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BA110 Grundlagen der professionellen Kooperation Zusammenfassung der 8 Leitprinzipien

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BA110Grundlagen der professionellen Kooperation

Zusammenfassung der 8 LeitprinzipienUnterricht inkl. PowerPoint Präsentationen

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Ba 110 Zusammenfassung der 8 Leitprinzipen Unterricht inkl. PPP

Inhalt1. Einführung Kooperation......................................................................................................................................4

Begriff Kooperation.................................................................................................................................................4

Intendierte Zusammenarbeit..................................................................................................................................4

Formen der Kooperation.........................................................................................................................................4

Anlässe zur Kooperation in der Organisation..........................................................................................................4

Voraussetzungen.....................................................................................................................................................5

Positionierung HSA..................................................................................................................................................6

Modell Kooperation................................................................................................................................................6

2. Profession............................................................................................................................................................6

Profession Soziale Arbeit.........................................................................................................................................6

Disziplinen...............................................................................................................................................................6

Soziale Arbeit Profession?.......................................................................................................................................7

Geschichte und Entwicklung...................................................................................................................................7

Kommunikation.......................................................................................................................................................7

Das Problem mit der Wirksamkeit...........................................................................................................................9

Kooperation findet, wenn es sich für die beteiligten Parteien lohnt.......................................................................9

3. Organisation......................................................................................................................................................10

Organisation: Theorie, Begriffe, Modelle..............................................................................................................10

Organisation: Ziele Mitglieder, Hierarchie.............................................................................................................10

Institution vs. Organisation...................................................................................................................................13

4. Partizipation......................................................................................................................................................14

Was heisst Partizipation?......................................................................................................................................14

Wieso Partizipation?..............................................................................................................................................14

Fazit I.....................................................................................................................................................................14

Partizipation und Kooperation..............................................................................................................................14

Fazit II....................................................................................................................................................................14

Differenzierungsmerkmale....................................................................................................................................15

Fazit III...................................................................................................................................................................15

Hilfreiche Fragen für die Kooperation...................................................................................................................16

5. Werteorientierung.............................................................................................................................................16

Ethik......................................................................................................................................................................16

Moral.....................................................................................................................................................................16

Verhaltensregeln...................................................................................................................................................16

Beschreibende vs. Normative Ethik.......................................................................................................................16

Verbreitete Definition von Ethik und Moral..........................................................................................................17

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Ba 110 Zusammenfassung der 8 Leitprinzipen Unterricht inkl. PPPEthische Relevanz von Routine..............................................................................................................................17

Was ist eine Handlung?.........................................................................................................................................17

Begriff der Norm....................................................................................................................................................17

Werte Und Normen...............................................................................................................................................17

6. Wirkungsorientierung........................................................................................................................................19

Soziale Arbeit und Wirkung: Das Social Impact Modell.........................................................................................19

Soziales Problem: Perspektive & Kontext..............................................................................................................19

Kooperation als wirkungsorientierte Problemlösung............................................................................................20

Wirkung.................................................................................................................................................................22

Akteure und Ebenen..............................................................................................................................................23

Wie und Womit Kooperieren?...............................................................................................................................23

Dokumentation/Sichtbarkeit.................................................................................................................................24

Rückkoppelung und Evaluation.............................................................................................................................24

7. Konfliktbearbeitung...........................................................................................................................................25

Was ist ein Konflikt?..............................................................................................................................................25

Konflikte haben auch gute Seiten. Wie entstehen Konflikte?...............................................................................26

Wie kann man Konflikte analysieren?...................................................................................................................27

8. Multiperspektivität............................................................................................................................................31

Kooperation...........................................................................................................................................................31

Ressourcen............................................................................................................................................................31

Wirklichkeit...........................................................................................................................................................31

Herkunft................................................................................................................................................................32

Haltung..................................................................................................................................................................32

Bezugsrahmen.......................................................................................................................................................33

Perspektive der KlienInnen....................................................................................................................................33

Professionelles Handeln........................................................................................................................................33

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1. Einführung KooperationBegriff KooperationDer Begriff Kooperation wird vom Lateinischen abgeleitet ‘cooperatio’ und bedeutet ‘zusammenwirken’ ‘gemeinschaftliches Erfüllen einer Aufgabe’. Haltung des Supports und der Solidarität.

Intendierte ZusammenarbeitKooperation wird verstanden als «…ein Verfahren der intendierten Zusammenarbeit, bei dem im Hinblick auf geteilte oder sich überschneidende Zielsetzungen durch Abstimmung der Beteiligten eine Optimierung von Handlungsabläufen oder eine Erhöhung der Handlungsfähigkeit bzw. Problemlösungskompetenz angestrebt wird.»«Kooperation besteht aus dem Grundgedanken von Gegenseitigkeit bzw. Reziprozität. Kooperation gilt somit auch als sozialethische Norm, als Strukturprinzip von Gruppen und Organisationen sowie als Verhaltens-bzw. Interaktionsform».Haltung: Gleichwertige BeziehungGrundlage: Respekt vor der Gleichwertigkeit der Einzelnen, nur eine gleichwertige Beziehung führt zur Zufriedenheit aller Beteiligten. Sinn der KooperationDie Beteiligten sollen ihre Zusammenarbeit so gestalten, dass sie einander möglichst wenig behindern und das möglichst viel dabei herauskommt.Ausgangslage für die Soziale Arbeit

★ Trend zu Spezialisierung und Differenzierung★ Komplexität der psychosozialen Lebenslagen★ Unterschiedliche Zielperspektiven der Beteiligten★ Zuständigkeit- und Abgrenzungsproblem ★ Unterschiedliche Einschätzungs- und Interventionsmodelle★ Optimierungsbedarf an Effizienz und Effektivität★ Mangelnde Kenntnis der praxisbezogenen Arbeitsweisen ★ Sozial- und finanzpolitische Vorgaben und gleichzeitige Verknappung von Ressourcen u.a.m.

Führen zu vermehrten Kooperations-, Koordinations- und VernetzungsbedarfMangelnde gegenseitige Kenntnis, darüber was z.B. ein Psychiater macht erschwert die Kooperation.

Formen der Kooperation★ Kooperation mit Klientel★ Intraprofessionelle Kooperation: z.B. PSA Team★ Interprofessionelle Kooperation: z.B. PSA und PsychiaterIn und PhysiotherapeutIn★ Interorganisationale Kooperation

★ Strategische Kooperation ★ Empathische Kooperation

Anlässe zur Kooperation in der Organisation★ Fachlich begründete Absichten★ Organisationale Vorgabe★ Einsicht in Zielinterdependenz

★ Gesellschaftliche und sozialpolitische Sachzwänge★ Aufgabenkomplexität★ Zuständigkeits- und Abgrenzungsprobleme★ Effizienz und Effektivitätsforderungen

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Ba 110 Zusammenfassung der 8 Leitprinzipen Unterricht inkl. PPP★ Qualitätsansprüche

Führen zu vermehrten Kooperationsabsichten in der eigenen Organisation KlientInnen können Kooperationen verweigern um die neuen Wege zu verhindern.Kooperationen können auch erzwungen werden.Erwartungen und Hoffnungen bezüglich KooperationMittel zum Zweck. Kooperation ist immer mit Erwartungen gekoppelt Erwartungsklärung hat Einfluss in welchen Rollen bin ich, denn Rollen sind an Erwartungen geknüpft.

Voraussetzungen★ Zeitlich realistische Arbeitsplanung und gemeinsame Problemlösungssystematik★ Adressatengerechte Ergebnissicherung und sicherer Informationsfluss das Wissen der

Kooperationspartner übereinander★ Vertrauensbildung und Beziehungsklärung★ Einigung Laufzeit der Kooperation★ Sicherung personeller Kontinuität, dienstrechtliche Kompetenz★ Systematische Rückkoppelungsprozesse★ Einsicht in Zielinterdependenzen★ Erkennung auftretender Loyalitätskonflikte★ Erkennbares Kooperationsprofil und geklärte Legitimation★ Mögliche negative Konsequenzen der Kooperationsbeziehung für Dritte erkennen ★ Regelung der entsprechenden Zuständigkeit

Ebenen des Scheiterns von Kooperation★ Ebene Hierarchie/Organisation★ Ebene Alltag/Struktur/Ressourcen★ Ebene Teamdynamik★ Ebene Person

Positionierung HSAKooperation wird verstanden als:Eine problembezogene, zeitlich und sachlich abgrenzte Form der gleichberechtigten, arbeitsteilig organisierten und intendierten Zusammenarbeitsform am gleichen Gegenstand.

★ Sie ist bewusst gewählt sowie fachlich und professionsethisch begründet.★ Ihre Ziele und Zielkriterien sowie ihre Strukturen der Arbeitsteilung wird in Prozessen gegenseitiger

Abstimmung, Aushandlung und Einigung bestimmt.★ Die Haltungen, das Verhalten und die Handlungen der Kooperationspartner sind nach den Prinzipien der

Gleichwertigkeit, der Reziprozität, der Partizipation, der Multiperspektivität und der Wirkungsorientierung ausgerichtet. Diese werden in den Zielbearbeitungsprozessen aktiv thematisiert.

