Watchman Nee - bitimage.dyndns.orgbitimage.dyndns.org/german/WatchmanNee/In_Hingabe_Leben_1998.pdf · 7 Vorwort Mit einer Last auf dem Herzen für die Notwendig-keit einer festen

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  • ChristlicheLiteratur-Verbreitung e.V.

    Postfach 110135 33661 Bielefeld

    Watchman Nee

    In Hingabe leben

  • . Auflage (Paperback). Auflage (Hardcover)

    by CLV Christliche Literatur-VerbreitungPostfach BielefeldUmschlag und Satz: CLVDruck und Bindung: Graphische Grobetriebe Pssneck

    ISBN ---

  • Inhaltsverzeichnis

    Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

    Lektion : Taufe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

    Lektion : Mit der Vergangenheit

    abschlieen . . . . . . . . . . . . . . . .

    Lektion : Loslassen . . . . . . . . . . . . . . . . . .

    Lektion : Weihe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

    Lektion : Bibelstudium . . . . . . . . . . . . . . .

    Lektion : Gebet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

    Lektion : Frh aufstehen . . . . . . . . . . . . .

  • Vorwort

    Mit einer Last auf dem Herzen fr die Notwendig-keit einer festen Grundlage des christlichen Lebenshielt Bruder Watchman Nee eine Vortragsreihe bergrundlegende Lektionen des praktischen Christen-lebens. An dieser Schulungskonferenz fr Mitarbei-ter im Jahre in Kuling, Foochow (China) brachteer die Hoffnung zum Ausdruck, dass diese entschei-denden Lektionen vom Volk Gottes treu gelernt wr-den, damit so eine gute Grundlage fr die Auferbau-ung des Leibes Christi gelegt wrde.

    be dich zur Gottseligkeit! (. Tim. ,) lautetdie Ermahnung des Apostels Paulus. Mge dochunser Herz durch Gottes Wort gebt werden, demHeiligen Geist Raum und Gelegenheit zu geben, dieneue Schpfung zu vervollkommnen.

    Alle Bibelstellen aus dem NT sind der revidiertenElberfelder-bersetzung und die aus dem AT derSchlachter-bersetzung entnommen.

  • Lektion

    Taufe

    In der Erkenntnis, dass der Begriff Taufe in der Bibelsehr umfassend ist, wollen wir uns lediglich auf zweikonzentrieren, von denen wir berzeugt sind, jederGlubige msse sie kennen: . Was bewirkt die Taufeam Glubigen? und . Welches ist die wahre Bedeu-tung der Taufe? Bevor der Glubige getauft wird, soll-te er nach vorn blicken und sich fragen: Was wirddie Taufe an mir bewirken, jetzt da ich ins Wassersteige? Hier betrachten wir die Taufe im voraus. Dochnach der Taufe muss der Glubige zurckschauen undsich die zweite Frage stellen: Welches ist die Bedeu-tung der Handlung, die an mir soeben vollzogenwurde? Das erste ist eine Vorschau, ein Verstndnisvor der Taufe; Letzteres ist ein Rckblick, eine Fest-stellung nach der Taufe.

    Zwei Reihen von Schriftstellenber die Taufe

    Reihe :

    Markus ,: Wer glubig geworden und getauftworden ist, wird errettet werden; wer aber nicht glu-big geworden ist, wird verdammt werden.

  • Apostelgeschichte ,: Petrus aber sprach zu ihnen:Tut Bue, und jeder von euch lasse sich taufen aufden Namen Christi zur Vergebung eurer Snden, undihr werdet die Gabe des Heiligen Geistes empfan-gen.

    Apostelgeschichte ,: Und nun, was zgerst du?Steh auf, lass dich taufen und deine Snden abwa-schen, indem du seinen Namen anrufst.

    . Petrus ,-: Die einst ungehorsam waren, alsdie Langmut Gottes in den Tagen Noahs abwartete,whrend die Arche gebaut wurde, in die wenige, dassind acht Seelen, durchs Wasser hindurch gerettet wur-den. Das Gegenbild dazu errettet jetzt auch euch, dasist die Taufe nicht ein Ablegen der Unreinheit desFleisches, sondern die Bitte an Gott um ein gutes Ge-wissen , durch die Auferstehung Jesu Christi.

    Reihe :

    Rmer ,-: Oder wisst ihr nicht, dass wir, so vieleauf Christus Jesus getauft wurden, auf seinen Todgetauft worden sind? So sind wir nun mit ihm begra-ben worden durch die Taufe in den Tod, damit, wieChristus aus den Toten auferweckt worden ist durchdie Herrlichkeit des Vaters, so auch wir in Neuheitdes Lebens wandeln.

    Kolosser ,: Mit ihm begraben in der Taufe, inihm auch mitauferweckt durch den Glauben an die

  • wirksame Kraft Gottes, der ihn aus den Toten aufer-weckt hat.

    Die erste Reihe befasst sich mit dem, was durch dieTaufe am Tufling geschieht, whrend die zweiteReihe die Bedeutung der Taufe erklrt. Die ersteGruppe spricht davon, was der Glubige diesseits desWassers d.h. vor der Taufe wissen sollte; die an-dere legt dar, was er jenseits des Wassers nach derTaufe wissen sollte. Wir wollen uns die beiden Rei-hen einzeln anschauen.

    Was bewirkt die Taufe am Glubigen?

    Wer glubig geworden und getauft worden ist, wirderrettet werden; wer aber nicht glubig geworden ist,wird verdammt werden (Mark. ,).

    . Wird errettet werden

    Wahrscheinlich stehen die meisten Protestanten die-sem Vers ein wenig befangen gegenber. Sobald sieihn sehen, ndern sie ihn in Gedanken ab und lesen:Wer glaubt und errettet ist, soll getauft werden. Sohat es jedoch der Herr nicht gesagt. Um nicht demIrrtum der rmisch-katholischen Kirche zu verfallen,verndern die Evangelikalen (engl. protestants)Gottes Wort und erliegen dabei einem anderen Irr-tum. Der Herr sagt klar: Wer glubig geworden und

  • getauft worden ist, wird errettet werden. Niemandhat Vollmacht, dies abzundern und zu sagen: Werglaubt und errettet ist, soll getauft werden.

    Die Errettung befasst sich mit der Welt

    Wir wollen uns ber den Begriff Errettung oderHeil (Luther bersetzt Seligkeit) in der Bibel Klar-heit verschaffen. Womit befasst sich die Errettung?Das ist fr Neubekehrte wahrscheinlich nicht leichtzu verstehen, weil ihnen die klare Erkenntnis dessen,was Errettung ist, fehlt. Gem der Bibel hat die Er-rettung in erster Linie etwas mit der Welt zu tun.Das Gegenteil ewigen Lebens ist die Verdammnis,whrend das Gegenteil der Errettung die Welt ist.Wir sollen aus der Welt herausgerettet werden. So-lange wir zur Welt gehren, befinden wir uns imZustand der Verdammnis.

    Es ist fr uns unerlsslich, den Stand des Menschenvor Gott zu erkennen. Die Menschen, die heute inder Welt sind, brauchen nichts zu tun, um verlorenzu gehen. Man braucht niemand zu ermorden, damitman verlorengehe; man wird aber auch nicht davorbewahrt, wenn man niemanden gettet hat. Die gan-ze Welt geht ins Verderben, doch Gott entreit eini-ge denen, die verloren gehen. Was die ganze Weltbetrifft, ist sie bereits verdammt; was jedoch einzelneangeht, wird der eine und der andere gerettet. Diesist nicht ein Trennen einer Herde von hundert Tierenin fnfzig Schafe und fnfzig Ziegen; vielmehr ist esein Fangen einiger Fische aus einem ganzen Meer. Die

  • im Netz gefangen werden, sind die Erretteten; die imMeer zurckbleiben, die Verlorenen.

    Ob jemand errettet oder verloren ist, ist nicht eineFrage des persnlichen Benehmens des Betreffenden;es hngt davon ab, wo der Mensch sich befindet.Wenn er im Boot ist, ist er errettet, wenn er noch imMeer ist, verloren. Es kommt nicht darauf an, objemand hflich oder grob ist, gut oder schlecht, ober ein Gewissen hat oder nicht. Solange er sich in derWelt befindet, ist er verloren. Wenn er daraus nichtheraustritt, wenn er diesen Ort nicht verlsst, bleibter ein Snder, der unter dem Gericht Gottes steht.

    Das Heil ist eine Sache der Stellung

    Denn wie durch des einen Menschen Ungehorsamdie vielen in die Stellung von Sndern gesetzt wor-den sind (Rm. ,). Diese Worte zeigen, dassein Mensch nicht sndigen muss, um als Snder ein-gestuft zu werden. Wegen der Snde eines Menschen,sind alle zu Sndern geworden. Solange sich einMensch in Adam, in der Welt, befindet, steht er mitGott im Widerstreit und ist daher ein Feind Gottes.Seine Stellung ist falsch, denn es ist die Stellung desVerlorenen. Dies ist die Lage der nicht Erretteten.

    Brder, wir wollen diesen Begriff Errettung, ganzklar fassen. Dieses Wort wird sehr hufig, doch oftungenau, verwendet. In Bezug auf unseren heutigenZustand, umfasst der Begriff ewiges Leben nichtein gleich weites Gebiet, wie der Begriff Errettung.Ewiges Leben zu haben ist heute eine persnliche

  • Angelegenheit, aber errettet zu sein bedeutet beides:sowohl aus einer bestimmten Gemeinschaft heraus-zukommen, als auch ewiges Leben zu empfangen.Ewiges Leben ist rein persnlich, whrend errettetsein beides persnlich und gemeinschaftlich ist.

    Das Heil spricht davon, dass ich eine Gemeinschaftverlasse und einer anderen beitrete. Ewiges Leben sagtaus, welcher Gemeinschaft ich mich angeschlossenhabe, doch es erwhnt nicht meine Herkunft. Heilumfasst sowohl Verlassen als auch Eintreten, wh-rend ewiges Leben blo vom Eintreten spricht. Dar-aus ersehen wir, dass im gegenwrtigen Zeitalter Heilmehr in sich schliet als ewiges Leben, da es die An-gelegenheit des Befreitwerdens von der Welt, des Ver-lassens der Welt, behandelt.

    Wir wollen die vier wichtigsten Aussagen beach-ten, die uns die Bibel ber die Welt macht:

    a) Die Welt ist von Gott verdammt und gerichtet.b) Die Welt liegt in dem Bsen.c) Die Welt kreuzigte den Herrn Jesus.d) Die Welt ist ein Feind Gottes.

    Merkt euch bitte, dass die Welt nicht nur sndigt,sondern auch den Herrn Jesus kreuzigte. Daher istsie Gottes Feind. Dies sind die vier Hauptfakten be-treffend der Welt, so wie Gott sie sieht. Alle, die sichin der Welt befinden, sind, ungeachtet ihres persn-lichen Benehmens, bereits gerichtet und daher imZustand der Verdammnis.

    Die Not der Menschen in dieser Welt geht weit

  • ber persnliche, ungerechte Handlungen hinaus.Ihre ganze Stellung ist verkehrt vor Gott. Wie kannein Mensch die Welt auch verlassen, wenn er derenReize noch tief versprt? Doch eines Tages werdenihm die Augen geffnet, dass er die falsche Stellungder Welt vor Gott erkennen kann. Wie reizvoll dieWelt auch sein mag, man muss sie verlassen. Daherbefasst sich die Errettung mit der Befreiung aus derWelt aus einer ungebhrlichen Verbindung undStellung.

    Einst schrieen die Juden: Sein Blut komme beruns und ber unsere Kinder! Obwohl ich fr denMord des Herrn Jesus nicht unmittelbar verantwort-lich bin, waren es meine Vorfahren, die ihn umbrach-ten. Obwohl ich nicht persnlich an der Tat beteiligtwar, so gehre ich doch jener Gemeinschaft an, dieden Herrn ttete. Diese Gemeinschaft ist GottesFeind und ist daher verdammt. Ob ich selbst ver-kehrt bin oder nicht, ist eine andere Frage. Doch Gottmuss mich erleuchten, damit ich erkenne, dass dieGemeinschaft, der ich angehre, verkehrt ist. DasUnrecht der Welt, in der ich bin, liegt darin, dass sieden Herrn Jesus umbrachte und daher als FeindGottes feststeht. Sie ist bereits von Gott gerichtet.Aus solchem Verhltnis muss ich erlst, aus dieserStellung befreit werden.

    Was bedeutet nun Errettung? Errettet werdenheit, aus dieser Gemeinschaft, dieser Stellung undaus dieser Beziehung zur Welt befreit zu werden: Ichkomme aus der Welt heraus. Gewhnlich kmmernsich die Leute am meisten um die persnliche Recht-

  • fertigung; sie mssten aber erinnert werden, von wel-chem Ort sie errettet worden sind. Errettung befreituns von der Welt, nicht allein von der Hlle denndie Welt steht unter dem Gericht Gottes.

    Die Taufe folgt dem Glauben

    Wer an den Herrn Jesus glaubt, hat ohne den ge-ringsten Zweifel ewiges Leben. Seit mehreren Jah-ren predigen wir diese frohe Botschaft. Sobald jemandan den Herrn Jesus glubig wird, empfngt er ewigesLeben und geht damit auf ewig unter Gottes Gunst.Doch erinnern wir uns daran: Glauben ohne getauftzu werden ist noch nicht Errettung. So wahr du ge-glaubt hast, besitzest du ewiges Leben, doch in denAugen der Welt giltst du noch nicht als gerettete Per-son. Solange du nicht getauft worden bist, wirst dunicht als errettet anerkannt werden.

