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Für Spiekeroog-Liebhaber erscheint seit Mai 2007 regelmäßig das Insel-Magazin „Watt’n Eiland“. Geschichten von und über Spiekeroog, Einblicke in die Inselgeschichte und Ausblicke in die Zukunft: Mit der Frühjahr-, Sommer-, Herbst- und Winterausgabe möchten wir Insel-Fans durch ihr „Spiekeroog-Jahr“ begleiten.
Citation preview
WATT `n EILAND
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S P I E K E R O O G
- SPÖKENKIEKER Dirk Schulz - EILAND & LÜ „Das Letzte Kleinod“ zeigt neue Inszenierung;
Sternenhimmel über der Insel - MIT KOPP UN SINN GENEITEN Frühlingserwachen: Programm
Galerie- und Künstlerhaus - INKIEK Als die Straßen Namen bekamen; Die „Tilde“ – eine ostfriesische
Institution - BUTEN & BINNEN Jungtiere auf Spiekeroog: Sorgfalt und Rücksicht geboten;
Brauchtum Maibaum stehlen - WATT’n EILAND FÖR DE LÜTTJEN Frühlingshafte Bastelideen
INHALT
SPÖKENKIEKER
Dirk Schulz 4
Bildergalerie: Impressionen aus Eis und Schnee 6
EILAND & LÜ
Die verlorenen Söhne kehren zurück:
Erneut spannende Inszenierung auf Spiekeroog 8
Glitzerspiele am Firmament:
Sternenhimmel über Spiekeroog 12
Winterwettbewerb Detailfotografie: 1. Preis 16
Winterwettbewerb Detailfotografie: Sonderpreis 17
Kreativwettbewerb: Frühlingserwachen auf der Insel 19
Der Anschluss an die Welt:
Schnelles Internet hart erkämpft 20
MIT KOPP UN SINN GENEITEN
Arrangements:
Frühlingserwachen 22
Sommerurlaub 23
Kulinarische Ostern 24
Ostermenü mit Köstlichkeiten aus dem Meer 26
Tipp: Feinste Fischgerichte im „Spiekerooger Tied“ 29
Schönes von der Insel 30
Kunterbunte Ostertage im Galerie- und Künstlerhaus 32
Frühlingserwachen
Programm Galerie- und Künstlerhaus 34
INKIEK
1, 2, 3, …als die Straßen Namen bekamen 36
Die „Tilde“ – eine ostfriesische Institution 38
Spiekeroog im Sucher: Künstlerporträt Jörg Schoppen 40
Ein Jahr Botschafterin Ostfriesische Inseln:
Olivia Ambroselli 42
BUTEN & BINNENHeimische Tierwelt: Jungtiere auf Spiekeroog 44
Lesergedichte und -briefe 46
Tagungen „à la carte“ 48
Viel Urlaub für wenig Geld: Haus Sturmeck 49
Brauchtum Maibaum stehlen 50
WATT’n EILAND FÖR DE LÜTTJEN
Frühlingshafte Bastelideen 54
Impressum:
Kontakt: Watt´n Eiland
Am Deich 86, 28199 Bremen, [email protected]
www.watt-n-eiland.de
Redaktion und Produktion: Harriet Eversmeyer
Konzeption: Verena Beckhusen, Harriet Eversmeyer
Autoren: Timo Cyriacks, Marcus Duroldt, Harriet Eversmeyer, Hans Hendrik Falk
Mitarbeit: Kristina Gerdes
Fotos: Julia Bauer, Robert Geipel, „Das letzte Kleinod“,
Jörg Schoppen, Anke Wragge
Grafische Gestaltung & Realisation: Anke Wragge Werbebüro
Druck: Text Team, Medien und Druck, Rastede, März 2010, 6.000 Exemplare
Herausgeber: Wundervolle Ferien Vermögensverwaltung GmbH & Co. KG
Noorderpad 6, 26474 Spiekeroog
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5
Seit nunmehr fünf Jahren versehe ich meinen Dienst auf der Polizeistation Spiekeroog. Ein Polizeibeamter steht immer im permanenten
Interesse der Bevölkerung - das gilt auch für mich als insularen Dorfgendarm auf Spiekeroog. Eigentlich bin ich immer im Einsatz, denn
die Dienststelle ist ein Einzelposten mit 24 Stunden Bereitschaftsdienst und Kernzeiten. Zur Saison kommt zusätzlich ein Saisonverstär-
ker beziehungsweise -verstärkerin. Neben meinem Beruf als Polizist bin ich seit 2006 auch Ratsmitglied im örtlichen Gemeinderat. Mir
war und ist es wichtig, die Gemeindearbeit offener und transparenter zu gestalten, deshalb engagiere ich mich im Rat. Mein großes
Interesse gilt der Jugendarbeit. Sie ist in gewisser Weise auch Präventionsarbeit, was meinen Beruf betrifft. Nichts ist wichtiger, als
Heranwachsende aufs Leben vorzubereiten, ihnen Perspektiven bieten zu können. Gerade auf einer Insel wie Spiekeroog, wo Raum
und Angebote im Vergleich zu Städten auf dem Festland begrenzter sind, muss der Jugend ein erfüllendes Freizeitangebot ermöglicht
werden.
In Zusammenarbeit mit der Gemeinde soll in diesem Jahr noch ein erster Abschnitt des Jugendtreffs für Spiekerooger Kinder und Ju-
gendliche verwirklicht werden. Zwischen Feuerwehr und Tennisplatz soll ein Treffpunkt für die Inseljugend aufgebaut werden. Dafür
konnte ich einen alten Bauwagen organisieren. Als einer der Initiatoren bin ich hier natürlich stark eingebunden. Als Vorstand des
Spiekerooger Segelclub e.V. stecke ich derzeit mitten in der Vorbereitung zur Seestern-Gedächtnis-Regatta, die am 23. Mai dieses
Jahres vor Spiekeroog versegelt wird. Der Sport, gerade mit Jugendlichen, liegt mit sehr am Herzen. Ich trainiere die Handballjugend
des Spiekerooger Sportvereins. Momentan ist dies eine Gruppe von 20 Kindern im Grundschulalter. Regelmäßig nehmen wir mit
Mannschaften am Kids Beach Cup teil, der hier am Strand von Spiekeroog stattfindet. Eine großartige Veranstaltung und mittlerweile
für mich als Mitorganisator eine logistische Herausforderung, die ich in Anbetracht der großen Akzeptanz des Turniers gerne auf
mich nehme. In diesem Jahr wird am 12. und 13. Juni um Siege und Platzierung gespielt.
Wenn es die Zeit zulässt, gehe ich als Mitglied der Spiekerooger Jagdgesellschaft mit meinem Hund Kalle zur Jagd. Ich spiele Jagdhorn
in der Jagdhornbläsergruppe. Ab und zu, meist zu besonderen Anlässen, verfasse ich kleinere oder auch größere Gedichte. Wie man
sieht, ist mein Tagesablauf auf der Insel gut gefüllt mit den verschiedensten Aktivitäten. Meine Lebensgefährtin Gela und ich fühlen uns
auf Spiekeroog sehr wohl und möchten das Inselleben nicht mehr missen.
Dirk Schulz
Dirk Schulz, 49, geboren in Brake / Unterweser, aufgewachsen in Oldenburg, ist Polizeibeamter auf der Insel Spiekeroog. 1978 begann er seinen Dienst bei der Polizei Niedersachsen. 2005 „verschlug“ es Schulz nach Spiekeroog. Mit seiner Lebenspartnerin, der örtlichen Friseurmeisterin Angela Ruppelt, lebt er auf der Polizeistation. Dirk Schulz ist Vater einer 25-jährigen Tochter und eines 20-jährigen Sohnes.
55
SPÖKENKIEKER DIRK SCHULZ
„Es ist wichtig, Heranwachsende aufs Leben vorzubereiten und ihnen Perspektiven zu bieten.“
JUGENDARBEIT ALS PRÄVENTIONSARBEIT
JAHRESAUSKLANG AUF SPIEKEROOG
I M P R E S S I O N E N A U S S C H N E E U N D E I S · I M P R E S S I O N E N
��
Klirrende Kälte
und
bizarre Eisformationen
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Faszinierendes
Naturschauspiel
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A U S S C H N E E U N D E I S · I M P R E S S I O N E N A U S S C H N E E U N D E I S
Historisches Szenenfoto „De verloorne Söhns“. Wir bedanken uns für die freundliche Bereitstellung des Fotos bei Swantje Willms.
�
EILAND & LÜDIE VERLORENEN SÖHNE KEHREN ZURÜCKERNEUT SPANNENDE INSZENIERUNG AUF SPIEKEROOG
Gerd und Eim, zwei Jungs von der Insel, stechen in See. In der Arktis wollen
sie auf Walfang gehen. Ihre Bräute in spe, Theda und Antje, lassen sie zu-
rück. Sie sollen warten, bis ihre Verehrer wieder zu ihnen zurückkehren. Ihr
Schiff gerät vor Grönland ins Packeis. Unter dem Druck der Naturgewalten
bricht das Schiff auseinander. Zu Fuß müssen sich Gerd und Eim über das
Eis nach Grönland durchschlagen. Inuit nehmen die entkräfteten Insulaner
bei sich auf. Nach drei Jahren kehren sie nach Spiekeroog zurück, wo ihre
Verlobten treu auf ihre Männer gewartet haben.
�
WATT `n EILAND
Das ist die Geschichte des
Theaterstücks „Die verlorenen
Söhne“. Jens-Erwin Siemssen
ist weit gereist, um die Ge-
schichte der jungen Walfänger
zu rekonstruieren. Der Gründer
und Leiter der Künstlergruppe
„Das Letzte Kleinod“ gestaltet
dokumentarische Theaterinsze-
nierungen. Im vergangenen
Jahr inszenierte die Gruppe mit
großem Erfolg das Stück „Der
Untergang der Johanne“ am
Strand von Spiekeroog.
Für sein neuestes Projekt ist
Siemssen mit seinem Team in
den hohen Norden, sozusagen
den höchsten Norden, nämlich
nach Grönland, gereist. Recher-
che vor Ort. In den grönlän-
dischen Küstenorten Uumman-
naq, Illulissat und Nuuk führten
Siemssen und sein Team Inter-
views mit alten Walfängern,
die über die traditionelle Jagd
auf Wale erzählten. In Nuuk
führte das Theater ein Cas-
ting durch, um grönländische
Schauspieler für die Produkti-
on in Deutschland zu suchen,
mit dem Ergebnis, dass zwei
Akteure aus Grönland zum
fünfköpfigen Ensemble dazu-
gehören werden.
Die Vorstellung „Die verlorenen
Söhne“ beruht auf der Ge-
schichte von jungen Männern,
die Mitte des 18. Jahrhunderts
von den ostfriesischen Inseln
aus zum Walfang nach Grön-
land ausfuhren. Als Grundlage
für die Inszenierung dienen
Motive aus dem historischen
Theaterstück „De verloorne
Söhns“, die Berichte und Er-
zählungen aus Grönland sowie
historische Studien. Im Mai
wird das Stück auf Spiekeroog
uraufgeführt. Siemssen hat sich
den alten Strandkorbschuppen
inmitten der Dünen als Spielort
ausgesucht. Nicht ohne Hin-
tergedanken; denn im Strand-
korbschuppen wurde noch bis
1948 das Heimatspiel „De ver-
loorne Söhns“ aufgeführt.
Eisfjord Ilulissat
Spielort: Der Strandkorbschuppen
Berichteten aus der Historie: Zeitzeugen aus Grönland
10
Das niederdeutsche Theater-
stück spielt im Jahr 1770, wur-
de vermutlich Ende des 19ten
Jahrhunderts niedergeschrie-
ben und geht auf das Schicksal
eines jungen Insulaners und
Waljägers namens Hank de
Vries zurück – dazu gibt es un-
terschiedliche Überlieferungen.
Im Theaterstück „De verloorne
Söhns“ heißen die Protagonis-
ten, wie in der Neuinszenierung,
Gerd und Eim. In einem Sturm
erleiden sie Schiffbruch, können
sich aber retten und kommen
erst Jahre später zurück nach
Spiekeroog. Da sie zu allem
Unglück durch den Untergang
keine Heuer erhalten hatten,
fehlen ihnen die Mittel, um
ihre auf sie wartenden Bräute
zu heiraten. Doch die Spiekero-
oger kamen ihnen zu Hilfe und
sammelten Geld und Sach-
gegenstände. Dauerwürste
erwiesen sich in jener Zeit auf
Grund ihrer langen Haltbarkeit
als besonders beliebte Gabe
zur Unterstützung. Aus dieser
Legende ist dann die Tradition
des „Wurstlopens“ hervorge-
gangen. Unter Spiekeroogern
ein bekanntes Ritual, das all-
jährlich im Januar stattfindet.
Dabei ziehen als König, Braut
und Bräutigam verkleidete Kin-
der und Jugendliche der Insel
von Haus zu Haus und sam-
meln Süßes und andere Köst-
lichkeiten. Auch Bares und die
ein oder andere Dauerwurst
finden sich in der Kollekte.
„’Die verlorene Söhne’ erzählt
von Hoffnung und Sehnsucht“,
erzählt Siemssen und ergänzt,
„von Begegnungen auf dem
Eis.“ Die Geschichte der jungen
Waljäger habe ihn gefesselt.
Für seine Nachforschungen hat
er sich auch nach Borkum be-
geben. Auf Spiekeroog hat er
sich unter anderem mit Dieter
Mader, Leiter des Inselmuse-
ums, getroffen und mit Bernd
Frerichs gesprochen. Der hat-
te bei der letzten Aufführung
von „De verloorne Söhns“ im
Jahre 1948 als junger Mann
mitgewirkt. Siemssen gehe es
darum, mit dem Stück einen
Bezug zur lokalen Geschichte
herzustellen und gleichzeitig
einer anderen Kultur entgegen-
zusetzen. Die Quellen werden
möglichst in ihren originalen
Sprachen verwendet. In der
Vorstellung wird Hochdeutsch,
Fotos Mike Behrens
Fortsetzung von Seite 9
WATT `n EILAND
Niederdeutsch, Dänisch und
Grönländisch gesprochen und
gesungen. „Die Vorstellung zeigt
das Aufeinandertreffen verschie-
dener Kulturen und ist damit zu-
gleich ein Spiegel der zeitgenös-
sischen Sitten und Gebräuche“,
erläutert Siemssen. Siemssen,
der Regie führt und das Ma-
nuskript verfasst hat, freut sich
sehr darüber, das neue Stück
im alten Strandkorbschuppen
aufführen zu können. Der Büh-
nenraum soll mit einigen histo-
rischen Nutzgegenständen und
Relikten ergänzt werden. Das
Bühnenbild besteht aus Fässern,
Segeln und Tauen. Nach den
Vorstellungen auf Spiekeroog
wird das Stück auch in Bremer-
haven und Cuxhaven gespielt.
Anschließend reist das Theater
nach Grönland, wo das Stück
unter der Mitternachtssonne im
Kolonialhafen von Nuuk und im
alten Speckhaus des Fischerortes
Uummannaq aufgeführt wird.
