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Koloniale Verbindungen: Rheinland/Grasland – Deutschland/Kamerun Wissenschaftlicher Workshop am 14./15 September im Haus der Universität (HdU), Düsseldorf Spätestens mit dem neuen Paradigma der Globalgeschichte scheint der „methodologische Nationalismus“, der sowohl die Geschichtswissenschaft als auch die Literaturwissenschaft, sowie viele der sich im 19. Jahrhundert etablierenden geisteswissenschaftlichen Disziplinen überwunden zu sein. Die großen Erzählungen, die die Globalgeschichte versucht sind dabei aber wiederum in die Kritik geraten – es würden wieder neue Ausschlüsse produziert. Wir versuchen eine andere Möglichkeit der Überwindung des nationalstaatlichen Deutungsrahmens indem wir auf die Ebene der Region gehen und nach Verbindungen zwischen zwei Regionen fragen – in Geschichte und Gegenwart. Die klassische Erzählung der kolonialen Verbindung zwischen Deutschland und Kamerun wird so unterlaufen. Was ist der Mehrwert eines solchen Ansatzes? Werden andere Interaktionsräume und Interessen sichtbar? Gibt es regionale Besonderheiten in der Erinnerungskultur? Wo liegen Unterschiede und Gemeinsamkeiten in den beiden Regionen? Welchen Stellenwert hat die Geschichte in der Gegenwart am jeweiligen Ort? Donnerstag, 14. September 10 Uhr Begrüßung und Einführung: Albert Gouaffo und Stefanie Michels 10.30-12.30 Uhr Regionen und Welten: Jasmin Grande (Universität Düsseldorf): Zur Erforschung von Regionen: Ansätze aus dem Institut "Moderne im Rheinland" Stefanie Michels (Universität Düsseldorf): „Die Globalgeschichten von Düsseldorf und Dschang im Perspektivwechsel (konzeptionelle Überlegungen)“ Albert Gouaffo (Universität Dschang): Thema: „Topographieren, malen, photographieren und erzählen. Das Grasland von Kamerun und seine kulturgeographische Mediatisierung im Rheinland: Ein interkultureller (post)kolonialer Erinnerungstopos“ Moderation: Caroline Authaler 12.30-13.30 Uhr Mittagspause (kamerunisches Catering) im HdU 13.30 - 15.00 Uhr Historische Verbindungen

Web viewMartin Doll (Universität Düsseldorf): „Five minutes for Zintgraff, five minutes for the chiefs?“ – Über die Ambivalenzen filmisch dokumentierter ‚Oral

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Page 1: Web viewMartin Doll (Universität Düsseldorf): „Five minutes for Zintgraff, five minutes for the chiefs?“ – Über die Ambivalenzen filmisch dokumentierter ‚Oral

Koloniale Verbindungen: Rheinland/Grasland – Deutschland/Kamerun

Wissenschaftlicher Workshop am 14./15 September im Haus der Universität (HdU), Düsseldorf

Spätestens mit dem neuen Paradigma der Globalgeschichte scheint der „methodologische Nationalismus“, der sowohl die Geschichtswissenschaft als auch die Literaturwissenschaft, sowie viele der sich im 19. Jahrhundert etablierenden geisteswissenschaftlichen Disziplinen überwunden zu sein. Die großen Erzählungen, die die Globalgeschichte versucht sind dabei aber wiederum in die Kritik geraten – es würden wieder neue Ausschlüsse produziert. Wir versuchen eine andere Möglichkeit der Überwindung des nationalstaatlichen Deutungsrahmens indem wir auf die Ebene der Region gehen und nach Verbindungen zwischen zwei Regionen fragen – in Geschichte und Gegenwart. Die klassische Erzählung der kolonialen Verbindung zwischen Deutschland und Kamerun wird so unterlaufen. Was ist der Mehrwert eines solchen Ansatzes? Werden andere Interaktionsräume und Interessen sichtbar? Gibt es regionale Besonderheiten in der Erinnerungskultur? Wo liegen Unterschiede und Gemeinsamkeiten in den beiden Regionen? Welchen Stellenwert hat die Geschichte in der Gegenwart am jeweiligen Ort?

Donnerstag, 14. September

10 Uhr Begrüßung und Einführung: Albert Gouaffo und Stefanie Michels

10.30-12.30 Uhr Regionen und Welten:

Jasmin Grande (Universität Düsseldorf): Zur Erforschung von Regionen: Ansätze aus dem Institut "Moderne im Rheinland"

Stefanie Michels (Universität Düsseldorf): „Die Globalgeschichten von Düsseldorf und Dschang im Perspektivwechsel (konzeptionelle Überlegungen)“

Albert Gouaffo (Universität Dschang): Thema: „Topographieren, malen, photographieren und erzählen. Das Grasland von Kamerun und seine kulturgeographische Mediatisierung im Rheinland: Ein interkultureller (post)kolonialer Erinnerungstopos“

Moderation: Caroline Authaler

12.30-13.30 Uhr Mittagspause (kamerunisches Catering) im HdU

13.30 - 15.00 Uhr Historische Verbindungen

Omer Lemerre Tadaha (Universität Dschang): Franz und Marie Pauline Thorbecke zwischen Fiktion und Realität - Eine geokritische Untersuchung zu Im Hochland von Mittel-kamerun und Auf der Savanne

Caroline Authaler (Universität Düsseldorf): „Tiere im Düsseldorfer Zoo. Düsseldorfer Tierfänger und kamerunische Jäger“

Richard Tsogang Fossi (Universität Dschang): „Du bist wie ein Kuechlein in mein Haus gekommen, Weisser...'Intermediale Erinnerung an eine transnationale Männerfreundschaft der deutschen Kolonialzeit in Kamerun“

Moderation: Martin Doll

15 – 16.00 Uhr Kaffeepause

16 Uhr Präsentation der Webseite im Foyer über die Videoleinwand

Page 2: Web viewMartin Doll (Universität Düsseldorf): „Five minutes for Zintgraff, five minutes for the chiefs?“ – Über die Ambivalenzen filmisch dokumentierter ‚Oral

18.30 Uhr Gemeinsames Abendessen auf dem Restaurantschiff "Canoo", Robert-Lehr-Ufer 19

Freitag, 15. September

11 – 13 Uhr Transdisziplinäre Zugänge an transkulturelle Erinnerung

Silke Fehlemann (Universität Düsseldorf): "Kolonialmedizin als politisches Argument auf der GeSolei in Düsseldorf 1926" (angefragt)

Martin Doll (Universität Düsseldorf): „Five minutes for Zintgraff, five minutes for the chiefs?“ – Über die Ambivalenzen filmisch dokumentierter ‚Oral History‘ am Beispiel der Chefferien im Grasland

Alexander Ziem (Universität Düsseldorf) "Erinnerungen an Fragmente deutsch-kamerunischer Geschichte: gesprächsanalytische Annäherungen an Interviewdaten"

Moderation: Richard Tsogang Fossi

13 – 14 Uhr Mittagspause (rheinisches Catering) HdU

14 – 16 Uhr – Studierendenslot (Leitung: Yagmur Karakis)

Ort: Foyer HdU

16.30-18 Uhr Öffentlicher Vortrag:

Britta Schilling (Universität Utrecht). 'Hermann von Wissmann: Kreuzungspunkt kolonialer Erinnerungsdiskurse'

Moderation: Stefanie Michels

18.30 Gemeinsames Abendessen im "Schwan am Burgplatz", Adresse: Mühlenstraße 2