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Verbundrechenschaftslegung 2014

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Inhaltsverzeichnis

Seite

1 Eckdaten 5

2 Lagebericht 7

Grundlagen des Verbundes Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen 8

Wirtschaftsbericht 12

Nachtragsbericht 26

Risikobericht 27

Prognose- und Chancenbericht 54

3 Verbundabschluss 2014 61

Gewinn- und Verlustrechnung 62

Gesamtergebnisrechnung 63

Bilanz 64

Eigenkapitalveränderungsrechnung 66

Kapitalf lussrechnung 67

Anhang 69

4 Bestätigungen 144

Versicherung der gesetzlichen Vertreter 145

Prüfungsvermerk des Wirtschaftsprüfers 146

Bericht des Verbundausschusses 148

5 Ergänzende Informationen 149

Glossar 150

Impressum 152

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1 Eckdaten

Erfolgszahlen 2014 Mio. €

20131) Mio. €

Veränderung in %

Zinsüberschuss nach Risikovorsorge 3.148 2.966 6,1

Provisionsüberschuss 885 852 3,9

Sonstiges operatives Ergebnis 697 631 10,5

Verwaltungsaufwand –3.081 –3.112 –1,0

Ergebnis vor Steuern 1.649 1.337 23,3

Ergebnis nach Steuern 1.183 1.032 14,6

Gesamtergebnis nach Steuern 1.399 855 63,6

Bilanz 31.12.2014 Mrd. €

31.12.20131) Mrd. €

Veränderung in %

Bilanzsumme 264,7 261,5 1,2

Forderungen an Kunden 150,0 149,0 0,7

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 117,9 115,2 2,3

Kennzahlen 31.12.2014 in %

31.12.20131) in %

Veränderung in %-Punkten

Cost-Income-Ratio 64,3 66,6 –2,3

Eigenkapitalrendite 8,7 7,5 1,2

1) Vorjahreszahlen angepasst: Erstmalige Anwendung von IFRS 10

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2 Lagebericht

Seite

Grundlagen des Verbundes Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen 8

Der Verbund Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen 8

Verbundzusammenarbeit 9

Haftung 11

Wirtschaftsbericht 12

Gesamtwirtschaftliches Umfeld und bankwirtschaftliche Rahmenbedingungen 12

Geschäftsentwicklung der Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen 19

Überblick 19

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage 19

Nachtragsbericht 26

Risikobericht 27

Grundlagen 27

Risikostrategie 27

Risikomanagementstruktur 28

Risikomanagementprozess 28

Risikoklassifizierung 29

Risikokonzentrationen 31

Risikotragfähigkeit 31

Adressenausfallrisiken 33

Marktpreisrisiken 41

Liquiditätsrisiken 44

Operationelle Risiken 46

Einschätzung der Risikosituation in den Verbundinstituten 49

Statische Ampel 49

Dynamische Ampel 50

Gesamturteil durch Vereinigung von Statischer und Dynamischer Ampel 51

Zusammenfassende Darstellung zur Risikolage der Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen 51

Gesamtaussage 53

Prognose- und Chancenbericht 54

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen 54

Chancenbericht 56

Voraussichtliche Entwicklung der Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen 57

Gesamtaussage 59

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Grundlagen des Verbundes Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen

Seit 2003 erstellt die Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen auf freiwilliger Basis eine Verbundrechenschaftslegung auf konsolidierter Grundlage. Seit 2006 kann die Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen als erster Verbund Ratings von zwei Ratingagenturen vor-weisen.

Seit 2010 erfolgt die Verbundrechenschaftslegung in Anlehnung an die Rechnungslegungs-vorschriften nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), die die Aufstellung international vergleichbarer Jahres- und Konzernabschlüsse regeln.

Mit der Verbundrechenschaftslegung präsentiert sich die Sparkassen-Finanzgruppe Hes-sen-Thüringen als wirtschaftliche Einheit eines Verbundes aus wirtschaftlich und rechtlich selbstständigen Unternehmen mit einer gemeinsamen Geschäfts- und Risikostrategie und einem gemeinsamen Risikotransparenzsystem.

Der Verbund Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen

In den Verbund sind zum Stichtag 31. Dezember 2014 im Wesentlichen einbezogen die 49 Sparkassen in Hessen und Thüringen (ohne Frankfurter Sparkasse) mit ihren von HGB nach IFRS übergeleiteten Jahresabschlüssen, der Konzern der Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale (nachfolgend „Landesbank Hessen-Thüringen“) – in dem die Frankfurter Spar-kasse mit ihren Tochtergesellschaften und die LBS Landesbausparkasse Hessen-Thüringen (nachfolgend „LBS“) enthalten sind – mit seinem IFRS-Konzernabschluss, der Konzern HANNOVER LEASING GmbH & Co. KG mit den Werten gemäß seinem IFRS-Konzernabschluss und der Konzern der SV SparkassenVersicherung Holding AG (nachfolgend „SV Sparkassen-Versicherung“) einschließlich der Lebens- und Sachversicherung, der im Wege der at Equity Bewertung mit den Werten gemäß seinem IFRS-Konzernabschluss einbezogen ist. Des Weiteren sind berücksichtigt die Erste, Zweite und Dritte Hessisch-Thüringische Sparkassen-Kapitaleinlagen GmbH & Co. KG, die Hessisch-Thüringische Sparkassen-Beteiligungsgesell-schaft mbH (nachfolgend „HTSB“), der Sparkassen-Stützungsfonds und der Reservefonds des Sparkassen- und Giroverbandes Hessen-Thüringen sowie die Sparkassen Markt Service GmbH (nachfolgend „SMS“) und die Hessisch-Thüringische Sparkassen-Dienstleistungs-gesellschaft mbH (nachfolgend „HTSD“).

Die vormalig in den Verbundabschluss einbezogene Naspa Dublin hat die Banklizenz zum 23. August 2013 zurückgegeben und ist danach abgewickelt worden. Die seinerzeit noch im Bestand verbliebenen Wertpapiere waren zu Marktkursen vom Reservefonds des Sparkassen- und Giroverbandes Hessen-Thüringen übernommen worden. Zum 31. Dezember 2014 betrug der Buchwert der Wertpapiere noch rd. 130 Mio. €.

Seit dem 1. Juli 2012 hat die Landesbank Hessen-Thüringen mit Übernahme des Verbund-bankgeschäfts der Portigon AG, der früheren WestLB AG, vier neue Träger aufgenommen: den Rheinischen Sparkassen- und Giroverband, den Sparkassenverband Westfalen-Lippe sowie zwei Treuhandgesellschaften der Sicherungsreserve der Landesbanken und Giro-zentralen.

Verbundrechenschaftslegung 2014 | 2 Lagebericht | Grundlagen des Verbundes

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Die Struktur der Beteiligungen der Anteilseigner setzt sich seither wie folgt zusammen:

Anteilseigner Anteile

Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen 68,85 %

Rheinischer Sparkassen- und Giroverband 4,75 %

Sparkassenverband Westfalen-Lippe 4,75 %

Sicherungsreserve der Landesbanken 4,75 %

Sicherungsreserve der Sparkassen-Regionalverbände 4,75 %

Freistaat Thüringen 4,05 %

Land Hessen 8,10 %

Verbundzusammenarbeit

Alle verbundrelevanten Themen der Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen werden im Verbundausschuss gebündelt. Im Verbundausschuss werden für die Sparkassen-Finanz-gruppe Hessen-Thüringen die Entscheidungen über das Risikotransparenzsystem, die ein-heitliche Geschäfts- und Risikostrategie, die Verbundrechenschaftslegung, die Vermögens-anlagepläne für den Regionalen Reservefonds sowie dessen Dotierung, die Fortschreibung der strategischen Verbundziele und ggf. strategische Basisvorhaben im Sinne des Verbund-statuts getroffen.

Materiell bedeutsame Weiterentwicklungen des Risikomanagementsystems sowie der Risiko strategie werden auf Veranlassung des Risikoausschusses durch den Verbundaus-schuss beschlossen. Dem Risikoausschuss obliegt die regelmäßige Überarbeitung der ge-meinsamen Risikostrategie, die Wahrnehmung des Risikomanagements auf Verbundebene sowie die Definition und Beurteilung der für die Ertrags- und Risikosituation im Verbund notwendigen Kennzahlen. Die Bearbeitung einzelner Themengebiete erfolgt über die Beauf-tragung von Ad-hoc-Arbeitskreisen sowie von Fachausschüssen des Verbandes durch den Verbundausschuss.

Mit dem Übergang des WestLB-Verbundgeschäfts in Nordrhein-Westfalen und Branden-burg zum 1. Juli 2012 hat sich das Marktpotenzial der Landesbank Hessen-Thüringen jen-seits der Kernregion Hessen-Thüringen deutlich vergrößert. Seit der Erweiterung fungiert die Landesbank Hessen-Thüringen für rund 40 % der deutschen Sparkassen als Sparkassen-zentralbank. Sie hat sich damit als die führende Verbundbank in der Sparkassenorganisation etabliert. Bereits in den Jahren 2012 und 2013 wurden die rechtlichen und organisa torischen Vereinbarungen zur Zusammenarbeit der Landesbank Hessen-Thüringen mit den Sparkassen auch in den neuen Kernregionen Nordrhein-Westfalen und Brandenburg durch die Einrich-tung des Verbundbeirats und der Verbundarbeitskreise umgesetzt. Dem überregional be-setzten Verbundbeirat fallen Entscheidungen über operative Themen im Hinblick auf Produkte und Dienstleistungen der Landesbank Hessen-Thüringen als Verbundbank zu: die kooperationsbezogene Gesamtsituation der Landesbank Hessen-Thüringen, die Beauftra-gung der fachlich vorbereitenden Arbeitskreise sowie die Beschlussfassung über deren Ergebnisse. Der überregional besetzte Risikobeirat ist lediglich beratend tätig. Darüber hinaus wurde im Juli 2014 eine Clearingstelle eingerichtet, die auf Basis eines einheitlichen Verfahrens die Produktnutzungsquoten auf Sparkassenebene erfasst. Ziel ist es, die Verbundzusammenarbeit zwischen Sparkassen und der Landesbank Hessen-Thüringen weiter zu verbessern. Die neue Clearingstelle hat ihre Arbeit zum Jahresbeginn 2015 aufge-nommen.

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Im Jahr 2014 hat die Landesbank Hessen-Thüringen ihre Vertriebsstrategie im Verbund-geschäft neu ausgerichtet. Den Sparkassen steht jetzt jeweils ein zentraler Zielkundenbe-treuer zur Verfügung. Ziel dieses „Key Account Management“-Ansatzes ist es, die Verbund-bank noch stärker auf eine umfassende Betreuung der Sparkassen auszurichten und dadurch die nachhaltigen Geschäftsbeziehungen weiter zu fördern. Mit dem SPARKASSENPortal stellt die Landesbank Hessen Thüringen den Sparkassen ein zentrales Informationssystem mit umfangreichen Informationen zu Produkten und Dienstleistungen im Sparkassen-geschäft zur Verfügung.

Im Privatkundengeschäft ist die Landesbank Hessen-Thüringen nach der Übernahme des Zertifikategeschäfts der WestLB mit rund 25 % Marktführer bei den strukturierten Anleihen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Zinsprodukten wie Stufenzinsanleihen. In 2014 konnte die Landesbank Hessen-Thüringen ihr Absatzvolumen bei den strukturierten Anleihen insge-samt deutlich steigern.

Im Firmenkundengeschäft hat sich die Landesbank Hessen-Thüringen in der Außenhandels-finanzierung strategisch neu aufgestellt und ihr Leistungsangebot erheblich ausgeweitet. Mit „Helaba Trade Online“ stellt die Landesbank Hessen-Thüringen den Sparkassen und deren Kunden eine leistungsfähige IT-Infrastruktur für die elektronische Abwicklung des dokumentären Auslandsgeschäfts (Akkreditive, Garantien) zur Verfügung. Mit Korrespon-denzbankverbindungen in 120 Ländern begleitet sie auch Sparkassenkunden auf wichtige Exportmärkte. Seit September 2014 arbeitet die Landesbank Hessen-Thüringen mit den 25 größten Sparkassen und der Bank of New York Mellon im Außenhandelsgeschäft in Süd-ostasien, Indien und China zusammen. Die Kooperation steht weiteren Mitgliedern der Spar-kassen-Finanzgruppe offen und bietet damit erhebliches Potenzial, um die Marktstellung der Sparkassenorganisation im mittelständischen Firmenkundengeschäft auszubauen. Im Metakreditgeschäft hat sich die Umstellung auf den neuen Kreditprozess MetaPlus bewährt, mit dem das Kreditanfrageverfahren für die Sparkassen deutlich vereinfacht und beschleu-nigt werden konnte. Kreditanträge, die bestimmte Kriterien erfüllen, werden von der Landes-bank Hessen-Thüringen inzwischen binnen 48 Stunden entschieden, wobei die Kreditgeneh-migung elektronisch erfolgt. Von den Sparkassen wird dieser schnellere Kreditprozess gut angenommen.

Wie in den Vorjahren hat die Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen auch 2014 wieder an der bundesweiten Kreditpooling-Transaktion der Sparkassenorganisation teilgenommen. Der „Sparkassen-Kreditbasket XI Klassik“ umfasst ein Volumen von 396 Mio. €, von dem die Landesbank Hessen-Thüringen rund 40 % akquiriert bzw. platziert hat. Seit 2014 hat die Lan-desbank Hessen-Thüringen mit dem Pfandbrief-Deckungspooling ein neues Produkt im An-gebot, mit dem Sparkassen ihre Refinanzierung günstiger gestalten können.

Das erfolgreiche Geschäftsmodell der Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen wurde auch 2014 wieder von zwei Ratingagenturen mit positiven Bonitätseinstufungen aus-gezeichnet. Dabei handelt es sich um echte Verbund-Ratings, die von jedem Institut des Ver-bundes im Rahmen der Kapitalmarktaktivitäten genutzt werden können. Bei der Rating-agentur FitchRatings (Fitch) verfügt der Verbund über ein Bonitätsrating von A+, das zuletzt am 27. Januar 2015 mit einem stabilen Ausblick bestätigt wurde. Das Viability Rating der Gruppe, das ausschließlich die eigene Leistungsfähigkeit und Kreditwürdigkeit ohne die potenzielle Unterstützung der Eigentümer berücksichtigt, wurde erneut mit a+ bewertet. Bei der Ratingagentur Standard & Poor´s Corp. (S&P) schneidet die Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen mit einem Rating von A / A-1 mit stabilem Ausblick ab, das zuletzt am 3. November 2014 bestätigt wurde.

Verbundrechenschaftslegung 2014 | 2 Lagebericht | Grundlagen des Verbundes

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Basierend auf der mit der Verbundrechenschaftslegung dokumentierten Ertragsentwicklung des Verbundes und des implementierten Risikomanagements weist der Verbund folgende Ratings der Ratingagenturen Fitch und S&P für nicht der Gewährträgerhaftung unterliegen-de Verbindlichkeiten auf:

Fitch S & P

Langfristige Verbindlichkeiten A+ A

Kurzfristige Verbindlichkeiten F1+ A-1

Öffentliche Pfandbriefe AAA AAA

Viability Rating a+ –

Der Branchentrend ist aktuell weiterhin durch ganz überwiegend rückläufige Bankenratings gekennzeichnet. So hat die Ratingagentur Fitch im Mai 2015 die Kreditwürdigkeit zahlreicher Banken weltweit herabgestuft. Bei anderen Ratingagenturen sind vergleichbare Überprü-fungen geplant. Hintergrund ist die geringere Bereitschaft vieler Staaten, Banken im Krisen-fall zu stützen. Mit der Umsetzung von Regulierungsmaßnahmen wie dem Abwicklungs-mechanismus für Banken in der EU hat Fitch die Methodik geändert. Fitch rechnet ab sofort weniger staatliche Unterstützung in die Ratings mit ein. Für die Bereitschaft von Staaten, an-geschlagene Banken zu retten, hatten die Kreditinstitute in der Vergangenheit einen Bonus zusätzlich zu ihrem eigentlichen Kreditrating, dem Stand-Alone-Rating, erhalten.

Im Gegensatz zu den überwiegend rückläufigen Bankenratings ist der Verbund davon nicht betroffen. Die Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen zeichnet sich seit Jahren durch stabile Verbund-Ratings aus. Darin kommt auch das Vertrauen der Ratingagenturen in die Trag- und Funktionsfähigkeit des Verbundkonzepts zum Ausdruck.

Haftung

Die Sparkassen in Hessen und Thüringen und die Landesbank Hessen-Thüringen bilden mit-tels überregionaler Sicherungseinrichtungen neben dem Sicherungssystem der deutschen Sparkassenorganisation über einen gemeinsam von den Sparkassen in Hessen und Thüringen und der Landesbank Hessen-Thüringen geschaffenen zusätzlichen regionalen Reservefonds eine Haftungsgemeinschaft. Durch die Schaffung eines zusätzlichen gemein-samen Reservefonds wird verdeutlicht, dass die Unternehmen der Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen unmittelbar füreinander einstehen.

Zum 31. Dezember 2014 betrug das Volumen dieses seit 2005 jährlich mit Beiträgen bedien-ten Reservefonds 345 Mio. € (Vorjahr: 274 Mio. €). Der Reservefonds wird in Abhängigkeit von den gesamten Risikopositionen der Gruppe gemäß Solvabilitätsverordnung (SolvV) auf-gefüllt. Das Ziel-Fondsvolumen beläuft sich auf 5 ‰ der Gesamtrisikopositionen der Institute – Ende 2014 rund 514 Mio. €. Dieses Volumen wird bis zur vollständigen Auf-stockung durch den Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen garantiert.

Gewährträgerhaftung und Anstaltslast sind seit dem 19. Juli 2005 für die öffentlich-recht-lichen Kreditinstitute weggefallen. Aufgrund der mit der EU-Kommission getroffenen Ver-ständigung über Gewährträgerhaftung und Anstaltslast bei öffentlich-rechtlichen Kreditins-tituten vom 17. Juli 2001 (Brüsseler Verständigung I) gilt die gesamtschuldnerische Haftung der Träger für die Verbindlichkeiten von Sparkassen und Landesbanken (Gewährträger-haftung) für alle Altverbindlichkeiten, die bereits am 18. Juli 2001 bestanden, unbefristet.

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Danach entstandene Verbindlichkeiten sind auch dann noch von der Haftung der Träger er-fasst, wenn die Laufzeit der betreffenden Verbindlichkeiten nicht über den 31. Dezember 2015 hinausgeht. Die neben der Gewährträgerhaftung bestehende Anstaltslast wurde ab dem 19. Juli 2005 durch eine „normale marktwirtschaftliche Eigentümerbeziehung“ zwi-schen den Trägern und der Landesbank Hessen-Thüringen und den Sparkassen ersetzt. Die geschäftliche Entwicklung ist zu keinem Zeitpunkt in irgendeiner Weise durch den Wegfall von Gewährträgerhaftung und Anstaltslast beschränkt worden.

WirtschaftsberichtGesamtwirtschaftliches Umfeld und bankwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Krisenmanagement der Europäischen Zentralbank (EZB) treibt Zinsen auf RekordtiefeAuch im siebten Jahr seit Ausbruch der Finanzkrise waren deren Folgen für das Kreditgewerbe spürbar. Das gilt sowohl für die regulatorischen Anforderungen an das Bankgeschäft, die Be-wältigung der Staatsschuldenkrise als auch das monetäre Umfeld, das von einer beispiel-losen Ausweitung der Liquiditätsversorgung des Bankensystems durch die EZB und der Tendenz zu historisch niedrigen Zinsen gekennzeichnet war.

Als Reaktion auf die Finanz- und anschließende Schuldenkrise führten die Bestrebungen, die systemischen Risiken im europäischen Bankensektor einzudämmen, zu einer deutlichen Aus weitung und Verschärfung regulatorischer Anforderungen. Trotz der erzielten Fort-schritte zur Wiederherstellung solider Staatsfinanzen und der Stabilisierung des Bankensys-tems blieben die bankwirtschaftlichen Risiken einer Abwärtsspirale aus wechselseitiger Ver-stärkung von Banken- und Staatsschuldenkrise einerseits und wirtschaftlicher Erlahmung andererseits in 2014 virulent. Im Euroraum kam die notwendige Konsolidierung der öffent-lichen Haushalte wegen der hohen Schuldenstände und des schwachen wirtschaftlichen Umfelds nur schleppend voran. Insbesondere in den Krisenländern des Euroraums stand die Fiskalpolitik weiterhin unter dem Druck der Schuldenkonsolidierung. Auch gefährdete die immer noch hohe Anfälligkeit der Wirtschaft des Euroraums gegenüber konjunkturellen Rückschlägen die Eindämmung der europäischen Staatsschuldenkrise und die erzielten Erfolge zur Stabilisierung der Bankenmärkte.

Ein moderates, unter den Erwartungen liegendes Weltwirtschaftswachstum und immer wie-der sich verschärfende geopolitische Konflikte im europäischen Umfeld, insbesondere der Ukraine-Konflikt und die Entwicklungen im Nahen Osten, schafften eine um sich greifende Atmosphäre der Unsicherheit. Selbst die im europäischen Vergleich gut dastehende deut-sche Wirtschaft drohte nach einem starken Auftakt im Sommerhalbjahr 2014 in eine Rezession abzurutschen. Große Teile der Wirtschaft des Euroraums befanden sich zudem weiterhin in einer prekären wirtschaftlichen Lage. Die abnehmende wirtschaftliche Dynamik beeinträch-tigte zunehmend die private Investitionstätigkeit. Mangels positiver wirtschaftlicher Pers-pektiven hielten sich zudem insbesondere Banken in den von der Schuldenkrise besonders betroffenen Ländern, nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund strengerer Eigenkapitalanfor-derungen, mit ihrer Kreditvergabe an die Realwirtschaft zurück. Die bereits sehr expansiv ausgerichtete Geldpolitik wirkte zunehmend kraftlos (Liquiditätsfalle).

In einem Umfeld wachsender wirtschaftlicher Risiken und aufkommender Deflationsgefahren sah sich die EZB zunehmend in einer zentralen Rolle der vorbeugenden Krisenbewältigung, mit einer asymmetrischen Lockerung ihrer Geldpolitik gleichzeitig zur Stabilisierung des

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Finanz systems beizutragen. An der Grenze des geldpolitisch Machbaren leitete die EZB im Juni 2014 umfassende Maßnahmen für eine geldpolitische Lockerung ein, um das Wirt-schaftswachstum anzuregen, sich einstellenden Erwartungen ständig sinkender Preise ent-gegenzuwirken und die Inflationsrate dahingehend zu beeinflussen, dass sich diese wieder der Zielmarke einer Preissteigerungsrate von unter, aber nahe 2,0 % nähert. Nicht zuletzt trug die Fortführung der Politik des billigen Geldes dazu bei, die Konsolidierung der Staats-haushalte nachhaltig zu unterstützen. Als Teil des Maßnahmenpakets nahm die EZB die Leit-zinsen auf nie dagewesene Tiefstände zurück. Für die Einlage bei der Notenbank wurde erst-mals ein negativer Zinssatz festgelegt (-0,10 %). Darüber hinaus wurden als unkonventionelle Maßnahme geldpolitischer Lockerung für September und Dezember 2014 zinsgünstige Langfristkredite (Targeted long-term refinancing operations – TLTRO) avisiert, die erstmalig an die Kreditvergabe geknüpft wurden, um die Kreditvergabe an die Realwirtschaft zu animieren. Im weiteren Jahresverlauf verschärften die wegen der hohen Ölproduktion in Nordamerika seit Juni 2014 sinkenden Ölpreise das Deflationsrisiko zusätzlich. Ohne die Wirkung der geldpolitischen Lockerungen abzuwarten, wurden im September 2014 die sich bereits auf Rekordtiefe befindenden Leitzinsen ein weiteres Mal herabgesetzt: auf 0,05 % für die Hauptrefinanzierungsfazilität, auf 0,30 % für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und auf –0,20 % für die Einlagefazilität. Weiterhin wurden der Ankauf von gedeckten Schuldver-schreibungen sowie Asset Backed Securities (ABS) – diese werden vor allem in den Nieder-landen, Italien, Spanien und Frankreich emittiert – angekündigt, um die Wirksamkeit des Transmissionsmechanismus der Geldpolitik vor allem in wirtschaftlich und fiskalisch schwa-chen Euro-Ländern zu verbessern. Dies löste eine Debatte über die Chancen und Risiken des „Quantitative Easing“ (QE) aus.

Trotz umfangreicher liquiditätssteigernder Maßnahmen hielt der abwärts gerichtete Trend der Preissteigerungsrate bis zum Jahresende an. Die Inf lationsrate ermäßigte sich im Eu-roraum von 0,8 % auf –0,2 %.

Ergänzend zu den geldpolitischen Maßnahmen der EZB kündigte auch die Europäische Kom-mission Maßnahmen an, das Wirtschaftswachstum zu stimulieren. Dem am 26. November 2014 vorgeschlagenen milliardenschweren Investitionsplan für Europa, der ab Mitte 2015 startbereit sein soll, wurde im Dezember 2014 von den EU-Staats- und Regierungschefs zugestimmt. Im Ergebnis fand die Wirtschaft des Euroraums in 2014 in die Wachstumsspur zurück. Die nordeuropäischen Länder kehrten größtenteils auf ein moderates Wachstum zu-rück, wobei die deutsche Wirtschaft auch in 2014 Konjunkturlokomotive des Euroraums blieb, während sich in den südeuropäischen Krisenländern ein Ende der Rezession abzeich-nete. Die Arbeitslosenquote ging im Euroraum leicht zurück, blieb aber in den Ländern Griechen land und Spanien weit über dem Durchschnitt.

Deutsche Wirtschaft erholt sich nach WachstumsdelleDie Wirtschaftsleistung der stark exportabhängigen deutschen Wirtschaft stieg in 2014 um 1,6 % (2013: +0,1 %). Dabei nahm die Wirtschaft nach einem kräftigen Auftakt und anschlie-ßender Schwächephase im Sommerhalbjahr erst im vierten Quartal wieder spürbar an Fahrt auf. In einem anhaltenden Niedrigzinsumfeld stimulierten die seit Juni 2014 sich halbieren-den Ölpreise und die Abschwächung des Eurowechselkurses (rd. 10 % ggb. dem US-Dollar) das Wachstum der deutschen Wirtschaft im letzten Quartal. Trotz des schwierigen außen-wirtschaftlichen Umfelds internationaler Krisen gingen vom Export deutlich stärkere Wachs-tumsimpulse aus (2014: +3,7 %; 2013: +1,6 %). Die deutsche Exportwirtschaft erzielte einen neuen Rekord. Weltweit wurde der größte Exportüberschuss erzielt. Ein noch besseres Ergebnis verhinderten die wirtschaftliche Schwäche im Euroraum, die nachlassende Dyna-mik des Wirtschaftswachstums in China und retardierende Einf lüsse aus geopolitischen Krisen – nicht zuletzt der Ukraine-Konflikt und die Krise in Nahost. Entsprechend der sich im ersten Halbjahr stark eintrübenden Konjunktur und zunehmender Verunsicherung von

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Investoren flachte die Investitionstätigkeit im Frühsommer zunächst merklich ab, zog aber im weiteren Jahresverlauf wieder an. Im Gesamtjahr nahmen die Ausrüstungsinvestitionen kräftig zu (2014: +3,7 %; 2013: –2,4 %). Noch deutlicher war in der ersten Jahreshälfte die Ab-schwächung bei den Bauinvestitionen. Auch hier ergab sich im Gesamt jahr eine beachtliche Steigerung (2014: +3,4 %; 2013: –0,1 %). Die Zahl der Erwerbstätigen erreichte 2014 mit 42,7 Millionen das achte Jahr in Folge einen neuen Höchststand. Die niedrigen Finanzierungs-kosten und die hohe Erwerbstätigkeit stützten vor allem den privaten Verbrauch und den Wohnungsbau. Trotz der Tendenz zu Negativzinsen für Bank einlagen zog die Sparquote der privaten Haushalte von 9,1 auf 9,4 % an. Ausgehend von der günstigen Arbeitsmarktent-wicklung und Zinsen nahe null verlief die Konsumnachfrage bei realem Einkommenszuwachs der privaten Haushalte lebhafter (2014: +1,1 %; 2013: +0,8 %). Stärkere Nachfrageimpulse als im Vorjahr gingen auch von den öffentlichen Haushalten aus (2014: +1,0 %; 2013: +0,7 %).

Am Geld- und Kapitalmarkt verfestigte sich das Niedrigzinsniveau weiter. Infolge der stark akkommodierenden Geldpolitik der EZB bewegten sich die Zinsen nahe null. Unter Banken ging der Geldmarktsatz für Tagesgeld (Euro Overnight Index Average – EONIA) im Jahresver-lauf tendenziell zurück. Vor dem Hintergrund, dass seit den Beschlüssen des EZB-Rats im Juni 2014 Überschussreserven gleichermaßen negativ verzinst wurden wie die Einlage-fazilität, gaben die Zinsen am unbesicherten Geldmarkt für Interbankeneinlagen weiter nach. Im August 2014 fiel der Tagesgeldsatz EONIA erstmals unter null und ging nach einer noch-maligen Absenkung der Leitzinsen im September 2014 bis Jahresende unter Schwankungen auf knapp –0,09 % zurück. Auch für Bankeinlagen zeichnete sich eine Tendenz zu negativen Einlagenzinsen ab.

In einem historisch niedrigen Zinsumfeld gab die Inflationsrate in Deutschland stärker nach als die Zinsen. Trotz Minizinsen bot die Geldvermögensbildung bei vergleichsweise sicheren Bankeinlagen und bei den weithin als uneingeschränkt sicher eingeschätzten Bundesan-leihen Anlegern wieder eine positive Realverzinsung. Auf der Suche nach rentierlichen Anlagen strömte Liquidität weiterhin in Vermögenswerte, was abermals einen Anstieg der Vermögenspreise bei Immobilien und Aktien bewirkte und das Risiko von Übertreibungen erhöhte. Insoweit führten die expansiven geldpolitischen Maßnahmen zwar nicht zu steigen-den Güterpreisen, wohl aber zu deutlichen Preissteigerungen bei Vermögenswerten.

Das Geschehen an den Finanzmärkten wurde von der Geldpolitik der EZB stark beeinflusst. Der Zins für Anleihen der öffentlichen Hand mit einer Restlaufzeit von 9 bis einschließlich 10 Jahre fiel im Jahresverlauf bis Jahresende 2014 auf historisch niedrige 0,55 % (Ende 2013: 1,96 %). Zu Aktien gab es für Anleger das dritte Jahr in Folge trotz gebremster Kursstei-gerungen und starker Schwankungen kaum Alternativen. Am deutschen Aktienmarkt war der Deutsche Aktienindex (DAX) zwar angesichts der sich stark abkühlenden Konjunktur in der ersten Jahreshälfte kräftig eingebrochen, stieg aber infolge der weiteren geldpolitischen Lockerungen und der sich seit Herbst wieder bessernden Stimmung in der deutschen Wirt-schaft auf immer neue Rekordstände. Im Dezember 2014 kletterte der DAX auf die Rekord-höhe von 10.093 Punkten. Am Jahresende ging der DAX mit einem Plus von 2,7 % (2013: +25,5 %) aus dem Markt.

Zusammenfassend bewegte sich die Geschäfts- und Ertragsentwicklung in der deutschen Kreditwirtschaft in einem bankwirtschaftlich schwierigen Umfeld niedriger Zinsen nahe null, stark eingeschränkter Möglichkeiten zur Generierung von Fristentransformationserträgen und zunehmenden Margendrucks. Die Ertragslage erhielt, trotz starker Schwankungen der Wirtschaftsleistung im Jahresverlauf, letztlich weiterhin konjunkturellen Rückenwind von einer in der Grundtendenz soliden Wirtschaftslage, die dazu beitrug, die inländischen Kredit-risiken zu begrenzen.

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Regulatorische MaßnahmenDie regulatorischen Anforderungen an das Bankgeschäft sind in Folge der Regulierungsini-tiativen der vergangenen Jahre zur Stabilisierung des Finanzsystems und der Harmonisie-rungsbestrebungen in der Europäischen Union massiv gestiegen. Diese Belastungen sind sowohl hinsichtlich der Komplexität als auch des Umfangs der Veränderungen enorm – ein Prozess, der unvermindert anhält und für den Bankensektor eine nachhaltige Kostenbelas-tung entfaltet. Dies wird die Ressourcenbindung im Kreditgewerbe weiter steigen lassen. Letztlich treiben die steigenden Kostenbelastungen die Institute im Zweifel zu Fusionen, was die Bewältigung des Problems des „Too-big-to-fail“ systemrelevanter Banken konter-kariert, Risiken einer Bankenschieflage der impliziten Staatshaftung zu entziehen. Entspre-chend hat der Finanzstabilitätsrat (Financial Stability Board – FSB) bereits im November 2014 eine Empfehlung zur Einführung einer weiteren Kennzahl zur Verlustabsorptionsfähig-keit (Total Loss Absorption Capacity – TLAC) ausgesprochen. Diese soll von 2016 an für die weltweit 30 größten Banken gelten.

Neben der Einhaltung von Verhaltensregeln und Organisationspflichten betreffen die regu-latorischen Rahmenbedingungen erhöhte Anforderungen an die Kreditwirtschaft resultie-rend aus der Schaffung der europäischen Bankenunion, die Eigenmittelausstattung von Banken sowie die Ausweitung der Melde- und Berichtserfordernisse.

Aus der Bankenregulierung ergaben sich folgende wesentliche Veränderungen:

■ MeldewesenWeitere Anforderungen ergeben sich für die Kreditwirtschaft aus den europäischen Harmoni-sierungsbestrebungen im Meldewesen. Dabei zeichnet sich im Meldeprozess tendenziell ab, dass von den Banken regulatorische Vorgaben wesentlich kurzfristiger umzusetzen sind und die Meldungen der Daten immer granularer erfolgen müssen. Aus dem Mengenzuwachs an Daten und aus sich ändernden Meldeformaten ergeben sich steigende Ansprüche an die IT-Infrastruktur. Die Anforderungen an Meldeinhalte und -umfang bedeuten einen signi fikanten Anstieg für die an die Aufsichtsbehörden zu meldenden Datenmengen. Bereits am 1. Januar 2014 wurde das Meldewesen mit Inkrafttreten der Finanzinformationenverordnung (FinaV) zur Einreichung von Finanzinformationen nach dem Kreditwesengesetz entsprechend dem Financial Reporting Framework (FINREP) und dem Common Solvency Ratio Repor ting (COREP) ausgeweitet. Mit der am 1. April 2015 in Kraft getretenen EU-Verordnung 2015/534 der Europäischen Zentralbank zur Harmonisierung der bankaufsichtlichen Meldung von Finanzdaten wird das FINREP-Meldewesen, das sich bisher lediglich auf IFRS-Anwender auf Gruppenebene bezog, auf alle Institute im Euroraum stufenweise bis 30. Juni 2017 in Abhän-gigkeit von der Bedeutung des jeweiligen Kreditins tituts ausgedehnt. Die für eine erweiterte FINREP-Meldung nach nationaler Rechnungs legung zu befüllenden FINREP-Tabellen basieren in ihrem Grundaufbau auf der bilanziellen Darstellung der IFRS-Rechnungslegung. Des Weiteren ist die europäische Harmonisierung des Kreditmeldewesens (Analytical Credit Dataset – AnaCredit) in Vorbereitung.

■ Eigenkapital und Liquidität (Basel III/CRD IV/CRR)Als Reaktion auf die von der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise ab 2007 zu Tage getre-tenen Schwächen der bisherigen Bankenregulierung sieht das Basel-III-Regelwerk strengere Eigenkapitalanforderungen und die Einführung eines globalen Liquiditätsstandards vor.

Die neuen Kapitaladäquanzregelungen wurden in der Europäischen Union durch die Eigen-mittel-Richtlinie (Capital Requirements Directive IV – CRD IV) und die Eigenmittel-Verord-nung (Capital Requirements Regulation – CRR) mit einer Übergangsfrist bis 2019 in euro- pä isches Recht umgesetzt. Hierdurch verschärfen sich seit dem 1. Januar 2014 die Anfor-derungen an die Eigenmittelausstattung von Kreditinstituten deutlich. Im Unterschied zu

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sogenannten Schattenbanken (u. a. Geldmarktfonds, Hedgefonds, Private-Equity-Firmen) müssen Kreditinstitute gemäß den nach dem risikoorientierten Ansatz in Kraft getretenen Eigenkapitalregeln von Basel III strengere Maßstäbe an die quantitative und qualitative Kapital ausstattung erfüllen. Dies begünstigt das kaum regulierte Schattenbankensystem und Banken, die infolge des strengeren regulatorischen Umfelds ihre Risiken und Finanz-aktiv itäten zunehmend in den weniger regulierten Schattenbankensektor auslagern. Schatten banken verfügen nicht über Absicherungsmechanismen und bergen, sofern bank-ähnliche Funktionen wie die Fristen- und Liquiditätstransformation ausgeübt werden, ein systemisches Risiko. Trotz der gestiegenen Bedeutung des Schattenbankensystems liegen seitens der Politik lediglich erste Vorschläge vor, einem ausufernden Schattenbankensystem und der darin liegenden Gefährdung der Finanzstabilität sowie den wettbewerbsverzerren-den Folgen entgegenzuwirken.

Im Kreditgewerbe stiegen die bankwirtschaftlichen Mindestanforderungen für das Kern-kapital im Verhältnis zu den risikogewichteten Aktiva in 2014 von vormals 4,5 Prozent auf 5,5 Prozent. Ab 2015 steigt die geforderte Kernkapitalquote auf 6,0 Prozent. Der Verbund erfüllt die gestiegenen Anforderungen bereits deutlich.

Zusätzlich zu den am Risiko ausgerichteten Eigenkapitalquoten sieht das Basel-III-Regel-werk die aufsichtsrechtliche Einführung einer nicht-risikobasierten Kennzahl einer Höchst-verschuldungsquote (Leverage Ratio) vor. Ab dem 1. Januar 2015 werden Banken verpflich-tet, ihre Verschuldungsquoten im Rahmen der Offenlegung nach Säule 3 zu publizieren. Die mit dem CRD-IV-Paket eingeführte „Leverage Ratio“, das Verhältnis von Kernkapital zur bilanziellen und außerbilanziellen Verschuldung, wurde von den Notenbankgouverneuren und Chefs der Aufsichtsbehörden, die den Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht über-wachen, auf mindestens 3,0 Prozent festgelegt. Die Einhaltung soll ab 2018 verpflichtend werden. Dies soll die Verschuldung der Institute unabhängig von dem Risiko der Geschäfte beschränken.

Daneben wurden die Banken verpflichtet, ein Minimum an Liquidität zu halten, um die kurz-fristige Zahlungsfähigkeit zu sichern. Betreffend der CRR Teil VI, in der die im Basel-III-Rah-menwerk enthaltenen Liquiditätskennzahlen Liquidity Coverage Ratio (LCR) und Net Stable Funding Ratio (NSFR) in für Kreditinstitute unmittelbar geltendes Recht überführt werden, wurde am 10. Oktober 2014 von der Europäischen Kommission die Einführung der Liquidi-tätsdeckungsanforderung (LCR) verabschiedet. Damit tritt die LCR (vorbehaltlich eines mög-lichen Einspruchs von Rat und Parlament) als bindende Mindestgröße am 1. Oktober 2015 in der EU in Kraft. Die Positionen der LCR sind bereits seit dem 31. März 2014 monatlich zu melden. Die Einhaltung der LCR soll sicherstellen, dass Banken im Falle eines kurzfristigen Kapitalabzugs über ausreichend Liquidität verfügen. Die geforderte Erfüllungsquote wird von 60 % im Jahr 2015 schrittweise auf 100 % im Jahr 2018 angehoben.

Schließlich wird ein Mindestmaß an stabiler Refinanzierung für die langfristigen Verbindlichkei-ten gefordert. Die Meldung dazu erfolgt quartalsweise ebenfalls bereits seit dem 31. März 2014. Die Auswirkungen der NSFR, bei der die zur Verfügung stehenden Mittel ins Verhältnis zum langfristig zu erwartenden Refinanzierungsbedarf gesetzt werden, wurden im Rahmen der quantitativen Auswirkungsstudie des Baseler Ausschusses (sogenanntes „Basel III-Monito-ring“) überprüft. Die überarbeitete strukturelle Liquiditätskennzahl NSFR wurde am 31. Ok-tober 2014 vom Baseler Ausschuss veröffentlicht. U. a. können nunmehr Einlagen innerhalb eines institutssichernden Haftungsverbundes nach nationalem Ermessen mit einer Laufzeit von unter einem halben Jahr als verfügbare stabile Refinanzierung anerkannt werden. Ob die NSFR in der EU umgesetzt wird, ist offen. Bis Ende 2015 soll die europäische Bankauf-sichtsbehörde (European Banking Authority – EBA) der EU-Kommission Bericht erstatten, ob die Einführung der NSFR in der EU angemessen wäre. Auf der Grundlage dieses Berichtes

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kann die EU-Kommission dann bis zum 31. Dezember 2016 einen entsprechenden Gesetzge-bungsvorschlag auf den Weg bringen. Für international tätige Institute ist die Einführung der NSFR frühestens ab dem 1. Januar 2018 vorgesehen.

■ Europäische BankenunionWeitere Kostenbelastungen ergeben aus der Schaffung der Bankenunion, die auf den drei Säulen einer einheitlichen Bankenaufsicht, dem Single Supervisory Mechanism, einer ein-heitlichen Bankenabwicklung, dem Single Resolution Mechanism, und einer harmonisierten Einlagensicherung, dem Deposit Guarantee Schemes, basiert.

■ ■ Einheitlicher Aufsichtsmechanismus (Single Supervisory Mechanism – SSM)

Die gemeinsame Bankenaufsicht, der Single Supervisory Mechanism (SSM), nahm am 4. Novem-ber 2014 unter dem Dach der EZB ihre Arbeit auf. Der SSM übernimmt die direkte Aufsicht über die 120 bedeutendsten Banken im Euroraum. Betroffen sind Banken mit einer Bilanz-summe von mehr als 30 Mrd. € oder deren Bilanzsumme 20 % des Bruttoinlandsprodukts des jeweiligen Landes übersteigt.

Der Konzern Landesbank Hessen-Thüringen gehört zu den als „bedeutend“ eingestuften In-stituten, die unter der direkten Aufsicht der EZB stehen. In dem von der EZB in 2014 durchge-führten Überprüfungsprozess für die direkt zu beaufsichtigenden Banken, dem Comprehen-sive Assessment – Asset Quality Review mit anschließendem Stresstest von EZB und EBA – hat sich der Konzern Landesbank Hessen-Thüringen erwartungsgemäß als sehr solides und be-lastbares Institut erwiesen.

■ ■ Einheitlicher Restrukturierungs- und Abwicklungsmechanismus (Single Resolution Mechanism – SRM)

Mit dem SRM soll die Widerstandsfähigkeit des Finanzsystems gestärkt und ein Ausscheiden von Finanzinstituten – auch großer und international tätiger Banken – aus dem Markt ohne unkontrollierbare Auswirkungen ermöglicht werden. Im Falle einer Bankinsolvenz wird nach dem Grundsatz, dass in der Marktwirtschaft Risiko und Haftung zusammengehören, in einer Haftungskaskade geregelt, wonach vorrangig Anteilseigner und Gläubiger finanzielle Lasten zu tragen haben (Bail-in) und erst danach ein Abwicklungsfonds (Single Resolution Fund, SRF) einspringt, bevor staatliche Institutionen und damit der Steuerzahler an der Sanierung oder Abwicklung eines Instituts finanziell beteiligt werden (Bail-out).

Über die Finanzierung des Abwicklungsfonds haben die EU-Finanzmister am 9. Dezember 2014 entschieden. Der Fonds soll von der Kreditwirtschaft schrittweise in Höhe von 1 % der gedeckten Einlagen nach Ende einer Aufbauphase von acht Jahren ab dem 1. Januar 2016 mit einem Volumen von geschätzten 55 Mrd. € bis zum 1. Januar 2024 aufgefüllt sein (Durch-führungsverordnung (EU) 2015/81 des Rates vom 19. Dezember 2014). Kleinere Institute mit einer Bilanzsumme von weniger als 1 Mrd. € müssen eine Bankenabgabe in Höhe eines jähr-lichen Pauschbetrags von maximal 50.000 € einzahlen.

Der einheitliche Abwicklungsmechanismus mit einheitlichem Abwicklungsfonds soll ab 2016 zur Anwendung kommen. Grundlage hierfür ist die Verordnung (EU) Nr. 806/2014 (SRM-Ver-ordnung). In den einheitlichen Abwicklungsmechanismus ist die Bundesanstalt für Finanz-marktstabilisierung (Federal Agency for Financial Market Stabilisation – FMSA) als nationale Abwicklungsbehörde einbezogen. Sie übernimmt ab 2015 die Funktion der nationalen Ab-wicklungsbehörde in Deutschland. Bereits seit 2011 ist die deutsche Kreditwirtschaft zur Fi-nanzierung eines Fonds zur Restrukturierung von Kreditinstituten in wirtschaftlichen Schwierigkeiten (Bankenabgabe) verpflichtet. Das Bundesministerium der Finanzen hat am 15. April 2015 den Regierungsentwurf zum Neuerlass der Restrukturierungsfonds-Verord-

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nung veröffentlicht. Die Erhebung der Bankenabgabe erfolgt 2015 nach europäischen Vorga-ben. Diese Mittel sollen ab 2016 in den deutschen Teil (nationale Kammer) des europäischen einheitlichen Abwicklungsfonds SRF transferiert werden, der vom Ausschuss für die einheit-liche Abwicklung (Single Resolution Board – SRB) verwaltet wird.

■ ■ Gemeinsames europäisches Einlagensicherungssystem (Deposit Guarantee Schemes – DGS)

Nach Einigung auf EU-Ebene zur Einlagensicherung hat die Bundesregierung am 19. Novem-ber 2014 den vom Bundesministerium der Finanzen vorgelegten Entwurf für ein Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie 2014/49/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. April 2014 über Einlagensicherungssysteme (Deposit Guarantee Schemes Directive – DGSD) beschlossen. Das Gesetz soll am 3. Juli 2015 in Kraft treten. Von den Banken aller Mit-gliedsstaaten sind demnach bis zum 3. Juli 2024 nationale Einlagensicherungsfonds auf 0,8 Prozent der gedeckten Einlagen (erstattungsfähige Einlagen bis zu 100.000 € pro Kunde) aufzustocken. Institutssichernde Systeme, wie der bestehende Haftungsverbund in der deutschen Sparkassen- und Landesbankenorganisation, können auch in Zukunft – nach rechtlicher und finanzieller Anpassung an die neuen gesetzlichen Vorgaben und aufsichts-rechtlicher Anerkennung – als Einlagensicherungssysteme fortbestehen. Dazu gehört insbe-sondere, dass die von den Sparkassen und der Landesbank Hessen-Thüringen zu leistenden Beiträge nach wie vor im Rahmen der Institutssicherung in einen eigenen Fonds (Stützungs-fonds) der Sparkassen-Finanzgruppe eingebracht werden und im Rahmen der Institutssiche-rung für mögliche Sanierungsfälle verwendet werden können. Das Dotierungsvolumen der Sicherungsreserve sowie des Stützungsfonds ist entsprechend den neuen Vorgaben anzu-passen. In diesem Zusammenhang hat der Deutsche Sparkassen- und Giroverband e.V. (DSGV) am 21. Mai 2015 eine umfassende Neuregelung des gemeinsamen Sicherungssys-tems des bundesweiten Haftungsverbundes der Sparkassen-Finanzgruppe beschlossen.

■ Sanierung von Kreditinstituten (Mindestanforderungen an die Ausgestaltung von Sanierungsplänen – MaSan)

Im April 2014 hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) die finale Ver-sion des Rundschreibens zu den „Mindestanforderungen an die Ausgestaltung von Sanie-rungsplänen (MaSan)“ veröffentlicht. In einem Sanierungsplan sollen Kreditinstitute, die von der BaFin als potenziell systemgefährdend eingestuft werden, Maßnahmen festlegen, die ergriffen werden können, um im Fall einer signifikanten Verschlechterung der Finanzlage die finanzielle Stabilität wiederherzustellen. Die MaSan setzen die Vorgaben des Financial Stability Board um. Zudem hat der deutsche Gesetzgeber im Juli 2014 einen „Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Sanierung und Abwicklung von Instituten und Finanzgruppen (Sanierungs- und Abwicklungsgesetz – SAG)“ verabschiedet, der die Anforderungen aus der EU-Richtlinie zur Sanierung und Abwicklung von Finanzinstituten (Bank Recovery and Resolu tion Directive – BRRD) im Hinblick auf die Sanierungs- und Abwicklungsplanung konkre tisiert. Das SAG schafft die rechtlichen Voraussetzungen, um Banken in Schieflage ab-wickeln zu können. Die Anforderung, Sanierungspläne zu erstellen, ergibt sich aus der zum 1. Januar 2015 in Kraft getretenen „EU-Richtlinie für die Sanierung und Abwicklung von Kredit instituten (BRRD)“.

■ Abschirmung von Risiken: TrennbankensystemDie EU-Kommission hat Ende Januar 2014 den Entwurf einer EU-Trennbankenverordnung vorgelegt. Es wird davon ausgegangen, dass das Europäische Parlament und der Rat den endgültigen Wortlaut der Verordnung bis Ende Juni 2015 verabschieden werden. Danach soll im Zuge der erforderlichen delegierten Rechtsakte für die Umsetzung zentraler Bestimmun-gen durch die Kommission die Verordnung in zwei Stufen zum 1. Januar 2017 (Inkrafttreten des Verbots des Eigenhandels) und 1. Juli 2018 (Inkrafttreten der Bestimmungen über die Abtrennung von Handelsgeschäften von Kreditinstituten) in Kraft treten. Die Verhandlungen

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der nationalen Regierungen über die geplanten Trennbankenregeln verlaufen allerdings weiterhin kontrovers.

■ Finanztransaktionssteuer in der EUDie Gruppe der Finanzminister der elf Mitgliedstaaten (darunter Deutschland), die sich 2013 auf die Einführung einer Finanztransaktionssteuer geeinigt haben, hat am 27. Januar 2015 bekräftigt, sich weiter für eine Harmonisierung der Besteuerung von Finanztransaktionen einzusetzen.

Geschäftsentwicklung der Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen

ÜberblickIm Kreditgewerbe war das Geschäftsjahr 2014 vor allem geprägt von einem bis an die Grenzen des geldpolitisch Machbaren gehenden Expansionskurs der Geldpolitik der EZB, der Tendenz zu historisch niedrigen Zinsen, sich fortsetzenden Wirtschaftswachstums, aber auch hoher Unsicherheit. In diesem wirtschaftlichen und finanzwirtschaftlichen Umfeld hat sich der Verbund erneut gut behauptet. Der positive Ertragstrend der vergangenen Jahre konnte im abgelaufenen Jahr, trotz der anhaltenden Niedrigzinsphase, fortgeführt werden. Aufgrund deutlich geringerer Aufwendungen zur Risikovorsorge im Kreditgeschäft ist die für den Verbund bedeutendste Ertragssäule, das Zinsergebnis nach Risikovorsorge, gestiegen. Dies hat das Jahresergebnis positiv beeinflusst.

Die Unternehmen der Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen sind mit im Jahres-durchschnitt 27.088 Mitarbeitern (ohne Mitarbeiter der SV SparkassenVersicherung) und einer Bilanz summe von 264,7 Mrd. € in den Bundesländern Hessen und Thüringen in einer Reihe von Geschäftsfeldern und Marktsegmenten der Marktführer. Dominiert wird die Geschäftsentwicklung der Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen durch die Spar-kassen und die Landesbank Hessen-Thüringen. Im Privatkunden- und Mittelstandsge-schäft nimmt der Verbund eine hervorgehobene Stellung ein. Im Privatkundengeschäft und im Geschäft mit kleineren und mittleren Firmenkunden sind die Sparkassen der Anbie-ter mit den höchsten Marktanteilen. Über die Landesbausparkasse Hessen-Thüringen, die zusammen mit den Sparkassen und dem eigenen Außendienst eine f lächendeckende Präsenz erreicht, ist der Verbund Marktführer im Bausparkassengeschäft in Hessen und Thüringen. Darüber hinaus belegt die SV SparkassenVersicherung in einzelnen Sparten je-weils eine führende Stellung im Markt. Mit der 1822direkt Gesellschaft der Frankfurter Sparkasse mbH (1822direkt) verfügt die Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen über eine hervorgehobene Markt stellung im Direktbankgeschäft sowie die sich hieraus für die Zukunft ergebenden Optionen.

