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VOLKSWAGEN AG Geschäftsbericht 1986 ^ 50 Millionen Volkswagen

VOLKSWAGEN AG · Spiegel derZahlen 1977 -1986 1. ... des abgelaufenen Jahres regelmäßig über die Lage des Unternehmens, den Ge-schäftsverlauf und die beabsichtigte Ge-schäftspolitik

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VOLKSWAGEN AG Geschäftsbericht1986

^

5 0 MillionenVolkswagen

Aufsichtsrat und VorstandderVolkswagen Aktiengesellschaftüberreichenmit verbindlicher Empfehlungden Berichtüber das Geschäftsjahr 1986

Wolfsburg, im Mai 1987

Wesentliche ZahlenVolkswagen-Konzern

Veränd.1986 1985 %

VOLKSWAGEN AGVeränd.

1986 1985 %

Umsatzerlöse

Absatz

Produktion

Belegschaft

Investitionen

Zugänge vermieteter Gegenstände

Cash flow

Abschreibungen

Abschreibungen aufvermietete Gegenstände

Materialaufwand

Personalaufwand

Jahresergebnis

Dividende der Volkswagen AG

davon aufStammaktienVorzugsaktien

Mio. DM

Automobile

Automobile

am Jahresende

Mio. DM

Mio. DM

Mio. DM

Mio. DM

Mio. DM

Mio. DM

Mio. DM

Mio. DM

Mio. DM

Mio. DMMio. DM

52.794

2.757.793

2.776.554

281.718

6.366

2.738

4.285

2.989

1.491

28.656

14.747

580

52.502

2.398.004

2.398.196

259.047

3.388

3.217

4.558

3.411

1.259

26.623

13.913

596

+

+

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+

-

0,6

15,0

15,8

8,8

87,9

14,9

6,0

12,4

18,5

7,6

6,0

2,6

41.134

1.926.652

1.509.439

132.188

4.469

-

2.527

1.559

-

27.815

8.736

485

306

24066

38.921

1.817.208

1.457.272

123.598

1.791

-

2.889

2.124

-

25.483

7.901

477

240

240

+

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5,7

6,0

3,6

6,9

X

-

12,5

26,6

-

9,1

10,6

1,8

27,5

X

Alle prozentualen Veränderungengegenüber dem Vorjahr wurden auf Basisnicht gerundeter Werte ermittelt.In Klammern gesetzte Werte betreffen dasVorjahr bzw. geben die Veränderunggegenüber diesem an.

Inhalt

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Tagesordnung

Aufsichtsrat

Vorstand

Bericht des Aufsichtsrats

Bericht des Vorstands

Überblick

Ergebnisentwicklung

Finanzen

Ausblick

Forschung und Entwicklung

Motorsport

Produktion

Qualitätssicherung

Einkaufund Logistik

SozialberichtderVolkswagen AG

GesellschaftendesVolkswagen-Konzerns

Europa

Nordamerika

Lateinamerika

Afrika

Asien

50 Millionen Volkswagen

77

78

83

87

Jahresabschlüsse undErläuterungen

Erläuterungenzum Jahresabschlußdes Volkswagen-Konzerns '

Erläuterungenzum JahresabschlußderVolkswagen AG

Erläuterungen ausgewählterfinanzwirtschaftlicher Begriffe

PfAnhang: .-,... *

Konzernbilanz

Konzern-Gewinn- undVerlustrechnung

Bilanz derVolkswagen AG

Gewinn-und VerlustrechnungderVolkswagen AG

DerVolkswagen-Konzern imSpiegel derZahlen 1977 -1986

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Die Wolfsburger Stadthalle imneuen Gewand

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«*«

Tagesordnung

für die Ordentliche Hauptversammlungder Volkswagen Aktiengesellschaft amDonnerstag, dem 2. Juli 1987, um 10.00Uhr in der Stadthalle in Wolfsburg

1. Vorlage des festgestellten Jahresab-schlusses zum 31. Dezember 1986,des Geschäftsberichts für das Ge-schäftsjahr 1986 mit dem Bericht desAufsichtsrats, des Vorschlags über dieVerwendung des Bilanzgewinns, desKonzernabschlusses zum 31. Dezember1986 und des Konzerngeschäftsberichtsfür das Geschäftsjahr 1986

2. Beschlußfassung über die Verwen-dung des Bilanzgewinns

Aufsichtsrat und Vorstand schlagenvor, aus dem Bilanzgewinn von307.105.905 DM eine Dividende von10,- DM je Stammaktie im Nennbetragvon 50,- DM auf das Grundkapital(Stammaktien) von 1.200.000.000 DM,das sind 240.000.000 DM, sowie eineDividende von 11,- DM je Vorzugsaktie imNennbetrag von 50,- DM auf das Vor-zugskapital von 300.000.000 DM, dassind 66.000.000 DM, auszuschütten.

Der Restbetrag sowie der Betrag, derauf die am Tage der Hauptversammlungim Besitz der Gesellschaft befindlicheneigenen Aktien auszuschütten wäre unddergemäߧ71 bAktG von der Ausschüt-tung auszuschließen ist, werden aufneue Rechnung vorgetragen.

3. BeschlußfassungüberdieEntlastungdesVorstandsfürdas Geschäftsjahr 1986

4. Beschlußfassung überdieEntlastungdes Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr1986Zu den Punkten 3 und 4 schlagen Auf-sichtsrat und Vorstand vor, die Entla-stung zu erteilen.

5. Wahl des Aufsichtsrats

Gemäß § 102 AktG und § 11 Abs. 2 derSatzung der Volkswagen AG endet dieAmtszeit der derzeitigen Aufsichtsrats-mitglieder mit Ablauf der Hauptver-sammlung am 2. Juli 1987.

Der Aufsichtsrat besteht aus 20 Mitglie-dern. Er setzt sich nach § 7 Abs. 1MitbestG, §§ 96, 101 AktG und § 11 derSatzung der Volkswagen AG aus 10Vertretern der Anteilseigner und 10Vertretern der Arbeitnehmer zusammen.Nach § 12 der Satzung der VolkswagenAG in Verbindung mit § 101 Abs. 2 AktGsind die Bundesrepublik Deutschlandund das Land Niedersachsen berechtigt,je zwei Aufsichtsratsmitglieder in denAufsichtsrat zu entsenden, solangeihnen Aktien der Gesellschaft gehören.

Die Hauptversammlung hat daher6 Mit-glieder des Aufsichtsrats zu wählen. Sieist an Wahlvorschläge nicht gebunden.

Der Aufsichtsrat schlägt der Hauptver-sammlung folgende Personen zur Wahlin den Aufsichtsrat vor:

Dr. jur. F. Wilhelm ChristiansDüsseldorfMitglied des Vorstands derDeutschen Bank AG

Hans-Günter HoppeBerlinSenator a.D.

Walther Leisler KiepFrankfurtVersicherungskaufmann

Dr. jur. Otto Graf LambsdorffDüsseldorfPräsidentDeutsche Schutzvereinigungfür Wertpapierbesitz e.V.

Dr. jur. Klaus LiesenEssenVorsitzender des Vorstands derRuhrgas AG

Dr.-Ing. E. h. Günther SaßmannshausenHannoverVorsitzender des Vorstands derPreussag AG

Die Amtszeit sämtlicher Aufsichtsratsmit-glieder dauert bis zur Beendigung der Haupt-versammlung, die über die Entlastung fürdas Geschäftsjahr 1991 beschließt.

6. Wahl des Abschlußprüfers für dasGeschäftsjahr 1987

Der Aufsichtsrat schlägt vor, dieTREUARBEIT Aktiengesellschaft Wirt-schaftsprüfungsgesellschaft Steuerbe-ratungsgesellschaft, Hannover, zumAbschlußprüfer für das Geschäftsjahr1987 zu bestellen.

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Aufsichtsrat

Karl Gustaf Ratjen (67), FrankfurtVorsitzender (seit 16.11.1979)Rechtsanwalt31.10.1975*)

Hans Mayr (65), FrankfurtStellvertreter (seit 11.04.1984)Ehem. 1. Vorsitzender der Industrie-gewerkschaft Metall10.02.1984

Birgit Breuel (49), HannoverNiedersächsische Ministerinder Finanzen10.10.1978

Dr. jur. F. Wilhelm Christians (64)DüsseldorfMitglied des Vorstands derDeutschen Bank AG12.07.1971

Dr. rer. pol. Hans Friderichs (55)FrankfurtBundesminister a. D.24.03.1981

Walter Hiller (54), WolfsburgGesamtbetriebs-ratsvorsitzenderder Volkswagen AG09.04.1986

Walter Hirche (46), HannoverNiedersächsischer Minister fürWirtschaft, Technologie und Verkehr18.09.1986

Albert Hoffmeister (58), WolfsburgProkurist der Volkswagen AG05.07.1977

Hans-Günter Hoppe (64), BerlinSenator a. D.09.07.1974

Jann-Peter Janssen (42), NordenVorsitzender des Betriebsratsim Werk Emdender Volkswagen AG09.04.1986

Walther Leisler Kiep (61), FrankfurtVersicherungskaufmann03.03.1976-01.07.1982und seit 26.01.1983

Helmut Kramer (55), FrankfurtGewerkschaftssekretär beim Vorstandder Industriegewerkschaft Metall14.05.1986

Klaus Peter Mander (44), WolfsburgStellvertretender Gesamtbetriebs-ratsvorsitzenderder Volkswagen AG25.03.1985

Hans L. Merkle (74), StuttgartVorsitzender des Aufsichtsrats derRobert Bosch GmbH09.07.1974

Karl Heinrich Mihr (51), KasselVorsitzender des Betriebsratsim Werk Kasselder Volkswagen AG27.11.1972

Gerhard Mogwitz (53), HannoverVorsitzender des Betriebsratsim Werk Hannoverder Volkswagen AG05.07.1977

Walter Neuert (61), IngolstadtGeschäftsführer des Gesamtbetriebsratsder AUDI AG05.07.1977

Dr. rer. pol. Otto Schlecht (61)Bonn-DuisdorfStaatssekretär im Bundesministeriumfür Wirtschaft03.08.1973

Toni Schmücker (65)Bergisch GladbachEhem. Vorsitzender des Vorstands derVolkswagen AG0t07.1982

Dr. rer. pol. Albert Schunk (45)FrankfurtGewerkschaftssekretär beim Vorstandder Industriegewerkschaft Metall05.07.1977

Aus dem Aufsichtsrat sindausgeschieden:

Siegfried Ehlers (61), WolfsburgVorsitzender des Konzernbetriebsratsder Volkswagen AG10.10.1958t 06.03.1986

Gerd Kühl (64), FrankfurtGewerkschaftssekretär beim Vorstandder Industriegewerkschaft Metall05.07.1977-30.04.1986

Heinz Pabst (54), BraunschweigVorsitzender des Betriebsrats im WerkBraunschweig der Volkswagen AG01.07.1982t 21.02.1986

Dr. agr. Burkhard Ritz (55), HannoverNiedersächsischer Ministerfür Ernährung, Landwirtschaftund Forsten01.07.1982-18.09.1986

*) Das letzte Datum bei den jeweiligenAufsichtsratsmitgliedern bezeichnetden Beginn der Zugehörigkeit zudiesem Organ.

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Vorstand

Dr. rer. pol. Carl H. Hahn (60)Vorsitzender(seit 01.01.1982)vom 01.05.1964 -31.12.1972Mitglied des Vorstands

Senator h.c. Horst Münzner (62)Stellvertretender Vorsitzender(seit 01.01.1982)Einkauf und Logistikseit 01.01.1969 Mitglieddes Vorstands

Claus Borgward (48)Qualitätssicherung11.04.1980

Karl-Heinz Briam (64)Personal- und Sozialwesen(Arbeitsdirektor)01.10.1978

Prof. Dr. techn. Ernst Fiala (58)Forschung und Entwicklung01.02.1973

Dr. jur. Peter Frerk (56)Recht, Revision und Volkswirtschaft07.12.1971

Dr. jur. Wolfgang R. Habbel (63)AUDI AG01.01.1979

Dr.-Ing. E.h. Günter Hartwich (51)Produktion01.07.1972

Dr. rer. pol. Werner P. Schmidt (54)Vertrieb01.08.1975

Aus dem Vorstandist ausgeschieden:

Dr. rer. pol. Rolf Selowsky (56)Finanz und Betriebswirtschaft06.05.1982-13.03.1987

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Berichtdes Aufsichtsrats

Der Vorstand hat den Aufsichtsrat währenddes abgelaufenen Jahres regelmäßig überdie Lage des Unternehmens, den Ge-schäftsverlauf und die beabsichtigte Ge-schäftspolitik umfassend unterrichtet. DieGeschäftsvorgänge, die nach Gesetz oderSatzung der Zustimmung bedurften, wur-den in den Sitzungen des Aufsichtsratsund seiner Ausschüsse vor der Beschluß-fassung eingehend erörtert. Auf der Grund-lage der schriftlichen und mündlichenBerichterstattung des Vorstands hat derAufsichtsrat die Geschäftsführung laufendüberwacht und beraten.

Der Aufsichtsrat wurde vom Vorstanddarüber informiert, daß die Volkswagen AGim Zusammenhang mit Devisenarbitrage-geschäften getäuscht und in erheblichemUmfang geschädigt worden ist. Zur Auf klä-rung des Sachverhalts wurde die zuständi-ge Staatsanwaltschaft Braunschweigeingeschaltet. Entsprechend dem inzwi-schen eingetretenen Schaden wurden imAbschluß der Volkswagen AG Rückstellun-gen gebildet. Aufgrund der erheblichenTragweite des Vorgangs hat Herr Dr. RolfSelowsky die unternehmerische Verant-wortung für die Vorfälle im Devisenhandelübernommen. ErhatseinAmtals Mitglieddes Vorstands der Volkswagen AG mitWirkung vom 13. März 1987 niedergelegtund dazu das Einverständnis des Aufsichts-rats erbeten. Der Aufsichtsrat hat demRücktritt von Herrn Dr. Selowsky zuge-stimmt.

In Anbetracht der Vorgänge haben Auf-sichtsrat und Vorstand beschlossen, ergän-zend zu den bisher getroffenen Maßnah-men, bei einer weiteren Wirtschaftsprü-fungsgesellschaft ein zusätzliches Prü-fungsgutachten in Auftrag zu geben.

Der Konzernabschluß und der Jahresab-schluß derVolkswagen AG zum 31. Dezem-ber 1986 sowie der Geschäftsbericht sindunter Einbeziehung der Buchführungdurch den Abschlußprüfer, die TREUAR-BEIT Aktiengesellschaft Wirtschaftsprü-fungsgesellschaft Steuerberatungsgesell-schaft, Hannover, geprüft und mit dem

uneingeschränkten Bestätigungsvermerkversehen worden. Der Aufsichtsrat ist überdie Ergebnisse der Prüfung informiertworden.

Die Jahresabschlüsse und der Geschäfts-bericht lagen dem Aufsichtsrat vor. DiePrüfung des Jahresabschlusses derVolks-wagen AG, des Geschäftsberichts und desVorschlags über die Verwendung desBilanzgewinns durch den Aufsichtsratergab, daß keine Einwendungen zu erhe-ben sind. Der Konzernabschluß zum31. Dezember 1986 wurde vom Aufsichts-rat zustimmend zur Kenntnis genommen.

Der Aufsichtsrat schließt sich dem Prü-fungsergebnis des Abschlußprüfers anund billigt den Jahresabschluß, der damitfestgestellt ist. Er stimmt dem Vorschlagdes Vorstands über die Verwendung desBilanzgewinns zu.

Am 30. April 1986 schied Herr Gerd Kühlaus dem Aufsichtsrat aus. Als sein Nachfol-ger wurde mit Wirkung vom 14. Mai 1986Herr Helmut Kramer vom AmtsgerichtWolfsburg bestellt.

AlsVertreterdes Landes Niedersachsen istHerr Walter Hirche, NiedersächsischerMinister für Wirtschaft, Technologie undVerkehr, gemäß § 12 der Satzung derVolkswagen AG für Herrn Dr. BurkhardRitz, Niedersächsischer Minister für Ernäh-rung, Landwirtschaft und Forsten, mitWirkung vom 18. September 1986 in denAufsichtsrat eingetreten.

Der Aufsichtsrat dankt Herrn Kühl undHerrn Dr. Ritz für ihre engagierte Tätigkeitin diesem Gremium.

Am 21. Februar 1986 verstarb das Aufsichts-ratsmitglied Heinz Pabst, Vorsitzender desBetriebsrats im Werk Braunschweig derVolkswagen AG. Wir haben mit ihm einePersönlichkeit verloren, die sich mit uner-müdlichem Engagement um die BelangederVolkswagen AG und ihrer Belegschaftverdient gemacht hat.

Der langjährige Vorsitzende des Konzern-und Gesamtbetriebsrats derVolks-wagen AG, Siegfried Ehlers, verstarb am6. März 1986. Er gehörte dem Aufsichtsratdes Unternehmens seit 1958 an. Mit ihmverlor derVolkswagen-Konzern eine seinerherausragenden Persönlichkeiten, die mitbeispielhaftem Verantwortungsbewußt-sein und einem ausgeprägten Sinn für dieRealität jahrzehntelang erfolgreich dieInteressen der Belegschaft vertreten hat.

Als Nachfolger der beiden verstorbenenMitglieder wurden mit Wirkung vom9. April 1986 die Herren Walter Hiller undJann-PeterJanssen durch das AmtsgerichtWolfsburg in den Aufsichtsrat derVolks-wagen AG bestellt.

Im Alter von 83 Jahren verstarb am16. Dezember 1986 Herr Prof. Dr. EduardJusti. Der Verstorbene gehörte dem Auf-sichtsrat derVolkswagen AG von 1963 bis1971 an. In seiner Amtszeit unterstützte ermit seinen weitreichenden Kenntnissenund Erfahrungen die Arbeit diesesGremiums.

Wir werden den Verstorbenen ein ehren-des Andenken bewahren.

Wolfsburg, den 9. April 1987

Karl Gustaf Ratjen

Vorsitzender des Aufsichtsrats

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Berichtdes Vorstands

Überblick Noch immer Wachstum derWeltwirtschaftDie wirtschaftliche Entwicklung in denwestlichen Industrieländern wurde 1986durch den Rückgang der Preise für Erdölund andere Rohstoffe begünstigt. DerPreisauftrieb flachte sich weltweit ab, unddie Zinsen sanken auf das Niveau von1978. Insgesamt fiel jedoch die konjunktu-relle Erholung geringer aus als erwartet, dasich das Wachstumstempo in einigenwichtigen Volkswirtschaften verlangsam-te. Die Erhöhung des realen Bruttosozial-produkts aller OECD-Länder belief sich auf2,5%, gleichzeitig expandierte der Welt-handel um 4,0 (3,0)%.

In den Vereinigten Staaten lag das Wirt-schaftswachstum leicht unter dem Niveaudes Vorjahres. Die strukturellen Schwierig-keiten der amerikanischen Außenwirt-schaft hielten auch 1986 trotz des niedrigenDollar-Kurses weiter an. Außerdem nah-men die Einfuhren - insbesondere ausEuropa und Japan - deutlich zu. Das hoheHandelsbilanzdefizit der USA erhöhte sichaufgrund dergestiegenen Importe und derstagnierenden Exporte auf 175 (148) Mrd.US $. Die aus diesem Ungleichgewichtresultierenden handelspolitischen Span-nungen äußerten sich in einer Verschär-fung des protektionistischen Drucks.

Die japanische Wirtschaft wurde 1986durch die Folgen der starken Yen-Aufwer-tung gegenüberdem Dollargebremst. Derreale Exporteinbruch konnte von der In-landsnachfrage nicht voll ausgeglichenwerden, so daß die Industrieproduktionstagnierte. Dennoch wurde in nominalerRechnung im Außenhandel ein Rekord-überschuß von 83 Mrd. Dollar erzielt.Davon entfielen auf den Handel mit denUSA 52 Mrd. und auf den mit der Europäi-schen Gemeinschaft 17 Mrd. Dollar.

Die konjunkturelle Entwicklung in derBundesrepublik Deutschland stand auch1986 im Zeichen eines stetigen Wachs-tums und war durch eine Verlagerung derAuftriebskräfte von der Auslands- zurBinnennachfrage geprägt. Mit einemrealen Anstieg des Bruttosozialproduktsum 2,4% hat die wirtschaftliche Leistungseit dem Tiefpunkt der Rezession Ende

1982 um rd. 10% zugenommen. Positiventwickelten sich die Ausrüstungsinvesti-tionen und der private Verbrauch, der vorallem durch die hohe Preisstabilität und dieerste Stufe der Steuerreform begünstigtwurde. Die Lebenshaltungskosten lagenim Jahresdurchschnitt insbesondere auf-grund der extremen Verbilligung der Ölein-fuhren um 0,2% unter denen des Vorjah-res. Bei den Ausfuhren hat die Bundesrepu-blik Deutschland 1986 die USA als bishergrößtes Exportland der Welt überholt.

Weltautomobilindustrie weiterhinim AufschwungDer Aufwärtstrend der Weltautomobilindu-strie setzte sich auch 1986 fort. Mit 45,4Mio. Fahrzeugen wurde der Produktionsre-kord des Vorjahres nochmals um 1 %übertroffen.

Wesentlichen Anteil an dieser Entwicklunghatten die westeuropäischen Hersteller,die infolge der anhaltend lebhaften Auto-mobilnachfrage ihr Fertigungsvolumen um6% auf insgesamt 13,7 Mio. Kraftfahrzeu-ge erhöhen konnten. Die Produktion in derBundesrepublik Deutschland erreichte mit4,6 Mio. Einheiten (+ 3%) einen neuenSpitzenwert. Unter Einbeziehung von 1,5Mio. Wagen, die 1986 unter deutschemMarkenzeichen im Ausland hergestelltwurden, ergab sich für die deutschenAutomobilhersteller erstmals eine Produk-tionsleistung von über 6 Mio. Kraftfahrzeu-gen und eine Verbesserung ihresWeltmarktanteils von 13,0 auf 13,4%.

Auch in Italien, Frankreich und Spanienwaren erhebliche Steigerungsraten zuverzeichnen. Mit einem Anteil von 30 % ander Weltautomobilproduktion hat Westeu-ropa seine Spitzenposition gefestigt. Durchdie erforderlich gewordenen kapazitätser-höhenden Investitionen leistete die Auto-mobilbranche in dieser Region zudemeinen wichtigen konjunkturellen Beitrag.

Die Fertigungsleistung in Japan lag mit12,3 Mio. Fahrzeugen auf dem hohenVorjahresniveau. Das Exportgeschäft derjapanischen Automobilproduzenten ging1986 aufgrund des hohen Yen-Kursesleicht zurück. Verkaufseinbußen ergabensich vor allem in China, Südostasien sowie

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im Nahen Osten, während die Ausfuhren indie USA und nach Europa gesteigert wer-den konnten. Berücksichtigt man zusätz-lich die exportierten Fahrzeugteilesätze, sowürde sich fürdie japanische Automobilin-dustrie eine über 2%ige Zuwachsrateergeben.

In den Vereinigten Staaten verfehlte dieAutomobilproduktion 1986 den hohenVorjahreswert um 3%. Insgesamt liefen11,3 Mio. Wagen von den Bändern derUS-amerikanischen Hersteller, davon 7,8Mio. Pkw und 3,5 Mio. Nutzfahrzeuge.

Strukturveränderung und Neupositio-nierung im Volkswagen-KonzernDer Volkswagen-Konzern hat im 100.Jubiläumsjahr des Automobils seine An-strengungen zur Sicherung der Wettbe-werbsfähigkeit auf den internationalenMärkten fortgeführt. Wie kaum jemalszuvor in der relativ jungen Geschichte desUnternehmens wurden 1986 strategischeMaßnahmen zur Umstrukturierung und zurBeseitigung von Schwachstellen vollzo-gen.

So hat die Volkswagen AG mit Wirkungvom 18. Juni 1986 zunächst 51 % derAnteile an der Sociedad Espahola deAutomöviles deTurismo, S.A. übernom-men. Entsprechend den vertraglichenMöglichkeiten erfolgte zum Jahresende1986 die Übernahme weiterer 24%des Kapitals, so daß die Volkswagen AGnunmehr mit 75% am Grundkapital derSEAT S.A. beteiligt ist. Die Gesellschaftwurde zum 31. Dezember 1986 in denKonzernabschluß einbezogen. Ziel desSEAT-Engagements ist die nachhaltigeStabilisierung der führenden Position desVolkswagen-Konzerns in Europa.

Neben dem 75%igen Beteiligungserwerban SEATerfolgten 1986 weitere bedeuten-de Beteiligungsveränderungen innerhalbdes Konzerns. Mit der Übertragung der imEigentum des Volkswagen-Konzerns be-findlichen Anteile derTATRIUMPH-ADLERAG und wesentlicherTeile des TeilkonzernsTriumph-Adler North America (TANA) aufdie Olivetti Holding B.V., Amsterdam,schiedendieTATRIUMPH-ADLERAG undTeile des TANA-Teilkonzems zum 1. Sep-

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Besuch S. E. des Herrn Präsidentender Italienischen RepublikFrancesco Cossigaam 25. April 1986 in Wolfsburg

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tember 1986 aus dem Konsolidierungs-kreis aus. Die bei Volkswagen verbleiben-den nordamerikanischen Gesellschaftender Gruppe wurden unter dem NamenPertecSystems, Inc. zusammengefaßt. ImGegenzug zu dem Verkauf erwarb dieVolkswagen AG einen 5%igen Anteil amstimmberechtigten Grundkapital derIng. C. Olivetti & C, S.p.A., Ivrea.

Diese Neuordnung stärkt die Basis desVolkswagen-Konzerns und bedeutet gleich-zeitig eine Konzentration auf das ange-stammte Automobilgeschäft. Durch dieVeränderung in der Konzernstruktur wirddie Vergleichbarkeit der im Geschäftsbe-richt enthaltenen Zahlenangaben mit demVorjahr beeinträchtigt.

Auch in anderen Regionen, in denen derVolkswagen-Konzern tätig ist, wurdenneue strategische Schritte eingeleitet.Unsere Aktivitäten konzentrierten wirdabei insbesondere auf die lateinamerikani-schen Tochtergesellschaften, die nach wievor unter äußerst ernsten wirtschaftlichenRahmenbedingungen arbeiten müssen.

Zur Kostensenkung und Stärkung derStellung derVolkswagen de Mexico wurdedie Verlagerung der Preßteilefertigung derVolkswagen of America, Werk South Char-leston/USA, nach Mexiko eingeleitet.

Zusammenarbeit mit Fordin Argentinien und BrasilienIn Argentinien und Brasilien wurde dieKonzernstrategie neu ausgerichtet. Mitdem Ziel der expansiven Zukunftssiche-rung und gleichzeitiger Risikobegrenzungdes Engagements in Südamerika bot essich an, mit einem starken Partner dieMöglichkeit einer Zusammenarbeit zuprüfen.

Dieser Partner wurde in der Ford MotorCompany, Dearborn, gefunden. Zusam-men mit ihm ist die Gründung von Gemein-schaftsunternehmen in Argentinien undBrasilien eingeleitet worden. Die Aufsichts-räte beider Gesellschaften haben ihreprinzipielle Zustimmung für das Projekterteilt.

Mit Abschluß der gegenwärtig laufendenVerhandlungen planen wir im Sommer1987 entsprechende Verträge zu unter-zeichnen und in Brasilien eine gemeinsameHoldinggesellschaft zu gründen. Sie wirddann als Obergesellschaft die AktivitätenderVolkswagen do Brasil S.A. und der FordBrasil S.A. als weiterhin rechtlich selbstän-dige Unternehmenseinheiten steuern.Darüber hinaus beabsichtigen wir dieargentinischeTochtergesellschaft Volkswa-gen Argentina S.A. auf die Ford MotorArgentina S.A. zu verschmelzen. Auchdiese Unternehmenseinheit wird unterFührung der gemeinsamen Holdinggesell-schaft in Brasilien stehen.

Die Kooperation in Argentinien und Brasi-lien wird den Namen „AUTOLATINA"tragen und bei einer Volkswagen-Beteili-gung von 51 % unter der gemeinsamen,gleichberechtigten Führung beider Partnerstehen.

Die Identität und das Image der MarkenVolkswagen und Ford sollen so deutlichwie bisher aufrechterhalten bleiben. Ver-trieb, Kundendienst und Service derVolks-wagen- und Ford-Produkte werden auchweiterhin auf der Basis eigenständigerProduktprogramme durch separate Marke-tingorganisationen und über getrennteHändlernetze erfolgen.

Die entscheidenden Ziele des Gemein-schaftsunternehmens sind eine größereWirtschaftlichkeit des eingesetzten Kapi-tals durch eine bessere Nutzung der Ferti-gungseinrichtungen sowie die Stärkungder Marktposition beider Marken.

Änderung der VertriebsstrukturIn der Bundesrepublik Deutschland wur-den Maßnahmen zur Neuordnung derVertriebsorganisation eingeleitet. Ab1. Januar 1989 wird die Volkswagen AGden Fahrzeugvertrieb im Inland mit dendazugehörenden Beratungs- und Betreu-ungsfunktionen im direkten Zusammenwir-ken mit den Händlern übernehmen. DieEinführung des Direkthändlersystemsdient dem Ziel, durch kürzere Kommunika-tionswege zwischen Kunden und Unter-nehmen sowie durch die direkte Betreuungdes Einzelhandels die Marktchancen unter

den sich künftig noch verschärfendenWettbewerbsbedingungen effizienternutzen zu können.

Gegenwärtig wird die Großhandelsfunk-tion des Volkswagen-Konzerns in derBundesrepublik Deutschland von 12 V.A.GVertriebszentren wahrgenommen. An derWESER-EMS Vertriebsgesellschaft mbH,Bremen, istdieVolkswagenAG mit 81,3%und an den übrigen Vertriebszentren mitjeweils 26% direkt beteiligt. Die rechtli-chen und wirtschaftlichen Grundlagen derZusammenarbeit bilden die zwischen derVolkswagen AG und den Vertriebszentrenabgeschlossenen Gesellschafts- undGeneralvertretungsverträge. Die Neuord-nung der Großverteilerstufe sieht vor, daßdie Vertriebszentren ihre Funktionen imKundendienst- und Ersatzteilebereichunverändert fortführen.

Erschließung neuer MärkteIm Hinblick auf die Zukunftssicherung desVolkswagen-Konzerns wurde auch 1986die Präsenz auf potentiellen Wachstums-märkten verstärkt. Neben China, wo Volks-wagen gemeinsam mit einheimischenPartnern seit 1985 in dem bisher bedeu-tendsten und größten Joint Venture imBereichderchinesischen Maschinenbauin-dustrie zusammenarbeitet, müssen hierzuauch die Länderdes Rates für gegenseitigeWirtschaftshilfe gezählt werden. Nachdembereits mit dem Motorenprojekt in derDDR ein erster Schritt eingeleitet wordenist, wurde 1986 mit Ungarn eine Rahmen-vereinbarung unterzeichnet, die eine Aus-weitung der schon bestehenden Lieferbe-ziehungen vorsieht.

Absatzsteigerungen im In- und AuslandDer Volkswagen-Konzern konnte an derexpandierenden Automobilkonjunkturteilhaben und die Verkaufszahlen desVorjahres - trotz der sich internationalverschärfenden Konkurrenz - nochmalsdeutlich steigern.

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AUTOLATINA - das größte Gemein-schaftsunternehmen imlateinamerikanischen Flaum

Verwaltungsgebäude AUTOLATINA Volkswagen Argentina

Ford Brasil

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Volkswagen do Brasil

Ford Motor Argentina

Einschließlich der SEAT-Modelle beliefensich die weltweiten Verkäufe des Volkswa-gen-Konzerns an die Händlerorganisationauf 2.757.793 Fahrzeuge und übertrafendamit den Vorjahresabsatz um 15,0%. DieVolkswagen AG setzte 1.926.652 Volkswa-gen und Audi ab (+6,0%).

Die gute Resonanz im In- und Ausland istein sichtbarer Erfolg unserer Anstrengun-gen zur stetigen Verbesserung der techno-logischen und qualitativen Wettbewerbsfä-higkeit der angebotenen Produkte.

Auslieferungen auf RekordniveauIm abgelaufenen Jahr lieferte derVolkswa-gen-Konzern weltweit 2.542.621 Volkswa-gen- und Audi-Modelle an Kunden aus(+ 5,1 %). Zusätzlich wurden 222.006SEAT-Modelle verkauft. Damit beliefensich die Auslieferungen des Volkswagen-Konzerns in seiner neuen Formation aufinsgesamt 2.764.627 Einheiten, davon2.522.809 Personenkraftwagen und241.818 Nutzfahrzeuge.

Maßgebend für die Ausweitung waren diezum Teil erheblichen Verkaufszuwächse inder Bundesrepublik Deutschland, in Brasi-lien - hier jedoch nur im ersten Halbjahr -und auf den europäischen Auslandsmärk-ten, die die Einbußen in Nordamerika undin Mexiko deutlich überschritten.

Die Volkswagen AG erzielte in ihrem Markt-verantwortungsgebiet unter Einbeziehungder Audi-Modelle mit 2.151.168 Konzern-fahrzeugen ein Verkaufsplus von 4,0%.

Kapazitäten bei inländischen Produzen-ten ausgelastetDem Automobilgeschäft in der Bundesre-publik Deutschland kam 1986 eine deut-liche Belebung der Binnennachfrage zu-gute, die auch durch die Zuwendung zumKatalysator gefördert wurde. Die Pkw-Neu-zulassungen nahmen mit 2,7 Mio. Fahrzeu-gen um 18,9%gegenüberdem-allerdingsdurch die Abgasdiskussion beeinträchtig-ten -Vorjahreswert zu und erreichtendamit einen neuen Höchststand. MitAusnahme von Volkswagen nahmen dieinländischen Hersteller-teilweise auf-grund von Lieferengpässen - an der Aus-weitung des Pkw-Gesamtmarkts nicht in

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Der klassische Golf GTI -Begründer einer neuenFahrzeuggeneration

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Der neue Audi 80 setzt Maßstäbein seiner Klasse

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vollem Umfang teil. Gleichzeitig steigertendie ausländischen Anbieter ihre Verkäufeüberproportional, was dazu führte, daß ihreFahrzeuge bei den Erstzulassungen imabgelaufenen Jahr um 30,7 % zulegen unddamit den Marktanteil auf 28,7 (26,1) %ausbauen konnten.

Der Anteil der Schadstoff reduzierten Neu-wagen an den Zulassungen hat im Jahr1986 stetig zugenommen. Von den imInland neu zugelassenen Personenkraftwa-gen waren 56% mit schadstoffarmenMotoren ausgerüstet. Die Hälfte davonwaren Diesel-Fahrzeuge. Vordem Hinter-grund des Auslaufs der vollen Steuerbefrei-ung schadstoffgeminderter Neuwagen am31. Dezember 1986 war seit Septemberauch eine steigende Nachfrage nach Kataly-satorautos zu beobachten.

Die Nutzfahrzeugneuzulassungen stiegenim Zuge der Konjunkturbelebung in derBundesrepublik Deutschland um 11,9%auf 243.621 Einheiten. Dabei fiel der pro-zentuale Zuwachs bei den schweren Nutz-fahrzeugen mit 6,9% geringer aus als beiden leichten Lkw bis 6 t zulässiges Gesamt-gewicht mit 13,3%.

Marktposition im Inland gefestigtDas ausgezeichnete Klima auf dem inländi-schen Automobilmarkt schlug sich auch inden Verkaufszahlen des Volkswagen-Kon-zerns nieder. So nahmen die Auslieferun-gen von Volkswagen-und Audi-Fahrzeugenan Kunden gegenüber dem Vorjahr um17,5% auf insgesamt 858.089 Automobilezu. Der Pkw-Marktanteil belief sich unver-ändert auf 28,6%, davon entfiel auf Volks-wagen ein Anteil von 23,1 (22,9)%. ZumVerkaufserfolg trugen ausnahmslos alleModellreihen bei. Unverändert groß wardie Nachfrage nach dem Golf, der mit376.527 Auslieferungen allein die Größen-ordnung aller japanischen Pkw-Neuzulas-sungen überschritt und trotzdem die Nach-

frage nicht voll befriedigen konnte. ImVergleich zum Vorjahr baute er damit seineSpitzenposition in der inländischen Ver-kaufsstatistik - die er bereits seit 1975hält - weiter aus. Überaus gut plaziertensich auch der Polo (+ 24,3%) und derPassat (+ 12,5%). Die Verkäufe der Audi-Fahrzeuge stiegen um 12,4%. Jedoch wardie Zunahme geringer als die Expansiondes inländischen Pkw-Markts, so daß derMarktanteil von 5,7 auf 5,5% zurückging.Erfreulich entwickelten sich die Ausliefe-rungen des neuen Audi 80, der seit derMarkteinführung im September 1986 diein ihn gesetzten hohen Erwartungen nochübertraf. Verkaufssteigerungen ergabensich auch beim Audi 100 (+ 13,2%). In derBundesrepublik Deutschland wurdendarüber hinaus 5.445 Fahrzeuge der Mo-dellreihe SEAT verkauft.

