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Juni 3 2003 nrw sänger bund Foto: Herman Leonard, Billie Holiday beim Auftritt 1949 vocale Das Magazin des Sängerbund NRW Mitglied im Deutschen Sängerbund Auf den Spuren des Jazz Die lässigen Rhythmen des Landesjazzchors NRW Gesund durch Singen Wie Gesang zur Therapie wird Mit Guinness und Gitarre Irlands lebendige Folk-Musik Auf den Spuren des Jazz Die lässigen Rhythmen des Landesjazzchors NRW Gesund durch Singen Wie Gesang zur Therapie wird Mit Guinness und Gitarre Irlands lebendige Folk-Musik

vocale - CV NRW€¦ · Foto: Herman Leonard, Sonny Stitt 1953. Chorleiter meint,man hätte ebenso gut her-aushören können: „Die Achtelnote auf der schweren Zeit“. Vielleicht

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vocaleDas Magazin des Sängerbund NRW

Mitglied im Deutschen Sängerbund

Auf den Spuren des Jazz Die lässigen Rhythmen des Landesjazzchors NRW

Gesund durch SingenWie Gesang zur Therapie wird

Mit Guinness und GitarreIrlands lebendige Folk-Musik

Auf den Spuren des Jazz Die lässigen Rhythmen des Landesjazzchors NRW

Gesund durch SingenWie Gesang zur Therapie wird

Mit Guinness und GitarreIrlands lebendige Folk-Musik

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vocale 3| 2003Grußwort und Inhalt

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am 6.April bin ich in Nümbrecht zum Präsidenten des Sän-gerbund NRW gewählt worden. Dieses Vertrauen ehrt michund ist mir gleichzeitig eine hohe Verpflichtung gegenüberjeder Sängerin und jedem Sänger. Seien Sie versichert, dassich meine ganze Kraft dem Sängerbund NRW, seinen Zielenund Möglichkeiten widmen werde.

Unterstützung finde ich in dem ebenfalls neu gewähltenVorstand, der mit großer Motivation und starkem Willenunserer gemeinsamen Sache dienen möchte und seine Arbeitbereits aufgenommen hat.

Heute halten Sie die dritte Ausgabe 2003 unserer vocalein den Händen.Wir sind mit diesem Heft Ihrer Bitte nacheinem stärkeren thematischen Bezug zum Sängerbund

Liebe Sängerinnen und Sänger, liebe Freunde der Chormusik,

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04 AktuellNeue Bücher und CDs, aktuelle Meldungen

06 TitelthemaJazz – Lässige Klänge voller Hoffnung

08 Sängerbund / Sängerjugend NRW internTermine,Wettbewerbe, Neuigkeiten

10 WissenGesund durch Singen

11 ReisenMit Guinness und Gitarre.Irlands lebendige Folk-Musik

12 Was macht eigentlich ... ?Der Deutsche Sängerbund e.V.

13 Szene NRWChorkonzerte in Nordrhein-WestfalenChorinitiativen

14 JugendforumSasha – Mit Charme und Stimme zum Erfolg

Impressum / Leserbriefe

Preisrätsel5 x 2 Opern-Karten für „Carmen“ im TheaterKrefeld/Mönchengladbach zu gewinnen!

gefolgt. vocale ist unser Sprachrohr – der Sängerbund sollsich darin spiegeln.Ebenso sollen hier die Leistungen,welcheSie als Sängerinnen und Sänger mit ihren Chören erbrin-gen, gewürdigt werden.

Gestärkt durch Ihre Arbeit an der Basis wird unsereArbeit für das „Singen im Chor“ gelingen, dessen bin ichmir absolut sicher!

Herzlichst grüßt

Hermann Otto Präsident des Sängerbund NRW

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4 Aktuel l

>> Neue Bücher und CDs

Konzerte für KinderKonzerte für Kinder funktionie-ren nach eigenen Regeln. Wel-che Inhalte sollen sie bieten, wasmuss vorbereitet werden, wiesollte die Moderation gestaltetsein? Diese und viele weitereFragen beantwortet das um-fangreiche Buch „SpielräumeMusikvermittlung. Konzerte fürKinder“, das über dreißig Bei-träge zum Thema versammelt.

Damit wird es zum umfassenden Kompendium für alle, die mitKindern musizieren und auftreten.Spielräume Musikvermittlung. Konzerte für Kinder. Entwickeln, gestalten,

erleben. ConBrio Verlagsgesellschaft, 29,– €

Klare Kantaten-KunstPhilippe Herreweghe gilt als Garant für hervorragende Bach-Aufnah-men.Auch mit der neuen CD „O Ewigkeit, du Donnerwort“, die dreiTrinitatis-Kantaten des großen Kirchenmusikers versammelt, stellen erund sein Collegium Vocale Gent dies wieder unter Beweis. Die dreiWerke, die an den drei Sonntagen nach Pfingsten zur Aufführung kom-men sollen (beginnend mit dem Trinitatis-Fest), erklingen in einfühlsa-

mer Interpretation und mit einemvollkommenen Chorklang. Herre-weghe leitet das Collegium VocaleGent seit über 30 Jahren. Er grün-dete den Chor damals als erstesfestes Vokalensemble, das strengnach den Erkenntnissen der histo-rischen Aufführungspraxis sang.J. S. Bach: „O Ewigkeit, du Donnerwort“.

Kantaten BWV 2, 20 und 176. Harmonia

Mundi, ca. 18,– €

Kurzweilige Händel-BiographieDen berühmten „Halleluja“-Chor aus dem„Messias“ soll Händel in einem Krämerladenauf einer groben Papiertüte notiert haben.Denn das feierliche Stück ersann er auf einemSpaziergang fern von seinem Schreibtisch. Sozumindest berichtet es Till Sailer, der in seinemBüchlein „Wie Händels Messias entstand“ dasLeben des Barock-Musikers in zwölf kurzweiligen Geschichtenerzählt. Alltäglichkeiten und liebevolle Details machen dieseKomponisten-Biographie zu einer unterhaltsamen und informa-tiven Lektüre.Till Sailer: Wie Händels Messias entstand. Atlantis Musikbuch, 14,95 €

„Chor live“ – eine CD-Produktion desSängerbund NRWDie drei CDs „Chor live“ versammeln Mitschnitte von ausge-wählten Konzerten des Sängerbund NRW. Damit bieten sieeinen umfassenden Einblick in die Vielfalt der im Sängerbundbeheimateten Chöre.„Chor live“ – die erste: Vom Preisträgerkonzert des 6. Lan-deschorwettbewerbs NRW im Audimax Bochum (2001). Mit16 Beispielen von acht Chören wird der breite Bogen vomMännerchor bis zum Barbershop-Chor vorgestellt.„Chor live“ – die zweite:Auf dieser CD werden 15 Ausschnitteaus dem Abschlusskonzert des ersten Chorleiterkongresses imKongresszentrum Oberhausen (2002) präsentiert. Mitgewirkthaben die Choralsingschule Gütersloh, die JugendkantoreiHösel, die Camerate vocale Siegen-Wittgenstein, das da capovocalensemble und die Ladies first.„Chor live“ – die dritte: Einen guten Einblick in die Literaturdes Leistungssingens gibt die dritte CD, die Beispiele vomLeistungssingen Jazz – Pop – Barbershop – Gospel imKonzerthaus Dortmund (2003) versammelt. 24 Chöre stelltensich in der faszinierenden Atmosphäre dieses herausragendenKonzertsaales der Jury. Aus den präsentierten Stücken wurden20 Titel für die CD ausgewählt.Die CDs können für 12,50 € pro Stück zzgl. Versandkosten bei der

Geschäftsstelle des Sängerbund NRW in Duisburg bestellt werden.