Der Konzern der SV SparkassenVersicherung wird nach der at Equity-Methode nicht mit allen Vermögens- und Schuldposten in die Bilanz bzw. Aufwands- und Ertragsposten in die Gewinn- und Verlustrechnung übernommen. Als Beteiligungsbuchwert werden die Anschaf-fungskosten eingestellt und um anteilige Eigenkapitaländerungen fortgeschrieben. Das an-teilige Ergebnis der at Equity bewerteten SV SparkassenVersicherung ist in dem Posten „Ergebnis aus at Equity bewerteten Unternehmen“ ausgewiesen.

Ertrags-, Finanz- und VermögenslageGewinn- und Verlustrechnung und GesamtergebnisrechnungIn einem bankwirtschaftlichen Umfeld, das in Deutschland einerseits von einer vergleichs-weise robusten wirtschaftlichen Verfassung sowie fortgesetzten Stabilisierungen an den Finanz märkten geprägt war, während andererseits die Ertragslage der Kreditwirtschaft

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durch die verschärfte Wettbewerbsintensität, die weiterhin niedrigen Zinsen und regulatori-sche Anforderungen belastet wurde, hat die Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen im Geschäftsjahr 2014 ein verbessertes Jahresergebnis erzielt.

Das Ergebnis vor Steuern konnte um 23,3 % gesteigert werden und erreichte mit 1,6 Mrd. € einen neuen Höchstwert.

Der Zinsüberschuss vor Risikovorsorge, die wichtigste Ertragssäule des Verbundes, konnte trotz des Drucks auf die Zinsmarge und der andauernd ungünstigen Rahmenbedingungen zur Generierung von Erträgen aus der Fristentransformation von 3.196 Mio. € auf 3.219 Mio. € gesteigert werden. Das ist ein Zuwachs um 0,7 % bzw. 23 Mio. €.

Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft verringerte sich deutlich von 230 Mio. € auf 71 Mio. €. Dies ist der niedrigste Wert seit Anwendung der IFRS-Rechnungslegung 2009. Bei den Ein-zelwertberichtigungen reduzierte sich der Aufwand aus der Zuführung bei einem gleichzei-tigen Anstieg der Auflösungserträge. Die für nicht akut ausfallgefährdete Kreditengage-ments gebildete Portfoliowertberichtigung wurde um 34 Mio. € aufgelöst.

Nach Risikovorsorge ist der Zinsüberschuss von 2.966 Mio. € auf 3.148 Mio. € bzw. um 6,1 % gestiegen.

1) Vorjahreszahlen angepasst: siehe Erläuterung im Anhang

Gewinn- und Verlustrechnung und Gesamtergebnis

2014 20131) Veränderung

in Mio. € in Mio. € in Mio. € in %

Zinsergebnis vor Risikovorsorge 3.219 3.196 23 0,7

Risikovorsorge im Kreditgeschäft –71 –230 159 –69,1

Provisionsüberschuss 885 852 33 3,9

Handelsergebnis 118 347 –229 –66,0

Ergebnis aus nicht mit Handelsabsicht gehaltenen Derivaten und Finanzinstrumenten der Fair Value Option

47 –12 59 –

Ergebnis aus Sicherungszusammenhängen 13 19 –6 –31,6

Ergebnis aus Finanzanlagen und at Equity bewerteten Unternehmen (+/–)

132 –86 218 –

Sonstiges betriebliches Ergebnis 375 359 16 4,5

Sonstiges Ergebnis 12 4 8 >100

Verwaltungsaufwand –3.081 –3.112 31 –1,0

Personalaufwand –1.797 –1.732 –65 3,8

Sachaufwand und sonstiger Aufwand –1.284 –1.380 96 –7,0

Ergebnis vor Steuern 1.649 1.337 312 23,3

Ertragsteueraufwand /-ertrag ( + ) –466 –305 –161 52,8

Jahresergebnis 1.183 1.032 151 14,6

nachrichtlich:Gesamtergebnis

1.399 855 544 63,6

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Auch das Provisionsergebnis konnte erneut verbessert werden. Der Provisionsüberschuss erhöhte sich von 852 Mio. € auf 885 Mio. € bzw. um 3,9 %.

Das Handelsergebnis hat sich von 347 Mio. € auf 118 Mio. € normalisiert. Von der Reduzie-rung in Höhe von 229 Mio. € beruhen 169 Mio. € auf dem zinsbezogenen Geschäft. Die leicht fallenden Credit Spreads hatten, gegenüber dem Vorjahr, nur einen geringen Einfluss auf das Ergebnis. Somit war das kundengetriebene Kapitalmarktgeschäft der wesentliche Trei-ber dieses Ergebnisses. Weitere Rückgänge ergaben sich hauptsächlich mit 50 Mio. € aus dem währungsbezogenen Geschäft und mit 9 Mio. € aus dem kursbezogenen Geschäft.

Das Ergebnis aus nicht mit Handelsabsicht gehaltenen Derivaten und Finanzinstrumenten der Fair Value Option hat sich nach –12 Mio. € im Vorjahr auf 47 Mio. € im Geschäftsjahr 2014 verbessert. Eine wesentliche Ursache hierfür ist das Ergebnis aus konsolidierten Spezial-fonds, das mit 20 Mio. € (2013: –2 Mio. €) ausgewiesen wird. Positiv ausgewirkt hat sich auch der Bewertungseffekt aus der Liquiditätskomponente von Fremdwährungen (Cross Currency Basis Spread) im Rahmen der Derivatebewertung.

Das Ergebnis aus Sicherungszusammenhängen, in dem der ineffektive Teil von Mikro-Hedges ausgewiesen wird, beträgt 13 Mio. € (2013: 19 Mio. €).

Das Ergebnis aus Finanzanlagen und at Equity bewerteten Unternehmen hat sich gegenüber dem Vorjahr auf 132 Mio. € deutlich verbessert (2013: –86 Mio. €). Eine Ursache für den Anstieg ist ein Rückgang der Wertminderungen um 136 Mio. € auf 50 Mio. €, welcher insbe-sondere aus den Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren sowie Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren resultiert. Die realisierten Veräu-ßerungsgewinne und -verluste aus Finanzinstrumenten der Kategorie Available for Sale (AfS) saldieren sich zu einem Ergebnisbeitrag von 62 Mio. € (2013: 57 Mio. €). Der Ergebnisbeitrag aus assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen, die at Equity bewertet wer-den, erhöhte sich um 47 Mio. € auf insgesamt 59 Mio. €.

Das Sonstige betriebliche Ergebnis erhöhte sich von 359 Mio. € auf 375 Mio. €. Der Saldo aus den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen nahm um 16 Mio. € bzw. um 4,5 % zu. Dabei stand dem Anstieg der sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von 65 Mio. € eine Zunahme der sonstigen betrieblichen Aufwendungen von 49 Mio. € gegenüber. Das im Sons-tigen betrieblichen Ergebnis ausgewiesene Ergebnis aus Immobilien, die als Finanzinvesti-tion gehalten werden, wird überwiegend von der GWH-Gruppe erwirtschaftet und beträgt 128 Mio. € (2013: 121 Mio. €). Es setzt sich zusammen aus dem Saldo aus Mieterträgen, Ab-gangsergebnissen, Betriebskosten und Abschreibungen.

Der Verwaltungsaufwand als Summe von Personal- und Sachaufwand der Sparkassen-Finanz gruppe Hessen-Thüringen ist in 2014 um 31 Mio. € bzw. 1,0 % auf 3.081 Mio. € gesunken. Dem Anstieg der Personalaufwendungen in Höhe von 65 Mio. € standen gerin-gere andere Verwaltungsaufwendungen (-83 Mio. €) und gesunkene Abschreibungen und Wertminderungen (-13 Mio. €) gegenüber.

Den operativen Aufwendungen von 3.081 Mio. € (2013: 3.112 Mio. €) stehen operative Erträge in Höhe von 4.789 Mio. € (2013: 4.675 Mio. €) gegenüber, so dass sich eine Cost- Income-Ratio von 64,3 % (2013: 66,6 %) ergibt. In die operativen Erträge sind der Zinsüber-schuss vor Risikovorsorge, der Provisionsüberschuss, das Handelsergebnis, das Ergebnis aus nicht mit Handelsabsicht gehaltenen Derivaten und Finanzinstrumenten der Fair Value Option, das Ergebnis aus Sicherungszusammenhängen, die Ergebnisse aus Finanzanlagen und at Equity bewerteten Unternehmen sowie das Sonstige betriebliche Ergebnis einbe-zogen.

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Die Eigenkapitalrentabilität vor Steuern, auf Basis des Durchschnitts der Jahresendstände des Eigenkapitals, hat sich von 7,5 % auf 8,7 % deutlich erhöht.

Der Ertragsteueraufwand erhöhte sich auf 466 Mio. € (2013: 305 Mio. €). Demnach stiegen das Ergebnis nach Steuern und das Jahresergebnis um 14,6 % bzw. 151 Mio. € von 1.032 Mio. € auf 1.183 Mio. €.

Neben dem Anstieg des Jahresergebnisses um 151 Mio. € ergibt sich eine Zunahme der GuV-neutralen Eigenkapitalveränderungen in Höhe von 393 Mio. €.

Das Gesamtergebnis des Geschäftsjahres 2014 war daher mit 1.399 Mio. € um 544 Mio. € bzw. um 63,6 % höher als im Vorjahr. Auf die Anteilseigner des Verbundes entfallen 1.310 Mio. € und 89 Mio. € auf verbundfremde Anteilseigner.

Zusammenfassend haben die Unternehmen der Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thürin-gen in einem von großer Unsicherheit geprägten risikobehafteten finanzwirtschaftlichen Umfeld und hoch kompetitiven Bankenmarkt wiederum ein beachtliches Ergebnis erzielt. Die Sparkassen und die Landesbank Hessen-Thüringen haben zudem den in 2005 erstmals bedienten zusätzlichen Reservefonds in 2014 um weitere 26 Mio. € aufgestockt.

BilanzDie Bilanzsumme des Verbundes hat sich im Geschäftsjahr 2014 leicht von 261,5 Mrd. € auf 264,7 Mrd. € erhöht. Der Anstieg der Bilanzsumme um 3,2 Mrd. € bzw. 1,2 % ist maßgeblich auf die Ausweitung der Finanzanlagen zurückzuführen. Die bei weitem größte Zunahme eines Einzelpostens betrifft hierunter die Schuldverschreibungen und anderen festverzins-lichen Wertpapiere (+2,8 Mrd. €).

Vermögenslage und AktivgeschäftFür die in die Verbundrechenschaftslegung einbezogenen Unternehmen sind jeweils die verbundinternen Forderungen und Verbindlichkeiten im Wege der Schuldenkonsolidierung eliminiert worden.

Die Forderungen an Kreditinstitute haben in 2014 um 0,2 Mrd. € auf 17,8 Mrd. € (2013: 18,0 Mrd. €) abgenommen. Der Anteil an der Bilanzsumme hat sich damit von 6,9 % auf 6,7 % verringert.

1) Vorjahreszahlen angepasst: siehe Erläuterung im Anhang

Aktiva 31.12.2014

in Mrd. €

31.12.20131)

in Mrd. €

Veränderung

in Mrd. € in %

Forderungen an Kreditinstitute 17,8 18,0 –0,2 –1,1

Forderungen an Kunden 150,0 149,0 1,0 0,7

Handelsaktiva 31,0 32,0 –1,0 –3,1

Finanzanlagen und Anteile an at Equity bewerteten Unternehmen

52,6 49,4 3,2 6,5

Sonstige Aktiva 13,3 13,1 0,2 1,5

Bilanzsumme 264,7 261,5 3,2 1,2

Verbundrechenschaftslegung 2014 | 2 Lagebericht | Wirtschaftsbericht

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Die Forderungen an Kunden stiegen vor dem Hintergrund anhaltend niedriger Zinsen und des sich – trotz Wachstumsdelle im Sommerhalbjahr 2014 – fortsetzenden Wirtschafts-wachstums um 1,0 Mrd. € bzw. 0,7 % auf 150,0 Mrd. €. Die Kundenforderungen bilden mit 56,7 % (2013: 57,0 %) den größten Posten der Aktiva.

Der Bestand an Wertberichtigungen auf Forderungen (1,8 Mrd. €) ist gegenüber dem Vorjahr um 10,8 % geringer. Von den Wertberichtigungen auf Forderungen entfallen 340 Mio. € (2013: 373 Mio. €) auf Portfoliowertberichtigungen, die auf nicht akut ausfallgefährdete Kredit engagements gebildet werden.

Die zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Handelsaktiva reduzierten sich in 2014 um 1,0 Mrd. € auf 31,0 Mrd. € (2013: 32,0 Mrd. €). Der Anteil der Handelsaktiva an den gesamten Aktiva ist von 12,2 % auf 11,7 % gesunken. Den größten Posten der Handelsaktiva bilden mit einem Anteil von 51,5 % (2013: 63,7 %) wiederum die Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere. Das Volumen an Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren beträgt lediglich gut 0,1 Mrd. €. Die ebenfalls in den Handelsaktiva enthal-tenen positiven Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten des Handelsbestandes nahmen um 4,4 Mrd. € auf 12,6 Mrd. € (2013: 8,2 Mrd. €) zu. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf die zinsbezogenen Geschäfte zurückzuführen.

Die Finanzanlagen und die Anteile an at Equity bewerteten Unternehmen sind in 2014 um 3,2 Mrd. € auf 52,6 Mrd. € (2013: 49,4 Mrd. €) angestiegen. Die Zunahme resultiert mit 1,9 Mrd. € maßgeblich aus dem Anstieg der Anleihen und Schuldverschreibungen öffent-licher und anderer Emittenten.

Nachdem sich die Sonstigen Aktiva im Vorjahr nahezu halbiert hatten, sind sie im Geschäfts-jahr 2014 mit 13,3 Mrd. € nahezu auf Vorjahresniveau geblieben (+0,2 Mrd. €). Der Rückgang der Guthaben bei den Zentralnotenbanken fiel mit 0,7 Mrd. € wesentlich geringer aus als im Vorjahr (2013: Abnahme um 7,2 Mrd. €). Der Anstieg der positiven Marktwerte aus nicht mit Handelsabsicht gehaltenen Derivate fiel mit 1,2 Mrd. € (2013: Zunahme um 2,4 Mrd. €) wie-der recht deutlich aus. Die als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien, die Sachanlagen, Immaterielle Vermögenswerte sowie übrige Aktiva summieren sich auf 2,5 % der Bilanz-summe.

Passivgeschäft und Refinanzierung

1) Vorjahreszahlen angepasst: siehe Erläuterung im Anhang

Passiva 31.12.2014

in Mrd. €

31.12.20131)

in Mrd. €

Veränderung

in Mrd. € in %

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

36,8 35,4 1,4 4,0

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden

117,9 115,2 2,7 2,3

Verbriefte Verbindlichkeiten 46,6 46,7 –0,1 –0,2

Handelspassiva 27,8 32,6 –4,8 –14,7

Sonstige Passiva 16,0 13,4 2,6 19,4

Bilanzielles Eigenkapital 19,6 18,3 1,3 7,7

Bilanzsumme 264,7 261,5 3,2 1,2

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Die Refinanzierungsseite zeigt gegenüber dem Vorjahr keine signifikanten Veränderungen in ihrer Struktur. Dem deutlichen Rückgang der Handelspassiva stehen insbesondere höhere Kundenverbindlichkeiten sowie Sonstige Passiva gegenüber. Die Ausweitung der Bilanz-summe wird im Wesentlichen von diesen beiden Posten getragen.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind um 1,4 Mrd. € bzw. 4,0 % von 35,4 Mrd. € auf 36,8 Mrd. € angestiegen.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden haben sich um 2,7 Mrd. € bzw. 2,3 % von 115,2 Mrd. € auf 117,9 Mrd. € erhöht. Darin enthalten sind auch die Kundeneinlagen des über die 1822direkt getätigten Geschäfts, über die der Verbund über ein signifikantes Standbein im Direktbankgeschäft verfügt. Die 1822direkt bietet Direktbankgeschäft für Sparer und Anleger an.

Von den Kundenverbindlichkeiten entfallen 62,0 Mrd. € (2013: 57,3 Mrd. €) auf täglich fällige Gelder. Sie nahmen angesichts des ungebrochenen Interesses an kurzfristig verfügbaren Geldern um 4,7 Mrd. € zu und blieben erneut die beliebteste Anlageform.

Weitere 26,8 Mrd. € (2013: 27,8 Mrd. €) bzw. 22,7 % entfallen auf Spareinlagen und weitere 4,1 Mrd. € bzw. 3,5 % auf Bauspareinlagen. Die Spareinlagen (inklusive Bauspareinlagen) fielen im Geschäftsjahr 2014 um 0,8 Mrd. €. Während die Bauspareinlagen um 0,2 Mrd. € ausgeweitet werden konnten, gingen die Spareinlagen um 1,0 Mrd. € zurück.

Der aus den Vorjahren bekannte Rückgang bei den Termingeldern konnte in 2014 gestoppt und sogar in ein Wachstum gedreht werden. Sie stiegen um 0,7 Mrd. € (2013: –2,1 Mrd. €) auf 6,0 Mrd. €.

Auf die sonstigen Kundenverbindlichkeiten, die als größte Einzelposten begebene Namens-schuldverschreibungen, aufgenommene Schuldscheindarlehen und die Sparkassenbriefe der Sparkassen enthalten, entfallen 19,0 Mrd. € (2013: 21,0 Mrd. €).

Durch die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden sind 78,6 % (2013: 77,3 %) der Kundenforde-rungen refinanziert.

Das Volumen der verbrieften Verbindlichkeiten ging in 2014 um 0,1 Mrd. € bzw. 0,2 % von 46,7 Mrd. € auf 46,6 Mrd. € zurück.

Die Handelspassiva sind von 32,6 Mrd. € im Vorjahr auf 27,8 Mrd. € in 2014 zurückgegangen. Der Bestand an Verbindlichkeiten des Handelsbestandes, die den Schwerpunkt der Handels-passiva bilden, beträgt 13,3 Mrd. € (2013: 20,5 Mrd. €). Auch die begebenen Geldmarkt-papiere sind um 0,7 Mrd. € auf 1,9 Mrd. € gesunken. Die negativen Marktwerte aus deriva-tiven Finanzinstrumenten sind hingegen um 3,1 Mrd. € auf 12,6 Mrd. € gestiegen.

Das Nachrangkapital erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 0,2 Mrd. € von 5,2 Mrd. € auf 5,4 Mrd. €.

Das bilanzielle Eigenkapital des Verbundes belief sich nach Stärkung der Rücklagen zum 31. Dezember 2014 auf 19,6 Mrd. €. Dies bedeutet gegenüber dem Vorjahr (2013: 18,3 Mrd. €) eine Zunahme um 1,3 Mrd. €. Der Anstieg beruht im Wesentlichen auf einer Zunahme der Gewinnrücklagen um 0,8 Mrd. € und einem Anstieg der Neubewertungsrücklage in Höhe von 0,5 Mrd. €. In den Gewinnrücklagen des Verbundes sind die Sicherheitsrücklagen der Spar-kassen, die den gesetzlichen Rücklagen gemäß Aktiengesetz entsprechen, mit 5,7 Mrd. € enthalten. Im Rahmen der Kapitalkonsolidierung wurden die Buchwerte der Beteiligungen,

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soweit diese auf in den Verbundabschluss einbezogene Unternehmen entfallen, mit den entsprechenden Eigenkapitalpositionen verrechnet. Soweit bei den einbezogenen Gesell-schaften Fremdanteile von nicht einbezogenen Gesellschaftern bestehen, wurden diese in einen Ausgleichsposten auf Verbundfremde entfallende Anteile im Eigenkapital und der auf Verbundfremde entfallende Anteile am Jahresergebnis in der Gewinn- und Verlustrechnung gesondert ausgewiesen.

Mit den bankaufsichtsrechtlich als Eigenmittel berücksichtigungsfähigen Beständen verfügen die einbezogenen Unternehmen des Verbundes insgesamt über ein gestiegenes Reservepolster und ausreichenden Spielraum für weiteres Geschäftswachstum.

Insgesamt zeigt die Verbundbilanz eine breite Mischung der unterschiedlichen Forderungs- und Refinanzierungsstrukturen. Sowohl auf der Aktiv- als auch auf der Passivseite gibt es im Verbund auch unter Portfoliogesichtspunkten eine stärkere Diversifizierung als bei den ein-zelnen Verbundunternehmen. Dies ist auch das positive Resultat der Kombination aus dem eher kleinteiligen Geschäft der Sparkassen im Retail-Bereich und dem großvolumigen Ge-schäft der Landesbank Hessen-Thüringen im Wholesale-Bereich. Die Risikotragfähigkeit des Verbundes ist damit durch die Größe und das bessere Risikoprofil wesentlich stabiler als bei Betrachtung der einzelnen Verbundunternehmen.

Die Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen verfügt über eine solide und stabile Bilanzstruktur. Die Ausgewogenheit der Mittelherkunft bildet ein wesentliches „Asset“ des Verbundes.

Die Eventualverbindlichkeiten aus weitergegebenen abgerechneten Wechseln, Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen, der Bestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten und Nachschussverpflichtungen erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr von 6,5 Mrd. € auf 7,0 Mrd. €.

Andere Verpflichtungen, wie Platzierungs- und Übernahmeverpflichtungen, die unwiderruf-lichen Kreditzusagen, die im Wesentlichen der Landesbank Hessen-Thüringen zuzuschrei-ben sind, sowie Garantien, Risiko-Übernahmeverpflichtungen und sonstige Risiken nahmen von 20,4 Mrd. € auf 25,0 Mrd. € bzw. um 4,6 Mrd. € zu.

Die für Anteilinhaber verwalteten Sondervermögen stiegen nach Konsolidierung um 13,6 Mrd. € bzw. 15,9 % von 85,5 Mrd. € auf 99,1 Mrd. €.

BauspargeschäftDie Verbundstrategie der LBS Hessen-Thüringen nutzt die tiefe regionale Verwurzelung so-wie das Kundenpotenzial der Sparkassen auf dem Bausparmarkt.

Die LBS ist Marktführer in ihrem Geschäftsgebiet mit einem stückzahlbezogenen Marktanteil von 35,3 % beziehungsweise 34,5 % in ihren Geschäftsgebieten Hessen und Thüringen.

Die wichtigen ökonomischen Rahmenbedingungen wie Wirtschaftslage, Arbeitsmarkt und hohe Wohnungsimmobiliennachfrage in Hessen und Thüringen haben sich in 2014 positiv ausgewirkt.

Mit insgesamt 96.799 (2013: 100.005) neu abgeschlossenen Verträgen über eine Bauspar-summe von 2.890 Mio. € (2013: 2.756 Mio. €) konnte die LBS ihr Vorjahresergebnis volumen-bezogen um 4,8 % verbessern. Die durchschnittliche Bausparsumme pro abgeschlossenen Bausparvertrag stieg um 8,3 %, da die LBS das Finanzierungsgeschäft forcierte.

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Der Anstieg der verfügbaren Einkommen, der Rückgang des Zinsniveaus und die insgesamt positive Wirtschaftslage mit entsprechenden Beschäftigungs- und Arbeitsmarktaussichten haben die Nachfrage nach Wohneigentum begünstigt. Aber auch als Kapitalanlage sind Immo bilien vermehrt gefragt. Dies führte auch im Jahr 2014 wieder zu einer starken Nachfrage nach Vorfinanzierungs- und Sofortkrediten mit Bausparunterlegung. Auch das Anfang des vergangenen Jahres in Kraft getretene Altersvorsorge-Verbesserungsgesetz führte zu einem erheblichen Wachstum beim Riester-Bausparen.

In der Niedrigzinsphase geraten die Bausparkassen zunehmend unter Ertragsdruck. Die Be-lastungen durch die Bankenabgabe und die europäische Einlagensicherung erhöhen den Druck zusätzlich. Die LBS begegnet den Herausforderungen mit einer konsequenten Aus-schöpfung der Marktpotentiale im Bausparneugeschäft und außerkollektiven Darlehensge-schäft sowie mit marktgerechten Produkten. Gleichzeitig setzt sie auf Bestandsmaßnahmen im Bausparkollektiv und auf das strikte Management der Verwaltungskosten.

NachtragsberichtAm 1. März 2015 hat die österreichische Finanzmarktaufsicht (FMA) ein Moratorium für die Verbindlichkeiten der HETA Asset Resolution AG, Klagenfurt, gegenüber den Gläubigern bis zum 31. Mai 2016 ausgesprochen. Die Landesbank Hessen-Thüringen ist in eine Anleihe der HETA Asset Resolution AG investiert. Der zum Stichtagskurs bewertete Buchwert betrug am 31. Dezember 2014 77 Mio. €.

Der Vorgang wird als ein wertbegründendes Ereignis des Jahres 2015 beurteilt. Mögliche Folgen werden im Verbundabschluss des Jahres 2015 berücksichtigt.

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RisikoberichtGrundlagen

Grundlage für die Zusammenarbeit der Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen ist die gemeinsame Geschäfts- und Risikostrategie. Geschäftsstrategische Schwerpunkte im Ver-bund stellen gemeinsame Effizienzziele (z. B. Eigenkapitalrentabilität und Cost-Income- Ratio), gemeinsame Marktanteilsziele in definierten Kunden- und Produktsegmenten sowie die Kundenzufr iedenheit dar. Im Mittelpunkt der gemeinsamen Risikostrategie der Sparkassen- Finanzgruppe Hessen-Thüringen steht das ertragsorientierte Eingehen von Risiken unter Berücksichtigung des ökonomischen und aufsichtsrechtlichen Eigenkapitals bei gleichzeitiger Sicherstellung der Liquidität und eines konservativen Risikoprofils. Des-halb genießt das Risikomanagement sowohl in den Verbundinstituten als auch im Verbund eine hohe Priorität.

Um bestehende und zukünftige Risiken gezielt eingehen und steuern zu können und gleich-zeitig eine risikoadäquate Rendite zu erwirtschaften, bedarf es sowohl auf der Ebene jedes einzelnen Instituts als auch auf der Ebene des Verbundes einer abgestimmten Risikostrate-gie, deren Leitlinie ein ertragsorientiertes Eingehen von Risiken unter Berücksichtigung des ökonomischen und aufsichtsrechtlichen Eigenkapitals sein muss. Deshalb ist es von elemen-tarer Bedeutung, dass die Geschäftsleitungen die Identifikation, Analyse, Bewertung, Steue-rung, Dokumentation und Kommunikation von Risiken sowie deren Überwachung als wesent lichen Bestandteil der Geschäftsprozesse sowie der Planungs- und Kontrollprozesse integrieren.

Die Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen setzt mit der institutionalisierten Ver-bundarbeit zwischen rechtlich selbstständigen, eigenverantwortlich agierenden Unterneh-men Maßstäbe für ein umfassendes, verbundweites Risikomanagementsystem. Insbeson-dere die Informationstiefe sowie der Umfang der aus dem Risikomanagementsystem generierten Daten als Grundlage für die Beschlussfassungen der Entscheidungsträger der Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen wurden auch im zurückliegenden Jahr weiter verfeinert. Darüber hinaus entwickeln die Institute die Methoden zur Risikoidentifizierung, -quantifizierung, -kontrolle und -steuerung stetig weiter.

Risikostrategie

Die Risikostrategie für die Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen wird aus der gemein samen Geschäftsstrategie abgeleitet und legt die grundsätzliche Risikopolitik der Verbundunternehmen im Hinblick auf die aus den eingegangenen Geschäften sowie dem Geschäftsablauf resultierenden, wesentlichen Risiken fest. Die gemeinsame Geschäfts- und Risikostrategie wurde zwischen den Verbundunternehmen einvernehmlich definiert sowie funktional und organisatorisch umgesetzt. Damit werden die bestehenden Risiken sowohl in den einzelnen Instituten als auch innerhalb der Gruppe identifiziert und gesteuert.

Die Risikostrategie legt einen einheitlichen Orientierungsrahmen für alle Verbundunter-nehmen fest, innerhalb dessen die institutsspezifischen Strategien festgelegt werden. Da die Verbundunternehmen weiterhin wirtschaftlich und rechtlich selbstständig bleiben und die an sie gestellten aufsichtsrechtlichen und gesetzlichen Anforderungen sowie die des Marktes auch weiterhin erfüllen müssen, ist die Verbundrisikostrategie durch institutsindivi-duelle, zur Verbundrisikostrategie widerspruchsfreie Risikostrategien zu präzisieren.

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Die regelmäßige Überarbeitung der gemeinsamen Risikostrategie – gerade auch im Hinblick auf ihre Funktion als Orientierungsrahmen für die Verbundinstitute – wird durch den Risiko-ausschuss und die Risikotransparenzstelle im Verbund sichergestellt. Die gültige, mit den Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) konforme und zur gemeinsamen Geschäftsstrategie des Verbundes konsistente Fassung der gemeinsamen Risikostrategie ist im Jahr 2007 in Kraft getreten und wird seitdem jährlich überarbeitet.

Risikomanagementstruktur

Die Verbundinstitute sind rechtlich und wirtschaftlich selbstständige, eigenverantwortlich agierende Unternehmen. Daher tragen die Vorstände der Verbundinstitute die unternehme-rische Verantwortung für alle eingegangenen Risiken und sind für die Umsetzung der haus-internen Risikopolitik, die sich auch aus dem Orientierungsrahmen der gemeinsamen Geschäfts- und Risikostrategie der Sparkassen-Finanzgruppe ableitet, unter Beachtung der eigenen Risikotragfähigkeit zuständig. Darüber hinaus verfügen alle Institute über eine an-gemessene Interne Revision und haben intern unabhängige Mitarbeiter mit Befugnissen ausgestattet, die der Kapitalmarkt-Compliance, der Geldwäsche- und Betrugsbekämpfung sowie dem Datenschutz dienen.

Das Risikomanagement auf Verbundebene wird vom Risikoausschuss wahrgenommen. Der Risikoausschuss ist mit der Durchführung und Weiterentwicklung des Risikomanagements, der Risikostrategie sowie der Definition der zur Beurteilung der Ertrags- und Risikosituation im Verbund notwendigen Kennzahlen betraut. Materiell bedeutsame Weiterentwicklungen des Risikomanagementsystems sowie der Risikostrategie werden auf Veranlassung des Risiko ausschusses durch den Verbundausschuss beschlossen. Die Risikotransparenzstelle ist in der Geschäftsstelle des Sparkassen- und Giroverbandes Hessen-Thüringen angesiedelt und arbeitet dem Risikoausschuss zu. Da weder Verbund- noch Risikoausschuss weisungs-gebunden sind, ist die Unabhängigkeit beider Gremien sichergestellt.

Um die Risiken, die von einem Institut für die Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen ausgehen, einschätzen zu können, bedient sich die Sparkassen-Finanzgruppe Hessen- Thüringen eines kennzahlenbasierten Risikotransparenzsystems, in dem die Institute mit Hil-fe von „Ampelfarben“ klassifiziert werden. Die Einschätzung der ökonomischen Ver fassung eines Instituts findet in den Farben „Grün“, „Gelb“ und „Rot“ seinen Ausdruck. Bei „grünen“ In-stituten handelt es sich um solche ohne erkennbare Risiken für den Verbund. „Gelbe“ Institute weisen latente Risiken auf, „rote“ Institute sind mit einem erhöhten Stützungsfallrisiko behaf-tet. Darüber hinaus hat der Risikoausschuss die Möglichkeit, die quantitativ ermittelte Einstu-fung aufgrund qualitativer Sachverhalte zu revidieren. Bei diesem Prozess sind nur Herabstu-fungen zulässig. Auf Basis des jeweiligen Ampelstatus des Instituts begründet sich eine zunehmende Möglichkeit der Einflussnahme des Risikoausschusses, die von Informations- über Einblicks- bis hin zu Einflussrechten zum Beispiel in Form von Sonder prüfungen oder der Einberufung von außerordentlichen Vorstands- oder Verwaltungsratssitzungen reicht.

Risikomanagementprozess

Das Risikomanagement umfasst vier Elemente, die als aufeinander folgende Phasen in einem Prozess zu sehen sind.

1. RisikoidentifikationDie Identifikation der bestehenden Risiken erfolgt laufend während der täglichen Geschäfts-tätigkeit in den Verbundinstituten. Davon ausgehend sind die Risiken hinsichtlich ihres

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Bedeutungsgrades für das Verbundinstitut zu klassifizieren. Bei der Einführung von neuen Produkten und komplexen Geschäften wenden die Verbundinstitute die in den MaRisk vorge-sehenen und in die Risikostrategie des Verbundes übernommenen Neue-Produkte-Prozesse an. Daneben führt auch die jährliche bzw. anlassbezogene Risikoinventur dazu, dass bisher unbekannte Risiken identifiziert und in Abhängigkeit von ihrer Wesentlichkeit in den Risiko-managementprozess aufgenommen werden. Die Risikotransparenzstelle untersucht in einem zweiten Schritt das Gefährdungspotenzial der identifizierten Risiken für den Verbund.

2. Risikoquantifizierung Die Verbundinstitute setzen durchgängig Risikomesssysteme ein, die eine – sowohl quanti-tativ als auch qualitativ – fundierte Risikomessung und -bewertung der einzelnen Risiko-arten ermöglichen. Hierbei kommen verschiedene Modelle, Methoden und Verfahren zum Einsatz. Die Methoden und Verfahren zur Risikoquantifizierung werden regelmäßig auf An-gemessenheit überprüft bzw. validiert. Den aus möglichen Grenzen und Beschränkungen resultierenden Anpassungsnotwendigkeiten wird unter anderem durch eine sehr konserva-tive Festlegung der Parameter für die Risikomessung oder durch validierte Auf- bzw. Ab-schläge Rechnung getragen. Auf der Ebene des Verbundes werden die Risikoarten, die für die Mehrheit der Verbundinstitute Gefährdungspotenzial besitzen, gemäß der Beschluss-fassung des Verbundausschusses nach gemeinsam festgelegten Vorgaben mit den in den Verbundinstituten eingesetzten Risikomesssystemen quantifiziert. Aus der Aggregation der Risiken jedes Verbundinstitutes ergibt sich für jede Risikoart sowie risikoartenübergreifend die Gesamtrisikoposition des Verbundes.

3. RisikosteuerungDie Risikosteuerung erfolgt grundsätzlich auf der Ebene der Verbundinstitute auf Basis der in den beiden vorangehenden Schritten erlangten Informationen. Sie umfasst die Gesamt-heit der Maßnahmen, die darauf abzielen, Risiken im Rahmen der vom Vorstand freige-gebenen Limite einzugehen, zu verringern, zu begrenzen, zu vermeiden oder zu übertragen.

Sofern für den Verbund Gefährdungspotenziale identifiziert werden, erhalten die Verbund-institute hierzu Informationen, um diese in ihren Risikosteuerungsprozess einfließen lassen zu können. Sofern bei einem einzelnen Verbundinstitut Gefährdungspotenziale erkennbar sind, informiert sich der Risikoausschuss des Verbundes eng über die vom Institut ergriffenen Steuerungsmaßnahmen. Einzelfallabhängig können auch konkrete Maßnahmen im Rahmen der im Risikotransparenzsystem verankerten Einflussrechte veranlasst werden.

4. Risikoüberwachung, -controlling und -reportingIm Rahmen eines unabhängigen Risikocontrollings erhalten die Kompetenzträger in den Verbundinstituten sowie der Risikoausschuss auf der Ebene des Verbundes ein ausführ-liches und objektives Reporting über die bestehenden Risiken. Außerdem werden die Methoden der vorherigen Prozessphasen und die Güte der verwendeten Daten kontrolliert sowie die Ergebnisse plausibilisiert.

Risikoklassifizierung

Risikoarten, die für die Verbundinstitute von Bedeutung sind, ergeben sich unmittelbar aus den operativen Geschäftstätigkeiten.

Auf der Ebene des Verbundes werden die von den Verbundinstituten identifizierten Risiko-arten hinsichtlich ihrer Wesentlichkeit im Rahmen einer Risikoinventur für den Verbund unter sucht. Risikoarten, die als „Wesentliche Risiken“ eingestuft werden, werden verbund-weit von allen Instituten nach gemeinsam festgelegten Vorgaben ermittelt und an die Risiko-

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transparenzstelle gemeldet. Risikoarten, die als „Weitere Risiken“ klassifiziert werden, können für das einzelne Verbundinstitut wesentlich sein, werden aber nicht verbundweit erhoben und nur einzelfallbezogen – insbesondere jedoch bei der Landesbank Hessen-Thüringen aufgrund deren Größe – überwacht.

1. Wesentliche Risiken– Adressenausfallrisiko: Das Adressenausfallrisiko wird als das Risiko eines Verlustes oder

entgangenen Gewinns aufgrund des (Teil-)Ausfalls oder der Bonitätsverschlechterung eines Geschäftspartners definiert. Es umschließt das eigentliche Kreditrisiko (Risiko, dass ein Kreditnehmer seinen Verpflichtungen nicht vertragsmäßig nachkommen kann), das Emittentenrisiko, das Kontrahentenrisiko sowie das Länderrisiko, wobei letzteres insbe-sondere für die Landesbank Hessen-Thüringen relevant ist.

– Beteiligungsrisiko: Hierunter sind Risiken zu verstehen, die aus einem möglichen Rück-gang des Anteilswertes, ausbleibenden oder rückläufigen Ausschüttungen, aus Ver-lustübernahmen oder aus Einzahlungs- und Nachschussverpflichtungen sowie aus Garan-tien und Patronatserklärungen resultieren. Die Institute tragen, soweit es sich nicht um integrierte Verbundunternehmen oder vom Verband gehaltene Unternehmen handelt, selbst dafür Sorge, dass das hieraus resultierende Gefährdungspotenzial überwacht wird und beherrschbar bleibt. Die mit Blick auf das Jahresende von den Instituten erwarteten Bewertungsergebnisse aus Beteiligungen werden von der Risikotransparenzstelle zentral erhoben und berücksichtigt.

– Marktpreisrisiko: Unter dem Begriff Marktpreisrisiko wird das Verlustpotenzial verstanden, das sich aus der unerwarteten, negativen Wertveränderung der zugrunde liegenden Markt-parameter wie Zinssätzen oder Aktien- und Devisenkursen sowie deren Volatilitäten er-gibt. Veränderungen des allgemeinen Zinsniveaus, die zu Zinsänderungsrisiken führen, werden verbundweit berücksichtigt.

– Zinsspannenrisiko: Das Zinsspannenrisiko beschreibt im Rahmen der GuV-orientierten Steuerung der Sparkassen die Gefahr, dass sich die Bruttozinsspanne verringert. Auswir-kungen ergeben sich immer dann, wenn sich der Durchschnitts-Aktivzins und der Durch-schnitts-Passivzins nicht in gleichem Maße verändern. Das Risiko wird von allen Spar-kassen zeitnah gesteuert.

– Liquiditätsrisiko: Das Liquiditätsrisiko wird aus drei Blickwinkeln betrachtet. Das kurzfris-tige Liquiditätsrisiko ist das Risiko einer nicht ausreichenden Liquidität für die Erfüllung der täglichen Zahlungsverpflichtungen (Liquiditätsrisiko im engeren Sinne). Strukturelle Liquiditätsrisiken entstehen, wenn aufgrund einer nicht adäquaten Steuerung der Risiken der Refinanzierungskosten und der Ertragsrisiken der Geldanlage eine unausgewogene mittel- und langfristige Liquiditätsstruktur entsteht (Refinanzierungsrisiko). Marktliquidi-tätsrisiken ergeben sich aus einer unzureichenden Liquidität von Finanzinstrumenten, die dazu führt, dass Positionen nicht oder nur zu unverhältnismäßig hohen Kosten geschlossen werden können.

– Operationelle Risiken: Das operationelle Risiko wird definiert als die Gefahr von Verlusten, die in Folge von Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren und Syste-men, Menschen oder in Folge externer Ereignisse eintreten. Diese Definition schließt Rechtsrisiken und Auslagerungsrisiken ein.

2. Weitere Risiken– Credit Spread Risiken: Bei verzinslichen Wertpapieren können Risiken aus Wertänderungen

von Finanzinstrumenten aufgrund von Schwankungen in den Credit Spreads bei unverän-

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dertem Rating bestehen. Häuser, die diese Unterrisikoart des Marktpreisrisikos aufgrund der Größe und Struktur ihres Wertpapierportfolios als wesentlich einstufen, quantifizieren und steuern dieses Risiko selbst.

– Immobilienrisiko: Hierunter wird das wirtschaftliche Verlustpotenzial aus Wertschwan-kungen eigener Immobilien sowie aus dem Projektentwicklungsgeschäft (Termin-, Quali-täts-, Kosten- bzw. Vermarktungsrisiken) verstanden. Die im Segment Immobilien tätigen Verbundinstitute – dies sind überwiegend die Landesbank Hessen-Thüringen sowie deren rechtlich selbstständige Tochtergesellschaften – überwachen und steuern dieses Risiko selbst.

– Fondsplatzierungsrisiken: Dies umfasst ausschließlich das Risiko aus zu platzierenden Eigen kapitalanteilen von (geschlossenen) Fonds-Projekten bei der Beteiligung HANNOVER LEASING GmbH & Co. KG. Die bestehenden Fonds-Platzierungsrisiken werden von der Geschäfts leitung der HANNOVER LEASING operativ überwacht und regelmäßig an den Beirat der HANNOVER LEASING berichtet.

– Geschäftsrisiko: Hierunter wird das wirtschaftliche Verlustpotenzial verstanden, das auf mögliche Änderungen des Kundenverhaltens oder der Wettbewerbsbedingungen im Markt umfeld ebenso wie der allgemeinen wirtschaftlichen Bedingungen zurückgeführt werden kann. Sofern dieses Risiko als wesentlich angesehen wird, steuern es die Institute selbst.

– Sonstige Risiken: Für die einzelnen Institute bestehen darüber hinaus strategische Risiken, Reputationsrisiken sowie steuerliche Risiken. Die Institute tragen selbst dafür Sorge, dass das hieraus resultierende Gefährdungspotenzial überwacht wird und beherrschbar bleibt. Eine zentrale Überwachung durch den Risikoausschuss oder die Risikotransparenzstelle ist nicht vorgesehen.

Risikokonzentrationen

Risikokonzentrationen können innerhalb einer oder zwischen verschiedenen Risikoarten entstehen. Das Management der Risikokonzentrationen – das heißt die Identifizierung, Quantifizierung, Steuerung und Überwachung sowie die Berichterstattung hierzu – erfolgt in den Verbundinstituten. Auch für den Verbund wird durch die Risikotransparenzstelle ge-prüft, ob Risikokonzentrationen vorliegen. Die Berichterstattung hierüber erfolgt an den Risiko ausschuss. Sowohl in den Verbundinstituten als auch für den Verbund werden Konzen-trationen innerhalb einer Risikoart (Intra-Konzentrationen) sowie zwischen den Risikoarten (Inter-Konzentrationen) berücksichtigt. Ferner werden bei den Verbundinstituten durch die Ausgestaltung der risikoartenübergreifenden außergewöhnlichen, aber plausibel möglichen Ereignisse (aE-Stresstests) die für die Institute wesentlichen Risikokonzentrationen zwi-schen den Risikoarten berücksichtigt.

Risikotragfähigkeit

Die Verbundinstitute stellen über ihre Verfahren zur Messung und Steuerung der Risiken sicher, dass diejenigen quantifizierbaren Risiken, bei denen im Eintrittsfall eigenkapitalwirk-same Verluste entstehen, jederzeit durch das Risikodeckungspotenzial abgedeckt sind, um damit die Risikotragfähigkeit sicherzustellen.

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In die unternehmensspezifischen Risikotragfähigkeitsrechnungen der Verbundunterneh-men fließen regelmäßig die Risikopotenziale aus Adressenausfallrisiken, Marktpreisrisiken und operationellen Risiken sowie bei festgestellter Wesentlichkeit auch weitere Risikoarten wie das Credit Spread-, das Beteiligungs-, das Geschäfts- sowie das Immobilienrisiko ein. Liquiditätsrisiken werden darüber hinaus wie bisher auch außerhalb der Risikotragfähigkeit überwacht

Bei den Sparkassen erfolgt die Ermittlung der Risiken überwiegend periodenorientiert. Dar-über hinaus werden Risiken in Abhängigkeit von der Größe der Institute auch wertorientiert gemessen. Grundsätzlich arbeiten die Sparkassen ausschließlich mit Fortführungsansätzen (Going-Concern). Der ökonomische Steuerungskreislauf bei der Landesbank Hessen-Thüringen unterscheidet zwischen einer Going-Concern-Betrachtung, wobei die Quantifi-zierung der Risikopotenziale hier zu einem 95,0 %-Konfidenzniveau erfolgt, und einem Liqui dationsansatz (Gone-Concern), der seltene und schwere Verlustausprägungen bei einem 99,9 %-Konfidenzniveau ermittelt. Dabei werden zwischen den Risikoarten keine risiko mindernden Diversifikationseffekte in der Risikotragfähigkeitsberechnung angesetzt. Daneben stellen alle Verbundinstitute die Einhaltung der aufsichtsrechtlichen Risikotrag-fähigkeit sicher.

Die Risikotragfähigkeitskonzeptionen der Verbundinstitute sind mehrstufig aufgebaut. Das periodenorientierte Unternehmenssicherungskonzept (USI) des Sparkassen- und Girover-bandes Hessen-Thüringen (nachfolgend SGVHT), das bei den Sparkassen unter Berücksichti-gung institutsspezifischer Voraussetzungen zur Anwendung gelangt, unterscheidet dabei ein vierstufiges Stresstestprogramm, bestehend aus dem Erwartungswert (Normalfall), dem Risikofall (Abweichung vom Erwartungswert), den aE-Stresstests sowie den inversen Stress-tests. Die Landesbank Hessen-Thüringen geht sowohl im Fortführungs- als auch im Liquida-tionsansatz ihrer Risikotragfähigkeitskonzeption von einem Basisszenario im Sinne eines Risi kofalles aus, welches um aE-Stresstestbetrachtungen ergänzt wird. Schließlich betrach-tet die Landesbank Hessen-Thüringen auch ein inverses Stresstestszenario. Ein grundsätz-lich für alle Verbundinstitute zu modellierendes Ereignis beim aE-Stresstest ist das Szenario eines schweren konjunkturellen Abschwungs. Bei den inversen Stresstests untersuchen die Verbundinstitute, welche wirtschaftlichen Ereignisse mit Blick auf die Szenarien „Unter-schreitung der Mindestkapitalanforderungen“ sowie „Illiquidität“ die Überlebensfähigkeit eines Institutes gefährden. Überarbeitungen der MaRisk sowie Feststellungen im Rahmen der Jahresabschlussprüfungen bzw. von Sonderprüfungen gemäß § 44 KWG werden bei der Weiterentwicklung von den Instituten beachtet.

Sowohl bei periodenorientierten als auch bei wertorientierten Risikotragfähigkeitskonzepten umfasst das Risikodeckungspotenzial regelmäßig ökonomische Größen. Bis zum Risikofall werden im Fortführungsansatz grundsätzlich nur das Betriebsergebnis vor Bewertung sowie die § 340f HGB-Reserven, § 340g HGB-Rücklagen und § 26a KWG a.F.-Reserven eingesetzt, sofern diese nicht für aufsichtsrechtliche Zwecke benötigt werden. Kernkapital soll grund-sätzlich erst bei der Darstellung außergewöhnlicher, aber plausibel möglicher Ereignisse eingesetzt werden. Unabhängig von der gewählten Konzeption ist stets eine geordnete Fortführung des Instituts anzustreben.

Im Liquidationsansatz der Landesbank Hessen-Thüringen wird eine auf dem IFRS-Rech-nungslegungswerk basierende ökonomische Deckungsmasse zur Abdeckung der unerwarte-ten Verluste herangezogen. Analog wurde in 2014 auch der Fortführungsansatz für die Landes bank Hessen-Thüringen auf IFRS umgestellt.

Auf der Ebene des Verbundes wird die Risikotragfähigkeit der Verbundinstitute sowie des Verbundes sowohl perioden- als auch wertorientiert anhand einheitlicher Vorgaben auf

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Fortführungs-Basis turnusgemäß ermittelt und überwacht. Hierzu wird auf die Ausführun-gen zur Dynamischen Ampel im Abschnitt „Einschätzung der Risikosituation in den Verbund-instituten“ verwiesen.

Zusätzlich zum Risikodeckungspotenzial bestehen mit dem Reservefonds der Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen sowie der Mitgliedschaft im Haftungsverbund der Spar-kassenorganisation zwei weitere Sicherungsmechanismen.

ReservefondsIm Rahmen des Verbundkonzepts wurde als integraler Bestandteil des Risikotransparenz- und Risikomanagementsystems des Verbundes zum 1. Januar 2004 ein regionaler Reserve-fonds geschaffen. Dieser besteht zusätzlich und unabhängig neben dem Sicherungssystem der deutschen Sparkassenorganisation. Der Fonds entfaltet nicht nur instituts-, sondern auch direkt umfassende gläubigerschützende Wirkung. Das Fondsvolumen beläuft sich auf 5‰ des Gesamtrisikobetrags gemäß Art. 92 Abs. 3 CRR – Ende 2014 ca. 508 Mio. € (2013: 514 Mio. €). Bis zur erstmaligen vollständigen Bareinzahlung des Gesamtvolumens über-nimmt der SGVHT die gesamtschuldnerische Haftung für die Aufbringung des ausstehenden Differenzbetrags.

Stützungsfonds der Sparkassen / Sicherungsreserve der LandesbankenDem auf dem Prinzip der Institutssicherung basierenden bundesweiten Haftungsverbund der deutschen Sparkassenorganisation sind die Sparkassen in Hessen und Thüringen über ihre Mitgliedschaft im regionalen Sparkassen-Stützungsfonds des SGVHT und die Landesbank Hessen-Thüringen über ihre Mitgliedschaft in der Sicherungsreserve der Landesbanken und Girozentralen angeschlossen. Der Haftungsverbund umfasst die elf regionalen Sparkassen-Stützungsfonds sowie die Sicherungsreserve der Landesbanken und Girozentralen und den Sicherungsfonds der Landesbausparkassen. Das Sicherungssystem setzt ein Risikomonito-ringsystem zur Früherkennung von Risiken in den Instituten des Haftungsverbundes ein. Die Beitragsbemessung zu den Fonds erfolgt ferner nach einem risikoorientierten Verfahren.

Die vom EU-Parlament am 15. April 2014 verabschiedete EU-Einlagensicherungsrichtlinie wird bis Juli 2015 in deutsches Recht umgesetzt. Für das Sicherungssystem des bundeswei-ten Haftungsverbundes der Sparkassen-Finanzgruppe soll – nach Durchführung erforder-licher Änderungen – die Anerkennung als institutssicherndes System gemäß dem neuen Ein-lagensicherungsgesetz bei der BaFin beantragt werden, so dass die Institutssicherung auch unter den neuen rechtlichen Rahmenbedingungen erhalten bleiben kann.

AdressenausfallrisikenDas Kreditgeschäft stellt das Kerngeschäft der Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen dar. Entsprechend sind die daraus resultierenden Adressenausfallrisiken das für die Spar-kassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen bedeutendste Risiko. Deshalb sind das Eingehen dieser Adressenausfallrisiken sowie deren Kontrolle und Steuerung Kernkompetenzen der Verbundinstitute und des Verbundes. Dies erfordert eine stetige Weiterentwicklung der adressenrisikospezifischen Regelungen in der Risikostrategie des Verbundes sowie in den Kredit risikostrategien der Verbundinstitute. Ferner ergibt sich daraus auch eine konsequente Überprüfung der eingesetzten Verfahren.