Die gute Aufnahme des stetig erweitertenAngebots an schadstoffarmen Automobi-len wird durch den hohen Anteil an dengesamten Auftragseingängen des Volkswa-gen-Konzerns im Inland dokumentiert.Neben den Diesel-Fahrzeugen wurdenauch die Modelle mit Katalysator im zwei-ten Halbjahr verstärkt nachgefragt. Miteinem Anteil von 28,5 % an den gesamtenneu zugelassenen Personenkraftwagenmit schadstoffarmen Motoren war derVolkswagen-Konzern in der Bundesrepu-blik Deutschland marktführend.

Im Nutzfahrzeuggeschäft setzte sich derpositive Trend des Vorjahres ebenfalls fort.Im Wettbewerbsbereich bis 61 zulässigesGesamtgewicht erhöhten sich die Neuzu-lassungen von Konzernfahrzeugen um11,0% auf 62.178 Einheiten. Dadurchkonnte Volkswagen mit der Marktauswei-tung Schritt halten und mit einem Anteilvon 40,7 (40,8)% die Führungsposition indiesem Segment mit Abstand behaupten.

Trotz größter Anstrengungen hielten biszum Jahresende die kapazitätsbedingtenLieferengpässe an. Daher spiegelt dasVerkaufsergebnis des abgelaufenen Ge-schäftsjahres die starke Wettbewerbsposi-tion des Volkswagen-Konzerns nur unzurei-chend wider.

Spitzenposition in Europa behauptetIm europäischen Ausland konnte derVolkswagen-Konzern die Marktchancennutzen und die Auslieferungen von Volks-wagen und Audi an Kunden gegenüberdem Rekordniveau des Vorjahres nochmalsum 3,1 % auf 782.494 Automobile erhöhen.Die Verkäufe von Volkswagen nahmen um4,4% zu. Dagegen blieben bei den Audi-Modellen die Auslieferungen um 3,3%hinter denen des Vorjahres zurück. Außer-halb der Bundesrepublik Deutschlandwurden darüber hinaus 198.400 SEAT-Fahr-zeuge in Europa verkauft.

In nahezu allen Regionen konnten Verkaufs-steigerungen erzielt werden, wobei diebedeutendsten Abnehmerländer nach wievor Italien, Frankreich und Großbritannienblieben, mit einem Verkaufsvolumen vonjeweils mehr als 120.000 Einheiten.

In Europa wurden einschließlich der Bun-desrepublik Deutschland 1.640.583 Volks-wagen und Audi an Kunden ausgeliefert(+ 10,1 %). Dies bedeutete - auch ohneBerücksichtigung der SEAT-Fahrzeuge -wiederum die Marktführerschaft, wobeider Golf seine Position als meistverkauftesAutomobil gut behaupten konnte. UnterEinbeziehung der SEAT-Modelle belief sichder Pkw-Marktanteil des Volkswagen-Kon-zerns in Europa auf 14,7%.

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Unterschiedliche Entwicklungin ÜberseeAuf dem nordamerikanischen Kontinentwar 1986 - ausgehend von einer hohenBasis - ein nochmaliger Anstieg der Pkw-Nachfrage zu verzeichnen; gleichzeitignahm der Wettbewerb an Schärfe zu. DerVolkswagen-Konzern verfehlte - vor allemaufgrund geringerer Audi-Verkäufe - mit320.191 Fahrzeugen das Auslieferungsvolu-men des Vorjahres um 5,5%. Beeinträch-tigt wurde die Absatzentwicklung imVerlauf des Jahres zudem durch wechsel-kursbedingte Preisanhebungen.

Im mexikanischen Automobilmarkt setzteim Mai 1986 eine Stabilisierung des Absat-zes auf niedrigem Niveau ein. Maßgebli-chen Anteil daran hatten die von allenFahrzeugherstellern durchgeführten Ver-kaufsaktionen. Infolge des erheblichenNachfragerückgangs zu Beginn des Jahres— von dem alle Wettbewerber betroffenwaren - lagen die Auslieferungen derVolkswagen de Mexico an Kunden um25,4% unter dem Vorjahreswert.

Die Pkw-Verkäufedes Konzerns in Argenti-nien entwickelten sich mit einer Zunahmevon 10,4% im Rahmen des Pkw-Gesamt-markts, der das sehr niedrige Vorjahresvo-lumen um 10,7% übertraf.

In Brasilien kam es im ersten Halbjahr 1986als Folge des von der Regierung verfügtenWirtschaftsprogramms zu einem künstli-chen Anstieg der Nachfrage, an der dieVolkswagen do Brasil überproportionalpartizipierte. Erhebliche Verkaufssteigerun-gen sowohl im Pkw- als auch im Nutzfahr-zeugbereich führten zu einer Erhöhung derAuslieferungen im Inland gegenüber 1985um 18,2%.

Das Automobilgeschäft in Südafrika wurdedurch die Rand-Abwertung wiederumstark beeinträchtigt. Trotz der schwierigenpolitischen und wirtschaftlichen Rahmen-bedingungen gelang es derVolkswagen ofSouth Africa dank der anhaltend lebhaftenNachfrage nach dem Jetta, ihre Marktstel-lung auf dem rückläufigen Pkw-Gesamt-markt gut auszubauen.

Wechselkursentwicklung dämpftUmsatzDer Umsatz des Volkswagen-Konzernsübertraf im Berichtsjahr bei erstmaligerEinbeziehung der SEAT-Gruppe mit 52,8Mrd. DM das hohe Niveau des Vorjahresum 0,6%. Beim Vorjahresvergleich istandererseits zu berücksichtigen, daß dievon der TA Triumph-Adler-Gruppe und derTriumph-Adler North America nach ihremAusscheiden aus dem Konsolidierungs-kreis am 31. August 1986 erwirtschaftetenErlöse nicht mehr im Konzernumsatzenthalten sind.

Beim Inlandsumsatz ergab sich aufgrundder guten Automobilkonjunktur und desanhaltenden Trends nach höherwertigenModellen mit 18,8 Mrd. DM ein deutlicherAnstieg um 16,5%. Im Ausland verminder-ten sich die Umsatzerlöse trotz guterVerkäufe in Brasilien und im europäischenAusland mit 34,0 Mrd. DM um 6,5%.Ausschlaggebend hierfür war der niedrigerbewertete Dollar, der sich auf die Umrech-nung aller am Dollar orientierten Währun-gen und damit auch auf die Umsätze in

Lateinamerika auswirkte. Derauf das Aus-land entfallende Anteil am Konzernumsatzverminderte sich daher von 69,2 auf 64,3%.

Der Anstieg der Umsatzerlöse der Volkswa-gen AG um 5,7% auf 41,1 Mrd. DM beruhtevor allem auf der Zunahme des Inlands-absatzes. Der Auslandsanteil belief sichauf 55,8(59,7)%.

Investitionen auf HöchststandZur Erhaltung und zum Ausbau der Positiondes Volkswagen-Konzerns im weltweitenWettbewerb wurden die Investitionen -ausgehend von einem hohen Niveau -nochmals gesteigert. Zu den Schwerpunk-ten gehörten die Verbesserung, Weiterent-wicklung und Ergänzung des Produktange-bots sowie die Optimierung von Arbeitsab-läufen.

Der Volkswagen-Konzern investierte dieRekordsumme von 6.366 Mio. DM undübertraf damit den bereits hohen Vorjahres-wert um 87,9 %. Davon entfielen auf Sach-anlagen 5.027 Mio. DM und auf Finanz-anlagen 1.339 Mio. DM. Im Inland wurden

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3.849 Mio. DM und im Ausland 2.517 Mio.DM investiert. Die nicht mehrals Investitio-nen ausgewiesenen Zugänge im Vermiet-vermögen beliefen sich auf 2.738 Mio. DM.

Die erheblichen Anstrengungen der Volks-wagen AG zur Verbesserung der Wettbe-werbsfähigkeit führten zu einer Zunahmeder Investitionen auf 4.469 (1.791) Mio.DM. Steigerungen gegenüber dem Vorjahrergaben sich sowohl im Sachanlagebereichmit 2.282 (1.366) Mio. DM als auch bei denFinanzanlagen mit 2.187 (425) Mio. DM.Ein großerTeil der Sachinvestitionen betrafdie Entwicklung neuer Modelle sowie denAusbau und die Modernisierung der inländi-schen Fertigungsstätten. Bei den Finanzin-vestitionen wirkten sich vor allem dermehrheitliche Erwerb der SEAT S.A., dieÜbernahme von 5% des Aktienkapitalsvon Olivetti sowie Kapitalzuführungen beiTochtergesellschaften aus. . • ;

Produktion ausgeweitetUnter Einbeziehung der SEAT-Fahrzeugestieg die Produktion um 15,8% auf2.776.554 Einheiten. Damit verteidigte derVolkswagen-Konzern seine erstmals 1955erreichte Position als Europas größterAutomobilproduzent erfolgreich und rücktegleichzeitig wieder auf den vierten Platzunter den Pkw-Herstellern in der Welt vor,den er zuletzt 1980 belegt hatte. Weltweitwurden im Konzern 2.526.974 Personen-wagen (+ 15,9%) und 249.580 Nutzfahr-zeuge (+14,2 %) produziert. Die arbeitstäg-liche Fertigung erhöhte sich um 12,6% auf11.869 Fahrzeuge.

Die Produktionsleistung derausländischenTochtergesellschaften überschritt mit1.123.061 Automobilen die Vorjahreshöheum 47,3%. Deutliche Zuwachsraten warenin Brasilien (+ 8,4%), Belgien (+ 14,2%),Südafrika (+ 29,0%) und Argentinien(+ 15,2%) zu verzeichnen, während dieFertigung in Mexiko (- 27,0%) und in denUSA (- 13,2 %) hinter dem Vorjahr zurück-blieb. Im Inland wurde die Produktion um1,1 % auf 1.653.493 Volkswagen und Audiausgeweitet. Außerdem nahm die inländi-sche Fertigung von Aggregaten und Teileninsbesondere zur Belieferung von SEATund derVolkswagen Bruxelles überpropor-tional zu.

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Das Fertigungsvolumen der VolkswagenAG belief sich auf 1.509.439 Automobile;das waren 3,6% mehr als im Jahr 1985.Der tatsächliche Produktionsanstiegwar jedoch deutlich höher, weil für dieSEAT S.A. bestimmte Montagesätze abJanuar 1986 nicht mehr als Produktion derVolkswagen AG ausgewiesen wurden; beivergleichbarer Betrachtung hätte sich einZuwachs von 10,2% ergeben. Durch dieVerlagerung eines Teils der Polo-Montagenach Spanien wurden in Wolfsburg für dieGolf-Fertigung dringend benötigte Kapazi-täten frei, die es ermöglichten, der hohenNachfrage nach diesem Modell bessernachzukommen. Das Wolfsburger Stamm-werk erreichte mit einer Produktion voninsgesamt 882.000 Einheiten das besteErgebnis seit 1971 (909.000 Fahrzeuge)und war damit gleichzeitig die Automobil-fabrik mit dem weltweit größten Pkw-Aus-stoß. Die arbeitstägliche Fertigung desGolf lag einschließlich der von der Volkswa-gen Bruxelles montierten Wagen mit 3.206Fahrzeugen (+ 14,3%) erstmals über demRekordwert von 2.831 Einheiten, den dasVorgängermodell im Jahr 1978 erreichte.

Eine deutliche Steigerung der Produktions-stückzahl wurde in Europa auch beim Polo(+ 15,9%) erzielt. Auch diese Entwicklungwäre ohne die Kapazitäten der SEAT S.A.nicht möglich gewesen.

Trotz erheblicher Neueinstellungen, derteilweisen Aufrechterhaltung der Produk-tion in den Werksferien und zusätzlicherArbeitsleistungen konnten Lieferengpässenicht vermieden werden.

Erneuter Anstieg der BelegschaftDer Volkswagen-Konzern beschäftigte EndeDezember 1986 einschließlich der Beleg-schaftsangehörigen der SEAT-Gruppe281.718 Mitarbeiter, das waren 22.671 Per-sonen oder 8,8% mehr als am 31. Dezem-ber 1985. Die Belegschaft der aus dem Kon-solidierungskreis ausgeschiedenen TA-Ge-sellschaften ist hierin nicht mehr enthalten.

Der Anstieg der Beschäftigten im Inlandum 3,0 % auf 175.384 Arbeitnehmer resul-tierte vor allem aus Neueinstellungen beider Volkswagen AG und der AUDI AG.Maßgeblich für die Personalaufstockung

waren Kapazitätsausweitungen, der Aus-gleich für die aus der geleisteten Arbeit anSonnabenden resultierenden Freizeitent-nahme, die personalintensivere Produktionhöherwertiger Fahrzeuge sowie die Zunah-me der Aggregatefertigung. Bei der AUDIAG wirkte sich auch der Serienanlauf desneuen Audi 80 aus.

Bei den ausländischen Tochtergesellschaf-ten nahm die Zahl der Beschäftigten -insbesondere aufgrund der erstmaligenEinbeziehung der 23.591 Belegschaftsan-gehörigen der SEAT-Gruppe - um 19,9%auf 106.334 Personen zu. Bei derVolkswa-gen of America, der Volkswagen do Brasil,der Volkswagen de Mexico und der Volks-wagen of South Af rica wurde das Personalreduziert.

Der Volkswagen-Konzern hat auch 1986der Situation auf dem LehrstellenmarktRechnung getragen und die Zahl der Ausbil-dungsplätze weiter erhöht. Bei der SEATS.A. soll am 1. September 1987 eine Lehr-stätte für Auszubildende eröffnet werden,in der zunächst 156 junge Leute in verschie-denen technischen Berufen ausgebildetwerden sollen. In dem Gemeinschaftsun-ternehmen Shanghai-Volkswagen Automo-tive Company, Ltd., Schanghai, begann1986 die Berufsausbildung für 60 Auszubil-dende in einem neuen Ausbildungszen-trum. Insgesamt standen 7.235 Jugendli-che im In- und Ausland in einer Berufsaus-bildung.

Dank an die MitarbeiterAllen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterndankt der Vorstand für ihre geleisteteArbeit. Den Organen der Betriebsverfas-sung spricht er für die verantwortungsbe-wußte und konstruktive Zusammenarbeitbei der Bewältigung der vielfältigen Aufga-ben seinen Dank aus.

Eine besondere Anerkennung gebührt denVorständen unserer Beteiligungsgesell-schaften und allen Führungskräften im In-und Ausland für ihr großes persönlichesEngagement.

Wir gedenken in Trauer aller verstorbenenMitarbeiter, Pensionäre und Freunde unse-res Hauses.

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Der Scirocco - das beliebtesteSportcoupe in Europa

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Ergebnis-entwicklung

Veränderungen der Währungsparitätenbeeinflussen ErgebnissituationDie gute Konjunktur und die damit verbun-dene Kapazitätsauslastung ermöglichtenes, die negativen Auswirkungen belasten-der Einflüsse auf das Konzernergebnis inGrenzen zu halten. Hierzu gehörten diestaatliche Preiskontrolle in Brasilien, diedrastischen Veränderungen der Währungs-paritäten - vor allem der Kursverfall desUS-Dollar gegenüber der D-Mark - sowieStrukturbereinigungen und die Anlaufko-sten für den neuen Audi 80. Der Jahres-überschuß des Volkswagen-Konzernsbelief sich auf 580 (596) Mio. DM.

Positive Ergebnisbeiträge erzielten wieder-um die europäischen Tochtergesellschaf-ten-mit Ausnahme der SEAT-Gruppe. Derneu in den Konsolidierungskreis aufgenom-mene Teilkonzern schloß 1986 wie erwar-tet mit einem Verlust ab.

Die nordamerikanischen Tochtergesell-schaften, die Volkswagen de Mexicosowie die Volkswagen Argentina wiesenGewinne aus. Dagegen mußte die Volkswa-gen do Brasil wiederum einen Verlusthinnehmen.

Die Ertragslage der Volkswagen of SouthAf rica hat sich trotz hoher Kostenbelastun-gen als Folge des Wechselkursverfalls1986 deutlich verbessert, so daß im natio-nalen Abschluß nur noch ein geringerVerlust ausgewiesen werden mußte.

Eine weitere Ergebnisbelastung resultierteaus dem Verkauf derTriumph-Adler-Gesell-schaften zum 31. August 1986.

Gravierende Vorfälle im Devisen-geschäftDie Volkswagen AG als weltweit operieren-des Unternehmen nimmt wegen desgroßen Umfangs ihres Exportgeschäftsam Devisengeschäft teil. Durch betrügeri-sche Manipulationen von Devisen-arbitragegeschäften wurde jedoch dieAbsicherung von Devisenpositionen auseiner Zeit, in der der US-Dollar höher notier-te, vorgetäuscht, die damit offenblieben.

Für zu erwartende Schäden wurden im Ab-schluß der Volkswagen AG für dasGeschäftsjahr 1986 Rückstellungen inHöhe von 473 Mio. DM gebildet, wobei diegegenüber dem Bilanzstichtagskurs un-günstigen Wechselkurse zum Zeitpunktder Bilanzaufstellung berücksichtigtwurden.

10 DM DividendeDie Volkswagen AG schloß das abgelaufe-ne Geschäftsjahr mit einem Jahresüber-schuß von 485 Mio. DM ab. Er liegt damitüber dem Vorjahr (477 Mio. DM).

Trotz der Belastungen aus den notwendi-gen Rückstellungen für die Vorfälle imDevisenhandel ist es möglich, neben einerZuführung von 190 Mio. DM zu den freienRücklagen, den Stammaktionären dieAusschüttung einer Dividende in Höhe von10,- DM je Aktie im Nennwert von 50,-DM vorzuschlagen. Unter Berücksichti-gung des Steuerguthabens in Höhe von5,63 DM pro 50,- DM-Aktie ergibt sich fürden anrechnungsberechtigten Stamm-aktionär ein Gesamtertrag von 15,63 DM.Darüber hinaus erhalten die Vorzugs-aktionäre-die für das gesamte Geschäfts-jahr voll dividendenberechtigt sind - eineMehrdividende in Höhe von 1,- DM. Ein-schließlich des Steuerguthabens von 6,19DM pro 50,- DM-Aktie erhält der anrech-nungsberechtigte Vorzugsaktionär somit17,19 DM.

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Finanzen

Eigenkapitalbasis gestärktDas Vermögen des Volkswagen-Konzernserhöhte sich aufgrund der regen Investi-tionstätigkeit um 16,9% auf 40.709 Mio.DM. Deutliche Veränderungen ergabensich vor allem bei den Sachanlagen durchdie Einbeziehung des SEAT-Teilkonzerns,den Verkauf der TA Triumph-Adler-Gruppesowie wesentlicherTeile des TANA-Teilkon-zerns. Das Sachanlagevermögen erhöhtesich durch diese Umschichtung auf 10.458Mio. DM (+ 19,7%). Der Anstieg derFinanzanlagen resultierte im wesentlichenaus der Übernahme einer 5%igen Beteili-gung an Olivetti sowie einem Goodwill ausder Beteiligung am SEAT-Teilkonzern.Insgesamt vergrößerte sich damit derAnteil des Anlagevermögens am Gesamt-vermögen von 37,4 auf 40,1 %. Das Umlauf-vermögen stieg um 2.603 Mio. DM auf24.394 Mio. DM. Sein Anteil an der Bilanz-summe ging jedoch von 62,6 auf 59,9%zurück. Die flüssigen Mittel lagen mit9.574 Mio. DM um 1.288 Mio. DM überdem Stand des Vorjahres.

Auf der Passivseite stieg das Grundkapitalinfolge der Kapitalerhöhung bei der Volks-wagen AG um nominal 300 Mio. DM auf1.500 Mio. DM durch die Ausgabe von

stimmrechtslosen Vorzugsaktien. DerBezugspreis für eine neue Aktie wurde auf350 DM festgelegt. Bei einem Bezugsver-hältnis von 4 : 1 wurden die Aktien amMarkt plaziert. Damit hat der Vorstand vonder auf der Hauptversammlung 1986erteilten Ermächtigung zur Ausgabe vonauf den Inhaber lautenden Vorzugsaktien invollem Umfang Gebrauch gemacht.

Der Anstieg der Konzern rücklagen resultier-te vor allem aus der Einstellung der Agio-Beträge aus der Kapitalerhöhung derVolkswagen AG, der Ausgabe von Options-anleihen sowie der Rücklagenzuführungaus dem Jahresüberschuß der Mutterge-sellschaft. Der Eigenkapitalanteil an derBilanzsumme nahm dadurch von 21,2 % imVorjahr auf 25,7% zu.

Weitere Kapitalmaßnahmen gut imMarkt plaziertDie Hauptversammlung vom 12. Juli 1984hatte im Rahmen der Beschlußfassungüber die Schaffung eines bedingten Kapi-tals von bis zu 200 Mio. DM den Vorstandermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichts-rats Wandel-, Options- und Gewinnschuld-verschreibungen in Höhe von bis zu 600Mio. DM zu begeben. Von dieser Ermächti-

Struktur der Konzernbilanz imVergleich

Aktiva

31.12.1986

Mio. DM

31.12.1985

% Mio. DM %

AnlagevermögenUmlaufvermögenGesamtvermögen

PassivaEigenkapitalFremdkapital mit einer Restlaufzeitvon mehrals vier Jahrenvon 1 bis4Jahrenbis zu einem JahrGesamtkapital

11 gekürzt um die passiv ausgewiesenePauschalwertberichtigung

16.31524.39411

40.70911

10.482

7.0845.278

17.86540.7091'

4060

100

26

171344

100

13.03121.79111

34.82211

7.395

6.3236.261

14.84334.82211

3763

100

21

181843

100

d22

gung wurde im Januar 1986 in einemersten Schritt Gebrauch gemacht. DieVolkswagen International Finance N.V.,eine 100%ige Tochtergesellschaft derVolkswagen AG, begab eine 3%ige Op-tionsanleihe über 250 Mio. DM mit lOjähri-ger Laufzeit auf dem Euromarkt. Im Augustfolgte in einem weiteren Schritt die Bege-bung einer Euro-Dollar-Optionsanleiheüber 150 Mio. US $ mit einer Verzinsungvon ebenfalls 3%. Diese Anleihe hat eineLaufzeit von 15 Jahren. Der Erlös derbeiden Anleihen dient der Finanzierungvon Investitionen des Volkswagen-Kon-zerns. Damit ist der Rahmen des für dieBegebung von Wandel-, Options- undGewinnschuldverschreibungen geschaffe-nen Volumens von 600 Mio. DM nahezuausgeschöpft.

Bilanzkennzahlen verbessertDie im Jahr 1986 durchgeführten Kapital-maßnahmen veränderten die Bilanzrelatio-nen entscheidend. Das Anlagevermögenwurde zu 64,2 % durch Eigenkapital und zu107,7% durch langfristiges Kapital gedeckt.Die Kennzahlfürdie Liquidität als Verhältnisderflüssigen Mittel, kurzfristigen Forderun-gen und Ausleihungen zum kurzfristigenFremdkapital erreichte 91,4 (96,2)%.

Cash flow auf hohem NiveauDer Cashflow verminderte sich gegenüberdem Vorjahr um 6,0% auf 4.285 Mio. DM.Infolge der starken Investitionstätigkeitging der Finanzierungsanteil des Cash flowan den Investitionen von 134,6% im Vorjahrauf 67,3% zurück.

i

23

Ertragslage durch Dollar beeinträchtigtDie Gesamtleistung des Volkswagen-Kon-zerns erhöhte sich 1986 um 2,4% auf53.962 Mio. DM. Aufgrund der Produk-tionsausweitung erhöhte sich der Material-aufwand gegenüber dem Vorjahr um 7,6%auf 28.656 Mio. DM. Dadurch stieg seinAnteil an der Gesamtleistung auf 53,1(50,5)% an. Während die Belegschaft imVergleich zu 1985 um durchschnittlich14,6% aufgestockt wurde, nahm derPersonalaufwand trotz Tariferhöhungenwechselkursbedingt lediglich um 6,0% auf14.747 Mio. DM zu. In Relation zurGesamt-leistung vergrößerte sich sein Anteil jedochvon 26,4auf 27,3%. Die Ertragsminderunghat zu einem Rückgang der Steuern ge-führt, deren Anteil an der Gesamtleistung2,8% betrug.

Struktur der Konzern-Gewinn- undVerlustrechnung

1.1.-31.12.1986

Mio. DM

1.1.-31.12.1985

% Mio. DM %'

UmsatzerlöseBestandsveränderungAndere aktivierte EigenleistungenGesamtleistungMaterialaufwandPersonalaufwandAbschreibungenAbschreibungen aufvermietete Gegenstände

SteuernMehraufwand aus den übrigenAufwands-und ErtragspostenJahresüberschuß

52.794671497

53.96228.65614.7472.989

1.4911.489

4.010580

9811

10053276

33

71

52.502- 299

50652.70926.62313.9133.411

1.2592.124

4.783596

100_, 1

1

10051267

24

91

Golf Cabriolet - dasAuto für Individualisten

24

Ausblick

Strukturwandel in derAutomobilindustrieDie Situation auf dem Weltautomobilmarkthat sich in den vergangenen zwei Jahrzehn-ten mit wachsendem Tempo geändert. Vorallem das Vordringen japanischer Herstel-ler, aber auch die erstaunliche Dynamikweiterer neuer Wettbewerber aus Fernostin den letzten Jahren, wie z. B. Südkoreaund Taiwan, haben den Vorsprung Nord-amerikas und Westeuropas in der Weltauto-mobilproduktion kontinuierlich schrumpfenlassen. Diese Entwicklung ist noch nichtabgeschlossen. Große Produktionskapazi-täten - insbesondere fernöstlicher An-bieter- sind weltweit im Bau, deren Fahr-zeugausstoß den Wettbewerb erhöhenwird.

Parallel zu diesen Verschiebungen derAutomobilproduktion vollzog sich einTrendbruch in der Weltnachfrage. Nacheiner starken und stetigen Ausweitung inden sechziger Jahren zeigt das Weltmarkt-volumen insgesamt seit der Ölkrise Mitteder siebziger Jahre einen schwächerenVerlauf der Wachstumskurve. In den tradi-tionellen Volumenmärkten der westlichenWelt ist bereits eine hohe Motorisierungs-dichte erreicht. Der Absatz steigt langsam,allerdings qualitativ bedeutend mehr. Über80% der Verkäufe dient nur noch zurDeckung des Ersatzbedarfs an Automobi-len. Dieser Anteil wird sich in den kommen-den Jahren noch weiter erhöhen. DieAutomobilnachfrage wird deshalb in Zu-kunft mehr von derZunahme der Motorisie-rung in der Dritten Welt, besonders inAsien, bestimmt werden. Das Motorisie-rungstempo in Lateinamerika wird vorallem durch die Fortschritte bei der Lösungder Wirtschafts- und Finanzproblemevorgegeben.

Die starke Zunahme des Wettbewerbs aufallen Märkten führt zu Konsequenzen imVerhalten der Kraftfahrzeughersteller. Inder Automobilindustrie-und hier insbeson-dere in den drei großen Produktions- undAbsatzzentren Nordamerika, Westeuropaund Asien - findet derzeit ein tiefgreifenderStrukturwandel statt. Neben rationellenFertigungsanlagen, die überall entstehen,nimmt die Zahl kapitalmäßiger Verbindun-gen und Kooperationen ständig zu. Bei-

Das deutsch-chinesische Gemeinschafts-unternehmen - für Volkswagenein wichtiger Schritt zur Erschließungeines riesigen Zukunftsmarkts

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spielhaft hierfür ist das verstärkte Engage-ment der Japaner und Südkoreaner vorallem in Nordamerika, wo eine umfangrei-che Verflechtung mit lokalen Herstellerngerade entsteht. Dieser Prozeß wird durchden wachsenden amerikanischen Wider-stand gegenüber dem hohen Importvolu-men der japanischen Anbieter noch be-schleunigt.

Im Vergleich zu Nordamerika ist die Verlage-rung von Produktionskapazitäten japani-scher Hersteller nach Europa erst in einerAnfangsphase. Als Ausgleich für denRückgang japanischer Automobilexportein die USA wurden die Ausfuhren in euro-päische Länder in den letzten Jahren stetigerhöht. Von besonderer Bedeutung wardabei der Markt der BundesrepublikDeutschland. Er ist der größte europäischeAutomobilmarkt und zudem unter dengroßen der einzige, der für die Anbieter ausFernost frei zugänglich ist. Im Jahr 1986wurden 24% der Europa-Exporte Japansin der Bundesrepublik Deutschland ver-kauft.

Da es für die japanischen Produzenten -nicht zuletzt aufgrund der Aufwertung desYen und der Erfolge der preiswerten südko-reanischen Wagen-in Nordamerika immerschwieriger wird, ihre Exporte in vollemUmfang aufrechtzuerhalten, verbleibtkünftig als möglicher Kompensationsbe-reich vor allem Westeuropa. Der Wettbe-werbsdruck wird sich hier daher in denkommenden Jahren noch verschärfen,wozu auch die bereits erfolgten Unterneh-menszusammenschlüsse europäischerHersteller beitragen werden.

Klare Absage an ProtektionismusDie verstärkten Exporte der japanischenAutomobilhersteller nach Europa haben invielen Ländern auch der europäischenGemeinschaft die Forderung verstärkt, diejapanischen Produzenten zu freiwilligenBegrenzungen ihrer Lieferungen zu drän-gen oder selbst direkte Restriktionengegenüber Japan-Importen zu verfügen.Für die mit der Weltwirtschaft beispiellosstark verflochtene BundesrepublikDeutschland können Importbeschränkun-gen jedoch keine Lösung sein.

Das vorrangige Ziel des Volkswagen-Kon-zerns wird es deshalb bleiben, strukturell,aber auch in Entwicklung und Fertigung,den wechselnden Marktanforderungennoch besser gerecht zu werden. Die Unter-nehmensstrategie ist darauf gerichtet,qualitativ hochwertige und technischinnovative Fahrzeuge anzubieten, um dieSpitzenposition zu sichern und umsichtigauszubauen. Einige aktuelle Stichwortehierfür sind der 16-Ventil-Motor, der perma-nente Allradantrieb bei Volkswagen undAudi, das neue Kompressorsystem (G-La-der) und die vollverzinkte Karosserie beiden Audi-Modellen. Dem qualitativenWachstum, das immer Teil der Produkt-und Produktions- aber auch der Kunden-dienstpolitik war, wird angesichts derzunehmenden Nachfrage nach höherwerti-gen Modellen größte Bedeutung beige-messen. Neben der Weiterentwicklungder Modellpalette rückt die konsequenteKostenoptimierung auf allen Stufen desFertigungsprozesses noch mehr als bisherins Zentrum unserer Arbeit. Alle Kräfte sinddarauf gerichtet, die Kostensteigerungenin engeren Grenzen zu halten als bisher,um langfristig die Wettbewerbspositioninternational zu behaupten.

Kraftfahrzeugindustrie auch 1987 aufstabilem KursDie wirtschaftliche Aufwärtsentwicklungin der Bundesrepublik Deutschland wirdsich 1987 fortsetzen, allerdings mit einemverhalteneren Wachstum. Getragen wirddie gute Konjunktur unverändert von derinländischen Nachfrage, insbesonderevom privaten Verbrauch. Die günstigeNetto-Realeinkommensentwicklung wirdweiter dazu beitragen, daß die Automobil-nachfrage 1987 auf einem hohen Niveauverbleiben wird.

Auch für die westeuropäischen Ländersind die wirtschaftlichen Aussichten über-wiegend positiv. Die Automobilkonjunkturdürfte ihren zyklischen Höhepunkt auf deneuropäischen Volumenmärkten jedochbereits überschritten haben.

In den USA ist eine Verbesserung derwirtschaftlichen Situation nur in Grenzenzu erwarten. Zwar weisen die Indikatorenauf eine zunehmende Konsumgüternach-

frage hin, doch wird die heimische Indu-strie voraussichtlich zu Lasten der Importeexpandieren. Die meisten Handelspartnerwerden daher mit einem reduziertenUS-Geschäft rechnen müssen.

Der Volkswagen-Konzern wird mit seinerzukunftsorientierten Modellpalette auch1987 alle Chancen wahrnehmen, um seineMarktposition weiter zu verbessern.

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Forschung undEntwicklung

DIGIFANT- ein zukunftsweisendes Konzeptzur Steuerung und Regelung eines Otto-Motors

Hoher Aufwand für Forschung undEntwicklungDie Aufwendungen für Forschung undEntwicklung beliefen sich 1986 im Volkswa-gen-Konzern auf 1,8 Mrd. DM. Die For-schungs- und Entwicklungsarbeiten stan-den unter der Zielsetzung, die Wettbe-werbsfähigkeit zu sichern und weiter zuverbessern. Die Schwerpunkte der Neuent-wicklung lagen im Fahrzeug-und Aggrega-tebereich sowie in der Serienbetreuungund Modellpflege.

PROMETHEUS - Programm für eineuropäisches Transportsystem höchsterEffektivität und unübertroffenerSicherheitGemeinsam mit 13 anderen europäischenAutomobilfirmen und zahlreichen For-schungsinstituten hat sich Volkswagen -mit Audi und SEAT - zu dem Verbund-For-schungsprojekt PROMETHEUS zusam-mengeschlossen, um moderne Verkehrs-führungskonzepte zu erarbeiten. Sie die-nen der Entlastung der Autofahrer undsollen zur erhöhten Verkehrssicherheitbeitragen. In dem auf acht Jahre angeleg-ten Forschungs- und Entwicklungspro-gramm wird angestrebt, das SystemVerkehr, in dem das Auto nur eine Kompo-nente darstellt, für die Zukunft zu gestal-ten. Dabei unterstützen intelligente Hilfssy-steme den Fahrer in kritischen Situationenaktiv. So verarbeiten Bordcomputer als

„Co-Piloten" Radiosignale von anderenFahrzeugen und von an den Straßen instal-lierten Informationssystemen und weisenden Autofahrer auf mögliche Gefahren hin.Daneben tragen diese Verkehrsleitsyste-me auch zu einem gleichmäßigeren Ver-kehrsfluß bei. Ein weiteres wichtiges Zieldes Einsatzes von Mikroelektronik undDatenverarbeitung soll die Verbesserungder Wirtschaftlichkeit und Umweltfreund-lichkeit der Autos sein.

Neue elektronische Einspritzanlagevon VolkswagenZur Optimierung von Gemischbildung undZündung entwickelte Volkswagen dasneue System DIGIFANT. Dabei handelt essich um ein zu einer Einheit zusammenge-faßtes elektronisches Steuergerät, das derRegelung sowohl der Einspritzung als auchderZündung dient. An das System könnenauch verschiedenste Zusatzfunktionen -wie Lambda- und Klopfregelung sowieSchubabschaltung - angeschlossen wer-den. Mit DIGIFANT wird darüber hinaus derzu erwartenden Abgasgesetzgebung inEuropa Rechnung getragen.

Zahlreiche sportliche AngeboteEntsprechend den Kundenerwartungenbietet Volkswagen neben dem Golf GTIund dem Golf GTI 16V eine preisgünstigesportliche Alternative auf dem Markt an -den Golf GT. Wichtige Ausstattungsdetails

dieses Modells sind der 90-PS-Motor, dassportive Fünfganggetriebe und die komfor-table Ausstattung des Golf GTD.

Parallel hierzu folgte die Markteinführungdes Jetta GTD mit 51 kW (70 PS) sowie desäußerlich gleichen Jetta GT mit 66 kW (90PS). Ergänzt wurde das Jetta-Verkaufspro-gramm weiterhin um die verbrauchsgünsti-ge Sportversion Jetta GT 16V für denLiebhaber der klassischen Karosserie. DasTriebwerk hat-wie beim Golf GTI 16V undScirocco GT bzw. GTX 16V- einen Hub-raum von 1,8 I und leistet 139 PS. Mitdieser Angebotsergänzung hielt auch beimJetta modernste Motoren- und Fahrwerks-technologie sowie sportliche Abstimmungmit großem Leistungspotential in Verbin-dung mit einer attraktiven Ausstattung undeinem vergleichsweise günstigen PreisEinzug in diese Modellreihe. Mit diesemAngebot einer sportlichen Volkswagen-Li-mousine, die mit weit teureren Fahrzeugengut konkurrieren kann, verspricht sichVolkswagen, neue, anspruchsvolle Kunden-kreise zu erschließen.

