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Hamburg Ratgeber für Eltern und Impfkalender für Säuglinge, Kinder und Jugendliche Von klein auf rundum geschützt: Schutzimpfungen in Hamburg

Von klein auf rundum geschützt: Schutzimpfungen in Hamburg...bei hohen Impfraten im Kindesalter - nur noch Einzelfälle bei unzureichend geimpften Erwachsenen erfasst. Die Gefahr

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Page 1: Von klein auf rundum geschützt: Schutzimpfungen in Hamburg...bei hohen Impfraten im Kindesalter - nur noch Einzelfälle bei unzureichend geimpften Erwachsenen erfasst. Die Gefahr

Hamburg

Ratgeber für Eltern und Impfkalender für Säuglinge, Kinder und Jugendliche

Von klein auf rundum geschützt:Schutzimpfungen in Hamburg

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LIEBE ELTERN,

mit der Entscheidung, Ihr Kind impfen zulassen, schützen Sie die Gesundheit IhresKindes, aber auch die anderer.Die in dieser Broschüre beschriebenen Impfungenwerden in Hamburg allen Säuglingen, Kindern und Jugendlichen öffentlich emp-fohlen, um sie vor gefährlichen Infektionskrankheiten zu schützen. Damit trägtdie Freie und Hansestadt Hamburg dazu bei, durch Impfungen die Gesundheitder Bevölkerung zu schützen und die Weiterverbreitung von Infektionskrankhei-ten einzudämmen.

Es ist ein besonderes Anliegen unserer Gesundheitspolitik, dass alle Bürgerin-nen und Bürger über die Bedeutung von Schutzimpfungen für sich und andere informiert sind und Zugang zu Impfungen haben. Möglichst alle Säuglinge, Kinder und Jugendlichen sollten gegen die Krankhei-ten geimpft sein, für die in Hamburg Schutzimpfungen empfohlen werden.Damit wird erreicht, dass diese Krankheiten weniger häufig auftreten und zukörperlichen Schäden oder sogar Todesfällen führen können. Manche Krankheiten können durch konsequentes Impfen in der Bevölkerungsogar ausgerottet werden. So ist Europa seit dem Jahr 2002 frei von Kinder-lähmung und es ist erklärtes Ziel der Gesundheitspolitik, weltweit die Masernauszurotten. Dazu müssen mindesten 95 % der Kinder in der Bevölkerunggeimpft sein.

Wie viel Schutz Ihr Kind bekommt, entscheiden Sie selbst. Doch nur wer überSchutzimpfungen ausreichend informiert ist, kann die richtige Entscheidung tref-fen. Diese Broschüre soll Sie deshalb auch über mögliche Nebenwirkungen vonImpfungen aufklären und so Unsicherheiten beseitigen. Des Weiteren haben Sie vor der Impfung Gelegenheit, mit der Impfärztin oderdem Impfarzt über alle Fragen zu sprechen, die noch offen geblieben sind.

Der Heftmitte können Sie darüber hinaus einen Impfkalender entnehmen, derIhnen – z.B. an die Pinnwand geheftet - helfen soll, den Überblick über die nochanstehenden Impfungen Ihres Kindes zu behalten.

Ihre Zweite Bürgermeisterin Schnieder-Jastram

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INHALT

Warum soll ich mein Kind impfen lassen?

Gegen welche Krankheiten wird mein Kind geimpft?

Wie funktionieren Impfungen überhaupt?

Welche Impfstoffe gibt es?

Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Wann soll mein Kind geimpft werden?(Heftmitte: Impfkalender)

Wann sollte mein Kind nicht geimpft werden?

Was muss ich vor und nach der Impfung meines Kindes beachten?

Wo kann ich mein Kind impfen lassen?

Wer übernimmt die Kosten?

An wen kann ich mich bei Fragen wenden?

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Warum soll ich mein Kind impfen lassen?

Impfungen sind die sicherste, wirk-samste und wichtigste vorbeugendeMaßnahme, um Ihr Kind vor Infekti-onskrankheiten zu schützen. Zu einer „natürlichen Entwicklung“Ihres Kindes gehört keinesfalls, dasses so genannte „Kinderkrankheiten“wie Mumps oder Röteln durchleidet,da sie die Gesundheit Ihres Kindesbleibend schädigen können.

Ungeimpfte Säuglinge und schwerkranke Geschwister sind auf denImpfschutz der Spielkameraden undMitschüler angewiesen. Mit einerImpfung schützen Sie also Ihr Kindund darüber hinaus die Gemein-schaft, in der es lebt.

Hohe Impfraten schützen diegesamte Bevölkerung, weil sichInfektionskrankheiten dann nichtmehr ausbreiten können.

Es stimmt, dass viele Infektions-krankheiten, gegen die geimpft wird,selten geworden sind. Aber nur des-halb, weil die meisten Eltern ihreKinder impfen lassen! WürdenEltern heute darauf verzichten, wäredieser Erfolg schnell wieder ver-spielt.

Gegen welche Krankheiten wird mein Kind geimpft?

Neben den zahlreichen Impfungen,die in besonderen Situationen - z.B.bei Auslandsreisen - sinnvoll sind,werden allen Kindern bestimmteStandardimpfungen empfohlen. Welche Impfungen dazugehören,legt die „Ständige Impfkommission“(STIKO) fest, eine vom Bundes-gesundheitsministerium berufene,unabhängige Expertengruppe.Der von der STIKO empfohleneImpfkalender für Säuglinge, Kinderund Jugendliche schützt wirksamgegen folgende Infektionskrank-heiten:

• Kinderlähmung (Poliomyelitis),• Diphtherie,• Tetanus (Wundstarrkrampf),• Keuchhusten (Pertussis),• Hirnhaut- oder Kehlkopfent-

zündungen durch Hib-Bakterien,• Masern,• Mumps,• Röteln,• Windpocken (Varizellen) und• Hepatitis B,

Wissenswertes über Ansteckung,Krankheitsverlauf, Vorkommen undSchutz vor den genannten Infektio-nen erfahren Sie auf den folgendenSeiten.

