Untersuchungen über Marzipan, Marzipanersatzstoffe und Mandeln

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  • Zei tschr i f t fiir

    Untersuchung der Lebensmittel Heft 6. Dezember 1926. Band 52.

    Untersuchungen tiber Marzipan, Marzipanersatzstoffe und Mandeln.

    Ven He inr i ch F ineke .

    M i t te i lung aus dem Chemischen Laborator ium der Gebr. S~o l lwerck A.G. in Kti ln.

    [Eingegangen am 16. September 1926.]

    I. Allgemeines fiber die Zusammensetzung yon Marzipan und M arz ipanersatzs to f fen .

    ~Nach den zur Zeit als mal~gebend anzusehenden Festsetzungen der Vereinigung Deutseher Zuckerwaren- und Schokolade-Fabrikanten e. V., Wiirzburg, veto 4. Jul i 1926 gelten ffir Marzipan-Rohmassen und ffir Marzipanwaren folgende Bestimmungenl):

    ~R o h - M a r z i p a n m a s s e ~) ist ausschliefilich ein Gemenge yon feuchtgeriebenen Mandeln mit Zucker. Der Feuchtigkeitsgehalt da~f nicht tiber 17%, der Zusatz yon Zucker nicht fiber 35% d~*r fertigen Roh-Marzipanmasse betragen; auiierdem ist der Gehalt der Mandeln an Traubenzucker, zum Teil in freiem Zustande, zum Tefl in Glycosidbindung zu berticksichtigen. kls Verfi~lschung yon Rohmarzipanmasse gilt demnach ein Zasatz jeder Art, insbesondere yon Haselntissen, Walntissen, Erdniissen, Kokosntissen, Cashew-, Pistazienkernen, Pfirsich- und Aprikosenkernen, Pmienker~mn, Sojabohnen, Mehl- und St~irkemehl enthaltenden Naturprodukten und Kompositionen, sowie Glycerin und Stttrkesirup.

    Mar z i p a n w a r e n (angewirktes Marzipan) sollen bestehen aus 1 Tei! der festgesetzten I~ohmarzipanmasse mit Zusatz bis zu 1 Teil Zucker. Zur Frischhaltung kann his zu 3,5% St~trkesbup hinzugesetzt werden; der Zusatz des St~irkesirups ist dann aber in die Gewichts- menge des Zuckerzusatzes zu legen. Die Verwendung yon Schokol~de-Uberzug, Zuckergu~, Frtichten uncl sonstigen Stoffen bet angewirktem Marzipan hat hierbei aui~er Rechnung zu bleiben,"

    Es ist anzunehmen, dat~ diese Bestimmungen wenigstens in ihren Hauptpunkten keine wesent]ichen Anderungen erleiden werden. Die geforderten Zusammensetzungen werden sowohl dem Interesse der Erzeuger wie der Verbraucher gerecht.

    Bezfiglich der verschiedenen Marzipan-Erzeugnisse ist folgendes zu sagen: Die sog. Rohmasse wird in der Weise hergestellt, dab etwa 2 Gewiehtsteile feuehter, frisch

    l) Zusatz bet der Kor rektur . NachO~tg]ich wurden bet den am 1.--3. November 1926 stattgefundenen Beratungen des Bundes Deuischer Nahrungsmittel-Fabrikanten und tIand[er el V., Ntirnberg, fiir die Aufuahme in das Deutsche Nahrungsmi t te lbuch folgende ~_nderungen vorgenommen: Bet Marzipan-Rohmasse wurde hinzugefiigt ,,Der Fett- gehalt mul~ mindestens 28% betragen." Gestrichen wurde tier Satz ,Aufierdem ist der Gehalt der Mandelu an Traubenzueker . . . . zu berficksichtigen. ~

    2) Die Bezeichnung Marzipan-Rohmasse, Persipan-Rohmasse erscheint richtiger als die hier gewahlten Namen Roh-Marzipanmasse und l~oh-Persipanmasse.

    L. ~6. 28

  • 4~ H. F i n c k e, Zeitschr. f. Untersuchung der T,ebensmittel.

    von den Sehalen befreiter, siiSer Mandeln - - gegebenenfalls mit geringem Zusatze bitterer Mandeln - - mit 1 Gewichtsteil Zucker mechanisch verarbeitet und dann in offenen Kesseln unter Umr0hren so lange erhitzt werden, bis die gewfinsehte Beschaf- fenheit erreicht ist. Erzeugnisse mit hSherem Gehalt an Mandeln sind nieht fiblich. Marzipan-Rohmasse wird sich daher im all~emeinen ziemlieh nahe an der zugelassenen HSchstgrenze ffir den Zuekergebalt bewegen. In frischer ordnungsmfigig hergestellter Masse finder man melst einen Wassergehalt von 13--16~ und einen Gesamt-Sae- charosegehalt yon 33--36~ Der Gehalt an Mandeltrockenmasse liegt nahe bei 500/0. Beim Eintrocknen erhSht sieh der Zuckergehalt natfirlich; die Festsetzungen wfirden daher richtiger sagen: ,Der Gehalt an zugesetztem Zueker sell 35~ der Marzipan- Rohmasse, berechnet auf Masse mit einem Gehalt yon 17 ~ Wasser, (oder: soil 4 2 ~ der Trockenmasse) nieht fibersteigen." Der Mindestgehalt der Marzipan-Rohmasse an Mandeltroekenmasse wiirde somit ffir den ungfinstigsten Fall auf 48 ~ (oder 58~/o in der Trockenmasse) festgesetzt.

    Aus der Marzipan.Rohmasse wird durch Darunterkneten yon Puderzucker der an- gewirkte Marzipan (Speise-Marzipan), das Rohmaterial ffir Marzipanwaren (Torten, Figuren und dergl.) gewonnen. Ffir hochwertige Waren wird auf 1 Teil der Rob- masse 1/~ bis ~/~ Teil, ffir geringwertigere Waren fiber x/~ bis 1 Tell Zucker zuge- setzt. Bisher wurden sogar 1 a[~ Teile Zucker auf 1 Tell Rohmasse als noch zul~ssig an- gesehen, dneh ist der Gesehmaek solcher Waren fiberm/if~ig siiB; auch erfolgt bei dem geringen Fettgehalt schnelles Eintrocknen zu einer harten Masse. Bei angewirktem Mar- zipan diirfen 3,50/0 St~rkesirup bei Wegfall einer gleiehen Zuckermenge zugesetzt werden. Es ergeben sieh somit ftir die gebri~uchlichen Marzipanmischungen folgende Zusammensetzungen:

    Tafel 1. Grenzwerte der Zusammansetzung yon Marz ipan-Mischungen mit versehiadanem Zuckergahalt .

    1

    3 4 5 6

    7

    Nr. Bezeichnung

    der Zusammensatzung

    Rohma~se

    1 Teil Rohmasse -~ ~ Tail Zaeker 1 ~ , + ~/a . ,

    1 . . . . - F 89 . .

    1 . . + 9 0 . .

    1 . . +1 . ,,

    1 ,, . + 1 89 . . ")

    Ohne Zusa lz yon ;~t~irkesirup

    % I % %

    4Q,O 17,0 I 35,0

    38,4 13,6 i : 48,0 36,0 12,8 51,2 32,0 11,3 I 56,7 27,4 9,7 I 62,9 24,0 8,5 I 67.5

    Ylit Znsa~a yon ,~t~rkvsiru lo

    %

    w

    14.5 44,5 13,7 47,7 12,2 53,2 10,6 59,4 9,4 64.0

    38.4 36,0 32,0 27,4 2~,0

    ~,~

    %

    3,5 3,5 3,5 8,5 3,5

    ~2

    %

    28,8

    2:~,0 21,6 19,2 16,4

    14,4

    11,5

    1) Dieser HSchstgehalt gilt fiir den angegebanen HSchstwassargehalt und erh6ht sich bei ge- ringerem Wassergehalt entspreahend. -- 2) Es wurde ein Mindestgehalt yon 60% Fett in der Mande]troakenmasse zugrunde galagt. Dieser Mindestgehalt wurda auf Grund von Mandel- untersuehungen angenommen, iiher tlia im Absehnitt t[Ib (S. 431) barichtet wird.

    ') Nicht mehr zul~tssigas Mischungsvarh~tltnis.

  • 52. Band D~zember 1926.J ~]Earzil)an ~ M~rzipaners~tz and Mandeln. 425

    Die Tafel 1 zeigt, da~ der zuliissige HSchstwassergehalt yon angewirktem Marzipan veto Geha]t an Zucker, bezw. Zucker und Stiirkesirup, abhgmgig ist. Die Wasserauf- nahmef~ihigkeit ist um so geringer, je kleiner der Gehalt an Mandelmasse ist. Ange- wirkter Marzipan mit sehr hohem Zuckergehalt wfirde bet dem ffir Rohmarzipan zu- gelassenen Wassergehalt zerfiie~en. Eine wesentliehe Oberschreitung .des Wasserge- haltes wird man im allgemeinen nur dann finden, wenn gleichzeitig andere F~]schung vorliegt.

    Bereehnet man die Zusammensetzung auf die Troekenmasse, so ergeben sich ffir Rohmarzipan und dessen Mischungen mit Zucker die in Tafel 2 enthaltenen Grenzwerte.

    Tafe] 2. Grenzwer te der Zusammensetzung der T rockenmasse yon Marzipan- M ischangen mit versch iedenem Zackergehal~.

    I Bezeichnung Nr. der

    Zusammensetzung

    1

    2 3

    4 5 6

    7

    gohmasse

    1 Tell Rohmasse -~- ~ Teil Zucker 1 , ,, +~/8 ,,

    1 , , +~A , o

    1 ,, , + 1 . . . .