Der neue Polo Diesel - robust undsparsamSeit seiner Einführung in der Golf-Klassehat der Diesel-Motor in immer stärkeremMaße mit seinen beiden Versionen Saug-und Turbo-Diesel an Bedeutung gewonnenund Volkswagen zum größten Herstellerder Welt für Leicht-Pkw-Diesel werdenlassen. Fahrzeuge mit Diesel-Motor haben,über die ökonomischen Gesichtspunktehinaus,- im Rahmen der Abgasgesetzge-bung weiter an Bedeutung gewonnen.

Mit dem 1,3 I/33 kW-Diesel-Motor bietetVolkswagen nun auch für die Polo-Modell-reihe ein Diesel-Aggregat an. In Verbindungmit dem verbrauchsgünstigen, robustenund umweltfreundlichen Triebwerk, demgut abgestuften Fünfgang-Schaltgetriebeund einer reichhaltigen Ausstattung bietetder neue Polo Diesel viel Spaß beim Fahrendurch beachtliche Fahrleistungen und eineexzellente Straßenlage bei allen Fahrbedin-gungen.

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Punktschweißen der vollverzinktenKarosseriezelle beim Audi 80durch Roboter

Der neue Audi 80 - Repräsentanteiner neuen Autogeneration in derMittelklasseDer neue Audi 80 bildet im Hinblick aufEleganz, aerodynamische Formgebung,Innenraumangebot und Wirtschaftlichkeiteine beispielhafte Einheit. Daneben weistdieses Fahrzeug eine Vielzahl technischerNeuerungen auf. Dazu gehören die Verwen-dung vollverzinkter Bleche ebenso wieelastische, farbige Steinschlag-Schutz-füller, die die Karosserie zusätzlich vormechanischen Beschädigungen schützen.

Die bisher schon vorbildliche Wirtschaft-lichkeit konnte beim neuen Audi 80 nochverbessert werden. So wurden technischeLösungen bevorzugt, die die Wartungs-und Reparaturfreundlichkeit erhöhen.Erreicht wird dies durch wartungsfreieelektronische Zündanlagen, Langzeit-Zünd-kerzen, eine selbstnachstellende hydrau-lische Kupplungsbetätigung, eine war-tungsarme Batterie und eine Langzeit-Ab-gasanlage.

Sicherheitsstandard weiter verbessertGroße Beachtung fand besonders dasneuartige-erstmals im Audi 80 eingesetz-te - Sicherheitssystem „procon-ten". DasSystem wird über die unfallbedingte Fahr-zeugverformung aktiviert. Bei einem Fron-talaufprall schiebt sich der Motor-Getriebe-block nach hinten. Durch diese Bewegungwerden über Stahlseile das Lenkrad nachvorn aus dem Aufschlagbereich des Kopfesweggezogen und gleichzeitig die Sicher-heitsgurtauf rollergestrafft. Das Aufschlag-risiko der angegurteten Insassen wirddadurch erheblich reduziert.

Eine weitere Verbesserung der Sicherheitwird auch durch das neueTorsen-Differen-tial im Audi 80 quattro erreicht. Der Vorteilliegt darin, daß der Achse mit der besserenBodenhaftung immer die größere Antriebs-kraft zugeteilt wird. Sobald eineAchsezumDurchdrehen neigt, wird automatisch deranderen mehr Antriebsmoment zugeführt.

Das Sicherheitssystem „procon-ten" -verblüffend einfache Lösungzur Reduzierung des Verletzungsrisikosbei einem Frontalaufprall

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Motorsport

Krönung zum Jubiläum -erstmals Rallye-Weltmeistertitel fürVolkswagen auf einem Golf GTI 16V

20 Jahre Volkswagen Motorsport:Weltmeistertitel zum JubiläumDie durch Forschung und Entwicklunggewonnenen Erkenntnisse werden seitvielen Jahren auch im Motorsport unterhärtesten Bedingungen erprobt.

Zur Krönung des 20jährigen Engagementsvon Volkswagen im Motorsport gewannder Schwede Kenneth Eriksson zusammenmit seinem deutschen Beifahrer PeterDiekmann auf einem seriennahen Golf GTI16V den Rallye-Weltmeisterschaftstitel inder Gruppe A, der Klasse, in der nur Groß-serienfahrzeuge starten dürfen.

Erstmals in diesem Jahr schrieb die ober-ste Motorsportbehörde, die FISA in Paris,diesen WM-Titel für die technisch wenigveränderten Großserienautos aus undvollzog so eine klare Trennung gegenüberden speziell für den Rallye-Sport entwickel-ten Gruppe-B-Fahrzeugen mit 500 undmehr PS. Da ab 1987 die Rallye-Weltmei-sterschaft aus Sicherheitsgründen nurnoch für Großserienautomobile freigege-

ben ist, hat Volkswagen Motorsport 1986auch gleich die Vorreiterrolle gespielt.

Durch die Erfolge desTeams Eriksson/Diek-mann errang Volkswagen gleichzeitig dendritten Rang in der Markenweltmeister-schaft, wo die Gruppen A und B gemein-sam gewertet wurden. Diese Plazierungbedeutet, daß Volkswagen auch hier dasbeste Großserienfahrzeug stellte undrundet den Weltmeistertitel 1986 als dengrößten Erfolg in der Motorsportgeschich-te von Volkswagen ab.

In Fortführung unserer Formel-V-Traditionwar der Schritt mit dem Golf-GTI-Motor indie Formel 3 nur logisch und folgerichtig.Noch nie wurde diese härteste Rennwa-genklasse der Welt, die allein als Sprung-brett zur Formel 1 gilt, von einer Marke soschnell erobert und beherrscht. Alle natio-nalen Meisterschaften und alle internatio-nal bedeutenden Rennen wurden mitGTI-Motoren gewonnen.

Seit 20 Jahren bestätigen die tragendenSäulen Formel-und Rallye-Sport sowie die

Markenpokale die langfristig und wirt-schaftlich angelegte Motorsportphiloso-phie von Volkswagen: enge Bindung andas Serienprodukt sowie optimale Darstel-lung seiner Leistungs- und Standfestigkeit.

Audi kehrt zur Rallye-WeltmeisterschaftzurückAudi hatte sich im Mai 1986 aus der Rallye-Weltmeisterschaft zurückgezogen, da dieSicherheit an den Rennstrecken für Fahrerund Zuschauer nicht mehr gewährleistetwar. Nachdem in Abstimmung mit denVeranstaltern wichtiger WM-Rallyes dieSicherheitsvorkehrungen erheblich verbes-sert worden sind, ist für 1987 wieder einebegrenzte werkseitige Teilnahme vorgese-hen. Die Entscheidung fiel insbesonderevor dem Hintergrund, daß Audi in techni-scher Hinsicht von den im Rallye-Einsatzgewonnenen Erfahrungen profitiert unddiese in die Serienfertigung einbringt.

Bei der Rallye Monte Carlo - der erstenRallye, an der sich Audi wieder beteiligte-erreichte das Werksteam Röhrl/Geistdörferauf einem serienmäßigen Audi 200 quattroeinen sensationellen 3. Platz.

Mit wichtigen internationalen Siegen undGeschwindigkeitsrekorden außerhalb derRallye-Weltmeisterschaft sorgte Audi 1986für Aufsehen. Wie im Jahr zuvor konnte inden USA das renommierte Bergrennen„Pikes-Peak Hill Climb" auf einem AudiSport quattro in neuer Bestzeit gewonnenwerden. Nach der erfolgreichen Premiere1985 erlebte die Rallye Hongkong-Pekingwieder den Sieg eines Audi quattro.

Auf der Hochgeschwindigkeitsbahn Talla-dega/USA wurden mit einem Spezial-Audi5000 CS quattro ein neuer Geschwindig-keitsrekord mit 332,85 km/h sowie zusätz-lich acht neue nationale Geschwindigkeits-rekorde für Allrad- und Turbofahrzeugeerzielt.

Zusätzlich wurden durch Privatfahrer mitAudi-Modellen zahlreiche nationale undinternationale Meisterschaften und Motor-sportwettbewerbe gewonnen.

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Sensationelles Comeback imWM-Rallye-Sport auf einem Audi 200 quattro

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Das neue Schmelzwerk in Kassel — ein Beispielfür modernste Fertigungsverfahren

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Produktion

Der Markterfolg der Produkte des Volkswa-gen-Konzerns und die ausgezeichneteAutomobilkonjunktur sicherten eine guteAuslastung der Produktionskapazitäten.Engpässe wurden durch eine große Zahlarbeitsorganisatorischer Maßnahmen -insbesondere durch eine flexible Arbeits-zeitgestaltung - gemildert, Kapazitätenabgerundet.

Stärkung der Wettbewerbsfähigkeitdurch neue Fertigungsverfahren und-technologienEine über den bisherigen Rahmen hinaus-gehende Steigerung des Automatisie-rungsgrads ist im wesentlichen nur nochim Montagebereich möglich. Daher wer-den neueAutomatisierungssystemeinderAggregatemontage eingesetzt. EinenSchwerpunkt stellt dabei das GetriebewerkKassel dar. Auch in den Werken Emden(Schwerpunkt Rohbau) und Braunschweig(Schwerpunkt Werkzeugbau) sind umfang-reiche Projekte im Aufbau, die unter demAspekt der Automatisierung Modellcharak-ter für alle Werke im Volkswagen-Konzernhaben.

Auch die Modernisierung der Preßwerkewurde im abgelaufenen Geschäftsjahrfortgesetzt; als Beispiel sei die Erweite-rung des Preßwerks Hannover genannt. Invielen Bereichen sind starr automatisierteFertigungsanlagen durch flexible Maschi-nensysteme ersetzt worden. Die schnellenVeränderungen auf dem Automobilmarktwerden eine immer größere Anpassungs-fähigkeit von Menschen und Maschinen andie vom Kunden gewünschten Modell- undAusstattungsvarianten erfordern.

Mit der neuen Gießerei in Hannover unddem neuen Schmelzwerk in Kassel wurdenVorhaben abgeschlossen, die die Konkur-renzfähigkeit des Volkswagen-KonzernsfürdieZukunft sichern helfen. Diese Berei-che sind infolge des zunehmenden Bedarfsan Leichtmetall-Bauteilen besonderswachstumsträchtig.

Organisatorische Veränderungen imArbeitsablaufNeue Techniken erforderten auch neueWege in der Organisation der Arbeit. DerSchwerpunkt lag dabei auf der Beherr-schung der Informationsverarbeitung imProduktionsprozeß. Dies wird sich inZukunft noch verstärken.

Flexible Fertigungseinrichtungen und auchganze Fabrikteile werden immer stärkerdurch moderne Informationstechnikengesteuert und überwacht. Obwohl nochnicht von computergeführten Fabrikengesprochen werden kann, wird doch derAnteil der Informationstechnik an denInvestitionen immer größer. Diese Techno-logien sind in einem strategischen Gesamt-konzept eingebunden - auch dann, wennes noch Insellösungen sind, die erst späterintegriert werden können.

Ein großes Gebiet ist der Einsatz neuerTechnologien zur Verkürzung der Vorberei-tungszeit von neuen Fahrzeugmodellen.Dazu gehören das Computer-Aided Design(CAD) und das Computer-Aided Manufac-turing (CAM). In einem mehrjährigenStufenprogramm werden in Konstruktion,Planung und BetriebsmittelanfertigungCAD- und CAM-Technologien bei Volkswa-gen eingeführt.

Für die Automobilindustrie zeigt sich zuneh-mend, daß Spitzentechnologie nur inKooperation mit anderen Partnern erreichtwerden kann. Die Bandbreite reicht vondergemeinsamen Forschung über interna-tionale Normenarbeit bis hin zur „INPRO"in Berlin, einer Innovationsgesellschaftdeutscher Automobilhersteller, an derVolkswagen mit 20% beteiligt ist. Danebenhält die Volkswagen AG Anteile an derVW-Gesellschaft für technische Datenver-arbeitungssysteme mbH (VW-GEDAS)und der Ingenieurgesellschaft für Aggrega-tetechnik und Verkehrsfahrzeuge mbH(IAV), die ebenfalls in Berlin ansässig sind.Weiterhin wurde für eine Kabelstrangferti-gung mit der Firma Bergmann KabelwerkeAG, Berlin, eine gemeinsame Gesellschaftgegründet, an der Volkswagen mit 50%beteiligt ist. Mit der neuen Gesellschaft,

die als Volkswagen Bordnetze GmbH,Berlin, firmiert, hat Volkswagen seineBerlin-Präsenz weiter verstärkt.

Die eigenverantwortliche Ausführung derArbeit durch unsere Mitarbeiter im Betriebführt unter Berücksichtigung der neuenTechnologien zu langsamen, aber deutli-chen Veränderungen in der Betriebsorgani-sation. Eigenverantwortliche Prüfung derArbeitsqualität, qualitätssichere Produk-tionsprozesse und Qualitätsprogramme invielen Teilbereichen verbessern die Pro-duktqualität. Dezentrale Instandhaltung,gut qualifizierte Maschinenführer mitWartungsverantwortung und eine verbes-serte Kostentransparenz sollen diesesselbständige Handeln in den kleinstenArbeitsgruppen möglich machen.

Auf dem Gebiet der Logistik werden in denFabriken neue Organisationsformen einge-führt, die eine stärkere Transparenz undBeschleunigung des Materialflusses undder Bestellabwicklung zum Ziel haben.

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Qualitätssicherung

Verbesserung von Fertigungs- undPrüfverfahrenZusammen mit den Bereichen Entwicklungund Produktion konnten eine Vielzahl vonVerbesserungen in die Produkte einfließen.Hierdurch war es möglich, unsere Qualitätauszubauen, unsere Fahrzeuge mit einerMobilitätsgarantie zu versehen und sodem Kunden den erreichten Fortschrittweiterzugeben. Beispielhaft für eine steti-ge Weiterentwicklung von Fertigungs- undPrüfprozessen war 1986 der Einsatz einerPunktschweißregelung und der Sprachdia-log zwischen Prüfern und Computern.

Bei der Punktschweißregelung handelt essich um ein Verfahren zur Optimierung derSchweißpunkte, wodurch die Zahl derAbsicherungsschweißpunkte und derUmfang der nachfolgenden Oberflächenar-beiten reduziert wird. Produktivität undQualität werden gleichermaßen verbes-sert.

In zunehmendem Maße stehen die Prüferbei ihrer Arbeit im Dialog mit Rechnern, dieaufgrund der eingegebenen Prüfergebnis-se und fahrzeugbezogener Daten selbstän-dig Prüfanweisungen erstellen. Statt manu-eller Aufschreibungen oder codierterTastatureingaben konnte die Computer-sprachein- und -ausgäbe gegen betrieb-liche Störgeräusche derart abgesichertwerden, daß die Prüfanweisungen überMikrofon und die Prüfergebnisse wahlwei-se über Kopfhörer oder Display erfolgenkönnen. Dadurch wird die Genauigkeit undEffizienz der Prüfung gesteigert.

Verbesserung von Produktivitätund Qualität durch Einsatz derneuen Punktschweißregelung

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Einkauf und Logistik

Einkaufsvolumen erneut gestiegenDie Bezüge an Roh-, Hilfs- und Betriebs-stoffen, Halb- und Fertigfabrikaten sowieInvestitionsgütern und Dienstleistungenerreichten 1986 im Volkswagen-Konzerneinen Wert von 37,0 Mrd. DM. Dies ent-spricht einer erneuten Steigerung von9,8% gegenüber dem hohen Vorjahresvo-lumen.

BeiderVolkswagenAG nahmen die Einkäu-fe um 19,6% auf 21,6 Mrd. DM zu; davonentfielen 16,4 Mrd. DM auf Produktionsma-terial. Investitionsgüter und Dienstleistun-gen wurden im Wert von 5,2 Mrd. DMbezogen.

Hohe Leistung der ZulieferantenAuch im abgelaufenen Geschäftsjahrhaben die Lieferanten in aller Welt mitgroßem Einsatz und hoher Flexibilitätausgezeichnete technische und qualitativeLeistungen geboten.

Dadurch war es möglich, die vielfältigenEntwicklungsarbeiten, den Anlauf desneuen Audi 80 sowie weitere Ergänzungen

des Produktprogramms und umfangreicheInvestitionsvorhaben planmäßig zu realisie-ren. Die starke Nachfrage nach allen Kon-zernmodellen, und hier insbesondere diedeutliche Verschiebung zu Fahrzeugen mitschadstoffarmen Motoren sowie höher-wertiger Ausstattung, bedeutete erhebli-che zusätzliche Anforderungen an diePartner in der Zulieferindustrie.

Der Beschaffung von Investitionsgüternkam vor dem Hintergrund einer weiterzunehmenden Kapazitätsauslastung imWerkzeug- und Maschinenbau eine beson-dere Bedeutung zu.

Engere Zusammenarbeit mit derZulieferindustrieFür die Umsetzung des Logistik-Konzeptsbei Volkswagen ist eine partnerschaftlicheZusammenarbeit mit den Zulieferern dieGrundlage, um die erarbeiteten Konzeptemit Betonung auf beiderseitigem Nutzenzu realisieren. Im Vordergrund steht dabeidie weitere Stärkung der Wettbewerbsfä-higkeit. Erste neue Versorgungskonzeptewurden gemeinsam mit den Lieferanteneingeführt.

Verbesserung der MaterialwirtschaftDie im Volkswagen-Konzern in den letztenJahren durchgeführten Maßnahmen zurOptimierung der Vorratshaltung zeigenWirkung. Besonders deutlich wird dies ander Entwicklung im Inland, wo die Bestän-de an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen imGegensatz zum erheblich gestiegenenMaterialaufwand und der Teilevielfaltnahezu unverändert blieben, wie dasBeispiel der Volkswagen AG zeigt.

Die Materialreichdauer konnte dank desverbesserten Materialflusses vom Liefe-ranten bis zur Fertigung mit vertretbarenRisiken weiter gesenkt werden.

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Sozialbericht derVolkswagen AG

Höchster Belegschaftsstand seit 1971Die Volkswagen AG beschäftigte am31. Dezember 1986 in den sechs Inlands-werken 132.188 Mitarbeiter. Dies ent-spricht einerZunahme von 8.590 Personenoder 6,9 % gegenüber dem Vorjahresende.Damit wurde der Höchststand vom Juli1971 mit 133.970 Beschäftigten nahezuwieder erreicht.

Die als Folge der überaus guten Nachfragenach allen Konzernmodellen aufgetrete-nen Kapazitätsengpässe machten eineProduktionssteigerung erforderlich, wasu. a. zu Neueinstellungen von 14.831Mitarbeitern führte.

Eine weitere Maßnahme zur Verkürzungder Lieferzeiten war die teilweise Aufrecht-erhaltung der Produktion im Werksurlaub.Durch den Einsatz von 21.310 Mitarbeitern- einschließlich 3.020 Werkstudenten -wurden rd. 20.600 Wagen produziert.

Zahl der Auszubildenden noch nie sohochDie Volkswagen AG hat angesichts dernach wie vor hohen Jugendarbeitslosigkeit1,535 Auszubildende eingestellt. Am Jah-rensende 1986 standen insgesamt 4.425junge Menschen in einem Ausbildungsver-hältnis. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhtesich die Zahl der Ausbildungsplätze um122.

Damit wurde wiederum deutlich über denBedarf an Fachkräften hinaus ausgebildet.Nach erfolgreichem Abschluß der Ausbil-dung erhalten alle Auszubildenden einen-wenn auch nicht immer ausbildungsge-rechten - Dauerarbeitsplatz, nicht zuletztdank unserer Vorruhestandsregelung.

Die fachliche Fortbildung bei Volkswagenstand wiederum in direktem Bezug zu denhochtechnisierten Fertigungsmethoden.Auch in Zukunft wird die Wettbewerbsfä-higkeit des Unternehmens davon abhän-gen, daß die Mitarbeiter ihre Kenntnisseund Erfahrungen, die sie im täglichen

Arbeitsprozeß gewonnen haben, in dieProdukte umsetzen. VW-Zirkel und andereProgramme tragen aktiv zur Verbesserungder Arbeitsabläufe und -qualität sowie derKostenstrukturen, aber auch zur mensch-lichen Integration und Befriedigung bei.

Neuer TarifabschlußIm Oktober 1986 wurdefürdie MitarbeiterderVolkswagenAG ein neuer Entgelt-Tarif-vertrag abgeschlossen. Die neuen Tarif re-gelungen laufen 12 Monate und könnenerstmals zum 31. Oktober 1987 gekündigtwerden. Sie beinhalten eine prozentualeErhöhung der tariflichen Entgelte ab1. Dezember 1986 um 4,4%. Für denMonat November 1986 ist anstelle derprozentualen Erhöhung eine einmaligePauschale von brutto 230,- DM vereinbartworden. Die Ausbildungsvergütung wurdebereits ab dem 1. November des Jahresum einheitlich 40,- DM angehoben.

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Leistungen an ehemalige MitarbeiterDie Zahl der ehemaligen Mitarbeiter derVolkswagen AG oder deren Hinterbliebe-nen, die eine Rente aus der betrieblichenAltersversorgung beziehen, stieg zum31. Dezember 1986 von 24.922 auf 26.519Personen. Bei 4.729 Anspruchsberechtig-ten erhöhten sich infolge der gesetzlichvorgeschriebenen Anpassung der Rentenan die Lebenshaltungskosten mit dem1. Januar 1986 die Versorgungsleistungen.

Wertschöpfungsrechnung derVolkswagen AGWas das Unternehmen im Verlauf desJahres geleistet hat und welche Verteilungdiese Leistung erfuhr, zeigt die Wertschöp-fungsrechnung auf. Sie entspricht dervolkswirtschaftlichen Leistung eines Unter-nehmens und ist sein Beitrag zum Sozial-produkt.

Die Volkswagen AG erwirtschaftete imJahr 1986 eine Unternehmensleistung von44.224 Mio. DM. Das entsprach einerSteigerung um 7,6% oder 3.110 Mio. DMgegenüber der vergleichbaren Vorjahreshö-he. Nach Abzug der Vorleistungen in Höhevon 32.217 Mio. DM sowie der Abschrei-bungen und Verluste aus Anlageabgängenvon 1.615 Mio. DM errechnete sich für dieWertschöpfung ein Betrag von 10.392 Mio.DM (+3,3%). Dieser von der Volks-wagen AG geschaffene Wertzuwachs wirdentsprechend den bestehenden vertrag-lichen und gesetzlichen Verpflichtungen andie Aktionäre, Mitarbeiter, die öffentlicheHand, Kreditgeber und an das Unterneh-men selbst verteilt.

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Verwendung der WertschöpfungVon der gesamten Wertschöpfung in Höhevon 10.392 Mio. DM flössen 8.736 Mio.DM der Belegschaft zu. Die Steigerungdes auf das Personal entfallenden Anteilsan derWertschöpf ung von 78,5 auf 84,1 %beruhte vor allem auf Neueinstellungeninfolge der Arbeitszeitverkürzung und zurBewältigung der gestiegenen Nachfrage.

Der Steueraufwand des Unternehmensvon 1.106 Mio. DM bedeutete einen Anteilder öffentlichen Hand an der Wertschöp-fung von 10,7%.

Infolge der Zunahme des Zinsaufwandsum 18 Mio. DM auf 66 Mio. DM erhöhtesich der Anteil der Kreditgeber von 0,5 auf0,6%.

Von dem verbleibenden Rest der Wert-schöpfung (178 Mio. DM) zuzüglich desGewinnvortrags und der Entnahme ausden Rücklagen für eigene Aktien wurdenzur Verbesserung der Kapitalstruktur unddamit zur Sicherung der Wettbewerbsfä-higkeit des Unternehmens auf den welt-weiten Automobilmärkten 190 Mio. DM indie Rücklagen eingestellt. Der auf dieAktionäre der Volkswagen AG entfallendeTeil der Wertschöpfung von 306 Mio. DMstieg aufgrund des höheren dividendenbe-rechtigten Grundkapitals auf 2,9%.

18mal die Höchstprämie vergebenÜber das Vorschlagwesen hat jeder Mitar-beiter die Möglichkeit, aktiv an der Gestal-tung von Arbeitsplätzen und -ablaufenmitzuwirken. Die Qualität der ständigsteigenden Zahl von Verbesserungsvor-schlägen trägt wesentlich zu Kosteneinspa-rungen und zur Verbesserung der Produktebei.

47.400 Verbesserungsvorschläge im Jahr1986 sind ein Beweis fürdie Kreativität derMitarbeiter und ihrer Identifikation mitdem Unternehmen. Davon wurden 13.811Ideen, das sind 29,1 % der gesamtenVorschläge, prämiiert.

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Die im abgelaufenen Geschäftsjahr vonder Volkswagen AG zu zahlende Prämien-summe belief sich auf 15,9 Mio. DM(+ 20,5%). Die Höchstprämie von100.000,- DM konnte dabei für 18 Verbes-serungsvorschläge überreicht werden.

Arbeitsmedizinische Betreuung weiterverbessertDie arbeitsmedizinische Betreuung derMitarbeiter wurde durch die Einführungvon arbeitsmedizinischen Sprechstundenam Arbeitsplatz weiter verbessert.

Daneben gehörten gezielte Untersuchun-gen über belastungsrelevante Auswirkun-gen neuer Technologien zu den Tätigkeits-schwerpunkten des Gesundheitswesensim vergangenen Jahr. Sie wurden in engerZusammenarbeit mit den Fachbereichenund teilweise mit Unterstützung wissen-schaftlicher Institute durchgeführt.

Mit der Schaffung von Voraussetzungenzur Einführung der elektronischen Daten-verarbeitung im Bereich der allgemeinenVorsorgeuntersuchungen und der compu-tergestützten Elektrokardiogramm-Aus-wertung wurden darüber hinaus zukunfts-weisende Akzente gesetzt.

Arbeitssicherheit hat absolute PrioritätDie Arbeitssicherheit hat bei Volkswageneine traditionell hohe Bedeutung. Diesunterstreicht nicht nur die Vielzahl der auch1986 durchgeführten technischen Sicher-heitsmaßnahmen. Im abgelaufenen Jahrsind verbindliche Grundsätze zur Unfallver-hütung veröffentlicht worden, die dieMitarbeiter und auch das Unternehmenzur Einhaltung verpflichten.

Neben der hohen Kapazitätsauslastungaller Werke hat insbesondere der starkeBelegschaftsanstieg dazu geführt, daßbedauerlicherweise die Zahl der melde-pflichtigen Unfälle bei der Volkswagen AGgegenüber 1985 zunahm - trotz intensiverBemühungen des Technischen Arbeits-schutzes und allerfür die Arbeitssicherheitzuständigen Stellen.

Dienstjubiläen spiegeln BetriebstreuewiderIm Jahr 1986 wurden wieder zahlreicheMitarbeiter für ihre Leistung und die demUnternehmen bewiesene Treue geehrt.4.492 Personen begingen ein 10jährigesDienstjubiläum, 2.980 Mitarbeitern wurdezu 25jähriger und 111 Personen zu 35jähri-ger Betriebszugehörigkeit gratuliert.

Weitere Wohnungen geschaffenDie Tochtergesellschaften VW-Siedlungs-gesellschaft und VW-Wohnungsbau Ge-meinnützige Gesellschaft haben im Verlaufdes Jahres 1986 ihren Bestand an Wohnun-gen weiter modernisiert. Am Jahresendeverwalteten beide Gesellschaften 13.200eigene und 6.900 Wohnungen von drittenWohnungsbauträgern im Rahmen der fürdie Volkswagen AG bestehenden Woh-nungsbelegungsrechte.

Zusätzlich trägt Volkswagen durch Gewäh-rung zinsgünstiger Baudarlehen an Werks-angehörige wesentlich zur Bildung vonWohnungseigentum bei. Im abgelaufenenGeschäftsjahr wurden mit 32,8 Mio. DMwieder 1.557 Eigentumsobjekte finanziellunterstützt. Seit 1948 hat sich damit dieZahl der vom Unternehmen gefördertenBauvorhaben auf 35.516 Wohneinheitenerhöht.

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50 Millionen Volkswagen

In * fA V |

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Die Feiern sind vorüber, dieFestreden verklungen: AmAnfang seines zweiten Jahrhun-derts darf man über das Auto-mobil wieder ganz nüchternsprechen. Viele der schönenKomplimente aus dem Jubi-läumsjahr 1986 sind freilichauch in Zukunft gültig -denn siesind Wahrheit. Das Auto hat denMenschen mobil und demFortschritt Beine gemacht. Eshat die Welt für Handel undWandel erschlossen, hat Millio-nen mit sich beschäftigt undArbeit für Abermillionen ge-schaffen. Und in seinemhundertundersten Jahr steht esfester auf den Rädern denn je.Mit dem Auto zu leben ist zwarschwieriger geworden: SeineAllgegenwart zu bewältigen, istAufgabe und Herausforderungvon heute. Doch ohne dasAuto? Da klappte die Weltwirt-schaft zusammen wie ein Kar-tenhaus. Nichts liefe mehr.

Also Gründe genug, auf dieAuto-Pioniere des vergangenenJahrhunderts stolz zu sein:auch wenn man, wie Volkswa-gen, noch lange nicht existierte,als Daimler und Maybach, Ottound Benz, Horch und Porscheihre großen Erfindungen mach-ten. Der jüngste unter dengroßen deutschen Automobil-herstellern übte Bescheidenheitbei den Geburtstagsfeiern.Wozu sich in den Vordergrunddrängen, wenn man nicht ein-mal fünfzig Jahre und damitkaum halb so alt ist wie dasAutomobil?

Sein Selbstbewußtsein schöpftVolkswagen aus ganz anderenQuellen. Manist-nachderZahlder produzierten Wagen gerech-net - unbestritten der Größteim Lande. Und man erreicht indiesem Jahr einen Meilenstein,an dem zufriedene Rückschauerlaubt ist: 50 Millionen Autosmit dem VW-Emblem sindgebaut und verkauft worden. In42 Jahren, denn erst 1945, nachdem Ende des 2. Weltkriegs,beginnt das Zählen.

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Fünfzig Millionen - wie kannman das anschaulich machen?Die Autobahnen der Bundesre-publik zum Beispiel würden alsParkplatz für diese Armadanicht genügen, so eng man dieWagen auch zusammenrückte.Stoßfänger an Stoßfängerreichte die Kette fünfmal um die

Erde. Die ganze BevölkerungderVereinigten Staaten fände inVolkswagen Platz, wenn auchdie ältesten der Marke noch imEinsatz wären. Und theoretischkönnten fünfzig Millionen VWden Motorisierungshunger derBundesdeutschen für zwanzigJahre stillen.

Hinter der Zahl steht die unver-drossene Arbeit vieler Men-schen. Und eine Idee: derWagen fürs Volk. FerdinandPorsche hat sie 1934 formuliert,nachdem er bei Zündapp undNSU schon Fahrzeuge diesesAnspruchs konstruiert hatte, ineiner Zeit, die danach schrie.Dann hat sich ihrer das national-sozialistische Regime bemäch-tigt, ohne seine Versprechun-gen jemals einzulösen. Aber dieIdee blieb wundersam heil, undnach dem Krieg konnte sieendlich sprießen - freilich nichtim Mief staatlicher Volksbeglük-kung, sondern in der frischenLuft von Marktwirtschaft undWettbewerb. 1945 begann derWeg des Volkswagens, zu-nächst ohne Ziel. 50 Millionen?DaswarnichtsVorstellbares. Eswäre, zu jener Zeit, ein größen-wahnsinniger Gedanke gewe-sen.

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1950: Die erste große rundeZahlAuch fünf Jahre darauf, 1950,rechnet im Volkswagenwerknoch niemand mit Auto-Millio-nen, und schon gar nicht mitachtstelligen Zahlen. Immerhingibt es schon etwas zu feiern,was im nachhinein als der erstebeherzte Schritt dorthin geltenmuß: 100.000 Autos warengebaut. Damit war Abstand

gewonnen von jenen trostlosenAnfängen, als sich hungrigeMenschen arbeitsuchend ineinem Werk ohne Eigentümersammelten, das in einer Stadtohne Namen stand. Für einekarge Mahlzeit am Tag hattensie begonnen, Fahrzeuge fürdie Besatzungsmacht zu repa-rieren, bis in den halbzerstörtenHallen am Mittellandkanal,unter der Leitung britischerOffiziere, die ersten Volkswagenzusammengeklopft werdenkonnten.

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Die Stadt bekam eine neueIdentität und hieß fortan Wolfs-burg, das Werk bekam einenneuen Chef: Heinrich Nordhoff,der Neujahr 1948 seinenSchreibtisch bezog. Er war einalter General-Motors-Mann,den die Amerikaner nach demKrieg nicht mehr einstellenmochten, und er kannte Por-sches Volkswagen-Projekt nochaus den dreißiger Jahren. Vielhielt er nicht davon; berühmtwurde sein Ausspruch, derVolkswagen, den er in Wolfs-

burg vorfand, sei „voller Fehlerwie ein Hund voller Flöhe"gewesen. Aber er war festentschlossen, das Beste ausdiesem merkwürdigen, käferför-migen Fahrzeug zu machen.

Die Konzeption des VW war jaauch ein Dutzend Jahre nachPorsches Entwurf noch durch-aus fortschrittlich: Aber dasgenügte nicht. Nordhoff, dersich von den Briten freie Handausbedungen hatte (und sie „ infairer Weise", wie er immer

wieder betonte, auch erhielt),schwebte ein „Volkswagen"vor, der seinen Namen verdien-te-nichtnurdurch einen günsti-gen Preis, sondern durch Quali-tät, Wertbeständigkeit, Wirt-schaftlichkeit und guten Kun-dendienst.

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Die Währungsreform räumte1948 mit der lähmenden Bewirt-schaftung auf. Ein knappes Jahrspäter wurde die Bundesrepu-blik Deutschland gegründet,und damit wurde das Volkswa-genwerk aus rechtlichem Nie-mandsland befreit: Die Bundes-regierung erhielt von den Alliier-ten die Verfügungsgewalt überdie Wolfsburger Anlagen undbetraute das Land Niedersach-sen mit dem Wahrnehmen ihrerInteressen. Das und der begin-nende Wirtschaftsaufschwungbeflügelten die Mannschaft amMittellandkanal; die Vorjahres-produktion wurde mehr alsverdoppelt. Unter NordhoffsLeitung wurde eine Inlands-Ver-

triebsorganisation aufgebaut,die den Vorsprung des Volkswa-genwerks - Marktanteil 1949knapp unter 50 Prozent - aus-bauen und sichern half.

Weil man in Maschinen investie-ren und dafür Devisen habenmußte, wurde schon früh (undtrotz des großen Nachholbe-darfs im Inland) an den Exportgedacht. Die Gebrüder Pon inden Niederlanden waren bereitsvor Nordhoffs Amtsantritt dieersten ausländischen Volkswa-gen-Importeure. Später küm-merte sich der neue Chef selbstum Kontakte. Trotz aller Vorbe-halte, auf die er im Nachkriegs-Europa stieß, fand er risikofreu-dige Unternehmer, die ihreEntscheidung, VW-Händler zuwerden, alle nicht zu bereuen *\hatten.

Auch in die Vereinigten Staatenwurden 1949 die ersten beidenVolkswagen über Rotterdamverschifft. Noch nahm niemandNotiz von den Neulingen. Umsomehr wuchs die Kauflust imHeimatland: Dort hatte sich1949 zum schlichten Einheits-Volkswagen das ansehnlichereExportmodell gesellt - und dasbei Karmann gebaute Cabrio,das über dreißig Jahre im VW-Programm bleiben sollte.

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1955: Eine Million ist vollWer es erlebt hat, wird es kaumvergessen: das rauschendeFest, mit dem der millionsteVolkswagen gefeiert wird. Dasist 1955, ein gutes Jahrzehntnach der Stunde Null. Inzwi-schen arbeiten über 30.000Menschen für VW. Mit ihrenFamilien sind sie ins Wolfsbur-ger Sportstadion gekommen.Sänger und Tänzer aus allerWelt geben dort dem Ereignisinternationalen Glanz. UndHeinrich Nordhoff nutzt dieStunde, um seinen „Arbeitska-meraden" (nur so redet er dieBelegschaft an) Stolz undSelbstbewußtsein zu vermit-teln.

