8
SPIELZEIT 2015 / 2016 Vorschau auf die Premieren im Großen Haus

Vorschauheft 2015/2016

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Vorschau auf die Premieren im Großen Haus

Citation preview

Page 1: Vorschauheft 2015/2016

SPIELZEIT 2015 / 2016 Vorschau auf die Premieren im Großen Haus

Page 2: Vorschauheft 2015/2016

VORWORT

Unterhaltsames. Verstörendes. Tröstendes. Be-glückendes. Beschwerliches. Befreiendes. Und das ist nur ein kleiner Ausschnitt aus unseren Plänen für die Spielzeit 2015/2016.

Die große Bandbreite und Vielseitigkeit des Spiel-plans ist dabei der Garant dafür, dass die unver-zichtbare Aufgabe von Theater als Bestandteil der Gesellschaft gelingt: die dauernde experimentel-le Erprobung der Abstimmung zwischen Leben, Denken und Handeln anhand der zur Diskussion gestellten Werke und Themen.

Der große Zuspruch, den wir seitens unseres Pub-likums erfahren, ist uns Auftrag und Verpflichtung für jede kommende Spielzeit.

In diesem Sinne: Auf ein Neues!

19. September 2015

Musikalische Leitung Enrico Delamboye

Inszenierung Markus Dietze

Willkürlich hält Pizarro, der Gouverneur eines Staatsgefängnisses, politische Gegner gefangen. Unter ihnen befindet sich auch sein Widersacher Florestan. Dessen Gattin Leonore ist als Mann verkleidet unter dem Decknamen Fidelio in die Dienste des Kerkermeisters Rocco getreten, um Florestan zu suchen. Als der Gouverneur erfährt, dass dem Gefängnis eine Visite des Staatsminis-ters bevorsteht, beschließt er, Florestan zu besei-tigen. In letzter Sekunde gelingt es Leonore, ihren Mann vor der Ermordung zu retten.

In der Dialogfassung von Jenny Erpenbeck, die 2013 den Breitbachpreis erhielt, erweitern Erin-nerungen der gealterten Leonore die ursprüng-lichen Singspieldialoge zu einer individuellen wie politisch-gesellschaftlichen Wahrheitssuche.

FIDELIO Ludwig van Beethoven / Jenny Erpenbeck

Markus Dietze Intendant

Enrico Delamboye Chefdirigent

Steffen Fuchs Ballettdirektor

Page 3: Vorschauheft 2015/2016

FIDELIO Ludwig van Beethoven / Jenny Erpenbeck

26. September 2015

Inszenierung Christian Schlüter

„Wir sehn die kleine, dann die große Welt“, das hatte Mephisto versprochen. Die kleine Welt – das war die Gretchens in „Faust“. Nun also die große Welt. Faust erwacht und fühlt sich wie neu gebo-ren. Und er startet durch: An den deutschen Kai-serhof gelangt er ebenso wie ins antike Griechen-land. Ruhelos, atemlos stürmt er voran, Mephisto als treibende Kraft mit übernatürlichen Fähigkei-ten immer an seiner Seite.

Faust wird zum „global player“, der mit der Erfin-dung des Papiergeldes, als Feldherr an der Seite des Kaisers und als Baumeister eines giganti-schen Entwässerungs- und Kolonisationsprojek-tes zum zukunftsgerichteten, ruhelosen Erfolgs-individuum wird.

FAUST II Johann Wolfgang von Goethe

3. Oktober 2015

Musikalische Leitung Leslie Suganandarajah

Choreografie Steffen Fuchs

Die musikalische Basis dieses Ballettabends bilden zwei Werke des Komponisten, Pianisten, Produzenten und Remixers Max Richter. Die Mu-sik Max Richters öffne „den Horizont der Ohren“, schrieb jüngst ein Rezensent. Die Sprache des Tanzes hat die Kraft, uns und unsere Gedanken durch Raum und Zeit zu tragen.