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Ba 110 Zusammenfassung der 8 Leitprinzipen Unterricht inkl. PPP★ Wirkungsabsichten zielen immer auf die Verbesserung der Lebenslage der Klientel, auf die Optimierung

der Handlungsabläufe und werden im Interesse gesellschaftlicher Leistungssysteme erbracht.★ Vertragliche Verpflichtungen, gemeinsame Rahmenbedingungen, Hierarchien und Regeln strukturieren

die Kooperation

Modell Kooperation

2. ProfessionProfession Soziale ArbeitDie Soziale Arbeit als Profession ist ein Teilsystem der Problembearbeitenden Berufspraxis und bietet exklusive Dienstleistungen zur Bewältigung «kritischer Schwellen und Gefährdungen menschlicher Lebensführung» an.Zieldimension WirksamkeitStützen sich auf systematisch entwickeltes Wissen (Expertenwissen)Autonomie gegenüber den KlientInnen und DritterProfessional communitiy, Berufskodex

DisziplinenJede Disziplin schaut aus einem anderen Blickwinkel auf ein Materialobjekt, daher ergibt sich für jede Disziplin ein eigenes Formalobjekt (kann sich überschneiden), welches mit einer bestimmten Brille begutachtet wird.

Soziale Arbeit Profession?Oberholzer 2000: SA wird das zur Profession, wo sich das Handeln der professionell Tätigen auf wissenschaftliche Erklärungs- Und Handlungswissen stützt und auf dieser Grundlage systematisch angewendet, evaluiert und weiterentwickelt wird.Professionsspezifische Kompetenzen: soziale Aufgaben-, Frage- und Problemstellungen

Beschreiben und Erkennen Verstehen und Erklären Interventionen und Aktionen zu Präventionen oder Verbesserungen führen Evaluation und Reflexion

Berufsverband Avenir Social:SA fördert als Profession die gesellschaftliche Veränderungen und Entwicklungen, den sozialen Zusammenhalt und die Ermächtigung und Befreiung von Menschen, Dabei sin die Prinzipien der sozialen Gerechtigkeit, der

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Ba 110 Zusammenfassung der 8 Leitprinzipen Unterricht inkl. PPPMenschenrechte, der gemeinschaftlichen Verantwortung und der Anerkennung der Verschiedenheit richtungsweisend. Soziale Arbeit wirkt auf die Sozialstrukturen und befähigt Menschen so, dass sie die Herausforderungen des Lebens angehen und Wohlbefinden erreichen können. Dabei stützt sie sich auf Theorien der eigenen Disziplin, der Human- und Sozialwissenschaften sowie auf das Erfahrungswissen des beruflichen Kontextes (Schmocker 2016).Verständnis der HSA FHNWProfessionelle der Sozialen Arbeit wirken im Spanungsfeld von Individuen und Gesellschaft und intervenieren mit gezielt ausgewählten Massnahmen, wenn die eigenständige Alltags- und Lebensbewältigung und die soziale Integration und gesellschaftliche Partizipation bedroht, eingeschränkt oder verunmöglicht sind.

Geschichte und EntwicklungMenschliches Problem Paul MoorZwischen de Zentren der Hilfe sollen keine Grenzen verlaufen; sondern zwischen ihnen liegen die Bereiche der Zusammenarbeit, welche in erster Linie ein menschliches Problem ist und erst in zweiter Linie auch ein wissenschafltliches.Kooperation als Reaktion auf Komplexität1. Mehrdimensionalität, Komplexität, Pluralität2. Alltagsbezüge, Soziale Umfeld, multidisziplinäre Behandlung3. Multiparadigmatisches Arbeitsfeld, Klient als Massgabe für den Behandlungsauftrag (Kooperation

notwendig, sonst ist es schwierig dem Klientel zu geben was es braucht.)(Heinz Bach 1979)Differenzen und GrenzenAustausch von Unterschieden Differenzen und professionsbezogenen und organisationalen Grenzen.VernunftKooperation ist im ursprünglichsten Sinne von Vernunft abzuleiten.«Denken in Alternativen»

KommunikationVerständigungshindernisse Statusprobleme Arbeitsprobleme Persönlichkeitspsychologische Barrieren Abgrenzungsbedürfnisse Falsche oder keine Erwartungen Hierarchieprobleme Fortschreitende Verrechtlichung Explosion des Fachwissens Barrieren der Fachsprachen

Anthropologische Ungeklärtheiten:Fragen des gesellschaftlichen Bezugsrahmens der disziplinären Überlegungen über das Bild des Menschen in seiner Ganzheit, fehlende Werte und Normendiskussion, unklares Bild des Menschen in der Wissenschaft.Dilemmahafte Behandlungssituation1. Pseudo-kooperation mit Skepsis2. Keine Kooperation3. Offene Konkurrenz(Jochen Schweitzer 1989)Moralische und ideologische diffusen Wertvorstellungen Systemtheoretisch: Autonomie der Systeme Zusammenarbeit eher unwahrscheinlich Austauschtheoretisch: Erträge maximieren, Kosten minimieren, profitieren aus der Kooperation Radikal-marktwirtschaftlich: Interaktionspartner bewerten Verhaltensweisen der Andern immer nach

ihrem privaten Währungssystem.

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3xKO

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Ba 110 Zusammenfassung der 8 Leitprinzipen Unterricht inkl. PPPKooperation nach Schweitzer

Kooperation als Ko-ProduktionDie gemeinsame zu Produzierende Leistung («Koproduktion») verweist auf die Notwendigkeit von Kooperation, auf die gemeinsame Ausrichtung des Handelns auf ein vereinbartes Ziel hin. Zuerst ist es wichtig auf das hinzuarbeiten, auf was man nicht verzichten kann: die Kooperationswilligkeit der Klientel. Hochuli Freund und Stotz stellen die personenbezogene Koproduktion ins Zentrum.Fähigkeiten zur Ko-Produktion1. Die Kompetenz, Unterstützungsleistungen fachgerecht aus der eigenen Organisation und der eigenen

Profession heraus zu initiieren und zu leisten, sich dabei aber gleichzeitig als Koproduzent zu verstehen und mit anderen Akteuren zusammenzuarbeiten.

2. Die Fähigkeit, andere zur Koproduktion zu befähigen und zu unterstützen3. Die Kompetenz, koproduktive Prozesse theoriegeleitet , fachlich reflektiert und ethisch begründet zu

arrangieren.Professionsspeifische ‘Währung’ Gegenstand Fragestellung Zielsetzung Gesellschaftliches Regelungssystem Referenztheorien, Paradigmatas Handlungsmodelle, Denkansätze Professionsspezifische Anforderungen Handlungsspezifische Spannungsfelder

Problemfelder der KooperationZentrale Kooperationsprobleme nach Schweitzer 1998

Hyperkoplexität: Mangelnde Koordination, Wiedersprüchliche Prioritäten Problemorientierung: Pathologie-Orientierung, Chronizitäts-Orientierung Interventionsdruck: Akute Überintervention (je mehr die Einen desto weniger die Anderen), Chronische

Überintervention (Je mehr die Einen desto mehr die Anderen)Anforderungen SA Heiner 2004Spannungsfelder zwischen:

Gesellschaftlichen und politischen Vorgaben und den individuellen Bedürfnissen und Erwartungen der Klientinnen.

Organisationalen und institutionellen Vorgaben und nicht identischen Problemsichten und Intentionen der Professionellen sowie den individuellen Bedürfnissen und Erwartungen der KlientInnen

Ansprüche der Elter bzw. Angehörigen und den Vorstellungen der professionellen Fachkräfte Organisational gesetzte Vorgaben und gewünschte Handlungsspielräume der Professionellen. Leitbild/Konzept und dem geliebten Alltag Theoriegeleiteten Handeln und dem Handeln aus der praktikablen Erfahrung Sozialarbeiterische und sozialpädagogischen Zielsetzungen und der ressourcenbedingten Machbarkeit. Entschiedener Intervention und Wirksamkeit und Qualität Aufträge der Sozialen Arbeit und den im Rahmen der Beziehungsgestaltung wirkungsvollen Stressoren in

der Praxis

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Ba 110 Zusammenfassung der 8 Leitprinzipen Unterricht inkl. PPPDas Problem mit der WirksamkeitWirksamkeit BegriffWirksamkeit ist die zentrale Leitorientierung aller Professionen und damit die `conditio sine qua non` jeglicher Professionalität schlechthin. Da professionelles Handeln berufliches Handeln ist und daher Kosten hervorruft, steht professionelles handeln zudem unter der Erwartung, dass es nicht nur irgendwelche Wirkungen oder irgendein Nutzen erzeugt, sondern dass es bessere Problemlösungen hervorbringt als andere kostengünstigere oder gar kostenlose Formen. (Baumgartner/Sommerfeld 2010:1163)

Grundsatz SAEinerseits ist Wirkungsorientierung damit ein Professionalisierungsgrundsatz für die Soziale Arbeit, andererseits gilt es gerade angesichts abnehmender finanzieller Mittel, eines feststellbaren Solidaritätsschwunds und der Zunahme neuer Problemzonen und neuer Zielgruppen, mit den bestehenden Ressourcen mehr Wirkung zu erzielen. (Uebelhart/Zängl 2013: 22)

Avenir Social

Kooperation findet, wenn es sich für die beteiligten Parteien lohnt.ZielinterdependenzAls Voraussetzung für Kooperation gilt ein gewisses Mass an Zielinterdependenz (Sonderform wäre Zielidentität). Der Interdependenzbegriff meint hier, im Gegensatz zu Abschottung, eine strategische bzw. empathische Form des Sich-Verbündens und des Sich Abstimmens im Sinne der Ausrichtung auf gemeinsame Ziele und der Zusammenarbeit am gleichen Gegenstand.