Basel III/CRRSeit dem 1. Januar 2014 ist die neue EU-Verordnung der Capital Requirements Regulation (CRR) auf Basis von Basel III in Kraft. Die CRR regelt die Anforderungen an die Eigenmittel-ausstattung und -unterlegung der Institute. Mit der Einführung der CRR gehen ergänzende und verschärfte Regelungen zur Eigenmittelausstattung und -unterlegung einher.

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Die Landesbank Hessen-Thüringen setzt zur Steuerung der Adressenausfallrisiken interne Ratingverfahren, -systeme und -prozesse ein, die dem Basisansatz für interne Ratings gemäß CRR entsprechen und für die eine aufsichtsrechtliche Anerkennung vorliegt. Die Landes bank Hessen-Thüringen prüft unter enger Beobachtung der Entwicklung der regula-torischen Anforderungen regelmäßig, ob ein Wechsel auf den fortgeschrittenen Ansatz sinn-voll ist. Die Frankfurter Sparkasse als 100-prozentige Tochtergesellschaft der Landesbank Hessen-Thüringen wendet als einzige Sparkasse der Sparkassen-Finanzgruppe Hessen- Thüringen ebenfalls den IRB-Basisansatz an. Die übrigen Sparkassen wenden weiterhin den Standardansatz an. Die in den Sparkassen eingesetzten internen Rating- und Scoringver-fahren haben ebenfalls durchgängig die aufsichtsrechtliche Anerkennung erfahren.

Bonitäts-/RisikobeurteilungSowohl den Sparkassen als auch der Landesbank Hessen-Thüringen stehen leistungsfähige interne Rating-Systeme zur Verfügung. In diesen Ratingverfahren werden die Kreditnehmer bzw. Transaktionen einer Ratingklasse zugeordnet, der über eine einheitliche mehrstufige Skala eine Ein-Jahres-Ausfallwahrscheinlichkeit zugewiesen wird. Hierbei handelt es sich grundsätzlich um eine 18-stufige Verteilung. Die beste Ratingklasse 1 kann jedoch noch in acht Unterstufen, die Ratingklasse 15 in drei Unterstufen aufgegliedert werden.

Die Landesbank Hessen-Thüringen verfügt über gemeinsam mit dem Deutschen Spar-kassen- und Giroverband, nachfolgend DSGV, (StandardRating, Firmenkunden- und Immo-biliengeschäftsRating, jeweils national) bzw. anderen Landesbanken (z. B. internationale Immobilienfinanzierungen, Projekt-, Schiffs- oder Leasingfinanzierungen) entwickelte inter-ne Rating-Systeme.

Pflege und Service der landesbankspezifischen Systeme werden durch die gemeinsam mit anderen Landesbanken gegründete Gesellschaft Rating Service Unit GmbH, München, ge-währleistet. Für das nationale DSGV-ImmobiliengeschäftsRating sowie das DSGV-Standard-Rating werden Pflege und Service von der vom DSGV gegründeten Sparkassen Rating und Risikosysteme GmbH, Berlin, übernommen.

Die Sparkassen verwenden im mittelständischen gewerblichen Firmenkundengeschäft valide und standardisierte Ratingverfahren, wodurch verbundweit einheitliche, objektive Mess- und Steuerungskriterien sichergestellt sind. Für das risikorelevante Firmenkunden-geschäft verwenden die Institute das DSGV-StandardRating, für das risikorelevante natio-nale Immobilienfinanzierungsgeschäft das DSGV-ImmobiliengeschäftsRating. Für das nicht risikorelevante Firmenkundengeschäft – dabei handelt es sich um kleinere Firmen- und Ge-werbekunden – nutzen die Institute das DSGV-KundenKompaktRating. Ferner haben die Sparkassen bei sehr großen Kreditnehmern, die mit den Ratingverfahren für das mittelstän-dische, gewerbliche Firmenkundengeschäft nicht mehr abgebildet werden können, und bei Leasingunternehmen die Möglichkeit, auf die bei der Landesbank Hessen-Thüringen einge-setzten Ratingmodule für „Corporates“ und „Leasingunternehmen“ zuzugreifen.

Für die verschiedenen Kreditarten im Privatkundengeschäft stehen den Sparkassen leis-tungsfähige Scorings zur Verfügung, die im KundenScoring zusammengeführt werden, so dass jedem Privatkunden ein „Score“ auf der 18-stufigen Skala zugewiesen werden kann. Die Pflege und Weiterentwicklung der Scoringverfahren erfolgt ebenfalls durch die Sparkassen Rating und Risikosysteme GmbH.

Für die Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen erfolgt quartalsweise eine Auswertung des mittelständischen Firmenkundengeschäftes durch Aggregation der Rating-Einstufun-gen im 18-stufigen DSGV-StandardRating. Bei den Sparkassen handelt es sich hierbei um die Engagements, die die jeweils institutsintern festgelegte Grenze für risikorelevante Kredite in diesem Geschäftssegment übersteigen. Dabei ist zu beachten, dass diese institutsintern

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festgelegten Grenzen bei den Sparkassen deutlich niedriger sind als die Grenzen für die Melde pflicht gemäß § 14 KWG. Das geratete Gesamtvolumen zum 31. Dezember 2014 be-trägt in diesem Ratingmodul 18,6 Mrd. € (31. Dezember 2013: 18,7 Mrd. €). Davon entfallen 76,8 % (31. Dezember 2013: 76,8 %) auf die Ratingklassen 1 bis 9.

Auch die Module DSGV-ImmobiliengeschäftsRating und DSGV-KundenKompaktRating wer-den quartalsweise erhoben und für die Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen ausge-wertet. Das Ratingmodul für inländische Immobilienkredite weist per 31. Dezember 2014 einen Bestand von 32,7 Mrd. € (31. Dezember 2013: 32,2 Mrd. €) auf. Auf die Ratingklassen 1 bis 9 entfallen dabei 89,5 % (31. Dezember 2013: 89,3 %).

Mit dem KundenKompaktRating wurden per 31. Dezember 2014 Bestände in Höhe von rd. 4,9 Mrd. € (31. Dezember 2013: 4,8 Mrd. €) geratet. Auf die Ratingklassen 1 bis 9 entfallen da-bei 77,5 % (31. Dezember 2013: 72,8 %).

Für die Analyse der Rating-Verteilungen der Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen in den einzelnen Ratingmodulen ist darauf hinzuweisen, dass die Blankoanteile in den notleiden den Ratingklassen 17 und 18 konservativ wertberichtigt sind.

Bei Berücksichtigung aller Ratingverfahren, die sämtlichen Verbundinstituten zur Verfü-gung stehen, ergibt sich per 31. Dezember 2014 ein gerateter Gesamtbestand im gewerb-lichen Kreditgeschäft von 79,8 Mrd. € (31. Dezember 2013: 76,5 Mrd. €). Auf die Ratingklassen 1 bis 9 entfallen davon 86,7 % (31. Dezember 2013: 86,4 %).

Die Verteilung des zusammengefassten gewerblichen Kreditgeschäftes des Verbundes ist der nachfolgenden Grafik zu entnehmen:

0 %

5 %

10 %

15 %

20 %

25 %

181716151413121110987654321

6,2

24,1

9,1

10,79,7

7,78,7

6,3

4,33,0

1,8 2,01,1 1,1

0,21,4

2,2

0,6

Verteilung Gewerbliches Kreditgeschäft zum 31.12.2014

Ratingklassen

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0 %

5 %

10 %

15 %

20 %

25 %

181716151413121110987654321

7,0

21,8

10,29,0

10,1

8,7 8,27,0

4,4

2,71,6 1,4 1,1 1,0 0,9

0,3

2,5 2,1

Verteilung Gewerbliches Kreditgeschäft zum 31.12.2013

Ratingklassen

Schließlich werden auch die gescorten Bestände des Privatkundenkreditgeschäfts (Konsu-mentenkredite, Baufinanzierung, Girokonto) erhoben. Das KundenScoring erfüllt alle auf-sichtsrechtlichen Anforderungen. Die Auswertung per 31. Dezember 2014 zeigt, dass vom gescorten Gesamtvolumen in Höhe von 36,0 Mrd. € (per 31. Dezember 2013: 35,6 Mrd. €) 95,0 % auf die Scoringklassen 1 bis 9 entfallen (per 31. Dezember 2013: 93,8 %).

0 %

10 %

20 %

30 %

40 %

50 %

60 %

181716151413121110987654321

Verteilung KundenScoring zum 31.12.2014

Ratingklassen

56,6

6,59,1

3,7 2,6 1,8 1,4 1,0 0,7 0,4 0,8 0,2 0,4 0,1 0,5 1,0

5,47,9

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0 %

5 %

10 %

15 %

20 %

25 %

30 %

35 %

40 %

45 %

50 %

181716151413121110987654321

Verteilung KundenScoring zum 31.12.2013

Ratingklassen

49,9

6,98,4

4,82,9 2,1 1,5 1,3 0,8 0,6 0,4 0,2 1,2

0,1 0,5 1,1

7,99,4

Internes KreditrisikomodellDen Sparkassen steht mit dem internen Kreditrisikomodell Credit Portfolio View (CPV) ein leis-tungsfähiges Instrumentarium zur Verfügung, das sowohl in der perioden- als auch der wert-orientierten Risikosteuerung eingesetzt werden kann. Das Modell erlaubt die Quantifizierung und Steuerung von Migrations- und Adressenausfallrisiken auf Gesamt- und Teilportfolioebene durch die Ermittlung von erwarteten und unerwarteten Verlusten. Die Sparkassen nutzen die von der periodenorientierten Modellkomponente für das Kundengeschäft (dem sogenannten Periodikmodul) gelieferte Abschätzung des Bewertungsergebnisses Kredit für die interne GuV-Steuerung. Die wertorientierte Komponente der Anwendung, das sogenannte Barwertmodul, dient zur Steuerung und optimalen Auslastung des ökonomischen Kapitals und integriert ne-ben dem Kundengeschäft auch das Eigengeschäft der Sparkassen, um somit die ganzheitliche Berücksichtigung von Risikokonzentrationen zu ermöglichen. Für die Pflege und Weiterent-wicklung von CPV ist die Sparkassen Rating und Risikosysteme GmbH verantwortlich.

Die große Mehrheit der Sparkassen in Hessen und Thüringen setzt dieses Instrument ein. Ausnahmen gelten nur für die kleinsten Sparkassen. Diese werden aufgrund der Größenord-nung der Häuser als nicht risikorelevant für den Verbund angesehen. Bei der Landesbank Hessen-Thüringen erfolgt die Quantifizierung der erwarteten und unerwarteten Adressen-ausfallrisiken auf Basis der im Rahmen der Säule II entwickelten Methoden.

Die Landesbank Hessen-Thüringen hat ergänzend zum Ausfall-Rating ein Risiko-Rating ent-wickelt, welches auf einer 25-stufigen Skala näherungsweise den erwarteten Verlust abbil-det und eine segmentübergreifende Vergleichbarkeit hinsichtlich des Risikogehaltes von Geschäften ermöglicht. Dazu werden ausgehend vom Ausfall-Rating die für den erwarteten Verlust relevanten Anpassungen (insbesondere Restlaufzeit, Besicherung, Rang der Finan-zierung) zur Bestimmung des Risiko-Ratings vorgenommen.

SicherheitenNeben der Bonität der Kreditnehmer bzw. der Kontrahenten sind die zur Verfügung stehen-den Sicherheiten von maßgeblicher Bedeutung für das Ausmaß der Adressenausfallrisiken. Die Sicherheiten werden nach anerkannten Bewertungsverfahren bewertet. Bei Immobiliar-sicherheiten werden von den Sparkassen die Beleihungsgrundsätze Hessen-Thüringen sowie vermehrt die Beleihungswertermittlungsverordnung (BelWertV) angewendet. Im Rahmen von Überwachungsverfahren wird die Bewertung angepasst, wenn sich bewer-tungsrelevante Faktoren ändern.

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Das Sicherheitenverwaltungssystem der Landesbank Hessen-Thüringen bietet die Voraus-setzung, um die umfassenden Möglichkeiten zur Berücksichtigung eigenmittelentlastender Kreditrisikominderungstechniken nach CRR ausschöpfen zu können. Auch den Sparkassen steht mit der Nutzung von VDS (Verlustdatensammlung) unter OSPlus ein durch die Finanz Informatik entwickeltes leistungsfähiges System zur Analyse von Sicherheiten nach einem Kreditereignis zur Verfügung.

LänderrisikenLänderrisiken (Transfer-, Konvertierungs- und Eventrisiken) bestehen überwiegend bei der Landesbank Hessen-Thüringen. Der Konzern der Landesbank Hessen-Thüringen setzt hier-für ein 25-stufiges internes Ratingverfahren für Länder- und Transferrisiken ein. Bei den Sparkassen können Länderrisiken nur innerhalb der Eigenanlagen im Depot A auftreten.

Per 31.Dezember 2014 stellte sich das Bruttoexposure der Verbundinstitute gegenüber Emittenten und Kreditnehmern aus den sogenannten GIIPS-Staaten wie folgt dar:

Angaben in Mio. € Portugal Irland Italien Griechenland Spanien

Datum 31.12.14 31.12.13 31.12.14 31.12.13 31.12.14 31.12.13 31.12.14 31.12.13 31.12.14 31.12.13

Sektor

– Staat 114,5 12,7 23,8 40,6 199,4 374,0 0,0 0,0 944,6 1.151,9

– Banken / Sonstige Finanzuntern.

5,9 72,6 88,1 167,2 722,6 986,2 0,8 3,0 1.554,2 1.466,7

– Corporates 19,2 35,8 258,3 274,5 235,4 229,3 177,0 177,0 1.193,1 1.256,6

– Sonstige (natür liche Personen)

3,3 4,4 4,6 4,1 29,8 34,0 0,0 0,0 102,9 110,7

Direktes Bruttoexposure

142,9 125,5 374,8 486,4 1.187,2 1.623,5 177,8 180,0 3.794,8 3.985,9

In der Darstellung nicht berücksichtigt sind vorhandene Sicherheiten, die das Nettoexpo-sure reduzieren. Insbesondere ist das griechische Corporate Exposure vollständig durch Sicher heiten abgedeckt.

Global-Limit-SystemDie Landesbank Hessen-Thüringen als quantitativ bedeutendster Kreditgeber des Verbun-des verfügt über ein konzernweites Global-Limit-System, mit dem zeitnah sämtliche kontra-henten- und emittentenbezogenen Adressenausfallrisiken erfasst und strukturiert aufberei-tet werden. Die Ausnutzung der einzelnen Limite wird täglich überwacht. Bei etwaigen Limitüberschreitungen werden umgehend die erforderlichen Maßnahmen eingeleitet. Zur Überwachung, Begrenzung und Steuerung von Adressenausfallrisiken werden im Global-Limit -System kreditnehmerbezogene Gesamtlimite auf Konzernebene erfasst. Auf diese Ge-samtlimite werden Kredite in Form von Risikopositionen gemäß Art. 389 ff. CRR vor Anwen-dung der Ausnahmen zur Ermittlung der Großkreditobergrenzenauslastung und vor Anwendung von Kreditrisikominderungstechniken, ausgenommen Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen und beteiligungsähnlichen Geschäften, angerechnet, und zwar sowohl aus Handels- als auch aus Bankbuchaktivitäten.

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GenehmigungsverfahrenDie Genehmigungsverfahren der Verbundinstitute garantieren, dass Kreditrisiken nicht ohne vorherige Genehmigung eingegangen werden. Ab einer jeweils institutsspezifisch festzulegenden Größenordnung benötigen die Kredite die Zustimmung des jeweiligen Ver-waltungsrates bzw. eines seiner Ausschüsse. Bei risikorelevanten Geschäften sind immer zwei unabhängige Voten des Marktbereiches und der Marktfolge Kredit in der Kreditvorlage enthalten. Darüber hinaus unterliegen alle Kredite einem mindestens jährlichen Überwa-chungsverfahren. Dies gilt insbesondere auch für die Rating- bzw. Scoringnote des jewei-ligen Kreditnehmers.

KonzentrationsrisikenAlle Verbundinstitute tragen dafür Sorge, unverträgliche Risikokonzentrationen zu vermei-den. Für das Kreditgeschäft seien hier beispielhaft vielfältige Limitierungen, Branchen- und Länderausrichtungen, Mindestrating- bzw. -scoringnoten oder Syndizierungsaktivitäten ge-nannt. In der wertorientierten Risikomessung werden in den jeweiligen Modellen zur Be-rücksichtigung des Konzentrationsrisikos Kredit- und Eigengeschäfte integriert betrachtet.

Auf Ebene des Verbundes erfolgt eine Verdichtung der einzelnen Kreditportfolien der Ver-bundinstitute, um insbesondere kreditnehmer- und branchenbezogene Klumpenrisiken zu identifizieren. Dazu wurde eigens eine Softwarelösung entwickelt, welche eine verbundweite Auswertung und Zusammenführung der § 14 KWG-Meldungen der einzelnen Institute ermög-licht. Die Softwarelösung wird laufend auf die erforderliche Kompatibilität zu den zugrunde liegenden aufsichtsrechtlichen Meldebögen überprüft und entsprechend aktualisiert.

Im Hinblick auf die 20 größten Kreditnehmer des Verbundes ist festzuhalten, dass rd. 49 % des Gesamtvolumens dieser Kreditnehmer in Höhe von 25,1 Mrd. € nicht dem Kredit- und Versicherungsgewerbe zuzurechnen sind. Zu berücksichtigen ist, dass im abgelaufenen Jahr eine deutliche Ausweitung des Kreditbegriffes bezüglich der der Auswertung zu Grunde lie-genden Millionenkreditmeldung erfolgt ist, wodurch die neu einbezogenen Kredite an Bund, Länder und Kommunen stark an Gewicht gewonnen haben.

Die nachfolgend aufgeführte Auswertung der meldepflichtigen Kredite des Verbundes nach Branchen zeigt, dass „Banken“ trotzdem noch die dominierende Branche im Verbund dar-stellen. Das meldepflichtige Kreditvolumen an Banken liegt im abgelaufenen Geschäftsjahr mit 63,2 Mrd. € rund 7 % über dem Wert des Vorjahres. Ein substanzieller Anteil dieser For-derungen ist mit der Sparkassenzentralbankfunktion der Landesbank Hessen-Thüringen zu begründen und ist somit geschäftsmodellbedingt. Nach Verrechnung aller verbundinternen Forderungen sinkt der Anteil des Wirtschaftszweigs „Banken“ dann allerdings von rd. 30 % auf nur noch 22 %. Für die übrigen Adressen ist aufgrund der stringenten Bonitätsauswahl das Konzentrationsrisiko in dieser Branche vertretbar und entspricht den üblichen Größen-ordnungen im Bankgewerbe. Darüber hinaus weist das Portfolio weiterhin eine gute Diver-sifikation über die übrigen Branchen auf. Der hohe Anteil der meldepflichtigen Kredite im Bereich Grundstücks- und Wohnungswesen ist bewusste Strategie der Sparkassen-Finanz-gruppe Hessen-Thüringen. Bestehende Kundenverbindungen werden bewusst ausgebaut, indem man den Kunden gezielt in weitere Länder folgt und die Produktpalette ausbaut, ohne dass die konservative Risikopolitik in diesem Bereich geändert wird. Die Position „Sonstige“ verteilt sich auf eine Vielzahl verbleibender Branchen. Die detaillierte Branchendarstellung in der nachstehenden Abbildung berücksichtigt alle Branchen, auf die mehr als 1,0 % des ge-mäß § 14 KWG meldepflichtigen Kreditvolumens entfällt.

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31.12.2014 31.12.2013Nr. Wirtschafts-

zweig-schlüssel

Wirtschaftszweig-Bezeichnung gem. Bundesbankgliederung

Summe der meldepflichtigen

Kredite Verbund in Mio. €

Anteil

in %

Summe der meldepflichtigen

Kredite Verbund in Mio. €

Anteil

in %

1 64BZentralbanken und Banken b) Banken (MFIs)

63.180 30,4 58.785 35,6

2 84A

Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung a) Öffentliche Verwaltung und

Verteidigung Öffentliche Verwaltung Auswärtige Angelegenheiten, Verteidigung, Rechtspflege, öffentliche Sicherheit und Ordnung

46.868 22,5 9.113 5,5

3 68BGrundstücks- und Wohnungswesen b) Sonstiges Grundstückswesen

22.293 10,7 22.162 13,4

4 68AGrundstücks- und Wohnungswesen a) Wohnungsunternehmen

13.145 6,3 11.830 7,2

5 64H

Sonstige Finanzierungsinstitutionen c) Investmentaktiengesellschaften

und Fonds von Kapitalanlagegesellschaften (ohne Geldmarktfonds)

11.226 5,4 11.101 6,7

6 64GSonstige Finanzierungsinstitutionen b) Übrige Finanzierungsinstitutionen

6.686 3,2 7.420 4,5

7 350 Energieversorgung 5.737 2,8 5.010 3,0

8 70A

Verwaltung und Führung von Unternehmen und Betrieben; Unternehmensberatung – Beteiligungsgesellschaften mit überwiegend nicht finanziellem Anteilsbesitz

5.392 2,6 5.328 3,2

9 650Versicherungen, Rückversicherungen und Pensionskassen (ohne Sozialversicherung)

2.157 1,0 2.099 1,3

Sonstige 31.178 15,0 32.257 19,5

Gesamt 207.862 100,0 165.105 100,0

KreditrisikomanagementEin aktives Kreditrisikomanagement ist für die Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen bedeutsam. Die Landesbank Hessen-Thüringen stellt den Sparkassen innovative Instrumen-te zur Verbesserung der risiko- und rentabilitätsorientierten Kreditportfoliosteuerung zur Verfügung. Sie bietet beispielsweise eine Infrastruktur für die Kredit- und Forderungsver-briefung (Asset Backed Securities). Ziel ist es, auf Verbundebene risikoentlastende Effekte zu erreichen. Mit den Sparkassen-Kreditbaskets wird ein bundesweit eingesetztes Instru-ment angeboten, das den Sparkassen die Möglichkeit bietet, Kreditrisiken abzusichern, um so Kreditportfoliokonzentrationen risiko- und rentabilitätsorientiert zu steuern und die Be-lastung ihres ökonomischen Eigenkapitals zu reduzieren. So werden regelmäßig Kreditpools aufgelegt, an denen sich Sparkassen aus ganz Deutschland beteiligen können. Dies ermög-licht neben dem stetig wachsenden gepoolten Kreditvolumen eine noch bessere Risiko-diversifikation. Neben der primär angestrebten Risikodiversifikation trägt das Kreditpooling im Sinne der Verbundkonzeption zu einer stärkeren Zusammenarbeit im Sparkassen-Finanz-verbund bei.

RisikovorsorgeFür Adressenausfallrisiken bilden die Verbundinstitute eine ausreichende Risikovorsorge. Die Angemessenheit der Risikovorsorge wird dabei regelmäßig überprüft.

Adressenausfallrisiko der Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-ThüringenDie Ermittlung der institutsspezifischen Adressenausfallrisiken erfolgt in den Verbundins-tituten mit den dort eingesetzten Systemen und Methoden.

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Die Ermittlung des integrativen Adressenausfallrisikos für Kunden- und Eigengeschäfte auf Ver-bundebene erfolgt auf Basis der erwarteten Verluste für den Zeitraum der nächsten 360 Tage. Alle risikorelevanten Sparkassen setzen für das Kredit- und Eigengeschäft die wertorientier-te Komponente (Barwertmodul) des internen Kreditrisikomodells CPV ein. Die Landesbank Hessen-Thüringen ermittelt den zu erwartenden Verlust mit Hilfe des beschriebenen Risiko-Ratings.

Der unerwartete Verlust wird auf Verbundebene mit einem Konfidenzniveau von 99 % ermit-telt. Die risikorelevanten Sparkassen nutzen hierfür das CPV-Barwertmodul; die Landesbank Hessen-Thüringen arbeitet mit ihrem internen Modell.

Zum 31. Dezember 2014 zeigt die Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen einen erwar-teten Verlust für das Adressenausfallrisiko (inkl. Migrationsrisiken) aus den Kredit- und Eigen geschäften in Höhe von rd. 338 Mio. €. Im Vorjahr lag der erwartete Verlust bei rd. 341 Mio. €. Der mit einem Konfidenzniveau von 99 % ermittelte unerwartete Verlust im Risiko fall beträgt zum 31. Dezember 2014 869 Mio. € (nach 815 Mio. € im Vorjahr).

Marktpreisrisiken Das Marktpreisrisiko wird nach Einflussfaktoren untergliedert in Zinsänderungsrisiken, Wäh-rungsrisiken, Risiken aus Aktien sowie Rohwaren- und sonstige Preisrisiken, einschließlich der jeweils dazugehörigen Optionsrisiken.

Währungsrisiken ergeben sich nahezu ausschließlich bei der Landesbank Hessen-Thüringen und werden von dieser gesteuert.

Handelstätigkeiten der Verbundunternehmen sind auf den Kundenhandel fokussiert.

Die unternehmensspezifische Steuerung der Marktpreisrisiken ist in die Gesamtbanksteue-rung integriert und erfolgt für das Bank- und das Handelsbuch. Sämtliche Institute des Ver-bundes setzen Anwendungen zur Quantifizierung und Steuerung ihrer Marktpreisrisiken ein, die den Anforderungen der MaRisk entsprechen. Diese Instrumente sind sowohl für die GuV-orientierte als auch die wertorientierte Steuerung konzipiert und insbesondere auch dazu geeignet, Stresstests (Sensitivitäts- und Szenarioanalysen) durchzuführen sowie den Anfor-derungen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hinsichtlich des stan-dardisierten Zinsschocks vollumfänglich gerecht zu werden.

Alle Verbundinstitute grenzen die Marktpreisrisiken mit Blick auf die Risikotragfähigkeit durch entsprechende Limite ein. Die Festlegung der Limite erfolgt in der Regel im jeweiligen Verwaltungsrat der Verbundinstitute oder einem dafür zuständigen Unterausschuss. Dabei wird für die Marktpreisrisiken ein Gesamtlimit festgelegt, das vom Vorstand bzw. damit be-fassten Ausschüssen auf die einzelnen Marktpreisrisikoarten allokiert wird.

Für den Fall, dass neue Produkte gehandelt oder erworben werden sollen, haben alle Ver-bundinstitute entsprechende Prozesse festgelegt, die vorab zu durchlaufen sind.

Die Verbundinstitute sind grundsätzlich gehalten, fristeninkongruente Refinanzierungen zur Erzielung von Fristentransformationserträgen im Zinsergebnis nur in vertretbarem Um-fang einzugehen. Dabei wurden auch im abgelaufenen Geschäftsjahr die noch vorhandenen Potenziale zur Erzielung von Fristentransformationserträgen unter Beachtung eines ausge-wogenen Chancen-/Risikoverhältnisses und unter Berücksichtigung der institutsspezifi-schen Risikotragfähigkeit genutzt.

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Quantifizierung von MarktpreisrisikenDie Quantifizierung von Marktpreisrisiken in der Landesbank Hessen-Thüringen erfolgt mit Hilfe eines Money-at-Risk-Ansatzes, der durch Stresstests, die Messung von Residualrisiken und Sensitivitätsanalysen für Credit-Spread-Risiken sowie durch die Betrachtung von inkre-mentellen Risiken für das Handelsbuch ergänzt wird. Das Money-at-Risk (MaR) gibt die Ober-grenze für den potenziellen Verlust eines Portfolios oder einer Position an, die aufgrund von Marktschwankungen innerhalb einer vorgegebenen Haltedauer mit einer bestimmten Wahr-scheinlichkeit (Konfidenzniveau) nicht überschritten wird.

Für jede der Marktpreisrisikoarten (Zinsen, Aktien und Devisen) werden in der Landesbank Hessen-Thüringen Risikomesssysteme auf Basis gleicher statistischer Parametrisierungen eingesetzt, um eine Vergleichbarkeit zwischen den einzelnen Risikoarten zu gewährleisten. Gleichzeitig wird dadurch die Aggregation der Risikoarten zu einem Gesamtrisiko ermög-licht, wobei von einem simultanen Eintritt der einzelnen Verluste ausgegangen wird. Dabei stellt der mit Hilfe der Risikomodelle ermittelte MaR-Betrag ein Maß für den maximalen Ver-lust dar, der mit einer Wahrscheinlichkeit von 99 % auf Basis einer Historie von 250 Tagen bei einer Haltedauer der Position von 10 Tagen nicht überschritten wird. Die Modelle der Lan-desbank Hessen-Thüringen werden auch für den Verbund eingesetzt. Die von der Landes-bank Hessen-Thüringen vorgenommene, für alle Institute identische Risikomessung ermög-licht eine Zusammenfassung der einzelnen Ergebnisse zu einem wertor ientierten Gesamtmarktpreisrisiko für den Verbund.

Den Risikomesssystemen der Landesbank Hessen-Thüringen liegen ein modifizierter Varianz -Kovarianz-Ansatz oder eine Monte-Carlo-Simulation zu Grunde. Die kontinuierliche fachliche und technische Weiterentwicklung der Risikomesssysteme sowie der zugehörigen Schnittstellen gewährleistet eine permanent hohe Qualität der Risikomessung. Dies wird auch durch die guten Backtesting-Ergebnisse der eingesetzten Modelle unterlegt.

Bei der Landesbank Hessen-Thüringen stellt das lineare Zinsänderungsrisiko das mit Ab-stand größte Marktpreisrisiko dar.

Auch bei den Sparkassen stellt das Zinsänderungsrisiko das bedeutendste Marktpreisrisiko dar. Die Messung des Zinsänderungsrisikos im Handels- und Anlagebuch auf Basis eines Money-at-Risk-Ansatzes erfolgt bei allen Sparkassen durchgängig mit der Rechenzentrums-Anwendung S-Treasury. Methodisch basiert die Anwendung auf einer historischen Simulation. Für die Berechnung des Risikos liegen den Sparkassen einheitliche Parametrisierungsemp-fehlungen vor. Daneben stehen den Sparkassen Anwendungen zur Verfügung, die es ermög-lichen, die in den passivischen sowie perspektivisch auch in den aktivischen Zinspositionen enthaltenen Optionen (Kündigungsrechte, Sondertilgungen) anhand historischer Analysen in den Zinsbuch-Cashflows adäquat zu berücksichtigen. Bei der wertorientierten Zinsbuch-steuerung verfolgen die Sparkassen grundsätzlich einen semi-passiven Managementstil. Dazu werden von den Sparkassen effiziente Benchmarks festgelegt, deren Cashflow-Struk-tur und Risiko als Vorbild für die institutsspezifische Modellierung des Gesamtbank-Cash-flows dienen.

Darüber hinaus ermitteln die Sparkassen aufgrund der unverändert großen Bedeutung des periodischen Steuerungskreislaufes ihr gesamtes Marktpreisrisiko anhand von Szenarioana-lysen auf das Jahresende sowie ab dem 1. Juli eines laufenden Jahres auf das Jahresende des Folgejahres mit den Rechenzentrums-Anwendungen SimCorpDimension (Simulation Be-wertungsergebnis) und GuV-Planer (Simulation Zinsspanne). Für die periodische Ermittlung des Credit-Spread-Risikos steht eine selbst entwickelte Anwendung des SGVHT zur Verfü-gung, die mittelfristig durch eine zentrale Anwendung des DSGV ersetzt werden soll.

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Marktpreisrisiko Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-ThüringenDie Ermittlung der Marktpreisrisiken für den Verbund erfolgt für zinstragendes Geschäft, Aktien und Fonds auf Basis eines Money-at-Risk-Ansatzes. Die maßgeblichen Parameter sind für alle Verbundinstitute vereinheitlicht. Im Erwartungswert ist ein Konfidenzniveau von 99 %, eine Historie von 250 Tagen sowie eine Haltedauer von einem Tag zugrunde zu legen. Im Risikofall wird die Haltedauer von einem Tag auf 10 Tage verlängert.

Zur Messung und Steuerung der Zinsänderungsrisiken liefern die Verbundunternehmen ihre Informationen über Netto-Cashf lows quartalsweise an die Risikotransparenzstelle. Die Risiko transparenzstelle veranlasst eine zentrale Auswertung der Daten über das bankauf-sichtsrechtlich anerkannte MaRC2-System der Landesbank Hessen-Thüringen mit der vor-stehend dargelegten Parametrisierung. Hieraus ergibt sich das aktuelle Zinsänderungsrisiko je Institut sowie das konsolidierte der Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen.

Zur Ermittlung der sonstigen Marktpreisrisiken werden die gattungsbezogenen Daten der gehaltenen Aktien und Fonds sowie die sonstigen Preisrisiken aus Derivaten über die Risiko-transparenzstelle zentral an die Landesbank Hessen-Thüringen zur Auswertung geliefert. Die Auswertung erfolgt einheitlich mit Hilfe der Systeme der Landesbank Hessen-Thüringen. Auch hier liegen den verarbeiteten Daten die obigen Parameter zugrunde.

Der Erwartungswert der Marktpreisrisiken des Verbundes betrug bei einem Konfidenzniveau von 99 %, einer Haltedauer der Positionen von einem Tag und einer Historie von 250 Tagen zum 31. Dezember 2014 insgesamt 58,2 Mio. € (31. Dezember 2013: 129,4 Mio. €). Im Risiko-fall, der die Verlängerung der Haltedauer auf 10 Tage vorsieht, betragen die Marktpreis-risiken insgesamt 152,2 Mio. € (31. Dezember 2013: 346,6 Mio. €). Der Quartalshöchstwert im abgelaufenen Geschäftsjahr lag am 31. März 2014 bei 281,6 Mio. €. Vom gesamten Markt-preisrisiko des Verbundes im Risikofall zum 31. Dezember 2014 entfielen auf das Zinsände-rungsrisiko 81,9 Mio. € (31. Dezember 2013: 274,7 Mio. €), auf das Preisrisiko aus Aktien und Aktienderivaten 9,1 Mio. € (31. Dezember 2013: 9,1 Mio. €) sowie 61,2 Mio. € (31. Dezember 2013: 62,8 Mio. €) auf Preisrisiken aus Fonds.

50

100

150

200

250

300

274,7

81,9

232,4

142,0

8,9 9,19,4

55,562,863,6

AktienkursrisikenZinsänderungsrisiken Kursrisiken Fonds

31.12.2014 31.12.2011 31.12.2012 31.12.2013

0

Entwicklung MaR der Marktpreisrisiken im Risikofall in Mio. €

9,1

61,2

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Der im Geschäftsjahr 2014 zu verzeichnende starke Rückgang des Zinsänderungsrisikos resultiert aus einem gesunkenen Zinsniveau in Verbindung mit einer relativ ruhigen Markt-phase, d. h. eher geringen Volatilitäten.

Wie im vergangenen Geschäftsjahr wurde das Zinsänderungsrisiko auch gemäß den Vorga-ben der BaFin (+/–200 Basispunkte über Nacht) gemessen. Die Bildung der von der Aufsicht vorgeschriebenen Relation von Zinsänderungsrisiko und den anrechenbaren Eigenmitteln ergab, dass zum Stichtag 31. Dezember 2014 zehn Institute einen Wert von über 20 % aus-wiesen. Dies ist jedoch vor dem Hintergrund, dass alle betroffenen Häuser über eine ange-messene Risikotragfähigkeit verfügen und im Risikotransparenzsystem „Grün“ eingestuft sind, vertretbar. Diese Einschätzung korrespondiert mit den Ausführungen der BaFin vom 9. November 2011, wonach Institute mit einem Zinsänderungsrisiko von über 20 % nicht per se als bedenklich eingestuft werden. Mit Blick auf eine mögliche Eigenmittelunterlegung ad-diert die BaFin außerdem die gemessenen Zinsänderungsrisiken aus dem Schock mit den bestehenden Eigenmittelanforderungen aus Säule 1, um dann zu prüfen, ob die vorhande-nen aufsichtsrechtlichen Eigenmittel größer sind. Mit Blick auf alle Verbundinstitute ist fest-zuhalten, dass die höchste beobachtete Auslastung der Eigenmittel nach dieser Vorgehens-weise zum Stichtag 31. Dezember 2014 bei rd. 87 % liegt. Auf konsolidierter Basis unterschreitet der Verbund das 20-%-Kriterium mit rd. 10,0 % zum Stichtag 31. Dezember 2014 deutlich. Die Untersuchung dieses Zinsschocks wird mindestens vierteljährlich durch-geführt.

LiquiditätsrisikenDie Sicherung der Liquidität sowie der Refinanzierung genießt für alle Verbundinstitute höchste Priorität. Die Liquidität aller Verbundinstitute war im gesamten Geschäftsjahr 2014 jederzeit gesichert. Dabei berücksichtigen die Institute auch frühzeitig sich ändernde auf-sichtsrechtliche Anforderungen.

Die Liquiditätsversorgung der Sparkassen ist im Wesentlichen durch Kundeneinlagen gesi-chert. Die Sparkassen achten im Rahmen der Fristentransformation darauf, nicht vertretbare Liquiditäts- und Refinanzierungsrisiken zu vermeiden. Darüber hinaus stellen die Sparkas-sen bei ihren Eigenanlagen grundsätzlich sicher, dass die Bestände in ausreichendem Maß für Refinanzierungszwecke im Rahmen von Pensionsgeschäften bei der Europäischen Zent-ralbank genutzt werden können. Ein darüber hinaus gehender Liquiditätsbedarf wird über-wiegend über die Landesbank Hessen-Thüringen dargestellt. Daher muss bei der Liquidi-tätsversorgung im Verbund im Wesentlichen auf die Landesbank Hessen-Thüringen abgestellt werden. Gleichwohl bedienen sich auch die Sparkassen geeigneter Anwendungen zur Quantifizierung und Steuerung ihrer Liquiditätsrisiken, die es erlauben, die Liquidität auch unter gestressten Bedingungen gemäß den MaRisk zu analysieren.

Die Landesbank Hessen-Thüringen hat bereits frühzeitig ein Instrumentarium zur Erfas-sung, Steuerung und Überwachung aller Liquiditätsrisiken entwickelt, das kontinuierlich weiterentwickelt wird.

Kurzfristiges LiquiditätsrisikoDie aktuelle Liquiditätssituation bei der Landesbank Hessen-Thüringen wird anhand eines kurzfristigen Liquiditätsstatus gesteuert, in dem die zu erwartenden Liquiditätsanforderun-gen täglich der verfügbaren Liquidität aus dem Wertpapierbestand für die nächsten 250 Handelstage gegenübergestellt werden. Unerwarteten Marktentwicklungen bei den im Be-stand befindlichen Wertpapieren wird dabei durch Berücksichtigung von Abschlägen kon-servativ Rechnung getragen.

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Die Sicherung der kurzfristigen Liquidität bei der Landesbank Hessen-Thüringen erfolgt über Mittelaufnahmen/-anlagen im Geldmarkt, Fazilitäten bei der EZB sowie über einen mög-lichst liquiden Wertpapierhandelsbestand.

Die außerbilanziellen Kredit- und Liquiditätszusagen werden regelmäßig hinsichtlich ihres Ziehungspotenzials und liquiditätsrelevanter Besonderheiten untersucht und in das Liquidi-tätsmanagement integriert.

Seit Februar 2011 verfügt die Landesbank Hessen-Thüringen als eines der wenigen deut-schen Kreditinstitute über ein aufsichtsrechtlich anerkanntes internes Modell gemäß § 10 Liquiditätsverordnung (LiqV) zur Liquiditätssteuerung und -messung. Die bankaufsichts-rechtlichen Anforderungen hinsichtlich der Liquidität waren auch im Geschäftsjahr 2014 stets voll erfüllt.

Die Sparkassen haben im Jahr 2014 die MaRisk-Anforderung nach einer internen Liquiditäts-kostenverrechnung umgesetzt, d.h. sie sind in der Lage, ihre Liquiditätskosten, -nutzen und -beiträge auf Gesamtbankebene zu ermitteln und zu analysieren. Diese Anforderung ist auch bei der Landesbank Hessen-Thüringen umgesetzt.

Strukturelles LiquiditätsrisikoIm Rahmen der strukturellen Liquiditätssteuerung steuert die Landesbank Hessen-Thürin-gen die Liquiditätsrisiken des kommerziellen Bankgeschäfts über das Zentrale Dispositions-System. Die Steuerung erfolgt auf Basis Cashflow-orientierter Liquiditätsablaufbilanzen, de-ren Liquiditätsinkongruenzen limitiert sind.

Die Verbundinstitute sind grundsätzlich gehalten, fristeninkongruente Refinanzierungen nur in vertretbarem Umfang einzugehen. Des Weiteren ist von allen Verbundinstituten auf eine Diversifikation der Refinanzierungsquellen in Produkte, Märkte und Investoren zu achten.

MarktliquiditätsrisikoDie Messung des Marktliquiditätsrisikos der Landesbank Hessen-Thüringen erfolgt inner-halb des MaR-Modells für Marktpreisrisiken. Das Liquiditätsrisiko wird modellmäßig durch die Annahme einer Haltedauer von 10 Tagen konservativ berücksichtigt. Zusätzlich werden unter Variation der Haltedauer monatlich Szenariorechnungen für das Risiko unzureichen-der Marktliquidität durchgeführt. Außerdem wird die Marktliquidität anhand verschiedener Indikatoren (z. B. Spanne zwischen Geld- und Briefkurs) beobachtet.

Liquiditätsrisiko Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-ThüringenUm etwaigen Gefahren, die aus dem Liquiditätsrisiko resultieren, auch als Verbund entge-gentreten zu können, wird für die Sparkassen quartalsweise eine aggregierte Erhebung über die Liquidität der Institute gemäß der Liquiditätsverordnung durchgeführt. Für die Spar-kassen ergab sich zum 31. Dezember 2014 durchschnittlich ein Wert gemäß Liquiditätsver-ordnung von 2,49 (31. Dezember 2013: 2,51). Dieser lag damit deutlich über dem Mindest-wert von 1,0. In den übrigen drei Laufzeitbändern der Liquiditätsverordnung zeigte sich für die Sparkassen eine deutliche Überdeckung der Zahlungsverpflichtungen durch die Zah-lungsmittel.

Daneben nahmen im Geschäftsjahr 2014 alle Verbundinstitute an Testerhebungen teil, die untersuchten, ob die voraussichtlichen Anforderungen der neuen Liquidity Coverage Ratio (LCR) erfüllt werden können. Darüber hinaus wurden in einzelnen Instituten auch Projekte zur Erreichung der Mindestvorgaben durch- oder fortgeführt. Basierend auf der voraussicht-lich ab 1. Oktober 2015 geltenden Anforderung einer LCR von 60 % ist zu konstatieren, dass

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rd. 86 % der Verbundinstitute – darunter auch die Landesbank Hessen-Thüringen – diese An-forderung bereits in 2014 erfüllen. Mit Blick auf die voraussichtlich im Jahr 2019 geltende Anforderung einer LCR von über 100 % erfüllten rund 70 % der Verbundinstitute diese Anfor-derungen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Anrechnungsquoten der verschiedenen Komponenten der Kennzahl im vergangenen Jahr nochmals Änderungen unterworfen waren und dass die Veröffentlichung der finalen Meldebögen noch aussteht.

Die Landesbank Hessen-Thüringen konnte mit ihrem internen Modell die bankaufsichtsrecht-lichen Anforderungen hinsichtlich der Liquidität im Geschäftsjahr 2014 stets voll erfüllen.

Des Weiteren wird eine konsolidierte Erhebung für den Verbund zum strukturellen Liquidi-tätsrisiko zu den Stichtagen 30. Juni und 31. Dezember eines Jahres durchgeführt. Dabei wird der Zeitraum nach dem Erhebungsstichtag in sechs Laufzeitbänder unterteilt. Das erste Laufzeitband umfasst drei Unterlaufzeitbänder, die zusammen die ersten sechs Monate ab-decken. Die nachfolgenden vier Laufzeitbänder betrachten jeweils sechs Monate, so dass insgesamt ein Zeitraum von 2,5 Jahren abgedeckt wird. Das sechste Laufzeitband betrachtet den Zeitraum, der über 2,5 Jahre hinausgeht. Für das Jahr 2014 ist festzuhalten, dass der hohe Bestand der Sparkassen an Sichteinlagen, insbesondere durch Tagesgelder, gestiegen ist. Die Bestände an Spareinlagen nahmen ab. Der Überhang der kumulierten Zahlungsmittel zu den kumulierten Zahlungsverpflichtungen blieb im Vergleich zu den Vorjahren in den ers-ten Laufzeitbändern bis sechs Monate durchgängig stabil. Nimmt man die Wertpapier-bestände, die zu Refinanzierungszwecken bei der EZB verwendet werden können, hinzu, er-geben sich sowohl für das erste als auch für die übrigen Laufzeitbänder sehr komfortable Zahlungsmittelüberhänge.

Schließlich wurden die bei den Verbundinstituten vorhandenen Wertpapierbestände auf ihre Liquidierbarkeit hin untersucht. Wertpapiere, die im Rahmen von Wertpapierleihegeschäf-ten zum Erhebungsstichtag verliehen waren, sowie Wertpapiere, die für Zwecke der Refinan-zierung zum Erhebungsstichtag beliehen waren, bleiben dabei außen vor. Vom unbeliehe-nen Wertpapierbestand aller Verbundinstitute in Höhe von 68,0 Mrd. € haben 86 % ein externes Rating im Investment Grade Bereich. Rund 71 % des unbeliehenen Bestandes sind zudem notenbankfähig.

Die Einhaltung der aufsichtsrechtlichen Liquiditätsanforderungen gemäß § 2 LiqV und ge-mäß Art. 411 ff CRR sowie die Erhebung zum strukturellen Liquiditätsrisiko werden durch die Risikotransparenzstelle überwacht. Die aufsichtsrechtlichen Anforderungen hieraus waren bei den Sparkassen und der Landesbank Hessen-Thüringen stets deutlich erfüllt.

Operationelle RisikenIm Einklang mit dem Baseler Ausschuss und den aufsichtsrechtlichen Eigenmittelvorschrif-ten wird im Verbund das operationelle Risiko definiert als die „Gefahr von Verlusten, die in-folge der Unangemessenheit, des Versagens von internen Verfahren, Menschen und Systemen oder durch externe Ereignisse verursacht werden“. Diese Definition schließt Rechts risiken ein.

Das Management und Controlling operationeller Risiken in den Sparkassen wurde im abge-laufenen Jahr weiterentwickelt. Die Steuerung der operationellen Risiken erfolgt insbeson-dere mit den Instrumenten Schadensfalldatenbank und Risikolandkarte. Ziel der Risikoland-karte ist es, zukünftige bekannte wie latente Risikopotenziale zu lokalisieren bzw. zu quantifizieren und ggf. Maßnahmen aufzusetzen. Die Schätzungen der Risikolandkarte wer-den nachgelagert über die Schadensfalldatenbank plausibilisiert, um weiterführende Er-kenntnisse zu den operationellen Risiken zu erlangen. Beide Instrumente werden über alle Funktionsbereiche einer Sparkasse eingesetzt.

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Die Verbundsparkassen ermitteln das operationelle Risiko gemäß dem Basisindikatoransatz.

Die Landesbank Hessen-Thüringen wendet den Standardansatz für die Eigenmittelunter-legung sowie erweiterte Risikomanagementmethoden zur Steuerung von operationellen Risiken an. Grundlage der Steuerung und der Überwachung von operationellen Risiken ist ein Risikomanagementsystem, in dem Risiken und Schadensfälle strukturiert identifiziert, erfasst und dargestellt werden. Dadurch ist ein systematischer Abgleich zwischen Risiken und Schadensfalldaten und deren Steuerung auf Basis von Maßnahmen möglich.

Die systematische Klassifizierung von operationellen Risiken erfolgt auf Basis des Risiko-modells der Landesbank Hessen-Thüringen. Dieses basiert ausschließlich auf den Baseler Ereigniskategorien, so dass für die interne Risikobetrachtung vollständig auf die aufsichts-rechtliche Risikosicht abgestellt wird. Die Quantifizierungsmethodik wurde 2014 deutlich ausgebaut. Sie basiert jetzt vollständig auf einem Ansatz, der interne und externe Schadens-fälle sowie von den Geschäftseinheiten erstellte und vom Bereich Risikocontrolling plausibi-lisierte Risikoszenarien umfasst.

Neben der Schätzung erwarteter Verluste wird von der Landesbank Hessen-Thüringen über eine separate Berechnung der Eintrittshäufigkeit und Schadenshöhe eine Quantifizierung für unerwartete Verluste im Rahmen der Säule II vorgenommen.

Alle Verbundinstitute streben die stetige Weiterentwicklung der internen Prozesse zur Ver-meidung operationeller Risiken an. Alle Sparkassen nehmen am zentralen Datenpooling teil und können dadurch die eigenen aufgetretenen Schadensfälle aus der Schadensfalldaten-bank mit bundesweiten Daten vergleichen. Seit 2014 nehmen alle Sparkassen des SGVHT durchgängig am Datenpooling der ex-post Daten in der Sparkassen-Finanzgruppe zur weiteren Verbesserung der Schadensfalldatenbank teil. Außerdem ermöglicht das Szenario-pooling im Rahmen der Risikolandkarte den Austausch möglicher Szenarien für das opera-tionelle Risiko zwischen den Häusern. Die Landesbank Hessen-Thüringen hat ihrerseits mit anderen Banken – im Wesentlichen Landesbanken – ein gemeinsames Datenkonsortium auf-gebaut, über das Informationen über Schadensfälle bereits seit 2006 ausgetauscht werden. Als weitere Maßnahmen sind bei allen Verbundinstituten der Abschluss geeigneter Versiche-rungen, ein Dokumentationswesen, das die ordentliche Geschäftsorganisation, die internen Kontrollverfahren und die Sicherheitsvorkehrungen für den Einsatz der elektronischen Daten-verarbeitung sicherstellt, sowie eine für die betrieblichen Prozesse geeignete, prozess -orientierte Ausfallplanung zu nennen.

RechtAlle Verbundinstitute überprüfen wesentliche Vorhaben auf rechtliche Risiken. Hierzu be-dienen sie sich entweder der internen Rechtsabteilung, der Abteilung Recht und Steuern des SGVHT oder externer Juristen. Für Verträge und andere rechtlich bedeutsame Erklärun-gen liegen grundsätzlich Muster und Erläuterungen vor, sofern dies möglich und sinnvoll ist. Bei Abweichungen oder neuartigen Regelungen ist die rechtliche Folgewirkung vorab abzu-klären.

Begleitend hierzu unterstützt der SGVHT die Institute durch Abgabe einheitlicher Empfeh-lungen, z. B. zur verbundweiten Verwendung einheitlicher, juristisch geprüfter Vertragswer-ke, einheitlicher Bewertungsverfahren und Umsetzungsleitfäden mit einheitlichen Verfah-ren, Methoden und Prozessen im Rahmen der Umsetzung neuer bankaufsichtsrechtlicher Anforderungen.

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AuslagerungenRisiken aus wesentlichen Auslagerungen leiten sich aus den für die Geschäftsbereiche gel-tenden Zielen ab und können in jedem Bereich, der eine Auslagerung vorgenommen hat, auf-treten. Je nach Wesentlichkeit der Auslagerung ist zur Begrenzung der Risiken aus Auslage-rungen die für die Auslagerung verantwortliche Stelle auf Basis von Reports für eine kontinuierliche Überwachung der Leistungserbringung des Auslagerungsunternehmens und die interne Berichterstattung verantwortlich.

IT-SicherheitDie Verbundinstitute haben zur Sicherstellung der IT-Sicherheit geeignete Strategien und Regeln definiert. Damit werden die aufsichtsrechtlichen Anforderungen bezüglich eines ange messenen internen Kontrollverfahrens sowie angemessener Vorkehrungen für den sicheren Einsatz der elektronischen Datenverarbeitung erfüllt.

