreifen haben die Aufgabe, die Aus-dehnung der Estrichplatte aufzufangen und die„schwimmende Estrichplatte“ gegen andereBauteile Schall zu entkoppeln.

● Bewegungsfugen mit elastischem Füllmaterial inden Estrichfeldern trennen den Estrich in vollerDicke und fangen ebenfalls die Längenausdeh-nung der „schwimmenden Estrichplatte“ auf.

● Scheinfugen werden in den frischen Estrich bismax. 1/3 Tiefe mit der Kelle eingeschnitten. Diehierdurch entstehenden Soll-Rissstellen dienenzum Spannungsabbau während der Trocknungs-zeit und werden nach dem Trocknungsprozesskraftschlüssig geschlossen/versiegelt, sofernsich diese nicht im Türdurchgangsbereich befin-den. In diesem Fall sollten die Scheinfügen biseinschließlich zum Oberboden übernommenwerden.

Der Fugenplan ist für die Flächenheizung wichtig,um die Heizkreise auf die Fugenfelder abzustimmen,da die Bewegungsfugen nur von den Anbindungslei-tungen der Heizkreise überquert werden dürfen. Andieser Stelle müssen die Heizungsrohre mit Schutz-rohren oder entsprechenden Ummantelungen vonca. 30 cm Länge versehen werden.

Die Bewegungsfugen müssen in den Bodenbelagübernommen werden. Eine im frühzeitigen Pla-nungsstadium erfolgte Klärung der Fugen ist beson-ders bei Verwendung von großflächigen Stein- oderFliesen-Belagsplatten erforderlich, da in diesem Falldie Plattenmaße oder die Verlegegeometrie die Lageder Bewegungsfugen stark beeinflusst.

Achtung! Der Aufheizvorgang dient der Funktionsprüfung gemäß ÖNORM B2232 und

nicht der Austrocknung des Estrichs auf Belegreife! (Die gemessene Feuchte zur

Belegreife darf bei Zementestrich 1,5 % und beiAnhydritestrich 0,3 % nicht übersteigen.)

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Verlegung der Fußbodenheizung unter Küchenmöbel

Grundsätzlich sollte die Fußbodenheizung auch un-ter Küchenmöbel verlegt werden!

Passiert das nämlich nicht, fließt die Wärme der be-heizten Fläche automatisch zur kälteren unbeheiz-ten Fläche. Folgerichtig fehlt dadurch die Wärme imeigentlichen Bewegungsraum. Die Heizleistung derFußbodenheizung beträgt bei einer Vollauslegungder Bodenfläche unter die Küchenmöbel unter die-sen noch 60 %.

Auch aus Gründen der Hygiene ist es von Vorteil,keine kalten und somit schlecht durchlüfteten Teil-flächen im Haus zu haben (Schimmelpilzbildung, Sil-berfische). Nach dem heutigen Baustandard ergibtsich in 98 % der Heizperiode nur eine Oberflächen-temperatur von 22 – 24°C. Es kann kein Wärmestauunter den Küchenmöbeln entstehen.

Verlegung der Fußbodenheizung in Schlafräumen

In diesen Räumen sollten zwei Heizkreise verlegtwerden. Der erste an den Fensterflächen, im übrigenRaum mit einer Randzone von maximal 1 m Breiteein zweiter Heizkreis mit größerem Verlegeabstandder Heizungsrohre. Das hat den Vorteil, dass in die-sem Raum meistens nur der Heizkreis der Randzonein Betrieb ist und so eine Raumtemperatur von ca.16 –18°C erreicht wird. Benötigt man eine höhereRaumtemperatur, so kann der zweite Heizkreis ge-öffnet werden, womit problemlos eine Raumtempe-ratur von 20 – 22°C erreicht wird.

Kann ich mit einer Flächenheizung auch kühlen?

Was sich zunächst wie ein Widerspruch anhört, kannman sich als Option bei der Flächenheizung mit ein-planen lassen. Mit einem kombinierten Heiz-/Kühl-regler kann die Fußboden- bzw. Wandheizung vonHeiz- auf Kühlbetrieb umgestellt werden. Vorausset-zung dafür ist die Bereitstellung von Kaltwasser, z.B. über ein marktübliches Kühlaggregat oder dieNutzung einer auf Kühlbetrieb umschaltbaren Wär-mepumpe. Das Regelkonzept für alle Jahreszeitenschickt an heißen Tagen einfach kaltes statt warmesWasser durch die Rohre im Fußboden oder derWand. Dadurch kühlt die Fläche ab und die Raum-temperatur sinkt. Besonders wirkungsvoll ist diese

Methode bei modernen Gebäuden mit großen Glas-fronten.

Fußbodenheizungs-/Kühlsysteme

Die Flächenheizungsrohre werden im Estrich (nass)oder unter dem Estrich (trocken) verlegt. Der Estrichwird so zur Heizung (Heizestrich). Prinzipiell bestehtder Aufbau dieser Systeme (von oben beginnend)aus:

BodenbelagGesamtstärke 3-20mm

EstrichLastverteilschicht aus Zementestrich oder Anhydrit-Fließestrich mit min. 30mm Rohrüberdeckung jenach Erfordernis; üblich sind bei Zementestrich45mm (das ergibt ca. 6 -7 cm Gesamtstrichstärke)

DampfbremseDampfbremse zum Schutz der Dämmschichten

Trittschalldämmungdamit der Trittschall nicht an das Gebäude (Decken/Wände) übertragen wird; kann auch ein Bestandteildes Heizsystems sein; damit schalltechnisch wirk-sam min. 30 mm dick im eingebauten Zustand

Wärmedämmungals Zusatzdämmung nach Erfordernis gegen unbe-heizte Räume bzw. Außenbereiche oder Erdreich (lt.OIB RL6 (siehe Kapitel Wärmedämmung, Tabelle"Anforderungen an wärmeübertragende Bauteilenach OIB RL6) bzw. Bauordnung)

Dampfsperredamit keinerlei Feuchtigkeit von darunterliegendenRäumen in die Wärmedämm- bzw. Trittschalldämm-schicht eindringen kann.

Beschüttung, damit die Installationsleitungen (Abflussrohre, Was-serleitungen, Elektroinstallation etc.) nicht in dieWärme-Trittschalldämmungen ragen und derenFunktion beeinträchtigen. Dies Ausgleichsschichtenmüssen den Belastungsanforderungen entsprechenund müssen gebunden sein.

Achtung! Die erforderliche Fußboden -konstruktionshöhe ist unbedingt einzuplanen!

In der Praxis sollten ca. 18 bis 20 cm ausreichenden sein.

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Verlegung der Fußbodenheizungsrohre

Grundsätzlich sollte die Verlegung der Heizungsrohreim Estrich schneckenförmig erfolgen, wobei jeweilsder wärmste Vorlauf neben dem kältesten Rücklaufverlegt wird. Dadurch verteilt sich eine gleichmäßigeOberflächentemperatur und somit eine optimaleWärmeverteilung über die gesamte Fläche des Heiz-kreises. Der Verlegeabstand zwischen den Flächen-heizungsrohren sollte maximal 15cm betragen. Nurin untergeordneten Räumen wie Keller oder Lagerkann der Abstand maximal 20 cm betragen. Nurdurch geringe Verlegeabstände und günstige Wahlder Bodenbeläge ist es möglich die Betriebstempe-ratur so niedrig wie möglich zu halten.

● Beim Trägerelementsystem erfolgt die Befesti-gung der Rohre auf speziellen Stahlträgermattenim Raster 100 bzw. 150mm mit 3mm Drahtstär-ke. Mit Hilfe spezieller Rohrhalter aus Kunststoffwerden die PE-X Flächenheizungsrohre ingleichmäßigen Abständen auf den Trägerelemen-ten befestigt. Durch diese Rohrhalter wird dasPE-X Rohr zusätzlich vom Untergrund abgehobenund vom Estrich noch besser umschlossen. Dervorgegebene Verlegeraster dieser Trägerelemen-te ergibt automatisch einen gleichmäßigen,normgerechten Verlegeabstand der Heizungsroh-re (Zwangsrohrführung) und eine Lagesicherungder Rohre. Dadurch wird ein Aufschwimmen derRohre beim Estrichbetonieren verhindert.

● Beim Noppenplattensystem ist die Wärme- undTrittschalldämmung mit integrierter Abdeckfoliegleichzeitig das Befestigungssystem für die Flä-chenheizungsrohre. Der Einbau erfolgt in derFußbodenkonstruktion unterhalb einer Lastver-teilschicht aus Zement- oder Anhydritestrich.

Foto: Variotherm

Der vorgegebene Verlegeraster dieser Noppen-platte ergibt automatisch einen gleichmäßigen,normgerechten Abstand der Heizungsrohre(Zwangsrohrführung) und eine Lagesicherungder Rohre.

● Beim Tackersystem wird das Fußbodenhei-zungsrohr mit U-förmigen Haltenadeln in derWärme- und Trittschalldämmung befestigt. Hierist es unbedingt erforderlich Dämmungen mit in-tegrierter Gewebe-Abdeckfolie zu verwenden,damit die Haltenadeln sich nicht lösen können.

● Beim Schienensystem wird das Fußbodenhei-zungsrohr mittels Kunststoff-Halteschiene ober-halb der Wärme- und Trittschalldämmung befes-tigt. Die Schienen werden ähnlich dem Tacker-system mit Haltenadeln durch die Abdeckfolie inder Dämmung verankert. Die Rohre werden beider Verlegung mit Schienen nicht bifilar (schne-ckenförmig), sondern in Mäandern (wechselndenSchleifen) verlegt, dadurch ergeben sich unglei-che Wärmeverteilung und nur selten normge-rechte Verlegeabstände der Heizungsrohre (keineZwangsrohrführung). Bei Abständen größer50 cm zwischen den Halteschienen findet man inder Praxis oft eine ungenügende Lagesicherungder Rohre.

● Die Trockenverlegesysteme stellen eine Son-derlösung dar: Niedrige Aufbauhöhe und gerin-ges Gewicht – das sind elementare Anforderun-gen an ein Fußbodenheizungssystem für die Re-novierung bzw. im Neubau dort, wo kein (Nass-)Estrich eingebracht werden kann. Die Heizungs-rohre befinden sich in einer speziellen Verlege-platte (= gleichzeitig Teil der Dämmung), die

Achtung! Nur durch eine Fachplanung könnendie Heizkreise optimal auf das Gebäude

abgestimmt und so die erwartete Behaglichkeitund Wirtschaftlichkeit garantiert werden.

Wichtig! Alukaschierungen auf der Wärme -dämmung können chemische Reaktionen im

Anhydrit-Fließestrich auslösen. Ungenügend istleider das aufgedruckte Verlegeraster auf derAbdeckfolie. Dadurch zeigen solche Verlegun-gen kaum normgerechte Verlegeabstände derHeizungsrohre (keine Zwangsrohrführung). DieFunktion der Abdeckfolie und der Wärmedäm-mung wird durch das Durchstoßen mit bis zu 40 Löchern je m2 beinträchtig, durch das Aus-

ziehen der Haltenadeln aus der Dämmung findetman in der Praxis oft häufig eine ungenügende

Lagesicherung der Rohre.

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gleichmäßige Wärmeverteilung erfolgt über Wär-meleitlamellen an die Lastverteilschicht (Trocke-nestrichplatte).Vorteile des Trockenverlegesystems sind einekurze Bauzeit und die sofortige Begehbarkeit desBodens. Mindestaufbauhöhe nur 50 mm sowielediglich 25 kg/m2 Systemgewicht.

Foto: Uponor

Wandheizung/ -kühlung

Wandflächensysteme sind hervorragend im Altbauoder zur Flächenvergrößerung in Kombination mitFußbodenheiz-/-kühlsystemen einsetzbar – und bil-den daher eine gute Grundlage für den effizientenEinsatz von Wärmepumpen.

Soll ein Raum ausschließlich mit einer Wandheizungbeheizt werden, rechnet man mit etwa 50-60% derbeheizten Raumfläche als erforderliche Fläche fürdie Wandheizung. Das heißt, dass man in einemWohnraum mit 30 m2 Nutzfläche ca. 15-18 m2 anWandheizungsflächen benötigt. Die Einrichtung derWandheizung muss vor Baubeginn bereits im Detailgeplant werden! Die Wandheizungsflächen müssenfrei bleiben und dürfen nicht verstellt werden.

Die Wandheizung wird primär an der Innenseite vonAußenwänden unter und neben den Fenstern ver-legt, dadurch wird die mittlere Temperatur der um-schließenden Raumflächen erhöht und man empfin-det das Wohnraumklima sehr behaglich.

Wandheizung im Putz

Das PE-X Heizrohr wird in Klemmschienen fixiertund mit einem speziellen Putz verputzt. Damit sichim Putz keine Risse bilden, wird ein Textilglasgitterin den Putz eingebettet. Die Heizungsrohre liegenmit dem Rohrscheitel ca. 10 - 15 mm unter derWandoberfläche. Dadurch erhöht sich die Gesamt-putzstärke der beheizten Wände auf ca. 35mm. Inder Sanierung sollte als Putzträger eine geeignete

Zusatzdämmung an der Wandinnenseite angebrachtwerden. Die optimale Dämmstärke ist durch eineTaupunktberechnung zu ermitteln.

Foto: Uponor

Wandheizung im Trockenbau

Die Wandheizung besteht aus einer Verlegeplatte(Dämmplatte), Wärmeleitlamellen aus Aluminiumund dem PE-X Heizrohr. Nach der Montage erfolgtdie Verkleidung mit Trockenausbauplatten. Auch derDachausbau im Einfamilienhaus ist ein typischer An-wendungsfall, wobei die Verlegeplatte zur Wärme-dämmung der Wandfläche beiträgt. Bei einer An-wendung auf Außenwänden ist die Notwendigkeiteiner Dampfbremsfolie durch eine Taupunktberech-nung zu ermitteln. Auch in der Sanierung ist die Tro-ckenbaulösung vorteilhaft (schneller, sauberer Bau-fortschritt durch Trockenbau). Die Systemaufbauhö-he beträgt lediglich 40 mm.

Heizkreisverteiler und Raumregelung

Jeder beheizte Raum wird über einen oder mehrereKreise von einem Verteiler aus versorgt. In jedemGeschoß wird möglichst zentral mindestens ein Ver-teiler installiert. Jeder Kreis wird mit Vorlauf- undRücklaufleitung angeschlossen. Um in den Wohn-und Schlafräumen die Raumtemperaturen auch beiFremdwärme (z. B. Personen, Sonneneinstrahlung)auf dem gewünschten Niveau zu halten, ist eine Ein-zelraumregelung erforderlich. Ein Raumfühler er-fasst die Temperatur und schließt bei Überschrei-tung der eingestellten Soll-Raumtemperatur einenStellantrieb am jeweiligen Heizkreis. ZwischenRaumfühler und den Schaltelementen im Verteiler-kasten gibt es eine Elektro- oder Funkverbindung.

Verteiler-Standort

Häufig wird der Verteiler im Gang bzw. Flur vorgese-hen. Eine passende Wand im Wohnungsflur muss ei-

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nen 60 – 120 cm langen und ca. 80 cm hohen Ver-teilerkasten aufnehmen können. Ist die Länge pas-send, muss die Wandstärke (mind. 15cm) und Optikebenfalls stimmen. Außerdem sollte man sich vonWänden zu Schlafräumen fernhalten, da die elektri-schen Ventilantriebe und Fließgeräusche als störendempfunden werden können.

Foto: Uponor

Zuleitungen zum Verteiler

Werden die Heizkreis-Anbindeleitungen vom Vertei-ler zu den Räumen durch innen liegende Flure imHeizestrich verlegt, hat dieser keinen eigenen regel-und absperrbaren Heizkreis. Oft müssen aus Platz-gründen die Zuleitungen in so engen Abständen ver-legt werden, dass hier die größte Wärmemenge prom2 gepaart mit höherer Boden-Oberflächentempera-tur abgegeben wird.

Der Flur braucht aber häufig keine Wärme, da er vonwärmeren Räumen umgeben ist. Die Folge ist einemögliche Überheizung dieses Raumes. Ist das nichtgewünscht, müssen die Zuleitungen gedämmt, bzw.unter der Trittschalldämmung geführt werden.

Niedertemperatur-Heizleisten

Diese bestehen aus einem zentralen Heizrohr ausKupfer, auf das pro Laufmeter ca. 200 dünne Alumi-nium-Lamellen aufgezogen werden. Sie bilden einenSchutzschirm gegen die Kälte bei großen, kaltenGlas- und Wandoberflächen. Da sie den geringstenWasserinhalt unter allen Warmwasserheizungen ha-ben, sind sie ein schnell reagierendes Warmwasser-Heizsystem.

Die Verlegung ist bei Altbauten eine gute Lösung, umSchimmelbildung an den Wänden durch die Wärmewirkungsvoll zu bekämpfen.

Bei einem höheren Leistungsbedarf werden zweioder mehrere Heizleisten übereinander und/oder ne-beneinander montiert. Die Heizleisten können auchproblemlos mit einer Wand- oder Fußbodenheizungkombiniert werden.

Die Wärme, die von der Heizleiste abgegeben wird,trifft auf die Wand und wird von dieser in Form vonStrahlungswärme an die Raumluft abgegeben. Aufdiese Weise geben Niedertemperatur-Heizleistenebenfalls Strahlungs- und Strömungswärme ab.

Bodenkanalheizung

Bei großen Glasflächen kann eine Niedertemperatur-Heizleiste auch im Boden versenkt werden, wenn ei-ne Montage an der Wand nicht möglich ist, damit diedurch die Verglasung einfallende Kälte aufgefangenund neutralisiert wird. Niedertemperatur-Heizleistenwerden häufig zur Temperierung von Wintergärtenauf +2 bis 3°C eingesetzt, um die Zerstörung derPflanzen im Winter durch Frost zu verhindern.

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Die Bodenkanalheizung kann mit oder ohne Gebläseeingesetzt werden, wobei die Variante mit Gebläseeine effektivere Wärmeabgabe bietet.

Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen

Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) ist die gleichzeitigeGewinnung von mechanischer Energie, in der Regelelektrischer Strom, und nutzbarer Wärme für Heiz-zwecke. Für den gebäudeintegrierten Einsatz beiEin- und Mehrfamilienhäusern ist die Mikro-Kraft-Wärme-Kopplung (Mikro-KWK) geeignet, die das un-terste Leistungssegment der KWK abdeckt.

Mini-BlockheizkraftwerkeDie Mikro-KWK erlaubt den Einsatz der energieeffi-zienten Kraft-Wärme-Kopplung auch ohne Fernwär-menetz zur dezentralen Stromerzeugung und verrin-gert durch dezentrale Energiewandlung elektrischeund vor allem thermische Übertragungsverluste.Mikro-KWK-Anlagen sind mit Erdgas, Heizöl, Bio-masse und mit Solartechnologie zu betreiben. ImVergleich zu traditionellen Verfahren werden damitbis zu 50 % CO2-Emissionen eingespart. Allerdingswird diese Technik in Europa bisher nur in Block-heizkraftwerken (BHKW) für die Industrie, den Nah-wärmebereich und große Immobilien eingesetzt.

Diese auch Mini-Blockheizkraftwerke genanntenGeräte werden von großen Herstellern bald auch fürprivate Haushalte angeboten. Diese Anlagen erzieleneine Energieausbeute bis zu 90 Prozent, damit kön-nen bis zu 40 Prozent der Energiekosten eingespartwerden.Und das Beste an dieser Technologie: Der nicht selbstverbrauchte Strom kann zu garantierten Preisen indas öffentliche Stromnetz eingespeist werden.

Brennstoffzellen-HeizgeräteDie Technologie der Zukunft sind Mikro-KWK-Anla-gen mit Brennstoffzellen. Das Brennstoffzellen-Heiz-gerät wird an das Erdgasnetz angeschlossen undwandelt das Erdgas zu Kohlendioxid und Wasserstoffum, der in der Brennstoffzelle mit Luftsauerstoff beieiner geräuschlos ablaufenden „kalten Verbren-nung“ zu reinem Wasser reagiert. Dabei erzeugt dieBrennstoffzelle Gleichstrom und Wärme.

FörderungDie Lebensdauer eines Mini-Blockheizkraftwerksliegt zwischen 15 und 20 Jahren. Die Anschaffungs-kosten inklusive Installation belaufen sich auf 20.000bis 30.000 Euro. Dafür gibt es für die Installation För-derungen. Die Stadt Wien fördert Mini-Blockheiz-kraftwerke für Heizung und Warmwasserbereitungsowie Stromerzeugung mit den Brennstoffen Erdgasoder Biomasse (Holz) in Verbindung mit der Errich-tung eines Ein-, Zweifamilien-, oder Kleingarten-wohnhauses (Eklw-Widmung) mit 8.000 Euro. Bei ei-ner solaren Unterstützung der Wärmepumpe wird ei-ne zusätzliche Förderung zwischen 1.000 und 2.000Euro gewährt. Die Solaranlage muss zumindest zurUnterstützung der Warmwasserbereitung dienen.

Unser Tipp!

Niedertemperaturheizleisten oder Bodenkanalheizungen sind im Neubaubereichim Allgemeinen zur Raumheizung nicht notwen-dig. Diese Systeme finden in der Renovierung

von Altbauten ihre Anwendung.

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FERNWÄRMEUnter Fernwärme versteht man die Lieferung vonthermischer Wärmeenergie zur Versorgung vonGebäuden mit Heizung und Warmwasser. DerTransport erfolgt in einem wärmegedämmtenRohrsystem, das überwiegend erdverlegt ist,teilweise jedoch auch Freileitungen verwendet.

Fernwärme versorgt vor allem Wohngebäude nebenHeizung auch mit Warmwasser, indem die Wärmevom Erzeuger oder der Sammelstelle zu den Ver-brauchern geleitet wird. Für die umweltfreundliche

Erzeugung von Fernwärme bietet sich im städti-schen Bereich vor allem die vorhandene Abwärme inKraftwerken sowie Abfallbehandlungs- und Indus-trieanlagen an. Die Stadt Wien setzt eine Kombinati-on aus Kraft-Wärme-Kopplungen (gleichzeitige Pro-duktion von Strom und Wärme), thermischer Abfall-behandlung und erneuerbaren Energieträgern ein.Die Wärmeabgabe an die Endkunden erfolgt in denUmformerstationen, die sich im Keller des Hausesund an weiteren zentralen Orten befinden. Dort er-

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Um sich der praktisch unerschöpflichen Energieder Sonne zu bedienen, hat der Mensch begonnen,sich näher mit dem Thema Solarthermie (Um-wandlung der Sonnenenergie in nutzbare Wär-meenergie) und Photovoltaik (Stromgewinnungaus der Sonneneinstrahlung) zu beschäftigen.

Sonnenenergie

Die Sonne erzeugt durch die in ihrem Inneren ablau-fende Kernfusion eine Leistung von ca. 3,8 x 1026Watt. Die gesamte auf die Erdoberfläche auftreffen-de Energiemenge ist daher mehr als fünftausendmalso groß wie der Energiebedarf der Menschheit, dasPotenzial größer als das aller anderen erneuerbarenEnergien zusammen.

Gut ein Drittel der gesamten Sonneneinstrahlungvon 1370 Watt pro Quadratmeter wird am oberenRand der Erdatmosphäre in den Raum reflektiert.Die restlichen zwei Drittel dringen in die Atmosphäreein und dienen zur Erwärmung derer sowie zur Ver-dampfung von Wasser. Nur ein Prozent der Einstrah-lung entfacht Wind, Wellen sowie Wasserströmun-gen und bringt die Gewinnung von Biomasse durchFotosynthese in Gang.

Im Mittel kommen weniger als 300 Watt pro Quadratmeter der durch die Atmosphäre eingedrun-genen Sonneneinstrahlung auf dem Erdboden an. In Österreich sind es durchschnittlich 120 Watt proQuadratmeter. Aus diesen Werten ergeben sich dieBerechnungswerte für alle Solarenergieumwandler:Ein solarthermischer Kollektor mit einem Wirkungs-grad von 85 % holt daraus ungefähr 102 bis 306Watt pro m2. Oder ein Photovoltaikmodul mit 16 %Wirkungsgrad macht daraus 19 bis 57 Watt pro m2.

Grundsätzlich unterteilt man zwischen passiver undaktiver Sonnenenergienutzung.

Passive Sonnenenergienutzung

Die passive Sonnenenergienutzung wird auch Sola-rarchitektur genannt. Unter passiver Sonnenenergie-nutzung versteht man sämtliche bauliche Anlagen,Vorrichtungen und Maßnahmen zur Umwandlungder Sonnenstrahlung in Wärme. Bei der passivenSonnenenergienutzung wird die Gebäudehülle zumSonnensammler mit Hilfe transparenter Hüllflächen(große südseitige Glasflächen) und Speichermasse.

Systeme: ● Passive Solarsysteme mit direktem Solargewinn

wandeln durch große südseitig orientierte Fens-ter mittels 2 oder 3-Scheibenwärmeschutzver-glasungen im Winter Sonnenenergie in Raum-wärme um. Im Sommer ist dabei auf ausreichen-de Beschattung durch aktive und passive Be-schattungseinrichtungen zu achten. Auchunbeheizte Glasveranden und Wintergärten zäh-len dazu.

● Passive Solarsysteme mit indirektem Solarge-winn, welche die Verglasungen vor einer schwar-zen massiven Speicherwand (Trombe-Wand) ha-ben. Damit wird die zirkulierende Raumluft er-

Unser Tipp!

Je höher der Gesamtenergiedurchlassgrad (g-Wert) in Prozent einer Wärmeschutzvergla-

sung ist, desto höher sind die kostenlosen solaren Gewinne durch die passive Sonnenener-

gie. Somit ist anstatt der herkömmlichen 3-Scheiben-Wärmeschutzverglasung der

Einsatz eines 3-Scheiben-Weiß-Wärmeschutz-glasses oder Solarglases sinnvoll, da bei dieser

der g-Wert auch wesentlich höher ist, als bei konventionellen 3-Scheiben-

Wärmeschutzverglasungen.

SOLARTHERMIE

wärmt das Fernheizwasser das in der Hausanlagezirkulierende Heizungswasser.

Mit demselben Prinzip funktioniert aber auch dieFernkälte, eine Technologie, die erst in den Kinder-schuhen steckt. Die Erzeugung der Fernkälte erfolgtzum größten Teil in Absorptionskältemaschinen. An-

stelle von Strom wird bei AbsorptionsmaschinenWärme für die Erzeugung der Kälte verwendet. InWien werden seit August 2009 über die Fernkälte-zentrale in der Spittelau das Allgemeine Kranken-haus, das Sozialmedizinische Zentrum Ost sowieeinige Bürogebäude mit Fernkälte versorgt.

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wärmt und weiters die gespeicherte Wärme derTrombe-Wand an den dahinterliegenden Raumabgegeben.

● Besondere Einzelvorrichtungen wie beispielswei-se die Wärmespeicherung mittels eines Ther-mosiphonsystems, das die unter Tags in einemLuftkollektor erwärmte Raumluft durch Schwer-kraftzirkulation und oder durch einen Ventilatorspeziellen Wärmespeichern im Boden zuführt.Diese erwärmen dann nachts die Räume.

Aktive Sonnenenergienutzung

Unter aktiver Sonnenenergienutzung versteht manden Einsatz von thermischen Sonnenkollektoren zurUmwandlung der absorbierten Sonnenstrahlung inWärme für die Brauchwassererwärmung und teilso-lare Raumheizung. Aber auch die direkte Umwand-lung der elektromagnetischen Strahlungsenergie derSonne in elektrischen Strom mittels Photovoltaikzel-len wird unter aktiver Sonnennutzung verstanden.

Kollektoren

Die Umwandlung der in Form elektromagnetischerWellen einfallenden Sonnenenergie in thermischeEnergie geschieht mittels Sonnenkollektoren.

Es gibt im Wesentlichen zwei Arten solarthermischerKollektoren:● Flachkollektoren arbeiten bei einer durchschnitt-

lichen Temperatur von ca. 80 °C. In ihnen wirddas Licht nicht gebündelt, sondern erwärmt di-rekt eine flache wärmeabsorbierende Fläche, dieWärme gut leitet und mit Röhren durchzogen ist,in denen sich das Wärmeträgermedium befindet.

● Vakuumröhrenkollektoren bestehen aus zwei kon-zentrisch ineinander gebauten Glasröhren. Zwi-schen diesen Glasröhren befindet sich ein Vaku-um, das die Übertragung der Strahlungsenergie

des Lichts zum Absorber zulässt, aber einen Wär-meverlust stark verringert. In der inneren Röhrebefindet sich ein Wärmeübertragungsmedium. Va-kuumröhrenkollektoren können auch Reflektorenenthalten, die die Strahlung auf das Rohr mit demWärmeträgermedium konzentrieren.

Solarthermie wird im privaten Bereich vorrangig imRahmen der Gebäudeheizung und -klimatisierunggenutzt. In Verbindung mit einer guten Wärmedäm-mung und der passiven Nutzung der solaren Ein-strahlung vermindert sich der Bedarf an zusätzlicherHeizenergie bereits stark.

Die typischsten Beispiele für eine passive Nutzungder Sonnenstrahlung sind das Gewächshaus und derWintergarten.

Photovoltaik

Unter Photovoltaik (PV) versteht man die direkte Um-wandlung von Sonnenenergie in elektrische Energiemittels Solarzellen. Seit 1958 ist sie zur Energiever-sorgung der meisten Raumflugkörper im Einsatz. In-zwischen wird sie auch auf der Erde zur Stromerzeu-gung eingesetzt und findet Anwendung auf Dachflä-chen, bei Parkscheinautomaten, in Taschenrechnern,an Schallschutzwänden und auf Freiflächen.

In den letzten Jahren ist die Photovoltaik aber auchin den Wohnbau eingezogen. Über PV-Module, diemeistens am Dach oder auf der Fassade montiertwerden, wird Strom erzeugt. Die österreichischeFertighausindustrie ist seit einiger Zeit bemüht, Ko-operationen mit Solarmodulherstellern einzugehenund Häuser mit Solarmodulen als integraler Be-standteil der Dachhaut anzubieten.

Grundprinzip von Solarzellen

Wie schon beschrieben nutzt die Solarzelle den in-neren Fotoeffekt aus. Eingestrahltes Licht löst Elek-

Bild: Vakkuum -kollektor Ritter Solar

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Unsere Buchtipps!

Strom und Wärme fürmein HausNeubau und Modernisierung

ISBN: 978-3-86851-070-6

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tronen aus dem Bindungszustand heraus. Jedochtrennen sich die Elektronen bei Halbleiterkristallennicht vom Festkörper, sondern werden im Kristallfrei beweglich, was die elektrische Leitfähigkeit ver-bessert. Halbleiter sind Festkörper, deren elektrischeLeitfähigkeit mit steigender Temperatur zunimmt.Man unterscheidet zwischen n- und p-leitendenHalbleitern, die zur Leitung entweder Elektronenaufnehmen oder abgeben. Durch Einbau speziellerfremder Atome wie Bor oder Phosphor kann die ent-sprechende Reaktion hervorgerufen werden.

Fast alle Solarzellen werden heute aus reinstem Sili-zium produziert, die aus einer n- und p-leitendenSchicht bestehen. Die angrenzenden Flächen beiderSchichten bilden ein elektrisches Feld. Wenn Lichtauf die Zelle einstrahlt, dann werden unterschiedli-che Ladungsträger frei. Die Ladungsträger werdendurch das elektrische Feld auseinandergehalten,wodurch eine Spannung über die Anschlusskontakteder Zelle entsteht. Wenn zwischen den Kontaktenein Gerät verschaltet wird, dann kann Strom fließen.Aus einer vollflächigen Schicht aus Metall setzensich die Kontakte auf der Unterseite und auf derOberseite fingerartig zusammen. Somit kann nochauf der Oberseite Sonnenlicht auf die Halbleiterma-terialschicht einstrahlen. Zusätzlich wird auf derOberseite noch eine bläulich schimmernde Antirefle-xionsschicht aufgebracht, um Verluste bedingt durchReflexionen zu verringern.

Sorten von Solarzellen

Monokristalline Solarzellen erreichen die höchstenWirkungsgrade (~17%), jedoch ist die Produktion vonSilizium-Einkristallen aufwändiger und dadurch kost-spieliger. Etwas kostengünstiger lassen sich polykris-talline Solarzellen erzeugen, weshalb auch die Wir-kungsgrade (~16%) etwas geringer sind. Bei amor-

phen Solarzellen oder auch Dünnschichtzellen ge-nannt wird amorphes Silizium mit Millionstel MeternDicke auf ein Trägermaterial aufgebracht. Aus diesenGründen lassen sich die Dünnschichtzellen am kos-tengünstigsten herstellen, jedoch auf Kosten des Wir-kungsgrades (~8%) und der Langzeitstabilität.

Mehrere Solarzellen in Serie aneinander gereiht er-geben dann ein Photovoltaikmodul. Jedes Photo-voltaikmodul liefert bei Sonneneinstrahlung unmit-telbar Gleichstrom.

Funktionsweisen von Photovoltaikanlagen

Die meisten Photovoltaikanlagen werden als netzge-koppelte Photovoltaikanlagen betrieben, d. h. diePhotovoltaikanlage wird an das öffentliche Strom-netz gekoppelt. Im Gegensatz dazu dienen Inselan-lagen zur Versorgung von Stromverbrauchern, dieüber keinen öffentlichen Stromanschluss verfügen.Der aus der Sonnenstrahlung umgewandelte Stromwird in Solarbatterien zwischenzeitlich gespeichert.Der Gleichstrom kann direkt für geeignete Gleich-stromverbraucher verwendet werden, mithilfe einesWechselrichters können aber auch handelsüblicheWechselstromgeräte versorgt werden. Inselanlagensind für Almhütten, Schutzhäuser, Wohnmobile, Boo-te usw. ohne Netzstromanschluss empfehlenswert.Neuerdings gibt es auch Kombinationsmöglichkeitenaus beiden Systemen.

Es gibt starre und nachgeführte Photovoltaikanla-gen. Bei starren Photovoltaikanlagen sind die Photo-voltaikmodule in stationären Konstruktionen befes-tigt, die sich für die Anlagenumsetzung auf Hausdä-chern und Fassaden eignen. Bei der starren Befesti-gung stehen die Montagetypen Indach, Aufdach undFreiaufständerung bei Dächern zur Verfügung. Dienachgeführten Anlagen bestehen aus beweglichenKonstruktionen, welche die Module dem Sonnenver-lauf von Ost nach West nachführen, weshalb natür-lich die Stromerträge wesentlich höher ausfallen alsbei starren Anlagen.