Premiere feiert „Die verlorenen
Söhne“ am Samstag, 08. Mai
2010. Insgesamt stehen bis
zum 23. Mai 2010 16 Vorstel-
lungen auf Spiekeroog auf dem
Programm.
SA 08. MAI 2010 I 21.00 UHR PREMIERE
SO 09. MAI 2010 I 21.00 UHR
DI 11. MAI 2010 I 21.00 UHR
MI 12. MAI 2010 I 21.00 UHR
DO 13. MAI 2010 I 21.00 UHR
FR 14. MAI 2010 I 21.00 UHR
SA 15. MAI 2010 I 14.00 UHR
21.00 UHR
SO 16. MAI 2010 I 14.00 UHR
DI 18. MAI 2010 I 21.00 UHR
MI 19. MAI 2010 I 21.00 UHR
DO 20. MAI 2010 I 21.00 UHR
FR 21. MAI 2010 I 21.00 UHR
SA 22. MAI 2010 I 14.00 UHR
21.00 UHR
SO 23. MAI 2010 I 21.00 UHR
INSzENIERUNG „DIE VERLORENEN SÖHNE“ AUF SPIEKEROOG STRANDKORBSCHUPPEN / HAUPTSTRAND
ARRANGEMENTS ANLÄSSLICH „DIE VERLORENEN SÖHNE“
1. Leistungen:• ein Besuch der Theateraufführung • ein Verzehrgutschein im Wert von 10,00 Euro für das Catering während der Vorstellung 28,00 Euro pro Person
2. Leistungen:• ein Abendessen mit 3-Gang-Wahlmenü im Restaurant der Spiekerooger Leidenschaft• ein Besuch der Theateraufführung • ein Verzehrgutschein im Wert von 10,00 Euro für das Catering während der Vorstellung 49,00 Euro pro Person
3. Leistungen:• ein Abendessen mit 3-Gang-Wahlmenü im Restaurant der Spiekerooger Leidenschaft• ein Besuch der Theateraufführung • ein Verzehrgutschein im Wert von 10,00 Euro für das Catering während der Vorstellung • eine Übernachtung im Aparthotel Spiekerooger Leidenschaft oder einer der Residenzen inklusive Frühstücksbuffetab 115,00 Euro pro Person
4. Leistungen: • zwei Abendessen mit 3-Gang-Wahlmenü im Restaurant der Spiekerooger Leidenschaft• ein Besuch der Theateraufführung • ein Verzehrgutschein im Wert von 10,00 Euro für das Catering während der Vorstellung • Besuch eines offenen Ateliers im Galerie und Künstlerhaus• zwei Übernachtungen im Aparthotel Spiekerooger Leidenschaft oder einer der Residenzen inklusive Frühstücksbuffetab 225,00 Euro pro Person
Weitere Informationen: www.spiekerooger-leidenschaft.de.
11
Die Karten kosten 18,00 Euro (ermäßigt 14 Euro)und sind im Galerie- und Künstlerhaus Spiekeroog und an der Abendkasse erhältlich.Telefon 0 4976 - 70 627 20 oder www.kuenstlerhaus-spiekeroog.de.Vor und nach den Aufführungen werdenkleine Speisen und Getränke angeboten.
EILAND & LÜVORHANG AUF FÜR GLITZERSPIELE AM FIRMAMENTWIE DER STERNENHIMMEL ÜBER SPIEKEROOG VERWÖHNEN ... ... UND DER SEENEBEL AUF SPIEKEROOG ÜBERRASCHEN KANN
12
Ich will ihn sehen. Heute Nacht will ich,
der Watt’n Eiland-Reporter, ihn sehen:
den Sternenhimmel. Mit dir auf Spieker-
oog steh’n, „in den Abendhimmel seh’n.
Oh, guter Mond am Firmament, spür’, wie
meine Sehnsucht brennt. Sternenhimmel,
ich seh den Sternenhimmel oh-oh.“ Der
80er Nummer-Eins-Hit von Hubert Kah,
in meiner Wahrnehmung eingangs leicht
abgewandelt, strömt zur Einstimmung
aus den Kopfhörern. Die Neue Deutsche
Welle trägt mich auf der Spiekeroog I
über das Wattenmeer. Endlich zurück auf
die Insel. Dieses Mal mit geradezu himm-
lischer Motivation.
Nach langen Spaziergängen
am Strand, gemütlichen Res-
taurantabenden, Besuchen
im Künstlerhaus, Treffen mit
Freunden oder versunkenen
Nächten im Old Laramie hat-
te sich oft keine Gelegenheit
mehr ergeben, den besonde-
ren Spiekerooger Sternenhim-
mel in aller gebührenden Ruhe
und Sinnesstärke zu genießen.
Heute soll es anders werden:
Sofort nach der Ankunft
schlafen gehen, nach Sonnen-
untergang aufstehen und die
Nacht beim Blick nach oben
genießen. Das ist der Plan.
Die Zeit dafür ist ideal. Der
Frühlingshimmel kündigt seine
Herrschaft an, die Sonne steht
jetzt in 18 Grad Tiefe unter
dem Horizont, was bedeu-
tet, dass ihre hellen Strahlen
nach Sonnenuntergang nicht
mehr auf diese schöne Ecke
der Erde reflektieren können.
Natürlich ist es kühler als im
Sommer, aber für Sternengu-
cker wie mich kommt dieses
Phänomen, astronomische
Dämmerung genannt, einer
Erleuchtung gleich: Nur jetzt,
zwischen Februar und April ist
es dank des Sonnentiefstan-
des über Spiekeroog wirklich
dunkel. „In einer klaren Nacht
lassen sich unter guten Bedin-
gungen von Spiekeroog aus
Sterne bis hin zur sechsten
Größenklasse beobachten“,
gab mir Andreas Vogel noch
mit auf den Weg. Er ist der
Leiter des Olbers-Planetariums
in Bremen, welches jährlich in
fast 1.400 Veranstaltungen
rund 2.3000 Gäste begrüßt
und damit das meist besuchte
Klein-Planetarium in Deutsch-
land ist.
Von Städten wie Bremen aus
sieht man wegen der vielen
Störeinflüsse höchstens Ster-
ne der ersten und zweiten,
vielleicht mit Glück noch der
dritten Größenklasse. Aber
ich will die gut 20 hellsten Fix-
sterne sehen, dazu die etwas
schwächer strahlenden der
13
VORHANG AUF FÜR GLITZERSPIELE AM FIRMAMENTWIE DER STERNENHIMMEL ÜBER SPIEKEROOG VERWÖHNEN ... ... UND DER SEENEBEL AUF SPIEKEROOG ÜBERRASCHEN KANN
1�
zweiten Ordnung wie den
Großen Wagen und Kassiopeia
sowie nicht zuletzt alles am
Himmel bis zu den rund 4.000
kleineren Sternen der sechsten
Größenklasse, die schwächs-
ten mit bloßem Auge noch
sichtbaren Fixsterne. Dazu als
Bonus den Schleier der Milch-
straße, ein paar Satelliten und
die um die Erde kreisende in-
ternationale Raumstation ISS
am besten auch noch – zu-
mindest alles soweit möglich,
denn von Spiekeroog aus ist
derlei theoretisch bei idealen
äußeren Konstellationen gut
machbar.
„Kaum künstlicher Lichtein-
fluss, saubere Luft, eine ent-
spannte Atmosphäre ohne
störende Geräusche sowie
freie Horizontsicht machen
Spiekeroog zu einem wun-
derbaren Ort für die Sternen-
beobachtung“, sagte Andreas
Vogel noch im Vorgespräch.
Ein Teleskop habe ich nicht
dabei, nur das übliche Fern-
glas, aber hätte ich eines mit,
wäre auch hierfür Spiekeroog
der perfekte Stellplatz, da die
Nordsee als recht gleichmäßig
temperierte kühle Fläche we-
niger warme Luft erzeugt als
Häuser, Heizungen und Indus-
trie an Land. Weniger warme
Luft bedeutet im Zusammen-
spiel mit den Dichten- und
Temperaturunterschieden in
der Atmosphäre eine Ver-
ringerung des Effektes, der
die Sterne förmlich flimmern
lässt. Und bei Neumond sind
noch mehr klare Einblicke ins
Himmelsgeschehen möglich.
Gemäß Planetariumsleiter An-
dreas Vogel sind es genau ge-
nommen Einblicke in die Ver-
gangenheit: „Den Mond sieht
man von der Erde aus in seiner
Gestalt von vor einer Sekunde,
die Sterne entsprechend ihrer
Entfernung in Lichtjahren. Wir
blicken immer in die Vergan-
genheit, als Faustregel tritt
pro drei Kilometer Sicht eine
Verzögerung von einer Hun-
derttausendstelsekunde ein,
die das Licht benötigt, um an-
zukommen. Aber da ein paar
Millionen Lichtjahre astrono-
misch betrachtet nicht viel
sind, können wir annehmen,
dass das Meiste in Wirklichkeit
schon noch so ist, wie wir es
sehen.“
Im Sternbild Andromeda, mo-
mentan beim Blick von Spie-
keroog gen Firmament zen-
tral-westlich positioniert, mit
der uns zugewandten Seite
rund 2,4 Millionen Lichtjahre
entfernt, befindet sich die
uns nächstgelegene größere
Spiralgalaxie, der Androme-
danebel, M31 im nach einem
bedeutenden französischen
Astronomen aus dem 18.
Jahrhundert so genannten
Messier-Katalog. „Mit bloßem
Auge betrachtet nehmen wir
die Galaxie wie eine unscharfe,
leuchtende, unbewegliche
Wolke dar“, so Andreas Vo-
gel. Das Sternbild Herkules im
Osten gibt durch das Fernglas
beobachtet den Blick auf in-
teressante Kugelsternhaufen
frei, „doch mein persönliches
Lieblingssternbild“, verriet der
Leiter des Olbers-Planetariums,
„ist Orion, von Spiekeroog
aus im Süden zu sehen: Gas,
Nebel, Sternhaufen, Superno-
va-Überreste, hier finden sich
viele sehr spannende und un-
terschiedliche Objekte.“
„Sternenhimmel, oh-ho.“ Hu-
bert Kah spielt weiter, aber
eigentlich müsste jetzt die
Batterie leer werden und ein
ächzender, letzter Ton lang-
sam verklingen. Wäre pas-
send. Tagelang hatte der Wet-
terbericht angekündigt, dass
dieser Tag eine klare Nacht
mit sich brächte. Andromeda-
nebel, Milchstraße, Zirkum-
polarsternbilder in voller
Pracht, welch Vorfreude. Jetzt
bin ich auf der Fähre, drei Vier-
tel des Weges, und kann nichts
weiter als einsehen: Es kommt
erstens anders und zweitens als
man denkt - vielmehr als der
Wetterbericht sagt. Spieker-
oog müsste ich eigentlich
längst sehen können, aber es
scheint verschwunden. Völlig
verschluckt vom dichten Nebel.
„Dicke Milchsuppe“, murmeln
die Leute am Nachbartisch. Da
heute, Ende Februar, auch Eis
und vor allem Schnee noch flä-
chendeckend liegen, sehe ich
bei allem Zorn auf das Wetter
nicht einmal rot – ich sehe ei-
gentlich nur weiß, überall.
Der Nebel des Grauens kommt
vom Meer und liegt tief, bis
auf vielleicht drei, vier oder
fünf Meter Höhe über dem
Erdboden. Am Strand ange-
kommen sehe ich das zurück-
gezogene Meer nicht und ich
erkenne kaum einen Treppen-
aufgang in den Dünen. Der
Nebel liegt wie ein Schleier
über der Insel.
Fortsetzung von Seite 13
Hubert Kah habe ich längst
abgeschaltet. Ich seh heute
keinen Sternenhimmel. Mir
fällt das Gedicht von Her-
mann Hesse ein: „Seltsam im
Nebel zu wandern, einsam ist
jeder Busch und Stein, kein
Baum sieht den anderen, je-
der ist allein.“ Genau so fühlt
es sich an, allein am Strand,
watend im Sand-Schnee-Ge-
misch, irgendwo rauscht das
Meer, irgendwo krächzen ein
paar Möwen. Wie gut, dass
ich anhand der Dünen links
von mir wenigstens weiß, dass
ich wirklich noch auf der Insel
bin.
Für dieses meine Sternengu-
cker-Pläne zerstörende, gleich-
wohl ohne Frage mystisch-be-
eindruckende Naturschauspiel
gibt es eine logische Erklä-
rung: Ich erlebe einen echten
Seenebel-Einbruch. Kalte Luft
strich über wärmeres Wasser
und erwirkte einen Abküh-
lungsnebel. Eigentlich über
der Nordsee lagernd, wurde
der Nebel dann offenbar vom
Wind auf die Insel und, wie ich
später erfahre, weit ins Lan-
desinnere der Küstenregionen
verfrachtet.
Ein Seenebel führt in kürzes-
ter Zeit zu starken Sichtbe-
hinderungen und tritt nicht
selten sehr plötzlich auf, lerne
ich. Ein solcher Nebel, der die
Sichtweite auf ein paar Meter
reduziert, hat auch schon Seg-
ler, Wattwanderer oder sogar
große Schiffe überrascht und
in Gefahr gebracht. Der Nebel
hält jetzt auch mich gefangen
in seinen weißen Klauen. Mein
neuer Plan: Ich bleibe doch
länger auf, gehe abends in die
Sauna der „Spiekerooger Lei-
denschaft“ und schlafe in der
Nacht. Auch nicht verkehrt.
Die Sterne warten auf mich.
Zwei Nächte später erfüllt sich
mein Plan. Die Raumstation
entdecke ich zwar nicht, aber
bei klarer Sicht funkelt und
glitzert es am Firmament oh-
negleichen. Der Chef vom Bre-
mer Olbers-Planetarium hatte
Recht. Spiekeroog ist nicht nur,
aber vor allem im Frühling ein
famoser Ort, um beim Anblick
der zahlreichen gut sichtbaren
Himmelskörper die Gedan-
ken kreisen zu lassen. Hubert,
komm, sing für mich …
Ein Erfahrungsbericht von
Timo Cyriacks
1515
EILAND & LÜDETAILFOTOGRAFIE – DAS SIEGERFOTO
Nicht nur auf die Perspektive, auf den Fokus kommt es
an. Die Teilnehmer unseres Fotografie-Wettbewerbs
„Winter-Impressionen“ haben sich dieses Motto zu
Herzen genommen und eindrucksvolle Winterdetails
von der Insel eingefangen. Zahlreiche Einsendungen
sind bei der Watt ´n Eiland-Redaktion eingegangen.
Der Jury war die schwierige Aufgabe vorbehalten,
sich für ein Siegerbild zu entscheiden.