Die definierten IT-Sicherheitskonzepte sowie IT-Standards sind sowohl bei der Entwicklung von Anwendungen als auch während des IT-Betriebs verbindlich einzuhalten. Damit sind die drei Aspekte der IT-Sicherheit – Verfügbarkeit, Integrität und Vertraulichkeit – verbundweit angemessen berücksichtigt, um eine Beeinträchtigung der Handlungsfähigkeit bei den Ver-bundinstituten zu vermeiden.

RechnungslegungsprozessDie internen Kontrollsysteme der Verbundinstitute haben – bezogen auf den Rechnungs-legungsprozess – das Ziel einer ordnungsgemäßen und verlässlichen Finanzberichter-stattung. Derselbe Qualitätsanspruch besteht auf der Ebene des Verbundes im Rahmen der Verbundrechenschaftslegung.

Dazu achten die Verbundinstitute auf eine sachgerechte Ausstattung der beteiligten Berei-che, insbesondere auch mit qualifiziertem Personal. Durch eine offene Kommunikation wird sichergestellt, dass den einzelnen Mitarbeitern die für ihre Arbeit notwendigen Informa-tionen zeitnah und vollständig vorliegen. Die im Rechnungslegungsprozess genutzte IT-Sys-temlandschaft unterliegt den Strategien und Regeln der IT-Sicherheit.

Zur Minimierung der Risiken im Rechnungslegungsprozess wurden zahlreiche Kontrollen und Abstimmungen implementiert. Neben dem Vier-Augen-Prinzip bei manuellen Tätigkei-ten wie Dateneingaben oder Berechnungen sind umfangreiche IT-unterstützte Kontrollen und Abstimmungen im Einsatz. Der Bereich Revision ist Teil der Kontrollverfahren und führt regelmäßig Prüfungen zur Rechnungslegung durch.

Die Vorgehensweise in der Rechnungslegung ist in den Verbundinstituten sowie für die Ver-bundrechenschaftslegung in verschiedenen Dokumentationen hinterlegt.

Die ermittelten Abschlusszahlen werden schließlich in den Verbundinstituten sowie für den Verbund von den dafür zuständigen Bereichen analytischen Prüfungshandlungen unterzo-gen. Dazu wird in den Verbundinstituten die Entwicklung der Zahlen unterjährig auf Plausi-bilität überprüft. Beim Verbundabschluss erfolgen die Plausibilisierungen IT-gestützt auf Prüfung der Datenkonsistenz, der Querabstimmungen zwischen GuV, Bilanz, Gesamtergeb-nisrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalf lussrechnung, Anhangangaben, der Vorjahresabstimmungen sowie durch Rücksprache mit den Verbundinstituten. Darüber hinaus sind die Internen Revisionen der Meldestellen und die Prüfungsstelle des SGVHT ein-gebunden.

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Operationelles Risiko Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-ThüringenDas operationelle Risiko für den Verbund wird derzeit aus institutsindividuellen Kennzahlen er-mittelt, die zu einem Gesamtrisiko zusammengefasst werden. Vom Verbundausschuss wurde festgelegt, dass für das operationelle Risiko im Erwartungswert und im Risikofall grundsätzlich jeweils 1 % des Verwaltungsaufwandes anzusetzen sind. Die Institute sind verpflichtet, er-kennbare Überschreitungen dieses Wertes anzuzeigen. In einem solchen Fall wird bei der Er-mittlung der Risikotragfähigkeit auf Verbundebene der höhere tatsächliche Wert angesetzt.

Das operationelle Risiko des Verbundes liegt zum 31. Dezember 2014 im Erwartungswert und Risikofall somit bei jeweils 28,8 Mio. € (Vorjahr: 28,8 Mio. €).

Einschätzung der Risikosituation in den Verbundinstituten

Die Ermittlung der Risiken bei den Instituten erfolgt anhand des ampelbasierten Risiko-transparenzsystems (Ampelfrühwarnsystem). Hiernach werden die Institute auf Basis ihrer institutsindividuellen Risikosituation den Ampelfarben „Rot“, „Gelb“ und „Grün“ zugeordnet.

Das System basiert auf einer Statischen und einer Dynamischen Ampel, die zu einer über-geordneten „Gesamtampel“ verknüpft werden. Die zur Berechnung der Kennzahlen verwen-deten Bilanz- und GuV-Daten werden aus den Einzelabschlüssen der Verbundinstitute, die allesamt nach deutschem Handelsrecht (HGB) aufgestellt sind, entnommen. Die Statische Ampel stützt sich auf vergangenheitsorientierte Kennzahlen aus Bilanz und GuV. Die Dyna-mische Ampel ist in die Zukunft gerichtet und orientiert sich an der Risikotragfähigkeit.

Beide Ampeln werden in der Gesamtampel gleich gewichtet.

Statische AmpelDie Statische Ampel umfasst die folgenden Kennzahlen: – Ergebnis vor Steuern in % des durchschnittlichen Eigenkapitals,– Verwaltungsaufwand in % der Bruttoerträge,– Bewertungsergebnis Kredit und Wertpapiere sowie Beteiligungen in % des Betriebsergeb-

nisses vor Bewertung,– Gewichteter Risikoaufwand (endgültige Kreditverluste) der letzten sechs Jahre in % der

Risikoposition für Adressenrisiken,– Wirtschaftliche Eigenmittel in % der Gesamtrisikoposition,– Stille Lasten-Reserven-Relation in % der Gesamtrisikoposition.

Die Kennzahlen können vom Verbundausschuss fortgeschrieben und geändert werden. Ein-gangskomponenten, die aufsichtsrechtlichen Definitionen unterliegen, wie Kernkapital oder Gesamtrisikoposition, werden an die jeweils gültigen aufsichtsrechtlichen Vorgaben ange-passt.

Die absoluten Werte dieser Kennzahlen werden mit Hilfe der Normalverteilung anhand des Mittelwertes und der Standardabweichung je Kennzahl so transformiert, dass sie zu einem Gesamtwert addierbar sind. Über einen Vergleich mit den identisch transformierten Gesamt-schwellenwerten für „Grün“, „Gelb“ oder „Rot“ kann das Institut farblich eingestuft werden. Dabei ist zu beachten, dass die Schwellenwerte je Kennzahl nach ökonomischen Gesichts-punkten im Hinblick auf die Erreichung der mittel- bis langfristig gesetzten Verbundziele de-finiert sind und deshalb nur in sehr begrenztem Umfang angepasst werden oder wurden. Aufsichtsrechtlichen (Mindest-) Anforderungen – z. B. bei der Eigenmittelquote – wird dabei in angemessener Form Rechnung getragen.

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Ist der transformierte Gesamtwert eines Institutes besser als der grüne Gesamtschwellen-wert, wird das Institut in der Statischen Ampel als „mit nicht erkennbaren Risiken behaftet“, also „Grün“, eingestuft. Sofern der transformierte Gesamtwert eines Instituts zwischen dem grünen und dem roten Gesamtschwellenwert liegt, so ist das Institut in der Statischen Ampel „latent mit Risiken behaftet“, also „Gelb“. Ist der transformierte Gesamtwert eines Instituts schließlich schlechter als der rote Gesamtschwellenwert, wird das Institut in der Statischen Ampel als „mit Stützungsfallrisiken behaftet“, also „Rot“, eingestuft.

Um die Vergleichbarkeit der Institute zu gewährleisten, wurde seit Bestehen der Statischen Ampel darauf geachtet, dass vom konservativen Standard abweichende Bewertungs- und Bilanzierungsansätze angemessen berücksichtigt werden. Dieses Ziel wird mit der Kennzahl „Stille Lasten-Reserven-Relation in % der Gesamtrisikoposition“ adäquat abgedeckt.

Dynamische AmpelMit der Dynamischen Ampel wird die Risikotragfähigkeit der Institute in Augenschein ge-nommen, wobei für die Ermittlung der Risikowerte einheitliche Konventionen verwendet werden.

In ihrer seit 31. Dezember 2013 gültigen Ausgestaltung werden eine GuV-orientierte und eine wertorientierte Risikotragfähigkeitskomponente gleichgewichtet betrachtet. Beide Ri-sikotragfähigkeitskomponenten bestehen aus einem Erwartungswert und einem Risikofall, der die Abweichung zum Erwartungswert darstellt. Die Risikotragfähigkeiten werden quar-talsweise erhoben. Beide Komponenten werden kontinuierlich auf Anpassungsbedarf unter-sucht und bei Bedarf weiterentwickelt.

Ermittlung der RisikenSowohl die GuV-orientierte als auch die wertorientierte Risikotragfähigkeitskomponente zeigen im Erwartungswert und Risikofall das Adressenrisiko aus Kunden- und Eigengeschäf-ten, Marktpreisrisiken (Zinsen, Aktien, Fonds) und operationelle Risiken. Der GuV-Kreislauf berücksichtigt darüber hinaus noch im Erwartungswert das Bewertungsergebnis aus Beteili-gungen.

Beim Adressenrisiko werden GuV- bzw. wertorientiert ermittelte erwartete und unerwartete Verluste, letztere bei einem Konfidenzniveau von 99 %, für die nächsten 360 Tage ermittelt. Bei den Marktpreisrisiken werden GuV-orientiert Erwartungswerte für das Jahresende er-mittelt, die im Risikofall durch vorgegebene Szenarioannahmen gestresst werden.

Wertorientiert werden die Marktpreisrisiken als MaR bei einem Konfidenzniveau von 99 % und einem Betrachtungszeitraum von 250 Tagen ermittelt, wobei sich die Haltedauer im Risiko fall von einem auf zehn Tage verlängert. Das operationelle Risiko wird sowohl GuV- als auch wertorientiert als Prozentsatz vom Verwaltungsaufwand ausgedrückt und beträgt jeweils 1 %, sofern keine höheren Risiken erkennbar sind.

Ermittlung der RisikodeckungspotenzialeDas Risikodeckungspotenzial umfasst in beiden Erwartungswerten das prognostizierte Betriebsergebnis vor Bewertung der Periode. In beiden Risikofällen dürfen darüber hinaus jeweils freie Bestandteile des Kernkapitals und in Kernkapital wandelbare Reserven ange-setzt werden, wobei hier die strenge Anforderung erfüllt sein muss, dass eine wirtschaft-liche Eigenmittelquote von 11 % eingehalten wird. Von diesem Risikodeckungspotenzial werden dann in beiden Risikofällen noch bestimmte stille Lasten sowie die Erwartungswerte in Abzug gebracht, da diese de facto als eingetreten angesehen werden.

Verbundrechenschaftslegung 2014 | 2 Lagebericht | Risikobericht

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Verknüpfung von Erwartungswert und RisikofallInnerhalb der beiden Komponenten werden Erwartungswert und Risikofall mit einer Matrix verknüpft, um für jede Komponente eine farbliche Einstufung in „Grün“ oder „Rot“ zu erhal-ten. Eine grüne Einstufung kann jeweils nur erreicht werden, wenn sowohl der Erwartungs-wert als auch der Risikofall einer Komponente summierte Risiken aufweisen, die unter dem eingeräumten Risikodeckungspotenzial liegen.

Verknüpfung von GuV- und wertorientierter RisikotragfähigkeitUm zu einer finalen Einstufung in der Dynamischen Ampel zu gelangen, werden die beiden Komponenten über eine weitere Matrix zur Dynamischen Ampel verknüpft. Sind sowohl die GuV- als auch die wertorientierten Risikotragfähigkeitskomponenten farblich identisch, er-gibt sich dementsprechend eine grüne oder rote Einstufung. Für den Fall, dass eine Kompo-nente „Grün“ und die andere „Rot“ ausgefallen ist, ist die Farbe „Gelb“ vorgesehen.

Gesamturteil durch Vereinigung von Statischer und Dynamischer AmpelDie Statische und die Dynamische Ampel werden über eine symmetrische Matrix zur überge-ordneten Gesamtampel verknüpft, welche zu einer Gesamteinschätzung des Instituts führt. Bei Farbgleichheit der Statischen und Dynamischen Ampel ergeben sich die Einstufungen „Grün“, „Gelb“ bzw. „Rot“ in der Gesamtampel. Eine Kombination aus „Grün“ und „Gelb“ er-gibt eine grüne Einstufung in der Gesamtampel; bei „Gelb“ und „Rot“ ergibt sich eine rote Einstufung. Kombinationen aus „Grün“ und „Rot“ führen zu einer gelben Einstufung. Je nach Farbe der Gesamtampel können Informations-, Einblicks- oder Einf lussrechte geltend ge-macht werden.

Aufgrund der insgesamt stabilen Ertragslage im abgelaufenen Geschäftsjahr sowie erneut sehr niedrigen Bewertungsergebnissen im Kreditgeschäft gelang es den Verbundinstituten sowohl in der Statischen als auch der Dynamischen Ampel das gute Niveau der Vorjahre in den einzelnen Kennzahlen zu halten, so dass zum 31. Dezember 2014 alle Verbundinstitute in der Gesamtampel quantitativ „Grün“ eingestuft waren.

Zusammenfassende Darstellung der Risikolage der Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen

Neben der systematischen Beurteilung der Risikosituation der einzelnen Institute wird eine Gesamtposition der dargestellten Risikokategorien der Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen ermittelt. Die Risikopositionen werden dabei gemäß der wertorientierten Risiko-tragfähigkeit der Dynamischen Ampel für den Erwartungswert und den Risikofall ermittelt und ins Verhältnis zum korrespondierenden Risikodeckungspotenzial der Sparkassen- Finanzgruppe Hessen-Thüringen gesetzt, um so eine qualitative und quantitative Aussage zur Risikotragfähigkeit der Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen zu erhalten.

Das kontrollierte Eingehen von Risiken ist integraler Bestandteil des Risikomanagementsys-tems der Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen. Das bestehende System der Risiko-identifizierung, -quantifizierung, -kontrolle und -steuerung ist geeignet, diese Aufgaben-stellung angemessen zu erfüllen. Die Risikomess- und Risikosteuerungssysteme der einzelnen Institute sollen weiter angeglichen und ihre Methodik weiter entwickelt und ver-feinert werden.

Die Dynamische Ampel unterscheidet bei der Ermittlung der wertorientierten Risikotragfä-higkeit einen Erwartungswert und einen Risikofall. Die wertorientiert ermittelten Risiken des Verbundes betrugen für den Erwartungswert zum 31. Dezember 2014 rund 425 Mio. €

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(31. Dezember 2013: 499 Mio. €). Der Rückgang resultiert im Wesentlichen aus den Markt-preisrisiken.

Der Wert im Risikofall beläuft sich auf rd. 1.050 Mio. € (31. Dezember 2013: 1.191 Mio. €). Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr resultiert maßgeblich aus den Zinsänderungsrisiken. Die Verteilung des wertorientierten Gesamtrisikos auf die berücksichtigten Risikoarten im Risi-kofall ist der nachfolgenden Darstellung zu entnehmen.

Zinsänderungsrisiken Kursrisiken Aktien Kursrisiken Fonds Adressenrisiken Operationelle Risiken

2,7% 7,8%0,9%

5,8%

82,8%

Verteilung der Risiken zum 31.12.2014

2,4%

23,1%

0,8%

5,3%

68,5%

Verteilung der Risiken zum 31.12.2013

Zum Stichtag und auch während der Berichtsperiode stand auf Verbundebene jederzeit eine ausreichende Risikodeckungsmasse zur Verfügung.

Das bilanzielle Eigenkapital des Verbundes, welches nach IFRS ermittelt wurde, betrug zum 31. Dezember 2014 19,6 Mrd. € (2013: 18,3 Mrd. €) und machte damit das 18,7-fache (31. De-zember 2013: 15,4-fache) der kumulierten Risiken in Höhe von 1.050 Mio. € im Risikofall aus.

Das Ergebnis vor Steuern wird um die Risikovorsorge im Kreditgeschäft sowie das Ergebnis aus Finanzanlagen und das Ergebnis aus at Equity bewerteten Unternehmen korrigiert, um näherungsweise ein operatives Ergebnis gemäß IFRS vor Bewertungsmaßnahmen zu erhal-ten. Dieses betrug zum Stichtag 31. Dezember 2014 1,6 Mrd. € (31. Dezember 2013: 1,7 Mrd. €). Dies entspricht dem 3,7-fachen der kumulierten Risiken zum Stichtag in Höhe von 425 Mio. € im Erwartungswert (31. Dezember 2013: 3,3-fache).

Die absolute Entwicklung der einzelnen Risikoarten im Risikofall für die Sparkassen-Finanz-gruppe Hessen-Thüringen seit 2012 kann der nachstehenden Abbildung entnommen werden:

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142,0

274,7

81,955,5 62,8

848,9

1.190,9

615,7

815,5

8,9 9,1 9,1 26,8 28,8 28,8

31.12.2014 31.12.2012 31.12.2013

KursrisikenFonds

Adressen-risiken

OperationelleRisiken

Zinsänderungs-risiken

KursrisikenAktien

SummeRisiken

0

200

400

600

800

1.000

1.200

Entwicklung der Risikoarten im Risikofall in Mio. €

61,2

869,2

1.050,2

Der Rückgang der gesamten Risiken in 2014 ist im Wesentlichen auf den Rückgang der Zins-änderungsrisiken zurückzuführen.

Gesamtaussage

Für die Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen ist das kontrollierte Eingehen von Risiken integraler Bestandteil der Steuerung sowohl auf der Ebene der Verbundinstitute als auch auf der des Verbundes. Grundlage hierfür ist jeweils ein umfassendes System zur Risiko identifikation, -quantifizierung, -kontrolle und -steuerung. Die verwendeten Metho-den und Systeme, die sich bereits auf hohem Niveau befinden und sämtlichen gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Anforderungen genügen, werden fortlaufend weiterentwickelt. Die organisatorischen Rahmenbedingungen sind sowohl bei den Verbundinstituten als auch für den Verbund selbst so ausgestaltet, dass die Umsetzung der festgelegten gemeinsamen Risiko strategie widerspruchsfrei gewährleistet ist. Insgesamt verfügen die Verbundinstitute und der Verbund über wirksame und erprobte Methoden und Systeme zur Beherrschung der eingegangenen Risiken.

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Prognose- und Chancenbericht

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die stark exportabhängige deutsche Wirtschaft ist in 2014 weniger kräftig gewachsen als er-wartet (2014: 1,6 %; erwartet 2,0 %). Hoffnungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) auf eine weltweite Belebung der Konjunktur haben sich 2014 nicht erfüllt. Gebremst wurde das globale Wachstum durch das schwächere Wachstum in den Schwellenländern, insbeson-dere in China. Auch in Ländern wichtiger Handelspartner des Euroraums, wie Frankreich und Italien, entwickelte sich das Wirtschaftswachstum verhaltener bzw. ging die Wirtschaftsleis-tung zurück. Zudem belasteten Unsicherheiten, die insbesondere durch die geopolitischen Krisen in der Ukraine und dem Nahen Osten verursacht wurden, die konjunkturelle Entwick-lung und dämpften die Bereitschaft von Investoren. Im Inland wurde das Wachstum durch den privaten Konsum und den Wohnungsbau gestützt. Nach dem schwungvollen Jahresauf-takt und der folgenden Schwächephase im Sommerhalbjahr hat sich die deutsche Wirtschaft im weiteren Jahresverlauf wieder belebt. Im Gefolge der konjunkturstimulierenden Effekte aus einer expansiven Geldpolitik und quantitativer Lockerung durch die EZB, rückläufiger Zinsen, der seit Jahresmitte sinkenden Ölpreise und der sich verbessernden preislichen Wettbewerbsfähigkeit infolge des nachgebenden Euro-Wechselkurses hellte sich die kon-junkturelle Lage gegen Jahresende aber deutlich auf. Der Ende 2014 in Gang gekommene wirtschaftliche Aufschwung hat sich über den Jahreswechsel 2014/2015 hinaus fortgesetzt. Vor diesem Hintergrund gehen wir davon aus, dass sich die wirtschaftliche Erholung festigt. Unser Ausblick stützt sich dabei auf aktuelle Informationen externer Institutionen; dazu zäh-len der Sachverständigenrat für die Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Wirtschaftsforschungsinstitute, internationale Organisationen, Zentralbanken und amtliche Statistiken.

Angesichts weltweit niedriger Zinsen, der konjunkturstimulierenden Wirkung des schwa-chen Euro-Wechselkurses sowie einer Ausweitung des Welthandels werden außenwirt-schaftliche Impulse spürbarer. Insbesondere aus Nicht-Euro-Ländern erhält die deutsche Wirtschaft erheblichen Rückenwind. Auch wirkt der niedrige Ölpreis weiterhin konjunkturbe-lebend. Der Sachverständigenrat für die Begutachtung der gesamtwirtschlichen Entwick-lung rechnet damit, dass die deutschen Ausfuhren 2015 real um 5,1 % zulegen. Letztlich wird die wirtschaftliche Entwicklung der in hohem Maße in die Weltwirtschaft eingebundenen deutschen Wirtschaft in den Jahren 2015 und 2016 im Wesentlichen davon abhängen, ob sich die Erholung in den USA festigt, der moderate Wachstumskurs sich im Euroraum fort-setzt und die erkennbaren Fortschritte zur Bewältigung der europäischen Staatsschulden-krise – trotz der erheblichen Unsicherheiten um einen möglichen Austritt Griechenlands aus der Währungsunion, das derzeit keinen Zugang mehr zum Kapitalmarkt hat, und der bereits Ende 2014 einsetzenden wirtschaftlich sich verschlechternden Situation – anhalten. Die wirtschaftliche Entwicklung bleibt aber mit erheblichen Risiken verbunden, auch mit Risiken für die Finanzstabilität. Eine erneute Vertrauenskrise im Euroraum kann aufgrund politi-scher Ereignisse nicht vollkommen ausgeschlossen werden. Erhebliche Risiken gehen von einer möglichen Umkehrung der bisherigen Ölpreisentwicklung aus. Die Kosten des Fra-cking in den USA bilden eine Untergrenze für weiter sinkende Ölpreise. Weiterhin riskant sind die geopolitischen Krisen in der Ukraine, dem Mittleren Osten und Westafrika. Grund-sätzlich gehen wir davon aus, dass im Zuge der sich belebenden wirtschaftlichen Aktivität im Euroraum die europäische Staatsschuldenkrise weiter an Schärfe verliert und sich die negativen Effekte der Sparmaßnahmen in den Krisenländern des Euroraums abschwächen. Dennoch wird in den südeuropäischen Krisenländern wegen des nach wie vor bestehenden Konsolidierungsbedarfs die Grundausrichtung der Fiskalpolitik restriktiv bleiben und das Wachstum der aus der Rezession kommenden europäischen Wirtschaft abbremsen. Die

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Situation in den Krisenstaaten der Eurozone ist weiterhin sehr ernst. Die wirtschaftliche Er-holung braucht Zeit.

Auch bei der Binnennachfrage gehen wir davon aus, dass in 2015 der Aufwärtstrend anhält. Der inländische Verbrauch wird eine wichtige Stütze der deutschen Konjunktur bleiben. Ge-tragen wird das gute Klima bei den Verbrauchern vor allem von der stabilen Lage am deut-schen Arbeitsmarkt. Auch sollten höhere Tarifabschlüsse die Kauflaune der privaten Haus-halte stützen. Positiv wirkt sich zudem die geringe Inflationsrate aus. Wegen der niedrigen Zinsen, steigender Konsumnachfrage und kräftig steigender Exporte dürften auch von den Investitionen wieder Impulse ausgehen und mit zunehmendem Auslastungsgrad die Erwei-terungsinvestitionen zulegen. Begünstigt wird dies auch durch verbesserte Möglichkeiten der Unternehmen zur Finanzierung über Eigenmittel. Stimmungsindikatoren, wie der ifo-Ge-schäftsklimaindex für die gewerbliche Wirtschaft Deutschlands, zeichnen ein optimistisches Bild. Auch wenn die Unsicherheit der Unternehmen über die künftige Geschäftsentwicklung im Zeichen der Russland-Ukraine-Krise gestiegen ist, ist die aktuelle Geschäftslage mehr-heitlich als gut zu bezeichnen. Mit abnehmender Unsicherheit sollte sich die Stimmungslage der Wirtschaft weiter aufhellen.

Das Niedrigzinsumfeld wird sich in 2015 voraussichtlich nicht wesentlich verändern. Die EZB beabsichtigt ihren Ankauf von Staatsanleihen bis September 2016 fortzusetzen, in jedem Fall aber solange, bis eine nachhaltige Korrektur der Inflationsentwicklung erkennbar ist, die im Einklang mit dem Ziel steht, mittelfristig Inflationsraten von unter, aber nahe 2 % zu errei-chen. Bei niedrigen Preissteigerungsraten ist weiterhin von einer akkommodierenden Geld-politik der EZB auszugehen, die zum Wachstum in der Eurozone beiträgt und eine Stütze der Investitions- und Konsumnachfrage bleibt. Höhere oder gar schnell steigende Zinsen wür-den die bisher erzielten Erfolge gefährden. Anhaltend niedrige Finanzierungskosten be-günstigen weiterhin die Anlage in Vermögenswerte und die positive Entwicklung der Bauin-vestitionen. Ein Ende der extremen Niedrigzinsphase erscheint vorerst nicht in Sicht.

Für Deutschland rechnen wir im Prognosezeitraum 2015 mit einem Anstieg der Wachstums-rate auf 1,8 %. Dies wird mit der Erwartung verbunden, dass die Niedrigzinspolitik anhält und es in 2015 nicht zu kräftigen Zinserhöhungen kommt. Unsicherheiten und Risiken für den Konjunkturausblick ergeben sich u. a. aus einer möglichen Umkehr der Ölpreisentwick-lung, einer Abkehr von der Niedrigzinspolitik, die schneller und stärker ausfallen könnte als unterstellt, der nach wie vor bestehenden Krisenanfälligkeit aus der europäischen Staats-schuldenkrise und erheblichen Verwerfungen im Welthandel wegen politischer Spannun-gen.

Die Kapitalmarktentwicklung wird auch in 2015 unter dem Einfluss der Folgen der Finanz-markt- und der europäischen Staatsschuldenkrise stehen. Zwar hat sich die Lage entspannt, die reichliche Liquiditätsversorgung schließt aber Fehlanreize und Spekulationsblasen so-wie daraus resultierende Verwerfungen nicht aus. Insbesondere nehmen die Risiken aus dem Niedrigzinsumfeld sowohl im Kreditgewerbe als auch für Lebensversicherungen zu. Ob sich die Lage an den Finanzmärkten auf Dauer entspannt, wird daher vom weiteren Krisen-verlauf abhängen.

Auf dem Gebiet der Aufsicht und Regulierung ergeben sich für die europäische Bankenbran-che in 2015 weitere Belastungen. Gemäß den nach dem risikoorientierten Ansatz in Kraft ge-tretenen Eigenkapitalregeln von Basel III müssen Banken im Unterschied zu den sogenann-ten Schattenbanken erneut höhere Anforderungen an die quantitative und qualitative Kapitalausstattung erfüllen. In einem sich verschärfenden Wettbewerb gilt es, die steigen-den Kostenbelastungen durch die Nutzung von Synergien im Verbund zu dämpfen.

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Die Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen hat die aus der Finanz-, Wirtschafts- und Staatsschuldenkrise resultierenden Belastungen aus eigener Kraft bewältigt. Auf der Grund-lage der in allen Häusern erzielten positiven Betriebsergebnisse wurden durchgängig alle nachrangigen Verbindlichkeiten, Genussrechte und Stillen Einlagen vollumfänglich bedient, Ausschüttungen vorgenommen und in erheblichem Umfang Gewinnthesaurierungen zur Ka-pitalstärkung durchgeführt.

Chancenbericht

Die Kreditinstitute der Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen verfügen seit Jahren über ein stabiles und zukunftsfähiges strategisches Geschäftsmodell der wirtschaftlichen Einheit der Landesbank Hessen-Thüringen als europäische Regionalbank mit internationaler Reichweite mit den in der Heimatregion marktführend verwurzelten Sparkassen. Dieses nachhaltig angelegte strategische Geschäftsmodell weist insbesondere eine gute Diversifi-kation der Ertragsquellen aus Wholesale- und Retailgeschäft, ein konservatives Risikoprofil, den weitgehenden Verzicht auf Kreditersatzgeschäfte, ein langfristig angelegtes Liquidi-tätsmanagement kombiniert mit stabilen Kundeneinlagen sowie eine sehr gute Eigenkapi-talausstattung auf. Außerdem können durch die Verbundzusammenarbeit in der Sparkas-sen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen sowie im Rahmen der Kooperation der Landesbank Hessen-Thüringen mit den Sparkassen aus Nordrhein-Westfalen und Brandenburg weitere Synergien genutzt und Ertragspotenziale gehoben werden.

Das strategische Geschäftsmodell wird durch die guten, für jedes Verbundinstitut unmittel-bar am Kapitalmarkt nutzbaren Ratings für unbesicherte langfristige Verbindlichkeiten der Verbundinstitute von A+ und A der Ratingagenturen FitchRatings und Standard & Poor’s so-wie mit F1+ und A-1 für kurzfristige Verbindlichkeiten gewürdigt. Seit Mitte 2005, nach Ab-schaffung von Anstaltslast und Gewährträgerhaftung, sind diese Ratings des Verbundes für unbesicherte Verbindlichkeiten bei den beiden Ratingagenturen unverändert. Im von FitchRatings vergebenen Viability Rating hält der Verbund seit Jahren die Einstufung a+. Im Frühjahr 2015 haben FitchRatings und Standard & Poor’s den Ausblick des Ratings für unbe-sicherte langfristige Verbindlichkeiten für zahlreiche Banken auf negativ gesetzt. Dagegen sind die Ratings der Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen hiervon nicht betroffen.

Im deutschen Bankenmarkt haben die verschärften aufsichtsrechtlichen Rahmenbedingun-gen hinsichtlich der Anforderungen an die Eigenkapital- und Liquiditätsausstattung der Kre-ditinstitute den Druck auf die Überprüfung und Anpassung der Geschäftsmodelle der Wett-bewerber deutlich verstärkt. Der durch den Wettbewerb im Retail-Banking begründete und durch die Niedrigzinsphase verstärkte Rentabilitätsdruck wird zu einer weiteren Intensivie-rung der Arbeitsteilung im Verbund führen.

Die Landesbank Hessen-Thüringen ist aufgrund ihrer Trägerstruktur (88 % der Anteile wer-den von Trägern aus der Sparkassenorganisation gehalten) und ihrer Zentralbankfunktion für 40 % der bundesdeutschen Sparkassen nachhaltig in der Sparkassenorganisation veran-kert. Hierdurch ergeben sich bei zukünftigen Veränderungen strategische Chancen. Die Lan-desbank Hessen-Thüringen verfolgt strategisch das Ziel, ihre Stellung als führende Verbund-bank der deutschen Sparkassen weiter auszubauen.

Verbundrechenschaftslegung 2014 | 2 Lagebericht | Prognose- und Chancenbericht

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Voraussichtliche Entwicklung der Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen

Die Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen hat im Jahr 2014 gemessen an der wesent-lichen Kennzahl im Rahmen der GuV-orientierten Steuerung ein Ergebnis vor Steuern gemäß Gewinn- und Verlustrechnung in Höhe von gut 1,6 Mrd. € erzielt. Damit wurde die Prognose deutlich übertroffen.

Der Zinsüberschuss vor Risikovorsorge ist trotz des Niedrigzinsumfelds leicht gestiegen. Der nicht vorhergesehene Anstieg beim Zinsüberschuss ist teilweise auf die Erhöhung der Bestände zurückzuführen.

Maßgeblich für das gestiegene Ergebnis vor Steuern ist jedoch der unerwartet kräftige Rück-gang der Risikovorsorge. Dies liegt nicht zuletzt sowohl an der am Ende robust verlaufenen Konjunktur als auch an der konservativen Risikostrategie des Verbundes und der hohen Qua-lität des Geschäftsportfolios.

Darüber hinaus hat sich auch das Provisionsergebnis deutlich besser entwickelt. Hierzu ha-ben nicht zuletzt die positiven Trends an den Börsen beigetragen. Dies war angesichts der liquiditätszuführenden Maßnahmen durch die EZB so nicht absehbar.

In 2015 dürfte die Finanzbranche angesichts der erwarteten konjunkturellen Belebung ei-nerseits insgesamt günstige Voraussetzungen für ein moderates Ertragswachstum finden. Andererseits drückt das andauernde Niedrigzinsumfeld verstärkt auf die Zinsmarge. Der Druck auf das zinstragende Geschäft, der wichtigsten Ertragssäule des Verbundes, dürfte sich nicht durch eine Ausweitung des Provisionsergebnisses kompensieren lassen.

Für 2015 rechnet die Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen nach dem hohen Vorjah-resergebnis vor dem Hintergrund des außergewöhnlichen Niedrigzinsumfeldes mit einem um bis zu 0,3 Mrd. € geringeren Ergebnis. Dabei kann die Entwicklung in den einzelnen Seg-menten durchaus unterschiedlich ausfallen.

Im vorwiegend inländischen Immobilienkreditgeschäft wird für 2015 von einem stabilen Marktumfeld ausgegangen, das von einem intensiven Wettbewerb begleitet wird. Im Neuge-schäft werden unter Berücksichtigung von Tilgungen eine leichte Erhöhung der Kundenfor-derungen und stabile Erträge auf dem Vorjahresniveau erwartet. Das Ergebnis vor Steuern des Segments wird 2015 bei einer steigenden Risikovorsorge, einem steigenden sonstigen betrieblichen Ergebnis und einem Anstieg des Verwaltungsaufwands um rund 7 % unterhalb des Vorjahreswerts erwartet.

Im Geschäftssegment Corporate Finance wird trotz der konjunkturellen Belebung für 2015 bei einer hohen Wettbewerbsintensität mit einer weiterhin verhaltenen Kreditnachfrage ge-rechnet. Das Ergebnis vor Steuern wird in 2015 um 1 % unter dem Vorjahreswert erwartet.

Im Segment Financial Markets ist das zinsbezogene Geschäft mit in- und ausländischen Ge-bietskörperschaften enthalten. Das mittel- und langfristige Abschlussvolumen im inländi-schen Kommunalkreditgeschäft wird für 2015 auf dem Niveau des Vorjahres erwartet. Das Geschäft mit ausländischen Finanzinstitutionen und Gebietskörperschaften wird für 2015 mit 0,3 Mrd. € angenommen.

Im Asset Management, das dem Segment Financial Markets zugeordnet ist, ist der Ausbau des Ertragsniveaus durch die Ausweitung der „Assets under Management“ vorgesehen. Im Kapitalmarktgeschäft soll in 2015 der Anteil des kunden- und umsatzgetriebenen Ertrags

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über den Ausbau von Cross Selling und der Wettbewerbsposition im Primärmarktgeschäft erhöht werden. Die Landesbank Hessen-Thüringen erwartet für das Ergebnis aus Siche-rungszusammenhängen, in dem der ineffektive Teil von Mikro-Hedges ausgewiesen wird, Derivaten und Finanzanlagen in der Regel keine Erträge. Insgesamt wird gegenüber dem Vorjahr ein deutlich niedrigeres, aber nachhaltig erzielbares Ergebnis im Kapitalmarktge-schäft erwartet.

Im „Öffentlichen Förder- und Infrastrukturgeschäft“ wird die Entwicklung in 2015 durch den weiteren Ausbau des Fördergeschäfts und die neue EU-Förderperiode, insbesondere im Hin-blick auf systemtechnische Umstellungen, geprägt sein. Für das Neugeschäft im Jahr 2015 wird von einer Größenordnung von 1,5 Mrd. € an Krediten nach 1,4 Mrd. € im Jahr 2014 und einem konstanten Niveau von 0,7 Mrd. € an Zuschüssen ausgegangen. Bei den Zuschüssen handelt es sich um nicht rückzahlbare Mittel der Europäischen Union, des Bundes und des Landes Hessen, etwa für die Landwirtschafts- oder die Krankenhausförderung, die von der WIBank für die Mittelgeber administriert und an die Förderempfänger gezahlt werden. Die Erträge werden in 2015 voraussichtlich durch das steigende Geschäftsvolumen leicht zuneh-men, jedoch werden ihnen auch höhere Verwaltungsaufwendungen gegenüberstehen. Ins-gesamt wird das Ergebnis im Segment mit 18 Mio. € auf Höhe des Vorjahreswerts erwartet.

Im Privatkunden-, Mittelstands- und Verbundgeschäft wird die Ertragsentwicklung von den Sparkassen in Hessen und Thüringen geprägt. Hier hat die Ertragsentwicklung in 2014 er-neut positiv überrascht. In einem bankwirtschaftlich schwierigen Umfeld niedriger Zinsen, stark eingeschränkten Möglichkeiten zur Generierung von Fristentransformationserträgen und verschärften Wettbewerbs wurde in 2014 ein Zinsüberschuss auf Vorjahresniveau er-zielt. Für den Prognosezeitraum 2015 ist davon auszugehen, dass sich mit der anhaltenden Niedrigzinsphase der Druck auf den Zinsüberschuss weiter erhöht. Dies wird durch ein ex-pansiveres Kundengeschäft schwerlich zu kompensieren sein. Zudem ergaben sich in 2014 bei den Wertberichtigungen auf Forderungen vor dem Hintergrund der Konjunkturlage in Deutschland abermals Zuschreibungen, was sich nicht in die Zukunft fortschreiben lässt. Das Ergebnis vor Steuern, in dem Einmaleffekte enthalten waren, wird deshalb für 2015 in diesem Segment um rd. ein Viertel unter dem Wert von 2014 gesehen.

Im Segment Sonstiges werden für 2015 im Cash Management und im Depotservice durch den Ausbau der Marktpositionen kontinuierlich steigende Erträge erwartet. Der Verwal-tungsaufwand wird wesentlich bedingt durch den vollständigen Wegfall der Servicierungs-pauschale an die Portigon AG deutlich sinken.

Im Verbund wird aufgrund des intensiven Wettbewerbs, der anhaltenden Niedrigzinspolitik und der flachen Zinsstruktur ein um rd. 5 % geringerer Zinsüberschuss erwartet als im Vor-jahr.

Der Provisionsüberschuss wird nach der Stabilisierung an den Finanzmärkten, getragen durch das Kundengeschäft, um voraussichtlich rd. 6 % zulegen.

Im Verwaltungsaufwand werden sich in 2015 im Personalaufwand tarifbedingte Steigerun-gen und im Sachaufwand höhere Aufwendungen zur Sicherstellung aufsichtsrechtlicher An-forderungen sowie steigende Aufwendungen im Zusammenhang mit der Bankenabgabe und Beiträgen an Sicherungsreinrichtungen niederschlagen. Gegenläufig wirkt sich der Wegfall der Servicierungsgebühr für das bis zum 30. Juni 2014 auf der IT-Plattform der Portigon AG betriebene Verbundbank-Geschäft aus. Der Verwaltungsaufwand steigt voraussichtlich um knapp 2 %.

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Für 2015 wird entsprechend der allgemein sich verschlechternden Ertragslage im Bank-gewerbe daher mit einem deutlich geringeren Ergebnis als in 2014 gerechnet. Dies ergibt sich auch daraus, dass das Ergebnis in 2014, den Sonderfaktoren von Marktentwicklungen geschuldet, markt- und konjunkturbedingt besser als erwartet ausfiel. Aufgrund der Unsicher heit, dass sich die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht wie erwartet entwickeln, das konjunkturelle Wachstum schwächer ausfallen oder es zu einem beschleu-nigten Zinsanstieg kommen sollte, ist ein noch geringeres Ergebnis nicht auszuschließen.

Gesamtaussage

In einem von Krisen gezeichneten außenwirtschaftlichen Umfeld sowie ausbleibender Bele-bung der Weltwirtschaft haben sich in 2014 die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Bankenbranche vor dem Hintergrund der eingetretenen Beruhigung an den Finanzmärk-ten und der schwächer als erwartet, aber dennoch robust verlaufenden Konjunktur ver-gleichsweise günstig entwickelt. Trotz der Belastungen aus dem schwierigen monetären Umfeld sehr niedriger Zinsen und gestiegenen regulatorischen Anforderungen hat der Ver-bund sein Jahresergebnis dennoch deutlich steigern können.

Für 2015 basieren die Ergebniserwartungen einerseits auf der Annahme verbesserter real-wirtschaftlicher Rahmenbedingungen und den daraus resultierenden Ertragschancen sowie weiterhin positiven Auswirkungen auf die Risikokosten. Andererseits nimmt im Bankgewer-be die Belastung der Ertragslage aus der andauernden Niedrigzinspolitik der EZB und der Ausweitung aufsichtlicher Regulatorien generell zu. Diesem allgemeinen Trend des Drucks auf die Ertragslage wird sich auch der Verbund nicht ganz entziehen können.

Unter der Annahme, dass die bislang vorherrschenden Belastungsfaktoren, wie die Auswei-tung des Meldewesens, anhalten und der Margendruck in 2015 deutlich zunimmt, würde sich für das Ergebnis vor Steuern eine merkliche Abschwächung ergeben.

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Die Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen sieht sich für die Zukunft gut gerüstet, durch die Bündelung von Ressourcen den insbesondere aus den regulatorischen Anforde-rungen sich ergebenden Kostenbelastungen zu begegnen. Auch wird der Verbund, wie bis-her, an der konservativen Risikostrategie festhalten. Das wird sich auch in den kommenden Jahren stabilisierend auf den Abschreibungs- und Bewertungsbedarf auswirken. Gleichzei-tig werden die Unternehmen der Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen weiterhin da-rauf hinarbeiten, durch verstärkte Vertriebsanstrengungen und eine intensive Verbundzu-sammenarbeit ihre gute Markt- und Wettbewerbsposition zu verbessern und Erträge zu generieren.

Frankfurt am Main/Erfurt, den 16. Juni 2015

Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen, Frankfurt am Main/Erfurt

Gerhard Grandke Hans-Dieter Brenner

Thomas Wagner Dr. Detlef Hosemann

Verbundrechenschaftslegung 2014 | 2 Lagebericht | Prognose- und Chancenbericht

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3 Verbundabschluss 2014Seite

Gewinn- und Verlustrechnung 62

Gesamtergebnisrechnung 63

Bilanz 64

Eigenkapitalveränderungsrechnung 66

Kapitalflussrechnung 67

Anhang 69

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Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2014

Notes

2014 Mio. €

20131) Mio. €

Zinserträge 3 7.716 8.045

Zinsaufwendungen 3 –4.497 –4.849

Zinsüberschuss vor Risikovorsorge 3 3.219 3.196

Risikovorsorge im Kreditgeschäft 4 –71 –230

Zinsüberschuss nach Risikovorsorge 14 3.148 2.966

Provisionserträge 1.142 1.097

Provisionsaufwendungen –257 –245

Provisionsüberschuss 5 885 852

Handelsergebnis 6 118 347

Ergebnis aus nicht mit Handelsabsicht gehaltenen Derivaten und Finanzinstrumenten der Fair Value Option

7 47 –12

Ergebnis aus Sicherungszusammenhängen 8 13 19

Ergebnis aus Finanzanlagen 9 73 –98

Ergebnis aus at Equity bewerteten Unternehmen 10 59 12

Sonstiges betriebliches Ergebnis 11 375 359

Verwaltungsaufwand 12 –3.081 –3.112

Erträge aus Verlustübernahme 2 0

Aufwendungen aus Verlustübernahme –1 –3

Erträge aus Gewinnabführungsgemeinschaften, Gewinnabführungs- oder Teilgewinnabführungsverträgen

11 9

Aufgrund einer Gewinngemeinschaft, eines Gewinn-abführungs- oder eines Teilgewinnabführungsvertrages abgeführte Gewinne

0 –2

Ergebnis vor Steuern 1.649 1.337

Ertragsteuern 13 –466 –305

Ergebnis aus fortgeführten Geschäftsbereichen 1.183 1.032

Jahresergebnis 1.183 1.032

davon:

verbundfremden Gesellschaftern zustehendes Ergebnis 120 98

den Gesellschaftern des Verbundes zustehendes Ergebnis 1.063 934

1) Vorjahreszahlen nach Anwendung von IFRS 10 angepasst

Verbundrechenschaftslegung 2014 | 3 Verbundabschluss

62

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Gesamtergebnisrechnung

1) Vorjahreszahlen nach Anwendung von IFRS 10 angepasst

2014 Mio. €

20131) Mio. €

Jahresergebnis gemäß Gewinn- und Verlustrechnung 1.183 1.032

Posten, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden –31017

a) Versicherungsmathematische Gewinne (+) / Verluste (–) aus Pensionsverpflichtungen –438 23

b) Ertragsteuern auf die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umzugliedernden Posten 128 –6

Posten, die anschließend in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden 526 –194

a) Gewinne und Verluste aus zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten 695 –285

b) Veränderung aus der Währungsumrechnung 12 –8

c) Rücklage für Bewertungsergebnisse aus Cashflow Hedges 23 31

d) Ertragsteuern auf die in die Gewinn- und Verlustrechnung umzugliedernden Posten –204 68

Sonstiges Ergebnis nach Steuern 216 –177

Gesamtergebnis der Berichtsperiode 1399 855

davon:

verbundfremden Gesellschaftern zustehendes Ergebnis 89 105

den Gesellschaftern des Verbundes zustehendes Ergebnis 1.310 750

63

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Bilanz zum 31. Dezember 2014Aktivseite

1) Vorjahreszahlen nach Anwendung von IFRS 10 angepasst

Notes

31.12.2014

Mio. €

31.12.20131)

Mio. €

Barreserve 15 2.504 3.178

Forderungen an Kreditinstitute 16 17.786 18.008

Forderungen an Kunden 17 150.038 148.958

Wertberichtigungen auf Forderungen 18 –1.829 –2.050

Handelsaktiva 19 31.019 31.984

Positive Marktwerte aus nicht mit Handelsabsicht gehaltenen Derivaten

37, 38 6.035 4.823

Finanzanlagen 20 51.933 48.804

Anteile an at Equity bewerteten Unternehmen 21 680 586

Investment Properties 22 2.242 2.782

Sachanlagen 23 1.668 1.617

Immaterielle Vermögenswerte 24 153 193

Ertragsteueransprüche 25 1.000 995

Sonstige Aktiva 26 1.427 1.657

Summe der Aktiva 264.656 261.535

Verbundrechenschaftslegung 2014 | 3 Verbundabschluss

64

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Passivseite

1) Vorjahreszahlen nach Anwendung von IFRS 10 angepasst

Notes

31.12.2014

Mio. €

31.12.20131)

Mio. €

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 27 36.790 35.416

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 28 117.888 115.223

Verbriefte Verbindlichkeiten 29 46.622 46.736

Handelspassiva 30 27.798 32.597

Negative Marktwerte aus nicht mit Handelsabsicht gehaltenen Derivaten

37, 38 5.631 3.711

Rückstellungen 31 3.583 3.000

Ertragsteuerverpflichtungen 32 499 348

Sonstige Passiva 33 816 974

Nachrangkapital 34 5.439 5.238

Eigenkapital 35 19.590 18.292

Gezeichnetes Kapital 23 23

Kapitalrücklage 1 1

Gewinnrücklagen 15.050 14.292

Neubewertungsrücklage 933 466

Rücklage aus der Währungsumrechnung 8 0

Rücklage für Bewertungsergebnisse aus Cashflow Hedges –8 –25

Sonstige Kapitaleinlagen 1.920 1.920

Auf verbundfremde Gesellschafter entfallender Anteil am Eigenkapital 1.663 1.615

Summe der Passiva 264.656 261.535

65

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Eigenkapitalveränderungsrechnung

Angaben in Mio. €

Gezeich- netes

Kapital

Kapital- rück lage

Gewinn- rück lagen

Neu - be wer-tungs-

rück lagen

Rücklage aus der

Währungs- umrech-

nung

Rücklage für Be wer-

tungs-ergeb nisse

aus Cash flow

Hedges

Sonstige Kapital-

ein lagen

Auf Ver bund-

fremde ent fallender

Anteil

Eigen- kapital

Eigenkapital zum 31.12.2012

173 2 13.326 669 6 –19 1.920 1.506 17.583

Erstanwendung IFRS 10 – – –85 –1 – –27 – 47 –66

Eigenkapital zum 1.1.2013

173 2 13.241 668 6 –46 1.920 1.553 17.517

Gewinnausschüttungen – – –37 – – – – –45 –82

Verwendung Vorjahresergebnis

– – – – – – – – –

Kapitalveränderungen – –1 1 – – – – – –

Gesamtergebnis der Berichtsperiode

– – 937 –202 –6 21 – 105 855

Änderung des Konsolidierungskreises

– – –1 – – – – 1 –

Sonstige Veränderungen –150 – 151 – – – – 1 2

Eigenkapital zum 31.12.2013

23 1 14.292 466 – –25 1.920 1.615 18.292

Gewinnausschüttungen – – –42 – – – – –55 –97

Verwendung Vorjahresergebnis

– – – – – – – – –

Kapitalveränderungen – – – – – – – – –

Gesamtergebnis der Berichtsperiode

– – 813 467 8 22 – 89 1.399

Änderung des Konsolidierungskreises

– – –13 – – –5 – 14 –4

Sonstige Veränderungen – – – – – – – – –

Eigenkapital zum 31.12.2014

23 1 15.050 933 8 –8 1.920 1.663 19.590

Verbundrechenschaftslegung 2014 | 3 Verbundabschluss

66

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Kapitalflussrechnung

in Mio. €2014

in Mio. €

20131)

Jahresüberschuss 1.183 1.032

Im Jahresüberschuss enthaltene zahlungsunwirksamePosten und Überleitung auf den Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit:

Abschreibungen, Wertberichtigungen und Zuschreibungen auf Forderungen, Sach- und Finanzanlagen 278 553

Zuführung (+) / Auflösung (–) von Rückstellungen 631 572

Andere zahlungsunwirksame Aufwendungen / Erträge –2.841 –2.791

Ergebnis aus der Veräußerung von Anlagevermögen –128 –97

Zwischensumme –877 –731

Veränderungen des Vermögens und der Verbindlichkeiten aus operativer Geschäftstätigkeit nach Korrektur um zahlungsunwirksame Bestandteile:

Forderungen an Kreditinstitute 201 2.594

Forderungen an Kunden –1.435 –761

Handelsaktiva /-passiva –3.833 3.570

Andere Aktiva aus operativer Geschäftstätigkeit –1.014 2.697

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.393 –7.887

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 2.675 –1.968

Verbriefte Verbindlichkeiten –112 –8.979

Andere Passiva aus operativer Geschäftstätigkeit 1.788 –2.482

Konsolidierungskreisveränderungen 5 12

Erhaltene Zinsen und Dividenden 7.778 8.097

Gezahlte Zinsen –4.525 –4.883

Ertragsteuerzahlungen –356 –555

Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit 1.688 –11.276

Einzahlungen aus der Veräußerung von:

Finanzanlagen 13.606 15.303

Sachanlagevermögen –30 543

Investment Properties 631 74

Immaterielle Vermögenswerte 61 41

Auszahlungen für den Erwerb von:

Finanzanlagen –16.327 –11.787

Sachanlagevermögen –123 –453

Investment Properties –91 –110

Immaterielle Vermögenswerte –20 –27

Effekte aus Veränderungen des Konsolidierungskreises:

Auszahlungen aus dem Erwerb von Tochterunternehmen –5 –12

Einzahlungen aus dem Verkauf von Tochterunternehmen – –

Cashflow aus Investitionstätigkeit –2.298 3.572

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 59 458

Zahlungsmittelbestand zum 1.1. 3.178 10.387

Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit 1.688 –11.276

Cashflow aus Investitionstätigkeit –2.298 3.572

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 59 458

Effekte aus Wechselkursänderungen, Bewertungsänderungen und Änderungen des Konsolidierungskreises –123 37

Zahlungsmittelbestand zum 31.12. 2.504 3.178

davon:

Kassenbestand 790 787

Guthaben bei Zentralnotenbanken 1.714 2.391

1) Vorjahreszahlen nach Anwendung von IFRS 10 angepasst

67

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Verbundrechenschaftslegung 2014 | 3 Verbundabschluss

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Anhang

Seite

Anhangangaben zur Rechnungslegung 71

1 | Grundlagen der Verbundrechenschaftslegung 71

2 | Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 80

Grundlagen der Bilanzierung und Bewertung 80

Konsolidierungskreis 81

Konsolidierungsgrundsätze 84

Finanzinstrumente 88

Bilanzierung von Sicherungszusammenhängen 91

Strukturierte Produkte 91

Finanzgarantien 92

Bilanzierung von Leasingverhältnissen 92

Währungsumrechnung 92

Risikovorsorge im Kreditgeschäft 93

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 94

Sachanlagen 94

Immaterielle Vermögenswerte 95

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Abgangsgruppen 96

Sonstige Aktiva und Sonstige Passiva 96

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 96

Andere Rückstellungen 98

Ertragsteuern 98

Nachrangkapital 98

Anhangangaben zur Gewinn- und Verlustrechnung 99

3 | Zinsüberschuss vor Risikovorsorge 99

4 | Risikovorsorge im Kreditgeschäft 99

5 | Provisionsüberschuss 100

6 | Handelsergebnis 100

7 | Ergebnis aus nicht mit Handelsabsicht gehaltenen Derivaten und Finanzinstrumenten der Fair Value Option 101

8 | Ergebnis aus Sicherungszusammenhängen 101

9 | Ergebnis aus Finanzanlagen 101

10 | Ergebnis aus at Equity bewerteten Unternehmen 102

11 | Sonstiges betriebliches Ergebnis 102

12 | Verwaltungsaufwand 103

13 | Ertragsteuern 104

14 | Segmentberichterstattung 105

69

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Seite

Anhangangaben zur Bilanz 110

15 | Barreserve 110

16 | Forderungen an Kreditinstitute 110

17 | Forderungen an Kunden 110

18 | Risikovorsorge 111

19 | Handelsaktiva 112

20 | Finanzanlagen 113

21 | Anteile an at Equity bewerteten Unternehmen 115

22 | Investment Properties 116

23 | Sachanlagen 117

24 | Immaterielle Vermögenswerte 118

25 | Ertragsteueransprüche 119

26 | Sonstige Aktiva 119

27 | Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 120

28 | Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 120

29 | Verbriefte Verbindlichkeiten 121

30 | Handelspassiva 121

31 | Rückstellungen 121

32 | Ertragsteuerverpflichtungen 122

33 | Sonstige Passiva 122

34 | Nachrangkapital 123

35 | Eigenkapital 123

Zusätzliche Anhangangaben 124

36 | Nachrangige Vermögenswerte 124

37 | Geschäft mit Derivaten 124

38 | Buchwerte nach Bewertungskategorien 127

39 | Angaben zu Verbindlichkeiten der Fair Value Option 128

40 | Außerbilanzielle Verpflichtungen 128

41 | Volumen der für Anteilinhaber verwalteten Fonds 131

42 | Treuhandgeschäfte 131

Sonstige Anhangangaben 132

43 | Abschlussprüferhonorare 132

44 | Beschäftigte im Jahresdurchschnitt 132

Gremien 133

Aufstellung der in den Verbundabschluss einbezogenen Gesellschaften 136

70

Verbundrechenschaftslegung 2014 | 3 Verbundabschluss | Anhang

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Anhangangaben zur Rechnungslegung

1 | Grundlagen der VerbundrechenschaftslegungDie Verbundrechenschaftslegung der Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen wird seit 2010 in Anlehnung an die International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie vom International Accounting Standards Board (IASB) veröffentlicht und durch die Europäische Union (EU) in europäisches Recht übernommen wurden, aufgestellt.