Funktion und Aufbau einer netz -gekoppelten Photovoltaik-Anlage

Sonnenstrahlen treffen auf die Photovoltaikmodule (1),die aus der kostenlosen Sonnenenergie Gleichstromgenerieren. Der gewonnene Gleichstrom gelangt mitspeziellen Solarkabeln zum Wechselrichter (2), wel-cher aus dem Gleichstrom der Module in 230 V Wech-

Bild: PolykristallinesSolarmodulKD250GH-4YB2(Nennleistung250 Watt) von KYOCERA Fineceramics GmbH, Esslingen-Deutschland

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selstrom umwandelt. Vom Wechselrichter gelangt derStrom über den Einspeisezähler (3) dann in das öffent-liche Stromnetz (6). Der vom öffentlichen Netz bezoge-ne Strom wird vom Bezugszähler (4) kontrolliert, wäh-rend der Stromkreisverteiler (5) den Strom an die ent-sprechenden Verbrauchsstellen verteilt.

Schaubild „Aufbau und Funktion einer netzgekoppelten Fotovoltaik-Anlage“ von Kyocera Fineceramics GmbH, Esslingen – Deutschland

Weiters ist auch ein Blitz- und Überspannungsschutzfür die Photovoltaikanlage notwendig, welcher bei-spielsweise in Form eines Generatoranschlusskas-tens umgesetzt werden kann.

Neue OVE-Richtlinien für PV

Als Neuerung im Bereich Blitz- und Überspannungs-schutz von PV-Anlagen sind Ende April 2012 zweiOVE-Richtlinien zu diesem Thema erschienen. An-hand dieser Richtlinien R 6-2-1 und R 6-2-2 hat je-der ausführende Handwerker ein „Werkzeug“ zurVerfügung, mit dem das Thema Blitz- und Überspan-nungsschutz von PV-Anlagen professionell behan-delt werden kann.

Als wichtiger Punkt dieser Richtlinien kann bei-spielsweise der für DC-Typ 1 Ableiter nun mindes-tens benötigte Iimp (ab 8,5kA, (10/350)µs) genanntwerden. Diese Werte müssen Ableiter erfüllen umder Richtlinien zu entsprechen.

Auch ist laut diesen Richtlinien nun ein Einsatz vonBlitz- und Überspannungen auf der AC und DC Seitevon PV-Anlagen obligatorisch. Es wird weiters emp-fohlen auch Daten- und Sensorleitungen in dasSchutzkonzept einzubinden.

Für die laufende Anlagenfernüberwachung, Kontrolleund Dokumentation der Erträge ist der Einsatz einesDatenloggers sinnvoll.

Energiespeichersysteme

Mit Energiespeichersystemen steht der umwelt-freundlichen Versorgung mit Solarstrom rund um dieUhr nichts mehr im Wege. Diese speichern den amTage zur Verfügung stehenden Solarstrom und stel-len ihn für die spätere Verwendung bereit. Somit istdie zeitliche Lücke zwischen Stromgewinnung undStromverbrauch geschlossen.

Die Speichersysteme vereinen Batterie, Steuerungs-einheit und Schnittstelle zum Wechselrichter derPhotovoltaikanlage in einem kompakten System.

Bei Stromausfall entsteht aus der netzgekoppeltenPhotovoltaikanlage eine solar gespeiste Energiezen-trale: Die Steuerungseinheit schaltet das Hausnetzautomatisch auf Inselbetrieb um und trennt die Pho-

Bild: PowadorWechselrechtervon KACO newenergy GmbH,Neckarsulm -Deutschland

Bild: Enwi-etec Ge-neratoranschluss-kasten mit DC-Freischaltstelle undÜberspannungs-schutz der CITELElectronis GmbH

Bild: Typ 1+2 Ab-leiter gemäß OVE-Richtlinie von KESSPower SolutionsGmbH - Wien

Bild: Datenloggerschrank vonEnWi-Etec GmbH, Wurmannsquick - Deutschland mit Datenlogger Powador proLOG von KACO new energy GmbH, Neckarsulm - Deutschland

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tovoltaikanlage vom öffentlichen Stromnetz. Sie dientjetzt als Energiequelle, aus der Verbraucher direkt ver-sorgt werden bzw. die Batteriestation geladen wird.

Speichersysteme unterscheidet man je nach Koppe-lung in DC- und AC-Typen.

DC-Systeme werden in das Gleichstromnetz der PV-Strings, meist in Kombination mit Wechselrichtern,integriert. Durch diese DC-seitige Einbindung habendiese einen sehr guten Wirkungsgrad, jedoch sindsie für die Nachrüstung kaum bis gar nicht geeignet.

Die Hersteller von DC-Stromspeichern definierenhier eine Spannung von beispielsweise 150 Volt unddie Organisation der Batterien wird auf diese vorge-gebene Spannung adaptiert.

AC-Systeme werden nach dem Wechselrichter, alsoauf der AC-Seite, verknüpft. Dadurch bieten dieseArten den Vorteil der äußerst flexiblen Einsetzbar-keit, insbesondere für die Nachrüstung bestehenderPV-Anlagen. Nachteilig ist bei den AC-Systemen derniedrigere Wirkungsgrad.

Bei dieser Technologie herrschen stets 230 Volt amWechselrichter des Energiespeichers vor und dieBatterie-Einheit muss somit auf 230 Volt Wechsel-strom abgestimmt sein.

Planung einer Photovoltaikanlage

Schaubild von Kyocera Fineceramics GmbH, Esslingen – Deutschland

Wie auch bei allen Bauprojekten gilt: Eine gute Pla-nung ist schon die halbe Miete. Der erste Schritt derPlanung gilt der Ermittlung des optimalen Standortes.

Kriterien für den optimalen Standort:● Südausrichtung● Modulneigung von 30°● Keine Beschattung ● Gute Hinterlüftung der Photovoltaikmodule

Durch den optimalen Standort ergibt sich automa-tisch die mögliche Anlagengröße in Abstimmung derModulgröße. Nach Festlegung der Anzahl der Photo-voltaikmodule simuliert man die möglichen Erträgemittels einer Photovoltaiksoftware und wählt darausdie geeigneten und dazupassenden Komponentenwie Wechselrichter und Kabeln aus.

Unser Tipp!

Der optimale Standort einer PV-Anlage für diehöchsten Erträge ist eine südseitige,

unbeschattete Dachneigung von 30°.

Unser Tipp!

Nach Abschluss der Planung sollten Sie sich unbedingt mit den Förderbedingungen vonPhotovoltaikanlagen auseinandersetzen, denn die Förderungen sind meist zeitlich

begrenzt sowie kontigentiert.

Für Photovoltaikanlagen > 5 kWp gibt es eineTarifförderung der OeMAG Abwicklungsstellefür Ökostrom AG und für Anlagen ≤ 5 kWp eine

Investitionsförderung des Klima- und Energiefonds KLIEN.

www.unserhaus.at

Neben aktuellen Förderinfos auch zum Thema Pho-tovoltaik (www.unserhaus.at/foerderungen) fin-den sie auch Links zu interessanten Programmenwie z.B. das Photovoltaik Programm der Firma ETU.Es liefert auf der sehr übersichtlichen Oberfläche al-le wichtigen Ergebnisse: Leistung der PV Anlage,mögliche Wechselrichter in Verbindung mit dem ge-wünschten PV Modul, Ertrags- und Wirtschaftlich-keitsberechnung und Verschaltungsplan. Demoversion mit 30 Tagen Laufzeit ab Installation

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SOLARE WARMWASSERBEREITUNGEine Solaranlage zahlt sich für jeden Hausbesit-zer aus. Nach einer einmaligen Investition liefertsie bis zu 25 Jahre nahezu kostenloses Warm-wasser. Selbst wenn die heutigen Energiepreisedie nächsten 25 Jahre gleich bleiben würden,wirft die Solaranlage am Ende einen Gewinn vonbis zu 4.000 Euro ab.

Der richtige Zeitpunkt

Sie bauen ein neues Haus? Sie renovieren ein altesHaus? Sie erneuern Dach oder Heizung? Die idealenZeitpunkte für eine Solaranlage!

Besonders im Neubau lässt sich eine Solaranlagekostengünstig mitplanen und installieren. Auch beiRenovierungen können Sie neue Dach- oder Fassa-denflächen gleich für die Sonne nutzen. ErneuernSie nur die Heizung, investieren Sie in den einzigenEnergielieferanten, der ihnen keine Rechnung stellt:die Sonne.

Warmes Wasser für Küche und Bad

Der einfachste Solaranlagentyp liefert 60 Prozentdes warmen Wassers für Küche und Bad von derSonne, der Rest kommt vom Heizkessel oder vonder Wärmepumpe. Für einen Vier-Personen-Haushaltgenügen 6 m2 Flachkollektoren auf dem Dach. So-laranlagen zur Warmwasserbereitung werden vonallen Bundesländern und vielen Gemeinden geför-dert.

Waschmaschinen mit jeweils einem Kalt- und Warmwasseran-schluss, welche gewöhnlich bedient werden, jedoch Kalt- undWarmwasser automatisch je nach gewähltem Waschprogrammverwenden bzw. mischen.

Solare Wärme für die gute Stube

Kombinierte Solaranlagen zur Brauchwassererwär-mung und Heizungsunterstützung können im Früh-jahr und im Herbst das Haus mit Wärme versorgenund im Winter den Heizkessel unterstützen. Für ei-nen Vier-Personen-Haushalt empfiehlt sich eine Kol-lektoranlage ab 15 m2 in Verbindung mit einem Puf-ferspeicher von 1.000 bis 2.000 Liter. Der gesamteEnergiebedarf eines Einfamilienhauses kann in denmeisten Fällen zu 15 bis nahezu 40% solar gedecktwerden, das bedeutet das man zwischen 15 und40 % weniger Heizkosten zahlen muss!

Im Sommer kann auch noch das Schwimmbad imFreien erwärmt werden. Für Solaranlagen zur Hei-zungsunterstützung gibt es in allen BundesländernLandes- und Gemeindeförderungen. Die Investitionin eine Solaranlage macht sich nach wenigen Jah-ren bezahlt.

Länger baden durch Sonnenwärme

Ein Solar-Schwimmbadabsorber ist die kostengüns-tigste und effektivste Möglichkeit, Ihr privates Frei-schwimmbad in den Sommermonaten möglichstlange und komfortabel zu nutzen. In der Praxis er-höht sich die Wassertemperatur bei solar erwärmtenFreibädern um durchschnittlich 4 bis 7 °C gegen-über ungeheizten Schwimmbecken. Die nötige Kol-lektorfläche entspricht etwa der Größe der Becken-oberfläche.

Unser Tipp!

Viele Geschirrspüler lassen sich problemlosmit solarem Warmwasser bis zu 60°C betreiben

und Sie sparen damit Strom zum Aufheizen. Waschmaschinen dürfen nur nicht mit

Warmwasser versorgt werden. Entweder beiNeukauf eine Waschmaschine mit zwei getrenn-ten Wasseranschlüssen kaufen oder bei vorhan-dener Waschmaschine mit einem Wasserzulaufein entsprechendes Vorschaltgerät bei solarem

Warmwasserbetrieb verwenden.

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GetSolar – Berechnung von thermischen Solaranlagen

Thermische Solaranlagen werden mit der ETU Soft-ware rasch und einfach berechnet. Über die Kata-logauswahl werden der gewünschte Hersteller unddas Produkt gewählt. Die logisch aufgebaute Soft-ware führt den Benutzer dabei in wenigen Schrittenzur Ertragsberechnung und liefert alle Ergebnissebis hin zur Brennstoff- und CO2 Einsparung.

Demoversion mit 30 Tagen Laufzeit ab Installationunter: www.unserhaus.at/software

Die häufigsten Fragen zu Solaranlagen

Wenn mal keine Sonne scheint – wird dann kaltgeduscht?Das solar erwärmte Wasser wird in einem Solarspei-cher gesammelt, der mehr als doppelt so groß istwie der tägliche Warmwasserbedarf der gesamtenFamilie. Aber selbst wenn das nicht mehr reicht,wird vom Heizkessel oder von der Wärmepumpenachgeheizt.

Habe ich eine geeignete Dachfläche?Jede ganzjährig unbeschattete Dachfläche, die nichtmehr als 45° von Süden abweicht, ist prinzipiell fürSolaranlagen geeignet. Auch Fassadenflächen zwi-schen Süd-Ost und Süd-West eignen sich sehr gutals Tragkonstruktion für Sonnenkollektoren.

Brauche ich eine Baugenehmigung?Nein, nur bei denkmalge-schützten Gebäuden. Zumeist reicht eine Bauan-zeige.

Wie wartungsintensiv isteine Solaranlage?Alle drei Jahre sollte die So-laranlage auf Frostsicherheitgeprüft werden. Am Besten

lässt sich das zusammen mit der periodischen Über-prüfung der Heizungsanlage erledigen.

Wie groß muss der Puffer einer Solaranlage sein?Die Solarflächen und der Pufferspeicher müssenperfekt auf die Leistung des Hauses abgestimmtsein, damit die Anlage so effektiv wie möglich arbei-tet. Eine Faustregel besagt, dass pro m2 Solarfläche50 Liter Puffervolumen nötig sind, daher bei 15 m2

Fläche reicht ein Puffer mit 1500 Litern!

Wussten Sie dass…

… die Sonne binnen drei Stunden die gleiche Menge Energie auf die Erde strahlt, wie pro Jahr

von der gesamten Erdbevölkerung verbraucht wird?

… die Idee des heutigen Sonnenkollektors aus dem 18. Jahrhundert stammt?

… der erste Kollektor, der Wasser mithilfe der Sonneerwärmte, bereits im Jahr 1891 patentiert wurde?

… eine Solaranlage mit 6 m2 Kollektorfläche war-mes Wasser für rund 400 volle Badewannen oder

2.000 Mal duschen pro Jahr liefern kann?

Marktentwicklung

Derzeit sind knapp drei Millionen Quadratmeter anSonnenkollektorfläche in Österreich verlegt und proJahr kommen rund 200.000 Quadratmeter hinzu.Ziel ist es, 25% des Heiz- und Kühlbedarfes der EUbis 2020 mit der Sonne zu decken. Bis 2030 soll dieHalbierung des Energieverbrauches für Heizen undKühlen in der EU durch Solartechnik und Energieeffi-zienz sowie das „Active Solar House“ im Neubau alsStandard erreicht werden. Das heißt 100% Solarhei-zung. Diese Ziele wären mit heute bekannter Solar-technik erreichbar.

Linkempfehlung: www.oekohaus.net

Unser Tipp!

Fragen Sie nach einer Solarförderung in Ihrer Gemeinde!

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Die Nutzung der Sonnenenergie mit Hilfe vonSonnenkollektoren ist eine gute Möglichkeit, diekostenlos zur Verfügung stehende Strahlung derSonne zur Warmwasserbereitung, teilsolarenRaumheizung und Schwimmbaderwärmung zunutzen und dabei weder Schadstoffe noch Treib-hausgase in nennenswerter Größe zu emittieren.

Solare WarmwasserbereitungKomponenten● Flachkollektoren● Warmwasserspeicher● Regelung, Hydraulikset

Kollektoren und Warmwasser SpeicherKleinere Kollektorfläche, aber großer Speicher● 1,5 - 2 m2 Kollektorfläche pro Person● Optimale Ausrichtung nach Süden● Abweichung bis Ost oder West● Optimaler Neigungswinkel 40 bis 60°● Am besten in einem Steildach integrieren● Bei Abweichungen eventuell 1 m2 mehr● 150 Liter/Person, d. h. 400 bis 600 Liter, damit

auch eine große Energiemenge im Sommer ge-speichert werden kann

● Solarspeicher benötigen zwei Wärmetauscher,einen für den Solarkreis und den zweiten für dieAnbindung an die Heizung

Teilsolare Raumheizung

Kollektoren und Speicher● 20 bis 30 m2 Kollektorfläche, das sind etwa 15%

der beheizten Wohnfläche● Optimale Ausrichtung nach Süden● Abweichung bis Südost oder Südwest● Optimale Neigung 45 bis 70° (jedoch auch bis

90° bei Fassadenintegration)● Am besten im Steildach integrieren, aber auch

Fassadenkollektoren sind möglich

● Aufteilung auf verschieden ausgerichtete Flä-chen ist nur sinnvoll, wenn eine Fläche für dieGesamtkollektorfläche zu klein ist

● Bei 20 bis 30 m2 Kollektorfläche maximale Spei-chergröße 1.000 bis 2.000 l

● Mehrere 1.000 Liter Speicher sind sinnvoller alsein Großspeicher, der bei einem Defekt nichtausgebaut werden kann.

● Pufferspeicher für die Heizung auch für die Solaranlage verwenden.

● Externer Plattenwärmetauscher kann auf die Kol-lektorfläche besser abgestimmt werden als fixeingebaute Rippen- oder Glattrohrwärmetauscher

Poolheizung / Kombinierte AnlagenWenn ein Pool im Sommer erwärmt werden soll,sind Kunststoffabsorber die preisgünstigste Lösung.Bei einer Warmwasserbereitung und/oder Heizungs-einbindung scheiden Kunststoffabsorber aus.Da die Kollektoren nach der Badesaison nicht ge-nutzt werden, sind Flachkollektoren und eine Einbin-dung in die Heizung zu empfehlenSchwimmbadheizung● 0,6 x Schwimmbeckenfläche bei Abdeckung● 1,0 x Schwimmbeckenfläche ohne Abdeckung● Optimale Ausrichtung nach Süden● Abweichung bis Ost oder West● Optimale Neigung nur für Schwimmbadheizung

0° bis 30°● Es wird kein Speicher benötigtWarmwasser und Zusatzheizung● 20 bis 30 m2 Kollektorfläche● Ausrichtungen wie bei der teilsolaren Heizung● 2 Speicher für Heizung und Warmwasser (Oder

Warmwasserbereitung im Durchlaufprinzip überPlattenwärmetauscher)

Warmwasser und Schwimmbadheizung● 0,6 bis 1 fache Schwimmbeckengröße● Ausrichtungen wie bei Schwimmbadheizung● Speicher nur für das Warmwasser● Für die Umschalung zwischen Warmwasser und

Schwimmbad zwei DreiwegventileWarmwasser, Zusatzheizung und Pool● Kollektorfläche richtet sich nach dem Pool● 2 Speicher für Warmwasser und Heizung (Oder

Warmwasserbereitung im Durchlaufprinzip überPlattenwärmetauscher)

● Zwangsdurchströmung mit Umschaltventilen

Unser Tipp!

Dividieren Sie die Angebotssumme (€) für die Solaranlage bei gleichem Speichervolumen

durch die Normleistung der Anlage (kW).Nur dieser Wert (€/kW) ist vergleichbar!

Unser Tipp!

Je niedriger die Vorlauftemperatur ist, z.B. bei einerWand- und Fußbodenheizung, umso sinnvoller ist

der Einsatz der Solartechnik.

PLANUNGSRICHTLINIEN SOLARANLAGEN

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Neben der Aufrechterhaltung behaglicher Tem-peraturen im Haus gehört die Warmwasserberei-tung zur zweiten wichtigen Aufgabe der Hei-zung. Denn wir erwarten heute als selbstver-ständlichen Komfort, dass jederzeit warmesWasser in ausreichender Menge vorhanden ist.

Warmwasserkomfort bedeutet:● Jederzeit ausreichende Verfügbarkeit● Kurze, bedarfsgerechte Entnahmedauer● Konstante Wassertemperatur am Hahn● Sofortige Verfügbarkeit der gewünschten Tempe-

ratur

Die Planung der Warmwasserversorgung geht dabeinicht nur von der Anzahl der im Haushalt lebendenPersonen, sondern auch von deren Pflegegewohn-heiten und von der Anzahl der Entnahmestellen aus.

Erforderliche Kesselleistung

Wenn eine Badewanne mit 150 Liter Warmwassermit 40°C in 10 Minuten gefüllt werden soll, so benö-tigt man bei einer direkten Lieferung der gesamtenWassermenge durch den Kessel (Durchlauferhitzer-prinzip) eine Leistung von 32 kW.

Diese Leistung, die nur für 10 Minuten benötigtwird, weicht sehr weit von der im zum Heizen erfor-derlichen Kesselleistung von ca. 6 kW für ein Nied-rigenergie- und Sonnenhaus ab.

Sieht man jedoch einen entsprechend groß dimen-sionierten Speicher vor, so kann die Kesselleistungstark reduziert und an die Heizleistung angepasstwerden.

Bei Entnahme von 110 Litern aus dem Speicherwerden nur mehr 8 kW Kesselleistung benötigt, dieAnnäherung an die erforderliche Heizleistung einesNiedrigenergie- oder Sonnenhauses wäre somit er-reicht.

Trinkwasserspeicher- und Misch -volumen, konventionell und solar

Neben den oben angeführten Faktoren ist für die Di-mensionierung des Speichers insbesondere auchdie Warmwasserbereitung im Sommer von großerBedeutung.

Wird das Warmwasser durch den Kessel bereitge-stellt, so rechnet man für vier Personen mit einemSpeichervolumen von 200 Litern. Bei 60°C Spei-chertemperatur stehen 330 Liter mit 40°C am Was-serhahn zur Verfügung.

Wird das Warmwasser jedoch durch die Sonne er-wärmt, dann sollte für vier Personen ein 500-Liter-Speicher vorgesehen werden. Damit keine Bakte-rienkulturen gezüchtet werden, beträgt die idealeWarmwassertemperatur im Speicher zwischen 55und 60°C.

Pufferspeicher und Durchlauferhitzer

Es besteht jedoch auch die Möglichkeit das Warm-wasser im Durchlauferhitzerprinzip zu erzeugen, in-dem man zwischen Kessel und Durchlaufwarmwas-sererhitzer einen Pufferspeicher dazwischen schal-tet. Der Kessel hat dabei lange Zeit das Wasser imPufferspeicher aufzuheizen, benötigt man jedochkurzzeitig viel Warmwasser spring der Pufferspei-cher als Energielieferant ein, und versorgt denDurchlaufwarmwassererhitzer. Hier kann man dieWarmwassertemperaturen aus diesem Erhitzer dannauf 45°C reduzieren, weil kein großes Volumen ge-speichert wird, in dem die Bakterien wachsen kön-nen. Da keine hohen Warmwassertemperaturen er-zeugt werden, sind auch die Speicherverluste klein!

Fernwärmespeicher

Wenn Fernwärme als Energieträger zur Verfügungsteht, gibt es eigene Speicher zur dezentralenWarmwasserbereitung.

Fernwärmespeicher gibt es von 100 bis 200 Liter,wobei in einen doppelt emaillierten Kessel mit Ano-de ein Hochleistungs-Rohrregister eingebaut ist. DerKessel ist mit einer hochwertigen dicken Wärme-dämmung aus PU-Schaum (FCKW-frei) gedämmt.Der Bereitschaftsenergieverlust pro Tag beträgt jenach Größe des Speichers zwischen 0,9 bis1,8 kWh/24 Stunden.

Die Anschlussgarnitur für den Heizkreis ist norma-lerweise im Lieferumfang inkludiert.

Für Gebiete, in denen Fernwärme nicht ganzjährigzur Verfügung steht, gibt es eine neue Generation

WARMWASSERBEREITUNG

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von Fernwärmespeichern mit zusätzlich eingebauterElektroheizung. Damit kann je nach Situation vonder Fernwärme auf Betrieb mit Strom umgeschaltetwerden.

Elektrospeicher

Die dezentrale Elektro-Warmwasserversorgung ist invielen Fällen eine attraktive Alternative. Im Vergleichzu anderen Energiearten ist die elektrische Energiein der Lage Haushalte schnell und effizient mit war-men Wasser zu versorgen. Kurze Leitungswege be-deuten geringe Wärmeverluste und einen geringerenVerbrauch an wertvollem Trinkwasser. Deshalb wer-den bei einer dezentralen Elektro-Warmwasserer-zeugung die Geräte in der Nähe der Zapfstellen plat-ziert. Den Elektrospeicher gibt es von 5 bis 300 LiterSpeichervolumen. Die gängigen elektrischen An-schlussleistungen reichen von 1,2 kW bis ca.6,6 kWHeizleistung.

Elektro-Durchlauferhitzer

Bei Elektro-Durchlauferhitzern erfolgt die Warmwas-serbereitung erst dann wenn warmes Wasser benö-tigt wird. Das macht die Elektro-Warmwasserversor-gung zu einem wirtschaftlichen System. Ein Drei-

Personen-Haushalt mit einem Warmwasser-Nutz-wärmebedarf von 1.200 kWh/a verbraucht bei ei-nem zentralen Speicher im Keller mit Warmwasser-zirkulation 3.840 kWh/a, bei einem Elektro-Durch-lauferhitzer jedoch nur 1.440 kWh/a.

Achtung:Vor Anschaffung eines Elektro-Durchlauferhitzers dievorhandene Anschlussleistung prüfen.

Erdgas-Durchlauferhitzer

Steht Erdgas zur Verfügung und erfolgt die Raum-heizung über eine zentrale Heizanlage ohne Warm-wasserbereitung, so bietet sich in Ergänzung zurHeizung eine Warmwasserbereitung mit einem eige-nen Durchlauferhitzer an.

Auch wenn bereits Geräte mit Leistungen ab 9 kWerhältlich sind, so sollte für einen 4-Personen-Haus-halt die Leistung über 20 kW liegen. Bei den Gerätenhandelt es sich meist um Wandgeräte, die keineStellfläche benötigen. Die Installation sollte mög-lichst nahe bei der größten Entnahmestelle, also imBad oder in der Küche sein.

Natürlich lässt sich mit jedem konventionellen Heiz-system die solare Warmwasserbereitung kombinieren.

Unter einem Heizkörper versteht man die meistmetallischen Hohlkörper einer Raumheizung, dieals Radiatoren, Konvektoren (Konvektion) oderauch Heizleisten bezeichnet werden. Es handeltsich um Bauteile für die Wärmeübertragung vonim Heizmedium (meist Wasser, in Elektroradiato-ren Öl) enthaltener thermischer Energie an dieUmgebung (meist Luft), um eine für den Raumbestimmte Temperatur herzustellen und aufrechtzu erhalten.

Früher waren vor allem Heizkörper aus Graugussgebräuchlich. Diese hatten – verglichen mit denheutzutage eingesetzten modernen Flachheizkör-pern – eine geringere Oberfläche sowie eine sehrhohe Eigenmasse, waren dafür jedoch sehr korrosi-onsbeständig.

Die überwiegende Ausführungsform verfügt überkeinen Lüfter, man spricht von passiven Heizkör-

pern. Die Wärme wird hauptsächlich durch natürli-che Konvektion, aber auch durch Strahlung an denRaum übertragen.

Vorteil:● Geräusch- und vibrationslos● keine Zusatzenergie notwendig

Nachteil:● Die maximale Wärmeabgabe ist bei gegebener

Fläche und Vorlauftemperatur begrenzt.

Bei einem aktiven Heizkörper (z.B. Heizlüfter) ist zu-sätzlich ein Ventilator montiert, um den Anteil derdurch Konvektion übertragenen Wärme zu erhöhen.Dadurch wird mehr Umgebungsluft um die Oberflä-che des Heizkörpers geführt, was die Wärmemen-genabfuhr erhöht. Damit sind bei gleicher Wärme-menge kleinere Heizkörper notwendig. De Nachteilist die Geräuschentwicklung sowie zusätzlicherStromverbrauch für den Ventilator.

HEIZKÖRPER

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Wenn Sie sich aufgrund der vorhergehenden Kapitel für ein Niedrigenergie-, Sonnen oder Passivhaus entschieden haben, werden Sie inZukunft nur wenig Heizenergie benötigen. Anerster Stelle steht dabei die aktive Nutzung derSonnenenergie für Warmwasser, Raumwärmeund Strom.

Kriterien der Heizungsbewertung

Für die Abdeckung des Restwärmebedarfs könnenSie aus zahlreichen Energieträgern und Heizungs-systemen jenes wählen, das Ihrer persönlichen Ein-stellung am besten entspricht.

Das Energieinstitut Vorarlberg in Dornbirn listet unterwww.energieinstitut.at acht Kriterien zur Bewertungder „persönlich passenden“ Heizung und eineCheckliste zur Bewertung der Heizung auf:

Erneuerbarkeit des Energieträgers

Diese Energieträger stehen beliebig lange zur Verfü-gung und schonen die Reserven fossiler Energieträ-ger. Durch die regionale Verfügbarkeit können auchAuswirkungen von Krisen der internationalen Ener-giewirtschaft reduziert werden.

Heizkomfort

Darunter wird der Aufwand für die Beschaffung desEnergieträgers, den Betrieb und die Wartung derHeizanlage und etwaiger Rückstände verstanden.

Kosten

Darunter werden sowohl die Kosten für die Investi-tionen als auch für den Energieträger verstanden.Betrachtungszeitraum 15 Jahre auf Basis heutigerPreise.

Raumbedarf Heizung

Der Platzbedarf des Heizsystems und der Lagerbe-darf des Energieträgers sind ausschlaggebend.

Regionale Wertschöpfung

Beurteilt wird, welcher Anteil vom Kaufpreis der Hei-zung und des Energieträgers in Österreich verbleibt.

Lokale Umweltauswirkung

Dabei geht es um die klassischen Luftschadstoffewie Staub, Stickoxide, Kohlenmonoxid und unver-brannte Kohlenwasserstoffe, von denen möglichstwenige bei der Energieproduktion entstehen sollten.

Klimawirksamkeit

Damit ist, im Unterschied zur lokalen Umweltauswir-kung unabhängig vom Standort einer Heizanlage,das Ausmaß gemeint, in dem die einzelnen Energie-träger Treibhausgase wie CO2 in die Erdatmosphäreemittieren.

Verfügbarkeit/Lagerfähigkeit

Durch Lagerhaltung vor Ort oder in regionalen undnationalen Lagern können allfällige Schwierigkeitenbei der Versorgung abgefangen werden.

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Die Checkliste „Der persönliche Energieträger“ fin-den Sie unter:

www.unserhaus.at/checklisten

CHECKLISTE HEIZUNG

Unser Tipp!

Speicher, Puffer, Rohrleitungen gut dämmenOptimale Größe von Speicher und Puffer wählen

Hochenergieeffiziente Pumpen anwendenEinfache und richtig eingestellte Regelung

Geeigneter und sanierter Schornstein

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15 KLIMA / LÜFTUNG

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Umbaute und geschlossene Räume, in denensich Lebewesen aufhalten, brauchen einen re-gelmäßigen Luftwechsel, um die Sauerstoffzu-fuhr zu garantieren. Das kann durch das Öffnenvon Türen und Fenstern auf natürlichem Wegegeschehen oder auf maschinellem Weg mit Hilfevon Lüftungsanlagen.

CO2-Konzentration

Ein Mensch benötigt stündlich etwa 30 m3 Frischluft.Wenn sich mehrere Personen in einem kleinerenRaum aufhalten und dieser nicht gelüftet wird, steigtdie CO2-Konzentration sehr rasch an. Das wiederumführt zur Ermüdung der Menschen.

In einem Einfamilienhaus ist daher je nach Größeund Anzahl der Personen ein stündlicher Luftwech-sel von 50 bis 100% des Wohnraumvolumens erfor-derlich (Luftwechselzahl 0,5 bis 1,0).

Da im Winter beim unkontrollierten Lüften viel Ener-gie verloren geht und aus diesem Grund viel zu sel-

ten und zu spät gelüftet wird, ist eine kontrollierteWohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnungund/oder Wärmepumpe insbesondere beim Niedrig-energie- und Passivhaus ein unbedingtes Muss.

Frei von lästigen Gerüchen

Gute Luft ist frei von lästigen Gerüchen und Pollen.Letztere sind besonders unangenehm, wenn man al-lergisch ist. Auch eine staub- und pollenfreie Atmo-sphäre erreicht man im Haus energiesparend durcheine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerück-gewinnung. Bei dieser wird die schlechte Raumluftaus Küche, Badezimmer und WC abgesaugt undüber einen Wärmetauscher und/oder eine Wärme-pumpe ins Freie geblasen.

Umgekehrt wird frische Außenluft über Filter staub-frei und frei von Pollen angesaugt, wenn möglich ineinem Erdwärmetauscher vorgewärmt und dann mitder Wärme aus der Abluft aufgewärmt und in dieWohn- und Schlafräume eingeblasen.

