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714 Rosenthaler: Versuche tiber eine titrimetrische Bestimmung ist erst kiirzlich yon Fr. Jiirss ~) gegeben worden, so dass ich reich damit begniige, auf seine Wiedergabe zu verweisen. Da ich in dem Phlorogluzin-Salzs~ure-Reagens ein sicheres Reagens auf die Allylgruppe erkannt habe, glaube ieh, i m T h uj o n, ebenso aueh im Fenchon, ein e A 11 y 1 g r U P P e mit Sicherheit annehmen zu diirfen. Das Hauptergebnis meiner Arbeit ist also: >>Die Rot- f~rbung mit Phlorogluzin-Salzsiture geben nut solche ~ttherische Ole oder solche yon ihren Bestandteilen. deren Konstitutionsformel die Allylgruppe enth~ilt.,< Die Phlorogluzin-Salzs~ure-Reaktion auf ~thcrische Ole bildet somit ein Analogon zu der Reaktion, die Anton Ihl ~) frtiher zwischen Pyrrol and solchen iitherischen Olen land, die DerJvate des Allylbenzols C6H5 C~H 5 enthalten. Versuche ~iber eine titrimetrische Bestimmung des Magnesiums. Von L. Rosenthaler. Nachdem festgestellt wurde~ dass man Arsens~ture jodometrisch bestimmen kanna), lag es nahe, mit tti]fe dieser Methode an titri- metrische 51etallbestimmungen hel'anzugehen, da Arsens~iure mit einer Anzahl yon Metallen schwer 15sliche Verbindungen bildet. Zu solchen Versachen babe ich in erster Linie das Magnesium herangezogen, das mit Arsens~ure bei Gegenwart yon Ammoniak bekanntlich die schwer l(isliche Verbindung MgNH~AsO~-r-6H20 gibt. Es wird somit zur Bildung eines Molekt~les dieser Verbindung eiu Molekiil Arsensiiure verbraucht. Hat man den :~:rsens~turegehalt der zur F~llung zu ver- wendenden L6sung vorher jodometrisch bestimmt, so muss sich durch Titration tier yore Niederschlag abfiltrierten Fliissigkeit die Menge Ar- sens~ure berechnen lassen~ die an alas Magnesium gebunden wurde, und damit dessen Menge. Zu den VersuChen wurde eine L5sung des zwei- fachsauren arsensauren Kaliums (KH:~AsOa) verwendet, die 9g (un- gef~ihr 1/2 o des Molekular-Gewichts) im Liter enthielt. Der Titer dieser 1) Beitrtige zur Kenntnis tier Wirkungen einiger als Vulksabortiva be- nutzten Pflal/zen. Stuttgart 1904. S. 34--36. ~) Chemiker-Zeitufig 14, 438 (1890). ~) Diese Zeitschrift 45, 596 (1906).

Versuche über eine titrimetrische Bestimmung des Magnesiums

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Page 1: Versuche über eine titrimetrische Bestimmung des Magnesiums

714 Rosenthaler: Versuche tiber eine titrimetrische Bestimmung

ist erst kiirzlich yon F r . J i i r s s ~) gegeben worden, so dass ich reich

damit begniige, auf seine Wiedergabe zu verweisen. Da ich in dem Phlorogluzin-Salzs~ure-Reagens ein sicheres Reagens auf die Allylgruppe erkannt habe, glaube ieh, i m T h uj o n , ebenso aueh im Fenchon, e in e

A 11 y 1 g r U P P e mit Sicherheit annehmen zu diirfen.

Das H a u p t e r g e b n i s meiner Arbeit ist also: >>Die R o t - f ~ r b u n g m i t P h l o r o g l u z i n - S a l z s i t u r e g e b e n n u t s o l c h e

~ t t h e r i s c h e Ole o d e r s o l c h e yon i h r e n B e s t a n d t e i l e n . d e r e n K o n s t i t u t i o n s f o r m e l d ie A l l y l g r u p p e enth~ilt . ,<

Die Phlorogluzin-Salzs~ure-Reaktion auf ~thcrische Ole bildet somit ein Analogon zu der Reaktion, die A n t o n I h l ~) frtiher zwischen Pyrrol and solchen iitherischen Olen land, die DerJvate des Allylbenzols

C6H 5 C~H 5 enthalten.

Versuche ~iber eine titrimetrische Bestimmung des Magnesiums. Von

L. Rosenthaler.

Nachdem festgestellt wurde~ dass man Arsens~ture jodometrisch

bestimmen kanna), lag es nahe, mit tti]fe dieser Methode an titri- metrische 51etallbestimmungen hel'anzugehen, da Arsens~iure mit einer Anzahl yon Metallen schwer 15sliche Verbindungen bildet. Zu solchen

Versachen babe ich in erster Linie das Magnesium herangezogen, das mit Arsens~ure bei Gegenwart yon Ammoniak bekanntlich die schwer l(isliche Verbindung MgNH~AsO~-r-6H20 gibt. Es wird somit zur

Bildung eines Molekt~les dieser Verbindung eiu Molekiil Arsensiiure verbraucht. Hat man den :~:rsens~turegehalt der zur F~llung zu ver- wendenden L 6 s u n g vorher jodometrisch bestimmt, so muss sich durch Titration tier yore Niederschlag abfiltrierten Fliissigkeit die Menge Ar- sens~ure berechnen lassen~ die an alas Magnesium gebunden wurde, und damit dessen Menge. Zu den VersuChen wurde eine L5sung des zwei- fachsauren arsensauren Kaliums (KH:~AsOa) verwendet, die 9g (un- gef~ihr 1/2 o des Molekular-Gewichts) im Liter enthielt. Der Titer dieser

1) Beitrtige zur Kenntnis tier Wirkungen einiger als Vulksabortiva be- nutzten Pflal/zen. Stuttgart 1904. S. 34--36. • ~) Chemiker-Zeitufig 14, 438 (1890).

