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Depesche 05/2017 Nr. 579 insgesamt 13. März 2017 Siebzehnter Jahrgang Euro 4,00 · SFr 5,00 Sabine Hinz Verlag Henriettenstraße 2 D-73230 Kirchheim Tel.: (07021) 7379-0 Fax: (07021) 7379-10 [email protected] www.sabinehinz.de www.kentdepesche.de 05 mehr wissen - besser leben KENT-DEPESCHE Lesen, was nicht in der Zeitung steht: Michael Kents Depesche für Zukunftsbauer Was Sie über Coca-Cola gar nicht wissen wollen! Was Sie über Coca-Cola gar nicht wissen wollen! Was Sie über Coca-Cola gar nicht wissen wollen! Was Sie über Coca-Cola gar nicht wissen wollen! Was Sie über Coca-Cola gar nicht wissen wollen!

Was Sie über Coca-Cola gar nicht wissen wollen! · Depesche 05/2017 Nr. 579 insgesamt 13. März 2017 Siebzehnter Jahrgang Euro 4,00 · SFr 5,00 Sabine Hinz Verlag Henriettenstraße

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Page 1: Was Sie über Coca-Cola gar nicht wissen wollen! · Depesche 05/2017 Nr. 579 insgesamt 13. März 2017 Siebzehnter Jahrgang Euro 4,00 · SFr 5,00 Sabine Hinz Verlag Henriettenstraße

Depesche 05/2017

Nr. 579 insgesamt

13. März 2017

Siebzehnter Jahrgang

Euro 4,00 · SFr 5,00

Sabine Hinz Verlag

Henriettenstraße 2

D-73230 Kirchheim

Tel.: (07021) 7379-0

Fax: (07021) 7379-10

[email protected]

www.sabinehinz.de

www.kentdepesche.de

05

mehr wissen - besser lebenKENT-DEPESCHE

Lesen, was nicht in der Zeitung steht:

Michael Kents Depesche für Zukunftsbauer

Was Sie überCoca-Colagar nicht

wissen wollen!

Was Sie überCoca-Colagar nicht

wissen wollen!

Was Sie überCoca-Colagar nicht

wissen wollen!

Was Sie überCoca-Colagar nicht

wissen wollen!

Was Sie überCoca-Colagar nicht

wissen wollen!

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Noch schnell die Welt retten

Biogarten

Hallo Michael, ich hoffe, es geht Dir

gut!? Mit unserem „Better-Life-Club“

erzielen wir schöne Fortschritte. Unse-

re Mitglieder werden mehr und mehr,

und wir bekommen auch neue Pro-

jekte und Produkte, die wir in Zukunft

vorstellen werden. Bis dahin machen

wir weiter und versuchen „die Welt zu

retten“! Ganz liebe Grüße, Martin

http://www.better-life-club.com/

facebook.com/BetterLifeClubDE/

Hallo lieber Michael, ich bin schon

viele Jahre gemeinsam mit meinem

Mann Leserin der Depesche. Heute

möchte ich Dir einen Hinweis auf

mein neues E-Book geben, welches

gerade online gegangen ist. Ich habe

einen Schaugarten für Kleingärtner

in Lohr am Main. Dort zeige ich inter-

essierten Hobbygärtnern, wie sie mit

Hilfe von Effektiven Mikroorganis-

men, passenden Mischkulturen und

detaillierten Anbauanleitungen mehr

Erfolg in ihrem Biogarten haben. Seit

einem Jahr habe ich darüber auch ei-

nen Gartenblog auf meiner Webseite,

der immer mehr Leser erreicht. Nun

ist gestern mein neues E-Book „Er-

folgreich Gärtnern im Einklang mit

der Natur“ online gegangen. Es wäre

schön, wenn dieses Buch viele Gärt-

ner zu Beginn der Saison erreichen

würde. Gerade die letzte Depesche

(04) hatte ja wieder ein Thema, das

mir zeigt, dass Euch die Natur und ge-

sunde Ernährung am Herzen liegen.

Meine Webseite findest Du hier,

sie ist, genau wie mein Buch, eine

Schatzkiste für Hobbygärtner:

Ganz liebe Grüße, Astrid Späth

https://biogartenfuellhorn.de/

2Kent-Depesche 05/2017 www.sabinehinz.de· Hinz Verlag · Henriettenstr. 2 · 73230 Kirchheim · Tel.: (07021) 7379-0, Fax: -10 · [email protected] ·

Neue, sehr ausgewogene impfkritische Dokumentation

Besserer Schlaf durch leicht geneigtes Bett

„THE GREATER GOOD – ZUM WOHLE ALLER“ ist ein preisgekrönter Dokumentar-

film über die Frage, wie sicher sich Eltern in ihrer Impfentscheidung sein können.

Er begleitet drei Familien mit schwer erkrankten Kindern, die vor ihren Impfun-

gen noch völlig gesund waren. Die Zahl der Kinder mit neurologischen Auffällig-

keiten hat in den letzten Jahrzehnten enorm zugenommen, gleichzeitig hat sich

die Anzahl der Impfungen vervielfacht. Gibt es einen Zusammenhang? Impfex-

perten verneinen dies, doch warum ist es dann nötig, die Hersteller von der Haf-

tung zu befreien und Familien, deren Kinder möglicherweise durch Impfungen

geschädigt wurden, die Beweislast aufzuerlegen? „THE GREATER GOOD – ZUM

WOHLE ALLER“ ist ein Film, der neben den drei betroffenen Familien beide Sei-

ten gleichberechtigt zu Wort kommen lässt, sowohl die Vertreter einer offensiven

Durchimpfungspolitik als auch die Skeptiker. So eröffnet „THE GREATER GOOD -

ZUM WOHLE ALLER“ dem Zuschauer die Möglichkeit, sich einen eigenen Ein-

druck über den Stand der Diskussion zu verschaffen. Ein 8-minütiger Trailer so-

wie Bestellmöglichkeit finden sich hier:

Liebe Grüße, Hans Tolzin, www.impfkritik.de, [email protected]

https://tolzin-verlag.com/dvd171.

Hallo Michael, ich möchte die Leser der Kent-Depesche gerne darauf hinweisen,

dass es eine sehr einfache und effektive Methode zur Verbesserung der Gesund-

heit gibt, und zwar die so genannte „Inclined Bed Therapy“ (abgekürzt IBT), über

die man hier etwas nachlesen kann: . Bei dieser

Methode wird ganz einfach das Kopfende des eigenen Bettes etwas höher ge-

legt, bis sich ein Neigungswinkel von ca. 5 Grad ergibt. Die Liste der positiven ge-

sundheitlichen Wirkungen, die sich durch diese simple Veränderung einstellen,

ist so lang, dass sie wohl nicht in diesen Leserbrief passen würde!

Ich selbst kann seit der Umstellung (!) besser und tiefer schlafen und

konnte viele der beschriebenen, positiven gesundheitlichen Effekte an mir

selbst feststellen :-) Man sollte die Neigung langsam auf die vollen 5 Grad erhö-

hen, um dem Körper Zeit zu geben, sich an die Veränderungen anzupassen.

Anfänglich können sich auch einige Nebenwirkungen einstellen, die aber binnen

kurzer Zeit wieder verschwinden (z.Bsp. Nackenschmerzen oder Muskelschmer-

zen). Die Details bitte einfach auf der englischen Internetseite nachlesen. Auf-

grund meiner eigenen Erfahrungen kann ich nur jedem raten, der Methode eine

Chance zu geben und es auszuprobieren!!! Liebe Grüße, Dietmar

www.inclinedbedtherapy.com

deutlich

Der Wald ist das

Krankenhaus

unserer Seele.

Hubert Maria Dietrich (dt. Songwriter, *1961)

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Lieber Freund,lieber Zukunftsbauer!

Eine rechte Menge Koffein ausder afrikanischen Kolanuss,

aus dem südamerikani-schen Cocastrauch, ein wenigAlkohol (Wein), ganz viel Zu-cker, einige Aromen und Zitro-nensäure – fertig war die neue

die der kriegsverletzteund morphiumsüchtige DrogistJohn Stith Pemberton aus At-lanta, Georgia, als „French WineCoca“ 1887 zum Patent anmel-dete. Ihm sollte das schwarz-braune Gebräu in erster Linieals Morphiumersatz dienen.

Nach seinem Tod im Folgejahr1888 wurde seine „Arznei“ so-dann alsvermarktet, das wach macheund bei Kopfschmerzen helfe.Der Rest ist Geschichte. Rund ei-ne Milliarde Flaschen Cola wer-den weltweit täglich getrunken,so „Die Welt“, in praktisch allenLändern der Erde. Jahresumsatzdes Konzerns: 44 Milliarden!

Der Wein wurde früh schon ausdem Rezept gestrichen, da dieLimonade ja – zur Erzielung ma-ximaler Umsätze –

sein sollte. Das Kokain wur-de allerdings erst 1903 entfernt,blieb also 15 Jahre lang im Ge-tränk enthalten – ein Umstand,der durchaus seinen Anfangs-erfolg erklären dürfte!

Bis heute blieben das Koffeinsowie – vor allem – der Zucker:Fast 40 Stück Würfelzucker ent-hält eine Literflasche. Da der im-

Kokain

Arznei,

Erfrischungsgetränk

kindertaug-lich

3

Zuschriften / Meldungen

Inhalt / Impressum

Vorwort von Michael Kent

Mehrfachbezug/Rabatte

– was Sie über

Coca-Cola gar nicht wissen wollen

Autorenportrait/Quellen

Vertiefendes, Ergänzendes

Hans Bschorr

Unsaubere Geschäfte

2

3

3

4

5

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16

INHALT

Michael Kents Depesche

erscheint 6 mal pro Quartal (24 x jährlich) und kann als

Postversandausgabe über den Verlag (ggf. plus zusätz-

licher PDF-Version per Mail) wie auch als Heft über freie

Zeitschriftenvertriebsstellen bezogen werden.