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Verwendete Acrobat Distiller 8.0/8.1 Joboptions
Dieser Report wurde mit Hilfe der Adobe Acrobat Distiller Erweiterung "Distiller Secrets v4.0.0" der IMPRESSED GmbH erstellt.Registrierte Kunden können diese Startup-Datei für die Distiller Versionen 8.0/8.1 kostenlos unter http://www.impressed.de/DistillerSecrets herunterladen.ALLGEMEIN ----------------------------------------Beschreibung: Dateioptionen: Kompatibilität: PDF 1.3 Komprimierung auf Objektebene: Aus Seiten automatisch drehen: Aus Bund: Links Auflösung: 1200 dpi Alle Seiten Piktogramme einbetten: Nein Für schnelle Web-Anzeige optimieren: NeinPapierformat: Breite: 240.002 Höhe: 327.002 mmKOMPRIMIERUNG ------------------------------------Farbbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 300 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 450 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalGraustufenbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 300 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 450 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalSchwarzweißbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: CCITT Gruppe 4 Mit Graustufen glätten: AusRichtlinien: Richtlinien für Farbbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinien für Graustufenbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinen für monochrome Bilder Bei Bildauflösung unter: 1200 ppi (Pixel pro Zoll) IgnorierenFONTS --------------------------------------------Alle Schriften einbetten: JaUntergruppen aller eingebetteten Schriften: NeinWenn Einbetten fehlschlägt: AbbrechenEinbetten: Schrift immer einbetten: [ ] Schrift nie einbetten: [ ]FARBE --------------------------------------------Farbmanagement: Einstellungsdatei: None Farbmanagement: Farbe nicht ändern Wiedergabemethode: StandardGeräteabhängige Daten: Unterfarbreduktion und Schwarzaufbau beibehalten: Ja Transferfunktionen: Anwenden Rastereinstellungen beibehalten: NeinERWEITERT ----------------------------------------Optionen: Überschreiben der Adobe PDF-Einstellungen durch PostScript zulassen: Nein PostScript XObjects zulassen: Nein Farbverläufe in Smooth Shades konvertieren: Ja Geglättene Linien in Kurven konvertieren: Ja (Grenzwert für Glättung: 0.1) Level 2 copypage-Semantik beibehalten: Ja Einstellungen für Überdrucken beibehalten: Ja Überdruckstandard ist nicht Null: Ja Adobe PDF-Einstellungen in PDF-Datei speichern: Ja Ursprüngliche JPEG-Bilder wenn möglich in PDF speichern: Ja Portable Job Ticket in PDF-Datei speichern: Ja Prologue.ps und Epilogue.ps verwenden: Nein JDF-Datei (Job Definition Format) erstellen: Nein(DSC) Document Structuring Conventions: DSC-Kommentare verarbeiten: Ja DSC-Warnungen protokollieren: Nein EPS-Info von DSC beibehalten: Ja OPI-Kommentare beibehalten: Nein Dokumentinfo von DSC beibehalten: Ja Für EPS-Dateien Seitengröße ändern und Grafiken zentrieren: JaSTANDARDS ----------------------------------------Standards - Berichterstellung und Kompatibilität: Kompatibilitätsstandard: OhneANDERE -------------------------------------------Distiller-Kern Version: 8000ZIP-Komprimierung verwenden: JaASCII-Format: NeinText und Vektorgrafiken komprimieren: JaMinimale Bittiefe für Farbbild Downsampling: 1Minimale Bittiefe für Graustufenbild Downsampling: 2Farbbilder glätten: NeinGraustufenbilder glätten: NeinFarbbilder beschneiden: JaGraustufenbilder beschneiden: JaSchwarzweißbilder beschneiden: JaBilder (< 257 Farben) in indizierten Farbraum konvertieren: JaBildspeicher: 524288 ByteOptimierungen deaktivieren: 0Transparenz zulassen: NeinICC-Profil Kommentare parsen: JasRGB Arbeitsfarbraum: sRGB IEC61966-2.1DSC-Berichtstufe: 0Flatness-Werte beibehalten: JaGrenzwert für künstlichen Halbfettstil: 1.0RGB-Repräsentation als verlustfrei betrachten: NeinOptionen für relative Pfade zulassen: NeinIntern: Alle Bilddaten ignorieren: NeinIntern: Optimierungen deaktivieren: 0Intern: Benutzerdefiniertes Einheitensystem verwenden: 0Intern: Pfad-Optimierung deaktivieren: NeinENDE DES REPORTS ---------------------------------Die "Distiller Secrets" Startup-Datei ist eine Entwicklung derIMPRESSED GmbHBahrenfelder Chaussee 4922761 Hamburg, GermanyTel. +49 40 897189-0Fax +49 40 897189-71Email: [email protected]: www.impressed.de
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Im Sommer kann die Außenluft im Erdwärmetau-scher gekühlt und dann ins Haus eingeleitet werden.

Komfortlüftung

Gleichberechtigt neben dem Trinkwasser, der elek-trischen Energie und der Heizung steht die perma-nente Zufuhr von Frischluft als ein wichtiges Behag-lichkeitskriterium im Haus. Während über andereHaustechnikanlagen nicht diskutiert wird, ist das beider Frischluft in Österreich noch nicht so selbstver-ständlich wie in den skandinavischen Ländern, woseit vielen Jahren kein neues Haus mehr ohne Kom-fortlüftung gebaut wird.

Geschichtlicher Hintergrund

Seit den Ölkrisen in den 70er Jahren und dem damitgestiegenen Umweltbewusstsein ist der Blick für denEnergieverbrauch im Gebäudebereich, der in Mittel-europa bis zu 40% ausmacht, geschärft worden.

Fenster, Wände und Dächer sind in den letzten Jahr-zehnten immer dichter geworden. Während dadurchdie Wärmeverluste immer geringer wurden, stiegder Anteil der Wärmeverluste aufgrund der dadurchnoch notwendiger gewordenen Lüftung jedoch im-mer mehr an. Es war daher naheliegend, durch einekontrollierte Be- und Entlüftung die Probleme derFensterlüftung zu lösen.

In der Folge wurden Lüftungsgeräte mit immer effi-zienteren Wärmetauschern (WRG) ausgestattet, diein Kombination mit einem Erdwärmetauscher dieLüftungswärmeverluste einer kontrollierten Be- undEntlüftung um ca. 90% reduzierten. Damit war dieBasis für die im heutigen Bauwesen realisierte Effi-zienzsteigerung im Lüftungsbereich bis zum Faktor10 für den Heizwärmebedarf geschaffen.

Den Beteiligten wurde bewusst, dass diese Häuserwesentlich mehr Komfort bieten. Neben der warmenGebäudehülle, die verhindert, dass Bewohner „kaltangestrahlt“ werden, ist es die in gleichbleibenderQualität und Temperatur ins Gebäude transportierteLuft.

Raumluftqualität

Gute Raumluftqualität ist ein Grundbedürfnis allerMenschen. Sie soll schadstoffarm und nur geringfü-gig mit unangenehmen Gerüchen

belastet sein. Starke Schadstoffkonzentrationen ent-stehen durch Emissionen aus Materialien. Hinzukommen Emissionen von Personen in Form vonWasserdampf, Kohlendioxid und Gerüchen. AuchSchadstoffe wie organische Verbindungen (Benzol u.Formaldehyd), Staub, Radon, biologische Aerosole(Bakterien, Viren, Schimmelsporen) und Chemikalien(Dampf von Reinigungsmitteln, Kosmetik) belastendie Atemluft.

Die notwendige Mindestlüftung an der Abfuhr solcherSchadstoffe zu orientieren ist wenig hilfreich, da un-sere Sinnesorgane diese Verunreinigungen erst spätoder gar nicht wahrnehmen. Eine einfache, laufendeMessung und Überwachung ist aufgrund der Vielzahlvon Wohngiften praktisch unmöglich. In der Praxisgibt es über 10.000 Gase und Gasverbindungen.

Wasserdampfproduktion im Haushalt

Den wirksamsten Schutz gegen gesundheitliche Ri-siken bietet nur die Beseitigung bzw. Abdichtung derEmissionsquelle, das heißt primär muss der Eintragvon Schadstoffen an der Quelle reduziert werden.Doch auch wer sein Haus biologisch baut, reinigtund renoviert und somit Luftschadstoffe erst garnicht entstehen lässt, muss lüften.

In einem von vier Personen ständig bewohnten Hausfallen durch Atemluft, Geschirrspüler, Haustiere, Ko-

Hauptkomponenten einer Komfortlüftung● Frischluftansaugung ● Feinstaub- und Pollenfilter F7● Erdwärmetauscher F8 oder F9 ● Komfortlüftungsgerät● Kompaktaggregat mit Miniwärmepumpe● Optimiertes Lüftungsrohrsystem

(Stern- oder Abzweigsystem)● Mineralfaserfreie Schalldämpfer● Gut einstellbare Zu- und Abluftventile● Exakt gedämmte Luftleitungen

Unser Tipp!

Mit dem Einsatz einer kontrollierten Wohnraum-lüftung mit Wärmerückgewinnung in Kombinati-on mit einer bestens gedämmten Gebäudehülleunterschreitet Ihr Haus die Heizwärmebedarfs-grenze von 36 kWh/m²a. So erhalten Sie eine

Wohnbauförderung für Ihren Neubau.

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Die Firma Troges bietet mit TWL eine Serie vonWohnraumlüftungsgeräten, die eine Vielzahl anEinsatzmöglichkeiten eröffnet.

Insgesamt hat Troges 11 Wohnraumlüftungsgeräte-größen im Programm, die einen Volumenstrombe-reich von 50 bis 5.500 m³/h abdecken und so indi-viduell eingesetzt werden können.

TWL-E 250 mit intelligenter Feuchterückgewinnung

Das neueste Produkt, das TWL-E 250 von Troges,ist ein Wohnraumlüftungsgerät mit Feuchterückge-winnung und wurde erfolgreich gemäß ÖNorm EN13141-7 geprüft. Die Wärmerückgewinnung erfolgtüber einen Gegenstromplattenwärmetauscher ausKunststoff mit bis zu 90 % Wärmerückgewinnungund bis zu 70 % Feuchterückgewinnung, welchebedarfsgerecht gesteuert wird. Zur Verhinderungder Austrocknung der Wohnräume im Winter kannmit dem TWL-E die Feuchtigkeit im Raum genauangepasst werden und die in der Abluft befindlicheFeuchtigkeit der trockenen Außenluft kontrolliertwieder zugeführt werden. Gleichzeitig ist ein Ein-frieren des Wärmetauschers selbst bei sehr tiefenAußentemperaturen ausgeschlossen – es sindauch keine zusätzlichen Maßnahmen wie ein Erd-wärmetauscher oder ein Vorheizregister notwen-dig! So kann zum Beispiel bei ausreichend vorhan-dener Raumluftfeuchte die Feuchterückgewinnungkomplett eingestellt werden während die Tempera-turrückgewinnung noch auf Maximum läuft. Auchkann die Feuchterückgewinnung mit einer unterenund oberen Grenze definiert werden.

Durch den Einsatz von neuesten EC Motoren undHochleistungs-Ventilatoren bei großzügiger Dimen-sionierung des Gerätes beträgt bei Nennvolumen-strom von 230 m³/h die spezifische Ventilatorleis-tung (SFP) nur 0,399 W/(m³/h), der maximal mögli-che Luftvolumenstrom ist mit 320 m³/h begrenzt.Die äußeren und internen Leckagen entsprechenden höchsten Vorgaben der Norm (Klasse A1). DieRegelung für das TWL-E ist anwenderfreundlichdurch ein frei programmierbares Wochenzeitpro-gramm und sehr flexibel da die Luftvolumenströmefür jede der 3 Stufen individuell eingestellt werden

können. Die leitungsfähigen Filter in Normgrößeentsprechen der Klasse M6 (als Option auch F7) inder Zuluft und G4 in der Abluft.

TWL SL FanOptimiser, bis zu 50% Energieeinsparung

Ebenfalls neu ist die Geräteserie TWL SL FanOpti-miser. Das TWL-SL ist ein in der Baugröße opti-miertes Zu- und Abluftgerät speziell entwickelt fürden mehrgeschoßigen Wohnungsbau, Schulen,Kindergärten und vieles mehr.

Das 40mm dicke Bonobox Gehäuse des Lüftungs-gerätes ist eine rahmenlose Konstruktion ausselbsttragenden Sandwichplatten mit Hartschaum-kern. Die Innenschale ist aus verzinktem Stahl-blech und die Außenschale aus verzinktem Stahl-blech mit einer Folienbeschichtung in RAL7035 ge-fertigt. Die Gehäusedaten gem. EN1886 entspre-chen D1/L1/T2/TB3.

Das TWL-SL wird in 6 Gerätegrößen (Nennluft-mengen: 1000 m³/h, 1500 m³/h, 2500 m³/h,3500 m³/h, 4500 m³/h und 5500 m³/h) in liegenderoder 3 Größen (1000 m³/h, 1500 m³/h, 2500 m³/h)in stehender Ausführung angeboten.

Die Lüftungsgeräte verfügen über die innovativeSL-Regelung mit integriertem WEBServer und sindüber die MP-Busleitung direkt mit den Volumen-stromreglern vernetzt. Die FanOptimiser Regelungsteuert diese Lüftungsgeräte dann abhängig vonden Volumenstromreglern in den einzelnen Wohn-einheiten. Dieses Konzept ermöglicht eine Energie-einsparung von bis zu 50% im Teillastbetrieb ge-genüber druckgesteuerten Lüftungsgeräten. Eskönnen bis zu 8 Volumenstromeinheiten über einenFanOptimiser angesteuert werden (eine Kaskaden-schaltung mehrerer FanOptimiser ist möglich).

Alle TWL-Geräte bieten höchste Energieeffizienzmit bis zu 90 % Wirkungsgrad der Wärmerückge-winnung, beinhalten eine um-fangreiche Serienausstattung,wobei jederzeit zusätzlicheFunktionen realisierbar sind.

www.troges.at

KOMPETENTE WOHNRAUMLÜFTUNG

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chen, Körperpflege wie Baden und Duschen, Pflan-zen, Wäschewaschen, usw. 70 bis 100 Liter Wasserpro Woche in dampfförmiger Form als Luftfeuchtig-keit an.

Tabelle: DI Kalwoda

Diese gigantische Menge kann nicht durch Bauteileentsorgt werden, wie das Schlagwort „Eine Wandmuss atmen können“ glauben macht, sondern mussentweder durch Lüften über Fenster (Stoßlüftung)oder vollautomatisch über eine Komfortlüftung ins

Freie entsorgt werden. Damit die ideale relativeLuftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60% erreicht wird,sollte man bei der Komfortlüftung die 30 KubikmeterFrischluft, die pro Person und Stunde erforderlichsind, nicht überschreiten.

Neben der Luftfeuchtigkeit stellt das CO2 insbeson-dere in einem kleinen Schlafzimmer während derNacht ein Problem dar. Nach einer Stunde ist die Be-haglichkeitsschwelle überschritten, man schläftschlechter.

Die Vorteile auf einen Blick

Bei einer qualitativ hochwertigen Komfortlüftung mitmehrstufigem Betrieb der Ventilatoren wird genaujene Luftmenge permanent in Wohn- und Schlafräu-me behaglich temperiert eingebracht, die aus Nass-räumen wie Bad, Küche und WC als verbrauchte Luftwieder abzusaugen ist. Nachstehend sind die zahl-reichen Vorteile für die Bewohner auf einen Blickaufgelistet.

Quelle Wasserdampf Menge in Literpro Person 1,0 – 1,5 l pro TagWäsche trocknen 1,0 – 1,5 l pro TagKochen 0,5 – 1,0 l pro TagWannenbad 1,0 l pro BadDuschen 1,5 l pro DuscheWaschmaschine 0,2 – 0,3 l pro WäscheGeschirrspüler 0,2 l/SpülgangZimmerpflanzen 0,5 – 1,0 l/TagAquarium 0,9 – 1,2 l/m2Tag

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Frischluftansaugung im Garten

Die Außenluft wird während des ganzen Jahres übereinen Ansaugkasten im Garten angesaugt. Diesersollte in ca. 1,5 m Höhe über dem Gartenniveau, ab-seits der Straße und weit weg von einem Kompost-haufen montiert werden, damit bei hohem Schnee-fall oder Flugschnee die Ansaugschlitze nicht ver-schlossen werden, Reinigung und Filtertausch leich-ter durchführbar sind und eine möglichstschadstoffarme und von Gerüchen unbelasteteFrischluft angesaugt wird. Im Ansaugkasten werden der Feinstaub- und Pollen-filter F7, F8 oder F9 und ein Aktivkohlefilter bzw. einIonisationsfilter untergebracht, wenn unangenehmeGerüche von außen abgewehrt werden müssen.

Feinfilter (Klasse F7, F8 und F9 )Der Feinfilter ist gegen Feinstaub, Blütenstaub undPollen, teilweise sogar gegen Rauch und Keimewirksam. Die Filter müssen mindestens einmal proJahr, unabhängig von der Filterwechselanzeige, er-neuert werden, um den Druckverlust in der Anlagegering zu halten und um den hygienischen Anforde-

rungen gerecht zu werden. Entsorgt werden die ge-brauchten Filter mit dem normalen Hausmüll. EinWaschen der Filter ist unmöglich, da die Struktur derFilter dabei zerstört wird. Ideal sind Taschen- oderPlisseefilter (eng gefaltetes Filtervlies). Es könnenjedoch auch elektrische Filter eingesetzt werden, dienach dem elektrostatischen Prinzip arbeiten und ingleichmäßigen Abständen zu reinigen sind.

Aus hygienischen Gründen sollte die Komfortlüftungwährend des ganzen Jahres in Betrieb sein. Bei kur-zer Abwesenheit kann die Anlage mit der Grundlüf-tung betrieben werden.

Bei längerer Abwesenheit könnte die Anlage ausge-schaltet werden, es sei denn, man will auch bei derRückkehr ein gut gelüftetes Haus vorfinden.

Wird der Feinfilter vor dem Eintritt in das Erdwärme-tauscherrohr vorgesehen, gelangen weder Pollennoch Staub in dieses Rohr.

Luft-Erdwärmetauscher (EWT)

Für ein Einfamilienhaus wird während des Zuschüt-tens der Baugrube ein etwa 30 bis 40 m langes Poly-propylenrohr (PP) mit 200 mm Durchmesser und 8,6mm Wandstärke, ca. einen Meter von den Kellerwän-den entfernt, rund ums Haus verlegt. Begonnen wirdin einer Tiefe von ca. 1,5 m mit etwa 2% Gefälle.

Das Kunststoffrohr wird in gesiebter Erde, die freivon Steinen ist, eingebettet. Knapp nach dem Eintrittin den Keller (Rohrdurchführung nicht vergessen)wird der Kondensatabscheider platziert, damit imSommer, wenn die angesaugte Frischluft gekühltwird, ein etwaiges Kondensat gleich in den Kanalabgeleitet wird.

Die Außenluft wird nur durch die Erdvorwärmungvon z. B. –12°C bis –15°C, auf etwa +2°C bis +4°Caufgewärmt.

Das Kunststoffrohr hat zwar einen etwas schlechte-ren Wärmeübergang als ein Betonrohr und nimmt einKondensat nicht auf, dafür ist es aber radondicht,glattwandig und entspricht so den strengsten Anfor-derungen an die Hygiene. Betonrohre hingegen wei-sen eine raue Oberfläche auf und können sanden.

Auf ein gutes Abdichten der Rohrteile zueinander istjedoch durch gute und perfekt sitzende Dichtungenzu achten!

● Staubfreie Luft, weniger oft Staubwischen undStaubsaugen

● Keine Geruchsbelästigung durch Raucher oderdurch Kochen von Fisch oder Kohl

● Keine Geruchsbelästigung von außen mit ei-nem Aktivkohle- oder Ionisationsfilter

● Keine kalte Zugluft durch Fensterlüften● Kühlung der Raumluft im Sommer● Keine Belästigung durch Mücken● Keine Lärmbelästigung von draußen, die

Schallschutzfenster bleiben zu● Reduktion der Energieverluste durch Lüften

um ca. 4.000 kWh/Jahr, das entspricht 400 Liter Heizöl

● Beitrag zum Umweltschutz ca. 1.100 kg weniger CO2-Ausstoß/Jahr bei Heizöl

● Permanente Frischluft in allen Räumen● Immer eine richtige Luftfeuchtigkeit● Keine Bauschäden durch falsches Lüften● Keine unbehagliche CO2-Konzentration● Gefilterte Frischluft ohne Pollen, Erholung für

Pollenallergiker zu Hause

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Sole-Erdwärmetauscher

Immer öfter kommen sogenannte Sole-Erdwärme-tauscher zur Anwendung, da diese hygienisch ein-wandfreier sind. Bei diesem System wird nicht Luftins Erdreich geleitet, sondern ein Wasserkreislaufmit Frostschutzzusatz. Damit wird die Energie desErdreichs vor dem zentralen Lüftungsgerät auf dieangesaugte Außenluft übertragen.

Zentrales Lüftungsgerät

Das Herzstück der Wärmerückgewinnung ist einzentrales Lüftungsgerät mit Wärmetauscher, in demdie Frischluft und die Abluft in zwei voneinander ge-trennten Systemen aneinander vorbeiströmen, so-dass weder eine Vermischung noch eine Übertra-gung von Gerüchen, Keimen usw., jedoch ein Wär-meaustausch erfolgen können.

Der Markt bietet heute Platten- und Rotationswär-metauscher an, welche für Wohnraumlüftungsgerätebestens geeignet sind. Die Bauart des Wärmetau-schers entscheidet über den Wirkungsgrad. Diesersollte über 80% liegen. Im Wärmetauscher wird dieZuluft von ca. 4°C auf etwa 18°C erwärmt.

Kompaktgerät für das Passivhaus

Kompaktgeräte beinhalten auf kleiner Grundflächedie drei wichtigsten Haustechnikaggregate, die einPassivhaus energetisch zur Gänze versorgen:

Lüftung – Heizung – WarmwasserIm oberen Block befindet sich der Wärmetauscher,der mit über 90% Wirkungsgrad die Wärme aus derAbluft entzieht und die Frischluft von ca. 4°C auf et-wa 18°C erwärmt. Im unteren Block sind eine Mini-

Wärmepumpe und ein 200 Liter Speicher für dasWarmwasser untergebracht.

Im Passivhaus wird mit Hilfe der Abluftwärmepumpedie benötigte Wärme der Abluft entzogen und die Zu-luft auf ca. 40°C erwärmt, sodass über die Komfort-lüftung die benötigte Restwärme in die Wohn- undSchlafräume eingebracht werden kann. Die Miniwär-mepumpe liefert dabei hocheffizient Wärme für dieRaumwärme als auch für die Warmwasserbereitung.

Passivhaustechnik im Niedrigenergiehaus

Ein Sekundärerdwärmetauscher welcher keine hy-gienischen Anforderungen hat und somit mit kosten-günstigsten Rohren realisiert werden kann, liefertder speziell entwickelten Wärmepumpe die erforder-liche Umweltwärme.

Somit kann mit einem Kompaktaggregat auch eineNiedertemperaturheizung mit 1500 bis 3000 W be-dient werden. Die Frischluft wird zudem mit 1500 Werwärmt.

Schalldämpfer

Es ist wichtig, dass die Lüftungsanlage keine stören-den Geräusche verursacht. Bei Geräten mit integrier-ten Schalldämpfern sind nur in Sonderfällen zusätz-liche externe Rohrschalldämpfer erforderlich.

Das Strömungsrauschen wird durch geringe Luftge-schwindigkeiten mit Hilfe von großen Rohrdurch-messern, einer aerodynamisch einwandfreien Aus-führung, strömungsgünstige Ventile und durch einefrei hängende Montage der Rohre verhindert.

In Schlaf- und Kinderzimmern muss die Komfortlüf-tung so leise sein, dass sie nicht hörbar ist.

Maximaler Schallpegel:● im Wohnraum kleiner 25 dB(A)● in Schlafräumen kleiner 20 dB(A)

Unser Tipp!

Bei Verwendung eines Erdwärmetauschers ent-fällt die elektrische Frostschutzeinrichtung.

Unser Tipp!

Beachten Sie bei der Auswahl des Lüftungsgeräts:

Hohe Effizienz (Strombedarf, Wärmerückgewin-nung), Taugliche Akustik, Feinfilterung,

einfache Bedienung und Austauschbarkeit vonKomponenten

Unser Tipp!

Eine Komfortlüftung bedarf einer exakten Planung, um alle Effekte zu erzielen. Lassen Siesich Ihre Komfortlüftung nur von einem ausge-wiesenen Fachmann planen und installieren.

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Lüftungskanäle

Für die Lüftungskanäle steht ein umfangreiches Pro-gramm an Metallwickelfalzrohren aus verzinktemStahlblech mit 80, 100, 125 und 160 mm Durch-messer und allen erforderlichen Formstücken wieBögen, T-Stücken, Reduktionen usw. zur Verfügung.Da Flachkanäle mehr Strömungswiderstand verur-sachen als Rohre und auch teurer sind, bevorzugenLüftungsfachfirmen Rundrohre.

Weitere Vorteile der Metallrohre sind:● Besserer Schallschutz durch größere Masse, das

heißt geringere Geräuschentwicklung● Keine elektrostatische Aufladung● Geringere Verschmutzung und

leichtere Reinigung● Verlegung ohne Abfall● kostengünstiger

Dimensionierung des Volumenstromes

Aufgrund der Anzahl der im Haus lebenden Personenwird der Luftwechsel pro Stunde und der Volumen-strom ermittelt und auf die einzelnen Räume ent-sprechend aufgeteilt. Bei der Dimensionierung derKanäle sollte die Strömungsgeschwindigkeit 2,0Meter pro Sekunde in den Rohren nicht übersteigen.

Beispiel Volumenstrom 140 m3/h:

Zu- und Abluftventile

Die Zu- und Abluftventile werden an der Wandknapp unter der Decke, meist über der jeweiligenZimmertüre montiert. Damit ist ein kurzer Verteilwegim Vorzimmer gegeben. Es werden hauptsächlichWeitwurfdüsen, Tellerventile und Drallauslässe, diemengenregulierbar sein müssen, eingebaut.

Zusatzheizung

Aus Gründen der Beheizbarkeit die Luftmenge in ei-nem großen Passivhaus zu erhöhen wäre ein Fehler.Ein elektrisches Heizpaneel sollte hier diese Aufga-be, über das Kompaktgerät gesteuert, übernehmen.Neben dem Kompaktaggregat für Niedrigenergie-häuser und der Wärmepumpe sind Kaminöfen oderKachelöfen als Ganzhausheizung eine beliebte Lö-sung. Die Komfortlüftung startet bei Bedarf die Hei-zung vollautomatisch.

Solarenergie

Da die Wärmepumpe im Sommer mit höchster Effi-zienz arbeitet, ist es am sinnvollsten, das Warmwas-ser mit dieser zu erzeugen. Den Strom dafür kanndie am Dach oder in der Fassade integrierte Photo-voltaikanlage liefern. In Verbindung mit einer bioge-nen Heizanlage ist die thermische Solaranlage je-doch nach wie vor die zweckmäßigere Investition.

Klimageräte

Während die Klimatisierung von Gebäuden in Nord-amerika schon seit Jahrzehnten gang und gäbe ist,kommt sie in Zentraleuropa erst seit einigen Jahrenin Mode. Vor allem im privaten Wohnbereich setztsie sich nur langsam durch.

Dabei haben Klimaanlagen nicht nur den Zweck,Räume zu kühlen. Sie dienen auch der Filterung derins Rauminnere gelangenden Luft von Staub undPollen und können auch als Zusatzheizung einge-setzt werden. Vor allem aber dienen Klimageräte derLuftentfeuchtung.

Schwüle

Für die Behaglichkeit spielt die Luftfeuchtigkeit einewichtige Rolle, da ein Teil der Wärme- und Feuchtig-keitsabgabe über die Haut erfolgt. Bei zu hoher Luft-

Raum Frischluft Abluft Küche --- 60 m3/h Badezimmer --- 40 m3/h 2 WC à 20 m3/h --- 40 m3/h Wohn-/Esszimmer 65 m3/h --- Schlafzimmer 35 m3/h --- 2 Kinderzimmer 40 m3/h --- Summe 140 m3/h 140 m3/h

Unser Tipp!

Den Dunstabzug in der Küche nicht an die zen-trale Lüftungsanlage anschließen, da dieser

durch die hohe Luftförderung das gesamte Lüf-tungskonzept stört. Stattdessen Umluftgeräte

mit Filter verwenden.

15 KLIMA / LÜFTUNG

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feuchtigkeit funktioniert die Verdunstung nicht odernur sehr schlecht. Ist zusätzlich die Lufttemperaturauch noch sehr hoch, wird bereits eine geringe rela-tive Luftfeuchtigkeit als schwül empfunden (Tropen-klima).

Bei +20°C wird die Luft mit ca. 80% relativer Luft-feuchtigkeit als schwül empfunden, bei +30°C ge-nügt jedoch bereits eine relative Luftfeuchtigkeit von44% für das gleiche Empfinden. Der Grund liegt da-rin, dass der Mensch eine Feuchtigkeit von etwa13,5 g/m3 Luft unabhängig von der Lufttemperaturals schwül empfindet. Da eine warme Luft mehrFeuchtigkeit aufnehmen kann, sinkt daher die relati-ve Luftfeuchtigkeit (%).

Behagliche Luftfeuchtigkeit

Der behagliche Bereich befindet sich bei einer Raum-lufttemperatur von 18 bis 23°C und zwischen 40 und60% relativer Luftfeuchtigkeit. Ist die Lufttemperaturkühler oder die relative Luftfeuchtigkeit geringer,empfindet man dies als unangenehm trocken.

Im umgekehrten Fall, wenn die Lufttemperaturund/oder die relative Luftfeuchtigkeit höher sind,wird das Klima unerträglich feucht. Wird die Luft er-wärmt, sinkt die relative Luftfeuchtigkeit, die Luftwird trockener empfunden.

Fixe Klimaanlagen

Bei den fix installierten Klimaanlagen unterscheidetman zwischen ● Klimageräten in Splitbauweise mit Raumgerät,

das an der Decke oder der Wand montiert wirdsowie einem Außenkondensator an der Außen-wand. Der Betrieb im Rauminneren ist bei mo-dernen Geräten leise.

● Kompaktklimageräten, die an der Außenwandoder im Fenster eingebaut werden. Alle Bauteilesind in einem Gerät untergebracht.

Klimageräte sollten so angeordnet werden, dass sienicht in der Nähe von Sitzgruppen montiert sind undder Luftstrom nicht behindert wird. Außengerätesollten nicht dort montiert werden, wo sie direkterSonnenbestrahlung oder starker Staubentwicklungausgesetzt sind.

Standgeräte

Mobile Klimageräte haben den Vorteil, günstiger zusein als fixe Anlagen und relativ rasch eingesetztwerden zu können.

Wirtschaftlich sind sie allerdings nur bei kleinenRäumen. Sollen große Räume oder ganze Wohnun-gen bzw. Wohnhäuser klimatisiert werden, empfiehltsich die Installation einer Fixanlage.

Unser Tipp!

Erkundigen Sie sich vor der Anordnung des Außengeräts in ein bestehendes Haus, ob eskeine Einwände seitens der Baubehörden gibt

(Denkmalschutz!)

15KLIMA / LÜFTUNG

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Wichtige Parameter einer Qualitäts-Komfortlüftung● Stromaufnahme der Ventilatoren: kleiner

0,4Wh/m3 Luftdurchsatz● Elektrisches Wirkverhältnis größer 15● Arbeitszahl der Wärmepumpe größer 3● Schallleistungspegel an den Zu- und Ablufts-

tutzen kleiner 42 dB(A) im Freien● Schalldruckpegel mit Wärmepumpe am

Gehäuse in 1m Abstand kleiner 42 dB(A)● Schalldruckpegel beim reinen Komfortlüf-

tungsgerät am Gehäuse kleiner 35 dB(A)● Interne Dichtheit, Luftverluste kleiner 3%

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16 SANITÄRINSTALLATION

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Die Leitungssysteme eines Hauses müssen gutgeplant sein. Eine Menge Dinge sind dabei zubeachten, von den Zuleitungen und den Ablei-tungen über die räumliche Gestaltung von Bade-zimmern bis zur Wasseraufbereitung und denNutzungsmöglichkeiten für Regen- und Grau-wasser in Haus und Garten.

Vieles im Sanitärbereich kann zwar vom Heimwer-ker selbst erledigt werden, manches sollte man aberdem Profi überlassen. So etwa bei der Planung desBadezimmers, die durch geschulte Berater erfolgensollte Es gibt derzeit ein riesiges Angebot an elegan-ter, farbenfroher Keramik, sowie eine große Auswahlan einfachen, praktischen Badezimmermöbeln, diedas Badezimmer zur „Oase Bad“ machen.

Das kleine BadGanz egal wie klein und verwinkelt der Raum fürdas Badezimmer auch erscheinen mag, mit einergeschickten Planung und einem raffinierten Designwird auch aus der kleinsten Badezelle ein heller,freundlicher Erlebnisraum mit dem Komfort und demAmbiente, wie Sie es sich schon immer gewünschthaben.

Architektonisch gesehen gehören kleine Bäder zuden größten Herausforderungen. Jeder Winkel willbis ins kleinste Detail genutzt sein. Helle Farben, ei-ne gut gesetzte Beleuchtung und eine mit derRaumgröße harmonierende Bad-Serie sind Basis füreine erfolgreiche Planung. Ab 4 m2 kann mit einerEckrunddusche, einem Waschtisch und einemwandhängenden Tiefspül-WC ein klar gegliedertes,wohnliches Badezimmer eingerichtet werden.

Das Bad unter dem DachDie schwierigste Badezimmerlösung betrifft dasDachgeschoß, weil es geschickt unter Dachschrä-gen platziert werden muss. Zuerst muss die Tragfä-higkeit der Decke geprüft werden, denn diese lässtin Altbauten meist zu wünschen übrig. So müssenoft zusätzliche Balken eingezogen, oder eine De-ckenverstärkung mit dem Holz-Beton-Verbundsys-tem hergestellt werden, denn eine Badewanne undein WC benötigen einen stabilen Untergrund. Auchdie Wände verlangen nach einer Sonderbehandlungmit feuchtigkeitsbeständigen Platten. Vor dem Flie-

sen muss der gesamte Boden mit PVC-Bahnen ab-gedichtet werden.

Bei der Dachschräge unter 45° mit einem kleinenDachflächenfenster ist zu beachten, dass die Knie-stockwand 1,5 m hoch sein muss und die Türe ander einzigen raumhohen Wand angeordnet werdenkann.

Kinder-BadAus der Sicht von Kindern wirkt die Welt der Er-wachsenen manchmal schwierig und unbequem.Damit sich die Kleinen wohlfühlen, braucht man ab-wechslungsreiche Ideen für kindgerechte Produkte.So gibt es das Badezimmer speziell für Kinder. Eslässt sich ganz leicht reinigen und garantiert dauer-hafte Funktionssicherheit sowie leichte Montageund Wartung.

Da Wasser für Kinder ein besonderer Anziehungs-punkt zum Spielen, Planschen und Spritzen ist, wer-den sie sich sicherlich über den ersten keramischenWaschtisch für Kinder freuen. Die Vorteile auf einenBlick: kindgerechtes Design in innovativer Wellen-form, leichte Erreichbarkeit der Armaturen durch ge-ringe Ausladung, auf Wunsch kombinierbar mitHalbsäule zum Schutz vor Verletzungen.

Barrierefreies BadDass Menschen erfreulicherweise immer älter wer-den, bedeutet, dass die häusliche Umgebung ent-sprechend funktionell gestaltet werden muss. Vor al-lem im Bad möchte man seine Unabhängigkeit be-wahren. So gibt es Waschtische, die durch ihre Er-gonomie speziell den Anforderungen von älterenoder in Ihren Bewegungen eingeschränkten Men-schen angepasst sind.

Beckeneinbuchtungen erlauben eine problemloseErreichbarkeit der Armatur und Nutzung des gesam-ten Waschtisches.

Besonders wichtig ist die Unterfahrbarkeit derWaschtische mit einem Rollstuhl. Ebenso zweckopti-miert ist das neue Flachspül-WC, das als Wand- undStandversion verfügbar ist. Die erhöhte Sitzpositionfeste oder klappbare Haltegriff gestatten gegenübereinem konventionellen WC ein leichteres Hinsetzenund Aufstehen.