    Warum? Weil niemand wei, worin du dich vonder brigen Welt unterscheidest. Du musst dich auf-machen, dich taufen lassen und den Abbruch deinerBeziehungen zur Welt bekunden. Dann, und nurdann, bist du errettet. Was ist nun Taufe? Es ist deinFreiwerden von der Welt. Sie befreit dich von derGemeinschaft, zu der du einst gehrtest. Die Weltwusste, dass du eins mit ihr warst; nach deiner Taufeaber anerkennt sie die Tatsache, dass du mit ihr ge-brochen hast. Deine langjhrige Freundschaft zu ihrist jetzt beendet. Du wurdest begraben, damit schlos-sest du deine Laufbahn in der Welt ab. Vor der Taufewusstest du, dass du ewiges Leben hattest; nach der

  • Taufe weit du, dass du errettet bist. Jedermann an-erkennt, dass du des Herrn bist, denn du gehrst ihm.Wer glubig geworden und getauft worden ist, wirderrettet werden. Warum? Da du glubig gewor-den dich hast taufen lassen, ist es eine offene Tatsa-che, wo du stehst. Wre kein Glaube vorhanden, fehl-te diese innere Wirklichkeit, die allein die Dinge echtmacht. Doch mit dieser inneren Wirklichkeit ver-setzt dich die Taufe auerhalb des Bereiches der Weltund macht so dem frheren Verhltnis zu ihr einEnde. Taufe ist daher Absonderung.

    Keine Taufe kein Zeugnis

    Wer aber nicht glubig geworden ist, wird verdammtwerden. Unglaube gengt schon zur Verdammnis.Solange jemand noch zur Weltgemeinschaft gehrt,besiegelt sein Unglaube seine Verdammnis. Demge-genber muss der Glubige getauft werden, denn so-lange er noch nicht getauft ist, hat er seinen Austrittaus der Welt nicht ffentlich bezeugt.

    Wir entdecken drei erstaunliche Tatsachen in derreligisen Welt des Judentums, des Hinduismus unddes Islam:

    a) Das Judentum verfolgt die Getauften. UnterJuden kann jemand im Geheimen Christ sein, ohneverfolgt zu werden. Die grte Schwierigkeit frHunderte, ja Tausende von Juden ist es nicht, an denHerrn Jesus zu glauben, sondern getauft zu werden.Wer sich taufen lsst, luft Gefahr, verstoen undenteignet zu werden.

  • b) Hinduismus chtet Getaufte. In Indien wirddich niemand antasten, solange du dich nicht taufenlsst. Doch als Getaufter, wirst du ausgestoen. Essieht aus, als ob die Welt es dir erlaubte, ewiges Le-ben zu haben, aber sich gegen jedermann stellte, dersich taufen lsst.

    c) Der Islam ermordet Getaufte. Die Reaktion desIslam ist schrfer, trifft man doch selten einen leben-den Moslem, der Christ wurde, denn die Moslemstten Bekehrte. Einer der erfolgreichsten Arbeiterunter Moslems, Dr. Zwemer, erklrte einmal, seineArbeit wrde nie gro werden, da die Auswirkungenseiner Bemhungen alle im Tode endeten. Keiner leb-te weiter. Unter Moslems mssen Bekehrte sogleichweggesandt werden, ansonsten sie innerhalb zweieroder dreier Tage nach der Taufe umgebracht wr-den.

    Die Taufe ist ein ffentliches Zeugnis: Ich bin ausder Welt ausgetreten.

    . Zur Vergebung der Snden

    Petrus aber sprach zu ihnen: Tut Bue, und jedervon euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Chri-sti zur Vergebung eurer Snden (Apg. ,). Klin-gen die Worte des Apostels seltsam in unseren Oh-ren? Wiederum scheinen viele Evangelikale Schwie-rigkeiten mit diesem Vers zu haben, den der Apostelso unmissverstndlich ausspricht. Wie fhrt denn dieTaufe zur Vergebung der Snden? Ist es nicht son-

  • derbar, dass der Apostel in seiner Botschaft nicht denGlauben strker betont?

    Versucht Petrus mit dieser Botschaft aus Apostel-geschichte die Zuhrer zum Glauben zu bewegen?Ganz und gar nicht. Widerspiegelt dies die Fhig-keit des Petrus zu predigen? Ist sein Predigen demunsrigen unterlegen? Ist seine Darlegung ungen-gend? Gem der Bibel ist der wichtigste Punkt desEvangeliums der Glaube. Wie kommt es dann, dassPetrus diesen hervorragendsten Wesenszug bersieht?Er mag andere, weniger bedeutende Gesichtspunkteauslassen, doch bestimmt nicht diesen. Und trotz-dem spricht er seltsam genug von Taufe anstattvon Glauben, und der Heilige Geist durchbohrt dieHerzen der Zuhrer. Nach orthodoxer Lehre wr-den wir behaupten, Glaube allein sei notwendig; dochPetrus erklrt, dass seine Zuhrer im Namen JesuChristi getauft werden mssen.

    Warum spricht Petrus hier nur von Taufe? Weilalle seine Zuhrer teilgenommen hatten am MordJesu Christi. Fnfzig Tage zuvor hatten sie geschrie-en: Hinweg mit diesem! (Luk. ,). Sie waren inder Menschenmenge gewesen, die ihn mit lautenSchreien verworfen hatte. Jetzt jedoch wnschtenetliche aus ihnen von der Menge abgesondert zu wer-den. Wie konnte das geschehen? Durch Taufe denndurch die Taufe wrden sie die Welt verlassen undvon jener Gemeinschaft getrennt werden, zu der sieeinst gehrten. Daher ruft Petrus die Zuhrer derPfingstpredigt auf, sich im Namen des Herrn Jesustaufen zu lassen, damit ihnen die Snden vergeben

  • werden. Einzig die Handlung der Taufe lsst sie ausder Welt herauskommen.

    Erkennt ihr jetzt, dass ihr, die ihr vormals als Fein-de des Herrn der Welt angehrtet, errettet werdet,wenn ihr sie verlasst? Ihr msst vor Gott und denMenschen bekennen, dass ihr die Welt verlassen habtund ihr nicht mehr angehrt. Das ist die grte Lehrevon Pfingsten. Gottes Bericht soll unser Denken for-men, nicht irgendein System evangelikaler Theologie.

    3. Die Snden abwaschen

    Als nchstes wollen wir Paulus betrachten. Steh auf,lass dich taufen und deine Snden abwaschen (Apg.,).

    Allgemein wird Paulus als der vornehmste Lehrer,Prophet und Apostel des Christentums angesehen.Was wre nun, wenn seine Erfahrungen oder seineLehre irgendeinen Mangel aufwiesen? Ihm wird ge-boten, nicht zu warten, sondern aufzustehen und sichtaufen zu lassen. Warum? Um seine Snden abzuwa-schen. Die rmisch-katholische Kirche irrt darin, dasssie diesen Vers zu einer persnlichen Erfahrung vorGott gemacht hat. Sie erkennen nicht, dass dieserVers etwas mit der Welt zu tun hat. Demzufolge tau-fen sie Sterbende, um ihre Snden abzuwaschen, weilsie nicht verstehen, dass Taufe in Beziehung zur Weltund nicht zu Gott steht. Aber Protestanten begehengleicherweise einen Irrtum, indem sie versuchen, die-sen Vers zu unterschlagen.

  • Als frherer Weltmensch soll Paulus jetzt, da eran den Herrn geglaubt und ihn auch gesehen hat,aufstehen und sich taufen lassen. Derart getauft,werden seine Snden abgewaschen, da er seine Be-ziehung zur Welt abgebrochen hat. Wenn jemandinsgeheim Christ wird, ohne sich taufen zu lassen,wird die Welt ihn immer noch als einen der Ihrenbetrachten. Der Glubige mag sagen, er sei errettet,doch wird die Welt seine Aussage nicht ernst neh-men. Erst wenn er getauft worden ist, zwingt er dieWelt dazu, seine Errettung anzuerkennen. Wer wreso tricht, ins Wasser zu steigen, es sei denn, er htteguten Grund dazu? Ja, sobald ein Christ sich hat tau-fen lassen, ist er von der Welt befreit worden. Daherhat dieses Wasser etwas mit der Welt zu tun.

    Die Welt wird einen Glubigen noch immer zuden Eigenen zhlen, wenn er nicht seinen inwendi-gen Glauben uerlich zum Ausdruck bringt. In Ku-ling, Futschau, findet jeden Herbst ein Gtzenfeststatt. Es wird von jedem Bewohner erwartet, dass erdazu beitrgt. Wenn einer einfach sagt, er sei an denHerrn Jesus glubig geworden und knne daher nichtteilnehmen, lsst man ihm das nicht als Entschuldi-gung gelten. Lsst er sich aber taufen, wird er denandern sogleich als einer bekannt sein, der die Weltverlassen hat. Daher ist Taufe der beste Weg zur Ab-sonderung. Durch die Taufe bezeugt der Glubigeder ganzen Welt, dass er sein Verhltnis zu ihr aufge-lst und sie verlassen hat.

    Die Taufe ist ein ffentliches Zeugnis darum soll-te sie auch offen vollzogen werden. Oft werden Un-

  • glubige an einem Taufgottesdienst erscheinen. Nunschlagen gewisse Glubige vor, bei einer Taufe soll-ten nicht allzu viele Zuschauer zugegen sein, damitkeine Verwirrung verursacht werde. Bedeutet das, dassJohannes der Tufer noch etwas zu ihren Fen zulernen htte? Denn zweifellos war das Geschehen amJordan nicht eben organisiert! Nein, die Welt sollZeuge unseres Handelns sein!

    4. Durch Wasser gerettet

    Gottes Wort wahrt die Einheit eines Gedankens. In. Petrus ,- heit es: in den Tagen Noahsabwartete, whrend die Arche gebaut wurde, in diewenige, das sind acht Seelen, durchs Wasser hindurchgerettet wurden. Das gibt der Errettung einen et-was anderen Gesichtspunkt. Der Herr sagt: Werglubig geworden und getauft worden ist, wird er-rettet werden. An Pfingsten ruft Petrus aus: TutBue, und jeder von euch lasse sich taufen auf denNamen Jesu Christi zur Vergebung eurer Snden, undihr werdet die Gabe des Heiligen Geistes empfan-gen. An Paulus ergeht die Weisung: Steh auf, lassdich taufen und deine Snden abwaschen, indem duseinen Namen anrufst. Hier aber zeigt uns Petrus,wie wir durch (griech. dia) Wasser gerettet werden.

    Was nicht durch das Wasser hindurchgeht, ertrinktausnahmslos. Zur Zeit Noahs wurden alle getauft,doch nur acht Seelen kamen wohlbehalten aus demWasser heraus. Auer den acht wurden alle in die

  • Tiefe gesplt und kamen nicht mehr hoch: Ihnenwurde das Wasser zu Wasser des Todes. Fr uns istdies Wasser jedoch Wasser der Errettung. Sie tauch-ten im Wasser unter und sanken ab, doch wir sindwieder aufgetaucht. Merkst du, dass in den Wortendes Petrus etwas Positives liegt? Es stimmt vllig, dassdurch die Flut die ganze Menschheit ertrnkt wur-de, doch waren acht Menschen da, die aus dem Was-ser auftauchten. Diese acht wurden errettet, der gan-ze Rest ging unter. Heute steht die ganze Welt unterdem Zorn Gottes. Als Getaufter jedoch bin ich durchGottes Zorn hindurch gegangen, bin herausgekom-men aus dieser Welt, die verdammt ist. Das ist dieBedeutung der Taufe.

    Fortan sind wir aus der Weltherausgenommen

    Aus dieser ersten Reihe von vier Schriftstellen sollteuns klar geworden sein, was die Taufe an uns voll-zieht. Als Getaufte sind wir von der Welt befreit. Werzum Glauben gekommen ist, sollte nicht viele Jahreverstreichen lassen, bis er von der Welt befreit wird.Als erstes sollte er sich taufen lassen. Er muss verste-hen, wie die Welt vor Gott steht. Was heit es, erret-tet zu werden? Es bedeutet, dem frheren Zustandenthoben zu werden; das Verhltnis zur Welt wirdgrndlich aufgelst. Fortan steht der Glubige jen-seits der Welt. Den Neubekehrten muss dieser Weggezeigt werden.

  • Bald nachdem jemand zum Glauben an den Herrngekommen ist, sollte ihm klargemacht werden, dasser jetzt auerhalb der Welt steht. Seine Taufe ist einentschiedener Ausdruck der Tatsache, dass er von derWelt befreit worden ist. Fortan lebt er in der Archeund ist daher auf die andere Seite hinbergeschrit-ten. Viele Dinge kann er nicht tun nicht nur weiler an den Herrn Jesus glubig geworden ist, sondernauch weil er getauft wurde. Er hat eine Brcke zuranderen Seite berquert. Das macht die Taufe u-erst bedeutungsvoll.