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>> Nachrichten

Liedergarten NRW –die Singbewegung startet „Liedergärten“ sind wöchentliche Treffen, bei denen Kindernim Alter von 11/2 bis 4 Jahren gemeinsam mit ihren Eltern aufspielerische Weise das Singen nahe gebracht wird – unter derObhut der Chöre des Sängerbund NRW. Um möglichst viele„Liedergärten“ einzurichten, sollen Kooperationen mitKindergärten und Musikschulen verstärkt vorangetrieben wer-den. „Singen muss in diesem jungen Lebensalter gefördert wer-den, damit es ein Leben lang dazugehört“, so Prof. MichaelSchmoll, Vorsitzender des Musikausschusses. Gemeinsam miterfahrenen Musikpädagogen entwickelt er zurzeit das „Lieder-garten“-Konzept. Die erste Staffel, welche Anfang 2004 startensoll, steht unter dem Motto „Singend durch das Jahr“:Auf derBasis bekannter und neuer Lieder werden musikalische Erleb-niswelten vermittelt. Ob es gelingt, dass in vier Jahren 1000Chöre ihren eigenen Liedergarten haben?vocale wird Sie kontinuierlich informieren.

Hit-Prognose per Computer?Wer im Voraus wissen will, welche Musik hitver-dächtig ist, könnte in Zukunft einen Computerbefragen. Wie das Wissenschaftsmagazin «NewScientist» berichtete, erkennt eine Software spa-nischer Entwickler bestimmte mathematischeMuster, die hinter erfolgreicher Musik stecken.Sie prüft jedes Stück auf Melodie, Takt, Tempo,Rhythmus,Tonhöhe und Harmonien. Hits funk-tionieren nach vergleichbaren Mustern. Damitsollen Plattenfirmen leichter neue Talente aufspü-ren.Aber auch CD-Käufern könnte die Softwarehelfen. Wenn sie ihre Lieblingsmusik in denComputer eingeben, spuckt dieser Vorschläge mitähnlichen Stücken aus. Kritiker befürchtenjedoch, dass so unkonventionelle Stücke keineChance mehr auf dem Markt haben.

AIDA als MusicalWer kennt sie nicht, die bekannte Oper„AIDA“ von Giuseppe Verdi. Doch die Version,die ab Oktober im Essener Colosseum-

Theater läuft, dürfte so manche Überraschung bieten.Denn die Musik zur Musicalversion des Stückes kompo-nierte der Popmusiker Elton John. Ein farbenfrohes Bühnenbild, mitreißende Rhythmen und rührende Balla-den begeisterte schon das Publikum in den USA: Seitdrei Jahren feiertdie poppige Pro-duktion am Broad-way Erfolge. Fürden Soundtrackdes Musicals er-hielt SuperstarElton John 2001einen Grammy-Award.

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„Tschüß, wir sehen uns in sechs Wochen!“ –Kann eine Beziehung funktionieren, wennman sich nur alle eineinhalb Monate trifft?Martin te Laak ist davon überzeugt.Als Leiterdes Landesjazzchores NRW hat er sich einschlaues Arbeitssystem ausgedacht: „Zwischenden einzelnen Proben mit dem Landesjazz-chor liegen zwar große zeitliche Abstände,aber unsere Lernstruktur trägt diesemUmstand Rechnung. Die Mitwirkendenmüssen ihre Einsätze selbstständig erarbei-ten. Das tun sie zu Hause und in regionalenGruppen, die sich unabhängig vom zentra-len Termin zusätzlich treffen.“ Ein bisschenhilft te Laak dann aber doch aus der Ferne:In seinem Tonstudio in Jülich Barmennimmt er das, was er „das Material“ nennt(also die Begleitung für die auszuarbeiten-den Songs) auf CD auf und stellt sie denRegionalgruppen zur Verfügung.Wenn mansich dann wiedersieht, sechs Wochen späterin Köln, haben sich die Dinge jedes Malzum Positiven verändert, wie alle Beteiligtenbestätigen.

Landesjazzchor NRW: Ein Name, dernach Tradition und Dutzenden von Sängernklingt. In Wirklichkeit wurde das ambitio-nierte Projekt erst im letzten Jahr aus derTaufe gehoben und nur 35 Stimmen setzenden Vollklang des Chores zusammen. Nebenden Auftritten beim Deutschen Chorfest inBerlin hat der Landesjazzchor bislang eineinziges öffentliches Konzert gegeben.Obwohl sich diese Faktenreihe noch nichtsehr beeindruckend liest, darf man Großeserwarten: Aufbau und Entwicklung desChores sind sorgfältig durchdacht. Im Jahr2002 hatte der Sängerbund NRW im gan-zen Bundesland zum „Casting“ gebeten –ein Procedere, das sonst eher für Musicalsund ähnliche Großunternehmungen reser-viert ist. 60 hoffnungs-frohe Sänger folgtendem Ruf ihrer Chorleiter: Martin te Laak,Nanni Byl und Daniel Kosmalski. Die Ent-scheidungshoheit über die Chormitgliederfiel dem Casting-Gremium zu – und demwaren von den 60 Kandidaten nur 35 gutgenug.

Titelthema6

Ein freier Stil und improvisierte Melodien machen den Reiz des Jazz aus.

Auch die Mitglieder des Landesjazzchores NRW begeistern sich für diesen

ganz speziellen „Groove“. vocale stellt den Chor vor und gräbt nach

den Wurzeln des Jazz.

>> Buch-Tipps„Jazz. Eine Musik und ihre Geschichte“ von Geoffrey Ward und Ken Burns.Mit über 500 Abbildungen und spannenden Essaysüber die Größen des Jazz ist diese Publikation eineZeitreise durch Bars, Kneipen und Konzertsäle derUSA. Ein sinnliches Vergnügen, das leider bei den70er Jahren endet und sich ganz auf die Entwicklungin den USA konzentriert. Econ-Verlag, 2001,ISBN 3-439-11609-0, 65,– €

voca le verlost „Jazz. Eine Musik und ihre Geschichte“!Schreiben Sie uns Ihre Meinung über vocale! Unter allen Einsendern verlost die Redaktion einExemplar von „Jazz. Eine Musik und ihre Geschichte“.Schicken Sie eine Postkarte an:

VVA Kommunikation,Redaktion vocale, Kennwort „Jazz“,Theodor-Althoff-Straße 39,45133 Essen, E-Mail [email protected]

Viel Glück beim Mitmachen!

„Das Jazzbuch. Von NewOrleans bis in die achtzi-ger Jahre“ von Joachim-Ernst Berendt, überarbeitetvon Günther Huesmann.Berendt war der deutscheJazz-Guru schlechthin. DasBuch gilt als Standardwerk, istleicht verständlich und eignetsich gut für den Einstieg indas Thema Jazz. FischerTaschenbuchverlag, 1999,ISBN 3-59610515-3, 11,90 €

>> Lässige Klänge, voller Hoffnung

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Chorleiter meint, man hätte ebenso gut her-aushören können: „Die Achtelnote auf derschweren Zeit“. Vielleicht die Formel fürden Geist des Jazz überhaupt – ob in Jülich,Barmen oder in New Orleans spielt dannschon keine Rolle mehr.

das einerseits Be-kannte, andererseitsInnovative, das denJazz kennzeichnet.

Die Frühformen des heutigen Jazz sindin der Hauptsache aus Ragtime und Blueshervorgegangen. Der Ragtime geht auf dieUS-amerikanischen Wandermusikanten des19. Jahrhunderts zurück, deren virtuoses Kla-vierspiel sich mit der Zeit zu einem eigenen,sehr speziellen Stil entwickelt hatte: Übereiner feststehenden harmonischen Basiswurde melodisch aufs Wildeste improvisiert.Das Ragtime-Spiel konnte zu einer regel-rechten Zerstückelung der melodischenAbläufe führen – und lieferte damit einenwesentlichen Anstoß für die charakteristischeRhythmik des Jazz.

Die Vergangenheit des Blues reicht weitzurück bis auf die Felder der amerikani-schen Südstaaten, wo afrikanischstämmigeSklaven ihr Leid besangen. Diese Klagege-sänge hießen auch „Worksongs“, „FieldHollers“ oder „Moan“. Zunächst handeltees sich dabei um unbegleiteten Sologesang.Später kamen einfache Instrumente wieGitarre und Banjo dazu, noch später kom-plexere, wie zum Beispiel das Klavier.Obwohl der Blues zahllose Varianten undregionale Sonderformen kennt, ist er in sei-nem Kern an formale Grundtypen gebunden,von denen jeder einen feststehenden struk-turellen Ablauf besitzt. Daraus ergeben sichzum einen die große musikalische Freiheitder Stilrichtung und damit ihre vielenGesichter, zum anderen die Wiedererkenn-barkeit. Diese bestimmen auch den Jazz.

