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WEBINAR-REIHE:

INTERKULTURELLE SENSIBILISIERUNG

IN DER BERATUNG

Prof. Dr. Türkan Ayan (Projektleitung)

Lucia Mihali (Wissenschaftliche Mitarbeiterin)

4. Webinar

Von oben sieht man besser…

Bienvenidos! Welcome!

Bienvenue!

Witamy! Bine ati venit!

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Webinarreihe – Worum geht es?

1. Wer bin ich, wer bist du?

2. Über den Tellerrand…

3. Kenne ich meine Schubladen?

4. Von oben sieht man besser…

5. Ich sehe was, was du nicht siehst!

6. Sicherheitsnetz

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Einheit 4

Von oben

sieht man

Bildquelle: Halamoda, 2015

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Kommen Ihnen solche Situationen

bekannt vor?

1. Sie helfen jemandem und sind enttäuscht, weil sich die Person bei Ihnen nicht einmal bedankt?

2. Sie (Beifahrerin): „Du, die Geschwindigkeitsgrenze ist hier 80!“

Er: „Fährst du oder fahre ich?“

3. Sie sitzen in der Bahn, versuchen zu lesen und der Sitznachbar fängt an, Sie mit persönlichen Fragen zu löchern.

4. Sie wollen sich in der kurzen Mittagspause schnell ein Sandwich holen und eine ältere Dame drängelt sich von der Seite in die Schlange an der Supermarktkasse vor.

Wie gehen Sie mit solchen Situationen um?

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Fallbeispiel

Frau Mitropoulos - Kundin:

• Anfang 30

• Schule mit Erzieherausbildung in Griechenland abgeschlossen

• Mit Anfang 20 nach Deutschland gekommen

• Auf Anraten der letzten Beraterin startet Verfahren zur Anerkennung ihres Abschlusses

• Abschluss nicht gleichwertig

• Frau M. möchte sich weiter als Erzieherin bewerben.

Frau Schmidt - Beraterin:

• Informiert über Nachschulungsprogramme speziell für Personen mit Migrationshintergrund .

• Erläutert mögliche Zugänge zu einer Erzieherausbildung.

Quelle Fallbeispiele: Gespräche/Interviews mit Beratern der BA und JC

Bildquelle: Haladmoda, 2015

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Ups, Störung!

Sie will mich nur

loswerden!

Ich habe schon einen Abschluss…

Ich will doch

nur arbeiten!

Mit Anfang 30 noch eine Ausbildung machen!!??

Wir reden aneinander

vorbei…

Ich will ihr doch nur helfen!

Was kann ich tun, damit sie

mich versteht?

Bildquelle: Halamoda, 2015

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Reflexion

Was ist meine Botschaft?

Habe ich sie wirklich vermittelt?

Was hindert uns, konstruktiv zu kommunizieren?

Was könnten wir tun, um die Spannung zu lösen und weiter zu kommen?

Ich komme hier nicht weiter…

Was sind die Bedürfnisse der Kundin?

Wie fühlt sie sich wohl?

Was hat sie verstanden und was braucht sie, um die Situation zu erkennen?

Bildquelle: Halamoda, 2015

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Kommunikation über die

Kommunikation

„Heilmittel“ für die gestörte Kommunikation

Darüber reden, wie eine Nachricht gemeint, verstanden und

aufgenommen wurde.

Bedarf Reflexion und Mut, Störungen und eigene Empfindungen

dazu offen zu legen.

Störungen in der Kommunikation von oben betrachten (vom

„Feldherrenhügel“) und ansprechen.

Metakommunikation

Quelle: Schulz von Thun, 2010, S. 91ff.

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Mögliche Schritte…

Feedback Beobachtung

Transparenz schaffen

Klärung Rollen und

Intentionen

Gelegenheit zur

Stellungnahme

Klare Absprachen,

Regeln

Quelle: Eigene Darstellung

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„…Risiken und Nebenwirkungen…“

Kann „aus einer Mücke einen Elefanten machen.“

Kann nach hinten los gehen, wenn sich das Gegenüber entblößt fühlt - z. B. wenn Gefühle offen angesprochen werden.

Soll dosiert eingesetzt werden.

Kann erfolglos bleiben, wenn das Gegenüber nicht bereit ist, sich damit auseinander zu setzen.