    1 , , + 1 ~ , ,, 1)

    FlSch~tzusatz I Entsprechender Mindestg(.halt j i von Zucker an Mandel- ! I Mindestfett-

    (bezw. Zucker +l gehalt trockenmasse ' Stlirko~:irup) % %

    57,8 42,2

    44,4 - 55,6 41,3 58,7 36,1 68,9 30,3 69,7 26,2 73,8

    20,5 79,5

    34,7

    26,7 25,1 21,7 18,2 15,7

    12,3 ~) Nicht mehr zuliissiges Mischungsverhaltnis.

    Der Mindestgehalt yon Marzipanwaren an Mandeltrockenmasse betriig~ nach den neuen Festsetzungen somit 24o/o in der normalen Masse und 26,2~ in der wasser- freien Masse.

    Die zur Zeit geltenden Festsetzungen ffir Pers ipan-Rohmasse und Per- s i p a n w a r e n laugen folgendermai~en 1) :

    , ,Rohpers ipanmasso (such Backm8sse genannL) ist ein Gemenge yon entbitterten, feuchtgeriebenen Aprikosen- oder Pfirsichkernen mit. Zueker. Der Feuchtigk~itsgehalt darf nicht tiber 20"]o, der ZLJsatz yon Zucker nicht tibet' 350/o der ferti~en Masse betragen. Roh. Persipanmasse ist genau zu kennzeiehnen (dmch Aufschrift auf der Yelpackung}; zur Kenn- zeichnung ist ferner ein deklarationsfreier Zusatz wm '/2 ~ Kartoffelst~rke, der jedoch in das GewiehL des Zuckers g~]egt werden mu!~, vorgeschrieben.

    Rohmassen, die zum Tell aus Marzipan-, ztlm TeiI aus Fersipanmasse besLehen, gelten als Persipanmassen und uaterliegen den hmrfiir gtiltigen Festsetzungen.

    Alle tibrigen Marzipanematzmassen sind (such bei Kennzelchnung) unzuliissig. Pers ipanwaren sollen bestehen aus 1 Teil der festgesetzten Pooh Pe~s~panmasse mit

    Zusatz bis zu 11/2 Teilen Zucker. Die tibrigen Be,timmungen far MarzJpanwa, en gelten such fiir Persipanwaren. Persipanwaren sind genau zu kennzeichnen (dm'eh hufschrift auf den Ver- packungen der Waren oder beim offenen Verkauf dutch Schilder mit genau-n Angaben).

    Alle ~ibrigen Ma~zipanersa~zwaren sind (such bet Kennzeichnung) unzul~ssig".

    1) Zusatz bet der Kor rektur . Fiir die Aufnahme in das Deutsche Nahrungs- in i t t e 1 b u c h ist hinter dem ersten Satze eingeftigt Worden ,Zusatz von Mandeln i st zul~issig. ~ Dafiir ist der zweite Abschnitt (,Rohmassen, die zum Teil aus Marzipan . . . . Festsetznngen'} gestriehen.

    28*

  • 426 It. F i n c k e. [Zeitschr. f. Untersuchung ' [ der Lebensmif~tel.

    Ffir Persipan-Rohmasse und Persipanwaren wird somit ein etwas hSherer Gehalt an Wasser fiir zul~ssig erachtet, au~erdem scheint man ihre weitere VerbilligungsmSglichkeit noch dadurch steigern zu wollen, da$ man Misehungen yon 1 Tell Rohmasse mit ll[~ Teilen Zucker gestatten will. Persipanwaren sind also im allgemeinen nicht nut dutch die Art-des Rohmaterlals und unter Umst~nden infolge dessen Wertverminderung dureh die Entbitterung, sondern auch hinsichtllch des MisehungsverMiltnisses gerlng- wertiger als Marzipanwaren, In Tafel 3 ist die Zusammensetzung yon Persipan- misehungen, die den Marzipanmisehungen der Tafel 1 entsprechen, angegeben; da stiirkesirupfreie Persipanwaren kaum in den Handel kommen werden, wurden sie nieht mit aufgenommen. AuI~erdem ist der noeh umstrittene St~rkemehlzusatz yon 0,5~ bei dessen Anwendung tier H6chstzuckerzusatz urn die gleiche Menge niedriger sein mull, nicht beriicksichtigt worden.

    Tafel 3. Grenzwer te der Zusammensetzung yon Pers ipan-Mischungen mit versch iedenem Zuekergeha l t .

    N,'.] Bezeiehnung

    Zusammensetzung

    l

    3 4 5

    . _ m

    ITeil Rohmasse +. 1 , , - , +

    1 . . . . q - t , q- 3A , , ,

    [ Mindestgehalt an Samenkern-

    der trockenmasso O/ 70

    l~ohmasse 45,0

    ~Tei l Zucker 36,0 33,7

    89 ~ . 3o,o 25,7

    ttSchstgeha[t 8,1]

    Wasser l)

    %

    20,0

    16,9 16.0 14.2 12,4 109

    HScllstgehalt an Zucker-

    zusatz ~)

    %

    3),0

    44,5 47,7 53,2 59.3 64,0

    H 5chstgehalt an StRrke-

    sirup 8)

    %

    h

    3,5 3,5 3,5 3,5 3,5

    _~~] Rohmasse _

    1 Teil Rohmasse q- 1~ Teil Zucker

    1 , ,, + I~A , ,

    Mindestgehalt au 8amenkern- trockenmasse

    %

    56,2

    34,9 25,2 I9,8

    HSeh stzusatz yon Zueker

    bezw. Zucker -t- St~rkesirup)

    %

    43,8

    65,1 74,8 80,2

    I Bezeichnung Nr. der

    Zusammensetzung

    6 1 , ,, -F 1 ~ , 22,5 7 1 , , -~ 1~ ~ , 18.0 S,9 70,5 3,5

    1) Einschliel~lieh des im Sti~rkesirup entha|tenen Wassers, ,tau ia den Werten der letzten senk- rechten geihe nochmals enthaIten ist. - - ~/ Ohne Berficksiehtigung des vorgesehlageuen Starke- mehlzusatzes, der in (tie Menge des Zuckers einzubeziehen sein wiirde. -- ~) Dieser HSchst- gehalt gilt ftir den angegebenen HSchstwassergehalt und erhiiht sich bei gerii)gerem Wasser- gehalt entsprechend. - - Ist St/irkesirup nicht oder weniger vorhanden, so erhSht sich der zul~ssige Gehalt an Zucker bei angewirktem Persipan um einen entsprechenden Betrag.

    Berechnet man die Zusammensetzung auf die Trockenmasse, so ergeben sich ffir Persipan-Rohmasse und deren wichtigste Mischungen mit Zucker die in Tafel 4 enthaltenen Grenzwerte.

    Tafel 4. Grenzwer te der Zusammensetzung der T rockenmasse yon Pers ipan- M ischungon mlt versch iedenem Zucker eha l t .

  • 52. Band. Dezember 19.o6] Marzipan, Marzip~nersatz und Mandeln. 427

    Der Mindestgehalt von Persipanwaren an Trockenmasse yon Aprikosen- und Pfirsichkernen betr~gt also 18~ in der normalen Ware und 19,8~ in der wasser- freien Masse (gegenfiber 24,0~ bezw. 26,20/o bei Marzipanwaren).

    Die aufgestellten Tafeln fiir Marzipan- und Persipanmischungen sollen die MSgliehkeit bieten, auf Grund der bei der Analyse gefundenen Zusammensetzung auf einfache Weise zu ermitteln, welches Mischungsverhiiltnis vorliegt und zwar ausgedriickt in der in der Marzipan-Industrie fibliehen Form.

    II. Allgemeinos iiber die polarimetrische Bestimmung yon Zllcker und St~irkesirup in Marzipanwaren.

    Entsprechend den yon mir frfiher bearbeiteten Bestimmungsverfahren fiir Zueker und Milchzucker in Schoko|adenwaren wurden auch ffir die Zucker- und St~irkesirup- bestimmung in Marzipan die polarimetrisehen Verfahren einer Bearbeitung unterzogen und Tafeln zur einfachen Ablesung der gesuchten Werte aufzustellen gesucht. Bei Marzipan handelt es sich wesentlich urn die Bestimmung des Zusatzes von Saccharose und Stiirkesirup bei Anwesenheit der Mandelmasse, deren Einflu~ auf das Volumen der LSsung und deren natiirlicher Gehalt an Zuckerarten Beriicksichtigung erheischte. Ist schon durch den Zuckergehalt der Mandeln eine Erschwerung gegenfiber der Zuckerbestimmung in Schokoladen gegeben, so tritt bei den Marz~panwaren als weitere Erschwerung ffir die Aufstellung einer Bereehnungstafel der wechselnde Wassergehalt und ein etwaiger Stiirkesirupgehalt hinzu. Wiihrend bei Schokolade die ganze Menge des Nichtzuekers Kakaomasse ist und das Volumen beeinflu~t, die Volumenkorrektur also dem Werte: 100--~ Zueker proportional ist, ist bei Marzipan, bei dem Niehtzueker und Mandelmasse nicht zusammenfallen, der Weft: 100-- (Zucker d- Wasser "4- St~rkesirup oder Invertzucker) ffir die Korrektur bestimmend. Um den Saccharose- gehalt des Marzipans einer Tafel entnehmen zu kSnnen, miissen somit der Gehalt an Wasser und an 15slichen Zus~tzen, die nicht Saccharose sind, bekannt sein und be- rfiCksichtigt werden. Diese 13estimmungen mfissen aber ohnehin bei jeder Marzipan- Untersuchung schon deshalb vorgenommen werden, well auch ffir Wasser und Stiirke-

    s irup HSchstgehalte vorgeschrieben und andere Zusittze nicht gestat, tet sin& Ffir die polarimetrische Untersuchung des Marzipans kommen die Bestimmung

    der Polarisation vor und nach der Inversion und nach der Behandlung mit _~tzkalk in Frage. Die Polarisation vor und naeh der Behandlung mit Atzkalk, die sieh fiir die Bestimmung yon Lactose und Saccharose nebeneinander bew~ihrt hat, gibt bei Marzipanwaren keinen geniigenden Aufschlul~, weil bei der *tzkalkbehandlung das Dextrin des St~irkesirups nur unvollst~ndig zerstSrt wird. Behandelt man St/irkesirup- 15sungen so, wie es zur Lactosezerss bei Mik'hschokoladen angegeben ist, so bleibt yon der urspriinglichen Rechtsdrehung des St~irkesirups ein Betrag yon 12 bis 1~~ bestehen. Bei der entsprechenden Behandlung sffirkesiruphaltigen Marzipans mit ~_tzkalk erhiilt man also eine Drehung, die derjenigen der vorhandenen Saecharose, vermehrt um etwa 1/7 der urspriingl~chen Stlixkesirupdrehung, entsprieht. Man kann das Atzkalkverfahren also wohl benutzen, um das auf andere Weise gefnndene Er- gebnis zu stiitzen, doeb genfigt es nicht, urn die Menge des vorhandenen Zuekers neben Stitrkesirup, sowie die Menge des letzteren, zu ermitteln 1). Hierzu ist die Be-