Anlaß dazu gab es genug. DasVolkswagenwerk war zumgrößten AutomobilherstellerEuropas geworden, längst wareine Milliarde DM Jahresum-satz überschritten. Mit demTransporter- Produktionsstartim März 1950 - war man auch

ins Nutzfahrzeuggeschäft einge-stiegen. Die Korea-Krise, mitRohstoffverknappung undeinem kräftigen Inflations-schub, hatte 1951/52 nur einenleichten Knick in der Aufwärts-kurve des Unternehmens hinter-lassen. Es exportierte schon inmehr als achtzig Länder undhatte in Irland, Australien, Süd-afrika und Brasilien mit derMontage zerlegt angelieferterWagen begonnen. Die Grün-dung der TochtergesellschaftVolkswagen do Brasil war 1953der entscheidende Schritt in dieIntemationalität.

Ein Aufsichtsrat überwachtejetzt die Geschäfte des Volkswa-genwerks, das in der Rechts-form einer GmbH geführt wur-de. Und an den Produkten gabes die ersten Veränderungen:Ein Getriebe mit Synchronisie-rung wurde eingebaut, bei derLimousine wich das „Brezelfen-ster" am Heck einer ungeteiltenScheibe. Und mit südlichem

Chic erschien 1955 das CoupeKarmann Ghia, das sofort zumLiebling der Damen wurde.

Der Erfolg hatte Nordhoff rund-um recht gegeben. Er hatte sichganz auf „den" Volkswagenkonzentriert, jenes Ur-Modell,das erst in den sechziger Jahrenden Spitznamen „Käfer" be-kam. Der magere Hund von1945 war von vielen Flöhenbefreit worden und ging einerbeispiellosen Reifezeit entge-gen. Daßer-zumindestäußer-lich -blieb, was er war, gehörtebis 1955 wie selbstverständlichzur Strategie, durch Steigerungder Stückzahl die Produktions-kosten zu senken. Erst spätersollte die Modellkonstanz zumWert an sich, ja zur Maschewerden. Nicht zum Nachteil desVolks übrigens, dem Nordhoffseinen Wagen zugedacht hatte:Der VW Standard, der 1948noch 5.300 der raren D-Markkostete, konnte bis 1955 auf3.790 DM verbilligt werden,eine Summe, die Otto-Normal-

verbraucher damals in neunMonaten verdiente.

Zur Mengenkonjunktur desVolkswagens gehörte der Ex-port wie ein Zwilling zum ande-ren. Schon lange, bevor dasWort geprägt wurde, war derKäfer zum „Weltauto" gewor-den. Nordhoff forcierte das:„Lernt Sprachen, mit VW könntIhr weit kommen", pflegte erjungen Mitarbeitern zu raten.Und mit jedem neuen Absatz-Brückenkopf wuchs das Selbst-vertrauen in Wolfsburg ebensowie die Genugtuung vielerBundesbürger: „Wir sind wie-der wer." Große, zu großeWorte? Aus der Aufbruchstim-mung jener Tage sind sie zuverstehen.

1961: Volksaktionäre feiernmitAls im Dezember 1961 derfünfmillionste Volkswagen vomBand läuft, ist er ein Symbol fürHoffnungen und Ansprücheeiner ganz neuen Gruppe: der

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VW-Kleinaktionäre. Die Bundes-regierung hat die überfälligeUmwandlung des Unterneh-mens in eine Aktiengesellschaftzu einer Teilprivatisierung ge-nutzt. Die Anteile sollten breitgestreut werden, damit vieleSparer zu Miteigentümernwerden konnten. Je 20 Prozentdes neuen Grundkapitals von600 Millionen DM blieben imBesitz der BundesrepublikDeutschland und des LandesNiedersachsen; ihre Erträgefließen seither der StiftungVolkswagenwerk zu, die sie zurFörderung von Forschung undLehre verwendet.

Die 1,5 Millionen privaten Ak-tienzeichner - darunter 63.500VW-Mitarbeiter - hatten sichrichtig entschieden: Der Bör-senkurs entwickelte sich höchsterfreulich, und so mancherneue Anteilseigner machteKasse, statt VW-Aktionär zubleiben. Zur ersten Hauptver-sammlung in Wolfsburg kamenimmerhin 7.000 Volksaktionäre.Sie hörten gute Nachrichten.Erstmals würde, im laufendenJahr 1961, mehr als eine MillionVolkswagen gefertigt werden,über die Hälfte davon für denExport. Das Stammwerk reichtelängst nicht mehr aus. DieTransporter hatten 1956 ineinem neuen Betrieb in Hanno-ver ihre Heimat gefunden, eineweitere „verlängerte Werk-bank" war die Urzelle in Braun-schweig, und als jüngste Ferti-gungsstätte hatte man die inKassel eröffnet, wo Austausch-aggregate aufbereitet wurden.

Dem Werk Hannover wurde einJahr später, 1959, auch dieMotorenfertigung zugeteilt:Damit war eine Spezialisierungund Dezentralisierung in Ganggekommen, die konsequentweitergeführt werden sollte.Mehr ais eine Milliarde DM war1959 und 1960 investiert wor-den, nicht zuletzt in ein neuesWahrzeichen von Wolfsburg,das dreizehnstöckige Verwal-tungsgebäude des Volkswagen-werks.

Es war ein schönes Sinnbild fürdie erweiterten Horizonte, dieman inzwischen überblickte.Eine Produktionsgesellschaft inSüdafrika war 1956 eröffnetworden, bei Volkswagen doBrasil wurde die Montage durcheine „echte" Fertigung ersetzt,und mit der Gründung derVertriebsgesellschaften Volks-wagen Canada Inc. 1952 undVolkswagen of America Inc.1955 hatte der Angriff auf dengrößten Automarkt der Weltbegonnen, die alleinige Domä-ne der Großen Vier in Detroit.Fast rührend mag es angemutethaben, als sich ein schmächti-ges Automobil im Käfer-Kleidaufmachte, ausgerechnet dennordamerikanischen Kontinentzu erobern. Aber schon fünfJahre später gab es keinenGrund mehr, mitleidig zu lä-cheln: Der 500.000. Volkswa-gen ging jenseits des Atlantikvon Bord.

Schneller als je gedacht hattendie Amerikaner dieses Auto,das so ganz anders war, ins

Herz geschlossen. Eine wach-sende Käuferschar, die genughatte von ausladendem Mode-blech, wandte sich dem komi-schen kleinen Wagen aus Ger-many zu und nahm ihn auf alsFamilienmitglied, „das zufälligin der Garage wohnt". Zugege-ben: Ein exportfreundlicherWechselkurs - rund vier Markfür einen Dollar - gab demWestwärts-Handel Rücken-wind. Aber er allein kann dieKäfer-Begeisterung in Amerikanicht erklären.

1965: Acht Stellen vor demKomma1965, genau am 15. September,ist es soweit: Die Statistikerbrauchen acht Stellen vor demKomma, um die Gesamtproduk-tion an Volkswagen niederzu-schreiben. Zehn MillionenAutos mit den zwei Buchstabenan Bug und Radkappen sind aufdie Straßen gerollt. VornehmlichKäfer, versteht sich -der Ur-VW„läuft und läuft und läuft", wiees erstmals 1962 hieß. Doch erläuft nicht mehrallein. Seit 1961gibt es den VW 1500 mit Stufen-und später mit Kombiheck,äußerlich ein Anti-Käfer, unterdem Blech indes ein naherVerwandter. Zu nah, findeneinige Kritiker, die sich mehrtechnischen Fortschritt erhoffthaben. Aber Nordhoff siehtnach wie vor im Käfer-Konzeptdie tragende Säule seinesWerks. „Wir würden den Fehlerunseres Lebens machen, wennwir diese Entwicklung auch nurum Bruchteile ändern wollten.Wir werden den Volkswagen

1200 weiter bauen, und dieserWagen wird weiterhin dasRückgrat unserer Produktionund die Grundlage unseresErfolges sein." So läßt er imJahr 1964 alle Zweifler wissen.

Die freilich wurden wenigeMonate später bestärkt: VWkaufte Anfang 1965 die AutoUnion GmbH, die damals zuDaimler-Benz gehörte. Beson-ders gut ging es dem Unterneh-men in Ingolstadt nicht, aberBesserung war in Sicht - undzwar mit Autos, die, mit wasser-gekühltem Motor und Frontan-trieb, ein Kontrastprogrammzum Wolfsburger Heckmotor-Ei-nerlei waren und bleiben soll-ten. Noch standen sie allerdingsverloren im Schatten des Welt-eroberers Käfer. Der hatteinzwischen auch in Mexiko Fußgefaßt und ganz Nordamerikaüberkrabbelt.

1963 wurden in den VereinigtenStaaten mehr Volkswagenverkauft als daheim in Deutsch-land; auch ein blühender „grau-er" Export cleverer Händler undPrivatleute trug dazu bei. Und1965 stieg der Absatz drübensogar auf 1.300 Wagen am Tag.(Der New Yorker AutoimporteurMaxie Hoffman, der 1950 dasihm angetragene Käfer-Ge-schäft übernommen, doch baldwieder abgegeben hatte, trautedem Wolfsburger Kleinen da-mals höchstens 150 Käufer imMonat zu.)

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Viele Amerikaner waren gerade-zu käfersüchtig geworden.„Jemand, der nie einen Käferbesessen hat, konnte nichtverstehen, warum jemand ihnkaufte. Jemand, der einenbesaß, konnte nicht verstehen,warum nicht jeder einen kauf-te", schreibt Arthur Railton inseinem Buch „Der Käfer".

Carl H. Hahn, seit 1959 Chefvon Volkswagen of America, tatallerdings auch etwas, dasbisher ganz unbekannt gewe-sen war: Er ließfürden Volkswa-gen werben. Die Agentur DoyleDane Bernbach entwarf einenAnzeigen-Feldzug, der Ge-schichte gemacht hat. Demschwülstigen Stil der amerikani-schen Autohersteller wurdenentwaffnende Untertreibungen

entgegengestellt, die Ehrlich-keit und Glaubwürdigkeit vermit-telten. Und freche Sprüche, dienicht nur die Profis der Werbe-branche entzückten, sondernauch zum Partygespräch zwi-schen Boston und Los Angeleswurden. „Think small" wurdeda den Amerikanern geraten,„Nobody is perfect" hieß es

vom Käfer, wenn er einen plat-ten Reifen hatte. Auch daheimstartete die Käfer-Werbung mitdiesem neuen Ton. „Es ist keinUnglück", so eine Anzeige,„wenn Sie sich nach dem vier-ten oder fünften VW mal einanderes Auto kaufen. Wir neh-men es später wieder in Zah-lung."

Seit 1964 wurden im neugebau-ten Werk Emden Käfer produ-ziert und gleich aufs Schiff nachAmerika verladen. Und fürWolfsburg mußten die erstenitalienischen Gastarbeiter ange-heuert werden. Die Welt desVolkswagens war rundum inOrdnung: Was sollte da nochschiefgehen?

1971: Nach dem KarriereknickAls der zwanzigmillionste VWim Sommer 1971 auf seinenRädern steht, ist die Freudenicht ungetrübt. Gewiß: DasVolkswagenwerk ist unbestrit-ten das größte deutsche Unter-nehmen, mit einem Konzernum-satz von über 16 Milliarden DM.Mehr als zwei Millionen VWproduziert es im Jahr, das sindüber 10.000 am Tag. Doch derSchock von 1967 wirkte nochnach. Das vielgerühmte Wirt-schaftswunder in der Bundesre-publik hatte zu jener Zeit denersten Knacks bekommen: AlleZeichen standen auf Rezession.Und so hektisch die Bundesre-gierung auch an den Knöpfenzur Konjunktursteuerung dreh-te, so schlaff reagierte die vomscheinbar endlosen Boom

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verwöhnte Wirtschaft. Auchdas Volkswagenwerk erlebteeinen schmerzhaften Karriere-knick. Ende 1966 war zumersten Mal Kurzarbeit angemel-det worden, und im folgendenJahr wurden über 300.000 VWweniger gebaut, trotz des Ange-bots eines „Sparkäfers" für nur4.485 DM.

Wer den Schaden hat, brauchtfür Kritik nicht zu sorgen: Mittenin der Misere wurde Käfer-Statt-halter Nordhoff von Bundesfi-nanzminister Strauß hart attak-kiert. Geschlafen habe man inWolfsburg, grollte der Bayer inBonn, weil es immer nochkeinen Nachfolger für denUr-Volkswagen gebe. In der Tathatte der Generaldirektor zwei

Jahre zuvor den Serienanlaufeines Käfer-Ersatzes in letzterMinute gestoppt. Zu gut ver-kaufte sich damals der Veteran,und weil auch der Erfolg des VW1500/1600 nur bescheiden war,blieb der Käfer - wie es eineFachzeitschrift ausdrückte -„das Schicksalsauto des Volks-wagenwerks und darüber hin-aus das Schicksalsauto derdeutschen Wirtschaft".

Heinrich Nordhoff starb im April1968 und hinterließ das ungelö-ste Problem seinem NachfolgerKurt Lotz. Und noch etwasanderes: den ersten großenVolkswagen nämlich, den 411,der im Herbst des gleichenJahres startete. Er wurde keinRenner; nur 368.000 Stückwurden von ihm und dem

späteren 412 produziert. Einteurer Beweis dafür, daß mitHeckmotor-Limousinen amMarkt kein Stich mehr zu ma-chen war.

Aber Neues, für die Zeit Besse-res war auf dem Weg. UnterLotz' Leitung fiel die Entschei-dung für den wahren Käfer-Nachfolger, den Golf. Und einJahr nach der Übernahme vonNSU 1969 lief im neuen VW-Werk Salzgitter der K 70 vomBand, die letzte Eigenkonstruk-tion der Neckarsulmer. Auch erwar, wie der 411, kein Siegertyp,aber mit Frontantrieb und Was-serkühlung wenigstens einmodernes Auto. Symbolischschlug er die Brücke zur gründ-lich veränderten VW-Generationder siebziger Jahre.

An ihr wird 1971 mit Volldampfgearbeitet: Mehr als 5.000Mitarbeiter denken und zeich-nen im neu eröffneten For-schungs-und Entwicklungszen-trum in Wolfsburg. Auch derKäfer wurde modernisiert, miteinem aufwendigen Fahrwerkist er ab 1970 besser als jezuvor. Dank seiner Verkaufser-folge erreichte das Volkswagen-werk 1971 seinen absolutenProduktions- und Beschäfti-gungsgipfel. Die Stadt amMittellandkanal bemüht sichderweil, das Provinzlerischeendgültig abzustreifen. Eineigenes Theater wird gebaut,zeitgemäße Wohnkomplexeentstehen. Es läßt sich lebendort.

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1976: Dreißig Millionen buntgemischtFünf Jahre später ist das Volks-wagenwerk ein Rekonvales-zent: Sowirdderdreißigmillion-ste VW Ende 1976 wenigstensmit Optimismus begrüßt. Einedoppelte Krise hatte das Unter-nehmen in Lebensgefahr ge-bracht. Da war zum einen,beginnend im Herbst 1973, dieEnergiepreis-Explosion, die derganzen Weltwirtschaft einenschweren Stoß versetzte. Dawaren zum anderen die Schwie-rigkeiten der Wolfsburger.Nichts lief mehr richtig, außerdem unverwüstlichen Käfer.Aber auch der spürte, vor allemauf dem wichtigen amerikani-schen Markt, immer mehr

Gegenwind. Schärfere Sicher-heits- und Abgasvorschriftenließen ihn komplizierter, auf-wendiger und teurer werden.Und die Aufwertung der D-Markgegenüber dem Dollar schmä-lerte seine Exportchancen nochzusätzlich.

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Der „Superkäfer" 1303 von1972, dessen Fahrer erstmalsdurch eine gewölbte Wind-schutzscheibe blicken konnten,wurde zum Höhe- und Schluß-

punkt der Modellreihe. Ein paarMonate davor, im Februar 1972,war der Käfer ins Buch derRekorde gekommen. Als dieNummer 15.007.034 vom Bandlief, war das T-Modell von Fordals bisheriger Produktions-Welt-meistergeschlagen. Dasfreudi-ge Ereignis wurde, verglichenmit Feiern zu Nordhoffs Zeiten,eher still begangen. Der Vor-standsvorsitzende Rudolf Lei-ding, seit 1971 Nachfolger vonLotz, hatte andere Sorgen. Esgalt, mit harter Hand den Count-down des Golf zu beschleuni-gen. Die Lage war ernst.

Das Jahr 1973 war bestimmtvon einem dramatischen Wett-lauf mitderZeit. Die Umstellungauf das neue, moderne Pro-gramm wurde zu einer Kraftan-strengung sondergleichen -zumal man nicht, wie HenryFord 1927 nach Produktions-schluß des T-Modells, die Wer-ke für den Wechsel einfachschließen konnte. Der pünktli-che und reibungslose Start derkünftigen Frontantriebsgenera-tion von VW war eine Überle-bensfrage. Denn diese Autoswaren nicht nur technischmodern und damit marktgerech-ter. Sie verbreiterten auch dasAngebot an Modellreihen, undsie fußten auf einem ausgeklü-gelten Baukastensystem, dasdie Tochtergesellschaft AudiNSU mit einband und erheblicheKosteneinsparungen versprach.

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Zunächst galt es, die neuenGrundmodelle so rasch wiemöglich in die Ausstellungsräu-me der Händler zu bringen. DerReigen begann im Mai 1973 mitdem Passat, der auf dem Audi80 basierte und den VW 1600ersetzte. Im Frühjahr 1974folgte das (bei Karmann inOsnabrück gebaute) CoupeScirocco und kurz darauf derHoffnungsträger Nummer eins,der Golf. Ein Jahr später setzteder Polo, Zwilling des Audi 50,einen vorläufigen Schlußpunkt.Die Nutzfahrzeugreihe wurde1975 mit dem Lastentranspor-ter nach oben erweitert.

Sehr bald begann man bei VWaber auch, die Auswahl inner-halb der Baureihen bunter zumachen. So schuf man mit demGolf GTI im Herbst 1975 eine

sportliche Art kompakter undschneller Limousinen, die baldviele Nachahmer fand. Und einJahr später setzte man mit demneu entwickelten kleinen Perso-nenwagen-Diesel-Motor ganzneue Maßstäbe für sparsameund doch temperamentvolleA u t o s - :.

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Vor dem Andrang der Neuenmußte der Käfer weichen: Inseinem Heimatwerk Wolfsburgverließ der letzte am I.Juli 1974das Fließband; nur noch inEmden und in einer Reihe vonAuslandswerken lief die Ferti-gung weiter. Der immer schwie-riger werdende Amerika-Export

stellte den neuen Vorstandsvor-sitzenden Toni Schmücker -seit Februar 1975 Nachfolgervon Leiding - vor eine schwereEntscheidung: Drüben selberproduzieren oder nicht? ImFrühjahr 1976 gab der Aufsichts-rat seine Zustimmung, einvorhandenes Montagewerk inWestmoreland (Pennsylvania)zu übernehmen.

Ein schwerer Entschluß inangespannter Lage, hatte dochVW seine Belegschaft seit 1973um mehrals 30.000 Mitarbeitervermindern und von 1974 bisMitte 1975 viele SchichtenKurzarbeit fahren müssen. Aberschon im Oktober 1976 konntenwieder neue VW-Werker einge-stellt werden: Die schnelle

Erholung nach schweren Krisen-jahren, die als „Wunder vonWolfsburg" bezeichnet wurde,machte es möglich, die fast 700Millionen DM Verlust aus demGewinn des Jahres 1976 zutilgen. Und nach zwei Jahrenohne Ausschüttung konnte VWwieder eine Dividende von5 DM je Aktie zahlen.

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1981: Schnell voran auf neuenWegenDie neue Volkswagen-Genera-tion, voran der Golf, hat denMarkt im Sturm erobert. Schnel-ler als gedacht gerät der Käferaus den Augen und aus demSinn-in Europa zumindest. Alsim November 1981 auf denvierzigmillionsten Volkswagenangestoßen werden kann, liegtderTag, an dem der letzte Käferin der Bundesrepublik aus demWerk Emden gerollt war, schonfast vier Jahre zurück. Seitherwurde das VW-Urmodell nurnoch in Übersee gebaut. Dieoffene Version des Veteranenhatte 1979 dem Golf CabrioPlatz gemacht. Das Baukasten-system, das sich von Polo bisPassat bewährt hatte, wurdeinzwischen noch verfeinert: DieStufenheck-Versionen Derby(1977), Jetta (1979) und Santana(1982) kamen hinzu, der Diesel-Motor des Golf wurde auch inden Passat verpflanzt, der imHerbst 1980 seinen ersten

Modellwechsel erlebte. 1979wurde der in Europa fast immerals Klassenprimus amtierendeTransporter-Typ 2 -verbessertpräsentiert. Unbemerkt hatte erseit 1950 eine ähnliche Pionier-rolle übernommen wie seinBruder, der Käfer.

Der Erfolg der neuen Modellrei-hen war in der Bilanz nicht zuübersehen: Der Umsatz derMuttergesellschaft wuchs von16,9 Milliarden DM 1976 auf26,4 Milliarden DM im Jahr1981, das Investitionsvolumendes Konzerns stieg auf nahezu5 Milliarden DM im Jahr. Zusätz-liche Eigenmittel mußten be-schafft werden; die Erhöhungdes Grundkapitals um 300 auf1.200 Millionen DM war 1978die bisher größte Transaktiondieser Art in der deutschenBörsengeschichte.

Ein fröhliches Kaninchen hüpfteim April 1978 hoffnungsvoll aufden amerikanischen Markt: ImWerk Westmoreland beganndie Fertigung des Golf, derdrüben Rabbit hieß. Sie ließ sichso gut an, daß schon 1980 derPlan für eine zweite Montage-stätte in den Vereinigten Staa-ten - in der Nähe von Detroit -gefaßt wurde.

In Südamerika stieg VW insLastwagengeschäft ein undübernahm Chrysler Motors doBrasil ebenso wie ChryslerFevre Argentina. Aber in Wolfs-burg war man nicht nur aufExpansion, sondern auch aufDiversifikation gestimmt. Manergriff die Gelegenheit, sich mitMehrheit an der Büromaschi-nen- und Computer-GruppeTriumph-Adler zu beteiligen -ein Engagement, das dannfreilich die Erwartungen nichterfüllte und 1986 beendetwurde.

Dem Erschließen neuer Märktediente auch die Kooperation mitM.A.N., der eine gemeinsameBaureihe von Mittelklasse-Last-wagen entsproß. Und Aufsehenerregte ein Vertrag, den VW1981 mit dem japanischenHersteller Nissan schloß: Ersah eine Fertigung des ModellsSantana in Japan vor. Warumnicht in die Höhle des Löwengehen, zumal VW auf demjapanischen Markt ohnehinschon zum größten Autoimpor-teur geworden war?

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1987: Fünfzig Millionen Volks-wagenFünfzig Millionen Autos: Einesolche Produktionsstückzahleiner einzelnen Marke war inEuropa bisher unerreicht. DieVolkswagen AG - diesen kürze-ren Namen führt sie seit zweiJahren - hat sie zusammen mitihren Tochtergesellschaften imFrühjahr 1987 überschritten.Allein vom unvergessenenKäfer sind es 21 Millionen,obwohl er sich im August 1985endgültig vom europäischenMarkt verabschiedet hatte.Aber auch sein ebenso „klas-senloser" Thronfolger, der Golf,ist darin schon mit rund 9 Millio-nen Stück enthalten: Und dabeiist er erst dreizehn Jahre alt.

Mitte 1983 hatten Carl H. Hahn,bis 1972 Vertriebschef von VWund seit 1982 neuer Vorstands-vorsitzender, und seine Mann-schaft den zweiten Golf vorge-stellt, der deutlich „erwachse-ner" wirkte als sein Vorgänger.Er wurde sofort zum Meistge-kauften in der Bundesrepublikund in vielen europäischenLändern. Mit seiner Einführunggelang VW zudem ein ersterfertigungstechnischer Etappen-sieg gegen den Vorsprung derJapaner. Die teilautomatisierteEndmontage in Halle 54 desWolfsburger Werks, die erleich-terte Arbeitsbedingungen botund Kosteneinsparungen er-möglichte, wurde zum Wall-fahrtsort für Ingenieure aus allerWelt. Ein 1982 eröffnetes neuesForschungszentrum soll denVorsprung sichern helfen.

Die achtziger Jahre hatten auchVW zunächst schwierige Zeitengebracht. In Europa entbrann-ten die Diskussionen um dieSchadstoffminderung bei Perso-nenwagen. Ein deutscher Allein-gang drohte, und auch alsschließlich eine Einigung in derEG erzielt worden war, hieltensich viele Autokäufer verunsi-chert zurück. Andere schwenk-ten um auf Diesel-Fahrzeuge:Und da konnte Volkswagen vonseinem breiten Angebot profitie-ren, wie schon einmal zur Zeitder ersten Erdölkrise.

Kaum einen Ausgleich dagegengab es für die wachsendenProbleme in Übersee. Dasnordamerikanische Geschäft littunter dem zunehmenden An-

sturm der Japaner; das zweiteMontagewerk in den Vereinig-ten Staaten mußte aufgegebenwerden, noch bevor es mit derArbeit begonnen hatte. Inflationund staatliche Preisstoppsbremsten den Absatz in Mexikound trieben die brasilianischeTochtergesellschaft immertiefer in die Kostenklemme.Verluste aus diesen Beteiligun-gen und aus den Schwierigkei-ten beiTriumph-Adler schmäler-ten die ohnehin geringerenInlandserträge so, daß für 1982und 1983 keine Dividendegezahlt werden konnte.

Das verstellte aber nicht denBlick für Chancen, die sich ausanderen Auslandsengagementsergeben können. So übernahmVolkswagen 1986 den spani-schen AutomobilherstellerSEAT, der schon seit 1983 alsKooperationspartner VW-Mo-delle baute. Das war für Volks-wagen der Schlüssel zu einerexpansiven Politik, die einenBeschäftigungs- und Produk-tionsschub ermöglichte. DerGolf avancierte zum meistge-kauften Automobil in Europa

und der Wolfsburger Konzernzum viertgrößten Pkw-Herstel-ler der Welt. In China gründeteer ein Gemeinschaftsunterneh-men, die Shanghai-VolkswagenAutomotive Company, dasunterdessen den Santana mon-tiert, und er ist seit 1986 dabei,sich in Argentinien und Brasilienmit Ford in der AUTOLATINAzuverbünden.

Kein Stillstand auch bei Ausbauund Erneuerung des Modellpro-gramms: syncro (Allradantriebfür Transporter, Passat undGolf), Sechzehnventilmotor (imGolf, Jetta und Scirocco) undG-Lader (im Polo) sind Stichwor-te für eine Geschäftspolitik dertechnischen Perfektion in derGroßserie. Ein neuer Jetta kannsich neben seinem erfolgrei-chen Bruder Golf besser inSzene setzen denn je zuvor undwird zum Bestseller in denUSA. Längst kann Volkswageneine lückenlose Palette schad-stoffarmer Autos anbieten,darunter in jeder Baureihe auchVersionen, die den strengenamerikanischen Vorschriftengenügen. FürvieleältereVWisteine Nachrüstung mit ungere-geltem Katalysator möglich.Und bereits ab Modelljahr 1977können alle Volkswagen mitbleifreiem Benzin betriebenwerden.

Volkswagen, das heißt aberauch: einer der größten Arbeit-geber in der BundesrepublikDeutschland mit vorbildlichensozialen Leistungen. Das Schick-sal von weltweit 280.000 Men-

schen und ihren Familien an denvielen in- und ausländischenStandorten hängt direkt vondem Unternehmen ab. Hinzukommen viele hunderttausendBeschäftigte in derZulieferindu-strie und bei den Vertragshänd-lern. Auch ihnen gilt eine großeMitverantwortung aller bei VWBeschäftigten für die Zukunfts-sicherung des Unternehmens.

Vom ersten, mühsam zusam-mengebastelten Käfer im Jahr1945 zum Golf GTI 16V mitmodernster Technik: Das warein langer Weg. Dazwischenreihen sich 50 Millionen Autosmit dem VW-Zeichen, konstru-iert mit Können und Weitsicht,gebaut mit Sorgfalt und Fleiß.Sie haben Billionen von Kilome-tern zurückgelegt, Menschenzu Arbeit und Freizeit getragenund Güter ohne Zahl transpor-tiert.

Die Zeit eilt weiter, neue Millio-nen kommen hinzu: „Volkswa-gen" in dem Sinn, wie ihreUmwelt es verlangt, in jederKlasse ein Optimum an Technikund Qualität. „Wir demokratisie-ren den Fortschritt", so hat CarlH. Hahn es einmal ausgedrückt,„indem wir intelligente techni-sche Lösungen bieten, die inihrer Perfektion gegenüber vielteureren Konzepten nicht redu-ziert sind." Mit dieser Philoso-phie sollten die nächsten 50Millionen Volkswagen nichtweniger Erfolg haben als dieersten.

Urs Neumann

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Gesellschaftendes Volkswagen-Konzerns

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Die wichtigstenGesellschaftendes Volkswagen-Konzerns

Stand 31. Dezember 1986

ProduktionsgesellschaftenVertriebsgesellschaftenSonstige Gesellschaften

in den Konzernabschlußeinbezogene Gesellschaften11

11 Nicht in die Übersicht aufge-nommen wurden folgendein den Konzernabschluß ein-bezogene Gesellschaften:Selbstfahrer Union GmbH, Hamburg,ZERAL Verwaltung GmbH & Co.Bissendorf KG, München,quattro GmbH, Ingolstadt,HOLAD Holding & Administration AG,Basel,

Seat Motors International B.V.,Amsterdam,Entidad de Financiaciön Fiseat de Bienesde Equipo, S.A., Madrid,Castellana Motor, S.A., Madrid,Cataluiiya Motor, S.A., Barcelona,Levante Motor, S.A., Valencia,Deusto Motor, S.A., Bilbao (Vizcaya),Sevilla Motor, S.A., Sevilla,Valladolid Motor, S.A., Valladolid,Marineda Motor, S.A., La Coruna,Leganes Motor, S.A., Leganes (Madrid),Valderribas Motor, S.A., Madrid,

Barna Motors, S.A., Barcelona,Lejona Motor, S.A., Leioa (Vizcaya},Echevarri Motor, S.A., Etxevarri(Vizcaya),Malaga Motor, S.A., Malaga,Asturias Motor, S.A., Gijön,Vallehermoso Motor, S.A., Madrid,Huelva Motor, S.A., Huelva,Seat Deutschland GmbH, Rüsselsheim,VOTEX, Inc., Troy, Mi., USA,

Pertec Systems Inc.,Los Angeles, Cal., USA, und ihre Tochter-gesellschaft Pertec Computer Corp.,Los Angeles, Cal., USA,Volkswagen Inmobiliaria, S.A. de C.V.,Mexico/D.F., Mexiko,Transalme Ltda., Säo Bernardo doCampo, Brasilien,Volkswagen Properties (Pty.)Ltd., Uitenhage, Südafrika, und ihreTochtergesellschaften Volksprop AlgoaRoad und Volksprop Halfway House.

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WesentlicheDaten wichtigerBeteiligungs-gesellschaften

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Produktions-gesellschaften

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Umsatz Absatz^Mio. DM Mio. DM Veränd.

1986 1985 %Fahrz.1986

Fahrz.1985

Veränd.%

AUDI AG

SEAT S.A.415|

Volkswagen Bruxelles S.A.4'

TAS Tvornica Automobila Sarajevo

Volkswagen of America, Inc.41

• Volkswagen do Brasil S.A.41

, (davon Pkw/LNF-Sparte): (davon Lkw-Sparte)

Volkswagen Argentina S.A.

Volkswagen de Mexico, S.A. de C.V.41

Volkswagen of South Africa (Pty.) Ltd.41

Volkswagen of Nigeria Ltd.

Shanghai-Volkswagen Automotive Company,

9.908

3.821

2.536

377

8.766

4.325(3.973)( 352)

368

1.280

645

118

Ltd. 251

9.611

2.045

368

12.735

4.680( 4.295)( 385)

429

2.109

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+ 3,1

X

+ 24,0

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32.145

285.013

386.904(371.735)( 15.169)

23.073

66.806

37.993

2.744

8.471

354.67721

-

168.75621

28.102

318.017

354.744(342.956)( 11.788)

21.442

92.236

33.625

20.671

1.6828)

- 0,9

X

+ 14,2

+ 14,4

- 10,4

+ 9,1(+ 8,4)(+ 28,7)

+ 7,6

-27 ,6

+ 13,0

-86 ,7

X

1

11

1

VertriebsgesellschaftenAUTOGERMA S.p.A.

V.A.G France S.A.41

V.A.G Sverige AB

Volkswagen Canada Inc.41

2.665

2.514

834

1.294

2.737

2.353

783

1.559

- 2,6

+ 6,8

+ 6,6

- 17,0

147.457

130.927

36.255

45.579

158.668

124.510

33.953

47.751

- 7,1

+ 5,2

+ 6,8

- 4,5

Sonstige GesellschaftenV.A.G Leasing GmbH

interRent Autovermietung GmbH9'

V.A.G Kredit Bank GmbH

1.120

338

2151O)

960

311

213101

+ 16,6

+ 8,6

+ 1,2 - - - 1

lfan die Händlerorganisation 2)an die Volkswagen AG 3leinschl. 30.784 (33.440) Porsche-Fahrzeuge 4lTeilkonzem 5)seit 1986 im Konsolidierungskreis6)darin enthalten: 1.141 Mio. DM aus dem Vortrag der erstmals einbezogenen Gesellschaft (einschl. Tochtergesellschaften) 71einschl. Mini-Montage(Vorjahreszahl wurde angepaßt) s'Rumpfgeschäftsjahr 01.09.1985 - 31.12.1985 9linländischer Teilkonzern 10lFinanzierungserträge

60

Produktion Investitionen BelegschaftFahrz.1986

Fahrz.1985

Veränd.%

Mio. DM1986

Mio. DM1985

Veränd.%

am 31. 12.1986

am 31. 12.1985

Veränd.%

383.5193)

338.548

192.753

30.9407'

84.331

387.938(372.693)( 15.245)

23.117

71.554

38.836

3.747

8.500

392.0523'

-

168.756

26.312

97.128

357.969(345.982)( 11.987)

20.059

98.039

30.099

20.829

1.7338)

- 2,2

X

+ 14,2

+ 17,6

- 13,2

+ 8,4(+ 7,7)(+ 27,2)

+ 15,2

- 27,0

+ 29,0

- 8 2 , 0

X

885

1.26361

127

10

558

400( 391)( 9)

14

163

8

5

46

943

-

33

12

1.381

520( 513)( 7)

17

106

84

12

2 4 8)

- 6,2

X

X

- 16,7

- 59,6

- 2 3 , 1(- 23,9)(+ 35,2)

- 20,3

+ 53,3

- 9 0 , 0

- 5 8 , 3

X

39.843

23.591

5.636

3.006

6.448

45.312(42.564)( 2.748)

3.454

14.007

5.830

2.046

1.911

36.393

-

4.883

2.934

10.557

46.396(43.862)( 2.534)

3.374

14.632

6.010

2.976

1.639

+

+

+

-

( -(+

+

-

-

-

+

9,5

X

15,4

2,5

38,9

2,3 :

3,0) 'i8,4) :

2,4 •

4,3

3,0

31,3

16,6

— — — 2

- - - 269

- - - 107

- - - 28

- - - 1.793

- 224

_ 4

6

270

151

14

1.415

250

2

- 6 5 , 2

- 0,4

- 2 9 , 0

X

+ 26,7

- 10,4

+ 95,4

317

995

351

691

297

1.547

302

298

969

349

590

268

1.501

270

+ 6,4

+ 2,7

+ 0,6 |

+ 17,1

+ 10,8

+ ^ i+ 11,9

61

Europa

Volkswagen im Härtetest -seit 1982 haben sichFormel 3-Rennwagen mitGolf GTI-Triebwerken inharten Flenneinsätzen be-währt.

62

Weiterhin gute AutomobilnachfrageDie Konjunktur in den westeuropäischenLändern war 1986 überwiegend vomÖlpreisverfall und einer deutlichen Verrin-gerung der Inflationsraten aufgrund sinken-der Importpreise geprägt. Der privateVerbrauch ist vor allem durch die guteAutomobilnachfrage stärker gewachsenals das Bruttosozialprodukt. Er führte fastüberall zu Branchenbelebungen.

Die Pkw-Neuzulassungen nahmen 1986 inEuropa - einschließlich der BundesrepublikDeutschland - um 9,7% auf 11,2 Mio.Einheiten zu. Nachfragesteigerungenwaren in nahezu allen Ländern zu verzeich-nen.