SANITÄRINSTALLATION

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Verwendete Acrobat Distiller 8.0/8.1 Joboptions
Dieser Report wurde mit Hilfe der Adobe Acrobat Distiller Erweiterung "Distiller Secrets v4.0.0" der IMPRESSED GmbH erstellt.Registrierte Kunden können diese Startup-Datei für die Distiller Versionen 8.0/8.1 kostenlos unter http://www.impressed.de/DistillerSecrets herunterladen.ALLGEMEIN ----------------------------------------Beschreibung: Dateioptionen: Kompatibilität: PDF 1.3 Komprimierung auf Objektebene: Aus Seiten automatisch drehen: Aus Bund: Links Auflösung: 1200 dpi Alle Seiten Piktogramme einbetten: Nein Für schnelle Web-Anzeige optimieren: NeinPapierformat: Breite: 240.002 Höhe: 327.002 mmKOMPRIMIERUNG ------------------------------------Farbbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 300 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 450 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalGraustufenbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 300 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 450 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalSchwarzweißbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: CCITT Gruppe 4 Mit Graustufen glätten: AusRichtlinien: Richtlinien für Farbbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinien für Graustufenbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinen für monochrome Bilder Bei Bildauflösung unter: 1200 ppi (Pixel pro Zoll) IgnorierenFONTS --------------------------------------------Alle Schriften einbetten: JaUntergruppen aller eingebetteten Schriften: NeinWenn Einbetten fehlschlägt: AbbrechenEinbetten: Schrift immer einbetten: [ ] Schrift nie einbetten: [ ]FARBE --------------------------------------------Farbmanagement: Einstellungsdatei: None Farbmanagement: Farbe nicht ändern Wiedergabemethode: StandardGeräteabhängige Daten: Unterfarbreduktion und Schwarzaufbau beibehalten: Ja Transferfunktionen: Anwenden Rastereinstellungen beibehalten: NeinERWEITERT ----------------------------------------Optionen: Überschreiben der Adobe PDF-Einstellungen durch PostScript zulassen: Nein PostScript XObjects zulassen: Nein Farbverläufe in Smooth Shades konvertieren: Ja Geglättene Linien in Kurven konvertieren: Ja (Grenzwert für Glättung: 0.1) Level 2 copypage-Semantik beibehalten: Ja Einstellungen für Überdrucken beibehalten: Ja Überdruckstandard ist nicht Null: Ja Adobe PDF-Einstellungen in PDF-Datei speichern: Ja Ursprüngliche JPEG-Bilder wenn möglich in PDF speichern: Ja Portable Job Ticket in PDF-Datei speichern: Ja Prologue.ps und Epilogue.ps verwenden: Nein JDF-Datei (Job Definition Format) erstellen: Nein(DSC) Document Structuring Conventions: DSC-Kommentare verarbeiten: Ja DSC-Warnungen protokollieren: Nein EPS-Info von DSC beibehalten: Ja OPI-Kommentare beibehalten: Nein Dokumentinfo von DSC beibehalten: Ja Für EPS-Dateien Seitengröße ändern und Grafiken zentrieren: JaSTANDARDS ----------------------------------------Standards - Berichterstellung und Kompatibilität: Kompatibilitätsstandard: OhneANDERE -------------------------------------------Distiller-Kern Version: 8000ZIP-Komprimierung verwenden: JaASCII-Format: NeinText und Vektorgrafiken komprimieren: JaMinimale Bittiefe für Farbbild Downsampling: 1Minimale Bittiefe für Graustufenbild Downsampling: 2Farbbilder glätten: NeinGraustufenbilder glätten: NeinFarbbilder beschneiden: JaGraustufenbilder beschneiden: JaSchwarzweißbilder beschneiden: JaBilder (< 257 Farben) in indizierten Farbraum konvertieren: JaBildspeicher: 524288 ByteOptimierungen deaktivieren: 0Transparenz zulassen: NeinICC-Profil Kommentare parsen: JasRGB Arbeitsfarbraum: sRGB IEC61966-2.1DSC-Berichtstufe: 0Flatness-Werte beibehalten: JaGrenzwert für künstlichen Halbfettstil: 1.0RGB-Repräsentation als verlustfrei betrachten: NeinOptionen für relative Pfade zulassen: NeinIntern: Alle Bilddaten ignorieren: NeinIntern: Optimierungen deaktivieren: 0Intern: Benutzerdefiniertes Einheitensystem verwenden: 0Intern: Pfad-Optimierung deaktivieren: NeinENDE DES REPORTS ---------------------------------Die "Distiller Secrets" Startup-Datei ist eine Entwicklung derIMPRESSED GmbHBahrenfelder Chaussee 4922761 Hamburg, GermanyTel. +49 40 897189-0Fax +49 40 897189-71Email: [email protected]: www.impressed.de
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16SANITÄRINSTALLATION

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TRINKWASSERÖsterreich hat im Vergleich zu anderen Länderngenug Wasser, wir nutzen nur etwa 2% der jähr-lichen Niederschlagsmenge. Dennoch gibt esauch in Österreich Regionen, in denen das Trink-wasser aufgrund von Verunreinigungen desGrundwassers Probleme macht.

Ist kein öffentliches Leitungsnetz vorhanden, so hatder Bauherr einen Privatbrunnen zu schlagen undden Nachweis einer ausreichenden Versorgung miteinwandfreiem Trinkwasser dem Antrag zur Baube-willigung beizufügen. Dabei werden an den Nach-weis folgende Anforderungen gestellt:● Wasserbefund darf nicht älter sein als drei Mo-

nate● Physikalische, chemische, toxikologische und

bakteriologische Untersuchung● Alle fünf Jahre ein neuer Wasserbefund

Trinkwasserinstallation

Kalt- und Warmwasserleitungen können in denmeisten Fällen nach Belieben verlegt werden, da sieunter Druck arbeiten. Aus hygienischen und Frost-schutzgründen ist es jedoch wichtig am tiefstenPunkt eine Möglichkeit zur Entleerung vorzusehen.

Trinkwasserinstallationsleitungen aus Kunststoffkönnen einfach, rasch und kostengünstig verlegtwerden. Weitere Vorteile der Kunststoffrohre sind,dass sie endlos verlegt werden, geräuscharm, korro-sionsfrei, resistent gegen Verrottung sowie frei vonKalkablagerungen und Lochfraß sind. Nur bei einemDurchlauferhitzer ist ein Verbindungsrohr aus Metallvon etwa einem Meter erforderlich.

Kalkbelastung

Der Großteil unseres Trinkwassers kommt aus denBergen der Alpen. Dieses Wasser enthält verschie-den hohe Kalkanteile, die in Härtebereiche eingeteiltund in Härtegraden (° dH) gemessen werden.

Härtebereich:

Achtung bei der Erdung

Aufgrund der starken Zunahme an Kunststoff-rohren im Installationsbereich dürfen Wasserlei-

tungsrohre nicht mehr für die Erdung elektri-scher Anlagen herangezogen werden.

Unser Tipp!

Beim Einsatz von Kupfer für Trinkwasserleitungen müssen Sie ein entspre-

chendes bleifreies Lot verwenden.

Generell ist zu beachten, dass jedem Lötverfahren entsprechende Lot- und

Flussmittel Anwendung finden.

1 ( 0– 7° dH) weiches Wasser2 ( 7–14° dH) mittelhartes Wasser3 (14–21° dH) hartes Wasser4 ( ab 21° dH) sehr hartes Wasser

1° dH = 1,78 g Kalk/100 l Wasser

Anforderungen an das TrinkwasserFarbe: klar und farblosGeruch: geruchlosGeschmack: neutral, aber belebendElektr. Leitfähigkeit: 300–800 mS/cmpH-Wert: 6,5–8,5 reines Wasser 7-7,5Wasserhärte: 3–30° dH EnthärtungBlei: < 0,05 mg/l RohrtauschEisen: < 0,1 mg/l AblagerungenKupfer: < 0,1 mg/l KorrosionMangan: < 0,05 mg/l AblagerungenNatrium: < 50 mg/l mehr ist Kalium: < 10 mg/l bedenklichAmmonium: < 0,1 mg/l Abwasser/JaucheChloride: > 30 mg/l Herkunft?Nitrat: < 25 mg/l Blausucht bei BabyNitrit: > 0,01 mg/l Herkunft?Kohlenstoff: < 2 mg/l organische StoffePhosphor: < 0,03 mg/l FäkalienSulfat: 50 mg/l DarmstörungenKohlenwasserstoffe: < 0,030 mg/lPestizide: < 0,1 mg/l Radioaktivität: 0,001–1,0 pCi/lFäkalkeime: keine

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Beispiel:Bei einem Wasserverbrauch von 300 m3/Jahr und20° Härte werden mehr als 100 kg Kalk in die Haus-wasserinstallation eingebracht.

Kalkbekämpfung

In den vergangenen Jahren hat sich die physikalischeBehandlung des Trinkwassers durchgesetzt, die ohneChemie neue Kalksteinbildung verhindert und vorhan-dene Krusten abbaut. Mit Hilfe von Kompaktgerätenmit integrierter, elektronischer Steuerung und Kartu-sche/Refillsystem wird eine mit hoher Frequenzwechselnde Spannung auf eine spezielle, bipolareElektrode gelegt. Dadurch wird der Kalk je nach elek-trischer Ladung durch rasches Anziehen und Ab-sprengen in seiner Struktur zerstört. Es entstehen be-sonders kleine „Nanokristalle“, die den im Wasser ge-lösten Kalk stabilisieren. So kann er sich nicht in Roh-ren, Leitungen, Installationen und Boilern ablagern.

Für den Menschen wertvolle Mineralien, Kalziumund Magnesium bleiben so chemisch unverändertim Trinkwasser schwebend enthalten.

Kampf dem Rost

Neben Kalk ist der Rost der Hauptfeind unserer Lei-tungssysteme. Rost ist leicht zu erkennen, wennsich bei (auch verzinkten) Stahlrohren das Wassernach einer längeren Entnahmepause rotbraun ver-färbt. Korrosion erkennt man auch an verstopften,mit Rostpartikeln gefüllten Perlatoren (Sieben) beiWasserhähnen oder Brausen.

Grundsätzlich kommt einwandfreies Trinkwasser ausder Leitung. Aber ständig sind Reparaturen undNeuanschlüsse im Leitungssystem notwendig.

Dadurch können Sand und andere Stoffe ins Was-sernetz gelangen. Außerdem lösen Druckschwan-kungen und Erschütterungen Schmutz- und Rost-partikel, die sich in Jahrzehnten im Ortsnetz festge-setzt haben. Für Ihre Installation und Ihre Geräte be-deutet das höchste Gefahr. Daher ist ein Filter ein„MUSS“ in jeder Hausinstallation.

Wenn nun festgestellt wird, dass sich der Rost inden eigenen Leitungen im Haus bildet, müssen dieRohre ausgetauscht werden. Will man das Problemauf Dauer lösen, kann man auf Trinkwasserleitungs-systeme aus Kunststoff zurückgreifen.

Trinkwasserhygiene

Große gesundheitliche Probleme können Legionellenim Trinkwasser verursachen. Dabei handelt es sichum 0,2 bis 0,7 mm große und daher lungengängigeBakterien, deren Bildung begünstigt wird durchKalkablagerungen und Rost in Verbindung mit gerin-gen Wassertemperaturen zwischen 30 und 45°C so-wie weit verzweigten Rohrleitungssystemen mit feh-lender oder mangelhafter Zirkulation.

Wenn die Bakterien mit dem Duschnebel eingeatmetwerden, kann es zur Legionellose, der Legionärs-Krankheit kommen. Bei dieser Krankheit handelt essich um eine schwere Lungenentzündung, die ohneBehandlung tödlich verlaufen kann.

Bei Wassertemperaturen über 60°C werden die Le-gionellen abgetötet. Daher sollte das Brauchwasserimmer auf diese Temperatur erhitzt werden.

Sicherheitsarmaturen

Zur Absicherung der gesamten Trinkwasseranlagegehören nach dem ● Wasserzähler ● die Hauptabsperrarmatur, ● ein Rückflussverhinderungsventil, ● ein Feinfilter, ● ein Druckbegrenzungsventil und ● ein elektronischer Wasserstopp.

RückflussverhinderungsventilEin Rohrtrenner nach dem Wasserzähler schützt dieHauptversorgungsleitung vor Rücksaugen oderRückfließen von Nichttrinkwasser aus dem Hausan-schluss in das Versorgungsnetz.

FeinfilterDamit auch kleinste Schmutzpartikel aus dem Ver-sorgungsnetz nicht in die Hauswasserleitung unddamit in Haushaltsgeräte, Perlatoren, Brauseköpfeund Armaturen gelangen können, wird beim Eintrittder Trinkwasserleitung ins Haus ein Feinfilter mon-tiert.

DruckmindererNach dem Feinfilter sollte auch ein Druckminderermontiert werden, damit die Hauswasseranlage vorzu hohem Versorgungsdruck geschützt wird. Da-durch werden Druckschäden an Haushaltsgerätenvermieden und der Wasserverbrauch etwas gesenkt.

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Ein gutes Hausabflusssystem sollte insbesonde-re schalldämmende Eigenschaften aufweisenund so in dem zentralen Bereich der Gebäude-technik Qualität, Ruhe und Wohnkomfort garan-tieren. Das Abwasser sollte ohne zusätzlichePumpen sicher und ohne Verstopfungsgefahrvon selbst abfließen.

Ferner sollte es aber auch:● bei niedrigen Temperaturen (bis -10°C) sicher

verlegt werden können● ein komplettes Rohr-, Formteil- und

Zubehörprogramm umfassen● mit Steckmuffe und eingelegtem angeformten

Lippendichtring schnell und sicher verlegt wer-den können

● qualitativ hochwertig sein● umweltfreundlich d. h. recyclingfähig sein● eine ansprechende Optik im Sichtbereich auf-

weisen

Abflussrohrprogramm

Für Einzelanschlüsse sind gemäß EN 12056 folgen-de Mindestnennweiten vorgeschrieben:

Schallschutz

Die Rohrwand der Abwasserleitung wird durch Strö-mungsvorgänge zu Schwingungen angeregt, diesewerden als Luftschall bzw. über die Rohrbefestigungals Körperschall an die Installationswand übertragenund von dort als Schall weitergegeben.

Da bei Abwassersystemen somit dem Luftschall unddem Körperschall eine erhebliche Bedeutung alsLärmquelle zukommt, müssen bei einem guten,schalldämmenden Hausabflusssystem beide Kom-ponenten berücksichtigt werden.

Luftschall

Dieser wird durch den Einsatz von speziellen Werk-stoffen, wie z.B. von Schall schluckenden Füllstof-fen, und durch ein erhöhtes Gewicht des Rohrsys-tems verringert.

Körperschall

Da die Befestigungstechnik die Verbindung zur In-stallationswand herstellt, kommt dieser eine beson-dere Bedeutung zu. Bei guten Hausabflusssystemenwird durch den Einsatz einer speziellen Schellenbe-festigung, bestehend aus Stütz- und Fixierschellemit Schalldämmeinlagen, die Körperschallübertra-gung an die Installationswand minimiert.

Die Schallübertragung eines Rohres hängt abernicht allein von dessen Masse, sondern auch vonder inneren Dämpfung des Rohrmaterials ab.

Dicke Rohre gewährleisten deshalb nicht notwendi-gerweise höheren Schallschutz. Zudem besteht dieGefahr, dass dämpfende Gummieinlagen bei zu ho-hem Rohrgewicht verpresst werden und somit dieschalldämmende Wirkung beeinträchtigen.

Optimalen Schallschutz kann deshalb nur ein ge-wichtsmäßig ausgewogenes System in Verbindungmit einer optimierten Befestigungstechnik liefern.

Erfolgt die Installation an schweren Wänden, ergibtsich eine nochmalige Reduktion der Schallpegel.Körperschallbrücken, z.B. durch unsachgemäße Ver-legung, vermindern immer die schalldämmende Wir-kung eines Schallschutzsystems und sind deshalbunbedingt zu vermeiden.

Eignung und Einsatz

Gute Hausabflusssysteme werden in Gebäuden un-ter folgenden Bedingungen eingesetzt:

Entwässerungsgegenstand NWHandwaschbecken, Waschtisch 40 bzw. 50Spülbecken einschließlich Geschirrspüler 50Waschmaschine bis 6 kg Trockenwäsche 50Brause, Badewanne mit Direktanschluss 50Waschmaschine bis 12 kg Trockenwäsche 70Bodenablauf DN 70 70Bodenablauf DN 100 100WC-Abfluss 90 bzw. 100

Unser Tipp!

Stopfen Sie Hohlräume um Rohrleitungen, insbesondere bei Installationsschächten, immer

mit schallabsorbierenden Dämmmaterialen (Mineralwolle, Hanf, Flachs usw.), aus, um

Lärmbelästigung zu vermeiden.

HAUSABFLUSS

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16 SANITÄRINSTALLATION

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● In allen Objektarten, vom Einfamilienhaus biszum Großobjekt.

● Im Neubau und in der Sanierung von Altbauten● Rohre, Formstücke und Dichtelemente sind bis

95 °C (kurzzeitig) einsetzbar● Sie sind geeignet zur Ableitung chemisch

aggressiver Abwässer mit einem pH-Wert von 2 bis 12

● Die Rohrverbindungen sind bis zu einem innerenWasserüberdruck von 0,5 bar, das sind 5 m Was-sersäule, dicht.

Rohre und Formstücke dürfen nicht verwendet wer-den für Leitungen, die:● einer Dauerbelastung von mehr als 60 °C unter-

liegen● benzin- oder benzolhaltige Abwässer führen● im Erdreich oder im Freien verlegt werden

PVC-Kanalrohre

PVC-Hartkanalrohre werden nach ÖNORM B 5184 ge-prüft und sind in den Nennweiten 100, 125, 150 und200 für den Hauskanal und in den Nennweiten 250,300, 400, 500 und 600 als Straßenkanal lieferbar.

Außerdem gibt es ein umfangreiches Programm anFormstücken in allen Dimensionen. Die Rohre sindchemisch beständig, umweltverträglich, leicht, ein-

fach und rasch zu verlegen, abriebfest, langlebig,stabil und doch flexibel.

Nach dem Verlegen werden die Rohre mit steinfrei-em Material (z. B. Sand) komplett eingebettet. Erstnach dieser Schutzlage darf die Künette mit Aushub-oder Gredermaterial zugeschüttet und verdichtetwerden.

Nach Umlenkung der senkrechten Abflussrohre imHaus bzw. nach der Einmündung der Abflussrohreaus dem Kellerbereich (z.B. Waschküche) in dasHauptkanalrohr und bevor das Hauptkanalrohr dasHaus verlässt, ist je ein Putzschacht vorzusehen.Damit kann eine etwaige Verstopfung des Hauptka-nalrohres leichter behoben werden.

Wasserlose Sanitärtechnik:

Eine ökologische Alternative ohne herkömmlichen Haus -abfluss für Klosette stellen die Kompost-Toiletten dar.

Unser Tipp!

Bauen Sie unbedingt einen Rückstauver-schluss in das Hauptkanalrohr ein, damit wird

Ihr Haus gegen einen Rückstau im Kanalsystem,an das es angeschlossen ist, geschützt.

Grauwasseranlagen die hochwertiges Betriebs-wasser erzeugen, gewinnen neben Regenwas-sernutzungsanlagen zunehmend an Bedeutung.Grauwasser ist jener Teil des häuslichen Abwas-sers, der frei von Fäkalien und Küchenabwasserist. Das ist der Abfluss von Bade- und Dusch-wanne. In einem Haushalt entstehen in diesemBereich täglich ca. 55 Liter Grauwasser pro Per-son.

Das anfallende Grauwasser wird zu Betriebswasseraufbereitet. Betriebswasser ist ein hygienisch unbe-denkliches Wasser, das im Haushalt und Gewerbedem Betrieb von wasserverbrauchenden Einrichtun-gen dient, die nicht zwingend ein Wasser mit Trink-wasserqualität benötigen. ● Das Grauwasser wird täglich in nahezu gleicher

Menge und im Vergleich zur Regenwassernut-

zung witterungsunabhängig – direkt in jedemHaushalt erzeugt.

● Es ist gering verschmutzt, d.h. weitgehend freivon Fäkalien, Fett- und Feststoffen und nur ge-ring bakteriell belastet.

● Es hat einen nutzbaren Wärmegehalt.● Eine Grauwasseranlage kann mit Regenwasser

kombiniert werden.

Verwendungsmöglichkeiten

Aufbereitetes Grauwasser kann als Betriebswasserin folgenden Bereichen eingesetzt werden:● Toilettenspülung ● Bewässerung ● Reinigungszwecke

GRAUWASSERNUTZUNG - WASSERRECYCLING

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16SANITÄRINSTALLATION

Regenwasser

Regenwassernutzung ist ein ökologisches und wirtschaftliches Instrument der vorausschauenden Umwelt-vorsorge. Sie ist sinnvoll bei Wasserbedarf, der nicht Trinkwasserqualität haben muss (z. B. WC-Spülung),und wenn das weiche Wasser für die Bewässerung von Pflanzen und für das Waschen in der Waschma-schine genutzt werden kann.

Dabei ist auf folgende Punkte besonders zu achten:

● Auftriebssicherung beim Erdspeicher bei Grund-und Hochwasser

● Einwandfreies Filtern des Regenwassers● Anschluss aller geeigneten Dachflächen● Anschluss verfügbarer Nachbardächer, wenn die

Einsparungen den Ertrag übersteigen● Beruhigter Zulauf, Rückstauwächter, Überlaufsi-

phon● Schwimmende Entnahmeleitung● Mauerdurchführung und Schutzrohr im Garten● Verrohrung im Gebäude aus Kunststoff oder

Edelstahl und Kennzeichnung● Saug- bzw. Druckleitung

● Hauswasserwerk oder Unterwasserpumpe● Trinkwassernachspeisung entweder über:● Einen freien Zulauf in den Speicher oder

eine Systemsteuerung mit integrierter Pumpeund Trinkwassernachspeisung

● Schutz gegen Lichteintritt in den Regenwasser-speicher

● Schutz des Regenwasserspeichers vor Kanal-gasen

● Schutz des Speicherüberlaufes gegen Ungezie-fer und Rückfluss aus der Kanalisation

● Regelmäßige Inspektion und Wartung der Re-genwassernutzungsanlage

Trinkwasser sparen – so lautet die Devise in Zeiten ständig steigender

Wasserpreise. Regenwassernutzanlagen sind die Lösung, mit der Sie Ihren

Trinkwasserverbrauch um bis zu 50 % reduzieren können.

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Page 298: Unser Haus 2014

Aufbau einer Grauwasseranlage

Grauwasseranlagen benötigen jeweils ein separatesLeitungsnetz zur Erfassung des Grauwassers sowiezur Verteilung des Betriebswassers. Je nach Systemdurchläuft das Grauwasser zunächst einen Grobfilterund wird dann biologisch behandelt und anschlie-ßend mit Hilfe von UV-Licht entkeimt. Neuere Syste-me arbeiten mit einer Membranfiltration, die als Bar-riere für Schmutzpartikel und Keime dient. Durchspezielle Belüftungsverfahren weist die Filtermem-bran eine hohe Standzeit aus.

Das anschließende Betriebswasser hat eine hoheWasserqualität, dabei werden die Anforderungen derEU-Richtlinie für Badegewässer problemlos einge-halten. Weitere Informationen bietet die deutscheFachvereinigung Betriebs- und Regenwassernut-zung unter www.fbr.de.

Einsparpotenzial

Der besondere Vorteil des Grauwasser-Recyclingsist, dass der Grauwasseranfall im durchschnittlichenHaushalt dauerhaft dem Betriebswasserbedarf ent-spricht.

Die Zweifachnutzung reduziert den häuslichen Trink-wasserverbrauch und den Abwasseranfall um ca. 30Prozent. Sofern überschüssiges Betriebswasser di-

rekt vor Ort versi-ckert, reduziert sichder restliche Ab-wasseranfall auf ca.40 Liter Küchen-und Fäkalabwasserpro Person und Tag.

Grauwasser-Recycling schont die Grundwasserres-sourcen, verringert den Chemikalien- und Energie-einsatz bei der Gewinnung und Bereitstellung vonTrinkwasser und entlastet nachhaltig Klärwerke undGewässer.

Regenwassernutzung

Obwohl Wasser in einem kontinuierlichen Kreislauffließt, ohne dass etwas davon verloren geht, habeneinzelne Regionen, allen voran Ballungsgebiete, gro-ße Versorgungsprobleme mit gutem Trinkwasser. Esist daher sinnvoll, das Regenwasser zu nutzen. Inzahlreichen Gebieten kann eine Regenwassernut-zung aber auch wirtschaftlich interessant sein, weilsie den Verbrauch von ca. 140 Litern pro Person undTag um bis zu 50% reduziert.

Das meiste Wasser geht für die WC-Spülung, dasWaschen der Wäsche, die Reinigung und die Garten-bewässerung auf. Bis zu 70 Liter pro Person undTag. Rund 30 m3 pro Jahr können gespart werden,wenn das Regenwasser aufgefangen und nicht un-genützt vom Dach abgeleitet wird.

Dimensionierung des Speichers

1) Regenertrag in m3/Jahr

Dachprojektionsfläche: Grundfläche in m2, die vonden Dachflächen überspannt wird

Jahresniederschlag: Örtliche Niederschlagsmengein m/m2

Abflussbeiwert: Anteil der Niederschläge, die vomDach in den Speicher gelangen in %

AbflussbeiwerteSteildach hart gedeckt: 0,9Flachdach mit Dachbahnen 0,7Flachdach mit Kiesdeckung 0,6Flachdach unter Grün 0,2

Unser Tipp!

Kombinieren Sie die Grauwasseranlage mit einer Regenwassernutzungsanlage.

6,25% x Dachprojektionsfläche (in m2) x Jahresniederschlag (in m) x Abflussbeiwert

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BeispielDachprojektionsfläche 180 m2

Jahresniederschlag 0,5 m/m2

Abflussbeiwert 0,8

6,25% x 180 x 0,5 x 0,90 = 5,06 m3

2) Einsparung in 21 Tagen in m3

Berechnung der Einsparung in 21 Tagen:

Beispiel Haushalt mit 4 Personen

4 x 70 x 21/1.000 = 5,88 m3

Für die Bemessung des Speichers ist der kleinereWert maßgebend.

Qualität des Regenwassers

Wenn eine Regenwassernutzungsanlage nach demStand der Technik errichtet und gewartet wird, istdas Regenwasser für die genannten Nutzungszwe-cke ohne Einschränkungen einsetzbar.

Gemäß den Anlagenherstellern sollten nicht ange-schlossen werden:● Hof-, Balkon- Garagen- oder Kellerabläufe● Bitumendächer bei einer Waschmaschine, da

sich das Wasser leicht verfärben kann● Gründächer wegen des geringen Ertrags und des

erdigen Geruchs

Linkempfehlungen: www.oekohaus.net

Normen: ÖNORM B 2572 - Grundsätze der Regen-wassernutzung

Je nach der architek tonischen Lösung liegen dieNassräume entweder geordnet übereinander oderim gesamten Haus verteilt.

Personenzahl x 70 Liter x 21 Tage / 1.000

Unser Tipp!

Vor dem Versetzen der Regenwasserzisterneunbedingt sicherstellen, dass an dem vorgese-henen Platz keine Ver- und Entsorgungsleitun-

gen vorhanden sind. Prüfen Sie ebenso gegebe-nenfalls Mindestabstände zu Grundstücksgren-

zen und öffentlichen Versorgungsleitungen.

STEIGLEITUNGENIn unserem Entwurf eines Mehr-Generationen hausesim Kapitel 2 Planung haben wir empfohlen, dieseLeitungen in einem zentralen Installationsschacht zuverlegen.

Folgende Steigleitungen werden in einem Installationsschacht verlegt (Beispiel):● Zentrale Staubsaugeranlage 1 x 50 mm● Abwasserleitung 1 x 100 mm● Kontrollierte Wohnraumlüftung 2 x 160 mm● Schmutzwäscheabwurfrohr 1 x 250 mm● Trinkwasser pro Geschoß 2 x 25 mm● Warmwasser pro Geschoß 2 x 25 mm● Heizwasser Vor- und Rücklauf 2 x 25 mm● Solar Vor- und Rücklauf 2 x 25 mm● Kanal für die Elektroinstallation (Starkstrom)● Kanal für die Telekommunikation

Foto: Spachinger

Unsere Buchtipps!

Atlas Gebäudetechnik

ISBN 978-3-481-02307-2

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17 ELEKTRO-INSTALLATION UND BELEUCHTUNG

298 www.unserhaus.at

Raum ist nicht gleich Raum. Jeder Wohnraumerfüllt eine andere Funktion. Dementsprechendunterschiedlich sind auch die Ansprüche an einezeitgemäße Beleuchtung und die Möglichkeiten,die die Lichtplanung dafür bietet.

Licht gliedert den Raum

Lichtplanung beginnt immer mit der Frage: Wie vielLicht wird zu welchem Zweck an welchem Platz ge-braucht? Erst wenn diese Fragen beantwortet sind,werden je nach Beleuchtungsaufgabe geeigneteLampen und Leuchten ausgewählt. In den einzelnenRaumzonen wird das Licht zur Grund- oder Akzent-beleuchtung eingesetzt, es dient der Orientierungund betont schöne Details der Architektur. Beleuch-tung gliedert den Raum und lenkt den Blick des Be-trachters.

Grundvoraussetzung für gute Sehleistung ist immereine gute Beleuchtungsqualität mit möglichst wenigBlendung. Gutes Licht hängt also nicht allein vomDesign der gewählten Leuchte ab, sondern ebensovon ihrer Platzierung im Raum, von der geeignetenLampe und der gewünschten Lichtmenge.

Beleuchtung hat drei Funktionen

Eine gut komponierte Beleuchtung berücksichtigtunterschiedliche Raumzonen und erfüllt drei Aufga-ben: ● Die Grundbeleuchtung, auch Allgemeinbeleuch-

tung oder – in Innenräumen – Raumlicht genannt, dient der Orientierung;

● das Zonenlicht (auch Platzbeleuchtung) erhellteinzelne Bereiche;

● das Stimmungslicht setzt Highlights und Akzente.

Grundbeleuchtung für die Orientierung

Die Grundbeleuchtung dient der Orientierung. Im Au-ßenbereich weist sie den Weg zum Haus, im Hauserhellt sie Treppen und Flure und gibt Licht für denganzen Raum. Dabei geben die Leuchten ihr Lichtentweder nach oben zur Decke ab oder verteilen esgleichmäßig nach allen Seiten. Ist das Raumlichtdimmbar, kann es ganz nach Bedarf geregelt wer-

den – vom behaglichen Lichtschein bis zum hellen„Putzlicht“.

Ein gedimmtes Raumlicht dient auch dazu, starke Hel-ligkeitsunterschiede auszugleichen. Das schützt dieAugen vor Ermüdung, z.B. beim Fernsehen oder beimLesen, und sorgt für eine behagliche Atmosphäre.

Zonenlicht für einzelne Bereiche

Zonenlicht (auch Platzbeleuchtung genannt) bringtLicht dorthin, wo es für spezielle Sehaufgaben ge-braucht wird. Es hat eine auf Tätigkeiten konzen-trierte Funktion, z.B. Licht für den Esstisch, für denArbeitsplatz, in der Küche oder für die Leseecke.

Diese Platzbeleuchtung wird mit gerichtetem, akzentuierendem Licht umgesetzt – zum Beispieldurch Spots, die ihr Licht nach unten oder an dieWand richten, oder am Esstisch durch eine klassi-sche Pendelleuchte.

Stimmungslicht für mehr Atmosphäre

Wie der Name schon vermuten lässt: Stimmungs-licht ist das Zaubermittel für eine wohnliche Atmo-sphäre. Hier spielt das künstliche Licht am Abendseine Vorteile aus: Es inszeniert den Raum, tauchtganze Wände in sanfte Farben, rückt Bilder ins rech-te Licht. Stimmungslicht glimmt auch als Einbau-strahler aus dem Boden oder leuchtet sanft ausTischleuchten auf der Kommode.

Unser Tipp!

Simulieren Sie Lichtquellen (z. B. Taschenlam-pen, Tischleuchten usw.), um Unterschiede von

Lichteinfall und Lichtstärken zu entdecken.