    ~) Die Msglichkeit der vollstiindigen ZerstSrung der Stiirkesirupdextrine neben Saccharose durch st~irkere Alka|ibehand[ung wurde wegen Zeitmangels nicht geprtiff.

  • 4~8 H. Jd' i n c k e~ t Zeitschr. f. Untersuchung 1_ der Lebensmittel.

    stimmung der Polarisation vor und nach der Inversion erforderlich, die den I~achteil besitzt, dal~ der letztere der beiden Werte schon bei geringen Temperaturschwankungen erheblieh ver~indert wird. Bestimmt man zur Kontrolle die Polarisation nach J~tzkalk- behandlung, so mug dieser Weft mit der Polarisation der unbehandelten LSsung fiber- einstimmen, wenn diese nicht durch Zucker mit Aldehyd- oder Ketogruppen beein- fluSt war. Sind derartlge Zucker in solchem Mischungsverhaltnis vorhanden, alas ihre Drehungen sieh gegenseitig aufheben, so erkennt man ihre Gegenwart bei tier )~tzkalkbehandlung an der auftretenden Br/~unung der LSsung, die der zerstSrten Zuekermenge anseheinend wenigstens einigermagen proportional ist und die Anwesenheit dureh Xtzkalk zerstSrbarer Zueker in der LSsung zu erkennen gibt, wenn sie wenig- stens 0,2~ der L6sung, bezw. 2~ des 1:10 ge15sten Untersuehungsmaterials be- iragen. Ist die Drehung der mit Xtzkalk behandelten LSsung niedriger als die ur- spr~ingliehe Drehung, aber etwas hSher als die Drehung, die dem gefundenen Saeeha- rosegehalt derselben entsprieht, so ist aueh auf diese Weise die Anwesenheit yon St/~rkesirup erwiesen.

    Die Bestimnmng der Polarisation vor und nach der Inversion last sich bei der Marzipanuntersuehung nieht umgehen und bildet f~ir die naehstehend behandelten Untersuchungsverfahren die Grundlage, aus weleher der Gehalt an Saeeharose und an St~rkesirup berechnet wird. Fiir die Ermittelung des St/~rkesirups wurde, yon dem bei Fruchtdauerwaren iiblichen, von manehen Analytikern 1) auch bei Marzipan ange- wandten Bereehnungsverfahren yon Juekenaek und Pasternaek ~) abgegangen, welches die Bestimmung des wasserlSslichen Extraktes erfordert and die gefundene Drehung auf dieses bezieht.

    Die bier gew~hlte Bereehnfingsweise beruht auf folgender Uberlegung: Aus der Drehung der Marzipanl6sung vor der Inversion kann man ohne weiteres nieht ersehen, ob sic nur dureh Saeeharose oder aueh dureh andere Stoffe bedingt ist. Bestimmt man abet den Saeeharosegehalt aus der Differenz der Drehungen vet und naeh der Inversion und rechnet dann aus dem gefundenen Saceharosegehalt aus, welcbe ur- sprfingliehe Drehung ihm zukommt (Division dureh 7,5), so ergibt der Vergleich dieser bereehneten Drehung mit der gefundenen Drehang vor der Inversion, ob noch andere die Drehung beeinflussende Stoffe zugegen sind. Ist die gefundene Drehung hSher als die bereehnete, so sind rechtsdrehende, ist sic niedriger, so sind linksdrehende Stoffe anwesend. WeiS man, urn welehen Stoff es sieh handelt, so kann man aus der Differenz dieser beiden Drehungen den Gehalt an dieser drehenden Substanz un- mittelbar errechnenS). Da, wie spater gezeigt wird, die Mandeln auSer Saeeharose keine Stoffe in solchen Mengen enthalten, da~ sic die Polarisation wesentlich beein- flussen, so kommt bei Marzipan fast nurder rechtsdrehende St~trkesirup in Frage; ausnahmswelse kann aueh Invertzucker in Betraeht kommen. Die Verdeekung eines Stg.rkesirupzusatzes yon irgendwelehem Belang dureh gleiehzeitige Invertzuckerzuffigung ist nieht mSglieh, da die Rechtsdrehung des St/~rkesirups etwa 5--6- real so stark ist als die Linksdrehung des Invertzuekers.

    1) Vergl. F. Hiirte! und :P. Hase, Pharm. Zentralhalle 1907, 48, 1031. ~) Diese Zeitscbrift 1904, 8, 17 ft. s) Dieses Berechnungsverfahrea kann man aueh bei der Un~ersuehung anderer Nah-

    rungsmittel, die Saccharose neben einer anderen Zuckerart enthalten, mit Vorteil heranziehen. So kann man z.B. be ikondens ier ter Milch aus der Polarisation vor und nach der Inver- sion den Gehalt an 8accharose und Lactose berechnen.

  • 52. Band. ] Dez~mber 192~.J ~]:arzipan, ~arzipanersatz und Mandeln. 4'29

    Es soll hier keineswegs der aussehtlel~lichen Verwendung der polarimetrisehen Verfahren zur Bestimmung verschiedener Zuckerarten in Marzipan das Wort geredet werden. In zweifelhaften F~dlen wird man die gewichtsanalytischen Verfahren mit Vorteil zur Sicherung mit verwenden. Urn aber den Umfang der Analysenarbeit fiir diese VerSffentlichung einzuschr/inken und um zu zeigen, wie weitgehende Schliisse sich aus der Polarisation der unbehandelten und der invertierten, bezw. mit Atzkalk be- handelten LSsung ziehen lassen, win'de hier auf das Heranziehen gewiehtsanalytischer Verfahren bewul~t verzichtet.

    Um die Polarisation zweier L5sungen verschiedener Konzentration naeh Woy unnStig zu machen, wurde zuniichst ermittelt, we lehen Raum der in Wasser un- tSs l iche Ante i l der Mande l t roekenmasse e innimmt. UberdieVersucheist im n/ichsten Abschnitt berichtet. Als anniihernder, fiir den vorliegenden Zweck ge- niigend genauer Weft wurde einschliel~lieh der Bleif/~llung ein Volumen des Wasser- unlSslichen von 8 cem ffir 10 g Mandeltrockenmasse angenommen und den Werten der ausgearbeiteten Tafel zugrunde gelegt. Bei Anwendung des entsprechenden Korrek- turfaktors ist weder vorsiehtiges Auslaugen des Zuckers aus der Marzipanmasse noch Entfetten derselben vor der Zuckerbestimmung erforderlich. Es genfigt, den Marzipan in heil~em Wasser zu 15sen, die LSsung zu kl/iren und aufzuffillen.

    Ferner war zu ermitteln, ob und wiev ie l Saeeharose oder andere Zuckerar ten in Mande ln entha l ten zu sein pf legen. Die Angaben des Schrifttums gehen hierfiber auseinander. W/ihrend meist nut ein sehr geringer Gehalt an reduzierendem Zucker und ein mehrprozentiger Saccharosegehalt angegeben wird (naeh V a 116 e 1) enthalten siil]e Mandeln 2,97 ~ Saeeharose und 0,09 ~ reduzierenden Zucker), wird in B u c h k a, Das Lebensmittelgewerbe (Leipzig 1916, 2, 1 fi0) ein Gehalt der Mandeln yon 6 ~ Glykose genannt; auch die bisherigen Begriffsbestimmungen des Vereins Deutscher Zuekerwaren- und Sehokolade-Fabrikanten in Wfirzburg geben an, dab bei der Beurteilung des Zuckergehaltes von Marzipan ,,aui~erdem der Gehalt der Mandeln an Traubenzucker, zum Tei] in freiem Zusmnd, zum Teil in Gtykosidbindung", zu beriicksichtigen sei. Die im n~ehsten Abschnit~ mitgeteilten Untersuchungen zeigen, daI3 Mandeln wohl einen zu berficksichtigenden Gehalt an Saccharose aufweisen, daI~ tier Gehal~ an reduzierenden bezw. dutch A.tzkalk zerstSrbaren Zuckerarten darin je- doch recht gering ist. Lediglich bittere Mandeln enthalten nach der Glykosidspaltung etwas mehr Glykose. :Ffir die Bestimmung des Saecharosezusatzes in Marzipan wurde angenommen, da~ die Mandehrockenmasse im HSchstfall einen Gehalt yon 5o/0 Sac- charose besitzen kann. Die Tafel zur Ermittelung des Saceharosegehaltes aus der Drehung wurde sowohl so berechnet, dal~ man den gesamten Saceharosegehalt, wie den wahrscheinlichen Saccharosezusatz ablesen kann. Ffir die letztere Berech- hung wurde ein einem Gehalt der Mandoln yon 5~ Saccharose entsprechender Abzug yon den ersteren Werten gemacht.