    Taufe bedeutet, dass es mit dir zu Ende ist

    Der Irrtum des Protestantismus liegt darin, die Be-deutung der Taufe zu bersehen, wenn er versucht,die Lehre der Errettung zu vervollkommnen. Wirmssen heute die Bedeutung der Taufe wiederher-stellen: Es ist ein Verlassen der Welt; es ist das rechteVorgehen, um aus der Welt befreit zu werden. Wennsich jemand taufen lsst, bezeugt er der Welt, dass ersie verlassen hat. Miss M.E. Barber hat es in dichte-rischer Form festgehalten: Then the grave, with dearones weeping, knowing that all life has fled. (Danndas Grab mit weinenden Lieben, da sie wissen, dassalles Leben entflohen ist.) Diese Lieben wissen, dasses mit dir ein Ende genommen hat, dass du am Endedeiner Strae angelangt bist. Solche Taufe ist uerstwirksam. Was darber hinausginge, wre unntz. Dumusst aus deinem alten Bereich herauskommen. Ewi-

  • ges Leben zu haben bezeichnet das Verhltnis unse-res Geistes vor Gott; aber errettet zu sein ist deinZeugnis vor der Welt, das besagt, dass du an ihr kei-nen Anteil mehr hast.

    Was ist die eigentliche Bedeutungder Taufe?

    Nachdem der Christ getauft worden ist, soll er rck-blickend die wahre Bedeutung der Taufe erfassen.Oder wisst ihr nicht, dass wir, so viele auf ChristusJesus getauft wurden, auf seinen Tod getauft wordensind? (Rm. ,). Mit ihm begraben in der Taufe,in ihm auch mitauferweckt durch den Glauben andie wirksame Kraft Gottes, der ihn aus den Totenauferweckt hat (Kol. ,). Hier blicken wir zurck nicht vorwrts. Merkt euch, dass die Worte aus Mar-kus , Apostelgeschichte und und . Petrus vor der Taufe, jene aus Rmer und Kolosser nachder Taufe ausgesprochen wurden. Nach der Taufemacht uns Gott darauf aufmerksam, dass wir eigent-lich in den Tod des Herrn getauft und mit ihm be-graben wurden und wir gleicherweise auch mit ihmauferstanden.

    Rmer legt das Gewicht auf Tod und Begraben-sein, obwohl auch die Auferstehung berhrt wird.Kolosser jedoch betont Begrabenwerden und Auf-erstehung. Das fhrt uns einen Schritt weiter, ist dochhier der Schwerpunkt die Auferstehung. Dass Was-ser dient als Grab. Was begraben wird, muss tot sein,

  • aber was auftaucht, muss lebendig sein in der Aufer-stehung. Rmer , beschreibt den ersten, Kolosser, den zweiten Teil derselben Wahrheit.

    . Ein solch groes Evangelium

    Vielleicht hast du zu einer Zeit, als du die schwereBrde deiner Snden versprtest, vom Tod des HerrnJesus gehrt. Solche Nachricht bedeutete wahrlichEvangelium fr dich. Als dir klar wurde, wie bse dubist, und deine bestgemeinten Bemhungen, dichvon der Herrschaft der Snde zu befreien, nichtsfruchteten vielleicht erfuhrst du damals, dass duschon tot bist. Das bedeutete fr dich wahrlich Evan-gelium. Gott sei gepriesen, denn dies ist das Evange-lium unseres Herrn Jesus Christus. Wie der Tod desHerrn ein groes Evangelium ist, so auch unser Todin Christus. Es ist eine freudenbringende Tatsache,vom Tod des Herrn zu wissen; gleicherweise gibt esuns Freude zu wissen, dass wir selbst mit dem Herrngestorben sind. Welches ist dein erster Gedanke, wenndich die Nachricht vom Tod erreicht? Wie Josephvon Arimathia denkst du an das Begrbnis, denn diesist die erste menschliche Reaktion auf den Tod. DasEvangelium verkndigt dir heute, dass du in Chri-stus tot bist. Die erste Handlung, die darauf folgenmuss, ist die Vorbereitung zum Begrbnis.

    Geliebte, wenn ihr zur Taufe ins Wasser steigt odernach vielen Jahren auf eure Taufe zurckschaut, dannsollt ihr daran denken, dass ihr schon tot seid. Du

  • bittest um dein Begrbnis, weil du glaubst, dass duschon tot bist. Zweifellos wrdest du dich heftig zurWehr setzen, wenn jemand dich vor deinem Todschon begraben wollte. Sogar wenn du zu schwachwrest, um Einsprache zu erheben du wrdest dichbestimmt dagegen wehren, begraben zu werden, be-vor du den letzten Atemzug getan httest. Der Todist daher die Vorbedingung zum Begrbnis. Neube-kehrte sollten belehrt werden, dass auch sie gekreu-zigt wurden, als der Herr Jesus gekreuzigt wurde. Aufdieser Grundlage werden sie dann darum bitten, imWasser begraben zu werden. Doch wie der Herr Je-sus aus den Toten auferstand, werden auch sie aufer-weckt werden durch dieselbe Auferstehungskraft, diein ihnen wirkt. Wie sie aus dem Wasser auftauchen,werden sie zu Auferstandenen; sie sind nicht mehrdie Alten.

    Darauf sollten sie immer wieder zurckschauen.Sie baten um ihr Begrbnis im Glauben, dass sie totwaren. Aus dem Wasser aufgetaucht, werden sie ineinem neuen Leben wandeln. Sie befinden sich jetztauf der Seite der Auferstehung.

    . Wir sind in Christus

    Einmal war folgende Schlagzeile in einer Zeitung zulesen: Eine Person, drei Menschenleben. Eineschwangere Frau war ermordet worden und die me-dizinischen Behrden fanden, dass Zwillinge in ih-rem Leib waren. Daher also die eigenartige Schlag-

  • zeile. Machen wir uns klar, dass wir auch im Fall desHerrn Jesus eine Person haben, aber unzhlige Le-ben. Das ist tatschlich die Bedeutung des biblischenAusdrucks in Christus. uerlich gesehen brachteder Mrder nur die Mutter um, doch die Zwillingeim Mutterleib starben mit ihr. Als Christus starb, star-ben auch wir.

    Aus ihm (Gott) aber kommt es, dass ihr in Chri-stus Jesus seid (. Kor. ,). Aus Gott sind wir alsoin Christus; und Tatsache ist, dass wir in Christussind. Weil einer starb, starben wir alle. Verstndenwir die Bedeutung von in Christus sein nicht, knn-ten wir auch nie begreifen, was mit Christus gestor-ben sein heit. Die Zwillinge konnten zusammenmit der Mutter sterben, weil sie sich im Mutterleibbefanden. Geistliche Wahrheit ist noch realer als phy-sikalische Tatsache. Gott hat uns mit Christus ver-bunden, daher ist sein Tod unser Tod. Wir sind inChristus bereits gestorben. Diese Tatsache wollen wirim Glauben annehmen. Indem wir untertauchen undwieder aus dem Wasser auftauchen, bringen wir zumAusdruck, dass wir uns jenseits des Grabes befinden.Das ist Auferstehung. Unser Dafrhalten in Rmer betrifft zwei Sorten: Wir halten uns dafr, Gott zuleben in Christus Jesus, aber auch, dass wir der Sn-de tot sind in Christus Jesus. Obwohl wir vielleichtin uns selbst keinen Unterschied fhlen, ist in Chri-stus dennoch diese herrliche Erfahrung.

    Wir hoffen ernstlich, dass die Neubekehrten zumNachvollzug des Gesagten gebracht werden. Auf ihreErkenntnis hin, dass sie tot sind, lassen sie sich im

  • Wasser begraben. Im Wissen um die Auferweckungmit Christus steigen sie aus dem Wasser, um Gott zudienen.

  • Lektion

    Mit der Vergangenheit abschlieen

    Nachdem jemand zum Glauben an den Herrn ge-kommen ist, sind zweifellos noch Angelegenheitenseiner Vergangenheit zu bewltigen und zu bereini-gen. Wir wollen uns die Frage stellen: Wie sollteman diese Dinge abschlieen?

    Die biblische Lehre

    In der Bibel und besonders im Neuen Testament scheint Gott kein groes Gewicht auf jene Dinge zulegen, die man vor der Bekehrung getan hat. Versu-che einmal zwischen dem Matthusevangelium undder Offenbarung Abschnitte zu finden, die das Ab-schlieen der Vergangenheit behandeln. Du wirst se-hen, dass es uerst schwierig ist, solche Stellen zufinden.

    Es stimmt, dass die Briefe unseren alten, unge-bhrlichen Lebenswandel schildern. Auch offenba-ren sie uns, wie unser zuknftiger Wandel sein sollte.Aber sie geben keine Anweisungen, wie die Vergan-genheit abzuschlieen ist. Sie wird beispielsweise imEpheser- und im Kolosserbrief erwhnt; doch sagtuns keiner der beiden Briefe, was wir mit ihr tunsollen. Es wird uns nur gesagt, was wir von jetzt an

  • zu tun haben. Dasselbe gilt fr die Thessalonicher-briefe. Auch sie bringen die Vergangenheit in Erin-nerung, ohne uns zu sagen, wie wir sie bewltigensollen; denn wiederum liegt die Betonung auf demZuknftigen, als ob das Vergangene kein Problemdarstellte.

    Dennoch besteht kein Zweifel darber, dass wirdie Vergangenheit richtig abschlieen mssen. VieleErweckungsprediger sprechen unermdlich vomrechten Abrechnen mit dem Vergangenen durch dieNeubekehrten. Betonen sie wohl diese Sache zu stark?Wenn wir das Wort studieren, scheint es uns, als obdie Apostel und sogar Johannes der Tufer diesemProblem wenig Beachtung schenkten.

    . Die Antworten Johannes des Tufers

    Als das Volk Johannes den Tufer fragte: Was sollenwir denn tun?, antwortete er ihnen und sagte: Werzwei Leibrcke hat, teile mit dem, der keinen hat,und wer Speise hat, tue ebenso.

    Man sieht also auch hier: Er spricht nicht vomVergangenen, sondern vom Zuknftigen. Auch Zll-ner kamen und fragten ihn: Lehrer, was sollen wirtun? Er sagte ihnen: Fordert nicht mehr, als euchbestimmt ist. Und Sldner wollten von ihm wissen:Und wir, was sollen wir tun? Er antwortete ihnen:Tut niemand Gewalt, und klagt niemand flschlichan, und begngt euch mit eurem Sold (vgl. Luk.,-).

    Das zeigt uns, dass sogar der Buprediger Johan-

  • nes nicht die Vergangenheit betonte, sondern viel-mehr die Zukunft.

    . Die Lehre des Paulus

    Wenn wir uns Zeit nehmen, die Briefe des Paulus zuuntersuchen, werden wir bemerken, dass er stets dasKnftige hervorhebt und das Vergangene unerwhntlsst. Woher kommt das? Weil die gesamte Vergan-genheit unter dem teuren Blut ist. Ein geringes Ab-weichen in dieser Angelegenheit wrde das Evange-lium untergraben, die Lehre der Bue verdrehen undgar den Weg der Wiederherstellung verbauen. Da-her mssen wir dieses Problem sorgfltig und vor Gottlsen.

    Es stimmt, dass gewisse Dinge der Vergangenheiteinen Abschluss fordern, doch in diesen Fllen gibtes auch bestimmte Grnde. In dieser Angelegenheitsollten wir uns ber unseren Standpunkt vllig imKlaren sein.

    3. Die Lehre des ersten Korintherbriefes

    Oder wisst ihr nicht, dass Ungerechte das ReichGottes nicht ererben werden? Irrt euch nicht! WederUnzchtige noch Gtzendiener, noch Ehebrecher,noch Wollstlinge, noch Knabenschnder, noch Die-be, noch Habschtige, noch Trunkenbolde, nochLsterer, noch Ruber werden das Reich Gottes erer-ben. Und das sind manche von euch gewesen; aberihr seid abgewaschen, aber ihr seid geheiligt, aber ihr

  • seid gerechtfertigt worden durch den Namen desHerrn Jesus und durch den Geist unseres Gottes (.Kor. ,-).

    Obwohl Paulus erwhnte, wie die Korinther ge-wandert waren, gab er keine Hinweise, wie diese Din-ge gelst werden sollten. Was er betont dass sie imNamen des Herrn Jesus und durch den Geist Gottesgewaschen, geheiligt und gerechtfertigt worden sei-en , sollte bestimmt nicht auf das Beschlieen derVergangenheit hinweisen. Unser Heiland hat mitunserer Vergangenheit schon abgerechnet. Nun ms-sen wir betonen, wie das Leben von jetzt an aussehensoll. Wer gerettet ist, ist gewaschen, geheiligt undgerechtfertigt.

    4. Die Lehre des Epheserbriefes

    Auch euch hat er auferweckt, die ihr tot wart ineuren bertretungen und Snden, in denen ihr einstwandeltet gem dem Zeitlauf dieser Welt, gemdem Frsten der Gewalt der Luft, des Geistes, derjetzt in den Shnen des Ungehorsams wirkt. Unterdiesen hatten auch wir einst alle unseren Verkehr inden Begierden unseres Fleisches, indem wir den Wil-len des Fleisches und der Gedanken taten und vonNatur Kinder des Zorns waren wie auch die ande-ren. Gott aber, der reich ist an Barmherzigkeit, hatum seiner vielen Liebe willen, womit er uns geliebthat, auch uns, die wir in den bertretungen tot wa-ren, mit dem Christus lebendig gemacht durchGnade seid ihr errettet! (Eph. ,-).