LICHTPLANUNG

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Verwendete Acrobat Distiller 8.0/8.1 Joboptions
Dieser Report wurde mit Hilfe der Adobe Acrobat Distiller Erweiterung "Distiller Secrets v4.0.0" der IMPRESSED GmbH erstellt.Registrierte Kunden können diese Startup-Datei für die Distiller Versionen 8.0/8.1 kostenlos unter http://www.impressed.de/DistillerSecrets herunterladen.ALLGEMEIN ----------------------------------------Beschreibung: Dateioptionen: Kompatibilität: PDF 1.3 Komprimierung auf Objektebene: Aus Seiten automatisch drehen: Aus Bund: Links Auflösung: 1200 dpi Alle Seiten Piktogramme einbetten: Nein Für schnelle Web-Anzeige optimieren: NeinPapierformat: Breite: 240.002 Höhe: 327.002 mmKOMPRIMIERUNG ------------------------------------Farbbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 300 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 450 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalGraustufenbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 300 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 450 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalSchwarzweißbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: CCITT Gruppe 4 Mit Graustufen glätten: AusRichtlinien: Richtlinien für Farbbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinien für Graustufenbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinen für monochrome Bilder Bei Bildauflösung unter: 1200 ppi (Pixel pro Zoll) IgnorierenFONTS --------------------------------------------Alle Schriften einbetten: JaUntergruppen aller eingebetteten Schriften: NeinWenn Einbetten fehlschlägt: AbbrechenEinbetten: Schrift immer einbetten: [ ] Schrift nie einbetten: [ ]FARBE --------------------------------------------Farbmanagement: Einstellungsdatei: None Farbmanagement: Farbe nicht ändern Wiedergabemethode: StandardGeräteabhängige Daten: Unterfarbreduktion und Schwarzaufbau beibehalten: Ja Transferfunktionen: Anwenden Rastereinstellungen beibehalten: NeinERWEITERT ----------------------------------------Optionen: Überschreiben der Adobe PDF-Einstellungen durch PostScript zulassen: Nein PostScript XObjects zulassen: Nein Farbverläufe in Smooth Shades konvertieren: Ja Geglättene Linien in Kurven konvertieren: Ja (Grenzwert für Glättung: 0.1) Level 2 copypage-Semantik beibehalten: Ja Einstellungen für Überdrucken beibehalten: Ja Überdruckstandard ist nicht Null: Ja Adobe PDF-Einstellungen in PDF-Datei speichern: Ja Ursprüngliche JPEG-Bilder wenn möglich in PDF speichern: Ja Portable Job Ticket in PDF-Datei speichern: Ja Prologue.ps und Epilogue.ps verwenden: Nein JDF-Datei (Job Definition Format) erstellen: Nein(DSC) Document Structuring Conventions: DSC-Kommentare verarbeiten: Ja DSC-Warnungen protokollieren: Nein EPS-Info von DSC beibehalten: Ja OPI-Kommentare beibehalten: Nein Dokumentinfo von DSC beibehalten: Ja Für EPS-Dateien Seitengröße ändern und Grafiken zentrieren: JaSTANDARDS ----------------------------------------Standards - Berichterstellung und Kompatibilität: Kompatibilitätsstandard: OhneANDERE -------------------------------------------Distiller-Kern Version: 8000ZIP-Komprimierung verwenden: JaASCII-Format: NeinText und Vektorgrafiken komprimieren: JaMinimale Bittiefe für Farbbild Downsampling: 1Minimale Bittiefe für Graustufenbild Downsampling: 2Farbbilder glätten: NeinGraustufenbilder glätten: NeinFarbbilder beschneiden: JaGraustufenbilder beschneiden: JaSchwarzweißbilder beschneiden: JaBilder (< 257 Farben) in indizierten Farbraum konvertieren: JaBildspeicher: 524288 ByteOptimierungen deaktivieren: 0Transparenz zulassen: NeinICC-Profil Kommentare parsen: JasRGB Arbeitsfarbraum: sRGB IEC61966-2.1DSC-Berichtstufe: 0Flatness-Werte beibehalten: JaGrenzwert für künstlichen Halbfettstil: 1.0RGB-Repräsentation als verlustfrei betrachten: NeinOptionen für relative Pfade zulassen: NeinIntern: Alle Bilddaten ignorieren: NeinIntern: Optimierungen deaktivieren: 0Intern: Benutzerdefiniertes Einheitensystem verwenden: 0Intern: Pfad-Optimierung deaktivieren: NeinENDE DES REPORTS ---------------------------------Die "Distiller Secrets" Startup-Datei ist eine Entwicklung derIMPRESSED GmbHBahrenfelder Chaussee 4922761 Hamburg, GermanyTel. +49 40 897189-0Fax +49 40 897189-71Email: [email protected]: www.impressed.de
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Quelle und nähere Infos mit Beleuchtungsbeispielen,Planungshilfen und Tipps: www.licht.de

Optimale Lichtplanung

Die positive Wirkung von Licht auf das menschlicheGemüt ist weitgehend bekannt. Jeder kennt dasWohlgefühl, wenn nach grauen Wintertagen endlichwieder die Sonne scheint. Heute wird Licht gezieltund mit Erfolg auch zur Bekämpfung der „Winterde-pression“ eingesetzt. Es liegt daher auf der Hand,dass Licht in den eigenen vier Wänden eine wichtigeRolle spielt.

Eine optimale Lichtplanung trägt wesentlich zur be-haglichen Atmosphäre bei, erhellt Arbeitsbereiche,lässt aber auch Raum für individuelle „Lichtgestal-tung“.

Wohnräume sollten grundsätzlich so angeordnet wer-den, dass man weitestgehend Tageslicht nutzen kann.

Als besonders angenehm wird übrigens warmwei-ßes Licht empfunden, wie es von Niedervolt-Halo-gen Glühlampen, Halogen-Glühlampen 230 Volt,Energiespar-, Kompaktleuchtstoff- und LED-Lampenausgestrahlt wird.

Richtlinien optimaler Lichtplanung

Eingangs- und Treppenbereiche:● Hauseingang sollte blendfrei beleuchtet werden.● Bei Treppen Lichtquelle am obersten Treppenab-

satz vorsehen● Leuchten mit größerer Ausdehnung oder Licht

streuender Abdeckung verhindern längere Schat-ten.

Küche und Hausarbeitsraum:● Grundbeleuchtung – am besten allgemeine Be-

leuchtung an der Decke● Zusätzliche Lichtquellen bei einzelnen Arbeitsflä-

chen schaffen, z.B. durch Leuchten an der Vor-derkante der Oberschränke.

● Lampen mit guter Farbwiedergabe wählen (Stufe1A, 1B)

Essplatz:● Mit einer besonderen blendfreien Leuchte erhält

der Essplatz eine andere Atmosphäre als der Ar-beitsplatz.

● Damit Essen und Tischgenossen gut sichtbarsind, zwischen Tischoberkante und Leuchtenun-terkante Mindestabstand von 60 cm einhalten.

Wohnzimmer:● Gestaltungselemente sind hier indirektes Licht

und dimmbare Leuchtquellen.● Zusätzliche Lichtinseln setzen Akzente.● Gezielte Beleuchtung mit Spotlampen oder Bild-

leuchten● Im Fernsehbereich ist schwache Beleuchtung

angenehmer, Licht sollte sich nicht im Bildschirmspiegeln.

● Richtiges Leselicht kommt schräg von hintenund leuchtet die Buchseiten gleichmäßig aus.

● Für die richtige Beleuchtung sollten Energiespar-oder Halogenlampen von 11 bis 20 W verwendetwerden. LED-Lampen sind stromsparender, um-weltfreundlicher, mittlerweile sogar dimmbar.Diese bieten bereits heute dieselben Lichtfarbenund Leuchtstärken wie Energiespar- oder auchHalogenlampen.

Kinderzimmer, Arbeitszimmer:● Neben der Grundbeleuchtung auf ausreichende

Schreibtischbeleuchtung achten● Bei Rechtshändern sollte das Licht von links, bei

Linkshändern von rechts einstrahlen um stören-de Reflexe und Schatten zu vermeiden.

Schlafzimmer:● Auf blendfreie Anbringung der Leuchten achten● Ideal zumeist die Kombination von Deckenleuch-

te und schwenkbarer Lesebeleuchtung amNachttisch

Badezimmer:● Gleichmäßiges Licht am Spiegel erreicht man

durch beidseitig angebrachte, lang gestreckteLeuchten.

● Lampen mit guter Farbwiedergabe (1A, 1B) er-leichtern das Schminken

Leuchtmittel

Bereits seit 1. September 2009 unterliegt der euro-päische Lampenmarkt grundlegenden Veränderun-gen: Traditionelle Glühlampen wurden aufgrund eu-ropäischer Richtlinien zur Energieeffizienz schritt-weise vom Markt genommen. Alternativen wie Ener-

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Page 302: Unser Haus 2014

giesparlampen, Eco-Halogenlampen und verstärktauch LED-Lampen füllen die entstehenden Lücken.

Die LED-Lampen sind energieeffizient, fast immerdimmbar und nahezu überall einsetzbar, allerdingsauch teurer. LED-Lampen sind energieeffizient, fastimmer dimmbar und nahezu überall einsetzbar, aller-dings auch am teuersten. Energiesparlampen enthal-ten Quecksilber und sind bei der Beseitigung proble-matisch. Halogenlampen sind ein guter Kompromiss.Sie sind in allen Stärken und Formen erhältlich.

Lumen statt Watt

Mit der zunehmenden Produktvielfalt an unter-schiedlichen Lampentechnologien verliert die bishergewohnte Vergleichsgröße, die den Stromverbraucheiner Lampe in Watt angibt, immer mehr an Aussa-gekraft. Die Angabe in Watt sagt zwar etwas überden Energieverbrauch aus, wie viel Licht eine Lampeerzeugt, verrät sie aber nicht. Da die verschiedenenLampentypen unterschiedlich energieeffizient sind,sorgen seit 1. September 2010 ausführliche Pro-duktinformationen auf den Verpackungen für besse-re Orientierung beim Lampenkauf.

Neu ist, dass der sogenannte Lumenwert, der aus-sagt, wie viel Licht eine Lampe abgibt, die dominan-te Größe sein wird. Darüber hinaus führen die Her-steller aber auch eine Reihe weiterer Informationenan, wie z.B. zur Dimmbarkeit, Lebensdauer, Schalt-zyklen oder auch Lichtfarbe.

Beispiele für Äquivalenzwerte Lumen / Watt einer herkömmlichen Glühlampe:

Quelle: FEEI – Österreichischer Fachverband der Elektro- und Elek-tronikindustrie

Bei Energiesparlampen findet man außerdem Angabenüber eventuell enthaltenes Quecksilber und die Zeit biszum Erreichen einer bestimmten Lichtleistung.

Mit der ausgewiesenen Lichtleistung in Lumen undder Angabe der elektrischen Leistung in Watt lässtsich die Lichtausbeute – das Verhältnis „Lumen zuWatt“ als Maß für die Wirtschaftlichkeit einer Lampe

– leicht ermitteln. Je höher die Lichtausbeute destoeffizienter die Lampe. So hat eine traditionelle 60-Watt-Glühlampe eine Lichtleistung von etwa 710 Lu-men. Teilt man diesen Wert durch die elektrischeLeistung von 60 Watt erhält man einen Wert vonrund 12 Lumen pro Watt (12 lm/W). Eine vergleich-bare 12-Watt-Energiesparlampe bringt es mit60 lm/W auf das Fünffache.

Nähere Info: www.feei.at

Lampenkonzepte im Wettbewerb

Der Verbraucher hat derzeit die Wahl, sich zwischendrei energieeffizienten Lampenkonzepten zu ent-scheiden. Je nach Anwendung und Bedürfnis kanndas richtige Konzept eingesetzt werden. Die Ent-scheidung wird darum bewusster als bisher getrof-fen werden müssen.

Halogenersatzlampe:

Das der Glühlampe ähnlichste Konzept verfolgt dieHalogenersatzlampe. 30 % Energieersparnis gegen-über der Glühlampe, 100 % Farbwiedergabe, keinzusätzlicher Entsorgungsaufwand und der günstigs-te Anschaffungspreis innerhalb der unterschiedli-chen Konzepte sind die Vorteile.

Die kürzeste Lebensdauer mit maximal 3.000 Stun-den und der hohe Energieverbrauch sind im direktenVergleich der Lampenkonzepte die Nachteile. Den-noch ist die Halogenersatzlampe mit 15 %* dasheute am häufigsten eingesetzte moderne Leucht-mittel. (*Quelle: Datapoint Research)

Energiesparlampe:

An zweiter Stelle im Lampenmarkt steht die Ener-giesparlampe (ESL) mit 12 %*. Mit einer Lebensdau-er von bis zu 10.000 Stunden – wobei diese Le-bensdauer nach Herkunftsland stark schwankt –und einer Energieeinsparung von 80 % gegenüberder Glühlampe, ist sie dem Halogenkonzept in derRentabilität überlegen. Außerdem gibt es sie heutein verschiedenen Formen und Farben.

Glühlampe Lichtenergie25 W 220 lm40 W 415 lm60 W 710 lm75 W 935 lm100 W 1.340 lm

Achtung: Gemäß EU-Verordnung sind seit 2013alle Glühlampen verboten.

Auch der Einsatz von Niedervolt-Halogenlampen(MR16 und AR111) ist per 1.September 2013

unzulässig.

17 ELEKTRO-INSTALLATION UND BELEUCHTUNG

300 www.unserhaus.at

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17ELEKTRO-INSTALLATION UND BELEUCHTUNG

LED-Lampen:

LED-Lampen sind die jüngsten aber auch die langle-bigsten Leuchtmittel. Während die beiden älterenLampen-Konzepte in ihrer Entwicklung nahezu aus-gereizt sind, ist die relativ junge LED-Lösung erstam Anfang.

Leider sind LED-Lampen teurer in der Anschaffungals die ersten beiden Lampen-Konzepte, aber bis zu25.000 Stunden Lebensdauer, ein Energiesparpoten-zial von mehr als 80 % gegenüber der Glühlampe undFarbenvielfalt. entschädigen dafür. Ein weitererSchwachpunkt ist die Helligkeit im Rahmen der Allge-meinbeleuchtung eines Raumes, hier sind die beidenanderen Lampenkonzepte zurzeit noch im Vorteil.

Die Lampenindustrie baut das Sortiment aber konti-nuierlich weiter aus und schon bald wird die LED-Lampe auch hier mithalten können.

Was LED-Lampen heute schon leisten:● LEDs verfügen bei niedrigem Stromverbrauch

und geringer Leistungsaufnahme über eine ex-treme lange Lebensdauer

● LED-Lichtlösungen sparen Wartungs- und Be-triebskosten und schonen die Umwelt

● LEDs erzeugen intensives Farblicht mit hoherFarbbrillanz

● LED-Lichtlösungen können in die Architektur in-tegriert werden

● LED-Lampen haben keine Einschaltverzögerung

● LEDs sind neutral bei der Farbwiedergabe

● LED-Lampen sind robust und weitestgehend Resistent gegen Erschütterungen

Nähere Infos sowie ein LED-Leitfaden zum Download unter: www.feei.at

Intelligente Gebäudetechnik einfach steuern – zu Hause und unterwegs Gira Home Server

Licht, Heizung und Jalousien automatisch steuern, Musik in alle Räume verteilen, sämtliche Elektrogeräte mit einem Tasten-

druck ausschalten: Der Gira Home Server macht Gebäude komfortabler, sorgt für mehr Sicherheit und hilft gleichzeitig beim

Energiesparen. Er steuert alle Funktionen der KNX / EIB Installation und integriert Türsprechanlagen, Multimedia-Systeme,

Kameras, Haushaltsgeräte und vieles mehr nahtlos in die Gebäudesteuerung. Als zentrale Bediengeräte stehen die Gira Control

Clients mit brillanten Touchdisplays in zwei Größen zur Auswahl. Zusammen mit der Gira Home Server / Facility Server App

ermöglicht er zudem die mobile Steuerung der gesamten Gebäudetechnik – per iPhone, iPad und iPod touch sowie mit Android-

Geräten. Mehr Informationen: www.gira.at/homeserver

Abb. links: Gira Control 19 Client, Glas Schwarz / Aluminium, Abb. rechts: Gira Home Server / Facility Server App auf

dem iPhone [Interface Konzeption/Design: schmitz Visuelle Kommunikation]

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Zauberhaft ist das Bergpanorama mit der Streifdes berühmten Hahnenkamms im Hintergrund.Im Zusammenspiel von Altholz und Natursteinaus den Hohen Tauern, von Glas und Schmie-deeisen passt sich das neu gebaute LandhausGrub gelungen in die Umgebung ein. Die Natur-materialien stehen dabei in harmonischem Kon-trast zur modernen geradlinigen Architektur, denfrischen Designelementen und Hightech im Inne-ren. Modernste Entertainment- und Haustechnik-Lösungen sorgen für maximalen Komfort und Sicherheit. An der Stelle des heutigen Hauses Grub stand einstein gleichnamiges Bauernhaus. Leider war dessenSubstanz so verfallen, dass es nicht gerettet werdenkonnte. Das Designteam um Franz Obermoser ent-warf daher ein neues Gebäude, das mit seiner Al-penarchitektur optisch in die Kitzbüheler Landschaftpasst. Charakteristisch von außen ist die obere,komplett mit Altholz verkleidete Etage. Dieses Holzstammt aus abgebrochenen Häusern und Scheunender Umgebung und vermittelt einen einzigartigenCharme. Das Erdgeschoß ist weiß getüncht und bil-det in Kombination mit den großen Fensterflächeneinen eleganten Kontrast. „Wichtig beim Bau waruns die Zusammenarbeit mit regionalen Meisterbe-trieben, die hauptsächlich mit heimischen Materia-lien arbeiten“, berichtet Franz Obermoser.

Auch im Inneren dominieren Naturstoffe: Über dasgesamte Obergeschoß erstreckt sich ein offenerWohnraum mit Sichtdachstuhl in Fichte-Altholz. Gro-

ße Fensterfronten machen die Räume hell undfreundlich. Dem Wohnraum vorgelagert ist eine Ter-rasse mit Ausblick in die Berge und auf Kitzbühel.Ein offener Kamin sorgt für wohlige Wärme, dascremefarbene Ledersofa lädt zum Lesen oder zumgemütlichen Fernsehabend ein. Nebenan, ebenfallsmit Blick auf den Kamin, steht ein großer Holztischmit dunklen Lederstühlen für zehn Personen. L-för-mig ist dieser Essbereich mit der offenen Küche ver-bunden. Die Designerküche mit ihren glatten Holz-fronten und hochwertigen Einbaugeräten macht Ko-chen zu einem emotionalen Erlebnis.

Im Erdgeschoß liegen drei Schlafräume mit exklusi-ven Bädern. Diese sind ausgestattet mit Marmorbö-den, Terrastone, eleganten Waschtischen und einerfreistehenden Badewanne. Ein Traum ist auch dasUntergeschoß: Hier hat das Team von Franz Ober-moser einen kleinen Wellnesstempel eingerichtet:Zirbensauna, Dampfbad, Erlebnisdusche und Whirl-pool vom Feinsten auf Marmorboden und einen frei-stehenden Küchenblock mit Theke und Hockern in

der Mitte. Aus der Arbeitsfläche lässt sich auf Knopf-druck ein Flachbildschirm ausfahren und drehen, sodass er von der Sauna, den Ruheliegen oder der Du-sche gesehen werden kann. Auch einen offenen Ka-min gibt es hier. Der Clou aber, nicht nur für Wein-liebhaber, ist der integrierte nur mit Glaswänden ab-getrennte und wohltemperierte Weinkeller.

17 ELEKTRO-INSTALLATION UND BELEUCHTUNG

302 www.unserhaus.at

INTELLIGENTES DESIGNER-LANDHAUS

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Große Fensterfronten machen die Räume hell und freundlich, einoffener Kamin sorgt für Gemütlichkeit. Die Gebäudetechnik lässtsich auch mobil am Kamin oder von unterwegs aus bedienen undüberwachen, dank einer speziellen Gira HomeServer App.

Das Landhaus ist ein Zusammenspiel aus Naturmaterialien, die in harmoni-schem Kontrast zur geradlinigen Architektur und modernem Design stehen,ausgerüstet mit intelligenter Gebäudetechnik vom Feisten.

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Verwendete Acrobat Distiller 8.0/8.1 Joboptions
Dieser Report wurde mit Hilfe der Adobe Acrobat Distiller Erweiterung "Distiller Secrets v4.0.0" der IMPRESSED GmbH erstellt.Registrierte Kunden können diese Startup-Datei für die Distiller Versionen 8.0/8.1 kostenlos unter http://www.impressed.de/DistillerSecrets herunterladen.ALLGEMEIN ----------------------------------------Beschreibung: Dateioptionen: Kompatibilität: PDF 1.3 Komprimierung auf Objektebene: Aus Seiten automatisch drehen: Aus Bund: Links Auflösung: 1200 dpi Alle Seiten Piktogramme einbetten: Nein Für schnelle Web-Anzeige optimieren: NeinPapierformat: Breite: 240.002 Höhe: 327.002 mmKOMPRIMIERUNG ------------------------------------Farbbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 300 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 450 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalGraustufenbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 300 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 450 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalSchwarzweißbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: CCITT Gruppe 4 Mit Graustufen glätten: AusRichtlinien: Richtlinien für Farbbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinien für Graustufenbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinen für monochrome Bilder Bei Bildauflösung unter: 1200 ppi (Pixel pro Zoll) IgnorierenFONTS --------------------------------------------Alle Schriften einbetten: JaUntergruppen aller eingebetteten Schriften: NeinWenn Einbetten fehlschlägt: AbbrechenEinbetten: Schrift immer einbetten: [ ] Schrift nie einbetten: [ ]FARBE --------------------------------------------Farbmanagement: Einstellungsdatei: None Farbmanagement: Farbe nicht ändern Wiedergabemethode: StandardGeräteabhängige Daten: Unterfarbreduktion und Schwarzaufbau beibehalten: Ja Transferfunktionen: Anwenden Rastereinstellungen beibehalten: NeinERWEITERT ----------------------------------------Optionen: Überschreiben der Adobe PDF-Einstellungen durch PostScript zulassen: Nein PostScript XObjects zulassen: Nein Farbverläufe in Smooth Shades konvertieren: Ja Geglättene Linien in Kurven konvertieren: Ja (Grenzwert für Glättung: 0.1) Level 2 copypage-Semantik beibehalten: Ja Einstellungen für Überdrucken beibehalten: Ja Überdruckstandard ist nicht Null: Ja Adobe PDF-Einstellungen in PDF-Datei speichern: Ja Ursprüngliche JPEG-Bilder wenn möglich in PDF speichern: Ja Portable Job Ticket in PDF-Datei speichern: Ja Prologue.ps und Epilogue.ps verwenden: Nein JDF-Datei (Job Definition Format) erstellen: Nein(DSC) Document Structuring Conventions: DSC-Kommentare verarbeiten: Ja DSC-Warnungen protokollieren: Nein EPS-Info von DSC beibehalten: Ja OPI-Kommentare beibehalten: Nein Dokumentinfo von DSC beibehalten: Ja Für EPS-Dateien Seitengröße ändern und Grafiken zentrieren: JaSTANDARDS ----------------------------------------Standards - Berichterstellung und Kompatibilität: Kompatibilitätsstandard: OhneANDERE -------------------------------------------Distiller-Kern Version: 8000ZIP-Komprimierung verwenden: JaASCII-Format: NeinText und Vektorgrafiken komprimieren: JaMinimale Bittiefe für Farbbild Downsampling: 1Minimale Bittiefe für Graustufenbild Downsampling: 2Farbbilder glätten: NeinGraustufenbilder glätten: NeinFarbbilder beschneiden: JaGraustufenbilder beschneiden: JaSchwarzweißbilder beschneiden: JaBilder (< 257 Farben) in indizierten Farbraum konvertieren: JaBildspeicher: 524288 ByteOptimierungen deaktivieren: 0Transparenz zulassen: NeinICC-Profil Kommentare parsen: JasRGB Arbeitsfarbraum: sRGB IEC61966-2.1DSC-Berichtstufe: 0Flatness-Werte beibehalten: JaGrenzwert für künstlichen Halbfettstil: 1.0RGB-Repräsentation als verlustfrei betrachten: NeinOptionen für relative Pfade zulassen: NeinIntern: Alle Bilddaten ignorieren: NeinIntern: Optimierungen deaktivieren: 0Intern: Benutzerdefiniertes Einheitensystem verwenden: 0Intern: Pfad-Optimierung deaktivieren: NeinENDE DES REPORTS ---------------------------------Die "Distiller Secrets" Startup-Datei ist eine Entwicklung derIMPRESSED GmbHBahrenfelder Chaussee 4922761 Hamburg, GermanyTel. +49 40 897189-0Fax +49 40 897189-71Email: [email protected]: www.impressed.de
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Komfort im Haus bietet aber nicht nur die hochwerti-ge Einrichtung, sondern vor allem die intelligente Ge-bäudetechnik, die der System-Integrator Roman Mit-terer aus Aurach geplant, installiert und program-miert hat. Neben der gesamten Elektrotechnik war erauch für alle Entertainment-Lösungen verantwortlich.Sämtliche Komponenten wie Heizung, Jalousien,Sauna und Licht hat er via KNX/EIB System verbun-den. „Der Gira HomeServer steuert sozusagen alsGehirn die Technik und ist gleichzeitig Schnittstellezum Internet. Via Mobiltelefon lässt sich dann bei derFahrt ins Haus schon mal die Heizung hochfahren“,erklärt er eine der intelligenten Funktionen.

Im Haus lässt sich die Technik unkompliziert über ei-nen Touchscreen bedienen, der Gira Control 9 Clientin Glas Umbra. Dieser ist im Obergeschoß in eineHolzfront integriert. An ihm können auch E-Mails,Staumeldungen oder selbst verschiedene Webcamsauf den Bergen abgerufen werden. Individuell vorpro-grammierte Lichtszenen sind hier gespeichert undkönnen per Fingerdruck aktiviert werden. Alternativlassen sich diese aber auch über Gira Tastsensorenim Gira Schalterdesign Esprit Glas Umbra an derWand schalten. In den Fluren sorgen Bewegungs-melder für eine bedarfsgerechte Beleuchtung.

Perfekten Sound garantiert das Revox MultiroomSystem. Mit ihm kann über Revox Bedieneinheitenim Gira Schalterdesign in allen Räumen und viervoneinander unabhängigen Zonen auf zentrale Au-dioquellen zugegriffen werden, u.a. auf einen Audio-server und das Internetradio. Für die optimaleKlangqualität sind überall hochwertige Lautsprechervon Revox installiert.

Das Multiroom System ist nahtlos in die Gira Gebäu-detechnik integriert, daher lassen sich verschiedens-

te Szenarien je nach Bedarfprogrammieren und jederzeitwieder ändern. Wird beim Be-treten des Hauses die „Welco-me“-Taste gedrückt, geht imFlur, Treppenaufgang und imWohnbereich das Licht an undeine dezente Hintergrundmusikerklingt. Beim Verlassen desHauses kann einfach „Zentralaus“ gedrückt werden und alledefinierten Energiefresser imHaus werden abgeschaltet.

Für ein Plus an Sicherheit hatRoman Mitterer auch eine GiraTürkommunikation mit Video-funktion im Haus installiert.„Dank der Kamera mit Nacht-funktion kann man – auchwenn’s dunkel ist – an der Woh-nungsstation sehen, wer an derTür klingelt. Man kann mit derPerson sprechen und die Türöffnen – oder aber auch nicht“,weiß Roman Mitterer die Funktion zu schätzen. Eben-falls für Sicherheit sorgt die Kontrollfunktion desHomeServers – so lassen sich Störmeldungen bei-spielsweise der Heizung auch per SMS ans Mobiltele-fon schicken. „Und falls man sich bei der Fahrt zurPiste nicht ganz sicher ist, ob die Kaffeemaschine aus-geschalten ist, lässt sich einfach die entsprechendeSteckdose mit dem iPhone aus der Ferne abschalten.“Das intelligente Landhaus ist also nicht nur komforta-bel und spart Strom, wo es möglich ist, sondern bietetzudem höchstmögliche Sicherheit im Alltag.

Gira Giersiepen GmbH & Co. KGDahlienstraße, 42477 Radevormwald+49(0)2195 602-0www.gira.de, [email protected]

Roman MittererElektrotechnik & Service GmbHShowroom in Aurach,Pass-Thurn-Str. 64, 6370 Aurach +43 5356 66340www.romanmitterer.at, [email protected]

17ELEKTRO-INSTALLATION UND BELEUCHTUNG

www.unserhaus.at 303

Die Bäder sind ausgestattet mit Marmorböden, Terrastone, elegantenWaschtischen und freistehender Badewanne.

Für perfekten Sound im gesamtenHaus sorgt das Revox MultiroomSystem. Über Bedieneinheiten imGira Schalterdesign wird auf zen-trale Audioquellen zugegriffen. Mitden Gira Tastsensoren (unten imBild) werden vorprogrammierteLichtszenen geschaltet.

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17 ELEKTRO-INSTALLATION UND BELEUCHTUNG

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Bei der traditionellen Elektroinstallation, nachwie vor die häufigste Art der Elektroinstallation,führen Licht und Stromschaltkreise über ge-bräuchliche Schalter. Dabei ist keine Verknüp-fung der Funktionen bzw. Gewerke vorgesehen.Hingegen bietet die Komfortinstallation, ebensoals Bus-Installation bezeichnet, mittels kabelge-bundener Datenleitung oder Funk unzählige Ge-legenheiten, eine Vielzahl an Funktionen zu ver-knüpfen, vor allem aber die Möglichkeit, nach-trägliche Anpassungen ohne Stemmarbeitendurchzuführen.

Planungsphase

Mit einem bestmöglich geplanten Projekt könnenschon im Vorfeld potenzielle Fehlerquellen vermie-den und dadurch Kosten gespart werden. Planen Sienicht für den Moment, sondern denken Sie daran,dass sich Ihre Bedürfnisse mit der Zeit ändern wer-den: Kinder verlassen das Haus und aus einem Kin-derzimmer wird möglicherweise ein Hobbyraumoder ein Heimbüro. Eine im Vorhinein perfekt ge-plante Elektroinstallation kann auch spätere Bedürf-nisse abdecken.

Konventionelle Elektroinstallation

Am weitesten verbreitet ist nach wie vor die ge-wöhnliche Elektroinstallation. Licht und Stromschalt-kreise führen über handelsübliche Schalter. EineVerbindung der Funktionen bzw. Handwerksbereicheist nicht vorgesehen (z. B.: Heizung mit Beschat-tung). Zentralfunktionen wie beispielsweise: „Allesaus“ oder „Panikfunktion“ sind kaum bzw. nur mithohem Aufwand umsetzbar, ebenso wie nachträgli-che Änderungen. Die Ausgaben für eine einfache,konventionelle Elektroinstallation sind geringer.

Komfortinstallation

Eine Komfortinstallation, auch Bus-Installation ge-nannt, hat die Aufgabe, möglichst alle Funktionen ineinem Wohnhaus intelligent miteinander zu verbinden

Waschmaschine, Gartenbeleuchtung, Jalousien, Hei-zung, Musik - alles wird per Fernbedienung gestar-tet. Wenn Sie auf Urlaub sind, programmieren Sie

das Ein- und Ausschalten des Lichts, es entsteht derEindruck, Sie wären zu Hause. Mit moderner digita-ler Komfortinstallationstechnik lässt sich das pro-blemlos in der Haustechnik übersetzen.

Möglich macht das der so genannte Europäische In-stallationsbus (EIB), in der aktuellen Version als KNX-Standard bezeichnet. Er beschreibt, wie bei einer In-stallation Sensoren und Aktoren in einem Haus mit-einander verbunden werden können und wie sie perDatenübertragung miteinander kommunizieren müs-sen.

Die Datenübertragung kann auf zwei Arten erfolgen● Bei herkömmlichen Bus-Systemen werden ne-

ben der nötigen Stromversorgung eigene „Infor-mationsleitungen“ mit verlegt. Über diesen „Da-tenhighway“ können alle Geräte im Haus (mitspeziellem Mikrochip versehen) elektronisch ge-steuert werden und miteinander kommunizieren.Die Mikrochips übernehmen als „intelligente Ver-bindungen“ alle Schalt- und Meldefunktionen.

● Relativ neu sind Systeme, die mittels Funk ar-beiten. Das Schaltgerät wird dabei in der Unter-putzdose, der Lampenabdeckung oder in derZwischendecke untergebracht, die Schalter andie Wand geklebt. Vorteil: Es müssen keine Kabelverlegt werden.

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Anwendung

Je nach Programmierung können bei beiden Syste-men einzelne Befehle durchgeführt oder ganze Pro-grammabläufe ausgelöst und kombiniert werden

KONVENTIONELLE ELEKTRO- UNDKOMFORTINSTALLATION

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17ELEKTRO-INSTALLATION UND BELEUCHTUNG

(z.B.: vernetzte Rauchmelder, bei deren Aktivierungalle Lampen angehen und sich durch Öffnen der Ja-lousien mögliche Fluchttüren öffnen).

Das Bus-System kann flexibel programmiert und je-derzeit geändert bzw. erweitert werden. Bedientwird das System über einen PC. Mit einem Blick aufden Bildschirm können Sie etwa feststellen, ob dasGaragentor geschlossen ist, wo im Haus geradeLicht brennt etc.

Egal für welche Art der Elektroinstallation Sie sichentscheiden, sollten Sie folgendes berücksichtigen:

Die Leerverrohrung Eine gut durchdachte Leerverrohrung hilft dabei,später Ärger zu vermeiden. Legen Sie fest, wo SieStrom benötigen werden und lassen Sie zur Sicher-heit genügend Leerrohre verlegen. BerücksichtigenSie auch, dass Räume später anders genutzt werdenkönnen oder größere Räume später einmal geteiltwerden könnten.

Auch wenn Sie eine Komfortinstallation planen, be-rücksichtigen Sie unbedingt zusätzliche Leerrohrefür Strom- und Steuerleitungen.

Jedes Haus braucht eine ZentraleDer Sicherungs- und Zählerverteiler ist die Schutz-und Schalt-Zentrale für Ihr Heim. Der Verteiler sollgut zugänglich sein und groß genug ausgelegt wer-den, um Platzreserven für den späteren Einbau vonGeräten zu schaffen. Bei größerer Wohnfläche odermehreren Geschoßen ist es sinnvoll, kleine Unter-verteiler vorzusehen. Der Platzbedarf für eine Kom-fort- bzw. Bus-Installation ist, bedingt durch dieSchaltaktoren, etwas größer.

Unser Tipp!

Falls Sie sich beim Neubau noch nicht für eineKomfortinstallation (Bus-Anlage) entscheiden,

legen Sie zumindest mit einer ausreichend großen Leerverrohrung die Grundvoraussetzung

dafür. Eine spätere Installation ist – auch imBaukastensystem – möglich.

Klare Form und ausgewählte MaterialienGira Esprit

Das Schalterprogramm Gira Esprit bietet eine außergewöhnliche Materialvielfalt. Die klare Form der Rahmen verbindet sich

mit aus gewählten Oberflächen aus Holz, glänzendem Glas, verschiedenen Aluminium-Varianten oder aus goldglänzendem bzw.

chromglanz poliertem Metall. Mehr als 300 Funktionen, die in das Schalterprogramm installiert werden können, bieten höchste

Flexibilität für alle Anforderungen der intelligenten Gebäudetechnik – von Steckdose und Lichtschalter bis hin zum innovativen

System für die Automatisierung und Zentralsteuerung der gesamten Elektroinstallation. Gira Esprit wurde ausgezeichnet

mit dem red dot award 2011 [Aluminium Schwarz, Aluminium Braun, Nussbaum-Aluminium], Interior Innovation Award 2011

[Nussbaum-Aluminium], Plus X Award 2010 [Glas C], red dot award 2001 [Gira Esprit] und dem Design Plus 2000 [Glas Grün].

Mehr Informationen unter www.gira.at/esprit

Abb. v. l. n. r.: Zweifachkombination Tastschalter / SCHUKO-Steckdose, Gira Esprit Glas Weiß / Reinweiß glänzend, Glas

Schwarz / Farbe Alu, Aluminium / Anthrazit

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17 ELEKTRO-INSTALLATION UND BELEUCHTUNG

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Nicht immer kommt alles Gute von oben

Die Blitzschutzanlage (Blitzableiter) schützt Menschenund Gebäude vor direktem Blitzeinschlag. Überspan-nungsableiter schützen sämtliche Geräte (TV, Video,PC usw.) vor Zerstörung durch Überspannung.

Intelligente SchalterIm Handumdrehen schalten bzw. dimmen Sie die ge-wünschte Licht-Atmosphäre in den Raum, wobei SieLieblingseinstellungen speichern und jederzeit abru-fen können. Die Verwendung von Tastempfängern undFunk-Wandsendern ermöglichen diesen Komfort auchbei bereits bestehenden Installationen, ohne dassLeitungen neu verlegt werden müssen.