Haltung`Zwei oder mehr Gesprächsteilnehmer in Kooperationen agieren in einer Gesprächssituation miteinander, nicht gegeneinander indem sie entweder sowohl ihre eigenen Zielvorstellungen als auch die ihrer Gesprächspartner realisieren oder erkennbar zu realisieren versuchen oder auf die Zielvorstellungen ihrer Gesprächspartner Rücksicht nehmen und gegebenenfalls ihre eigene vernachlässigen.

3. OrganisationOrganisation: Theorie, Begriffe, ModelleWas ist eine Organisation?Tätigkeitsorientierter OrganisationsbegriffDas Unternehmen handelt/organisiert★ Organisation ist eine Tätigkeit,★ Prozesshaft

Institutioneller OrganisationsbegriffDas Unternehmen ist eine Organisation

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Ba 110 Zusammenfassung der 8 Leitprinzipen Unterricht inkl. PPP★ Spezifische Zweckorientierung,★ Geregelte Arbeitsteilung

Instrumenteller OrganisationsbegriffDas Unternehmen hat eine Organisation

★ Dauerhaftes Regelsystem,★ Umsetzung in Führungsinstrumente

Definition: OrganisationEine Organisation ist

★ Ein soziales Gebilde (…)★ Mit einem angebbarem Mitgliederkreis und★ Interner Rollendifferenzierung,★ Das auf spezifische Zwecke und Ziele orientiert und (…)★ Rational gestaltet ist.

(Renate Mayntz)

Organisation: Ziele Mitglieder, HierarchieOrganisationen sind gekennzeichnet durch (geprägt von)★ Zweck★ Mitgliedschaft★ Hierarchie★ Strategie★ Kulturen★ Strukturen

Mitgliedschaft und MotivationMitgliedschaft Motivation

★ Autonomie - Ökonomischer Anreiz★ Grenzen - Zwang★ Handlungsfolgen -…Zweckidentifikation★ Konditionen - Attraktivität der Handlung★ Flexibilität - Kollegialität

Die Mitglieder haben sich den vorgegebenen Regeln «zu unterwerfen», sonst können sie nicht mehr der Organisation angehören.

Hierarchie«Mit der Festlegung der Hierarchie bestimmt die Organisation die Unter- und Überordnung ihrer Mitarbeitenden (Aufbauorganisation) und gibt zum Teil auch Hinweise auf die Aufgabenzuweisung (Ablauforganisation).Hierarchie soll die Stabilität der Führung sicherstellen. Sie sind ★ zeitlich (zumeist unbefristet gültig)★ sozial (klare Über- Und Unterordnungen) und★ sachlich (Zuordnung von Themen und Aufgaben)

klar definiert.

Vorteile: 1. Hierarchien ermöglichen Organisationen sich auf spezifische Leistungsbeziehungen zu ihrer Umwelt

auszurichten ohne besondere Rücksicht auf die Empfindlichkeit ihrer eigenen Mitarbeiter zu nehmen.2. Hierarchien ermöglichen unpopuläre und Erwartungen verletzende Entscheidungen zu treffen, die den

Status Quo durchbrechen. Generell haben hierarchische Organisationen eine grössere Veränderungsmöglichkeit als kooperative Organisationen.

3. Hierarchien ermöglichen Entscheidbarkeit auch dann, wenn in der Organisation kein Konsens erzielt wird.

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Abgrenzung Hierarchie und MachtHierarchie sagt nur bedingt etwas aus über die Machtverhältnisse in Organisationen. Hierarchie und Macht sind keinesfalls identisch.Es existieren drei Machtquellen jenseits von Hierarchie:1. Informationen über die Umwelt kommen unabhängig der Hierarchie in die Organisationen.2. Untergebene verfügen zum Teil über mehr Expertise als die Vorgesetzten.3. Untergebene kontrollieren die informellen Kommunikationswege in der Organisation.

ZweckeOrganisation= Werkzeug zur Zweckerreichung★ Zweckrationale Modelle★ Zweck-Mittel-Schema★ Ad-rem/Ad-personam Prinzip

Grenzen der Zweckraionalität:★ Konflikte zwischen den Zielen★ Wechsel von Zwecken★ Weiterexistenz bei der Erreichung von Zwecken★ Weiterexistenz bei der Verfehlung von Zwecken★ Zweck-Mittel-Verdrehung★ Trotz Vereinbarung von Oberzielen Konflikte in der Organisation.★ Flucht in Wertformulierungen

Merkmale einer OrganisationIdentität: Die Identität umfasst die eigentliche gesellschaftliche Aufgabe, den Sinn und Daseinszweck der Organisation.Policy/ Ausrichtung: Strategien, Konzepte und Programme zur ZielerreichungStrukturen: Strukturprinzipien der Organisation (Aufbau-/Ablauforganisation z.B. Stellenbeschreibungen, Arbeitsplätze, Arbeitszeiten, Gremien, Sitzungsrhythmus)

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Ba 110 Zusammenfassung der 8 Leitprinzipen Unterricht inkl. PPPMenschen: Mitarbeitende, Motivation KooperationsformenFunktionen: Aufgaben, Kompetenzen, Verantwortung und Rolle der MitarbeitendenAbläufe: Kernprozesse, Managementprozesse SupportprozesseRessourcen: Finanzen, Gebäude, Räume, Inneneinrichtungen, Maschinen, Geräte, Anlagen, Gärten, Transportmittel, Informationsmittel Kommunikationsmedien usw.

Institution vs. OrganisationInstitution

OrganisationEbenfalls, wie Institution zur Beschreibung von Formen geregelter Kooperation, aber hier Fokus auf Zweckhaftigkeit Strukturierung und Planung vorrangig rationaler Handlungsabläufe, typisch für moderne Gesellschaften.Beispiel: Unternehmen, Parteien, Kirchen, Vereine, MedienMerkmale: 1) bewusst und planvoll zur dauerhaften Erreichung eines bestimmten Zieles gebildet.2) Gedanklich geschaffene, allgemeinverbindliche Struktur und Ordnung3) Dauerhafte Zielerreichung furch Koordination der Mitglieder und der Mittel

Organisation und InstitutionOrganisationen operieren im Rahmen von Institutionen, aber können sie auch verändern. (Vergleich mit dem Mannschaftssport)Institution: Organisation:Spielregeln formelle(«formgebundene») die Spielerund informelle Kombination von: Können, Strategie und

Koordinationverschiedene Ziele:bestimmen, wie das Spiel zu spielen ist Sieg der Mannschaft im Rahmen der Regeln (für alle gültig) (fair oder unfair)

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Ba 110 Zusammenfassung der 8 Leitprinzipen Unterricht inkl. PPP(andere Beispiele für Institutionen und Organisationen)Begrüssungsrituale, Kauf, Parteien, Senat, Unternehmen, admin. BehördenTausch, Begräbniszeremonien

4. PartizipationWas heisst Partizipation?

Je nachdem wie man Partizipation versteht und anwendet verändert sich die Lösung. Wichtig ist die Begriff- und Interpretationsmöglichkeiten im Blick zu behalten.

Wieso Partizipation?Partizipation wird zur Grundlage professionellen Handelns★ Partizipative Wende: verstärkte die Forderung nach mehr Mitsprache in der Gesellschaft (Demokratie)★ Ab den 90er Jahre: Partizipation avancierte zu einem Schlüsselbegriff der Sozialen Arbeit. (Dank der

Kinderrechtsbewegung)★ Weg von autoritär-hierarchischem Verständnis hinzu Mitsprache in Hinblick auf die Ausgestaltung er

Angebote der Sozialen Arbeit.★ Partizipation wird als Grundlage des professionellen Handelns in der Sozialen Arbeit definiert

siehe Schweizerische Berufskodex(Der gesellschaftliche Diskurs hat Einfluss auf den Auftrag der Sozialen Arbeit und auch Einfluss auf den Begriff der Partizipation.)