Der freiwillig erstellte und Informationszwecken dienende Verbundabschluss umfasst auf konsolidierter Basis 49 im Verbandsgebiet des Sparkassen- und Giroverbandes Hessen- Thüringen (nachfolgend SGVHT) tätige Sparkassen, den Konzern der Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale (Landesbank Hessen-Thüringen) einschließlich der Frankfurter Spar-kasse und der Landesbausparkasse Hessen-Thüringen, den Konzern HANNOVER LEASING GmbH & Co. KG, die regionalen Sicherungsfonds der Sparkassen-Finanzgruppe Hessen- Thüringen sowie den Konzern der SV SparkassenVersicherung Holding AG (SV Sparkassen-Versicherung) at Equity als die wesentlichen am Markt tätigen Unternehmen der Spar kassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen. Darüber hinaus wurden weitere wesentliche Gesellschaften einbezogen, die aus Verbundsicht wie Tochterunternehmen anzusehen sind. Der darüber hinaus bestehende Beteiligungsbesitz der einbezogenen Gesellschaften sowie Anteile der einbezogenen Sparkassen an Wertpapiersondervermögen wurden wegen der nur geringen Bedeutung für die Gesamtverhältnisse der Verbundrechenschaftslegung nicht in den Konsoli dierungskreis einbezogen.

Die Verbundrechenschaftslegung basiert auf den zum 31. Dezember 2014 gültigen Stan-dards und Interpretationen der IFRS. Zusätzlich sind nach § 315a HGB anzuwendende han-delsrechtliche Vorschriften berücksichtigt. Im Hinblick auf den Informationszweck wurden insbesondere diejenigen IFRS-Vorschriften sinngemäß angewendet, die wesentlich für die Bereitstellung von Informationen über die Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen auf konsolidierter Basis sind.

Der Verbundabschluss umfasst die Gewinn- und Verlustrechnung, die Gesamtergebnisrech-nung, die Bilanz, die Eigenkapitalveränderungsrechnung, die Kapitalflussrechnung und den Anhang (Notes). Der Lagebericht der Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen gemäß § 315 HGB enthält einen separaten Bericht über die Risiken und Chancen der künftigen Ent-wicklung, in dem auch das Risikomanagement erläutert wird.

Die Berichtswährung des Verbundabschlusses ist Euro (€). Die Beträge sind in der Regel auf volle Mio. € gerundet.

Im Geschäftsjahr 2014 waren erstmals die folgenden Standards und Interpretationen, die von der EU übernommen sind und für die Verbundrechenschaftslegung von Bedeutung sind, verpflichtend anzuwenden:

• Änderungen an IAS 32 „Finanzinstrumente: Darstellung“ – Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten

Durch die Änderungen wird das gegenwärtige Saldierungsmodell nach IAS 32 im Grund-satz beibehalten, jedoch durch zusätzliche Anwendungsleitlinien konkretisiert. Der ge-änderte IAS 32 stellt klar, dass (a) der Anspruch einer Gesellschaft auf Saldierung am Ab-schlussstichtag bestehen muss und (b) wann Bruttoabwicklungssysteme einer Nettoabwicklung entsprechen können. Die ergänzten Leitlinien des IAS 32 sind retro-spektiv anzuwenden.

71

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• Änderungen an IAS 39 „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung“ – Novation von Derivaten und Fortsetzung der Bilanzierung von Sicherungsgeschäften

Die Änderungen an IAS 39 enthalten Vorschriften, die eine Fortsetzung der Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen in Situationen erlauben, in denen ein Derivat, das als Siche-rungsinstrument designiert wurde, aufgrund gesetzlicher oder regulatorischer Anforde-rungen an eine zentrale Gegenpartei zu Abwicklungszwecken übertragen wurde, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Die Änderungen sind retrospektiv anzuwenden.

• Änderungen an IFRS 10 „Konzernabschlüsse“, IFRS 11 „Gemeinsame Vereinbarungen“ und IFRS 12 „Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen“ – Übergangsleitlinien

Durch die erneuten Änderungen an den in 2014 erstmals anzuwendenden IFRS 10, 11 und 12 wird klargestellt, dass der Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung des IFRS 10 der Beginn der Berichtsperiode ist, in welcher der Standard erstmals angewendet wird. Dies hat zur Folge, dass Entscheidungen, ob Investments nach IFRS 10 zu konsolidieren sind oder nicht, für den Beginn dieser Periode zu treffen sind und Vergleichsangaben für die zwingenden Angabepflichten des IFRS 12 im Zusammenhang mit Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen und gemeinschaftlichen Vereinbarungen nur für die unmit-telbar vorangehende Vergleichsperiode erforderlich sind. Die Angaben zu nicht konsoli-dierten strukturierten Unternehmen sind vollständig von der Verpflichtung zur Angabe von Vergleichszahlen ausgenommen. Die Änderungen sind retrospektiv anzuwenden.

• Änderungen an IFRS 10 „Konzernabschlüsse“, IFRS 12 „Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen“ und IAS 27 „Einzelabschlüsse“ – Investmentgesellschaften

Durch die Änderungen an den in 2014 erstmals anzuwendenden IFRS 10 „Konzernab-schlüsse“, IFRS 12 „Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen“ und IAS 27 „Einzel-abschlüsse“ werden sogenannte Investmentgesellschaften (der Begriff wird neu in IFRS 10 definiert), das heißt insbesondere Fonds oder ähnliche Unternehmen, die die Definiti-on einer Investmentgesellschaft erfüllen, künftig von der Verpflichtung befreit, die von ihnen beherrschten Tochterunternehmen in ihren Konzernabschluss im Rahmen der Vollkonsolidierung einzubeziehen. Stattdessen sind die entsprechenden Beteiligungen erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten. Darüber hinaus werden neue Angabevorschriften für Investmentgesellschaften in IFRS 12 eingefügt. Die Änderungen sind retrospektiv anzuwenden.

• IFRS 12: „Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen“ IFRS 12 führt die Angabepflichten zu sämtlichen Beteiligungen an Tochter-, Gemein-

schafts- und assoziierten Unternehmen sowie nicht konsolidierten strukturierten Ge-sellschaften in einem Standard zusammen. Gemäß dem neuen Standard müssen Unter-nehmen quantitative und qualitative Angaben machen, die es dem Abschlussadressaten ermöglichen, die Art, die Risiken und die finanziellen Auswirkungen, die mit dem Enga-gement des Unternehmens bei diesen Beteiligungsunternehmen verbunden sind, zu be-urteilen. Die durch IFRS 12 neuen und erweiterten Angabevorschriften betreffen zudem Beziehungen zu strukturierten Unternehmen auch außerhalb eines Vorliegens von An-teilsbesitz oder einer Klassifizierung als Beteiligung, assoziiertes, Gemeinschafts- oder Tochterunternehmen. Im Rahmen der Übernahme von IFRS 12 durch die EU wurde der verpflichtende Erstanwendungszeitpunkt für EU-Unternehmen auf den 1. Januar 2014 verschoben. Die Änderungen sind retrospektiv anzuwenden.

• Änderungen an IAS 36 „Wertminderung von Vermögenswerten“ – Angaben zum erziel-baren Betrag bei nicht finanziellen Vermögenswerten

Die Änderungen an IAS 36, die ebenfalls im Geschäftsjahr 2014 erstmals verpflichtend anzuwenden sind, wurden vom Konzern Landesbank Hessen-Thüringen bereits im Vor-jahr freiwillig vorzeitig angewendet. Die Änderungen korrigieren die durch IFRS 13 „Be-

72

Verbundrechenschaftslegung 2014 | 3 Verbundabschluss | Anhang

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messung des beizulegenden Zeitwerts“ eingeführte Angabevorschrift, den erzielbaren Betrag jeder zahlungsmittelgenerierenden Einheit anzugeben, der ein bedeutender Ge-schäfts- oder Firmenwert oder bedeutende immaterielle Vermögenwerte mit unbe-grenzter Nutzungsdauer zugeordnet sind. Durch diese Änderungen soll klargestellt wer-den, dass diese Angabe nur für solche zahlungsmittelgenerierende Einheiten zu machen ist, für die in der laufenden Berichtsperiode eine Wertminderung oder Wertaufholung erfasst wurde. Zum anderen führt der Änderungsstandard neue Angabepflichten ein, die zu machen sind, wenn eine Wertminderung oder Wertaufholung eines Vermögenswerts oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit vorliegt und der erzielbare Betrag auf Grundlage des beizulegenden Zeitwerts abzüglich der Kosten der Veräußerung be-stimmt wurde.

Die Anwendung der neuen beziehungsweise geänderten Standards hatte mit Ausnahme von IFRS 10 keine oder nur unwesentliche Auswirkungen auf den Verbundabschluss.

Retrospektive Erstanwendung von IFRS 10, IFRS 11 und dem geänderten IAS 28Mit den erstmals in der EU anzuwendenden IFRS 10, IFRS 11 und dem geänderten IAS 28 ba-siert der Abschluss zum 31. Dezember 2014 auf einem neu definierten Kreis der im Wege der Vollkonsolidierung beziehungsweise auf Basis der Bewertung at Equity einzubeziehenden Unternehmen. Die Vergleichszahlen für die Vorperiode wurden entsprechend angepasst.

Im Vergleich zum ursprünglichen Konzernabschluss zum 31. Dezember 2013 und zum Konso-lidierungskreis nach den bisherigen IAS 27 und SIC 12 sind fünf Unternehmen nicht mehr im Wege der Vollkonsolidierung einzubeziehen. Von diesen sind vier Unternehmen in at Equity bewerteten Teilkonzernstrukturen zu berücksichtigen. Vier weitere at Equity bewertete Un-ternehmen kamen hinzu. Durch die Anwendung der neuen Standards sind 26 Unternehmen erstmals im Wege der Vollkonsolidierung einzubeziehen. Von diesen schieden 15 Gesell-schaften in 2014 aus dem Konsolidierungskreis wieder aus.

Die Auswirkungen von IFRS 12 betreffen überwiegend zusätzliche Angaben im Anhang. Hier-zu wurden erstmals Angaben in diesen Bericht aufgenommen.

Die Auswirkungen aus der erstmaligen Anwendung von IFRS 10 zum ursprünglichen Ver-bundabschluss zum 31. Dezember 2013 und zum Konsolidierungskreis sind nachfolgend dar-gestellt:

Retrospektives Ausscheiden aus dem Konzern aufgrund der Erstanwendung des IFRS 10

KADENZA Verwaltungsgesellschaft mbH, Pullach

MS „EAGLE STRAIT” GmbH & Co. KG, Pullach

MS „EMERALD STRAIT” GmbH & Co. KG, Pullach

MS „ENDEAVOUR STRAIT” GmbH & Co. KG, Pullach

MS „ESSEX STRAIT“ GmbH & Co. KG, Pullach

73

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Retrospektive Einbeziehung in den Konzern aufgrund Erstanwendung des IFRS 10

Altherz Stuttgart 1 GmbH, Frankfurt am Main

Altherz Stuttgart 2 GmbH, Frankfurt am Main

ANTLER BASINGSTOKE 2 LIMITED, Douglas, Isle of Man

ANTLER CWMBRAN LIMITED, Douglas, Isle of Man

ANTLER DEESIDE LIMITED, Ramsey, Isle of Man

ANTLER DROITWICH LIMITED, Ramsey, Isle of Man

ANTLER EPSOM 2 LIMITED, Ramsey, Isle of Man

ANTLER LIVINGSTON 2 LIMITED, Ramsey, Isle of Man

Antler North Shields Limited, Ramsey, Isle of Man

ANTLER PROPERTY IPUT LIMITED, Douglas, Isle of Man

ANTLER PROPERTY TWENTY TWO LIMITED, Douglas, Isle of Man

ANTLER PROPERTY TWO LIMITED, Ramsey, Isle of Man

Antler Sevenoaks Unit Trust, Douglas, Isle of Man

ANTLER SWINDON 2 LIMITED, Ramsey, Isle of Man

ANTLER WALTON LIMITED, Douglas, Isle of Man

ANTLER WARRINGTON LIMITED, Ramsey, Isle of Man

ANTLER WOKINGHAM 2 LIMITED, Douglas, Isle of Man

HABANA Verwaltungsgesellschaft mbH, Pullach

Helicon Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Immobilien KG, Pullach

Honuàula Partners LLC, Wailea Hawaii, USA

LAPONIA Verwaltungsgesellschaft mbH, Pullach

MS Elbmaster GmbH & Co. KG, Drochtersen

MS Jade GmbH & Co. KG, Drochtersen

OPUSALPHA FUNDING LTD, Dublin, Irland

Pioneer Point Ltd, London, Großbritannien

REGIA Verwaltungsgesellschaft mbH, Pullach

74

Verbundrechenschaftslegung 2014 | 3 Verbundabschluss | Anhang

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Die aus der Veränderung des Konsolidierungskreises resultierenden Änderungen der Gewinn- und Verlustrechnung für 2013 sind in der nachfolgenden Tabelle ersichtlich:

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2013

31.12.2013 neuer

Konsoli- dierungs-

kreis Mio. €

Anpassung (IFRS-10-

Effekt)

31.12.2013 bisheriger

Konsoli- dierungs-

kreis Mio. €

Zinserträge 8.045 5 8.040

Zinsaufwendungen –4.849 –33 –4.816

Zinsüberschuss vor Risikovorsorge 3.196 –28 3.224

Risikovorsorge im Kreditgeschäft –230 40 –270

Zinsüberschuss nach Risikovorsorge 2.966 12 2.954

Provisionserträge 1.097 –1 1.098

Provisionsaufwendungen –245 1 –246

Provisionsüberschuss 852 0 852

Handelsergebnis 347 8 339

Ergebnis aus nicht mit Handelsabsicht gehaltenen Derivaten und Finanzinstrumenten der Fair Value Option

–12 5 –17

Ergebnis aus Sicherungszusammenhängen 19 0 19

Ergebnis aus Finanzanlagen –98 –2 –96

Ergebnis aus at Equity bewerteten Unternehmen

12 0 12

Sonstiges betriebliches Ergebnis 359 –45 404

Verwaltungsaufwand –3.112 18 –3.130

Aufwendungen aus Verlustübernahme –3 0 –3

Erträge aus Gewinnabführungs- gemeinschaften, Gewinnabführungs- oder Teilgewinnabführungsverträgen

9 0 9

Aufgrund einer Gewinngemeinschaft, eines Gewinn abführungs- oder eines Teilgewinnabführungsvertrages abgeführte Gewinne

–2 –2 0

Ergebnis vor Steuern 1.337 –6 1.343

Ertragsteuern –305 2 –307

Ergebnis aus fortgeführten Geschäftsbereichen

1.032 –4 1.036

Jahresergebnis 1.032 –4 1.036

davon:

verbundfremden Gesellschaftern zustehendes Ergebnis 98 –14 112

den Gesellschaftern des Verbundes zustehendes Ergebnis

934 10 924

75

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Die aus der Veränderung des Konsolidierungskreises resultierenden Änderungen der Bilanz zum 31. Dezember 2013 sind in den nachfolgenden Tabellen ersichtlich:

Aktiva 31.12.2013

neuer Konsoli-

dierungs- kreis

Mio. €

Anpassung (IFRS-10-

Effekt)

31.12.2013 bisheriger

Konsoli- dierungs-

kreis Mio. €

Barreserve 3.178 3 3.175

Forderungen an Kreditinstitute 18.008 –81 18.089

Forderungen an Kunden 148.958 –329 149.287

Wertberichtigungen auf Forderungen –2.050 109 –2.159

Handelsaktiva 31.984 –2 31.986

Positive Marktwerte aus nicht mit

Handelsabsicht gehaltenen Derivaten4.823 –1 4.824

Finanzanlagen 48.804 –30 48.834

Anteile an at Equity bewerteten

Unternehmen586 1 585

Investment Properties 2.782 –5 2.787

Sachanlagen 1.617 186 1.431

Immaterielle Vermögenswerte 193 0 193

Ertragsteueransprüche 995 14 981

Zur Veräußerung gehaltene langfristige

Vermögenswerte und Abgangsgruppen0 0 0

Sonstige Aktiva 1.657 315 1.342

Summe der Aktiva 261.535 180 261.355

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Verbundrechenschaftslegung 2014 | 3 Verbundabschluss | Anhang

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Passiva 31.12.2013 neuer

Konsoli- dierungs-

kreis Mio. €

Anpassung (IFRS-10-

Effekt)

31.12.2013 bisheriger

Konsoli- dierungs-

kreis Mio. €

Verbindlichkeiten gegenüber

Kreditinstituten35.416 56 35.360

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 115.223 214 115.009

Verbriefte Verbindlichkeiten 46.736 126 46.610

Handelspassiva 32.597 –3 32.600

Negative Marktwerte aus nicht mit

Handelsabsicht gehaltenen Derivaten3.711 14 3.697

Rückstellungen 3.000 4 2.996

Ertragsteuerverpflichtungen 348 10 338

Sonstige Passiva 974 –182 1.156

Nachrangkapital 5.238 0 5.238

Eigenkapital 18.292 –59 18.351

Gezeichnetes Kapital 23 0 23

Kapitalrücklage 1 0 1

Gewinnrücklagen 14.292 –88 14.380

Neubewertungsrücklage 466 –2 468

Rücklage aus der Währungsumrechnung 0 –2 2

Rücklage für Bewertungsergebnisse aus Cashflow Hedges –25 –11 –14

Sonstige Kapitaleinlagen 1.920 0 1.920

Auf verbundfremde Gesellschafter entfallender Anteil am Eigenkapital

1.615 44 1.571

Summe der Passiva 261.535 180 261.355

Die nach IFRS erstellten Konzernabschlüsse der Landesbank Hessen-Thüringen und der HANNOVER LEASING GmbH & Co. KG werden im Wege der Vollkonsolidierung in den Verbundabschluss der Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen übernommen. Der IFRS-Konzernabschluss der SV SparkassenVersicherung wird nach der Equity-Methode ein-bezogen. Soweit die jeweiligen Abschlüsse der weiteren einbezogenen Verbundunterneh-men nicht entsprechend den IFRS zu erstellen waren, erfolgte eine Überleitung der Abschlüsse entsprechend der nachfolgend beschriebenen Bilanzierungs- und Bewertungs-methoden nach IFRS.

Änderungen nach IAS 8 ergaben sich im Berichtsjahr aus nachfolgend aufgeführten Sach-verhalten: Im zweiten Quartal 2014 wurde das Bewertungsmodell zur Ermittlung von Credit Value Adjustments (CVA) im Konzern der Landesbank Hessen-Thüringen im Hinblick auf Markt usancen verfeinert. Bei dieser Anpassung des Bewertungsmodells handelt es sich um eine Schätzungsänderung nach IAS 8.32 ff. Die Verfeinerung des Ermittlungsverfahrens

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führte zum Zeitpunkt der Umstellung zu einer Erhöhung des CVA-Abschlags um 6 Mio. €, der aufwandswirksam im Handelsergebnis berücksichtigt wurde.

Nach einer Überprüfung der Vertragsbeziehungen mit Geschäftspartnern im Derivatege-schäft hat der Konzern Landesbank Hessen-Thüringen erstmals bilanzielle Verrechnungen von Vermögenswerten und Verpflichtungen mit zentralen Kontrahenten, für die entspre-chende Vereinbarungen mit Barsicherheiten auf täglicher Basis getroffen wurden, vorge-nommen. Die Saldierungen betreffen Barsicherheiten und Vermögenswerte sowie Verpflich-tungen im Handelsbestand und führten zu Aufrechnungen von 1.808 Mio. € am 31. Dezember 2014.

Aufgrund einer Änderung von § 17 RechKredV durch das AIFM-Umsetzungsgesetz (Alterna-tive Investment Fund Manager – AIFM) wurden innerhalb der Notesangaben zu den Finanz-anlagen, den Treuhandgeschäften und dem Zinsüberschuss die Investmentkommandit-gesellschaften und vergleichbare ausländische Strukturen von den Beteiligungen zu den Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren umgegliedert.

Neue Rechnungslegungsvorschriften■ IFRIC 21 „Abgaben“ IFRIC 21 wäre nach den Vorschriften des Standardsetzers erstmals im Geschäftsjahr

2014 anzuwenden gewesen; die EU hat jedoch im Rahmen der Übernahme die verpflich-tende Erstanwendung auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem 17. Juni 2014 beginnen, verschoben. In der Verbundrechenschaftslegung wurde dieser Standard im Geschäftsjahr 2014 nicht angewendet. Aus der Anwendung dieses Standards sind keine oder nur unwe-sentliche Auswirkungen zu erwarten.

■ IFRS 15: „Umsatzerlöse aus Kundenverträgen“ Nach IFRS 15 sind Umsatzerlöse dann zu realisieren, wenn der Kunde die Verfügungs-

macht über die vereinbarten Güter und Dienstleistungen erlangt und Nutzen aus diesen ziehen kann. Entscheidend ist nicht mehr die Übertragung wesentlicher Chancen und Risiken, wie noch nach den alten Regelungen des IAS 18 „Umsatzerlöse“. Die Umsatzer-löse sind mit dem Betrag der Gegenleistung zu bewerten, die das Unternehmen erwartet zu erhalten. Das neue Modell sieht zur Ermittlung der Umsatzrealisierung ein fünfstu-figes Schema vor. Die Regelungen und Definitionen des IFRS 15 ersetzen künftig sowohl die Inhalte des IAS 18 „Umsatzerlöse“ als auch des IAS 11 „Fertigungsauf träge“; sie haben aber keine Auswirkungen auf die Vereinnahmung von Erträgen, die im Zusammenhang mit Finanzinstrumenten des Regelungsbereichs von IFRS 9/IAS 39 entstehen. IFRS 15 sollte ursprünglich für die Geschäftsjahre in Kraft treten, die am oder nach dem 1. Januar 2017 beginnen. Das IASB hat den Erstanwendungszeitpunkt nunmehr für den 1. Januar 2018 vorgesehen. Die Auswirkungen von IFRS 15 werden derzeit überprüft. Die Vor-schriften bedürfen noch der Übernahme durch die EU in europä isches Recht.

■ IFRS 9: „Finanzinstrumente“ Der IASB hat sein Projekt zur Ablösung von IAS 39 „Finanzinstrumente: Ansatz und Be-

wertung“ im Juli 2014 durch die Veröffentlichung der endgültigen Version von IFRS 9 „Finanzinstrumente“ abgeschlossen. IFRS 9 enthält in der finalen Fassung insbesondere folgende grundlegend überarbeiteten Regelungsbereiche:

■■ Klassifizierung und Bewertung von Finanzinstrumenten: Die Regelungen zur Klassifizierung und Bewertung von Finanzinstrumenten wurden

im Vergleich zu IAS 39 insbesondere für finanzielle Vermögenswerte grundlegend neu verfasst. Künftig hängt die Klassifizierung und Bewertung dieser Instrumente von zwei wesentlichen Fragestellungen ab:

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Verbundrechenschaftslegung 2014 | 3 Verbundabschluss | Anhang

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• Welchem Geschäftsmodell des Unternehmens unterliegt das Portfolio, dem der finan zielle Vermögenswert zugeordnet wurde? In diesem Sinne sieht IFRS 9 grund-sätzlich die Modelle „Halten zur Erzielung vertraglicher Zahlungsströme“, „Halten und Verkaufen“ sowie „Handelsabsicht“ vor.

• Welche vertraglichen Zahlungsströme weist das Instrument auf beziehungsweise stellen diese Zahlungsströme – von minimalen Abweichungen abgesehen – aus-schließlich Zins- und Tilgungsleistungen auf den ausgereichten Betrag dar (soge-nannter Cashflow-Test)? Aufgrund der Ausgestaltung des Cashflow-Tests können ausschließlich sogenannte Schuldinstrumente, beispielsweise Anleihen aus Gläu-bigersicht, diese Anforderungen erfüllen.

Die Klassifizierungs- und Bewertungsregeln für finanzielle Verbindlichkeiten haben sich durch IFRS 9 dagegen kaum geändert. Lediglich für zum beizulegenden Zeitwert designierte Verbindlichkeiten sind künftig Änderungen dieses Zeitwerts, die auf Änderungen des eigenen Kreditrisikos zurückzuführen sind, nicht mehr im Gewinn und Verlust, sondern im sonstigen Ergebnis (OCI) zu erfassen.

Da die Anforderungen an die Klassifizierung von den bestehenden Beurteilungen unter IAS 39 abweichen, können Unterschiede in der Klassifizierung und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten auftreten. Die genauen Auswirkungen werden noch un-tersucht.

■■ Bilanzierung von Wertminderungen finanzieller Vermögenswerte: Durch die neuen Vorschriften zur Bilanzierung von Wertminderungen ändert sich

deren Erfassung insofern, dass nicht mehr nur eingetretene Verluste (bisheriges so-genanntes Incurred Loss Model), sondern bereits erwartete Verluste (sogenanntes Expected Loss Model) zu erfassen sind, wobei für den Umfang der Erfassung erwar-teter Verluste nochmals danach differenziert wird, ob sich das Ausfallrisiko finan-zieller Vermögenswerte seit ihrem Zugang wesentlich verschlechtert hat oder nicht. Liegt eine Verschlechterung vor und ist das Ausfallrisiko am Stichtag nicht als niedrig einzustufen, sind ab diesem Zeitpunkt sämtliche erwarteten Verluste über die ge-samte Laufzeit zu erfassen (Lifetime Expected Credit Losses, Lifetime EL). Andern-falls sind nur die über die Laufzeit des Ins truments erwarteten Verluste zu berück-sichtigen, die aus künftigen, mög lichen Verlust ereignissen innerhalb der nächsten zwölf Monate resul tieren (12-month Expected Credit Losses, 12-month EL). Ausnahme-regelungen bestehen für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Leasing-forderungen.

Es wird erwartet, dass IFRS 9 insgesamt zu einer Erhöhung des Risikovorsorge-

niveaus führen kann, da der Bestand an Vermögenswerten, auf den der Lifetime EL angewendet wird, wahrscheinlich größer ist als der Bestand an Vermögenswerten, bei denen Kredit ereignisse nach IAS 39 schon eingetreten sind. Die genauen Aus-wirkungen werden derzeit noch untersucht.

■■ Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen: Mit IFRS 9 wurden auch die Bilanzierungen von Sicherungsbeziehungen (sogenanntes

Hedge Accounting) vollständig überarbeitet. Ziel der neuen Regelungen ist es vor allem, das Hedge Accounting stärker an der ökonomischen Risikosteuerung eines Unter nehmens zu orientieren.

Wie bisher müssen Unternehmen zu Beginn einer Sicherungsbeziehung die jeweilige Risiko managementstrategie samt Risikomanagementzielen dokumentieren, wobei

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künftig jedoch das Verhältnis zwischen gesichertem Grundgeschäft und Sicherungs-instrument (Hedge Ratio) in der Regel den Vorgaben der Risikomanagementstra tegie entsprechen muss. Ändert sich diese Hedge Ratio während einer Sicherungsbe-ziehung, nicht aber das Risikomanagementziel, müssen die in die Sicherungs-beziehung einbezogenen Mengen des Grundgeschäfts und des Sicherungsinstru-ments angepasst werden, ohne dass die Sicherungsbeziehung aufgelöst werden darf (Rebalancing).

Weiterhin sind unter IFRS 9 einige der Einschränkungen der derzeitigen Regelungen beseitigt worden, so dass eine größere Auswahl von Sicherungsinstrumenten und gesicherten Grundgeschäften für die Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen ver-fügbar werden.

Die Auswirkungen werden derzeit noch untersucht.

IFRS 9 ist – vorbehaltlich eines noch zu erfolgenden EU-Endorsements – erstmals in Berichts perioden anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2018 beginnen. Die Erstanwendung hat grundsätzlich retrospektiv zu erfolgen, allerdings werden diverse Vereinfachungsoptionen gewährt. Eine frühere, freiwillige Anwendung ist zulässig, derzeit aber nicht beabsichtigt.

Die übrigen vom IASB beziehungsweise IFRIC verabschiedeten Standards und Interpreta-tionen, die erst zum Teil von der EU übernommen worden sind und erst in späteren Ge-schäftsjahren verpflichtend anzuwenden sind, wurden nicht vorzeitig angewendet. Eine vor-zeitige Anwendung ist derzeit nicht beabsichtigt. Sie werden mit Ausnahme von IFRS 9 „Finanzinstrumente“ voraussichtlich keine oder nur unwesentliche Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben. Die Auswirkungen von IFRS 15 werden derzeit noch geprüft.

2 | Bilanzierungs- und BewertungsmethodenGrundlagen der Bilanzierung und BewertungDie Verbundrechenschaftslegung wird seit 2010 in Anlehnung an die IFRS aus den nach IFRS erstellten konsolidierten Zumeldungen der einbezogenen Unternehmen bzw. Unterneh-mensgruppen sowie den auf IFRS übergeleiteten HGB-Einzelabschlüssen als konsolidierter Abschluss aufgestellt.

Die Verbundrechenschaftslegung der Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen basiert auf dem Grundsatz der Unternehmensfortführung (Going-Concern). Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden werden bei der Verbundabschlusserstellung einheitlich und stetig auf die dargestellten Berichtsperioden angewendet, sofern nichts anderes angegeben ist. Die Ausübung von Wahlrechten sowie bei den Überleitungen von nicht originär nach IFRS erstellten Abschlüssen verwendete Methoden und Annahmen werden in den folgenden Anhangangaben erläutert.

Ein Vermögenswert wird in der Bilanz angesetzt, wenn es wahrscheinlich ist, dass der künf-tige wirtschaftliche Nutzen dem Unternehmen zufließen wird und eine verlässliche Bewer-tung möglich ist. Eine Schuld wird angesetzt, wenn es wahrscheinlich ist, dass eine gegen-wärtige Verpflichtung künftig zu einem Abfluss von wirtschaftlichen Ressourcen führt und wenn der Erfüllungsbetrag verlässlich bewertet werden kann. Die Bewertung erfolgt grund-sätzlich zu fortgeführten Anschaffungskosten, sofern nicht ein anderer Wert vorgeschrieben ist. Erträge und Aufwendungen werden abgegrenzt und somit der Periode zugerechnet, der sie wirtschaftlich zuzuordnen sind. In den auf der Basis von IFRS-Konzernabschlüssen ein-bezogenen Konzernen erfolgt die Periodisierung auf Basis effektivzinskonstanter Verteilun-

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Verbundrechenschaftslegung 2014 | 3 Verbundabschluss | Anhang

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gen. Bei der Überleitung der weiteren Abschlüsse einbezogener Unternehmen auf IFRS wurde auf die Anpassung an effektivzinskonstante Verteilungen unter Wesentlichkeitsge-sichtspunkten verzichtet.

Die im Rahmen der Bilanzierung und Bewertung notwendigen Annahmen, Schätzungen und Beurteilungen erfolgen im Einklang mit dem jeweiligen Standard, werden fortlaufend über-prüft und basieren auf historischen Erfahrungen und weiteren Faktoren wie Planungen, Er-wartungen oder Prognosen zukünftiger Ereignisse. Schätzungsunsicherheiten ergeben sich insbesondere im Zusammenhang mit der Risikovorsorge im Kreditgeschäft, Wertminderun-gen von Vermögenswerten inklusive Geschäfts- oder Firmenwerten und sonstigen immateri-ellen Vermögenswerten, der Ermittlung von beizulegenden Zeitwerten bestimmter finanzi-eller Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, dem Ansatz von latenten Steuern sowie den Rückstellungen für Pensionen und sonstigen Verpflichtungen. Diese Annahmen, Schätzun-gen und Beurteilungen beeinflussen den Ausweis von Aktiva und Passiva am Bilanzstichtag sowie von Erträgen und Aufwendungen der Berichtsperiode.

Die wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden werden im Folgenden darge-stellt.

KonsolidierungskreisDer Konsolidierungskreis der in die Verbundrechnungslegung einbezogenen Unternehmen umfasst zum Stichtag 31. Dezember 2014 die 49 im Verbandsgebiet des SGVHT tätigen Spar-kassen (ohne Frankfurter Sparkasse), den Konzern der Landesbank Hessen-Thüringen – in der die Frankfurter Sparkasse mit ihren Tochtergesellschaften und die Landesbausparkasse Hessen-Thüringen (LBS) enthalten sind –, den Konzern HANNOVER LEASING GmbH & Co. KG (HANNOVER LEASING) sowie die at Equity bewertete SV SparkassenVersicherung. Des Weite-ren sind die Erste bis Dritte Hessisch-Thüringische Kapitaleinlagen GmbH & Co. KG, die Hessisch-Thüringische Sparkassen-Beteiligungsgesellschaft mbH (HTSB), der Sparkassen-Stützungsfonds und der Reservefonds des Sparkassen- und Giroverbandes Hessen-Thüringen sowie die Sparkassen Markt Service GmbH (SMS) und die Hessisch-Thüringische Sparkassen-Dienstleistungsgesellschaft mbH (HTSD) berücksichtigt.

Für Zwecke des konsolidierten Verbundabschlusses und der Prüfung einer Konsolidierungs-pf licht wird der bei den einzelnen Unternehmen vorhandene Anteilsbesitz aus Sicht der Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen zusammengeführt. Ergibt sich erst aus der konsolidierten Sicht eine Tochterunternehmenseigenschaft oder ein maßgeblicher Einfluss, so erfolgt die Einbeziehung im Wege der Vollkonsolidierung oder nach der Equity-Methode. Nach internationalen Rechnungslegungsnormen sind auch unabhängig vom Vorliegen eines Anteilsbesitzes oder einer Klassifizierung als Beteiligung solche Unternehmen zu konsoli-dieren, bei denen eine Beherrschungsmöglichkeit nach IFRS 10 vorliegt.

In die Verbundrechenschaftslegung 2014 wurden die in der Anteilsbesitzliste aufgeführten Unternehmen einbezogen. Anteile der Sparkassen an Wertpapiersondervermögen, die nach IFRS als Zweckgesellschaften gelten können, werden nicht im Wege der Vollkonsolidierung einbezogen, sondern weiterhin erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Diese Vereinfachung hat keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Verbundes.

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Veränderungen im Kreis der vollkonsolidierten UnternehmenDie Veränderungen im Konsolidierungskreis der Verbundrechenschaftslegung in 2014 resul-tieren überwiegend aus den Konzernen der Landesbank Hessen-Thüringen sowie der HANNOVER LEASING.

Zugänge

BEATUS Verwaltungsgesellschaft mbH

BERYTOS Verwaltungsgesellschaft mbH

Neuauflage Fonds im Januar 2014

DUCATO Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG Neugründung im Oktober 2014

HANNOVER LEASING Treuhand GmbH Neugründung im Mai 2014

HL Covent Garden SCS Neuauflage Fonds im Dezember 2014

HL „Die Direktion“ Münster GmbH & Co. geschlossene Investment-KG

HL Flight Invest 51 GmbH & Co. geschlossene Investment-KG

Neuauflage Fonds im Januar 2014

Kornmarkt Arkaden Erste GmbH & Co. KG, Frankfurt am Main

Kornmarkt Arkaden Zweite GmbH & Co. KG, Frankfurt am Main

Kornmarkt Arkaden Dritte GmbH & Co. KG, Frankfurt am Main

Kornmarkt Arkaden Vierte GmbH & Co. KG, Frankfurt am Main

Aufgrund des Hinzuerwerbs von Anteilen Wechsel von

der Equity-Bewertung zur Vollkonsolidierung im

Januar 2014

Logistica CPH K/S, Kopenhagen, Dänemark Gründung der Gesellschaft im Juli 2014

Projektentwicklung Lutherplatz GmbH & Co. KG, Frankfurt am Main

Gründung der Gesellschaft im August 2014

Projekt Hirschgarten MK8 GmbH & Co. KG, Frankfurt am Main Gründung der Gesellschaft im Mai 2014

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Verbundrechenschaftslegung 2014 | 3 Verbundabschluss | Anhang

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Abgänge

ANTLER BASINGSTOKE 2 LIMITED, Douglas, Isle of Man

ANTLER CWMBRAN LIMITED, Douglas, Isle of Man

ANTLER DEESIDE LIMITED, Ramsey, Isle of Man

ANTLER DROITWICH LIMITED, Ramsey, Isle of Man

ANTLER EPSOM 2 LIMITED, Ramsey, Isle of Man

ANTLER LIVINGSTON 2 LIMITED, Ramsey,Isle of Man

Antler North Shields Limited, Ramsey, Isle of Man

ANTLER PROPERTY IPUT LIMITED, Douglas, Isle of Man

ANTLER PROPERTY TWENTY TWO LIMITED, Douglas, Isle of Man

ANTLER PROPERTY TWO LIMITED, Ramsey, Isle of Man

Antler Sevenoaks Unit Trust, Douglas, Isle of Man

ANTLER SWINDON 2 LIMITED, Ramsey, Isle of Man

ANTLER WALTON LIMITED, Douglas, Isle of Man

ANTLER WARRINGTON LIMITED, Ramsey, Isle of Man

ANTLER WOKINGHAM 2 LIMITED, Douglas, Isle of Man

Nach Abgang der Finanzierung im Juli 2014 besteht keine

Konsolidierungspflicht mehr nach IFRS 10

GILMAR Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG

Löschung der Gesellschaft im Februar 2014

HANNOVER LEASING Assetmanagement GmbH Verschmelzung auf konzernfremde Gesellschaft im Januar 2014

HANNOVER LEASING Belair Brüssel GmbH & Co. KG Mehrheitlicher Vertrieb des Fonds im Juni 2014

HANNOVER LEASING Flight Invest GmbH Eintritt Unwesentlichkeit im Dezember 2014

HANNOVER LEASING Holding SCS Mehrheitlicher Vertrieb des Fonds im Juni 2014

Helaba International Finance plc, Dublin, Irland Auflösung der Gesellschaft im Januar 2014

HI-Balanced 40, Frankfurt am Main Auflösung des Fonds im Januar 2014

LUCINA Verwaltungsgesellschaft mbH Verschmelzung auf konzernfremde Gesellschaft im Januar 2014

PALMYRA Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG

PALMYRA Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG S.e.n.c.

LOMBARDO Verwaltungsgesellschaft mbH

Aufgrund des Verkaufs von Anteilen Wechsel von Vollkonsolidierung

zur Equity-Bewertung im Dezember 2014

Palladium Praha s.r.o. Verkauf im Dezember 2014

Projektentwicklungs-GmbH & Co. Schule an der Wascherde KG, Kassel

Anteilsveräußerung im Mai 2014

Schlossgalerie Eschwege GmbH & Co. KG, Frankfurt Anwachsung auf die OFB Projektentwicklung GmbH

im September 2014

Aus der Entkonsolidierung der vorgenannten Gesellschaften ergab sich ein positives Entkonsolidierungsergebnis in Höhe von 143 Mio. €.

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Veränderungen im Kreis der at Equity bewerteten Unternehmen

Zugänge

Horus AWG GmbH, Pöcking Die in Vorjahren erworbene Gesellschaft ist nach einer

Steigerung der Geschäftstätigkeit seit März

2014 nicht mehr unwesentlich

Immobilière du Royal Rogier SCS Neuauflage Fonds im Dezember 2014

LOMBARDO Verwaltungsgesellschaft mbHPALMYRA Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KGPALMYRA Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG S.e.n.c.

Aufgrund des Verkaufs von Anteilen Wechsel

von Vollkonsolidierung zur Equity-Bewertung im

Dezember 2014

Abgänge

CORPUS SIREO Holding GmbH & Co. KG, Köln Anteilsveräußerung im September 2014

HANNOVER LEASING Wachstumswerte Europa VII GmbH & Co. KG

Platzierung Fonds im Juni 2014

Horus Projektentwicklungsgesellschaft mbH, Pöcking Anteilsveräußerung im Dezember 2014

Kornmarkt Arkaden Erste GmbH & Co. KG, Frankfurt am MainKornmarkt Arkaden Zweite GmbH & Co. KG, Frankfurt am MainKornmarkt Arkaden Dritte GmbH & Co. KG, Frankfurt am MainKornmarkt Arkaden Vierte GmbH & Co. KG, Frankfurt am Main

Aufgrund des Hinzuerwerbs von Anteilen Wechsel von der

Equity-Bewertung zur Vollkonsolidierung

im Januar 2014

Die Abgangserfolge aus der Entkonsolidierung betragen 42 Mio. € und werden im Ergebnis aus at Equity bewerteten Unternehmen beziehungsweise bei Anwendungsfällen des IFRS 5 im Sonstigen betrieblichen Ergebnis ausgewiesen.

KonsolidierungsgrundsätzeIn den Verbundabschluss sind grundsätzlich alle wesentlichen Tochterunternehmen und sonstigen Unternehmen, die mittel- oder unmittelbar beherrscht werden oder bei denen nach den Vorschriften des IFRS 10 eine Zurechnung zur Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen vorzunehmen war, im Wege der Vollkonsolidierung einbezogen. Für die wesent-lichen Gemeinschaftsunternehmen gemäß IFRS 11 und Beteiligungen an assoziierten Unter-nehmen gemäß IAS 28 erfolgt eine Bewertung at Equity gemäß IAS 28. In Einzelfällen, die einzeln und insgesamt betrachtet im Vergleich zu den wirtschaftlichen Verhältnissen des Verbundes von untergeordneter Bedeutung sind, wurde von einer Konsolidierung bzw. einer Bewertung at Equity abgesehen. In diesen Fällen erfolgt der Ausweis der Anteile unter den Finanzanlagen.

Nach den Vorschriften des IFRS 10 beherrscht ein Investor ein Unternehmen, wenn er die rele vanten Tätigkeiten bestimmen kann, variablen Rückflüssen aus der Verbindung mit dem Unternehmen ausgesetzt ist und die Möglichkeit hat, diese Rückflüsse durch seine Beherr-schungsmöglichkeit zu beeinflussen. Die Beherrschung ist auf der Grundlage aller gegen-wärtigen Tatsachen und Umstände festzustellen und bei Änderungen der Gegebenheiten fortlaufend zu überprüfen.

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Verbundrechenschaftslegung 2014 | 3 Verbundabschluss | Anhang

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Für die Überprüfung, ob bei einem Unternehmen eine Tochterunternehmenseigenschaft vorliegt, wird bei wesentlichen Sachverhalten untersucht, ob Beherrschungsmacht bezüg-lich der relevanten Tätigkeiten des Unternehmens mittel- oder unmittelbar durch die Unter-nehmen der Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen ausgeübt wird. Dies beinhaltet • eine Bestimmung des Zwecks und der Ausgestaltung des Unternehmens, • eine Identifizierung der relevanten Tätigkeiten, • eine Ermittlung, ob basierend auf Rechten die Möglichkeit besteht, die relevanten

Tätigkeiten zu bestimmen, • eine Einschätzung der Risikobelastung durch das Unternehmen oder einer Teilhabe am

wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens und• eine Einschätzung, ob die Fähigkeit vorliegt, die Bestimmungsmacht zu nutzen, um die

Höhe der Partizipation am wirtschaftlichen Erfolg zu beeinflussen.

Die Überprüfung beinhaltet neben der Berücksichtigung von Stimmrechten auch die Analyse sonstiger Rechte und faktischer Gegebenheiten, die zu einer Beherrschungsmöglichkeit führen können, sowie Indizien für das Vorliegen eines (De-facto-)Agentenverhältnisses.

Liegen bei einem Unternehmen die Voraussetzungen für zellulare Strukturen (Silos) vor, so erfolgen die Prüfungsschritte für jede einzelne dieser identifizierten Strukturen. Eine solche Struktur liegt vor, wenn innerhalb einer rechtlichen Einheit eine Vermögensmasse so weitge-hend wirtschaftlich separiert ist, dass sie wirtschaftlich und für Zwecke des IFRS 10 als eigen ständiges Objekt anzusehen ist und keine oder nur unwesentliche Risikomischungen mit anderen Vermögensmassen dieser rechtlichen Einheit bestehen.

Wurde als Ergebnis der Bestimmung des Zwecks, der Ausgestaltung und der Identifizierung der relevanten Aktivitäten die Maßgeblichkeit der Stimmrechte für die Beurteilung der Be-herrschungsmöglichkeit identifiziert, so wird im Regelfall eine Beherrschung bezüglich die-ses Unternehmens angenommen, wenn direkt oder indirekt ein Besitz von mehr als der Hälf-te der Stimmrechte an dem Unternehmen vorliegt oder über diese verfügt werden kann. Abweichend hiervon ist keine Beherrschungsmöglichkeit anzunehmen, wenn ein anderer In-vestor über die praktische Fähigkeit verfügt, die relevanten Tätigkeiten zu bestimmen, weil dieser über die Mehrheit der Stimmrechte für die wesentlichen Tätigkeiten verfügen kann beziehungsweise die Unternehmen der Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen nur als (De-facto-)Agent im Sinne des IFRS 10 für einen anderen Investor agieren. Zudem erfolgt eine Prüfung, ob Vereinbarungen einer gemeinschaftlichen Leitung vorliegen und hierdurch eine Beherrschungsmöglichkeit eingeschränkt ist.

Entsprechend erfolgt die Beurteilung, ob Beherrschungsmacht vorliegt, in den Fällen, in denen die Unternehmen der Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen nicht Inhaber der Stimmrechtsmehrheit sind, aber die praktische Möglichkeit zum einseitigen Bestimmen der relevanten Tätigkeiten haben oder ein anderer Investor nur als (De-facto-)Agent im Sinne des IFRS 10 für sie agiert. Diese Fähigkeit zur Beherrschung kann abweichend von einer all-gemeinen mehrheitlichen Stimmrechtsquote zum Beispiel in Fällen entstehen, in denen auf-grund vertraglicher Vereinbarungen die Möglichkeit zur Bestimmung der relevanten Tätig-keiten des Unternehmens besteht oder eine Verfügungsmacht mittels potenzieller Stimmrechte vorliegt.

Bestehen Optionsrechte oder ähnliche Rechte auf Stimmrechte, so werden sie bei der Über-prüfung, wer über Stimmrechte eine Beherrschungsmöglichkeit ausüben kann, berücksich-tigt, soweit sie als substanziell erachtet werden. Dabei werden sowohl mögliche Bedingungen oder Ausübungsfristen berücksichtigt als auch die wirtschaftliche Vorteilhaftigkeit einer Ausübung beurteilt.

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Die Prüfung, ob unabhängig von einer rechtlich basierten eine faktische Beherrschungs-möglichkeit besteht, betrifft die Überprüfung, ob ein formaler Stimmrechtsinhaber oder ein Inhaber eines Rechts, das zur Beherrschung eines Unternehmens führen kann, als (De-facto-)Agent im Sinne des IFRS 10 agiert. In diesem Fall agiert in einer wirtschaftlichen Betrachtung der (De-facto-)Agent mangels wesentlicher eigener unternehmerischer Interessen am Un-ternehmen für einen anderen Investor. Dies kann auch dann vorliegen, wenn dieser andere Investor keine unmittelbaren Weisungsrechte hat, aber faktisch das Unternehmen so auf ihn ausgerichtet ist, dass er ganz überwiegend die Variabilitäten aus dem Unternehmen trägt.

Als erstes Indiz für das Vorliegen eines (De-facto-)Agenten im Sinne des IFRS 10 wird ein Schwellenwert für die Teilhabe an den erwarteten Variabilitäten verwendet. Sofern die rechtli-che Möglichkeit besteht, die relevanten Tätigkeiten eines Unternehmens zu bestimmen, wird auf Basis eines Schwellenwertes untersucht, ob ein Indiz für eine Zurechnung zu Dritten nach IFRS 10 vorliegt. Eine solche Zurechnung kann beispielsweise verwaltete Wertpapiersonder-vermögen von einem Unternehmen des Konzerns Landesbank Hessen-Thüringen betreffen.

Bei nicht eindeutiger Möglichkeit, die relevanten Tätigkeiten eines Unternehmens zu bestim-men, wird ab einem Tragen von rund 90 % der Variabilitäten eine vertiefte Einzelfallprüfung vorgenommen, ob faktisch eine Beherrschungsmöglichkeit über das Unternehmen vorliegt.

Die vorgenannten Prüfungen erfolgen periodisch für alle wesentlichen Fälle. Bei wesent-lichen Veränderungen der Beurteilungsgrundlagen oder einer Überschreitung einer Wesent-lichkeitsschwelle erfolgt eine Neueinschätzung. In einem gestuften Verfahren erfolgt zu-nächst eine Ersteinschätzung durch die dezentralen kunden- oder geschäftsbetreuenden Stellen mittels Checklisten. Diese stellen neben der Analyse rechtlicher Möglichkeiten zu Einflussnahmen auf Indizien des Tragens von Variabilitäten aus dem Unternehmen ab. Als Variabilitäten werden alle erwarteten positiven und negativen Beiträge des Unternehmens berücksichtigt, die in einer wirtschaftlichen Betrachtung vom Unternehmenserfolg abhän-gen und mit unterschiedlichen Erfolgshöhen Schwankungen unterliegen.