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Wie funktionieren Impfungen überhaupt?

Impfungen ahmen eine natürlicheInfektion auf schonende Weisenach. Bei der Impfung werden demKörper abgetötete oder abge-schwächte Erreger oder sogar nurBestandteile von diesen zugeführt.Diese verursachen keine Erkran-kung, aber trotzdem wird der Körperzur Bildung von Abwehrstoffenangeregt und merkt sich den Ein-dringling. Taucht der Erreger danachnatürlich auf, kann das Immunsy-stem ihn sofort unschädlich machen.Die Erkrankung bricht nicht mehraus oder verläuft sehr viel harmlo-ser.

Manchmal reicht eine Impfung alleinnicht aus, um dem Körper ausrei-chenden Schutz zu geben. Impfun-gen müssen daher in bestimmtenZeitabständen wiederholt werden.Die Auffrischimpfung dient als„Gedächtnistraining“ für das Immun-system. Sie garantiert einen zuver-lässigen Immunschutz.

Welche Impfstoffe gibt es?

Welche Impfstoffe gibt es?

Man unterscheidet zwischen Einzel-und Kombinationsimpfstoffen. Kom-binationsimpfstoffe wirken gegenmehrere Erreger gleichzeitig.Wichtig ist, dass mit den Kombina-tionsimpfstoffen dieselbe Wirkungerzielt wird wie mit den Einzelkom-ponenten, Ihrem Kind aber Injektio-nen und Arzttermine erspart bleiben.Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin, IhremArzt darüber, welche Kombinations-impfung bei Ihrem Kind sinnvoll undmöglich ist. Kombinationsimpfstoffeschützen ebenso sicher und sindgenauso gut verträglich wie Einzel-impfstoffe.

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Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Die Sicherheit von Impfstoffen wirddurch staatliche Stellen streng über-prüft und vor der Zulassung durchdie Arzneimittelbehörden in großenwissenschaftlichen Studien kontrol-liert. Auch nach der Marktzulassungwerden alle im Zusammenhang mitder Impfung auftretenden Nebenwir-kungen gemeldet, registriert undweiterverfolgt. Die heute zur Verfü-gung stehenden Impfstoffe sind gutverträglich und rufen nur in wenigenFällen unerwünschte Reaktionenhervor. Diese klingen meistensschnell wieder ab. Für den unwahr-scheinlichen Fall, dass es durch eineöffentlich empfohlene Impfung zueiner bleibenden gesundheitlichenSchädigung kommt, haftet der Staat-laut Gesetz - für die Folgen. WennSie und Ihre Ärztin, Ihr Arzt einenImpfschaden vermuten, wenden Siesich bitte an Ihr zuständiges Gesund-heitsamt. Dies berät Sie in diesemFall weiter.Nach den Empfehlungen der STIKOinformieren wir Sie in dieser Broschüre über mögliche Lokal- und Allgemeinreaktionen und seltenauftretende Komplikationen.Sie können Ihre Ärztin, Ihren Arztaber auch auf Erkrankungen undKrankheitserscheinungen anspre-chen, die in ungeklärtem ursächli-chen Zusammenhang mit der Imp-fung auftreten. Auch können SieHypothesen und unbewieseneBehauptungen, von denen Sie mögli

cherweise gehört haben, zur Spra-che bringen. Ihre Ärztin oder Ihr Arztwird Ihnen zu dem derzeitigen Wis-sensstand Auskunft geben.

Eine ausführliche Liste über mögli-che Impfreaktionen finden Sie inkategorisierter Form im Epidemiolo-gischen Bulletin 6/2004 des Robert-Koch-Instituts unterwww.rki.de/INFEKT/EPI-BULL/2004/06_04.PDF im Internet.

Lokal- und Allgemeinreaktionen

Als Ausdruck der normalen Ausein-andersetzung des Organismus mitdem Impfstoff kann es vorkommen,dass der Körper bei allen im Folgen-den genannten Impfungen mitSchmerzen, Rötungen und Schwel-lungen reagiert. Gelegentlichschwellen dabei auch die Lymphkno-ten an. Abgeschlagenheit, Magen-Darm-Beschwerden oder Fieber kön-nen ebenfalls bei fast allen Impfun-gen auftreten. In der Regel sind diegenannten Beschwerden vorüberge-hender Natur und klingen rasch undfolgenlos wieder ab.

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Impfkomplikationen

Unter Impfkomplikationen verstehtman Erkrankungen oder Krankheits-erscheinungen, die aufgrund medizi-nischer Erkenntnisse sehr wahr-scheinlich mit der Impfung in Verbin-dung stehen. Bei allen Impfstoffenkönnen in seltenen Fällen Komplika-tionen auftreten, z.B. allergischeReaktionen. Obwohl diese meist schnell wiederabklingen, sollten Sie über diese sel-tenen Krankheitserscheinungeninformiert sein, um richtig zu reagie-ren und Ihre Ärztin oder Ihren Arztaufzusuchen.

Poliomyelitis

Poliomyelitis, auch „Kinderlähmung“genannt, ist eine Virusinfektion, diebei schwerem Verlauf neben demNasen- und Rachenraum und demDarm auch das zentrale Nerven-system erreichen kann. Dann könnenlebenslange Lähmungen die Folgesein.

Das Poliovirus wird hauptsächlichdurch Schmierinfektion über denMund übertragen und führt nachTagen oder Wochen zu grippeähn-lichen Symptomen. In schweren Fällen kommt es zu einer Hirnhaut-entzündung mit Erbrechen.