Fachlich-theoretische Begründung der Partizipation als Grundlage professionellen HandelnsUnterschiedliche Zugänge:★ Partizipation als Voraussetzung für Co-Produktion★ Partizipation um KlientInnen als Subjekte ihres eigenen Lebens wahrzunehmen★ Partizipation als Voraussetzung für Empowerment und Emanzipation

Ziele von Partizipation in der professionellen Sozialen Arbeit… Teilnahme und Teilhabe an sozialen, politischen und ökonomischen Prozessen ermöglichen.… Adressatinnen und Adressaten befähigen, ihre Meinung, Bedürfnisse, Interessen zu artikulieren…insbesondere diejenigen Bevölkerungsgruppen, die stark betroffen oder am schwächsten in formalen politischen Prozessen vertreten sind

Fazit IPartizipation ist keine Methode, sondern eine Haltungs- und Handlungsmaximen in der professionellen Sozialen Arbeit.

Partizipation und KooperationPartizipation als Leitprinzip gelingender KooperationGelingende Kooperation «(…) als bewusst gewählte, beabsichtigte und fachlich begründete Zusammenarbeit verstanden, die verschiedene Abstimmungs- und Aushandlungsprozesse voraussetzt, um eine gemeinsame Verständigung im Hinblick auf Werte, Normen, Ziele, Arbeitsweisen zu bewirken. Zentral dabei ist, dass Kooperation als gleichwertige Beziehung gestaltet wird, damit alle Beteiligten teilhaben können (…)»

Fazit IIPartizipation als fundamentale Voraussetzung für gelingende Kooperation – Partizipation als Haltung innerhalt der Kooperation

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Ba 110 Zusammenfassung der 8 Leitprinzipen Unterricht inkl. PPPDifferenzierungsmerkmaleVerschiedene Unterscheidungsmerkmale★ Format★ Formell/informell

Formell: rechtliche GrundlagenInformell: von der Politik anerkannt aber keine rechtlichen Grundlagen

★ Ausprägung der InstitutionalisierungSituativ oder institutionell

★ Richtung: Top-Down/ Bottom-UpWie kann man Partizipation Befehlen oder DelegierenTop-Down: Wenn die Leitung sagt, jetzt werden wir partizipativ arbeiten. Es wird befohlen partizipativ zu sein.Bottom-up: Die Menschen selbständig partizipativ sind und sein wollen oder Zwang oder Befehl.

★ Stufenmodelle

Fazit IIIIhm Rahmen professioneller Kooperation gilt es……das gemeinsame Verständnis von Partizipation zu klären…punktuelle, einmalige, projektbezogene Partizipationsveranstaltungen ohne Einflussmöglichkeiten zu vermeiden…und langfristige, transparente Prozesse zu fördern, die eine Einflussnahme ermöglichen

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Ba 110 Zusammenfassung der 8 Leitprinzipen Unterricht inkl. PPPHilfreiche Fragen für die KooperationMit welcher Haltung gehen wir partizipative Prozesse an? Was ist Ziel und Zweck der partizipativen Prozesse? Was sind die Rahmenbedingungen, zum Beispiel finanziell strukturell gesetzlich usw.? An welchen Themen können sich Adressierte mit Aussicht auf Wirkung beteiligen? An welche nicht? Werden der Informationsfluss und der Zugang zu Informationen für alle Adressierten/ Betroffenen sichergestellt? Wie werden die Ergebnisse der partizipativen Verfahrens aufgegriffen und transparent gemacht?

5. WerteorientierungEthikDefinition Julia Nida.Rümelin definiert «Ethik als die Theorie des richtigen Handelns. Sie entwickelt Kriterien, systematisiert unsere normativen Überzeugungen und gibt uns Handlungsorientierung in Entscheidungssituationen»

Ethik ist die kritische Infragestellung des Gewohnten

MoralNach Nummer-Winkel ist Moral die Gesamtheit der Normen, deren Befolgung dem gesellschaftlichen Zwang unterliegt «Aus moralphilosophischer Sicht geht um die Angemessenheit ihrer Begründung, aus empirischer Sicht um die Frage, wer welche Normen warum als gültig einschätzt und befolgt»

«Der Begriff der Moral (…ist) eine besondere Art von Kommunikation» (Luhmann) und kein Begriff, der sich auf Regeln, Normen oder Haltungen bezieht. Sie hat die Tendenz, Konflikte zu verschärfen. Für Luhmann ist deshalb die wichtigste Aufgabe der Ethik, vor der Moral zu warnen.

Besonderheit ethischer Diskussionen«Wer zwischen Gut und Böse unterscheidet, wähnt sich üblicherweise auf der Seite des Guten» (Körtner), was u.a. zur Abwertung Andersdenkender und Flügelkämpfen führten kann: Durch die moralische Aufladung können unwichtige Sachfrage als «Entscheidung zwischen Gut und Böse « wahrgenommen werden.

Besonderheit ethischer Diskussionen in der Sozialen ArbeitDie ethische Diskussion war in den letzten 10 Jahren stark von professionsethischen Überlegungen (Dolliger) geprägt. Es sind meist professions-ethische Diskurse gemeint, wenn von Ethik in der Sozialen Arbeit die Rede ist.

Verhaltensregeln Institutionen sind wechselseitige, gewohnheitsmässige Handlungen. Maximen sind jene «subjektive Regeln, nach denen man wirklich handelt» Normen sind «mehr oder weniger generalisierte Handlungsweisungen oder Vorschriften. Ethische Prinzipien entweder «oberste inhaltliche Normen» oder als formale Prinzipien.

Beschreibende vs. Normative Ethik Beschreibend Ethik: welche Regeln gelten in einer sozialen Gruppe («empirische Moralforschung») Normative Ethik: welches ist das gute und richtige Verhalten/Tun/Entscheiden?

Thick ethical concepts IGewisse Kategorien, wie etwa «soziale Gerechtikgeit» oder «soziale Probleme», benötigen beschreibende und normative Bezüge, um sinnvoll festgelegt werden zu können.Thick ethical concepts IIKategorien wie «Verwahrlosung» sind durch die Vermischung von Normativitäten und Beschreibung höchst problematisch: Was vermeintlich als neutrale Beschreibung daherkommt, ist das Ergebnis von Bewertungen!

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Ba 110 Zusammenfassung der 8 Leitprinzipen Unterricht inkl. PPPVerbreitete Definition von Ethik und Moral«Moral»: die Gesamtheit von Regeln, Normen und Werten/Idealen einer sozialen Gruppe oder Gesellschaft«Ethik»: die philosophische Disziplin, welche sich mit diesen Regeln, Normen und Werte/Idealen befasst.

Ethische Relevanz von RoutineIn der allgemeinen normativen Ethik interessieren (meist nur) Handlungen, die bewusst und mit Handlungsfreiheit ausgeführt wurde: D.h., jene Handlungen, für die man verantwortlich ist.Unter einer beschreibenden Perspektive interessieren alle ethisch relevanten Handlungen – auch selbstverständlich

Was ist eine Handlung?Handlung als absichtlich herbeigeführten Zustand, können wir zwischen Absicht der Handlung und dem Ergebnis der Handlung unterscheiden: Für die Beurteilung einer Handlung können entweder die Motive oder die Folgen einer Handlung herangezogen werden.Werte in der Ökonomie des 19. JahrhundertsDer Begriff des Wertes selbst entstammt der Ökonomie, wo er synonym mit dem Preis einer Ware oder Dienstleistung verwendet wurde.Luhmann: Durchsetzung des Werte BegriffesIn einer älteren, hierarchisch geschichteten Gesellschaft mit einer festen Gesellschaftsordnung und einer überspannenden Gottvorstellung, war das anzustrebende Gute bestimmbar.Dies ist in einer funktional differenzierten Gesellschaft mit eigenständigen gesellschaftlichen Systemen nicht mehr möglich, an die Stelle der Vorstellung des anzustrebenden Guten trat eine Vielzahl von Werten.Früher: Gottvorstellung – anzustrebende Gute vs. Heute: Werte Unschärfe der WerteWerte treten immer im Plural auf, konfigurieren untereinander, arbeiten einander unter Umständen auch zu und sind nie eindeutig zu fassen, da sie unausweichlich ein Gegenstand der Abwägung sind.Mit denselben Werten können unterschiedlichste Handlungsvarianten begründet werden.Werte und SinnkonstruktionMenschen neigen dazu, ihre Handlungen als sinnvoll zu deuten: Werte sind wichtige Orientierungspunkte, um eine Handlung auszuführen und die zentrale Referenz, um die Handlungen zu bewerten.Interessanterweise versuchen Menschen ihr Verhalten oftmals auch dann moralisch zu begründen, wenn die Werte nicht die entscheidenden Faktoren für die Handlung waren.

Begriff der NormDer Begriff Norm wurde erstmals anstelle des Gebotes als Bezeichnung was zu tun sei:Normen sind Handlungsaufforderungen d.h. Befehle, sich einer bestimmten Art und Weise zu verhalten oder Dinge nicht zu tun.