Michael Kent (E-Mails an: redaktion@

kent-depesche.com) Verlag: Sabine Hinz (Zuschriften

per E-Mail an: [email protected]).

: Sabine Hinz Verlag, Henriettenstraße 2,

73230 Kirchheim, Tel.: 07021/ 7379-0, Fax: -10

: www.sabinehinz.de · kentdepesche.de

mehr wissen - besser leben

Redaktion:

Erstveröffentlichung 05/2017: 13.03.2017

Adresse

Internet

Regelmäßige Autoren:

Bildnachweise:

Regelmäßiger Bezug

Druck Inserate

Copyright

M. Kent, H. Bschorr, L. Kempka,

Hannelore Zech, Angelika Müller sowie Gastautoren.

Keine Gewähr für unverlangt eingesandte Manuskripte

u. Bildsendungen. Zuschriften können ohne ausdrück-

lichen Vorbehalt veröffentlicht werden. Vom Leser ver-

fasste Beiträge können aus redaktionellen Gründen ab-

geändert oder gekürzt werden. Namentlich gekenn-

zeichnete Beiträge müssen nicht mit der Meinung der

Redaktion übereinstimmen. Für unverlangt eingesand-

te Manuskripte übernimmt der Verlag keine Haftung.

Titelbild: www.123RF.com

Artikeltitel Seite 5: pixabay

Seite 6: PD, wiki user mattflaschen, Grab © Hilltoppers

Seite 7: Bildzitat-Collage M. Kent, Bildquelle: Wiki

Seite 8: pixabay

Seite 9: Bildzitat-Collage M. Kent

Seite 10: www.killercoke.org

Seite 11: Carlos Latuff, killercoke.org

Seite 12, li.: Grafik M. Kent, Bild © 123RF

Seite 13: wikipedia © user Axel.Mauruszat

Seite 14: www.123RF.com

Setie 15 o.: Eigenes Foto © Johann Bschorr

Seite 15: wikipedia, © user Mason

: Monatlicher Bezug 8,00 (Last-

schrift). Quartalsbezug 6 Ausgaben für 24,00 (Rech-

nung). Druck- E-Mail-Ausgabe: zzgl. 20 Cent je

Heft bzw. 40 Cent/Monat bzw. 1,20 pro Quartal. Der

Bezug kann telefonisch, per E-Mail, brieflich oder per

Fax eingestellt werden – bei monatlicher Zahlungswei-

se zum Monatsende, bei jährlicher zum Jahresende.

: Eigendruck (Digitaldruck). : In der De-

pesche werden bezahlten Fremdanzeigen abge-

druckt. © 2017 by Michael Kent, Sabine

Hinz Verlag, Kirchheim unter Teck. Alle Rechte vorbe-

halten. Jedoch sind -gewerbliche Weitergabe bzw.

Vervielfältigungen einzelner Depeschen für Be-

zieher der regelmäßigen Postversandausgabe gestattet.

Eine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichungen

kann trotz sorgfältiger Prüfung durch die Redaktion

vom Herausgeber nicht übernommen werden.

plus

keine

nicht

artikel

IMPRESSUM

Coca Cola

Mic

haelKen

t,V

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ort

Kent-Depesche 05/2017 kentdepesche.de· Hinz Verlag · Henriettenstr. 2 · 73230 Kirchheim · Tel.: (07021) 7379-0, Fax: -10 · [email protected] ·

mense Zuckergehalt immer häu-figer in die Kritik geriet, stellteman Versuche mit alternativenSüßstoffen an. „Cola zero“ etwaenthält und

das Kritiker als hochgiftigbezeichnen, weitaus giftiger alsden Zucker, den es ersetzt – wasnoch mehr Kritik auslöste!

Neue Süßstoffe mussten alsoher. Was lag da näher, als die ei-gentlich gesunde, in der EUaber verbotene Süßpflanze

(kurz„Stevia“) zu nutzen, deren Süß-kraft 300 x stärker als Zucker ist,während sie über sagenhafte 0Kalorien verfügt?ließ sich das Verfahren der che-mischen Extraktion des reinenSüßstoffs „Rebaudiosid A“ pa-tentieren – und schon konntedas fröhliche Geschäft mit „ste-viagesüßten“ Limos beginnen,während die reine Pflanze Ste-via als Lebensmittel in der EUnach wie vor blieb!

Typisch eben! Damitsind wir schon mittendrin imGeschäftsgebahren des Limona-dengiganten aus Atlanta, der of-fenbar keine Skrupel kennt,wenn es um seine Profite geht.Derzeit immerhin sieben Milli-arden Dollar jährlich! Das Kon-zept ist zugegebenermaßen geni-al: Man nehme nahezu kosten-los erhältliches Grundwasser,versetze es mit Zucker, Säure,Koffein, Aromen – und verkaufedas Grundwasser tausendfachverteuert an die Bevölkerung zu-rück. Auf die Idee muss manerstmal kommen. ;-)

Acesulfam K Aspar-tam,

Ste-via rebaudiana Bertoni

Coca-Cola

verboten

Coca-Cola

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Doch die Fragen nach Abzockeund Ausbeutung usw. werdenbei nicht gestellt. Zugut ist der Ruf des Limonaden-konzerns. Denn wie auch die rie-sigen Pharmakonzerne trotzhimmelschreiendster Verbre-chen, Bestechungen und Be-trugsmanöver jahrzehntelangdas beste Image in der Öffent-lichkeit aufrecht erhalten konn-ten, so setzt auch Mil-liardensummen für intelligentePublic-Relations-Strategien ein.

PR – Public Relations – das istdie Kunst und Wissenschaft, ei-nen guten Ruf in der Öffentlich-keit zu erzeugen. Deren Vaterwar Edward Bernays, ein NeffeSigmund Freuds – und ihr geni-alster Anwender hörte auf denNamen Joseph Goebbels.

So erfreut sich heute– sowohl der Konzern als auchdie Limonade – eines geradezuperfekten Images: frisch, ju-gendlich, sauber, lebensfroh, jaquasi das Symbol des amerika-nischen Traums und des A

, der Freiheit undder Lebenslust. Wie könnte die-ser mustergültige Konzern, deruns den leckeren Sprudelschenkt, also z.B. Auftragsmör-der verdingen, um lästige Ge-werkschafter abzumurksen?Oder den Grundwasserspiegelin Drittweltländern absenken?Oder Ackerböden mit Schwer-metallen verseuchen?

Nein, solche Dinge findet mannicht, wenn man nach

googelt. Da gibt es bloßschöne Menschen, Genuss, ge-sponsorte Sportereignisse undallerlei Artikel über Aktienge-winne. Zwischendurch berich-tet die Tierschutzorganisation

stolz, dass Tier-versuche einstelle. Ich fragemich: Warum zum Teufel hatder Konzern Tierver-

Coca-Cola

Coca-Cola

Coca-Cola

meri-can Way of Life

Coca-Cola

peta Coca-Cola

überhaupt

suche gemacht?? Die Antwortwill man gar nicht wissen.Denn steigt man näher ins The-ma ein, erfährt man Geschich-ten über aufgeschnittene Affen-gesichter und Zwangsinjektio-nen von Karamellcouleur u.v.m.Den üblichen Wahnsinn eben.

Erschreckend ist dabei, dass dasImage eines beliebigen Kon-zerns heutzutage nicht mehr da-von abzuhängen scheint, wasder jeweilige Konzern in der Rea-lität , sondernnur noch, wie viele Millionen erin seine Public-Relations-Arbeit(PR) investiert. Was das betrifft,gehört zur Weltspit-ze! Das ist das Geheimnis diesesperfekten Images, das wir so gutkennen – aus Hochglanzmaga-zinen, von Sportveranstaltun-gen, aus Werbespots im Kinound Fernsehen. Runden wirdieses Bild nun ab und werfeneinen Blick hinter den Vorhangder PR, auf die andere Seite, dieechte Welt – und schauen wirnach, was wir da entdecken ...

Widmen wir unsere Aufmerk-samkeit also einmal jenen Sei-ten des Getränks bzw. Konzerns,über die wir sonst nichts lesenund stellen der bunten Hoch-glanzwerbung ein wenig echteRealität gegenüber. Denn, wiedas (offenbar) die Natur eineskapitalistischen Weltkonzernszu bedingen scheint, interes-siert sich weniger fürdas Wohlergehen der Konsu-menten, gerechte Löhne und Ar-beitsbedingungen, für Kinder-arbeit, Umweltzerstörung undGrundwassererhalt in der Drit-ten Welt, als in erster Linie fürdas Wohl ihrer Aktionäre! DieseDepesche möchte einen kleinenTeil dazu beitragen, dass sichdies ändern kann. Denn alles be-ginnt mit dem informierten Kon-sumenten, der durch sein Kon-sumverhalten ein Signal setzt!

tut oder unterlässt

Coca-Cola

Coca-Cola

Kent-Depesche 05/2017 www.sabinehinz.de· Hinz Verlag · Henriettenstr. 2 · 73230 Kirchheim · Tel.: (07021) 7379-0, Fax: -10 · [email protected] ·

Unsaubere Geschäfte

Ein Artikel von Hans Bschorr

Eine Möglichkeit, um den Bezugspreis fürdie Depesche zu reduzieren

allgemeine Rabattstaffel

Menge gemischte identische

kostenlosen

A4A5

Nachbestellung für Depeschenbezieher

, besteht darin,weitere Personen in den Depeschenbezug zuintegrieren und einen sog.zu buchen, d.h. ein Depeschenbezieher erhältz.B. je vier Depeschenhefte und liefert die wei-teren Exemplare dann an seine Nachbarn, Ver-wandten, Arbeitskollegen (o.ä.) aus. DerMehrfachbezug eignet sich auch für alle, diedie Depesche in ihrem Laden, Restaurant etc.öffentlich zum Verkauf auslegen möchten.