Neben Richters berühmter Bearbeitung von Vival-dis „Vier Jahreszeiten“ aus dem Jahre 2012 hat die Miniaturserie „24 Postcards in Full Colour“ Stef-fen Fuchs dazu inspiriert, mit der Ballettcompag-nie des Theaters Koblenz auf 28 kurze und längere Reisen zu gehen: in alle Himmelsrichtungen, an reale und fiktionale Orte unserer Erinnerung und unserer Zukunft, durch einen Tag und eine Nacht.

DIE 28 JAHRESZEITEN Steffen Fuchs / Max Richter

Page 4: Vorschauheft 2015/2016

7. November 2015

Inszenierung Matthias Schönfeldt

Der melancholische Prinz Leonce vom Königrei-che Popo soll auf Wunsch seines Vaters die ihm unbekannte Prinzessin Lena aus dem Königreich Pipi heiraten. Doch aller Zwang ist dem Müßig-gänger zuwider. Auch Prinzessin Lena sträubt sich gegen die Zwangsheirat. So begeben sich beide unabhängig voneinander auf die Flucht. Un-terwegs begegnen und verlieben sich Leonce und Lena. Sie kehren inkognito nach Popo zurück, um dort zu heiraten, ohne zu wissen, mit wem sie sich jeweils eingelassen haben.

Georg Büchner verfasste das Lustspiel im Alter von 23 Jahren, erschienen ist es erst nach sei-nem viel zu frühen Tod. Büchner verbindet darin politische Satire mit Elementen der romantischen Komödie.

LEONCE UND LENA Georg Büchner

14. November 2015

Musikalische Leitung Karsten Huschke

Inszenierung Anja Nicklich

Phonetikprofessor Henry Higgins lernt auf der Straße die Blumenverkäuferin Eliza Doolittle ken-nen, die ihm wegen ihrer ordinären Sprache auf-fällt. Mit seinem Fachkollegen Oberst Pickering wettet er, dass er Eliza allein durch Spracherzie-hung zu einer feinen Dame der Gesellschaft ma-chen könne. Obwohl eine erste Bewährungsprobe noch scheitert, setzt Higgins sein Experiment fort. Als Eliza schließlich tatsächlich brilliert, besteht für sie kein Grund mehr, länger bei Higgins zu bleiben. Erst jetzt wird ihm bewusst, wie sehr er sie vermisst.

George Bernard Shaws Komödie „Pygmalion“ diente als Vorlage für dieses Musical mit Ohrwür-mern wie „Es grünt so grün“ und „Ich hätt’ getanzt heut Nacht“.

MY FAIR LADY Frederick Loewe / Alan Jay Lerner

Page 5: Vorschauheft 2015/2016

LEONCE UND LENA Georg Büchner

MY FAIR LADY Frederick Loewe / Alan Jay Lerner

28. November 2015

Musikalische Leitung Ralf Schurbohm

Inszenierung Cynthia Thurat

Es ist Weihnachten im tief verschneiten Lönneber-ga. Michel und seine Schwester Klein-Ida haben jede Menge Spaß bei einer Schneeballschlacht – selbst als ein Schneeball genau im Mund ihres Vaters Anton landet und Michel wieder einmal sei-ne Strafe im Holzschuppen absitzen muss. Michel weiß aber: Spätestens zum Festessen am reich gedeckten Familientisch wird er wieder befreit werden, denn niemand kann ihm lange böse sein.

Der Unmut über die tollen Streiche des gutherzi-gen Michel ist vollends vergessen, als Michel eine wahre Heldentat vollbringt: Michel rettet dem Knecht Alfred das Leben! Ganz allein bringt er mitten in der Nacht den Kranken durch einen eisi-gen Schneesturm nach Mariannelund zum Doktor, wo die Rettung in letzter Minute erfolgt.