Polioviren waren vor Einführung derSchluckimpfung weltweit so verbrei-tet, dass bereits Kinder mit dem

Erreger infiziert wurden. Im Jahre1988 initiierte die Weltgesundheits-organisation WHO das globale Polio-Eradikationsprogramm, das sich dieAusrottung der Poliomyelitis bis zumJahre 2000 zum Ziel setzte. DieseInitiative wurde international umge-setzt und hat – obwohl das Ziel nochnicht erreicht ist – bereits zu beacht-lichen Erfolgen geführt, die durchkonsequentes Impfen weiter ausge-baut werden sollten.

Anstelle der Schluckimpfung(Lebendimpfstoff) wird heute eininaktivierter Polio-Impfstoff gespritzt.Es werden in den ersten 14 Lebens-monaten 3 oder 4 Impfungen (jenach Impfstoffkombination) verab-reicht. Eine Auffrischungsimpfungim Alter von 9 bis 17 Jahren kom-plettiert den Impfschutz.

Als Ausdruck der normalen Ausein-andersetzung des Organismus mitdem Impfstoff können die üblichen,im Text genannten Beschwerdenauftreten. Über Komplikationen, wie allergischeReaktionen, wurde nur in Einzelfäl-len berichtet.

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Diphtherie

Diphtherie, früher „Würgeengel derKinder“ genannt, ist eine lebens-bedrohliche, durch Bakteriengift verursachte Erkrankung, die zu einerakuten Entzündung im Bereich derNase und des Rachens führt. Vor allem ungeimpfte Kleinkinderund ältere Menschen können anDiphtherie versterben.

Die Krankheit wird durch Tröpfchenin der Atemluft übertragen undäußert sich einige Tage später meistdurch Halsschmerzen, Fieber undein starkes allgemeines Krankheits-gefühl. Bei einem schweren Verlaufder Erkrankung kann es zu Lähmun-gen, Herzversagen und zum Todkommen.

Diphtherie-Erkrankungsfälle werdenweltweit beobachtet: In weiten Tei-len der Dritten Welt und auch in denStaaten der ehemaligen Sowjetunionwurden in den vergangenen Jahrenausgedehnte, regionale Epidemienbeobachtet. In Deutschland werden -bei hohen Impfraten im Kindesalter -nur noch Einzelfälle bei unzureichendgeimpften Erwachsenen erfasst. Die Gefahr eines Wiederauftretensist jedoch jederzeit gegeben.

Der einzig sichere Schutz vor Diph-therie ist die vorbeugende Impfung.Innerhalb der ersten 14 Lebensmo-nate erfolgen 3 oder 4 Impfungen (jenach Impfstoffkombination). DerImpfschutz wird danach durch regel-

mäßige Auffrischimpfungen(zunächst nach 5 Jahren und dannalle 10 Jahre) aufrechterhalten.

Als mögliche, für die Diphtherie-Imp-fung spezifische Reaktion kann sichselten ein kleines Knötchen an derInjektionsstelle bilden. Im Einzelfallkann daraus eine abgekapselte Ent-zündung entstehen. Komplikationen in Form von allergi-schen Reaktionen an der Haut oderan den Atemwegen treten seltenauf. Einzelfälle allergischer Sofortre-aktionen (so genannte anaphylakti-sche Schocks) wurden in der medizi-nischen Fachliteratur beschrieben.Ebenfalls sehr selten kam es zuErkrankungen des peripheren Ner-vensystems.

Tetanus

Tetanus, auch „Wundstarrkrampf“genannt, ist eine schwere bakterielleWundinfektion, die zu einer Ver-krampfung der Körpermuskeln führt,die tödlich enden kann.

Die Krankheitserreger, die sich über-all im Schmutz oder in der Erdebefinden können, gelangen auchüber kleinste Wunden in den Körper.An Tetanus erkrankte Menschenempfinden einige Wochen nach derAnsteckung ein starkes allgemeinesKrankheitsgefühl und schmerzhafteKrämpfe. Wenn das Tetanusgift dieAtemmuskulatur erfasst, droht derErstickungstod.

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Tetanus ist, wenn auch mit großenregionalen Unterschieden, weltweitverbreitet. Nach Schätzungen derWeltgesundheitsorganisation (WHO)sterben jährlich über eine MillionMenschen an Tetanus. In Europaund Nordamerika ist das Tetanusvor-kommen dank umfassender Impfun-gen sowie der verbesserten Lebens-bedingungen relativ niedrig. Der einzig sichere Schutz gegenTetanus ist die Impfung. Innerhalbder ersten 14 Lebensmonate erfol-gen 3 oder 4 Impfungen (je nachImpfstoffkombination). Der Impf-schutz wird danach durch regelmäßi-ge Auffrischimpfungen (zunächstnach 5 Jahren und dann alle 10Jahre) aufrechterhalten.

Als mögliche, für die Tetanus-Imp-fung spezifische Reaktion kann sichselten ein kleines Knötchen an derInjektionsstelle bilden.Komplikationen in Form von allergi-schen Reaktionen sind extrem sel-ten, schwere Komplikationen wieEntzündungen der Nerven oder desGehirns sowie ein vorübergehenderAbfall der Blutplättchen oder Nieren-schädigung traten bisher nur in Ein-zelfällen auf.

Pertussis

Pertussis

Pertussis, auch „Keuchhusten“genannt, ist eine schwere, langwieri-ge bakterielle Erkrankung der Atem-wege. Säuglinge können dann kaumessen, trinken und atmen und müs-sen oft im Krankenhaus behandeltwerden.