Die gilt für diemehrfache Nachbestellung von Einzelheften.Der Grundpreis für ein normales s/w Heft:Euro 4,00, für ein farbig gedrucktes: 6,00

ab 5 Stück 10 % 20 %ab 10 Stück 20 % 30 %ab 20 Stück 25 % 35 %ab 40 Stück 30 % 40 %ab 80 Stück 35 % 45 %ab 120 Stück 40 % 50 %ab 160 Stück 45 % 55 %ab 200 Stück 50 % 60 %ab 300 Stück 65 %ab 500 Stück 70 %

Zur breiten, Verteilung einzelnerAusgaben, Artikel oder Zusammenstellungenan ein größeres Publikum (Vorträge, Kon-gresse, Messen etc.) empfiehlt sich nicht dieNutzung der allgemeinen Rabattstaffel, son-dern die Bestellung von sog. Sonderdrucken.Diese werden auf gedruckt(weiß), sind im Normalformat (A4) oder imhalben Format (A5) erhältlich, sowohl in s/wals auch in Farbe. Die Preise für Sonder-drucke betragen :

DIN s/w: 2,5 Cent, 16 Seiten = 40 Cent.DIN s/w: 1,25 Cent, 16 Seiten = 20 Cent.

Doppelter Seitenpreis beiMindestabnahme s/w: 25 St., color: 10 St.

Wer als Depeschenbezieher reguläre Heftenachbestellen möchte (z.B. auch nur eine ein-zelne Ausgabe),

, entrichtet hierfür nur den halbenPreis (d.h. für ein Einzelheft s/w: Euro 2,00,für ein Farbheft: Euro 3,00).

Mehrfachbezug

Normalpapier

Depeschenpapier.

die er bereits im Abo bezo-

gen hat

pro Seite

1-fach -- 8,00 8,00

Großabnehmer/Händler

A4 color:A5 color:

mtl. Euro mtl.

3-fach 25 % 18,00 6,004-fach 30 % 22,40 5,605-fach 35 % 26,00 5,206-fach 40 % 28,80 4,807-fach 45 % 30,80 4,408-fach 50 % 32,00 4,0010-fach 55 % 36,00 3,6012-fach 60 % 38,20 3,2015-fach 65 % 42,00 2,80

: mtl. pro Exempl.20-fach 70,0 % 48,00 1,2050-fach 72,5 % 110,00 1,10100-fach 75,0 % 200,00 1,00

DIN 10 Cent, 16 S. = 1,60 Euro.DIN 5 Cent, 16 S. = 80 Cent.

Anzahl Rabatt Ges-Preis pro Pers.

Sonderdrucke / „S-Depeschen”

Mehrfachbezug/Rabatte

Unsaubere Geschäfte

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Unsaubere Geschäfte

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Im Widerspruch zu dem mit hohem Aufwand gepflegten Image, mit seinen Softdrinks die Weltzu vereinen, kennt der Coca-Cola-Konzern wenig Skrupel, wenn es um die Maximierung seinerGewinne zu Lasten von Menschen und Umwelt geht. Um möglichst billig an Wasserreserven zukommen, scheint dem Getränkegiganten fast jedes Mittel recht zu sein.

Coca-Cola und vergleich-bare Softdrinks werdenvon den wenigsten von

uns als gesundheitsfördernd an-gesehen. Im Gegenteil: die reichgesüßten Mixgetränke mit ihrenkünstlichen Zusätzen gelten alsmitverantwortlich für Diabetes,Fettleibigkeit und viele andereKrankheiten. Auch wenn die Zu-sammenhänge nicht bis ins letz-te Detail erforscht sind, darf maneines als gesichert annehmen:Der Dauerkonsum größerer Men-gen führt wegen desZuckergehalts – immerhin 12Esslöffel reinen Zucker pro Liter– zu Übergewicht, was seiner-seits wiederum zahlreiche wei-tere Erkrankungen begünstigt.

Vergessen wird über der Diskus-sion der gesundheitlichen Nach-teile aber nur allzu leicht einnicht minder gravierenderAspekt: bereits bei der Herstel-lung werden vielerorts die Um-welt massiv geschädigt undGrundsätze des fairen Handelsmit Füßen getreten. Da der mög-lichst kostenlose Zugang zu Was-serquellen die Basis des lukrati-ven Geschäfts mit Brausegeträn-

Coca-Cola

ken bildet, geht der Konzern zurSicherung seiner Interessen al-les andere als zimperlich vor.

Der Weltmarktführerund seine viel zu wenig themati-sierten Schattenseiten werdenin unseren meinungsbildendenLeitmedien so gut wie nie er-wähnt. Im Licht der Öffentlich-keit erscheinen die sprichwörtli-chen Sauereien bestenfalls nacheinem lauten Aufschrei von Men-schenrechtsgruppen. Aus Indienbeispielsweise und anderen vonDürre geplagten Ländern berich-ten sie immer wieder über Was-serraub aus Quellen, deren Nut-zung der Allgemeinheit zusteht,und über die Verseuchung vonBöden mit existenzbedrohendenFolgen für die örtliche Bevölke-rung. Auf Zuckerrohr-Plantagen,die einen wichtigen Rohstoff fürden braunen Sirup herstellen,malochen Kinder bei der Ernteals billige Arbeitskräfte.

In Ländern mit ohnehinschwach entwickelten demokra-tischen Strukturen wird die Bil-dung von Betriebsräten in denAbfüllanlagen unterdrückt. Meh-

Coca-Cola

rere Gewerkschaftsfunktionäremussten entsprechende Versu-che mit ihrem Leben bezahlen.

Wie die Ölmultis den ungestör-ten Zugang zu Erdölvorrätenbrauchen, um an den Zapfsäu-len Benzin und Diesel verkaufenzu können, benötigen Softdrink-Hersteller üppig sprudelnde Was-serquellen, wobei sie verständli-cherweise versuchen, möglichstnur für die einmaligen Investi-tionen in die Pumpanlagen zu be-zahlen, nicht aber für die Aus-beutung des „Rohstoffs“ selbst.

Der Verbrauch von Frischwasserbei der Herstellung der Brause-getränke ist enorm – ein Mehrfa-ches dessen, was später in Fla-schen abgefüllt verkauft werdenkann. Für die Produktion von ei-nem Liter Cola werden bis zuneun Liter Wasser verschwen-det, rechneten Öko-Aktivistenschon vor einigen Jahren aus.

Weltweit summiert sich der jähr-liche Verbrauch des kostbarenNass allein durch Coca-Cola auf

Ohne Wasser keine Coke

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Unsaubere Geschäfte

Ein Artikel von Hans BschorrEin Artikel von Hans Bschorr

Unsaubere Geschäfte

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300 Milliarden Liter. „Das ist ge-nug, um den Trinkwasserbedarfder ganzen Welt zehn Tage langzu stillen“, sagte Amit Srivastavavon der Protestgruppe

(Magazin „DerSpiegel“ vom 19. 3. 2007). DerenMitglieder werden nicht müde,die Umweltvergehen der rund60 Abfüllfabriken in ihrem Landan den Pranger zu stellen.

In Deutschland und anderen mitWasserüberfluss gesegneten Län-dern findet man Getränkeher-steller wie oder auch

eher selten in den Negativ-schlagzeilen, zumindest nichtwegen Wasservergeudung oderder übermäßigen Ausbeutunglebenswichtiger Reserven.

Problematisch wird es im weit-aus größeren Rest der Welt, wo –klimatisch bedingt – wiederkeh-rende längere Trockenperiodenzu Trinkwassermangel führenund das Überleben der Bewoh-ner gefährden, beispielsweise inAfrika. Neben der reinen Was-serknappheit kommt in Dürrere-gionen noch ein erhebliches Ge-sundheitsrisiko hinzu. Da auchin diesen Ländern in der Land-wirtschaft zunehmend Insektizi-de und Pestizide eingesetzt wer-den, finden sich ihre Rückstän-de vermehrt im Grundwasser.

Wenn der extrem hohe Wasser-verbrauch der Brauseabfüllanla-gen die Grundwasserpegel zu-sätzlich absinken lässt, nimmtdie Giftkonzentration im Unter-grund zu und macht das Trink-wasser aus umliegenden Brun-nen ungenießbar.

In rund 200 Ländern verkauftmittlerweile seine

Softdrinks mit allen möglichenGeschmacksrichtungen. Und annicht gerade wenigen Standor-ten muss sich der Getränkegi-gant wegen seiner rücksichtslo-sen Vorgehensweise bei der Was-serausbeutung mit wachsendenProtesten auseinandersetzen.

India Re-source Center

Coca-ColaPepsi

Coca-Cola

Schon immer hing das Schicksaldes Unternehmens an billigenWasserquellen. Wie heikel dasThema aber inzwischen gewor-den ist, zeigt sich an den jüngs-ten Kampagnen des Unterneh-mens zur Image-Aufbesserung.

Wohl nicht von ungefähr kon-zentriert der Limonadenkonzernseit geraumer Zeit seine Öffent-lichkeitsarbeit auf „vernünftigenWasserverbrauch“.

Ein Artikel im be-fasste sich Ende August 2016 miteiner von verbreite-ten „Erfolgsmeldung“, wonachzur Herstellung von einem LiterCoke nur noch knapp zwei LiterTrinkwasser benötigt würden.

Der Konzern arbeite sogar „was-serneutral“, wurde aus der Pres-semitteilung zitiert, weil durchsog. „Ausgleichsprojekte“ mehrTrinkwasser aufbereitet als ver-braucht werde. Als Beispiel wirdAfrika genannt, wo mit Unter-stützung von für zweiMillionen Menschen der Zugangzu Trinkwasser gesichert werde.