Weil diese Musik also nicht an einembestimmten Ort entstanden ist, trägt sie einuniverselles Gefühl im Herzen. Jazz fußt aufder Hoffnung von Entwurzelten, auf ihremWunsch, die schwere Zeit durch Musik einwenig zu erleichtern. Das formt den spezi-ellen Geist des Jazz.

Ein Hauch dieses Geistes weht auchdurch den Probenraum in Jülich Barmen, alsMartin te Laak seinen Chor an den Takterinnert, an „die Achtelnote auf der schwe-ren Zwei“.Wüsste man nicht genau, was der

Martin te Laak hat mit seinen übrigenChören bereits eine stattliche Anzahl vonPreisen abgeräumt. Beste Zukunftperspekti-ven auch für den Landesjazzchor, zu dembeispielsweise Felizitas Meures, Sandra Wil-lingshofer,Erik Moller und Christiane te Laakgehören. Die vier sind sich einig: Ihr Chor-leiter ist ziemlich ehrgeizig – und das machtihn zu einem guten Lehrer.Wenn der guteLehrer dann Jazz unterrichtet, klingt erungefähr so: „Schööön von unten schieben,Betonung auf die Eins, damit der Groove daauch ganz deutlich wird!“

Die schwarze Kultur des Jazz

Diese Musik hat den Groove – so ein-fach ist das. Und so schwierig.Wie vermitteltman „den Groove“, der in einer ganz ande-ren Kultur gewachsen ist? Auch hierbei istWissen Macht: Wer die Hintergründe derJazzmusik kennt, findet leichter den Zugang,kann besser vermitteln.

Die Wurzeln dieser Musikrichtung liegennicht in Europa, aber sie lassen sich auchkeinem einzelnen anderen Kontinentzuordnen. Jazz ist das Ergebnis eines histori-schen Prozesses, ein immer wieder neugewürzter Klangauflauf aus musikalischenund stilistischen Zutaten aus der Traditionder afroamerikanischen Musik in den Süd-staaten der USA. Die verbreitete Behaup-tung, der Jazz sei in New Orleans entstanden,ist so stark verkürzt, dass man sie einfach alsfalsch bezeichnen kann. Jazz wurde überallauf den Straßen der großen Südstaatenstädtezur gleichen Zeit geboren. In den afro-amerikanischen Gemeinden dieser Städte(zu denen außer New Orleans auch Memphis,Charleston und Nashville zählen) hatten diesogenannten Street- and Marching BandsEnde des 19. Jahrhunderts eine Fülle vongesellschaftlichen Aufgaben. Sie spielten beiHochzeiten und Begräbnissen, bei Um-zügen und Straßenfesten. Mit der Zeit ver-woben sich die Elemente afroamerika-nischer Volksmusik mit dem in den Süd-staaten nicht zu überhörenden Einfluss derEuropäer – so ergibt sich das Fremd-Vertraute,

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Chorprobe unter Leitung von Martin te Laak

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Neue Chöre im Sängerbund NRWWir begrüßen herzlich die neuen Mitgliedschöreim Sängerbund NRW:

SK NordwestfalenSoAIBaTe vier stimmen ein chor, Rheine-Mesum

SK Münster Stadt und LandHASTE TÖNE, Nottuln

Erftsängerkreis Joy Ful Voices, Elsdorf-Angelsdorf

SK KölnChorAlle Coelln, KölnSingeborgs, Köln

SK WattenscheidSINGING SOUND e. V., Wattenscheid

SK HammMur is Doll, Hamm

SK LippstadtMixed Voices, Sichtigvor

SK Nordost-WestfalenFrauenchor des Jugendsingkreises Porta Westfalica„Oldies“

SK Bigge-LenneKinderchor „Westfalica-Kids“, Ennest

SK WittgensteinGemischter Chor „Liederkranz“ Dotzlar 1879Gemischter Chor „Liederkranz“ Schameder

SK MoersFrauensingkreis Niederberg, Neukirchen-Vluyn

SK Oberbergisch LandChor „Nostalgie“, Oberwiehl

SK EmslandFrauenchor Neukirchen „Takt elles“Vokalformation „Allegro“, NeuenkirchenKinderchor – Vokalformation „Allegro“, Neuenkirchen

SK DortmundZauberlehrling Vorchor-Syburg, Dortmundrocksiechor!, DortmundPROVOKAL, Dortmund

SK DüsseldorfFreier Gospelchor Sweet Chariot e.V., Düsseldorf

SK EssenFolklorechor „Flandingo“, Essen

SK ArnsbergCon Brio, Sundern

>> Personalien >> ZukunftswerkstattZukunftswerkstatt für Chöre

Politische Akademie Biggeseein Attendorn/Neu-Listernohl

Zukunftswerkstatt I

27. bis 28. Juni 200311. bis 12. Juli 200321. bis 22. November 200305. bis 06. Dezember 2003

Neue Kreisvorsitzende

SK HeinsbergMichael GornigAm Pförtchen 1452525 HeinsbergTelefon 0 24 52 / 8 75 61

SK WittenBurkhard KnellerHölteregge 7545549 SprockhövelTelefon 0 23 24 /2 57 30

>> Mitteilungen der Geschäftsstelle >> Termine Weitere Termine finden Sie im Internet unter www.sb-nrw.de.

8 Sängerbund NRW intern Sängerjugend NRW intern

Bundesveranstaltungen Achtung Terminänderung!06.– 07. SeptemberTagung der Frauenreferentinnenin der „Wolfsburg“ in Mülheim/Ruhr

11.–12. OktoberII. Beiratssitzung in Solingen

Leistungssingen Stufe I und II08. und 09. November 2003Bad LaaspheAusrichter: SK WittgensteinAnmeldeschluss: 15. Juli 2003

Leistungssingen Stufe IIIZuccalmaglio Volkslieder-Wettbewerb 2003

28. und 29. Juni 2003Waldbröl (Geburtsstadt von Zuccalmaglio)Ausrichter: SK Oberbergisch Land / Stadt Waldbröl

26. bis 27. September 2003Seminar für Kreispressereferenten in der politischenAkademie Biggesee

27. bis 28. September 2003Seminar für Kreisschatzmeister in der Landesmusik-Akademie NRW in Heek

18. und 19. Oktober 2003Rietberg, SchulzentrumAusrichter: Sängerkreis EmslandAnmeldeschluss: 31. Juli 2003

Für die Veranstaltungen sind zunächst 2 Tage einge-plant. Sollten nicht genügend Anmeldungen einge-hen, so gilt der gefettete Termin als Kerntag für dieVeranstaltung.

Anmeldeformulare und Probe-Partituren für Pflicht-Volkslieder und alle Leistungssingen sind erhältlichbeim Beauftragten für Leistungssingen des SängerbundNRW, Hermann Otto, Wildweg 6, 57078 Siegen.

Termine der Sängerjugend NRW19. – 22. JuniChor der Sängerjugend NRW und 20 weitere Kinder-und Jugendchöre aus NRW beim Deutschen Chorfestin Berlin

27. SeptemberJugendausschuss-Tagung im Haus Villigst in Schwerte

19. – 21. September 2003Chorleiter-Fortbildung der Sängerjugend NRW in derLandesmusikakademie NRW in Heek. Qualifizierender

Hinweise zu den aufgeführten Terminen:

Von der Idee zur Tat

Strategien für ihren Chor

Nahezu 600 aktive Chormitglieder haben in den letztenJahren während ihres Besuches einer Zukunftswerk-statt praxisnahe und individuelle Konzepte zur Weiter-entwicklung ihres Chores erarbeitet. Ein Team erfahrenerTrainer/innen, die nach Konzepten der Organisations-beratung und des Coaching arbeiten, unterstützen dieTeilnehmer. Gemeinsam werden in den Zukunftswerk-stätten Ideen entwickelt, wie die Zukunft des Choreszu sichern ist, wie neue Mitglieder gewonnen und dasLeistungsniveau erhöht werden kann.