Der IFRS 11 regelt die Bilanzierung von Gemeinschaftsunternehmen oder gemeinschaft-lichen Tätigkeiten, wenn mindestens zwei Unternehmen die gemeinschaftliche Führung eines Unternehmens ausüben. Die gemeinschaftliche Führung ist bei Änderungen der Gegeben heiten fortlaufend zu überprüfen.

Um festzustellen, ob eine gemeinschaftliche Tätigkeit vorliegt, wird analog zum Vorgehen bei Tochterunternehmen zunächst ermittelt, wer Beherrschungsmacht über die relevanten Tätigkeiten ausübt. Wird diese von zwei oder mehr Parteien auf einer vertraglichen Basis ge-meinschaftlich ausgeübt, so liegt eine gemeinsame Vereinbarung vor. Die Überprüfung der Fälle mit vorliegenden gemeinsamen Vereinbarungen ergab bislang regelmäßig die Klassifi-zierung als Gemeinschaftsunternehmen. Bei der Überprüfung werden neben gesonderten Vereinbarungen über gemeinsame Entscheidungsfindungen oder Stimmrechtsausübungen auch notwendige Mindestquoten für Beschlüsse, die Gesellschafteranzahl und deren Stimm-rechtsanteile, mögliche (De-facto-)Agentenverhältnisse oder fallweise Zustimmungsvorbe-halte aus sonstigen vertraglichen Beziehungen berücksichtigt.

Maßgeblicher Einfluss bei bestehendem Anteilsbesitz liegt im Regelfall vor, wenn mindes-tens 20 % der Stimmrechte gehalten werden. Bei der Beurteilung, ob tatsächlich ein maß-geblicher Einfluss auf ein anderes Unternehmen ausübbar ist, werden neben der Höhe der Stimmrechte weitere Parameter und Gegebenheiten berücksichtigt. Hierzu zählen beispiels-weise die Vertretung durch Mitarbeiter in Leitungs- und Aufsichtsgremien der Gesellschaft sowie gegebenenfalls bestehende Zustimmungserfordernisse bei wesentlichen Entschei-dungen im Unternehmen.

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Die Überprüfung des Vorliegens gemeinschaftlicher Führungen oder eines maßgeblichen Einflusses erfolgt regelmäßig.

Die Einbeziehung der Landesbank Hessen-Thüringen, der HANNOVER LEASING GmbH & Co. KG und der SV SparkassenVersicherung erfolgt auf der Basis der von diesen Konzernen erstellten IFRS-Konzernabschlüssen. Die weiteren einbezogenen Sparkassen im Verbands-gebiet und die sonstigen als wesentlich eingeschätzten Unternehmen der Sparkassen- Finanzgruppe Hessen-Thüringen erstellen keine eigenständigen Konzernabschlüsse. Bei den aus Verbundsicht als Tochter-, Gemeinschafts- bzw. assoziiertes Unternehmen zu klassi-fizierenden wesentlichen Unternehmen, die in den Abschlüssen der einbezogenen Konzerne nicht bereits vollkonsolidiert oder at Equity bewertet wurden, erfolgt eine Einbeziehung auf Verbundebene. Der Ausweis unter Finanzanlagen oder unter at Equity bewertete Beteiligun-gen in den Konzernabschlüssen oder weiteren Abschlüssen einbezogener Unternehmen wird entsprechend im Rahmen der Kapitalkonsolidierung eliminiert.

Bei bereits in den Vorjahren vor dem Umstellungsstichtag der Verbundrechenschaftslegung auf IFRS (1. Januar 2009) erfolgten Einbeziehungen in die Verbundrechenschaftslegung nach HGB wurden die Kapitalkonsolidierungen entsprechend den Wahlrechten nach IFRS 1 beibehalten. Der Konzernabschluss der Landesbank Hessen-Thüringen wurde bereits in 2007 erstmalig nach IFRS erstellt. Entsprechend erfolgte die Anwendung von Wahlrechten nach IFRS 1 für diesen Konzern bereits für diesen Umstellungsstichtag.

Die Jahresabschlüsse der konsolidierten bzw. at Equity bewerteten Unternehmen werden grundsätzlich auf den Stichtag der Verbundrechenschaftslegung aufgestellt. Nur in wenigen Ausnahmefällen, die Investmentvermögen betreffen, liegen abweichende Abschlussstich-tage vor. In diesen Fällen wurde zum 31. Dezember 2014 ein Zwischenabschluss erstellt.

Die Erstkonsolidierungen nach IFRS erfolgen nach der Erwerbsmethode auf den Stichtag des Anteilserwerbs. Die Bewertung der Vermögenswerte und Schulden erfolgt mit den beizule-genden Zeitwerten auf diesen Erstkonsolidierungszeitpunkt. Verbleibende positive Unter-schiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung werden als Geschäfts- oder Firmenwert unter den Immateriellen Vermögenswerten ausgewiesen und mindestens jährlich einem Werthal-tigkeitstest unterzogen. Aus der Erstkonsolidierung resultierende negative Unterschiedsbe-träge sind nach entsprechender Prüfung der beizulegenden Zeitwerte erfolgswirksam zu vereinnahmen.

Die nicht den einbezogenen Unternehmen zuzurechnenden Anteile von Tochterunterneh-men werden innerhalb des Eigenkapitals und der Gewinn- und Verlustrechnung als „Auf ver-bundfremde Gesellschafter entfallender Anteil am Eigenkapital“ bzw. „Verbundfremden Ge-sellschaftern zustehendes Ergebnis“ ausgewiesen.

Im Fall eines sukzessiven Anteilserwerbs wird die Gesellschaft ab dem Zeitpunkt der Erlan-gung der Beherrschung vollkonsolidiert. Die Anteile, die vor Erlangung der Beherrschung er-worben wurden (Alt-Anteile), werden zum Erwerbszeitpunkt zum beizulegenden Zeitwert neu bewertet und der Kapitalkonsolidierung zugrunde gelegt. Die Differenz zwischen dem Buchwert der Alt-Anteile und dem beizulegenden Zeitwert ist, gegebenenfalls nach Recyc-ling erfolgsneutraler Buchwertbestandteile aus der Fortschreibung eines Equity-Wertes oder der bisher erfolgsneutralen Bewertung aufgrund der Zuordnung zur Bewertungska-tegorie AfS, erfolgswirksam zu erfassen.

Entfällt eine Einbeziehungspflicht für bislang konsolidierte bzw. at Equity bewertete Unter-nehmen, erfolgt auf den Stichtag, an dem die konsolidierungspflichtigen Anteile abgehen bzw. der Beherrschungstatbestand entfällt, eine erfolgswirksame Entkonsolidierung. Der

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Ansatz der verbliebenen Anteile nach IAS 39 oder im Rahmen einer Bewertung at Equity er-folgt dabei zum beizulegenden Zeitwert.

Sind Anteile an Tochter-, Gemeinschafts- oder assoziierten Unternehmen zum kurzfristigen Verkauf bestimmt und liegen die sonstigen Voraussetzungen vor, so erfolgt eine Bewertung nach IFRS 5 und der Ausweis der Vermögenswerte, Schulden und Erfolgsbeiträge in separa-ten Posten der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung.

Zwischen konsolidierten Unternehmen bestehende interne Salden werden im Wege der Schuldenkonsolidierung eliminiert. Wesentliche Zwischenerfolge aus Transaktionen zwi-schen einbezogenen Unternehmen und Gewinnverwendungen werden ebenfalls eliminiert. Die derzeitigen Zwischenergebniseliminierungen betreffen Transaktionen innerhalb der einbezogenen Konzernabschlüsse.

Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen werden bis zum Zeit-punkt der Erlangung eines maßgeblichen Einflusses bzw. bei Vorliegen der gemeinschaft-lichen Führung zu den Anschaffungskosten in der Verbundbilanz angesetzt. Der bilanzierte Equity-Wert wird in den Folgejahren unter Berücksichtigung der Amortisierung von identifi-zierten stillen Reserven und Lasten um die anteiligen Eigenkapitalveränderungen fortge-schrieben. Das anteilige Jahresergebnis des Beteiligungsunternehmens wird als Ergebnis aus at Equity bewerteten Unternehmen in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen.

Liegt der erzielbare Betrag der Anteile an einem at Equity bewerteten Unternehmen unter dem bisherigen Bilanzansatz, werden diese abgeschrieben. Wertaufholungen erfolgen bei Wegfall der Gründe für eine außerplanmäßige Abschreibung durch Zuschreibungen bis maxi-mal zur Höhe des fortgeführten Equity-Wertes (ohne Geschäfts- oder Firmenwert). Wertmin-derungen und Wertaufholungen werden erfolgswirksam im Ergebnis aus at Equity bewerte-ten Unternehmen erfasst.

FinanzinstrumenteGemäß IAS 39 sind alle finanziellen Vermögenswerte und Verpf lichtungen einschließlich aller derivativen Finanzinstrumente in der Bilanz anzusetzen. Die Erstbewertung erfolgt zu Anschaffungskosten, die dem Gegenwert der hingegebenen bzw. erhaltenen Vermögens-werte zum Zeitpunkt des Erwerbs entsprechen. Transaktionskosten werden grundsätzlich als Anschaffungsnebenkosten berücksichtigt. Der Ansatz erfolgt bei Kassageschäften von nicht derivativen Finanzinstrumenten zum Erfüllungstag und bei derivativen Finanzinstru-menten zum Handelstag. Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die ver-traglichen Rechte aus dem Vermögenswert erloschen sind oder in der Weise übertragen wurden, dass die Chancen und Risiken im Wesentlichen übergegangen sind bzw. wenn die Kontrolle oder Verfügungsmacht übertragen wurde. Finanzielle Verpflichtungen werden bei erfolgter Tilgung ausgebucht.

Die Folgebewertung von finanziellen Vermögenswerten und Verpflichtungen richtet sich da-nach, welchen Kategorien nach IAS 39 sie zum Zeitpunkt ihres Erwerbs zugeordnet wurden:

Kredite und Forderungen (LaR)Als Kredite und Forderungen (LaR) werden alle nicht derivativen finanziellen Vermögens-werte kategorisiert, die mit festen oder bestimmbaren Zahlungen ausgestattet und die nicht an einem aktiven Markt notiert sind, es sei denn, sie werden bei Zugang in die Kategorie Finanzielle Vermögenswerte, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet wer-den (aFV), designiert. Auch Wertpapiere mit festen oder bestimmbaren Zahlungen, für die kein aktiver Markt besteht, können als LaR kategorisiert werden.

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Kredite und Forderungen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Bestehen-de Agien bzw. Disagien werden amortisiert und erfolgswirksam im Zinsergebnis erfasst. Die Buchwerte von Finanzinstrumenten der Kategorie LaR werden in den Bilanzposten Forde-rungen an Kreditinstitute und Forderungen an Kunden ausgewiesen. Forderungen aus Liefe-rungen und Leistungen werden unter den Sonstigen Aktiva gezeigt.

Im Rahmen des Hedge Accounting werden die Buchwerte von Forderungen um die dem ab-gesicherten Risiko entsprechenden Änderungen der beizulegenden Zeitwerte angepasst.

Bezüglich der Berücksichtigung von Risiken aus dem Kreditgeschäft wird auf Anhangangabe 18 verwiesen.

Finanzielle Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden (aFV)Innerhalb dieser Kategorie werden Finanzinstrumente unterschieden, die entweder zu Handels zwecken gehalten werden (HfT) oder für die im Zugangszeitpunkt unwiderruflich von der Fair Value Option (FVO) Gebrauch gemacht wird. Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten dieser Kategorie werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Transaktionskosten werden sofort erfolgswirksam erfasst. Derivative Finanzins-trumente, die nicht als Sicherungsinstrumente designiert werden, sind immer der Bewer-tungskategorie HfT zugeordnet.

Bei den zu Handelszwecken gehaltenen Finanzinstrumenten besteht die Absicht, Gewinne aus kurzfristigen Schwankungen des Preises oder aus der Händlermarge zu erzielen. Sie werden unter den Handelsaktiva oder Handelspassiva ausgewiesen. Die Aufwendungen und Erträge aus zu Handelszwecken gehaltenen Finanzinstrumenten werden vollständig im Handels ergebnis ausgewiesen. Nicht zu Handelszwecken gehaltene derivative Finanzinstru-mente werden als positive oder negative Marktwerte aus nicht mit Handelsabsicht gehalte-nen Derivaten ausgewiesen.

Die FVO wird zur Vermeidung oder Minderung von Bewertungsinkongruenzen, für Finanzins-trumente mit trennungspflichtigen eingebetteten Derivaten sowie für finanzielle Vermö-genswerte und Verbindlichkeiten, die als Einheit (Portfolio) im Rahmen einer dokumentier-ten Risikomanagement-Strategie zum beizulegenden Zeitwert gesteuert werden, genutzt. Der Ausweis nicht derivativer Finanzinstrumente, für die die FVO ausgeübt wird, erfolgt in dem jeweiligen Bilanzposten, der auch ohne Designation genutzt worden wäre. Zinsen (in-klusive amortisierte Agien beziehungsweise Disagien) und Dividenden der designierten Finanz instrumente sind im Zinsüberschuss enthalten. Das Bewertungs- und das Veräuße-rungsergebnis werden im Ergebnis aus nicht mit Handelsabsicht gehaltenen Derivaten und Finanzinstrumenten der Fair Value Option ausgewiesen.

Bis zur Endfälligkeit gehaltene finanzielle Vermögenswerte (HtM)Eine Einstufung in die Kategorie HtM erfordert feste oder bestimmbare Zahlungen sowie eine feste Laufzeit der nicht derivativen finanziellen Vermögenswerte. Des Weiteren müssen diese Finanzinstrumente mit der Absicht und der Fähigkeit erworben werden, sie bis zur Endfälligkeit zu halten. Bei den im Wege der Vollkonsolidierung einbezogenen Unternehmen werden derzeit keine Finanzinstrumente dieser Kategorie zugeordnet.

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (AfS)Die Kategorie AfS beinhaltet alle nicht derivativen finanziellen Vermögenswerte, die nicht bereits einer der vorgenannten Kategorien zugeordnet wurden. Dabei handelt es sich der-zeit insbesondere um Schuldverschreibungen, Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere, wie z. B. Anteile an Wertpapiersondervermögen, sowie um Beteiligungen.

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Finanzinstrumente der Kategorie AfS werden unter den Finanzanlagen ausgewiesen. Die Be-wertung erfolgt grundsätzlich zum beizulegenden Zeitwert. Sofern dieser bei Eigenkapital-instrumenten nicht verlässlich ermittelbar ist, erfolgt die Bewertung zu Anschaffungskosten abzüglich eventueller Wertminderungen. Dies ist der Fall, wenn weder Preise von aktiven Märkten vorliegen, noch die für Bewertungsmodelle relevanten Faktoren zuverlässig be-stimmbar sind. Bei angekauften Ansprüchen aus Kapitallebensversicherungsverträgen er-folgt eine Bewertung auf der Basis des von der Versicherungsgesellschaft mitgeteilten Rück-kaufswertes, der um Einzahlungen und andere Wertänderungen bis zum Bilanzstichtag fortgeschrieben wird.

Das Ergebnis aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert wird – nach Berücksichtigung latenter Steuern – erfolgsneutral in einem gesonderten Eigenkapitalposten (Neubewer-tungsrücklage) ausgewiesen. Bei Anwendung von Hedge Accounting wird der Teil des Be-wertungsergebnisses, der auf das abgesicherte Risiko entfällt, im Ergebnis aus Sicherungs-zusammenhängen erfasst.

Bei bonitätsinduzierten Wertminderungen (Impairment), die dazu führen, dass der beizule-gende Zeitwert voraussichtlich dauerhaft unter den fortgeführten Anschaffungskosten lie-gen wird, wird die Neubewertungsrücklage angepasst. Der Wertminderungsbetrag wird im Ergebnis aus Finanzanlagen berücksichtigt. Aus Vereinfachungsgründen werden von denje-nigen Verbundunternehmen, die keinen IFRS-Abschluss erstellen, Abschreibungen auf Wert-papiere, die nach HGB nicht dem Anlagevermögen zugeordnet sind, im Verbundabschluss übernommen, auch wenn sie nicht ausschließlich bonitätsinduziert sind. Wertaufholungen bei Fremdkapitalinstrumenten werden erfolgswirksam, Wertaufholungen bei zum beizule-genden Zeitwert bewerteten Eigenkapitalinstrumenten hingegen erfolgsneutral im Eigenka-pital erfasst. Zuschreibungen auf zu Anschaffungskosten bewertete Eigenkapitalinstrumen-te werden nicht vorgenommen.

Die Zinserträge aus Wertpapieren, einschließlich amortisierter Agien und Disagien, sowie Dividendenerträge aus Aktien oder Beteiligungen werden im Zinsüberschuss ausgewiesen. Bei einer Veräußerung eines finanziellen Vermögenswertes wird das in der Neubewertungs-rücklage bilanzierte kumulierte Bewertungsergebnis aufgelöst und im Ergebnis aus Finanz-anlagen erfasst.

Finanzielle Verbindlichkeiten (OL)Diese Kategorie beinhaltet finanzielle Verbindlichkeiten, die nicht der Kategorie aFV zuge-ordnet sind. Die Bewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten. Agien bzw. Dis-agien werden amortisiert und erfolgswirksam im Zinsergebnis berücksichtigt. Der Ausweis der Buchwerte erfolgt in den Bilanzposten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Verbindlichkeiten gegenüber Kunden, Verbriefte Verbindlichkeiten sowie Nachrangkapital. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen werden unter den Sonstigen Passiva ausgewiesen.

Im Rahmen des Hedge Accounting werden die Buchwerte von Verbindlichkeiten um die dem abgesicherten Risiko entsprechenden Änderungen der beizulegenden Zeitwerte angepasst.

Bilanzielle Verrechnung von Vermögenswerten und VerpflichtungenGemäß IAS 32 ist eine Aufrechnung finanzieller Vermögenswerte und Verpflichtungen vorzu-nehmen, sofern eine Saldierung der bilanzierten Beträge jederzeit rechtlich durchsetzbar ist und entweder beabsichtigt ist, die Abwicklung auf Nettobasis vorzunehmen oder den Ver-mögenswert und die Verpflichtung zeitgleich zu realisieren. Die rechtliche Durchsetzbarkeit darf nicht erst bedingt bei Eintritt bestimmter Umstände entstehen, sondern muss auch im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit zulässig sein.

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Bilanzierung von SicherungszusammenhängenWerden Derivate nachweislich zur Absicherung von Risiken aus Nichthandelsgeschäften, die nicht der Kategorie aFV zugeordnet sind, eingesetzt, lässt IAS 39 unter bestimmten Voraus-setzungen die Anwendung spezieller Regelungen zur Bilanzierung von Sicherungszusam-menhängen (Hedge Accounting) zu.

Der Konzern Landesbank Hessen-Thüringen nutzt das Mikro Fair Value Hedge Accounting, um zinsinduzierte Marktpreisänderungen der gesicherten Grundgeschäfte durch Wertände-rungen aus Sicherungsderivaten auszugleichen. Einem solchen zinsinduzierten Marktpreis-risiko unterliegen insbesondere die Emissions- und Kreditgeschäfte sowie die Wertpapiere des Liquiditätsanlageportfolios. Als Sicherungsinstrumente werden ausschließlich Zins-swaps und Zinswährungsswaps genutzt, die den Anforderungen des Hedge Accounting ge-nügen. Die bei den Sparkassen bestehenden Derivate-Positionen dienen ebenfalls der Steu-erung von Marktpreisrisiken des Bankbuches und betreffen überwiegend Positionen aus dem Kreditgeschäft. Insofern bestehen wirtschaftlich effiziente Sicherungsbeziehungen zu den Kundenforderungen insgesamt. Die erfolgswirksamen Änderungen der Zeitwerte der Sicherungsderivate werden in der Gewinn- und Verlustrechnung durch die erfolgswirksame Buchwertanpassung der gesicherten Grundgeschäfte ausgeglichen.

Die zur Absicherung eingesetzten derivativen Finanzinstrumente werden zum beizulegen-den Zeitwert bilanziert und unter den Bilanzposten Positive bzw. Negative Marktwerte aus nicht mit Handelsabsicht gehaltenen Derivaten ausgewiesen. Die auf das gesicherte Risiko entfallende Änderung des beizulegenden Zeitwertes des Grundgeschäftes wird zusammen mit der gegenläufigen Änderung des Sicherungsinstrumentes erfolgswirksam im Ergebnis aus Sicherungszusammenhängen erfasst; der ineffektive Teil wird in der Gewinn- und Ver-lustrechnung erfasst.

Cashf low Hedges werden in sehr begrenztem Umfang zur Absicherung gegen Schwan-kungen zukünftiger Zahlungsströme eingesetzt. Der effektive Teil der Fair Value-Änderung des Sicherungsinstruments wird dabei erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst.

Positive und Negative Marktwerte aus nicht mit Handelsabsicht gehaltenen Derivaten Unter diesen Posten werden Derivate ausgewiesen, die nicht zu Handelszwecken abge-schlossen wurden. Hierunter fallen Derivate, die als Sicherungsinstrumente für einen Mikro Fair Value Hedge designiert sind. Darüber hinaus werden in diesen Posten derivative Finanz-instrumente erfasst, die im Rahmen des Hedge Managements zur wirtschaftlichen Absiche-rung eingesetzt werden, für die jedoch die Erfüllung der Hedge Accounting-Anforderungen nach IAS 39 nicht dokumentiert ist (ökonomische Hedges). Positive Marktwerte werden auf der Aktivseite und negative Marktwerte auf der Passivseite der Bilanz ausgewiesen.

Die Bewertungsergebnisse der Derivate, die nicht zu Handelszwecken abgeschlossen wur-den, werden in Abhängigkeit von ihrer Verwendung im Ergebnis aus Sicherungszusammen-hängen (Hedge Accounting) oder im Ergebnis aus nicht mit Handelsabsicht gehaltenen Deri-vaten und Finanzinstrumenten der Fair Value Option erfasst. Die laufenden Erträge und Aufwendungen aus diesen Derivaten werden im Zinsergebnis ausgewiesen.

Strukturierte ProdukteAls strukturierte Produkte werden Verträge bezeichnet, die sich aus einem Basisvertrag und einem oder mehreren eingebetteten derivativen Finanzinstrumenten zusammensetzen. Ein eingebettetes Derivat ist integraler Bestandteil des strukturierten Produkts und kann nicht separat gehandelt werden.

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IAS 39 sieht unter bestimmten Voraussetzungen vor, eingebettete Derivate für Bilanzie-rungszwecke aus den zugehörigen Basisverträgen herauszulösen und als freistehende Deri-vate zu behandeln, soweit nicht das gesamte strukturierte Produkt erfolgswirksam zum bei-zulegenden Zeitwert bewertet wird.

FinanzgarantienEine Finanzgarantie ist ein Vertrag, bei dem der Garantiegeber zur Leistung einer bestimm-ten Zahlung verpflichtet ist, die den Garantienehmer für einen Verlust entschädigt, der ent-steht, weil ein bestimmter Schuldner seine vertraglichen Zahlungsverpf lichtungen eines Schuldinstrumentes nicht vertragsgemäß erfüllt. Zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses wird die Verpf lichtung aus einer Finanzgarantie erfasst. Dabei erfolgt der Ansatz einer Finanzgarantie beim Garantiegeber zum beizulegenden Zeitwert, der bei Ausgeglichenheit der zu erwartenden Leistungen (Verpflichtungsbarwert) und Gegenleistungen in Form von ratierlichen, nachschüssigen und marktgerechten Prämienzahlungen (Prämienbarwert) dem Wert null entspricht. Im Rahmen der Folgebewertung wird für drohende Verluste aus einer Inanspruchnahme aus der Finanzgarantie eine Rückstellung gebildet.

Darüber hinaus werden Finanzgarantien, für die im Zugangszeitpunkt die FVO ausgeübt wur-de, sowohl im Rahmen der Zugangsbewertung als auch im Rahmen der Folgebewertung zum beizulegenden Zeitwert bilanziert. Die Bewertungsergebnisse werden im Ergebnis aus nicht mit Handelsabsicht gehaltenen Derivaten und Finanzinstrumenten der FVO ausgewiesen.

Bilanzierung von LeasingverhältnissenEin Leasinggeschäft wird als Operating-Leasingverhältnis klassifiziert, wenn im Wesent-lichen alle Chancen und Risiken aus dem Leasinggegenstand bei dem Leasinggeber liegen. Demgegenüber sind solche Leasinggeschäfte, bei denen im Wesentlichen alle Chancen und Risiken auf den Leasingnehmer übertragen werden, als Finanzierungsleasing einzustufen.

LeasinggeberSoweit einbezogene Unternehmen Operating-Leasinggeschäfte mit Dritten betreiben, ver-bleibt das wirtschaftliche Eigentum an dem Gegenstand des Leasingvertrags bei den einbe-zogenen Unternehmen. Damit werden die Leasinggegenstände im konsolidierten Abschluss unter den Sachanlagen und, im Fall von Grundstücken und Gebäuden, unter den als Finanzin-vestitionen gehaltenen Immobilien ausgewiesen. Die Bilanzierung der Leasingobjekte er-folgt nach den dort beschriebenen Grundsätzen. Die Leasingerlöse werden, sofern in Einzel-fällen nicht eine andere Verteilung geboten ist, linear über die Vertragslaufzeit vereinnahmt und in den Sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen. Wenn der Leasingvertrag als Finanzierungsleasing klassifiziert ist, wird eine Forderung in Höhe des Nettoinvestitions-wertes zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses gegenüber dem Leasingnehmer unter den Posten Forderungen an Kunden oder Forderungen gegenüber Kreditinstituten ausgewie-sen. Vereinnahmte Leasingraten werden in einen ertragswirksamen Zinsanteil und einen Tilgungsanteil aufgespalten. Der Zinsanteil wird im Zinsüberschuss ausgewiesen.

LeasingnehmerDie gezahlten Leasingraten aus Operating-Leasingverhältnissen werden im Verwaltungsauf-wand erfasst. Vertragliche Vereinbarungen, die als Finanzierungsleasing zu klassifizieren sind, bestanden im Geschäftsjahr 2014 nicht.

WährungsumrechnungDie Umrechnung von Fremdwährungsgeschäften in den Abschlüssen der einbezogenen Un-ternehmen sowie die Umrechnung der Abschlüsse von ausländischen Geschäftsbetrieben mit einer von der Berichtswährung abweichenden funktionalen Währung erfolgen entspre-chend den Regelungen des IAS 21.

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Sämtliche monetären Fremdwährungsposten sowie zum beizulegenden Zeitwert bewertete Eigenkapitalinstrumente (Aktien, Beteiligungen) in Fremdwährung werden zum Stichtags-kurs umgerechnet. Nicht monetäre, zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Posten (zum Beispiel Sachanlagen) werden mit dem Kurs zum Zugangszeitpunkt umgerechnet. Währungsumrechnungsdifferenzen werden, mit Ausnahme der aus erfolgsneutral zum bei-zulegenden Zeitwert bewerteten Eigenkapitalinstrumenten resultierenden Differenzen, in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Zur Umrechnung von in Fremdwährung aufgestellten Abschlüssen einbezogener Geschäfts-betriebe wird zunächst mittels der Zeitbezugsmethode von der Fremdwährung in die funk-tionale Währung umgerechnet, sofern diese Währungen voneinander abweichen. Anschlie-ßend erfolgt die Umrechnung in die Berichtswährung (Euro) gemäß der modifizierten Stichtagskursmethode. Hierbei werden sämtliche monetäre und nicht monetäre Vermögens-werte und Schulden unter Verwendung des EZB-Referenzkurses des Bilanzstichtages in die Berichtswährung umgerechnet. Erträge und Aufwendungen der Berichtsperiode werden zum Periodendurchschnittskurs umgerechnet. Alle sich hieraus ergebenden Währungsum-rechnungsdifferenzen werden bis zum Abgang oder der Einstellung des ausländischen Ge-schäftsbetriebes in einem gesonderten Eigenkapitalposten (Rücklage aus der Währungsum-rechnung) ausgewiesen.

Risikovorsorge im KreditgeschäftMindestens zu jedem Abschlussstichtag sind finanzielle Vermögenswerte auf objektive Hin-weise für eine Wertminderung zu überprüfen.

Im Kreditgeschäft wird eine Überprüfung der Werthaltigkeit von Finanzinstrumenten der Kategorie LaR, die unter den Forderungen ausgewiesen werden, vorgenommen. Dabei un-terliegen alle signifikanten Forderungen einer Einzelfallbetrachtung. Liegt ein objektiver Hinweis auf eine Wertminderung vor, erfolgt eine Ermittlung des Wertberichtigungsbedarfs.

Den Risiken aus dem bilanziellen Kreditgeschäft wird durch Bildung von Einzelwertberich-tigungen, pauschalierten Einzelwertberichtigungen und Portfoliowertberichtigungen Rech-nung getragen. Die Bildung einer Wertberichtigung ist erforderlich, wenn es wahrscheinlich ist, dass nicht alle vertraglich vereinbarten Zins- und Tilgungsleistungen erbracht werden können. Die Höhe der Einzelwertberichtigung ergibt sich aus der Differenz zwischen Buch-wert und dem erzielbaren Betrag der Forderung unter Berücksichtigung eventueller Sicher-heitenerlöse.

Nicht signifikante Forderungen mit Hinweis auf eine Wertminderung werden auf Portfolio-Basis mit ähnlichen Risikostrukturen zusammengeführt und bewertet. In die Berechnung der pauschalierten Einzelwertberichtigungen gehen Daten aus der Kreditrisikomessung ein, insbesondere Daten zu ausfallgefährdeten Beträgen, Sicherheiten und Vergangenheitser-fahrungen. Für Forderungen, bei denen keine objektiven Hinweise auf eine Wertminderung vorliegen oder bei denen im Rahmen der Einzelermittlung kein Wertberichtigungsbedarf festgestellt wurde, wird eine Portfoliowertberichtigung gebildet, die der Abdeckung einge-tretener, aber noch nicht identifizierter Wertminderungen dient.

Die Risikovorsorge für bilanzielle Forderungen wird offen von den Forderungen an Kreditins-titute und Forderungen an Kunden abgesetzt. Die Risikovorsorge für das außerbilanzielle Geschäft (Eventualverbindlichkeiten und unwiderrufliche Kreditzusagen) wird als Rückstel-lung für Risiken aus dem Kreditgeschäft ausgewiesen. Die Ermittlung der Rückstellungs-höhe entspricht weitgehend den Verfahren für das bilanzielle Kreditgeschäft. Zusätzlich wird jedoch die Ziehungswahrscheinlichkeit berücksichtigt.

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Uneinbringliche Forderungen, für die keine Einzelwertberichtigungen gebildet wurden, wer-den direkt abgeschrieben. Eingänge auf abgeschriebene Forderungen werden erfolgswirk-sam erfasst.

Als Finanzinvestition gehaltene ImmobilienAls Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien sind Immobilien, die der langfristigen Erzie-lung von Mieterträgen bzw. Wertsteigerungen dienen. Der überwiegende Anteil entfällt auf den Konzern Landesbank Hessen-Thüringen.

Bei der Zuordnung von gemischt genutzten Immobilien, das heißt Immobilien, die zum Teil vermietet und zum Teil selbst genutzt werden, wird zunächst geprüft, ob die einzelnen Teile gesondert veräußert oder vermietet werden können bzw. ob ein aktiver Markt für die Immo-bilienteile vorhanden ist. Für den Fall, dass eine Aufteilung der Immobilie nicht möglich ist oder keine ausreichenden Informationen hierzu vorliegen, wird eine Klassifizierung als Finanzinvestition gehaltene Immobilie nur dann vorgenommen, wenn der Anteil der Eigen-nutzung am Gesamtobjekt unwesentlich erscheint. Immobilien, deren selbstgenutzter Anteil wesentlich erscheint, werden gemäß IAS 16 bilanziert und unter den Sachanlagen ausgewie-sen.

Die als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien sind zu fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten bilanziert. Nachträgliche Anschaffungs- oder Herstellungskosten werden nur aktiviert, wenn daraus ein zusätzlicher wirtschaftlicher Nutzen entsteht. Kosten für die Erhaltung werden hingegen sofort aufwandswirksam erfasst. Fremdkapitalkosten werden unter den Bedingungen des IAS 23 als Bestandteil der Anschaffungs- oder Herstel-lungskosten aktiviert. Die Gebäude werden planmäßig linear über ihre geschätzte wirt-schaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben.

Darüber hinausgehende Wertminderungen werden durch außerplanmäßige Abschreibun-gen berücksichtigt. Zuschreibungen werden vorgenommen, wenn der Grund für die außer-planmäßige Abschreibung weggefallen ist.

Der Ausweis von Mieterträgen, Veräußerungsgewinnen und -verlusten sowie Abschreibun-gen und sonstigen direkt den als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien zurechenbaren Aufwendungen erfolgt im Sonstigen betrieblichen Ergebnis.

SachanlagenUnter den Sachanlagen sind selbst genutzte Grundstücke und Gebäude, Betriebs- und Geschäftsausstattung, Immobilien im Bau (sofern sie nicht für die zukünftige Nutzung als Finanzinvestition erstellt oder entwickelt werden) sowie Leasinggegenstände, die im Rah-men von Operating-Leasinggeschäften vermietet werden, ausgewiesen.

Sachanlagen werden zu fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet. Diese umfassen den Kaufpreis sowie alle direkt zurechenbaren Kosten, die anfallen, um den Vermögenswert in betriebsbereiten Zustand zu versetzen. Nachträgliche Anschaffungs- oder Herstellungskosten werden nur aktiviert, wenn daraus ein zusätzlicher wirtschaftlicher Nutzen entsteht. Kosten für die Erhaltung von Sachanlagen werden hingegen sofort auf-wandswirksam erfasst.

Abnutzbare Vermögenswerte des Sachanlagevermögens werden planmäßig linear über die geschätzte betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer unter Berücksichtigung rechtlicher und vertraglicher Beschränkungen abgeschrieben. Eine Ausnahme bilden geringwertige Wirt-schaftsgüter, welche bereits im Jahr der Anschaffung vollständig abgeschrieben werden.

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Außerplanmäßige Abschreibungen werden vorgenommen, wenn Hinweise auf eine Wertmin-derung vorliegen und der Buchwert einer Sachanlage den höheren Wert aus Nettoveräuße-rungspreis und Nutzungswert überschreitet. Fallen die Gründe für eine außerplanmäßige Abschreibung in den Folgejahren weg, erfolgt eine Zuschreibung höchstens bis zu den fort-geführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten.

Planmäßige und außerplanmäßige Abschreibungen auf das Sachanlagevermögen sind im Verwaltungsaufwand, Gewinne und Verluste aus Anlageabgängen sind im Sonstigen be-trieblichen Ergebnis enthalten.

Immaterielle VermögenswerteUnter den Immateriellen Vermögenswerten sind im Wesentlichen Geschäfts- oder Firmen-werte aus der Kapitalkonsolidierung, im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbene immaterielle Vermögenswerte und Software ausgewiesen.

Geschäfts- oder Firmenwerte werden mindestens jährlich und anlassbezogen bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine Wertminderung auf ihre Werthaltigkeit hin überprüft. Der Wert-haltigkeitstest erfolgt für jede zahlungsmittelgenerierende Einheit, der ein Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet wurde. Dabei wird der sogenannte erzielbare Betrag mit dem Netto-buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit inklusive Buchwerte der zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwerte verglichen. Die Zuordnung erfolgt zu den jeweils identifizier-baren Gruppen von Mittelzuflüssen erzeugenden Vermögenswerten, die weitgehend unab-hängig von Mittelzuflüssen aus anderen Vermögenswerten oder Gruppen von Vermögens-werten sind und die aus den Synergien des Zusammenschlusses Nutzen ziehen sollen. Bei der Ermittlung, ob ein Vermögenswert oder eine Gruppe von Vermögenswerten größtenteils von anderen Vermögenswerten oder Gruppen von Vermögenswerten unabhängige Mittelzu-flüsse erzeugt, f ließen diverse Faktoren ein, einschließlich der Art der Steuerung der Unter-nehmenstätigkeit durch das Management. Beim Werthaltigkeitstest wird der sogenannte erzielbare Betrag mit dem Nettobuchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit inklusi-ve Buchwerte der zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwerte verglichen. Der erzielbare Be-trag ist der höhere Wert von Nutzungswert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräuße-rungskosten. Sofern keine zeitnahen vergleichbaren Transaktionen oder beobachtbaren Marktpreise vorliegen, erfolgt im Regelfall eine Wertermittlung nach einem ertragswert-orientierten Modell, das die erwarteten künftigen Ertragsüberschüsse barwertig bewertet. Die Ertragserwartungen werden aus Planungsrechnungen und individuellen Annahmen über Wachstumstrends von Erlösen und Kosten abgeleitet. Die Barwertberechnung erfolgt durch den Ansatz aktueller langfristiger lokaler Marktzinsen und der Berücksichtigung eines Risiko zuschlags, der sich aus einer Marktrisikoprämie und einem Beta-Faktor ergibt. Sofern der Geschäfts- oder Firmenwert aus einer Objektgesellschaft resultiert, kann eine Zeitwert-ermittlung auch objektbezogen erfolgen. Eine Wertminderung liegt vor, wenn der Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit den erzielbaren Betrag übersteigt. Dann wird eine außerplanmäßige Abschreibung in Höhe der Differenz vorgenommen, die im Sonstigen be-trieblichen Ergebnis ausgewiesen wird.

Software wird zu fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet und plan-mäßig über einen Zeitraum von überwiegend drei Jahren abgeschrieben. Die Abschreibung der im Rahmen einer Kaufpreisallokation bilanzierten Auftragsbestände erfolgt entspre-chend ihrer vertraglichen Laufzeit. Abschreibungen auf Software und sonstige immaterielle Vermögenswerte sind im Verwaltungsaufwand enthalten. Abgangsergebnisse werden im Sonstigen betrieblichen Ergebnis gezeigt.

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Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und AbgangsgruppenLangfristige Vermögenswerte, die zur Veräußerung gehalten werden, sowie bereits mit Weiter veräußerungsabsicht erworbene vollkonsolidierte Unternehmen werden ebenso wie Abgangsgruppen nach IFRS 5 und die mit diesen Vermögenswerten in Zusammenhang ste-henden Verbindlichkeiten in gesonderten Bilanzposten ausgewiesen. In der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt für mit Weiterveräußerungsabsicht erworbene vollkonsolidierte Un-ternehmen ein Ausweis der Erträge und Aufwendungen einschließlich der Veränderungen latenter Steuern im Ergebnis nach Steuern aus aufgegebenen Geschäftsbereichen.

Voraussetzung für die Bilanzierung nach IFRS 5 ist eine hohe Wahrscheinlichkeit für eine tatsächliche Veräußerung innerhalb von zwölf Monaten. Das Fortbestehen dieser Wahr-scheinlichkeit und die Überprüfung des Nettoveräußerungswertes erfolgt zu jedem Ab-schlussstichtag.

Bis zum Vorliegen der Voraussetzungen werden die Vermögenswerte nach den allgemeinen Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften bewertet. Sobald die Voraussetzungen nach IFRS 5 erfüllt sind, erfolgt ab diesem Zeitpunkt eine Bewertung mit dem niedrigeren Wert aus dem Vergleich des Buchwertes und dem erzielbaren Nettoveräußerungswert.

Sonstige Aktiva und Sonstige PassivaDie Sonstigen Aktiva enthalten Immobilien des Vorratsvermögens aus Unternehmen des Kon-zerns Landesbank Hessen-Thüringen, die im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit zum Verkauf bestimmt sind. Diese umfassen sowohl fertig gestellte Immobilien als auch im Bau befindliche Objekte, die selbst entwickelt und vermarktet werden. Die Bewertung der Immobilien erfolgt zum niedrigeren Wert aus Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und dem Nettoveräußerungswert, das heißt, dem geschätzten erzielbaren Verkaufserlös abzüg-lich der noch erwarteten Kosten für die Fertigstellung und den Verkauf. Fremdkapitalzinsen werden aktiviert, sofern die Bedingungen dafür erfüllt sind. Erträge und Aufwendungen aus Immobilien des Vorratsvermögens werden im Sonstigen betrieblichen Ergebnis ausgewiesen.

In den Sonstigen Aktiva bzw. Passiva werden ferner Vermögenswerte bzw. Schulden aus-gewiesen, die für sich betrachtet von untergeordneter Bedeutung sind und keinem anderen Bilanzposten zugeordnet werden können.

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche VerpflichtungenDie betriebliche Altersversorgung der einbezogenen Unternehmen umfasst verschiedene Arten von Versorgungsplänen. Es bestehen sowohl Beitragszusagen (Defined Contribution Plans) als auch Leistungszusagen (Defined Benefit Plans).

Für Beitragszusagen werden festgelegte Beiträge an externe Versorgungsträger entrichtet. Da insofern keine weiteren Zahlungsverpflichtungen bestehen, werden für diese Zusagen grundsätzlich keine Rückstellungen gebildet. Die laufenden Beiträge für Beitragszusagen werden im Verwaltungsaufwand ausgewiesen.

Im Rahmen der Leistungszusagen bestehen sowohl Gesamtversorgungszusagen als auch Endgehaltspläne und Rentenbausteinsysteme. Für einen Teil der Pensionsverpflichtungen bestehen Vermögenswerte, die gemäß IAS 19 Planvermögen darstellen und mit den Pensi-onsverpflichtungen verrechnet werden.

Die Pensionsverpflichtungen aus Leistungszusagen betreffen überwiegend den Konzern Landesbank Hessen-Thüringen und werden jährlich durch externe versicherungsmathemati-sche Gutachter ermittelt. Die Bewertung erfolgt nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren, wobei neben biometrischen Annahmen (Richttafeln 2005 von Prof. Dr. Heubeck) künftig zu

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Verbundrechenschaftslegung 2014 | 3 Verbundabschluss | Anhang

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erwartende Gehalts- und Rentenerhöhungen sowie aktuelle Marktzinsen zugrunde gelegt werden. Die in den jeweiligen Gutachten der einbezogenen Sparkassen berücksichtigten Pa-rameter werden als spezifische Parameter für den jeweiligen Standort übernommen.

Mit der Übernahme des Verbundbankgeschäfts der Portigon AG durch die Landesbank Hes-sen-Thüringen sind Pensionsverpf lichtungen gegenüber den neuen Mitarbeitern auf die Landesbank Hessen-Thüringen übergegangen. Für einzelne dieser übernommenen Mitar-beiter bestehen noch Pensionszusagen seitens der NRW.Bank; wirtschaftlich belastet wird jedoch der Arbeitgeber Portigon AG beziehungsweise die Landesbank Hessen-Thüringen als Rechtsnachfolgerin, da die von der NRW.Bank zu leistenden Versorgungszahlungen zu er-statten sind. Für die Versorgungsanwartschaften der übrigen Mitarbeiter wurde zum Zeit-punkt des Teilbetriebsübergangs ein Besitzstand ermittelt, der auf die Landesbank Hessen-Thüringen übergegangen ist. Seit dem Zeitpunkt des Teilbetriebsübergangs sind die Mitarbeiter zur betrieblichen Altersversorgung der Landesbank Hessen-Thüringen bei der seit 1999 geltenden Dienstvereinbarung angemeldet.

Die im Konzern Landesbank Hessen-Thüringen in Deutschland angewandten Bewertungspa-rameter sind der folgenden Tabelle zu entnehmen (gewichtete Durchschnittssätze):

31.12.2014 in %

31.12.2013 in %

Zinssatz 2,3 3,7

Gehaltstrend 2,3 2,2

Rententrend 1,8 1,8

Fluktuationsrate 2,9 2,9

Gemäß IAS 19 ist der in der Gewinn- und Verlustrechnung zu erfassende Pensionsaufwand für Leistungszusagen bereits zu Beginn eines Geschäftsjahres zu bestimmen. Abweichun-gen zwischen den früheren versicherungsmathematischen Annahmen und der tatsächlichen Entwicklung während des Geschäftsjahres sowie die Aktualisierung der Bewertungsparame-ter zum Geschäftsjahresende führen zu versicherungsmathematischen Gewinnen und Ver-lusten. Diese werden in Ausübung des Wahlrechtes des IAS 19 erfolgsneutral im Eigenkapital ausgewiesen.

Aus Vereinfachungsgründen werden von den einbezogenen Sparkassen die nach HGB ange-setzten Rückstellungsbeträge, korrigiert um eventuelle Unterdeckungen gemäß Art. 67 Abs. 1 EGHGB, in den Verbundabschluss übernommen. Als Abzinsungszinssatz kommt bei den Sparkassen nach § 253 Abs. 2 HGB der durchschnittliche Marktzinssatz der letzten sieben Jahre für die angenommene Restlaufzeit der Pensionsverpflichtungen zur Anwendung, der von der Deutschen Bundesbank monatlich veröffentlicht wird. Zum 31. Dezember 2014 lag der von den Sparkassen verwendete Marktzinssatz im Wesentlichen bei 4,54 %. Versiche-rungsmathematische Gewinne oder Verluste werden erfolgswirksam erfasst.

Der erfolgswirksam zu erfassende Pensionsaufwand betrifft im Wesentlichen den Dienst-zeitaufwand und den Zinsaufwand. Der Dienstzeitaufwand stellt die Erhöhung der Pensions-verpflichtungen dar, die auf die von den Mitarbeitern im Geschäftsjahr erbrachte Arbeitsleis-tung zurückzuführen ist; er wird im Verwaltungsaufwand ausgewiesen. Der Zinsaufwand stellt die Barwerterhöhung der Pensionsverpflichtungen dar, der sich aus dem Näherrücken des Erfüllungszeitpunktes und somit der Verkürzung der Abzinsungsperiode ergibt. Der Pensionsaufwand wird um die erwarteten Erträge aus dem Planvermögen vermindert. So-wohl der Zinsaufwand als auch die erwarteten Erträge aus dem Planvermögen sind im Zins-überschuss enthalten.

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Andere RückstellungenAndere Rückstellungen werden gemäß IAS 37 gebildet, sofern aus einem vergangenen Ereignis eine gegenwärtige rechtliche oder faktische Verpflichtung erwachsen ist, die wahr-scheinlich zu einem Ressourcenabfluss führen wird und zuverlässig geschätzt werden kann. Höhe und Fälligkeitstermin der Verpflichtung sind dabei ungewiss. Der als Rückstellung an-gesetzte Betrag entspricht der bestmöglichen Schätzung der Ausgabe, die zur Begleichung der Verpflichtung am Bilanzstichtag erforderlich ist. Langfristige Rückstellungen werden mit dem Barwert ausgewiesen, sofern der Effekt der Abzinsung wesentlich ist.

In den Anderen Rückstellungen sind darüber hinaus Rückstellungen für den Personalbereich enthalten, die nach IAS 19 bewertet werden.

ErtragsteuernDie Bilanzierung und Bewertung von Ertragsteuern erfolgt analog zu den Vorgaben des IAS 12. Bei der Überleitung der Abschlüsse einbezogener Unternehmen, die selbst keine Ab-schlüsse nach IFRS erstellen, werden vereinfachende Prämissen angewendet.

Laufende Ertragsteueransprüche bzw. -verpflichtungen werden mit den aktuellen Steuer-sätzen berechnet, die zum Zeitpunkt der Entstehung der jeweiligen Steuer zur Anwendung kommen.

Latente Ertragsteueransprüche und -verpf lichtungen sind grundsätzlich auf Basis des bilanz orientierten Ansatzes auf temporäre Differenzen zwischen den Buchwerten von Ver-mögenswerten und Verpf lichtungen in der Bilanz nach IFRS und dem entsprechenden Steuer wert zu bilden. Sie werden mit den Steuersätzen bewertet, die zum Berichtsstichtag beschlossen und für den Zeitpunkt der Realisierung der latenten Steuern maßgeblich sind. Für temporäre Differenzen, die bei ihrer Auflösung zu Steuerbelastungen führen, werden passive latente Steuern angesetzt. Sind bei Auflösung von temporären Differenzen Steuer-entlastungen zu erwarten und ist deren Nutzbarkeit hinreichend konkretisiert und wahr-scheinlich, erfolgt der Ansatz aktiver latenter Steuern. Für steuerliche Verlustvorträge wer-den aktive latente Steuern nur dann angesetzt, wenn mit hinreichender Wahrscheinlichkeit von einer tatsächlichen zukünftigen Nutzung ausgegangen werden kann. Latente Ertrag-steueransprüche und -verpflichtungen können unter der Voraussetzung gleicher Steuerart und Steuerbehörde saldiert ausgewiesen werden. Eine Abzinsung erfolgt nicht. Latente Steuern auf erfolgsneutral entstandene temporäre Differenzen werden erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Die tatsächlichen und latenten Steueransprüche und -verpflichtungen werden in den Posten Ertragsteueransprüche bzw. -verpf lichtungen gesondert ausge-wiesen.

NachrangkapitalAls Nachrangkapital werden Genussrechtsemissionen, verbriefte und unverbriefte nachran-gige Verbindlichkeiten sowie Stille Einlagen, die aufgrund in IAS 32 definierter Abgrenzungs-kriterien als Fremdkapital klassifiziert werden müssen, ausgewiesen.

Grundsätzlich werden die unter dem Nachrangkapital ausgewiesenen Finanzinstrumente als Verbindlichkeiten klassifiziert und zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Zur Ver-meidung von Bewertungsinkongruenzen werden für Teile des Nachrangkapitals des Kon-zerns der Landesbank Hessen-Thüringen Mikro Fair Value Hedges oder die FVO genutzt.

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Verbundrechenschaftslegung 2014 | 3 Verbundabschluss | Anhang

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Anhangangaben zur Gewinn- und Verlustrechnung

3 | Zinsüberschuss vor Risikovorsorge

in Mio. €2014

in Mio. €20131)

Zinserträge aus

Kredit- und Geldmarktgeschäften 5.268 5.586

festverzinslichen Wertpapieren 746 808

nicht mit Handelsabsicht gehaltenen Derivaten 1.380 1.327

Finanzinstrumenten der Fair Value Option 74 47

Bauspargeschäft 34 38

Finanzierungsleasing 7 6

Laufende Erträge aus

Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren 167 181

Anteilen an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen 40 52

Zinserträge 7.716 8.045

Zinsaufwendungen aus

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden 2.178 2.561

verbrieften Verbindlichkeiten 414 459

Nachrangkapital 186 137

nicht mit Handelsabsicht gehaltenen Derivaten 1.242 1.270

Finanzinstrumenten der Fair Value Option 319 283

Bauspargeschäft 77 75

Sonstige 81 64

Zinsaufwendungen 4.497 4.849

Gesamt 3.219 3.196

1) Vorjahreszahlen angepasst: Umgliederung von den laufenden Erträgen aus Beteiligungen in die laufenden Erträge aus Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren in Höhe von 17 Mio. €.

Die Zinserträge aus dem Bauspargeschäft resultieren aus Baudarlehen, die von der LBS ver-geben wurden. Die Aufwendungen der LBS für Bauspareinlagen finden sich entsprechend unter den Zinsaufwendungen.

4 | Risikovorsorge im Kreditgeschäft

in Mio. €2014

in Mio. €2013

Zuführungen –398 –508

Wertberichtigungen auf Forderungen –372 –478

Rückstellungen für Risiken aus dem Kreditgeschäft –26 –30

Auflösungen 308 314

Wertberichtigungen auf Forderungen 278 282

Rückstellungen für Risiken aus dem Kreditgeschäft 30 32

Direktabschreibungen auf Forderungen –27 –67

Eingänge auf abgeschriebene Forderungen 46 31

Gesamt –71 –230

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5 | Provisionsüberschuss

in Mio. €2014

in Mio. €2013

Zahlungsverkehr und Außenhandelsgeschäft 386 377

Kredit- und Avalgeschäft 103 94

Vermögensverwaltung und Fondskonzeption 109 101

Wertpapier- und Depotgeschäft 62 54

Platzierungs- und Übernahmeverpflichtungen 83 88

Bauspargeschäft 40 37

Treuhandgeschäft 4 5

Sonstiges 98 96

Gesamt 885 852

Provisionen im Zusammenhang mit Handelsgeschäften werden innerhalb des Handelser-gebnisses ausgewiesen.