    Die Saccharoseberechnungstafel wur(le ferner so berechnet, dal~ fiir jede Drehung tier MSglichkeit eines verschiedenen Gehaltes an Mandeltrockenmasse, bezw. eines ver- schiedenen Gehahes an das Volumen nicht beeinflussenden Msrzipanbestandteilen (Wasser, Stiirkesirup, Invertzucker) Rechnung getragen wurde. Ffir einen Gehalt der Summe der letzteren yon 5 zu 5o/o ist der entsprechende Zuckergehalt berechnet.

    ~) J. KS nig, Chemie der menschlichen Naltrnn~.s- und Genufimittel, Na(.htrag zu Bd. t, B, Berlin 1923, S. 118.

  • 430 H. F i nck e, rZeitschr, f. Untersuchung [ der Lebensmi~tel.

    Dutch Intra- bezw. Extrapolation 1/~l~t sich danach fiir alle praktisch in Betracht kommenden FKlle der Saccharosegehalt bezw. der Saccharosezusatz der Tafel ent- nehmen.

    Die Tafel 6 zur Berechnung der Saecharose in Marzipan geht aus vonder Differenz tier Drehungen vor und nach der Inversion. ttierzu habe ich zun/iehst die ent- sprechende Drehung der nicht invertierten Saceharose angegeben. Diese Zahlen sind durch Umkehrung der Cle rget'sehen Formel unter Berficksichtigung des Umstandes berechnet, dal~ der Wert C dieser Formel yon der Menge des in der zu invertieren- den LSsung vorhandenen Zuckers abh/ingig ist i). Der Betrag, um den die berechnete Saccharosedrehung yon der gefundenen Drehung der unbehandelten MarzipanlSsung abweicht, ist der Ausdruck ffir die Menge der etwa sonst noch vorhandenen drehenden Stoffe, yon denen praktisch haupts~chlich der St~irkesirup in Betracht kommt.

    Die Tafel 7 zur Berechnung des S t f i rkes i rupgeha l tes geht yon dieser Drehungsdifferenz aus. Da es wichtig erscheint, dal~ der StKrkesirupgehalt keineswegs zu hoch gefunden werden kann, ist yon der gefundenen Drehungsdifferenz der Betrag yon 0,1 ~ ffir einen etwaigen Gehalt der Mandeln an Glykose und rechtsdrehenden bliehtzuekerstoffen und ffir die naeh der ungfinstigen Seite sich erstreckenden Ablese- fehler in Abzug gebracht women. Da die zugrunde gelegte Drehungsdifferenz noch nieht dutch Beriicksichtigung des Mandelvolumens korrigiert ist und ohne die Korrektur im praktisch hierffir ungfmstigsten Fal/e (Gehalt des Marzipans an Mandeltrocken- masse 50~ um 4:0/0 zu hohe Werte ergeben wfirde, sind alle St~trkesirupwerte um 1/25-stel erniedrigt worden. Es ist davon abgesehen worden, die Korrektur dem wirk- lichen jeweiligen Gehalt des Marzipans an Mandeltrockenmasse genau anzupassen, da hierdureh die Berechrlung erschwert worden w~re, und es vor allem darauf ankommt, dal3 nut der sieher vorhandene Wert an St/irkesirup gefunden wird. Da dessen ur- spriingliehe Drehung nicht bekannt ist und innerhalb nicht ganz unbetr/~chtlieher Grenzen schwankt, ist die Genauigkeit der polarimetrischen St~rkesirupbestimmung ohnehin eine beschr~nkte. Auf Grund eigener Priifung verschiedener Handelserzeug- nisse und der Angabea yon A. Behre , A. Df i r ing und g. Ehrecke 2) ist ffir die Bereehnung der Tafel 7 eine Rechtsdrehung der St/irkesiruplSsung 10g: 100ccm im 200 mm-Rohr yon 25,0 ~ zugrunde gelegt worden. Dieser Betrag wird je naeh der spezifischen Drehung der St/irkesiruptrockenmasse und je nach dem Wassergehalt des St/irkesirups wohl unter-, aber kaum fiberschritten werden. Der nach Tafel 7 ermittelte St~trkesirupgehalt stellt bei exakter Arbeit somit den Mindest- wert dar.

    III. Ergebnisse der Untersuchung von Mandeln.

    a) Best immung des spez i f i schen Gewichtes von Mande ln und des Vo lumens des Wasserun lSs l i chen .

    Das spezifisehe Gewicht ungesch~ilter Mandeln, durch Schwimmprobe in Salz- wasser bestimmt, war etwa 1,04. Das spezifische Gewicht gut geschalter und zer- kleinerter Mandeln berechnete sich aus der Volumenzunahme in Wasser zu 1,05.

    ~) J. K~nig, Chemie der Nahrungs- und Genu~mittel. Berlin 1924, 8, II, 758 u. 759. 2) Diese Zeitschrift 1921, 42, 244.

  • 52. Band. l Dezemb~r 1926.J Marzipan, M~rzipanersatz und Mandeln. 431

    Bei einem Wassergehal~ von 5~ und einem Gehalte von 60~ 01 (mit dem speziL fischen Gewicht 0,92) berechnet sich hieraus das spezifische Gewicht der fettfreierr Mandeltrockenmasse zu etwa 1,43.

    Zur Ermittelung des Volumens der wasserunlSslichen Mandelsubstanz wurde derart vorgegangen, dab SaccharoselSsungen 10 g : 100 ccm einerseits ohne Zusatz, andererseits mit Zusatz yon feingeriebenen Mandeln (und Bleiessig und ~atrium- sulfadSsung, wie bei Marzipanuntersuchung angegeben) hergestellt wurden; aus dem Unterschiede der Drehungen lie~ sich dann das Volumen des UnlSslicher~ berechnen.

    Zum Versuche dienten Mandeln mit 1,80/o Wasser, 62~ 01 und einer Polari- sation ihrer LSsung 10 g : 100 ccm von + 0,660 (unkorr.).

    Die ZuckerlSsung 10 g: 100 ccm ohne Zusatz ergab die Drehung -4- 13,33% die entsprechende LSsung mit Zusatz von 10 g Mandelkernmasse zeigte die Drehung -~ 15,12~ nach Abzug von -{- 0,660 fiir die drehenden Stoffe der Mandeln ergab sich also eine ErhShung der Drehung dutch das Mandelvolumen tier zugesetzten 10 g: Mandeln (einschl. Bleiessigniederschlag) von 7,82 ccm, bezw. der wasserfreien Mandeln yon 7,96 ccm ---- rund 8 com.

    Bei einer Wiederholung wurden in guter ~bereinstimmung + 13,32% bezw. -I- 15,100 abgelesen.

    Die gleich starke ZuckerlSsung, mit 5 g Mandeln versetzt, gab eine Drehunff von -t- 14,140 , woraus sich entsprechend ein Volumen yon 7,23 ccm ffir 10 g Mandeltrockenmasse berechnet. Ein Versuch mit anderen Mandeln ergab hier 7,4 ccm.

    Die Ursache der Abweichungen des scheinbaren Mandelvolumens bei ver- schiedenem Mandelgehalt wurde nicht ermittelt. Die Erscheinung selbst ist schon yon F. H/ir~el und P. Hase 1) beobachtet women. Da allein der (~lgehalt yon 10 g Mandeln bereits einen Raum yon 6,5 ccm einnimmt, ist der hShere Wert der theoretisch wahrscheinlichere. Es wurde daher der Weft 8 ccm fiir 10 g Mandel- trockenmasse den sp/iteren Berechnungen zugrunde gelegt, zumal es auf den berech- neten Zuckergehalt von Marzipan nur yon unbetr/ichtlichem Einflul~ ist, ob man den. Wert 8 oder 7,3 oder 7 wiihlt. Die vorgeschlagene Korrektur (8 ccm ffir 10 gi kanr~ yon der Wirklichkeit nur in zu vernachls Maf~e abweichen.

    b)

    kunft

    Sand

    Best immung des Geha l tes der Mande ln an Zucker und e in igen anderen Bestandte i len .

    Das Ergebnis der Untersuchung einer Anzahl Mandelsorten verschiedener Her- ist in Tafel 5 niedergelegt (S. 432).

    Hierzu ist folgendes zu bemerken: Die Fet tbest immung erfolgte durch ein etwa 8-stiindiges Ausziehen der miL rein zerriebenen Kernmasse mittels _Athers in1 Soxhlet'schen Apparate.

    1) Pharm. Zentralballe 1907, 48, 1031.

  • 432 I t F i n c k e, [ Zei'~sehr. f. Untersuehung k der Lebensmittel.

    Tafel 5. Mande lun lersuchungen.

    lgr.

    9 10

    11

    Herkunft and Bezeiehnung

    Stifle Mande|n 8izilisehe, P. & G.

    Italienische, Bari

    Spanisehe, Ahcante . . . .

    Spanische, Nallorca . . . .

    Griechische, Kreta Levantiner . . . .