Werte Und NormenWerte geben Handlungsrichtungen vor und motivieren zu Handlungen.Normen beschreiben, wie etwas sein soll und werden meist durch Sanktionen verstärkt.Werte und Normen in der KooperationJede Berufsgruppe, Organisation und Person hat ihre eigenen Werte und Normen.Werte und Normen drei bedeutende Ebenen (nach Parsons)★ Das Gesellschaftssystem★ Die sozialen Systeme★ Das Persönlichkeitssystem

Ebene GesellschaftssystemDas kulturelle System ist das «Reservoir» der Werte und normen einer Gesellschaft. Das kulturelle System gibt den anderen Ebenen die normative Orientierung vor. In den kollektiven Ideen, Institutionen und Rollen kommt das kulturelle System zum Ausdruck.

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Ba 110 Zusammenfassung der 8 Leitprinzipen Unterricht inkl. PPPProblemkonstruktionSoziale Probleme werden durch AkteurInnen (z.B. Medien, Wissenschat, NGOs) «aktiv hergestellt und in diesem Sinn immer sozial konstruiert sind. Konstruiert meint hier nicht künstlich hergestellt, sondern in ihrer Bedeutung, Herkunft und Lösung gemeinsam gesellschaftlich-politisch ausgehandelt.Der Ausgangspunkt der Argumentation für Problematisierungen sind meist Werte: Bestimmte Phänomene würden gegen als «allgemein verbindlich erachtete gesellschaftliche Wertevorstellungen, z.B. von Menschen, Gleichheit oder Gerechtigkeit.Ebene Soziale SystemeIn den Systemen vollzieht sich das Handeln der Personen. Soziale Systeme sind Systeme, in denen Einzelpersonen handeln und gegenseitig aufeinander Bezug nehmen. Z.B. Familie, Vereine, Mitstudierende, Berufsverband, Arbeit, Medien

RollenerwartungRollen erklären, warum sich Menschen so verhalten wollen, wie sie sich verhalten sollen.Rollen können als kulturell geformte «Normenbündel» verstanden werden. Wer eine bestimmte berufliche Stellung oder Position innehat, sieht sich mit einem Bündel von spezifischen und typisierten Verhaltenserwartungen konfrontiert.

BerufsethikBerufsethik sind «jene Pflichten, die sich aus den spezifischen Aufgaben der verschiedenen Berufe einer arbeitsteiligen Gesellschaft ergeben.BerufsethosDas Berufsethos ist jene mehr oder minder kohärente Gesamtheit von Haltungen, Werten und Normen verstanden werden, die von einer Berufsgruppe selbst «als verbindliche Orientierungsinstanz guten und richtigen Handelns betrachtet» wird.

Ebene PersönlichkeitssystemPersönliche Konfiguration von verinnerlichten Werten und das sich daraus ergebene Handeln.Durch die Sozialisation wird das Individuum dazu gebracht, Rollen zu akzeptieren und Rollenerwartungen zu erfüllen. Nach Parsons ergibt sich daraus ein stabiles Orientierungsmuster, das er als Identität bezeichnet.★ Werte sind persönliche Überzeugungen, die mit Emotionen verbunden sind.

Wenn Menschen ihre Werte nicht verwirkliche können, fühlen sie sich hilflos und /oder reagieren mit Ärger; werden die Werte verwirklicht, fühlen sich Menschen zufrieden und/oder reagieren mit Freude

★ Werte motovieren zu zielgerichtetem Handeln, um erwünsche Zustände herzustellen.★ Werte transzendieren spezifische Handlungen und Situationen. Erlebnis der Verwirklichung eines grossen,

persönlichen Zieles. Eine Hilfe in einem Einzelfall kann Verwirklichung des grossen Zieles von «Solidarität» erlebt werden.

★ Wert können als Kriterien gelten, um Handlungen auszuwählen, zu begründen und/oder eine getroffene Handlungsvariante im Nachhinein zu bewerten.

★ Werte sind nach ihrer Wichtigkeit hierarchisch geordnet. Menschen-aber auch soziale Systeme und Gesellschaften-lasen sich anhand der Priorisierungen ihrer Werte charakterisiert. Welche Werte sind wichtiger? Etwa Fairness oder Erfolg; Innovation oder Tradition; Stabilität oder Flexibilität usw.

Motivation und passende WerteEine Voraussetzung, dass ein Soziales System funktioniert ist, dass sie Individuen (Persönlichkeitssysteme) motiviert werden mitzuwirken und dass vom Kultursystem dazu passende Werte zur Verfügung gestellt werden.Funktion und RollenRollen vermitteln zwischen dem kulturellen und sozialen und Persönlichkeitssystem.Rollen und das soziale System, in dem sie gelebt werden, sind von Normen reguliert. Das heisst: Gesellschaftlich relevante Rollen beruhen auf einen gesellschaftlichen Konsens.Internalisierung und InstitutionalisierungWerte aus dem Kultursystem werden im Persönlichkeitssystem durch Internalisierung (Nicht nachahmen: Bezugspersonen lernen Eltern, Familien) in der Sozialisation und im Sozialsystem durch Institutionalisierung (Nachahmen; Lernen von anderen Personen) verankert.

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Ba 110 Zusammenfassung der 8 Leitprinzipen Unterricht inkl. PPPBeispiel HSA FHNW: ★ Ähnlicher Wertehorizont der Studierenden und Mitarbeitenden★ Aufeinander bezogenes Handeln

Wertewandelna) Werte erhalten neue Inhalteb) Werte werden durch andere ersetztc) Neue Werte erscheinen

Werte sind immer auch Produkte einer Epoche1945 bis 1968 in der Schweiz:Fleiss, Pflichterfüllung, Diszipliniertheit, Triebkontolle, BescheidenheitWertekonflikteWerte stehen in einem dauernden Widerstreit. Je heterogener und freier eine Gesellschaft ist, desto häufiger prallen unterschiedliche Meinungen aufeinander.a) Konflikte zwischen den aktuellen werten eines einzelnen «Werteuniversums»b) Konflikte zwischen «alten» und «neuen» Wertenc) Konflikte zwischen Werten aus verschiedenen «Werteuniversien.

6. WirkungsorientierungSoziale Arbeit und Wirkung: Das Social Impact ModellSocial-Impact-Modell (SIM)I: ProblemkonstruktionII: LösungskonstruktionIII: UmsetzungIV: Wirkungsevaluation (Überprüfung der Umsetzung)

Soziales Problem: Perspektive & Kontext

Phase I: ProblemkonstruktionBreit angelegter partizipativer Prozess über die Feststellung eines Sozialen Problems und seiner Erscheinungsformen und Folgen.Eine multiperspektivische Risikoeinschätzung, die alle relevanten Politikfelder umfasst und auch die Risiken eines Nicht-Handelns einschliessen.Phase II: LösungskonstruktionMögliche Finanzierungsvarianten und Finanzierungsströme bedürfen einem ganzheitlichen Verständnis von lebenslagenorientierten Service-Ketten.

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handlungsauslösender Entscheid= Bedarfsausgleich

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Ba 110 Zusammenfassung der 8 Leitprinzipen Unterricht inkl. PPPAkteursnetzwerke sind dahingehend zu überprüfen, ob sie Organisationsstrukturen und -formen darstellen, welche die effiziente Erbringung von lebenslagenangemessenen sozialen Dienstleistungen garantieren und dabei die Formen der Leistungserbringung an den Möglichkeiten und Fähigkeiten der Klientel subsidiär ausrichten können.(Angesichts komplexer Sozialen Probleme und Lebenslagen sind den Aspekten Zugänglichkeit und Komplexität und Rechtssicherheit besondere Beachtung zu schenken.Phase III: Umsetzung(Klar formulierte und messbare Ziele für output, effect, impact und outcome.)(Nicht primär der output, sondern Effizienz und Effektivität der Umsetzung stehen im Vordergrund.)Mit dem Sozial-Holding-Gedanken für das Bereitstellen von lebenslagenangemessenen Dienstleistungsketten und einem klaren politischen Gestaltungs- und Steuerungswillen können Soziale Probleme gelöst/gemindert oder gar vermieden werden.Ein dem sozialarbeiterischen und ökonomischen Denken angemessenes Qualitätsmanagement sorgt für eine standardisierte und vergleichbare Umsetzung von Lösungsansätzen.Mittels einer laufenden Evaluation bei der Umsetzung sind Korrekturmassnahmen innert kürzester Zeit identifizierbar und können einer erneuten demokratischen Legitimierung zugeführt werden.Phase IV: Evaluation Welche Wirkung hat die Umsetzung erzeugt?Eine aussagekräftige Wirkungsevaluation umfasst nicht nur die Politik-, Prozess-, Struktur-, Ergebnisaspekte auf den Ebenen Versorgungssysteme, Programme und Einzelfall sowie Effizienz und Effektivität, sondern auch die Richtigkeit der Wirkungsannahmen Rückkoppelungseffekte und die Wirkungsverläufe in ihrer zeitlichen Dimension. Steuerungs- und Bewertungskonzepte, die das öffentliche Gut Wohlfahrt problem- und lösungsangemessen planen, realisieren und weiterentwickeln, müssen auf der Makroebene die spontane Herausbildung von neuen Eigenschaften und/oder Strukturen berücksichtigen (Konvergenz). Rückkoppelungen (auch zwischen den vier SIM-Phasen) erbringen den Nachweis, dass und wie positiv verstärkende Auswirkungen das Soziale Problem nachhaltig beeinflussen.Vier Aspekte, die für die Wirkungsmessung leitende sind: Übereinkunft über das soziale Problem, die Wirkungsziele der Problemlösung (…), Den Zweck und die Wirkungsziele der Kooperation selbst, Den Prozess der Kooperation sowie Die Dokumentation/ Sichtbarkeit.