Die Krankheit wird durch Tröpfchenmit der Atemluft übertragen undführt nach 1-2 Wochen zu grippeähn-lichen Symptomen. Danach kommtes zu anfallsweise auftretendenHustenstößen, oft mit anschließen-dem Erbrechen einhergehend. Komplikationen wie Lungenentzün-dungen und Krampfanfälle könneninsbesondere im ersten Lebensjahrauftreten und zu Gehirnschäden,vereinzelt sogar zum Tode führen.

Nach Angaben der WHO sterbenjährlich weltweit rund 300.000 Men-schen an Pertussis, überwiegendKinder. Auch bei uns erkranken nochviele Kinder an Keuchhusten, oft mitbleibenden Schäden.

Nur die rechtzeitige Impfung schütztwirksam vor einer Keuchhustener-krankung. Innerhalb der ersten 14Lebensmonate erfolgen 4 Impfun-gen. Weiterhin wird eine Auffrisch-impfung in Kombination mit Diphthe-rie und Tetanus im Alter von 9 bis17 Jahren empfohlen.

Als mögliche, für die Pertussis-Imp-fung spezifische Reaktion wurde bei

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IMPFKALENDER für Säuglin

Diphtherie

Tetanus (Wundstarrkrampf)

Keuchhusten (Pertussis)

Haemophilus influenzae Typ b (Hib)

Hepatitis B

Kinderlähmung (Poliomyelitis)

Masern, Mumps, Röteln

Windpocken

Impfung gegen

Jede versäumte Impfung kann nach

Standardimpfungen ab dem 18. Lebensjahr

• alle 10 Jahre Auffrischungsimpfungen für Diphtherie und Tetanus

• ab dem 60. Lebensjahr Impfungen gegen Influenza (jährlich) und

Pneumokokken (alle 5-6 Jahre Wiederimpfung).

Dieser Kalender gilt bei Einsatz bestimmter Kombinationsimpfstoffe. Bei Verwendung anderer Im

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nge, Kinder und Jugendliche

2 3 4 11-14 15-23 5-6 9 -17

hgeholt werden! Jede Impfung zählt!

mpfstoffkombinationen können sich Änderungen ergeben. Ihre Ärztin, ihr Arzt wird sie dazu beraten.

Alter in vollendeten Monaten

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Auffrischung

in vollendeten Jahren

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Auffrischung

Auffrischung Auffrischung

Auffrischung

Nachholimpfung

Auffrischung

Herausgeber: Freie und Hansestadt Hamburg, Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit und VerbraucherschutzBillstraße 80, 20539 Hamburg, 2006

� Nachholimpfung

Telefon des Impfzentrums:

040 / 428 54 - 44 20

Auffrischung

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Säuglingen und jungen Kleinkindernlänger anhaltendes, schrilles Schrei-en beobachtet. Komplikationen in Form von allergi-schen Reaktionen sind sehr selten,Fieberkrämpfe beim Säugling undjungem Kleinkind treten bei denneuen Impfstoffen praktisch nichtmehr auf. Einzelfälle von kurzzeiti-gem schockähnlichen Zuständen mitreduzierter Muskelspannung undNichtansprechbarkeit, die sichschnell und folgenlos zurückbilden,werden in der medizinischen Fach-literatur beschrieben.

Hib

Die Abkürzung „Hib“ steht für Haemophilus influenzae Typ b undwird aufgrund ihres Namens oft mitder Virusgrippe Influenza verwech-selt. Hib ist jedoch eine bakterielleErkrankung, die im Kindesalter eineReihe von unterschiedlichen, schwe-ren Erkrankungen verursachen kann.

Die Übertragung von Hib-Bakterienerfolgt durch Tröpfchen in der Atem-luft, die sich im Körper vermehrenund dann zu gefährlichen Entzündun-gen führen können. Besondersschwerwiegend ist die durch Hibverursachte eitrige Kehlkopf- oderHirnhautentzündung, die trotzBehandlung zu bleibenden Schädenoder sogar zum Tode führen kann.

Hib-Erkrankungen kommen inDeutschland dank umfassenderImpfprogramme sehr selten vor.

Das Erkrankungsrisiko ist bei Säug-lingen und Kleinkindern am höchstenund geht bei Jugendlichen zurück. Zum Schutz vor Hib-Bakterien ent-hält der KombinationsimpfstoffBestandteile aus der Hib-Bakterien-kapsel. Innerhalb der ersten 14Lebensmonate erfolgen 3 oder 4Impfungen (je nach Impfstoffkom-bination). Weitere Auffrischungs-impfungen sind dann nicht mehr notwendig.

Als mögliche, für die Hib-Impfungspezifische Reaktion kann es seltenzu einer sich schnell wieder zurück-bildenden Schwellung des geimpf-ten Armes kommen. Selten tritt beikleinen Kindern länger anhaltendes,schrilles Schreien auf.Im Zusammenhang mit einer Fieber-reaktion kann es beim Säugling undjungen Kleinkind zu einem Fieber-krampf kommen, der in der Regelfolgenlos bleibt. Einzelfälle allergi-scher Reaktionen sind möglich

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MMR (Masern-Mumps-Röteln)

Masern sind eine schwere Virus-erkrankung, die besonders an-steckend ist. Masernviren könnenschwere Gehirnentzündungen aus-lösen, die zu Hörverlust, geistigerBehinderung oder sogar noch Jahrenach der Erkrankung zum Tod führenkönnen.

Die Erreger werden durch Tröpfchenin der Atemluft übertragen und führennach etwa 10 Tagen zu schwerengrippeähnlichen Symptomen undeinem fleckförmigen Ausschlag.

Masern sind weltweit verbreitet. In Afrika gehören sie zu den zehnhäufigsten Infektionskrankheiten,der Anteil tödlicher Verläufe istbesonders hoch. In Deutschland istdie Häufigkeit der Masern durch dieImpfung deutlich zurückgegangen,doch kommt es wegen Impflückenimmer wieder zu Ausbrüchen.