Die Wahl fiel auf das Kunstwerk von Remmer Damm
aus 26789 Leer-Ostfriesland: Das Foto mit von Eiskris-
tallen belegtem Laub fängt im Detail frostige Win-
tereindrücke ein und wirkt durch die außergewöhn-
liche Farbgebung als Gesamtkomposition gleichzeitig
warm und stimmungsvoll. Herr Damm darf sich über
einen Gutschein für einen Schnupperkurs seiner Wahl
im Galerie- und Künstlerhaus Spiekeroog freuen.
WINTERWETTBEWERB
1�
Siegerfoto: Remmer Damm, Leer
DETAILFOTOGRAFIE – DAS SIEGERFOTO
1�
Bertold Brecht (1898-1956)
Sieben Rosen hat der StrauchSechs gehör`n dem WindAber eine bleibt, dass auchIch noch eine find.Sieben Male ruf ich dichSechsmal bleibe fortDoch beim siebten Mal, versprichKomme auf ein Wort.(Aufforderung wieder nach Spiekeroog zu kommen)
DETAILFOTOGRAFIE – SONDERPREIS
Für die Arbeit von Bernd Rohrberg aus 21244 Buchholz hat die Jury
einen Sonderpreis ausgelobt. Damit würdigt sie die ausgesprochene
Kreativität des Fotografen, der seinem Motiv einer noch blühenden
Rose im Rosengarten auf Spiekeroog zwei wunderschöne und vor
allem passende Gedichte von Berthold Brecht und Ricarda Huch
beilegte. Davon war die Jury so begeistert, dass sie Herrn Rohrberg
unbedingt einen Gutschein für einen Schnupperkurs im Galerie-
und Künstlerhaus Spiekeroog anbieten möchte, damit er sein krea-
tives Potenzial noch weiter ausprobieren und entfalten kann.
Siegerfoto: Remmer Damm, Leer Sonderpreis: Bernd Rohrberg, Buchholz
Ricarda Huch (1864-1947)
Was singst du für Lieder?
Süß verschwebende Laute,
Dem Ohr kaum vernehmbarer Hauch,
Wie wenn die Rose vom Strauch,
Die sterbende, Blatt für Blatt herniedertaute.
1�
WINTERWETTBEWERB – DETAILFOTOGRAFIE
Der Kreativwettbewerb Detailfotografie hat unsere Leserinnen
und Leser besonders begeistert – selten sind so viele qualitativ
hochwertige Einsendungen eingegangen. Mit dieser Fotoseite,
die nur einige zeigt, möchten wir uns bei den Teilnehmerinnen
und Teilnehmern für ihr Engagement recht herzlich bedanken.
Foto: Susanne Meyer
Foto: Anneliese Ahrens
Foto: Ralf Trimborn
Foto: Kirstin Nolte
Foto: Katrin Weiser
FRÜHLINGSERWACHEN AUF DER INSELKREATIVWETTBEWERB
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tbew
erb
s.
Gehören Sie zu den Glücklichen, die schon bald nach
Spiekeroog reisen und dort die ersten Frühlingsboten
begrüßen dürfen? „Wer fängt den Frühling am schöns-
ten ein?“ heißt diesmal unser Kreativ-Wettbewerb. Dabei
ist die Wahl der Ausdrucksform diesmal frei! Ob gemalt,
fotografiert, gedichtet, getextet oder auch ein Kurzfilm
– Ihrer Kreativität sind bei der Teilnahme keine Grenzen
gesetzt. Was bedeutet für Sie Frühling auf Spiekeroog?
Wo zeigt er sich besonders schön, farbenfroh oder span-
nend? Wir freuen uns auf Ihre kreativen Werke, die Sie
bitte an folgende Adresse senden:
Redaktion Watt´n Eiland
Kennwort: „Frühlingserwachen“
Am Deich 86 | 28199 Bremen
Gerne auch per E-Mail: [email protected]
Einsendeschluss ist Freitag, 04. Juni 2010.
Als Belohnung erwartet den Gewinner ein Gutschein für
einen Schnupperkurs im Galerie- und Künstlerhaus Spie-
keroog. Wie wäre es mit einem Fotografie-Kurs, um die
vorhandenen Kenntnisse zu vertiefen? Daneben stehen
Malerei, Schmuckgestaltung, Bildhauerei und andere
Kunstsparten zur Auswahl. Gemäß aktuellem Programm
sind alle Kreativkurse jeweils für drei Stunden am Nach-
mittag spontan vor Ort buchbar.
Der Sieger wird schriftlich benachrichtigt. Der Preis ist ein
Sachgewinn und kann nicht ausgezahlt werden – Rechts-
weg ausgeschlossen.
Foto: Kirstin Nolte
Foto: Katrin Weiser
1�
EILAND & LÜDER ANSCHLUSS AN DIE WELT SCHNELLES INTERNET AUF SPIEKEROOG HART ERKÄMPFT
In den Weiten des World Wide
Webs zu surfen, macht eigent-
lich nur mit einer schnellen
Anbindung so richtig Spaß.
Vergessen sind die Zeiten, als
man sich wie in den Pionier-
tagen des Internets mit einem
Modem einwählen musste und
jeder neue Aufruf einer Adres-
se im Netz Gelegenheit zu den
verschiedensten Nebentätig-
keiten gab, was die Nerven das
eine oder andere Mal arg stra-
pazierte. Vergessen? Die meis-
ten Bewohner von Spiekeroog
oder auch Urlauber haben die
Zeiten noch lebhaft in Erinne-
rung, in denen man den Sei-
tenaufbau Stück für Stück auf
dem Bildschirm mitverfolgen
konnte. „Während schnelle
Internetverbindungen in den
meisten Teilen Deutschlands
bereits Standard waren, konn-
ten wir hier nur auf teilweise
quälend langsame und oft
auch instabile Modem-Schnitt-
stellen zurückgreifen. Da sind
viele von uns doch lieber gleich
offline geblieben und haben
20
beispielsweise den virtuellen
Schaufensterbummel durch
das Blättern in einem immer
großzügig bemessenen Sta-
pel an Versandhauskatalogen
ersetzt“, erinnert sich Bettina
Süpfle, Betriebsleiterin des
Galerie- und Künstlerhauses
Spiekeroog, die seit 1997 auf
der Insel lebt.
Echtes Surfvergnügen hielt erst
vor etwa zwei Jahren auf Spie-
keroog Einzug. Und das nicht,
weil sich die Insulaner, denen
man oft zu Unrecht eine ge-
wisse Fortschrittsfeindlichkeit
nachsagt, sich gegen diese
moderne Technologie sperrten.
Es war schlichtweg unmöglich,
ohne größere Umbauten am
vorhandenen Telefonnetz die
Geschwindigkeit zu erhöhen.
„Die Deutsche Telekom, in de-
ren Aufgabenbereich die Mo-
difikationen gestanden hätten,
blieb trotz mehrmaliger Anfra-
gen untätig. Wahrscheinlich
lohnte es sich ob der begrenz-
ten Anzahl potenzieller Kunden
einfach nicht, hier die neue
Technologie einzuführen“, ver-
mutet Wolf Lindenthal, Kom-
munikationselektroniker und
verantwortlich für das Kabel-
netz auf der Insel.
Eine Lösung war nicht in Sicht.
Guido Schmidt, dem Betreiber
des 2004 gegründeten Inter-
net-Cafés „Inselnet“ blieb nur,
seine Computer mit den lang-
samen Modemverbindungen
auszustatten. „Klar, besser
langsam als gar kein Internet.
Aber auf lange Sicht war das
natürlich keine Lösung. Viele
der Gäste brauchen auch im
Urlaub einen entsprechenden
Zugang zum World Wide Web
und würden ohne diese Mög-
lichkeit vielleicht auf eine an-
dere Insel fahren“, so Schmidt,
dem ursprünglich neun nicht
genutzte PCs in seinem Haus
die Idee zu „Inselnet“ gegeben
hatten.
Bewegung kam 2007 auf Ini-
tiative der Kurverwaltung Spie-
keroog in die Sache: Die Ol-
denburger EWE TEL stellte bei
der Garantie von 70 abge-
schlossenen Kundenverträgen
die notwendigen Investitionen
in die Infrastruktur in Aussicht.
Im Juli fand dazu im Kurhaus
„Kogge“ ein Infoabend statt.
Ein Dammbruch: Bis spät in
die Nacht wurden spontan
Anträge ausgefüllt, 69 waren
es am Ende. Damit konnte es
losgehen.
EWE TEL nutzte das auf der
Insel vorhandene Fernsehka-
belnetz und nicht das Telefon-
netz der Telekom. Doch das
endete am alten Lokschuppen
hinter dem Deich in der Nähe
des Hafens, wo die Satelliten-
schüsseln für den TV-Empfang
sorgten. Wie sollten Google,
Wikipedia, Ebay und Co. das
Watt überwinden? Ein Kabel
durch das Watt zu verlegen,
schien viel zu aufwändig. Die
Lösung war eine Richtfunkan-
lage, die zwischen Ende 2007
und Anfang 2008 entstand.
Ein etwa 15 Meter hoher Mast
sendet und empfängt seitdem
die Signale ans und vom Fest-
land. Dort, kurz hinter dem
Ortsausgang Neuharlingersiel
in Richtung Osten befindet
sich zur Wasserseite hin an
einem Windrad das Komple-
ment der Anlage.
Nach kurzem Testbetrieb
konnte am 30. Mai 2008 der
allererste Hochgeschwindig-
keits-Internetanschluss in der
Geschichte Spiekeroogs freige-
schaltet werden. Schrittweise
wurden es mehr: Am 21. April
2009 folgte der 100. Kunde,
heute sind etwa 150 Zugän-
ge installiert, Tendenz weiter
steigend. Unter den Surfern
sind übrigens nicht nur junge
Insulaner. „Es gibt erstaunlich
viele Ältere, die dieser neuen
Form der Kommunikation of-
fen gegenüberstehen und bei-
spielsweise explizit ihre Bank-
geschäfte über das Internet
erledigen wollen“, sagt Wolf
Lindenthal, der rund 90 Pro-
zent aller Haushalte mit dem
schnellen Internet versorgt
hat. „Mein ältester Kunde ist
86 Jahre alt.“
Seither surft auch Bettina
Süpfle deutlich entspannter,
denn sogar der virtuelle Ein-
kaufsbummel macht wieder
Spaß: „Für Einkäufe oder die
Dinge des täglichen Bedarfs
schaue ich natürlich weiterhin
hier vor Ort, zum Beispiel im
Inselzauber mit seiner feinen
Auswahl an Büchern, Weinen
oder Mode. Aber gerade weil
man auf Spiekeroog nicht al-
les direkt besorgen kann, ge-
nieße ich die Möglichkeiten im
World Wide Web – an sieben
Tagen die Woche 24 Stunden
lang.“ Die Versandhauskata-
loge hat sie erst einmal beisei-
te gelegt.
21
22
Heißen Sie mit uns den Frühling willkommen und
erleben Sie den Frühlingsanfang auf der idyllischen
Nordseeinsel Spiekeroog. Atmen Sie auf bei ausge-
dehnten Spaziergängen über die zartgrüne Frühlings-
insel und finden Sie Entspannung & Erholung in un-
serer finnischen Sauna sowie in unserem Dampfbad
im Aparthotel der Spiekerooger Leidenschaft. Darf es
vielleicht auch eine neue Garderobe sein? Im Inselzau-
ber finden Sie die neusten modischen Trends. Stöbern
Sie in unserer gut bestückten Buchhandlung, finden
Sie hier die passende Lektüre für entspannte Stunden
oder nutzen Sie Ihre „Frühlingsenergie“ in kreativer
Hinsicht bei einem Workshop oder offenen Atelier in
unserem Galerie- und Künstlerhaus. Auch kulinarisch
wird bestens für Sie gesorgt sein! Schlemmen Sie nach
Herzenslust von unserem reichhaltigen Frühstücksbuf-
fet und genießen Sie am Abend ein Drei-Gang-Menü
im Hotelrestaurant.
MIT KOPP UN SINN GENEITEN
Leistungen
• drei bzw. fünf Übernachtungen im Doppelzimmer
inklusive Frühstücksbuffet
• drei bzw. fünf Abendessen als Drei-Gang-Wahlmenü
• ein Begrüßungscocktail
• ein Obstkorb auf dem Zimmer
• ein Besuch eines offenen Ateliers im Galerie und Künstlerhaus
• Nutzung von Sauna & Dampfbad der Spiekerooger Leidenschaft
Arrangement mit drei Übernachtungen:
ab 305,00 Euro Aparthotel Spiekerooger Leidenschaft & Residenzen
ab 275,00 Euro Künstlerherberge
Arrangement mit fünf Übernachtungen:
ab 455,00 Euro Aparthotel Spiekerooger Leidenschaft & Residenzen
ab 415,00 Euro Künstlerherberge
Buchbar nach Verfügbarkeit & auf Anfrage im Zeitraum
vom 01.03.2010 – 31.05.2010 – jeweils von Sonntag bis Freitag.
ARRANGEMENT
FRÜHLINGSERWACHEN AUF SPIEKEROOG
ARRANGEMENT
23
Verleben Sie im stilvollen Ambiente unseres Apart-
hotels ein paar schöne & erholsame Sommertage.
Das Team der Spiekerooger Leidenschaft wird Sie
dabei einmal so richtig verwöhnen. Schon der
Beginn Ihres Urlaubs mit der Anfahrt per Sport-
boot wird ein besonderes Erlebnis. Lassen Sie Ih-
rer Kreativität freien Lauf – dies bietet Ihnen das
„Kurs- und Workshopangebot“ des Galerie- und
Künstlerhauses. Auch Ihr leibliches Wohl liegt uns
am Herzen: Schlemmen Sie nach Herzenslust vom
Frühstücksbuffet und genießen Sie am Abend ein
Drei-Gang-Menü oder lassen Sie sich in der Open-
Air-Saison zum Barbecue einladen.
Wir heißen Sie herzlich willkommen.
Leistungen
• fünf bzw. sieben Übernachtungen im Doppelzimmer
inklusive Frühstücksbuffet
• immer freitags Fisch-Barbecue
• immer samstags großes Fisch- & Fleisch-Barbecue
• an allen anderen Tagen Abendessen als 3-Gang-Wahlmenü
wahlweise im Restaurant der Spiekerooger Leidenschaft
oder im Restaurant Inselzauber
• An- und Abreise mit dem Sportboot Zickenzauber / Zickenblitz
• Bollerwagen & Strandmuschel sowie Strandhandtuch
• Nutzung von Sauna & Dampfbad in der Spiekerooger Leidenschaft
• 10 % Ermäßigung auf Workshops, Kurse & offene Ateliers
im Galerie- und Künstlerhaus
Arrangement mit fünf Übernachtungen:
ab 575,00 Euro im Aparthotel Spiekerooger Leidenschaft & Residenzen
Arrangement mit sieben Übernachtungen:
ab 788,00 Euro im Aparthotel Spiekerooger Leidenschaft & Residenzen
SOMMERURLAUB AUF SPIEKEROOG
Buchbar nach Verfügbarkeit & auf Anfrage im Zeitraum
vom 24.06.2010 – 12.09.2010
Vorspeisenbuffet zum Auftakt des Abends
Preis: 14,50 Euro pro Person
****
Die Hauptgänge
wählen Sie bitte à la carte aus
und
zum Abschluss
„Allerfeinstes“ aus unserer Patisserie
3. APRIL 2010
OSTERSAMSTAG
MEDITERRANES VORSPEISENBUFFET
Terrine vom Ikarimi Lachs im Lauchmantel
mit Arganölmousseline
****
St. Petersfischfilet unter der Brotkruste
Cremespinat und Trüffelsauce
****
Creme Brulee mit Muscovadozucker,
Rhabarberkompott und Erdbeersorbet
Preis: 26,00 Euro pro Person
2. APRIL 2010
KARFREITAG
DREI-GANG-FISCHMENÜ
KULINARISCHE OSTERN 2010
2�
ANGEBOTE IM RESTAURANT SPIEKEROOGER LEIDENSCHAFT
Tischreservierungen unter Tel. 04976 / 70 60 0
25
Genießen Sie unseren großen Osterbrunch
inklusive den Frühstücksbestandteilen
mit Eierspeisen und Cerealien,
diversen Vorspeisen, Hauptgerichten und Desserts.