Privatisierung desGrundwassers

Handelsblatt

Coca-Cola

Coca-Cola

Nach Berechnungen des Unter-nehmens wurde knapp die Hälf-te der vom Konzern weltweit ver-brauchten 300 Milliarden Literdurch Wiederaufbereitung „zu-rückgegeben“, offenbar durchReinigung von Wasser, das imProduktionsprozess mit Chemi-kalien verschmutzt worden war.

Kritiker bezeichnen das Bemü-hen von , sich als Vor-reiter beim Umweltschutz zu po-sitionieren, als ökologische Au-genwischerei und nennen es„Greenwashing“ (deutsch: sich„ökologisch sauberwaschen“).Denn es ändere nichts am Pro-blem, dass ein Softdrink-Produzent das Grundwasserprivatisiere und gleichzeitig denBewohnern eines betroffenenGebiets ein Grundnahrungsmit-tel entziehe, das von Natur ausder Allgemeinheit gehöre.

Ungeachtet aller Zweifel fährtdamit fort, sich zu

„Wasser-Effizienz“ und „Wasser-verantwortlichkeit“ zu beken-nen. Der Konzern verweist aufzahlreiche Wasserprojekte, vor-wiegend in Afrika, mit denenman unterversorgten Gemein-den „Zugang zu sauberem Trink-

Coca-Cola

Coca-Cola

Kent-Depesche 05/2017 www.sabinehinz.de· Hinz Verlag · Henriettenstr. 2 · 73230 Kirchheim · Tel.: (07021) 7379-0, Fax: -10 · [email protected] ·

Der Drogistaus Atlanta, Georgia,

entwickelte die ursprünglicheCoca-Cola Formel, die außerKoffein aus der afrikanischenKolanuss auch noch Kokainenthielt sowie Alkohol (Rot-wein). Pemberton war Frei-maurer und Mitglied derColumbian Lodge Nr. 7 inColumbus, Georgia. SeinGrabstein (links) zeigt dasbekannte Freimaurerlogo.Am 28. Juni 1887 meldeteer die Coca-Cola-Formelzum Patent an. Mit dieserneuen wollte er seineMorphiumsucht kurieren.Bereits zwei Tage späterverkaufte er das Patient,um sich Geld für seineSucht zu beschaffen.Ein Jahr darauf starb er aneiner Überdosis Rohopium.

John Stith Pem-berton

Arznei

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wasser“ verschaffe. Ohne sichdem Verwurf der üblen Nachre-de auszusetzen, kann man aberwohl behaupten, dass der Ge-tränkehersteller die „Wasserpro-jekte“ nicht aus rein humanitä-ren Gründen fördert, sondernmit dem offensichtlichen Kal-kül, mit ein paar Millionen Dol-lar ein heiteres Meinungsklimazu erzeugen, um mit der Grund-wasserausbeutung in gewohn-tem Umfang fortzufahren.

Denn am weitgehend unregle-mentierten Zugang zu Trinkwas-servorräten steht und fällt das Ge-schäft mit den Softdrinks. Der zu-vor bereits zitierte Amit Srivas-tava von der indischen Anti-Cola-Bewegung

nennt die Versprechenzum Wassersparen deshalb einebloße „Public-Relations-Übung“.

Zur Erinnerung: Nach weltwei-ten Protesten gegen die hem-mungslose Grundwasserentnah-men durch und zahl-reichen Aufrufen zum Boykottder Marke hat der Konzern imJahr 2004 eine neue Strategie aus-gerufen. Öffentlichkeitswirksamwurde Wassersparen zu einemFirmenziel erklärt. Seither hatdas Unternehmen nach eigenenAngaben 300 Millionen Dollarfür Projekte zur Schonung derWasservorräte ausgegeben.

An dieser Stelle konnte sich derAutor des vorgenannten

-Artikels einen Seiten-hieb nicht verkneifen. Im selbenZeitraum von 12 Jahren, heißt esda, investierte gemäßzuverlässigen Schätzungen dengleichen Betrag allein in seine

India ResourceCenter

Coca-Cola

Han-delsblatt

Coca-Cola

„Partnerschaft“ mit dem.

Und diese Summe ist nur einTeil der immensen Gelder, dieder US-Konzern für das Sport-Sponsoring aufwendet. Vorder-gründig dienen diese Millionen-ausgaben dazu, das Firmen-Image zu pflegen. In Wirklich-keit ist es direkte Werbung für ei-ne Marke, deren riesige Profitelange Zeit das muskelprotzendeAuftreten auf der ganzen Welt zurechtferigen schienen.

Tatsache ist: Der Konzern hat imLaufe der Jahrzehnte viel Ver-trauen verspielt, vor allem infol-ge seines rigiden Vorgehens inIndien und anderen von Wasser-mangel geplagten Regionen.

Es hat dazu geführt, dass sogardie Bewohner in Gebieten mitWasserüberfluss ihr Grundwas-ser gegen den Zugriff von multi-nationalen Abfüllunternehmenverteidigen. Die Umweltgruppe

(sumofus.org) meldeteim Januar, dass die Regierungder kanadischen Provinz Onta-rio ein „wegweisendes Verbotzum Schutz des Grundwassers“beschlossen habe. Damit sei ei-nem Vorhaben zur Wasseraus-beutung des Nestlé-Konzerns,eines ebenfalls weltweit tätigenGetränkevermarkters, ein Riegelvorgeschoben worden. Erreichthabe man dies durch Unter-schriftensammlungen und öf-fentliche Stellungnahmen.

Interna-tionalen Olympischen Komitee

SumOfUs

Erfolgsmodell seit 130 Jahrenund seine dunklen Seiten

Coca-Cola

Coca-Cola

Coca-ColaGoogle Apple

gilt als der Inbegriff ei-nes hochprofitablen internatio-nalen Konzerns. Das US-amerikanische Unternehmen istweltweit der größte Herstellervon Softdrinks. In rund 200 Län-dern vertreibt die Firma mehr als3.500 Produkte, in erster Linie500 verschiedene Getränkemar-ken, und beherrscht damit denWeltmarkt. Neben der namens-gebenden Marke ge-hören Erfrischungsgetränke wieFanta, Sprite, Mezzo Mix undNestea ebenso zur Produktpalet-te wie seit Neuestem alle Artenvon Vitamindrinks und eine un-überschaubere Anzahl an Wäs-sern – von Apollinaris (Mineral-wasser) über Bonaqa (Tafelwas-ser*) und Vio (Mineralwasser)bis Zico (Kokoswasser).

Das Geschäftsmodell ist ebensoeinfach wie genial: Wasser – ei-gentlich ein Allgemeingut – mitchemischen, nicht immer unbe-denklichen Zusätzen zu verset-zen und mit einem gehörigenPreisaufschlag zu verkaufen, isteine seit 130 Jahren funktionie-rende Geldmaschine.ist neben und nichtnur eine der bekanntesten Mar-ken auf der Welt, sondern zähltauch zu den wertvollsten; unddeshalb wundert es niemanden,dass der renommierte amerika-nische Starinvestor und Multi-milliardär Warren Buffett bedeu-

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Einige der bekanntesten Marken des weltweiten Coca-Cola-Konzerns

NESTEAgehört Nestlé + Coca Cola gemeinsam, für viele Limonadengetränke besitzt Coca Cola zudem nationale Vertriebsrechte, wiefür Schweppes oder Cappy.Auch nationale Wässer gehören zum Konzern wie Römerquelle (Österreich) oder Valser (Schweiz).

*Tafelwasser: Als sog. Tafelwasser darfeinfaches Trinkwasser (also Leitungswas-ser) in Verkehr gebracht werden – oderauch eine Mischung verschiedener Trink-wässer. In den meisten Fällen wird regio-nales Leitungswasser gefiltert und dannmit Mineralien (z.B. Kalzium, Magnesium,Salz) und mehr oder weniger Kohlensäureversetzt. Während der Liter Leitungswas-ser durchschnittlich 0,2 Cent kostet, kostetderselbe Liter, wenn er als für40 Cent verkauft wird, rund das 200-fache.

Tafelwasser

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tende Anteile an Coca-Cola hält.Denn selbst in schlechten Zeitengelten Profite und Gewinnaus-schüttungen als gesichert.

Die Art und Weise, wie die Über-schüsse erwirtschaftet werden,führt immer wieder zu heftigenProtesten. Vor allem von den Ab-füllanlagen in ärmeren Länderndringen regelmäßig Berichteüber die Ausbeutung von Arbei-tern und die Zerstörung der Um-welt nach draußen. Empörungmacht sich immer dann Luft,wenn Konzerne wie Coca-Colain Trockenregionen der sog. Drit-ten Welt massiv Grundwasser ab-pumpen und damit der örtlichenBevölkerung das lebenswichtigeNass entziehen, um es in Fla-schen abzufüllen, die dann soteuer verkauft werden, dass essich die angestammten, ihrerWasserreserven beraubten Be-wohner nicht leisten können.

Sogar in Deutschland riefen dieGewerkschaften vor etlichen Jah-ren zum Boykott vonErzeugnissen auf, nachdembekannt geworden war, dass inKolumbien mehrere Gewerk-schaftsführer ermordet wordenwaren, weil sie versucht hatten,für die Beschäftigten in den

-Betrieben gerechte

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Löhne und erträgliche Arbeits-bedingungen zu erstreiten.

Seit der Zuckerbrauseproduzentvor gut 20 Jahren Indien mit sei-ner Milliardenbevölkerung alsWachstumsmarkt entdeckt hat,reißt die Kette an Umweltskan-dalen nicht ab. Die überhöhteWasserentnahme aus dem Un-tergrund lässt die Grundwasser-spiegel gefährlich fallen undführt zu teilweise existenzbe-drohlicher Wasserknappheit beiden Bewohnern im Umfeld der

Abfüllfabriken.