6 | Handelsergebnis

in Mio. €2014

in Mio. €2013

Kursbezogenes Geschäft 3 12

Aktien –12 26

Aktienderivate 15 –14

Zinsbezogenes Geschäft 154 323

nicht derivatives zinsbezogenes Geschäft 607 264

Zinsderivate –453 59

Währungsbezogenes Geschäft –8 42

Devisen –225 120

FX-Derivate 217 –78

Ergebnis aus Kreditderivaten –6 –6

Warenbezogenes Geschäft 4 9

Provisionsergebnis aus handelsbezogenen Geschäften –29 –33

Gesamt 118 347

Das Ergebnis aus dem nicht derivativen, zinsbezogenen Geschäft setzt sich vor allem aus den Ergebnisbeiträgen von festverzinslichen Wertpapieren, Wertpapierpensions- und Geld-handelsgeschäften sowie begebenen Geldmarktpapieren zusammen.

Das Ergebnis aus dem währungsbezogenen Geschäft enthält unter anderem Fremdwäh-rungsumrechnungsdifferenzen.

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Verbundrechenschaftslegung 2014 | 3 Verbundabschluss | Anhang

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7 | Ergebnis aus nicht mit Handelsabsicht gehaltenen Derivaten und Finanzinstrumenten der Fair Value Option

in Mio. €2014

in Mio. €2013

Ergebnis aus nicht mit Handelsabsicht gehaltenen Derivaten

317 –265

Ergebnis aus Finanzinstrumenten der Fair Value Option –270 253

Gesamt 47 –12

Dieser Posten enthält die Ergebnisse aus ökonomischen Hedges (Grundgeschäfte und Deri-vate). Darüber hinaus werden hier die realisierten und unrealisierten Ergebnisse weiterer freiwillig zum beizulegenden Zeitwert designierter Finanzinstrumente erfasst. Zins- und Dividendenerträge aus Finanzinstrumenten der FVO sind im Zinsüberschuss erfasst.

8 | Ergebnis aus SicherungszusammenhängenDas Ergebnis aus Sicherungszusammenhängen enthält die Bewertungsergebnisse der abge-sicherten Grundgeschäfte und der Sicherungsinstrumente des Hedge Accounting.

in Mio. €

2014in Mio. €

2013

Bewertungsergebnis aus Sicherungsinstrumenten 379 191

Bewertungsergebnis aus gesicherten Grundgeschäften –366 –172

Gesamt 13 19

9 | Ergebnis aus FinanzanlagenIm Ergebnis aus Finanzanlagen werden die Veräußerungs- und Bewertungsergebnisse aus Finanzanlagen der Kategorie AfS ausgewiesen.

in Mio. €2014

in Mio. €2013

Veräußerungsergebnis aus Finanzanlagen der Kategorie AfS

62 57

Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen 7 3

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere

26 43

Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 29 11

Bewertungsergebnis aus Finanzanlagen der Kategorie AfS

11 –155

Wertminderungen –50 –186

Zuschreibungen 61 31

Gesamt 73 –98

101

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10 | Ergebnis aus at Equity bewerteten UnternehmenDas Ergebnis aus at Equity bewerteten Unternehmen umfasst sämtliche ergebniswirksam erfassten Erfolgsbeiträge aus Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen, die nach der Equity-Methode bewertet werden.

in Mio. €2014

in Mio. €2013

Ergebnis aus at Equity bewerteten

Gemeinschaftsunternehmen – 9

assoziierten Unternehmen 49 3

Veräußerungsgewinne aus at Equity bewerteten

Gemeinschaftsunternehmen 10 –

assoziierten Unternehmen – –

Gesamt 59 12

Neben den anteiligen Periodenergebnissen werden auch die Ergebnisbeiträge, die aus der Fortschreibung der im Rahmen der Kaufpreisallokation aufgedeckten stillen Reserven und Lasten resultieren, in diesem Posten erfasst.

Erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungen bei at Equity bewerteten Unternehmen werden erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst.

11 | Sonstiges betriebliches Ergebnis

in Mio. €2014

in Mio. €2013

Sonstige betriebliche Erträge 942 877

Miet- und Leasingerträge (Operating Lease) 472 492

Erträge aus

dem Abgang von nicht finanziellen Vermögenswerten 69 42

der Auflösung von Rückstellungen 37 53

nichtbankgeschäftlichen Dienstleistungen 56 50

der Vereinnahmung passivischer Unterschiedsbeträge – 5

der Entkonsolidierung von Tochterunternehmen 145 15

Zuschreibungen zu nicht finanziellen Vermögenswerten 4 –

Übrige sonstige betriebliche Erträge 159 220

Sonstige betriebliche Aufwendungen 567 518

Betriebskosten von nicht selbstgenutzten Immobilien 177 176

Aufwendungen aus

dem Abgang von nicht finanziellen Vermögenswerten 2 2

der Entkonsolidierung von Tochterunternehmen 2 1

Abschreibungen auf nicht finanzielle Vermögenswerte 116 83

Sonstige Steuern (ohne Ertragsteuern) 8 7

Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte – 16

Restrukturierungsaufwendungen 40 18

Übrige sonstige betriebliche Aufwendungen 222 215

Gesamt 375 359102

Verbundrechenschaftslegung 2014 | 3 Verbundabschluss | Anhang

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12 | Verwaltungsaufwand

in Mio. €2014

in Mio. €2013

Personalaufwand 1.797 1.732

Löhne und Gehälter 1.410 1.376

Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung

387 356

Andere Verwaltungsaufwendungen 1.095 1.178

Abschreibungen und Wertberichtigungen 189 202

auf Sachanlagen 165 179

auf Software und sonstige immaterielle Vermögenswerte 24 23

Gesamt 3.081 3.112

Aufgliederung der anderen Verwaltungsaufwendungen

in Mio. €2014

in Mio. €2013

Aufwendungen für die Nutzung eigener und fremder Grundstücke

146 154

IT-Aufwendungen 325 313

Pflichtbeiträge, Prüfungs- und Beratungsaufwendungen

232 285

Aufwendungen für Werbung, Öffentlichkeitsarbeit und Repräsentation

82 83

Aufwendungen des Geschäftsbetriebes 310 343

Gesamt 1.095 1.178

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13 | Ertragsteuern

in Mio. €2014

in Mio. €2013

Tatsächliche Steuern 437 406

Latente Steuern 29 –101

Gesamt 466 305

in Mio. €2014

in Mio. €2013

Ergebnis vor Steuern 1.649 1.337

Anzuwendender Ertragsteuersatz in % 30 30

Erwarteter Ertragsteueraufwand im Geschäftsjahr –495 –401

Auswirkungen wegen abweichender Steuersätze –3 –

Auswirkungen von Steuersatzänderungen –1 2

Im Geschäftsjahr erfasste Steuern aus Vorjahren 2 4

Nicht anrechenbare Ertragsteuern –1 –1

Steuerfreie Erträge 14 15

Nicht abziehbare Betriebsausgaben –31 –21

Gewerbesteuerliche Hinzurechnungen/Kürzungen 4 3

Geschäfts- oder Firmenwertabschreibungen – –

Wertberichtigungen und Ansatzkorrekturen 6 1

Überleitung aus dem Teilverbund Sparkassen 47 94

Sonstige Auswirkungen –8 –1

Ertragsteueraufwand –466 –305

104

Verbundrechenschaftslegung 2014 | 3 Verbundabschluss | Anhang

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14 | Segmentberichterstattung

Immobilien

in Mio. €

Corporate Finance

in Mio. €

Financial Markets

in Mio. €

Öffentliches Förder- und

Infra- struktur- geschäft in Mio. €

2014 2014 2014 2014

Zinsüberschuss vor Risikovorsorge

388 281 75 46

Risikovorsorge im Kreditgeschäft

–28 –77 2 –

Zinsüberschuss nach Risikovorsorge

360 204 77 46

Provisionsüberschuss 19 7 75 38

Handelsergebnis – –9 104 –

Ergebnis aus Sicherungs- zusammenhängen sowie nicht mit Handelsabsicht gehaltenen Derivaten und Finanzinstrumenten der FVO

1 9 31 –

Ergebnis aus Finanz- anlagen und at Equity bewerteten Unternehmen

21 –11 14 –

Sonstiges Ergebnis 145 243 4 –

Summe Erträge 546 443 305 84

Verwaltungsaufwand –195 –203 –195 –66

Ergebnis vor Steuern 351 240 110 18

Vermögen (Mrd. €) 33,8 26,5 73,6 15,2

Verbindlichkeiten (Mrd. €) 3,4 4,4 80,3 15,2

105

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Privatkunden-, Mittelstands- und Verbund-

geschäft in Mio. €

Sonstige/ Überleitung

in Mio. €

Verbund

in Mio. €

2014 2014 2014

Zinsüberschuss vor Risikovorsorge

2.427 2 3.219

Risikovorsorge im Kreditgeschäft

3 29 –71

Zinsüberschuss nach Risikovorsorge

2.430 31 3.148

Provisionsüberschuss 715 31 885

Handelsergebnis 23 – 118

Ergebnis aus Sicherungs- zusammenhängen sowie nicht mit Handelsabsicht gehaltenen Derivaten und Finanzinstrumenten der FVO

8 11 60

Ergebnis aus Finanz- anlagen und at Equity bewerteten Unternehmen

98 10 132

Sonstiges Ergebnis 92 –97 387

Summe Erträge 3.366 –14 4.730

Verwaltungsaufwand –2.232 –190 –3.081

Ergebnis vor Steuern 1.134 –204 1.649

Vermögen (Mrd. €) 136,1 –20,5 264,7

Verbindlichkeiten (Mrd. €) 155,5 –13,7 245,1

Nach Regionen ergibt sich folgende Verteilung:

Erträge nach Risikovorsorge in Mio. € 2014 2013

Deutschland 4.493 4.238

Europa (ohne Deutschland) 136 77

Welt (ohne Europa) 101 134

Sonstige 0 0

Verbund 4.730 4.449

106

Verbundrechenschaftslegung 2014 | 3 Verbundabschluss | Anhang

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Darstellung der Segmente für das Vorjahr:

Immobilien

in Mio. €

CorporateFinance

in Mio. €

Financial Markets

in Mio. €

Öffentliches Förder- und

Infra- struktur- geschäft in Mio. €

2013 2013 2013 2013

Zinsüberschuss vor Risikovorsorge

390 248 77 47

Risikovorsorge im Kreditgeschäft

–165 –123 –1 –

Zinsüberschuss nach Risikovorsorge

225 125 76 47

Provisionsüberschuss 20 14 64 34

Handelsergebnis – 5 313 –

Ergebnis aus Sicherungs- zusammenhängen sowie nicht mit Handelsabsicht gehaltenen Derivaten und Finanzinstrumenten der FVO

11 24 –30 –

Ergebnis aus Finanz- anlagen und at Equity bewerteten Unternehmen

4 –13 – –

Sonstiges Ergebnis 182 221 2 –

Summe Erträge 442 376 425 81

Verwaltungsaufwand –181 –223 –199 –60

Ergebnis vor Steuern 261 153 226 21

Vermögen (Mrd. €) 32,3 28,0 70,9 13,8

Verbindlichkeiten (Mrd. €) 2,7 5,1 80,9 13,8

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Privatkunden-, Mittelstands- und Verbund-

geschäftin Mio. €

Sonstige/ Überleitung

in Mio. €

Verbund

in Mio. €

2013 2013 2013

Zinsüberschuss vor Risikovorsorge

2.452 –18 3.196

Risikovorsorge im Kreditgeschäft

–3 62 –230

Zinsüberschuss nach Risikovorsorge

2.449 44 2.966

Provisionsüberschuss 685 35 852

Handelsergebnis 24 5 347

Ergebnis aus Sicherungs- zusammenhängen sowie nicht mit Handelsabsicht gehaltenen Derivaten und Finanzinstrumenten der FVO

–1 3 7

Ergebnis aus Finanz- anlagen und at Equity bewerteten Unternehmen

–93 16 –86

Sonstiges Ergebnis 84 –126 363

Summe Erträge 3.148 –23 4.449

Verwaltungsaufwand –2.175 –274 –3.112

Ergebnis vor Steuern 973 –297 1.337

Vermögen (Mrd. €) 134,5 –18,0 261,5

Verbindlichkeiten (Mrd. €) 152,2 –11,5 243,2

Die Basis für die Erstellung des Segmentberichts stellt IFRS 8 dar. Die Geschäftssegment-definition orientiert sich an der internen Geschäftsfeldstruktur des Verbundes. Beteili-gungen sind den Segmenten entsprechend ihrer Geschäftsausrichtung zugeordnet. Der Verbund ändert mit dem Berichtsstichtag 31. Dezember 2014 die Definition der Geschäfts-segmente. Die bisher in verschiedenen Segmenten geführten Ergebnisse aus dem Retail-geschäft der Sparkassen (inklusive der Frankfurter Sparkasse), aus dem Verbundgeschäft (inklusive LBS) sowie aus dem Private Banking der Frankfurter Bankgesellschaft werden in dem neuen Segment Privatkunden-, Mittelstands- und Verbundgeschäft zusammengefasst. Die Ergebnisse aus dem Asset Management mit institutionellen Anlegern, die in der Helaba Invest Kapitalanlagegesellschaft mbH betreut werden, werden dem bisherigen Segment Financial Markets zugeordnet.

Der Segmentbericht ist in die fünf nachstehend erläuterten Geschäftssegmente gegliedert:

Im Geschäftssegment Immobilien werden die Unternehmensbereiche Immobilienkredit-geschäft und Immobilienmanagement des Konzerns Landesbank Hessen-Thüringen abge-bildet. Damit sind die Leistungen der Landesbank Hessen-Thüringen für Immobilienkunden in einem Geschäftssegment zusammengefasst. Die Produktpalette erstreckt sich von klassi-schen Immobilienfinanzierungen im In- und Ausland über wohnwirtschaftliche Beteiligun-gen, die Planung und Betreuung von eigenen und fremden Immobilien sowie Public Private Partnership-Projekten bis hin zum Facility Management. Diesem Geschäftssegment sind die OFB-Gruppe sowie die GWH-Gruppe zugeordnet.

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Verbundrechenschaftslegung 2014 | 3 Verbundabschluss | Anhang

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Das Geschäftssegment Corporate Finance enthält den Unternehmensbereich Corporate Finance. Im Segment sind speziell auf Unternehmen abgestimmte Finanzierungslösungen zusammengefasst. Dazu gehören strukturierte Finanzierungen, Anlagefinanzierungen, Asset Backed Securities, Leasingfinanzierungen sowie Strukturierung und Vertrieb von Fondskonzepten. Die Ergebnisbeiträge der Gruppe HANNOVER LEASING und der HTSB sind diesem Geschäftssegment vollständig zugeordnet.

Das Geschäftssegment Financial Markets stellt die Ergebnisse der Unternehmensbereiche Kapitalmärkte, Aktiv- /Passivsteuerung, Sales Öffentliche Hand, Finanzinstitutionen und ausländische Gebietskörperschaften, das Asset Management sowie diverser Zweckgesell-schaften der Landesbank Hessen-Thüringen und das Handelsgeschäft der Sparkassen dar. In diesem Segment werden die Treasury- sowie die Handels- und Sales-Aktivitäten des Verbun-des abgebildet. Im Produktportfolio befinden sich klassische Kapitalmarktprodukte, Finanz-instrumente zur Zins-, Währungs-, Kreditrisiko- und Liquiditätssteuerung sowie auf Bedürf-nisse von Unternehmen und der öffentlichen Hand zugeschnittene Finanzierungslösungen. Im Asset Management mit institutionellen Anlegern wird die klassische Vermögensbetreu-ung und -verwaltung, das Management von Spezial- und Publikumsfonds für institutionelle Anleger und die Betreuung von Master-KAG-Mandaten zu den Asset-Management-Produk-ten bei der Helaba Invest Kapitalanlagegesellschaft mbH abgebildet.

In dem Geschäftssegment Privatkunden-, Mittelstands- und Verbundgeschäft werden das Retailgeschäft der Sparkassen (inklusive der Frankfurter Sparkasse) ohne Handelsgeschäft, das Private Banking (inklusive der Gruppe Frankfurter Bankgesellschaft) und das Verbund-geschäft der Landesbank Hessen-Thüringen (inklusive der LBS) erfasst. Auch Stützungs- und Reservefonds sind hier erfasst.

Im Geschäftssegment Öffentliches Förder- und Infrastrukturgeschäft wird im Wesentlichen der Geschäftsbereich Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen dargestellt. In diesem Seg-ment werden somit die Ergebnisse aus Tätigkeiten des Verbundes im Zusammenhang mit den Fördermaßnahmen in den Bereichen Infrastruktur- und Wirtschaftsförderung, Woh-nungs- und Städtebau sowie Landwirtschaft und europäische Strukturfonds zusammen-gefasst.

In der Spalte Sonstige/Überleitung sind die nicht den Geschäftssegmenten zurechenbaren Ergebnisbeiträge und Aufwendungen abgebildet. Insbesondere umfasst diese Spalte die Ergebnisse aus dem Transaktionsgeschäft sowie die Kosten der zentralen Bereiche, die nicht über das Verursachungsprinzip den einzelnen Segmenten zugeordnet werden können. Da-rüber hinaus werden die Erfolge aus der zentralen Anlage der Eigenmittel sowie aus strate-gischen Dispositionsentscheidungen abgebildet. Des Weiteren werden hier die Kapitalein-lagengesellschaften, die SMS, HTSD und at Equity die SV SparkassenVersicherung gezeigt. Konsolidierungsbeträge, die zwischen den Geschäftssegmenten bestehen, werden ebenfalls an dieser Stelle ausgewiesen.

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Anhangangaben zur Bilanz

15 | Barreserve

in Mio. €31.12.2014

in Mio. €31.12.2013

Kassenbestand 790 787

Guthaben bei Zentralnotenbanken 1.714 2.391

Schuldtitel öffentlicher Stellen u. Wechsel zur Refinanzierung bei Zentralnotenbanken

– –

Gesamt 2.504 3.178

16 | Forderungen an Kreditinstitute

nach Regionen (Inland/Ausland) in Mio. €31.12.2014

in Mio. €31.12.2013

Inländische Kreditinstitute 11.789 13.833

Ausländische Kreditinstitute 5.997 4.175

Gesamt 17.786 18.008

nach Fristigkeit und Geschäftsarten in Mio. €31.12.2014

in Mio. €31.12.2013

Täglich fällige Forderungen 7.764 7.595

Andere Forderungen 10.022 10.413

davon:

Termingelder 2.562 1.502

Schuldscheine und Namensschuldverschreibungen 3.863 4.077

Bauspardarlehen 2 2

Genussrechte – –

Sonstige 3.595 4.832

Gesamt 17.786 18.008

17 | Forderungen an Kunden

nach Regionen (Inland/Ausland) in Mio. €31.12.2014

in Mio. €31.12.2013

Inländische Kunden 121.256 120.064

Ausländische Kunden 28.782 28.894

Gesamt 150.038 148.958

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Verbundrechenschaftslegung 2014 | 3 Verbundabschluss | Anhang

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nach Fristigkeit und Geschäftsarten in Mio. €31.12.2014

in Mio. €31.12.2013

Täglich fällige Forderungen 6.087 7.067

Andere Forderungen 143.951 141.891

Gesamt 150.038 148.958

darunter:

gewerbliche Immobilienkredite 38.971 38.200

private Baufinanzierungen 22.649 22.617

18 | RisikovorsorgeDie Risikovorsorge im Kreditgeschäft verteilt sich zum Abschlussstichtag wie folgt:

Aufgliederung nach Art der Risikovorsorge in Mio. €

31.12.2014in Mio. €

31.12.2013

Wertberichtigungen auf Forderungen –1.829 –2.050

Einzelwertberichtigungen –1.489 –1.677

Portfoliowertberichtigungen –340 –373

Rückstellungen für Risiken aus dem Kreditgeschäft –91 –106

Gesamt –1.920 –2.156

Die Wertberichtigungen auf Forderungen sind auf der Aktivseite separat ausgewiesen. Die Risikovorsorge für das außerbilanzielle Geschäft ist als Rückstellung berücksichtigt und dort erläutert. Die Wertberichtigungen auf Forderungen haben sich wie folgt entwickelt:

Einzelwert-

berich- tigungen

in Mio. €

Portfoliowert- berich-

tigungen

in Mio. €

Rückstellungen für Risiken

aus dem Kreditgeschäft

in Mio. €

Gesamt

in Mio. €

2014 2013 2014 2013 2014 2013 2014 2013

Stand zum 1.1. 1.677 1.790 373 420 106 121 2.156 2.331

Veränderungen des Konsolidierungs- kreises

– –11 – – – – – –11

Veränderungen aus der Währungs- umrechnung

7 –3 – – 2 – 9 –3

Verbrauch 296 309 – – 5 6 301 315

Auflösungen 244 234 34 48 30 32 308 314

Umbuchungen 10 6 – – –9 –7 1 –1

Unwinding 36 39 – – – – 36 39

Zuführungen 371 477 1 1 27 30 399 508

Stand zum 31.12. 1.489 1.677 340 373 91 106 1.920 2.156

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19 | Handelsaktiva

in Mio. €31.12.2014

in Mio. €31.12.2013

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere

15.983 20.358

Geldmarktpapiere 187 786

von öffentlichen Emittenten 20 33

von anderen Emittenten 167 753

Anleihen und Schuldverschreibungen 15.796 19.572

von öffentlichen Emittenten 5.348 6.313

von anderen Emittenten 10.448 13.259

Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 140 173

Positive Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten

12.643 8.241

Aktien / Indexbezogenes Geschäft 131 117

Zinsbezogene Derivate 11.347 7.268

Währungsbezogene Derivate 1.132 806

Kreditderivate 26 42

Warenbezogene Derivate 7 8

Forderungen des Handelsbestandes 2.253 3.212

Gesamt 31.019 31.984

Die Finanzinstrumente des Postens Handelsaktiva sind ausschließlich der Kategorie aFV (Unterkategorie HfT) zugeordnet und werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Die Forderungen des Handelsbestandes umfassen im Wesentlichen Schuldscheindarlehen, Wertpapierpensions- und Geldhandelsgeschäfte.

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Verbundrechenschaftslegung 2014 | 3 Verbundabschluss | Anhang

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20 | FinanzanlagenDer Posten Finanzanlagen umfasst Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere sowie Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere der Kategorie AfS und der FVO. Anteile an nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen und Beteiligungen werden entsprechend ihrer Zuordnung zur Kategorie AfS erfolgsneutral grundsätzlich zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Für den Fall, dass der Zeitwert nicht zuverlässig ermittel-bar ist, erfolgt die Bewertung zu Anschaffungskosten abzüglich eventueller Wertminderun-gen.

Der Bilanzposten zu den Finanzanlagen gliedert sich wie folgt:

1) Vorjahreszahlen angepasst: Umgliederung von zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Beteiligungen (–242 Mio. €) und von zu Anschaffungskosten bewerteten Beteiligungen (–2 Mio. €) in Andere nicht festverzinsliche Wertpapiere in Höhe von 244 Mio. €.

Aufgliederung Bilanzposten in Mio. €31.12.2014

in Mio. €31.12.20131)

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere

45.007 42.158

von öffentlichen Emittenten 15.646 14.887

von anderen Emittenten 29.361 27.271

Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 6.278 5.900

Aktien 130 164

Andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 6.148 5.736

Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen

481 562

Ankauf von Forderungen aus Kapitallebensversicherungen

167 184

Gesamt 51.933 48.804

Die anderen nicht festverzinslichen Wertpapiere beinhalten ausschließlich Anteile an Invest-mentvermögen.

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Die Entwicklung der Anteile an nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen und Beteili-gungen ist folgender Übersicht zu entnehmen:

Finanzanlagenspiegel in Mio. €2014

in Mio. €20131)

Anschaffungskosten

Stand 1.1. 991 1.011

Veränderungen des Konsolidierungskreises 7 –

Veränderungen aus der Währungsumrechnung – –1

Zugänge 5 5

Umbuchungen –107 –2

Abgänge 15 22

Stand 31.12. 881 991

Erfolgsneutrale Bewertungsänderungen

Stand 1.1. 31 32

Veränderungen des Konsolidierungskreises – –

Veränderungen aus der Währungsumrechnung – –2

Erfolgsneutrale Wertänderungen aus der Bewertung (AfS) – 1

Erfolgsneutrale Zuschreibungen – –

Umbuchungen –34 –

Abgänge – –

Stand 31.12. –3 31

Kumulierte Ab- und Zuschreibungen

Stand 1.1. –460 –391

Veränderungen des Konsolidierungskreises – –

Veränderungen aus der Währungsumrechnung – –2

Wertminderungen –2 –76

Zuschreibungen – 5

Umbuchungen 57 –

Abgänge 8 4

Stand 31.12. –397 –460

Buchwerte zum 31.12. 481 562

1) Vorjahreszahlen angepasst: Umgliederung von zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Beteiligungen (–242 Mio. €) und von zu Anschaffungskosten bewerteten Beteiligungen (–2 Mio. €) in Andere nicht festverzins-liche Wertpapiere in Höhe von 244 Mio. €. Zudem wurde im Vorjahr der Abgang vollständig abgeschriebener Anteile an einem nicht konsolidierten, verbundenen Unternehmen nicht berücksichtigt, weshalb die Abgänge in den Anschaffungskosten um –3 Mio. € und die Abgänge in den kumulierten Ab- und Zuschreibungen um +3 Mio. € angepasst wurden.

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21 | Anteile an at Equity bewerteten UnternehmenIn der Berichtsperiode werden insgesamt 31 (2013: 34) Gemeinschaftsunternehmen und 16 (2013: 16) assoziierte Unternehmen nach der Equity-Methode bewertet.

Die nach der Equity-Methode bewerteten Anteile gliedern sich wie folgt:

in Mio. €

31.12.2014in Mio. €

31.12.2013

Anteile an Gemeinschaftsunternehmen 92 76

Kreditinstitute – –

Sonstige Unternehmen 92 76

Anteile an assoziierten Unternehmen 588 510

Kreditinstitute – –

Sonstige Unternehmen 588 510

Gesamt 680 586

Unter den at Equity bewerteten Unternehmen befinden sich keine börsennotierten Gesell-schaften.

Die nachfolgende Tabelle enthält die zusammengefassten finanziellen Informationen der at Equity bewerteten Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen auf Basis der Einzel-abschlüsse der at Equity bewerteten Unternehmen und bezogen auf den Kapitalanteil der Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen an den Vermögenswerten, Verpflichtungen, Erträgen und Jahresergebnissen.

in Mio. €

31.12.2014in Mio. €

31.12.2013

Anteile an Gemeinschaftsunternehmen – Gesamt

Summe der Vermögenswerte 979 1.409

Summe der Verpflichtungen 1.106 1.139

Erträge 86 198

Jahresergebnis 19 12

Anteile an Gemeinschaftsunternehmen – Anteilig

Summe der Vermögenswerte 502 614

Summe der Verpflichtungen 566 519

Erträge 43 74

Jahresergebnis 8 –2

Anteile an assoziierten Unternehmen – Gesamt

Summe der Vermögenswerte 27.679 26.305

Summe der Verpflichtungen 25.914 24.133

Erträge 6.464 6.694

Jahresergebnis 134 42

Anteile an assoziierten Unternehmen – Anteilig

Summe der Vermögenswerte 9.407 8.512

Summe der Verpflichtungen 8.836 8.052

Erträge 2.254 2.331

Jahresergebnis 35 12

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22 | Investment Properties

Aufgliederung Bilanzposten in Mio. €31.12.2014

in Mio. €31.12.2013

Vermietete Grundstücke und Gebäude 2.169 2.704

Unbebaute Grundstücke 43 56

Leerstehende Gebäude 3 3

Immobilien im Bau 27 19

Gesamt 2.242 2.782

Die als Finanzinvestit ion gehaltenen Immobilien entfallen mit 1.800 Mio. € (2013: 1.771 Mio. €) auf Wohnimmobilien der Unternehmensgruppe GWH.

Entwicklung der Investment Properties in Mio. €2014

in Mio. €2013

Anschaffungskosten/Herstellungskosten

Stand 1.1. 3.332 3.255

Veränderungen des Konsolidierungskreises –606 176

Veränderungen aus der Währungsumrechnung – –8

Zugänge 91 110

Umbuchungen 10 5

Abgänge 44 206

Stand 31.12. 2.783 3.332

Kumulierte Abschreibungen

Stand 1.1. 550 509

Veränderungen des Konsolidierungskreises –54 –

Veränderungen aus der Währungsumrechnung – –

Abschreibungen 54 51

Zuschreibungen – –

Umbuchungen 3 2

Abgänge 12 12

Stand 31.12. 541 550

Buchwerte zum 31.12. 2.242 2.782

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23 | Sachanlagen

Aufgliederung Bilanzposten in Mio. €31.12.2014

in Mio. €31.12.2013

Selbst genutzte Grundstücke und Gebäude 1.141 1.174

Betriebs- und Geschäftsausstattung 198 204

Leasinggegenstände aus Operating Lease 317 223

Sonstige Sachanlagen 12 16

Gesamt 1.668 1.617

Bei den Leasinggegenständen des Sachanlagevermögens handelt es sich im Wesentlichen um Immobilien, die von der Gruppe HANNOVER LEASING im Rahmen von Operating-Leasing-verhältnissen vermietet werden. Die Sachanlagen haben sich im Geschäftsjahr wie folgt entwickelt:

Selbst genutzte

Grundstücke und Gebäude

in Mio. €

Betriebs- und

Geschäfts- aus stattung

in Mio. €

Leasing- gegen- stände

in Mio. €

Sonstige Sach-

anlagen

in Mio. €

Gesamt

in Mio. €

Anschaffungskosten/Herstellungskosten

Stand 1.1.2014 2.693 1.098 292 16 4.099

Veränderungen des Konsolidierungskreises

– – 190 – 190

Veränderungen aus der Währungsumrechnung

2 – – – 2

Zugänge 15 47 46 16 124

Umbuchungen 7 – 1 –20 –12

Abgänge 15 93 119 – 227

Stand 31.12.2014 2.702 1.052 410 12 4.176

Kumulierte Abschreibungen

Stand 1.1.2014 1.519 894 69 – 2.482

Veränderungen des Konsolidierungskreises

– – – – –

Veränderungen aus der Währungsumrechnung

1 – – – 1

Abschreibungen 60 51 54 – 165

Zuschreibungen 4 – – – 4

Umbuchungen –3 –2 1 – –4

Abgänge 12 89 31 – 132

Stand 31.12.2014 1.561 854 93 – 2.508

Buchwerte

Stand 1.1.2014 1.174 204 223 16 1.617

Stand 31.12.2014 1.141 198 317 12 1.668

117

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Im Vorjahr war folgende Entwicklung zu verzeichnen:

Selbst genutzte

Grundstücke und Gebäude

in Mio. €

Betriebs- und

Geschäfts- aus stattung

in Mio. €

Leasing- gegen- stände

in Mio. €

Sonstige Sach-

anlagen

in Mio. €

Gesamt

in Mio. €

Anschaffungskosten/Herstellungskosten

Stand 1.1.2013 2.683 1.098 560 8 4.349

Veränderungen des Konsolidierungskreises

– – –157 – –157

Veränderungen aus der Währungsumrechnung

– – 1 – 1

Zugänge 21 48 372 12 453

Umbuchungen –3 1 1 –4 –5

Abgänge 8 49 485 – 542

Stand 31.12.2013 2.693 1.098 292 16 4.099

Kumulierte Abschreibungen

Stand 1.1.2013 1.466 890 140 – 2.496

Veränderungen des Konsolidierungskreises

– – –6 – –6

Veränderungen aus der Währungsumrechnung

– – – – –

Abschreibungen 59 52 68 – 179

Zuschreibungen 1 – – – 1

Umbuchungen – – – – –

Abgänge 5 48 133 – 186

Stand 31.12.2013 1.519 894 69 – 2.482

Buchwerte

Stand 1.1.2013 1.217 208 420 8 1.853

Stand 31.12.2013 1.174 204 223 16 1.617

24 | Immaterielle Vermögenswerte

Aufgliederung Bilanzposten in Mio. €31.12.2014

in Mio. €31.12.2013

Geschäfts- oder Firmenwerte 104 140

Sonstige immaterielle Vermögenswerte 49 53

Gesamt 153 193

Die Immateriellen Vermögenswerte des Verbundes haben – mit Ausnahme der Geschäfts- oder Firmenwerte – begrenzte Nutzungsdauern und werden planmäßig abgeschrieben.

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Die immateriellen Vermögenswerte haben sich wie folgt entwickelt:

Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte in Mio. €2014

in Mio. €2013

Anschaffungskosten/Herstellungskosten

Stand 1.1. 575 556

Veränderungen des Konsolidierungskreises –102 –

Veränderungen aus der Währungsumrechnung 2 –1

Zugänge 20 27

Umbuchungen – –

Abgänge 7 7

Stand 31.12. 488 575

Kumulierte Abschreibungen

Stand 1.1. 382 348

Veränderungen des Konsolidierungskreises –65 –

Veränderungen aus der Währungsumrechnung 1 –

Abschreibungen 24 39

Umbuchungen – –

Abgänge 7 5

Zuschreibungen – –

Stand 31.12. 335 382

Buchwerte 153 193

25 | Ertragsteueransprüche

in Mio. €31.12.2014

in Mio. €31.12.2013

Tatsächliche Ertragsteueransprüche 93 120

Latente Ertragsteueransprüche 907 875

Gesamt 1.000 995

26 | Sonstige Aktiva

in Mio. €31.12.2014

in Mio. €31.12.2013

Immobilien des Vorratsvermögens 425 419

Geleistete Vorauszahlungen und Anzahlungen 68 249

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 65 68

Steueransprüche aus sonstigen Steuern(außer Ertragsteuern)

22 5

Sonstige Vermögenswerte 847 916

Gesamt 1.427 1.657

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27 | Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

nach Regionen (Inland/Ausland) in Mio. €31.12.2014

in Mio. €31.12.2013

Inländische Kreditinstitute 32.180 31.252

Ausländische Kreditinstitute 4.610 4.164

Gesamt 36.790 35.416

nach Fristigkeit und Geschäftsarten in Mio. €31.12.2014

in Mio. €31.12.2013

Täglich fällige Verbindlichkeiten 5.295 6.916

Verbindlichkeiten mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist

31.495 28.500

davon:

Aufgenommene Schuldscheindarlehen 5.610 7.351

Begebene Namensschuldverschreibungen 3.144 3.201

Weiterleitungsdarlehen 7.996 8.037

Termingelder 5.946 1.915

Sparkassenbriefe 883 1.260

Sonstige Verbindlichkeiten 7.916 6.736

Gesamt 36.790 35.416

28 | Verbindlichkeiten gegenüber Kunden

nach Regionen (Inland/Ausland) in Mio. €31.12.2014

in Mio. €31.12.2013

Inländische Kunden 115.130 112.905

Ausländische Kunden 2.758 2.318

Gesamt 117.888 115.223

nach Fristigkeit und Geschäftsarten in Mio. € 31.12.2014

in Mio. € 31.12.2013

Täglich fällige Verbindlichkeiten 62.027 57.258

Verbindlichkeiten mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist

55.861 57.965

davon:

Bauspareinlagen 4.098 3.838

Spareinlagen 26.797 27.821

Termingelder 5.974 5.295

Aufgenommene Schuldscheindarlehen 3.261 4.538

Begebene Namensschuldverschreibungen 11.276 11.259

Sparkassenbriefe und S-Gewinnobligationen 3.380 4.115

Sonstige 1.075 1.099

Gesamt 117.888 115.223

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Verbundrechenschaftslegung 2014 | 3 Verbundabschluss | Anhang

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29 | Verbriefte Verbindlichkeiten

in Mio. € 31.12.2014

in Mio. € 31.12.2013

Begebene Schuldverschreibungen 43.574 45.221

Hypotheken- und Öffentliche Pfandbriefe 19.003 15.359

Sonstige Schuldverschreibungen 24.571 29.862

Andere verbriefte Verbindlichkeiten 3.048 1.515

Gesamt 46.622 46.736

Die anderen verbrieften Verbindlichkeiten betreffen begebene Geldmarktpapiere.

30 | Handelspassiva

in Mio. €31.12.2014

in Mio. €31.12.2013

Negative Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten

12.603 9.455

Aktien/Indexbezogene Geschäfte 117 98

Zinsbezogene Geschäfte 11.473 8.429

Währungsbezogene Geschäfte 984 884

Kreditderivate 22 37

Warenbezogene Geschäfte 7 7

Begebene Geldmarktpapiere 1.889 2.604

Verbindlichkeiten des Handelsbestandes 13.306 20.538

Gesamt 27.798 32.597

Der Posten Handelspassiva enthält ausschließlich der Kategorie aFV (Unterkategorie HfT) zugeordnete Finanzinstrumente.

31 | Rückstellungen

nach Art der Rückstellung in Mio. €31.12.2014

in Mio. €31.12.2013

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

2.651 2.128

Andere Rückstellungen 932 872

Rückstellungen für den Personalbereich 281 304

Rückstellungen für Risiken aus dem Kreditgeschäft 91 106

Restrukturierungsrückstellungen 56 18

Sonstige Rückstellungen 504 444

Gesamt 3.583 3.000

121

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Entwicklung der anderen Rückstellungen

Rückstellungen für den

Personalbereich

in Mio. €

Rückstellungen für Risiken

aus dem Kreditgeschäft

in Mio. €

Restruktu- rierungs-

rückstellungen

in Mio. €

Sonstige Rückstellungen

in Mio. €

Gesamt

in Mio. €

2014 2013 2014 2013 2014 2013 2014 2013 2014 2013

Stand zum 1.1. 304 331 106 121 18 – 444 449 872 901

Veränderungen des Konsolidierungskreises

– – – – – – 21 –25 21 –25

Veränderungen aus der Währungsumrechnung

1 –2 2 – – – – – 3 –2

Verbrauch 186 183 5 6 – – 221 225 412 414

Auflösungen 6 7 30 32 – – 31 42 67 81

Umbuchungen 2 – –9 –7 –2 – 21 – 12 –7

Unwinding 4 6 – – – – 9 9 13 15

Zuführungen 162 159 27 30 40 18 261 278 490 485

Stand zum 31.12. 281 304 91 106 56 18 504 444 932 872

Die Rückstellungen für den Personalbereich beinhalten im Wesentlichen Rückstellungen für Altersteilzeit und Vorruhestandsvereinbarungen, Dienstjubiläen sowie Sonderzahlungen an Mitarbeiter.

Die Zuführungen bzw. Auflösungen der Rückstellungen für den Personalbereich werden in der Regel im Personalaufwand, die der Rückstellungen für Risiken aus dem Kreditgeschäft in der Risikovorsorge und die der Restrukturierungsrückstellungen sowie der Sonstigen Rück-stellungen im Sonstigen betrieblichen Ergebnis ausgewiesen. Aufzinsungsbeträge sind im Zinsüberschuss enthalten.

32 | Ertragsteuerverpflichtungen

in Mio. €

31.12.2014in Mio. €

31.12.2013

Tatsächliche Ertragsteuerverpflichtungen 172 119

Latente Ertragsteuerverpflichtungen 327 229

Gesamt 499 348

33 | Sonstige Passiva

in Mio. €31.12.2014

in Mio. € 31.12.2013

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 153 176

Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern 23 21

Erhaltene Vorauszahlungen und Anzahlungen 353 433

Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern (außer Ertragsteuern)

69 131

Sonstige Verbindlichkeiten 218 213

Gesamt 816 974

122

Verbundrechenschaftslegung 2014 | 3 Verbundabschluss | Anhang

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34 | Nachrangkapital

in Mio. €31.12.2014

in Mio. €31.12.2013

Nachrangige Verbindlichkeiten 3.984 3.622

darunter: anteilige Zinsen 29 23

Genussrechtskapital 743 804

darunter: anteilige Zinsen 36 38

Einlagen stiller Gesellschafter 712 812

darunter: anteilige Zinsen 28 28

Gesamt 5.439 5.238

35 | EigenkapitalDie Stillen Einlagen des Landes Hessen bei der Landesbank Hessen-Thüringen werden seit dem 30. Dezember 2011 in dem Posten „Sonstige Kapitaleinlagen“ gezeigt. Diese Einlagen erfüllen die Bedingung des IAS 32, dass keine vertragliche Verpflichtung zur Abgabe von flüssigen Mitteln oder anderen finanziellen Vermögenswerten besteht. Demnach erfolgt die Bedienung der Kapitaleinlagen im Rahmen der Gewinnverwendung.

In 2012 hat die Landesbank Hessen-Thüringen ihre Kapitalbasis durch die Aufnahme neuer Mitträger und die Aufnahme von 1 Mrd. € hartem Kernkapital gestärkt. Auf das Land Hessen entfallen 8,1 % des Stammkapitals und auf den Freistaat Thüringen 4,05 %. Nach der Kapital-erhöhung bleibt der Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen mit 68,85 % größter Mitträger. Als neue Mitträger mit jeweils 4,75 % wurden der Rheinische Sparkassen- und Giro verband, der Sparkassenverband Westfalen-Lippe sowie zwei Treuhandgesellschaften der Sicherungsreserve der Landesbanken und Girozentralen aufgenommen.

In den Gewinnrücklagen sind im Wesentlichen Gewinnthesaurierungen enthalten.

Die Neubewertungsrücklage enthält die erfolgsneutralen Bewertungseffekte aus Finanzins-trumenten der Kategorie AfS nach Verrechnung latenter Steuern. Eine erfolgswirksame Erfassung der Gewinne oder Verluste erfolgt erst, wenn der Vermögenswert veräußert oder abgeschrieben wird.

In der Rücklage aus der Währungsumrechnung sind die erfolgsneutral zu erfassenden Wäh-rungsumrechnungsdifferenzen aus der Umrechnung der Abschlüsse von wirtschaftlich selbstständigen ausländischen Geschäftsbetrieben in Euro bis zu deren Abgang enthalten.

Darüber hinaus ist das Ergebnis aus der Währungsumrechnung des Sicherungsgeschäfts einer Nettoinvestition in eine ausländische Teileinheit in der Rücklage aus der Währungsum-rechnung erfasst.

123

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Zusätzliche Anhangangaben

36 | Nachrangige VermögenswerteIn 2014 betrugen die nachrangigen Vermögenswerte 773 Mio. € (2013: 827 Mio. €).

Vermögenswerte werden als nachrangig ausgewiesen, wenn sie im Fall der Liquidation oder Insolvenz des Schuldners erst nach den Forderungen der anderen Gläubiger erfüllt werden dürfen.

37 | Geschäft mit DerivatenDas Geschäft mit derivativen Produkten wird überwiegend im Zinsrisikobereich betrieben. Dieser Bereich macht 88,1 % (Vorjahr: 89,2 %) der Transaktionen in allen derivativen Produk-ten aus. Auf den Währungsbereich entfallen 10,5 % (Vorjahr: 8,9 %). Der Rest entfällt über-wiegend auf Aktien-/Indexbezogene Geschäfte und Kreditderivate.

Derivate können als standardisierte Kontrakte an der Börse oder individuell ausgehandelt als OTC-Derivate außerbörslich abgeschlossen werden.

Die Nominalwerte entsprechen dem Bruttovolumen aller Käufe und Verkäufe. Dieser Wert dient als Referenzgröße für die Ermittlung gegenseitig vereinbarter Ausgleichszahlungen. Es handelt sich jedoch nicht um bilanzierungsfähige Forderungen oder Verbindlichkeiten.

Neben den Nominalvolumina sind die positiven und negativen Marktwerte aufgeführt. Da Derivate in der Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen überwiegend zur Absicherung bzw. Steuerung von Risiken anderer Positionen eingesetzt werden, sind die Marktwerte in ihrer Summe stets im Zusammenhang mit diesen zugrunde liegenden Geschäften zu sehen.

124

Verbundrechenschaftslegung 2014 | 3 Verbundabschluss | Anhang

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Die Nominal- und Marktwerte derivativer Geschäfte ergeben sich zu den Stichtagen wie folgt:

Nominalwerte

in Mio. €

Positive Marktwerte

in Mio. €

Negative Marktwerte

in Mio. €

31.12.2014 31.12.2013 31.12.2014 31.12.2013 31.12.2014 31.12.2013

Zinsrisiken 492.649 491.062 17.257 11.861 15.889 11.949

Forward Rate Agreements 20.274 27.107 – 4 – 2

Zinsswaps 365.557 361.002 14.929 10.623 12.623 10.372

Zinsoptionen 56.117 61.052 2.319 1.207 3.227 1.569

Börsenkontrakte 50.637 41.619 9 27 38 5

Zinsbegrenzungs- vereinbarung (CAP)

64 282 – – 1 1

Währungsrisiken 58.773 49.101 1.243 1.029 2.187 1.058

Devisentermingeschäfte 34.284 25.029 748 336 566 452

Währungsswaps / Zins-Währungsswaps

23.686 23.297 478 667 1.603 580

Devisenoptionen 803 775 17 26 18 26

Börsenkontrakte – – – – – –

Sonstige Währungstermingeschäfte

– – – – – –

Aktien- und sonstige Preisrisiken

3.189 3.042 136 119 118 99

Aktientermingeschäfte – – – – – –

Aktienoptionen 2.200 2.113 115 97 88 73

Börsenkontrakte 989 929 21 22 30 26

Sonstige Termingeschäfte – – – – – –

Kreditderivate gesamt 4.697 6.837 35 47 33 52

Warenbezogene Geschäfte

156 415 7 8 7 8

Derivate insgesamt 559.464 550.457 18.678 13.064 18.234 13.166

125

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Nominalwerte nach Restlaufzeiten:

Zinsrisiken

in Mio. €

Währungsrisiken

in Mio. €

Aktien- / sonstige Preisrisiken

in Mio. €

31.12.2014 31.12.2013 31.12.2014 31.12.2013 31.12.2014 31.12.2013

bis drei Monate 76.555 72.765 19.805 15.341 594 461

mehr als drei Monate bis ein Jahr 87.072 88.030 13.099 10.843 832 799

mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 179.503 184.158 19.532 18.143 1.698 1.663

mehr als fünf Jahre 149.519 146.109 6.337 4.774 65 119

Gesamt 492.649 491.062 58.773 49.101 3.189 3.042

Kreditderivate

in Mio. €

Warenbezogene Geschäftein Mio. €

Gesamt

in Mio. €

31.12.2014 31.12.2013 31.12.2014 31.12.2013 31.12.2014 31.12.2013

bis drei Monate 227 196 50 53 97.231 88.816

mehr als drei Monate bis ein Jahr 636 716 16 172 101.655 100.560

mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 3.792 5.825 90 125 204.615 209.914

mehr als fünf Jahre 42 100 – 65 155.963 151.167

Gesamt 4.697 6.837 156 415 559.464 550.457

Bei den zinsbezogenen Geschäften verteilen sich die Fälligkeiten über das gesamte Laufzeit-spektrum. Der Anteil des kurzfristigen Laufzeitbereiches (bis 1 Jahr Restlaufzeit) am gesam-ten Zinsgeschäft beträgt für 2014 33,2 %. Währungsgeschäfte werden von der Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen überwiegend im kurzfristigen Laufzeitbereich (bis 1 Jahr Restlaufzeit) getätigt. Hier beträgt der Anteil am gesamten Währungsgeschäft für 2014 56,0 %.

126

Verbundrechenschaftslegung 2014 | 3 Verbundabschluss | Anhang

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38 | Buchwerte nach BewertungskategorienIn der folgenden Tabelle sind die Buchwerte von finanziellen Vermögenswerten und Verbind-lichkeiten per 31. Dezember 2014 nach den Bewertungskategorien des IAS 39 gegliedert dar-gestellt. Ersichtlich ist auch der Ausweis in der Bilanz.

LaR / OL

in Mio. € AfS

in Mio. €HfT

in Mio. €FVO

in Mio. €Gesamt

in Mio. €

Aktiva

Barreserve 2.504 2.504

Forderungen an Kreditinstitute 17.779 7 17.786

Forderungen an Kunden 149.386 652 150.038

Handelsaktiva 31.019 31.019

Positive Marktwerte aus nicht mit Handelsabsicht gehaltenen Derivaten

6.035 6.035

Finanzanlagen 48.708 3.225 51.933

Gesamt 169.669 48.708 37.054 3.884 259.315

Passiva

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

36.400 390 36.790

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden

114.232 3.656 117.888

Verbriefte Verbindlichkeiten 37.822 8.800 46.622

Handelspassiva 27.798 27.798

Negative Marktwerte aus nicht mit Handelsabsicht gehaltenen Derivaten

5.631 5.631

Nachrangkapital 4.867 572 5.439

Gesamt 193.321 0 33.429 13.418 240.168

127

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Nachfolgend die entsprechenden Buchwerte per 31. Dezember 2013:

LaR / OL

in Mio. €AfS

in Mio. €HfT

in Mio. €FVO

in Mio. €Gesamt

in Mio. €

Aktiva

Barreserve 3.178 3.178

Forderungen an Kreditinstitute 17.980 28 18.008

Forderungen an Kunden 148.311 647 148.958

Handelsaktiva 31.984 31.984

Positive Marktwerte aus nicht mit Handelsabsicht gehaltenen Derivaten

4.823 4.823

Finanzanlagen 45.579 3.225 48.804

Gesamt 169.469 45.579 36.807 3.900 255.755

Passiva

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

34.943 473 35.416

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden

112.191 3.032 115.223

Verbriefte Verbindlichkeiten 36.814 9.922 46.736

Handelspassiva 32.597 32.597

Negative Marktwerte aus nicht mit Handelsabsicht gehaltenen Derivaten

3.711 3.711

Nachrangkapital 4.709 529 5.238

Gesamt 188.657 0 36.308 13.956 238.921

39 | Angaben zu Verbindlichkeiten der Fair Value OptionFür Verbindlichkeiten, die der FVO zugeordnet sind, betragen die bonitätsinduzierten Ände-rungen der beizulegenden Zeitwerte in der Berichtsperiode 35 Mio. € (2013: 41 Mio. €). Die kumulative bonitätsinduzierte Änderung der beizulegenden Zeitwerte für die zum Bilanz-stichtag im Bestand befindlichen Verbindlichkeiten beträgt 94 Mio. € (2013: 70 Mio. €).

40 | Außerbilanzielle Verpflichtungen Bei den Eventual- und anderen nicht bilanzierten Verpflichtungen der Sparkassen-Finanz-gruppe Hessen-Thüringen handelt es sich im Wesentlichen um potenzielle zukünftige Ver-bindlichkeiten, die sowohl aus den gestellten Bürgschaften als auch aus den Kunden einge-räumten, jedoch noch nicht in Anspruch genommenen Kreditlinien erwachsen. Die Betragsangaben spiegeln mögliche Verpflichtungen bei vollständiger Ausnutzung einge-räumter Kreditlinien bzw. bei Inanspruchnahme der Avale wider. Die Risikovorsorge für außerbilanzielle Verpflichtungen wurde von den Beträgen gekürzt.