Termine der SängerkreiseD1-LehrgangFeststehender Termin BeginnSK Hönne-Ruhr 21. SeptemberSK Paderborn-Büren 27. SeptemberSK Haar-Börde 04. OktoberSK Nordost-Westfalen 18. OktoberSK Wittgenstein 08. NovemberSK Köln 08. November

D2-LehrgangFeststehender Termin BeginnSK Rheinisch-Bergischer 05. JuliSK Bonn und Umgebung 20. SeptemberSK Münster Stadt und Land 20. SeptemberSK Grenzland 27. SeptemberSK Haar-Börde 04. OktoberSK Ravensberg 08. November

Gutachtersingen SK Düren 21. SeptemberSK Moers 21. SeptemberSK Nordwestfalen 21. September

Regionale ChorleiterfortbildungSK Arnsberg 05. JuliSK Hönne-Ruhr 22. NovemberSK Wittgenstein 06. Dezember

Schulung für Vereinsvorstände SK Haar-Börde 04. JuliSK Wittgenstein 26. JuliSK Lippstadt 30. AugustSK Lippstadt 06. SeptemberSK Essen 20. SeptemberSK Linker Niederrhein 20. SeptemberSK Meschede 20. SeptemberSK Hamm 27. SeptemberSK Hönne-Ruhr 18. OktoberSK Paderborn-Büren 18. OktoberSK Wattenscheid 18. OktoberSK Wuppertal 25. OktoberSK Siegerland 22. November

Eintägige musikalische SchulungenSK Düren 20. SeptemberSK Duisburg 20. SeptemberSK Siegerland 11. OktoberSK Unna-Kamen 18. OktoberSK Haar-Börde 08. NovemberSK Siegerland 15. November

2. FrauenchorfestivalSK Düren 12.+13. Juli

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>> Veranstaltungen und Konzerte

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Zuccalmaglio-Volkslieder-Festival

Zum dritten Mal veranstaltete der Sängerbund NRW mit Unterstützung des SängerkreisLüdenscheid das „Zuccalmaglio-Volkslieder-Festival“ auf der Burg Altena.Anlässlich des200sten Geburtstags des bekannten Volksliedforschers und Dichtermusikers erklangen amPfingstsonntag eine Vielzahl von Chorweisen im Burginnenhof mit seinem einmaligenAmbiente. Die „Zuccalmaglio-Preisträger-Chöre“ des Sängerbund präsentierten sich in einem „offenen Singen“ und warben mit hervorragenden Leistungen für die Chorlandschaftin Nordrhein-Westfalen.

Auch in Zukunft soll dieses Festivalfester Bestandteil des musikali-schen Kalenders des SängerbundNRW sein und so wird, dem drei-jährigen Rhythmus folgend, imJahr 2006 das wohl bekanntesteZuccalmaglio-Lied „Kein schönerLand in dieser Zeit“ wiederumüber die Burg hinaus in das schöneLennetal klingen.

Chorfest des DSB in Berlin

Zum diesjährigen „Deutschen Chorfest“ hatte vom 19. bis 22. Juni die Bundeshauptstadt Berlin gerufen.Tausende Sängerinnen und Sänger bevölkerten die Innenstadt, sangen in Straßen, auf Plätzen und in Konzerthäusern und demonstrierten mit eindrucksvollen Kon-zerten die Leistungsstärke unserer Chorkultur. Der Sängerbund NRW beteiligte sich am„Festival der Stimmen“ mit zwei Landeskonzerten in der St. Hedwigs-Kathedrale und in derHochschule der Künste. Der Bundeschorleiter des Sängerbund NRW, Prof. Michael Schmoll,

war darüber hinaus mit der Gestaltung des „offenen Singen“ inBerlin beauftragt worden. Bekannte Weisen in neuem Arrange-ment, gepaart mit interessanten Chorsätzen, ließen diese Veranstal-tungen zu einem Highlight der Chortage werden. Darüber hinausreisten viele Chöre aus Nordrhein-Westfalen nach Berlin und sangensich in die Herzen der Gäste. „Chorgesang lebt und wird gelebtdurch unsere singenden Mitmenschen“, nur so kann das Resümeeder Chortage lauten.

Meisterchorsingen in Neuss

Am 31. Mai bis 1. Juni fand im „Zeughaus“ in Neuss das Bundesleistungssingen des Sänger-bund NRW statt. Wir gratulieren folgenden Chören, welche ihr Ziel erreicht und den Titel„Meisterchor im Sängerbund NRW 2003 – 2007“ errungen haben:

MGV „Einigkeit“ Homburg-Bröhl, MGV Hoffnung Littfeld, MGV 1879 Dorlar, MGV „Hom-burg“ Winterborn e.V., Jugendchor Extertaler Musikanten, MGV 1918 Hofolpe, MGV 1897Oberdresseindorf e. V., MGV „Liederkranz“ Neu-Listernohl, Lüdenscheider Männerquartett,Remscheider MC „Germania“, MC „pro vocale lyra“ Viersen, Frauenchor Monheim e. V.,Cäcilienchor Netphen, MGV Liederkranz Höingen, MC „Liederkranz“ Oberveischede,Vocalensemble „Viva Musica“, Frauensingkreis Wilgersdorf, MGV Drensteinfurt, Gem. Chor„amante della musica“, Junger Chor Cantemus, MC Frohsinn Gelsenkirchen, Jugendchor imLeverkusener Kinder- und Jugendchor, MGV Eintracht Wilgersdorf, Vocalissimo Ense, MGV„Harmonie“ Wendershagen, MGV Cäcilia Lendringsen, Frauenchor 1970 Banfe, FC Con brio,Gem. Chor „Arion Weidenhausen“ 1881, Singgemeinschaft Birk, FC Oberbantenberg, MGVGem. Chor „Treue Salchendorf“, MC „Sangeslust“ Hünsborn, Kammerchor St. LambertusStromberg, MGV 1848 Hiltrup e.V., MGV Düren-Niederau, Collegium Vocale Moers, Ratin-ger Jugendchor, MGV „Cäcilia“ 1887 Helden e.V., Möllmicker Chöre Gem. Chor, LiederkranzNetphen, Kammerchor Hösel, Kölner Dreikönigssänger, Willicher Singkreis, MC vom GV„Einigkeit“ Herzhausen,Anna Bells-Frauen Kammerchor.

Politische Akademie Biggesee Telefon 0 27 22/70 90 oderTelefax 0 27 22/70 94 53E-Mail [email protected]

Der Eigenanteil für die Teilnehmer beträgt 32,50 €.Darin enthalten sind Unterkunft DZ (Einzelzimmerzu-schlag 4,00 €) und Verpflegung. Die Restkostensowie die Referentenhonorare trägt der SängerbundNRW. Keine Fahrtkostenerstattung.

Diese Veranstaltungen werden gefördert vom Minis-terium für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sportdes Landes NRW.

Lehrgang für Chorleiter/innen von Kinder- undJugendchören. Karl Hammans, Landeschorleiter derSängerjugend NRW, präsentiert zusammen mit ande-ren Musikpädagogen ein interessantes Programm. Lehr-gangsthemen sind u. a. „Black Gospel“, „Samba“,„Kinderstimmbildung“ und „Sauberes Intonieren“.Mehr Infos finden Sie im Internet unter www.saenger-jugend.de. Anmeldung ab sofort bei der Geschäftsstel-le der Sängerjugend NRW, Postfach 10 14 54, 46214Bottrop, Telefon 0 20 41 / 2 80 78, Telefax 0 20 41 / 2 66 34, E-Mail [email protected]

Seminare in der Landesmusik-Akademie NRW in Heek … gefördert durch den Landesmusikrat NRW aus Mit-teln des Ministeriums für Städtebau und Wohnen, Kul-tur und Sport des Landes NRW.

28. bis 29. Juni 2003„Singen im Männerchor“ – Baustein für eineerfolgreiche Arbeit Eingeladen sind Chorleiter/innen und Sänger, sich andiesem Wochenende mit männerchorspezifischerStimmbildung und Literatur zu befassen. Das Seminarist besonders für Sänger in Chören zu empfehlen, diesich in der näheren Zukunft mit Leistungssingenbefassen oder aber schon Leistungschöre sind.

27. bis 28. September 2003„Hören im Chor“ – das wichtig(st)e Instrumentder ChorleitungVon der Tonangabe bis zur gehörmäßigen Sänger-schulung, über Fragen der Intonation und des Aushörensreicht das Spektrum dieses Seminars. Der A-cappella-Chor lebt vor allem von der Tonreinheit. Das Seminar bietet Hilfen und Anregungen für jedes Chorniveau an.