Mumps, auch „Ziegenpeter“genannt ist eine Viruserkrankung.Eine folgenreiche Komplikation auchim Kindesalter ist eine Gehirnent-zündung mit möglichem Hörverlust.Bei einer Erkrankung nach derGeschlechtsreife kann Mumps beijungen Männern zu Zeugungsunfähig-keit durch Hodenentzündung, beijungen Frauen selten zu einer Eier-stockentzündung führen. Währendder Schwangerschaft erhöht dieErkrankung das Risiko einer Fehlge-burt.

Die Übertragung der Mumpsvirenerfolgt durch Tröpfchen in der Atem-luft. Nach 2-3 Wochen äußert sichdie Erkrankung durch Fieber, Kopf-schmerzen und geschwollene Spei-cheldrüsen. Die Betroffenen leidenunter geschwollenen Wangen undhaben Schmerzen beim Kauen.Komplikationen treten bei bis zueinem Viertel der Erkrankten auf.

Infektionen mit dem Mumpsvirussind weltweit verbreitet und betref-fen in ungeimpften Bevölkerungenüberwiegend Kinder und Jugendli-che. In Deutschland kommt es beiden gegenwärtigen Impfraten nochimmer zu Erkrankungswellen imAbstand von einigen Jahren.

Die Röteln sind eine Viruserkran-kung, die relativ symptomarm ver-läuft. Ein Risiko besteht vor allem fürSchwangere, da es zu schwerenFehlbildungen des ungeborenen Kindes kommen kann.

Die Übertragung der Infektion erfolgtdurch Tröpfchen in der Atemluft, diesich nach einigen Wochen durchLymphknotenschwellungen hinterdem Ohr, einen kleinfleckigen,manchmal juckenden Ausschlag undGelenkbeschwerden bei geringemFieber äußert.

Das Rötelnvirus ist weltweit verbrei-tet. In ungeimpften Bevölkerungenstecken sich 80-90% der Menschenbereits im Kindesalter an. Trotz der

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allgemein verfügbaren Impfprophylaxekommt es auch in Deutschlandimmer noch zu Rötelnerkrankungenwerdender Mütter. Eine flächen-deckende Durchimpfung der Bevöl-kerung dient deshalb auch demSchutz der ungeimpften Schwange-ren und ihrer Kinder.

Nur die Impfung bietet Schutz vorMasern, Mumps, Röteln und ihrenKomplikationen. Es werden zweiImpfungen empfohlen: Die erste umden 1. Geburtstag herum, die zweiteImpfung im Alter von 15-23 Mona-ten, d.h. vor dem 2. Geburtstag.Eine Auffrischimpfung ist nach der-zeitigem Wissensstand nicht not-wendig.

Als mögliche, für die MMR-Impfungtypische Reaktionen können imAbstand von 1-2 Wochen nach derImpfung bei etwa 2 % der ImpflingeSymptome einer leichten „Impf-krankheit” auftreten: Fieber, verbun-den mit einem schwachen masern-ähnlichen Ausschlag. Auch eineleichte Schwellung der Ohrspeichel-drüse wird gelegentlich beobachtet.Von Jugendlichen und Erwachsenen(sehr selten bei Kindern) sind vor-übergehende Gelenkbeschwerdenberichtet worden. Selten werdeneine vorübergehende leichte Hoden-schwellung oder eine ebenfalls leich-te und vorübergehende Reaktion derBauchspeicheldrüse beobachtet. Im Zusammenhang mit einer Fieber-reaktion kann es beim Säugling undjungen Kleinkind einmal zu einem

Fieberkrampf kommen, der in derRegel ohne Folgen bleibt. Allergi-sche Reaktionen kommen so gutwie nie vor, über allergische Sofort-reaktionen (anaphylaktischer Schock)wurde nur in Einzelfällen berichtet.Sehr selten werden bei Jugendli-chen und Erwachsenen nach derImpfung länger anhaltende Gelenk-entzündungen beobachtet. Auchüber Hautblutungen bei verminderterBlutplättchenzahl wurde nur in Ein-zelfällen berichtet.

Varizellen

Varizellen, auch „Windpocken“genannt, sind eine Viruserkrankung,die sehr ansteckend ist. Die Erkran-kung verursacht juckende Bläschenund kann bei schwerem Verlaufauch gefährliche Komplikationen zurFolge haben. Besonders riskant sindWindpocken auch für werdendeMütter am Anfang und am Endeihrer Schwangerschaft, da sie zuschweren Erkrankungen des nochungeborenen Kindes führen können.

Die Übertragung der Infektion erfolgtdurch Tröpfchen, die beim Atmenoder Husten ausgeschieden werden.Ferner ist eine Übertragung durchvirushaltigen Bläscheninhalt möglich.Nach 2-4 Wochen beginnt dieErkrankung mit juckendem Aus-schlag und Fieber. Bei Frühgeborenen oder Personenmit geschwächter Immunabwehrkann der Krankheitsverlauf tödlichenden. Schwere Krankheitsverläufe

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wurden aber auch bei sonst gesun-den Kindern beobachtet.

Varizellen sind weltweit verbreitet, in Deutschland sind sie unter denInfektionskrankheiten im Kindesalter,die durch Impfungen vermeidbarwären, am häufigsten. Bisher, d.h.im Zeitraum vor der allgemeinenImpfempfehlung, erkrankten durch-schnittlich 750.000 Menschen jähr-lich. Seit August 2004 wird die Varizellen-Schutzimpfung für alle Kinder undJugendlichen empfohlen, um diehohe Erkrankungshäufigkeit inDeutschland zu reduzieren. Die Zahlder Varizellen-bedingten Todesfällein Deutschland wird auf jährliche 25bis 40 geschätzt.