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Verbundrechenschaftslegung 2014 | 3 Verbundabschluss | Anhang

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in Mio. €31.12.2014

in Mio. €31.12.2013

Eventualverbindlichkeiten 7.013 6.485

Verpflichtungen aus weitergegebenen Wechseln – 1

Verpflichtungen aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen 7.012 6.389

Nachschussverpflichtungen 1 95

Andere Verpflichtungen 25.019 20.422

Platzierungs- und Übernahmeverpflichtungen 2.103 1.989

Unwiderrufliche Kreditzusagen 21.357 18.187

Garantien, Risiko-Übernahmeverpflichtungen und sonstige Risiken 1.559 246

Gesamt 32.032 26.907

Haftungsverbund der deutschen SparkassenorganisationDie Landesbank Hessen-Thüringen und die Sparkassen in Hessen und Thüringen sind dem bundesweiten Haftungsverbund der deutschen Sparkassenorganisation angeschlossen. Dieses Sicherungssystem basiert auf dem Prinzip der Institutssicherung. Durch die Siche-rung der Institute selbst sind im gleichen Zuge auch die Einlagen aller Kunden ohne betrags-mäßige Begrenzung geschützt. Am 19. November 2014 hat die Bundesregierung den Ent-wurf des Einlagensicherungsgesetzes verabschiedet, das eine verbindliche EU-Richtlinie in deutsches Recht umsetzt und am 3. Juli 2015 in Kraft treten wird. Institutssichernde Syste-me, wie der bestehende Haftungsverbund der deutschen Sparkassen-Finanzgruppe, in dem die Institute in einem hypothetischen Notfall füreinander einstehen würden, zu dem auch die Landesbank Hessen-Thüringen und die Sparkassen in Hessen und in Thüringen gehören, können auch in Zukunft – nach rechtlicher und finanzieller Anpassung an die neuen gesetz-lichen Vorgaben und aufsichtsrechtlicher Anerkennung – als Einlagensicherungssysteme fortbestehen. Durch diese Institutssicherung sind sämtliche Anlagen vollumfänglich abge-sichert, auch die der gewerblichen Anleger.

Das System besteht aus• den elf regionalen Sparkassenstützungsfonds – einer davon ist der Sparkassen-

Stützungsfonds Hessen-Thüringen,• der Sicherungsreserve der Landesbanken und Girozentralen – ihr ist die Landesbank

Hessen-Thüringen angeschlossen – und• dem Sicherungsfonds der Landesbausparkassen – ihm ist die Landesbausparkasse Hes-

sen-Thüringen angeschlossen.

Im Bedarfsfall entscheiden die Gremien der zuständigen Sicherungseinrichtungen darüber, ob und in welchem Umfang Stützungsleistungen zugunsten eines Instituts zu erbringen sind und an welche Auflagen diese gegebenenfalls geknüpft werden.

Mit Wirkung zum 1. Januar 2006 wurden weit reichende Fortentwicklungen der Sicherungs-einrichtungen umgesetzt. Unter anderem wurde das Fondsvolumen ausgeweitet und eine risiko orientierte Beitragsbemessung eingeführt. Seit dem Beitragsjahr 2009 erfolgt die Risiko bemessung auf der Grundlage der Eigenmittelanforderungen nach der Solvabilitäts-verordnung. Demgemäß wird das auf das einzelne Institut entfallende Gesamtvolumen durch Multiplikation der Eigenmittelanforderungen mit einem risikoorientierten Beitrags-satz ermittelt. Dieser bestimmt sich unter anderem nach einem Risikotragfähigkeitsquotien-ten. Er stellt das Verhältnis der Eigenmittelanforderungen zum Kernkapital plus ungebun-dener Vorsorgereserven dar. Die aufzubringenden Barmittel betragen nach der neuen Bemessungsgrundlage mindestens ein Drittel des Gesamtvolumens. In der verbleibenden Höhe besteht eine Nachschusspflicht.

129

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Dem neben und unabhängig vom bundesweiten Haftungsverbund bestehenden zusätz-lichen regionalen Reservefonds der Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen sind die Mitgliedssparkassen des Sparkassen- und Giroverbandes Hessen-Thüringen und die Landes-bank Hessen-Thüringen angeschlossen. Er gewährleistet eine zusätzliche, neben den natio-nalen Sicherungseinrichtungen existierende Vorsorge und entfaltet instituts- und gläubi-gerschützende Wirkung. Der Fonds wird von der Landesbank Hessen-Thüringen und den Sparkassen sukzessive dotiert, bis 5‰ der Bemessungsgrundlage (gemäß der Solvabilitäts-verordnung) erreicht sind. Die Einzahlungsverpflichtung eines Instituts bemisst sich risiko-orientiert unter Berücksichtigung von Bonus- und Malusfaktoren. Bis zur vollständigen Bar-einzahlung des Gesamtvolumens übernimmt der SGVHT die Haftung für die Zahlung des ausstehenden Differenzbetrages, der auf erstes Anfordern bei den Instituten eingezogen werden kann.

Darüber hinaus haften einzelne, dem Konzern Landesbank Hessen-Thüringen angehörige Kreditinstitute als Mitglieder von Einlagensicherungseinrichtungen im Rahmen der hierfür geltenden Bestimmungen.

Weitere wesentliche finanzielle VerpflichtungenAm Bilanzstichtag bestehen Wieder-/Einzahlungsverpflichtungen seitens des Verbundes in Höhe von insgesamt 51 Mio. € (2013: 55 Mio. €). Davon entfielen 46 Mio. € auf 27 Personen-handelsgesellschaften und 5 Mio. € auf fünf Kapitalgesellschaften. Einzahlungsverpflichtun-gen gegenüber verbundenen Unternehmen bestanden nicht.

Aus der Anwachsung eines Tochterunternehmens hat die Landesbank Hessen-Thüringen als Rechtsnachfolgerin die Verpflichtungen des Tochterunternehmens übernommen. Aus des-sen Teilnahme an einer Spaltungsmaßnahme resultieren zeitlich befristete Haftungen nach dem Umwandlungsgesetz (UmwG). Eine tatsächliche Belastung ist derzeit nicht zu erwarten.

An der GLB GmbH & Co. OHG, Frankfurt am Main, ist die Landesbank Hessen-Thüringen als unbeschränkt haftender Gesellschafter beteiligt.

Weiterhin ist die Landesbank Hessen-Thüringen in der Mithaftung für die Erfüllung der Nach-schusspflicht anderer dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband e. V. angehörender Ge-sellschafter. Für den Fall der Inanspruchnahme eines früheren Gewährträgers der DekaBank im Rahmen der für die Gewährträgerhaftung geltenden Bestandsschutzregelungen gemäß Brüsseler Verständigung I ist die Landesbank Hessen-Thüringen zu einem internen anteili-gen Haftungsausgleich verpflichtet. Die Träger der DekaBank am 18. Juli 2005 haften für die Erfüllung sämtlicher zu diesem Zeitpunkt bestehender Verbindlichkeiten der DekaBank. Für solche Verbindlichkeiten, die bis zum 18. Juli 2001 vereinbart waren, gilt dies zeitlich unbe-grenzt, für danach bis zum 18. Juli 2005 vereinbarte Verbindlichkeiten gilt dies nur, wenn de-ren Laufzeit nicht über den 31. Dezember 2015 hinausgeht.

Im Rahmen der Sicherungseinrichtungen der deutschen Sparkassenorganisation bestehen im Fall des Eintritts von Stützungsfällen Nachschussverpf lichtungen für die Landesbank Hessen-Thüringen und die Sparkassen.

Darüber hinaus haften einzelne verbundangehörige Institute als Mitglieder von Einlagen-sicherungseinrichtungen im Rahmen der hierfür geltenden Bestimmungen.

Die Landesbank Hessen-Thüringen hat sich verpflichtet, im Fall der Zahlungsunfähigkeit der LBS Immobilien GmbH beziehungsweise der OFB Projektentwicklung GmbH deren Aus-gleichsbeträge zur jeweiligen Zusatzversorgungskasse zu tragen.

130

Verbundrechenschaftslegung 2014 | 3 Verbundabschluss | Anhang

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Für den Fall, dass Kapitaleinlagen zurückgezahlt werden, können Eventualverbindlichkeiten ebenso wie im Vorjahr in Höhe von 205 Mio. € entstehen.

Die Verpflichtungen aus Prozessrisiken beinhalten Ansprüche gegenüber der Landesbank Hessen-Thüringen, die in gerichts- und schiedsgerichtlichen Verfahren geltend gemacht werden und für die die Landesbank Hessen-Thüringen aufgrund einer Eintrittswahrschein-lichkeit kleiner 50 % keine Rückstellungen gebildet hat.

Darüber hinaus bestehen Patronatserklärungen der Landesbank Hessen-Thüringen gegen-über einbezogenen Tochterunternehmen von Immobilienprojektierungsgesellschaften:

Gateway Gardens Projektentwicklungs-GmbH Frankfurt am MainGrundstücksgesellschaft Gateway Gardens GmbH Frankfurt am MainGrundstücksgesellschaft Westhafen GmbH Frankfurt am Main

41 | Volumen der für Anteilinhaber verwalteten Fonds

31.12.2014 31.12.2013

Fondsvolumen in Mio. € 99.128 85.509

Stückzahl 318 337

42 | Treuhandgeschäfte

1) Vorjahreszahlen angepasst: Umgliederung von den Beteiligungen in die sonstigen Vermögenswerte in Höhe von 203 Mio. €.

in Mio. €31.12.2014

in Mio. €31.12.20131)

Treuhandvermögen 3.209 3.170

Forderungen an Kreditinstitute 109 115

Forderungen an Kunden 592 658

Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen 2.219 2.108

Sonstige Vermögensgegenstände 289 289

Treuhandverbindlichkeiten 3.209 3.170

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 38 55

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 2.786 2.729

Sonstige Verbindlichkeiten 385 386

131

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Sonstige Anhangangaben

43 | AbschlussprüferhonorareFür das Geschäftsjahr wurden folgende Entgelte für Leistungen berechnet, die von Konzern-unternehmen der PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und der Prüfungsstelle des Sparkassen- und Giroverbandes Hessen-Thüringen, Körperschaft des öffentlichen Rechts, erbracht wurden:

Honorare des Abschlussprüfers in Mio. €

31.12.2014in Mio. €

31.12.2013

a) Abschlussprüfungsleistungen 11 11

darunter an Prüfungsstelle des Sparkassen- und Giroverbandes Hessen-Thüringen

7

7

b) Andere Bestätigungsleistungen 1 2

darunter an Prüfungsstelle des Sparkassen- und Giroverbandes Hessen-Thüringen

1

1

c) Steuerberatungsleistungen – –

darunter an Prüfungsstelle des Sparkassen- und Giroverbandes Hessen-Thüringen

d) Sonstige Leistungen 2 3

darunter an Prüfungsstelle des Sparkassen- und Giroverbandes Hessen-Thüringen

Gesamt 14 16

44 | Beschäftigte im Jahresdurchschnitt

2014 2013

Sparkassen 20.288 20.463

Landesbank Hessen-Thüringen 6.274 6.293

weitere Unternehmen 526 546

Gesamt 27.088 27.302

Die Angaben enthalten nicht die Mitarbeiter der at Equity einbezogenen SV Sparkassen-Versicherung.

132

Verbundrechenschaftslegung 2014 | 3 Verbundabschluss | Anhang

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Gremien

Verbundausschuss *

Mitglieder Stellvertreter

Gerhard Grandke

Geschäftsführender Präsident SGVHT

– Vorsitzender –

Thomas Wagner

Allgemeiner Vertreter

Verbandsgeschäftsführer SGVHT

Dieter Bauhaus

Vorsitzender des Vorstandes der

Sparkasse Mittelthüringen

Stv. Landesobmann

Obmann der Bezirkskonferenz

Thüringen-Nord

Christian Blechschmidt

Vorsitzender des Vorstandes der

Sparkasse Unstrut-Hainich

Stv. Obmann der Bezirkskonferenz

Thüringen-Nord

Hans-Dieter Brenner

Vorsitzender des Vorstandes der

Landesbank Hessen-Thüringen

Girozentrale

Dr. Detlef Hosemann

Mitglied des Vorstandes der

Landesbank Hessen-Thüringen

Girozentrale

Ingo Buchholz

Vorsitzender des Vorstandes der

Kasseler Sparkasse

Obmann der Bezirkskonferenz Kassel

Wilhelm Bechtel

Vorsitzender des Vorstandes der

Stadtsparkasse Schwalmstadt

Stv. Obmann der Bezirkskonferenz Kassel

Marina Heller

Vorsitzende des Vorstandes der

Rhön-Rennsteig-Sparkasse

Vorsitzende der Bezirkskonferenz

Thüringen-Süd

Helmut Schmidt

Vorsitzender des Vorstandes der

Kreissparkasse Saale-Orla

Stv. Obmann der Bezirkskonferenz

Thüringen-Süd

Claus Kaminsky

Oberbürgermeister der Stadt Hanau

Stv. Vorsitzender des Verwaltungsrates der

Sparkasse Hanau

Bernd Heßler

Bürgermeister der Stadt Borken

Vorsitzender des Verwaltungsrates der

Stadtsparkasse Borken

Klaus-Jörg Mulfinger

Generalbevollmächtigter,

seit 1. Januar 2015

Mitglied des Vorstandes der

Landesbank Hessen-Thüringen

Girozentrale

Rainer Krick

Mitglied des Vorstandes der

Landesbank Hessen-Thüringen

Girozentrale

Manfred Neßler

Vorsitzender des Vorstandes der

Sparkasse Dieburg

Stv. Obmann der Bezirkskonferenz

Darmstadt

Norbert Kleinle

Vorsitzender des Vorstandes der

Kreissparkasse Groß-Gerau

* Stand: 31.12.2014

133

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Mitglieder Stellvertreter

Frank Nickel

Vorsitzender des Vorstandes der

Sparkasse Werra-Meißner

Obmann der Bezirkskonferenz

Nord-/Osthessen

Alois Früchtl

Vorsitzender des Vorstandes der

Sparkasse Fulda

Stv. Obmann der Bezirkskonferenz

Nord-/Osthessen

Robert Restani

Vorsitzender des Vorstandes der

Sparkasse Hanau

Obmann der Bezirkskonferenz Frankfurt

Herbert Hans Grüntker

Vorsitzender des Vorstandes der

Frankfurter Sparkasse

Stv. Obmann der Bezirkskonferenz

Frankfurt

Günter Sedlak

Vorsitzender des Vorstandes der

Sparkasse Oberhessen

Obmann der Bezirkskonferenz

Mittelhessen

Lothar Theis

Vorsitzender des Vorstandes der

Sparkasse Dillenburg

Stv. Obmann der Bezirkskonferenz

Mittelhessen

Georg Sellner

Vorsitzender des Vorstandes der

Sparkasse Darmstadt

Stv. Verbandsvorsitzender SGVHT

Landesobmann

Dieter Bauhaus

Vorsitzender des Vorstandes der

Sparkasse Mittelthüringen

Stv. Landesobmann

Günter Sedlak

Vorsitzender des Vorstandes der

Sparkasse Oberhessen

Stv. Landesobmann

Stephan Ziegler

Vorsitzender des Vorstandes der

Nassauischen Sparkasse

Herbert Hans Grüntker

Vorsitzender des Vorstandes der

Frankfurter Sparkasse

N.N. Andreas Bausewein

Oberbürgermeister der Stadt Erfurt

Verbandsvorsitzender SGVHT

Stv. Vorsitzender des Verwaltungsrates

der Sparkasse Mittelthüringen

N.N. Egon Vaupel

Oberbürgermeister der Stadt Marburg

Vorsitzender des Verwaltungsrates der

Sparkasse Marburg-Biedenkopf

N.N. N.N.

134

Verbundrechenschaftslegung 2014 | 3 Verbundabschluss | Anhang

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Risikoausschuss**

Mitglieder

Gerhard Grandke

Geschäftsführender Präsident SGVHT

- Vorsitzender -

Andreas Bausewein

Oberbürgermeister der Stadt Erfurt

Verbandsvorsitzender SGVHT

Stv. Vorsitzender des Verwaltungsrates der Sparkasse Mittelthüringen

Dieter Bauhaus

Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Mittelthüringen

Stv. Landesobmann

Hans-Dieter Brenner

Vorsitzender des Vorstandes der

Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale

Claus Kaminsky

Oberbürgermeister der Stadt Hanau

Stv. Verbandsvorsitzender SGVHT

Stv. Vorsitzender des Verwaltungsrates der Sparkasse Hanau

Georg Sellner

Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Darmstadt

Stv. Verbandsvorsitzender SGVHT

Landesobmann

** Stand: 31.12.2014

135

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Aufstellung der in den Verbundabschluss einbezogenen Gesellschaften

In den Verbundabschluss zum 31. Dezember 2014 sind die nachstehend aufgeführten Unter-nehmen im Wege der Vollkonsolidierung einbezogen worden:

In die Verbundrechenschaftslegung einbezogene Gesellschaften

Nr. Name Sitz

Sparkassen in Hessen-Thüringen

1 Sparkasse Altenburger Land Altenburg

2 Sparkasse Arnstadt-Ilmenau Ilmenau

3 Sparkasse Bad Hersfeld-Rotenburg Bad Hersfeld

4 Sparkasse Battenberg Battenberg

5 Sparkasse Bensheim Bensheim

6 Stadtsparkasse Borken (Hessen) Borken

7 Stadt- und Kreis-Sparkasse Darmstadt Darmstadt

8 Sparkasse Dieburg Groß-Umstadt

9 Sparkasse Dillenburg Dillenburg

10 Kreissparkasse Eichsfeld Leinefelde-Worbis

11 Stadtsparkasse Felsberg Felsberg

12 Sparkasse Fulda Fulda

13 Kreissparkasse Gelnhausen Gelnhausen

14 Sparkasse Gera-Greiz Gera

15 Sparkasse Gießen Gießen

16 Kreissparkasse Gotha Gotha

17 Stadtsparkasse Grebenstein Grebenstein

18 Kreissparkasse Groß-Gerau Groß-Gerau

19 Sparkasse Grünberg Grünberg

20 Sparkasse Hanau Hanau

21 Kreissparkasse Hildburghausen Hildburghausen

22 Sparkasse Jena-Saale-Holzland Jena

23 Kasseler Sparkasse Kassel

24 Kyffhäusersparkasse Artern-Sondershausen Sondershausen

25 Sparkasse Langen-Seligenstadt Seligenstadt

26 Sparkasse Laubach-Hungen Laubach

27 Kreissparkasse Limburg Limburg

28 Sparkasse Marburg-Biedenkopf Marburg

29 Sparkasse Mittelthüringen Erfurt

30 Nassauische Sparkasse Wiesbaden

31 Kreissparkasse Nordhausen Nordhausen

32 Sparkasse Oberhessen Friedberg

33 Sparkasse Odenwaldkreis Erbach

34 Städtische Sparkasse Offenbach am Main Offenbach am Main

35 Zweckverbandssparkasse Rhön-Rennsteig Meiningen

36 Kreissparkasse Saale-Orla Schleiz

136

Verbundrechenschaftslegung 2014 | 3 Verbundabschluss | Anhang

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In die Verbundrechenschaftslegung einbezogene Gesellschaften

Nr. Name Sitz

Sparkassen in Hessen-Thüringen

37 Kreissparkasse Saalfeld-Rudolstadt Saalfeld

38 Kreissparkasse Schlüchtern Schlüchtern

39 Kreissparkasse Schwalm-Eder Melsungen

40 Stadtsparkasse Schwalmstadt Schwalmstadt

41 Sparkasse Sonneberg Sonneberg

42 Sparkasse Starkenburg Heppenheim

43 Taunus-Sparkasse Bad Homburg v.d. Höhe

44 Sparkasse Unstrut-Hainich Mühlhausen

45 Sparkasse Waldeck-Frankenberg Korbach

46 Wartburg-Sparkasse Eisenach

47 Kreissparkasse Weilburg Weilburg

48 Sparkasse Werra-Meißner Eschwege

49 Sparkasse Wetzlar Wetzlar

Landesbank in Hessen-Thüringen

50 Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale Frankfurt am Main / Erfurt

Konsolidierte Gesellschaften des Konzerns der Landesbank Hessen-Thüringen

51 1822direkt Gesellschaft der Frankfurter Sparkasse mbH Frankfurt am Main

52 Aeskulap Projekt GmbH & Co. KG Frankfurt am Main

53 Airport Office One GmbH & Co. KG Schönefeld

54 Altherz Stuttgart 1 GmbH Frankfurt am Main

55 Altherz Stuttgart 2 GmbH Frankfurt am Main

56 BHT Baugrund Hessen-Thüringen GmbH Kassel

57

BHT-Baugrund Hessen-Thüringen Gesellschaft für Baulandbeschaffung, Erschließung und Kommunalbau mbH & Co. Objekt FBM Freizeitbad Mühlhausen KG

Frankfurt am Main

58 CORDELIA Verwaltungsgesellschaft mbH Pullach

59 DKB Wohnimmobilien Beteiligungs GmbH & Co. KG Potsdam

60 EGERIA Verwaltungsgesellschaft mbH Pullach

61 Erste Veritas Frankfurt GmbH & Co. KG Frankfurt am Main

62 Fachmarktzentrum Fulda GmbH & Co. KG Fulda

63 Frankfurter Bankgesellschaft (Deutschland) AG Frankfurt am Main

64 Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) AG Zürich, Schweiz

65 Frankfurter Sparkasse Frankfurt am Main

66 FRAWO Frankfurter Wohnungs- und Siedlungs-Gesellschaft mbH

Frankfurt am Main

67 G+S Wohnen in Frankfurt am Main GmbH Frankfurt am Main

68 GGM Gesellschaft für Gebäude-Management mbH Erfurt

69 GHT Gesellschaft für Projektmanagement Hessen-Thüringen mbH

Frankfurt am Main

70 Grundstücksgesellschaft Limes-Haus Schwalbach II GbR Frankfurt am Main

137

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In die Verbundrechenschaftslegung einbezogene Gesellschaften

Nr. Name Sitz

Konsolidierte Gesellschaften des Konzerns der Landesbank Hessen-Thüringen

71 Grundstücksverwaltungsgesellschaft Kaiserlei GmbH Frankfurt am Main

72 Grundstücksverwaltungsgesellschaft Kaiserlei GmbH & Co. Projektentwicklung Epinayplatz KG

Frankfurt am Main

73

GSG Siedlungsgesellschaft für Wohnungs- und Städtebau mbH

Frankfurt am Main

74 GWH Bauprojekte GmbH Frankfurt am Main

75 GWH Immobilien Holding GmbH Frankfurt am Main

76 GWH Wohnungsgesellschaft mbH Hessen Frankfurt am Main

77 Hafenbogen GmbH & Co. KG Frankfurt am Main

78 HANNOVER LEASING Life Invest Deutschland I GmbH & Co. KG Pullach

79 HANNOVER LEASING Life Invest Deutschland II GmbH & Co. KG Pullach

80 Haus am Brüsseler Platz GmbH & Co. KG Frankfurt am Main

81 Haus am Zentralen Platz GmbH & Co. KG Frankfurt am Main

82 Helaba Asset Services Dublin, Irland

83 Helaba Invest Kapitalanlagegesellschaft mbH Frankfurt am Main

84 Helicon Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Immobilien KG Pullach

85 HeWiPPP II GmbH & Co. KG Frankfurt am Main

86 Honuàula Partners LLC Wailea, USA

87

Horrido-Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs OHG

Mainz

88 HTB Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH Frankfurt am Main

89 Kornmarkt Arkaden Dritte GmbH & Co. KG Frankfurt am Main

90 Kornmarkt Arkaden Erste GmbH & Co. KG Frankfurt am Main

91 Kornmarkt Arkaden Vierte GmbH & Co. KG Frankfurt am Main

92 Kornmarkt Arkaden Zweite GmbH & Co. KG Frankfurt am Main

93 LB(Swiss) Investment AG Zürich, Schweiz

94 LHT MSIP, LLC Wilmington, USA

95 LHT Power Three LLC Wilmington, USA

96 LHT TCW, LLC Wilmington, USA

97 LHT TPF II, LLC Wilmington, USA

98 Logistica CPH K/S Kopenhagen, Dänemark

99 Main Capital Funding II Limited Partnership St. Helier, Jersey

100 Main Capital Funding Limited Partnership St. Helier, Jersey

101 MAVEST Vertriebsgesellschaft mbH Frankfurt am Main

102 MAVEST Wohnungsbaugesellschaft mbH Frankfurt am Main

103 Merian GmbH Wohnungsunternehmen Frankfurt am Main

104 Montindu S.A./N.V. Brüssel, Belgien

105 MS Elbmaster GmbH & Co. KG Drochtersen

106 MS Jade GmbH & Co. KG Drochtersen

107 Neunte P 1 Projektgesellschaft mbH & Co. KG Frankfurt am Main

108 OFB Beteiligungen GmbH Frankfurt am Main

109 OFB Projektentwicklung GmbH Frankfurt am Main

138

Verbundrechenschaftslegung 2014 | 3 Verbundabschluss | Anhang

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In die Verbundrechenschaftslegung einbezogene Gesellschaften

Nr. Name Sitz

Konsolidierte Gesellschaften des Konzerns der Landesbank Hessen-Thüringen

110 OPUSALPHA FUNDING LTD Dublin, Irland

111 OPUSALPHA PURCHASER LTD (Angelika) Dublin, Irland

112 Pioneer Point Ltd. London, Großbritannien

113 Projekt Hirschgarten MK8 GmbH & Co. KG Frankfurt am Main

114 Projektentwicklung Königstor GmbH & Co. KG Kassel

115 Projektentwicklung Lutherplatz GmbH & Co. KG Frankfurt am Main

116 Projektgesellschaft Eichplatz Jena mbH & Co. KG Frankfurt am Main

117 PVG GmbH Frankfurt am Main

118 TE Kronos GmbH Frankfurt am Main

119 Vermögensverwaltung „Emaillierwerk“ GmbH Fulda

120 Versicherungsservice der Frankfurter Sparkasse GmbH Frankfurt am Main

121 Verso Grundstücksentwicklung GmbH & Co. KG Frankfurt am Main

122 Verso Projektentwicklung GmbH & Co. KG Frankfurt am Main

Wertpapiersondervermögen nach InvG des Konzerns der Landesbank Hessen-Thüringen

123 HI A-FSP Fonds

124 HI C-FSP Fonds

125 HI FBI Fonds

126 HI FBP Fonds

127 HI FSP Fonds

128 HI H-FSP Fonds

129 HI-HNTW

130 HI-HT-KOMP-Fonds

131 HI-LBS 2-FONDS

132 HI-LBS 4-FONDS

133 HI-LBS 5-FONDS

134 HI-LBS 6-FONDS

135 HI-LBS-FONDS I

136 HI-RENTPLUS-FONDS

137 HI-TURBO-FONDS

Assoziierte Gesellschaften (at Equity) des Konzerns der Landesbank Hessen-Thüringen

138 CP Campus Projekte GmbH Frankfurt am Main

139 Einkaufszentrum Wittenberg GmbH Leipzig

140 Erste ILZ Leipzig GmbH & Co. KG Frankfurt am Main

141 G & O Alpha Hotelentwicklung GmbH Frankfurt am Main

142 G & O Alpha Projektentwicklungs-GmbH & Co. KG Frankfurt am Main

143 G & O Baufeld Alpha 2. BA GmbH & Co. KG Frankfurt am Main

144 G & O Gateway Gardens Dritte GmbH & Co. KG Frankfurt am Main

145 G & O Gateway Gardens Erste GmbH & Co. KG Frankfurt am Main

146 Galerie Lippe GmbH & Co. KG Frankfurt am Main

139

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In die Verbundrechenschaftslegung einbezogene Gesellschaften

Nr. Name Sitz

Assoziierte Gesellschaften (at Equity) des Konzerns der Landesbank Hessen-Thüringen

147 gatelands Projektentwicklung GmbH & Co. KG Schönefeld

148 GOB Dritte E & A Grundbesitz GmbH Frankfurt am Main

149

GOB Projektentwicklung E & A GmbH & Co. Siebte Rhein-Main KG

Frankfurt am Main

150 GOB Werfthaus GmbH & Co. KG Frankfurt am Main

151 Grundstücksgesellschaft Gateway Gardens GmbH Frankfurt am Main

152 Horus AWG GmbH Pöcking

153 Multi Park Mönchhof Dritte GmbH & Co. KG Langen (Hessen)

154 Multi Park Mönchhof GmbH & Co. KG Langen (Hessen)

155 OFB & Procom Objekt Neu-Ulm GmbH & Co. KG Neu-Ulm

156 OFB & Procom Rüdesheim GmbH & Co. KG Frankfurt am Main

157 sono west Projektentwicklung GmbH & Co. KG Frankfurt am Main

158 Stresemannquartier GmbH & Co. KG Berlin

159 Westhafen Haus GmbH & Co. Projektentwicklungs-KG Frankfurt am Main

160 Westhafen-Gelände Frankfurt am Main GbR Frankfurt am Main

161 WoWi Media GmbH & Co. KG Hamburg

162 Zweite ILZ Leipzig GmbH & Co. KG Frankfurt am Main

HANNOVER LEASING

163 HANNOVER LEASING GmbH & Co. KG Pullach

Konsolidierte Gesellschaften des Konzerns der HANNOVER LEASING

164 Accontis GmbH Finanzanlagen und Beteiligungen Frankfurt am Main

165 AKANTHUS Verwaltungsgesellschaft mbH Pullach

166 ASTARTE Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG Pullach

167 BALIOS Verwaltungsgesellschaft mbH Pullach

168 BEATUS Verwaltungsgesellschaft mbH Pullach

169 BENACUS Verwaltungsgesellschaft mbH Pullach

170 BERYTOS Verwaltungsgesellschaft mbH Pullach

171 CADUCEUS Verwaltungsgesellschaft mbH Pullach

172 CAMPANULA Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG

Pullach

173 CEREUS Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG Pullach

174 CORNALES Verwaltungsgesellschaft mbH Pullach

175 CORNALES Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG

Pullach

176 Delta Vermietungsgesellschaft mbH Pullach

177 DIV Deutsche Immobilienfonds GmbH Pullach

178 DIV Grundbesitzanlage Beteiligungs GmbH & Co. KG Frankfurt am Main

179 DUCATO Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG Pullach

180 Freizeitgeräte Leasing GmbH Pullach

181 GALENA Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG Pullach

182 GAMBA Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG Pullach

140

Verbundrechenschaftslegung 2014 | 3 Verbundabschluss | Anhang

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In die Verbundrechenschaftslegung einbezogene Gesellschaften

Nr. Name Sitz

Konsolidierte Gesellschaften des Konzerns der HANNOVER LEASING

183 GELIMER Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG Pullach

184 GORDION Verwaltungsgesellschaft mbH Pullach

185 HABANA Verwaltungsgesellschaft mbH Pullach

186 HANNOVER LEASING Automotive GmbH München

187 HANNOVER LEASING Belgien Beteiligungs GmbH & Co. KG Pullach

188 HANNOVER LEASING Beteiligungs GmbH & Co. KG Pullach

189 HANNOVER LEASING Investment GmbH Pullach

190 HANNOVER LEASING Private Invest Beteiligungs GmbH Pullach

191 HANNOVER LEASING Private Invest II GmbH & Co. KG Pullach

192 HANNOVER LEASING Treuhand GmbH Pullach

193 HANNOVER LEASING Vertriebs GmbH Pullach

194 HANNOVER LEASING Wachstumswerte Asien 1 GmbH & Co. KG Pullach

195 HANNOVER LEASING Wachstumswerte Europa Beteiligungsgesellschaft mbH

Pullach

196 HANNOVER LEASING Wachstumswerte Europa VI GmbH & Co. KG i.L.

Pullach

197 HANNOVER LEASING Wachstumswerte Europa VIII GmbH & Co. KG

Pullach

198

HANNOVER LEASING Wachstumswerte Europa VIII Verwaltungsgesellschaft mbH

Pullach

199 HANNOVER-LEASING Treuhand-Vermögensverwaltung GmbH Pullach

200 HL „Die Direktion“ Münster GmbH & Co. geschlossene Investment-KG

Pullach

201 HL Covent Garden SCS Sint-Lambrechts-Woluwe, Belgien

202 HL Flight Invest 51 GmbH & Co. geschlossene Investment-KG Pullach

203 IMOLA Verwaltungsgesellschaft mbH Pullach

204 LAPONIA Verwaltungsgesellschaft mbH Pullach

205 MERIT Beteiligungsgesellschaft mbH Pullach

206 NIGRESCO Verwaltungsgesellschaft mbH Pullach

207 NOVELLINO Geschäftsbesorgungs GmbH & Co. Verwaltungs KG

Pullach

208 ORION Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Beteiligungs KG Pullach

209 Palladium SC GmbH & Co. geschlossene Investment-KG Pullach

210 PERNILLA Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG

Pullach

211 POLLUX Verwaltungsgesellschaft mbH Pullach

212 PROCURO Verwaltungsgesellschaft mbH Pullach

213 REGIA Verwaltungsgesellschaft mbH Pullach

214 SCABIOSA Verwaltungsgesellschaft mbH Pullach

215 STRATUS Verwaltungsgesellschaft mbH Pullach

216

TRASIMENO Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG

Pullach

141

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In die Verbundrechenschaftslegung einbezogene Gesellschaften

Nr. Name Sitz

Konsolidierte Gesellschaften des Konzerns der HANNOVER LEASING

217 VANESSA Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG Pullach

218 VOLTAIRE Verwaltungsgesellschaft mbH Pullach

219 YOLANDE Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG Pullach

220 ZODIAK Verwaltungsgesellschaft mbH Pullach

Assoziierte Gesellschaften (at Equity) des Konzerns der HANNOVER LEASING

221 CADMUS Verwaltungsgesellschaft mbH Pullach

222

CARBONARIA Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. Kokerei Schwelgern KG

Grünwald

223

FRAST Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. Objekt Kokerei KG

Grünwald

224 HANNOVER LEASING Flight Invest 47 GmbH & Co. KG Pullach

225 HANNOVER LEASING Flight Invest 48 GmbH & Co. KG Pullach

226 Immobilière du Royal Rogier SCS Brüssel, Belgien

227 KADENZA Verwaltungsgesellschaft mbH Pullach

228 LOMBARDO Verwaltungsgesellschaft mbH Pullach

229 MS „EAGLE STRAIT“ GmbH & Co. KG Hamburg

230 MS „EMERALD STRAIT“ GmbH & Co. KG Hamburg

231 MS „ENDEAVOUR STRAIT“ GmbH & Co. KG Hamburg

232 MS „ESSEX STRAIT“ GmbH & Co. KG Hamburg

233 PALMYRA Verwaltungs GmbH & Co. Vermietungs KG S.e.n.c. Luxemburg

234

PALMYRA Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG

Düsseldorf

235 PRUNA Betreiber GmbH Grünwald

236 Schiffahrts-Gesellschaft „AMERICA“ mbH & Co. KG Hamburg

237 Schiffahrts-Gesellschaft „EUROPE“ mbH & Co. KG Hamburg

238 Schiffahrts-Gesellschaft „ORIENT ACCORD“ mbH & Co. KG Hamburg

239 Schiffahrts-Gesellschaft „ORIENT TIGER“ mbH & Co. KG Hamburg

240 Schiffahrts-Gesellschaft „ORIENT TRADER“ mbH & Co. KG Hamburg

241 Schiffahrts-Gesellschaft „ORIENT TRIBUNE“ mbH & Co. KG Hamburg

242 VOLARE Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG

Pullach

243 ZEDER Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG Pullach

Sonstige in die Verbundrechenschaftslegung einbezogene Gesellschaften

244 Erste Hessisch-Thüringische Sparkassen-Kapitaleinlagengesellschaft mbH & Co. KG

Sömmerda

245 Zweite Hessisch-Thüringische Sparkassen-Kapitaleinlagengesellschaft mbH & Co. KG

Battenberg

246 Dritte Hessisch-Thüringische Sparkassen-Kapitaleinlagengesellschaft mbH & Co. KG

Battenberg

247 Hessisch-Thüringische Sparkassen-Beteiligungsgesellschaft mbH

Frankfurt am Main

142

Verbundrechenschaftslegung 2014 | 3 Verbundabschluss | Anhang

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In die Verbundrechenschaftslegung einbezogene Gesellschaften

Nr. Name Sitz

Sonstige in die Verbundrechenschaftslegung einbezogene Gesellschaften

248

Hessisch-Thüringische Sparkassen-Dienstleistungsgesellschaft mbH (HTSD)

Frankfurt am Main

249

Reservefonds des Sparkassen- und Giroverbandes Hessen-Thüringen

Frankfurt am Main

250 Sparkassen-Marktservice GmbH Darmstadt

251

Sparkassen-Stützungsfonds des Sparkassen- und Giroverbandes Hessen-Thüringen

Frankfurt am Main

In die Verbundrechenschaftslegung einbezogene assoziierte Gesellschaft (at Equity)

252 SV SparkassenVersicherung Holding AG Stuttgart

143

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4 Bestätigungen

Seite

Versicherung der gesetzlichen Vertreter 145

Prüfungsvermerk des Wirtschaftsprüfers 146

Bericht des Verbundausschusses 148

144

Verbundrechenschaftslegung 2014 | 4 Bestätigungen

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Versicherung der gesetzlichen Vertreter„Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Ver-bundabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Verbundes vermittelt und im Verbundlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Verbundes so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild ver-mittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Verbundes be-schrieben sind.“

Frankfurt am Main/Erfurt, den 16. Juni 2015

Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen, Frankfurt am Main/Erfurt

Gerhard Grandke Hans-Dieter Brenner

Thomas Wagner Dr. Detlef Hosemann

145

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Prüfungsvermerk des WirtschaftsprüfersAn den Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen, Frankfurt am Main/Erfurt

Wir haben den beigefügten Verbundabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Gesamter-gebnisrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung und Anhang – und den Lagebericht (zu-sammen die „Verbundrechenschaftslegung“) der Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen, Frankfurt am Main/Erfurt, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2014 geprüft. In der Verbundrechenschaftslegung sind die im Anhang aufgeführten rechtlich selbstständigen Unternehmen zusammengefasst; sie haften nicht direkt ge-genseitig füreinander. Die Sparkassen und die Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale bilden jedoch über einen regionalen Haftungsfonds sowie mittels überregionaler Sicherungseinrichtungen eine Haftungsgemeinschaft.

Verantwortung des Verbundausschusses Der Verbundausschuss ist verantwortlich für die Aufstellung der Verbundrechenschaftslegung nach den im Anhang der Verbundrechenschaftslegung dargestellten Rechnungslegungsgrundsätzen (die „Rechnungslegungsgrund-sätze“). Der Verbundausschuss ist auch verantwortlich für die internen Kontrollen, die er als notwendig erachtet, um die Aufstellung einer Verbundrechenschaftslegung zu ermöglichen, die frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Angaben ist.

Verantwortung des WirtschaftsprüfersUnsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage unserer Prüfung ein Urteil zu der Verbundrechenschaftslegung abzugeben. Wir haben unsere Prüfung der Verbundrechenschaftslegung unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Danach haben wir die Berufspflichten einzuhalten und die Prüfung der Verbundrechenschaftslegung so zu planen und durchzuführen, dass hinreichende Sicherheit darüber erlangt wird, ob die Verbundrechenschaftslegung frei von wesentlichen falschen Angaben ist.

Die Prüfung der Verbundrechenschaftslegung umfasst die Durchführung von Prüfungshandlungen, um Prüfungs-nachweise für die in der Verbundrechenschaftslegung enthaltenen Wertansätze zu erlangen. Die Auswahl der Prü-fungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Wirtschaftsprüfers. Dies schließt die Beurteilung der Risi-ken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Angaben in der Verbundrechenschaftslegung ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Wirtschaftsprüfer das interne Kontrollsystem, das relevant ist für die Aufstellung der Verbundrechenschaftslegung. Ziel hierbei ist es, Prüfungshandlungen zu planen und durchzuführen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht, ein Prüfungsurteil zur Wirk-samkeit des internen Kontrollsystems abzugeben. Die Prüfung der Verbundrechenschaftslegung umfasst auch die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in die Verbundrechenschaftslegung einbezogenen Unternehmen, die Beurtei-lung der angewandten Rechnungslegungsmethoden und der Vertretbarkeit der vom Verbundausschuss ermittelten geschätzten Werte in der Rechnungslegung sowie die Beurteilung der wesentlichen Einschätzungen des Verbund-ausschusses.

Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

146

Verbundrechenschaftslegung 2014 | 4 Bestätigungen

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Prüfungsurteil Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse ist die Verbundrechenschafts-legung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2014 in allen wesentlichen Belangen nach den im An-hang der Verbundrechenschaftslegung dargestellten Rechnungslegungsgrundsätzen aufgestellt.

Rechnungslegungsgrundsätze Ohne unser Prüfungsurteil einzuschränken, weisen wir auf den Anhang der Verbundrechenschaftslegung hin, in dem die maßgebenden Rechnungslegungsgrundsätze beschrieben werden. Diese Rechnungslegungsgrundsätze basie-ren grundsätzlich auf den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, jedoch werden einzelne Regelungen der Stan-dards nicht oder mit Vereinfachungen angewendet. Diese Vereinfachungen gehen aus dem Anhang der Verbundre-chenschaftslegung hervor.

AuftragWir erteilen diesen Prüfungsvermerk auf Grundlage des mit dem Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen, Frankfurt am Main/Erfurt, geschlossenen Auftrags. Dieser Prüfungsvermerk ist ausschließlich zur Information und für Zwecke des Sparkassen- und Giroverbands Hessen-Thüringen, Frankfurt am Main/Erfurt, bestimmt.

Frankfurt am Main, den 16. Juni 2015

PricewaterhouseCoopersAktiengesellschaftWirtschaftsprüfungsgesellschaft

Peter Flick ppa. Mirko BraunWirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

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Bericht des VerbundausschussesDas Verbundkonzept ist zu einem Markenzeichen der Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen geworden. Es hat die Zusammenarbeit zwischen den Sparkassen in den beiden Bundesländern und der Landesbank Hessen-Thürin-gen noch systematischer und intensiver gemacht. Ziel ist es, diese systematische geschäftliche Zusammenarbeit auch auf die Sparkassen in Nordrhein-Westfalen und Brandenburg zu übertragen, für die die Landesbank Hessen-Thüringen ebenfalls die Sparkassenzentralbankfunktion wahrnimmt. Mit Aufnahme des Betriebs der gemeinsamen Clearingstelle zur systematischen Erfassung und Analyse des Verbundgeschäfts ist die Grundlage hierfür geschaf-fen worden, mit dem Ziel, dort ähnlich hohe Produktnutzungsquoten wie in Hessen-Thüringen von 70 % bis 80 % zu erreichen.

Für die Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen ist der Verbundausschuss weiterhin das entscheidende Gremi-um für die Fortschreibung der strategischen Verbundziele, die einheitliche Geschäfts- und Risikostrategie, das Risi-kotransparenzsystem, die Verbundrechenschaftslegung, die Vermögensanlagepläne für den sowie die Dotierung des Regionalen Reservefonds und ggf. strategische Basisvorhaben im Sinne des Verbundstatuts.

Der Verbundausschuss hat sich auch 2014 wieder mit den Themen „Verbundzusammenarbeit“ und „Vertrieb“ be-schäftigt. Dabei ging es zum Beispiel um die neue strategische Positionierung der Landesbank Hessen-Thüringen in der Außenhandelsfinanzierung, das Metakreditgeschäft, das neue Angebot der Landesbank Hessen-Thüringen beim Deckungspooling sowie die Entwicklung bei den strukturierten Anleihen. Hessen-Thüringen hat sich auch im letzten Jahr wieder am bundesweiten Kreditpooling der Sparkassenorganisation (Sparkassen-Kreditbasket XI Klassik) be-teiligt, mit dem Sparkassen mögliche Konzentrationsrisiken bei Einzeladressen oder Branchen abbauen können.

Weitere Themen waren außerdem die Einrichtung der Clearingstelle sowie die Zeitplanung, Abwicklungsprozesse und der Umsetzungsstand bei der Verbundrechenschaftslegung. Darüber hinaus wurden die Mitglieder des Gremi-ums über die aktuellen Rating-Einstufungen des Verbundes durch FitchRatings und Standard & Poor‘s Corp. umfas-send informiert.

Die PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat die für das Geschäftsjahr 2014 vorgelegte Verbundrechenschaftslegung geprüft. Die Prüfung der Verbundrechenschaftslegung ist unter Beach-tung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Ab-schlussprüfung vorgenommen worden. Die Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Entsprechend wurde ein uneingeschränkter Prüfungsvermerk durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft erteilt.

Der Verbundausschuss hat in seiner Sitzung am 8. Juli 2015 die Verbundrechenschaftslegung 2014 festgestellt.

Frankfurt am Main, den 8. Juli 2015

Vorsitzender des Verbundausschusses

Gerhard GrandkeGeschäftsführender Präsident desSparkassen- und Giroverbandes Hessen-Thüringen

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5 Ergänzende Informationen

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Glossar 150

Impressum 152

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Verbundrechenschaftslegung 2014 | 5 Ergänzende Informationen

Glossar

Available for SaleZur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte.

Asset Backed Securities (ABS)Besondere Form verbriefter Zahlungs-ansprüche in Form von handelbaren Wertpapieren, deren Zahlungsansprü-che durch einen Bestand gleichartiger Forderungen (Assets) gedeckt werden.

At Equity bewertete UnternehmenUnternehmen, das weder durch Voll- oder Quotenkonsolidierung, sondern nach der Equity-Methode in den Kon-zernabschluss einbezogen ist, auf des-sen Geschäfts- oder Finanzpolitik aber ein in den Konzernabschluss einbezo-genes Unternehmen maßgeblichen Ein-fluss hat.

BacktestingVerfahren zur Validierung eines Risiko-modells. Hierbei wird die prognosti-zierte Nettovermögensänderung (prog-nostiziertes Risiko) mit der tatsächlich aufgetretenen Nettovermögensände-rung verglichen. Als Maß für die Güte des Risikomodells wird die Anzahl der Überschreitungen des Risikos durch die tatsächliche Wertänderung angesehen.

Basel IIIEigenkapitalvorschriften des Baseler Ausschusses für die Bankenaufsicht.

BenchmarkStellt sowohl eine Methode zur Beurtei-lung der zeitlichen Entwicklung einer Größe als auch einen konkreten Ver-gleichswert zu einem bestimmten Zeit-punkt dar.

CVA (Credit Value Adjustment)Berücksichtigung des Kontrahenten-risikos bei der Bewertung von OTC-Deri-vaten.

DerivateDerivate sind Finanzinstrumente, deren Preis oder Wert von den künftigen Kur-sen oder Preisen der Basisinstrumente (z. B. Swaps, Optionen, Futures) ab-hängt.

EigenkapitalrenditeSie errechnet sich aus dem Verhältnis einer Ergebnisgröße zum durchschnitt-lich gebundenen Eigenkapital, und gibt an, wie sich das im Unternehmen einge-setzte Kapital verzinst.

Eingebettete DerivateEingebettete Derivate sind Bestandteil eines or iginären Finanzinstruments und mit diesem untrennbar verbunden.

Fair ValueBetrag zu dem Vermögenswerte zwi-schen sachkundigen, vertragswilligen, unabhängigen Geschäftspartnern ge-tauscht werden können bzw. Schulden beglichen werden können. Zur Bewer-tung werden entweder Marktpreise oder alternativ interne Bewertungsmo-delle herangezogen, sofern erste nicht vorhanden sind.

Hedge AccountingBezeichnet die Bilanzierung zweier oder mehrerer Verträge, die in einem Sicherungszusammenhang stehen.

Held to MaturityEs handelt sich um Wertpapiere, die bis zur Fälligkeit im Bestand gehalten wer-den. Die Bewertung dieser Finanzins-trumente erfolgt zu fortgeführten An-schaffungskosten.

Held for Trading (HfT)Wertpapiere und Derivate, die nicht dauerhaft im Bestand gehalten werden sollen, sondern für Handelszwecke ge-kauft wurden.

International Financial Reporting Standards (IFRS)Vom International Accounting Stan-dards Board verabschiedete Rech-nungslegungsvorschriften. Zielsetzung von Jahresabschlüssen nach IFRS ist es, entscheidungsrelevante Informationen für Investoren über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unterneh-mens sowie deren Veränderungen im Zeitablauf zu vermitteln. Die IFRS um-fassen die IFRS im engeren Sinne, die International Accounting Standards (IAS) und die Interpretationen des Inter-nat ional Interpretat ion Committee (IFRIC).

IRB-BasisansatzAnsatz zur Berechnung der Eigenmit-telunterlegung von Kreditrisiken.

KonfidenzniveauGibt die Wahrscheinlichkeit an, mit der eine ermittelte Verlustobergrenze nicht überschritten wird.

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KorrelationskoeffizientDer Korrelationskoeffizient ist ein Maß für den Grad eines statistischen linea-ren Zusammenhangs zwischen zwei Merkmalen. Er gibt an, wie sehr zwei Datensätze miteinander korrelieren.

Latente SteuernZukünftig zu zahlende oder zu erstat-tende Ertragsteuern, die aus unter-schiedlichen Wertansätzen zwischen Steuer- und Handelsbilanz resultieren. Sie stellen zum Zeitpunkt der Bilanzie-rung noch keine tatsächlichen Forde-rungen oder Verbindlichkeiten gegen-über dem Finanzamt dar.

Loans and ReceivablesKredite und Forderungen, die nicht an öffentlichen Märkten gehandelt wer-den. Die Bewertung dieser Finanzins-trumente erfolgt zu fortgeführten An-schaffungskosten.

Money-at-Risk (MaR)Statistische Größe aus dem Risikocont-rolling. Das MaR bezeichnet eine Ver-lustobergrenze, die während einer vor-gegebenen Haltedauer mit einer gew issen Wahrscheinlichkeit nicht überschritten wird.

Monte-Carlo-SimulationMathematisches Verfahren zur Ermitt-lung des Risikos. Es werden Zufallssze-narien anhand der Verteilung der Risi-kofaktoren generiert.

OptionEine Vereinbarung, die einem Vertrags-partner das einseitige Recht einräumt, eine im Voraus bestimmte Menge einer Ware oder eines Werts zu einem vorab festgelegten Preis innerhalb eines defi-nierten Zeitraums zu kaufen oder zu verkaufen.

Operationelles RisikoNach den MaRisk stellen operationelle Risiken die Gefahr von Verlusten dar, die infolge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren, Menschen und Systemen oder infolge von externen Ereignissen eintreten.

OTC-DerivateFinanzinstrumente, die nicht standar-disiert sind und nicht an einer Börse, sondern direkt zwischen den Marktteil-nehmern (Over the Counter = OTC) ge-handelt werden.

RatingObjektive Beurteilung der zukünftigen wirtschaftlichen Situation eines Schuld-ners. SegmentberichterstattungOffenlegung von Vermögens-, Ergeb-nis- und sonstigen Informationen eines Unternehmens, unterglieder t nach Tätigkeitsbereichen und Regionen.

SwapsSwaps stellen eine Vereinbarung zwi-schen zwei Vertragsparteien dar, an zu-künftigen Zeitpunkten vertraglich defi-nierte Zahlungsströme auszutauschen. Die Vereinbarung definiert dabei, wie die Zahlungen berechnet und wann sie fällig werden.

Value-at-Risk (VaR)Der VaR bezeichnet ein Risikomaß, das angibt, welchen Wert der Verlust einer bestimmten Risikoposition mit einer gegebenen Wahrscheinlichkeit in ei-nem gegebenen Zeithor izont nicht überschreitet.

Varianz-Kovarianz-AnsatzMathematisches Verfahren zur Risiko-ermittlung, das von einem linearen Zu-sammenhang zwischen Risikofaktor- und Portfoliowertänderung ausgeht. Unter der Annahme der Normalvertei-lung der Risikofaktoren wird das Mo-ney-at-Risk als ein Vielfaches der Stan-dardabweichung ausgedrückt. Durch Multiplikation der Faktorsensitivitäten der Positionen mit den zugehörigen Vo-latilitäten ergeben sich Einzelfaktorrisi-ken. Mit Hilfe von Korrelationen werden die Einzelfaktorrisiken eines Portfolios zum Gesamtrisiko verdichtet.

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Herausgeber:

Sparkassen- und Giroverband Hessen-ThüringenAlte Rothofstraße 8 - 10 Bonifaciusstraße 1560313 Frankfurt am Main 99084 ErfurtTelefon: +49 (0) 69/21 75-0 Telefon: +49 (0)3 61/22 21-00Telefax: +49 (0) 69/21 75-195 Telefax: +49 (0)3 61/22 21-125

Kontakt:

Abteilung Information und KommunikationTelefon: +49 (0) 69/21 75-105E-Mail: [email protected]

Impressum

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