29. bis 30. November 2003Praktische Chorarbeit mit wechselnder EnsemblebegleitungEinen Chor leiten können bedeutet noch lange nicht,auch mit Instrumentalensembles richtig umzugehen.Was gilt es zu beachten, welche Stücke sind sinnvoll?Allein die „Aufgabe 2“ beim Volkslieder-Leistungssin-gen, aber auch unsere Konzerte erzwingen nahezu dieintensive Auseinandersetzung mit dem instrumentalenEnsemble kleinerer Besetzung. Dieses Seminar findetauf Wunsch vieler Chorleiter/innen statt.

Die genauen Bedingungen für die Seminare inHeek entnehmen Sie bitte der vocale 1/2003.

Bitte melden Sie sich schriftlich an:Sängerbund NRW, Gallenkampstraße 20,47051 Duisburg, Telefax 02 03/2 98 84 11,E-Mail [email protected]

>> Anmeldung

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10 Wissen

„Iki-Ba-Bop-Ba-Dop-Bop“ ratterte estemporeich in einem Popsong des ameri-kanischen Sängers John Larkin. Ein wahrerZungenbrecher, den der Sänger jedochmühelos bewältigt – obwohl er seit seinerKindheit stottert. Dieses beeindruckendePhänomen zeigt sich bei vielen stottern-den Menschen: Beim Singen verliert sichder Sprachfehler.

Singen macht gesund: Das wissenLogopäden schon lange. Sie lassen ihrePatienten singen, um Sprachstörungen zuheilen. Auch HNO-Ärzte entdeckenimmer mehr die gesundheitsförderndeWirkung des Gesangs. Der RegensburgerArzt Matthias Weikert etwa, der unteranderem Stimm- und Sprachstörungen beiKindern behandelt, regt kleine Patientenschon mal zum Singen an, wenn sieSchwierigkeiten mit dem Sprechenlernenhaben. Der Rhythmus der Reime und dieMelodie der Lieder fördern das Gedächtnisfür Sprache.

Dass Gesang die geistige und körper-liche Leistungsfähigkeit stärkt, hat auch derMünsteraner Musikpsychologe Karl Ada-mek in vielen Versuchen festgestellt. SeineProbanden mussten zum Beispiel Gewichtemit ausgestreckten Armen halten. Dasklappt im Normalfall etwa zehn Minuten.Wenn die Testpersonen allerdings dabeisangen, hielten sie rund fünf Minuten län-ger durch. Dr. Adamek betont: „‚Singer‘sind gegenüber ‚Nichtsingern‘ sowohl psy-chisch als auch physisch signifikant gesün-der.“ Schließlich agiert beim Singen derganze Körper. Beteiligt sind neben denStimmorganen auch Lunge, Herz undZwerchfell. Sogar die Bauch-, Bein- undGesäßmuskulatur arbeiten mit.

Besonders positiv macht sich die ver-tiefte Atmung bemerkbar. Der Organismuswird so besser mit Sauerstoff versorgt.„Die verstärkte Atmung hilft besondersRheuma- und Asthma-Patienten“, berich-tet die Stimmtherapeutin Vera Kimmig.„Außerdem wirken die Klangvibrationenim Körper wie eine kleine Massage.“ So

lösen sich etwa Verspannungen leichter.Das erkennen auch immer mehr Physio-therapeuten, mit denen sie eng zusammen-arbeitet. „Die Harmonien lösen unharmo-nische Schwingungen im Körper auf. DerMensch besteht ja zu 90 Prozent aus Wasser,so dass sich die Klänge im ganzen Körperausbreiten,“ erläutert sie die Wirkungsweisedes Gesangs.

Gleichzeitig spricht Gesang die Gefühlean. Patienten, die unter Demenz leiden,erinnern sich meist ohne Probleme an alt-bekannte Lieder, weil ihre emotionaleEbene im Gegensatz zur rationalen nochfunktioniert. Depressiven Patienten etwakann Gesang helfen, ihre Persönlichkeitwieder zu festigen. „Die Lieder aus ihrerKindheit vermitteln ihnen ein StückSicherheit und Heimat,“ erläutert Wolf-gang Layer vom Schwäbischen Sänger-bund, der die Plakataktion „Gesund durchSingen“ initiiert hat (siehe Kasten).

Als „die eigentliche Muttersprache desMenschen“ hat der berühmte ViolinistYehudi Menuhin einmal das Singenbezeichnet. Trotzdem spielt Gesang in der

>> Informationen„Gesund durch Singen“– Eine Aktion desSchwäbischen Sängerbund (SSB).Mit einer groß angelegten Aktion machte im Jahr2002 der Schwäbische Sängerbund (SSB) auf dentherapeutischen Nutzen des Singens aufmerksam.In Arztpraxen wurden Plakate aufgehängt, die dieVorteile des Singens für die Gesundheit betonten.Präsentationen in Rundfunk, Fernsehen und derTagespresse wurden ergänzt durch Pressekonfe-renzen in den 23 Sängergauen des SSB. MancheBezirke haben inzwischen mehr als 100 neue Sän-ger gewonnen.Kontakt Wolfgang Layer Telefon 070 32/9 56 36

Der Sängerbund NRW bemüht sich um Koopera-tionen, um diese Plakataktion auch in NRW durchzuführen.

>> Seminare„Lauschendes, heilsames Singen“ Mit Dr. Karl Adamek29.11.2003 in Bad Herrenalb Information erteilt Vera Kimmig unterTelefon 0 72 48 / 13 31

„Therapeutisches Singennach Fritz Jaeger“Laufende Kurse jeweils dienstags in WuppertalInformationen unter Telefon 0 20 51 / 8 18 90

>> Link-TippInternet www.il-canto-del-mondo.deInformative Website zu den positivenWirkungen des Singens.

Plakatmotiv der Aktion „Gesund durch Singen“ desSchwäbischen Sängerbund.

Plakatmotiv der Aktion „Gesund durch Singen“ desSchwäbischen Sängerbund.

Schulmedizin bisher keine große Rolle.„Therapeutisches Singen ist stark imKommen“, prognostiziert jedoch VeraKimmig. Denn die Arznei Gesang wirktausgezeichnet. Und ist dabei garantiert freivon Nebenwirkungen.

>> Gesund durch SingenWas viele Sänger bereits lange ahnen, wird immer mehr zur

medizinischen Gewissheit: Singen tut nicht nur der Seele gut,

sondern auch dem Körper. Mehr noch: Singen macht gesund.

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Wenn sich im Pub die Rauchschwaden verdichten und das Guinness

besonders gut schmeckt, spätestens dann stimmen die Iren ihre alten

Lieder an. Ein Beispiel, dem Musiker weltweit gerne folgen.

Irish Folk erfreute sich hierzulande schonimmer einer großen Beliebtheit. Ein Teil

des Erfolgs liegt sicher in der Tradition die-ser Musikrichtung, die in Irland stets einenfesten Platz hatte und niemals wiederent-deckt zu werden brauchte. Vielmehr greiftjede neue Generation die Lieder und Tänzekeltischen Ursprungs auf und entwickelt sieweiter.

Ein Kennzeichen des Irish Folk ist dieenorme Vielfalt der Rhythmen und Liedfor-men. Das Liedgut reicht von deftigen Sauf-und Raufliedern über politisch inspirierteSongs bis hin zu gefühlvollen Liebesballaden– eine Mischung, die auch die Stücke derberühmten Band „Dubliners“ ausmacht, diehierzulande immer wieder große Konzert-hallen füllt (Daten ihrer aktuellen Tourneesiehe Kasten). Ein weiteres wichtiges, wennauch schwer fassbares Element ist der kelti-sche Einfluss, der den Melodien ihrenbesonderen, für unsere Ohren oft melan-cholischen Klang verleiht.Von jeher warendie Kelten hochbegabte Dichter, Sänger undMusiker. Diese Barden erfreuten sich eineshohen Ansehens. Ihre Aufgabe bestanddarin, das Wissen der Kelten, das in Götter-oder Heldengeschichten formuliert war, zuvermitteln. Sie begleiteten ihren Vortrag aufder Harfe. Die Gesänge selbst waren sehr

kunstvolle Gebilde, bei denen der Rhyth-mus eine symbolische Bedeutung hatte.Noch heute ist vieles davon in der irischenMusik lebendig.