    M i t te l unge- sch~ilt. Mandeln

    Sizilisehe, P. & G. ') Italienische, Bari

    Mi t te l gesehit l - te r Mandeln ~)

    Bi t tere Mandeln Italienische, Bari ~)

    In der Trockemnasse lm sehalenfre ion

    ' In lufttrockener ] Troeken-

    ( lOg:lOOecm) ] o~ ~ ~' ~ == == ~ ~ ~ -~ I +~ ~=

    Inversion lung I " ] ~ la~ =~ ~='~ mil; ~ ~o s~ !

    o o o I i % l ~ I ~ o % % % % % r Ungesch i~I te Mande ln :

    + o155 I- 0,04,+ o..~v! 3,~6 + o,611 : o,o i+ o:6; 359 @ 0.671-4- 0 02;-I- 0,73 3,71 @ 0,16 -- 0,26i+ 0,47 2,39

    T 0,761 4,62 + 0,7.5]-- 0 06+

    i [+ 0,491+ o,o6 + r + 0,55 i - 0,10 + 0,58 3,71 0,09i- 0,03 + 0,661-- 0,08 +

    ~+ 0,57 + 0,16 + 0,021+ 4.28 0,19--0.03 + + o ,o+ o,o o,o

    I I +o,.5oo +o,o9 o +o,1.5' ! +o,,ss,l.o,ov +o,6.5 [-o,o6o

    + 0,45 -]- 0,10 + 0,12- 0,02 0,481+ 0,131 + 0,17- 0,01 q- 0,49 -]- 0,18]-}- 0,24-- 0,06 -f- 0,82]-- 0,16 q- 0,151-- 0,81

    ' ' i+o,~4+ +o,61 o,151-o,01

    65,2 2,93 63,4 3,18 64,3 3,12

    4,84 4,94 4,62 4,18

    3,94

    4,11 3,85 3,~5

    1,80

    62,4 2,81 60,2 3,03 61,3 2,97 58,4 2,76

    63,0 2,96

    61,1 2,73 64,4 2,47 63,8 3,01

    61,0] 2,88

    65,6 8,08

    63,7 2,84 67,0 2,57 66,3 3,13

    Scha len f re io r Mande lkern : -/- 0,61 --0,09[-4- 0,68 3,99 q- 0,53 q- 0,08]+ 0,15 --0,07 - - -- -i- 0,57 + 0,15 A- 0,61 4,10 -t- 0,55 + 0,02 + 0,0~ -- 0.04, 62,6 2,68 : 68,1 2,78

    ! , ; I I II 64,4 @0,640 --0,09~ 4,18% +0,0,50 q-0,10 o +0,180 --0,07 ] 3,96 62,0 2,82 1 2,96

    Ungeach i i l te Mande ln : ] ' I

    +0,78~176 808 1+040t+038~176176 53,3 2,89 56,4i3,06

    1) Die Probe Nr. 9 bes~eht aus Mandeln der Probe Nt-. 2 nach Enffernung der Sehale dureh Einweichen und Trocknen des Kernas. - - ~) Entsprechend einem durehschnitfliehen Schalen- gehalt der Mandeln yon 10~ sind die um den entsprechenden Betrag erhtihten Werte der Proben Nr. 1 bis 8 mitberficksiehtigt women. Die Schalensubs~anz wurde dabei sis keine drehenden St.fie enthaltend angesehen. - 8)Die Po]arisation der bitteren Mandeln wurde naeh mehrsttindiger Einmaischung bestimmt, sodafi Glykosidzersetzung erfo]gt sein mufite.

    Zur Untersuchung auf Zucker uhd andere das polarisierte Lich~ drehende Stoffe wurde der dutch Zusatz yon Bleiessig und Natriumsulfat geklarte, heig bereitete Mandelauszug 10 g : 100 ecru der Polarisation in unbehandeltem Zustande und nach Inversion, entsprechend der Zollvorschrift, some naeh Behandlung mit Atzkalk, ent- spreehend der Laetosebestimmung in Milehsehokolade, unterworfen. Die gefundenen Werte wurden, entsprechend dem Vohmen yon 8 ecru ffir 10 g Mandeln, dutch MulLiplikation mNdem Faktor 0,92 korrigiert. Die Fehlergrenze der abge lesenen

  • 52. Band. J Dozembor 19~6.J M~rzipan, M~rzipaners~tz und M~ndeln. 433

    Drehungen (Tafel 5, senkreehte Reihen a, b und e) diirfte bei + 0,030 liegen, was bei der Beurteilung der bereehneteu Drehungen (Tafel 5, senkrechte Reihen f, g und h) zu beachten ist.

    Der Gehalt der Mandeln an Saecharose wurde aus der Drehung vor und nach der Inversion berechnet. Berechnet man aus dem Saccharosegehalt'die diesem in nicht inverdertem Zustande ent~preehende Drehung und vergleicht diese mit der gefundenen Drehung vor der Inversion, so finder man eine durchschnittliche Rechts- drehung der saccharosefrei gedachten LSsung yon + 0,10 ~ Vergleicht man jedoeh die berechnete Saccharosedrehung mit derjenigen, die naeh der ~tzkalk~behandlung, also nach der ZerstSrung der Zueker mit Aldehyd- und Ketogruppen, gefanden wurde, so ergibt sich eine Rechtsdrehung durch Stoffe, die nicht Zueker sein kSnnen, im Betrage yon durchschnittlich + 0,16 ~ Da die Priifung der Mandelauszfige mit Fehl ing'scher .LSsung zeigt, daI~ geringe Mengen reduzierender Zueker vorhanden sind, k5nnen diese also durchschn i t t l i ch nur linksdrehefider Art sein. Und zwar ist ihre Linksdrehung geringer als die Rechtsdrehung der vorhandenen ~ichtzucker- stoffe. Bei den einzelnen Mandelproben zeigten sich Verschiedenheiten, die aus der Tafel 5 zu ersehen sind. Man darf den Schlul~ ziehen, da~ die reduzierenden Zueker tier sfil~en Mandeln aus Mischungen yon G!ykose und Fructose in weehselndem Ver- h~|tnis bestehen. Bei bitteren Mandeln wurde nach dem Einmaischen, den theoretischen Verh~ltnissen entsprechend, rechtsdrehender, durch J(tzkalk zerstSrbarer Zucker (Gly- kose) gefunden. Woraus die gefundenen rechtsdrehenden ~ichtzuckerstoffe bestehen, mu~ dahingestellt bleiben.

    Bei dieser Gelegenheit sei noch einer anderen Beobaehtung bei der ~_tzkalkbe- handlung Erwiihnung getan. Als der Auszug bitterer, eingemaischter Mandeln dieser Behandlung unterworfen wurde, entstand eine lebhafte Gelbbraunf~irbung, die yon der Braunf~irbung bei Gegenwart gr61~erer Mengen reduzierender Zucker in Farbton und Verhalten etwas abwich. Es zeigte sich, da~ diese auffallende Fhrbung auftritt, wenn bei der -~tzkalkbehandlung kleine Mengen Glykose und verhii.ltnism~l~ig erhebliche Mengen Benzaldehyd gleichzeitig anwesend sind. Unter normalen Verh~iltnissen der Marzipanun~ersuchung, bei der nut ein kleiner Bruehteil bitterer Mandeln angewandt werden kann, wird diese Erscheinung, die durch die Farbe einen h5heren Gehalt an dutch ~tzkalk zerstSrbarer Zueker vort~uschen kSnnte, nicht auftreten.

    Die Ergebnisse der Tafel 5 zeigen, da~ Mandelkernmassen einen betrachtlichen Saeeharosegehalt (2,6--5~ durchschschnittlich 4,1~ Der Gehalt an reduzierendem Zueker ist dagegen gering und kann bei der Marzipan-Untersuehung :last unbeachtet bleiben. Die Reehtsdrehung des unbehandehen Mandelauszuges setzt sieh zusammen aus der Drehung der Saccharose und geringer Mengen rechtsdrehenden ~ichtzuckers sowie geringer Mengen bei sfil~en Mandeln meist schwach links, bei bitteren Mandeln rechtsdrehenden reduzierenden Zuckers. Der Sacchararosegehalt der Mandeln ist so groin, dal~ er bei der Bestimmung der Marzipanzusammensetzung stets berficksichtigt werden mu~. Da mit Bleiessig gekl~rte Ausziige siililer Mandeln auch nach Abzug der Saccharosedrehung stets eine kleine Rechtsdrehung zeigten und diese dutch Zusatz glykosehaltiger bi,terer Mandeln noch erhSht werden kann, wurde dieser Rechtsdrehung bei der Berechnung des St~rkesirupgehaltes yon Marzipan Rechnung getragen, well sonst dureh diese natfirliche Reehtsdrehung unter Um- st~nden ein - - wenn auch nur sehr geringer - - Stiirkesirupgehalt vorget~usch~ werden k5nnte.

  • 434 H. F i n c k e ~ l-Zeitschr, f. Untersuchung 9 I der Lebensmittel.

    Der 01gehalt der Kerntrockenmasse siii~er Mandeln wurde durchschnittlich za 64,4~ gefunden, w/ihrend die untersuchte Probe bitterer Mandeln nur 56,4 ~ enthielt. Der Aschengehalt lag durehschnittlich bei 3,0O/o.

    IV. krbei tsvorschr i f ten und Berechnungstafeln fiir ) iarz ipan-Untersuchungen.

    Die zur Untersuehung vorliegende Probe wird gleichm~13ig durchgemiseht und in einem versehlossenen Glase vor Wasserverlust gesehiitzt.

    Die Wasserbest immung erfolgt durch Troeknen dermit Sand verriebenen Probe bei 105 o bis zur Gewiehtskonstanz. ~ber die I-IShe des zul/issigen Wasser- gehaltes siehe oben S. 424.

    Die F e t t b e s t i m m u n g erfolgt am besten ebenso wie bei M:ilehkaramellen dureh LSsen einer gewogenen Menge der Masse in heiflem Wasser, Ffillen mit Kupfersulfat- 15sung~ Fihrieren, Trocknen des Filterrfiekstandes (gegebenenfalls unter Sandzusatz} und Ausziehen mit Ather im Soxhlet'schen Apparate. Unter Zugrundelegung eines Mindestfettgehaltes yon etwa 60~ in der Mandeltrockenmasse kann man die Fett- bestimmung zur Bestimmung des Gehalt~es an Mandelmasse mit heranziehen. Mandel- trockenmasse etwa --- Fettgehalt X 1,67.