  • Hier werden wir in keiner Weise belehrt, wie wiram besten all diese Dinge des Fleisches abschlieenknnten, denn es gibt einen allumfassenden Ab-schluss: Unser Herr hat durch die groe Liebe undreiche Barmherzigkeit Gottes unsere ganze Vergan-genheit gelst.

    Dies nun sage und bezeuge ich im Herrn, dassihr nicht mehr wandelt, wie auch die Nationen wan-deln, in Nichtigkeit ihres Sinnes; sie sind verfinstertam Verstand, fremd dem Leben Gottes wegen derUnwissenheit, die in ihnen ist, wegen der Versto-ckung ihres Herzens; und da sie abgestumpft sind,haben sie sich selbst der Ausschweifung hingegeben,im Ausben jeder Unreinheit mit Gier. dass ihr,was den frheren Lebenswandel angeht, den altenMenschen ablegt, der sich durch die betrgerischenBegierden zu Grunde richtet, dagegen erneuert wer-det in dem Geist eurer Gesinnung, und den neuenMenschen anzieht, der nach Gott geschaffen ist inwahrhaftiger Gerechtigkeit und Heiligkeit (Eph.,-; -). Diese Verse sprechen vom Zustandin der Vergangenheit.

    Deshalb legt die Lge ab (Eph. ,a). Jetztbeginnt Paulus sich mit der Zukunft zu befassen. Ersagt jedoch nur, wir sollen die Lge ablegen, ohneuns zu erklren, was wir mit den frheren Lgen tunsollen.

    Redet Wahrheit, ein jeder mit seinem Nchsten.Zrnet und sndigt dabei nicht! Die Sonne gehenicht unter ber eurem Zorn, und gebt dem Teufelkeinen Raum (V. b-). Nicht ber die Vergan-

  • genheit, nur ber die Zukunft wird gesprochen. Wergestohlen hat, stehle nicht mehr (V. a). Wieder-um liegt die Betonung auf dem Knftigen. Paulusbefasst sich nicht mit dem Problem, wie das Gestoh-lene zurckerstattet werden knnte.

    Sondern mhe sich vielmehr und wirke mit sei-nen Hnden das Gute. Kein faules Wort kommeaus eurem Mund, sondern nur eins, das gut ist zurnotwendigen Erbauung, damit es den HrendenGnade gebe. Und betrbt nicht den Heiligen GeistGottes. Alle Bitterkeit und Wut und Zorn und Ge-schrei und Lsterung sei von euch weggetan, samtaller Bosheit (V. b-). Alle diese Belehrungenweisen in dieselbe Richtung, indem sie nur das be-treffen, was von nun an geschehen soll.

    Unzucht aber und alle Unreinheit oder Habsuchtsollen nicht einmal unter euch genannt werden, wiees Heiligen geziemt; auch Unanstndigkeit und al-bernes Geschwtz und Witzelei, die sich nicht gezie-men, statt dessen aber Danksagung (Eph. ,-).Auch diese Verse folgen dem gleichen Grundsatz: Siesprechen vom Verhalten des Glubigen in der Zu-kunft und nicht von der Bereinigung seiner Vergan-genheit im Unglauben.

    Eine Gesamtschau der Briefe

    Aus den Briefen knnen wir diese wunderbare Wahr-heit entnehmen: Gott legt das Gewicht auf die Zu-kunft des Glubigen. Ihn beschftigt das alte Lebennicht, noch was wir mit dem Vergangenen tun sol-

  • len. Das ist eine sehr grundlegende Erkenntnis, diealle Glubigen besitzen sollten.

    Wegen gewissen falschen Auffassungen vom Evan-gelium wird das Bereinigen der Vergangenheit oft sostark betont, dass Leute dadurch gebunden werden.Wir wollen damit nicht aussagen, dass die Vergan-genheit nicht beachtet werden msse; gewisse Dingemssen tatschlich bereinigt werden. Doch mssenwir stets darber im Klaren sein, dass dies nichtsGrundlegendes ist. Gott versichert uns, dass all un-sere vergangenen Snden unter dem Blut sind. Wirhaben vllige Vergebung empfangen, weil der HerrJesus fr uns gestorben ist. Wir sind durch Christus,unseren Stellvertreter, gerettet nicht aufgrund un-seres Bereinigens der Vergangenheit. Niemand ist we-gen seines vergangenen guten Verhaltens gerettet,noch deshalb, weil er ber seine bse VergangenheitBue getan hat. Wir sind gerettet, weil der Herr Je-sus uns durch seinen Tod am Kreuz erlst hat. Diesallein ist der Grund, auf welchem wir fest stehen.

    Was mssen wir bereinigen?

    Was sollen wir denn mit der Vergangenheit tun? Beimsorgfltigen Forschen im Neuen Testament finden wireinige Stellen, in denen das Abschlieen mit der Ver-gangenheit erwhnt wird. Doch alle diese Flle sindnur Beispiele, nicht aber Lehre. So hat uns der Herreinige Beispiele hinterlassen, die uns anweisen, wiewir mit der Vergangenheit abzurechnen haben.

  • . Alles, was etwas mit Gtzen zu tun hat,muss ausgerumt werden

    und wie ihr euch von den Gtzen zu Gott be-kehrt habt (. Thess. ,). Was mit Gtzen zusam-menhngt, ist nicht so einfach, wie manche denken.Denkt daran: Wir sind ein Tempel des Heiligen Gei-stes. Welche bereinstimmung hat der Tempel Got-tes mit Gtzen? Sogar der Apostel Johannes mahntin seinem Schreiben an Glubige: Kinder, htet euchvor den Gtzen! (. Joh. ,).

    Wir mssen verstehen, wie die Schrift Gtzen-dienst sieht. Gott verbietet uns, irgendein geschnitz-tes Bild oder irgendein Gleichnis von etwas herzu-stellen, das oben im Himmel, unten auf der Erdeoder im Wasser ist. Auch verbietet er jeglichen Ge-danken, wonach ein solches Bild lebend wre. So-bald einem solchen Gedanken gefrnt wird, ist einsolches Bild zu einem Gtzen geworden. Die Bilderan sich sind nichts; wenn man sie aber als lebenderachtet, werden sie satanisch. Daher ist die Vereh-rung solcher Bilder streng verboten. Kein Herz darfsich diesen zuwenden. Eines der Zehn Gebote un-tersagt das Bildermachen (vgl. . Mose ,).

    und ihren Gttern nachzufragen und zu spre-chen: Wie dienten diese Helden ihren Gttern? (.Mose ,b). Frage nicht nach andern Gttern ausNeugierde. Frage nicht danach, wie die Nationen ih-ren Gttern dienen. Gott verbietet uns, solche Nach-forschungen zu treiben; es wird uns nur dazu ver-fhren, den Wegen der Nationen zu folgen.

  • Welche bereinstimmung hat der Tempel Gottesmit Gtzen? Wie wir das zu verstehen haben, ist klar:Christen sollen nicht in heidnische Tempel gehen,wenn keine besondere Ursache besteht, wie sie bei-spielsweise vorliegt, wenn wir die Nacht in den Ber-gen verbringen und keine andere Schlafstelle findenknnen.* Tempel drfen nicht zu Unterhaltungs-zwecken besucht werden. Htet euch vor den Gt-zen bedeutet: Kommt ihnen nicht zu nahe! Undihre Namen (anderer Gtter) werde ich nicht aufmeine Lippen nehmen (Ps. ,). Auch auf der Kan-zel hten wir uns davor, die Namen anderer Gtterzu erwhnen, wenn es zur Veranschaulichung nichtunbedingt notwendig ist. Wir sollten auch mit jegli-cher Art von Aberglauben brechen und keinerleiFurcht vor dem Schicksal hegen. Zu viele Glubigevertrauen ihrem Glck und achten auf ihr Schicksal,wie es ihre Gesichtszge oder Handlinien verraten.Solche Dinge sind verboten. Allem, was nur irgend-wie mit Gtzendienst zu tun hat, muss grndlich undendgltig vor Gott abgesagt werden.

    Von Anbeginn seines Glaubenslebens mit Chri-stus muss der Glubige sich von Gtzen und Din-gen trennen, die etwas mit Gtzendienst zu tun ha-ben. Er soll die Namen von Gtzen nicht mehr er-whnen, noch sich von Wahrsagern beraten lassen.Heidnischen Tempeln soll er sich fernhalten und kei-nen Gedanken an Bilderdienst dulden. Er darf nicht

    * Dies war oft der Fall in China

  • danach fragen, wie andere Religionen anbeten. DasVergangene muss gnzlich abgeschlossen werden. Ge-genstnde der Gtzenverehrung sollten vernichtetund nicht verkauft werden.

    Das ist eine ernsthafte Angelegenheit, denn Gottist uerst eiferschtig in Bezug auf Gtzen. Wenndie Glubigen sich heute nicht vllig von Gtzentrennen, wie werden sie dem grten Gtzen der Zu-kunft entrinnen knnen, nmlich dem Bild des An-tichristen? Nicht nur das Geschnitzte oder Gegosse-ne darf nicht verehrt werden; gleicherweise darf auchnichts Lebendiges angebetet werden. Der Tag kommt,da der Mann der Snde ein lebendiges Bild habenwird. Kein Bild darf angebetet werden, nicht einmalsogenannte Bilder von Christus oder Maria. Manmuss sich zur Gewohnheit machen, keine Bilder zuverehren.

    Wir sollen nicht im Fleisch, sondern im Geist die-nen, denn Gott sucht solche Menschen. Gott ist einGeist. Er ist nicht ein Bild. Diese Erkenntnis wirdviele Glubige davor bewahren, der rmisch-katho-lischen Kirche zu verfallen, deren Einfluss beim Kom-men des Antichristen stark zunehmen wird.

    Wenn wir mit der Vergangenheit brechen, ms-sen wir zuerst alle frheren Gtzen verwerfen. Abge-wendet von den Gtzen erwarten wir die Wieder-kunft des Sohnes Gottes. Wir sollten kein Bild vomHerrn Jesus haben, denn jedes ist verflscht und da-her wertlos. Das Museum des Vatikan besitzt berzweitausend Bilder des Herrn Jesus. Alle sind Pro-dukte der Phantasie des Knstlers. Viele durchzie-

  • hen die Welt und bezahlen Leute, die fr sie Modellstehen. Lasst es euch gesagt sein: Das ist Gotteslste-rung. Gott ist ein eifernder Gott, der solches nichtdulden wird. Jegliche Art von Aberglaube muss ver-leugnet und auch die kleinste Spur von Gtzendienstbeseitigt werden.

    . Gewisse Dinge fordern einen Abschluss

    Viele aber von denen, die vorwitzige Knste getrie-ben hatten, trugen die Bcher zusammen und ver-brannten sie vor allen; und sie berechneten ihren Wertund kamen auf fnfzigtausend Silberdrachmen(Apg. ,). Auch damit muss der Neubekehrte ab-rechnen.

    Obwohl diesbezglich weder Gebot noch Lehrevorliegt, entspringt solches Handeln offensichtlichdem Wirken des Heiligen Geistes. Der Heilige Geistwirkt in den Glubigen dahin, dass sie Dinge, dienicht in ihrem Besitz sein sollten, herausbringen undverbrennen. Die Bcher, die in der Apostelgeschich-te erwhnt werden, waren fnfzigtausend Stck Sil-ber wert eine Menge Geld. Aber sie wurden nichtverkauft, damit die Gemeinde den Erls verwendenkonnte; vielmehr wurden sie verbrannt.

    Wre Judas dabei gewesen, er htte sich bestimmtgegen das Verbrennen gewehrt, denn die Bcherwaren weit mehr wert als jene dreiig Stck Silber.Mit dem Geld htte man den Armen helfen knnen.Dem Herrn aber gefiel es, die Bcher verbrennen zulassen.

  • Es gibt mehrere Dinge, mit denen gebrochen wer-den muss. Eines sind Bilder; Bcher ber Magie einanderes. Das Prinzip aber ist klar: Jegliche Bildermssen abgewiesen, und mit allen zweifelhaften Din-gen muss abgerechnet werden. Wir haben das Vor-bild aus der Schrift, dass Dinge, die eine eindeutigeBeziehung zur Snde haben, wie etwa Gegenstndevon Glckspielen oder obszne Bcher, verbranntwerden mssen.

    Wie steht es mit Dingen, die sich Heiligen nichtgeziemen? Im Heim eines Unglubigen ist es nur na-trlich, dass Dinge zu finden sind, die mit Snde zutun haben und einem Heiligen nicht anstehen. Da-her sollte man, nachdem man glubig geworden ist,nach Hause gehen und seine Besitztmer durchse-hen. Was mit Snde zu tun hat, soll zerstrt und nichtverkauft werden. Dinge, die fr einen Heiligen un-passend sind, knnen in gewissen Fllen abgendert(Kleider) oder verkauft werden.

    In den Kapiteln dreizehn und vierzehn des drit-ten Mosebuches finden wir eine schne Veranschau-lichung in den Kleidern eines Ausstzigen. Sie kn-nen mit den Dingen verglichen werden, die wir be-reinigen mssen. Bei genauer Untersuchung fandman, dass einige dieser Kleidungsstcke von der Seu-che des Aussatzes befallen waren, und da sie nichtgewaschen werden konnten, wurden sie im Feuerverbrannt. Andere konnten jedoch gewaschen wer-den; die Seuche wich von ihnen, und sie konntenwieder verwendet werden. Gleicherweise knnengewisse Kleidungsstcke durch Verlngern oder Ver-

  • krzen brauchbar gemacht werden, denn hier ist dasProblem ein rein stilistisches. Andere hingegen sindso eng mit der Snde verwoben, dass sie nicht weiterverwendet werden knnen. Sie mssen verbranntwerden.