Preis: 29,00 Euro pro Person
�. APRIL 2010
OSTERN
OSTERSONNTAGSBRUNCH
Mousse und Galantine von der Oldenburger Ente
mit Johannisbeergelee und Ahornespuma
****
Bouillabaisse von Nordseefischen
mit Krabben und Sauce Rouille
****
Kalbsrücken mit Morchelfülle
gebratener grüner Spargel und Römische Nocken
****
Dom von der belgischen Schokolade mit Passionsfrucht
und Vanille-Eis Noir
Preis: 32,00 Euro pro Person
�. APRIL und 5. APRIL 2010
OSTERSONNTAG & OSTERMONTAG
VIER-GANG-OSTERMENÜ
MIT KOPP UN SINN GENEITEN
2�
OSTERMENÜ
Gebratene Jakobsmuschel mit Ravioli
von Schmortomaten und Parmesanfondue
******St. Petersfischfilet in der Brotkruste
mit Cremespinat und weißer Trüffelsauce
******Marmorsoufflé mit Sanddornsabayone
und Kaffeeeis
DIE VORSPEISE
GEBRATENE JAKOBSMUSCHEL
MIT RAVIOLI VON SCHMORTOMATEN
UND PARMESANFONDUE
Zutaten für 4 Portionen
RAVIOlI-FÜLLUNG
8 Stück Strauchtomaten
2 zehen Knoblauch
Etwas Thymian gehackt
250 ml Olivenöl
250 ml Tomatensaft, Salz, Pfeffer
ZUBEREITUNG
1. Tomaten abziehen, vierteln, Kerngehäuse entfernen
2. Mit gehacktem Knoblauch, Thymian und Olivenöl vermengen
3. Bei 110° C ca. 2 Stunden im Ofen garen, bis sie weich sind.
4. Öl von den Tomaten abgießen
5. Die Masse mit dem Tomatensaft einkochen
bis eine püreeartige Konsistenz erreicht ist
6. Mit Salz / Pfeffer würzen
Probieren Sie zu Ostern doch auch einmal Köstlichkeiten aus dem Meer. Wir stellen Ihnen
ein ganz besonderes Ostermenü mit feinsten Jakobsmuscheln und St. Petersfischfilet vor.
2�
GEBRATENE JAKOBSMUSCHEL
160 g Jakobsmuschelfleisch
1 Prise Fleur de Sel
Pfeffer aus der Mühle
1 EL Olivenöl
ZUBEREITUNG
1. Jakobsmuschelfleisch trocken tupfen
2. Mit Salz / Pfeffer würzen
3. Öl erhitzen und die Muscheln
bis zur gewünschten Garstufe braten
PARMESANFONDUE
100 ml Portwein weiß
400 ml Weißwein
2 cl Noilly Prat
500 ml Geflügelfond
300 ml Sahne
200 g frischer Parmesan gerieben, Salz / Pfeffer
ZUBEREITUNG
1. Portwein, Weißwein, Noilly Prat um die Hälfte einkochen
2. Geflügelfond zugeben, um die Hälfte einkochen
3. Mit Sahne auffüllen,
zur gewünschten Konsistenz einkochen
4. Parmesan zugeben und mit Pürierstab mixen
5. Mit Salz / Pfeffer würzen
Ravioli
200 g Mehl
25 g Olivenöl
25 g Milch
2 Eier
Salz
ZUBEREITUNG
1. Milch, Olivenöl, Eier und Salz vermischen
2. Gesiebtes Mehl zugeben
3. Zu einem homogenen Teig kneten
4. 0,5 h ruhen lassen
5. Mit der Nudelmaschine dünn ausrollen, kleine Ravioli
ausstechen, löffelweise mit Tomatenmasse füllen und
mit dem Gegenstück zudrücken.
6. In leichtem Salzwasser gar kochen
TRÜFFELSAUCE
100 ml Portwein weiß
400 ml Weißwein
2 cl Noilly Prat
500 ml Fischfond
300 ml Sahne
100 g Butter
3 cl Trüffelöl (vom weißen Trüffel)
2�
DAS HAUPTGERICHT ST. PETERSFISCHFILET IN DER BROTKRUSTE
MIT CREMESPINAT UND WEISSER TRÜFFELSAUCE
ST. PETERSFISCHFILET IN DER BROTKRUSTE
520 g St. Petersfischfilet
80 g Fischfarce
200 g Tramezzini Brot
Salz / Pfeffer
ZUBEREITUNG
St. Petersfischfilet in der Brotkruste
1. Die Fischfilets mit Salz, Pfeffer würzen
2. Mit Fischfarce dünn bestreichen und mit Tramezzini Brot (dieses in die Form des Filets schneiden) bedecken
3. In eine ausgeölte, feuerfeste Form legen und bei 160° C Oberhitze im Ofen garen
Cremespinat
1. Spinat zupfen, waschen und in Salzwasser blanchieren, im Eiswasser abschrecken
2. Dann im Küchengerät zu feinem Püree mixen
3. Sahne und Crème Fraîche einkochen, Spinat zugeben und würzen
Trüffelsauce
1. Portwein, Weißwein, Noilly Prat um die Hälfte einkochen
2. Fischfond zugeben, wiederum um die Hälfte einkochen
3. Mit Sahne auffüllen und zur gewünschten Konsistenz einkochen
4. Butter und Trüffelöl mit Mixstab unterheben
5. Mit Salz / Pfeffer würzen
CREMESPINAT
1 kg frischer Blattspinat
200 g Sahne
80 g Crème Fraîche
Salz / Pfeffer
DESSERT MARMORSOUFFLÉ
MIT SANDDORNSABAYONE UND KAFFEEEIS
SOUFFLÉ
100 g Quark
1 Vanilleschote
2 Eigelb
3 Eiweiß
35 g zucker
25 g Kakaopulver
ZUBEREITUNG
Soufflé
1. Eigelb mit Zucker aufschlagen
2. Quark und Vanillestange beigeben
3. Die Hälfte der Masse mit Kakaopulver mischen
4. Eiweiß steifschlagen und vorsichtig unter beide Massen unterheben
5. Die Massen nun 2 mal abwechselnd in die vorgebutterte
und -gezuckerte Souffléformen geben
6. Ofen mit Ober- und Unterhitze ca. auf 200° C vorheizen
7. Feuerfeste Form mit 0,5 cm Wasser befüllen,
Souffléformen einsetzen und backen,
ca. 12 – 15 min. backen (Ofen zwischendurch nicht öffnen)
Sabayone
1. Sanddornsaft, Likör, Zucker und Eier schaumig, warm aufschlagen
2. Eingeweichte und flüssig gemachte Gelatine unterrühren, leicht abkühlen lassen
3. Die geschlagene Sahne beimischen, kühl stellen
Kaffeeeis
1. Milch, Sahne und Zucker aufkochen
2. Eigelb und Puderzucker verrühren
3. Milch-Sahnemasse zugeben und im Wasserbad schaumig schlagen
4. Flüssiger Nougat, Espresso und Likör unterheben
5. In Eismaschine oder Sorbetière einfüllen
und zur gewünschten Konsistenz frieren.
KAFFEEEIS
250 ml Milch
250 ml Sahne
50 g zucker
5 Eigelb
30 g Puderzucker
80 g Nougat
50 g Espresso
2 cl Kaffeelikör (Tia Maria)
SABAYONE
100 ml Sanddornsaft
2cl Sanddornlikör
100 g zucker
2 Eigelb
1 Ei
¾ Blatt Gelatine
100 g geschlagene Sahne
2�
UNSER TIPP
Lassen Sie sich doch einmal
mit feinsten Fischgerichten
im „Spiekerooger Tied“, dem
Fischrestaurant im Herzen
Oldenburgs, verwöhnen. Ein
Genuss, der sich wunderbar
mit einem kleinen Bummel
durch die schöne Oldenburger
Innenstadt verbinden lässt.
Weitere Informationen:
www.spiekerooger-tied.de
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BUCHTIPP FÜR „KLEINE LESER“: EDDI WALFISCH UND DIE TIERE IM SPIEKEROOGER WATT
Das Wattenmeer ist eine kleine Welt für sich. Dort leben
die unterschiedlichsten Tiere, wie zum Beispiel rotbesock-
te Vögel oder Fische mit Vogelschnäbeln. Einen Überblick
über die verschiedenen Arten von Heringsmöwe über
Miesmuscheln, Einsiedlerkrebse und Seenadeln bis hin zu
den Seehunden gibt Eddi Walfisch in seinem Buch.
ISBN-978-3-938737-05-7
Preis: 10,90 Euro
SPIEKEROOGER IMPRESSIONENALLJAHRESKALENDER VON JÖRG SCHOPPEN
zeitlose und wunderschöne Insel-Erinnerungen. Die Motive
strahlen Ruhe aus und entspannen. Bei diesem Alljahreska-
lender jedes Jahr aufs Neue. Das ultimative Geschenk für
Spiekeroog-Liebhaber und solche, die es werden wollen.
Größe: 30 x 20 cm
Preis: 14,90 Euro
SCHÖNES VON DER INSEL Geschenktipps
INSELSCHWÄRMER-TASCHE AUS DEM GALERIE- UND KÜNSTLERHAUS SPIEKEROOG
In der praktischen Inselschwärmer-Ta-
sche aus Segeltuch ist viel Platz – auch
für Gewichtiges bis zu sechs Tonnen. Sie ist
ultraleicht, wasserabweisend und strapa-
zierfähig – handmade bei Canvasco. Der
bequeme, breite Tragegurt lässt sich indi-
viduell einstellen. Auf links gedreht und
bei max. 30 Grad gewaschen, sieht das
Liebhaber-Stück schnell wieder wie neu
aus. Der „Inselschwärmer“, Wappentier
des Galerie- und Künstlerhauses Spieke-
roog, beflügelt und weist den Träger der
Tasche als Spiekeroog-Kenner und Kunst-
liebhaber aus. Ein trendiger Begleiter, der
die Blicke auf sich zieht. Weiße Tasche mit
blauem Aufdruck, Größe: 43 x 35 x 9 cm.
Preis: 69,00 Euro
Alle Artikel sind in der Buchhandlung
Inselzauber auf Spiekeroog, im Galerie- und
Künstlerhaus Spiekeroog oder über E-Mail
erhältlich:
31
SPIEKEROOG-FOTOGRAFIEN „AUF BESTELLUNG“
Die Erinnerungen an die Insel sind noch frisch,
trotzdem ist der letzte Urlaub auf Spiekeroog
schon viel zu lange her? Dann holen Sie sich
die schönsten Inselimpressionen doch ein-
fach in Ihr Wohnzimmer. Der weite Himmel,
der endlose Horizont, der einmalige Strand:
Bildgewaltig und ausdrucksstark fangen die
Fotografien von Jörg Schoppen die ganz be-
sondere Atmosphäre der Nordseeinsel Spie-
keroog ein. Erstmals gibt es nun die Gelegen-
heit, großformatige Fotografien (40 x 50 cm)
zu bestellen, die auf Wunsch direkt zu Ihnen
nach Hause geschickt werden. Gedruckt wird
auf Hahnemühlen Fine Arts-Papier. Neben
den hier dargestellten Motiven finden Sie
eine weitere Auswahl im Internet:
www.kuenstlerhaus-spiekeroog.de
Preis: 90 Euro ohne Rahmen*
Preis: 155 Euro mit hochwertiger Rahmung
(Nielsen) inkl. Passepartout und Hängung*
* (zzgl. Versandkosten)
KUNTERBUNTE OSTERTAGEOSTERPROGRAMM IM KÜNSTLERHAUS SPIEKEROOG
Oster-AKtIONeN für KINder uNd erwAchseNe Im KüNstlerhAus
Kunterbunte Ostern!
sO 04.04.10 | 9:30 uhrOstereier bemalenmit Puse schröder, ab 13.00 eier aufhängen
sO 04.04.10 | 9:30 uhrKnusperhasen
sO 04.04.10 | 20:00 uhrboogie that blues away Boogie-musik mit christian Bleiming
mO 05.04.10 | 20:00 uhrWagners Lieder und Lieben
Workshopprogramm:
01.04 - 04.04.10 | uschi NiehausDie Farbe rot
02.04 - 03.04.10 | Jörg schoppenspiekeroog extreme Panoramafotografie
04.04 - 08.04.10 | Almut heerKopf – Figur – tierskulptur
04.04 - 08.04.10 | Karin speckmannbrilliante Geschenke
dO 01.04.10 | 09:30 & 14:30 uhrOsterbastelnKinderatelier mit Puse schröder
dO 01.04.10 | 20:00 uhrLange nacht der Offenen Ateliers
fr 02.04. & sA 03.04.10 | 09:30 & 14:30 uhrOsterbastelnKinderatelier mit Puse schröder
sA 03.04.10 | 21:00 uhrFeier after FireOsterfeuer Aftershow Party
ei, ei, ei … sie haben noch keine Idee für Ostern? wie wäre es mit einem erlebnis-reichen Osterausflug auf das reizvolle eilandspiekeroog. das Galerie- und Künstlerhaus spiekeroog hält für Kurzentschlossene ein ganzes Körbchen mit kunterbunten Oster-überraschungen bereit. die „lange Nacht der Offenen Ateliers“ lädt sie zum Beispiel ein, in den Ateliers kreativ zu werden und den Künstlern bei ihrer Arbeit über die schulter zu schauen.
DO 01.04.2010 | 09.30 – 12:30 UND 14.30 – 17.30 UHR
KINDERATELIER MIT DANIEL THEILEN – OSTERBASTELN
Hüpfende Hasen, piepende Küken und lustige Ostergesellen können Kinder zusammen mit Daniel Theilen in unserer
Kreativwerkstatt basteln. Aus Pappmachee, Draht, Tonpapier, Federn, Farbe und Glitzer entstehen kunterbunte Tiere,
Frühlingswesen und Fantasiefiguren.