Stößt auf Grenzen, wenn Informationen und / oder Sprachkenntnisse fehlen .

Ist kein Allheilmittel.

Quelle: Kumbier, 2012, S. 235

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Perspektiven…

Grenzen sehen…

„Wenn ich jemanden habe, der einfach kaum Deutsch spricht, mit dem kann ich einfach nicht so eine Unterhaltung führen, wie mit jemandem, der einfach vom Intellekt oder vom Sprachlichen her da ein bisschen versierter ist“ (Interview Nr.57).

… und von einer (fehlenden/mangelnden) Fähigkeit auf andere schließen.

Quelle Zitat: Müller & Ayan, 2014, S. 29

Bildquellen: Halamoda, 2015

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Halo-Effekt

„halo“ (griech. halos) Lichtkreis

Definition: Besondere Eigenschaft, Kompetenz oder prägendes

Ereignis (critical incident), die alles andere überstrahlen.

von einzelner (sichtbaren bzw. subjektiv empfundenen) Eigenschaft

auf Gesamtperformanz schließen.

Quelle: Schmitt, 1992, S. 476

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Perspektiven

„Das ist ja schon spannend, zu merken, dass ich oft in diesem Schema denke: Ausländer = Sprachkompetenz = Deutschkurs und gar nicht mehr richtig hinschaue, was ist denn da sonst noch so, auch an Können.“

Quelle: IQ, 2015

Bildquelle: Halamoda, 2015

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Perspektiven

Lösungsorientierung…

„Wenn es um Sprachbarrieren geht, habe ich sogar eine „Landsmännin“, die bei mir Kundin ist, aktiviert und habe die hierher [zum Dolmetschen] eingeladen. So etwas muss man selber regeln. Da helfen uns die Organisationen hier nicht weiter“ (Interview Nr.68). “

Quelle: Müller & Ayan, 2014, S. 41

Bildquelle: Halamoda, 2015

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Jobcenter Dortmund gegen

Amtsdeutsch

„Sollten gegen Sie oder ggf. andere Mitglieder der Bedarfsgemeinschaft weitere Forderungen bestehen, sind separate Überweisungen unter Angabe des für die jeweilige Forderung maßgebenden Verwendungszweck zu tätigen.“

„Bitte verwenden Sie für jede notwendige Rückforderung einen neuen Überweisungsvordruck.“

… in Kooperation mit dem Verein Deutsche Sprache (VDS)

Quelle: IQ, 2015, S. 24

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„The nine dot problem“

Aufgabe:

Verbinden Sie die neun Punkte mit genau vier gerade Linien und ohne den Stift vom Papier zu heben.

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Evaluation

Bitte Fragebogen ausfüllen:

https://www.soscisurvey.de/hdba_webinar/?q=Evaluation_4

Passwort: WiK2016

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

und Ihre Unterstützung!

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Quellen

Halamoda, S. (18.06.2015). Graphic recording. Zeichnungen erstellt und freigegeben für die Projekte

des Wettbewerbs „Aufstieg durch Bildung“.

IQ Fachstelle Interkulturelle Kompetenzentwicklung und Antidiskriminierung (2015). Grundlagen

Migrationsspezifischer Beratung Dialog 3/2015: Einfacher schreiben – besser verstehen.

Kumbier, D. (2010). „Ich hoffe, ich habe dich nicht…“. In F. Schulz von Thun & D. Kumbier (Hrsg.).

Impulse für Kommunikation im Alltag. Kommunikationspsychologische Miniaturen 3 (234-251). Reinbek

bei Hamburg: Rowohlt Verlag.

Müller, E. & Ayan, T. (2014). Beratung von Migrantinnen und Migranten: Herausforderungen,

Unterstützungsbedarfe, kulturelle Begegnungen – Eine explorative Analyse der Sichtweise von

Beratern und Ratsuchenden. Köln: Kölner Wissenschaftsverlag.

Schmitt, M. (1992). Schönheit und Talent: Untersuchungen zum Verschwinden des Halo-Effekts.

Zeitschrift für experimentelle und angewandte Psychologie, 39, 3, 475-492.

Schulz von Thun. F. (2010). Miteinander reden: 1. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch

Verlag.