    Ein Neubekehrter muss diese Lektion gleich zuBeginn so gut lernen, dass er sie sein ganzes Lebenlang nicht mehr vergisst. Man muss ihm zur Erkennt-nis verhelfen, dass Christsein eine uerst reale Sa-che ist. Es beinhaltet weit mehr, als die Gemeindebesuchen und sich Predigten anhren.

    3. Jegliche Schuld muss beglichen werden

    Zachus aber stand und sprach zu dem Herrn: Sie-he, Herr, die Hlfte meiner Gter gebe ich den Ar-men, und wenn ich von jemand etwas durch falscheAnklage genommen habe, so erstatte ich es vierfl-tig (Luk. ,). Zachus gibt uns ein gutes Beispiel.Eigenartigerweise gibt es zu diesem Thema keine Leh-re, sondern jeder Glubige handelt so, wie er sichvom Heiligen Geist gefhrt wei. Ein bisschen mehrhier, ein bisschen weniger da; jeder tue, nachdem ihnder Heilige Geist leitet. Wenn das ganze eine bloeAngelegenheit der Lehre wre, wrden alle gleich han-deln.

    Die Kraft des Herrn auf den Zachus war so stark,dass er bereit war, alles vierfach zu erstatten, was ersich auf unlautere Art angeeignet hatte. Eigentlichwrden wir eine doppelte Erstattung als gengenderachten. Im dritten Mosebuch finden wir folgendes

  • Prinzip: Fge noch den fnften Teil hinzu (. Mose,). Bei einer Schuld von tausend Dollar wrde sichdie Wiedererstattung demzufolge auf tausendzwei-hundert Dollar belaufen. Wenn sich aber jemand vomHeiligen Geist gefhrt wei, so muss er dieser Fh-rung folgen, sei die Rckerstattung auch das Vier-oder gar Zehnfache. Lasst uns also daran denken, dassdie Bibel hier keine feste Lehre darlegt. Uns sind le-diglich Prinzipien gegeben. Wie wir sie anwenden,bestimmt die Fhrung des Heiligen Geistes.

    Wenn ein Glubiger in der Vergangenheit gewu-chert, jemanden betrogen, gestohlen oder sich etwasauf ungerechte Weise angeeignet hat, meinen wir, ersollte dies so bereinigen, wie ihn der Herr fhrt. Ermag nicht in der Lage sein, das unlauter Erworbenefinanziell wiedergutzumachen. Obwohl das auf sei-ne Vergebung durch Gott keinen Einfluss hat, wirdes sein Zeugnis beeintrchtigen.

    Wenn ich einem Menschen tausend Dollar ent-wendet habe, bevor ich zum Glauben kam, kann ichihm das Evangelium nicht verkndigen, bis dieserDiebstahl geklrt worden ist. Ich mag versuchen, ihmzu predigen, doch aller Wahrscheinlichkeit nach wer-den sich seine Gedanken um diese tausend Dollardrehen. Zweifelsohne hat Gott mir vergeben, dochkann ich diesem betreffenden Menschen kein Zeug-nis sein. Ich kann mich vor ihm nicht entschuldigen,die Schuld nicht beglichen zu haben, indem ich ihmerklre: Hat denn Gott mir nicht vergeben? DieseSache hat sehr viel mit meinem Zeugnis zu tun.

    Denkt bitte an Zachus: Um seines Zeugnisses

  • willen erstattete er vierfltig zurck. Als alle Leutemurrten und sagten: Er (Jesus) ist eingekehrt, umbei einem sndigen Mann zu herbergen, als sie ihnanklagten, wie viel er sich auf unehrliche Weise an-geeignet hatte, da stand Zachus auf und sprach: und wenn ich von jemand etwas durch falsche An-klage genommen habe, so erstatte ich es vierfltig.Diese vierfache Rckerstattung war keine Bedingung,ein Sohn Abrahams zu werden, noch war es erfor-derlich, um das gttliche Heil zu empfangen. Es warvielmehr eine Auswirkung dessen, dass er ein SohnAbrahams war, dass seinem Haus Heil widerfahrenwar. Seine vierfltige Erstattung stopfte den Murren-den das Maul, denn er gab weit mehr zurck, als ersich widerrechtlich angeeignet hatte. Indem er aufdiese Weise sein Vergehen wiedergutmachte, wurdeer zu einem Zeugnis vor den Menschen. SolchesHandeln ist die Grundlage fr ein Zeugnis.

    Ich kenne einen Bruder im Herrn, der in finanzi-ellen Belangen ungerecht und in gewissen Bereichensndig im Auftreten war, bevor er gerettet war. Erhatte viele Schulkameraden, die grtenteils zur obe-ren Mittelklasse gehrten. Nachdem er glubig ge-worden war, versuchte er eifrig seine Klassenkamera-den fr Christus zu gewinnen, versagte dabei jedochklglich. Obwohl er in aller Ernsthaftigkeit ihnen dasEvangelium predigte, konnten sie ihm nicht glau-ben. Sie wunderten sich nur ber seine frheren Be-trgereien und sein schlechtes Auftreten. Sie hattenseine Vergangenheit nicht vergessen, denn er hattesein Verschulden nicht wie Zachus wiedergutge-

  • macht. Seine vergangenen Snden waren von Gottvergeben worden, doch bildeten sie noch immer einProblem und ein Hindernis fr die Menschen. Ht-te er seine Fehler bekannt und die Schulden zurck-bezahlt, sein Zeugnis wre angenommen worden.

    Als Neubekehrter muss man sich fragen, ob manbetrogen oder jemandem Falsches angetan hat, obman etwas mit nach Hause genommen hat, das ei-nem nicht gehrt oder das man auf unlautere Weiseerstanden hat. Wenn ja, so kann man dies alles inOrdnung bringen, indem man eine Sache um dieandere klrt. Christliche Bue schliet das Beken-nen von vergangenen Fehlern ein. Es ist nicht dassel-be wie gewhnliche Reue, welche einfach ein vern-dertes Benehmen bedeutet. Ein Beispiel: Wenn ichals weltlicher Mensch frher oft die Fassung verlor,so bekunde ich meine Reue gengend, wenn ich esnicht wieder geschehen lasse. Doch als Christ kommtzum vernderten Benehmen das Bekenntnis hinzu,dass es nicht recht war, die Fassung zu verlieren. Ichmuss also nicht nur fortan vor Gott meine Beherr-schung bewahren, sondern auch vor Menschen mei-nen Fehler bekennen, die Beherrschung verloren zuhaben. Dann wird diese Angelegenheit abgeschlos-sen sein.

    Wenn jemand hufig gestohlen hat, so kommt erin Ordnung mit Gott, wenn er aufhrt zu stehlen.Doch sein Verhltnis zu den Menschen ist damit nochnicht bereinigt. Sollte er auch drei Jahre lang nichtsmehr stehlen, gilt er vor den Menschen noch immerals ein Dieb. Daher muss er wegen seines Zeugnisses

  • nicht nur aufhren zu stehlen, sondern auch vor denMenschen seinen Fehler eingestehen. Dazu ist er inder Lage, weil er aus Gnaden gerettet worden ist.

    Ein schwieriges Problem

    Folgende Lage stellt uns vor ein schwieriges Problem:Angenommen, ich htte zehntausend Dollar gestoh-len, besitze aber jetzt nicht einmal tausend Dollar.Wie kann ich dieser Schwierigkeit begegnen? Hiergilt der Grundsatz: Ich muss offen meinen Diebstahlbekennen und erklren, dass ich gegenwrtig nichtin der Lage sei, zurckzuzahlen. Wiedererstattung isteine Sache, Bekenntnis eine andere. Ob ich bezahlenkann oder nicht, bekennen muss ich; sonst werdeich nie ein Zeugnis sein. Obwohl Bekennen oft sehrschwer ist, muss es dennoch getan werden.

    Was kann in einem Mordfall getan werden, umdie Vergangenheit zu bereinigen? In der Bibel findenwir zwei solche Beispiele aufgezeichnet. Im ersten istdie Person unmittelbar in einen Mord verwickelt, imzweiten ist sie indirekt beteiligt. Im ersten Fall han-delt es sich um den Schcher am Kreuz. Das WortRuber im Griechischen bezeichnet nicht einengewhnlichen Ruber, sondern jemanden, der Leuteermordet; nicht einen gewhnlichen Dieb, vielmehreinen, der fr Geld Menschen ttet. Nachdem die-ser Ruber aber glubig geworden war, vergab ihmder Herr seine Snden, denn es gibt keine Snde,die nicht durch das teure Blut gereinigt werden kann.Er sagte zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst

  • du mit mir im Paradiese sein (Luk. ,). DieserRuber hatte seine Vergangenheit nicht bereinigt;auch hatte er keine Gelegenheit dazu gehabt. DieSchrift erwhnt nicht mehr aus seiner Vergangenheit,als liee sie Vergangenes vergangen sein. Der zweiteFall betrifft Paulus, der indirekt in einen Mord ver-wickelt war. Dabei brachte er nicht persnlich jeman-den um, doch willigte er in den Mord ein, als er dieKleider jener verwahrte, die den Stephanus zu Todesteinigten. Wie im ersten Fall gibt uns die Schriftauch hier keine Auskunft darber, wie Paulus seineVergangenheit bewltigte. Wenn uns ein solcher Fallbegegnet, sollten wir im Allgemeinen das Gewissendes Neubekehrten nicht berbelasten, wenn Gottnicht ganz besonders zu seinem Herzen spricht. Inden zwei Fllen, die wir im Neuen Testament aufge-zeichnet finden, scheint Gott von der Angelegenheitder Wiedergutmachung der Vergangenheit abzuse-hen. Gewisse Glubige jedoch mgen keinen Frie-den in ihrem Gewissen haben, da der Heilige Geistin ihnen wirkt. Das ist etwas anderes als gewhnli-che Anklage. Falls sie den betroffenen Familien ihreReue aussprechen knnen, sollte man das gewiss nichtverbieten. Es ist aber weder Lehre noch Gebot.

    4. Unbeendigte Geschfte mssenabgeschlossen werden

    Wenn jemand zum Glauben kommt, hat er bestimmtnoch viele weltliche Geschfte laufen, die noch nichtbeendigt sind. Sie knnen ihn leicht daran hindern,

  • dem Herrn zu folgen. Welchen Weg zeigt uns dieSchrift, um mit diesen Dingen abzuschlieen? Alsjemand im Neuen Testament zum Herrn kam undsagte: Herr, erlaube mir, zuvor hinzugeben und mei-nen Vater zu begraben, sagte Jesus aber zu ihm: Fol-ge mir nach, und lass die Toten ihre Toten begraben(Matth. ,-). In Dingen der irdischen Verantwort-lichkeiten gebietet uns der Herr: Folge mir nach,und lass die Toten ihre Toten begraben.

    Es handelt sich hier um einen unglubigen Vater,der noch lebt. Der Jnger mchte nach Hause ge-hen, um den Tod und das Begrbnis des Vaters abzu-warten, bevor er kommt, um dem Herrn zu folgen.Doch der Herr tritt ihm mit dem Grundsatz entge-gen, er solle die Toten die Toten begraben lassen. Dieersten Toten sind die Menschen dieser Welt, diegeistlich tot sind. Die zweiten Toten sind die leib-lich Toten. Der Herr ruft ihn in die Nachfolge; dasBegraben soll er den Weltmenschen berlassen. Diesheit fr Neubekehrte keineswegs, sie htten fortanihre Pflicht als Sohn auch beim Begrbnis ihrerEltern nicht mehr zu erfllen; hier sollen wir einenGrundsatz erfassen. Die Leute in der Welt mgenmit all den unbeendeten Geschften weiterfahren.Wenn wir sie selber abschlieen mssen, werden wirmglicherweise keine Zeit finden, um noch Christenzu sein.

    Es besteht immer die Mglichkeit, dass der Vaternicht stirbt. Daher mssen wir die Toten die Totenbegraben lassen. Das heit nicht, dass wir uns derDinge nicht annehmen; es besagt einfach, dass wir

  • uns von solchen Dingen nicht behindern lassen wol-len. Wer kann noch Christ sein, wenn er sich zuerstder tausendundein Familienangelegenheiten und desLebensunterhaltes annehmen muss? Wir wollen nichtwarten, bis alle diese Dinge erledigt sind, bevor wirzu Christus kommen. Denn wenn wir das tun, wer-den wir dem Herrn nie folgen. Wer htte noch Gele-genheit, an den Herrn zu glauben, wenn er zuvormit all seinen Geschften zu Ende kommen msste?Lasst diese Dinge der Toten euch nicht fesseln! Wirknnen sie weglegen, sie zurcklassen wie sie sind,sobald wir dem Herrn zu folgen beginnen.

    Die vier oben erwhnten Punkte sind die Haupt-gebiete, die uns das Wort heit abzuschlieen. DerNeubekehrte sollte es lernen, mit jedem fertig zu wer-den.