AUDI AG: Gute Marktaufnahme desneuen Audi 80Die AUDI AG, Ingolstadt, nahm amWachstum des Pkw-Gesamtmarkts imInland teil. Nach einer verhaltenen Absatz-entwicklung in den ersten Monaten 1986setzte im Jahresverlauf eine deutlicheBelebung der Audi-Verkäufe ein. Beson-ders erfreulich waren die hohen Auftrags-eingänge des neuen Audi 80. Im Inlandbeliefen sich die Auslieferungen an Kundenaufgrund der erhöhten Nachfrage auchnach Audi 100-Modellen auf 154.202 Fahr-zeuge und übertrafen damit das Vorjahr um12,4%.

Obwohl der Modellwechsel beim Audi 80trotz anfänglicher Lieferverzögerungenüberaus erfolgreich verlief, nahmen dieAudi-Verkäufe auf den Exportmärkten 1986um 10,5% auf 209.345 Fahrzeuge ab. Mit126.599 Automobilen (- 3,3%) konnte aufden europäischen Auslandsmärkten dashohe Vorjahresniveau nicht gehalten wer-den.

In den USA zwang die Dollar-Kursentwick-lung zu vier Preiserhöhungen. Davon bliebdie Wettbewerbsposition der Audi-Modellenicht unberührt. Auswirkungen hattenauch die in den Medien ausgiebig behan-delten Fälle sogenannter ungewollter

Audi 100 Avant -die komfortable, vielseitigeGroßraumlimousine

Beschleunigung bei den Automatik-Versio-nen des Audi 5000 und Audi 5000 T. DieFahrzeuge werden jetzt mit einer Schalt-sperre ausgerüstet. Mit 59.798 verkauftenAudi-Fahrzeugen blieben die Auslieferun-gen auf dem quantitativ größten Export-markt um 19,3% hinter dem Vorjahr zu-rück.

Die Produktionsleistung der Gesellschaftlag mit 383.519 Einheiten (einschließlich30.784 Porsche-Typen) um 2,2 % unter derdes Vorjahres. Während die Fertigung beimAudi 80, Audi 100 und Audi 200 gesteigertwerden konnte, war die Produktion bei denübrigen Modellen rückläufig.

Aufgrund der verstärkten Nachfrage ausdem Inland erhöhte sich der Anteil vonKatalysatorfahrzeugen an der Fertigungauf 47,2 (6,5) %. Zusammen mit den Diesel-Automobilen ergab sich ein Produktionsan-teil schadstoffarmer Audi-Modelle von 57,6(18,9)%. Weltweit waren 54,0 (40,7)%aller produzierten Audi-Fahrzeuge miteinem Katalysator oder Diesel-Motorausgestattet.

Zum Jahresende 1986 erreichte der Beleg-schaftsstand mit 39.843 Beschäftigten(+ 9,5%) eine neue Höchstmarke. DerAnstieg der Mitarbeiterzahl war vor allemzurückzuführen auf den größeren Personal-bedarf für den Anlauf des neuen Audi 80,die personalintensivere Produktion höher-wertiger Fahrzeugausstattungen, diegesteigerten Fertigungsstückzahlen vonMotoren und Serienteilen im Rahmen desKonzernverbunds sowie die Verlängerungder Schichtzeiten für die Produktion desneuen Audi 80 und die daraus resultierendehöhere Anzahl von Freischichten.

63

Das Investitionsvolumen blieb mit 885Mio. DM um 6,2% unter dem hohenVorjahresniveau. Im Mittelpunkt der pro-duktbezogenen Maßnahmen stand dieMarkteinführung des neuen Audi 80, dermit einer Vielzahl technischer NeuerungenMaßstäbe in seiner Klasse setzt. Im Rah-men der Modellpflegemaßnahmen hatAudi darüber hinaus mit der Einführungumweltfreundlicher Fahrzeugvarianten dergestiegenen Nachfrage nach Katalysator-fahrzeugen Rechnung getragen. Ein weite-rerTeilder Investitionen betraf die Moderni-sierung der Fertigungsanlagen.

Die Umsatzerlöse der Gesellschaft übertra-fen mit 9.908 Mio. DM die Vorjahreshöheum 3,1 %. Während höherwertige Modell-ausstattungen sowie die starke Zunahmeder Lieferungen von Motoren und Serien-teilen an die Volkswagen AG sich erlösstei-gernd auswirkten, beeinträchtigten diegeringeren Fahrzeugverkäufe und dieAufwertung der D-Mark den Umsatz.

Der Jahresüberschuß wurde darüberhinaus durch die Vorleistungen für denSerienanlauf des neuen Audi 80 belastet,sodaßdieAUDIAG, mit derein Gewinnab-führungsvertrag besteht, den Vorjahres-wert nicht erreichen konnte.

V.A.G Leasing hat führende PositionausgebautDer expansive Geschäftsverlauf der V.A.GLeasing GmbH, Braunschweig, hat sichauch 1986 fortgesetzt. In Anpassung andiese Entwicklung wurde das Stammkapi-tal der Gesellschaft im Dezember um 230Mio. DM auf 300 Mio. DM erhöht.

Durch die Ausweitung des Fahrzeugbe-stands um 16,2% auf 188.993 Automobilebaute die Gesellschaft ihre Spitzenpositionin der Bundesrepublik Deutschland weiteraus.

Die Umsatzerlöse stiegen um 16,6% auf1,1 Mrd. DM. Wie in den beiden Vorjahrenschloß die V.A.G Leasing aufgrund dervorgenommenen degressiven Abschrei-bungen im Zugangsjahr sowie der Ab-schlußprovisionen mit einem Jahresfehlbe-trag ab.

interRent mit überproportionalemWachstumDie interRent Autovermietung GmbH,Hamburg, hat sich auch 1986 in der Bun-desrepublik Deutschland mit einem dich-ten Netz von 360 Vermietstationen undeinem Mietwagenpark von rd. 12.000Fahrzeugen als Branchenführer im immerhärter gewordenen Wettbewerb gut be-haupten können.

In Belgien wird das Vermietgeschäft durchzwei Tochtergesellschaften-die interRentS.A., Brüssel, und die interRent TrucksS.A., Brüssel - betrieben. Im übrigenwesteuropäischen Ausland sowie in zahl-reichen anderen Ländern wird über unab-hängige interRent-Lizenzpartner gearbei-tet. Auf dem nordamerikanischen Marktkooperiert die Gesellschaft mit der DollarRent-A-Car System, Inc., Los Angeles.Zusammen mit ihren Vertragspartnernbietet die interRent ihrer Kundschaft welt-weit über mehr als 1.700 Stationen in 61Ländern rd. 85.000 Mietwagen an.

Auch 1986 war interRent am Marktwachs-tum beteiligt, so daß mit 338 Mio. DM eineUmsatzsteigerung von 8,6% erreichtwurde. Die Gesellschaft wies ein positivesErgebnis aus.

V.A.G Kredit Bank: Positiver Trend setz-te sich fortDie V.A.G Kredit Bank GmbH, Braun-schweig, betreibt zur Förderung des Absat-zes von Volkswagen- und Audi-Produktendie Finanzierung von Automobilkäufen derEndabnehmer sowie die Einkaufsfinanzie-rung der V.A.G Vertriebsorganisation imInland und auf Teilmärkten in Europa.

Die guten Verkäufe der Volkswagen- undAudi-Modelle haben zu einer erfreulichenAusweitung des Geschäfts geführt. DurchMarketing und verkaufsunterstützendeSonderaktionen stiegen die Forderungenaus Kundenfinanzierungen zum Jahresen-de 1986 auf 1.472 Mio. DM (+ 15,4%).Aufgrund des guten Absatzes lag derForderungsbestand aus der Einkaufsfinan-zierung mit 1.417 Mio. DM leicht überdemVorjahresniveau.

Die V.A.G Kredit Bank erzielte 1986 eingutes Ergebnis, das im Rahmen des Ge-winnabführungsvertrags an die Volkswa-gen AG abgeführt wurde.

Zufriedenstellende Ertragslage bei derV.A.G TransportDie V.A.G Transport GmbH, Wolfsburg,führt Dienstleistungen im internationalenSee-, Land- und Luftverkehr, im Spedi-tions-, Umschlags- und Stauereigewerbeaus und berät den Volkswagen-Konzernund Dritte bei der Transportabwicklung.Sie koordiniert weltweit die See- undLufttransporte der Gesellschaften desVolkswagen-Konzerns.

Es wurden 565.000 (603.000) kompletteFahrzeuge sowie in großem Umfang Fahr-zeugteile befördert. Der überwiegende Teilder Verschiffungen erfolgte auf der Basisvon Zeitcharter- und Raumfrachtverträgen.Daneben nahm die V.A.G Transport auchLeistungen von Linienschiffahrts- undLuftverkehrsgesellschaften in Anspruch.

Die Ertragslage des Unternehmens warbefriedigend. Das Ergebnis wurde imRahmen des Ergebnisabführungsvertragsvon den Gesellschaftern übernommen.

Die SEAT S.A. - unser Partnerin SpanienIm vergangenen Jahr erhöhte die SEATS.A., Madrid, die Auslieferungen dereigenen Modelle auf 222.006 Automobile(+ 19,5%). Auf dem spanischen Marktkonnte trotz einer Steigerung derVerkäufeum 9,0% der Marktanteil mit 12,2 (12,7) %knapp behauptet werden. Bei den Expor-ten ergab sich ein Zuwachs von 30,2%,wobei die Absatzentwickung in Italien undFrankreich besonders erfreulich war. DieVerkäufe von Volkswagen- und Audi-Model-len in Spanien über das Händlernetz vonSEAT beliefen sich auf insgesamt 49.920Einheiten und nahmen gegenüber demVorjahr um 2,7% zu.

SEAT produzierte im Berichtsjahr 338.548Fahrzeuge. Auf die Fertigung von eigenenModellen entfielen 231.885 und auf die

64

SEAT Malaga - das besondereFamilienauto Roboterstraße bei SEAT

Das erfolgreichste SEAT-Modellder Ibiza

Lizenzfertigung von Volkswagen 106.663Automobile. Das Produktprogramm derGesellschaft besteht aus den ModellenMarbella, Terra, Ibiza und Malaga. In Lizenzder Volkswagen AG werden Polo-, Passat-und Santana-Fahrzeuge montiert. Im De-zember 1986 wurde die preisgünstigeKleinwagenfamilie Marbella/Terra erstmalsunter dem Markenzeichen SEAT auf deneuropäischen Märkten eingeführt.

Die SEAT S.A. ist in Spanien an 16 Händler-betrieben und 3 Finanzierungsgesellschaf-ten sowie einer Leasinggesellschaft, imAusland an einer Finanzierungsgesell-schaft sowie an dem GeneralimporteurSeat Deutschland GmbH mehrheitlichbeteiligt. Außerdem hält SEAT Anteile aneiner nicht konsolidierten Versicherungsge-sellschaft sowie an einerVersicherungsver-mittlungs-Gesellschaft.

Die Belegschaft der SEAT-Gruppebelief sich zum Jahresende 1986 auf23.591 Mitarbeiter, davon waren 22.197Personen bei der Muttergesellschaftbeschäftigt.

Die Investitionen der Gesellschaft dientenim wesentlichen der Verbesserung derProduktpalette.

Für 1986 mußte die SEAT S.A. ein negati-ves Ergebnis ausweisen, das im Rahmenunserer Planungen lag.

Zur Unterstützung der Aktivitäten der SeatDeutschland GmbH, über die die SEAT-Fahrzeuge vertrieben werden, sind Anfang1987 eine Finanzierungs- und eineLeasinggesellschaft gegründet worden.

65

Produktionsstätte der VolkswagenBruxelles

Volkswagen Bruxelles:Weitere KapazitätsausweitungWie in den vergangenen Jahren hat dieVolkswagen Bruxelles S.A., Brüssel, dieFertigung des Golf kontinuierlich erhöhtund von diesem Modell insgesamt 192.649Fahrzeuge produziert. Einschließlich 104gefertigter Iltis lag das Produktionsvolu-men um 14,2% über dem des Vorjahres.Erhebliche Investitionen in den kommen-den Jahren werden eine weitere Steige-rung der Produktion zum Ziel haben.

Die Volkswagen Bruxelles erwirtschafteteim Berichtsjahr ein gutes Ergebnis.

TAS: Produktionssteigerungtrotz DevisenmangelTrotz der schwierigen wirtschaftlichenRahmenbedingungen in Jugoslawienfertigte die TAS Tvornica AutomobilaSarajevo, Vogosca, 30.940 Fahrzeuge(+ 17,6%). Aus dieser Produktion verblie-ben 12.572 Wagen, davon 11.532 Golf, aufdem jugoslawischen Markt, während derRest von insgesamt 18.368 Einheiten fürdie Volkswagen AG gefertigt wurde.

Einschließlich der importierten Fahrzeugesetzte die Gesellschaft 13.804 Volkswa-gen- und Audi-Modelle auf dem heimi-schen Marktab(-16,4%). Höhere Inlands-verkäufe wurden durch das unzureichendeDevisenaufkommen, das für den Importvon CKD-Sätzen zur Verfügung stand,verhindert.

Die TAS erzielte im Geschäftsjahr einenüber dem Vorjahr liegenden Überschuß.

AUTOGERMA von LieferengpässenbetroffenDie Auslieferungen an Kunden der AUTO-GERMA S.p.A., Verona, beliefen sich auf148.200 Volkswagen- und Audi-Modelle.Obwohl die Verkäufe in Italien das Vorjah-resniveau um 2,8% verfehlten und derPkw-Marktanteil des Volkswagen-Kon-zerns auf 7,8 % zurückging, blieb die AUTO-GERMA weiterhin unsere bedeutendsteVertriebsgesellschaft in Europa. Ausschlag-gebend für die Absatzeinbußen warenLieferengpässe der Volkswagen AG beiden in Italien stark nachgefragten Diesel-Versionen sowie allen Golf-Modellen.

Die AUTOGERMA wies wiederum einbefriedigendes Ergebnis aus.

Bereits im Jahr 1985 erfolgte zur Straff ungder Konzernstruktur die Angliederung derTriumph-Adler Italia S.p.A., Mailand, an dieAUTOGERMA; dem folgte 1986 die Ver-schmelzung derTriumph-Adler Italia S.p.A.auf die AUTOGERMA. Im Rahmen derBereinigung des Engagements der Volks-wagen AG auf dem Büromaschinensektorwurde die vorher neugegründete 100%igeTochtergesellschaft der Volkswagen AG,Triumph-Adler Distribuzione Italiana S.p.A.,

Mailand, nach Übernahme des Büroma-schinengeschäfts von Triumph-Adler ItaliaAnfang 1987 an Olivetti verkauft.

V.A.G France mit nochmaligerVerkaufssteigerungDie V.A.G France S.A., Paris, erhöhte imabgelaufenen Geschäftsjahr ihre Verkaufs-zahlen trotz der zeitweise bestehendenVersorgungsschwierigkeiten bei Diesel-Fahrzeugen und der DM-Aufwertung auf131.782 Fahrzeuge (+ 5,6%). Verglichenmit dem um 8,3% gestiegenen Pkw-Ge-samtmarkt konnte die Gesellschaft ihrenAnteil von 6,1 % gegenüber dem Vorjahr(6,3%) nicht ganz behaupten. Dennochwar der Golf 1986 wiederum das meistver-kaufte Konzernmodell in Frankreich. Auchder neue Audi 80 wurde auf dem französi-schen Markt gut aufgenommen, so daßhier die Auftragseingänge die bestehendenLiefermöglichkeiten ebenfalls erheblichüberschritten.

Die V.A.G France schloß das Geschäftsjahr1986 mit einem Gewinn ab.

V.A.G Sverige: Größter Automobil-importeur in SchwedenDie V.A.G Sverige AB, Södertälje, festigteauch 1986 ihre Position als größter Automo-bilimporteur Schwedens. Bei einem leichtüber dem Vorjahresniveau liegenden Pkw-Gesamtmarkt belief sich der Anteil vonVolkswagen-und Audi-Fahrzeugen auf 11,2(11,7)%. Auf dem Markt für leichte Nutz-fahrzeuge, derdurch zunehmende Konkur-renz vorwiegend japanischer Herstellergekennzeichnet ist, konnte die Gesell-schaft mit 6.065 verkauften Einheitenihren Marktanteil mit 29,1 (30,9)% nichtganz behaupten. Insgesamt wurden imGeschäftsjahr 35.852 Konzernmodelle anKunden ausgeliefert. Zu diesem Erfolg trugauch das gute Leasinggeschäft der Gesell-schaft bei.

Die V.A.G Sverige wies wieder einenangemessenen Jahresüberschuß aus.

66

Stand 31. Dezember 1986 Weitere wesent-liche Beteiligungs-gesellschaften

(mit Angabe der Unternehmenstätigkeit)

I. Vertriebsgesellschaften

12 V.A.G Vertriebszentrenin der BundesrepublikDeutschland

Versorgung derV.A.G Einzelhandelspartnermit Automobilen, Ersatz- und Zubehörtei-len des Volkswagen-Konzerns einschl.Betreuung, Beratung und Schulung

WESER-EMS Vertriebsgesell-schaft mbH, Bremen(Teilkonzern)*)

Großhandelsfunktion im Vertriebszen-trumsgebiet Bremen

II. Sonstige Gesellschaften

1. Inland

V.A.G Marketing ManagementInstitut GmbH, Braunschweig*)

Aus- und Fortbildung sowie Fachseminarefür Inhaber und Geschäftsführer der V.A.GVertriebsorganisation

VOTEX GmbHDreieich

Handel, Entwicklung und Herstellung vonAutomobilzubehör; Vermittlungsfunktionbei Einkäufen der Volkswagen AG in Öster-reich und Osteuropa

VW KRAFTWERK GmbHWolfsburg*)

Erzeugung von Strom und Wärme in denHeizkraftwerken Wolfsburg, Kassel undHannover sowie Versorgung der Volkswa-gen AG und Dritter mit Energie

Deutsche Automobil-gesellschaft mbHHannover*)

Forschungs- und Entwicklungsarbeiten aufden Gebieten Elektrotechnik und elektro-chemische Speichersysteme

GmbH für ausländische Vertriebs-beteiligungen ;M.A.N.-VolkswagenWolfsburg

Beteiligung an verschiedenen europäi-schen M.A.N.-Volkswagen-Nutzfahrzeug-Importeuren

VW-Wohnungsbau Gemein-nützige Gesellschaft mbHWolfsburg

Errichtung, Verwaltung, Modernisierungund Instandhaltung von Wohnungen anden Standorten der Volkswagen AG

VW-Siedlungsgesellschaft mbHWolfsburg*)

Errichtung, Erwerb und Verwaltung vonWohnungen, Geschäftsräumen und sonsti-gen Bauwerken an den Standorten derVolkswagen AG

VW-Versicherungs-vermittlungs-GmbHWolfsburg

Vermittlung von Versicherungen aller Artim In- und Ausland sowie Übernahme vonDienstleistungen

VW-Gesellschaft für technischeDatenverarbeitungssysteme mbHBerlin

Erforschung und Entwicklung von Soft-ware sowie Beratungsleistungen

lAV Ingenieurgesellschaft fürAggregatetechnik und Verkehrs-fahrzeuge mbHBerlin

Entwicklungsarbeiten im Bereich derFahrzeugtechnik • •

Innovationsgesellschaft für fortge-schrittene Produktionssysteme inder Fahrzeugindustrie mbHBerlin

Erforschung und Entwicklung fortgeschrit-tener Produktionssysteme, insbesonderefür die Kraftfahrzeugindustrie

Volkswagen Bordnetze GmbHBerlin .

Produktion von Kabelsträngen für denVolkswagen-Konzern

2. Europa •

HOLADHolding & Administration AGBasel, Schweiz

Beteiligung an in- und ausländischenUnternehmen sowie Vermögensverwal-tung

Volkswagen InternationalFinance N.V.Amsterdam, Niederlande(Teilkonzern)

Langfristige Finanzierungsfunktion fürGesellschaften des Volkswagen-Konzerns

Coordination CenterVolkswagen S.A.Brüssel

Dienstleistungen im Konzernverbund

*) Mit diesen Gesellschaften besteht einGewinnabführungsvertrag

67

m

Nordamerika

Der Fox — attraktiv nicht nurdurch den Preis

j ~

Neue Anbieter im KleinwagenbereichIn den USA hielt die im zweiten Halbjahr1985 einsetzende leichte konjunkturelleAufwärtsentwicklung, die durch den priva-ten Verbrauch als Folge steigender Realein-kommen und höherer Beschäftigunggetragen war, auch 1986 an. Dagegenblieben die Investitionstätigkeit und dieIndustrieproduktion hinter den Erwartun-gen zurück. Die Steigerung des realenBruttosozialprodukts verfehlte mit 2,5%knapp den Vorjahreswert. Auch dasWachs-tumstempo der kanadischen Wirtschaft

verlangsamte sich aufgrund geringererInvestitionen und rückläufiger Exporte.

Auf dem amerikanischen Automobilmarkthat der Wettbewerb durch den weiterenKapazitätsausbau japanischer Herstellerund die steigende Zahl von Kooperationsab-kommen, aber auch durch die Präsenzneuer Anbieter im Kleinwagenbereich,erheblich zugenommen. An der Auswei-tung des Pkw-Gesamtmarkts in den Verei-nigten Staaten um 5,0% im Jahr 1986partizipierten hauptsächlich die Importeu-re, die mit einer Verkaufssteigerung um12,1 % ihren Marktanteil auf 28,0 (26,2)%erhöhen konnten. Die Verkäufe der einhei-mischen Hersteller lagen trotz massiverVerkaufsförderungsmaßnahmen nur um2,5% über dem Vorjahr.

Immer größerer Beliebtheit erfreuen sichFahrzeuge der Kompaktwagenklasse. ImBerichtsjahr betrug ihr Anteil am US-Ge-samtmarkt bereits knapp 40%. Einkoreani-scher Anbieter war in diesem Marktseg-ment besonders erfolgreich, obwohl ererst seit Frühjahr 1986 in den Vereinigten

Staaten tätig ist. Bereits zuvor gelang denKoreanern ein guter Einstieg in den kanadi-schen Markt. Die Volkswagen of Americahat daher im Frühjahr dieses Jahres zurAbsicherung ihrer Wettbewerbspositionden preisgünstigen Fox auf dem nordameri-kanischen Markt eingeführt, eine amerika-nische Version der bei der Volkswagen doBrasil unter dem Namen Voyage und Paratihergestellten Fahrzeuge.

Auf dem kanadischen Automobilmarkt istnach dem Rekord-Verkaufsergebnis von1985 eine Normalisierung der Nachfrageeingetreten. Im abgelaufenen Geschäfts-jahr lagen die Pkw-Verkäufe um 4,0%unter dem vergleichbaren Vorjahreswert.Hiervon waren die Importeure etwasstärker betroffen als die in Kanada produzie-renden Automobilgesellschaften, da dieWechselkursverschlechterung des Can $zum Teil drastische Preiserhöhungenerforderlich machte.

Volkswagen of America: Produktions-anlauf des JettaObwohl die Volkswagen of America, Inc.,Troy, Michigan, mehrfach wechselkursbe-dingt die Fahrzeugpreise erhöhen mußte,war für Volkswagen nur eine leichte Abnah-me der Auslieferungen an Kunden um0,4% auf 217.228 Fahrzeuge zu verzeich-nen. So trug insbesondere der Jetta(+ 12,0%) als verkaufsstärkstes Modellder Volkswagen-Importe dazu bei, daßdiese gegenüber 1985 um 2,0% anstie-gen. Der Rückgang der Auslieferungen vonAudi-Fahrzeugen um 19,3% auf 59.798Wagen war vor allem auf die geringerenAudi 5000-Verkäufe zurückzuführen. Insge-samt verkaufte Volkswagen of America277.026 Automobile.

Zur Befriedigung der hohen Nachfragenach dem Jetta und zur besseren Kapazi-tätsauslastung wird seit Oktober 1986auch dieses Modell im Werk Westmore-land montiert. Die Rohkarossen werden imRahmen der Konzern-Verbundfertigungvon der Volkswagen de Mexico bezogen.Infolge der Absatzverschlechterung beimUS-Golf verringerte sich die Produktion derGesellschaft um 13,2% auf 84.331 Fahr-zeuge.

Auf dem US-amerikanischen Markt hatVolkswagen of America zur Straffung derVertriebsaktivitäten die Vertragsbeziehun-gen mit dem VW/Audi-Großhändler RivieraMotors, Inc., Oregon, zum 31. Dezember1986 in beiderseitigem Einvernehmenauslaufen lassen. Mit dieser Maßnahmewird das Ziel verfolgt, direkten Einfluß aufMarketing und Service der Händler indieser Region zu nehmen und Rationalisie-rungschancen zur Senkung der Kosten zunutzen.

Wegen der expansiven Entwicklung desLeasinggeschäfts in Nordamerika sowiezur Verbesserung der internen Abwicklungwurden die Beteiligungsverhältnisse derVolkswagen of America in diesem Bereichneu geordnet. Die Geschäfte der Volkswa-gen Financial Corporation wurden zum30. Juni 1986 auf die VW Credit, Inc. über-tragen und die Vorelco, Inc. mit Wirkungvom 31. Dezember 1986 auf die Volkswa-gen of America verschmolzen. Mit demwachsenden Geschäftsvolumen werdenim Laufe des Jahres 1987 darüber hinausneue Refinanzierungsquellen erschlossenwerden. Für die Abwicklung künftigerFinanzierungen ist die Gründung einerTochtergesellschaft der VW Credit, Inc.vorgesehen. Im Zusammenhang mit derÜbertragung derTriumph-Adler-Anteile aufdie Olivetti Holding B.V., Amsterdam,wurden die zumTeilkonzemTriumph-AdlerNorth America gehörenden Gesellschaftenneu strukturiert und außer an Olivetti ineinem Fall an einen auf dem Kommunika-tionssektor tätigen Wettbewerber veräu-ßert.

Für das abgelaufene Geschäftsjahr wiesdie Gesellschaft ein positives Ergebnis aus.

Ein kompaktes Modell auf demnordamerikanischen Markt -der Golf GT

•T i HI rntTi r rrmifti r<

Volkswagen Canada: VerbundfertigungausgeweitetEbenso wie die Volkswagen of America hatauch die Volkswagen Canada Inc., Toron-to, im Verlauf des Jahres 1986 mehrfachihre Fahrzeugpreise angehoben, was nichtohne Auswirkungen auf die Absatzentwick-lung der Gesellschaft blieb. Die Verkäufevon Konzernmodellen an Kunden verfehl-ten mit 43.165 Einheiten das Rekordergeb-nis des Vorjahres um 7,8%. Bei den Volks-wagen-Modellen ergab sich ein Verkaufs-rückgang um 7,0% und bei den Audi-Fahr-zeugen um 12,3%. Mit einem Pkw-Markt-anteil von 3,9% war die Gesellschaft abernach wie vor viertgrößter Automobilimpor-teurin Kanada. Dazu hat vorallem der Jettabeigetragen.

Im Werk Barrie/Ontario wurde die Produk-tion von Aluminiumrädern durch verstärkteLieferungen für den Nordamerika-Verbundund durch Aufnahme der Lieferungen anandere US-Automobilhersteller weitererhöht. Darüber hinaus richtete das Unter-nehmen im Verlauf des Jahres 1986 dieFertigung von Abgasreinigungsanlagen fürAutomobile ein.

Das Jahresergebnis der VolkswagenCanada war positiv.

69

Lateinamerika

Passat/Santana - erfolgreichauch auf dem brasilianischen Markt

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Lkw aus dem Verkaufsprogrammder Volkswagen do Brasil

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In Brasilien war das wirtschaftliche Umfeldim Berichtsjahr durch den im Februar 1986verkündeten Cruzado-Plan geprägt. Erbeinhaltete u. a. die Währungsumstellungvom Cruzeiro auf den Cruzado im Verhältnis1000 : 1, die Festsetzung des Wechselkur-ses im Verhältnis zum US-Dollar, die Ab-schaffung der monatlichen Inflationsberich-tigung sowie als wesentlichsten Punkt dieInflationseindämmung durch das Einfrierenvon Preisen, Löhnen und Gehältern. Derverfügte Preisstopp war für; die gesamtebrasilianische Automobilindustrie voneinschneidender Bedeutung. Die bereitsbis zu diesem Zeitpunkt nicht kostendek-kenden Preise lösten in den Folgemonateneine ungesunde Nachfrage nach Automobi-len aus. Diese Nachfragesteigerung unddie nicht kontinuierliche Teileversorgungder Zulieferindustrie führten bei den Her-stellern zu langen Lieferfristen.

Um das unkontrollierte Wirtschaftswachs-tum zu bremsen und die öffentliche Ver-schuldung abzubauen, wurde gegen Endedes Geschäftsjahres von der brasiliani-schen Regierung eine Reihe von Preiserhö-hungen angeordnet. Von der bewilligten80%igen Anhebung der Fahrzeugpreisevereinnahmt der Staat 60% in Form einer

Steuererhöhung. Die restlichen 20%erhalten die Automobilproduzenten, diehiervon allerdings einen Teil an die Zuliefe-rer weitergeben müssen.

In Argentinien verzögerte sich das Mitte1985 eingeleitete Stabilitätsprogramm -dersogenannte Plan Austral. Dieser konntekeine nachhaltige wirtschaftliche Wendeherbeiführen. Das Maßnahmenbündelumfaßte im wesentlichen einen striktenPreis-/Lohnstopp, die Einführung einerneuen Währung - des Austral - und eineRegulierung des Kapitalmarkts. Trotz derzunächst erzielten Erfolge bei der Inflations-bekämpfung und einer vorübergehendenkonjunkturellen Belebung gelang es nicht,die seit über fünf Jahren andauernderezessive Entwicklung in Wachstum umzu-lenken.

Nachdem sich in Mexiko die gesamtwirt-schaftliche Lage im ersten Halbjahr 1986insbesondere durch die sinkenden Erdöl-preise sowie die Folgen des Erdbebensweiter verschärft hatte, trat auch in derzweiten Jahreshälfte noch keine Stabilisie-rung der Wirtschaft ein. Die neuen Verein-barungen mit dem Internationalen Wäh-rungsfonds, die u. a. eine Koppelung derKreditgewährung an die Entwicklung desErdölpreises sowie an gesamtwirtschaft-liche Wachstumsraten vorsehen, wirktensich 1986 noch nicht positiv aus.

Volkswagen do Brasil: Ergebnis-situation unbefriedigendDie Volkswagen do Brasil S.A., SäoBernardo do Campo, erreichte 1986 einAbsatzvolumen von 386.904 Fahrzeugen(+9,1 %). Mit 315.097 im Inland verkauftenPkw und leichten Nutzfahrzeugen erzieltedie Gesellschaft eine Zunahme um 17,4%und verbesserte damit ihren Marktanteilauf 40,0(38,3)%. Im Lkw-Wettbewerbsbe-reich von 6 bis 221 Gesamtgewicht konntedie Volkswagen do Brasil ihren Inlandsab-satz mit 14.518 Fahrzeugen um 41,5%steigern und damit den Marktanteil indiesem Segment auf 26,6 (23,7) % aus-bauen.

Vor allem durch die rückläufigen Lieferun-gen nach Nigeria verminderten sich diegesamten Exporte der Gesellschaft um24,7 % auf 57.289 Fahrzeuge. Erschwerendwirkte sich zudem die Festschreibung desCruzado-Werts zum US-Dollar aus.

Die Belegschaft der Volkswagen do Brasilwurde um 2,3% auf 45.312 Beschäftigteverringert. Dennoch konnte die Produktionvon 357.969 auf 387.938 Fahrzeuge ausge-weitet werden. Darüber hinaus erfolgte dieVorbereitung von Exporten für den nord-amerikanischen Markt. Dazu gehören dieLieferungen der Modelle Voyage und Parati- die in Nordamerika unter der Bezeich-nung Fox vertrieben werden - sowie Lkwder Klassen 11 und 131 Gesamtgewicht imRahmen eines Kooperationsvertrags mitdem führenden amerikanischen Lkw-Her-steller Paccar.

Entsprechend der brasilianischen Gesetz-gebung wurde das Grundkapital um 3.579Mio. Cz $ durch Umwandlung inflations-bedingter Rücklagen auf 5.210 Mio. Cz $erhöht.

Der im ersten Quartal 1986 verhängtePreisstopp ließ keine Kostendeckung zuund führte zu ernsten Konsequenzen,obwohl die Volkswagen do Brasil durchStraffung und Optimierung ihres Produkt-programms dieser Situation entgegenwirk-te. Eine Maßnahme in diese Richtung wardie Produktionseinstellung des Käfer imOktober 1986. Damit ging eine 27 Jahredauernde Ära zu Ende, in der von diesem

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Der vielseitige Passat Variantwird seit 1986 auch in Mexikounter dem Namen Corsar angeboten

Fahrzeugtyp 3,3 Mio. Einheiten in Brasilienproduziert wurden.

Trotz der guten Verkäufe und weitererRationalisierungsmaßnahmen wies dieVolkswagen do Brasil ein negatives Ergeb-nis aus.

Im Jahresverlauf 1986 hat sich die Volkswa-gen do Brasil von ihren automobilfremdenEngagements getrennt. Dazu gehörenauch die Beteiligungen an den Gesellschaf-ten Companhia Vale do Rio Cristalino(Viehzuchtprojekt) und Atlas Frigorifico(Schlachthof), an denen Volkswagen doBrasil aufgrund gesetzlicher Erfordernissevorübergehend noch geringe Restanteilehalten muß. Mit der Trennung wurde einwichtiger Schritt der Volkswagen do Brasilin Richtung Konzentration auf das Automo-bilgeschäft getan, um den zukünftigenAnforderungen aus den Kooperationsaktivi-täten gerecht zu werden.

Der bisher von der Gruppe MonteiroAranha gehaltene 10%ige Anteil am Grund-kapital derVolkswagen do Brasil wurde mitWirkung vom 10. Dezember 1986 vonVolkswagen übernommen. Der Kaufpreisist zum einen als Barabfindung und zumanderen durch Stammaktien aus den imEigenbesitz befindlichen Volkswagen-Aktien abgegolten worden. Die GruppeMonteiro Aranha war uns vom ersten Tagunseres Brasilien-Engagements freundlichverbunden und wird es über ihre Beteili-gung an derVolkswagen AG bleiben. Siehat sich große Verdienste um Volkswagenin Brasilien erworben.

Volkswagen Argentina: Gute Verkäufedes GacelDie Volkswagen Argentina S.A., BuenosAires, konnte ihren Pkw-Marktanteil mit15,6 (15,7)% nahezu behaupten. Ein-schließlich der leichten Nutzfahrzeugestiegen die Verkäufe im Berichtsjahr um7,6% auf 23.073 Einheiten.

Die Produktion lag entsprechend derAbsatzentwicklung mit einem Volumenvon 23.117 Automobilen um 15,2% überdem Vorjahr. Am Jahresende 1986 beschäf-tigte die Gesellschaft 3.454 Mitarbeiter(+2,4%).

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Afrika

Die Volkswagen Argentina wies mit Hilfeder Muttergesellschaft ein positives Ergeb-nis aus.

Volkswagen de Mexico verteidigt Markt-führerschaft erfolgreichAuf einem rückläufigen Gesamtmarktverkaufte die Volkswagen de Mexico,S.A. de C.V., Puebla/Pue., im Berichtsjahr67.026 Fahrzeuge. Insbesondere die Ab-satzeinbußen in den ersten Monaten desJahres führten zu einem Rückgang derVerkäufe um 25,4%. Dennoch lag derPkw-Marktanteil der Gesellschaft mit34,2% über dem des Vorjahres (31,5%).Der Golf-Nachfolger, mit dessen FertigungEnde 1986 begonnen wurde, und dasJetta-Nachfolgemodell, dessen Serienan-lauf fürdas erste Halbjahr 1987 vorgesehenist, sollen füreine weitere Verstärkung derMarktposition von Volkswagen auf demmexikanischen Markt sorgen.

Zur Anpassung an die rückläufige Absatz-entwicklung wurde die Produktion um27,0% auf 71.554 Fahrzeuge vermindert.Die Anzahl der Beschäftigten verringertesich jedoch nur um 4,3 % auf 14.007 Unter-nehmensangehörige, da die Produktions-einschränkung im Fahrzeugbau aufgrundder deutlichen Zunahme der Verbundliefe-rungen an die Volkswagen AG, die Volkswa-gen of America und die Volkswagen doBrasil weitgehend kompensiert wurde. Mitder Fertigung von Motoren, Achsen undPreßteilen für den Konzernverbund inRichtung Europa, USA und Lateinamerikatrug die Gesellschaft dazu bei, daß diegestiegene weltweite Nachfrage nachVolkswagen- und Audi-Modellen durch dieZulieferung von Komponenten und Teilenbesser befriedigt werden konnte.