Licht automatisch schalten Mehr Komfort und Sicherheit: Sie müssen nie wiederim Dunkeln nach dem Lichtschalter tappen, die Be-leuchtung brennt nur so lange wie sie benötigt wirdund Sie haben die Gewissheit, dass sich die Be-leuchtung auch bei ungebetenen Gästen einschaltet.

Sicht- und Sonnenschutz Bei Rollladen und Jalousien sorgt eine automatischeSteuerung für Komfort, bei Markisen sorgt sie fürwirkungsvollen Sonnenschutz – auch wenn Sie nichtzu Hause sind. Denn die Sonnen-, Wind- und Regen-sensoren wissen von ganz alleine was zu tun ist.

Bei der Komfortinstallation lassen sich mit einemBewegungsmelder mehrere Funktionen gleichzeitigaktivieren. Es können sogar später beispielsweisezusätzliche Leuchten, die bereits im System vorhan-den sind, ohne Stemmarbeiten und Kabelziehen

hinzugefügt werden.

Idealerweise sollte der Sicht- bzw. Sonnenschutz ineine Komfortinstallation eingebunden werden. DennRollläden oder Jalousien beeinflussen in einem mo-dernen Niedrig-, Sonnen- und Passivhaus mit gutgedämmter Gebäudehülle zweifelsohne ebenso dieRaumtemperatur. Somit ist eine Verknüpfung mit derRaumtemperaturregelung notwendig.

Licht und Jalousien fernbedienen Sämtliche Stimmungs-Szenarien mit Beleuchtung,Jalousien u.v.m. lassen sich auch wahlweise perWand- oder per Hand-Funkfernbedienung steuern.Damit sind dem Komfort keine Grenzen mehr gesetzt.

Anwesenheit simulierenJe nach Sicherheitsbedürfnis können Sie sämtlicheFunktionen für die Zeit Ihrer Abwesenheit vorprogram-mieren. Während Sie also auf Urlaub sind oder auchnur kurz außer Haus, gehen bei Ihnen daheim z.B. dieLichter an oder die Rollläden herunter. Das Haus er-scheint bewohnt und unerwünschte Gäste werden ab-geschreckt. Bei der Komfortinstallation können dieseFunktionen jederzeit ergänzt, geändert und über jedesgewünschte Eingabegerät aufgerufen werden.

Die SicherheitssystemeSicherheitssysteme unterteilt man in Einbruch- undBrandalarm. Beide lassen sich über Leitungen oderFunk steuern. Sicherheitssysteme sind mittlerweileso ausgereift, dass sie auch nachträglich in Woh-nungen oder Häuser eingebaut werden können. Miteiner Komfortinstallation kann man die einzelnenBewegungsmelder an Türen und Fenstern miteinan-der kombinieren bzw. mit anderen Sensoren zusam-men wirken lassen. Ungebetene Gäste lösen die au-tomatische Alarmanlage aus, bei der zum Beispielim gesamten Haus und Garten alle Lichter angehen.Die Tür- und Fensterkontakte können außerdem dentelefonischen Notruf aktivieren.

Multimedia Room-Systeme

Wer gerne in jedem Raum Musik hören will, am bes-ten mit versteckter Verkabelung und unsichtbarenLautsprechern, sollte den Einbau eines MultimediaRoom Systems überlegen. Eine zentrale Musikanla-ge mit großem Musikspeicher wird über einen Inter-net-Anschluss gesteuert, mehrere Räume könnengleichzeitig verschiedene Musiktitel abrufen.

Steuern lässt sich alles bequem über ein Touchpanelan der Wand oder über Bediengeräte wie ein Tablet-PC. Multimedia Systeme gibt es als „Stand alone“-Lösung oder integriert in eine Komfortinstallation.

Unser Tipp!

Rauchmelder können Leben und Sachwerte retten.

Hinweis: Außer in Salzburg, Nieder- und Ober-österreich ist in allen anderen Bundesländern

die Ausrüstung mit Rauchmeldern bei Neu- undumfangreichen Umbauten vorgeschrieben. In

Kärnten sogar eine Rauchmelder-Pflicht für alled.h. auch bestehende, Wohnungen.

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17ELEKTRO-INSTALLATION UND BELEUCHTUNG

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Bei unseren Projekten steht der MENSCH und dessen BE-DÜRFNISSE im Kontext zu seinem aktuellen Lebensstatus im Mittelpunkt.

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Bei der konventionellen Elektroinstallation gibt es kaum Verknüpfungen über die klassischen Funktionsgrenzen hinaus.

Eine Komfortinstallation versucht hingegen möglichst alle Funktionen, die es in einem Gebäude gibt miteinan-der zu verknüpfen, und unter Berücksichtigung der ge-genseitigen Wechselwirkungen für möglichst maximalen Wohn - und Bedienkomfort zu sorgen.

So machen wir aus einer konventionellen Raumheizung eine Raumtemperaturregelung. Neben den klassischen Komponenten Temperaturregler und Heizkörper wird auch noch die Beschattung unter Berücksichtigung der aktuellen Wettersituation mit in eine wirtschaftliche und komfortable Lösung eingebunden. Das spart Energie und steigert den Wohnkomfort.

Komfortinstallation vs. konventionelle Elektroinstallation

Eine modere und zukunftssichere Komfortinstallation sichert die Wertbeständigkeit Ihrer Immobilie. Würden Sie in Ihr neues Heim eine Technologie einbauen, die mehr als 150 Jahre alt ist?

Beispiel Fernsehen (Licht auf 80% dimmen, Jalousien schließen und Fernseher einschalten), oder ein

bäude einschaltet, sind mit einer konventionellen Steu-

erung , wenn überhaupt, dann nur schwer und kostenin-tensiv umsetzbar.

Genauso verhält es sich, wenn man Gewerke verknüp-fen möchte. Zu einer modernen Raumtemperaturrege-lung gehört nicht nur die Heizungsregelung mit dem Raumtemperaturregler und dem Radiator oder der Fuß-bodenheizung, sondern es gehört auch die Beschattung mit eingebunden.

Komfort heißt vor allem Funktionen verknüpfen

Zukunftssicher - darauf können Sie sich verlassen! Die Komfortinstallation basiert auf, mittlerweile weltweit standardisierten Normen.

Alle namhaften Elektrokomponentenhersteller (zur Zeit etwa 300) sind Mitglied dieses Europäischen Normungs-institutes mit Sitz in Belgien. Dadurch wird es auch mög-lich Bauteile unterschiedliche Hersteller im selben Pro-jekt zu verwenden. Die Bauteile sind ohne Probleme misch und austauschbar.

Sie können zum Beispiel das Schalterprogramm vom Her-steller A wählen, die Aktorik aber von Hersteller B.

Ein ganz wichtiger Pluspunkt der Komfortinstallation ist die Möglichkeit auch nachträglich - ohne Schmutz und Stemmarbeiten - Änderungen durchführen zu können.

Ihre Lebensumstände und damit auch Bedürfnisse wer-den sich im Laufe der Zeit ändern. Mit der Komfortinstal-lation kann sich Ihre Elektroinstallation mit ändern.

Sie möchten mit dem Wohnzimmerschalter nun doch auch noch die Terrassenbeleuchtung mit schalten? Kein Problem, mit der Komfortinstallation ist Ihr Gebäude vorbereitet - für Ihre Zukunft.

Komfortinstallation die zukunftssichere Elektroinstallation

- das ermöglich erst wirklichen Komfort.

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Eine gut geplante Komfortinstallation lässt keine Wünsche offen. Mit keinem anderen integriertem System sind Sie zukunftssicherer unterwegs als mit der Komfortinstallation. Änderungen, Erweiterungen - auch nach-träglich - alles ist möglich.

Unter anderem sind folgende Funktionen mit einer Komfortinstallation umsetzbar. Und das Beste, alle Gewer-ke können miteinander Kommunizieren - gegenseitige Beeinflussungen und Steuerung wir programmierbar und Grenzen werden aufgehoben. Auch logische Verknüpfungen und Funktionen lassen sich so, sehr einfach realisieren - alles nach Ihren Wünschen!

Beleuchtung: Leuchtmittel ein/ausschalten, Dimmen, Lichtszenen, Schlummerlicht, Treppenhausfunktion, DALI Steuerung,

Panikschaltungen (zB. Einbruch), Konstantlichtregelung, uvm.

Beschattung: Auf-usw.), Integration in die Raumtemperaturregelung, Sicherheitsfunktionen (Brand, Einbruch, etc.) , Regen Wind Frostschutzfunktion. Die Beschattung fährt zB. bei Regen auf 80% um das Beregnen der Fensterschei-ben zu verhindern.

Raumtemperaturregelung: Integriertes, zentral und über Fernwartung steuerbares System. Einfache Einbindung der Beschattung zur Raumtemperaturregelung. Eine intelligente Raumklimatisierung schließt auch die vorhandene Beschattung mit ein. Störungsmeldungen, Steuerung des Wärmeerzeugers inklusive der Vorlaufsteuerung und Verteilung. Ener-giemessung und Statistikfunktionen.

Heizungssteuerung: Integriertes, zentral und über Fernwartung steuerbares System. Einfache Einbindung der Beschattung zur Raumtemperaturregelung. Eine intelligente Raumklimatisierung schließt auch die vorhandene Beschattung mit ein.

Schalten, Bedienen Sie können mit einer Komfortinstallation alle Funktionen zentral, und auf Wunsch selbstverständlich auch über Fernzugriff bedienen.

Alarme und Listen Statistiken, Alarmlisten, Meldungen, etc. Mit einer Komfortinstallation stehen ihnen alle gewünschten Daten zur Verfügung.

Multimedia Natürlich fehlen in einem modernen System die Anbindungen an die Multimedia Welt nicht.

Was ist mit einer Komfortinstallation alles möglich?

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DAS FENSTER ZU IHREM

KOMFORT

Ein schöner, integrierter Touchmoni-

tor im Wohnbereich ist immer ein

eine tolle, individuelle Visualisierung

auf dem Monitor zu sehen ist, schlägt

das Herz noch ein wenig schneller.

Oder bevorzugen sie doch ein Tablett

- PC, wie zum Beispiel das IPAD?

Alle möglichen Funktionen bequem

ablesen und einstellen können.

Und das ganze mit einem intuitiv

durchdachten Visualisierungskon-

zept, das auch ohne längere Einschu-

lung verstanden wird also keine

persönlich und intuitiv.

Visualisierung - die Kommandozentrale Ihres

Hauses

Eine Basis - Komfortinstallation funktio-niert auch ohne Visualisierung. Aber eine Visualisierung ist sicherlich das

Eine Visualisierung kann so individuell programmiert werden, wie eben die Bedürfnisse der Bewohner sind - und das kostengünstiger als Sie denken.

Alles, was die Komfortinstallation bie-ten kann, kann auch visualisiert wer-

Licht, dem Steuern der Rollläden oder Jalousien, der Heizungsregelung bis hin zur Anbindung diverser Außenkameras

ne raus-

Es lassen sich Multiroom Multimedia-systeme steuern, oder Sie können sich den Stromverbrauch anzeigen lassen.

morgen? Was immer Sie wünschen, das

meiste kann umgesetzt werden.

Sie können frei wählen womit sie Ihre Visualisierung ansehen und bedienen möchten. Auch wenn Sie auf Urlaub sind können sie von jedem Internetcafe nachsehen ob zuhause noch alles in Ordnung ist.

Individuell, persönlich und intuitiv - das zeichnen unsere Visualisierungen aus.

- intuitiv und individuell -

Gebäudeschemen, Bilder oder Icons verwendbar

Licht schalten

Szenen und Schaltuhren einstellen

Rollläden, Jalousien verfahren

Multimediabedienung

Heizungseinstellungen ändern, Status abfragen

Temperaturen ablesen und Sollwerte vorgeben

Status und Alarme ablesen und quittieren

Kameraanbindung

Energieverbrauch loggen und Energieampel an-zeigen

Meldungen und Alarme versenden

Anbindungen von Fremdsystemen möglich

Fernbedienung

Parameter anzeigen / ändern

Türsprechstellen und Zutrittssysteme einbinden

Logdateien speichern und visualisieren

Füllstände überwachen / Anzeigen (zb. Zisterne oder Brunnen, Heizöltank, ...)

uvm.

Mögliche Funktionen für Ihre individuelle Visualisierung

Wettervorhersage

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So könnte Ihre Visualisierung aussehen - unsere aktuelle

DESIGNVISU 5.0

Beleuchtung

Heizung / Klimatisierung Heizungssteuerung mit Diagramm

angepasst werden. Farbe, Design, Icons - jedes Detail ist änderbar.

Weitere Beispiele und einen Demozugang zu unseren Produkten finden Sie unter

www.komfortinstallation.at

Rollläden / Jalousien

www.komfortinstallation.at KNXTec ist eine Marke der networkfactory.at System und Netzwerklösungen GmbH.

Technisches Büro für Elektrotechnik und Systemintegration 8740 Zeltweg . Florianistrasse 8 . +43 (0)699 1012 1614 . [email protected]

KNXTec - Komfort der Zukunft

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Die Thomas Zentralsauganlageverfügt über über eine Zyklonfil-terung und einen gut zugängli-chen Patronenfilter. Große Filter-flächen sorgen für Langlebigkeitdes gesamten Filtersystems undgeringen Wartungsaufwand. Einestaubarme Entsorgung garantie-ren verschließbare PE-Polybeutelund ein nachrüstbares Filter-sack-Set

Nutzen für AllergikerAllergiker können aufat-men. Denn aufgesaugteStaubpartikel, Pollen undandere Allergene gelan-gen nicht mehr über dieAbluft in den Raum. Aus-blasluft wirbelt keinenStaub mehr auf, die Räu-me bleiben länger sauber.

SaugdosenNeben Hygiene und Komfort spielt nicht zuletzt auchdas Design eine große Rolle bei der Inneneinrichtungvon einem neuen Haus.Aus diesem Grund sind die Saugdosen in Optik undDesign den elektrischen Lichtschaltern angepasstund stören nicht die Optik des Wohnraumes.Wählen können Sie aus einem umfangreichen Pro-gramm. Saugdosen aus Kunststoff und Metall und invielfältigen Farben. Ob weiß, perlbeige, anthrazit oderdie Metallvariante in heller und dunkler Aluminium-Optik da ist bestimmt für jeden was dabei. Bei der Auswahl von Design und Farbe sollte aberauch die Funktion und die Montage der Saugdosenicht außer acht gelassenwerden. Unbedingt zu be-achten ist, dass der Do-sendeckel die Saugdose100 % dicht verschließt,denn undichte Dosende-ckel führen zu hohenSaugkraftverlusten. Zu-dem sollte sich ein Dosen-

Intelligente HaustechnikWenn es um die Verwirklichung von einem Traum-haus oder bei der Altbausanierung um Modernisie-rung oder die Anpassung des Gebäudes an neueWünsche oder Lebensumstände geht, sollte eineTHOMAS ZEN-TRALSAUGANLAGEmit Funkfernbe-dienung nicht feh-len. Sie gibt demHaus das gewisseEtwas und moder-nen Komfort.

Für mehr WohlbefindenSich rundum wohlfühlen in einem hygienischen Zu-hause. Auch das ist ein gutes Argument, eine ZEN-TRALSAUGANLAGE einzuplanen. Man hört und riechtsie nicht, man braucht keinen schweren Staubsau-ger mehr mit sich herumzutragen und selbst dasSaugen von Treppen schafft man ganz bequem.Das laute Motorgeräusch entfällt, denn der Zentrals-auger steht im Keller, im Hauswirtschaftsraum oderin der Garage und ist über die unter Putz verlegten

Saugrohre mit den Saug-dosen auf den einzelnenEtagen verbunden. Der 8m lange Saugschlauchwird einfach nur in dieSaugdose gesteckt undüber die Funkfernbedie-nung wird der Zentrals-auger ganz einfach ein-und ausgeschaltet.

Für bessere HygieneWährend herkömmliche Sauger viele kleine Staub-partikel über die Abluft wieder in den Raum blasen,saugen Sie mit einer ZENTRALSAUGANLAGE 100 %staubfrei, denn die zentrale Saugeinheit befindetsich außerhalb des Wohnbereiches und die Abluftwird über ein Rohrsystem direkt nach draußen ge-leitet. Somit ist eine Zirkulation von Feinstaubparti-keln und Hausstaubmilben im Wohnbereich ausge-schlossen. Asthmatiker und Hausstauballergikerspüren diesen Unterschied sofort.

ZENTRALE STAUBSAUGERANLAGEMIT FUNKFERNBEDIENUNG

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deckel um 180° öffnenlassen und damit einenEinbau der Saugdosemit der Öffnung nachunten und oben ermög-lichen. JustierbareMontagerahmen mit Putzstopfen erleichtern denEinbau und sorgen für einen festen sicheren Haltdes Siphonknies.

Planung und EinbauDamit man den Komfort einer Zentralsauganlagevon Anfang an genießen kann, sollte die Verrohrunginklusive aller Saugdosen schon vor Baubeginn ge-plant und das Rohrsystem im Zuge der Installationvom Heizungs- bzw. Elektroinstallateur in Wändeund Böden eingebracht werden. Für das Rohrlei-tungssystem werden handelsübliche NG-Rohre ver-wendet, die einfach Auf- und Unterputz, in Betonde-cken, direkt im Estrich oder in stillgelegten Kaminenverlegt werden. NG-Saugrohre haben erstklassigeTestergebnisse (TU Siegen) in Bezug auf Strö-mungswiderstand undstatische Aufladung undsind somit für das Rohr-leitungssystem bestensgeeignet. Glatte Rohr-übergänge verhinderndas Hängenbleiben vonSauggut im Rohr.

Nachträglicher EinbauDank der einfachen Montage ist auch ein nachträgli-cher Einbau möglich. Für einen späteren Einbauwählen Sie am besten den Zeitraum einer gründli-chen Renovierungsphase. Um das Rohrsystem un-sichtbar zu verlegen, suchen Sie Plätze, hinter denensich die Saugrohre verstecken lassen. Für die hori-zontale als auch für die vertikale Verlegung eignensich zum Beispiel Raumecken, stillgelegte Kamine,Luftschächte, Einbauschränke, Raum hinter geplan-ten Vertäfelungen, Fußleisten oder abgehängte De-cken. Als Außenverkleidung dienen handelsüblicheMaterialien wie z.B. Rigips, Spanplatten, HDF-Plat-ten, Echtholz oder rostfreie Alu- und Edelstahlbleche.

THOMAS ZENTRALSAUGANLAGE UND WÄSCHEABWURFSYSTEM. Intelligente Haustechnik für mehr Wohlbefinden und bessere Hygiene

Sich rundum Wohlfühlen in einem sauberen Zuhause. Ein gutes Argument, eine THOMAS Zentralsauganlage einzuplanen. Man hört und riecht sie nicht, man braucht keinen schweren Staubsauger mehr mit sich herumzutragen und selbst das Saugen von Treppen schafft man ganz bequem. Einfach nur den 8 m langen Saugschlauch in die Saugdose stecken und lossaugen. Bestens geeignet auch für Allergiker.

THOMAS ZENTRALSAUGANLAGE MIT FUNKFERNBEDIENUNG

Machen Sie es sich bequem! Mit einem Wäscheabwurfsystem von THOMAS erledigt sich die Hausarbeit rund um die Wäsche fast wie von selbst. Nie mehr lästiges Tragen von Wäschekörben, keine Unordnung im Bad durch herumliegende Schmutzwäsche. Integrieren Sie in Ihr Bad ein Wäsche-Abwurf-System: Tür auf - Wäsche rein - Tür zu. Die Wäsche gelangt direkt vor Ort zur Waschmaschine.

THOMAS WÄSCHEABWURFSYSTEM

Robert Thomas Metall und Elektrowerke GmbH & Co. KG · Hellerstr. 6 · 57290 Neunkirchen/SiegerlandTel.: (02735) 788-0 · Fax (02735) 788-519 www.zentralsauganlage.de · e-mail: [email protected]

Österreich: Mobil: 0664/4269537 · e-mail: [email protected] · Erwin Reicher: Mobil: 0664/1443500e-mail: [email protected]

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WÄSCHEABWURFSCHACHTGibt es nicht schon genug Hausarbeit? NebenWäsche waschen, aufhängen und bügeln müs-sen Sie zuvor noch den meist überfüllten Wä-schekorb zur Waschmaschine schleppen unddazu auch noch die herumliegende übel riechen-de Schmutzwäsche ihrer lieben Familie aufsam-meln. Wollen Sie ihre wertvolle Freizeit mit die-ser unnötigen Arbeit verschwenden?

Bauen Sie doch in ihr modernes Haus einen Wäscheabwurfschacht ein, es funktioniert ganz ein-fach: Verbinden Sie doch das Badezimmer, den Vor-raum oder das Schlafzimmer mit dem Waschraum!Dort fällt die Wäsche, am besten gleich neben derWaschmaschine, in einen geeigneten Behälter. Die-ser Komfort erspart Ihnen Zeit und eventuell Rückenschmerzen!

Planung

Um die optimale Funktionihres Wäscheschachts zuerzielen sollte er so baldals möglich bei der Pla-nung ihres Bauvorhabensberücksichtigt werden.Man muss nicht unbe-dingt das Haus um denWäscheschacht herumplanen, aber die Einwurf-tür sollte dort angebrachtwerden, wo die Schmutz-wäsche anfällt oder in un-mittelbarer Nähe, z.B. imBad, Vorraum oderSchlafzimmer. DerWaschraum sollte sichsinnvollerweise genauunterhalb befinden, umunnötige Knicke im Wä-scherohr zu vermeiden.Verläuft der Wäsche-schacht durch mehrereGeschoße, sind Abwurf-öffnungen in jeder Ebenekomfortabel.

Abwurftüren

Im Normalfall werdendie Einwurftüren in etwa 100 cm Höhe montiert,das erleichtert die Be-dienung. Ist Ihnen dieSicherheit ihrer Kinderoder die Ihres Besuchsetwas wert? Eine ab-sperrbare Einwurföff-nung sollte ein Muss fürjeden Wäscheschachtsein!

Ein weiterer Aspekt ist der „Kam-ineffekt“. Durch den Höhenunter-schied zwischen Waschraumund Abwurftür entsteht wie ineinem Kamin ein Unterdruck.Um Zugerscheinungen zu ver-meiden sollten die Abwurftü-ren eine Dichtung aufweisen.Speziell bei Niedrigenergie-oder Passivhäusern mitenergiesparenden Wohn-raumlüftungen ist dieserPunkt besonders wichtig.

Rohr

Grundsätzlich kann dasRohr rund oder eckigausgeführt sein. Die übli-chen Durchmesser imEinfamilienhaus sind250-300 mm. Das Rohrsollte aber eine extremglatte Oberfläche besit-

Bestandteile Eine Wäscherutsche besteht im Wesentlichenaus folgenden Teilen: ● Rohr(e) ● Abwurftüre(n) ● Befestigung ● Behälter für schmutzige Wäsche

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Ein Produkt von ...Bergstraße 32 · A-4552 Wartberg an der KremsTel. (0) 6 50 / 2 11 04 20 oder o 75 87 / 60 0 70E-Mail: [email protected]: www.waescherutsche.at

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SELBSTMONTAGE

zen. Besonderes Augenmerk gilt der Verbindung derRohre und dem Bereich zwischen Einwurftüre undRohr. Dort dürfen weder raue Stellen noch Kantenoder Stöße vorhanden sein. Oder möchten Sie ihrenLieblingspullover bzw. Ihre Seidenbluse durch einesolche Stelle ruinieren? Hochglanz poliertes Edel-stahl V2A ist zwar teuer, erfüllt aber diese Kriterienlangfristig am besten. Rohre aus PVC sind meistgünstiger, weisen aber eine relativ weiche Oberflä-che auf (Kratzer durch Reißverschlüsse oder Nietenbei Jeans) und sind auch aus baubiologischer Sichtweniger geeignet. Außerdem darf man die statischeAufladung der Wäsche durch das Kunststoffrohr undNachteile beim Brandschutz nicht außer Acht las-sen. Dünnwandige Edelstahlrohre gibt es in handli-chen Meterstücken und vorgefertigte Abwurfrohremit Muffe und Einsteckende eignen sich sehr gutzur Selbstmontage.

Befestigung

Egal welches MaterialSie für das Rohr ver-wenden, ein 5 m langerWäscheschacht wiegtkomplett etwa 80 kg.Dieses Gewicht gilt esabzustützen. Meterstü-cke erleichtern dieMontage sehr, da mandie Wäscherutsche vonunten aufbauen kann

und nicht das gesamte Rohr und somit das gesamteGewicht auf einmal einfädeln muss. Eine Schalltren-nung durch Gummieinlagen erhöht den Komfort.

Auffangbehälter

Das Rohr ragt normalerweiseein Stück unter die Kellerdecke.Darunter stellt man einen ge-eigneten Behälter mit oder ohneRollen.Ein Wäschesack, der auf dasuntere Ende der Wäscherutschemontiert wird, ist eine sehrkomfortable und saubere Mög-lichkeit der Aufbewahrung. Au-ßerdem wirkt dieser schalldäm-mend und luftzughemmend. al

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Ein Badezimmer im Haus zu haben, war vor nochgar nicht allzu langer Zeit keine Selbstverständ-lichkeit. Nur sehr wohlhabende Leute konntensich früher ein Badezimmer leisten. Vorausset-zung dafür waren ein gesondertes Zimmer, dasmöglichst beheizbar war, fließendes Wasser, einAnschluss zur Hauskanalisation, ein besondererOfen oder Boiler, der groß genug war, um relativviel Wasser beheizen zu können, und letztend-lich eine Wanne. In der breiten BevölkerungEuropas verbreiteten sich Badezimmer erst abder zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. BeiNeubauten in den 1950ern sprach man noch voneiner Nasszelle. Zuvor wurde in Wannen, Botti-chen in der Küche, Waschküchen oder in Städtenin öffentlichen Bädern, den in Österreich so ge-nannten Tröpferlbädern, gebadet.

Nachträglicher Einbau

Vor allem in Altbauwohnungen, in denen ursprüng-lich keine Badezimmer eingeplant waren, mussmanchmal erst Platz für ein Bad geschaffen werden.Das kann aber auch als Chance auf ein individuellesBad ergriffen werden.

So kann beispielsweise ein großer vorhandenerRaum abgeteilt werden, um einen Teil zu einem Ba-dezimmer umzubauen. Gipskartonwände mit spe-ziellen Feuchtraumplatten bieten die Möglichkeit,ohne aufwändige Stemm- und Verputzarbeiten Lei-tungen und Rohre zu verlegen. Auch auf die beste-henden massiven Wände sollten Feuchtraum-Gips-kartonplatten verlegt werden – als Schutz für dasMauerwerk und statt eines Verputzes nach dem Ver-legen von Leitungen.

Minibäder kommen groß raus

Auch das kleinste Bad kann zu einer Oase der Ent-spannung und Regeneration werden. Die Innung derWiener Installateure gibt dazu einige Profitipps:

Planung nach Maß: Optimale Lösungen durchKnow-how und frische IdeenIn jedem Bad – und sei es noch so klein - steckt dasPotenzial für einen Ort der Erholung und Entspan-nung. Farbwahl, Licht und natürlich platzsparendeEinrichtungen sind bei Minibädern besonders wich-tig, um sie visuell in Szene zu setzen. Bei vielen In-stallateuren haben Sie in einem Schauraum dieMöglichkeit, die verschiedensten Lösungen "haut-nah" zu erleben.

Farbgestaltung: Die Macht der Farben nutzenJe kleiner das Bad, desto weniger Farben und Mus-ter sollten Sie einsetzen. Halten Sie Boden, Wändeund Schränke möglichst in einem Farbton, um demRaum visuelle Harmonie zu verleihen. Mit Handtü-chern und Accessoires in einer Kontrastfarbe setzenSie belebende Farbakzente. Beliebte "Relaxfarben"sind grün, blau, creme oder violett.

Optische Vergrößerungen: Spiel mit Farben, Spiegeln und LichtFarbe, Licht und Spiegel sind die Geheimnisse füroptische Vergrößerungen. Helle Farben lassen denRaum größer erscheinen. Doch auch das Deckende-sign ist wichtig. Durch lackierte Spandecken oderintegrierte Lichtpunkte wird das Bad optisch ge-streckt. Große Spiegel verleihen den Eindruck vonmehr Weite und Größe. Um dem Raum Tiefe und At-mosphäre zu verleihen, sollten Sie mehrere Licht-quellen einsetzen.

Unser Tipp!

Verwenden Sie beim Übergang Fliesen zu Ba-dewanne geeignete Anschlussprofile, da die-

se im Gegensatz zu den klassischen Silikon -fugen beständiger und fast wartungsfrei sind.

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BAD UND DUSCHE

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: Gla

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Verwendete Acrobat Distiller 8.0/8.1 Joboptions
Dieser Report wurde mit Hilfe der Adobe Acrobat Distiller Erweiterung "Distiller Secrets v4.0.0" der IMPRESSED GmbH erstellt.Registrierte Kunden können diese Startup-Datei für die Distiller Versionen 8.0/8.1 kostenlos unter http://www.impressed.de/DistillerSecrets herunterladen.ALLGEMEIN ----------------------------------------Beschreibung: Dateioptionen: Kompatibilität: PDF 1.3 Komprimierung auf Objektebene: Aus Seiten automatisch drehen: Aus Bund: Links Auflösung: 1200 dpi Alle Seiten Piktogramme einbetten: Nein Für schnelle Web-Anzeige optimieren: NeinPapierformat: Breite: 240.002 Höhe: 327.002 mmKOMPRIMIERUNG ------------------------------------Farbbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 300 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 450 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalGraustufenbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 300 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 450 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalSchwarzweißbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: CCITT Gruppe 4 Mit Graustufen glätten: AusRichtlinien: Richtlinien für Farbbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinien für Graustufenbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinen für monochrome Bilder Bei Bildauflösung unter: 1200 ppi (Pixel pro Zoll) IgnorierenFONTS --------------------------------------------Alle Schriften einbetten: JaUntergruppen aller eingebetteten Schriften: NeinWenn Einbetten fehlschlägt: AbbrechenEinbetten: Schrift immer einbetten: [ ] Schrift nie einbetten: [ ]FARBE --------------------------------------------Farbmanagement: Einstellungsdatei: None Farbmanagement: Farbe nicht ändern Wiedergabemethode: StandardGeräteabhängige Daten: Unterfarbreduktion und Schwarzaufbau beibehalten: Ja Transferfunktionen: Anwenden Rastereinstellungen beibehalten: NeinERWEITERT ----------------------------------------Optionen: Überschreiben der Adobe PDF-Einstellungen durch PostScript zulassen: Nein PostScript XObjects zulassen: Nein Farbverläufe in Smooth Shades konvertieren: Ja Geglättene Linien in Kurven konvertieren: Ja (Grenzwert für Glättung: 0.1) Level 2 copypage-Semantik beibehalten: Ja Einstellungen für Überdrucken beibehalten: Ja Überdruckstandard ist nicht Null: Ja Adobe PDF-Einstellungen in PDF-Datei speichern: Ja Ursprüngliche JPEG-Bilder wenn möglich in PDF speichern: Ja Portable Job Ticket in PDF-Datei speichern: Ja Prologue.ps und Epilogue.ps verwenden: Nein JDF-Datei (Job Definition Format) erstellen: Nein(DSC) Document Structuring Conventions: DSC-Kommentare verarbeiten: Ja DSC-Warnungen protokollieren: Nein EPS-Info von DSC beibehalten: Ja OPI-Kommentare beibehalten: Nein Dokumentinfo von DSC beibehalten: Ja Für EPS-Dateien Seitengröße ändern und Grafiken zentrieren: JaSTANDARDS ----------------------------------------Standards - Berichterstellung und Kompatibilität: Kompatibilitätsstandard: OhneANDERE -------------------------------------------Distiller-Kern Version: 8000ZIP-Komprimierung verwenden: JaASCII-Format: NeinText und Vektorgrafiken komprimieren: JaMinimale Bittiefe für Farbbild Downsampling: 1Minimale Bittiefe für Graustufenbild Downsampling: 2Farbbilder glätten: NeinGraustufenbilder glätten: NeinFarbbilder beschneiden: JaGraustufenbilder beschneiden: JaSchwarzweißbilder beschneiden: JaBilder (< 257 Farben) in indizierten Farbraum konvertieren: JaBildspeicher: 524288 ByteOptimierungen deaktivieren: 0Transparenz zulassen: NeinICC-Profil Kommentare parsen: JasRGB Arbeitsfarbraum: sRGB IEC61966-2.1DSC-Berichtstufe: 0Flatness-Werte beibehalten: JaGrenzwert für künstlichen Halbfettstil: 1.0RGB-Repräsentation als verlustfrei betrachten: NeinOptionen für relative Pfade zulassen: NeinIntern: Alle Bilddaten ignorieren: NeinIntern: Optimierungen deaktivieren: 0Intern: Benutzerdefiniertes Einheitensystem verwenden: 0Intern: Pfad-Optimierung deaktivieren: NeinENDE DES REPORTS ---------------------------------Die "Distiller Secrets" Startup-Datei ist eine Entwicklung derIMPRESSED GmbHBahrenfelder Chaussee 4922761 Hamburg, GermanyTel. +49 40 897189-0Fax +49 40 897189-71Email: [email protected]: www.impressed.de
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Wellness im Minibad: Mit Vollbad & Co voll entspannenWannen- und Duschkombinationen, kleine Whirl-wannen oder Dampf- und Massageduschen mit Sei-ten-, Rücken- und Nackendüsen finden im kleinstenBad Platz. Achten Sie in jedem Fall auf hochwertigeProdukte. In billigen Armaturen, Brausen und Düsensammeln sich Krankheitserreger, die Allergien auslö-sen können. Um Schimmel zu vermeiden ist einefachgerechte Be- und Entlüftung unerlässlich.

Barrierefreies Bad: Wohl und sicher fühlen auf kleinstem RaumSpeziell für die ältere Generation und für Personenmit eingeschränkter Bewegungsfreiheit bedeutet einbarrierefreies Badezimmer eine enorme Steigerungder Lebensqualität. Um Gefahren zu vermeiden, sindfolgende Lösungen empfehlenswert:● große Duschtassen mit niedriger Einstiegshöhe,● Individuell angepasste, stabile Haltegriffe,● ausklappbare Sitzgelegenheiten im Duschbe-

reich,● Stufenfreiheit und● Wannentüren und Wannenlifte

Foto: Keramag

Badezimmerstil

Welcher Stil im Badezimmer angesagt ist, entschei-det in erster Linie der Bewohner. Eine kompromiss-lose Zusammenstellung der Form-, Farb- und Mate-rialvorlieben des Badbenützers ist die beste Basisfür ein stilvoll wirkendes Bad. Ein außergewöhnli-cher Materialmix wird in einer Badgestaltung da-

durch gut sichtbar, dass man ihn einer strikten Ord-nung unterwirft.

