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Web 2.0 oeffentliche bibliotheken

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Page 1: Web 2.0 oeffentliche bibliotheken

Web 2.0 und die Gesellschaft 20.01.2013

Digital City: Web 2.0 in der Stadt

Kilian Summa, Michael Knabe, Kai Teßmann

Wie nutzen öffentliche Berliner Bibliotheken das Web 2.0?

Die öffentlichen Bibliotheken Berlins stehen noch am Anfang des Web 2.0 - Zeitalters. Die einzige Berliner Bibliothek, die den Weg zum Web 2.0 gefunden hat, ist die Anna-Seghers Bibliothek in Berlin-Lichtenberg.

Auf der Internetseite vom „Verbund der Öffentlichen Bibliotheken Berlins“ (VOEBB), werden die neuen Möglichkeiten der modernen, zeitgerechten Bibliothek vorgestellt. Seitdem das Internet eine zeitersparende Alternative bietet, wie z.B. durch die frei zugängliche Enzyklopädie Wikipedia, aber auch durch zahlreiche e-Book-Anbieter wie Amazon, müssen die Regale der Bibliotheken liquider werden, um dem „Aus“ entgegen zu wirken.

Hierzu entstand Ende 2008 aus dem Projekt DiViBib (Digitale Visuelle Bibliothek) der moderne Service VOeBB24. Digitale Medien können unabhängig von Öffnungszeiten und Bibliotheksräumen 24 Stunden, sieben Tage die Woche entliehen werden. Das Angebot ist somit nur einen Mausklick entfernt. Eine Rückgabe ist nicht notwendig. Die Zugriffsmöglichkeit erlischt nach Ablauf der Leihfrist. Ein Nutzerforum in Form eines Wiki steht den Kunden zur Verfügung und findet regen Anklang. Der Service wird noch immer gezielt ausgebaut, damit viele der gedruckten Medien schließlich auch als eBooks angeboten werden können und sie so die audiovisuellen Medien ergänzen. Vor Ort werden in den Bibliotheken weiterhin Veranstaltungen und Ähnliches angeboten, wie z.B. Lesungen von Autoren, Internet-Zugang oder Ernährungsinformation durch Gast-Vorträge. Die öffentlichen Bibliotheken passen sich also den Entwicklungen der heutigen Zeit und auch der Zukunft immer weiter an. Die Gesellschaft ruft die benötigten Informationen nicht mehr unbedingt vor Ort in den Bibliotheken ab, sondern befragt zuvor meist marktführende Internetsuchmaschinen, wodurch sich die Anzahl der Leser und Leserinnen und somit die Nutzung der Bibliotheken an sich verringert.

Um dem Einhalt zu gebieten, wurde in Zusammenarbeit mit der Anna-Seghers Bibliothek, von fünf Studentinnen der Fachhochschule Potsdam im Rahmen eines Projektes in der Ausbildung Bibliotheksmanagement unter der Leitung von Professor Dr. Hans-Christian Hobohm ein Auftritt in dem bekanntesten Social Network Facebook ermöglicht [2]. Im Bibliothekssystem des Berliner Bezirks Lichtenberg gibt es noch drei weitere Bibliotheken, welche von der Anna-Seghers Bibliothek, in Form von Veranstaltungsinformationen an die Leser unterstützt werden. Die Anna-Seghers Bibliothek ist seit dem 16. Januar 2012 [1] in dem Social Network Facebook zu finden.

Der Facebook-Account bedeutet für die Bibliotheken eine Präsenz mit hohem Werbungscharakter gegen geringen Zeitaufwand und ohne zusätzliche Kosten [2]. Mit dieser Web 2.0 Anwendung wird es den vier Bibliotheken ermöglicht, ihre geplanten Veranstaltungen über die Grenzen des eigenen Bezirkes zu publizieren und somit auch weit entfernte Leserinnen und Leser zu erreichen. Auch Nachbarschaftsaktionen, die mit naheliegenden Einrichtungen geplant werden, z.B. mit Kinder-Tagesstätten, lassen sich schnell verbreiten.