WEIHNACHTEN IN LÖNNEBERGA Astrid Lindgren

16. Januar 2016

Musikalische Leitung Leslie Suganandarajah

Inszenierung Marcus Lobbes

Ein Gangstertrio, auf der Flucht im Niemandsland gestrandet, beschließt an Ort und Stelle eine Stadt zu gründen: die „Paradiesstadt“ Mahagonny. Vor allem die Goldgräber von der nahen Küste sollen hier für leichte Mädchen und billigen Whiskey ihr Geld ausgeben. Der ersten Prosperität folgt als-bald die Krise. Zudem droht ein Hurrikan die Stadt zu zerstören. Von nun an gilt ein neues Gesetz: Er-laubt ist, was gefällt. Nachdem der Hurrikan die Stadt verschont hat, blühen die Geschäfte.

Bertolt Brecht und Kurt Weill erfassten in ihrer 1930 uraufgeführten Oper seismographisch die Zeichen der Zeit und schufen doch zugleich eine Parabel von zeitloser Aktualität, deren bitterböse Kapitalismuskritik heute gültiger erscheint denn je.

AUFSTIEG UND FALL DER STADT MAHAGONNY Kurt Weill / Bertolt Brecht

Page 6: Vorschauheft 2015/2016

23. Januar 2016

Inszenierung André Bücker

Beverly Weston ist spurlos verschwunden. Seine sucht- und krebskranke Frau Violet lässt er allein zurück. Die Töchter Barbara, Karen und Ivy sowie Violets Schwester Mattie Fae samt der Partner und Kinder versammeln sich in Sorge um Violet. Die jedoch sorgt sich weniger um ihren verschwunde-nen Ehemann als vielmehr um sich selbst. In den Augen ihrer Töchter versagt sie in dieser Situation ebenso wie auch früher als Mutter. So wird dieses Familientreffen zum Schlachtfeld familiärer Kon-flikte, auf dem sich Violet grandios und bösartig gegen den Rest der Familie in Szene setzt.

Das tragikomische Familienepos von Tracy Letts, Jahrgang 1965, verbindet die Theatertradition von Eugene O‘Neill und Tennessee Williams mit dem ätzenden Humor der schwarzen Komödie.

EINE FAMILIE Tracy Letts

27. Februar 2016

Musikalische Leitung Giuliano Betta

Inszenierung Alexander von Pfeil

Mit Liebestränken ist das zuweilen so eine Sache. Das wissen wir spätestens seit Tristan und Isol-de, und eben ihrer Geschichte widmet sich lesend die junge, etwas kapriziöse Adina. Über weniger Bildung, doch ein gutes Herz verfügt der schüch-terne Nemorino, der Adina hingebungsvoll, aber unerwidert liebt. So ist es kein Wunder, wenn er dem Quacksalber Dulcamara auf den Leim geht, der ihm eine ganz gewöhnliche Flasche Bordeaux als vermeintlichen Liebestrank anbietet. Nicht diesem ist es allerdings zu verdanken, wenn Adina und Nemorino schlussendlich zusammenkom-men, während Nemorinos Nebenbuhler, der Ser-geant Belcore, der jedem Mädchen schöne Augen macht, sich anderweitig trösten muss.

L‘ELISIR D‘AMORE (DER LIEBESTRANK) Gaetano Donizetti

Page 7: Vorschauheft 2015/2016

EINE FAMILIE Tracy Letts

L‘ELISIR D‘AMORE (DER LIEBESTRANK) Gaetano Donizetti

12. März 2016

Inszenierung Markus Dietze

Auftragswerk des Theaters Koblenz

Am Ende des Krieges ist der Frieden weiter ent-fernt als je zuvor. Die trojanischen Männer sind tot, ihre Frauen, die das Gemetzel überlebt haben, müssen sich der Willkür und der Rache der Grie-chen beugen. Doch auch Menelaos bringt, als er endlich nach Griechenland heimkehrt, nicht die alte Harmonie zurück, sondern neue Gewalt. Was bleibt, wenn es weder auf Heldentaten noch Er-zählungen von siegreichen Schlachten ankommt: die Tragödie des Krieges, egal auf welchem Boden er geführt wird.