Obwohl viele engagierte Grup-pen auf die Umweltvergehenvon aufmerksamgemacht haben, bleibt die Fragedanach, warum in unseren Me-dien die Probleme nie in ange-messenem Umfang aufgegriffenworden sind. Auch der Verfasserdieses Artikels wunderte sich,dass er zwar für Themen wie Kli-mawandel, Abfallvermeidungund Korruption sensibilisiert ist,aber auf die skrupellose Ausbeu-tung von Wasservorräten in Län-dern der Dritten Welt durch

erst mit der Nase ge-stoßen werden musste.

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Milliarden für daspositive Image

Eine Erklärung für die allgemei-ne Blindheit gegenüber dieserForm von Unrecht findet sich inden immensen Ausgaben desKonzerns für Öffentlichkeitsar-beit und Werbung. Angesichtsdes mit vielen Dollarmillionenerzeugten wohlwollenden Mei-nungsklimas fällt es sogar kriti-schen Zeitgenossen nicht leicht,in die unrühmlichen Abgründevon zu blicken – die-sem anscheinend allseits ange-sehenen Hersteller eines welt-weit beliebten Produkts.

Sogar nachdem man sich in eineReihe von haarsträubendenSkandalen vertieft hat, fragt mansich, ob die Geschichten nichtübertrieben sein könnten. Espasst nicht zu dem Bild, das sichim Laufe der Jahre in den Köpfender Leute geformt hat. Manselbst und unzählige Bekannteglauben schließlich an die erfri-schende Wirkung des kohlen-säurehaltigen Getränks.

Das zischende Geräusch beimÖffnen einer Cola-Dose kennenwir alle aus TV- und Kinospots.Die Werbekampagnen hinterlas-sen sogar beim größten Skepti-ker positive Spuren, muss manselbstkritisch anerkennen.

Für die allgemeine Akzeptanz be-sonders wichtig sind die Un-summen, die der Konzern fürdas Sponsoring von sportlichenGroßereignissen ausgibt.

positioniert sich als„Partner des Sports“. Geschätzte100 Millionen Dollar überweistder Konzern alle vier Jahre an dieVeranstalter der OlympischenSpiele. Noch weit höher dürftendie Summen liegen, die in Rich-tung Fußball fließen, dem welt-weit beliebtesten Wettkampf-spiel. Keine Weltmeisterschaftläuft ohne als einender Hauptsponsoren. Seit 40 Jah-ren darf sich der Softdrink-Gigant sogar „offizieller Partner“des Weltfußballverbandes FIFA

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Alleine schon die Plastikmenge, mit welcher der Konzern dieWelt(meere) auf Jahrtausende hinaus belastet, ist astronomisch. Einlesenswerter Artikel mit dem Titel „Coca-Cola – die braune Brause“behandelt weitere, auch gesundheitliche Aspekte des Cola-Konsums:https://netzfrauen.org/2013/07/19/die-braune-brause-coca-cola/

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nennen, Partnerschaften mit kon-tinentalen Fußballvereinigun-gen wie der europäischen UEFAkommen hinzu. Auf einer eige-nen Internet-Seite bringt derBrause-Hersteller seine Rolle aufden Punkt: „Wo immer auf derWelt Tore fallen, istpraktisch immer dabei, und dasschon seit rund 60 Jahren.“

Wenn dann rund um die Sport-events auf allen Kanälen nochWerbespots laufen, in denen be-kannte Superstars eine DoseCoke in die Kamera halten, ver-blasst endgültig jeder Gedankean künstliche Aromen und che-mische Zusätze. Und Nachrich-ten darüber, dass in unterent-wickelten Weltregionen Profitezum Schaden der Ärmsten ge-macht werden, versiegen, bevorsie die Kanäle der News-Netzwerke erreichen.

Ohne dass es uns bewusst wird,erkauft sich ein Konzern wie

eine relativ kritikloseÖffentlichkeit. Seine Milliarden-investitionen ins Positiv-Imageerweisen sich unterm Strich alsnotwendige Ausgaben für denreibungslosen Herstellungs- undVermarktungsprozess.

Falls das Hochglanzerschei-nungsbild doch einmal eineSchramme aufweist, genügt esmeist, auf das Sponsoring zu ver-weisen und notfalls etwas nach-zubessern. So geschehen etwa inSwasiland, einem der am we-nigsten entwickelten Länder derWelt (gelegen zwischen Mosam-bik und Südafrika).

Als dafür kritisiertwurde, den diktatorisch regie-renden König zu stützen, bestrittdas Unternehmen, dass es einewirtschaftliche Verbindung mitdem für seine Menschenrechts-verletzungen berüchtigten Herr-scher gebe. Statt dessen betonteman, dass der ansässige Brause-konzentrathersteller ein wichti-ger Arbeitgeber für das Land sei.

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Im übrigen, so betonte man, för-dere mit mehrerenMillionen Dollar die lokaleTrinkwasseraufbereitung sowiedie Arbeit der AIDS-Hilfe im süd-lichen Afrika. Es klingt wie ausdem Lehrbuch für geschickte Öf-fentlichkeitsarbeit. Das Negativewird in Zweifel gezogen undgleichzeitig werden die guten Ta-ten in den Vordergrund gerückt.

Man sollte sich nichts vorma-chen. Der Hauptzweck der Spon-soring-Programme besteht da-rin, eine Auseinandersetzungüber das Kernproblem der kom-merziellen Wasserausbeutungzu vermeiden und jegliche An-sätze dazu zu vernebeln.

Zu welchen Bedingungen darfsich ein gewinnorientiertes Un-ternehmen das AllgemeingutWasser aneignen und wieder ver-kaufen, heißt die zentrale Frage.

Die Diskussion darüber müsstein den großen meinungsma-chenden Medien stattfinden.

Doch deren Existenz hängt wie-derum von den Werbeetatsgroßer Unternehmen wie

ab – ein Aspekt, den wirnur allzu leicht übersehen.

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Tödliche Komplizenschaftmit Terrorgruppen

Die brutalsten Verbrechen, dieim Zusammenhang mit

bekannt geworden sind, er-eigneten sich in Kolumbien vor20 Jahren. In dem vom Drogen-krieg zerrissenen südamerikani-schen Land stand jahrzehnte-lang Terror auf der Tagesord-nung. Ausländische Firmen pass-ten sich offenbar den Verhältnis-sen an und maximierten ihre Ge-winne, indem sie das „Gesetzdes Stärkeren“ auch für sichselbst nutzten. Schwer zu leidenhatte die einfache Bevölkerung.

Genau an dem Tag, als mit derGeschäftsführung der

Abfüllfirma in der StadtCarepa (im Nordwesten des Lan-des) Verhandlungen über besse-re Arbeitsbedingungen aufge-nommen werden sollten, wurdeIsidro Segundo Gil, ein Anführerder Gewerkschaftvon Paramilitärs* ermordet.

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Sinaltrainal,

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Coca-Cola positioniert sich in seiner Werbung seit Jahrzehnten an Som-mer, Sonne, Jugend, Lebenslust und Sport. Kein großes Sport-Event, beidem der Konzern aus Atlanta als Sponsor nicht beteiligt wäre – Super-Bowl, Fußball, Olympiade. Witzigerweise ist es genau das, was man durchstarken Konsum des Beworbenen wohl am ehesten einbüßt: Sportlichkeit!

*Paramilitärs: versch., zumeist außer-halb der Legalität agierende Gruppen, diemit militärischer Gewalt ausgestattet undnicht ins reguläre Militär eingebundensind, quasi militärische Verbände, Bürger-milizen, kriminelle oder mafiöse Gruppen,„Selbstschutzorganisationen“ (griech. Vor-silbe para: neben etwas existierend).

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Unmittelbar daran anschließendwurde die Belegschaft des aus-schließlich für täti-gen Abfüllbetriebs zusammen-gerufen. Zu hören bekamen sieeine unmissverständliche Dro-hung durch die paramilitäri-schen Einheiten, die man wegenihrer Brutalität auch problemlosden Terrorgruppen zuordnenkonnte: Jeden, der nicht aus derGewerkschaft austreten würde,werde das gleiche Schicksal erei-len wie Isidro S. Gil, kündigtensie lautstark an. Gemäß der Dar-stellung des kolumbianischenGewerkschafters Carlos Olaya,der im Jahre 2008 auf einer Vor-tragsreise durch Deutschlandüber den im Umfeld interna-tionaler Konzerne ausgeübtenTerror in seinem Heimatlandberichtete, blieb es nicht bei derTötung des -Funktionärs Isidro Segundo Gil.In den nachfolgenden sechs Jah-ren wurden demnach innerhalbdes Konzerns inKolumbien noch weitere achtGewerkschafter ermordet.

Größter Nutznießer der Kapital-verbrechen war das Unterneh-men selbst. Denn die freien Ge-werkschaften verloren infolgeder Terrormorde und der damitverbreiteten Angst ihren Ein-fluss. Seit es keine ernstzuneh-

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mende Arbeitervertretung mehrin Carepa gab, sind nach Anga-ben von Carlos Olaya die Durch-schnittslöhne bei von600 US-Dollar im Monat auf dengesetzlichen Mindestlohn vonzirka 150 Dollar gesunken. DieEinschüchterung der Mitarbei-ter zahlte sich also unmittelbarin Form einer Reduzierung derKosten bei einer gleichzeitig er-höhten Rendite aus.