    Die Aschenbest immung, die in bekannter Weise vorgenommen wird, kann gleichfalls Anhaltspunkte ffir den Gehalt der Masse an Mandeln bieten, mindestens den Gehalt naeh oben begrenzen. Um aus der Asche den hSehstmSglichen Gehalt an Mandeltrockenmasse abzuleiten, reehnet man Mandeltroekenmasse ~ Asehengehalt X 40. Der wahrseheinllchere Gehalt an Mandeltrockenmasse ist etwa Aschengehalt X 34.

    Saecharose- und St i i rkes i rupbest immung: 20 g der Marzipanmasse werden in einem Beeherglase mit warmem Wasser zur LSsung gebracht, in einen 200 ccm-Kolben fibergespiilt und der Inhalt auf etwa 175ccm verdfinnt. Alsdann erhitzt man den Kolben kurze Zeit im siedenden Wasserbadel), l~$t etwas abkiihlen und ffigt 4ccm Bleiessig und naeh einigen Minuten etwa 7 ccm gesi~ttigte :Natrium- sulfatlSsung hinzu. Nachdem der Kolbeninhalt auf etwa 200 abgektihlt ist, ffillt man zur Marke auf und filtriert durch ein Faltenfilter'~). Das klare Filtrat wird so- gleich polarisiert (pI). AuSerdem prtift man den ann/ihernden GebaIt an reduzierendem Zucker, indem man 10 ccm der LSsung nach Zusatz von etwas Alkali mit 1,0--1,5 ccm Fehling'seher LSsung erhitzt. Bei Marzipan ohne Zusatz yon reduzierendem Zucker findet alsdann im allgemeinen keine vSllige Reduktion des Kupfers statt.

    80 ccm des Fihrates ffillt man in ein 100 ccm-KSlbchen, invertiert nach der Zollvorschrift mit 5 ccm rauchender Salzsiiure, neutralisiert ann/ihernd und ffillt bei einer Temperatur yon annfihernd 20 o bis zur Marke. Alsdann po]arisiert man unter mSglichst genauer Einhaltung elner Temperatur von 200 und rechnet das Ergebnis

    durch ErhShung um 1/t auf die urspriingliche Konzentration um (pII). Man berechnet alsdann aus den Polarisationen vor und naeh der Inversion die

    Di f fe renz zw isehen d iesen be iden Drehungen (P I _ _ p I I - - p I I I).

    Man liest darauf in Tafel 6 die diesem so gefundenen Wert entsprechende Drehung der nieht inverfierten Saccharose ab (P Iv). Sind fremde Zuekerzus/itze nieht vorhanden, dann mul~ die so berechnete Saeharosedrehung mit der gefundenen Drehung des

    ~) Bei Gegenwart yon St~rke darf man die V-erkleisterungs~emperatur nieht iiberschreiten. ~) Hier oder spK~er vor der Polarisation auftretende Trtibungen ]assen sich leicht dutch

    Zugabe yon e~was Kieselgur und nochmaliges Filtrieren enffernen.

  • 52. Band. ] Marzipan, Marzip~nersatz und Mandeln. 435 Dezember 1926J

    Marzipanauszuges vor der Inversion fibereinstimmen. Unterschiede yon etwa +0,10 kSnnen dabei durch den Gehalt der Mandeln an drehenden Stoffen und dutch Ab- lesefehler bedingt sein. Bestfitigt sieh dO die Ab~vesenheit weiterer Zuckerarten, so kann man ohne weiteres aus der Tafel 6 den Gesamtgehalt bezw. den Zusatz an Saccharose ablesen, wobei man lediglich den analytisch ermittelten Was'sergehalt zu beriicksichtigen hat.

    Hat man bei der Vorpriifung einen hSheren Gehalt an reduzierenden Zuckern gefunden, ohne dal~ sieh dieser bei der Polarisation dadureh zu erkennen gibt, dal~ die Drehung des Marzipanauszuges vor der Inversion yon der berechneten Saccharose- drehung wesentlich abweicht, so besteht die MSglichkeit eines nicht erheblichen Zu- satzes an dem verhiiltnismiissig sehwach drehenden Invertzucker oder diejenige eines gleichzeitigen Zusatzes yon Stftrkesirup und einer mehrfachen Menge Invertzucker. In diesen Fiillen mu~ man gewichtsanalytische Zuckerbestimmungsverfahren mit heran- ziehen. F/~lle dieser Art dfirften jedoeh selten sein. Im allgemeinen wird man in den Fallen, in denen die Drehung vor der Inversion mit der bereehneten Saeeharose- drehung nicht fibereinstimmt, eine hShere Drehung vor der Inversion gefunden haben, aus der man den Gehalt an Stiirkesirup berechnet; zu dessen Kontrolle kann man, wenn es nStig erscheinen sollte, die gewiehtsanalytische Glykosebestimmung heranziehen.

    Hat sich aus dem Vergleich der Drehung vor der Inversion mit der berech- neten Saccharosedrehung die Gegenwar~ wesentlicher Mengen yon St~irkesirup oder anderen Zuckerarten ergeben, so mul~ man zuniichst deren Menge bestimmen bezw. be- reehnen, well deren Kenntnis neben derjenigen des Wassergehaltes n6tig ist, um mit ttilt'e der Tafel 6 den Gehalt an Saeeharose genau ablesen zu kSnnen. [Die in der Tafel 6 enthaltene Korrektur ffir das Volumen ist ni~mlich vom Gehalt an Mandel- troekenmasse, also yon dem Wert 100-- (Wasser A V Saceharose-~- etwaige andere Zucker- arten) abhiingig.]

    Bereehnung des S t~rkes i rupgeha l tes : Ist die Anwesenheit yon Stiirke- sirup anzunehmen, so zieht man yon der Polarisation des Marzipanauszuges vor der Inversion die der Tafel 6 entnommene Sacharosedrehung ab, welehe der gefundenen Inversions-Drehungsdifferenz entspricht. Liegt der gefundene Wert unter -~ 0,2 ~ so vernachl~issige man ihn im allgemeinen, wenngleich dann unter Umstiinden ein Ge- halt yon etwa l~ Sti~rkesirup unberfieksichtigt bleiben kann. Betr~igt oder fiber- schreitet die Differenz -[- 0,2 ~ so liest man aus der Tafel 7 den diesem Werte (pi pIv) entsprechenden Gehalt an St~rkesirup ab, bei dem entsprechend den oben in den Absehnitten I[ und I I I gemachten Angaben alle in Betracht kommenden Korrekturen angebracht sind. Es ist der wahrscheinliche Mindestwert.; der wirkliche Gehalt kann etwa um den vierten Teil dieses Wertes oder - - bei einem Gehalt yon nicht mehr als etwa 5o/0 um I--~1,5~ hSher sein.

    Berechnung des Saceharosegeha l tes . War neben Saceharose kein Zu- satz yon St/irke- oder Invertzucker nachweisbar, so liest man auf Grund der Drehungs- dlfferenz (pII I) , wie bereits angegeben, aus der Tat~el 6 den Gesamtgehalt an Zucker bezw. den Zuckerzusatz ab, wobei man nut den Wassergehalt berfieksichtigt. War abet anscheinend ein anderer Zucker oder St~rkesirup vorhanden, so hat man die ermittelte Wassermenge um diesen Betrag zu vermehren, urn zur riehtigen, dutch die Menge der vorhandenen Mandelmasse nStig gemachten Korrektur zu kommen. Hat man z. B. 8~ Wasser und noch 7O/o Sthrkesirup gefunden, so liest man den

    [Fort.~etzvng auf S. 440.]

  • 436 H. F i n c k e, / Zei~schr. f. Ur~tersuchung: ~_ der Lebeasmittel.

    Tafel 6. Bereehnung d sGeba l ies }~ezw. Zusatzes an Saccharose inMarz ipan .

    Getuhdene I Drehung D i f fe renz l des ent- der Dre- I

    hungen vor.! sprechenden und nach dot'! Gehaltes an

    Inversion i nicht- der 15sungl invertiertor 10g: 100 ccm]Saecharose

    p~__pn pry o o

    P.-T.

    Saccharose- Gesamtgeha l t (~o) bei einem Gehalt an

    Wasser, bezw. an Wasser ~ ]5slichen Zu- siitzen (Starkezucker,

    Invertzucker) von 5 ~o I 1 (I~ I 15~o 120~o i 25 %

    P , -T ,

    (senk- rechte Reihen)

    Saccharose-Zusatz . (%) bei einem Gehalt an Wasser, bezw. an

    Wasser -4- liislichen Zu- s~ttzen (St~rkezucker,

    lnvertzucker) yon

    5 % 110%' 15~/o [20yo ]25%.