Die Impfung sollte vorzugsweise imAlter von 11-14 Monaten durchge-führt werden. Ungeimpfte 9- bis 17-jährige, die noch keine Windpockenhatten, sollten ebenfalls möglichstbald geimpft werden, da die Erkran-kung bei ihnen mit einer höherenKomplikationsrate einhergeht.

Als mögliche, für die Varizellen-Impf-ung spezifische Reaktionen könnenim Abstand von 1-4 Wochen nachder Impfung gelegentlich Symptomeeiner leichten Impfkrankheit auftre-ten: Fieber verbunden mit einemleichten Hautausschlag.Selten wurden Komplikationen wieallergische Reaktionen bis hin zuschockähnlichen Zuständen beob-achtet. Über Einzelfälle von Gürtel-

rose und Lungenentzündung wurdein der Literatur berichtet, ebensowie von einer Übertragung der„Impfkrankheit“ auf eine (zumeistimmungeschwächte) Kontaktperson.

Hepatitis B

Hepatitis B ist eine durch Viren verursachte Lebererkrankung, diealle Altersgruppen betreffen kann.Der Virusbefall führt zu einem wei-ten Spektrum von Krankheitssympto-men, bei chronischem Verlauf kannes zu einer knotigen Veränderungder Leber (Leberzirrhose) und zuLeberkrebs kommen.

Bereits kleinste Mengen Blut kön-nen das Virus übertragen, wenn esüber Verletzungen der Haut oderSchleimhaut in den Körper gelangt.Auch beim ungeschütztenGeschlechtsverkehr kann eineAnsteckung mit dem Hepatitis B-Virus erfolgen. Die Frühphasebeginnt mit unspezifischen Sympto-men (Appetitlosigkeit, Gelenk-schmerzen, Unwohlsein, Übelkeit,Erbrechen und Fieber), danach trittGelbsucht auf.

Hepatitis B ist eine weltweit vor-kommende Erkrankung. Nach wievor stecken sich jährlich viele Men-schen neu an. In der BundesrepublikDeutschland ist bei ca. 7 % derGesamtbevölkerung eine durchge-machte Hepatitis B-Infektion nach-weisbar.

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Bei rechtzeitiger Impfung bestehtein zuverlässiger Schutz vor Hepati-tis B. Es werden in den ersten 14Lebensmonaten 3 oder 4 Impfungen(je nach Impfstoffkombination) ver-abreicht. Weitere Auffrischungsimp-fungen sind nach dem jetzigenKenntnisstand nicht mehr notwen-dig.

Als mögliche, für die Hepatitis-B-Impfung spezifische Reaktion wurdevereinzelt eine Erhöhung der Leber-enzymwerte im zeitlichen Zusam-menhang mit der Impfung beobach-tet. In Einzelfällen wurde über Komplika-tionen wie allergische Reaktionender Haut und der Gefäße bis hin zuschockartigen Zuständen berichtet.

Wann soll mein Kind geimpft werden?

Gerade die frühzeitige Impfung stelltden sichersten Schutz vor lebensbe-drohlichen Erkrankungen im Säug-lingsalter dar. Sie können Ihr Kind in den erstenJahren im Rahmen der ohnehin fälli-gen Früherkennungsuntersuchungenimpfen lassen. Für die darauf fol-genden Impfungen müssen Sie mitIhrer Kinderärztin oder Ihrem Kinder-arzt gesonderte Termine vereinba-ren.

Die im Impfkalender aufgeführtenImpfabstände sollten möglichst ein-gehalten und weder unter- nochüberschritten werden. Sollte docheinmal etwas dazwischenkommen,holen Sie die Impfung bitte nach. Esgibt keine unzulässig großen Abstän-de zwischen den Impfungen! Aucheine für viele Jahre unterbrocheneGrundimmunisierung muss nicht neubegonnen werden, sondern wird mitden fehlenden Impfungen komplet-tiert.

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Wann sollte mein Kind nicht geimpft werden?

Ihre Ärztin oder Ihr Arzt wissen ambesten, wann eine Impfung aufge-schoben oder ganz ausgelassenwerden sollte. Eine Erkrankung mithohem Fieber (über 38,5°C), eineernste Schwäche des Immunsy-stems, eine erst vor kurzer Zeit vor-genommene Blutübertragung oderanstehende Operationen könnendazu führen, dass von einer Impfungzunächst abgesehen wird.

Allergien gegen den Impfstoff kön-nen ebenfalls gegen eine Impfungsprechen. Teilen Sie bitte Ihrer Ärz-tin, Ihrem Arzt daher vor der Imp-fung mit, ob Ihr Kind auf Medika-mente oder bestimmte Nahrungs-mittel allergisch reagiert.

Auch eine Schwangerschaft mussvor der Impfung in jedem Fall mitge-teilt werden, da bestimmte Impfun-gen nicht oder nur in besonderenSituationen vorgenommen werdendürfen.

Kein Impfhindernis hingegen stelltder Kontakt des Impflings mit einerSchwangeren oder immunge-schwächten Person dar. Geringfügi-ge Beschwerden – wie ein leichterfieberhafter Infekt (unter 38,5°C)oder leichte Beschwerden infolgefrüherer Impfungen – sind ebenfallskein Grund, die Impfung zu verschie-ben. Andere “falsche Impfhindernis-se“ sind u. a. Hautausschläge, die

Behandlung mit Antibiotika, Frühge-burtlichkeit oder Fieberkrämpfe inder Vorgeschichte des Impflings.

SPRECHEN SIE JEDOCH MITIHRER ÄRZTIN, IHREM ARZT ÜBERDIESE KRANKHEITSERSCHEINUN-GEN, DAMIT ER SIE BERATENKANN!