Für das abgelaufene Geschäftsjahr wiesdie Volkswagen de Mexico ein positivesErgebnis aus.

Volkswagen of South Africa baut Markt-position ausDie Lage in Südafrika war 1986 unverändertschwierig. Der internationale Druck unddie innenpolitische Situation haben dieWirtschaft des Landes in hohem Maßebelastet. Insbesondere der Abzug vonAuslandskapital wirkte sich hemmend aufdie Wirtschaftsentwicklung aus. Die weite-re Abwertung der südafrikanischen Wäh-rung hat zu erheblichen Kostensteigerun-gen in der von Importen abhängigen Kraft-fahrzeugindustrie geführt. Die dadurchbedingten Preiserhöhungen beeinträchtig-ten neben der allgemeinen Kaufzurückhal-tung die Automobilnachfrage. Die Pkw-Neuzulassungen lagen 1986 um 14,6%unter dem bereits sehr niedrigen Vorjahres-niveau.

Die Volkswagen of South Africa (Pty.)Ltd., Uitenhage, C.P., konnte ihre Ausliefe-rungen an Kunden - trotz eines rückläufi-gen Gesamtmarkts - um 5,0% auf 36.182Wagen steigern. Diese günstige Entwick-lung resultierte vor allem aus der gutenNachfrage nach dem Jetta, dessen Verkäu-fe gegenüber 1985 um mehr als 50%erhöht werden konnten. Der Pkw-Marktan-teil der Gesellschaft verbesserte sich um3,0%-Punkte auf 17,4%. Die Auslieferun-gen desTyp2 nahmen um 21,0% auf 4.781Einheiten zu. Im Geschäftsjahr wurden mitinsgesamt 38.836 Wagen 29,0 % mehr als1985 gefertigt. Die Zahl der Beschäftigtenwurde um 3,0% auf 5.830 Personenverringert.

Aufgrund hoher Kostenbelastungen unddes Wechselkursverfalls wies die Volkswa-gen of South Africa in ihrem Abschlußeinen geringen Verlust aus.

Golf-Produktion in Südafrika

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Asien

Volkswagen of Nigeria: Devisensitua-tion zwingt zur FertigungsstillegungDer drastische Verfall des Erdölpreises hatdie wirtschaftliche Situation in Nigeriaweiter verschärft. Der Devisenmangelveranlaßte die Regierung, die bereits 1985eingeführten Sparmaßnahmen und Import-beschränkungen auszudehnen. EndeSeptember 1986 wurde ein Devisenparal-lelmarkt eingeführt, der das bisher üblicheVerfahren der Vergabe von Importlizenzenablöste. Der damit offiziell gespalteneWechselkurs kam einer drastischen Abwer-tung der Naira gleich, wodurch sich diePreise für Importgüter um bis zu 300%erhöhten.

Bedingt durch die kritische Devisensitua-tion, erhielt die Volkswagen of NigeriaLtd., Lagos, nur rd. 16% des vorjährigenLizenzvolumens. Die Folge war ein sechs-monatiger Produktionsstillstand wegenMaterialmangels von Ende Januar bisAnfang August 1986. Die Importmöglich-keiten erlaubten allerdings nach Wiederauf-nahme der Fertigung nur einen reduziertenEin-Schicht-Betrieb. Deshalb lag die Fahr-zeugproduktion mit 3.747 Fahrzeugen um82,0% unter dem Vorjahreswert.

Mit 2.217 Einheiten verminderten sich diePkw-Auslieferungen der Gesellschaft aufdem stark rückläufigen Gesamtmarkt um87,9%. Nachdem 1985 mit der Montagevon leichten Nutzfahrzeugen begonnenwurde, konnten davon im Berichtsjahr 871Wagen verkauft werden (- 62,3%).

Wolfsburg, den 19. März 1987

Der Vorstand

Die Zahl der Beschäftigten wurde infolgeder geringeren Produktion um 31,3% auf2.046 Mitarbeiter reduziert.

Trotz des niedrigen Geschäftsvolumensund der wirtschaftlichen Schwierigkeitenkonnte die Volkswagen of Nigeria dasGeschäftsjahr mit einem leicht positivenErgebnis abschließen.

Neben den traditionellen Automobil-märkten ist der Volkswagen-Konzernauch in Asien vertreten. Seit Februar1984 werden die von unserem Lizenzneh-mer Nissan gebauten Santana in Japanverkauft. In der Volksrepublik China werdenbereits seit 1983 Santana-Modelle imRahmen eines Probemontage-Vertrags inZusammenarbeit mit dem Kooperations-partner Shanghai Tractor and AutomobileCorporation, Schanghai, montiert.

Erfolgreiches Gemeinschaftsunterneh-men in ChinaDie chinesische Volkswirtschaft stand1986 im Zeichen einer weiteren Liberalisie-rung. Schwerpunkt der wirtschaftspoliti-schen Maßnahmen war bei einem beacht-lichen Wirtschaftswachstum der Abbaudes Defizits im Außenhandel.

Nach der Errichtung der Tochtergesell-schaft Shanghai-Volkswagen Automo-tive Company, Ltd., Schanghai, zusam-men mit drei weiteren chinesischen Part-nern produzierte diese im zweiten Jahrihrer Geschäftstätigkeit 8.031 Santana.

Das Produktionsvolumen lag damit weitüberdem ursprünglich fürdiesen Zeitraumgesetzten Ziel. Darüber hinaus montiertedie Gesellschaft 369 Passat Variant und100 Fahrzeuge des Typs Audi 100. Der Ab-satz belief sich auf insgesamt 8.471 Pkw.

Der Aufbau des Gemeinschaftsunterneh-mens machte 1986 deutliche Fortschritte.Zur Finanzierung der Investitionen habendie Partner im Juni 1986 wie geplant eineweitere Tranche der Kapitaleinzahlungeingebracht.

Das Jahresergebnis war positiv, so daß dieim Vorjahr anlaufbedingt entstandenenVerluste ausgeglichen werden konnten.

Nissan-Montage in JapanAuf dem von heimischen Herstellerndominierten japanischen Markt lieferte derVolkswagen-Konzern 23.570 Volkswagen-und Audi-Fahrzeuge aus (+29,4%). Zusätz-lich konnten über Nissan und unserenImporteur Yanase 6.883 Santana-Modelleverkauft werden. Der Volkswagen-Konzernunterhält in Japan ein Beratungs- undBetreuungsbüro, die Volkswagen AsiaLtd., Tokio. Zu den Aufgaben der Gesell-schaft gehören in erster Linie die Sicherungund der Ausbau des Volkswagen-Importge-schäfts sowie die Unterstützung der FirmaNissan beim Vertrieb der in Lizenz gefertig-ten Santana-Modelle.

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Das quicklebendige Polo Coupe GI

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Nutzfahrzeuge von Volkswagen

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Jahresabschlüsseund Erläuterungen

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Volkswagen-Konzern Erläuterungenzum Jahresab-schluß des Volks-wagen-Konzerns

Konsolidierungsgrundsätze

KonsolidierungskreisIn den Konsolidierungskreis wurden grund-sätzlich alle Konzernunternehmen, anderen Kapital die Volkswagen AG direktoder indirekt mit mehr als der Hälfte betei-ligt ist, einbezogen. Neben der Volks-wagen AG waren das 19 inländische und55 ausländische Konzernunternehmen.Diese Gesellschaften sind in der Übersichtauf den Seiten 58 und 59 besonders ge-kennzeichnet. Im Berichtsjahr wurden

folgende Unternehmen erstmals in denKonzernabschluß einbezogen:

Sociedad Espanola de Automöviles deTurismo, S.A. (SEAT), Madrid

Seat Motors International B.V. (SMI),AmsterdamFinanciera de Concesionarios, S.A.(FICONSA), MadridFinanciera Seat, S.A.(FISEAT), Madrid

Leasing Iberica de Servicios, Equipos,AutomociönyTransporte, S.A. (LISEAT),MadridEntidad de Financiaciön Fiseat de Bienesde Equipo, S.A. (FISEAT-EQUIPOS),MadridCastellana Motor, S.A., MadridCatalufiya Motor, S.A., BarcelonaLevante Motor, S.A., ValenciaDeusto Motor, S.A., Bilbao (Vizcaya)Sevilla Motor, S.A., SevillaValladolid Motor, S.A., ValladolidMarineda Motor, S.A., La CorunaLeganes Motor, S.A., Leganes (Madrid)Valderribas Motor, S.A., MadridBarna Motors, S.A., BarcelonaLejona Motor, S.A., Leioa (Vizcaya)Echevarri Motor, S.A., Etxevarri (Vizcaya)Malaga Motor, S.A., MalagaAsturias Motor, S.A., GijönVallehermoso Motor, S.A., MadridHuelva Motor, S.A., HuelvaSeat Deutschland GmbH, Rüsselsheim

Coordination Center Volkswagen S.A., Brüssel

Der Erwerb der SEAT S.A. wurde am18. Juni 1986 durch Übertragung von 51 %der Anteile vom vorherigen Eigentümer,dem Instituto Nacional de Industria (INI),Madrid, auf die Volkswagen AG abgeschlos-sen und die einheitliche Leitung durch denKonzern hergestellt. Im Konzernergebnisschlägt sich daher nur der anteilige Verlustab dem Erwerbszeitpunkt (Stichtag derErstkonsolidierung) nieder. Die übrigenPositionen der Gewinn- und Verlustrech-nung wurden jedoch unter Berücksichti-gung eines Ausgleichspostens für den indie Erstkonsolidierung einbezogenenVerlust aus der Zeit vor dem Erwerb für dasgesamte Geschäftsjahr in den Konzernab-schluß übernommen. Ende 1986 wurdenweitere 24 % der Anteile erworben, so daß

die Volkswagen AG nunmehr mit 75% ander SEAT S.A. beteiligt ist. Das INI partizi-piert trotz seiner weiteren Beteiligung amErgebnis der SEAT nicht mehr.

Die Coordination Center Volkswagen S.A.,Belgien, ist im Berichtsjahr gegründetworden und hat ihre Geschäftstätigkeitaufgenommen. Der Geschäftszweckdieser Gesellschaft besteht im wesentli-chen in der Finanzierung von Investitionenin Belgien und der Zentralisierung vonkonzemübergreifenden Tätigkeiten. ZurZeit betätigt sich die Gesellschaft mit derAnlage flüssiger Mittel und derZahlungsab-wicklung zwischen der Volkswagen AGund der Volkswagen Bruxelles S.A.

Die TA TRIUMPH-ADLER AG, Nürnberg,wurde mit 11 Tochtergesellschaften an dieIng. C. Olivetti & C, S.p.A., Italien, verkauftund ist mit Wirkung vom 1. September1986 aus dem Konsolidierungskreis ausge-schieden. Mit Ausnahme der Triumph-Adler North America, Inc., der PertecSystems Inc. und der Pertec ComputerCorporation schieden auch die übrigen5 Gesellschaften der Triumph-Adler NorthAmerica-Gruppe im Laufe des Geschäfts-jahres durch Verkauf an Olivetti und andereErwerber aus dem Konsolidierungskreisaus. DieTriumph-Adler North America, Inc.wurde nach Umfirmierung in Pertec Infor-mation Systems, Inc. ebenso wie dieVorelco, Inc. per 31. Dezember 1986 mitderVolkswagen of America, Inc. fusioniert.Die Volkswagen Financial Corporationwurde mit der VW Credit, Inc. verschmol-zen. DieTriumph-Adler Italia S.p.A., Mai-land, wurde zum 27. Dezember 1986 mitder AUTOGERMA S.p.A., Verona, fusio-niert. Die Companhia Vale do Rio Cristalinohat durch Veräußerung den Konsolidie-rungskreis ebenfalls verlassen.

Nicht in die Konsolidierung einbezogenwurden 2 inländische und 13 ausländischeKonzerngesellschaften. Im Inland handeltes sich um folgende Unternehmen:

Auto Union GmbH, IngolstadtNSU GmbH, Neckarsulm

Der Einblick in die Vermögens- und Ertrags-lage des Konzerns wird durch die Nichtein-

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Volkswagen-Konzern

beziehung dieser beiden inländischenGesellschaften nicht beeinträchtigt, da siekeine oder keine nennenswerte Geschäfts-tätigkeit ausüben und vom Gesamtvolu-men her unbedeutend sind. Die übrigenausländischen Gesellschaften sind eben-falls insgesamt von geringer Bedeutung.

Gliederung und BewertungBei der Erstellung des Konzernabschlusseshaben wir - wie in den Vorjahren - dieEmpfehlungen des Arbeitskreises Weltab-schlüsse der Schmalenbach-Gesellschaftgrundsätzlich berücksichtigt. Die Gliede-rung entspricht den aktienrechtlichenVorschriften alter Fassung. Darüber hinaushaben wir die Entwicklung des Anlagever-mögens gezeigt und die Gewinn- undVerlustrechnung in der vollkonsolidierten,ausführlichen Form aufgestellt. Aus Kon-zernsicht erforderliche Umgliederungenwurden vorgenommen. Als Folge derzunehmenden Bedeutung des Leasing-und Vermietgeschäfts für den Volkswagen-Konzern weisen wir - wie bereits imVorjahr - in Erweiterung des aktienrechtli-chen Gliederungsschemas die vermietetenGegenstände in einer gesonderten Posi-tion aus. Die Zu- und Abgänge sowie dieAbschreibungen und Umbuchungen wur-den in einer Fußnote zur Bilanz dargestellt.Entsprechend ihrer Eigenart betrachtenwir die Zugänge an vermieteten Gegen-ständen nicht mehr als Investitionen desKonzerns. Die für das Anlagevermögenangewandten Bewertungsvorschriftenblieben bestehen. Den gesetzlich vorge-schriebenen Verfügungsbeschränkungenüber das Kapital gemeinnütziger Gesell-schaften wurde durch die Zuordnung derRücklagen und des nicht zur AusschüttunggelangendenTeils des Bilanzgewinns einerKonzerngesellschaft zu den Rückstellun-gen in der Konzernbilanz Rechnung getra-gen.

Die nach den jeweiligen nationalen Vor-schriften erstellten Abschlüsse der einbe-zogenen ausländischen Gesellschaftenwurden wie in den Vorjahren für Konsolidie-rungszwecke nach konzerneinheitlichenBilanzierungs- und Bewertungsvorschrif-ten, die den aktienrechtlichen Vorschriftenentsprechen, aufgestellt und geprüft.

WährungsumrechnungDie Zugänge im Sachanlagevermögen unddie Vorträge erstmals einbezogener Unter-nehmen wurden mit den Durchschnittskur-sen der Zugangsmonate, Abschreibungenund Abgänge mit den überdie monatlichenZugänge ermittelten gewichteten Kursmit-telwerten umgerechnet (historische Kurse).

Die Umrechnung der Ausleihungen miteiner Laufzeit von mindestens vier Jahrenerfolgte mit dem Mittelkurs am Bilanzstich-tag, während wir die übrigen Positionendes Finanzanlagevermögens mit denKursen zum Erwerbszeitpunkt umgerech-net und auf dieser historischen Basisfortgeschrieben haben.

Die übrigen Vermögensposten und Schul-den wurden mit den Mittelkursen amBilanzstichtag umgerechnet.

In der Gewinn- und Verlustrechnung rech-neten wir die Abschreibungen und dieGewinne und Verluste aus Anlageabgän-gen mit den historischen Kursen desAnlagevermögens und die übrigen Aufwen-dungen und Erträge mit den jeweiligenmonatlichen Durchschnittskursen um. DieUmrechnung der Jahresergebnisse erfolg-te mit dem Mittelkurs am Bilanzstichtag.

Die aus der Währungsumrechnung derBilanzpositionen resultierenden Währungs-umrechnungsdifferenzen haben das Jah-resergebnis nicht beeinflußt, sondern sinddirekt in die Anderen Rücklagen eingegan-gen. Sie waren insgesamt negativ. Die sichaus der Anwendung unterschiedlicherKurse in der Gewinn- und Verlustrechnungergebenden Umrechnungsunterschiedewurden vor dem Jahresüberschuß ergeb-nisneutral verrechnet.

KapitalkonsolidierungDie Kapitalkonsolidierung erfolgte unterAufteilung der Unterschiedsbeträge nachAusgleichsposten aus der Erst- und Folge-konsolidierung. Dabei wurden die Anschaf-fungskosten für Anteile an Konzernunter-nehmen mit dem zum Erwerbszeitpunktvorhandenen konsolidierungspflichtigenKapital aufgerechnet. Die sich hierausergebenden Ausgleichsposten aus derErstkonsolidierung haben wir entweder

auf der Aktivseite als Sonderposten desAnlagevermögens oderauf der Passivseiteunter den Konzernrücklagen gesondertausgewiesen.

Die Anderen Rücklagen enthalten die

- Gewinnrücklagen der Volkswagen AG,- Ausgleichsposten aus der Folgekonsoli-

dierung mit den Rücklagen der andereneinbezogenen Unternehmen und denWertberichtigungen auf konsolidierteBeteiligungen, soweit sie nicht von denaktiven Ausgleichsposten aus der Erst-konsolidierung abzusetzen waren,

- konzerninternen Gewinne, die sich imUmlauf-oder Anlagevermögen ergaben,

- Unterschiedsbeträge aus der Umrech-nung der ausländischen Abschlüsse mitdifferenzierten Kursen.

Zusätzlich haben wir die Bilanzergebnisseder einbezogenen Konzerngesellschaften- ausgenommen die zur Ausschüttung anaußenstehende Gesellschafter vorgesehe-nen Beträge - in die Anderen Rücklagenumgesetzt.

In Höhe der im Konzernabschluß auszuson-dernden Beteiligungserträge der Oberge-sellschaft haben wir den Anderen Rückla-gen Beträge entnommen und gesondertausgewiesen. Eingestellt wurde in dieAnderen Rücklagen der Unterschiedsbe-trag zwischen dem Jahresüberschuß desKonzerns und dem Bilanzgewinn derVolkswagen AG zuzüglich der Ergebnisan-teile konzernfremder Gesellschafter. Damitsind die aus der Konsolidierung resultieren-den Veränderungen des Konzernergebnis-ses in der Bilanz verrechnet, so daß der Kon-zernbilanzgewinn dem ausgewiesenen Bi-lanzgewinn derVolkswagen AG entspricht.

Der Ermittlung der Ausgleichsposten fürAnteile in Fremdbesitz lagen für ausländi-sche Gesellschaften die in Deutsche Markumgerechneten und nach einheitlichenGrundsätzen bewerteten bzw. den Grund-sätzen ordnungsmäßiger Buchführungangepaßten Abschlüsse zugrunde. Die imZusammenhang mit der Umrechnung derausländischen Abschlüsse aufgetretenenWährungsumrechnungsdifferenzen wur-den den Minderheiten anteilig zugeordnet.

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Volkswagen-Konzern

Bilanz

AktivaDas Sachanlagevermögen wurde unver-ändert zu Anschaffungs- oder Herstellungs-kosten, vermindert um planmäßige Ab-schreibungen, bewertet. Bei inländischenKonzerngesellschaften wurden die steuer-lich zulässigen Sonderabschreibungenvorgenommen. Daneben waren insbeson-dere bei Konzerngesellschaften im Auslandin wirtschaftlich begründeten Fällen außer-planmäßige Abschreibungen erforderlich.

Der Nettobuchwert der Sachanlagenerhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um1.718 Mio. DM auf 10.458 Mio. DM. Zugän-gen von 5.027 Mio. DM standen Abschrei-bungen, Abgänge und Umbuchungen inHöhe von 3.309 Mio. DM gegenüber. DieInvestitionen überstiegen den Vorjahres-wert um 60,5% und betrafen mit 45,4%die Volkswagen AG, mit 24,8% die SEAT-Gruppe und mit 17,4% die AUDI AG.Schwerpunkte der Investitionstätigkeitwaren neben dem Zugang der SEAT dieEntwicklung des Produktprogramms unddie weitere Modernisierung der Werke.Abgänge aus dem Sachanlagevermögenergaben sich insbesondere durch denVerkauf der TA Triumph-Adler-Gruppe.

Die Finanzanlagen stiegen gegenüberdem 31. Dezember 1985 um 655 Mio. DMauf 1.098 Mio. DM. Die Erhöhung ist imwesentlichen auf den in der Position Betei-ligungen ausgewiesenen Zugang von 5 %der Anteile an der Ing. C. Olivetti & C,S.p.A. zurückzuführen. Darüber hinauswerden hier vor allem die Anteile derVolkswagen AG an der Shanghai-Volkswa-gen Automotive Company Ltd., den inländi-schen Vertriebszentren, der VAG SverigeAB, der Deutschen AutomobilgesellschaftmbH und der TAS Tvornica AutomobilaSarajevo ausgewiesen.

Andere Wertpapiere des Anlagevermö-gens befanden sich vor allem im Bestandder Volkswagen of South Af rica.

In den Ausleihungen mit einer Laufzeitvon mindestens vier Jahren waren über-wiegend Darlehen der VA.G France, derVolkswagen AG und der Volkswagen of

America enthalten. Zinslose und niedrigverzinsliche Darlehen wurden wie in denVorjahren in Höhe des Barwertes ausge-wiesen. Die Abzinsungsbeträge sind inden Abschreibungen enthalten. Die Wert-ansätze der Darlehen sind unter Berück-sichtigung der aufgrund von Tilgungenaufzulösenden Wertberichtigungen beibe-halten worden.

Die Sonstigen Finanzanlagen betrafenim wesentlichen aufgrund gesetzlicherVorschriften übernommene Anleihen inBrasilien.

Der Nettobuchwert der VermietetenGegenstände stieg gegenüber dem Vor-jahr um 389 Mio. DM auf 4.106 Mio. DM.Die Zugänge vermieteter Gegenständeerreichten im abgelaufenen Geschäftsjahr2.738 Mio. DM und resultierten vor allemaus der Erneuerung des Leasing- und Miet-wagenparks der V.A.G Leasing GmbH, derVolkswagen of America und der interRentAutovermietung GmbH. Den Zugängenund geringen Umbuchungen standen Ab-schreibungen und Abgänge vor allem ausdem Verkauf gebrauchter Leasing- und Ver-mietfahrzeuge von 2.351 Mio. DM gegenüber.

Der aktive Ausgleichsposten aus derErstkonsolidierung ist durch den Erwerbder SEAT S.A. gestiegen. Er stellt den zumErstkonsolidierungszeitpunkt vorhandenenFirmenwert dar. Außerdem enthält diesePosition zum 31. Dezember 1986 im we-sentlichen die bei der Erstkonsolidierungder AUDI AG und der interRent Autovermie-tung GmbH entstandenen und gegebenen-falls um Abschreibungen vermindertenUnterschiedsbeträge.

Die Vorräte erhöhten sich gegenüberdemVorjahr um 499 Mio. DM bzw. 7,9% auf6.783 Mio. DM. Dieser Anstieg ergab sichvor allem aus der erstmaligen Einbezie-hung der SEAT-Gesellschaften in denKonzernabschluß und den Zunahmengegenüber dem Vorjahr bei derVolkswagendo Brasil, derVolkswagen AG, der AUDI AGundderVolkswagenCanadalnc. Bestands-verminderungen ergaben sich insbesonde-re durch das Ausscheiden der TA Triumph-Adler-Gruppe.

Die Geleisteten Anzahlungen betrafenim wesentlichen die SEAT-Gesellschaften,die Volkswagen do Brasil und die Volkswa-gen AG.

Die Forderungen aus Lieferungen undLeistungen ergaben sich mit 33,5% ausden Abschlüssen der inländischen und mit66,5% aus denen der ausländischen Kon-zerngesellschaften.

Wechsel befanden sich hauptsächlich imBestand der SEAT-Gruppe. Daneben wie-sen die V.A.G France, die VolkswagenArgentina und die Volkswagen AG Wechsel-bestände aus.

Die Guthaben bei Kreditinstituten erhöh-ten sich gegenüber dem Vorjahr um 4.254Mio. DM auf 8.503 Mio. DM. Die Zunah-men ergaben sich im wesentlichen bei derVolkswagen AG, der V.A.G France, derAUDI AG, sowie durch die erstmaligeEinbeziehung der SEAT-Gesellschaften.Abnahmen waren dagegen unter anderembei der V.A.G Transport GmbH und derVolkswagen Canada zu verzeichnen.

Der Bestand an Wertpapieren vermindertesich vor allem im Zusammenhang mit derAufstockung der Guthaben bei Kreditinsti-tuten gegenüber dem Vorjahr um 3.592Mio. DM auf 347 Mio. DM. Die Wertpapie-re wurden überwiegend von derVolkswa-gen AG gehalten.

Die Sonstigen Vermögensgegenständeerhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um915 Mio. DM bzw. 18,6% auf 5.830 Mio.DM. Wesentliche Bestandteile dieserBilanzposition waren die Forderungen ausder Einkaufsfinanzierung (Händlerfinanzie-rung), der Verkaufsfinanzierung (Kundenfi-nanzierung), Steuererstattungsansprücheund Zinsforderungen. Die Erhöhung war vorallem auf den Anstieg der Forderungen ausder Händlerfinanzierung zurückzuführen.

Die Rechnungsabgrenzungspostenbetrafen mit 202 Mio. DM ein Darlehens-disagio derVolkswagen AG. Die übrigenRechnungsabgrenzungsposten setztensich aus abgegrenzten Provisionen undAufwendungen in- und ausländischerFinanzierungsgesellschaften zusammen.

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Volkswagen-Konzern

PassivaUnter den Konzernrücklagen werden dieKapitalrücklagen, Gewinnrücklagen undder passive Ausgleichsposten aus derErstkonsolidierung ausgewiesen.

Als Kapitalrücklagen werden die Agio-Be-träge der Gesetzlichen Rücklage und dieGegenwerte von Rechten aus Optionsan-leihen 1986 derVolkswagen AG ausgewie-sen. Dieser Betrag erhöhte sich im Ver-gleich zum Vorjahr um 2.020 Mio. DM auf2.803 Mio. DM.

Die aus den Jahresüberschüssen derVolkswagen AG in die Gesetzliche Rückla-ge und Anderen Rücklagen eingestelltenBeträge werden als Gewinnrücklagenausgewiesen. Die Anderen Rücklagenerhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um563 Mio. DM auf 5.476 Mio. DM. Sieenthalten auch die Währungsdifferenzenaus der Umrechnung der ausländischenAbschlüsse mit unterschiedlichen Kursen(historische bzw. Stichtagskurse). Darüberhinaus beinhaltet diese Position die wäh-rend ihrer Konzernzugehörigkeit erwirt-schafteten anteiligen Rücklagen, Bilanzge-winne und -Verluste der Konzerngesell-schaften und die von Obergesellschaftenvorgenommenen und im Zuge der Konsoli-dierung eliminierten Wertberichtigungenauf Konzerngesellschaften. Außerdembefinden sich in den Anderen Rücklagendie im Anlagevermögen und in den Vorrä-ten aus konzerninternen Lieferungen zueliminierenden Beträge, die bei der Konso-lidierung aufgehobene Abzinsung der vonderVolkswagen AG an die VW-Wohnungs-bau Gemeinnützige Gesellschaft mbHgegebenen unverzinslichen Darlehensowie sonstige sich aus der Konsolidierungergebende ergebniswirksame Eliminie-rungsvorfälle.

Der passive Ausgleichsposten aus derErstkonsolidierung stellt den Überschußdes Reinvermögens über die Anschaf-fungskosten zum Erwerbszeitpunkt dar.Im wesentlichen entstand dieser Postenim Rahmen der Konsolidierung derVolks-wagen do Brasil, derVolkswagen of SouthAfrica und der Volkswagen Argentina S.A.

Ausgleichsposten für Anteile in Fremd-besitz waren insbesondere für die SEAT-Gruppe, die Volkswagen do Brasil und dieAUDI AG zu bilden.

Sonderposten mit Rücklageanteil wur-den bei der Volkswagen AG, inländischenKonzerngesellschaften, derV.A.G Franceund derVolkswagen Bruxelles S.A. gebildet.

Die Pauschalwertberichtigung zu Forde-rungen deckt das allgemeine Kreditrisikoab. Sie wird bei in- und ausländischenGesellschaften nach einheitlichen Grund-sätzen gebildet.

Der Gesamtbetrag der Rückstellungenlag mit 14.514 Mio. DM um 308 Mio. DMbzw. 2,2 % über dem Vorjahreswert. Vondiesem Betrag waren 37,9% als langfristig,27,1 % als mittelfristig und 35,0% alskurzfristig zu betrachten.

Die Pensionsrückstellungen, die aus denAbschlüssen der inländischen Konzernge-sellschaften stammten, wurden nachversicherungsmathematischer Berech-nung grundsätzlich mit dem Teilwert ange-setzt. Der im Jahre 1982 gebildete Sonder-posten mit Rücklageanteil aus der Umstel-lung des Rechnungszinsfußes von 5,5%auf 6% wurde anteilmäßig aufgelöst.

Rückstellungen für im Geschäftsjahrunterlassene Instandhaltung wurdenhauptsächlich bei derVolkswagen AG, derAUDI AG und derVolkswagen do Brasilgebildet.

Rückstellungen für Gewährleistungenohne rechtliche Verpflichtung ergabensich vor allem aus den Abschlüssen derVolkswagen AG und derVolkswagen ofSouth Africa.

In den Sonstigen Rückstellungen warenim wesentlichen Beträge für Garantie- undVertriebsaufwendungen, Personalaufwen-dungen und Steuern enthalten.

Die Verbindlichkeiten mit einer Laufzeitvon mindestens vier Jahren erhöhtensich gegenüber dem Vorjahr um 749 Mio.DM bzw. 40,7% auf 2.591 Mio. DM.Erhöhungen ergaben sich insbesondere

bei derVolkswagen International Finance,derVolkswagen of America, derV.A.GKredit Bank GmbH und durch die erstmali-ge Einbeziehung der SEAT-Gruppe.Wesentliche Abnahmen waren bei derAUDI AG zu verzeichnen.

Von den Verbindlichkeiten aus Lieferun-gen und Leistungen entfielen 73,5% aufinländische und 26,5% auf ausländischeGesellschaften.

Verbindlichkeiten aus der Annahmegezogener Wechsel und der AusstellungeigenerWechsel bestanden insbesonderebei derVolkswagen do Brasil und derSEAT-Gruppe. Die Erhöhung dieser Posi-tion ist in erster Linie auf die Wechselver-bindlichkeiten der SEAT-Gruppe zurückzu-führen.

Mit einer Erhöhung von 315 Mio. DMstellten sich die Verbindlichkeiten gegen-über Kreditinstituten auf 5.331 Mio. DM.Die Zunahme gegenüber dem Vorjahr istvor allem auf die erstmalige Einbeziehungder SEAT-Gruppe in den Konzernabschlußzurückzuführen, Abnahmen ergaben sichinsbesondere bei derVolkswagen of America.

Bei den Erhaltenen Anzahlungen wareine Steigerung von 42,3% gegenüberdem Vorjahr zu verzeichnen. Der Gesamt-betrag von 216 Mio. DM ergab sich vorwie-gend aus den Abschlüssen derVolkswagenAG und derVolkswagen Argentina S.A.

Sonstige Verbindlichkeiten entstandenhauptsächlich aus Verpflichtungen gegen-über der Belegschaft sowie aus Steuernund Zöllen.

Die Rechnungsabgrenzungspostenenthielten hauptsächlich Leasing- undFinanzierungserträge, die über die Laufzeitder abgeschlossenen Verträge zu verein-nahmen sind.

Zusätzlich zu den in der Bilanz vermerktenEventualverbindlichkeiten bestandenfolgende angabepflichtige Haftungsverhält-nisse:

Zur laufenden Abwicklung von Importenhat die Volkswagen AG nominell 2 Mio. DM

81

Volkswagen-Konzern

der Wertpapiere des Umlaufvermögensverpfändet. Außerdem haftet die Volkswa-gen AG für zurückerhaltene Einlagen beiKommanditgesellschaften im Betrage von2.251.600 DM. Für zwei GmbH bestandenEinzahlungsverpflichtungen von insgesamt3.124.600 DM. Gegenüber einer Genossen-schaft und einer GmbH (satzungsmäßigeNachschußpflicht) bestanden Haftungsver-hältnisse in Höhe von 138.600 DM. Fürerhaltene Darlehen haben die spanischenFinanzierungsgesellschaften FISEAT undLISEAT gegenüber den kreditgebendenBanken Wechsel für einen Kreditbetrag imGegenwert von insgesamt 328.795.000DM verpfändet.

Gewinn- und Verlustrechnung

Die Zahlen der Gewinn- und Verlustrech-nung des Jahres 1986 wurden durch die imLaufe des Jahres erheblich verändertenWechselkurse beeinflußt, so daß einVergleich mit dem Vorjahr beeinträchtigtist.

Die Umsatzerlöse des Volkswagen-Kon-zerns lagen mit 52.794 Mio. DM nur leichtüber dem Vorjahresniveau, während sichbei dem Fahrzeugabsatz eine Steigerungvon 15,0% ergab. Neben der Erhöhung derUmsätze aus dem Verkauf von VW-Fahrzeu-gen hatten die erstmals im Volkswagen-Konzern enthaltenen Umsatzerlöse ausdem Verkauf von SEAT-Fahrzeugen we-sentlichen Einfluß auf die Steigerungsra-ten. Durch das Ausscheiden der Gesell-schaften der Triumph-Adler-Gruppe ausdem Volkswagen-Konzern hatten sich dieübrigen Umsatzerlöse insgesamt vermin-dert. Der Auslandsanteil an den Umsatzer-lösen ging von 69,2% im Vorjahr im we-sentlichen wechselkursbedingt auf 64,3 %in 1986 zurück, während der Auslandsanteilam Fahrzeugabsatz mit 69,6% (Vorjahr69,9%) nahezu unverändert blieb.

Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Be-triebsstoffe, bezogene Waren erhöhtensich um 7,6% auf 28.656 Mio. DM. DerAnstieg war vor allem eine Folge derProduktionszunahmen.

Erträge aus Beteiligungen fielen überwie-gend im Abschluß der Volkswagen AG an

und betrafen im wesentlichen die Gewinn-anteile an den inländischen Vertriebszen-tren.

Die Erträge aus anderen Finanzanlagenergaben sich hauptsächlich bei der VA.GFrance, der Volkswagen AG, der Volkswa-gen of America und der Volkswagen doBrasil.

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträgestammten insbesondere aus den Abschlüs-sen der Volkswagen AG, der SEAT-Gesell-schaften, derV.A.G Kredit Bank GmbH, derVolkswagen do Brasil und der Volkswagenof America.

Die Gewinne aus Anlageabgängenergaben sich zu einem wesentlichen Teilbei der Volkswagen of America.

Gewinne aus dem Abgang vermieteterGegenstände fielen überwiegend beimVerkauf gebrauchter Fahrzeuge der Ver-mietgesellschaften an.

Erträge aus der Auflösung von Rückstel-lungen wiesen vor allem die VolkswagenAG, die Volkswagen of America und dieAUDI AG aus.

Erträge aus der Auflösung von Sonder-posten mit Rücklageanteil ergaben sichim wesentlichen bei der Volkswagen AG

. durch die planmäßige Abwicklung derRücklage gem. § 52 Abs. 5 EStG und dieAuflösung der Sonderposten gem. § 1Entwicklungsländer-Steuergesetz.

Die Sonstigen Erträge beinhalten insbe-sondere Ausgleichsposten für die Inan-spruchnahme von Rückstellungen derVolkswagen AG, Währungsgewinne, dieWeiterberechnung von Werbematerial undVerkaufsförderungskosten, den Aus-gleichsposten für den in die Erstkonsolidie-rung einbezogenen Verlust bei der SEAT,Miet- und Pachteinnahmen und Einnah-men ausverkaufen von Küchen-und Kanti-nenwaren.

Der Personalaufwand erhöhte sich um834 Mio. DM oder 6,0% auf 14.747 Mio.DM. Der Anstieg stand im Zusammenhang

mit der höheren Mitarbeiterzahl und denTariferhöhungen.

In der Position Abschreibungen auf Fi-nanzanlagen wurden im wesentlichen dieWertberichtigungen auf langfristige Auslei-hungen und auf sonstige Finanzanlagenausgewiesen.

Die Verluste aus Anlageabgängen erga-ben sich vor allem bei der Volkswagen ofAmerica und der AUDI AG.

Verluste aus dem Abgang vermieteterGegenstände entstanden hauptsächlichbeim Verkauf der im Leasing- und Vermiet-geschäft eingesetzten Fahrzeuge.

Zinsen und ähnliche Aufwendungenwaren weiterhin stark beeinflußt durch dieinflationsbedingt hohen Finanzierungsko-sten in den lateinamerikanischen Ländernund durch den Finanzierungsaufwand beiden SEAT-Gesellschaften.