Bis zum Zeitpunkt von OlayasVortragsreise, zehn Jahre nachden tödlichen Gewaltakten,hatte das Unternehmen jegli-chen Versuch blockiert, die Vor-kommnisse von einer unabhän-gigen Kommission untersuchenzu lassen. Hätte es doch bedeu-tet, dass offiziell höchst unange-nehme Wahrheiten festgestelltworden wären, allen voran dieKomplizenschaft eines interna-tionalen Konzerns mit bewaffne-ten Verbänden, die nicht demBefehl der Regierung unterstan-den. Dass diese paramilitäri-schen Einheiten ihre Dienstenicht umsonst angeboten habendürften, sondern über diese ArtSchmutzarbeit im Auftrag zah-lungswilliger Kunden ihr Daseinfinanzierten, liegt in der Natursolcher Söldnertruppen. Die Zu-sammenarbeit mit dem Geträn-keriesen zur Unterdrückung der

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zu selbstbewussten Belegschaft,diente, so kann man annehmen,beiderseitigen Interessen.

„Wer regiert deine Heimat Ko-lumbien?“, wurde Carlos Olayabei einem seiner Auftritte inDeutschland gefragt.

Das Sagen in dem Land hatte ge-mäß seiner Beobachtung einNetzwerk, zu dem seinerzeit ne-ben Großgrundbesitzern und pa-ramilitärischen Verbänden auchmultinationale Finanzgruppenund Konzerne gehörten.

In einem Land, wo gewinnorien-tierte Unternehmen die Regelnfast im Alleingang festlegen kön-nen, bleiben erfahrungsgemäßdie Rechte der breiten Bevölke-rung auf der Strecke. Diejenigen,die dennoch auf Gerechtigkeitund Interessensausgleich poch-ten, riskierten unter diesen Um-ständen ihre Existenz.

rechnete Olaya sei-nen entsetzten Zuhörern vor.

Als eines der bekanntesten Un-ternehmen geriet amstärksten in die weltweite Kritik.

Nachdem sich Berichte über dieunrühmliche Rolle des Geträn-kegiganten in dem Bürgerkriegs-land verbreitet hatten, gab es in-ternationale Boykottaufrufe, un-ter anderem auch an einer Reihevon deutschen Universitäten.

Die Gewerkschaft und so-gar der Bund der DeutschenKatholischen Jugend appellier-ten an ihre Mitglieder, von

Produkten die Finger zu las-sen. „Die Company er-wirtschaftet ihre Gewinne mitUmweltzerstörung und Men-schenrechtsverletzungen“, be-gründete u.a. die Studentenver-

Boykottaufrufe weltweitund in Deutschland

In Kolum-bien bezahlten innerhalb einesJahrzehnts rund 4000 Gewerk-schaftler ihr Engagement mitdem Leben,

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ver.di

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Die US-Website dokumentiert seit 2003 in einem nahezu uner-schöpflichen Archiv minutiös die Schandtaten des Limonadenkonzerns auf derganzen Welt: in China, Mittelamerika, Südamerika, Afrika, Indien, Pakistan, aufden Philippinen, in der Türkei ... Das Bild unten zeigt zwei ermordete Kolumbiani-sche Gewerkschaftsführer, rechts den im Text erwähnten Isidro Segundo Gil.

„KillerCoke.org“

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tretung der Universität Trier ih-ren Aufruf, die Getränke der „all-seits bekannten und beliebtenMarke“ nicht mehr zu kaufen.

Die in Düsseldorf ansässige Stif-tung

– – hat im ver-gangenen Jahr den Vorständenvon sowie den beidenGroßaktionären Warren Buffettund Herbert Allen die Negativ-auszeichnung „Internationaler

Black Planet Award“ zu-erkannt. Die Verwicklung desKonzerns in die Ermordung vonGewerkschaftern in Kolumbienwird als Hauptgrund für die Ver-leihung des Schmähpreises ge-nannt. Die Stiftung bezichtigt

einzig und allein anProfit interessiert zu sein. Dafürnehme die Firma die „Zerstö-rung der Umwelt im großen Stil“und „den Ruin der menschli-chen Gesundheit“ in Kauf. Mana-ger und Anteilseigner von

müssten „für alle vom Kon-zern zu verantwortenden“ Schä-den haften, verlangt die Stiftung.

Nach Auffassung vonkooperierte die Firma mit denParamilitärs, deren Chef CarlosCastano mit den Worten zitiertwird: „Wir töten Gewerkschaft-ler, weil sie Leute von der Arbeitabhalten“. Auf der gleichen Wel-lenlänge befand sich offenbarder kolumbianische -Manager Mosquera. Er verkün-dete seinerzeit öffentlich, „dieGewerkschaft auszulöschen“.

Auch im Jahr 2006 während derFußball-Weltmeisterschaft inDeutschland kam es zu Boykott-aktionen, wiederum unterstütztvon der GewerkschaftGefordert wurde unter anderem,die „unverantwortlichen Ge-schäftspraktiken“ zu beenden.

schien von den Auf-rufen nicht sonderlich beein-druckt. Auch von einem wirt-schaftlichen Schaden ist nichtsbekannt. Als einer der Haupt-

ethecon (Ethik und Ökono-mie)

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sponsoren der WM schwammder Konzern auf der Welle der all-gemeinen Fußballbegeisterungganz oben mit. Gut zu beobach-ten war, was an früherer Stellebereits erläutert wurde. Investi-tionen in sportliche Großereig-nisse fördern das positive Imageund verdrängen kritische Fragenzu den Geschäftspraktiken.

Es müssen wichtige Gründe vor-liegen, wenn der weltgrößteBrausehersteller, der seit Jahr-zehnten wegen seiner immen-sen Wasserverschwendung undNaturzerstörung am Prangersteht, sich in einer führendenBörsenzeitung für seine An-strengungen zur Reduzierungseines Wasserverbrauchs lobenlässt. Man muss dahinter einenPlan zur Aufhellung des rampo-nierten Ansehens vermuten.

Ein Artikel im Nachrichtenma-gazin „Der Spiegel“ im März2007 durchleuchtete die Strate-gie und setzte die anhaltendenBerichte über die maßlose Aus-beutung von Wasserquellen

Wasserknappheit wegenCoca-Cola in Indien

rund um den Globus in Verbin-dung mit einer Story im bekann-ten .

Auf der Titelseite hatte der dama-lige Vorstand NevilleIsdell lang und breit seineSorge um den „verantwortungs-bewussten Verbrauch“ desRohstoffs Wasser kundtun dür-fen und sein neues „Wasserbe-wusstsein“ erklärt. In dem offen-sichtlich abgesprochenen Inter-view bekannte der Konzernbossreumütig, dass man aus den Sün-den der Vergangenheit Lehren ge-zogen habe. Die Tatorte der Um-weltvergehen lagen vorwiegendin Indien, wo es seit Jahren zulandesweiten Protesten gegenden Wasserraub durch den US-Konzern gekommen war.

Der Spiegel wertete die Aussa-gen von Neville Isdell zurechtals Teil einer PR-Kampagne, umdas besudelte Bild von

als rücksichtlosem Wasser-sauger in trockenen Dritte-Welt-Regionen reinzuwaschen.

Auslöser waren offenbar mehrund mehr Berichte über Vor-kommnisse, die dem aufwendig

Wall Street Journal

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Diese Illustration von der Seite bringt die Problematik aufden Punkt: Die eh schon knappe Ressource Wasser wird der einheimischenBevölkerung in trockenen Drittweltländern weggenommen, um damit diebraune Brause herzustellen, die sich dort sowieso kaum einer leisten kann.

Killercoke.org

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gepflegten Image des Konzernsnachhaltig zu schaden drohten.

Vor allem in Indien sah undsieht sich seit langemdem Widerstand von Umweltak-tivisten ausgesetzt. Sie redenvon „Wasserraub“ und geißelndie Verseuchung der Böden.

Zusätzlich angeheizt wird dortder Unmut rund um die Abfüll-anlagen durch die riesige Kluftzwischen der reichen Oberklas-se und dem Heer ärmster Men-schen. In dem Land voller sozia-ler Ungleichgewichte könnendiejenigen, die unter den ökolo-gischen Folgen vor allem zu lei-den haben, von dem Kauf derSoftdrinks bestenfalls träumen.

Im Zentrum der Auseinander-setzung stand eine im Jahr 1998errichtete Abfüllfabrik im DorfPlachimada im Süden Indiens.

Infolge der Entnahme von täg-lich einer Million Litern Wasserwar der Grundwasserspiegeldrastisch gesunken. UnzähligeBrunnen zur Wasserversorgungder Einheimischen trocknetenaus. Die Erträge der Landwirt-schaft insbesondere im Reisan-bau gingen zurück. Gleichzeitigerhöhte sich der Salzgehalt im

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noch verbliebenen Grundwasserund machte es ungenießbar.Das lebenswichtige Nass taugtenicht einmal mehr für dieBewässerung der Felder.

Die Anlage ging mittlerweileaußer Betrieb, aber die Firma,die zuvor ein wichtiges Lebens-element einer ganzen Region aus-gebeutet hatte, ließ die Anwoh-ner mit ihrem ungenießbarenWasser allein. Getroffen hat derWassermangel und die nachfol-genden Ernährungsprobleme je-ne Bevölkerungsschichten, diees sich nicht leisten können, aufTrinkwasser aus dem Super-markt auszuweichen.

Zu allem Übel kam noch hinzu,dass hochgiftige, mit Schwerme-tallen belastete Produktionsab-fälle aus der -Fabrikauf den Feldern landeten. Zu-nächst unsachgemäß gelagertund dann als Düngemittel ver-kauft, vergifteten die Schlämmedie Böden und in der Folge na-türlich auch das Grundwasser.

Neben der dadurch verschärftenTrinkwassernot klagten zahlrei-che Anwohner über zunehmen-de Hautkrankheiten. Die Abfüll-

Giftschlamm auf den Feldern

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anlage wurde schließlich ge-schlossen. Jedoch übernahm

keine Verantwortung fürdie durch seinen Betrieb ange-richteten Trinkwasserprobleme.