DO 01.04.2010 | 20.00 – 24.00 UHR
LANGE NACHT DER OFFENEN ATELIERS
Speziell zu Ostern: Daniel Theilen– Hüpfende Hasen und Jörg Schoppen – Ostergrüße
FR 02.04.2010 | 09.30 – 12:30 UND 14.30 – 17.30 UHR
KINDERATELIER MIT DANIEL THEILEN – OSTERBASTELN
Hüpfende Hasen, piepende Küken und lustige Ostergesellen können Kinder zusammen mit Daniel Theilen in unserer
Kreativwerkstatt basteln. Aus Pappmachee, Draht, Tonpapier, Federn, Farbe und Glitzer entstehen kunterbunte Tiere,
Frühlingswesen und Fantasiefiguren.
SA 03.04.2010 | AB 21.00 UHR
FEIER AFTER FIRE – OSTERFEUER AFTERSHOW PARTY
Wir laden Sie ein zu einer Party mit DJ Michi P. Hits aus den 80ern, 90ern und Aktuelles.
SO 04.04.2010 | 09.30 – 12.30 UHR
KNUSPERHASEN
Selbstgebackene Knusperhasen (von Patrick Mast, Bäcker aus der Künstlerherberge) werden mit Schoko- und Zuckerguss
köstlich verziert. Liebesperlen, farbige Schokoladenlinsen und Lebensmittelfarben machen aus diesem Gebäck ein beson-
ders leckeres Backwerk. Betreuung durch Katrin Beck.
SO 04.04.2010 | 09.30 – 12.30 UHR | AB 13.00 UHR EIER AUFHÄNGEN
OSTEREIER BEMALEN MIT DANIEL THEILEN
Ein Klassiker, der in keinem Osterprogramm fehlen darf: Im Atelier bei Daniel Theilen können Erwachsene und Kinder
Gänseeier bemalen, bekleben und anders verzieren. Die besonderen Kunstwerke können dann am Osterstrauß im Forum
aufgehängt werden und nach den Feiertagen abgeholt werden.
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WORKSHOPROGRAMM
MALEREI DO 01.04. – SO 04.04.2010 „Die Farbe Rot“
Uschi Niehaus
FOTOGRAFIE FR 02.04. – SA 03.04.2010 Spiekeroog Extreme – Panoramafotografie,Jörg Schoppen
SCHMUCK SO 04.04. – DO 08.04.2010 Brilliante Geschenke,Karin Speckmann
BILDHAUEREI MO 26.04. – DO 29.04.2010 SteinzeitDoris Gessner
Oster-AKtIONeN für KINder uNd erwAchseNe Im KüNstlerhAus
Kunterbunte Ostern!
sO 04.04.10 | 9:30 uhrOstereier bemalenmit Puse schröder, ab 13.00 eier aufhängen
sO 04.04.10 | 9:30 uhrKnusperhasen
sO 04.04.10 | 20:00 uhrboogie that blues away Boogie-musik mit christian Bleiming
mO 05.04.10 | 20:00 uhrWagners Lieder und Lieben
Workshopprogramm:
01.04 - 04.04.10 | uschi NiehausDie Farbe rot
02.04 - 03.04.10 | Jörg schoppenspiekeroog extreme Panoramafotografie
04.04 - 08.04.10 | Almut heerKopf – Figur – tierskulptur
04.04 - 08.04.10 | Karin speckmannbrilliante Geschenke
dO 01.04.10 | 09:30 & 14:30 uhrOsterbastelnKinderatelier mit Puse schröder
dO 01.04.10 | 20:00 uhrLange nacht der Offenen Ateliers
fr 02.04. & sA 03.04.10 | 09:30 & 14:30 uhrOsterbastelnKinderatelier mit Puse schröder
sA 03.04.10 | 21:00 uhrFeier after FireOsterfeuer Aftershow Party
ei, ei, ei … sie haben noch keine Idee für Ostern? wie wäre es mit einem erlebnis-reichen Osterausflug auf das reizvolle eilandspiekeroog. das Galerie- und Künstlerhaus spiekeroog hält für Kurzentschlossene ein ganzes Körbchen mit kunterbunten Oster-überraschungen bereit. die „lange Nacht der Offenen Ateliers“ lädt sie zum Beispiel ein, in den Ateliers kreativ zu werden und den Künstlern bei ihrer Arbeit über die schulter zu schauen.
WORKSHOPS 2010
bildHaueRei | Almut Heer
tel. 0421 - 460 44 440service@kuenstlerhaus-spiekeroog.dewww.kuenstlerhaus-spiekeroog.de
Galerie und Künstlerhaus Spiekeroog GmbHGeschäftsstelle BremenAm Deich 86 | 28199 Bremen
Kopf - Figur - tierskulptur Arbeiten mit Kalk und Sandstein
200322
201011
200404
mo 22.03.10 - Do 25.03.10, 9.30 - 12.30 uhr | max. 7 tN
mo 11.10.10 - Do 14.10.10, 9.30 - 12.30 uhr | max. 7 tN
So 04.04.10 - Do 08.04.10, 9.30 - 12.30 uhr | max. 7 tN
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Fr 26.03.10 - mo 29.03.10, 9.30 - 12.30 uhr | max. 7 tN
Fr 15.10.10 - mo 18.10.10, 9.30 - 12.30 uhr | max. 7 tN
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Kopf und Figur Arbeiten mit Kalk und Sandstein
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mi 31.03.10 - Sa 03.04.10, 9.30 - 12.30 uhr | max. 7 tN
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Meade „Lux“ Lewis und anderen Altmeistern. Zuhörer bescheinigen ihm „Zwei Hände, die begeistern,
mitreißend, gefühlvoll und technisch brillant.“
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VERANSTALTUNGEN
DAHM & SCHMIEDT SO 28.03.2010 | 20.00 UHR Kompositionen für Saxofon & Klavier
ULI BÄR MI 31.03.2010 I 20.00 UHR Acoustic Jazz
FÜR EINE NACHT VOLL FR 09.04.2010 I 20.00 UHR Schlager der 20er -60er mit NicoSEELIGKEIT Thein und Brigitte Heinemann
DICHTER AM WASSER SA 08.05.2010 I 20.00 UHR Lesung mit Norbert Scheuer
ULF SCHNEIDER SA 15.05.2010 I 20.00 UHR Violinenkonzert
LOOPING BROTHERS SO 16.05.2010 I 20.00 UHR Bluegrassmusic
MICHAEL GUDENKAUF SA 22.05.2010 I 20.00 UHR Kontrabass
COCKTAIL & CRIME DO 27.05.2010 I 20.00 UHR Lesung mit Jan Schröter
WAGNER LIEDERABEND FR 11.06.2010 I 20.00 UHR Musikalischen Rundgang durch Wagners Lieben und Schaffen
MATHEW JAMES WHITE DO 17.06.2010 I 20.00 UHR Neuseeländischer Songwriter
NICO THEIN SO 04.07.2010 I 20.00 UHR Klavierkonzert
L. BOW GREASE DO DO 15.07.2010 I 20.00 UHR Transatlantic Folk
BOP CATS FR 16.07.2010 I 20.00 UHR Jazz & Satire
CHRISTIAN BLEIMING SO 18.07.2010 I 20.00 UHR Bluespiano& LEAH KLINE
OTTO GROOTE SA 24.07.2010 I 20.00 UHR Norddeutscher Folkmit plattdeutscher Mundart
MARIA FERNANDEz ALVAREz SO 25.07.2010 I 20.00 UHR Boogie Woogie, Blues & Swing
AUSSTELLUNGEN
GRAPHIKEN UND zEICHNUNGEN SA 20.02. – DO 08.04.2010 EIKO BORCHERDING
DIE TIEFE VERBIRGT SICH SO 07.03. – DO 29.04.2010 BERNHARD LEHMANNAUF DER OBERFLÄCHE MEERLANDSCHAFTEN SO 07.03. – SO 30.05.2010 DEFF WESTERKAMP
GEERDET SO 02.05. – DO 24.06.2010 ANKE IBE
3�
VIVERE
DIE BLAUE STUNDE AUF SPIEKEROOGFotografi e bei Abendlicht
Die Blaue Stunde ist die Zeit nach dem Sonnenuntergang, wenn die Sonne hinter dem Horizont versinkt, aber noch genügend Kraft hat, den Himmel durch das Restlicht in einem tiefen Blau erscheinen zu lassen - ein tiefes und leuchtendes Blau, das eine besondere Stimmung erzeugt. Nach vorheriger Einführung in die Themen Belich-tungszeiten, Kameraeinstellungen und die Planung der Motive geht es gemeinsam mit Jörg Schoppen auf eine romantische Insel-Exkursion. Im beleuchteten Dorfkern, in den Dünen und am Strand entstehen ausdrucksstarke Fotografi en mit einer besonderen, emotionalen Stimmung. In der modernen Medienwerkstatt können die Ergeb-nisse anschließend mittels Photoshop bearbeitet und optimiert werden.Bitte eine eigene Digitalkamera und evtl. Zubejör (Stativ, Objektive etc.) mitbringen.
DO 21.01. - SA 23.01.2010 | 9.30 - 12.30 UHRKünstlerhaus Spiekeroog | Medienwerkstatt
OFFENES ATELIER „DIE DIGITALE KOMPAKTKAMERA“DO 21.01. - SA 23.01.2010 | 14.30 - 17.30 UHRKünstlerhaus Spiekeroog | Medienwerkstatt
FOTOGRAFIE | JÖRG SCHOPPEN
Jörg SchoppenSpiekeroog
1971 geboren in Brühl
1993-1996 Ausbildung zum Fotografen, Rheinisches Bildarchiv Köln, Museumsfotografi e, Architekturfotografi e, Ausstellungskataloge
1996-1999 MM Fotograf im Fotostudio Pforzheim, Produktfotografi e
1999 Ausbilder-Eignungsprüfung
1999-2004 Studioleitung Visualis Foto- & Bildstudios Pforzheim
2001 Meisterprüfung im Fotografen-Handwerk
2008 Lehrauftrag an der Hochschule der Medien, Stuttgart
2005-2009 Inhaber von studio & location Karlsbad, Produktfotografi e, Messefotografi e, Architekturfotografi e u. a.
KURSPROGRAMM
MALEREI MI 28.04. – SO 02.05.2010 Rhythmus und Farben der Insel,Angelika Ludwig
MALEREI MO 07.06. – DO 10.06.2010 Von Angesicht zu Angesicht,Mario Müller
SCHMUCK FR 18.06. – MO 21.06.2010 Goldschmieden, Karin Speckmann
SCHMUCK FR 25.06. – SO 27.06.2010 Struktur des Meeres,Karin Speckmann
BILDHAUEREI DO 27.05. – SA 05.06.2010 Der kreative Einschlag, Bernd Finkenwirth
KINDERPROGRAMM DI 23.03. – DO 25.03.2010 Nassfilzen,Nina Ottens-Blania
KINDERPROGRAMM DO 01.07. – FR 09.07.2010 Wasser, Erde, Luft,Andrea Köhn
FOTOGRAFIE FR 16.04. – MO 19.04.2010 LandschaftsfotografieJörg Schoppen
FOTOGRAFIE DO 20.05. – SA 22.05.2010 Kreative Landschaft,Jörg Schoppen
FOTOGRAFIE MI 09.06. – DO 10.06.2010 Neue Bilderwelten
SPIELRAUM SCHAFFEN MO 19.04. – DO 22.04.2010 Vom Umgang mit Überforderungs- BURNOUT UND DIE KUNST, und KrisensituationenEIN FEUER zU ENTFACHEN Prof. Peter Sinapius (Ottersberg)
KRANKHEIT ALS SPRACHE DO 06.05. – SO 09.05.2010 Spirituelle Dimension einerDER SEELE ganzheitlichen Psychosomatik
Dr. med. Ruediger Dahlke
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VIVERE
3535
INKIEK1, 2, 3, ...ALS DIE STRASSEN NAMEN BEKAMEN
Bis vor knapp 50 Jahren noch
waren Spiekeroogs Wege und
Straßen namenlos. Für Bewoh-
ner, Gäste und den Postboten
dienten lediglich fortlaufende
Hausnummern als Orientie-
rungs- und Zielpunkte. „Nörd-
liche“ und „Südliche“ Dorf-
straße sowie„Damenpad“,
„Slurpad“,„Tranpad“ und
„Gartenstraße“ waren unter In-
sulanern bis dahin zwar schon
gebräuchliche Bezeichnungen,
aber nicht festgeschrieben.
Durch die rege Bautätigkeit
auf der Insel, die in den 50er-
Jahren einsetzte, führte dies
zu immer größer werdenden
Schwierigkeiten. Deswegen
beschloss der Gemeinderat
um den damaligen Bürger-
meister Hansen am 17. No-
vember 1961, den einzelnen
Straßen Namen zu geben.
Man entschied sich für platt-
deutsche Bezeichnungen. Und
so schlendert man heute nicht
an Hausnummer 1, 2 oder 3
vorbei, sondern geht den Nor-
derloog hinunter und biegt
ab in den Süderloog, wo man
früher an den Hausnummern
11 bis 20 vorbeischlenderte.
„Aus der Luft gegriffen“ sind
diese Namen jedoch nicht.
Der Gemeinderat hatte sich
bei der Namensgebung an
traditionelle Bedeutungen der
Wege und Straßen erinnert.
3�
3�
1, 2, 3, ...ALS DIE STRASSEN NAMEN BEKAMEN
Inselkenner Meppe Popken,
ehemaliger Leiter der Insel-
schule, hat in der Broschüre
„Wege und Straßen unserer
Insel Spiekeroog“ die platt-
deutschen Namen gedeu-
tet. Im südlichen Dorfbereich
befinden sich die Wege und
Straßen Wüppspoor, Melksett,
Pollerdiek, Richelweg und Sü-
dermens. Der Weg Wüppspoor
führt zum Hafen. 1981, Insel-
kenner erinnern sich, wurde der
neue Hafen eingeweiht und der
Weg dorthin musste benannt
werden. Wüppspoor bedeutet:
Spur einer Wüppe. Eine Wüp-
pe ist ein einachsiger Karren,
der von Pferden gezogen wur-
de. Mit diesen Karren wurden
früher, bevor es einen Anleger
gab, Gäste und Güter von den
im Watt geankerten Schiffen ins
Dorf kutschiert. Die Strecke, die
Spur der Karren, führte entlang
des Richeldeichs, auf dem heu-
te der Weg zum Hafen liegt:
deswegen heißt dieser Weg
Wüppspoor.
Am Melksett, der Weg, der
vom Hafen kommend rechts
vom Wüppspoor abzweigt,
war in vergangen Zeiten der
Ort, wo die Kühe in den Som-
mermonaten gemolken wur-
den: die Melkstelle. Es war
vor allem auch ein Ort der Be-
gegnung. Schaulustige kamen
dort zusammen und tauschten
neueste Inselnachrichten aus.
Der Südermens ist der Dorf-
ausgang gen Süden. Als
Mens oder Mense wird ein
Weg bezeichnet, der vom
Hauptweg ab zu den einzel-
nen Seiten führt. Auf Spie-
keroog hat der Begriff Mense
die Bedeutung Dorfausgang.