Was Musikkategorien angeht, so stehensich zunächst Liedtradition und Instrumen-talmusik gegenüber. Die heute noch popu-lären Formen der Instrumentalmusik gehen– bis auf die Märsche und Harfenkomposi-tionen – allesamt auf Tänze zurück. Diesewerden aber nur noch selten zum Tanzgespielt, sondern vielmehr in Pinten undKonzertsälen aufgeführt. Die bekanntestenTanzformen sind der Reel und der Jig, denman streng genommen in drei Arten –Double-, Single- und Slip-Jig – unterschei-den muss. Daneben gibt es noch Hornpipesund die Polka.

Als bedeutendste Instrumente in der iri-schen Musik gelten Harfe und Dudelsack.Typisch für den Klangcharakter sind außer-dem die Flöten wie die „Flute“, eine drei-teilige, ganz aus Holz bestehende, Querflöte.Die „Tin Whistle“ besteht aus Blech undwurde früher „Penny Whistle“ genannt.Wegen ihres geringen Preises gilt sie als dasirische Volksinstrument schlechthin. Auchdie „Fiddle“ (Violine), für die sich eineeigene Spieltechnik herauskristallisiert hat,kann auf eine lange Tradition zurückblicken.

Akkordeon und Conzertina sind als Melodie-instrumente beliebt. Banjo und Mandolinewurden aus anderen Kulturkreisen integriert.Außerdem konnte sich in den vergangenenJahrzehnten auch die aus Griechenland stam-mende Bouzouki durchsetzen, die sich nebender Gitarre ausgesprochen gut als Akkord-instrument eignet. Hinzu kommen noch dieSchlaginstrumente, allen voran die Bodhran,eine Handtrommel, die mit Ziegenfellbespannt ist.

Trotz aller Theorie ist das spontane Sin-gen irischer Lieder natürlich am schönsten.Dazu reicht meistens schon eine Gitarre undlos geht’s. Von „Whiskey in the Jar“ über„Molly Malone“ bis zu „Dirty Old Town“ –da kommt schnell eine typisch irische Pub-Atmosphäre auf.

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>> Mit Guinnessund Gitarre

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>> InformationenDubliners – Deutschland-Konzerte 2003

Auch in diesem Jahr dürfen sich Fans irischer

Musik wieder auf die Dubliners freuen.

November 2003 Dezember 2003

24. Limburg 1. Düsseldorf25. Duisburg 2. Bremen26. Münster 3. Hannover27. Frankfurt 4. Flensburg28. Bielefeld 5. Lübeck29. Berlin 6. Hamburg

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>> Was macht eigentlich …

>> InformationenDeutscher Sängerbund e.V.GeschäftsstelleBernhardstraße 166 50968 KölnTelefon 02 21 / 37 12 90Telefax 02 21 / 934 99 92E-Mail [email protected] www. saengerbund.de

Seit seiner Gründung im Jahre 1862arbeitet der heute größte deutsche

Chorverband für den Erhalt, die Förderungund die Weiterentwicklung des Chorge-sangs. Dass ein Verband mit über 140-jähri-ger Geschichte so einiges an Erfahrungvorweisen kann, ist verständlich und die Mit-gliederzahlen verdeutlichen den Erfolg. Sozählten im vergangenen Jahr neben dem Sän-gerbund NRW 24 weitere Einzelbünde mitinsgesamt 370 Sängerkreisen und fast 22.000Chören zum DSB. Und dabei – um nochein paar Zahlen zu nennen – ist man nebenden 334.000 singenden Männern besondersstolz auf die rund 270.000 Frauenstimmenund die 110.000 Kinder und Jugendlichen,die der Chorjugend angehören.

Aber was sind bloße Zahlen gegenhandfeste Taten? Dass der DSB in diesemJahr ein gigantisches Chor-Event auf dieBeine gestellt hat, ist bekannt. Das 20. Deut-

sche Chorfest in Berlin war ein riesigesorganisatorisches und logistisches Unter-nehmen.

Doch liegt die Stärke eines Bundesver-bandes in der Regel nicht allein im Organi-sieren und Feiern von Festen.Nur eine starkeGemeinschaft und Interessenvertretung kannVorteile wie günstige Rahmenverträge mitVersicherungen oder der GEMA (Gesell-schaft für musikalische Aufführungsrechte)erreichen. Zum Beispiel ist jedes Chor-mitglied (während Chorveranstaltungen)beim Gerling-Konzern haftpflicht- undunfallversichert und für Chorkonzertegewährt die GEMA günstige Sonderkondi-tionen. Die Mitgliedschaft im DeutschenSängerbund ist somit bares Geld wert. Aufvielfältige Weise fließen schließlich dieBeiträge, die der DSB von seinen Mitglie-dern einfordert, an die Mitglieder zurück.

Zu diesen Dienstleistungen kommenandere hinzu, die weniger materieller Natursind. Stichwort Öffentlichkeitsarbeit: DerDSB sorgt mit der Herausgabe von „Lied &Chor“, der Zeitschrift für das Chorwesen,dafür, dass der Informationsfluss innerhalbdes Verbandes funktioniert und auch nachaußen wird so kommuniziert, dass Chöreein wesentliches Standbein der deutschenChorlandschaft sind. Mit Wettbewerben fürKomponisten und Leistungschöre regt derVerband die Weiterentwicklung der Chor-szene an. Und mit seinen weit reichendenKooperationen im europäischen und außer-europäischen Ausland beweist er seine Weltof-fenheit und seine Kompetenz im Bereichinternationaler Begegnungen.

Wer sich mit der deutschen Verbands-landschaft auskennt, wird einen riesigenVerwaltungsapparat hinter dem DeutschenSängerbund vermuten. Doch weit gefehlt.Der Vorstand unter Präsident Dr. HeinzEyrich arbeitet ehrenamtlich. Rainer Schmitz,der seit 2001 als Geschäftsführer für den DSB

... der Deutsche Sängerbund

Das junge DSB-Team in der Geschäftsstelle (v.l.n.r.):Michael Jonas (Azubi), Rainer Schmitz (Geschäfts-führer), Heidi Marmulla (verantwortlich für Be-standserhebungen), Sabine Gauder (Chorjugend),Barbara Wegener (verantwortlich für Ehrungen).

arbeitet, steht einem nur vierköpfigen Teamvor, das in Köln die laufenden Geschäfte desBundesverbandes besorgt. Schmitz weiß:„Die Zeichen stehen auch in Non-profit-Organisationen wie dem DSB auf Professio-nalisierung“. Allerdings lasse sich ein derartgroßer Bundesverband nicht von heute aufmorgen reformieren. Doch lägen Vorschlägezu einer „Neuaufstellung“ des Chorverban-des auf dem Tisch, so Schmitz.

Der Sängertag hat am 3. Mai 2003 inWorms bereits den neuen Dienstleistungs-katalog des DSB beraten. Bleibt abzuwarten,wie und wohin sich der große deutscheChorverband entwickelt. Eines ist abersicher, es geht voran – zum Vorteil allerMitgliedschöre. O.E.

Dr. Heinz Eyrich, Präsident des DSB.

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„Mitglied im Deutschen Sängerbund“ – auch die meisten nordrhein-westfälischen Chöre haben sich

diesen Satz auf ihre Fahnen und Briefbögen geschrieben. Viele Sängerkreise und Landesbünde wären

dankbar, würden sich ihre Mitglieder in gleicher Weise mit ihnen identifizieren. Doch bei gezielter

Nachfrage wissen die Wenigsten, was der Deutsche Sängerbund (DSB) ist und was er leistet.

