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VI MQ Management und Qualität 1-2/2013
und virtueller Organisation sind
5 Prozent Technik und 95 Pro-
zent Einstellung für den Erfolg
verantwortlich». Wenn Tom Pe-
ters seine Aussage als das grosse
Paradoxon bezeichnet, dann
meint er damit, dass Führungs-
kräfte oft einen viel grösseren
Anteil ihrer Aufmerksamkeit und
damit der Ressourcen auf die
Technik richten als auf die ge-
zielte Förderung der gewünsch-
ten Einstellung ihrer Mitarbei-
tenden.
Welche Einstellung der Mit-
arbeitenden ist für ein gutes
Funktionieren des kontinuier -
lichen Verbesserungsprozesses
besonders wichtig? Die konti -
nuierliche Verbesserung funk-
tioniert weitgehend über das
Erkennen und anschliessende
Ausmerzen von Schwachpunk-
ten, suboptimalen Vorgehen,
Mängeln, Verschwendung, Re-
klamationen, sprich «Fehlern».
Von den Mitarbeitenden ist da-
her eine Einstellung gefordert,
welche sich auszeichnet durch
einen offenen und konstrukti-
ven Umgang mit Fehlern sowie
einem hohen Mass an Verände-
rungsbereitschaft.
Die FührungskulturWelche Führungskultur eignet
sich besonders, diese Einstel-
lung zu Fehlern und Verände-
rungen zu entwickeln und da-
>> Wohlwollen steht für eine offene, positive Einstellung der Führung zu den Mitarbeitenden
Verantwortung und Führung im KVP>> Seit Jahren bemühen sich die Unternehmungen auch inder Schweiz, dem kontinuierlichen Verbesserungsprozess KVPden ihm gebührenden Platz zuzuweisen. Eine Vielzahl von ziel-führenden und erprobten Vorgehensweisen und Werkzeugensind dafür vorhanden (Kaizen, Six Sigma, Kurzmoderation,DMAIC, 5S, Lean Management, 8D-Report usw.).
Entsprechende Ausbildungen
werden angeboten und etliche
Unternehmen haben viel inves -
tiert, um ihre Mitarbeitenden in
diesen Vorgehensweisen und
Werkzeugen zu qualifizieren.
Mit diesen Yellow-, Green- und
Black-Belt’s (Six Sigma), den
Lean Managern oder Team-Mo-
deratoren wäre eigentlich die
Grundlage für eine erfolgreiche
Umsetzung der kontinuierlichen
Verbesserung gelegt. Trotzdem
stellen viele Unternehmen fest,
dass nur ein kleiner Teil des Po-
tenzials an Verbesserungsmög-
lichkeiten ausgeschöpft wird. Ein
Grund dafür mag sein, dass oft
eine weitere wesent liche Grund -
lage vergessen geht: Die Kultur
des Unternehmens und hier
insbesondere die Füh rungs -
kultur. Die Erfolgsaussichten für
einen nachhaltig gelebten kon-
tinuierlichen Verbesserungspro-
zess sind direkt von der Füh -
rungskultur eines Unter neh mens
abhängig. Bestehende Mängel
auf diesem Gebiet können durch
nichts wettgemacht werden.
Tom Peters hat einmal ge-
sagt: «Trotz Intranet, Internet
>> Führungskultur als Erfolgsfaktor des KVP
News
>> kkk: kommandieren, kontrol-lieren, korrigieren
VIIMQ Management und Qualität 1-2/2013
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mit die kontinuierliche Verbes-
serung zu fördern?
Das bekannte kkk (kom-
mandieren, kontrollieren, korri-
gieren) mag für etliche Mitar-
beitende nach wie vor der einzig
verständliche und zielführende
Füh rungsansatz sein. Sie brau-
chen diesen externen Antrieb,
um eine hohe Leistungsfähig-
keit zu erreichen. Auf lange
Sicht führt dieser Führungs -
ansatz aber zu ausgebrannten
Mitarbeitenden. Für die konti-
nuierliche Ver besserung, welche
von den Mitarbeitenden ein
hohes Mass an Eigeninitiative
verlangt, ist dieser Ansatz daher
ungeeignet. Und Vorgesetzte,
welche nach diesem Führungs-
ansatz handeln, suchen bei auf-
tretenden Fehlern nach Schul-
digen. Dies wiederum hindert
die Mitarbeitenden, offen mit
Fehlern umzugehen, da sie Be-
strafung befürchten müssen. Sie
werden Fehler möglichst ver -
tuschen und nehmen sich da-
durch die Möglichkeit, aus Feh-
lern zu lernen. Ausserdem zei-
gen solche Mitarbeitende wenig
Veränderungsbereitschaft, schon
eher eine Neigung zum Be -
wahren.
Viel besser eignet sich da der
An satz nach fff (fordern, för-
dern, feedback geben). Hier
kommt ein beachtlicher Anteil
des Antriebs von Innen. Die
Eigen ver antwortung und Eigen -
initiative werden gefördert und
damit wird der Mitarbeitende
auch zu einem Mitdenkenden.
Vorgesetzte, welche nach die-
sem Füh rungsansatz handeln
ermutigen ihre Mitarbeitenden,
offen mit Fehlern umzugehen
und daraus zu lernen. Sie su-
chen bei auf tretenden Fehlern
nicht nach Schuldigen, sondern
nach den Ursachen. Damit för-
dern sie die Veränderungs -
bereitschaft der Mitarbeitenden
und damit eine positive Einstel-
lung zur kontinuierlichen Ver-
besserung.
Der ideale Führungsansatz,
welcher auf einem menschzent -
rierten Ansatz beruht, könnte
www (wohlwollen, wertschät-
zen, wür digen) lauten. Wohlwol-
len steht hier für eine offene,
positive Einstellung der Füh -
rung zu ihren Mitarbeitenden.
Der Vorgesetzte ist kein Feind.
Wertschätzen heisst, das Poten-
zial im Mitarbeitenden zu sehen
und von seinen Fähigkeiten und
seinem guten Willen auszuge-
hen. Würdigen bedeutet, den
Wert des Mitarbeitenden durch
geeignete Kommunikation an-
zuerkennen. Dieser zugegeben
etwas idealistische Führungs -
ansatz kann das ganze im Mit -
arbeitenden vorhandene Poten-
zial ausschöpfen. Sowohl Mitar-
beitende wie auch Vorgesetzte
erkennen in Fehlern die Chan-
cen. Beide können offen und
konstruktiv damit umgehen.
Dadurch werden sie zu idealen
Unterstützern und Förderern
der kontinuierlichen Verbesse-
rung.
FazitIn der Praxis werden immer
wieder Elemente aller Füh -
rungsansätze zur Anwendung
gelangen. Je näher ein Unter-
nehmen aber dem idealen An-
satz kommen will, umso wichti-
ger ist eine solide Grundlage zur
wirkungsvollen Umsetzung des
kontinuierlichen Verbesserungs -
prozesses. Die Investition in die
Qualifikation der Mitarbeiten-
den wird sich schnell bezahlt
machen. Daher wird die Füh -
rung aufgrund ihrer Einstellung
die Ressourcen für Verbesse-
rungsprojekte sprechen und die
dafür qualifizierten Mitarbei-
tenden können das volle Poten-
zial der Verbesserungsmöglich-
keiten ausschöpfen.
Text und Bilder:Christian Muster, SAQ-QUALICON
>> fff: fordern, fördern, feed -back geben
>> www: wohlwollen, wertschätzen, würdigen