    15,0

    14,9

    14,8

    14,7

    14,6

    14,5

    14,4

    14,3

    14,2

    14,1

    14,0

    13,9

    13,8

    13,7

    13,6

    13,5

    13,4

    13,3

    13,2

    13,1

    13,0

    12,9

    12,8

    12,7

    12,6

    12,5

    12,4

    12,3

    12,2

    12,1

    -+ 11,34

    11,26

    11,18

    11,I0

    11,03

    J 0,95

    10,88

    10,80

    10,73

    10,65

    10,58

    10,50

    10,43

    10,35

    10,28

    10,20

    10,13

    10,05

    9,98

    9,90

    9,83

    9,75

    9,68

    9,60

    9,53

    9,45

    9,38

    9,30

    9,28

    9,15

    32 43 54 65 76 86

    7

    7 31 32 43 53 86

    68,6 68,0i

    7 183,7

    ~ 83,1 21 32 * '~ 82,5 5 a 81,9

    6 80,6 11 ~il 80,0 3,2 43 79,3 53 64 79 ~ 78,7 s 5 78,1

    5

    24 76,2

    75,0

    !74,3 P-T. i73,7

    (wagerechte] Reihen) 73,1

    72,5

    7 1~ 71,8

    23 ~e 71,2 84: 3~:

    70,6

    70,0

    33 32"

    88,1

    67,5

    66,21 21 66,9]

    65,6

    8~,4

    83,7

    83,1

    82,5

    81,8 i i

    81,2! I

    79,9

    79,3

    78,7

    78,0 i

    77,4! 76,8

    76,11

    75,51

    74,91

    74.3]

    73,6]

    73,0F

    72,41

    71,71

    71,1]

    70.51

    69.9!

    69,31

    68.61

    68,0l

    67,41

    66,8l

    74,8

    74,2

    73,61 9 I

    73,01

    722

    71,7]

    71.11

    70,51

    69,8]

    69,21

    68,61

    68,01

    67.41

  • 52. Band. ] M~rzipan, )Ia.rzip~ners~tz und Mandeln. 437 Dezember 1926.j

    Marzipan, Saccharosobest immung. (Fortsetzung.)

    Gefundene Drehung Di f ferenz der Dre- I des ent-

    hungen vor sprechonden und nach der I (~ehaltes an

    i Inversion ] nieht- der LS,ung invertierter 10 g.' 100ecru/Saccharose

    p Iop~ PrVo

    P.,T.

    Saccharose- I i Saccharose-Zusatz Gesamtgeha l t (%) ! (%) bei einem G~halt bei einem Gehalt an P-T

    Wasser, b ezw. an I (senk- ! an Wasser, bezw. an Wasser ~ lbsliehen Zu- I rechte Wasser -{- l{~slichen Zu- siitzen (Stiirkezucker, Reihen) satzen (Stiirkezucker,

    Inver~zucker) yon Invertzucker) yon

    5 %[10%],57/o1~0% 1~5% 5 Yo110%115%]20%125%

    12,0

    11,9

    11,8

    11,7

    11,6

    11,5 11,4

    11,3

    11,2

    11,1

    11,0

    10,9

    10,8

    10,7

    10,6

    10,5

    10,4

    10,3

    10,2

    10,1

    10,0

    9,9

    9,8

    9,7

    9,6

    9,5 9,4 9.3 9,2 9,1

    9,08

    9,00

    8,92

    8,85 8,77

    8,69 8,62

    8,54

    8,47

    8,39

    8,32

    8,24

    8,17

    8,09

    8,02

    7,94 7,87

    7,79

    7,72

    7,64

    7,57

    7,49

    7,42

    7,34

    7,26 7,18 7,11

    7,03 6,96 6,88

    8

    22 32 43 54 65 76 86

    7

    21 82 ~3 53

    :~ 86

    167,4 67,7!

    ~66,8 67,1 ~

    166,2j 66,5i 65,6! 65,9

    ] 65,0165,3 i 64,4 64,7

    ,63,8 64,1

    ~63,2 63,5

    62,7 62,9

    62,1 62,3.

    61,5 61,7!

    60,9

    7

    !i 418 64

    6 11 2 [ 32 42 58 6~4

    85

    65,o 65,6 i 66,1 64,4 65,0 i 65,5

    63,8 64,3 64,9

    63,21 63,7 64,3

    62,6 63,1 i 63,7] 62,0 62,5! 63,I

    61,3 61,91 62,4

    9 60,7 61,2

    59,~ 160,0,606

    i

    66,7! 67,3

    66,1i 66,6

    65,51 66,0

    64,91 65,4 i

    64,2i 64,8

    63,6 64,2

    63i01 63,5

    62,4 62,9

    61,7 62,3

    61,14 61,7 60.5 61,0

    59,9 60,4

    59,3 59,8

    58,7 59,2

    58,1 58,6

    57,4 58,0

    56,8 57,3

    56,2! 56,7

    55,6 i 56,1 55,0155,5 54,4 54,9

    53,8 54,3

    53,1 53,7

    52,5 53,1

    51,9 52,4 51,3 51,8 50,7] 51,2

    50,1 ~ 50,6 49,5[ 50,0

    48,9149,4

  • 438 H. Fin cke, [Zeitsehr. f. Untersuehung L der :Lebensmittel.

    Marz ipan, 8accharosebest immung (l~brtsetzung.)

    Gefundeno { Drehung D i f fe renz / des ent- der Dre- / sprechenden

    l ]ungen vor mid nach tier Gehal~es an

    [nversion I nicht- din' LS~ung invertierter

    10g 100 ccml Saccharose p1 _ pI~ pxv

    o o

    9,0 6,81

    8,9

    8,8

    8,7

    8,6

    P.-T.

    Saccharose- Gesamtgeha l i (%) bei einem Gehalt an P.-T.

    Wasser, bezw. an (senk- Wasser -{- liislichen Zu- r e c h t e siitzen (Stih-ke~ucker, R eih en)

    Invertzucker) yon 5 %11~

    Saecharose-Zusatz (%) bei einem Gehalt an Wasser, bezw. an

    Wasser ~ 15sliehen Zu- si~tzen (Stiirkezucker,

    Invertzueker) yon J

    i5 o110ro115%100 o1 5 'o

    8,5

    8,4

    8,3

    8,2

    8,1

    8,0

    7,9

    7,8

    7,7

    7,6

    7,5

    7,4

    7.3

    7,2

    7.1

    7,0 6,9 6,8 6,7 6,6

    6,5 6,4 6,3 6,2 6,1

    6,73

    6,66

    6,58

    6,51

    6,4.~

    6,86

    6,28

    6,21

    6,13

    6,06

    528

    5.90

    5,83

    5,75

    5,67

    5,60

    5,59

    5,45

    5,37

    5,30 5,22 5,15 5,07 5,00 4,92 4,85 4,77 4,70 4,62

    48,7 48,91

    48,1 48,31 48,51 47.71 47,9

    ~4 45,8 46,0 46,2

    4a,6 43,7 43,9 43,0 i 43,2143,4 42,4] 42 6J 42,8

    41,91 42,i 42,2 I ,.7 41,3 41,5 41,7

    ~'13~. 40,7 40,9 41.1 5343 40.4 405 614 40,2 86 39,6 39,81 40,0

    39,1 39,4

    38,5 38,7 38,8 37,9 38,1 38,3 37,4 37,5] 37,7 36,8 37,01 37,1 36,3 36,41 36,6 35,7 35,9 36,0 35,2 35,.~1 35,5 34,6 34,71 34,9 34,0 34,21 34,3 33,5 33,61 33,8 32,9 33,11 33,2

    46,8 47,3

    46,2 46,7

    43,2 43,7

    i42,6 43,1 42,0 42,5

    !41,4141,9 40,8i 41,3i 40,2 46,7

    39,7 40 t~

    39,11 3915

    38,5 38,9

    37,938'3

    37,3] 37,7

    36,71 37,2 36,11 36,6

    35,51 3

  • 52. Band. ] Dezember 1926.J Marzipan, Marzipanersatz und Mandeln. 439

    Marz ipan, Saccharosebest immung. (Fortsetzung.) Gefundene Di f ferenz der Dre-

    hungen vor und nach der

    Inversion der LS,~ung

    10g: 100ccm PI--PII

    o

    Drehung des ent-

    sprechenden Gehaltes an

    nicht- invertierter

    Saccharose Piv

    o

    6,0

    5,9 5,8 5,7 5,6 5,5 5,4

    5,3

    5,2

    5,1 5,0 4,9 4,8 4,7 4,6

    4,5 4;4

    4,3 4,2

    4,1 4,0

    Tafe! 7.

    P.-T.

    Sac~harose- Gesamtgeha l t (~) bei einem Gehalt an

    Wasser, bezw. an Wasser -{- 15slichen Zu- s~tzen (St~,trkezucker,

    Invertzucker) yon 5 %]1o%115%[2o%125 %

    Saccharose-Zusatz (%) bei einem Gehalt

    P.-T. an Wasser, bezw. an (s e n k- i Wasser + 18slichen Zu- r e c hte i s';itzen (Stiirkezucker,

    It eihen) i Invertzucker) yon !

    [5 %[10~ %

    4,55 4,47 4,39 4)32 4,24 4,16

    8

    43 54

    $6

    32,8

    32,2 31,7

    31,1 80,6 30,0

    29,5 32,9! s 29,9 30,3[ 30,7

    ' 2,'6 1 28,9 '29,7 30.1" 32,4 i 29,31 . I 3'2

    31,8[ 4 2 53 28,3 28,7 29,1i29,5 31,3 i 29,0 7!t 30,7 i 9!5.s15 28,4

    30'11 5 27,8

    i 21 29,01 3 1

    27,9 34::

    27'31 P.-T.

    4,09 4,01 3,94

    3,86 3,79

    3,71 3,63

    3,56 3,48 7

    :i 3,40 2 t 3'2 3,33 4 a 53

    3,25 3,18 86

    3,10 3,03 Berechnung des Geha l tes

    29,4 27,2 28,9 26,6 28,3 26,0

    27,8 25,4

    27,2 24,8 26,7 26,8!(wagerochte 24,2

    i Reihen) 26,1 26,21 t 23,7 ] a 25,5 257 ~ J~- 23,1

    12q2 2j1 25,0 251 32 32 22,5 ]43 42 24,4 24,5 i 21,9 23,9 24,0 2 1 21,3

    2 t '~ o 20,7 22,8 22,9 4'2 ~il 20,1 22 2 22,3 / 19,6

    2117 21,8~ 19,0 an St i~rkesirup in Marz ipan.