Die Materialien sollten so ausgesucht werden, dassder Badbenützer bestimmte Materialien bestimmtenFunktionen oder Ereignissen zuordnen kann.

Zwei österreichische Hersteller im Badbereich ha-ben mit Badprofi eine Internetplattform für schönereBäder und mehr Lebensqualität ins Leben gerufen.Auf dieser Homepage finden Sie viele Bad-Ideen undwertvolle Tipps für Ihr eigenes Traumbad.

Zu finden sind Planungstipps und Planungshilfen so-wie Bad-Ideen, online können auch Fragen gestelltwerden. Näheres unter www.badprofi.at.

Duschen

Die Dusche, eingedeutsche Schreibweise von frz.douche, lat. ductio „Leitung“, auch Brause genannt,ist ein Bestandteil eines typischen modernen Bade-zimmers. Sie erlaubt zur schnellen, vollständigenKörperpflege die Beregnung mit kaltem oder war-mem Wasser.

Echte Duschen mit Wasserbehältern oder -zuleitun-gen gab es erstmals im alten Griechenland. Bis zurallgemeinen Verbreitung der Dusche dauerte es abernoch eine ganze Zeit. In Frankreich wurde die Praxis

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Foto

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des Duschens durch Jean Pidoux (ca. 1550-1610),Leibarzt am französischen Königshof, verbreitet. Da-mals stieß dieses Konzept allerdings auf Ablehnung,da Wasser allgemein als Überträger von Krankheitenangesehen wurde.

Heute ersetzt Duschen in einem gewissen Umfangdas Baden. Zahlreiche Wohnungen besitzen keineBadewanne mehr, sondern eine Duschkabine.

Es gibt frei stehende Duschkabinen mit einer kleinenWanne (Duschwanne, früher 15, jetzt meistens 6 cmTiefe), aber auch Duschen, die in Badewannen inte-griert sind. Duschen werden durch wasserfesteDuschvorhänge, Schiebetüren oder auch schwenk-bare Türen von der Umgebung abgegrenzt, um diesevor Spritzwasser zu schützen und für Privatsphärezu sorgen. Duschkabinen sind nach oben hin typi-scherweise offen. Die Wände sind meist gefliest undverfugt.

Duschkabinen können in beinahe allen beliebigenFormen und Ausführungen geplant werden. Es gibtaber auch zahlreiche Fertigduschkabinen in unter-schiedlichen Preisklassen und Ausführungen aufdem Markt.

Ebenerdige Duschen

Aufwändiger und teurer in der Ausführung sindebenerdige Duschen. Hierbei sind Wand und Fußbo-den des Duschbereiches gefliest oder anderweitigwasserdicht verkleidet; der Boden ist zum Ablauf hin

leicht geneigt. Diese Bauform ermöglicht auch dieNutzung mit Rollstühlen oder anderen Gehhilfen.

Vital-DuscheDuschen mit einem modernen Duschpaneel und vi-talisiertem Wasser ist mehr als nur Duschen. Esschenkt neue Lebensenergie, fördert das Wohlbefin-den, ist gut für die Haut und weist noch folgendeweitere Annehmlichkeiten auf:● Pulsierende Düsen auf ergonomisch perfekt an-

geordneten seitlichen Säulen bieten eine einzig-artige 3D-Massage

● Eine aktivierende Massage von oben erhält mandurch die Schwallbrause

● Durch die Fußreflexzonen-Massage werden dieOrgane besser durchblutet und das Immun-Sys-tem gestärkt

● Die Intimhygiene-Brause sorgt für eine perfektePflege und Reinheit

● Die Kaltnebeldüse umhüllt den Körper mit einemerfrischenden Kaltwasserschleier – ein Muss fürjeden Saunafreund

Achtung: Eine bodenebene Duschtasse kannnur dort ausgeführt werden, wo der Estrich

ausgespart ist. Ist das in einem bestehendenBadezimmer nicht der Fall, muss der Estrich

abgetragen und ein neuer mit Aussparung verlegt werden.

Unser Tipp!

Bei Duschen mit mehreren gleichzeitig betriebenen Brausesystemen muss die Warmwasserbereitung etwas größer

dimensioniert werden.

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Foto

: Gla

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: Gla

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Der Begriff Wellness steht nach modernem Ver-ständnis für ein ganzheitliches Gesundheitskon-zept. Seit dem Ende der 1950er-Jahre leitet sichder Begriff Wellness von den Begriffen Well-being und Fitness bzw. Well-being und Happi-ness ab, d. h. das Lebensstilkonzept Wellnesszielt auf Wohlbefinden, Spaß und eine gute kör-perliche Verfassung ab. Heute versteht man un-ter Wellness vor allem Methoden und Anwen-dungen, die das körperliche, geistige und seeli-sche Wohlbefinden steigern. Dazu gehören unteranderem Massagen, Bäder, Saunen, Dampfbäderoder Infrarotkabinen.

Sauna

Für die klassische Sauna typisch sind hohe Tempe-ratur und geringe Luftfeuchtigkeit. Eine Sauna istdann richtig temperiert, wenn einen Meter über derobersten Sitzbank die Temperatur zwischen 80 und105 Grad beträgt. Die Wärme wird durch einensteingefüllten Saunaofen erreicht. Das trocken-heißeKlima fördert die Schweißverdunstung. Beim Auf-guss steigt die Luftfeuchtigkeit kurz auf 70 bis 80%an. Nicht zu vergessen: Verbrauchte, feuchte Luftmuss ohne Zugerscheinungen abziehen können,ebenso muss die Frischluftzufuhr gewährleistet sein.

Flächenbedarf

Eine Sauna muss nicht im Keller stehen, prinzipielleignen sich alle Geschoße dafür. Voraussetzung sindWasser-, Abwasser- und Stromanschlüsse. AlsRaumhöhe sollten mindestens 2,25 m zur Verfügungstehen. Eine Saunakabine nachträglich einzubauen,ist baulich allerdings meist aufwändig.

Benötigte Grundfläche für Saunakabinen inklusi-ve Umkleideraum, Dusche oder Kühlbecken:Kleinstsauna im Keller 6 – 15 m2

Sauna im Wohnhaus 25 - 30 m2

Freistehende Sauna für 3 Personen 6 – 14 m2

Freistehende Sauna für 4 Personen 10 – 24 m2

Fertige Saunakabinen bieten bis zu fünf PersonenPlatz. Zahlreiche Fertigangebote erfüllen die klimati-schen Bedingungen und sind komfortabel eingerichtet.

Unser Tipp!

Eine Sauna lässt sich in ein bestehendes Badeinbauen, wenn zumindest die Sicherheits -abstände zwischen Elektroanschluss und

Wasser eingehalten werden.

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WELLNESS

Foto

: OBI

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Dampf- und Warmbad

Wem die klassische Sauna zu intensiv ist, der kanndie sanfte Variante, das Dampfbad, wählen. Je nachHerkunftsland gibt es unterschiedliche Formen desDampfbads. Gemeinsam ist der Betrieb mit niedrige-rer Temperatur und höherer Luftfeuchtigkeit als inder Sauna. In einem Dampfbad beträgt die Tempera-tur im Durchschnitt zwischen 40 und 45 Grad Celsi-us. Die Luftfeuchtigkeit ist jedoch wesentlich höher,da übersättigter Wasserdampf in den Baderaum ge-leitet.

Im feuchten Warmluftbad (auch Sanarium genannt)herrschen niedrigere Temperaturen als in der klassi-schen (finnischen) Sauna, in der Regel etwa 45–60 °C bei einer Luftfeuchtigkeit von 40–55 Prozent.Sie gilt als kreislaufschonender und wird häufigkombiniert mit Zugabe von ätherischen Ölen oderspezieller Beleuchtung (Lichttherapie). Man kann mit15–30 Minuten länger als in der normalen Saunasitzen bleiben.

Auch Dampfbadkabinen gibt es entweder als Fertig-kabinen zumeist in Acrylausführung oder als indivi-duell geplante und gestaltete Kabinen in Massivbau-weise mit Verfliesung, Glasmosaik, Feinsteinzeugoder Naturstein oder aus Acrylglas.

Infrarotkabinen

Die Sonne sendet Energie durch elektromagnetischeStrahlung aus. Ein Teil dieser Strahlung liegt im In-frarotbereich. Die Infrarot (IR)-Strahlung ist daher ei-ne natürliche Strahlung. Sie ist für den Wärmetrans-port verantwortlich.

Es existieren drei Arten von IR-Strahlung: ● Infrarot A Strahlen: Kurzwellige Strahlen,

Wellenlänge 780 – 1400 nm.Anwendung hauptsächlich im medizintechni-schen Bereich, da sie bis ins Unterhautgewebeeindringen.

● Infrarot B Strahlen: Mittelwellige Strahlen, Wellenlänge 1400 – 3000 nm.Dringen bis in die mittleren Hautschichten ein.Der Körper kommt schnell ins Schwitzen. Emp-fehlenswert in diesem Spektrum ist allerdingsnur der obere Bereich ab ca. 2000 nm.

● Infrarot C Strahlen: Langwellige Strahlen, Wellenlänge 2600 nm bis 1.000.000 nmDringen in die obere Hautschicht ein. Die Strah-lungsenergie wird von den Oberflächenatomenaufgenommen und als Tiefenwärme über dieDurchblutung an den gesamten Körper weiterge-geben. Die Folge: Die Körpertemperatur steigt,man schwitzt.

Wärmekabinen werden in der Regel mit Infrarot C-Strahlung betrieben.

Vergleich IR-Kabine - Sauna

Der große Unterschied zu einer Sauna besteht darin,dass der Körper in der Sauna durch die heiße Lufterwärmt wird, während er sich in der IR-Wärmeka-bine von innen heraus erhitzt. Die eigentliche Tem-peratur in einer IR-Kabine beträgt nur zwischen 18und maximal 66 °C. Damit wird der Kreislauf weni-ger belastet.

Ein weiterer großer Unterschied liegt in der Betriebs-art und dem Energieverbrauch. Während eine Saunazumindest eine halbe Stunde braucht, bis sie aufBetriebstemperatur ist und pro Stunde über 6 –8 kW Starkstrom verbraucht, wird eine IR-Kabineausschließlich mit Normalstrom betrieben, ist in 5bis 10 Minuten betriebsbereit und verbraucht 1,5 –2.7 kW pro Stunde. Daher reicht ein normalerStromanschluss mit 230 V.

Wasser- und Abwasseranschlüsse, wie sie bei derSauna und der Dampfkabine notwendig sind, wer-den bei einer IR-Kabine keine gebraucht.

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Außenanlagen und Garten

Die Außenanlagen und der Garten werden meistenserst dann in Angriff genommen, wenn das Haus fer-tig ist. Ratsam wäre es daher, einen Teil des Grund-stückes abzugrenzen, der von Anfang an als Gartenerhalten bleibt und nicht zur Baustelle oder zur La-gerstätte für Baumaterialien wird.

Gartenwege, Stufen, Terrassen

Foto: Seminare für Hausbauer

Heute wird ein umfangreiches Beton- und Naturstein-programm für die Gestaltung von Zufahrten, Parkplät-zen, Gartenwegen, Stufen, Terrassen, Höfen, Böschun-gen, Trögen, Springbrunnen, Bänken und Gartenmau-ern angeboten.

Beton ist für dieses Programm geeignet, weil er gutformbar ist und seine mit Natursteinzusätzen veredel-te Oberfläche vielseitig bearbeitet werden kann. Betonist ein Naturprodukt, das aus Kies oder Edelsplitten,Sand, Zement und Wasser besteht und daher gut zumGarten passt. Daher sind leichte Farbunterschiedezwischen den einzelnen Formaten einer Produktreiheaufgrund von natürlichen Schwankungen akzeptabel.Sie unterstreichen den natürlichen Charakter von Be-tonsteinen.

Am Markt findet sich ein umfangreiches Programm anunterschiedlichen Betonsteinen. Wollen Sie vorherwissen, wie die in Ihrem Garten mit Betonsteinen be-legte Fläche nachher aussehen wird, übergeben Sie

AUSSENANLAGENUND GARTEN

ACO. Die Zukunft der Entwässerung.

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die Fließgeschwindigkeit bei geringen Regenspenden und verbessert damit den

Geruchsverschluss problemlos nach dem Einbau von oben in die Rinne einsetzbar

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Verwendete Acrobat Distiller 8.0/8.1 Joboptions
Dieser Report wurde mit Hilfe der Adobe Acrobat Distiller Erweiterung "Distiller Secrets v4.0.0" der IMPRESSED GmbH erstellt.Registrierte Kunden können diese Startup-Datei für die Distiller Versionen 8.0/8.1 kostenlos unter http://www.impressed.de/DistillerSecrets herunterladen.ALLGEMEIN ----------------------------------------Beschreibung: Dateioptionen: Kompatibilität: PDF 1.3 Komprimierung auf Objektebene: Aus Seiten automatisch drehen: Aus Bund: Links Auflösung: 1200 dpi Alle Seiten Piktogramme einbetten: Nein Für schnelle Web-Anzeige optimieren: NeinPapierformat: Breite: 240.002 Höhe: 327.002 mmKOMPRIMIERUNG ------------------------------------Farbbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 300 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 450 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalGraustufenbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 300 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 450 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalSchwarzweißbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: CCITT Gruppe 4 Mit Graustufen glätten: AusRichtlinien: Richtlinien für Farbbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinien für Graustufenbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinen für monochrome Bilder Bei Bildauflösung unter: 1200 ppi (Pixel pro Zoll) IgnorierenFONTS --------------------------------------------Alle Schriften einbetten: JaUntergruppen aller eingebetteten Schriften: NeinWenn Einbetten fehlschlägt: AbbrechenEinbetten: Schrift immer einbetten: [ ] Schrift nie einbetten: [ ]FARBE --------------------------------------------Farbmanagement: Einstellungsdatei: None Farbmanagement: Farbe nicht ändern Wiedergabemethode: StandardGeräteabhängige Daten: Unterfarbreduktion und Schwarzaufbau beibehalten: Ja Transferfunktionen: Anwenden Rastereinstellungen beibehalten: NeinERWEITERT ----------------------------------------Optionen: Überschreiben der Adobe PDF-Einstellungen durch PostScript zulassen: Nein PostScript XObjects zulassen: Nein Farbverläufe in Smooth Shades konvertieren: Ja Geglättene Linien in Kurven konvertieren: Ja (Grenzwert für Glättung: 0.1) Level 2 copypage-Semantik beibehalten: Ja Einstellungen für Überdrucken beibehalten: Ja Überdruckstandard ist nicht Null: Ja Adobe PDF-Einstellungen in PDF-Datei speichern: Ja Ursprüngliche JPEG-Bilder wenn möglich in PDF speichern: Ja Portable Job Ticket in PDF-Datei speichern: Ja Prologue.ps und Epilogue.ps verwenden: Nein JDF-Datei (Job Definition Format) erstellen: Nein(DSC) Document Structuring Conventions: DSC-Kommentare verarbeiten: Ja DSC-Warnungen protokollieren: Nein EPS-Info von DSC beibehalten: Ja OPI-Kommentare beibehalten: Nein Dokumentinfo von DSC beibehalten: Ja Für EPS-Dateien Seitengröße ändern und Grafiken zentrieren: JaSTANDARDS ----------------------------------------Standards - Berichterstellung und Kompatibilität: Kompatibilitätsstandard: OhneANDERE -------------------------------------------Distiller-Kern Version: 8000ZIP-Komprimierung verwenden: JaASCII-Format: NeinText und Vektorgrafiken komprimieren: JaMinimale Bittiefe für Farbbild Downsampling: 1Minimale Bittiefe für Graustufenbild Downsampling: 2Farbbilder glätten: NeinGraustufenbilder glätten: NeinFarbbilder beschneiden: JaGraustufenbilder beschneiden: JaSchwarzweißbilder beschneiden: JaBilder (< 257 Farben) in indizierten Farbraum konvertieren: JaBildspeicher: 524288 ByteOptimierungen deaktivieren: 0Transparenz zulassen: NeinICC-Profil Kommentare parsen: JasRGB Arbeitsfarbraum: sRGB IEC61966-2.1DSC-Berichtstufe: 0Flatness-Werte beibehalten: JaGrenzwert für künstlichen Halbfettstil: 1.0RGB-Repräsentation als verlustfrei betrachten: NeinOptionen für relative Pfade zulassen: NeinIntern: Alle Bilddaten ignorieren: NeinIntern: Optimierungen deaktivieren: 0Intern: Benutzerdefiniertes Einheitensystem verwenden: 0Intern: Pfad-Optimierung deaktivieren: NeinENDE DES REPORTS ---------------------------------Die "Distiller Secrets" Startup-Datei ist eine Entwicklung derIMPRESSED GmbHBahrenfelder Chaussee 4922761 Hamburg, GermanyTel. +49 40 897189-0Fax +49 40 897189-71Email: [email protected]: www.impressed.de
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dem Fachhändler oder der Verlegefirma einen Plander zu bearbeitenden Fläche mit den genauen Maß-angaben sowie das gewünschte Material und Verle-gemuster aus dem Katalog.

Gegen eine kleine Bearbeitungsgebühr, die beimKauf wieder rückerstattet wird, erhalten Sie das Ver-legemuster in Ihren Plan übertragen. Außerdem er-mittelt der Computer eine ungefähre Mengenangabeals Orientierungshilfe.

Klinker

Eine sehr schöne und dauerhafte Alternative zu denBetonsteinen stellt der Klinker dar. Speziell für krea-tive Gestaltungsmöglichkeiten ist er der Stein mitden vielfältigsten Einsatzmöglichkeiten. Klinker sindZiegel, die unter so hohen Temperaturen gebranntsind, dass durch den beginnenden Sinterprozess diePoren des Brenngutes geschlossen werden. Da-durch nehmen Klinker kaum Wasser auf und sindsehr widerstandsfähig. Sie eignen sich daher beson-ders als Bodenbelag im Außenbereich.

Ob in Kombination mit weißem Marmorsplitter, grü-nem Serpentin oder grauen Natursteinplatten, Klin-ker ist von seiner Beschaffenheit für wirklich alleVerlegearten geeignet. Ob geschwungene Wege,Stufen oder Terrassen, Einfassungen um den Gar-tenpool (übrigens harmoniert das Rot vom Klinker,das Blau des Pools und das Grün des Rasens herumausgezeichnet miteinander) ja sogar dekorative Gar-teneingangstüren kann man mit diesem wunderba-ren Material gestalten.

Aufgrund seiner robusten Oberfläche hält er jahr-zehntelang allen Witterungseinflüssen wie Frost,Schnee, Eis, Regen usw. stand. Auch bezüglich derPflege ist Klinker einfach zu behandeln. Einmal im

Jahr sollte er mit einem leistungsstarken Hoch-druckreiniger gesäubert und anschließend mit einerSpezialversiegelung eingestrichen werden. So bleibtdie Oberfläche sehr lange sauber und die Flächesieht aus wie frisch verlegt.

Natursteine

Für viele Gartenbesitzer sind Natursteine für Terras-sen und Gartenwege ein Muss. Die österreichischenNatursteinvorkommen sind sehr reichhaltig und überdie Grenzen unseres Landes hinaus bekannt.

Foto: Strasser

Große Granitsteinbrüche befinden sich im oberöster-reichischen Mühl- und Innviertel, im Waldviertel undsüdlich der Donau. Im Westen sind bekannte Vor-kommen die Rauriser Natursteine und die Granitvor-kommen in Tirol. Die Steinplattenhersteller beziehenIhre Anregungen für das Oberflächendesign aus derNatur und verwenden Sandstein, Travertin, gebro-chenen Granit, Kalk- oder Marmorsplit und Donau-kies zur Herstellung Ihrer Platten.

Böschungssteine

Für Hangbefestigungen, Grundstückseinfriedungenund Stützwände gibt es große und kleine Bö-schungssteine. Diese werden im Verbund verlegtund um 90 Grad gedreht, damit sich Bogen und Ge-genbogen abwechseln und die Elemente unterei-nander verzahnen. Durch Gelenksteine wird nochgrößere Flexibilität bei der Formgebung der Wanderreicht.

Stufen

Bei der Planung von Stufen im Garten sollte mandiese immer dem Gelände anpassen. Die Stiege

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Foto: Wienerberger

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Wie wär’s mit einem bio-Jahresaboplus eine genussvolle GeschenkboxIhrer Wahl – alles weitere dazu auf:

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Page 326: Unser Haus 2014

sollte nie zu steil und nicht schnurgerade sein. Sehrzu empfehlen sind Zwischenpodeste.

Wesentlich ist, so wie bei den Treppen im Haus, dasVerhältnis von Stufenhöhe und Auftrittstiefe. EineStiege ist dann bequem, wenn die Stufenhöhe sehrniedrig ist. Ein bequemes Richtmaß sind 14 cm Stu-fenhöhe und 35 cm Auftrittstiefe.

Die Breite der Stiege hängt natürlich von dem vor-handenen Platz ab, es sollte aber nicht weniger als1,2 Meter sein.

Foto: Strasser

Pflasterklinker

Zu den schönsten Materialien für Gartenwege, Ter-rassen, Autoabstellplätzen, Garagenzufahrten, Stu-fen usw. zählen die Pflasterklinker. Dabei handelt essich um universell einsetzbare, unverwüstliche Stei-ne, mit einer sehr langen Lebensdauer.

Gartenplanung

Nicht nur ein Wohnhaus will geplant sein, auch derGarten verdient eine gründliche Planung, damit erlange Freude bereitet.

Die aus dem Fernen Osten kommenden Feng Shui-Richtlinien gelten auch für die Gestaltung des Gar-tens, wobei sehr genau beachtet wird, wie dasGrundstück eingeteilt ist, wo das Haus steht und wosich der Eingang zum Grundstück befindet, damitdas sogenannte „Chi “ - die Lebensenergie - freifließen kann. Dementsprechend werden auch dieGartenwege, die Bepflanzungen und die Gartende-koration aufeinander abgestimmt. Selbst die ver-wendeten Materialien werden miteinbezogen.

Geomantie

Aber auch bei uns gibt es eine interessante Garten-wissenschaft, die sich Geomantie nennt. Ein Geo-mant erkundet zuerst das Grundstück und stellt fest,wo Wasseradern, Kreuzungspunkte oder sogar Ver-werfungen sind. Dann werden passende Steine, Holzoder heimische Pflanzen auf energetisch ausgewer-teten Punkten im Garten oder auch im Haus plat-ziert.

Er wird auch auf den optimalen Standort der Pflanzeachten und die unterschiedlichen Energieströme imKörper (Meridianflüsse) sowie die unterschiedlichenEnergien in einzelnen Gartenbereichen mit einbezie-hen.

Kräutergarten

Garten bedeutet nicht nur eine grüne Rasenfläche,Blumenbeete, dekorative Sträucher und Bäume. Wasauf keinen Fall bei der Planung des Gartens fehlensollte, ist ein Gemüse- und Kräutergarten.

Am idealsten liegt ein Kräutergarten in unmittelbarerNähe der Küche oder der Terrasse. Denn die wohlrie-chenden Düfte der verschiedenen Kräuter sollen überihren praktischen Nutzen hinaus in lauen Sommer-nächten auf der Terrasse wahrgenommen werden.

Gemüsegarten

Biologische Nahrungsmittel erhalten immer höherenStellenwert in der Gesellschaft. Wer daher auf denGeschmack von frisch geerntetem Salat, Karottenoder Kartoffeln aus Bioanbau gekommen ist, solltezumindest einen kleinen Bereich des Gartens alsGemüsegarten nutzen.

Unser Tipp!

Am besten passen Natursteine, die in Ihrer Um-gebung heimisch sind. Bei Wunsch nach indivi-dueller Gestaltung der Steine wählen Sie wei-cheres Gestein wie z. B. Sand- bzw. Kalkstein.

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19Außenanlagen und Garten

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Entwässerungsrinnen

Nicht richtig abgeleitetes Regenwasser schadet derBausubstanz – innen wie außen. Gerade im Zugedes Klimawandels gewinnen einwandfrei funktionie-rende Systeme zur Entwässerung auf privaten Plät-zen immer mehr an Bedeutung. ACO bietet mit demACO Self® Programm Entwässerungsrinnen für alledenkbaren Grundstückssituationen und die ver-schiedensten Anforderungen. Sie garantieren dasfachgerechte Ableiten von Niederschlagswasser und

sind dabei wesentlich mehr als ein simpler Funkti-onserfüller: Sie verbinden Funktionalität und Designauf qualitativ höchstem Niveau.

ACO Self Entwässerungsrinnen sind erhältlich alsPolymerbeton- oder Kunststoffrinne. Acht verschie-dene Roste runden das Programm ab. Alle Rinnensind frostbeständig und durch ihr geringes Gewichtleicht einzubauen. Die Roste werden schraublos ar-retiert, was eine besonders leichte Reinigung er-möglicht. Alle Systeme sind PKW-befahrbar.

Hofablauf

Hofabläufe nehmen im Vergleich zu Rinnensystemendas Wasser punktuell auf. Sie kommen unter Was-serzapfstellen im Garten und im Hof zum Einsatz

oder als Punktentwässerung in entsprechendem Ge-lände. Dabei arbeiten sie genauso wie Entwässe-rungsrinnen. Das heißt: Schmutz- und Regenwasserwird durch die Abläufe sicher abgeleitet, so dassPfützen und Matsch keine Chance haben. Die ACOHofabläufe sind aus Polymerbeton hergestellt – unddamit äußerst robust und PKW-befahrbar.

Schuhabstreifer

Der ACO Schuhabstreifer Vario nimmt draußenSchmutz und Feuchtigkeit auf. Damit der Schuhab-

streifer nicht zur Stolperfalle wird, ist er ebenerdig inden Boden eingelassen und liegt rutschsicher imRahmen. Die Schuhabstreifer sind in Standardma-ßen lieferbar, die unterschiedlichsten Einbausituatio-nen gerecht werden. Die Montage ist einfach, da dieSchuhabstreifer aus Fertigelementen bestehen. DieWannen sind in der Ausführung Polymerbeton oderKunststoff erhältlich und können bei Bedarf auch andie Grundleitung angeschlossen werden. In ver-

SELF Schuhabstreifer, Foto: ACO

SELF Euroline, Foto: ACO

SELF Hofablauf, Fotos: ACO

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schiedenen Designs erhältlich, fügen sich die Mat-ten oder Roste optimal in das Gesamtbild ein.

Rasenwabe

Die ACO Rasenwabe – Leichtgewicht mit patentiertem DesignWer Oberflächen entsiegelt, spart Abwasserkostenund trägt zu einem natürlichen Kreislauf des Was-sers bei. Hinzu kommt die optische Qualität einesbegrünten Lebensraumes. Die ACO Rasenwabeschafft hoch belastbare Grünflächen, auf denen Re-genwasser großflächig versickern kann. Etwas 95 %der Fläche bleiben dabei unversiegelt, die Wabeselbst ist bei Begrünung unauffällig. Das Material,ein recycelbarer Polyolefin-Verbund, wiegt leichte5kg/m2. Die Maße der ACO Rasenwabe sind 58,6 x 38,6 x3,8cm (LxBxH). Das entspricht 4,42 Stk/m2. Als Zu-behör sind Parkplatzmarkierungen und Erdnägel er-hältlich. Mit dem Design der Rasenwabe erzielte ACO gleichmehrere Vorteile. Durch die patentierte Konstruktionhält sie einer Flächenlast von rund 2.500 kN/m2

stand. Die Flächen sind problemlos mit Ihrem PKWbefahrbar. Die hohe Belastbarkeit der Wabe ergibtsich aus der Ableitung der Kräfte in die Seitenwän-

der der Kammern. Die horizontale Arretierung be-wirkt außerdem eine Kräfteübertragung von Plattezu Platte. Interessant ist auch die Oberflächenstruktur der Wa-be, die zum Beispiel mit Edelsplitt verfüllt gut zurGeltung kommt. Der Baustoffhändler in Ihrer Näheberät Sie gerne.

19 Außenanlagen und Garten

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LICHT IM GARTENStimmungsvoll erscheint der Garten beiNacht erst im "Licht zum Hinsehen", dasObjekte oder einzelne Bereiche hervor-hebt. Reizvolle Lichtakzente setzen dervon unten angestrahlte Baum, das be-leuchtete Grün der Pergola, das bunteBlumenbeet im Licht von Strahlern.Übergänge von hell nach dunkel sind diereizvollen, Bestandteile der Lichtinsze-nierung. Erst die dunkleren Bereichezwischen den angestrahlten Objektenlassen diese wirken.Fallen genügend Anteile des "Lichts zumHinsehen" auf einen Weg, so kann diesmöglicherweise für die Sehleistung und da-mit für die Sicherheit sogar ausreichen. Essind daher die Grenzen zwischen funktiona-lem und dekorativem Licht eher fließend. Foto: Fördergemeinschaft gutes Licht

Bsp.: Parkplatzbegrünung mi Rasenwabe, Foto: ACO

Rasenwabe, Fotos: ACO

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Page 329: Unser Haus 2014

In der Dunkelheit stellt das funktionale "Licht zumSehen" blendfrei und mit angemessener Beleuch-tungsstärke ein Gefühl der Sicherheit dar. Stolperfal-len bleiben nicht im Verborgenen, Wegführung undPersonen sind rechtzeitig zu erkennen.„Licht zum Sehen“ setzt eine möglichst gleichmäßi-ge Beleuchtung zum Beispiel des Weges vom Gar-tentor und von der Garage zum Haus voraus. Ein gutbeleuchteter Eingangsbereich ist wie ein Schmuckfür jedes Haus. Gutes Licht begrüßt die Gäste undlenkt ihre Schritte, wie auch die der Bewohner, si-cher ins Haus. Neben der Beleuchtung im Vorfelddarf auf das Licht an der Haustüre nicht verzichtetwerden, da sonst der Gastgeber als Silhouette er-scheint.An warmen Sommerabenden erweitert die gut be-leuchtete Terrasse den Wohnbereich ins Freie undverbindet auf diese Weise Haus und Garten mitei-nander. Das Licht auf der Terrasse sollte dimmbarsein. Damit kann die maximale Beleuchtungsstärkeso ausgelegt werden, dass auch Lesen oder Schrei-ben möglich sind. Zum Abendessen reicht eine ge-ringere Beleuchtungsstärke, bei der das Gegenübernoch gut zu erkennen ist. Noch weiter gedimmtschafft das Licht eine anheimelnde Atmos phäre undder beleuchtete Garten kommt richtig zur Geltung.Besonders wichtig ist die Beleuchtung bei Wegen.Diese kann mit einem Bewegungsmelder vollauto-matisch bedient werden. Das hat den Vorteil, dassSie das Licht nicht extra aufdrehen müssen, unddass es nach kurzer Zeit sich vollautomatisch wie-der abdreht. Einziger Nachteil ist, wenn ein Tierwährend der Nachtstunden zu Ihnen in den Gartenauf Besuch kommt, dann geht ebenfalls alle Augen-blicke das Licht an. Um das zu vermeiden sollte maneinen Hauptschalter im Haus vorsehen.

Auch in der Innenstadt ist der Wohnkomfort unterfreiem Himmel möglich. Gerade in den Abendstun-den hat der Dachgarten hoch über den Dächern derStadt seinen besonderen Reiz.Eine Dachterrasse ist wie ein Garten im Kleinformat.Entsprechend ist sie zu beleuchten. Wand und Pol-lerleuchten sind die Komponenten der ortsfestenBeleuchtung, mobile Erdspießleuchten eignen sich

gut für den Einsatz in großen Blumentöpfen und Bal-konkästen.Selbst in der kühlen Jahreszeit ist der be-leuchtete Dachgarten ein "Lichtblick", da die Dach-terrasse optisch in den Wohnraum integriert wird.Das gilt ebenso für den Balkon, wobei die kleine Flä-che nur wenig Aufwand erfordert.Die Garagenzufahrt sollte wie der eigentliche Haus-zugang beleuchtet sein. Durch die Anbringung vonLeuchten in etwa 2 Meter Höhe wird verhindert,dass eventuell parkende Autos das Licht ver decken.Die Leuchten vor dem Garagentor müssen genü-gend Licht für das problemlose Bedienen des Toresbieten. Über einen Schalter in der Garage empfiehltsich auch die Schaltung von Haustür- und Hauszu-gangsbeleuchtung. Bewegungsmelder machen auchhier das Leben leichter.Die Beleuchtung in der Garage sollte sich nicht wieoft üblich in der Mitte befinden, da sie nur das Auto-dach beleuchtet, sondern eine seitlich vorne und ei-ne weitere im hinteren Teil. So schaffen Sie gutesLicht zum Beladen und Entladen oder auch für eineMotorkontrolle in der Garage.

Unser Tipp!

Beleuchtungsanlagen mit Bewegungs meldern oderAbschaltautomatik sorgen für eine gute Beleuch-tung nur bei Bedarf und können mit Energiespar-und LED-Lampen kombiniert werden. Auf diese

Weise wird viel Strom gespart.

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Foto: Fördergemeinschaft gutes Licht

Foto: Fördergemeinschaft gutes Licht

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19 Außenanlagen und Garten

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Ein Schwimmbecken oder Swimmingpool ist einBecken, das zum Baden, Schwimmen, Spielenoder für den Schwimmsport verwendet wird. Dasklassische Schwimmbecken besitzt eine recht-eckige Form und ist meistens gefliest. Es gibt al-lerdings auch Polyester- und Metallschwimmbe-cken. Diese Einstückbecken werden im fertigmontierten Zustand angeliefert und sind recht-eckig, aber auch in speziellen Formen erhältlich.

Planung

Der Bau eines privaten Schwimmbads im eigenenGarten muss sorgfältig geplant und ausgeführt wer-den. Private Schwimmbecken müssen in der Regelvon der Baubehörde genehmigt werden, da es sichdabei um eine bauliche Angelegenheit handelt, ver-gleichbar dem Bau einer Garage.

Zunächst ist der Platz für einen Pool auszuwählen.Er muss möglichst lange Sonneneinstrahlung garan-tieren, windgeschützt und nicht unmittelbar neben

Hecken und Sträuchern platziert sein, um möglichstwenig Blätter und Staub abzubekommen. Ein Poolsollte auch so liegen, dass Sichtschutz möglich ist.

