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-- 134 -- mit Straub unter Speieherung sine restlose Aufnahme des Giftes in das Organ verstehen, so hat eine Digitalisspeieherung nur beim Warmbliiter statt. Die Fi~higkeit zu speichern, ist jedoeh der Herzmuskulatur aIler Wirbeltiere eigen. Bei der niederen Temperatur des Kaltbltiters kommt es jedoeh nut zu einer Anreieherung. Die konstante, mel3bare Blutmenge im tt.L.Pr, liel3 feststellen, dal3 die Abh~ngigkeit der Wirkungsgesehwindigkeit yon der Konzentration sine ein- faehe, fineare Funktion ist. Durch Einseha.lten ttberlebender 0rgane in alas tLL.Pr, wurde der extra- kardiale Verbrauch an Digitalisglykosiden festgeste]lt (die zu priifenden Organs in Nebensehlu~, Giftzugabe derart, dal3 das Glykosid erst das eingesehaltete Organ passieren mug, bevor es in den Hauptkreislauf und damit in das tterz gelangt). Von den augerhalb des Herzens abgefangenen 10 Herzdosen g-Stro- phanthin und 15 tterzdosen Digitoxin entfallen auf Quergestreifte l~fuskulatur Leber Nieren Lungen Summe g-Strophanthin 5 Digitoxia... , 8~,,~ 2l/4 ] 2 1"% [ 1~/? 9t/4 112/3 Auch an den nebengesehalteten Organen liel~ sieh sin Speieherungs- vermSgen ermitteln. Es betri~gt, bezogen auf gleiehe Mengen friseher Herz- muskulatur: Quergestreifte Muskulatur Leber Niere g-Strophanthin 1/14 Digitoxin... I J/to 1/4 1 1/' 3 1 Wie weir hierbei Zersetzungen im Spiele sind, sollen spgtere Versuehe zeigen. Anhaltspunkte tiber die wirkliche Verteilung der Digitalisglykoside im Warmbltiter gab die einmalige Durchstrfmung der isolierten 0rgane mit dem glykosidhaltigen Blur: Das Herz bindet hierbei nur 10--20 % der D.l.m. g-Stro- ph~nthin. Das tibrige wird bei kleinen Giftmengen im grol3en Kreislauf sehon bei der ersten Organpassage nahezu viSllig gebunden. Die in den einzelnen Organen gebundenen Giftmengen verhalten sieh his zu ihrer Absi~ttigung wie ihre DurchstrOmungsgr6fie; naeh dem ersten Blutumlauf ist das Blur be- reits glykosidfrei. W. Straub (Miinchen): Urannephritis und Uranverteilung. Der bisher unzul~ngliche an~lytisch-chemiscbe Nachweis des Urans machte die Auffindung des Urans im Gewebe finmSglieh. Benutzt man aber die physikalisehe Eigensehaft der Uranylverbindungen, im ultravioletten Licht gelb zu fluoreszieren, so kann Uran noeh in Mengen yon Hundertstel 3'Iilli- grammen gefunden werden. Zu diesem Nachweis signet sich besonders die

Urannephritis und Uranverteilung

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Page 1: Urannephritis und Uranverteilung

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mit Straub unter Speieherung sine restlose Aufnahme des Giftes in das Organ verstehen, so hat eine Digitalisspeieherung nur beim Warmbliiter statt. Die Fi~higkeit zu speichern, ist jedoeh der Herzmuskulatur aIler Wirbeltiere eigen. Bei der niederen Temperatur des Kaltbltiters kommt es jedoeh nut zu einer Anreieherung.

Die konstante, mel3bare Blutmenge im tt.L.Pr, liel3 feststellen, dal3 die Abh~ngigkeit der Wirkungsgesehwindigkeit yon der Konzentration sine ein- faehe, fineare Funktion ist.

Durch Einseha.lten ttberlebender 0rgane in alas tLL.Pr, wurde der extra- kardiale Verbrauch an Digitalisglykosiden festgeste]lt (die zu priifenden Organs in Nebensehlu~, Giftzugabe derart, dal3 das Glykosid erst das eingesehaltete Organ passieren mug, bevor es in den Hauptkreislauf und damit in das tterz gelangt). Von den augerhalb des Herzens abgefangenen 10 Herzdosen g-Stro- phanthin und 15 tterzdosen Digitoxin entfallen auf

Quergestreifte l~fuskulatur Leber Nieren Lungen Summe

g-Strophanthin 5 D i g i t o x i a . . . , 8~,,~

2l/4 ] 2 1"% [ 1~/?

9t/4 112/3

Auch an den nebengesehalteten Organen liel~ sieh sin Speieherungs- vermSgen ermitteln. Es betri~gt, bezogen auf gleiehe Mengen friseher Herz- muskulatur:

Quergestreifte Muskulatur Leber Niere

g-Strophanthin 1/14 D i g i t o x i n . . . I J/to

1/4 1 1/' 3 1

Wie weir hierbei Zersetzungen im Spiele sind, sollen spgtere Versuehe zeigen.