Was muss ich vor und nach der Impfung meines Kindes beachten?

Die Impfungen werden in den Impf-pass eingetragen, den Sie fortanzusammen mit Ihrer Versichertenkar-te und dem UntersuchungsheftIhres Kindes zu jedem Arztbesuchmitbringen sollten. Anhand desImpfpasses kann der ImpfschutzIhres Kindes nun von jeder Ärztinund jedem Arzt überprüft werden.Ein fehlender Impfpass oder lücken-hafte Eintragungen sind kein Grund,eine Impfung zu verschieben odergar auszulassen. Von zusätzlichenImpfungen bei bereits bestehendemImpfschutz geht kein besonderesRisiko aus.

Sportliche Aktivitäten nach Impfun-gen sind grundsätzlich unproblema-tisch, besondere Belastungen nachder Impfung sollten aber vermiedenwerden. Gönnen Sie dem KörperIhres Kindes ein wenig Ruhe.

Achten Sie in den ersten Tagen nachder Impfung auf Krankheitszeichenbei Ihrem Kind (z.B. Fieber, Schwel-

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lung). Falls Sie vermuten, dass durchdie Impfung eine über das üblicheMaß hinausgehende Reaktion aus-gelöst wurde, wenden Sie sich bitteumgehend an Ihre Ärztin oder IhrenArzt. Diese werden Sie beraten undgegebenenfalls die gesetzlich vorge-schriebene Meldung an das Gesund-heitsamt veranlassen, das Sie beiallen weiteren Anliegen unterstützt.

Wo kann ich mein Kind impfen lassen?

In Hamburg können Sie Ihr Kind beijeder Kinderärztin und jedem Kinder-arzt oder auch Ihrer Hausärztin,Ihrem Hausarzt impfen lassen. Auchder öffentliche Gesundheitsdienst(Gesundheitsämter, Impfzentrum)bietet kostenlose Impfungen an. Diewichtigsten Adressen finden Sie amEnde dieser Broschüre. Darüber hin-aus gibt es im Rahmen von Aktions-tagen in Gemeinschaftseinrichtun-gen (z.B. in Schulen und Kindergär-ten) öffentlich angeboteneImpftermine. Achten Sieauf diesbezüglicheAnkündigungen!

Wer übernimmt die Kosten?

Die Kosten für die von der STIKOempfohlenen Impfungen werden inder Regel von den Krankenkassenübernommen. Eine Praxisgebührwird bei Impfungen nicht erhoben.

An wen kann ich mich bei Fragen wenden?

Viele Eltern wägen sehr sorgfältigalle Argumente ab, die für odergegen die Impfung Ihres Kindessprechen. Sollte diese BroschüreIhre Fragen oder Bedenken nichtausreichend beantwortet und ausge-räumt haben, wenden Sie sich bittean Ihre Hausärztin oder Ihren Haus-arzt, Ihre Kinderärztin oder Ihren Kin-derarzt. Auch die Ärztinnen undÄrzte der bezirklichen Gesundheits-ämter und des Hamburger Impfzen-trums beraten Sie gern.

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Impfzentrum des Hygiene Instituts Hamburg

Beltgens Garten 2 22357 Hamburg(U3 bis „Burgstraße“)

� 040 / 428 54- 44 20

Gesundheitsämter und Schularztstellen

� Hamburg-Mitte Besenbinderhof 4120097 Hamburg

� 428 54- 4651

� Schularztstelle BillstedtBillstedter Hauptstraße 52

� 732 71 03

� AltonaJessenstraße 19 22767 Hamburg

� 428 11- 3003

� Eimsbüttel Grindelberg 66 20139 Hamburg

� 428 01-3378

� Hamburg-NordKümmellstraße 5 20249 Hamburg

� 428 04- 2205/6

� Wandsbek Robert-Schuman-Brücke 4-8 22041 Hamburg

� 428 81-24 51/-24 52

� Bergedorf Lamprechtstraße 6 21029 Hamburg

� 428 91-2221 / 2233

� Harburg Am Irrgarten 3-9 21073 Hamburg

� 428 71-2323

� Groot Enn 421149 Hamburg

� 702 32 79

Impressum

Herausgeber:Freie und Hansestadt HamburgBehörde für Soziales, Familie, Gesundheitund VerbraucherschutzBillstr. 80, 20539 HamburgRedaktion: Dr. med. Clara Schlaich, Maike Lamshöft

Gestaltung: www.kwh-design.deDruck: Walter Hirschfelder

Bezug: Diese Broschüre liegt in den Gesundheits-ämtern der Bezirke und im Amt für Gesundheit und Verbraucherschutz aus. Sie ist außerdem gegen Einsendung einesausreichend frankierten Rückumschlageserhältlich beimAmt für Gesundheit und VerbraucherschutzAbteilung GesundheitBillstr. 8020539 Hamburg

Vollständig überarbeitete 4. Auflage (2006)

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Hamburg

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5 Wurde der Impfling in den vergangenen zwei Wochen operiert, wurden ihm inden vergangenen drei Monaten Immunglobin verabreicht oder erhielt er eineBluttransfusion?

� ja � nein

Wurde der Impfling in den vergangenen vier Wochen bereits geimpft

� ja � nein

wenn ja, welche?

......................................................................................................................................

Bei Jugendlichen: Besteht eine Schwangerschaft?

� ja � nein

Ist innerhalb der nächsten 4 Wochen eine Operation geplant?

� ja � nein

Z u m I m p f t e r m i n b i t t e d e n I m p f p a s s m i t b r i n g e n !