Im Juni 2014 vermeldete dieschweizer „Handelszeitung“,dass die Umweltbehörde imnordindischen Bundesstaat Ut-tar Pradesh eineAbfüllanlage geschlossen hat.

Die Betreiber hätten unerlaubtzu hohe Mengen an Grundwas-ser entnommen und seien ver-pflichtet worden, das dadurchausgelöste Absinken des Grund-wasserspiegels zu beheben (sie-he Grafik unten). Ein weitererVorwurf lautete, dass die Abwäs-ser der Fabrik weitüber die genehmigten Grenz-werte hinaus verunreinigt gewe-sen seien. Gegen den Bescheidzur Schließung habe der Betrieballerdings Einspruch beim Um-weltgericht eingelegt.

Aufschlussreich ist der Artikelder auch des-halb, weil er die existenzbedro-henden Konsequenzen für dieunter Wasserknappheit leidende

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Handelszeitung

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Leer gesaugt: Grundwasserspiegel in Kala Dera (Nordindien)

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Eröffnung derCoca-Cola-Fabrik

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Oberes Bild: Brunnen im indischenKala Dera mit inzwischen 40 Meter(!) tiefem Bohrloch. Unten: Demon-s t ra t i on gegen -Abfüllanlage mit dem Vorwurf an denKonzern, die Welt auszutrocknen.

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Bevölkerung vor Ort im fernenIndien eher kleinredet. Statt des-sen spricht zwischen den Zeilender typisch westliche Stand-punkt: ziemlich besserwisse-risch und mit einem Achselzu-cken für Menschen, die sich vonden Nebenwirkungen des „BigBusiness“ bedroht fühlen.

Das offenbar an Investorenadressierte Blatt befasst sichhauptsächlich mit den für die Le-serschaft an der Börse relevan-ten Aspekten. Wegen seiner rapi-de zunehmenden Mittelschichtstelle Indien für ei-nen der wichtigsten Wachstums-märkte dar. Im übrigen sei dervorerst stillgelegte Abfüllbetriebmit seiner Produktionskapazitätvon 600 Kunststoffflaschen proMinute nur einer von 58 in demLand mit seiner Milliardenbe-völkerung. Die Inhaber von

-Aktien brauchtensich nicht zu beunruhigen.

Vor den schmutzigen Praktikenwarnte schon vor längerem diein Berlin ansässige Organisation

. Auf ihrer an In-vestoren adressierten Webseiteist in konkreten Zahlen nachzu-lesen, welche Auswirkungen derWasserraub auf Umwelt undMenschen hat. Rund um die

Fabrik im indischenKala Dera beispielsweise sanklaut offiziellen Angaben derGrundwasserspiegel in den zehnJahren seit Inbetriebnahme derAbfüllanlage im Jahr 2000 um 25Meter. Im gleichen Zeitraum da-vor (1990 bis 2000) war der Pegelinfolge längerer Trockenheit nurum knapp vier Meter gefallen(siehe Abb. linke Seite).

Im nordindischen BundesstaatUttar Pradesh klagten die Be-wohner vieler Dörfer im Umlanddes dort igen -Abfüllbetriebs ebenfalls übereinen dramatischen Wasserman-gel. Dort stellten Messungen ein

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Facing Finance

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Appell an Anleger

Absinken des Grundwasserspie-gels um knapp acht Meter (von1999 bis 2010) seit der Ansied-lung von fest.

Dreiviertel der Brunnen sind ge-mäß des Berichts von

ausgetrocknet. Dem Ge-tränkekonzern wird außerdemzur Last gelegt, 75 Prozent desabgepumpten Frischwassers alsverschmutzte Abwässer einfachin die umliegenden Felder ab-fließen zu lassen. Dadurch wer-den nicht nur die Böden belas-tet, sondern auch die verbliebe-nen knappen Trinkwasservor-kommen verunreinigt. Die indi-sche Umweltbehörde stellte beiMessung hohe Konzentrationenvon Schwermetallen wie Bleiund Kadmium fest. Für dieBewohner, deren Einkommenüberwiegend von der Landwirt-schaft abhängt, sind die Folgenexistenzvernichtend.

Die Organisationwill Anleger davon abhalten, ihrGeld in Firmen mit fragwürdi-gen Geschäftspraktiken zu in-vestieren. Ihre Ziele beschreibtsie folgendermaßen: „

sensibilisiert Investoren,nicht in Unternehmen zu inves-tieren, die von Verletzungen derMenschenrechte, Umweltver-schmutzung, Korruption undder Herstellung völkerrechts-widriger Waffen profitieren.“

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Wem gehört das Wasser?

Wenn ein weltweit operierendesUnternehmen die Wasservorräteganzer Landstriche ausbeutet,verwandelt sich das Lebensmit-tel Wasser, zu dem jedermannfreien Zugang haben sollte, ineine an dessen Vermark-tung hohe Renditeerwartungengeknüpft sind. Wem gehört dasWasser und wer legt die Bedin-gungen fest, zu denen es geför-dert werden darf? Das sind Fra-gen, die sich zumindest in denLändern aufdrängen, wo derRohstoff Wasser zeitweise eineMangelware darstellt. Ein ange-messener Preis, in dem auch Gel-der für mögliche ökologischeSchäden einkalkuliert wären,würden das Geschäft nämlichuninteressant machen.

– wie auch andere Ab-füllunternehmen – unternimmteine ganze Menge, damit genaudiese Fragen nicht in der breitenÖffentlichkeit debattiert wer-den. In der Werbung präsentiertsich der Konzern als eine ArtSpaßfirma mit einem Wohlfühl-produkt, bei dem Wasser eineNebenrolle zu spielen scheint.

Das mit Milliardenaufwand be-triebene Sponsoring von Sport-Events transportiert die Bot-schaft, dass sich dank Coke dieKulturen vereinen. Solange die-

Ware,

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Coca-Cola Deutschlandzentrale in Berlin

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se Ideen in den Köpfen derMenschen lebendig sind, ist derGeschäftserfolg des Getränke-multis gesichert. Nichts wäreschlimmer, als wennim allgemeinen Bewusstsein mitWassermangel und den dadurchausgelösten Hungerkrisen in Ver-bindung gebracht würde.

In Afrika, dem Kontinent mithöchsten Wachstumsaussichtenfür die gesüßten Brausegetränke,fördert der Konzern eigenen An-gaben zufolge zahlreiche Projek-te zur Trinkwasserversorgungvon Dörfern. Wenn ein

-Abfüllbetrieb dann irgend-wo das Grundwasser anzapft,kann er darauf verweisen, dasser auch den Menschen in der Nä-he Zugang zu sauberem Trink-wasser und sanitären Einrich-tungen verschafft. Die Protesteund Auseinandersetzungen inIndien zeigten Wirkung. Daraushat man gelernt. Das gewissnicht rein karitative Engagementfür die Menschen auf demschwarzen Kontinent erfolgt inZusammenarbeit mit dem USEntwicklungshilfeministerium.Amerikanische Steuergelder hel-fen also mit, wennsein Image als Umweltschützeraufpoliert und damit leichter Ge-nehmigungen zur Grundwasser-ausbeutung gewährt bekommt.

Coca-Cola

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Kein Geschäft ohne massiveÖffentlichkeitsarbeit

Seit Tom Brady kürzlich mit sei-nem Team der „New England Pat-riots“ zum vierten Mal den so ge-nannten „Super-Bowl“ gewon-nen hat, zählt er in der amerika-nischen Football-Liga zu den be-sten Spielern aller Zeiten.

Obgleich er Teil der von gewalti-gen Werbeeinnahmen dominier-ten Sportart ist, kann sich Bradydank seines Erfolgs eine abwei-chende Meinung leisten, sogarwenn ein zahlungskräftigerSponsor und Reklamepartner be-troffen ist. Gemäß der Internet-seite nannte erkürzlich Coca-Cola ganz direktein „Gift für Kinder“.

Allein die Inhaltsstoffe, unter an-derem bestehend aus Phosphor-säure, künstlichen Aromastof-fen, Koffein und 12 EsslöffelnZucker pro Liter Coke (108 g), sa-gen einem, dass Brady mit seinerFeststellung wohl richtig liegt.In dem Internet-Artikel zitiert

James Krieger, einenMedizin-Professor an der Uni-versität von Washington. Zu-ckergetränke, warnt er, „erhöhendas Risiko von Diabetes, vonHerz-Kreislauf-Beschwerden ...und Leberkrankheiten.“

killercoke.org

KillerCoke

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Warum die gesüßten Sodadrinksauf Dauer krank machen, erklärtKrieger folgendermaßen: „Sieverändern den Stoffwechsel desKörpers, sie wirken auf das Insu-lin und das Cholesterin ... ein,wodurch Bluthochdruck undEntzündungen ausgelöst wer-den.“ Sein Rat lautet daher: „We-niger konsumieren ist die Lö-sung. Und das ist die Tatsache,von der Coke nichts hören will.“

Die Aktivisten for-dern von die auf Kin-der zielende Vermarktung einzu-stellen. Und um aufZuckerrohrplantagen zu been-den, verlangen sie, dass der Kon-zern die Lieferanten fair bezahlt,so dass sie nicht gezwungensind, auf kindliche Billigarbeits-kräfte zurückzugreifen.