Die Steuern vom Einkommen, vomErtrag und vom Vermögen resultiertenhauptsächlich aus dem Abschluß derVolkswagen AG.

Einstellungen in den Sonderposten mitRücklageanteil wurden insbesondere inden Abschlüssen der VolkswagenBruxelles S.A., derV.A.G France und derVolkswagen AG vorgenommen.

Bestandteile der Sonstigen Aufwendun-gen waren im wesentlichen Aufwendun-gen für Instandsetzung und Erhaltung, fürWerbe- und Verkaufsförderungskosten,Währungsverluste sowie Aufwendungenfür den Versand der Erzeugnisse.

Für den Volkswagen-Konzern ergab sich imGeschäftsjahr 1986 ein Jahresüberschußvon 580 Mio. DM (Vorjahr 596 Mio. DM).Zur positiven Ertragssituation trugen insbe-sondere die Ergebnisse der VolkswagenAG und der Volkswagen of America bei.Nach wie vor unbefriedigend war dieErtragslage der Volkswagen do Brasil. DieSEAT-Gruppe hat im Jahr der erstmaligenEinbeziehung in den Volkswagen-Konzerneinen Verlust ausgewiesen.

82

VOLKSWAGEN AG Erläuterungenzum Jahresab-schluß derVolkswagen AG

Bilanz

Aktiva

Die Investitionen in Sachanlagen betru-gen im Berichtsjahr 2.282 (1.366) Mio. DMund erreichten damit das bisher größteSachinvestitionsvolumen, das die Volks-wagen AG jemals erzielte. Die Investi-tionen dienten in erster Linie wiederumder Weiterentwicklung und Verbesserungunseres Produktprogramms sowie demAusbau und der Modernisierung der Ferti-gungsstätten.

Bei den fertigen Anlagen beliefen sich dieZugänge einschließlich der Umbuchungenaus den Anlagen im Bau und den Anzahlun-gen auf Anlagen auf 1.739 (1.055) Mio. DM.Davon entfielen auf Maschinen und ma-schinelle Anlagen 745 (458) Mio. DM,Betriebs- und Geschäftsausstattung 690(461) Mio. DM und auf Grundstücke undGebäude 304 (136) Mio. DM.

Ende 1986 erreichten die gesamten An-schaffungs- und Herstellungskosten fürdas Sachanlagevermögen 18.546 (17.029)Mio. DM. Nach Abzug der hierfür gebilde-ten Wertberichtigungen von 15.072(14.228) Mio. DM ergab sich für dasSachanlagevermögen ein Nettobuchwertvon 3.474 (2.801) Mio. DM.

Das Sachanlagevermögen wurde unverän-dert zu Anschaffungs- bzw. Herstellungs-kosten, vermindert um Abschreibungen,bewertet. Der Ansatz der Herstellungs-kosten und der Anzahlungen auf Anlagenwurde ebenso wie die Ermittlung derplanmäßigen Abschreibungen nach den imGeschäftsbericht 1985 erläuterten Grund-sätzen vorgenommen. Erhöhte Absetzun-gen bzw. Sonderabschreibungen wurdengemäß § 3 Zonenrandförderungsgesetz,§ 6b EStG, § 7d EStG, Abschnitt 35 EStR

. und § 82d EStDV planmäßig vorgenom-men. Diese Maßnahmen beliefen sichinsgesamt auf 636 (635) Mio. DM.

Investitionszulagen minderten die Anschaf-fungs- und Herstellungskosten. Da sie aufVorjahreszugänge entfielen, wurden sie alsAbgang ausgewiesen.

Auf die einzelnen Werke verteilten sich dieInvestitionen wie folgt (in Mio. DM):

Werke

Kassel

Wolfsburg

Emden

3raunschweig

Salzgitter

Hannover

768

677

388

204

149

96

2.282

davonbewegliche

Wirtschaftsgüter i

672

604

273 ij

129

143

67

1.888

Immaterielle Anlagewerte haben wirnicht aktiviert.

Die unter Finanzanlagen ausgewiesenenZugänge an Beteiligungen betrafen imwesentlichen den Erwerb des Mehrheits-besitzes der SEAT S.A. und die Beteiligungan der Ing. C. Olivetti & C, S.p.A. Kapitaler-höhungen wurden bei der VA.G LeasingGmbH, der VW KRAFTWERK GmbH, derAUTOGERMA S.p.A., der Volkswagen deMexico, S.A. de C.V. und der Shanghai-Volkswagen Automotive Company Ltd.durchgeführt.

Die Beteiligungen wurden zu Anschaf-fungskosten, vermindert um gegebenen-falls erforderliche Wertberichtigungen,bewertet. 1986 wurden Abschreibungenauf vier ausländische Gesellschaften vorge-nommen. Von dem Gesamtbetrag derAbschreibungen entfielen 0,9 Mio. DM aufZugänge des Berichtsjahres.

83

VOLKSWAGEN AG

Die Ausleihungen mit einer Laufzeit vonmindestens vier Jahren erhöhten sich vorallem durch ein im Berichtsjahr an dieVolkswagen of America, Inc. gewährtesDarlehen, dem eine Verbindlichkeit ingleicher Höhe, und mit gleicher Fristigkeitaus der von der Volkswagen InternationalFinance N.V., Amsterdam, als Darlehenübernommenen 150 Mio. US$-Optionsan-leihe gegenübersteht; demzufolge wurdendie Anschaffungskosten beibehalten. DiePosition enthielt darüber hinaus Mittel, dieWohnungsbaugesellschaften und Werks-angehörigen zur Verfügung gestellt wur-den. Die ab 1955 gewährten Darlehenwurden mit 7% abgezinst. Bis zum31.12.1954 gemäß § 7c EStG gewährteDarlehen wurden voll wertberichtigt. DieWertansätze der Darlehen sind bis zurTilgung beibehalten worden. Die Abschrei-bungen in Höhe von 7,8 Mio. DM betrafenZugänge des Geschäftsjahres.

Die Vorräte erhöhten sich um 178 Mio. DMauf insgesamt 2.525 Mio. DM. Die Bewer-tung des Vorratsvermögens wurde unver-

ändert nach den im Geschäftsbericht 1985erläuterten Grundsätzen vorgenommen.

Von den Forderungen aus Lieferungenund Leistungen in Höhe von 504 Mio. DMbetrafen 392 Mio. DM das Auslandsge-schäft und 112 Mio. DM das Inlandsge-schäft. Fällige Forderungen wurden zwi-schenzeitlich bis auf unbedeutende Aus-nahmen ausgeglichen. Für Ausfallrisikenwurden Wertkorrekturen vorgenommen.

Die Guthaben bei Kreditinstituten von6.571 Mio. DM bestanden aufgrund derWiederanlage der Erlöse aus dem Wertpa-pierverkauf hauptsächlich aus kurzfristigenFestgeldguthaben.

Der Bestand an Wertpapieren vermindertesich um 3.212 Mio. DM durch den Verkaufvon Obligationen und Schuldverschreibun-gen. Die Wertpapiere wurden zu Anschaf-fungskosten bzw. zu dem am Bilanzstich-tag beizulegenden niedrigeren Wert bewer-tet. Als Sicherheit für die laufende Abwick-lung von Importen wurden Wertpapiere

miteinemNominalwertvon2Mio. DM andas Hauptzollamt Hannover verpfändet.

Die Eigenen Aktien wurden 1971 imRahmen eines den Audi-Aktionären unter-breiteten Umtauschangebots anläßlicheiner Kapitalerhöhung erworben. Insge-samt wurden 301.206 Stück, gleich nomi-nell 15.060.300,- DM, zu einem durch-schnittlichen Stückkurs von 190,04 DMgekauft.

Der Bestand verminderte sich im Berichts-jahr um 63.901 Stück im Nennwert von3.195.050 DM, für die 30 Mio. DM erlöstwurden. Der Verkaufserlös diente demErwerb weiterer Anteile an derVolkswagendo Brasil S.A. Der Nennwert der eigenenAktien entspricht jetzt 0,8% des Grundka-pitals.

In Höhe der Veränderung des Bilanzan-satzes der eigenen Aktien ist die dafürgesetzlich vorgeschriebene Rücklageangepaßt worden.

Die Abschreibungen auf die Zugänge desJahres 1986 verteilten sich wie folgt:

AngabeninTsd. DM

Zugängedes Geschäfts-jahres 1986*)

Abschreibungenauf die Zugängedes Geschäftsjahres1986

Grundstücke undgrundstücks-gleiche Rechte

mit Geschäfts-,Fabrik- undanderen Bauten

301.556

91.591

ohneBauten

837

498

Bauten Maschinen Betriebs- Anlagen Anzahlun-auf und und im Bau gen auffremden maschinelle Geschäfts- AnlagenGrund- Anlagen ausstattungstücken

508 744.495 464.876 201.946 214.400

242 387.645 237.775 100.029 107.200

*) Zugänge einschl. Umbuchungen ausAnlagen im Bau und Anzahlungen aufAnlagen (ohne noch nicht zum Einsatzgekommene, noch nicht abgeschriebeneSpezialwerkzeuge, aber einschl. Zugängean Grund und Boden, auf die nach § 6bEStG Abschreibungen vorgenommenwerden konnten)

84

VOLKSWAGEN AG

Die Forderungen an verbundene Unter-nehmen erhöhten sich im Berichtsjahr um63 Mio. DM auf 4.028 Mio. DM. Die Forde-rungen betrafen hauptsächlich die V.A.GLeasing GmbH, die V.A.G France S.A., dieVolkswagen of America, Inc., die Volkswa-gen do Brasil S.A., die interRent GmbH unddie Volkswagen de Mexico, S.A. de C.V.Erhöhungen waren im wesentlichen beider Volkswagen do Brasil S.A., der V.A.GFrance S.A. und der V.A.G Leasing GmbHzu verzeichnen. Abnahmen ergaben sichvor allem bei der AUDI AG und durch dasAusscheiden der TA TRIUMPH-ADLER AGals verbundenes Unternehmen. Gegen-über inländischen Gesellschaften bestan-den Forderungen in Höhe von 2.175 Mio.DM und gegenüber ausländischen von1.853 Mio. DM. Im wesentlichen handeltes sich um kurzfristige Darlehen undForderungen aus Lieferungen und Leistun-gen. Für Ausfälle und Kursrisiken wurdenWertberichtigungen vorgenommen.

Die Sonstigen Vermögensgegenständebetrafen vorwiegend ein kurzfristigesDarlehen an eine inländische Beteiligungs-gesellschaft, Ausgleichsansprüche an dieAUDI AG, das aus den Forderungen gegen-über verbundenen Unternehmen umge-setzte Darlehen an die TA TRIUMPH-ADLER AG, Forderungen an das Finanzamtauf Erstattung von Vorsteuerbeträgen undForderungen auf Zinsen aus Bankgutha-ben. Für risikobehaftete Ansprüche wur-den Wertkorrekturen gebildet.

In den aktiven Rechnungsabgrenzungs-posten weisen wir im Berichtsjahr einDisagio von 202 Mio. DM aus. Dies resul-tiert aus dem Wert der Optionsrechte aufAktien derVolkswagen AG aus den von derVolkswagen International Finance N.V,Amsterdam, begebenen Optionsanleihen,vermindert um die planmäßige Abschrei-bung für 1986.

PassivaDas Grundkapital beträgt nach der gemäßBeschluß der Hauptversammlung vom4. Juli 1986 im Geschäftsjahr durchgeführ-ten Kapitalerhöhung durch die Ausgabestimmrechtsloser Vorzugsaktien in Höhevon 300 Mio. DM nunmehr 1.500 Mio. DM.Darüber hinaus besteht weiterhin ein

Genehmigtes Kapital von 300 Mio. DMsowie ein Bedingtes Kapital von 200 Mio.DM (gültig bis zum 30. Juni 1989), dasdurch die Inhaber der Optionsscheine ausden 1986 begebenen Optionsanleihen mitinsgesamt 97,5 Mio. DM in Anspruchgenommen werden kann.

Die Gesetzliche Rücklage erhöhte sichum 2.020 Mio. DM durch die Einstellungdes Agios aus der Grundkapitalerhöhungund des Gegenwerts der Optionsrechteauf Aktien der Volkswagen AG aus denzwei von derVolkswagen InternationalFinance N.V, Amsterdam, in 1986 begebe-nen Optionsanleihen.

Die Rücklage für eigene Aktien vermin-derte sich um 4,5 Mio. DM aufgrund desAbgangs eigener Aktien.

In die Anderen Rücklagen wurde aus demJahresüberschuß ein Betrag von 190 Mio.DM eingestellt.

Die Sonderposten mit Rücklageanteilverminderten sich im Vergleich zum Vorjahrum 20 Mio. DM. Der Bildung einer Rückla-ge für Preissteigerungen gemäß § 74EStDV standen die Auflösungen entspre-chend den gesetzlichen Bestimmungengegenüber.

Die Pauschalwertberichtigung zu Forde-rungen wurde wie in den vergangenenJahren auf Forderungen aus Lieferungenund Leistungen und geleistete Anzahlun-gen zur Absicherung des allgemeinenKreditrisikos gebildet.

Die Pensionsrückstellungen wurdengemäß § 6a EStG nach versicherungsma-thematischen Grundsätzen mit dem Teil-wert angesetzt.

Die Hauptpositionen der Sonstigen Rück-stellungen waren Garantie- und Vertriebs-rückstellungen, Rückstellungen für Kostender Belegschaft - insbesondere für vorge-zogene Altersregelungen und Dienstjubi-läen - sowie Rückstellungen für Steuernund Risiken aus Devisengeschäften (vgl. S.21).

Bei den Verbindlichkeiten mit einerLaufzeit von mindestens vier Jahrenverminderten sich die Anleihen durch diefällige jährliche Tilgungsrate auf die in 1972begebene Anleihe über 300 Mio. DM um30 Mio. DM. Die sonstigen Verbindlichkei-ten verzeichneten aus der Übernahme derBeträge aus den oben genannten Options-anleihen eine Zunahme um 563 Mio. DM.

Von den Verbindlichkeiten aus Lieferun-gen und Leistungen betraf der überwie-gende Teil inländische Lieferanten.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kredit-instituten entfielen fast ausschließlich aufdas laufende Geschäft.

Verbindlichkeiten gegenüber verbunde-nen Unternehmen lagen hauptsächlichgegenüber der Volkswagen of America,Inc., derVolkswagen Bruxelles S.A. undderVolkswagen International Finance N.V,Amsterdam, vor.

Die Sonstigen Verbindlichkeiten ergabensich überwiegend aus laufenden Lohn- undGehaltsverpflichtungen und anderen Lei-stungen gegenüber der Belegschaft sowieaus Steuerverbindlichkeiten.

85

VOLKSWAGEN AG

Gewinn- und Verlustrechnung

Die Umsatzerlöse nahmen gegenüber1985 um 2.213 Mio. DM (+ 5,7%) auf41.134 Mio. DM zu. Die Zunahme resultier-te im wesentlichen aus dem Anstieg desFahrzeugabsatzes im Inland. Danebenwirkten sich höherwertige Fahrzeugaus-stattungen positiv aus. Im Inlandsgeschäftwar eine Zunahme der Umsatzerlöse um15,9% zu verzeichnen. Die Erlöse imExport gingen aufgrund der Kursentwick-lung des US-Dollar um 1,2% zurück. Andem Gesamtumsatz hatte das Fahrzeugge-schäft einen Anteil von 76,5%; 16,3%entfielen auf sonstige Verkäufe und 7,2%auf Verkäufe von Ersatzteilen.

Unsere Aufwendungen für Roh-, Hilfs-und Betriebsstoffe, bezogene Warenerhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um2.332 Mio. DM oder 9,1 %. Dazu trugen vorallem die Produktionsausweitung, dergestiegene Anteil höherwertiger Fahrzeug-ausstattungen und höhere Einstandsko-sten bei den von unseren Tochtergesell-schaften bezogenen Fahrzeugen bei.

Die Erträge aus Gewinnabführungsver-trägen stammten von unseren inländi-schen Tochtergesellschaften AUDI AG,V.A.G Transport GmbH, V.A.G Kredit BankGmbH, VW KRAFTWERK GmbH, WESER-EMS Vertriebsgesellschaft mbH, V.A.GMarketing Management Institut GmbHund VW-Siedlungsgesellschaft mbH.

In den Erträgen aus Beteiligungen sindvorwiegend die das Geschäftsjahr betref-fenden anteiligen Gewinne der inländi-schen Vertriebszentren, der V.A.G FranceS.A., derinterRent Autovermietung GmbH,der Volkswagen Canada Ltd. und derVolkswagen Bruxelles S.A. enthalten.

Die Erträge aus anderen Finanzanlagenbetrafen Zinsen aus Darlehensgewährun-gen.

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträgeergaben sich im wesentlichen aus Zinsenfür Festgeldguthaben, Darlehen an verbun-dene Unternehmen und aus Wertpapierendes Umlaufvermögens.

Gewinne aus Anlageabgängen fielenbeim Verkauf von Sachanlagen und demRückfluß von Wohnungsbaudarlehen an.

Erträge aus der Auflösung von Rückstel-lungen entstanden insbesondere durchnicht mehr benötigte Rückstellungen fürsteuerliche Risiken, Beteiligungsrisiken,Personal- und Vertriebsaufwendungen.

Die Sonstigen Erträge beinhalten haupt-sächlich Ausgleichsposten für Inanspruch-nahme von Rückstellungen, Weiterberech-nungen von Vertriebsaufwendungen undSteuern an verbundene Unternehmen,Erträge aus weiterberechneten Dienstlei-stungen sowie Einnahmen aus Verkäufenvon Küchen- und Kantinenwaren.

Der Personalaufwand stieg im Geschäfts-jahr 1986 um 835 Mio. DM oder 10,6% auf8.736 Mio. DM (vergl. auch „SozialberichtderVolkswagenAG",S.38). Hauptursachefür diesen Anstieg ist vor allem in demhöheren Personalbestand der Volkswagen ,,AG und in der ab November 1986 wirksa-men Tariferhöhung zu sehen.

Zinsen und ähnliche Aufwendungenergaben sich hauptsächlich fürVerbindlich-keiten gegenüber verbundenen Unterneh-men und für Darlehen.

Die Reduzierung der Steuern vom Ein-kommen, vom Ertrag und vom Vermö-gen betraf im wesentlichen Ertragsteuerndes laufenden Jahres. Der Posten enthältauch Beträge des Vorjahres.

Die Aufwendungen aus Verlustübernah-me fielen vor allem gegenüber derTA TRIUMPH-ADLER AG an.

Unter den Sonstigen Aufwendungenwurden hauptsächlich Versand-, Werbe-und Verkaufsförderungskosten für denVertrieb unserer Erzeugnisse, Kosten derInstandsetzung und Erhaltung unsererAnlagen, Aufwendungen für Beteiligun-

gen, Risiken aus Devisengeschäften undWährungsverluste ausgewiesen.

Zusätzliche EinzelangabenNeben den in der Bilanz vermerkten Even-tualverbindlichkeiten bestanden Einzah-lungsverpflichtungen auf Geschäftsanteileinländischer Gesellschaften mit beschränk-ter Haftung in Höhe von 64.500.000 DMsowie eine Nachschußpflicht für eineinländische Gesellschaft von 124.600 DM.Außerdem hafteten wir für zurückerhalte-ne Einlagen von Kommanditgesellschaftenmit 2.251.600 DM. Im Rahmen der Beteili-gung an der Volkswagen AG Preussen-Elektra AG OHG besteht eine unbeschränk-te Haftung. Von den Grundstücken sind rd.63 ha (Bilanzwert 2.523.006,72 DM) mitErbbaurechten belastet.

Im Betrage der uns von der VolkswagenInternational Finance N.V. gewährtenDarlehen, die aus den von ihr begebenenAnleihen stammen, haben wir gegenüberallen Anleihegläubigern Garantieerklärun-gen abgegeben. Dies sind Garantien beizwei DM-Anleihen über zusammen 450Mio. DM und bei einer US-Dollar-Anleihemit 150 Mio. US-Dollar im Gesamtwert von763 Mio. DM.

Die Bezüge der Mitglieder des Vor-stands betrugen im Jahr 198611.518.043 DM. Frühere Mitglieder desVorstands oder ihre Hinterbliebenen erhiel-ten 4.818.570 DM.

Die Bezüge des Aufsichtsrats betrugen303.800 DM.

86

Erläuterungausgewählterfinanzwirtschaft-licher Begriffe

Da unser Geschäftsbericht einen mög-lichst großen Interessentenkreis anspre-chen soll und einige der darin verwen-deten Fachbegriffe unterschiedlich defi-niert werden, möchten wir diese erläu-tern. Wir streben damit weder Vollstän-digkeit an, noch erheben wir Anspruchauf wissenschaftliche Exaktheit. Viel-mehr wollen wir auf die im Unterneh-men gebräuchlichen Interpretationenhinweisen.

Abgänge: Der Ausweis von Abgängenaus dem Anlagevermögen setzt den(physischen) Abgang von Vermögensge-genständen insbesondere durch Ver-kauf, Abbruch oder Verschrottung vor-aus. Dabei können gegenüber denBuchwerten höhere oder geringere Erlö-se erzielt werden; die Differenz zwi-schen Erlös und Buchwert ist in der Ge-winn- und Verlustrechnung als Gewinnbzw. Verlust aus Anlageabgängen aus-zuweisen. Als Abgänge werden bei derVolkswagen AG auch die von der öffent-lichen Hand auf Vorjahresinvestitionengewährten Investitionszulagen ausge-wiesen, wodurch sich die Anschaffungs-bzw. Herstellungskosten mindern.

Absatz an die Händlerorganisation;Auslieferungen von Fahrzeugen anKunden: Im Geschäftsbericht der Volks-wagen AG werden sowohl Zahlen fürAuslieferungen von Fahrzeugen an Kun-den als auch für den Absatz an dieHändlerorganisation ausgewiesen. UnterAbsatz an die Händlerorganisation wer-den die Fahrzeugverkäufe des Volkswa-gen-Konzerns an die Volkswagen- undAudi-Händlerbetriebe, soweit sie keineKonzerngesellschaften sind, verstanden.Als Auslieferungen an Kunden bezeich-nen wir die von den Händlerbetriebenan Endabnehmer verkauften Fahrzeuge.

Abschreibungen: Durch Abschreibun-gen werden grundsätzlich Anschaf-fungs- oder Herstellungskosten der Ge-genstände des Anlagevermögens ent-sprechend ihrer geplanten Nutzungs-dauer auf die Abrechnungsperioden (Ge-schäftsjahre) verteilt. Neben solchenplanmäßigen Abschreibungen gibt esaußerplanmäßige zur Berücksichtigungunvorhergesehener wertmindernder Tat-bestände und aus steuerlichen Gründen.Durch eine derartige Abschreibung kannbeispielsweise der Veralterung einer An-lage durch den technischen FortschrittRechnung getragen werden.

Anlagevermögen: Dazu zählen alleVermögensgegenstände, die am Ab-schlußstichtag dazu bestimmt sind,längerfristig dem Geschäftsbetrieb zudienen. Das Anlagevermögen wird in die

Gruppen Sachahlagen und immaterielleAnlagewerte (z'B. Lizenzen, Patente, Ur-heberrechte) sowie Finanzanlagen ge-gliedert.

Anzahlungen: Dies sind Vorleistungenauf abgeschlossene Liefer- und Dienst-leistungsverträge, für die eine Lieferungoder Leistung noch nicht erbracht wurde.

Ausgleichsposten aus der Erstkonso-lidierung: Hierunter wird der Unter-schiedsbetrag verstanden, der sich er-gibt, wenn die Anschaffungskosten, diefür die Beteiligung an einem Konzernun-ternehmen aufzuwenden waren, nichtdem im Erwerbszeitpunkt vorhandenenkonsolidierungspflichtigen Kapital(Grundkapital, Rücklagen, Gewinn oderVerlust) entsprechen. Der sich ergeben-dejBetrag wirdjin der Bilanz unter derPosition „Ausgieichsposten aus der Erst-konsolidierung" ausgewiesen. So kannz.B. ein aktiver|Ausgleichsposten Be-wertungsreserven bei erworbenen Kon-zernunternehmen oder bereits im Er-werbspreis enthaltene zukünftige Erträ-ge beinhalten.

Ausgleichsposten für Anteile inFremdbesitz: Sind an den in den Kon-zernabschluß einbezogenen Konzernun-temehmen außenstehende (konzern-fremde) Gesellschaften beteiligt, dannist für ihre Anteile am Kapital, an den of-fenen Rücklagen und am Gewinn oderVerlust in der Konzernbilanz ein „Aus-gleichsposten für Anteile in Fremdbe-sitz" gesondert auszuweisen.

Dieser Ausgleichsposten ist notwendig,da alle Aktiva und Passiva der Konzern-unternehmen vollständig in die Konzern-bilanz aufgenommen werden, obwohlsie nur anteiligjden Konzernunterneh-men gehören, im Abschluß für denVolkswagen-Konzern sind hierunter bei-spielsweise die Gegenwerte für dieMinderheitsbeteiligungen auszuweisen,die bei der Volkswagen do Brasil undder VW-Versicherungsvermittlungs-GmbH bestehen.

8?

Außenumsatzerlöse: Hierunter wer-den die um konzerninterne Lieferungen-d .h . Lieferungen zwischen den ein-zelnen konsolidierten Konzerngesell-schaften - bereinigten Umsatzerlöseeines Konzerns verstanden. Umsätze,die beispielsweise zwischen der Volks-wagen AG und der AUDI AG getätigtwerden, erhalten im Konzern den Cha-rakter von Lieferungen zwischen recht-lich unselbständigen Werken.

Beteiligungen: Das sind Kapitalanteilean anderen Unternehmen (Kapital- oderPersonengesellschaften), die mit derAbsicht erworben wurden, sich länger-fristig an einem Unternehmen zu beteili-gen.

Bilanzgewinn/verlust: Das ist der Ge-winn/Verlust einer Gesellschaft, der sichnach Zuführung zu den bzw. Auflösungvon Rücklagen aus dem Jahresüber-schußAfehlbetrag unter Einbeziehungeines Gewinn- bzw. Verlustvortrags er-gibt. Der Bilanzgewinn ist Basis für dieBeschlußfassung der Hauptversamm-lung.

Cash flow: Dies ist der Geldbetrag, dereinem Unternehmen in einem Ge-schäftsjahr aus den Umsatzerlösen nachAbzug ausgabewirksamer Aufwendun-gen wie Material-, Personal- und sonsti-ge Aufwendungen zu Finanzierungs-zwecken zur Verfügung steht. Er wird inder Praxis nicht nach einer einheitlichenDefinition ermittelt. Für den Volkswa-gen-Konzern ergibt sich der Cash flowaus dem Jahresergebnis + Anlageab-schreibungen und -abgänge (ohne Ab-schreibungen und Abgänge vermieteterGegenstände) +/-Veränderung derPensionsrückstellungen +/- Verände-rung des Eigenkapitalteils der Sonderpo-sten mit Rücklageanteil. Der Cash flowist eine Kennzahl für die Beurteilung derInnenfinanzierungskraft einer Unterneh-mung.

Eigene Aktien: Sie stellen den Teil desGrundkapitals einer Gesellschaft dar,den das Unternehmen selbst erworbenhat, und sind im Umlaufvermögen mitden Anschaffungskosten (Kaufpreis)

oder dem gegebenenfalls niedrigerenBörsenwert auszuweisen. Das Aktien-gesetz hat den Erwerb eigener Aktienan das Vorliegen bestimmter Vorausset-zungen geknüpft und auf 10% desGrundkapitals begrenzt. So wurden bei-spielsweise die eigenen Aktien derVolkswagen AG 1971 im Zusammen-hang mit dem Umtauschangebot an dieAktionäre der AUDI AG erworben.

Eigenleistungen, Andere aktivierte:Es handelt sich um innerbetrieblicheLeistungen, z.B. selbsterstellte Anlagenund Werkzeuge. Sie sind in der Gewinn-und Verlustrechnung unter der Ertrags-position „Andere aktivierte Eigenleistun-gen" auszuweisen, da die bei der Erstel-lung der Eigenleistungen angefallenenAufwendungen (Löhne, Material usw.) inden entsprechenden Positionen der Ge-winn- und Verlustrechnung enthaltensind.

Eventualverbindlichkeiten: Dies sinddem Grunde und der Höhe nach be-kannte Verbindlichkeiten, bei denen dieBedingungen, unter denen sie wirksamwerden, noch nicht eingetreten sind undmit deren Eintritt auch nicht gerechnetwerden muß. In diesen Beträgen sindbeispielsweise gewährte Bürgschaftenzu erfassen. Da derartige Verbindlichkei-ten noch keinen endgültigen Charakterhaben, sind sie als Zusatzinformationaußerhalb der eigentlichen Bilanzgliede-rung auszuweisen.

Forderungen an verbundene Unter-nehmen: Verbundene Unternehmensind rechtlich selbständige Unterneh-men, die im Aktiengesetz im einzelnendefiniert werden. Alle Forderungen einerGesellschaft an mit ihr verbundene Un-ternehmen sind in der Bilanz gesondertauszuweisen. Hierzu gehören im Rahmendes Abschlusses der Volkswagen AGz.B. die Forderungen an die AUDI AG.

Forderungen aus Krediten gemäߧ§ 89 und 115 AktG: Hierunter sindKredite an Vorstandsmitglieder, Prokuri-sten und diesem Personenkreis Gleich-gestellte sowie Kredite und Vorschüssean Aufsichtsratsmitglieder zu erfassen.

Unterj diese Ausweispflicht fallen auchDarlehen an Gesellschaften, in derengesetzlichen Organen ein Vorstands-oder Aufsichtsratsmitglied der kreditge-währenden Gesellschaft vertreten ist.

Gesamtleistung: Sie entspricht derSumme aller betrieblichen Leistungen,die eine Unternehmung in einer Periodeerbracht hat und besteht vor allem ausden Ümsatzerlösen. Daneben sind in !

der Gesamtleistung die Bestandsverän-derungen der Erzeugnisse sowie die an-deren' aktivierten Eigenleistungen ent-halten.

Gewinnvortrag: Er ist ein nach Ge- iwinnverwendungsbeschluß der Haupt-versammlung verbleibender Rest desBilanzgewinns und wird auf das neueJahr Vorgetragen.

Immaterielle Anlagewerte: Erworbe-ne Rechte wie z.B. Konzessionen, Lizen-zen und Patente werden als immaterielleAnlagewerte bezeichnet.

Investitionen: Hierunter versteht manden Zugang von langfristig genutztenGegenständen des Anlagevermögens -wie Grundstücke, Maschinen und Be-triebs- und Geschäftsausstattung. Fer-ner gehören hierzu die Zugänge von im-materiellen Anlagegütern sowie von Fi-nanzanlagen, beispielsweise der Erwerbvon Aktien, GmbH-Anteilen oder Obliga-tionen. Im Abschluß des Volkswagen-Konzerns sind in den Investitionen z.B.auch die Vorträge von neu in den Konso-lidierungskreis aufgenommenen Gesell-schaften sowie eine Erhöhung des akti-ven Ausgleichspostens aus der Erstkon-solidierung enthalten. Nicht mehr ent-halten'sind seit dem Geschäftsjahr 1985die Zugänge vermieteter Gegenstände.

Jahresüberschuß/-fehlbetrag: DerBetrag ergibt sich rechnerisch aus demUnterschied aller Erträge und Aufwen-dungen einer Rechnungsperiode undstellt das Ergebnis des laufendenGeschäftsjahres vor Rücklagenzuwei-sungen oder-entnahmen dar.

Kapital, Bedingtes: Das Wesen einerbedingten Kapitalerhöhung besteht dar-in, daß eine Erhöhung des Grundkapi-tals bis zu einem bestimmten Nennbe-trag von der Hauptversammlung be-schlossen wird, die Durchführung -an -ders als bei einer ordentlichen Kapitaler-höhung - jedoch sowohl dem Umfangals auch dem Zeitpunkt nach unbe-stimmt bleibt. In erster Linie dient dasbedingte Kapital dazu, die Ausgabe vonWandelschuldverschreibungen oder Op-tionsanleihen zu ermöglichen.

Kapital, Genehmigtes: Das genehmigteKapital ist eine der vier aktienrechtlichgeregelten Formen der Kapitalerhöhungund beinhaltet eine Ermächtigung desVorstands durch die Hauptversammlung,innerhalb eines Zeitraums von maximalfünf Jahren das Grundkapital der Gesell-schaft bis zu einem bestimmten Nenn-betrag durch Ausgabe neuer Aktien zuerhöhen.

Über die Bedingungen und den genauenTermin der Aktienausgabe entscheidetdann der Vorstand nach Zustimmungdurch den Aufsichtsrat. Da ein erneuterBeschluß der Hauptversammlung unmit-telbar vor Erhöhung des Grundkapitalsnicht mehr erforderlich ist, stellt das ge-nehmigte Kapital ein in bezug auf denZeitpunkt der Kapitalerhöhung flexiblesInstrument der Kapitalbeschaffung dar,das es ermöglicht, Zeitpunkt und Kondi- .tionen der jeweiligen Lage auf dem Ka-pitalmarkt kurzfristig anzupassen.

Auf der Hauptversammlung des Jahres1984 wurde der Vorstand ermächtigt,das Grundkapital der Volkswagen AGum bis zu 300 Mio. DM durch Ausgabeneuer; auf den Inhaber lautenderStammaktien bis zum 30. Juni 1989zu erhöhen. Hierbei soll den Aktio-nären das Bezugsrecht eingeräumtwerden.

Konsolidierung: Sie beinhaltet die Zu-sammenfassung der Einzelabschlüsse(Bilanzen und Gewinn- und Verlustrech-nungen) der zum Konsolidierungskreisgehörenden rechtlich selbständigen(Konzern-)Unternehmen zu einem Kon-

zernabschluß unter Aufrechnung kon-zerninterner Vorgänge zur Vermeidungvon Doppelerfassungen. Gegeneinanderaufgerechnet werden: Eigenkapital derTochtergesellschaft gegen die entspre-chende Position „Beteiligungen" derObergesellschaft (Kapitalkonsolidierung),gegenseitige Forderungen und Verbind-lichkeiten (Schuldenkonsolidierung) undAufwand der einen gegen entsprechen-den Ertrag der anderen Konzerngesell-schaft, gegebenenfalls unter Eliminie-rung von Zwischengewinnen (Auf-wands- und Ertragskonsolidierung).

Liquide Mittel: Dies sind die jederzeitverfügbaren finanziellen Mittel eines Un-ternehmens. Hierunter fallen Schecks,Kassenbestand, Postgiroguthaben sowieGuthaben bei Kreditinstituten.

Liquidität: Hierunter wird die Fähigkeitdes Unternehmens verstanden, zu je-dem Zeitpunkt seinen finanziellen Ver-pflichtungen nachkommen zu können.Um die ständige Zahlungsbereitschaftzu sichern, ist es notwendig, die Zah-lungseingänge und Zahlungsverpflich-tungen so abzustimmen, daß sich Mit-telzufluß und -abfluß möglichst entspre-chen. Da dieses Ziel in der Praxis nurannäherungsweise zu erreichen seinwird, ist jedes Unternehmen aus Grün-den der Sicherheit gezwungen, eine Li-quiditätsreserve zu halten.

Optionsanleihe: Dabei handelt es sichum ein festverzinsliches Wertpapier. Esverbrieft dem Inhaber neben einemfesten Zinsertrag ein zusätzliches, auchgetrennt handelbares Recht, währendeiner bestimmten Frist in einem festge-legten Bezugsverhältnis und zu einemfestgelegten Bezugskurs Aktien deremittierenden Gesellschaft zu erwerben.Im Falle der Optionsanleihe der Volks-wagen International Finance N.V., Am-sterdam, bezieht sich das Optionsrechtauf Aktien der Volkswagen Aktiengesell-schaft.

Pauschalwertberichtigung: Zur Absi-cherung des in den Forderungen liegen-den allgemeinen Kreditrisikos kann aus

Gründen kaufmännischer Vorsicht einePauschalwertberichtigung gebildet wer-den. SpezielleniForderungsausfällen istdagegen durch aktivisch vorzunehmendeWertkorrekturen bei den entsprechen-den Forderungen Rechnung zu tragen.

Pensionsrückstellungen: Sie werdenaufgrund versicherungsmathematischerRegeln gebildet Voraussetzung für dieBildung von Rückstellungen für Pen-sionsverpflichtijngen ist eine Pensions-zusage, aufgrund derer Unternehmens-angehörige einen Rechtsanspruch auflaufende oder einmalige Pensionslei-stungen habenj wenn sie aus dem Ar-beitsprozeß ausscheiden.