Der Südermens war für die
Insulaner auf ihren Ackerwa-
gen der wichtigste Zufahrts-
weg zu den Richelwiesen.
Früher nannte man den Weg
auch „Gerdes sein Mens“
(E. G. Gerdes war der Besitzer
des Hotels „Inselfriede“).
Im Dorf sind die Straßen Nor-
der-, Süder- und Westerloog
die „Hauptverkehrsachsen“.
Loog bedeutet Dorf, in diesem
Fall also der nach den Himmels-
richtungen benannte Teil eines
Dorfes. Norderloog und Sü-
derloog (früher: Nördliche und
Südliche Dorfstraße) sind die
ältesten Straßen auf der Insel.
Hier wurden nach einer Neu-
anlage des Dorfes, um 1600,
die ersten Häuser gebaut. Die
Hausnummer 1 bekam das
Baugrundstück des heutigen
Hotels zur Alten Inselkirche.
Der Westerloog hätte als
westlicher Dorfausgang auch
Westermens heißen können.
Die breite Straße liegt auf der
Trasse, die bis zum Herbst
1958 die Schienen der Pferde-
beziehungsweise Inselbahn auf-
nahm. Deren Endstation war
die Gepäckhalle, wo sich heute
die Telefonzellen befinden.
Eine Straße mit dem Namen
Osterloog sucht man auf der
Landkarte aber vergebens.
Zwar taucht der Name an
einem Haus am Lüttpad (kleiner
Weg) auf, doch die Bedeutung
ist eine andere: Eine gedachte
Grenze verläuft zwischen den
Häusern Süderloog 10 und 12,
führt durch den Westanbau der
alten Inselkirche und durch das
Haus Noorderloog 6. Diese Li-
nie trennt das Dorf in Ost und
West – Osterloog und Wester-
loog. Den Insulanern wurden
die Namen zu festen Begriffen;
denn alljährlich findet in den
Wintermonaten der Wettkampf
im Klootschießen und Boßeln
statt, bei dem Osterlooger ge-
gen Westerlooger antreten.
Früher gab es nur Hausnummern: Bis vor 50 Jahren existierten noch keine Straßennamen.
3�
BUTEN & BINNENDIE „TILDE“ – EINE OSTFRIESISCHE INSTITUTION
Ohne sie hätten Insulaner und
Gäste auf Spiekeroog auf vieles
verzichten müssen. Nicht aus-
zumalen, was die letzten 31
Jahre auf der Insel los gewe-
sen – oder besser gesagt, nicht
los gewesen wäre – hätte die
„Tilde“ nicht Tag für Tag ihren
Dienst verrichtet. Sie war eine
ostfriesische Institution. Ende
des vergangenen Jahres ist
das Frachtschiff mit 60 Jahren
in den wohlverdienten Ruhe-
stand gegangen. Seit 1978 hat
sie die Versorgung der Insel mit
Lebensmitteln und anderen
Gütern des täglichen Bedarfs
garantiert. Auch Baumaterial
hat die „Tilde“ nach Spieke-
roog transportiert. Ihre letzte
Fahrt im Dienste der Nordsee-
bad Spiekeroog GmbH (NSB)
trat sie am 31.12.2009 an.
Im Hafen fand am Silvester-
morgen eine feierliche Verab-
schiedung statt.
Gut möglich, dass die „Tilde“
gerne weitergemacht hätte.
Der 60 Jahre alte Frachter er-
füllt jedoch nicht mehr die
Auflagen des Bundesminis-
teriums für Verkehr, Bau und
Stadtentwicklung. In 2010
darf das Schiff deswegen nicht
mehr in deutschen Gewässern
seewärts der Seegrenze einge-
setzt werden.
1949 ist das Frachtschiff in
Hamburg-Wilhelmsburg ge-
fertigt worden. Im November
1978 trat die „Tilde“ ihren
Dienst für Spiekeroog an. Der
Vorgänger war nicht mehr
groß genug. Bis das Fracht-
schiff von der NSB gekauft und
in Oldersum umgebaut worden
war, hatte es noch „Konrad“
geheißen und war hauptsäch-
lich in der Binnenschifffahrt auf
dem Rhein eingesetzt worden.
Erster hauptamtlicher Kapitän
auf der „Tilde“ war Remmer
Lottmann. Dem war das Schiff
vor dem Umbau zu lang. Um
fünf Meter wurde die „Kon-
rad“ verkürzt, um den Ansprü-
chen einer „Tilde“ gerecht zu
3�
DIE „TILDE“ – EINE OSTFRIESISCHE INSTITUTION
werden. In den 80er-Jahren
wurden viele Teile an der „Til-
de“ ausgetauscht. Anfang der
80er erhielt das Schiff den
Motor der Spiekeroog III und
1989 wurde auf dem Schiff
ein neuer Motor installiert.
Auch ein neuer Kran wurde
1989 auf Deck montiert. In
den gut 31 Jahren, in denen
die „Tilde“ im Watt zwischen
Neuharlingersiel und Spieker-
oog hin und her pendelte, hat
das fast 30 Meter lange Schiff
über 230.000 Tonnen Fracht
gefahren. Neben Waren für
das tägliche Leben, also all
das, was der Supermarkt an-
bietet, hat die „Tilde“ Bau-
material und die eine oder
andere Besonderheit trans-
portiert, wie Tannenbäume,
Pferde und, zu Zeiten als die
Inselbahn noch fuhr, auch Ei-
senbahnwaggons.
Beim Abschiedsfest sagte
NSB-Geschäftsführer Ansgar
Ohmes: „Es ist nicht nur der
Verdienst der ´Tilde`, die Fracht
stets zuverlässig und sicher
zur Insel Spiekeroog transpor-
tiert zu haben. Sondern der
Dank gilt vor allem auch der
Besatzung, die stets für den
reibungslosen Ablauf gesorgt
hat.“ Der Abschied bedeute
Wehmut und zeige gleichzeitig
die enge Verbundenheit der In-
sulaner und der Gäste zu dem
Schiff, meinte Ohmes.
Die „Tilde“ ist im Ruhestand.
Auf Spiekeroog kann man auf
Lebensmittel natürlich nicht
verzichten. Die Versorgung
der Insel hat vorübergehend
die „Spiekeroog I“ übernom-
men. Zurzeit wird in Husum
das Schiff „Adler Pomerania“
umgebaut zur neuen Kombi-
Fähre „Spiekeroog IV“. Das
Schiff wird neben Fracht auch
bis zu 260 Passagiere befördern
können. Die „Spiekeroog IV“
wird am 1. April die offizielle
Nachfolge der „Tilde“ antreten.
Die „Tilde“ wird in guter Erin-
nerung bleiben.
�0
„Fotografie ist eine Berufung“,
meint Jörg Schoppen, der
seit Juni 2009 hauptberuflich
beim Galerie- und Künstler-
haus Spiekeroog als Kursleiter
aber auch als Künstler dieser
Leidenschaft frönt. Wenigstens
ein bis zwei Tage nimmt er sich
im Monat komplett für Streif-
züge über die Insel frei. „Diese
eigene, in sich geschlossene
kleine Welt kommt mir im-
mer noch wie ein Traum vor“,
schwärmen er und seine Frau
Diana, die ebenfalls fotogra-
fiert. Besonders die Vielfalt der
Insel während der Jahreszeiten
wissen die beiden zu schätzen.
„Sonne und Wolken tauchen
Landschaft und Meer immer
wieder spontan in ein völlig
anderes Licht. Hier kann man
strahlenden Sonnenschein,
dramatische Wolkenforma-
tionen, Sturmfluten, Schnee
und Eis erleben, was jedem Ort
immer wieder ein neues Antlitz
verleiht. Dieses hautnahe Ein-
tauchen in die Naturgewalten
auf Spiekeroog ist paradie-
sisch“, freut sich Schoppen.
Landschaften, aber auch Porträts,
zählen zu seinen bevorzugten
Motiven. Dabei setzt er seit
dem Aufkommen der Technik
konsequent auf Digitalfotogra-
fie. „Das ist die Zukunft, da
muss man gleich dabei sein“,
dachte sich der gebürtige
Kölner schon in den neun-
ziger Jahren während seiner
Zeit als Werbefotograf in der
badischen Gemeinde Karls-
bad, wo er im Auftrag vieler
Agenturen oder Markenher-
steller beispielsweise Modelle
und Kleidung für Kataloge in
Szene setzte. „Damals lieferten
die Kameras bei Weitem noch
nicht so gute Ergebnisse wie
heute, doch entscheidend war
INKIEKSPIEKEROOG IM SUCHERFOTOGRAF JÖRG SCHOPPEN ZEIGT „WEGE AUS DEM AUTOMATIKMODUS“
�0
der Geschwindigkeitsvorteil: Die
Bilder standen sofort zur Verfü-
gung“, blickt der 39-Jährige
zurück.
Heute steht die digitale der
klassischen, optochemischen
Fotografie nicht nur in nichts
mehr nach, sie eröffnet sogar
eine Reihe neuer Möglich-
keiten wie zum Beispiel eine
Technik namens High Dynamic
Range (HDR), ein Steckenpferd
des Meisters. Dabei werden
mehrere unterschiedliche Be-
lichtungen des gleichen Motivs
übereinander gelegt und an-
schließen am Computer nach-
bearbeitet. Die so entstehen-
den Bilder beeindrucken Laien
wie Fachleute: Ausdrucksstar-
ke Farben, räumliche Tiefe
und großer Detailreichtum.
Also doch alles eine Frage der
Ausrüstung? Jörg Schoppen
winkt ab: „Die Arbeit mit der
Kamera bleibt immer die Glei-
che. Nach wie vor entscheiden
Auge und Geschick des Foto-
grafen über die Qualität der
Bilder.“
Die Titel seiner Kurse sind
Programm: „Kunstvolle Land-
schaften“ heißt es da oder
„Wege aus dem Automatik-
modus“, die Jörg Schoppen
den Teilnehmern vermitteln
will. Er hält nichts vom gedan-
kenlosen „Drauflos-Knipsen“
wozu Digitalkameras gerne
verleiten: „Am Motiv oder
dem Blickwinkel kann man
am Ende auch mit dem bes-
ten Computer nichts mehr än-
dern, doch genau sie machen
schlussendlich den Zauber des
Bildes aus. Also: besser zwei-
mal vor dem Betätigen des
Auslösers hinschauen als sich
am Ende über eine verpasste
Chance ärgern.“
Schoppen selbst fotografiert
mit einer Nikon D300. Gewiss
kein Anfängermodell, im Ge-
rätespektrum aber eher solide
Mittelklasse. „Fotografie ist
Gestaltung. Auch mit kleinen
Kompaktkameras lassen sich
�1
Jörg Schoppen
gute Ergebnisse erzielen“,
ermuntert er Interessierte zum
Ausloten der eigenen Mög-
lichkeiten, wobei er in seinen
Kursen oder den Offenen Ate-
liers natürlich gern Hilfestellung
gibt. „Hier auf der Insel herr-
schen ideale Bedingungen, um
sich mal auszuprobieren. Nur
sein Objektiv sollte man wegen
der salzhaltigen Luft nicht zu
lang offen liegen lassen“, gibt
der Profi zu bedenken.
An interessanten Motiven man-
gelt es auf Spiekeroog jedenfalls
nicht. „Einer meiner Favoriten
ist das bei der Ostplate liegen-
de Wrack der ‚Verona’, das bei
Niedrigwasser zum Vorschein
kommt“, erklärt er. Auch der
Blick vom Boot über das Meer in
Richtung Insel biete immer eine
reiche Auswahl an Perspektiven.
Nur wenn der Hobby-Taucher
die Lebensräume unter Wasser
erkunden will, muss er das Wat-
tenmeer rund um Spiekeroog
verlassen, denn die Sicht ist we-
gen der vielen Schwebeteilchen
stark begrenzt. Im Urlaub zieht
es ihn deswegen schon gern
einmal in die Ferne, wo dann
auch ein gewisser Nervenkitzel
ins Spiel kommt. Den findet
Schoppen beispielsweise vor
der Küste Südafrikas. Hier jagt
er – natürlich nur mit der Kamera
– bevorzugt Haie.
DIE SCHÖNHEIT DER NORDSEE NÄHER GEBRACHTEIN JAHR BOTSCHAFTERIN FÜR DIE OSTFRIESISCHEN INSELN
INKIEK
Im Februar 2009 kürte der nie-
dersächsische Ministerpräsident
Christian Wulff „Beamte“ der be-
sonderen Art: Ein Jahr lang soll-
ten die 18 Frauen und Männer
die Ostfriesischen Inseln als Bot-
schafter würdig repräsentieren
und in ihrem jeweiligen Einsatz-
gebiet – den deutschen Bundes-
ländern sowie der Schweiz und
Österreich – viele Menschen von
den Qualitäten der sieben Eilande
überzeugen. Und diese Aufgabe,
soviel lässt sich nach dem Verstrei-
chen der zwölfmonatigen Amts-
zeit sagen, haben sie nicht zuletzt
dank des großen Medieninteres-
ses mit Bravour gelöst. Die Aktion
der „Werbegemeinschaft der Ost-
friesischen Inseln“ fand sogar in
Fachkreisen Beifall, wie etwa der
dritte Platz beim Deutschen Tou-
rismuspreis 2009 beweist.
Olivia Ambroselli gehörte zur
Schar der neuen Würdenträ-
ger im diplomatischen Dienst.
Die Repräsentantin des kleinsten
deutschen Bundeslandes Bremen
mit einem besonderen Faible für
Spiekeroog berichtete bereits in
�2
Oliv
ia A
mb
rose
lli
der Frühjahrsausgabe 2009
von Watt´n Eiland über ihre
Ambitionen in ihrer neuen
Funktion. Nun, zwölf Monate
später, blickt sie in Watt ´n Ei-
land auf eine interessante und
ereignisreiche Zeit zurück.
„Mit einer Stimme für alle
Inseln“ – also nicht nur für
Spiekeroog – lautete das an-
spruchsvolle Ziel, das sich
Olivia Ambrosel l i gesetzt
hatte. Dazu waren natür-
lich auch Besuche auf an-
deren Inseln wie Norderney
oder Wangerooge fällig, die
sie neben ihrer Vollzeitstelle
als CAD-Zeichnerin in einem
Architekturbüro im Urlaub
oder an Wochenenden „zwi-
schendurch“ erledigte. Dane-
ben standen natürlich auch
immer noch dienstliche Ein-
sätze in Bremen und den an-
grenzenden Gemeinden wie
Oyten zu Buche, wo die 35-
Jährige qua Amt die lokale
Grundschu le mi t e inem
Wattenmeer-Informationspa-
ket versorgte.