Reiht man die durch Softdrinkshervorgerufenen Gefahren fürdie Gesundheit sowie das Sün-denregister in Sachen Umweltund Menschenrechte aneinan-der, begreift man, dass die Ge-schäfte von ohne ihreImage-Kampagnen und ständigeÖffentlichkeitsarbeit nicht lau-fen würden. Dass sie nichts unbe-achtet lassen, zeigt sich bereitsbei einer Recherche im Internet.Gibt man den Firmennamen undBegriffe wie „Wasserknappheit“

KillerCoke-Coca-Cola,

Kinderarbeit

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So viel Zucker ist in diesem kleinen 0,2-Liter-Glas Coca-Cola enthalten: 7 Stück Wür-felzucker – knapp 40 Stück pro Liter Cola. Bei anderen Cola-Arten sind es manchmalsogar noch mehr. Doch der maßlose Zuckergehalt bleibt bei Weitem nicht das einzigschädliche Element der schwarz-braunen Brause.So steht etwa die im Getränk enthaltene Phosphorsäure bei Kritikern im Verdacht,Organe zu schädigen. Vor allem die Kombination aus Zucker und Phosphorsäure seiganz besonders schädlich für die Zähne.„Der hohe Gehalt von Phosphat in Colagetränken bringt den Kalziumstoffwechseldes Körpers aus dem Gleichgewicht, indem er die Aufnahme des Mineralstoffs Kalzi-um in den Knochen verhindert“, sagt Anja Baustian, von der Fachgesellschaft für

Ernährungstherapie. Das könne die Knochendichte mindern.Es gibt Untersuchungen, wonach Mädchen, die große Men-gen Coca-Cola trinken, deutlich häufiger Knochenbrücheerleiden als andere Mädchen.Auch die weiteren Zutaten der braunen Brause sind nichtgerade prickelnd für die Gesundheit: Koffein, Kohlensäure,Ammoniumsulfit-Zuckerkulör (E150d),Aspartam undAcesul-fam-K (E950) – vor allem in den sog. „Diät“- oder „Zero“-Varianten –, verschiedenste (künstliche)Aromen ...

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oder „Bodenverseuchung“ in dieSuchmaschine ein, fällt auf, wieviele „hauseigene“ positive Dar-stellungen als erstes angebotenwerden – ein klarer Hinweisdarauf, dass offenbar gute PR-Agenturen am Werk sind, um fürden Weltkonzern unangenehme-re Mitteilungen ganz weit nachhinten zu schieben.

Wie clever vorgehtund offensichtlich in der Lageist, die Nachrichtenströme zukontrollieren, zeigt ein Vergleichmit der Landwirtschaft. Wäh-rend der Brausehersteller sichtrotz des unvorstellbar hohenVerbrauchs an Trinkwasser alsVorreiter beim Wassersparen po-sitioniert, werden die Bauern re-gelmäßig als Verschwender hin-gestellt. Für jedes ihrer Erzeug-nisse müssen sie sich heutzuta-ge den so genannten „Wasserfuß-abdruck“ vor die Nase halten las-sen. Für ein Kilo Käse beispiels-weise ergibt sich nach dieser Re-chenmethode ein „Verbrauch“von mehreren Tausend Litern,weil neben dem Wasser für dasTränken der Kühe auch der Re-gen, der das Gras und anderesViehfutter zum Wachsen bringt,dazu addiert wird. Der tatsächli-

Wo bleibt der „Wasser-fußabdruck“ für Softdrinks?

Coca-Cola

che Verbrauch an Trinkwassermacht natürlich nur einen win-zigen Bruchteil des angegebenen„Fußabdrucks“ aus.

Nach dieser Rechnung werdensämtliche Niederschläge, die aufÄckern und Wiesen auftreffen,den Landwirten als „Verbrauch“angelastet. Für rabiate Grund-wasserausbeuter wiehat es den Vorteil, dass sie da-durch aus der Schusslinie gera-ten. Es wäre naiv zu glauben, ei-nem derartiger PR-Feldzug liegekeine Strategie zugrunde, zumaldie öffentliche Aufmerksamkeitdamit in eine ganz bestimmteRichtung gelenkt wird.

Würde man den „Wasserfußab-druck“ für Brauseproduzentennach der gleichen Methode er-rechnen, wäre u.a. der Regen,der die Zuckerrohrfelder zum Ge-deihen bringt, einzubeziehen.Der Wasserverbrauch für die Her-stellung von einem Liter

ließe sich dann nicht mehrauf zwei Liter schönrechnen.Mit ziemlicher Sicherheit ergäbesich ein Verbrauch von einigenHundert Litern Wasser! Mankann aber auch vermuten, dassnicht wenige Lobbyisten unter-wegs sind, die ein solches An-sinnen im Auftrag des Softdrink-Riesen zu verhindern wissen.

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Quellen (Auswahl):

http://www.augsburger-allgemeine.de/wissenschaft/Zwei-Softdrinks-taeglich-koennten-Diabetes-Risiko-verdoppeln-id39483367.html

https://de.wikipedia.org/wiki/The_Coca-Cola_Company

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/nachhaltigkeit-wie-coca-cola-wasser-spart/14460606.html

https://de.wikipedia.org/wiki/The_Coca-Cola_Company

http://www.sueddeutsche.de/wissen/indien-die-cola-und-das-grundwasser-1.836852

www.coca-cola-deutschland.de/stories/sportlich-sportlich

http://www.spiegel.de/wirtschaft/wut-auf-brause-multi-umweltschuetzer-geisseln-coca-colas-wasserverbrauch-a-472470.html

https://www.uni-trier.de/index.php?id=21448

www.handelszeitung.ch/unternehmen/coca-cola-werk-indien-muss-dichtmachen-627640

http://www.wiwo.de/unternehmen/afrika-coke-fuer-die-wueste/5305338.html

http://www.facing-finance.org/de/database/cases/coca-cola-in-indiacoca-cola-in-indien/

https://netzfrauen.org/2013/07/19/die-braune-brause-coca-cola/

http://killercoke.org/crimes_india.phphttp://killercoke.org/nl160418.php

http://www.facing-finance.org/de/

https://netzfrauen.org/

http://killercoke.org

Hans Bschorr, freiberuflicherJournalist. Themenschwer-punkte: Energie- und Umwelt;Menschenrechte; Psychiatrie,Geheimdienste und ihre Gefah-ren für den Rechtsstaat.Journalistik-Studium mit Ne-benfach neuere Geschichte ander Ludwig-Max imi l ians-Universität München, Magister-Abschluss im Jahr 1983. 12 Jah-re aktuelle Berichterstattungbeim Bayerischen Fernsehen,davon vier Jahre Redakteur fürLandespolitik und verantwort-licher Korrespondent aus demBayerischen Landtag. Zahlrei-che Industrie- und Messefilmefür namhafte Firmen. Kontakt:[email protected]

Was brauchen die Menschen in trockenen Wüstenregionen, wie hier inMarokko, wohl nötiger: Coca-Cola oder Wasser?

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Süßmittel unter die Lupe genommen: Honig, Frucht-, Milch- und Traubenzucker, Ahornsirup,Fruchtdicksaft, Roh-Rohrzucker, Vollzucker, Melasse, Ursüße, Steviosid. Gesundes Süße ohneReue? Was hat es mit künstlichen Süßstoffen auf sich? und der Light-Schwindel. Re-zept für die vielleicht gesündeste Schokolade der Welt. Auswirkungen von Zucker auf Organis-mus und Energiehaushalt. Was steckt hinter dauernder Energielosigkeit? Woher das unstillbareVerlangen nach Zucker kommt. Zucker-Schock. Zucker und die Leber. Zucker und die Darmflo-ra.

Über den Missbrauch des Fachgebiets der Public Relations (PR): Wie Alltagsweisheit entsteht,warum zu manchen Fragen alle dasselbe glauben - und wer dafür sorgt bzw. bezahlt! Die Erzeu-gung der sog. „öffentlichen Meinung“! Gekaufte Wissenschaft, gekaufte Medien und „Öffent-lichkeitsarbeit“ im Dienste des Geldes! Edward Bernays, der Vater der Verdrehung. Angriffs-sprache und die Sprache der Verdrehung. Nachrichtenkonserven (vorproduzierte Nachrichten -wie und von wem). Verunglimpfung als „Schund- oder Ramschwissenschaft“. Wie man indu-striefreundliche Artikel in Zeitschriften platziert. Wie man industrieunfreundliche Nachrichtenaus Zeitschriften fernhält.

Längst wird Politik weniger von „gewählten Volksvertretern“ bestimmt, als vielmehr von multina-tionalen Großkonzernen und Banken. Dieser Themenhefter zeigt, wo das geschieht, wie, durchwen und wie die Bevölkerung darüber bewusst in Unkenntnis gehalten wird. Noch wichtiger istdie Antwort auf die Frage, was der Bürger auf individueller Ebene realistisch tun kann. Das isterstaunlicherweise mehr und geht einfacher, als man annehmen würde. Zudem: Wer dieschlimmsten Arbeitsplatzvernichter sind. „Gleiche Armut für alle!“ Der Filz deutscher Gentech-nik. Wie Propaganda heutzutage funktioniert. Bayer AG: Episoden aus dem Alltag eines Agrar-und Pharmamultis.

Was ist Übersäuerung? Woher kommen die Säuren? Wie entstehen „Stoffwechselschlacken“im Körper? Gesunde Haut. Was tun bei/gegen Orangenhaut (Zellulite)? Das Grundsystem desKörpers! Die pH-Skala erklärt. Sensationelle Entdeckung zumAltern: Welcher Reihenfolge folgtder körperliche Verfall, warum – und wie lässt er sich bremsen? Die Reihenfolge der Gesamter-krankung. Was tun bei Schweißfüßen, Muskelkrämpfen, Schlafstörungen, brüchigen Nägeln,Gelenkschmerzen? Sanfte Wege der Entschlackung – und ein leicht durchführbares Entsäue-rungsprogramm! Wasser und Salz: Wasser im Lebendigen. Anzeichen für Wasserknappheit imKörper. Basische Bäder zur Entsäuerung. Testverfahren: Wie übersäuert bin ich?

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