Kooperation als wirkungsorientierte ProblemlösungZoom: KooperationNicht mehr das Soziale Problem als Ganzes, sondern wie kooperieren die einzelnen Akteure zusammen. Dieses Problem kann nicht jemand allein lösen, es braucht mehrere Akteure.LösungskonstruktionKooperation als Teil des Problemlösungsprozesses

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Ba 110 Zusammenfassung der 8 Leitprinzipen Unterricht inkl. PPP

Wirkung und professionelle KooperationKooperation legitimiert sich durch – nicht zufälligen- Mehrwert, als Teil einer Wirkungsplanung von Kooperationen:«Erst wenn wir genau erkennen welches Problem wir mit einer Kooperation lösen und welchen damit verbundenen Nutzen wir damit erreichen wollen, können wir über die Frage der Wirkung überhaupt sinnvoll nachdenken. An der Wirkung können wir dann letztlich erkennen, ob die Lösung das Problem tatsächlich beseitigt oder es sich wenigstens mindert.»

Jede Kooperation braucht als Voraussetzung eine klare Definition des Problems: Was soll genau bearbeitet werden? Die Ziele müssen sich zumindest überschneiden, sonst arbeiten die Akteure gegeneinander anstatt miteinander.

SIM-Phase I: Problemkonstruktion★ Feststellung eines Sozialen Problems und

seiner Erscheinungsform und Folgen★ Herleitung eines gesellschaftlich/politisch

legitimierten Bedarfs★ Multiperspektivische Risikoeinschätzung★ Demokratisch festgelegter

Handlungsbedarf★ Formulierung transparenter Zielsetzungen und

Wirkungsabsichten

SIM-Phase II: Lösungskonstruktion★ Festlegen messbarer Leistungs- und Wirkungsziele★ Lösungsvarianten aus unterschiedlichen Disziplinen

sind einander entlang lebenslagenorientierter Versorgungsketten und unter multiperspektivischen Betrachtungswinkeln gegenüber zu stellen.

★ Mögliche Lösungsvarianten werden sowohl aus ökonomischer, politischer, fachlicher, wie auch ethischer und ökologischer Sicht und hinsichtlich de Grenzen und Möglichkeiten einer multiprofessionellen und interinstitutionellen Bearbeitung sozialer Probleme beurteilt.

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Ba 110 Zusammenfassung der 8 Leitprinzipen Unterricht inkl. PPPWirkungWirkungsaspekteSollten die Wirkungsziele sowie die Indikatoren jeweils schriftlich festfehalten werden oder müssten sogar eine Vereinbarung erstellt werden?WORAUFHIN? Übereinkunft über das soziale Problem und die Wirkungsziele der Problemlösung d.h. dass das der Kooperation zugrundeliegende soziale Probleme, der Kontext, in dem es lokalisiert ist, wie auch die mit seiner Lösung beziehungsweise Linderung verbunden Wirkungsziele, unabhängig von der Kooperationsebene, von den Kooperationspartnern aus unterschiedlichen Funktionssystemen, als Grundbedingung der Kooperation angenommen werden muss.Die Wirkungsziele der Kooperation müssen★ Eindeutig und zweifelsfrei definiert★ Von allen Kooperationspartnern akzeptiert★ In ihrer Dringlichkeit bestätigt sein

Ist die Fähigkeit Kooperation richtig und wirkungsvoll einzusetzen nicht durch die angewandte Praxis erlernt und später intuitiv eingesetzt?

Intuitives einsetzten der Kooperation ist nicht grundlegend, sondern die Kooperation soll spezifisch bewusst organisiert und eingesetzt werden.WESHALB KOOPERIEREN? Welchen Teilbereich in einer Wirkungskette zur Bearbeitung eines Sozialen Problems kann eine Kooperation lösen? Eigene, den Wirkungszielen der gesamten Problembearbeitung untergeordnete spezifische Wirkung, abhängig von: ★ Dauer (ab wann und bis wann in einem Problemlösungsprozess wird in derselben Konstellation

kooperiert?) der Kooperation; ★ Ausmass (was/welcher Gegenstand ist Teil der Kooperation?) der Kooperation;★ Tiefe (u.a. welche inneren und äusseren Begrenzungen sind zu berücksichtigen?) der Kooperation.

(Datenschutz: Die Professionellen können nicht allen alle Daten weitergeben.

Wirkungsebenen

1. Output:Zielgruppe wird erreicht. Aktivitäten finden wie geplant statt.(Bsp. Ein Mahlzeitendienst kocht 100 Mahlzeiten und liefert diese an alleinstehende betagte Personen aus)

2. Effect: (Verschiedene Ebenen von Wirkungen)Unmittelbare, objektive, d.h. direkt ersichtliche bzw. nachweisbare (Aus-) Wirkungen der Leistungserbringung.(Bsp. Beim Mahlzeitendienst eines Altersheims besteht der Effect – soweit die Qualität der Leistung stimmt und der Leistungsempfänger /die Leistungsempfängerin die Mahlzeit einnimmt – in einem guten Ernährungszustand.)

3. Impact:

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Ba 110 Zusammenfassung der 8 Leitprinzipen Unterricht inkl. PPPSubjektive Wirkung beim Leistungsempfänger/ der Leistungsempfängerin, zu der das Handeln der Verwaltung bzw. des Leistungserbringers (ggf. auch bei Dritten) massgeblich beigetragen hat. Der Impact ist vor dem Hintergrund der Bedürfnisse und Werte des Betroffenen zu sehen.(Bsp. Beim Leistungsempfänger/ der Leistungsempfängerin des Mahlzeitendienstes kann der Impact etwa in einer besseren Tagesstruktur oder einem gewissen Grad an Zufriedenheit und Lebensfreude bestehen.)

4. Outcome:Mittelbare Wirkung der Erbringung einer oder mehrerer Leistungen durch die Verwaltung oder den/die beauftragte/n Leistungserbringer/in auf die Gesellschaft und/oder Umwelt.Der Outcome bezieht sich – namentlich im Bereich der sozialen Arbeit – meist auf spezifische Gesellschaftsgruppen.(Bsp. Bezogen auf den Mahlzeitendienst kann der Outcome beispielsweise in einem höheren Grad der Selbständigkeit in der Lebensführung von Menschen über 70 Jahren liegen.)

Akteure und EbenenSoziale Probleme treten generell auf unterschiedlichen Ebenen auf und werden- von unterschiedlichen Professionen – dort bearbeitet analog dazu Kooperationsprozesse:Kooperation auf Ebene gesellschaftliches Hilfesystem(Makroebene, kann alle gesellschaftlichen Funktionssysteme betreffen)z.B. Aushandlung des sozialpolitischen oder des politökonomischen Rahmens sozialer Dienstleistungen.

Kooperationsprozesse auf Ebene der Organisation (Mesoebene)- Innerhalb einer Organisation - zwischen Organisationen, einem zivilgesellschaftlichen Verbund oder einer Interessengruppe- die, strukturelle Aspekte betreffen

z.B. Organisationsmodelle, Gestaltung der organisationalen Schnittstellen zu externen KooperationspartnerInnen, Entwicklung von Dienstleistungen in Versorgungsketten.FHNW: Modul Ba16 HSA können auch studierende aus der angewandten Psychologie besuchen.

Kooperationsprozesse auf Ebene der Fälle (Mikroebene)z.B. die Kooperation zwischen Professionellen mit dem Ziel einer gemeinsamen Linderung oder Lösung des Problems.

Wie und Womit Kooperieren?Kooperationsprozesse, Umsetzten der Kooperation unter Berücksichtigung von ★ Leitprinzipien der Kooperation★ Kooperationsstruktur (u.a. Wie wird die Kooperation vereinbart? Rollen?)★ Ablauf (Gestaltung des Prozesses)★ Kooperationskosten ( für die einzelnen Akteure in Bezug auf die Kooperation und den gesamten

Problembearbeitungsprozess.)

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Ba 110 Zusammenfassung der 8 Leitprinzipen Unterricht inkl. PPPDokumentation/Sichtbarkeit★ Welchen Akteuren gegenüber sollen die (Kooperations-)Wirkungen primär und sekundär sichtbar gemacht

werden? (z.B. gegenüber - Öffentlichkeit, Verwaltung, Politik, Profession, Betroffene, Angehörige, KooperationspartnerInnen)

★ mit welchen Mitteln?