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04. Juli 20.00 – 22.30 UhrUraufführung„Symphonie in Kölsch“ – DEUTZ-CHOR-KÖLNTraditionelle symphonische Klänge und moderneRock- und Popelemente.DEUTZ-CHOR-KÖLN, als Gäste BLÄCK FÖÖS und dieDomstadt Philharmoniker.Kölner Philharmonie Kartenpreise von 23,– bis 38,– €Kostenlose Hotline 0 800 / 221 – 82 20

13. Juli 16.00 – 18.30 UhrQuartettverein „Harmonie“ Dörnscheid präsentiert die Regensburger DomspatzenWenden-Hünsborn, DorfgemeinschaftshalleKartenpreise 16,– / 19,– €Telefon 01 72 / 813 81 22

19. Juli 19.00 Uhr (Einlass) 19.30 Uhr (Beginn)20. Juli 15.30 Uhr (Einlass) 15.30 Uhr (Beginn)Jubiläumskonzert Musikexpress 2003Melodien aus Musical, Rock, Pop, Gospel, Jazz, Klassikund kölscher Mundart: Da Capo – Junger Chor derPfarre St. Katharina Hackenbroich Dormagen.Dreifachhalle der Stadt Dormagen Kartenpreise 5,– € (bis 12 Jahre),10,– € (Erwachsene)Telefon 0 21 33 / 6 27 29

02. August 15.00 – 22.00 Uhr03. August 11.00 – 22.00 UhrSängerfest in Solingen-MeigenMit dem Blasorchester Bayer Wuppertal,„Die Meigener“ – Deutschlands ältester Männerchorund befreundeten Chören.Solingen, Schulhof der Schule MeigenTelefon 02 12 / 8 04 82

19. Oktober 17.00 UhrBenefizkonzert zu Gunsten der„Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung e. V.“Mit Sopranistin Cordula Berner und Tenor JohannesKalpers, unter der musikalischen Leitung von Musikdi-rektor Karl Hammans und den Chören: Chor Slowik,Nieukerker MGV 1847 e.V., Konzertchor CONCORDIARheinhausen 1859 e. V., Plüsch Symphoniker.Duisburg, Rheinhausenhalle Kartenpreise 17,– / 24,– / 30,– €Telefon 0 20 65 / 2 12 45

13vocale 3| 2003 Kalender

>> Chor aktiv >> Kalender

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sängerbund

Johannes Kalpers, Tenor CONCORDIA Reihnhausen 1859 Cordula Berner, Sopranistin Da Capo, Dormagen

Liebe Leserinnen und Leser!

Unter „Chor aktiv“ möchten wir Ihnen in Zukunft Einblicke

geben, wie die anderen das weit verbreitete Nachwuchsproblem in

ihren Chören lösen! Wenn Sie selbst originelle Vorschläge haben,

schreiben Sie der Redaktion.

„Nicht klagen, sondern klotzen“ ist dieDevise, mit der Ilona Tönnis, erste Vorsit-zende des Frauenchor Höntrop 1950, dasProblem des fehlenden Nachwuchses ange-gangen ist. Mit 52 Sängerinnen konntesich der Frauenchor über die Anzahl seinerMitglieder zwar nicht beschweren, dochsteigt wie in vielen anderen Chören dasDurchschnittsalter kontinuierlich. Und was,wenn die älteren Sängerinnen eines Tagesaufhören? Chorleiter Alfons Düsterhus und derVorstand kamen zu einer so einfachen wieüberzeugenden Idee: Die „Patenkind-Werbung“. „Jede Sängerin bringt zurProbe eine jüngere Freundin mit, ein soge-nanntes Patenkind“, erläutert die zweiteVorsitzende Felicitas Glahn die Aktion.Zwei Schnupperproben wurden angesetzt,für die Chorleiter Alfons Düsterhus dieLiedauswahl bewusst modern gestaltete:„Wir haben auch englische Popsongs undLieder aus Filmen und Musicals auf-genommen. Schließlich wollen wir demNachwuchs das Singen schmackhaftmachen.“ Zur ersten Probe kamen 15Patenkinder und zur zweiten Probe warenes schon 18 Nachwuchssängerinnen. Vonden 18 Damen sind dem Chor sieben alsSängerinnen treu geblieben, die zwischen40 und 50 Jahre alt sind. Ein Resultat, dassich sehen lassen kann. Auch die regionalePresse zeigte sich von der Idee angetan undberichtete über die Patenkind-Aktion. Wersich informieren möchte oder den kollegialenAustausch sucht, kann sich an Ilona Tönniesunter Telefon 02327/59007 wenden.

Aus „Patenkindern“ werden neue Mitglieder Der Vorstand und alle 25 Sänger des MGV

Remblinghausen 1926 waren sich spätestens2001 nach den Feierlichkeiten zu ihrem 75-jährigen Jubiläum einig: „So kann esnicht weiter gehen, unser Chor steht vordem Ende“. Damals war die Stimmver-teilung schon nicht mehr ausgeglichen. DieLösung des Problems war so einfallsreichwie aufwändig. „Uns war klar, dass wir einemehrstufige Offensive starten mussten, umnicht nur Aufmerksamkeit und Interesse,sondern auch die Bereitschaft der Öffent-lichkeit zum Mitwirken zu erreichen“, soHerbert Hoffmann,Vorsitzender des MGV.Ein Faltblatt, dass offen und ehrlich dieSituation des Chores schilderte, wurde demregionalen „Ruhrkurier“ beigelegt undgelangte so an alle Haushalte von Remb-linghausen und Umgebung. Provokantwurde gefragt: „Können Sie sich unser Dorfohne Chor vorstellen?“ In erster Linie wur-den die Ehefrauen angesprochen, ihre Män-ner zum Chorgesang zu ermutigen. Schonnach dieser ersten Aktion war die Nach-frage sehr positiv. Nun wurde – Straßenzugfür Straßenzug – mit den Männern vonRemblinghausen das persönliche Gesprächgesucht. Nicht selten meldeten sich dieEhefrauen zu Wort: „Mein Vater hat früherauch im Chor gesungen. Du kannst ruhigmal hingehen“. Bei der ersten Kennlern-Chorprobe – „Wir haben uns gut vorberei-tet, um unsere Gäste nicht zu verschrecken“,erläutert Hoffmann – wurden 20 neue Sän-ger gewonnen, von denen zwölf nun schonüber ein Jahr aktiv dabei sind. Eine gelunge-ne Initiative! Herbert Hoffmann gibt gernAuskunft unter Telefon 02 91/5 82 92.

Ein ganzes Dorf wird aktiviert

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14 Jugendforum

Herausgeber Sängerbund Nordrhein-Westfalen e.V.Gallenkampstraße 20, 47051 DuisburgTelefon 02 03 / 298 84-01, Telefax -11Internet www.sb-nrw.deE-Mail [email protected]

Ansprechpartner für Sängerkreise undChöre im SB NRW e.V. (V.i.S.d.P.)Josef Hupertz, Wilhelm-Tell-Straße 5, 57482Wenden, Telefon 0 27 62 / 83 63, Telefax - 6 05 28E-Mail: [email protected]

RedaktionsschlussFür die nächste Ausgabe: 1. August 2003 Für die übernächste Ausgabe: 17. Oktober 2003

Redaktionsanschrift VVA KommunikationTheodor-Althoff-Straße 39, 45133 EssenE-Mail [email protected]

Gesamtherstellung VVA KommunikationHöherweg 278, 40231 DüsseldorfInternet www.vva.de

Chefin vom DienstDr. Brigitte Lamberts

Redaktion / BildredaktionCarolin Courts, Oliver Erdmann, Petra Haren-brock, Josef Hupertz, Dr. Brigitte Lamberts,Monique Schroeder, Dorett Müller-Heddergott

GestaltungTamara Bobanac, Wiebke Hermes,Thietmar Schorm (Art-Direction)

AnzeigenleitungJulia Seifert, Telefon 02 11 / 73 57-647

Auflage 110.000

vocale wird gefördert durch den Landes-musikrat NRW aus Mitteln des Ministeriumsfür Städtebau und Wohnen, Kultur undSport des Landes Nordrhein-Westfalen.

Nachdruck ist nur mit Genehmigung der Redaktion möglich.

Gewinner des Rätsels aus vocale 2/2003 sind:Christoph Kübel (Leverkusen), Monika Müller (Wiehl)und Willi Pelzer (Solingen).Das richtige Lösungswort lautete: „Zuccalmaglio“.

Gewinner der Verlosung der ABBA-Biografie„Licht und Schatten. ABBA – die wahre Geschichte“aus vocale 2/2003 sind:Monika Simmert (Lindlar), Kirsten Klövers (Mönchen-gladbach) und Christiane Thomas (Siegburg)Herzlichen Glückwunsch!