    Noch eine Frage erhebt sich: Wenn die Person,der man Falsches angetan hat, davon nichts wei,sollte man ihr solche Snden dennoch bekennen? DieAntwort hngt davon ab, ob materielle Schuld da-mit verbunden ist. Wenn ja, dann muss das bekanntwerden. Am besten geht man zusammen mit der Ge-meinde vor. Ich habe dir zum Beispiel einen Scha-den von tausend Dollar verursacht. Ich sollte willenssein, dir zu bekennen und zurckzuerstatten. Dochich muss es auf die Weise tun, die dir am ntzlich-sten ist. Ein Neubekehrter neigt zu Extremen undkann so vieles verderben. Am besten bringt man dieAngelegenheit vor die Gemeinde und lsst sich vonerfahrenen Brdern raten; denn der Neubekehrtekann entweder von bertriebenen Gewissensbissen

  • geplagt werden, oder er kann angesichts der Schwie-rigkeiten berhaupt davon absehen, etwas zu berei-nigen. Was in Erweckungsversammlungen geschieht,kann niemals damit verglichen werden, was in derGemeinde getan wird. Im ersten Fall muss der Be-kehrte sich allein hinauswagen, im letzteren genieter den Segen der Gemeinschaft der Gemeinde.

  • Lektion

    Loslassen

    Und es fragte ihn ein Oberster und sprach: GuterLehrer, was muss ich getan haben, um ewiges Lebenzu erben? Jesus aber sprach zu ihm: Was nennst dumich gut? Niemand ist gut, als nur einer, Gott. DieGebote weit du: Du sollst nicht ehebrechen; du sollstnicht tten; du sollst nicht stehlen; du sollst nichtfalsches Zeugnis geben; ehre deinen Vater und deineMutter. Er aber sprach: Dies alles habe ich befolgtvon meiner Jugend an.

    Als aber Jesus dies hrte, sprach er zu ihm: Einsfehlt dir noch: verkaufe alles, was du hast und vertei-le es an die Armen, und du wirst einen Schatz in denHimmeln haben, und komm, folge mir nach! Als eraber dies hrte, wurde er sehr betrbt, denn er warsehr reich. Als aber Jesus sah, dass er sehr betrbtwurde, sprach er: Wie schwer werden die, welcheGter haben, in das Reich Gottes kommen! Denn esist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelhr ein-gehe, als dass ein Reicher in das Reich Gottes kom-me.

    Es sprachen aber, die es hrten: Und wer kann dannerrettet werden? Er aber sprach: Was bei Menschenunmglich ist, ist mglich bei Gott. Petrus abersprach: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dirnachgefolgt. Er aber sprach zu ihnen: Wahrlich, ich

  • sage euch: Es ist niemand, der Haus oder Eltern oderBrder oder Frau oder Kinder verlassen hat um desReiches Gottes willen, der nicht Vielfltiges empfan-gen wird in dieser Zeit und in dem kommenden Zeit-alter ewiges Leben (Luk. ,-).

    Und er ging hinein und zog durch Jericho. Und sie-he, da war ein Mann mit Namen Zachus, und derwar ein Oberzllner und war reich. Und er suchteJesus zu sehen, wer er sei; und er konnte es nicht vorder Volksmenge, denn er war klein von Gestalt. Under lief voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigen-baum damit er ihn sehe; denn er sollte dort durch-kommen. Und als er an den Ort kam, sah Jesus aufund erblickte ihn und sprach zu ihm: Zachus, stei-ge eilends herab, denn heute muss ich in deinem Hausbleiben. Und er stieg eilends herab und nahm ihnauf mit Freuden. Und als sie es sahen, murrten alleund sagten: Er ist eingekehrt, um bei einem sndi-gen Mann zu herbergen. Zachus aber stand undsprach zu dem Herrn: Siehe, Herr, die Hlfte meinerGter gebe ich den Armen, und wenn ich von je-mand etwas durch falsche Anklage genommen habe,so erstatte ich es vierfltig. Jesus aber sprach zu ihm:Heute ist diesem Haus Heil widerfahren, weil aucher ein Sohn Abrahams ist; denn der Sohn des Men-schen ist gekommen zu suchen und zu erretten, wasverloren ist (Luk. ,-).

    Alle Glubiggewordenen aber waren beisammen undhatten alles gemeinsam; und sie verkauften die G-

  • ter und die Habe und verteilten sie an alle, je nach-dem einer bedrftig war (Apg. ,-).

    Die Menge derer aber, die glubig geworden, warein Herz und eine Seele; und auch nicht einer sagte,dass etwas von seiner Habe sein eigen sei, sondern eswar ihnen alles gemeinsam.

    Und mit groer Kraft legten die Apostel das Zeug-nis von der Auferstehung des Herrn Jesus ab; undgroe Gnade war auf ihnen allen. Denn es war auchkeiner bedrftig unter ihnen, denn so viele Besitzervon ckern oder Husern waren, verkauften sie undbrachten den Preis des Verkauften und legten ihnnieder zu den Fen der Apostel; es wurde aber je-dem zugeteilt, so wie einer Bedrfnis hatte (Apg.,-).

    Sammelt euch nicht Schtze auf der Erde, wo Mot-te und Rost zerstren und wo Diebe durchgrabenund stehlen; sammelt euch aber Schtze im Him-mel, wo weder Motte noch Rost zerstren und woDiebe nicht durchgraben noch stehlen; denn wo deinSchatz ist, da wird auch dein Herz sein.

    Die Lampe des Leibes ist das Auge; wenn nun deinAuge lauter ist, so wird dein ganzer Leib licht sein;wenn aber dein Auge bse ist, so wird dein ganzerLeib finster sein. Wenn nun das Licht, das in dir ist,Finsternis ist, wie gro die Finsternis!

    Niemand kann zwei Herren dienen; denn entwe-der wird er den einen hassen und den anderen lie-ben, oder er wird einem anhangen und den anderen

  • verachten. Ihr knnt nicht Gott dienen und demMammon (Matth. ,-).

    Die Voraussetzung

    Um den Neubekehrten behilflich zu sein, in der Be-reitschaft zu leben, alles zu verkaufen, muss es dieGemeinde ihnen vorleben. Es ist fr die Jungen u-erst schwierig, wenn ihnen gesagt wird, sie msstenso wandeln, sie aber etwas anderes zu sehen bekom-men. Wenn die Gemeinde nicht dem Herrn geweihtist, hat sie kein Recht ber Weihe zu sprechen. Wennsie nicht von der Welt abgesondert ist, steht es ihrnicht zu von Taufe oder Absonderung zu reden. Wenndie Brder nicht in der Bereitschaft leben, alles zuverkaufen und dem Herrn zu folgen, wozu soll mandann die jungen Glubigen eben dazu anhalten? Kin-der Gottes mssen selber in der Art und Weise le-ben, zu der sie anderen verhelfen wollen. Die Mg-lichkeit ist zwar nicht ausgeschlossen, dass einige derAuserwhlten Gottes den Weg der Nachfolge gehen,obwohl die Gemeinde keine solche Stellung ein-nimmt, doch gewiss wird es den meisten unmglichsein, mitzuziehen. Wren die meisten unserer Br-der dem Herrn vllig hingegeben, die Neulinge knn-ten es ihnen viel leichter gleichtun. Wenn aber wirnicht alles hergeben, wie knnen wir erwarten, dassAnfnger alles auf den Altar legen? Soll diese Hal-tung Wirklichkeit werden, muss die rtliche Ver-sammlung in diesem Punkt selber stark sein.

  • Die Lektion des reichen Jnglings

    Wir wollen mit dem Beispiel des reichen Jnglingsaus Lukas anfangen. Er war ein Mann mit gutemBenehmen, also keine schlechte Person vor Gott. Erhatte alle Gebote gehalten und dem Herrn Jesus dengebhrlichen Respekt erzeigt, indem er ihn einen gu-ten Lehrer nannte; und der Herr Jesus erachtete ihnals durchaus wertvoll, denn nicht oft begegnet maneinem solchen Menschen. Wie er ihn ansah, gewannJesus ihn lieb. Doch der Herr stellt diese Anforde-rung: Wer ihm zu dienen trachtet, muss vollkommensein. Beachte, was der Herr sagte: Wenn du vollkom-men sein willst Noch eines fehlt dir (Matth. ,;Luk. ,). Der Herr will also, dass seine Jnger ihmvollkommen folgen und in keinem Stck mangelhaftsind. Menschen knnen Gott nicht ganz folgen, auchwenn sie neunundneunzig ihrer Probleme gelst ha-ben, aber noch eines ungelst ist. Die Nachfolge Got-tes erfordert das ganze Wesen. Entweder ganz odergar nicht. In der Tat, dieser reiche Jngling hatte dieGebote von Jugend auf gehalten. Gott zu frchtenwar ihm Gewohnheit. Doch eines fehlte ihm noch:Sein Herz hing am Geld. Dem entgegengesetzt htteer alles verkaufen und den Erls an die Armen austei-len sollen, dann wre fr ihn der Weg frei gewesen,um dem Herrn mit ganzem Herzen zu dienen.

    . Dem Herrn folgen bedeutet, alles loszulassen

    Hast du erkannt, dass man unmglich dem Herrn

  • folgen kann, wenn man nicht alles loslsst? Dieserfordernde Anspruch muss klar verstanden werden.Nach dem Bericht der Bibel ging der junge Mannbetrbt von dannen, als er das hrte, denn er warsehr reich. Nachdem er dem Herrn so nahe gekom-men war und eine so klare Sicht hatte, behielt er trotzallem mit seinen Reichtmern auch seine Betrbnis.Denn eine Wurzel alles Bsen ist die Geldliebe und sich selbst mit vielen Schmerzen durchbohrthaben (. Tim. ,). Die Menschen mgen Reich-tmer ansammeln, doch Glck knnen sie sich nichtansammeln. Wie sie sich Reichtmer aufhufen, hu-fen sie sich Probleme und Nte auf. Steigt der Reich-tum, nehmen auch die Sorgen und Schwierigkeitenzu. Hier haben wir diesen jungen Mann, der seinenReichtum behielt, aber unfhig war, dem Herrn zufolgen. Trachtest du nach Reichtum, dann brauchstdu gar nicht an Nachfolge Jesu zu denken. Reich-tum zu behalten bedeutet auch Sorgen zu behalten,denn Reichtum und Sorgen gehen immer Hand inHand.

    Wer Reichtum aufgibt, wird glcklich; doch wernicht willens ist, sich von ihm zu trennen, bleibt eintrauriger Mensch. Diese Aussage trifft immer zu. Dienach materiellem Gewinn gelsten, leben in Nten.Mge der junge Christ sein Glck darin suchen, in-dem er alles auf die Seite legt und dem Herrn folgt.

    Als er den reichen Jngling betrbt von dannengehen sah, fgte der Herr hinzu: Wie schwer wer-den die, welche Gter haben, in das Reich Gotteskommen! Anfangs war die Frage gewesen: Was muss

  • ich getan haben, um ewiges Leben zu erben? Jetztgeht es darum, wie man in das Reich Gottes eintre-ten kann. In diesem Zusammenhang fragt nun Pe-trus: Und wer kann dann errettet werden? Errettetwerden, ewiges Leben haben und in das Reich Got-tes eingehen, diese drei Dinge werden zusammenge-nommen. Wenn du ewiges Leben haben mchtest,musst du dich von deiner Geldliebe lossagen, anson-sten du gehindert sein wirst. Denk daran: Ein Rei-cher (d.h. jemand, der auf Reichtmer vertraut) hatkeine Mglichkeit, in das Reich Gottes einzugehen.In der Tat, der Herr wrde auch einen solchen ret-ten, wenn er darum bte. Doch als Geretteter wrdeer allem entsagen. Wohl wurde er nicht gerettet, in-dem er sein Vermgen aufgab, wenn er hingegen ein-mal gerettet ist, wird er ganz natrlich alles loslassen.

    Wie es fr ein Kamel vllig unmglich ist, durchein Nadelhr zu gehen, ist es fr einen auf ReichtumVertrauenden unmglich, in das Reich Gottes ein-zugehen. Wir Christen gleichen alle groen oder klei-nen Kamelen. Als Petrus daher diese Worte hrte,erschrak er und fragte: Und wer kann dann errettetwerden? Schlielich war Petrus ein Bibellehrer. Erkombinierte die Aussage des Herrn an den reichenJngling mit dem, was er spter hinzufgte undschloss daraus, dass Reiche nicht in das Reich Got-tes eingehen knnen, und nur der ewiges Leben ha-ben kann, der alles loslsst. Angesichts dieser Lehrefhlte sich Petrus gar nicht wohl. Wenn ewiges Le-ben aufgrund von Werken empfangen wird und nichtaus Glauben, wenn also der Reiche alles loslassen

  • muss, um in das Reich Gottes einzugehen, wer kanndann errettet werden? Wer ist fhig zuerst alles loszu-lassen und dann ewiges Leben zu empfangen? Werist schon in der Lage, sich arm zu machen, bevor ererrettet werden kann?