    Drehungs- differenz pr __ pIv

    0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4

    ]~. 26.

    0,00

    %

    0,4 0,8 1,1 1,5 1,9 2,3 2,7 3,1 3,5 3,8 4,2 4,6 5,0

    0,02 I 0,04

    % %

    O,5 0,5 O,8 O,9 1,2 1,3 1.6 1.7 ~,o 2,1 2,4 2,5 2.8 2,8 3,1 3,2 3,5 3,6 3.9 4,0 4,3 4,4 4,7 4,8 5,1 5,1

    0,06 %

    0,6 1,0 1,4 12 2,1 2.5 2,9 3,3 3,7 4,1 4,5 4,8 5,2

    Drehungs. 0,08 differenz

    p I _p~ %

    0,7 1,5 1,1 1,6 1,4 1,7 1,8 1,8 22 1,9 2,6 2,0 3,0 2,1 3,4 2,2 3,8 2,3 4.1 2,4 4,5 2,5 4,9 2,6 5,3 2,7

    0,00

    %

    5,4 5,8 6,1 6,5 6,9 7,3 7,7 8,1 8.4 8,8 9.2 9.6

    10,0

    0,02 0,04

    % %

    5,4 5,8 6,2 6,6 7,0 7,4 7,8 8,1 8,5 8,9 9,3 9,7

    5,5 5,9 6,3 6,7 7,1 7,4 7,8 8,2 8,6 9,0 9,4 9,8

    0,06

    %

    5,6 6,0 6.4 6,8 7.1 7,5 7,9 8,3 8,7 9,1 9,4 9,8

    29

    0,08

    %

    5,7 6,1 6,4 6,8 7,2 7,6 8,0 8.4 8,8 9,1 9,5 9,9

  • 440 It. F i n c k e ~ rZeitschr, f. Untersuchung L der Lebensmittel.

    [Fortsetzung yon S. 435.] ~iir einen Gesamtgehalt yon 15% angegebenen Zuckergehalt ab. Der Wassergehalt des Sts kann ohne Berficksiehtigung bleiben, weil dadurch kein in Be- tracht kommender Fehler hervorgerufen werden kann. Deg gefundene Zuckerzusatz- wert ist der wahrscheinliche Mindestwert. Absolute Genauigkeit ist nach Lage der Dings hierbei nicht zu erreichen, well man den Zuckergehalt der benutzten Mandeln nicht kennt. Immerhin diirfte durch diese Berechnungsweise der hSchstm6glichste Grad an Genauigkeit erreicht sein.

    Die angegebeneu Berechnungstafeln bezlehen sich zun/ichst nur auf echte, aus Mandeln hergestellte Marzipanwaren, Ob die Tafeln fiir P e r s i p a n w a r e n unmittelbar

    ebenfa l l s benutzbar sind oder doch wenigstens benutzbar gemacht werden kSnnen, habe ich noeh nieht geprfift, da mir die entsprechenden Rohstoffe sowie Persipan- waren genau bekannter Zusammenselzung noch nicht zur Vefffgung standen. Es wird noeh zu prtifen sein, wie sieh Aprikosen- und Pfirsichkerne beziiglich des Ge- haltes an Saccharose und reduzierendem Zucker verhalten, und wie die Entbitterungs- verfa.hren sich auswirken.

    u Be legana lysen zur po lar imetr i schen Best immung yon Zucker und St~irkesirup in Marz ipanwaren .

    Um die Zusammensetzung der zu prfifenden Mischungen sicher in der Hand zu haben, wurde nicht yon ~ertigem Marzipan ausgegangen, sondern es wurden zun/ichst die abgewogenen Zuekermengen und die abgemessenen Mengen einer St~rkesirupver- diinnung in die Mel~kolben gegeben. Die abgewogenen Mengen scharf getrockneter Mandelkernmasse wurden im MSrser mit Wasser zu einer Emulsion verrieben und dann in die Kolben gespiilt, ttiermit wurde dann verfahren, wie bei den Arbeitsvorschriften

    Tafel 8. Be legana lysen .

    Nr

    I Ztlsanlnlensstz[lng Zusammonsetzung des der angewand- der untersuchten ten L6sung ent- Liisung. Zu 200 ecru sprschenden wurden gel(ist Marzipans

    g g g g % %

    10,00 6 ,00- 50,0 10,00 6,00i0,20 50,0 10.00 8,001 - - 150,0 10,00 8,00 1,00 50,0 7,00 lO,OOJ - - 35,0 I 7,001 10.0010,50 35,0 4,00 14,00 i - - 20,0 4.00 14,00~0,70 20,0

    Gefundene Polaris~tion vor und nach der In- version und deren

    Difforenz

    20,0 30,01- 19, 13o,o 1,o 10,0 40,0[- 6,0 40 0i5,0

    15,0 / 50,01 -- 13,0[ 50,01 2,~ lO,O 170,0 t - 7,3 70,0 3,5

    + + 9,601-- 3,19 + 10,461-- 2,26

    o o i

    4,431~ 1,48 5,91 4,681-- 1,20 5,~8 5,84]-- 1,98 7,82 7,16l-- 0,71 7,87 7,05]-- 2,35 9,40 7,70l~ 1,73 9,43

    12,79 12,72

    ]3erechnete Ergebnlsse der

    Untersuchung

    % ~ o % J 29,7] -- 0,05 0 29,6] 4,45 0,28 0,5 40,2J 5,92-- 0,0~ 0 40,51+ 5,96 + 1,20 / 4,2 5o,21+ 7,11-0,06] o ~0,41+ 7,13 + 0,57 / 1,8 70,5}+ 9,67 - - 0,07 / 0 69,7] 9,62 + 0,84] 2,8

    Vergleich der ango- wandten mit der se- fundenen Gesamtzu- satzmenge yon Zuk- ker, bezw. Zaeker

    -t- Sliirkesirup

    % % % I .

    30,0i 29,7 - - 0,3 31,01 30,1 - 0,9 40,0F 40,2 + 0,2 45,0] 44,7 - - 0,3 50,01 50,2 + 0,2 52,01 52,2/ - - 0,3 70,0 70,51 + 0,5 73.5 72.5 -- 1,0

  • 52. Band. ] Dezember 19~o6.J Marzipen, Marzipanersatz und Mandeln. 44I

    sngegeben ist. Die gefundenen Ergebnisse genfigen den Anforderungen, die im vor- liegenden Falle gestellt werden k5nnen, hus den Ergebnissen der Saccharosebe- stimmung der Mischungen yon viel Mandelsubstanz mit wenig Zucker geht hervor, dal~ die in der Berechnungstafel 6 enthaltenen Korrekturen richtig arbeiten. Ent- spreehend den Grundsiitzen, die ffir die Berechnungstafel 7 gewiihlt wurden, ist die zugesetzte Stiirkesirupmenge nicht voll wieder gefunden worden. Liegen sti~rke- siruphahige Marzipanmisehungen vor, so ist entspreehend den oben (S. 423--425) angegebeaen Festsetzungea aul?er dem Gehalte an Stiirkesirup vor allem die Sum m e yon Saccharose- und Stiirkesirupzusatz wichtig. Daher ist auch dieser Wert im letzten Abschnitt der vorstehenden Tafel 8 angegeben, die fiber das Ergebnis der Beleg- analysen unterrichtet.

    Zusammenfassung.

    1. Es werdea die Anforderungea besprochel~, welche an die Zusammcnsetzung yon Marzipan- und Persipanwaren zu stelIen sind.

    2. Es wircl dargelegt, auf welchem Wege man einfache und genfigend genaue t)olarimetrische Bestimmungsverfahren ffir den Saccharose- und Stiirkesirupzusatz zu Marzipanwaren gewinnen kann.

    3. Auf Grund eingehender Untersuchung yon Mandelproben verschiedener Her- kunft sind entsprechende Verfahren angegeben und Berechnungstafela aufgestellt worden, mit Hilfe derer aus der Polarisation der MarzipanlSsung vor und nach der Inversion der wahrscheinliche Gehalt bezw. Zusatz an Saccharose- und Sffirkesirup ab- gelesen werden kann.

    IJber das Vorkommen yon Arsen und Blei auf 0bst als Foige der Schitdlingsbekitmpfung.

    Von

    K. Lendrich und Ft. Mayer.

    Mittei lung ~us dem Hygienischen St~ats inst i tut zu Hambul"g.

    [Eingegangen am 14. Oktober 1926.}

    Die Tatsache, da~ alljahrlich ganz erhebliche Mengen landwirtschaftlicher Er- zeugnisse durch tierische und pflanzliche Schadlinge in ihrem Welt vermindert 0der iiberhaupt ~ernichtet werden, hat dazu gefiihrt, dal~ Landwirtschaft und Industrie aller Kulturlhnder n~ehr und mehr bestrebt sind, dieser das Yolkswohl und die Wirtsch~hlich- keit eines Landes schwer bedrohenden Gefahr durch rationelle Bekhmpfung dieser Schadlinge auf Grund wissenschaftlicher Forschung und praktischer Erfahrung wirksam entgegen zu treten.

    Die "r Bedeutung der Schgdlingsbeki~mpflmg ist am so beacht- licher, als mit dem sti~ndigen Anwachsen der Bev~Slkernng aller Li~nder die ausreichende Versorgung derselben mit den notwendigen Lebensbediirfnissen durch eigene Produktion in vielen Staaten immer schwieriger wird u~d dazu zwingt, durch eine zi~lbcwul3te Kultur: unter weitgehender Vermeidung yon Verlusten, H5chstertriignisse aus dcm Bodeii b erauszuwil~schaften.

    29*