Das Magazin vocale gefällt mir sehr gut, da es sehrvielseitig ist. Ich finde immer etwas, das mich interessiert.Kirsten Klövers, Mönchengladbach

Ihre Zeitschrift ist informativ und lesenswert. Manlernt hinzu und erhält wertvolle Tipps zur Anschaffung vonCDs für sich selbst und seine Lieben ringsum.Monika Simmert, Chorgemeinschaft Lindlar

Ich habe schon manchen guten Konzert-Tipp und Veranstal-tungshinweis der vocale entnommen. Auch die Anzeigenund Internethinweise studiere ich immer sehr ausführlich.Sehr interessant finde ich ebenfalls die Aktuell-Seiten, hiernotiere ich mir manche Geschenkanregung. Die Mischung imredaktionellen Bereich finde ich ok. Sängerbund-Spezifischesinteressiert mich nicht wirklich, gehört aber natürlich in dasMagazin. Ich bin froh, dass jetzt jeder Sänger eineigenes Exemplar bekommt. Früher, als nur dieVorstandsmitglieder zu den Beglückten gehörten,fühlte ich mich ausgegerenzt.Christiane Thomas, Siegburg

Zu dem Beitrag „Kein schöner Land“ in vocale 2/2003 Das heute bekannteste Lied von Zuccalmaglio ist zweifels-ohne „Keine schöner Land“. Er hat dieses Lied 1838 be-arbeitet. Der Text stammt von ihm. Dazu richtete er ein seit dem 18. Jahrhundert überlieferte Melodie ein nach den altenVolksliedern „Ade, mein Schatz, ich muß nun fort“ und „Ichkann und ich mag nicht fröhlich sein“. Er veröffentlichte

>> Sasha – Mit Charme und Stimme zum Erfolg

>> Impressum >> Leserbriefe

„I’m still waiting“ – so hieß die Debütsinglevon Sasha, mit der er im Frühjahr 1998 dieHitparaden stürmte und mit der er sowohlFans als auch Kritiker in seinen Bann zog.Kaum jemand hatte es damals für möglichgehalten, dass dieser smarte, etwas schüch-tern wirkende Typ mit der sanften Stimmesolch eine steile und kontinuierlich erfolg-reiche Karriere hinlegen würde.

Dabei besaß Sasha schon von Kindesbei-nen an ein Faible für Musik. InsbesondereElvis hatte es ihm angetan. Bereits alsJugendlicher gründete er zusammen miteinigen Freunden die Band „Junk Food“.Entdeckt wurde er aber erst als 27-Jähriger– damals war er Background-Sänger von„Young Deenay“ und landete gemeinsammit ihr den Hit „Walk On By“.

Doch es war nicht nur die Stimme, dieMusikfans in ganz Europa begeisterte,sondern auch sein Charme und seinePersönlichkeit, was besonders bei seinenLive-Auftritten zum Tragen kommt. GrößteEnergie auf der Bühne und im Publikum – dasgilt sowohl bei den lockeren und fröhlichenPopnummern als auch für die ehrlichen,

Mit Skandalen kann er nicht

aufwarten. Dafür aber mit

einer Wahnsinns-Stimme,

charismatischer Ausstrahlung

und energiegelade-

nem Auftreten –

Sasha hat eine

europaweite

Fangemeinde.

dieses Lied 1840 in seiner Liedersammlung „Deut-sche Volkslieder mit ihren Original-Weisen“ unterdem Titel „Abendlied“ und mit dem Vermerk „vomNiederrhein“. Zuccalmaglio selbst war von 1832 bis1840 in Warschau als Erzieher in der Familie des rus-sischen Fürsten Gortschakoff tätig. Wenn er in sei-nem Lied die Linden besingt, ist anzunehmen, dass erdie herrlichen Lindenalleen in Warschau und Umge-bung vor Augen hatte.Stephan Schnietz, MGV Wiblingwerde

Wir freuen uns auf Ihre Zuschrift!VVA Kommunikation, Redaktion vocale,Theodor-Althoff-Straße 39, 45133 EssenE-Mail [email protected] Leserbriefe geben jeweils nur die Meinung des Autors wieder. Die Redaktion behältsich vor, die Leserbriefe zu kürzen. Ein Anspruch auf Veröffentlichung besteht nicht.

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Page 14: vocale - CV NRW€¦ · Foto: Herman Leonard, Sonny Stitt 1953. Chorleiter meint,man hätte ebenso gut her-aushören können: „Die Achtelnote auf der schweren Zeit“. Vielleicht

auch an die Sängerinnen und Sänger einesguten Chores gestellt werden.

Überhaupt ist Sasha Schmitz – wie ermit bürgerlichem Namen heißt – ein gutesBeispiel, wie man durch intensive Schu-

lung, Fleiß und den Glauben an sichselbst als Künstler erfolgreich seinkann. Dieser Optimismus spiegeltsich auch in seinen Songs wider:

„ ‚Days Like These‘ betont zumBeispiel, dass man seinen Weg

gehen soll, und dass man esschon gut machen wird,wenn man nur an sichglaubt.“

Und bei alledem ist der Sänger frei vonirgendwelchen Skandalen.Macht er Schlagzeilen,tut er dies durch seineMusik. Seine Fans freuensich sicher jetzt schon aufdas nächste Album mitfröhlichen Ohrwurm-

Melodien.Sasha – we are waiting.

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>> Rätsel!6 7 8 91 2 3 4 5

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>> Lösung

Eintrittskarten fürCarmen zu gewinnen!

vocale verlost 5 x 2 Karten für die Oper „Carmen“im Theater Krefeld / Mönchengladbach.

Seit der Uraufführung 1875 inParis zieht Bizets Oper „Carmen“das Publikum in der ganzenWelt in ihren Bann. Mit rasantenRhythmen und lasziv-verschlun-genen Melodien ist Carmenserotische Ausstrahlungskraft auch heute noch ungebrochen. Als eineder faszinierendsten und schillerndsten Frauengestalten in derOpernliteratur garantiert Carmen einen Bühnenabend voller leiden-schaftlicher Liebe, Dramatik und Verzweiflung.

Schicken Sie bis zum 15. August 2003 eine Postkarte mit demLösungswort des nebenstehenden Rätsels an:

VVA KommunikationRedaktion vocaleGewinnspiel CarmenTheodor-Althoff-Straße 39 45133 Essen

gefühlvollen Balladen. Übrigens mag derSänger romantische Songs sehr gerne, aller-dings fand er es gerade zu Beginn seinerKarriere schade, oft auf ein Image alsSchmusesänger reduziert zu werden. Unddas wird ihm auch nicht gerecht, denn erweiß genauso mit fetzigen, rocki-gen Nummern zu überzeugen.

Davon können sich Fans etwaauf seinem zuletzt veröffentlichtenAlbum „Surfin‘ On A Backbeat“überzeugen. „Ich habe ja schonvorher jahrelang Pop-Rockmusikgemacht, und mit ‚Surfin‘ On A Back-beat‘ habe ich einen Schritt zumeinen Wurzeln getan und binmeinem eigenen Stil vielnäher gekommen“, erklärt erselbst. Die Songs gebenSasha vor allen DingenGelegenheit, die Qualitätenseines Gesangs zu Gehör zubringen – seine absolute Stimm-sicherheit und kraftvollePhrasierung verbundenmit echtem Gefühl.Allesamt Facetten, die

Flagge zeigen in BerlinMit über 800 Kindern und Jugendlichenglänzte die Sängerjugend NRW beim 20. Chorfest des Deutschen Sängerbundesvom 19.bis 22. Juni2003 in Berlin.Neben 20 Kinder-und Jugendchörenaus Nordrhein-Westfalen war erst-mals ein 120-köpfi-ger „Chor der Sän-gerjugend NRW“am Start. Die jungen Sängerinnen und Sän-ger waren nach ihrem ersten Großeinsatzbegeistert. Peter Uhlmann, stv. Vorsitzenderder Sängerjugend NRW und organisatori-scher Kopf des Projektchores, sagt: „DieJugendlichen haben professionell die Leistungder Sängerjugend unter Beweis gestellt.“Der Chor sang in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, in der neuen NRW-Lan-desvertretung und beim Abschlusskonzertauf dem Gendarmenmarkt.Beim Großen Konzert der SängerjugendNRW unter dem Motto „Spaß im Chor“im Berliner Lustgarten zeigten alle NRW-Kinderchöre Flagge für den Landesverband.

>> Sängerjugend

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