Rückkoppelung und Evaluation

Implikationen der WirkungsorientierungEine Steuerung über Wirkungen und Leistungen ist erst möglich, wenn diese messbar gemacht werden.

Jedes Modell geht mehr in die Tiefe!

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Ba 110 Zusammenfassung der 8 Leitprinzipen Unterricht inkl. PPP

1. Problem2. Problemkonstruktion3. Lösungskonstruktion4. Umsetzung5. Wirkung Evaluation

7. KonfliktbearbeitungWas ist ein Konflikt?Auf Grund unterschiedlicher Bedürfnisse, Meinungen, Ansichten: Diese Unterschiede können zu Konflikten führen.Konflikte sind Teil von Kooperation. Konflikte können zu Kooperation führenKonstruktive Konfliktbearbeitung kann positive Auswirkungen haben.Definition Glasl «Sozialer Konflikt ist eine Interaktion zwischen Aktoren (Individuen, Gruppen, Organisationen usw.), wobei wenigstens ein Aktor eine Differenz bzw. Unvereinbarkeit (…) mit dem anderen Aktor (den anderen Aktoren) in der Art erlebt, dass beim Verwirklichen dessen, was der Aktor denkt, fühlt oder will eine Beeinträchtigung durch einen anderen Aktor (die anderen Aktoren) erfolgen.»

Nicht alle Differenzen führen zu einem Konflikt. Die Differenz selbst ist kein Auslöser, eine Partei muss sich muss sich beeinträchtigt fühlen durch eine andere Partei. Beispiel: Diskussion über Leistungsnachweis: Was er beinhaltet?

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Ba 110 Zusammenfassung der 8 Leitprinzipen Unterricht inkl. PPPAuf Grund der Diskussion kann eine Studentin diesen nicht abgeben (=Beeinträchtigung) da kann ein Konflikt entstehen, da die eine Studentin der anderen die Schuld gibt.

Konflikt als Sozialer Tatbestand«Konflikte sind (…) konstitutives Element individueller und gesellschaftlicher Entwicklung und bilden die Antriebskraft für Entwicklung und Veränderung.Zugleich sind jedoch Konflikte auch Faktoren, die sich störend auf ein gutes Zusammenleben uns soziales und individuelles Wachstum auswirken.Und es gilt: Zwischen Menschen ist nicht der Konflikt, sondern die Harmonie erklärungsbedürftig!»

Wenn keine Konflikte vorhanden sind, ist es vielleicht manchmal suspekt, da sollte man nachfragen, wieso keine Konflikte ausdiskutiert werden. (Konflikte sind nichts Unüberwindbares)

Die 5 Dysfunktionen eines Teams

Konflikt als Chance«Wenn alle in die gleiche Richtung gehen, Kann man sich nicht begegnen.»

Wenn wir kooperieren heisst dies, dass wir zusammenarbeiten. Wenn man zusammenarbeitet kommt es zu Konflikten. Es geht nicht darum Konflikte zu vermeiden, sondern sie Konstruktiv zu bearbeiten.

Innovation: Neue IdeenBestehende Arbeitsprozesse optimieren,wie kam es zum Konflikt, wie kann mandies verbessern oder verhindern.

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Ba 110 Zusammenfassung der 8 Leitprinzipen Unterricht inkl. PPPKonflikte haben auch gute Seiten.Wie entstehen Konflikte?

Was innerlich in uns passiert wen Konflikte entstehen und was dies aussen für Auswirkungen hat. Effekte auf das gegenüber! Interne und externe Prozesse beeinflussen sich gegenseitig. Wahrnehmung ist immer subjektiv.Selektive Aufmerksamkeit: Röhrenblick, Scheuklappe: z.B. Es geht immer nur um die ArbeitsplanungFühlen immer mehr Empathie oder Antipathie: Hineinversetzen in die andere Person, darauf gehen wir nicht mehr ein; Das Misstrauen nimmt zu; Man nimmt sehr schnell alles persönlich.Denken in Stereotypen: Ist immer so, wird immer so sein, hineinsteigern in den Konflikt; Dieses Verhalten nimmt zu.Wollen: Wir wollen plötzlich Dinge die gar nicht zu uns passen, oder setzten Dingen Wichtigkeit zu, welche vorher nicht relevant waren. Pubertäres Verhalten.Verhalten: Destruktiv, den anderen Schaden, verlieren der Selbstkontrolle (Malcom mitten drin Video), Verhalten verändert sich. Dieses Verhalten wirkt auf das Gegenüber: Er/Sie verhält sich dann genau wie erwartet ebenfalls destruktiv. Und alles beginnt wieder von vorne. Abwärtsspirale.Konflikte sind immer subjektiv. Es gibt keinen objektiven Streitpunkt. Subjektive Ansichten immer miteinbeziehen. Wahrnehmung kann auseinander gehen. Meinungen können akzeptiert und stehen gelassen werden.

Zwischenfazit★ Es bestehen subjektiv wahrgenommene Differenzen.★ Wechselseitige Beeinflussung von Wahrnehmung, Denken, Fühlen, Wollen und Handeln.★ Sobald sich eine der Parteien durch die Differenzen in ihrem Denken, Fühlen, Wollen oder Handeln

eingeschränkt fühlt, dann besteht Konfliktpotential.★ Differenz an sich noch kein Konflikt.

Wie kann man Konflikte analysieren?KonfliktanalyseSoziale Konflikte können unterschieden werden nach:Unterschiedliche Merkmale an denen wir Konflikte unterscheiden können.

★ Konfliktparteien (Haltung [Konfliktbiographie], Positionen, Beziehungen [z.B. Hierarchie], Setting [Organisationale Kontext, Konfliktkultur in einer Organisation.]

★ Konfliktverlauf (Muster, Wendepunkt, Lösungsversuche)

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Ba 110 Zusammenfassung der 8 Leitprinzipen Unterricht inkl. PPP★ Inhalte/ Streitpunkte

1-3 gut ansprechbar, da es auf Sachebene ist.4.Beziehungskonflikte: Schwierig anzusprechen: Zwischenmenschliches das mitspielt;schwierig zu benennen und auf den Tisch zu bringen.

5.Rollenkonflikte: Trifft man sehr oft an, mehr tut als er soll, informellen Chef; Rollen und Funktionen nicht geklärt= Konfliktpotential.

★ Reichweite der Bemühungen um Einflussnahme Friktionen: begrenzte, meist sachliche Themen (Methodischen Ansätze sachliche, materielle Fragen

kein Machtkampf) Positionskämpfe: Ausdehnung von Einfluss und Macht (A möchte seine Aufgaben auf Kosten von B

ausdehnen) [Wer hat mehr Einfluss? Kämpft um mehr Einfluss, Meine Position stärken, mehr Einfluss haben.]

Systemveränderungskonflikte: ein gesamtes System soll verändert werden (in Organisationen beispielsweise Identität, Kultur Struktur u.ä.) [Man kämpft um die Veränderung in einem System] Viel mehr Einflussnahme.

★ Arenen von Konflikten Mikro-soziale Konflikte: Paarbeziehungen, Familie, Kleingruppe (Face to Face)z.B. Lehrer sprechen über den Aufbau des Unterrichts. Pädagogisches Konzept.Meso-soziale Konflikte: Parteien als Vertretende von Gruppen, Organisationseinheitenz.B. Elternrat will etwas einführen.Makro-soziale Konflikte: gegen aussen sichtbare Vertretende von gesellschaftlichen Gruppierungen, Medien, Interessensverbände.z.B. Diskussionen und Konflikte zum Lehrplan 21

Systemveränderungen finden nicht nur auf der Makroebene statt – ist also nicht deckungsgleich.Komplexität steigt bei jeder Stufe.

★ Austragungsformen von KonfliktenHeisser Konflikt: «Heiliger Krieg»Gegenpartei überzeugen, bekehren, Anhänger gewinnen, Eroberung «Explosionen», Positive Selbstbilder dominieren, die anderen sind das Problem, Angriff ist die beste Verteidigung,Parteien suchen Konfrontation: Überlegenheitsgefühl, SiegesrauschKalter Konflikt: «Nur keinen Streit»Gegenpartei desillusionieren, Frustration, Sarkasmus, «Implosionen», Rückhaltung, Begegnung vermeiden, Ohnmacht, zerstörtes Selbstwertgefühl, Frustration wird heruntergeschluckt, Starker Einfluss auf die Selbstwertgefühle, versteckt sich hinter sachlichen Positionen

★ Anfänglich in Konflikten oft Wechsel zwischen heissem und kaltem Konflikt

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Ba 110 Zusammenfassung der 8 Leitprinzipen Unterricht inkl. PPP★ Verhaltensstil zwischen den Parteien ist kalt oder heiss, nicht der Konflikt an sich. Kann immer wieder

wechseln.★ Verschiedene Faktoren beeinflussen: Persönlichkeitsstruktur, Einstellung zu Konflikten, Wie die

Organisation mit Konflikten umgeht. ★ Hilfreiche Merkmale wieso Konflikte Heiss oder Kalt ausgetragen werden:

Hierarchie, Rollen, Positionen★ z.B. Student wird mit dem FHNW DirektoIn keinen heissen Konflikt austragen, jedoch mit Kollegin schon.★ Konfliktdynamik: Eskalationsstufen

Die 9 Stufen werden in drei Phasen aufgeteilt:1. Phase Win-Win

gemeinsame Lösungen finden, Wohlergehen aller Beteiligten, Kooperation vor der KonkurrenzDie Konkurrenz nimmt immer mehr zu desto mehr man hinunter geht in den Stufen.