Über ihre Leidenschaft für Ost-
friesland ließ sie keine Zweifel
aufkommen. „Ich habe ein Jahr
lang viel Werbung im Familien-
und Bekanntenkreis gemacht,
aber zum Beispiel auch Flyer
verteilt und ausgelegt“, blickt
Ambroselli zurück. „Als absolut
begeisterte Inselliebhaberin war
ich natürlich absolut authen-
tisch und konnte – besser als
jedes Reisebüro – so manchen
Geheimtipp weitergeben.“
Aber auch für sie persönlich
entwickelte sich das Jahr zu ei-
ner echten Bereicherung: „Die
Botschafterrolle hat mich den
Inseln noch nähergebracht, ich
fühle mich jetzt richtig zugehö-
rig, ja fast mit ihnen verwach-
sen“, sagt Ambroselli nicht
ohne Stolz. „Alle Inseln ticken
anders, man muss sie für sich
entdecken. Mich begeistert die
Tatsache, welch unglaubliche
Schätze wir hier direkt vor der
Haustür haben.“
Auch wenn Olivia Ambroselli
zahlreiche Plätze neu- oder
wiederentdeckt hat, die grü-
ne Perle der Nordsee Spiek-
eroog bleibt für sie weiterhin
die erste Wahl: „Der Besuch
über die Pfingstfeiertage muss-
te einfach wieder sein – sonst
werde ich einfach zu kribbe-
lig.“ Um diese Zeit spielte sich
auch mehr oder weniger zu-
fällig ein wahrhaft prominent
besetztes Gipfeltreffen auf in-
ternationaler Ebene ab, als Oli-
via Ambroselli zusammen mit
der Schweizer Botschafterin
Barbara Saladin vom Inselbür-
germeister Bernd Fiegenheim
höchstpersönlich eine Führung
durch das Rathaus erhielt.
Ein weiterer Höhepunkt wäh-
rend der einjährigen Bot-
schafterkarriere war der Test
des Galerie- und Künstler-
hauses, bei dem sich Ambro-
selli im Rahmen eines Offenen
Ateliers von Meisterfotogra-
fin Ann Gabrysch in die Ge-
heimnisse der Makroaufnah-
men einweihen ließ. Ihr Urteil
fiel eindeutig aus: „Das Künst-
lerhaus ist eine wirkliche
Bereicherung für die Insel und
bietet sowohl Anfängern als
auch Fortgeschrittenen mit
Muße zu künstlerischer Betäti-
gung einen perfekten Rahmen
aus Fachkompetenz, moderner
Ausstattung und inspirierender
Umgebung.“
In zwölf Monaten als Botschaf-
terin ist Olivia Ambroselli einige
Male auf dem Watt zwischen
Festland und den Inseln hin
und her gependelt. Doch so-
oft sie auch auf dem Watten-
meer unterwegs war, genug
hat sie bis heute nicht. „Eine
Woche am Stück ist immer viel
zu wenig, für das, was es auf
diesen ursprünglichen Flecken
Natur alles zu entdecken gibt“,
ist sie überzeugt. So wird sie
denn auch nach Ablauf der
Amtszeit sich weiter kräftig für
„ihre“ Inseln ins Zeug legen.
Übrigens: Aus erster Hand
nachlesbar sind viele der Erleb-
nisse der „Diplomatenriege“ im
Internet unter:
www.echtundklar.de/botschafter
DIE SCHÖNHEIT DER NORDSEE NÄHER GEBRACHTEIN JAHR BOTSCHAFTERIN FÜR DIE OSTFRIESISCHEN INSELN
�3�3
Kegelrobben sind ab Dezember
die Frühstarter unter den Säu-
getieren, bei den Vögeln legen
die Kiebitze im April als Erste
los, vor den Möwen und Aus-
ternfischern, auch die Rehe ab
Mai/Juni und Hasen sind längst
dran, wenn die Tage länger so-
wie wärmer werden. Überall
auf Spiekeroog, am Strand, in
den Muschelschilfflächen, in
den Wäldchen, zwischen den
Dünengräsern und in den Salz-
wiesen, oben in den Bäumen
oder unten am Boden, hockt,
liegt oder steht in diesen wie
den kommenden Wochen der
tierische Nachwuchs. Die El-
terntiere, gleich welcher Art,
sind nun eifrig auf der Suche
nach Futter und immer in Acht
ihre Jungen vor Gefahren zu
schützen.
Für naturinteressierte Men-
schen ergeben sich wunder-
bare Gelegenheiten, das Auf-
ziehen zu beobachten – aber
nur unter Wahrung der Ruhe-
zonen, ohne Verlassen der er-
laubten Wege und am besten
aus der Distanz mit dem Fern-
glas: „Vom 1. April bis zum
15. Juli gilt auch auf Spieke-
roog die gesetzliche Brut- und
Setzzeit. Auf Jungtiere, egal
ob Küken, Kitze, ab Juni/Juli
neugeborene Seehunde oder
Hasen, gilt es nun besondere
Rücksicht zu nehmen“, betont
Martin Schulze Dieckhoff, Bi-
ologe beim Niedersächsischen
Landesbetrieb für Wasserwirt-
schaft, Küsten- und Natur-
schutz (NLWKN) und zuständig
unter anderem für den Einsatz
der Nationalparkwacht. Ulrich
Bauer, Jäger und Naturexper-
te auf Spiekeroog, weist auf
die Brutwiesenverordnung als
allgemeine Gesetzgebung hin,
die im Nationalpark besonders
greift: „Wir haben auf Spieke-
roog eine generelle, ganzjäh-
rige Leinpflicht für Hunde.“
Lediglich der kleine, gekenn-
zeichnete Strandabschnitt sei
davon ausgenommen.
„Sobald ein Urlauber wild
querfeldein geht oder sein
Hund ungebremst herumläuft,
kann dieses sorglose Verhal-
ten die in dieser Zeit ohnehin
HEIMISCHE TIERWELTBEOBACHTUNG VON JUNGTIEREN – SORGFALT UND RÜCKSICHT GEBOTEN
BUTEN & BINNEN
��
HEIMISCHE TIERWELTBEOBACHTUNG VON JUNGTIEREN – SORGFALT UND RÜCKSICHT GEBOTEN
gestressten Elterntiere auf-
schrecken, Jungtiere gefähr-
den und zu Verlusten führen“,
unterstreicht Peter Lienau, Ge-
schäftsführer der Seehundsta-
tion Nationalpark-Haus und
Vogelpflegestation Norden-
Norddeich. Füttern ist auch
nicht ratsam. Zum einen, weil
das beispielsweise den Vögeln
oft zugeworfene Brot alles an-
dere als die Idealnahrung dar-
stellt, zum anderen, da insbe-
sondere die cleveren Möwen
schnell lernen, dass aus Men-
schenhand ohne viel Aufwand
einiges Essbares zu ergattern
ist und sich dieses dann zu-
nehmend dreister beschaffen
wollen.
Nicht anfassen, nur angucken
– das gilt zunächst auch für
scheinbar verlassene oder ver-
letzte Tiere. „Wenn jetzt am
Strand ein weiß bepelztes Et-
was herumliegt und sich nicht
bewegt, ist das wohl eine jun-
ge, im Dezember oder Janu-
ar geborene Kegelrobbe, die
darauf wartet, dass unter Um-
ständen nur ein- oder zweimal
am Tag das Muttertier zur Füt-
terung vorbeikommt“, sagt
Martin Schulze Dieckhoff. Ein
menschliches Eingreifen in der
ruhigen Zwischenzeit, gar ein
Befördern des Jungtieres in das
Wasser, wo nach Rückkehr an
Land aufgrund des besonders
beschaffenen Haarpelzes das
Erfrieren droht, wäre dann fa-
tal. Nichts auf eigene Faust zu
unternehmen und Abstand zu
wahren, ist stets die bis auf
Weiteres beste Tat. Auch Peter
Lienau kennt Fälle gut gemein-
ter, aber übertriebener Fürsor-
ge: „Wenn Jungvögel die Nes-
ter verlassen, kann es sein, dass
sie die ersten zwei Tage viel am
Boden hocken und das Fliegen
erst lernen müssen, während
die Elterntiere aus der Ferne
sie mit Rufen anlocken.“ Hier
hätte es dramatische Konse-
quenzen, wenn Menschen Ein-
fluss nehmen. Manchmal ma-
chen auch die Vögel, Rehe,
Robben oder Hasen einfach
nur eine Pause. Im Zweifels-
fall empfiehlt es sich, die „NL-
WKN-Vogelzivis“ auf Spieker-
oog (0151/18666660), die
Seehundstation (04931-8919)
oder am besten Ulrich Bauer
direkt anzurufen (04976-264
oder 0170-5634441), über das
Gesehene zu informieren und
sich Rat einzuholen.
Sichtbar verletzte oder stark
geschwächte Vögel sind in
Norden natürlich bestens auf-
gehoben. Alles bis hin zu
Schnabel- oder Flügelbrü-
chen, Prellungen und Gehirn-
erschütterungen beispielswei-
se von Schlägen gegen Autos
oder Fensterscheiben werden
in der Vogelpflegestation sorg-
fältig behandelt und die Vögel,
sobald sie wieder wildbahn-
fähig sind, zurück in die Na-
tur entlassen. Die Erfolgsquote
ist hoch. „Aber leider schaffen
wir es wegen manch schwerer
Verletzungen oder Infektionen
nicht, alle der jährlich 250 bis
300 eingelieferten Vögel wie-
der auszuwildern“, sagt Peter
Lienau. Gesund geschafft hat
es der bislang letzte Pflegling
aus Spiekeroog: Eine Trottel-
lumme, die im April 2009 ein-
geliefert worden war.
Nicht immer ist ein verletzt wir-
kender Vogel allerdings wirk-
lich verletzt. Martin Schulze
Dieckhoff kennt die Berichte
von Strandspaziergängern,
die davon künden, dass ei-
nen ganzen Teil des Weges
kurz vor ihnen ein verletz-
ter Vogel, vielleicht den Flügel
hängen lassend, herum ge-
hüpft ist. „Die Kiebitze und die
Regenpfeifer“, sagt er, „sind
besonders gut darin, bei einem
Feind wie hier dem Menschen
den Eindruck zu erwecken, sie
seien angeschlagen und somit
leichte Beute, doch in Wirklich-
keit will da womöglich nur ein
Elterntier die Eindringlinge von
dem Nest und den Jungvögeln
in der Nähe weglocken.“ In si-
cherer Entfernung stiehlt sich
der Vogel dann wieder fort als
sei nie etwas gewesen. Und
der Mensch weiß in diesem
Fall: Er hat gerade massiv ge-
stört. Abstand halten, Ruhezo-
nen wahren, Wege nicht verlas-
sen, Hunde anleinen: Das sind
die Regeln, die insbesondere
dann einzuhalten sind, wenn
Jungtiere aufgezogen werden.
Wer sich daran hält, kann die
Natur und ihre „Hauptdarstel-
ler“ auf Spiekeroog rundum
genießen.
�5
BUTEN & BINNEN
��
FRÜHLINGSERWACHEN AUF SPIEKEROOG
Der Winter ist im Sturm verschlissen.
Wir werden nicht mehr warten müssen
auf Sonnenfluren weit und breit
bei himmelblauer Heiterkeit
und reizenden Narzissenküssen.
Vernehmt den Magier Judokus:
„Die zwiebeln drängt es in den Focus!
Wir wollen uns erfreuen
an Frühlingszaubereien.
Drum: Hokus – Pokus – Krokus !“
Wie lange währet noch das Weilchen?
Wann springen Kinder Seilchen
im Duft der Hyazinthe,
fernab von Tisch und Tinte,
verwöhnt vom Wohlgeruch der Veilchen?
28. Februar 2010
JAHRE SPÄTER
so die Väter,
als das meiste
er bereiste –
sanfte Dünen,
mondbeschienen,
Priele, Brisen,
Richelwiesen,
Mädchen, Buben,
Friesenstuben –
rief der Heiland
fern am Weststrand
inspizierend,
kalkulierend,
triumphierend:
„Watt´n Eiland!“
12. Mai 2009
Spiekeroog-Gedichte
eingereicht von unserem Leser Vincenz Keuck
Liebes Verlags-Team,bisher haben wir Watt ´n Eiland nur sporadisch auf Spiekeroog ergattern können. Klasse, dass man das Magazin auch kostenlos abonnieren kann. Es ist so professionell gemacht (redaktionell und grafisch) […].
Glückwunsch und weiter so!
Ihr Dietmar Müller
LESERBRIEFE WATT `n EILAND
Liebe Redaktion,
herzlichen Dank für die Zusendung der neuesten Ausgabe
von >>Watt´n Eiland<<. Es ist immer wieder ein Erlebnis,
in diesem wunderschönen Heft zu blättern. Habe sofort alles
liegen gelassen – der Tag der Lieferung war genau der
richtige!!! – und mir die Bilder und Texte zu Gemüte
geführt…
Ihnen und allen anderen im Haus
ein gutes und erfolgreiches neues Jahr 2010!
Vincenz Keuck
P.S. Freue mich schon auf unseren vorösterlichen Urlaub
auf der Insel…. !!!
Liebe Redaktion,
es war wunderbar zum Jahresende ein
interessantes Heft in den Händen zu halten.
So konnte man wieder von Spiekeroog träumen!
Es ist einfach ein Genuss, die exzellenten Bilder
zu betrachten und beim Lesen in Träumen
zu versinken. […]
Für die aktuelle Klimadiskussion sind die
Klimagespräche ein geeigneter Ansatz, um
seine eigene Position zu überdenken.
Besonders die abgedruckten 5 Kernaussagen
sind fair und objektiv.
Wie weit können wir Menschen wirklich den
Klimawandel beeinflussen oder wie ergeben
müssen wir den über Jahrtausende immer
stattfindenden Klimawandel akzeptieren und
das Augenmerk viel mehr auf (bauliche)
Schutzmaßnahmen für die Zukunft richten,
statt über Schuld zu diskutieren und zu meinen,
dass wir mit CO2-Ausstoß-Verringerung alles
notwendige getan haben?...
Ich freue mich auf das nächste Heft. Weiter so!
Mit freundlichen Grüssen
Martin Hüser
��
BUTEN & BINNENGALERIE- UND KÜNSTLERHAUS SPIEKEROOGPASSENDE PALETTE FÜR EINE TAGUNG À LA CARTE
��
Mit Kunstateliers, Ausstel-
lungen, Konzerten, Theater-
aufführungen, Lesungen und
Vorträgen bietet das Gale-
rie- und Künstlerhaus Spieker-
oog das ganze Jahr über ein
vielfältiges Kultur- und Kunst-
programm: Das charmant ei-
gensinnige, einzigartige Insel-
umfeld mit unvergleichlich viel
Grün unter dem hohen weiten
Himmel der Nordsee beflügelt
Fantasie und Sinne und regt zu
schöpferischer und geistiger
Aktivität an. Ein ganz besonde-
res Haus und auch ein außer-
gewöhnlicher Tagungsort.