� Ich habe keine weiteren Fragen an die Impfärztin oder den Impfarzt

� Mein Kind/unser Kind soll entsprechend den Empfehlungen des Hamburger Impfkalenders gegen:

� Poliomyelitis (Kinderlähmung)

� Diphtherie und Tetanus

� Pertussis (Keuchhusten)

� Haemophilus influenzae Typ b

� Masern/Mumps/Röteln

� Windpocken

� Hepatitis B geimpft werden.

� Ich werde mein Kind bei meinem Kinder- und Jugendarzt impfen lassen.

� Ich möchte nicht, dass mein Kind geimpft wird. Über daraus resultierende,mögliche Nachteile wurde ich informiert.

Anmerkungen:................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................

Hamburg, den ......../......./............

......................................................................................................................................Unterschrift des Sorgeberechtigten bzw. des, der zu Impfenden (ab dem 16. Lebensjahr)

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Name, Vorname des Kindes

.......................................................................................................................................

Anschrift

.........................................................................................................................................

Geburtsdatum ....../....../............

Ich habe die Broschüre „Schutzimpfungen in Hamburg (Stand 2006)“ gelesen undbin über die Bedeutung von Schutzimpfungen, mögliche Impfhindernisse, das Verhalten nach der Impfung sowie über mögliche unerwünschte Reaktionen undKomplikationen im Zusammenhang mit der Impfung informiert. Mir ist bekannt, dass ich alle weiteren Fragen zu einzelnen Impfungen im persönlichen Aufklärungs-gespräch mit der impfenden Ärztin oder dem impfenden Arzt klären kann.

Bitte beantworten Sie folgende Fragen vor der Impfung und bringen Sie diese Ein-verständniserklärung zusammen mit dem Impfpass zur Impfung mit:

Ist der Impfling zurzeit gesund?

� ja � neinwenn nein, welche Krankheiten bestehen?

.......................................................................................................................................

Nimmt der Impfling zurzeit Medikamente ein?

� ja � neinwenn ja, welche?

.......................................................................................................................................

Leidet der Impfling unter Allergien oder traten bei ihm oder ihr nach einerImpfung allergische Erscheinungen, hohes Fieber oder sonstige ungewöhnlicheReaktionen auf?

� ja � neinwenn ja, welche?

.......................................................................................................................................(falls vorhanden bitten den Allergiepass zur Impfung mitbringen!)

Leidet der Impfling unter einer Abwehrschwäche (angeboren, erworben, medikamentös bedingt)?

� ja � nein

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Bitte wenden!

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Name, Vorname des Kindes:

Anschrift:

Geburtsdatum:

Folgende Schutzimpfungen sind nach den aktuellen STIKO-Empfehlungen durchge-führt worden (bitte ankreuzen):

Poliomyelitis

Diphtherie

Tetanus

Pertussis

Hib

Masern

Mumps

Röteln

Varizellen

Hepatitis B

Nächster Impftermin am: ____________ zur Impfung gegen: ___________________

Anmerkungen:..............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................

Hamburg, den Stempel/Unterschrift der Ärztin, des Arztes

Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz, Billstr. 80, 20539 Hamburg

Ärztliche Bescheinigung über den Impfstatus(zum Verbleib in der betreffenden Einrichtung)

Datum der letzten ImpfungTag/Monat/Jahr

Vollständig(altersgerecht)geimpft

unvollständiggeimpft(Anzahl der Impfungen)

nichtgeimpft

Impfungen

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ein umfassender Impfschutz schützt das Individuum und die Gemein-schaft vor gefährlichen Infektionskrankheiten und den daraus resultieren-den Risiken. Für Kindertagesstätten und andere Gemeinschaftseinrich-tungen ist es von großer Bedeutung, eine gültige und vollständige Doku-mentation über den Impfschutz der betreuten Kinder zur Verfügung zuhaben, so können z.B. auch für ungeimpfte Kinder bei Erkrankungsfällenin der Kindertagesstätte schnelle und gezielte Schutzmaßnahmen einge-leitet werden.

Am 27.04.2004 wurde von der Hamburger Bürgerschaft das HamburgerKinderbetreuungsgesetz verabschiedet, dort heißt es in §4: „...die Erzie-hungsberechtigten haben dem Träger ferner nachzuweisen, dass dasKind seinem Alter und Gesundheitszustand entsprechend alle öffentli-chen Schutzimpfungen erhalten hat oder zu erklären, dass sie ihreZustimmung zu bestimmten Schutzimpfungen nicht erteilen.“ Der Impf-status gegenüber der Kindertagesstätte kann nachgewiesen werden,indem die Eltern den Impfpass ihres Kindes kopieren oder eine Beschei-nigung ihrer Ärztin oder ihres Arztes vorlegen. Auch vor Kuren, Kinder-und Jugendreisen oder Klassenfahrten werden Eltern oft gebeten, denImpfschutz ihrer Kinder nachzuweisen.

Sollten Sie sich für die Benutzung einer solchen Bescheinigung entschei-den, empfehlen wir Ihnen, das umseitig abgedruckte Formular zu ver-wenden. In der Regel erhebt Ihre Ärztin, Ihr Arzt für die Ausstellung derBescheinigung eine Gebühr.

Die Kinderärztin oder der Kinderarzt erhält durch das Ausfüllen derBescheinigung die Gelegenheit, den Impfschutz der Kinder zu überprü-fen und – bei entsprechender Einverständnis der Eltern – noch bestehen-de Impflücken zu schließen.

Mit Einverständnis der Eltern kann die Kinderärztin oder der Kinderarzthier auch Informationen zum Gesundheitszustand des Kindes mitteilen,die für die Kindertagesstätte wichtig sind, z.B. zu Allergien oder chroni-schen Erkrankungen, bei denen regelmäßig Medikamente eingenommenwerden müssen (z.B. Asthma bronchiale oder Diabetes mellitus).