2. Phase Win-LoseKonkurenz steigt

3. Lose-LoseNiemand kann gewinnen. Es wird allen klar, dass niemand gewinnt. «Der Rosen Krieg» FilmEs geht nur noch darum dem anderen Schaden zuzuführen.

★ Konfliktdynamik = die Treiber der Eskalation

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Ba 110 Zusammenfassung der 8 Leitprinzipen Unterricht inkl. PPP★ Konfliktkompetenz als Teil des professionellen Handelns in Kooperation

Selbstkompetenz: Wie verhalte ich mich in einem Konflikt, persönliche schwäche kennen, unsere eigenen Anteile und Konflikten erkennen und reflektieren. Hilft uns Konstruktiv mit Konflikten umzugehen.

Fallkompetenz: Konflikte erkennen und analysieren und einordnen und bearbeiten können.

Systemkompetenz: Ein Auge darauf haben was sie Organisationalen oder Setting bedingte Faktoren für Konfliktpotential haben.

Analyse mit den Instrumenten ist wichtig, damit man intervenieren kann.

Konfliktkompetenz heisst konkret …★ Rechtzeitiges Erkennen von Konfliktsymptomen★ Konstruktiver (d.h. aktiver, offener, fairer) Umgang mit Konflikten ★ Eigene Anteile in Konflikten erkennen★ Empathie für die andere(n) Konfliktpartei(en) haben★ Angemessene Selbstbehauptung und gewaltfreie Durchsetzung von Interessen★ Eigene Grenzen kennen und wissen, was und wo ich mir Hilfe hole

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Welche Form der Hilfe man anwenden muss oder sollte!Selbsthilfe kommt schnell an ihre Grenzen.

8. MultiperspektivitätKooperation

★ Diffuse Allzuständigkeit★ Interprofessionelle Kontexte★ Koordination★ Ganzheitlicher Zugang★ Additive Kooperation (nebeneinander, Information, zeitliche Koordination)★ Komplexe Problemstellungen★ Integrative Kooperation (neue Interventionsideen, fachliche Verständigung, gemeinsam etwas Neues

schaffen, zuerst innerhalb der Profession, dann zusammengefügt, transprofessionelles Gesamtbild; Diskussionsprozess.

Ressourcen★ Bedingungen: Anerkennung der Gleichwertigkeit, gemeinsamer Gegenstand, teilweise

übereinstimmende Ziele, lohnen für alle Beteiligten, Vertrauen, Personen abhängig – braucht Verfahren und Strukturen, die Personen schützen

★ Innerhalb vs. ausserhalb der Organisation★ Nutzen für alle Akteure ★ Braucht Zeit

Wirklichkeit★ Problem wird unterschiedlich definiert★ Wirklichkeit= je nach Sichtweise etwas anderes subjektiv★ Wahr/ unwahr★ Individuelle Konstruktion★ Multiple (professionelle) Rationalitäten

Frage – Antwort Es kann nicht jeder auf die Frage Antworten: Wie sieht ihre subjektive Wirklichkeitskonstruktion aus?

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Ba 110 Zusammenfassung der 8 Leitprinzipen Unterricht inkl. PPPMan muss die Frage modifizieren und anpassen. Diese Frage kann sehr individuell gestellt und erarbeitet werden.

Was ist die Problemeinschätzung der verschiedenen Beteiligten. Was ist wahr und unwahr - die ist schwierig zu beurteilen, wenn man die subjektive Wirklichkeitskonstruktion ernst nimmt.

Wie kann den die Wirklichkeitskonstruktion wahrgenommen werden? Nur wenn man sie abfragt. Sonst trifft man Annahmen. Man muss nachfragen: Warum ist es dir wichtig… Warum möchtest du…. Warum siehst du das so…

Selbstreflexion: die eigene Sichtweise Reflektieren was sind gute Argumente für meine Position. Sehr oft ist es der Fall, dass unterschiedliche Professionen andere Ansichten haben. Psychiatrie Klientel haben eine sehr ausgeprägte Wirklichkeitskonstruktion. Das wichtigste ist, dass

ernst nehmen was die Klientel sagen, denn sie merken schnell, dass man es nicht ernst nimmt. Wenn sie es bemerken, dass man sie nicht ernstnimmt, kann dies eskalieren, die Klientel denken, dass sie ihre Sichtweise beweisen müssen. Ihre Vorstellungen gehen, dass in Richtung der Eskalation.

Sichtweise verstehen und akzeptieren. Es gibt nicht "die Wirklichkeit" es gibt aber auch nicht die "falsche Wirklichkeit". Wir akzeptieren andere Wirklichkeiten so wie sie sind.

Herkunft★ Müller (1993) Multiperspektivische Fallbearbeitung★ Geschichtswissenschaften

Haltung★ Offene professionelle Haltung

Frage – Antwort Offenheit ist die primäre Haltung, die PSA haben müssen. Ich weiss es besser =Falsche Haltung. Offen

zu sein für die Perspektiven, Haltungen, Wertvorstellungen Sichtweisen der Anderen Beteiligten. Was bedeutet Offenheit? Unterordnen, ich bin offen für die Perspektiven der Klientel weil Autonomie

zentral ist in der SA. Offene Haltung grundsätzlich in Bezug auf die Organisation. Wo ist die Grenze meiner Offenheit, wo beharre ich auf meiner Sichtweise Intervention, da ich die

begründen kann. Sehr schnell ein Bild vom Fall im Kopf, ist nichts schlechtes, offene Haltung ist hier gefragt, damit das

Bild verändert werden kann. Es geht nicht darum, dass die anderen Perspektiven wichtiger sind, sondern darum eine

Gelichwertigkeit der Perspektiven anzustreben. Das eine Bild anpassen. Anwaltschaftlich handeln, da die Klientel am wenigstens zu sagen haben und wenig angehört werden,

wir sind ihre Stimmen Gegenüber anderen Professionen Machtgefälle, Ärzte, Anwälte, Psychiater: Wir wissen es nicht

besser, wenig Produktive Haltung, wenn die PSA sagen, dass sie es besser wissenDie Soziale Arbeit ist manchmal etwas arrogant, vielleicht, weil die Identität der SA noch nicht gefestigt ist. Nicht unterordnen, aber gleichzeitig offen sein für andere Perspektiven, Interventionsvorschläge und die Argumentationen dazu. No Go in der Kooperation: die Haltung ich weiss es besser

Sich der eigenen Position immer wieder bewusst werden, der eigenen subjektiven Wirklichkeitskonstruktion bewusst werden. Wieso sehe ich das so? Argumente?

AushandlungsprozessWie können sie auf der einen Seite die Aufgabe der Organisation ausführen und andererseits die Autonomie der Klientel fördern - es gibt immer einen kleinsten gemeinsamen Nenner, bei dem man Ansetzten kann. Wenn nicht ein minimaler Gemeinsamer Nenner zu finden ist in einem Aushandlungsprozess, gibt es keine Chance für eine Zusammenarbeit.

Bezugsrahmen★ Fiskalisch ★ Pädagogisch ★ Medizinisch★ Rechtlich ★ Perspektivenwechsel

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Ba 110 Zusammenfassung der 8 Leitprinzipen Unterricht inkl. PPPPerspektive der KlienInnen

★ Arbeitsbeziehung★ Ko-Produktion★ Aktive Beteiligung

Professionelles Handeln★ Professionelle Sozialisation ★ Komplexe Abbildung des Falles (Mehrdimensionale Analyse von Problemfragen)★ Einbezug von unterschiedlichem theoretischem Wissen★ Der eigenen Wirklichkeitskonstruktion bewusst sein★ Andere Sichtweisen annehmen (gemeinsam ist man besser als alleine)★ Erweiterung durch andere Sichtweisen

Frage – Antwort Wo sind die gemeinsamen Interessen. Warum werde ich nicht ernstgenommen? Ansprechen: liegt es

an mir, an meiner Haltung, meinen Kleidungen, Meinem Charakter. Wenn man die Wissensbestände aller zusammenbringt gibt es einen breiten Fächer an Wissen zum

Fall. Aus meiner Sicht ist das und das deswegen wichtig

Falsch wäre: ich weiss wie es richtig ist.

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