~) Diese Zeitschrift 45, 596 (1906).

Page 2: Versuche über eine titrimetrische Bestimmung des Magnesiums

des Magnesiums. ~ 15

LSsung wurde jodometrisch mit Hilfe yon Jodkali~m und Thiosulfat-

15sung bestimmt, welche ihrerseits gegen Jod eingestellt war.

Zur Titration des Magnesiums verf~brt man folgendermafsen: Die LSsung des Magnesiumsalzes wird in einem MesskStbehen zuers t mit einer abgemessenen Menge der LSsung des Arseniats (ira Uberschuss)~) versetzt, worauf man mit 10-prozentigem Ammoniak bis zur Marke aufftillt.

Nach mehr- (mindestens 3-) stt~ndigem $tehen, wfihrend dem man zu Anfang h~ufig scht~tte]t, um die vSllige Abscheidung des Niederschlags zu siehern, filtriert man durch einen bedeckten Triehter ab und dampft yon dem Filtrat einen bestimmten, m6glichst grossen Tei] (etwa 8 0 - - 9 0 yon 100 cc) in einer Sehale auf dem Dampfbad zur Trockne. Den Rt~ckstand nimmt man mit mSglichst.wenig Wasser auf, bringt die L0sung in eine gut

sehliessende GlasstSpselflasche und spt~lt die Schale mehrmals mit einem erkalteten Gemisch yon gleiehen Teilen konzentrJerter Schwefels~ure und Wasser oder mit rauehender Salzs~ure naeh. Dann gibt man

konzentrierter w~sserige Jodkaliuml~)sung hinzu. GewShnlieh tritt dann ein bTiedersehlag auf (tritt er nicht auf, so gibt man noch S~ure hinzu ~, den man in der gerade genagenden Menge yon Wasser 10st. Nach 1/4-stt~ndigem Stehen wird mit Thiosulfat (und Petrol~ther oder Benzol als Hilfsmittei zur Feststellung des Endes der Titration) zurt~cktitriert.

War die ThiosulfatlSsung gerade J/lo-normal, so entsprieht jeder Kubik- zentimeter, den man yon ]hr zur Endtitration weniger braucht als zur

Titration der angewandten Arseniat-LSsung [Thiosulfat-Differenz] 0 ,001218g Mg oder 0 ,002018g MgO

denn 1 Mg ~- 24,36 ~ 1 As -~- 1 KHeAsO 4

1 KH2AsO~ maeht 2 J frei somit 1 M g ~ 2 J

1 j - - 2 4 ~ 3 6 M g " 40 ,36Mg0 2 2

iN 1 l 10 -Thiosulfat-Differenz ~- 1~218g M g = 2 ~ 0 1 8 g Mg0

Naeh dieser Methode wurden folgende Resultate erhalten:

1) Wie viel Arseniat hinzuzufOgen isL muss durch einen Vcrversuch er- mittelt werden.

Page 3: Versuche über eine titrimetrische Bestimmung des Magnesiums

716 Bericht: Altgemelne an~lytische Methoden etc.

Titrimetrisch TM-osulfat- Differenz Mg 0

cc g

37,50 0,0757 75,60 0,1525 45,10 0,0910 13,75 0,0277 54,4 0,1098 27,2 0,0548

Gewichts- analytisch

MgO g

0,0750 0,1518 0,0910 0,0268 0,1096 0,0540

Im Anschluss an diese Versuehe sollen auch noeh andere Metalle darauf geprtift werden, ob sie mit Hilfe yon Arsens~ure titrimetrisch zu bestimmen sind.

S t r a s s b u r g i. E,, Pharmazeut. Institut.

Bericht fiber die Fortschritte der analytischen Chemie.

I. Allgemeine analytische Methoden, anMytische 0perationen, Apparate und Reagenzien.

2. A u f a n g e w a n d t e C h e m i e b e z t i g l i c h e .

Vo~

W. Tetzlaff.

Ein Geftiss zur A~fbewahrung voa Sabstunzen, die Wasser und Kohlens~ure absorbieren, rtihrt yon W i l h e l m P l a h l ]) her. Die Wandung des zylindrich geformten Behiilters ist mit einer rings um den HMs laufenden Rinne versehen, in welche tier Rand einer fiber den schliessenden Stopfen zu stiilpenden Kappe passt. In der Rinne befindet sich Vaselin oder eine i~hnliche Sl~bstanz, welche den Flascheninhalt yon iiusseren Einfltissen luftdicht abschliesst. ~achdem das Vaselin in der Rinne gleichm~fsig verteilt ist, wird die leicht erwiirmte Kappe eingesetzt. Hierbei kann es leicht geschehen, dass sie sich bei zu starker Erhitzung infolge der sich ausdehnenden Luft etwas hebt, was indessen niehts schadet, da sie nach dem Erkalten wieder lest in die Rinne eingedrt~ckt wird.

0 ()sterreichische Chemiker-Zeitung 8, 203.