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Diversität und SpaltungVielfalt

Primär lässt sich festhalten, dass Anwender der online Servicefunktionen VÖBB24 direkt über die VÖBB Homepage oder die VÖBB Applikation vielschichtige Inhalte bequem von zu Hause oder unterwegs abrufen können[3]. Wie zum Beispiel Kontoeinsicht, Verlängerung der Leihfrist oder sogar eine Erinnerungs-E-Mail, welche den Kunden über das Ende der Leihfrist informiert. Das erhöht den persönlichen Mobilitätsfaktor und verringert eigenen Stress beziehungsweise den der Angestellten. Außerdem sind die Nutzer der online Servicefunktion in der Lage, sich direkt im Forum oder aktuell auch via Facebook über Medieninhalte, Buchempfehlungen, Neuerscheinungen auszutauschen. Zu beachten ist, dass dadurch ein wesentlich größeres Leserspektrum abgegriffen werden kann und somit der von Benutzern geschaffene Inhalt stetig anwächst. Daraus folgt, dass jeder einzelne Benutzer gezielter Informationen und Inhalte abrufen kann. Zusätzlich kann man daraus ableiten, dass die Kunden nun via Facebook unkompliziert in der Lage sind den Bibliotheken Feedback zu geben, um die Qualität und Rahmenbedingungen zu verbessern. Oder man wendet sich an einzelne Personen, die zum Beispiel Lesungen gehalten haben, spezielles Feedback oder Kritik zu äußern. Ein weiterer Aspekt ist, dass es nun möglich ist, Medieninhalte und Formate, besonders Zeitschriften, wie beispielsweise das Nachrichtenmagazin der Spiegel, in großer Vielzahl als E-Pub zu erhalten. Ein E-Pub ist eine spezielle Dateiformatierung, welche es ermöglicht, Textquellen auf dem mobilen Endgerät mit Android oder IOS zu öffnen. Es ergibt sich daraus, dass man unabhängig vom heimischen Personal Computer oder Laptop PDF-Dateien auf Smartphones, Tablets oder E-Books readern lesen kann.

Spaltung

Andererseits ist das System weiterhin fehlerbelastet und führt zu Komplikationen. Zumal in regelmäßigen 14-tägigen Abständen der Server abgeschaltet wird und Wartungsarbeiten ausgeführt werden[3]. Vor allem ist zu beachten, dass der Medienbestand von 2,7 Millionen Titeln längst nicht im VÖBB24 System erfasst ist. Sämtliche Medien, die noch nicht implementiert sind, werden temporär eingezogen zur Bearbeitung. Ein weiterer Aspekt ist, dass konventionelle Bibliotheken Nutzer zunehmend eingeschränkt werden, denn ein Ziel der online Umstellung ist auf kurz oder lang, die Reduzierung des Mitarbeiterstabes[4]. Dadurch gehen vor Ort Leistungen, wie zum Beispiel Kunden-Problemorientiertes arbeiten, was vorher als große Neuerung angepriesen wurde, wieder deutlich zurück. Daraus folgt also, dass mehr Mitarbeiter aus der IT-Branche für die öffentlichen Bibliotheken benötigt werden und das wiederum wirkt sich aufgrund der wenigen Bibliothekare, negativ auf die Serviceleistungen aus [4].

Literatur[1] http://www.facebook.de Stand: 20.01.2013[2] Autor: unbekannt http://www.berlin.de/ba-lichtenberg/presse/archiv/20100625.1435.300761.html Stand:25.06.2010[3] http://www. www.voebb.de/Home Stand: 23.01.2013[4] Interview mit einem Bibliothekar, ohne Ort und Namensnennung

K. Summa, K. Teßmann, M. Knabe Seite 2