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Vielfalt und Ambivalenzen des Alters
Eine Bilanz des Vierten und des Fünften Altenberichts und ein Ausblick auf den
Sechsten Altenbericht
Frank Berner
Überblick
1) Der Vierte und der Fünfte Altenbericht
2) Die Janusköpfigkeit des Alters
3) Der Sechste Altenbericht: Altersbilder in der Gesellschaft
4) Was kann man vom Sechsten Altenbericht erwarten?
5) Demografischer Wandel als Gestaltungsaufgabe
Die Altenberichte der Bundesregierung
In jeder Legislaturperiode ein Altenbericht
1. Die Lebenssituation älterer Menschen in Deutschland (1993)
2. Wohnen im Alter (1998)
3. Alter und Gesellschaft (2001)
4. Risiken, Lebensqualität und Versorgung Hochaltriger (2002)
5. Potenziale des Alters in Wirtschaft und Gesellschaft (2006)
6. Altersbilder in der Gesellschaft (2010)
Der Vierte und der Fünfte Altenbericht
Der Vierte Altenbericht
Risiken, Lebensqualität und Versorgung Hochaltriger
– unter besonderer Berücksichtigung demenzieller Erkrankungen
(2002)
Zentrale Botschaft:
Auch im hohen Alter, bei aller Verletzlichkeit, kann es Lebensqualität
geben
Der Fünfte Altenbericht
Potenziale des Alters in Wirtschaft und Gesellschaft
– Der Beitrag älterer Menschen zum Zusammenhalt der Generationen
(2006)
Zentrale Botschaft:
Ältere Menschen tun viel, aber es gibt noch unausgeschöpfte Potenziale
Die Janusköpfigkeit des Alters
Ab wann ist jemand alt?
Jemand ist alt, wenn… Prozent
… Beeinträchtigungen eintreten 66
… ein bestimmtes Alter erreicht ist 31
und zwar:
unter 50 Jahren < 0,5
50 bis 59 Jahren 1
60 bis 69 Jahren 11
70 bis 79 Jahren 11
80 Jahre und älter 5
unmöglich zu sagen 3
Andere Angaben 1
Unentschieden, keine Angabe 6
Quelle: Robert Bosch Stiftung 2008
Im Durchschnitt: 68,4 Jahre
Sicht auf den Ruhestand
Quelle: Robert Bosch Stiftung 2008
Ambivalenz
Zustimmung in Prozent
weder noch
unentschieden / teils, teils
„Wenn heute einer in Rente geht, dann ist der schönste und wichtigste Teil des Lebens vorbei, dann gehört er zum alten Eisen“
„Das ist heute nicht mehr so, die meisten Älteren sind heute noch sehr aktiv, und für andere fängt das Leben mit dem Ruhestand erst richtig an“
Drittes und Viertes Lebensalter
Zwei Arten von Lebensumständen:
Vor allem das vierte Lebensalter wird negativ gesehen
Drittes Alter Viertes Alter
Aktivität Rückzug
Selbständigkeit Unterstützungsbedarf
Potenziale Grenzen
Freiheit Abhängigkeit
Der Sechste Altenbericht:
Altersbilder in der Gesellschaft
Was machen Altersbilder?
Altersbilder geben dem Alter eine soziale Bedeutung!
Altersbilder…
…interpretieren…bewerten…ordnen ein
Formen von Altersbildern
Altersbilder als kollektive
Deutungsmuster (öffentliche Debatten)
Altersbilder in Institutionen und
Organisationen (z.B. Unternehmen)
Altersbilder in der sozialen Interaktion und
Kommunikation (Verhaltensmuster)
Altersbilder als individuelle Vorstellungen und
Überzeugungen (Selbstbilder und Fremdbilder)
• Bilder vom Alter (Zustand), von Älteren (soziale Gruppe) und vom Altern (Prozess)
• Selbstbilder und Fremdbilder:
- Jüngere haben Altersbilder
- Ältere haben Altersbilder
Individuelle Altersbilder
über sich selbst als zukünftige Ältere
über Ältere
über sich selbst
über andere Ältere
Ursachen und Wirkungen von Altersbildern
Altersbilder? ?
Altersbilder in den Bereichen...
Bildung Arbeitswelt Marketing und Konsum Medien Gesundheit und Pflege Politik Kirchen und Religion Recht Zivilgesellschaft
Was kann man vom Sechsten Altenbericht erwarten?
Altersbilder als unabhängige Variable
Sicht auf das eigene Älterwerden
Gesundheits-zustand
Altersbilder als abhängige Variable
Altersbilder in Unternehmen
Erwerbs-beteiligung älterer AN
Rahmen-bedingungen der Arbeitswelt
Differenzierte Altersbilder
Differenzierte Altersbilder…
…sind in sich spannungsreich
…lassen Ambivalenz zu
…geben Unterschiede wider
…berücksichtigen Pluralität
…lösen sie geteilte Sicht auf das Alter auf
Demografischer Wandel als Gestaltungsaufgabe
Anforderungen
• nicht die Folgen des demografischen Wandels abmildern, sondern den Wandel gestalten
• Beteiligung der älteren Menschen an dieser Herausforderung
• Potenziale des Alters verwirklichen
• Risiken und Verletzlichkeit des Alters erkennen
• der Polarisierung des Alters entgegenwirken
Vielen Dank!
Formen der pflegerischen Versorgung
Eltern - Kinder
Eltern/Großeltern
Kinder/Enkelkinder
finanzielle Transfers
instrumentelle Unterstützung