Das moderne, kreative Domi-
zil ist ein Ort der Begegnung
für Menschen, die bereit sind,
Neues zu wagen. Gleichzei-
tig ist das Künstlerhaus auch
ein Ort der Ruhe, an dem
man Kraft schöpfen kann für
neue Aufgaben und Entwick-
lung neuer Ideen. Ideale Vor-
aussetzungen für individuell
ausgerichtete Tagungen und
Workshops. Die vier Seminar-
räume verfügen über Meer-
blick, Kamin und Terrassenzu-
gang. Zudem sind sie mit den
neun Atelierräumen und dem
gastronomischen Bereich fle-
xibel kombinierbar. Ob ein Se-
minar im kleinen Kreis oder
in großer Gruppe – beides
ist möglich. Alle Räume sind
mit integriertem Beamer und
Leinwand ausgestattet, für
die nötige Tagungstechnik
ist gesorgt, eine „Rundum-
Betreuung“ garantiert.
Die Ganztags-Tagungspauschale
des Künstlerhauses kombiniert
auf einzigartige Weise Wissens-
vermittlung mit Kunst, Kultur
und Natur und enthält folgende
Leistungen: Begrüßungskaffee
und gesundes Obst, Lunchbuf-
fet, Kaffee, Tee und Kuchen
(nachmittags), ein abendliches
Drei-Gang-Menü, die Bereit-
stellung des Tagungsraumes
und modernster Tagungs-
technik. Wasser und Apfel-
saft sind inklusive (81,50 Euro
pro Person).
Abends bieten ausgewählte
Konzerte, Lesungen oder The-
ateraufführungen niveauvolle
Unterhaltung. In den verschie-
denen Ateliers und Werkstät-
ten können Seminarteilneh-
mer auf kreative Weise neue
Kraft schöpfen für anstehen-
de Aufgaben. Das Angebot
spannt einen weiten Bogen
von Malerei, Grafik und Bild-
hauerei über Entspannung
und Tanz bis hin zu Radie-
rung, Schmuckgestaltung und
Fotografie. Übernachtungen
in stilvollem und komfortab-
lem Ambiente garantieren
das Aparthotel „Spiekerooger
Leidenschaft“, die Künstler-
herberge oder die fünf ange-
schlossenen Ferienhäuser.
SturmeckFREIZEITZENTRUM SPIEKEROOG
Kontakt und Informationen:
Galerie- und Künstlerhaus Spiekeroog | Hartmut Biemer,
Tel. + 49. (0) 4976.70 627 15 oder
www.kuenstlerhaus-spiekeroog.de/tagungen/
www.spiekerooger-leidenschaft.de.
Spiekeroog pur erleben, das heißt vor allem viel Na-
tur, frische salzige Luft, rauschendes Meer und weißer
Sand. Damit eine Reise nach Spiekeroog keine Fra-
ge des Budgets ist, hat das Haus Sturmeck besonders
günstige Übernachtungsangebote „im Gepäck“ – ge-
rade bei Jugendlichen ist „Backpacking“ richtig „an-
gesagt“: Für sie bietet das Haus spezielle Angebote
inklusive Verpflegung schon ab 33 Euro!
Das Konzept vom Haus Sturmeck: Auf kostspielige Ex-
tras wird verzichtet und dafür Einzelreisenden, Grup-
pen oder ganzen Schulklassen günstige Erholung an
einem der schönsten Orte Deutschlands geboten. Da-
bei muss niemand abgewohnte Zimmer oder herun-
tergekommene Möbel befürchten, denn der Komplex
wurde erst 2008 renoviert und wiedereröffnet. Das im
Inselstil gehaltene Gebäude liegt direkt an den Dünen
zwischen Café Westend und dem historischen Orts-
kern Spiekeroogs. Nur wenige Meter vom Strand ent-
fernt integriert es zudem Kicker, Tischtennisplatten,
Grillplatz und mehrere Gemeinschaftsräume.
Informationen: www.sturmeck-spiekeroog.de.
... und das Meer
ist zum Greifen nah!
��
50
Oder: Wie man beim Stehlen des Maibaums auch mal
daneben liegen und sitzen kann …
Es geschah im selben Jahr, in dem Elvis Presley den Song
„That’s all right, Mama“ aufnahm, Bill Haley „Rock around
the clock“ einspielte und die deutsche Auswahl mit einem
3:2-Finalsieg über die als unschlagbar geltenden Ungarn
die Fußball-Weltmeisterschaft gewann. 1954: Zeit für das
Wunder von Bern, Zeit für Rock’n’Roll, Zeit auch für eine
Handvoll Halbstarker auf Spiekeroog. Sie allerdings sollten
so etwas wie ihr „blaues Wunder“ erleben.
Zwischen dem Hotel Inselfriede und dem Drifthuus, auf
einem Platz, der damals noch freie Sicht ins Watt er-
laubte und welcher im Volksmund der „Dorfplatz“ war,
obwohl sein offizieller Name wohl „Hausplatz“ lautete,
stand stets zur selben Zeit der Maibaum. Sorgsam be-
wacht von den Dorfbewohnern. In dieser Nacht musste
der Maibaum verschwinden, das hatten sich die jungen
Lietzschüler fest vorgenommen. Hermann Peter Bor-
chard, heute 73 Jahre alt und seit 1980 Eigentümer des
Drifthuus, lag damals mit auf der Lauer vor dem urigen
Gebäude, das heute zeitweilig Zuhause von ihm und Le-
bensgefährtin Rosemarie Leicht ist. Vorsichtig hatte sich
die mutige Gang herangerobbt. Jetzt flüsterten sie, wie
die patrouillierenden Wachen am besten überlistet wer-
den könnten. Zehn, 20, 30 Minuten vergingen. „Wir
trauten uns nicht, da auch viele Erwachsene in der Nähe
des Baumes standen. Wir lagen fast regungslos auf der
Erde“, erinnert sich Peter Borchard. Das oft nur sym-
bolische Stehlen des Maibaums ist ein traditionsreicher
Teil des gesamten Brauchtums zum 1. Mai. „Aber aus
meiner Heimat Münster kannte ich das nicht.“
BUTEN & BINNENBRAUCHTUMLANGFINGER IM EINSATZ
51Fortsetzung auf Seite 52
Eine Stunde lang lagen die vom
Mut verlassenen „Mutigen“ in
Wartestellung für diesen einen
guten Moment, an welchem
dem Werk größte Chancen
verheißen waren. Eine Stun-
de mit geflüsterten Ideen und
Aufmunterungen und jetzt, ja,
jetzt ist die Zeit … Nein, doch
nicht. Das urplötzlich auftau-
chende, laute, vom Watt her-
kommende Gebrülle gepaart
mit einem wilden Gestampfe
und Gerenne von nicht genau
zu identifizierenden, aber zahl-
reichen Menschen, machte für
die kleine Bande den Moment
zunichte. Die Wangerooger wa-
ren da, mit einem vollbesetz-
ten Fischkutter übergesetzt,
unaufhaltsam auf ihrem Weg
zum Spiekerooger Maibaum.
Einmal ritsch, einmal knack,
einmal rumms – „da war der
Baum ab, geschultert und weg.
So schnell wie die gekom-
men waren, waren sie wieder
verschwunden“, sagt Peter
Borchard. „Wir waren nur Zu-
schauer, sind dann stillschwei-
gend nach Hause gegangen
und möglichst leise wieder ins
Heim hineingeschlichen.“
Normalerweise hatten es die
Spiekerooger weniger mit
Inselnachbarn zu tun, vielmehr
mussten sie ihren Maibaum
gegen Anstürme aus Richtung
der Hermann-Lietz-Schule ver-
teidigen. Zwischen dem Insel-
dorf und den „Lietzern“ ging
es jahrelang hoch her, aber
nicht nur beim gegenseitigen
Maibaumstehlen. Das Internat
hatte ein privates Möwen-
schutzgebiet angelegt. Immer
im Frühjahr kamen manche
Insulaner auf der Suche nach
Eiern dorthin. Lietz hielt mit
der sogenannten Möwen-
wache dagegen – zum
Schutz der Eier. „Wir Schüler
der oberen Klassen hielten
Möwenwache, die ganze
Nacht“, sagt Peter Borchard,
von 1953 bis 1956 Pennäler
auf Lietz. Häufig nutzte man
für die Überwachung eine
kleine, solide Holzhütte in der
Nähe des Sportplatzes. Es war
das alte Observatorium des
einstigen Lietz-Schülers und
späteren Raketentechnikers
und Raumfahrtvisionärs Wern-
her von Braun. „Da saßen wir,
hatten ein Feldtelefon mit Kur-
bel und die Direktleitung zum
stellvertretenden Heimleiter“,
blickt Peter Borchard zurück.
Wenn die Insulaner kamen,
musste Verstärkung gerufen
5252
Fortsetzung von Seite 51
werden. „Dann haben wir uns
gekloppt, um die wieder weg-
zujagen. Verrückte Zeiten.“
Ohne Holzhütte, Feldtelefon
und Verstärkung saß Peter
Borchard zu einer anderen ver-
rückten Zeit wieder vor einem
Maibaum. Noch auf Spieker-
oog hatte der von allen nur
Pauli (Thienemann) gerufene
Kapitän der „Seven Seas“,
einem alten Rettungsboot, um-
gebaut für Lustfahrten auf See,
die zündende Idee. Ein paar
Leute zusammengetrommelt,
klopfte er abends bei Peter
Borchard an die Tür und sagte:
„Komm, wir fahren rüber ins
Siel und holen deren Baum.“
Die anderen schwärmten bei
Ankunft aus und mit einer ihm
unbekannten Insulanerin setzte
sich Peter Borchard bei der Apo-
theke in Neuharlingersiel auf
die Bank vor dem Maibaum.
„Ich hatte gesehen, dass eines
der Seile, mit denen der Baum
festgemacht war, um die Bank
gebunden war.“ Das Taschen-
messer gezogen und den freien
Arm zur Tarnung um die Frem-
de geschmiegt, so war er einer
dieser zwei harmlos dreinbli-
ckenden Spiekerooger auf der
Bank. „Immer wieder kamen
die örtlichen Aufpasser vorbei,
doch die hielten uns wohl für
Verliebte“, sagt Peter Borchard.
Unentdeckt schnitt und schnitt
und schnitt er an dem Seil und
wunderte sich bloß, wo die an-
deren denn steckten.
Gegen 2 Uhr nachts stand der
finale Schnitt an – doch Peter
Borchard mochte ihn in Er-
mangelung von männlichen
Helfern nicht tun. Dann kam
Pauli von irgendwo hergelau-
fen und fragte, wo beide die
ganze Zeit gewesen seien,
man habe sie gesucht. Die
Gruppe hatte vergessen, ihm
und der Unbekannten vorher
über die kurzfristige Planände-
rung Bescheid zu geben: Der
Maibaum vom Campingplatz
war stattdessen Objekt der Be-
gierde geworden. Dieser hing
nun bereits längsseits gelascht
am Boot. Schichtende für die
Liebespaartäuscher. Beim Auf-
stellen des Diebesguts vor der
alten Feuerwehrwache auf der
Insel war Peter Borchard dann
mittendrin. Und von dem Löse-
geld, welches die Männer aus
Neuharlingersiel in Form von
Bier zahlten, bekam er auch
ein paar Schlucke ab.
5353
WATT ´n EILAND FÖR DE LÜTTJENKLEINER STOFFHASE
Dieser kleine Hase ist leicht zu nähen, auch von Neulingen im Um-
gang mit Nadel und Faden. Du kannst ihn entweder als Kuscheltier
für dich selbst herstellen oder aber auch für deine Teddys oder Pup-
pen. Er passt in jede Jackentasche und wird dich sicher gerne auf
deinen Frühlingsausflügen begleiten.
Du brauchst:
- 1 Stück Stoff, etwa 20 cm x 20 cm
- Stecknadeln
- Backpapier oder Pauspapier
- Stift
- 1 Nähnadel
- Nähgarn
- 3 Knöpfe
- Garn für die Schnurrbarthaare
- Füllwolle
So geht´s:
1. Übertrage das Schnittmuster für den Hasen auf Papier. Lege hierfür das
Backpapier auf die Schnittvorlage. Pause nun den Schnitt mit einem Stift ab.
2. Schneide die Schnittvorlage aus.
3. Klappe den Stoff in der Mitte zusammen. Achte darauf, dass die linken Seiten
des Stoffes aufeinander (innen) liegen. Die linke Seite ist die Seite, die nicht
so schön bedruckt ist.
4. Lege das Schnittmuster auf den Stoff und befestige es mit den Stecknadeln.
5. Schneide den Stoff entlang des Schnittmusters aus.
6. Entferne nun die Schnittvorlage von den Stoffteilen. Befestige die Stoffteile
aber wieder mit den Stecknadeln.
7. Beginne nun mit dem Nähen: Nähe nah am Rand, aber nicht so,
dass der Stoff einreißt. Nähe den Stoffhasen rundherum zu, lasse jedoch am
Hals eine Öffnung von etwa 5 cm.
8. Fülle den Hasen mit Füllwolle. In die Ohren kannst du die Wolle vorsichtig mit
einem Stift hineinschieben.
9. Nähe nun die Öffnung zu.
10. Nähe zwei Knöpfe für die Augen an.
11. Den Knopf für die Nase kannst du mit etwas dichterem Garn festnähen.
Knote hier bei jedem Nähdurchgang das Nähgarn vorne am Knopf fest.
So entstehen die Schnurrbarthaare.
12. Nähe den Mund aus rotem Nähgarn mit kleinen Stichen.
5�
Du brauchst:
- 2 gleiche alte Gläser mit einem passenden
Deckel (z.B. Mayonnaise- oder Gurkengläser)
- Klebeband
- Eine spitze Schere oder Messer
- Sand
- Stoppuhr
1. Zunächst müssen in den Deckel mit der Schere oder
mit dem Messer einige Löcher hineingestochen wer-
den, damit der Sand später hindurchfließen kann.
Bitte hierfür einen Erwachsenen um Hilfe.
2. Nun führe einige Testläufe durch. Überlege dir,
welche Zeitspanne deine Sanduhr messen soll (z.B.
zwei Minuten). Fülle hierfür Sand in eines der Gläser,
schraube den Deckel mit den Löchern auf. Wenn du
das Glas umdrehst, so dass der Sand in dein zweites
Glas fließen kann, starte die Stoppuhr. Nimm nach er-
reichter Zeit (zwei Minuten) das obere Glas weg und
schütte den Rest aus. Du hast nun im zweiten Glas die
Menge Sand abgemessen, die in zwei Minuten durch
den Deckel hindurchfließt.
3. Schraube den Deckel nun fest auf das untere Glas
mit dem abgemessenen Sand, setze das obere Glas
wieder auf und verklebe beide fest mit Klebeband.
Fertig ist deine Zeitmessmaschine!
SPIEKEROOGER SANDUHR
55
Fotos und Text: Katja v. Lipinski, www.dekopress.de
Ausschneiden der Stoffteile
Schnittmuster
Hast du noch et-
was vom Sand des
letzten Urlaubs
am Strand? Dann
kannst du dir da-
mit hervorragend
deine eigene Sand-
uhr bauen, mit der
sich sogar die zeit
bis zum nächsten
Urlaub messen
lässt....
W A T T `n E I L A N D