Rechnungsabgrenzungsposten: Diessind Einnahme^ oder Ausgaben einesUnternehmens, die erst nach dem Bi-lanzstichtag zu [Erträgen oder Aufwen-dungen in der Gewinn- und Verlustrech-nung führen (z.B. im voraus erhalteneoder vorausgezahlte Mieten).

Rücklagen: Sie sind ein Teil des auf derPassivseite der Bilanz ausgewiesenenEigenkapitals uind werden in gesetzlicheund freie Rücklagen unterteilt. Die Zu-führung zu den Rücklagen erfolgt ent-weder durch Einzahlungen seitens derAktionäre (z.B. das bei der Ausgabe jun-ger Aktien anläßlich der Kapitalerhöhungder Volkswagen AG gezahlte Aufgeld)oder durch Einstellungen aus dem Jah-resüberschuß. Während die Einstellungin die gesetzliche Rücklage durch dasAktiengesetz geregelt wird, entscheidendie Organe der Gesellschaft bzw. dieAktionäre überjdie Bildung freier Rückla-gen. Die aus dem Jahresüberschuß vor-genommenen Rücklagendotierungen er-möglichen ganp oder teilweise die Erhal-tung des eigenjfinanzierten Vermögens(Substanzerhaltung) und führen damitlangfristig zu einem höheren innerenWert des Unternehmens.

Rücklage für eigene Aktien: GemäßI 150 a AktG bildete die Volkswagen AGim Geschäftsjahr 1979 eine Rücklage füreigene Aktien. Diese Rücklagenbildung,die in Höhe des auf der Aktivseite derBilanz für die eigenen Aktien nach § 155

89

AktG ausgewiesenen Buchwertes vor-genommen werden mußte, dient imSinne des Gläubigerschutzes der Siche-rung der Eigenkapitalbasis.

Das wird dadurch erreicht, daß ein Be-trag, der dem Wertansatz der eigenenAktien entspricht, durch den Ausweisals gesetzliche Rücklage und die damitverbundene gesetzliche Verfügungsbe-schränkung einer möglichen Gewinnaus-schüttung entzogen wird. So wird ver-hindert, daß das Vermögen der Gesell-schaft um den Betrag dieser Aktien ver-mindert wird und hierdurch gegebenen-falls eine indirekte Rückzahlung von haf-tendem Eigenkapital an die Aktionäreerfolgt.

Rückstellungen: Sie gehören zumFremdkapital und werden für Verpflich-tungen gebildet, die dem Grunde nachbekannt sind, deren Höhe und Fälligkeitaber noch nicht feststeht. Rückstellun-gen sind keine Rücklagen und somit kei-ne einbehaltenen Gewinne. Sie werdenbeispielsweise für konkrete Prozeßrisi-ken gebildet, die zu einer späteren Inan-spruchnahme der Gesellschaft führenkönnen.

Sonderposten mit Rücklageanteil:Das Steuerrecht gewährt beim Vorliegenbestimmter Sachverhalte die Möglich-keit zur Bildung einer steuerfreien Rück-lage, die in späteren Jahren ergebnis-wirksam und einkommenserhöhend auf-zulösen ist. Bei der Übernahme in dieHandelsbilanz sind solche Rücklagen inden „Sonderposten mit Rücklageanteil"nach den freien Rücklagen gesondertauszuweisen. Dabei ist zu vermerken,nach welchen gesetzlichen Vorschriftendiese Rücklage gebildet worden ist (z.B.Rücklage für Investitionen in Entwick-lungsländern gem. § 1 Entwicklungslän-der-Steuergesetz).

Umbuchungen: In der Regel sind diesUmsetzungen von einer Position inner-halb des Anlagevermögens in eine an-dere. Sie stellen keine Wert- oder Men-genänderungen dar, sondern sind Aus-weisänderungen mit nur formaler Be-deutung.

Umlaufvermögen: Alle Vermögensge-genstände, die nicht längerfristig demGeschäftsbetrieb dienen und keine Vor-auszahlungen für Aufwendungen desFolgejahres sind (Rechnungsabgren-zungsposten), gelten als Umlaufvermö-gen. Diesem sind grundsätzlich alle Ge-genstände zuzuordnen, die verbraucht,verarbeitet oder veräußert werden sol-len. Das Umlaufvermögen wird in dieGruppen „Vorräte" sowie „Andere Ge-genstände des Umlaufvermögens" ge-gliedert. Die hierunter auszuweisendenVermögensgegenstände zeichnen sichdadurch aus, daß sie relativ schnell um-geschlagen werden.

Verbundene Unternehmen: siehe For-derungen an verbundene Unternehmen

Vorräte: Sie enthalten die Roh-, Hilfs-und Betriebsstoffe, unfertigen Erzeug-nisse, fertigen Erzeugnisse und Waren.Dabei sind Rohstoffe alle Stoffe, die alswesentliche Bestandteile unmittelbar indas Erzeugnis eingehen; Hilfsstoffe sindnur Nebenbestandteile des Produkts.Betriebsstoffe (z.B. Schmierstoffe) ge-hen nicht in das Erzeugnis ein, werdenaber zu seiner Herstellung benötigt. Wa-ren sind alle Gegenstände, die von Drit-ten bezogen wurden und ohne Be- oderVerarbeitung weiterveräußert werden.Hierzu gehören bei der Volkswagen AGz.B. die von der Volkswagen Bruxellesmontierten Fahrzeuge.

Vorzugsaktien: Vorzugsaktien sindWertpapiere, die im Vergleich zu Stamm-aktien unterschiedliche Mitgliedschafts-rechte beinhalten. Hierbei gibt es zahl-reiche Kombinationsmöglichkeiten. Bei denvon der Volkswagen AG begebenen stimm-rechtslosen Inhaber-Vorzugsaktien ist dasStimmrecht ausgeschlossen. Sie sind miteinem nachzuzahlenden Vorzug bei derVerteilung des Gewinns ausgestattet.

Dieser stellt sich wie folgt dar:Zunächst wird aus dem vorhandenen ver-teilungsfähigen Bilanzgewinn an dieVorzugsaktionäre ein Vorzugsgewinnanteilvon 4% des Nennbetrags der Vorzugsaktiengezahlt. Reicht der Bilanzgewinn hierzunicht aus, so sind die Fehlbeträge in

den folgenden Jahren vor der Verteilungeines Gewinnanteils an die Stammaktio-näre nachzuzahlen. Erst danach wird denStammaktionären eine Dividende von biszu 4 % ausgeschüttet. Sollte darüber hinauszu verteilender Gewinn vorhanden sein,wird $r so ausgeschüttet, daß auf, die 'Vorzugsaktien eine um 2% des Nennbe-trags höhere Dividende als auf die Stamm-aktien entfällt.

Gemä.ß Aktiengesetz lebt das Stimmrechtder Vorzugsaktionäre auf, sofern fürzwei Jahre keine Vorzugsdividende gezahltwurde - so lange, bis alle Rückständenachgezahlt sind.

Wertschöpfungsrechnung: Der durchden Einsatz der Produktionsfaktoren ineiner periode von einem Unternehmenerzielte Wertzuwachs (Wertschöpfung)wird bei der Volkswagen AG wie folgtermidelt: Gesamtleistung (It. aktien-rechtlicher Gewinn- und Verlustrech-nung) + übrige Erträge -Vorleistungen(überwiegend Materialaufwand) -Ab -schreibungen und Verluste aus Abgän-gen.

iDie Wertschöpfungsrechnung zeigtebenfalls auf, in welchem Maße die Mit-arbeiter und Kapitalgeber sowie derStaat $n der Unternehmensleistung teil-haben.

Zugänge: Als Zugang wird jeder tat-sächliche mengenmäßige Zugang vonGegenständen des Anlagevermögensbezeichnet (physische Veränderung desAnlagevermögens). Zugänge können im-mer nur in der Rechnungsperiode alssolche ausgewiesen werden, in der imAnlagevermögen tatsächlich die men-genmäßige Mehrung eingetreten ist.

90

Volkswagen-Konzern

Aktiva

Konzernbilanz zum 31. Dezember 1986in Tausend DM

Passiva

Stand Stand31.12.1986 31.12.1985

11 einschließlich Kursdifferenzen in Höhe von 17.413 Tsd. DM21 Entwicklung der vermieteten Gegenstände (Tsd. DM):

3.716.7692.738.466

859.0141.474

1.491.3144.106.381

31 Diese Position weist das in der gesetzlichen Rücklageder Volkswagen AG (2.863.224 Tsd. DM) enthaltene Agio unddie Gegenwerte von Rechten aus Optionsanleihen 1986 aus.

" saldiert mit Währungsumrechnungsdifferenzen und einschließlichRücklage für eigene Aktien der Volkswagen AG (16.730 Tsd. DM)

Stand 1.1. 1986ZugängeAbgängeUmbuchungenAbschreibungenStand 31. 12. 1986

Anlagevermögen

A. Sachanlagen und immaterielle Anlagewerte

Grundstücke und grundstücksgleiche Rechtemit Geschäfts-, Fabrik- und anderen Bautenmit Wohnbautenohne Bauten

Bauten auf fremden GrundstückenMaschinen und maschinelle AnlagenBetriebs- und GeschäftsausstattungAnlagen im Bau und Anzahlungen auf AnlagenGewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte

B. Finanzanlagen

BeteiligungenAndere Wertpapiere des AnlagevermögensAusleihungen mit einer Laufzeit

von mindestens vier JahrenNennbetrag am 31. 12. 1986 437.213

davon durch Grundpfandrechtegesichert 63.561Ausleihungen gemäß § 89 AktG 2.725Ausleihungen gemäß § 115 AktG 187

davon an verbundene Unternehmen 5.288Sonstige Finanzanlagen

C. Vermietete Gegenstände2'

D. Ausgleichsposten aus der Erstkonsolidierung

Umlaufvermögen

A. Vorräte

B. Andere Gegenstände des Umlaufvermögens

Geleistete AnzahlungenForderungen aus Lieferungen und Leistungen

davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem JahrWechsel

davon bundesbankfähigSchecksKassenbestand und PostgiroguthabenGuthaben bei KreditinstitutenWertpapiereEigene Aktien

Nennbetrag am 31.12.1986Forderungen an verbundene Unternehmen

davon aus Lieferungen und LeistungenSonstige Vermögensgegenstände

davon Forderungen gemäß § 89 AktGForderungen gemäß 1115 AktG

Rechnungsabgrenzungsposten

DisagioSonstige

Vortrag1.1.1986

3.841.978381.753146.31759.421

1.705.2581.438.4801.161.012

5.7708.739.989

130.9173.757

300.269

7.917442.860

9.182.849

9.736

6.877

11.865

71

191.13022

Vortrag erst-mals einbez.

Gesellschaften

— • - - • - -

354.859432

57.058140.551286.900203.909

86.553812

1.131.074

8.024229

1.666

-9.919

1.140.993

Zugänge

- - - • • - — • —

412.5017.106

12.3637.226

1.037.3401.214.3031.204.428

2783.895.545

631.60279

154.910

10.012796.603

4.692.148

Abgänge

76.3927.8988.819

10.32055.967

120.71671.1145.692

356.918

16.938225

94.72611

-111.889468.807

Um-buchungen

129.19714

4.4551.944

258.493439.001

- 835.440862

- 1.474

-1

-

1—

- 1.474

Ab-schreibungen

379.15015.159

71621.203

1.179.8621.137.254

216.383285

2.950.012

11.908-

15.042

12.40939.359

2.989.371

Stand31. 12. 1986

4.282.993366.248210.658177.619

2.052.1622.037.7231.329.056

1.74510.458.204

741.6973.841

347.077

5.5191.098.134

11.556.338

4.106.381

652.17016.314.889

6.783.363

63.5091.885.123

657.175

30.79118.709

8.503.295347.480

16.730

6.599

5.830.006

17.359.41724.142.780

202.013105.111307.124

40.764.793

Stand31.12.1985

3.841.978381.753146.31759.421

1.705.2581.438.4801.161.012

5.7708.739.989

130.9173.757

300.269

7.917442.860

9.182.849

3.716.769

131.30313.030.921

6.284.169

65.7522.114.115

40.136

27.8019.261

4.249.3633.939.342

21.235

12.066

4.915.244

15.394.31521.678.484

-165.152165.152

34.874.557

Grundkapital der Volkswagen AGBedingtes Kapital

KonzemrücklagenKapitalrücklagen9^Gewinnrücklagen

Gesetzliche Rücklage der Volkswagen AGAndere Rücklagen41

Ausgleichsposten aus der Erstkonsolidierung

Ausgleichsposten für Anteile in Fremdbesitzdavon am Gewinndavon am Verlust

Sonderposten mit RücklageanteilRücklage gemäß § 52 Abs. 5 EStGRücklage für Investitionen in Entwicklungsländern

gemäß § 1 Entwicklungsländer-SteuergesetzRücklagen gemäß französischen und belgischen VorschriftenRücklage für Preissteigerung gemäß § 74 EStDVRücklage gemäß § 1 AuslandsinvestitionsgesetzRücklage gemäß § 6b EStG

•Pauschalwertberichtigung zu Forderungen

RückstellungenPensionsrückstellungenAndere Rückstellungen

200.000

2.56843.626

Rückstellungen für im Geschäftsjahr unterlassene InstandhaltungRückstellungen für Gewährleistungen ohne rechtliche VerpflichtungSonstige Rückstellungen

Verbindlichkeiten mit einer Laufzeitvon mindestens vier Jahren

Anleihendavon durch Grundpfandrechte gesichert

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstitutendavon durch Grundpfandrechte gesichert

Sonstige Verbindlichkeitendavon durch Grundpfandrechte gesichert

vor Ablauf von vier Jahren fällig

Andere VerbindlichkeitenVerbindlichkeiten aus Lieferungen und LeistungenVerbindlichkeiten aus der Annahme gezogener Wechsel

und der Ausstellung eigener WechselVerbindlichkeiten gegenüber KreditinstitutenErhaltene AnzahlungenVerbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen

davon aus Lieferungen und LeistungenSonstige Verbindlichkeiten

Rechnungsabgrenzungsposten

Konzern bilanzgewinn

Verbindlichkeiten aus der Begebungund Übertragung von Wechseln

Verbindlichkeiten aus BürgschaftenVerbindlichkeiten aus GewährleistungsverträgenSonstige Eventualverbindlichkeiten

30.000

187.360

153.679

1.081.599

321

297.366132.74429.99622.704

ötana31. 12. 1986

1.500.000

2.803.224

60.0005.475.909

93.1338.432.266

411.101

126.879

95.71159.7638.6871.447

674293.161

55.648

5.279.364

23.83315.302

9.195.22114.513.720

1.287.057

711.756

592.647

2.591.460

3.243.267

1.050.7855.331.070

215.78436.582

2.467.96212.345.450

314.881

307.106

40.764.793

oianu31.12.1985

1.200.000

783.387

60.0004.913.020

34.7615.791.168

269.413

145.086

101.93149.0154.8372.894

188303.951

52.884

5.028.789

34.94113.046

9.128.76114.205.537

828.072

714.416

299.532

1.842.020

3.201.757

301.5965.015.685

151.6553.451

2.067.11110.741.255

223.956

244.373

34.874.557

Volkswagen-Konzern Konzern-Gewinn- und Verlustrechnungfür die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 1986in Tausend DM

AußenumsatzerlöseBestandserhöhung/Bestandsverminderung der Erzeugnisse

Andere aktivierte Eigenleistungen

Gesamtleistung

Roh-, Hilfs-und Betriebsstoffe, bezogene Waren

Rohertrag

Erträge aus GewinnabführungsverträgenErträge aus BeteiligungenErträge aus anderen FinanzanlagenSonstige Zinsen und ähnliche ErträgeGewinne aus AnlageabgängenGewinne aus dem Abgang vermieteter GegenständeErträge aus der Auflösungen RückstellungenErträge aus der Auflösung von Sonderposten mit RücklageanteilSonstige Erträge

davon außerordentliche

Löhne und GehälterSoziale AbgabenAufwendungen für Altersversorgung und UnterstützungAbschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle AnlagewerteAbschreibungen auf FinanzanlagenAbschreibungen auf vermietete GegenständeAbschreibungen auf andere Gegenstände des Umlaufvermögens

und Einstellung in die Pauschalwertberichtigung zu ForderungenVerluste aus AnlageabgängenVerluste aus dem Abgang vermieteter GegenständeZinsen und ähnliche AufwendungenSteuern

a) vom Einkommen, vom Ertrag und vom Vermögenb) sonstige

Aufwendungen aus VerlustübernahmeEinstellungen in Sonderposten mit RücklageanteilSonstige Aufwendungen

JahresüberschußGewinn Vortrag der Volkswagen AG

Veränderung der KonzemrücklagenEntnahmenEinstellungen

Konzernfremden Gesellschaftern zustehender Gewinn

Auf konzernfremde Gesellschafter entfallender Verlust

Konzernbilanzgewinn

601.366

1.353.527135.779

46.712368.207

1986

52.794.365670.741

53.465.106497.185

53.962.291

28.655.570

25.306.721

-66.95851.252

1.347.582225.058278.174485.583

29.5372.859.465

5.343.60930.650.33011.878.3502.123.456

745.4662.950.012

39.3591.491.314

288.28538.626

113.3661.130.740

1.489.3061.077

22.4667.758.349

30.070.172

530.1587.385

587.543

32' -35

2.568

43.626

307.106

1985

52.501.844-298.989

52.202.855505.792

52.708.647

26.622.833

26.085.814

3550.24732.528

1.621.28251.493

206.923315.298

28.2712.073.622

4.379.69930.465.51311.274.8231.952.425

685.7503.372.561

38.7211.258.929

361.52017.49847.540

1.449.067

1.992.986131.511

2.124.497-

6.9257.279.623

29.869.879

595.6345.537

601.171

6.401432.778426.377

5.034

74.613

244.373

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1

Wolfsburg, den 19. März 1987

VOLKSWAGEN AKTIENGESELLSCHAFT

Der Vorstand

Der Konzemabschluß und der Konzerngeschäftsbericht entsprechennach unserer pflichtmäßigen Prüfung den gesetzlichen Vorschriften.

Hannover, den 20. März 1987

TREUARBEIT AktiengesellschaftWirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft

Prof. Dr. ForsterWirtschaftsprüfer

SiepeWirtschaftsprüfer

VOLKSWAGEN AG

Aktiva

Bilanz der Volkswagen AGzum 31. Dezember 1986

Anlagevermögen

A. Sachanlagen '

Grundstücke und grundstücks-gleiche Rechte

mit Geschäfts-, Fabrik-undanderen Bauten

mit Wohnbautenohne Bauten

Bauten auf fremden GrundstückenMaschinen und maschinelle AnlagenBetriebs- und GeschäftsausstattungAnlagen im BauAnzahlungen auf Anlagen

B. Finanzanlagen

BeteiligungenAusleihungen mit einer Laufzeit

von mindestens vier Jahren. Nennbetrag am 31.12.1986DM 549.929.349

davon durch Grundpfandrechte gesichertDM 64.862.733an verbundene Unternehmen gegebenDM346.747.875Ausleihungen gemäß § 89 AktGDM1.587.531Ausleihungen gemäß §115 AktGDM178.500

Umlaufvermögen

A. Vorrate

Roh-, Hilfs-und BetriebsstoffeUnfertige ErzeugnisseFertige Erzeugnisse, Waren

B. Andere Gegenstände des Umlaufvermögens

Geleistete AnzahlungenForderungen aus Lieferungen und Leistungen

davon mit einer Restlaufzeit von mehrals einem Jahr

Wechseldavon von verbundenen Unternehmen

bundesbankfähigKassenbestand und PostgiroguthabenGuthaben bei KreditinstitutenWertpapiereEigene Aktien (Nennbetrag DM 11.865.250)Forderungen an verbundene UnternehmenSonstige Vermögensgegenstände

davon Forderungen gemäß § 89 AktG

Rechnungsabgrenzungsposten

DisagjoSonstige

Vortrag1.1.1986

DM

1.464.432.9138.757.617

40.695.65410.717.135

401.622.518504.894.544172.882.724196.642.554

2.800.645.659

2.081.294.642

137.862.438

2.219.157.0805.019.802.739

DM 9.012.122

DM 3.481.490DM

DM191.130.000

Zugänge

DM

258.208.429216

1.754.823502.628

680.095.304587.533.578455.493.003298.136.364

2.281.724.345

1.848.341.313

338.834.407

2.187.175.7204.468.900.065

i

!

-,

Abgänge

DM

20.622.8824.811

538.2562.721.616

10.869.95110.209.00119.505.875

458.30864.930.700

1.154

26.737.629

26.738.78391.669.483

Umbuchungen

DM

43.358.120—-

5.00361.057.665

106.241.398- 136.773.973- 73.888.213

-

-

-

--

Abschrei-bungen

DM

221.469.659645.212497.794

5.072.979600.634.826508.040.979100.029.000107.200.000

1.543.590.449

7.157.626

7.774.431

14.932.0571.558.522.506

Stand31. 12. 1986

DM

1.523.906.9218.107.810

41.414.4273.430.171

531.270.710680.419.540372.066.879313.232.397

3.473.848.855

3.922.477.175

442.184.785

4.364.661.9607.838.510.815

568.384.3561.027.177.914_ 929.740.6472.525.302.917

20.637.938503.579.654

6.202.734

7.347.8866.571.059.385

245.603.74016.729.807

4.028.046.458976.548.757

12.375.756.35914.901.059.276

202.013.3501.871.671

203.885.02122.943.455.112

Stand31.12.1985

Tausend DM

1.464.4338.758

40.696' 10.717

401.622504.894172.883196.643

2.800.646

2.081.295

137.862

2.219.1575.019.803

583.213980.523783.614

2.347.350

14.562672.098

12.164

1.4052.633.7263.457.483

21.2353.965.060

695.800

11.473.53313.820.883

—1.9651.965

18.842.651

Passiva

GrundkapitalStammaktienVorzugsaktien ohne StimmrechtBedinqtes Kapital

Offene RücklagenGesetzliche Rücklage

Vortrag am 1.1.1986Einstellung

aus Aufgeldaus der Begebung von Optionsrechten 1986

Rücklage für eigene AktienVortraqam1.1.1986Entnahme wegen Abgangs eigener Aktien

Andere Rücklagen (freie Rücklagen)Vortragami. 1.1986Einstellung aus dem Jahresüberschuß

Sonderposten mit RücklageanteilRücklage gemäß § 52 Abs. 5 EStGRücklage für Investitionen in Entwicklungsländern

gemäß § 1 Entwicklungsländer-SteuergesetzRücklage für Preissteigerung gemäß § 74 EStDVRücklage gemäß § 1 Auslandsinvestitionsgesetz

Pauschalweltberichtigung zu Forderungen

RückstellungenPensionsrückstellungenAndere Rückstellungen

Rückstellung für im Geschäftsjahrunterlassene Instandhaltung

Rückstellung fürGewährleistungenohne rechtlicheVerpflichtung

Sonstige Rückstellungen

Verbindlichkeiten mit einer Laufzeitvon mindestens vier Jahren

Anleihendurch Grundpfandrechte gesichert

Verbindlichkeiten gegenüber KreditinstitutenSonstige Verbindlichkeiten

davon gegenüber verbundenen Unternehmen

vor Ablauf von vier Jahren fällig

Andere VerbindlichkeitenVerbindlichkeiten aus Lieferungen und LeistungenVerbindlichkeiten gegenüber KreditinstitutenErhaltene AnzahlungenVerbindlichkeiten

gegenüber verbundenen UnternehmenSonstige Verbindlichkeiten

Rechnungsabgrenzungsposten

Bilanzgewinn

Verbindlichkeiten aus der Begebung undÜbertragung von Wechseln

Verbindlichkeiten aus BürgschaftenVerbindlichkeiten aus Gewährleistungsverträgen

DM

DM

DMDM

DMDM

DMDM

DM

DM

DMDMDM

200.000.000

843.387.000

1.807.379.000212.458.000

21.234.7764.504.969

2.093.179.345190.000.000

762.510.000

31.831.935

1.242.474.299874.738.299191.183.549

Stand3 1 . 12. 1986

DM

1.200.000.000300.000.000

1.500.000.000

2.863.224.000

16.729.807

2.283.179.3455.163.133.152

109.700.000

95.711.2748.687.3331.447.200

215.545.807

5.242.000

4.464.440.000

9.100.000

8.100.0006.518.081.925

10.999.721.925

30.000.000

6.100.000762.607.372

798.707.372

1.722.931.134760.622.453123.312.286

179.032.0141.168.027.4313.953.925.318

73.633

307.105.905

22.943.455.112

Stand31.12.1985

Tausend DM

1.200.000-

1.200.000

843.387

21.235

2.093.1792.957.801

125.400

101.9314.8372.895

235.063

6.867

4.074.800

20.400

7.3006.369.236

10.471.736

60.000

6.100200.106

266.206

1.421.802645.476

76.847

152.4561.163.9043.460.485

120

244.373

18.842.651

C3<•z.LLJ

<

v:

O

lMC

m

VOLKSWAGEN AG Gewinn- und Verlustrechnungder Volkswagen AGfür die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 1986

<

LU

1inv;

O

l

V)

I•o

tc

C3

Pensionszahlungen im Geschäftsjahr 1986 DM 132.841.207;voraussichtliche Zahlungen in den folgenden fünfGeschäftsjahren 111, 127, 134, 136,140% dieses Betrages

Die Buchführung, der Jahresabschluß und der Geschäftsberichtentsprechen nach unserer pflichtmäßigen Prüfung Gesetz undSatzung.

Wolfsburg, den 19. März 1987

VOLKSWAGEN AKTIENGESELLSCHAFT

Der Vorstand

Hannover, den 20. März 1987

TREUARBEIT AktiengesellschaftWirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft

Prof. Dr. ForsterWirtschaftsprüfer

SiepeWirtschaftsprüfer

UmsatzerlöseBestandserhöhung der Erzeugnisse

Andere aktivierte Eigenleistungen

Gesamtleistung

Roh-, Hilfs-und Betriebsstoffe, bezogene Waren

Rohertrag

Erträge aus GewinnabführungsverträgenErträge aus BeteiligungenErträge aus anderen FinanzanlagenSonstige Zinsen und ähnliche ErträgeGewinne aus AnlageabgängenErträge aus der Herabsetzung der Pauschalwertberichtigung zu ForderungenErträge aus der Auflösung von RückstellungenErträge aus der Auf lösung von Sonderposten mit RücklageanteilSonstige Erträge

davon außerordentliche DM 56.818.183

Löhne und GehälterSoziale AbgabenAufwendungen für Altersversorgung und UnterstützungAbschreibungen auf SachanlagenAbschreibungen auf FinanzanlagenAbschreibungen auf andere Gegenstände des UmlaufvermögensVerluste aus AnlageabgängenZinsen und ähnliche AufwendungenSteuern

a) vom Einkommen, vom Ertrag und vom Vermögen DM 1.080.819.947b) sonstige DM 25.034.993

Aufwendungen aus VerlustübernahmeEinstellungen in Sonderposten mit RücklageanteilSonstige Aufwendungen

-JahresüberschußGewinnvortrag aus dem Vorjahr

Entnahme aus der Rücklage für eigene AktienEinstellung aus dem Jahresüberschuß in freie Rücklagen

Bilanzgewinn

1986DM

41.133.547.59652.324.282

41.185.871.878205.308.456

41.391.180.334

27.814.587.556

13.576.592.778

186.535.527139.280.14612.655.202

492.628.29831.429.305

1.625.000255.803.975

23.367.1091.688.754.780

2.832.079.34216.408.672.120

7.081.297.9591.126.217.998

528.112.6921.543.590.449

14.932.05751.599.3364.388.205

65.704.046

1.105.854.940163.669.558

3.850.3464.234.238.236

15.923.455.822

485.216.2987.384.638

492.600.936

4.504.969190.000.000

307.105.905

1985Tausend DM

38.920.555139.040

39.059.595127.695

39.187.290

25.483.465

13.703.825

73.41863.3983.971

553.31631.645

450142.573

24.0011.034.360

1.927.13215.630.957

6.431.2841.037.630

432.5631.664.452

459.06763.4895.003

48.196

1.632.8573.578

1.636.43570.1744.837

3.300.99115.154.121

476.8365.537

482.373

-238.000

244.373

11 einschl. Bonus

21 bis 1983 einschl. Zugängevermieteter Gegenstände

31 bis 1983 einschl. Abschrei-bungen und Abgänge aufvermietete Gegenstände

Der Volkswagen-Konzernim Spiegel der Zahlen 1977-1986

1977

24.152

13

9.71414.438

9.914

5.634

2.240

5

8111.429

2.219

2

1.561658

192

5

13359

1.697

49

969728

2.488

- 19

419

14411

1441'

1978

26.724

11

11.22915.495

10.932

5.970

2.393

7

8951.498

2.385

7

1.569816

207

8

13968

1.990

17

1.559431

2.609

5

574

189

189

1979

30.707

15

12.49918.208

12.337

7.398

2.539

6

9011.638

2.542

7

1.558984

240

16

15783

3.100

56

2.374726

2.993

15

667

240

240

1980

33.288

8

11.85021.438

14.102

8.733

2.495

- 2

7881.707

2.574

1

1.4991.075

258

8

15999

4.279

38

3.1631.116

3.141

5

321

192

192

1981

37.878

14

12.06425.814

14.957

12.398

2.279

- 9

7381.541

2.246

- 13

1.410836

247

- 4

16087

4.851

13 -

3.0891.762

3.936

25

136

120

120

1982

37.434—

- 1

12.02725.407

15.733

11.346

2.120

- 7

6721.448

2.130

- 5

1.381749

239

- 3

15881

4.892

1

3.6541.238

3.452

- 12

- 3 0 0

-

-

1983

40.089

7

14.45325.636

15.460

11.812

2.127

0

7501.377

2.116

- 1

1.413703

232

- 3

15676

4.858

- 1

3.4761.382

5.207

51

- 2 1 5

-

-

1984

45.671

14

14.63831.033

20.108

12.864

2.145

1

7081.437

2.148

2

1.474674

238

3

16078

2.782

X

1.889893

2.021

4.081

X

228

120

120

1985

52.502

15

16.17136.331

24.025

14.698

2.398

12

7221.676

2.398

12

1.635763

259

9

17089

3.388

22

2.508880

3.217

59

4.558

12

596

240

240

1986

527794

: 1

18.83933.955

23.414

14.127

2.758

15

8381.920

2.777

16

1.6541.123

282

9

• 176

106

6.366

88

3.8492.517

2.738

- 15

4.285

- 6

580

306

24066

Umsatzerlöse (Mio. DM)

Veränderung gegenüber Vorjahr in %

im Inlandim Ausland

Export der inländischenKonzemgeselischaften

Eigenleistung der ausländischenKonzerngesellschaften

Absatz (Tsd. Automobile)

Veränderung gegenüber Vorjahr in %

im Inlandim Ausland

Produktion (Tsd. Automobile)

Veränderung gegenüber Vorjahr in %

im Inlandim Ausland

Belegschaft am Jahresende(Tsd. Mitarbeiter)

Veränderung gegenüber Vorjahr in %

im Inlandim Ausland

Investitionen (Mio. DM)2)

Veränderung gegenüber Vorjahr in %

im Inlandim Ausland

Zugänge vermieteterGegenstände (Mio. DM)

Veränderung gegenüber Vorjahr in %

Cash flow (Mio. DM)3)

Veränderung gegenüber Vorjahr in %

Jahresergebnis (Mio. DM)

Dividende derVolkswagen AG (Mio. DM)

Stammaktien (Mio. DM)Vorzugsaktien (Mio. DM)

Der Volkswagen-Konzernim Spiegel der Zahlen 1977 - 1986

11 bis 1983 einschließlichvermietete Gegenstände

21 um die in der Bilanz passiv aus-gewiesene Pauschalwertberichti-gung gekürzt (in Vorjahrenwurden weitere Bilanzpositioneneinbezogen)

31 einschließlich Eigenkapitalteil derSonderposten mit Rücklageanteilsowie ggf. Bilanzverlustder Volkswagen AG

41 ohne Anteile am auszuschüttendenGewinn

S) einschließlich Fremdkapitalteilder Sonderposten mit Rücklage-anteil

611977 zur Verfügung der HV,davon 144 Mio. DM als Dividende(einschl. Bonus) ausgeschüttet

1977

5.425530

5.955

3.1801.9923.837

5609.569

15.524

9003.161

1994.260

2.0482.2004.248

1.4501.0324.3556.837

1736)

6

11.264

15.524

24.50312.7466.8101.600

1.503

1.454

1.425419

+248

1978

5.903410

6.313

3.4912.9964.3641.016

11.867

18.180

1.2004.224

1925.616

2.3413.2445.585

1.284708

4.7766.768

189

22

12.564

18.180

27.28514.0997.6561.456

1.692

1.624

1.808574

+366

1979

6.648726

7.374

4.4004.0004.7811.123

14.304

21.678

1.2004.625

3736.198

2.7494.1526.901

1.273457

6.5928.322

240

17

15.480

21.678

31.63815.8359.1131.696

2.081

2.004

2.246667

+443

1980

8.326839

9.165

6.0734.4373.9711.151

15.632

24.797

1.2004.757

2056.162

3.1074.3267.433

1.161466

9.37811.005

193

4

18.635

24.797

34.98918.23810.7822.102

1.400

1.329

2.146321

+ 121

1981

10.205414

10.619

5.9964.7712.8221.129

14.718

25.337

1.2004.990

1986.388

3.4754.2327.707

1.053712

9.35111.116

124

2

18.949

25.337

38.19719.75211.7792.934

848

772

2.748136

+ 104

1982

11.474449

11.923

5.6625.0651.9531.290

13.970

25.893

1.2004.911

2236.334

3.6264.5708.196

847990

9.48511.322

38

3

19.559

25.893

38.03019.57312.0693.038

543

458

3.107-300-266

1983

11.801464

12.265

5.8786.2691.8152.528

16.490

28.755

1.2005.227

2816.708

4.2355.5979.832

1.2831.0049.925

12.212

-

3

22.047

28.755

40.68020.85212.3713.689

580

494

3.403-215- 45

1984

9.082544

2.43312.059

6.6547.3885.2531.588

20.883

32.942

1.2005.165

3206.685

4.7397.417

12.156

9921.411

11.57013.973

124

4

26.257

32.942

46.77223.82413.2272,9611.0601.368

1.266

4.104228

+ 62

1985

8.740574

3.71713.031

6.3487.1574.3263.960

21.791

34.822

1.2005.929

2667.395

5.0299.343

14.372

9471.291

10.56912.807

244

4

27.427

34.822

52.70926.62313.9133.4111.2592.124

1.993

4.783596

+426

1986

10.4581.7514.106

16.315

6.8467.9749.210

36424.394

40.709

1.5008.573

40910.482

5.2799.387

14.666

1.5181.282

12.45115.251

307

3

30.227

40.709

53.96228.65614.7472.9891.4911.489

1.354

4.010580

+321

in%

19,7X

10,525,2

7,811,5

X

- 9 0 , 811,9

+ 16,9

25,044,653,441,7

5,00,52,0

60,3- 0,6

17,819,1

25,7

- 18,9

10,2

16,9

2,47,66,0

- 12,418,5

- 2 9 , 9

- 3 2 , 1

- 1 6 , 2- 2,6- 2 4 , 6

Bilanzstruktur (Mio. DM)Stand 31. Dezember

AktivaSachanlagen1'Finanzanlagenvermietete GegenständeAnlagevermögen

Vorräte und Geleistete Anzahlungen21

Forderungen u.a.21

Liquide Mittel, WechselWertpapiere, Eigene AktienUmlaufvermögen21

Gesamtvermögen21

PassivaGrundkapitalKonzemrücklagen31

Anteile in Fremdbesitz41

Eigenkapital

PensionsrückstellungenAndere Rückstellungen51

Rückstellungen

Verbindlichkeiten mit Restlaufzeitvon mehr als vier Jahrenvon 1 bis 4 Jahrenbis zu einem JahrVerbindlichkeiten

Bilanzgewinn derVolkswagen AGMinderheitenanteilam auszuschüttenden Gewinn

Fremdkapital

Gesamtkapital21

Gewinn- und Verlustrechnung(Mio. DM)(Kurzfassung) Januar - Dezember

GesamtleistungMaterialaufwandPersonalaufwandAbschreibungenAbschr. auf vermietete GegenständeSteuerndavon Steuern vom Einkommen,vom Ertrag und vom VermögenMehraufwand aus den übrigenAufwands- und ErtragspostenJahresergebnisRücklagenveränderung

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