    . Worum es eigentlich geht

    Der Herr Jesus antwortete mit einem Satz und darinfinden wir den springenden Punkt des ganzen Pro-blems. Halten wir uns auch an diese Worte: Was beiMenschen unmglich ist, ist mglich bei Gott. Esist ganz klar, dass es in dieser Welt etwas Unerhrtesist, alles aufzugeben, um in das Reich Gottes einzu-gehen. Der Herr anerkennt, dass es menschlich gese-hen unmglich ist. Der Fehler des reichen Jnglingswar nicht seine Unfhigkeit, alles zu verkaufen, son-dern sein betrbtes Weggehen. Gott wei, dass es denMenschen unmglich ist, alles dahinzugeben und andie Armen auszuteilen. Aber das traurige Weggehendes jungen Mannes zeigte, dass er geschlussfolgerthatte, solches sei auch bei Gott nicht mglich. Na-trlich ist es falsch von mir, nicht alles aufzugeben;aber wei denn nicht der Herr darum? Daher erklrtder Herr: Was bei den Menschen unmglich ist, istmglich bei Gott. Wie knnte man jemals ein Ka-mel durch ein Nadelhr zwngen? Unmglich! Glei-cherweise lieben die Menschen auf dieser Erde alleden Reichtum, und von ihnen zu verlangen, alles zuverkaufen, heit das Unmgliche verlangen. Wennich aber betrbt von dannen gehe, dann handle ich

  • wirklich verkehrt, denn ich habe damit die MachtGottes beschnitten.

    Der reiche Jngling konnte nicht alles aufgeben,doch Gott kann es vollbringen. Mit anderen Wor-ten, der Herr htte dem jungen Mann bereitwilligGnade gegeben, htte dieser nur geschrien: Herr,ich kann mein Vermgen nicht aufgeben, aber gibdu mir Gnade. Was bei mir unmglich ist, ist bei dirmglich. Befhige mich zu tun, wozu ich unfhigbin. Herr, ich hange zu sehr an meinem Vermgen,als dass ich es aufgbe, an die Armen verteilte unddir nachfolgte; aber du kannst mich so machen, wiedu mich haben willst. Sein Fehler war, dass er nichtbetete, bat und glaubte. Er htte nicht betrbt weg-gehen drfen.

    Der Mensch versagt nicht, weil er schwach ist, son-dern weil er Gottes Kraft anzunehmen versumt; nichtweil er unfhig wre, sondern weil er nicht Gott ihnbefhigen lsst. Er kann es nicht tun, doch warumlsst er es sich nicht vom Herrn schenken? Das willder Herr hier betonen. Was bei den Menschen un-mglich ist, ist mglich bei Gott. Unser Herr wolltedem reichen Jngling zeigen, was Gott tun kann, statt-dessen ging dieser mit dem Schluss weg, dies sei ihmnicht mglich. Wir wollen daher erkennen, dass esfr uns immer einen Weg gibt. Wenn wir froh allesverlassen knnen, wie Petrus tat, dann sollten wir Gottdafr danken. Wenn wir aber zgern wie der reicheJngling, bleibt uns immer noch ein Weg offen. Wirbrauchen nur unser Haupt zu neigen und zu sagen:Herr ich kann es nicht, und er wird es fr uns tun.

  • 3. Ein Christ muss absolut sein

    Als Petrus hrte, was der Herr sagte, fragte er: Sie-he, wir haben alles verlassen und sind dir nachge-folgt, als wollte er damit sagen: Was wird uns nunwerden? Es ist gut, alles zu verlassen, denn er ant-wortet: Es ist niemand, der Haus oder Eltern oderBrder oder Frau oder Kinder verlassen hat um desReiches Gottes willen, der nicht Vielfltiges empfan-gen wird in dieser Zeit und in dem kommenden Zeit-alter ewiges Leben. Er wnscht, dass wir ihm folgenund alles um seinet- und um des Evangeliums willenloslassen. Dies zeigt klar die unbedingte Notwendig-keit fr einen Christen, alles loszulassen und demHerrn nachzufolgen.

    Junge Glubige mssen wissen, dass sie dem Herrnnicht folgen knnen, ohne alles losgelassen zu ha-ben. Die zwlf Apostel sind hierzu ein gutes Beispiel.Als sie vom Herrn berufen wurden, lieen sie willigund ohne Verzug ihre Boote, Netze, ihr alles zurckund folgten ihm. Ohne zu zgern gaben sie es auf.Wie danken wir doch Gott fr neue Glubige wiediese. Aber wenn auch einige nur widerstrebend al-les loslassen wollen, so wird ihnen doch ein Weg ge-zeigt, um dem Herrn zu folgen. Bei Menschen istdies unmglich, doch bei Gott sind alle Dinge mg-lich. Rufen wir uns in Erinnerung: Von dreizehn, dieberufen wurden, folgten elf begierig, einer gab vorzu folgen, und einer zgerte. Der vorgab war Judas,der Zgernde war der reiche Jngling. Wenn das Wortdes Herrn verkndigt wird, stelle dir nicht etwa vor,

  • dass von allen, die dem Ruf des Herrn folgen, nureiner echt folgen wrde. Nein, die Bibel sagt uns,dass es nur einer war, der davor zurckschreckte.Wenn die ganze Gemeinde den Weg geht, brauchenwir uns nicht davor zu frchten, es gbe zu viele rei-che Jnglinge. Solche Leute gibt es tatschlich, dochtrifft man sie nur hie und da an. Von den dreizehnwaren elf vllig entschieden.

    Die Lektion des Zachus

    Zachus war ein Jude, doch arbeitete er fr die rmi-sche Regierung. In jdischen Augen war er ein Ver-rter, weil er mit dem rmischen Reich zusammen-arbeitete. Er half dem Rmerreich, von seinem eige-nen Volk Steuern zu erheben. Zudem war er ein Sn-der. Er hatte keinen guten Charakter wie der reicheJngling, der von Jugend an die Gebote gehaltenhatte. Wie die brigen Zllner war er habschtig undentzog den Leuten so viel Geld wie nur mglich. Erhatte seinen schlechten Ruf verdient. Doch der HerrJesus kam vorber. Gro ist seine Macht, Menschenan sich zu ziehen. Niemand kann zu mir kommen,wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zieht(Joh. ,). Dieser Zllner wurde also durch Gottzu seinem Sohn gezogen. Wegen seines kleinen Wuch-ses erstieg Zachus einen Baum, um Jesus zu sehen.Der Herr sah ihn an, hielt ihm aber keine Predigt. Ersagte ihm nicht: Du musst Bue tun und deine Sn-den bekennen, noch tadelte er ihn wegen seiner Hab-

  • sucht oder seinen unlauteren Geschften, noch ver-langte er von ihm, er msse alles verkaufen, den Ar-men geben und ihm nachfolgen. Er hielt keine Pre-digt, sondern sagte lediglich einige Worte: Zach-us, steige eilends herab, denn heute muss ich in dei-nem Haus bleiben. Kein einziges Wort der Ermah-nung. Wie eigenartig, dass der Herr nicht ein Wortber die Wahrheit der Wiedergeburt, wie in Johan-nes, Kapitel , erwhnte, oder vom lebendigen Was-ser wie in Kapitel , oder vom Licht, wie in Kapitel, oder vom Weizenkorn, wie in Kapitel . Auchsprach er nicht ber den christlichen Wandel, wie inMatthus, Kapitel bis . Er predigte nicht, nochermahnte er. Es war nur eine persnliche Fhlung-nahme, eine private Begegnung. Einem Herzen, dasden Herrn begehrte, begegnete der Herr, der ihn er-whlte. Zachus wusste nichts von irgendwelcherLehre.

    Die Dabeistehenden begannen damals zu murren.Sie dachten, es sei hchst ungerecht von Jesus vonNazareth, gerade bei einem solchen Snder einzu-kehren. Sie kannten alle den Zachus. Sobald siehrten, was der Herr gesagt hatte, waren sie belei-digt. Beachte, worauf hier die Betonung liegt. DerHerr predigte keine Lehren, sondern sagte einfach:Ich muss in deinem Hause bleiben. Dieses schlich-te Wort war jedoch genug. Eigentlich war er nochnicht einmal in Zachus Haus gekommen. Er schlugnur sein Kommen vor. Doch das gengte. Wo im-mer der Herr ist, weicht die Liebe zum Geld. Wenner kommt, werden all diese Probleme gelst. Sein blo-

  • er Wunsch, in das Haus des Zachus zu kommen,war so wirksam, als wre er bereits da. Die schlichteAussage: Ich muss in deinem Hause bleiben, lieden Zachus zusammenbrechen, denn er stand aufund erklrte: Siehe, Herr, die Hlfte meiner Gtergebe ich den Armen, und wenn ich von jemand et-was durch falsche Anklage genommen habe, so er-statte ich es vierfltig.

    Der reiche Jngling wurde vom Herrn ermahnt,doch versumte er zu gehorchen. Zachus wurde nichteinmal berredet, und doch ging er vllig demWunsch des Herrn nach. Beide waren reich, im All-gemeinen nimmt mit dem Alter der Hang zum Geldzu. Hier war es jedoch der ltere, der sein Geld fah-ren lie. Der reiche Jngling steht fr unmglichbei den Menschen, whrend Zachus dem mglichbei Gott entspricht. Alles zu verkaufen, um demHerrn nachzufolgen, ist keine Kleinigkeit, denn wergibt schon gerne sein Vermgen auf? Es sei denn, dassjemand verrckt geworden ist. Kein Mensch trenntsich gerne von seinem ganzen Reichtum auf einmal.Die Geschichte des Zachus veranschaulicht deutlich,dass Dinge, die uns unmglich sind, Gott mglichsind. Zachus entsprach dem Wunsch des Herrn, ohnezuvor eine Lehre gehrt und aufgenommen zu ha-ben. Das zeigt uns, wie gut dies mglich ist.

    Ein Kamel schlpft durchs Nadelhr

    Wenn Gott am Werk ist, schlpft das Kamel durchsNadelhr. In Lukas geht das Kamel zgernd um

  • das Nadelhr herum und versumt es hindurchzu-gehen. Aber in Lukas schlpft dieses Kamel flinkdurchs Nadelhr. Kapitel zeigt uns, dass es bei denMenschen unmglich ist; Kapitel belehrt uns, dassbei Gott alle Dinge mglich sind. Fr die Welt be-deutet es Torheit, alles zu verkaufen, aber fr jene,die zum Herrn aufschauen, kann dies schnell getanwerden.

    Wie konnte Zachus es tun? Weil er erstens einSohn Abrahams war und weil zweitens an jenem Tageseinem Hause Heil widerfahren war. Er tat es nichtweil er selber dazu fhig war, noch weil er in seinemHerzen geschrien, gebetet und ber all das, was derHerr gesagt, nachgedacht und schlielich mit Zh-neknirschen nachgegeben hatte. Er legte nicht heuteein wenig und dann morgen ein wenig mehr hin, biser endlich gezwungen war, alles hinzulegen. Er tat esweder durch festen Entschluss, noch durch Kmp-fen, noch durch berlegen. Wie konnte er denn seinganzes Haus auf solche Weise aufgeben? Hatte er dennnicht jahrzehntelang gesammelt, sich vielen Gefah-ren ausgesetzt und einen schlechten Ruf in Kauf ge-nommen, um sein Haus zu bauen? Aber jetzt zer-schlug er dies alles freiwillig weil seinem Hause Heilwiderfahren war. Er rettete sich nicht selber; der Herrwar es, der ihn rettete.

    Wenn Heil in ein Haus kommt, dann kommt auchdie Kraft des Herrn dorthin. Lies die beiden Stellenmiteinander, in denen das Haus des Zachus erwhntwird: Heute muss ich in deinem Hause bleiben,und Heute ist diesem Hause Heil widerfahren. Es

  • ist klar, dass der Herr das Heil ist. Wenn der Herr inunser Haus kommt, so widerfhrt uns Heil. Wennder Herr kommt, kommt Heil und Kraft. Denn derSohn des Menschen ist gekommen, zu suchen undzu erretten, was verloren ist (Luk. ,). In derChristenheit ist das ein wohlbekannter Vers. DerSohn des Menschen kam, um eines zu tun: Jene zusuchen, die im Vermgen verloren sind. Alle, die Geldlieben, sind verlorene Menschen. Heute sucht derHerr solche Verlorene. Er fand Zachus, wie er auchuns fand. Wir waren einst verloren, doch jetzt hatder Herr uns gefunden. Daher knnen auch unsereProbleme gelst werden. Das Geld wird die Machtber uns verlieren.

    Gottes Weg fr unsere Zeit

    Beachte das . und . Kapitel in Lukas. In demeinen wird der reiche Jngling vom Herrn aufgefor-dert, alles zu verkaufen, doch geht er betrbt seinesWeges; am anderen gibt Zachus alles auf, ohne auchnur darum gebeten worden zu sein. In seinen Tagenhier auf der Erde verlangte der Herr von den Men-schen, alles aufzugeben, um ihm nachzufolgen. Kurznach ihrer Grndung tat die Gemeinde dasselbe. Wirlesen wie in Apostelgeschichte und im Anfangder Gemeinde die Glubigen alle Dinge gemein hat-ten; keiner von ihnen sagte, dass etwas von seinerHabe sein eigen wre. Die Hand des Herrn war aufallen, die gerettet waren. Als sie ewiges Leben erhal-ten hatten, begannen ihre Besitztmer ihren Griff zu

  • verlieren, so dass sie in einer natrlichen Art ihreHuser und ihre Habe zu verkaufen begannen.

    Indem wir dieses Prinzip auf uns anwenden, diewir heute in die Nachfolge des Herrn treten, sollte esganz natrlich sein, dass auch unsere vielen Besitzt-mer von ihm berhrt werden. Unsere Haltung solltesich so verndern, dass wir unsere Habe nicht mehrals unsere eigene betrachten. Dann wird niemandmehr sagen, dieses oder jenes gehre ihm. Niemandwird etwas noch als sein besonderes Eigentum bean-spruchen. Was immer vorhanden ist, du darfst es ge-nauso gut verwenden wie ich auch. Wie viel Geldauch immer in meiner Tasche sein mag, es knntegenauso gut in deine Tasche gesteckt werden. Wel-ches auch meine Kleider seien, du magst sie auchtragen. Eine solche Haltung mssen wir gegenberBesitztmern haben.