Reinigung

Die Beckenform und die Beckenanschlüsse müssenso gewählt werden, dass die gesamte Wassermen-ge über die Umwälzpumpe gereinigt werden kann.Andernfalls bilden sich tote Winkel, in denen sichSinkstoffe ablagern, die zur Verschmutzung und Al-genbildung führen.

Zu- und Ablauf

Ein Pool braucht einen Zu- und einen Ablauf. PlanenSie ein Pool mit unterschiedlicher Tiefe, sollte derZulauf immer am tieferen Teil liegen, damit durchdie Umwälzung auch der Boden gereinigt wird. Au-ßerdem hat sich das Wasser, wenn es mit Chlor ver-setzt ist, dann schon durchmischt.

SWIMMINGPOOL

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Individuelle Pools

Individuell geplante, vor Ort errichtete Schwimmbe-cken werden in Massivbauweise gebaut. Das Mau-erwerk muss wasserdicht sein, es bietet sich daherBeton an. Kleinere Becken können mit unbewehrtemBeton errichtet werden, bei größeren empfiehlt sichdie Bewehrung mit Stahleinlagen. In diesem Fallsollte ein Statiker oder ein Baumeister beigezogenwerden, um die Standsicherheit zu bestätigen.

Die Auskleidung kann mit Hilfe von Fliesen oder Ke-ramikplatten, Polyester-, Metall- oder Aluminium-verkleidungen oder auch als Glasmosaik ausgeführtwerden. Billiger ist das Streichen mit Chlorkaut-schukfarbe oder Kunstharzlack.

Fertigpools

Fertigpools sind in Polyester- oder Metallausführungerhältlich.

Wichtig für die Planung: Die Poolwände müssen dieumgebende Erdmasse an jeder Stelle berühren! Fürgrößere Becken empfiehlt sich das Anlegen vonStützmauern, um direkten Erdruck vom Becken zunehmen.

Pooltypen

Die im privaten Bereich verwendeten Beckentypensind:● Mehrzweckbecken sind Becken, die sowohl

Nichtschwimmer- als auch Schwimmerbereicheumfassen.

● Sprungbecken haben eine Wassertiefe von min-destens 3,40 m. Die Sprungtürme sind normaler-weise 1 m, 3 m, 5 m, 7,5 m oder 10 m hoch.

● Variobecken sind Becken mit höhenverstellba-rem Zwischenboden, mit dem die Wassertiefevariiert werden kann. Allerdings ergibt sich dasProblem, eine ausreichende Beckendurchströ-mung zur Reinigung sicherzustellen.

● Aufstellbecken sind eine andere Art vonSchwimmbecken. Für diese braucht man keinenErdaushub und daher auch keine Baugenehmi-

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19 Außenanlagen und Garten

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Ein Schwimm oder- Badeteich ist ein meistkünstlich angelegtes stehendes Gewässer, dasgut zum Schwimmen oder Baden geeignet ist. Inder Form eines öffentlichen Schwimmteiches ineinem Schwimmbad werden diese auch Natur-pool oder fälschlicherweise als Naturbad be-zeichnet.

Funktionsprinzip

Der Teich wird in zwei Zonen aufgeteilt:● Die Schwimmzone dient dem Schwimm- und

Badebetrieb.● Die Filter- oder Regenerationszone wird mit Was-

serpflanzen bepflanzt und dient der Reinigungdes Wassers.

Zwischen beiden Bereichen muss ein Wasseraus-tausch möglich sein oder durch Pumpentechnikkünstlich herbei geführt werden.

Die Mindestgröße für eine Schwimmteichanlageliegt bei 35 m², die Mindesttiefe sollte 1,35 m nichtunterschreiten - auch wenn schon deutlich kleinereSysteme als Badeteich genutzt werden können. Fi-sche dürfen in einen solchen Teich nur eingesetztwerden, wenn sie ohne zusätzliche Fütterung lebenkönnen.

Desinfektion

Die Desinfektion funktioniert biologisch durch Stoff-wechselvorgänge von Bakterien, die sich im Wurzel-werk der Pflanzen ansiedeln. Entscheidend ist einstabiles Gleichgewicht verschiedenster Bakterienar-ten, in Abhängigkeit von Wassertemperatur, Sonnen-einstrahlung, pH-Wert, Pflanzenwachstum, (Vogel-)Kot-Eintrag, Belastung durch Badegäste, etc. Durchmechanische Filter kann die biologische Reinigungergänzt werden.

gung. Sie werden auf den Boden gestellt und mitWasser befüllt. Solche Pools bestehen meist auseiner festen Kunststoffwand, die auf- und abbau-bar ist. Sie halten allerdings häufig nur für einebestimmte Zeit.

● Quick-Up-Pools sind in jüngerer Zeit häufig inVerwendung. Sie besitzen überhaupt keine festeWand mehr, sondern nur noch einen aufblasba-ren Ring und stellen sich alleine durch das Befül-len mit Wasser auf.

BIOTOP UND SCHWIMMTEICH

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Abdichtung

Um das Wasser am Versickern im Boden zu hindern,ist genau wie bei einem Gartenteich eine Abdichtungerforderlich. Als Baumaterialien können Ton, GFK,Beton oder spezielle Teichfolien verwendet werden.Aufgrund der Kosten und der einfachen Verarbeitungwird am häufigsten Folie verwendet.

Wasseraufbereitung

Während im Schwimmbad die Wasseraufbereitungdurch chemische Prozesse passiert, übernehmen imSchwimmteich biologisch-mechanische Prozessediese Funktion. Alle Wasserflächen sind in einem ge-schlossenen Kreislauf miteinander verbunden. Was-serpflanzen (Phyto- und Zooplankton), eine Umwäl-zung des Wassers über die Pflanzenfilterbecken undregelmäßige Pflegemaßnahmen sorgen für die Si-cherstellung der Wasserqualität.

Planung

Der Anlage eines Schwimmteiches muss eine sorg-fältige Planung voraus gehen. Hier ein paar Stich-punkte:

● Finanzierung: Je nach Art der verwendeten Bau-materialien und der geplanten Größe müssen ei-nige Tausend Euro investiert werden.

● Lage vorhandener Versorgungsleitungen (Gas,Strom, Abwasser und Wasser).

● Lage auf dem Grundstück: Sonneneinstrahlung,Windschutz, Einsehbarkeit durch Nachbarn oderöffentliche Verkehrsflächen.

● Formgestaltung: Besser lang und oval als kreis-förmig.

● Zugang zur Schwimmzone. Steganlage.● Ufergestaltung.

Bauweise von Schwimmteichen● Betonbecken: Diese Variante bietet eine klare

Abgrenzung vom Schwimm- zum Regenerati-onsbereich. Das Becken kann gut gereinigt (ab-gesaugt) werden, an der Oberkante wird Natur-stein oder Holz montiert.

● Holzbauweise: Vor allem für geometrische For-men geeignet. Das Lärchen- und Tannenholzwird auf der Folie montiert. Unter Wasser ist Tan-nenholz fast unbegrenzt haltbar.

● Steine als Abgrenzung: Quaderförmige oder auchrundliche Steine werden auf die Folie betoniert.Es kann auch der ganze Teich mit Rundsteinenausgelegt werden. Das ist jedoch sehr arbeitsin-tensiv!

● Teichsäcke als Abgrenzung: Der Schwimmbe-reich kann in jeder Form gestaltet werden. Diemit Schotter befüllten Säcke werden auch fürStufen verwendet und mit Mörtel und Schotterüberzogen.

● Natürlicher Verlauf: Nur bei Teichen ab 250 m2

möglich, da die Tiefe durch die natürliche Bö-schung gewonnen wird. Stufen sind einbaubar.Am Teichgrund liegt die Folie frei (Absaugungmöglich).

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Bau

Die Monate März und April eignen sich am bestenfür den Bau. Der Bau eines Schwimmteiches erfolgtin den folgenden Schritten:● Aushub der Teichgrube und Modellierung des

Bodenprofils.● Entfernung von Fremdkörpern (Steine, Wurzeln

usw.).● Auspolsterung der Teichgrube z.B. mit Sand.

Wird Teichfolie als Dichtung verwendet, dannkann die Teichgrube mit einem speziellenSchutzvlies ausgelegt werden, um sie vor Be-schädigung von unten zu schützen.

● Einbau der Dichtung. Teichfolie kann entwedervor Ort aus Bahnen zusammengesetzt oder be-reits in einem Stück komplett ab Werk bezogenwerden. Es gibt Firmen, die auf Wunsch Sonder-maße anfertigen.

● Eventuell Einbau von Pumpe(n) oder Filtertech-nik.

● Eventuelle Betonarbeiten im späteren Unterwas-serbereich (z.B. Fundamente für Steganlagen,Treppenstufen).

● Erstbefüllung mit Wasser.● Gestaltung der Uferbereiche und Bepflanzung

der Reinigungszonen.● eventuell Einbau einer Steganlage.

Auch wenn der Teich bereits im ersten Jahr zumSchwimmen genutzt werden kann, dauert es unge-fähr zwei bis drei Jahre, bis sich ein stabiles biologi-sches Gleichgewicht eingependelt hat.

Pflegetipps für Schwimmteiche

Ab März sollten einige Pflegearbeiten an Ih-rem Teich durchgeführt werden:● Die dürren Stängel von den Rohrkolben,

Schilf etc. im Frühjahr über der Wasser-oberfläche abschneiden! Wegen des Gas-austauschs eignen sich weder Herbstnoch Winter dazu.

● Mit einem Kescher faulende Pflanzenteileund Laub aus dem Teich fischen.

● Im April und Mai treten manchmal Algen ingrößerer Menge auf. Ein- bis zweimal wö-chentlich abfischen. Wenn die Bepflan-zung ihre volle Aktivität entfaltet hat und

die Nährstoffe entzogen sind, bilden sich die Al-gen rasch wieder zurück. Bei hartnäckigen Al-genproblemen nur biologisch einwandfreie Mittelverwenden.

Temperatur

Die Wassertemperatur 30 cm unter der Wasserober-fläche sollte 23 °C nicht überschreiten. Bei höherenTemperaturen besteht die Gefahr des erhöhtenWachstums von Krankheitserregern. Auch wenn mo-derne Schwimmteichsysteme die künstliche Erwär-mung bis zu einer Maximaltemperatur von 28 °Cmöglich machen, sollten 23 °C nicht überschrittenwerden.

Überdüngung

Von einer Überdüngung spricht man, wenn in einemGewässer zu viele Pflanzennährstoffe - also Dünge-stoffe - vorhanden sind. In den meisten Fällen sindes Phosphor- und/oder Stickstoffverbindungen, wel-che Probleme verursachen.

Die Konzentration an Phosphorverbindungen solltedurch eine geeignete Aufbereitung reduziert werden,sodass im aufbereiteten Wasser und auch im Was-ser des Schwimmteiches die Konzentration von10 µg/l Gesamtphosphor nicht überschritten wird.

© „Creative Commons Attribution/Share Alike“

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Page 335: Unser Haus 2014

AAbdichtung 184Abfallentsorgung 160Abflussrohrprogramm 293Abluftventile 288Abschirmtapete 205Abwehr von Wasser 75Aerogel 15, 222Althaus 225Althaus, Dachausbau 194Alu-Fenster 239Aluminium 185Analyse, vor dem Sanieren 217Angemessener Kaufpreis 13Anhydrit-Fließestrich 202Anwesenheit simulieren 304Arbeitszimmer 20, 63, 299Architekten 17Aufmaß 218Aufsparrendämmung 191Ausbauhaus 22Ausführungsplanung 46Ausgleichschüttung 201Aushub 71Aushubtiefe 72Ausmalen 206Außenanlagen 321Außenjalousie 246Außenlärm 129außenliegende Wärmedämmung

15, 151Außenputz 161Außenschale 116Austrocknung 133

BBad 64, 290, 316, 299

barrierefrei 290, 317Balkendecken 123Bankdarlehen 8Barrierefrei bauen 42Bau-Info-Aktion 51Bauarbeitenkoordinationsgesetz

68Baudokumentation 67Baudokumente 217Bauen mit der Sonne 235Bauepochen 217Baukostenplanung 69Baumeister 17Baumeisterhaus 16Bauphysik 48Bauschäden 217Bauschadensfreiheit 219Bauspardarlehen 8Baustatik 46Baustelleneinrichtung 162Bausubstanz 190Bauteilfeuchte 218Bautoleranzen 201Bauzeichnung 46Bedarfslüftung 104Begehung 217Behaglichkeit 56Behaglichkeit 219Bekiesung 184Beleuchtung 298Belichtung 19Beschattung 10Beschattung 243Beschläge 225Bestandsenergieausweises 218Bestandsplan 218Beton 88Beton 120

-fertigteile 120

-güte 88-rezeptur 92mischen 93Nachbehandlung 94verdichten 93

Bewehrung 96Biotop 330Blitzschutz 188Blitzschutzanlage 304Blockhaus 136Blockziegel 109Blower-Door-Test 54Bodenbelag 210, 263, 264Bodenbeschaffenheit 11, 71Bodengutachten 71Bodenkanalheizung 269Bodenklassen 71Böschungssteine 323Böschungswinkel 72Brandklassen 128Brandschutz 106, 128Brandschutzverglasung 237Brandverhalten 129Brennstoffe 248Brennstoffzellen-Heizgeräte 270Brennwerttechnologie 249Brettlbinder 141Bus-Installationen 304

CCarbon-Armierung 172CO2 Einsparungspotenzial 151

DDach 178

begrüntes 188flach geneigtes 181

Dachausbau, Althaus 194Dachbodenausbau 190Dachbodendämmung 190Dachdämmung, von außen 195Dachdecker 184Dachdeckung 183Dachflächenfenster 196Dachformen 179Dachgaupen 196Dachkonstruktionen 178Dachrinne 187Dachstein 184Dachstuhl 140Dachterrasse 189Dämmdicken 145Dämmmaterialien, natürliche 168Dämmstoffauswahl 150Dämmstoffe 145, 152

Belastbarkeit 150Brennbarkeit 150Einbau 158innovativ 15mineralische 152pflanzliche 155synthetische 154tierische 158Umgang 160

Dämmung bei drückendem Wasser 77

Dampfbad 320Dampfbremse 133dampfdiffsionsoffenes Dach 194dampfdiffusionsoffen 115, 132Dampfsperre 201Decke 223

massive 123Deckenrostdämmung 112Denkmalschutz 151

Diagonalarmierung 171Dispersionsfarben 207Do it yourself 70Doppelständerwand 214Drainage 74Drückendes Wasser 79Druckminderer 292Dübeln der Dämmplatten 170Dünnputz 173Durchlauferhitzer 279Dusche 317

ebenerdige 318

EEdelgasfüllung 232Eigenheimförderungen 5Eigenmittel 8Einblasdämmung 138Einbruchschutz 237Einfachständerwand 213Elektro-Durchlauferhitzer 280Elektro-Handtuchtrockner 258Elektro-Installation 298

Komfortinstallation 304konventionell 304

Elektroheizung 257Elektrospeicher 280Energie-Info-Aktion 51Energieausweis 27, 49, 218Energiekennzahlen 48, 24, 145Energiekonzept 23Energiesparen 159Energiesparkamin 102Energiesparlampe 300Energiespeichersysteme 274Energieträger 254, 281

Erneuerbarkeit 281Entwässerungsrinnen 325EPS 154, 168, 192EPS-Dämmstein 117Erdgas 248Erdgas-Durchlauferhitzer 280Erdreich/Wasser-Wärmepumpe

260Erdsonde 262Erdwärmetauscher 260, 286Essplatz 299Esszimmer 18, 63Estrich 200, 265Estrichschutzmatte 202Expandiertes Polystyrol 154Extrudiertes Polystrol 154

FFarben 174

Wirkung 66Faserzement 185Fassade 161Fassadenmarkise 245Feinfilter 286, 292Fenster 229Fensteranschlüsse 238Fenstergrößen 235Fenstertausch 223Fernwärme 270Fernwärmespeicher 279Fertigdecken 125Fertighaus 16, 22Fertigkeller 82Fertigparkett 211Fertigpools 329Fertigtreppen 87Feuchtigkeitsabdichtung 76, 78Feuchtigkeitsaufnahme 151Feuchtigkeitsaufnahme und

Abgabe 108Feuerwiderstand 128Finanzierungsplan 6Flachdach 182Flächenentwässerung 74Flächenwidmung 9Flachkollektor 262Fliesen 208Fliesen Verlegeverfahren 208Floatglas 229Förderungen 5, 224, 270

Fotovoltaik 38Ökostrom 38Wien 34

Formsteine 110Fotovoltaik 226, 272Fotovoltaikförderungen 38Frischluftansaugung 286Fundament 79Fundamenterder 73Fundamentplatte flämmen 78Fußbodenheizmatte 257Fußbodenheizung 211, 264Fußbodenkühlsysteme 266

GGanzhausheizung 256Garten 321Gartendach 189Gartenplanung 324Gartenwege 321Gas-Heizkessel 248Gebäudeautomation 304Gebühren 16Gemüsegarten 324Geomantie 324Geometer 23Gerüche 282Gerüste 162Gesamtenergiedurchlassgrad

234Gesamtkosten 6Gesteinskörnung 90Gewinnspiel 159Gips-Kalkputz 198Gipsputz 198Glasschaum-Granulat 73, 152Glaswolle 153Grauwassernutzung 294Großformatziegel 187Grundbeleuchtung 298Grundbuch 12Grundgrenzen 13Grundrissplanung 40Grundsatzentscheidungen 16Grundstückserschließung 74Grundwasser 11, 77, 80

HHalbmontagedecken 125Halogenersatzlampe 300Hanf 155, 169Hangneigung 11Haus

belagsfertig 22schlüsselfertig 22

Hausabfluss 293Heizbänder 258Heizkomfort 281Heizkörper 280Heizkreisverteiler 268Heizöllagerung 252Heizsysteme 59Heizungssysteme 248Heizwärmebedarf 49

20STICHWORTVERZEICHNIS

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Verwendete Acrobat Distiller 8.0/8.1 Joboptions
Dieser Report wurde mit Hilfe der Adobe Acrobat Distiller Erweiterung "Distiller Secrets v4.0.0" der IMPRESSED GmbH erstellt.Registrierte Kunden können diese Startup-Datei für die Distiller Versionen 8.0/8.1 kostenlos unter http://www.impressed.de/DistillerSecrets herunterladen.ALLGEMEIN ----------------------------------------Beschreibung: Dateioptionen: Kompatibilität: PDF 1.3 Komprimierung auf Objektebene: Aus Seiten automatisch drehen: Aus Bund: Links Auflösung: 1200 dpi Alle Seiten Piktogramme einbetten: Nein Für schnelle Web-Anzeige optimieren: NeinPapierformat: Breite: 240.002 Höhe: 327.002 mmKOMPRIMIERUNG ------------------------------------Farbbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 300 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 450 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalGraustufenbilder: Neuberechnung: Bikubische Neuberechnung auf 300 ppi (Pixel pro Zoll) für Auflösung über 450 ppi (Pixel pro Zoll) Komprimierung: Automatisch (JPEG) Bildqualität: MaximalSchwarzweißbilder: Neuberechnung: Aus Komprimierung: CCITT Gruppe 4 Mit Graustufen glätten: AusRichtlinien: Richtlinien für Farbbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinien für Graustufenbilder Bei Bildauflösung unter: 150 ppi (Pixel pro Zoll) Ignorieren Richtlinen für monochrome Bilder Bei Bildauflösung unter: 1200 ppi (Pixel pro Zoll) IgnorierenFONTS --------------------------------------------Alle Schriften einbetten: JaUntergruppen aller eingebetteten Schriften: NeinWenn Einbetten fehlschlägt: AbbrechenEinbetten: Schrift immer einbetten: [ ] Schrift nie einbetten: [ ]FARBE --------------------------------------------Farbmanagement: Einstellungsdatei: None Farbmanagement: Farbe nicht ändern Wiedergabemethode: StandardGeräteabhängige Daten: Unterfarbreduktion und Schwarzaufbau beibehalten: Ja Transferfunktionen: Anwenden Rastereinstellungen beibehalten: NeinERWEITERT ----------------------------------------Optionen: Überschreiben der Adobe PDF-Einstellungen durch PostScript zulassen: Nein PostScript XObjects zulassen: Nein Farbverläufe in Smooth Shades konvertieren: Ja Geglättene Linien in Kurven konvertieren: Ja (Grenzwert für Glättung: 0.1) Level 2 copypage-Semantik beibehalten: Ja Einstellungen für Überdrucken beibehalten: Ja Überdruckstandard ist nicht Null: Ja Adobe PDF-Einstellungen in PDF-Datei speichern: Ja Ursprüngliche JPEG-Bilder wenn möglich in PDF speichern: Ja Portable Job Ticket in PDF-Datei speichern: Ja Prologue.ps und Epilogue.ps verwenden: Nein JDF-Datei (Job Definition Format) erstellen: Nein(DSC) Document Structuring Conventions: DSC-Kommentare verarbeiten: Ja DSC-Warnungen protokollieren: Nein EPS-Info von DSC beibehalten: Ja OPI-Kommentare beibehalten: Nein Dokumentinfo von DSC beibehalten: Ja Für EPS-Dateien Seitengröße ändern und Grafiken zentrieren: JaSTANDARDS ----------------------------------------Standards - Berichterstellung und Kompatibilität: Kompatibilitätsstandard: OhneANDERE -------------------------------------------Distiller-Kern Version: 8000ZIP-Komprimierung verwenden: JaASCII-Format: NeinText und Vektorgrafiken komprimieren: JaMinimale Bittiefe für Farbbild Downsampling: 1Minimale Bittiefe für Graustufenbild Downsampling: 2Farbbilder glätten: NeinGraustufenbilder glätten: NeinFarbbilder beschneiden: JaGraustufenbilder beschneiden: JaSchwarzweißbilder beschneiden: JaBilder (< 257 Farben) in indizierten Farbraum konvertieren: JaBildspeicher: 524288 ByteOptimierungen deaktivieren: 0Transparenz zulassen: NeinICC-Profil Kommentare parsen: JasRGB Arbeitsfarbraum: sRGB IEC61966-2.1DSC-Berichtstufe: 0Flatness-Werte beibehalten: JaGrenzwert für künstlichen Halbfettstil: 1.0RGB-Repräsentation als verlustfrei betrachten: NeinOptionen für relative Pfade zulassen: NeinIntern: Alle Bilddaten ignorieren: NeinIntern: Optimierungen deaktivieren: 0Intern: Benutzerdefiniertes Einheitensystem verwenden: 0Intern: Pfad-Optimierung deaktivieren: NeinENDE DES REPORTS ---------------------------------Die "Distiller Secrets" Startup-Datei ist eine Entwicklung derIMPRESSED GmbHBahrenfelder Chaussee 4922761 Hamburg, GermanyTel. +49 40 897189-0Fax +49 40 897189-71Email: [email protected]: www.impressed.de
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Hinterlüftung 144Hochwasser 12Hofablauf 325Holz-Alufenster 239Holz-Beton-Verbundsystem 139Holzbauweisen 127, 134Holzdecken 140Holzfaserdämmstoffe 156Holzfaserdämmung 169Holzfeuchte 134Holzfußböden 210Holzpellets 253Holzrahmenbauweise 134Holzschutz 131Holzskelettbauweise 136

IIdeale Grundstücksgröße und

-form 9Immobiliencheckliste 8Immobiliensuche im Internet 8Infrarotkabinen 320Infrastruktur 9Innenausbau 197Innendämmsysteme 222Innenjalousie 246Innenliegende Wärmedämmung

151, 221Innenputz 197Innentüren 241Innenwände, massiv 216innovative Dämmstoffe 15Intensivbegrünung 189Isokorb 97

KKachelofen 99, 256Kalk-Zementputz 197Kalkbekämpfung 292Kalkbelastung 291Kalkputz 197Kaltdach 180Kamin, offener 100Kaminfuß 101Kaminkopf 101Kantenprofile 165Kauf einer Immobilie 8Kaufpreis, angemessener 13Kaufvertrag 14Kehlbalkendach 141Keller 79Kellerfenster 83Kellerfenster und Leibungsrah-

men 84Kellerschutz 84Kellerwände flämmen 79Kesselleistung 279Kinder-Bad 290Kinderzimmer 18, 20, 64, 299Klebemörtel 172Kleben der Dämmplatten 168Klima 282Klimaanlagen 288Klimageräte 288Klimaschutz 127Klimawirksamkeit 281Klinker 116, 322Klinkerfassade 173Kollektoren 272Kombidämmung 192Kombikessel 253Kombisturzelemente 114Kombiwand 117Komfortlüftung 283Komfortsystem 263

Kondensatableitung 249Kondensation 106Kondensationsproblem 234Konvektor 258Korkboden 211Korktapeten 205Korrosionsschutz 96Kosten 281Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen

270Kräutergarten 324Kreuzlagenholz 138Krüppelwalmdach 142Küche 18, 20, 63, 299Kühlung aus der Erde 263Kunststofftapeten 205Kupfer 185

LLaminatboden 211Lampenkonzepte 300Lawinen 12LED-Lampen 301Leerverrohrung 304Lehmputz 198Leichtbeton 121Leimfarben 206Leuchtmittel 64, 299Licht im Garten 326Lichtplanung 299Lichtschacht 83Lichttechnik 60Linoleum 212Luft/Wasser-Wärmepumpe 262Luftdichtheit 54, 106, 132, 218,

220Luftfeuchtigkeit 59, 289Luftgüte 60Luftschallschutz 106Lüftung 282Lüftungskanäle 288Luftwechsel 244Lumen 300

MMakulatur 203Mansardendach 142Massive Decken 123Massivholz-Bauweise 138Massivparkett 210Mauerwerk 111

zweischalig 115Mehr-Generationen-Haus 41Mehrscheiben-Wärmeschutzglas

229Mehrsparten-Hausanschluss -

leitungen 77Metalltapeten 205Mindestdachneigung 183Mineralische Bauweise 106Mineralische Dämmstoffe 152Mini-Blockheizkraftwerke 270Minibäder 316Miteigentum 13Mittlerer U-Wert 149Multimedia Room-Systeme 304Muren 12

NNachhaltig bauen 44Nassräume 18Naturböden 211Natursteine 322

Neudeckung 183Niedertemperatur-Heizleisten

269Niedertemperatur-Heizsysteme

264Niedrigenergiehaus 23, 24, 111,

254, 287Noppenplattensystem 267Nutzlast 179Nutzwertfestsetzung 13

OOberflächentemperatur 57, 219,

230OIB-Richtlinie 6, 48, 148Ökohaus 225Ökostromförderungen 38Öl-Brennwerttechnik 251Ölheizung 251Ortbetondecken 125Ortbetonstiegen 86

PParifizierung 13Parkett 210, 265

mehrschichtiges 210Parzellierung 9Passivhaus 23, 25, 111, 223,

254, 287Passivhaus-Türen/-Fenster 239Pelletkaminöfen 255Pelletkompaktkessel 254Pellets 253Pelletzentralheizungsöfen 254Pfettendach 141Pflasterklinker 324Photovoltaik 226, 272Photovoltaik förderungen 38Planungsrichtlinien für Solaranla-

gen 278Planziegel 109Planziegel-Kleber 113Planziegelmauerwerk 111Plattenbalkendecken 123Plattendecken 124Plattenfundament 80Pooltypen 329Porenbeton 122Profile für den Innenputz 198Pufferspeicher 279Pultdach 142Putzbewehrung 199Putzfassaden 161Putzgrund 162Putzprofile 163Putzsorten 197Putzträger 199PVC-Kanalrohre 294

RRasenwabe 326Rauchfang 98Rauchfangsanierung 101Raufasertapeten 203Raumbedarf 281Räume, Anordnung 19Raumgewinn 127Raumluftqualität 283Raumplanung 40Raumregelung 268Regenfallrohre 187Regenwasserableitung 74Regenwassernutzung 227, 294

Regenwasserversickerung 75Resol-Hartschaum 155Rhombendach 181Rippendecken 123Rippenplattendecken 124Rohrdurchführungen 77Rollladen 244Rollladenantriebe 245Rollladenkästen 114Rollo 247Rollschotter 73Rost 292Rückflussverhinderungsventil

292

SSanierung 75, 217

thermische 219Sanitärinstallation 290Sanitärtechnik, wasserlos 294Satteldach 181Saugdosen 312Schafwolle 158Schalldämpfer 287Schallschutz 183, 236, 293Schalsteinkeller 83Schaumglas 152Scheitholz 253Schienensystem 267Schlafzimmer 64, 266, 299Schleppdach 181Schmetterlingsdach 181Schneelast 179Schneeräumung, Dach 226Schwimmteich 330

Pflegetipps 332Schwingbügel 193Schwüle 59Schwüle 288Selbstverdichtender Beton SCC

80, 121Sheddach 181Sicherheitsarmaturen 292Sicherheitssysteme 304Sichtprüfung 217Sichtschutz 304Silikatfarben 206Sockelbereich 165Sockelprofile 165Solar-Kraftwerk 251Solar-Schichtladespeicher 250Solaranlagen 276Solare Energiegewinne 10, 108Solare Warmwasserbereitung

276Solarenergie 288Solarkreislauf 225Solarthermie 271Solarzellen 272Sommerliche Überwärmung 57Sonnenenergie 271Sonnenenergienutzung

aktiv 272passiv 271

Sonnenhaus 23, 24, 28, 111,287

Sonnenschutz 242, 304automatisiert 247

Sonnenwegschablone 10Spachtelputz 207Sparrendach 140Speicherheizung 258Speicherwirksame Masse 57,

106, 244Spenglerarbeiten 187Spritzwasserbereich 165Spundwände 73

20 STICHWORTVERZEICHNIS

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Page 337: Unser Haus 2014

Stahlfaserbeton 80Statik 47Staubsauganlage, zentrale mit

Funkfernbedienung 312Steigleitungen 297Steildach 179Steinwolle 153, 168, 222Steinwolle-Klemmplatten 193Stiegenhaus 20, 63Stimmungslicht 298Strahlungspaneele 258Streichputz 207Stroh 157Strohballendämmung 15Stufen 321Stufenformeln 43Sturzausbildung 112Sturzelemente 114Styropor 154Swimmingpool 328

TTackersystem 267Tageslichtspot 196Tapetenrollen, Bedarf 205Tapezieren 203Teilungsplan 13Temperaturausgleich 108Temperaturbereich, behaglicher

58Temperaturempfinden 56Teppich 212Terminplanung 67Terrassen 321Textilglasgitter 172Textiltapeten 204Thermische Sanierung 219Thermofuß 111Thermografie 159Thermogramme 217Tiefenbohrung 262Tondachziegel 185

Tonnendach 181Trägerelementsystem 267Tragwerk 47Transportbeton 91Trennung der Schichten 73Treppe 86Treppenbereiche 299Trinkwasser 291Trinkwasserhygiene 292Trinkwasserinstallation 291Trinkwasserspeicher 279Trittschall 130

-dämmung 266-schutz 106

Trockenbau 213Trockenbauweise 127Trockenestrich 196Trockenverlegesysteme 267Türdurchgangsbreite 43Türen 239Turmdach 181

UU-Wert 145, 230Überwärmung 108, 131Umdeckung 183Umweltauswirkung 281Universalkamin 98Unterdach 143Untergrund 206Untersparrendämmung 190

VVerglasungen 229Vermessung 23Verrottungssicherheit 106Vital Ziegeldecken 126Vital-Dusche 318Vitalziegel 110Vliestapeten 205

Vollmontagedecken 125Vollsparrendämmung 192Volumenstrom 288Vorfertigung 127Vorhangjalousie 246Vorraum 20Vorzimmer 62

WWalmdach 142Wandbildner 162Wandheizung 268Wandkühlung 268Warmbad 320Warmdach 180Wärmebrücken 52, 220Wärmedämmputz 15Wärmedämmsystem 164Wärmedämmung 106, 145, 266

außenliegend 15,151innenliegend 151, 221

Wärmedurchgangskoeffizient149

Wärmepumpen 259Wärmeschutz 110, 219Wärmespeicherfähigkeit 220Wärmeübergangswiderstand

146Wärmeverluste 11Warmwasserbereitung 276, 279Warmwassergerät 249Wäscheabwurfschacht 314Wasser/Wasser-Wärmepumpe

260Wasserdampfdiffusionsoffenheit

106Wasserdampfproduktion 283Wasserhärten 291Wasserrecycling 294Watt 300WC 20Wechselrichter 226

Weißglas 230Wellness 317, 319Werkputzmörtel 161Wertbeständigkeit 109Wetterschutz 242Winddichtheit 54, 132, 220Windlast 179Winkelrandstreifen 201Wintergarten 240Wintergartenbeschattung 245Wochenendhäuser 152Wohnbetonbauweise 120Wohnzimmer 18, 20, 63, 299

XXPS 154

ZZellulosedämmung 157, 195Zeltdach 181Zement 88Zementestrich 202Zementleim 89Zementsorten 88Zementstein 89zentrale Staubsauganlage mit

Funkfernbedienunug 312Ziegel 109

mit Wärmedämmung 113Ziegelfertigteile 116Zierprofile 199Zonenlicht 298Zuluftventile 288Zusatzheizung 288Zwerchdach 181Zwischensparrendämmung 190

20STICHWORTVERZEICHNIS

www.unserhaus.at 335

Impressum:Herausgeber und Medieninhaber: Bohmann Druck und Verlag Ges.m.b.H. & Co KG, Leberstraße 122, 1110 Wien, e-mail: [email protected], Internet: www.unserhaus.at Verleger: Bohmann Druck und Verlag Ges.m.b.H. & Co KG, Leberstraße 122, 1110 WienRedaktion: Roland Kanfer (Chefredakteur)Anzeigenleitung: Mag. Fritz Stein Produktion: Bohmann Druck und Verlag Ges.m.b.H. & Co KG, 1110 Wien, Thomas WeberDruck: Druckerei Berger, Horn

Der Nachdruck oder die Reproduktion ist, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung gestattet. Die Informa tionen wurden sorgfältig zusammengestellt, ihre Weitergabe erfolgt jedoch ohne Gewähr. Die technischen Daten in den Beiträgen beruhen in der Regel auf Angaben der Industrie. Für die Richtigkeit kann keine Verantwortung übernommen werden.

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ACO GmbHwww.aco.co.at

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Bauen & Energie Messe Wienwww.bauen-energie.at

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Energiesparmesse Welswww.energiemesse.at

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Häuslbauermesse Grazwww.haeuslbauergraz.at

Häuslbauermesse Klagenfurtwww.kaerntnermessen.at

Holzwerke Schneider Gebr. GmbHwww.schneider-holz.com

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Page 339: Unser Haus 2014

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