Anhaltspunkte tiber die wirkliche Verteilung der Digitalisglykoside im Warmbltiter gab die einmalige Durchstrfmung der isolierten 0rgane mit dem glykosidhaltigen Blur: Das Herz bindet hierbei nur 10--20 % der D.l.m. g-Stro- ph~nthin. Das tibrige wird bei kleinen Giftmengen im grol3en Kreislauf sehon bei der ersten Organpassage nahezu viSllig gebunden. Die in den einzelnen Organen gebundenen Giftmengen verhalten sieh his zu ihrer Absi~ttigung wie ihre DurchstrOmungsgr6fie; naeh dem ersten Blutumlauf ist das Blur be- reits glykosidfrei.

W . S t r a u b (Miinchen): U r a n n e p h r i t i s und U r a n v e r t e i l u n g .

Der bisher unzul~ngliche an~lytisch-chemiscbe Nachweis des Urans machte die Auffindung des Urans im Gewebe finmSglieh. Benutzt man aber die physikalisehe Eigensehaft der Uranylverbindungen, im ultravioletten Licht gelb zu fluoreszieren, so kann Uran noeh in Mengen yon Hundertstel 3'Iilli- grammen gefunden werden. Zu diesem Nachweis signet sich besonders die

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Hanauer Analysenlampe, die alle sichtbaren Strahlen des Quecksilberbogen- ]iehtes abfiltert. Im Gewebe last sieh aber Uran nicht ohne weiteres zur Fluoreszenz bringen, da diese Erscheinung am kristallisierten Zustand oder wenigstens dem der festen LSsung hangt. Am besten fluoreszieren Uranyl- verbindungen. Deshalb wurden die Gewebe oder deren Sehnitte im Muffelofen verascht, um die Uranylform zu erhalten, wurden die Objekte vor der Ver- aschung mit BoraxlSsung getrankt, wodureh bei der Veraschung die gewtinsehte Reduktion eintritt.

Gibt man einem Kaninchen subkutan 0,01 g Uranylnitrat, so last sich auf der HShe der Albuminurie im ~ierensehnitt die Fluoreszenz in den Glo- meruluspartien des Organs nachweisen, das Mark ist freil). Bringt man die Albiminurie durch gewisse Stoffe zur I-Ieilung, so wird die ~Niere uranfrei. Bei Grenzdosen sind alle anderen Organe uranfrei. Der Harn ist an den ersten beiden Tagen nach der Vergiftung uranhaltig, auf der H6he der Albuminurie wieder uranfrei. Die ~iere halt also das Uran zur Wirkung spezifisch lest,

Die Versuehe sind zum Teil yon Dr. E i t e l ausgefiihrt.

F. Kiilz (Kiel): Zur Humoralphysiologie des Froschherzens .

Versuche nach der Versuchsanordnung yon B r i n k m a n n und van Dam, durch den LSwischen Vagusreizstoff am Froschmagen Erregung hervor- zurufen, gelangen nieht. Die MiBerfolge fanden darin ihre Erklarung, da~ das Frosehherz einen Stoff abgibt, der die Bewegungen des Magens und Darmes hemmt. Diese Hemmung entspricht der einer AdrenalinlSsung yon 1 : 5 Mil- ]iarden. Ebenso wirkt auch die LOsung an sensibilisierten T r e n d e ] e n b u r g - schen Praparaten gleieh stark gefa6kontrahierend wie eine Adrenalinl(isung yon 1 : 5 bis i : 10 Milliarden. Aller Wahrseheinliehkeit naeh handelt es sieh dem- nach um Adrenalin, das spontan abgegeben wird, da auch in Versuchen, die unter Vermeidung jeglieher Reizung der Herznerveh oder der Zentren angestellt wurden, der Hemmungsstoff in gleieher Konzentration sieh naehweisen lie~.

Baur (Kiel): Znr I)hysiologie und Pharmakologie des Nabelschnur- kreislaufes.

Eine Reihe yon Untersuchungen, gemeinsam mit der Kieler Frauenklinik, ermSg]ichen nunmehr einen gewissen (~berblick fiber die Sonderstellung des Plazentarkreislaufes und dessen funktionelle Anpassung an besondere Ver- h~iltnisse. Neben meehanisehen Faktoren, wie innere und ~ul~ere Druekverhalt- nisse; wurde besonders versueht Erni~hrung, Stoffwechselaustausch und Ent- stehung des Fruchtwassers experimentell zu klaren. Im Gegensatz zum All- gemeinkSrper bringt das Passieren des Blutstromes durch das Kapillarsystem der Plazenta rim" einen Druckverlust yon 50 %. Die Visa tergo des Bhtes reieht aus, das Bh t zum kindlichen Herzen zuriickzubringen. Riiumliche Anordnung der Gefal]e und anatomiseher Bau der Vene (Klappenbildung), uprechen ffir eine gerichtete Zirkulation. Weitere Experimente ergeben, dab

1) Kolorimetrisch geschiitzt enthElt tier bTierenschnitt des Kaninehens 0,0006 m~ Utah, woraus sich fur die ganze 7Niere 0,12 mg Uran bereehnet, fiir beide bTieren .0~24 mg. Zur tiidlichen Wirkung werden yon den ~ieren 2,4 % der injizierten L~ranmengen zuriickbehalten.