John von Düffels viel beachtete Bearbeitung der „Orestie“ entstand in großer Nähe zum Koblenzer Ensemble. Für das Theater Koblenz verortet von Düffel die Orest-Tragödie erstmals in einer Neu-bearbeitung der „Troerinnen“ des Euripides.

DIE TROERINNEN / ORESTIE Euripides / Sophokles / Aischylos / John von Düffel

16. April 2016

Musikalische Leitung N. N.

Choreografie Steffen Fuchs

„Mozarts Musik ist so rein und schön, dass ich sie als die innere Schönheit des Universums selbst ansehe.“ (Albert Einstein)

Dass diese Schönheit auch dunkle Abgründe in sich birgt, weiß jeder Zuhörer, der Mozarts Opern und Konzertmusik kennt. In Mozarts Konzert- arien sind diese Abgründe in der perfekten Form der Musik allerdings so aufgehoben, dass diese als Sinnbild für Kunst überhaupt gelten können.

Entlang der musikalischen Form von fünf Kon-zertarien für Sopran, die das Herzstück dieses Ballettabends bilden, wird der Versuch unternom-men, das ganze Spannungsfeld zwischen virtuo-sem Kunststück und empfindsamer Seelenmusik auch choreografisch auszuloten.

MOZART. UNA FANTASIA.Steffen Fuchs / Wolfgang Amadeus Mozart

Page 8: Vorschauheft 2015/2016

7. Mai 2016

Inszenierung N. N.

Der Kaufmann Volpone liegt im Sterben – oder besser gesagt: Er lässt dies einige habgierige Venezianer glauben. Diese überhäufen den ver-meintlich Todkranken mit Geschenken, um als seine Erben eingesetzt zu werden. Immer wieder spielt er die Aasgeier gegeneinander aus und zö-gert die Unterschrift unter den Testamenten her-aus. Er treibt seine bösen Spielchen so weit, dass er schließlich seinen eigenen Tod vortäuscht. Nur haarscharf entgeht er infolge dieser makabren List tatsächlich seinem Ende und muss schließ-lich froh sein, dass er zwar sein Vermögen verlo-ren, aber wenigstens sein Leben gerettet hat.

„Volpone“ erschien 1606 und galt bereits zu Leb-zeiten Ben Jonsons als satirisches Meisterwerk höchsten Ranges.

VOLPONE Ben Jonson

14. Mai 2016

Musikalische Leitung Enrico Delamboye

Inszenierung Markus Dietze

Blanche DuBois besucht ihre Schwester Stella und deren Mann Stanley. Ein traumatisches Erleb-nis und ihr Hang zum Alkohol haben Blanche zu einer labilen Person gemacht. Ihr vornehmes Ge-tue geht ihrem grobschlächtigen Schwager auf die Nerven, die hochschwangere Stella weiß nicht zu helfen. Als Stella ins Krankenhaus geht, eskaliert die Situation: Stanley vergewaltigt Blanche, die sich endgültig in den Wahnsinn flüchtet.

André Previn komponierte seine erste Oper nach dem Schauspiel von Tennessee Williams im Auf-trag der San Francisco Opera, wo sie 1998 ihre ge-feierte Uraufführung erlebte.

A STREETCAR NAMED DESIRE André Previn

Impressum Informationsbroschüre des Theaters Koblenz anlässlich der Vorstellung des Spielplans 2015/2016 am 11.12.2014 · Intendant Markus Dietze (V.i.S.d.P.) · Redaktion Dramaturgie · Foto Matthias Baus · Redaktionsschluss 01.12.2014 · Betriebsbedingt notwendige Änderungen vorbehalten