    Ich mchte dir etwas aus meinem eigenen Lebenerzhlen, das dir wie ein Scherz klingen mag. Seitbeinahe zwanzig Jahren pflege ich die Gewohnheit,alles im Dutzend oder Halbdutzend zu kaufen, wasich brauche. Gewisse Brder fragen sich, warum ichso viel kaufe. Ich brauche zum Beispiel eine Sonnen-brille. Oh Gott, wenn du mir wirklich eine Son-nenbrille geben willst, dann musst du mir sechs Bril-len geben. Warum? Weil ich beim Tragen der Son-nenbrille greren Frieden habe, nachdem ich fnfPaar an Brder weggegeben habe. Rasierer kaufe ichmeistens im Dutzend, Rasierklingen im Gros. War-um mache ich das so? Wenn ich blo einen Rasiererkaufen wrde, dann wre der ausschlielich fr mei-

  • nen Gebrauch bestimmt. Ich kann natrlich nichtjedem einzelnen von tausend oder zweitausend Br-dern einen Rasierer geben, doch gibt es der ganzenSache einen anderen Geschmack, wenn ich einigenBrdern auch einen gebe, bevor ich meinen verwen-de. Sonst wrde ich das Gefhl haben, dieser Rasie-rer gehre ausschlielich mir. Ich denke, dass meinelangjhrigen Geschwister um diese meine Gewohn-heit wissen. blicherweise kaufe ich gleich im Dut-zend statt einzeln ein, obwohl ich nur ein Stck ver-wende. Auf solche Weise werden wir von Gegenstn-den befreit.

    Der Grundsatz alles gemein haben

    Wir wollen nicht zu sehr an Sachen festhalten. Viel-leicht will der Herr nicht, dass ich dieses mein Klei-dungsstck fr immer besitze; vielleicht sollte ich esmorgen an jemanden weggeben. Daher ist es besser,dass ich zwei oder drei Kleidungsstcke mache, an-statt nur eines. Das ist die Linie, die wir einhaltensollten. Jedesmal, wenn wir etwas kaufen, wollen wiran andere denken. Gewiss drfen wir Neues kaufen,doch der Geschmack des alles gemein haben sollteimmer vorhanden sein. Ich spreche nicht von einembesonderen Ding oder einer besonderen Handlung;ich betone lediglich den besonderen Grundsatz. Wirsollten nie nur an uns selbst denken, sondern immerden Grundsatz befolgen, alle Dinge gemein zu ha-ben.

  • Welches ist denn die Lektion, die Gott uns bei-bringen will? Erstens wollen wir es lernen, nicht indieser Welt verwurzelt zu sein, sondern alle Dingenur locker festhalten. Es ist keine kleine Sache, vonden Gtern der Welt befreit zu werden. Wie geizigsind doch die Leute dieser Welt und wie zahlreichdie kleinlichen Menschen! Fr groe wie fr kleineDinge verschlieen sie ihre Hand. Sie sind in allenBelangen so knauserig.

    Je mehr wir das zweite und vierte Kapitel der Apo-stelgeschichte lesen, desto mehr werden wir von derTatsache berzeugt, dass wir an nichts hangen, son-dern vielmehr alle Habe gemein haben sollten. Got-teskinder mssen anderen Gotteskindern gegenbergrozgig sein. Ob wir nun tatschlich unsere Habeverkaufen und an die Armen verteilen oder nicht,die Einstellung bleibt dieselbe. Wir mssen willenssein, mit andern zu teilen. Wir wollen an nichts fest-halten, sei es auch etwas so Geringes, wie ein Messeroder ein Schreibgert. Wir mssen alles fahren las-sen. Wenn wir hier gehorchen, wird Gott es nichtzulassen, dass wir deswegen weniger haben; er wirduns im Gegenteil noch mehr geben.

    Dies ist also das Beispiel der Urgemeinde. Am An-fang sagten die zwlf Jnger dem Herrn: Wir ha-ben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. AnPfingsten, in der ersten Erweckung, taten die Drei-tausend und dann auch die Fnftausend ganz natr-lich dasselbe. Zuerst waren es die Zwlf, die alles ver-lieen und dem Herrn folgten, ohne darber belehrtworden zu sein. Der Herr sagte ihnen nicht, sie ms-

  • sten alles verkaufen. Er sagte lediglich: Kommet mirnach (Matth. ,). Alles zurcklassend folgten siedem Ruf. Gleicherweise hielten die Apostel die Drei-tausend und die Fnftausend nicht dazu an, ihreHabe zu verkaufen. Diese Glubigen taten das ganzspontan. Das hat die Gemeinde die Jahrhunderte hin-durch praktiziert, und das mssen auch wir heutetun. Es wre tragisch, wrde eine solche Praktik auf-gegeben.

    Gott oder Mammon?

    Wir wollen uns Matthus zuwenden, wo es heit,man knne nur einem Meister dienen. Wir knnennicht Gott und Mammon dienen. Mammon (oderReichtmer) ist ein Gtze, dem viele die vergange-nen Jahre gedient haben. Solcher Dienst legt einenfesten Griff ums Herz. Wenn wir uns anschicken,Gott zu dienen, mssen wir zwischen Gott und Mam-mon whlen. Wir knnen nicht beiden dienen. Wassagt der Herr? Denn wo dein Schatz ist, da wirdauch dein Herz sein (Matth. ,). Einmal sagte mirein Bruder: Mein Schatz ist auf der Erde, aber meinHerz ist im Himmel. Ein solcher Bruder sollte ineinem christlichen Museum als Raritt ausgestelltwerden! Der Herr sagt, es knne so nicht sein, docher erfindet einen Weg, der es ermglicht. Ist das nichtnoch mehr als ein Wunder? Das Wort des Herrn je-doch ist fest und gewiss. Das Herz des Menschenfolgt immer seinem Schatz. Dem kann man nicht

  • entrinnen. Daran ndert alle Vernunft oder Einsichtnichts: Eines Menschen Herz folgt seinem Schatz.

    Sammelt euch nicht Schtze auf der Erde (Matth.,). Wenn du es trotzdem tust, wirst du letztenEndes nicht Gott, sondern dem Mammon dienen.Du kannst nicht Gott und dem Mammon dienen.Du musst dich fr diesen oder jenen entscheiden.Welch Unglck wre es, Mammon zu whlen, denndessen Schtze sind Motten, Rost und Dieben aus-gesetzt. Wir wollen daher lernen, Gott zu dienen.Geben wir alles Gott, was wir besitzen, und fhrenwir hier auf der Erde das einfachste und schlichtesteLeben.

  • Lektion

    Weihe

    Gleicherweise sollst du den Shnen Aarons Leibr-cke, Grtel und Kopfbnde machen zur Ehre undzur Zierde. Und sollst sie deinem Bruder Aaron samteinen Shnen anlegen, und sie salben und ihre Hn-de fllen und sie weihen, dass sie meine Priester sei-en. Und sollst ihnen leinene Beinkleider machen, dieBle zu bedecken, von den Lenden bis an die Hf-ten. Und Aaron und seine Shne sollen sie tragen,wenn sie in die Stiftshtte gehen oder zum Altar tre-ten, zum Dienst am Heiligtum, damit sie keineSchuld auf sich laden und nicht sterben mssen. Dassei eine ewige Ordnung fr ihn und seinen Samennach ihm (. Mose ,-).

    Er brachte auch den Widder herzu zum Brandopfer.Und Aaron und seine Shne sttzten ihre Hnde aufdes Widders Kopf. Und Mose schchtete ihn undsprengte das Blut ringsum an den Altar und zerlegteden Widder in seine Stcke, und Mose verbrannteden Kopf, die Stcke und das Fett, und wusch dieEingeweide und die Schenkel mit Wasser; also ver-brannte Mose den ganzen Widder auf dem Altar. Daswar ein Brandopfer zum lieblichen Geruch, ein Feu-eropfer dem Herrn, wie der Herr Mose geboten hat-te. Er brachte auch den andern Widder herzu, den

  • Widder des Einweihungsopfers. Und Aaron und sei-ne Shne sttzten ihre Hnde auf des Widders Kopf.Mose aber schchtete ihn und nahm von seinem Blutund tat es Aaron auf sein rechtes Ohrlppchen undauf den Daumen seiner rechten Hand und auf diegroe Zehe seines rechten Fues, und er brachte auchAarons Shne herzu und tat von dem Blut auf ihrrechtes Ohrlppchen und auf den Daumen ihrer rech-ten Hand und auf die groe Zehe ihres rechten Fu-es und sprengte das Blut ringsum an den Altar. Under nahm das Fett und den Fettschwanz und alles Fettam Eingeweide und was ber die Leber hervorragtund die beiden Nieren mit dem Fett daran und dierechte Keule; dazu nahm er aus dem Korbe mit demungesuerten Brot vor dem Herrn einen ungesuer-ten Kuchen und einen Brotkuchen mit l und einenFladen und legte es auf die Fettstcke und auf dierechte Keule, und legte das alles auf die Hnde Aa-rons und auf die Hnde seiner Shne und webte eszum Webopfer vor dem Herrn. Danach nahm Mosedas alles wieder von ihren Hnden und verbrannte esauf dem Altar ber dem Brandopfer. Das war das Ein-weihungsopfer zum lieblichen Geruch, ein Feuerop-fer dem Herrn (. Mose ,-).

    Stellt auch nicht eure Glieder der Snde zur Verf-gung als Werkzeuge der Ungerechtigkeit, sondernstellt euch selbst Gott zur Verfgung als Lebende ausden Toten und eure Glieder Gott zu Werkzeugen derGerechtigkeit. Wisst ihr nicht, dass, wem ihr euchzur Verfgung stellt als Sklaven zum Gehorsam, ihr

  • dessen Sklaven seid, dem ihr gehorcht? EntwederSklaven der Snde zum Tod oder Sklaven des Ge-horsams zur Gerechtigkeit? Ich rede menschlich,wegen der Schwachheit eures Fleisches. Denn wie ihreure Glieder als Sklaven der Unreinheit und der Ge-setzlosigkeit zur Verfgung gestellt habt, so stellt jetzteure Glieder zur Verfgung als Sklaven der Gerech-tigkeit zur Heiligkeit (Rm. ,..).

    Ich ermahne euch nun, Brder, durch die Erbar-mungen Gottes, eure Leiber darzustellen als ein le-bendiges, heiliges, Gott wohlgeflliges Opfer, was euervernnftiger Gottesdienst ist. Und seid nicht gleich-frmig dieser Welt, sondern werdet verwandelt durchdie Erneuerung des Sinnes, dass ihr prfen mgt, wasder Wille Gottes ist: das Gute und Wohlgefllige undVollkommene. Denn ich sage durch die Gnade, diemir gegeben wurde, jedem, der unter euch ist, nichthher von sich zu denken, als zu denken sich ge-bhrt, sondern darauf bedacht zu sein, dass er be-sonnen sei, wie Gott einem jeden das Ma des Glau-bens zugeteilt hat (Rm. ,-).

    Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel desHeiligen Geistes in euch ist, den ihr von Gott habt,und dass ihr nicht euch selbst gehrt? Denn ihr seidum einen Preis erkauft worden; verherrlicht nun Gottmit euerem Leib (. Kor. ,-).

    Denn die Liebe Christi drngt uns, da wir zu die-sem Urteil gekommen sind, dass einer fr alle ge-

  • storben ist und somit alle gestorben sind. Und fralle ist er gestorben, damit die, welche leben, nichtmehr sich selbst leben, sondern dem, der fr sie ge-storben und auferweckt worden ist (. Kor. ,-).

    Damit der Neubekehrte weiter erbaut werden kann,muss zuerst das Problem der Weihe gelst werden.Ob er diese Lektion gut aufnehmen kann oder nicht,hngt wiederum weitgehend davon ab, wie grnd-lich er sich bekehrt hatte. Wenn das Evangelium nichtgut verkndigt wurde, mag jemand das Gefhl ha-ben, er tte Gott einen Gefallen, indem er zu ihmkommt. Wenn eine solche Persnlichkeit wie erChrist wird, so bringt das dem Christentum viel Ehre.Solange er unter solchen Illusionen steht, wie kannman da zu ihm ber Weihe sprechen? Sogar eineKnigin muss so weit gefhrt werden, bis sie freudigihre Krone dem Herrn zu Fen legt. Wir mssenalle erkennen, dass uns vom Herrn Gunst widerfah-ren ist, indem er uns geliebt und errettet hat. Erstwenn wir das sehen, knnen wir bereitwillig alles nie-derlegen.

    Die Lehre der Weihe jedoch ist eine der schwie-rigsten der ganzen Bibel. Die Lehren der Heiligung,der Gerechtigkeit und der Rechtfertigung sind alleim Wort Gottes klar umschrieben. Doch die Lehreder Weihe scheint nur vage zum Ausdruck zu kom-men. Beinahe zweitausend Jahre sind verflossen, unddas Thema der Weihe muss noch bewltigt werden.

    Das Wort Gottes uert sich selten direkt zumThema Weihe. Im Neuen Testament finden wir es in

  • Rm