8
N E U E S Ü B E R D E N W E L T J U G E N D T A G I N F O R M A T I O N S S C H R I F T D E R A R G E W J T | J A H R G A N G 0 7 | A U G U S T 2 0 1 2 „Es gibt sie noch, die motivierte, aufgestellte, begeisterungsfähige, mitdenkende Jugend. Dies ist eine grosse Freude.“ Eine Gastfamilie aus Muri Feedbacks zu Muri 2 – 3 Rio wartet auf die Schweizer 6 In Muri gelernt, kein «Murri» mehr zu sein... Freitagabend, ein richtiger Sommerabend, perfektes Wetter zum Grillieren und perfektes Wetter für den Start des Deutschschweizer Weltjugendtages in Muri. Didier Berthod, einer der weltbesten Riss- kletterer, gibt Zeugnis von seinem Lebensweg und erzählt, wie er durch die Risskletterei nä- her zu Gott gefunden hat und nun als Mönch in einer katholischen Gemeinschaft lebt und sich darauf vorbereitet, Priester zu werden. Freut euch im Herrn – auch bei strömendem Regen Am Samstagmorgen sprach Abt Martin Werlen aus Einsiedeln in einem Impuls über das ‚Murren’. Passend dazu regnete es draussen in Strömen. Abt Martin legte den jungen Men- schen nahe, Gottes Gegenwart zu entdecken und in seiner Gegenwart zu leben. Als An- leitung und Hilfe für das persönliche Leben empfahl er die Benediktsregeln, die mit den Worten «Höre» beginnen und mit «du wirst ankommen» enden. «In Muri lernen, nicht mehr Murri zu sein», sondern sich im Herrn zu jeder Zeit freuen, war nicht nur die Auffor- derung Abt Martins an die jungen Menschen, sondern konnte von den Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Regenwetter gleich erprobt werden. Das Nachmittagsprogramm war bunt ge- mischt mit zahlreichen Workshops, einem Sozialeinsatz und einem Musical. Besinnlich und stimmungsvoll fing der Abend in der ba- rocken Klosterkirche mit einer Vigilfeier und Gesängen aus Taizé an. In einer kurzen An- sprache betonte Abt Martin, dass die jungen Menschen nicht nur die Zukunft, sondern vor allem auch die Gegenwart der Kirche seien. Die Lichterprozession durch Muri führte die jungen TeilnehmerInnen zur Pfarrkirche, in der eine 24-jährige Frau Zeugnis von ihrem Leben mit Gott gab. Reggae und Rock beim Festival Einer der wichtigen Programmpunkte eines Weltjugendtages ist zweifelsohne jeweils das Festival mit Konzerten von verschiedenen christlichen Künstlern. Dieses Jahr traten der aus Berlin angereiste Reggae-Sänger Dave- man und die Grazer Rockband Crossing Flow auf und begeisterten die Anwesenden mit zwei tollen Auftritten. Nach dem Regen scheint die Sonne – so auch am Sonntag beim Weltjugendtag. Beim Gottesdienst mit der Pfarrei Muri predigte Jugendbischof Marian Eleganti: «Stellt euch vor: Jesus der Herr, der Gott ist, bietet uns seine Freundschaft an. Er möchte uns wie auf Facebook als seine Freunde hinzufügen. Nimmst du an? Möchtest du sein Follower sein?» Nach der Freundschaftsannahme sei immer mal wieder ein Update notwendig, eine neue Version müsse installiert werden und ein Neustart erfolgen, so Eleganti. Am Nachmittag fanden Bischofsbegegnungen mit Bischof Felix Gmür, Abt Martin Werlen und Jugendbischof Marian Eleganti statt. Die Ju- gendlichen und jungen Erwachsenen hatten die Gelegenheit mit ihnen ins Gespräch zu kommen und Fragen zu stellen. 5 Fragen an Vikar Stefan Buchs 2 Zum Thema aus dem Brief an die Philipper «Freut euch im Herrn zu jeder Zeit» trafen sich 650 junge Menschen zwischen 15 und 35 Jahren. Übernachtet haben die jungen Menschen in Gastfamilien. Hauptredner war Abt Martin Werlen. Impressionen von Muri 4 – 5

Weltjugend Tagblatt 07 2012

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Die Ausgabe 07 mit Thematik Weltjugendtag Muri, Vortreffen in Basel und Weltjugendtag in Rio.

Citation preview

Page 1: Weltjugend Tagblatt 07 2012

N E U E S Ü B E R D E N W E L T J U G E N D T A G

I N F O R M A T I O N S S C H R I F T D E R A R G E W J T | J A H R G A N G 0 7 | A U G U S T 2 0 1 2

„Es gibt sie noch, die motivierte, aufgestellte, begeisterungsfähige, mitdenkende Jugend. Dies ist eine grosse Freude.“ Eine Gastfamilie aus Muri

Feedbacks zu Muri 2 – 3Rio wartet auf die Schweizer 6

In Muri gelernt, kein «Murri» mehr zu sein...

Freitagabend, ein richtiger Sommerabend, perfektes Wetter zum Grillieren und perfektes Wetter für den Start des Deutschschweizer Weltjugendtages in Muri.

Didier Berthod, einer der weltbesten Riss-kletterer, gibt Zeugnis von seinem Lebensweg und erzählt, wie er durch die Risskletterei nä-her zu Gott gefunden hat und nun als Mönch in einer katholischen Gemeinschaft lebt und sich darauf vorbereitet, Priester zu werden.

Freut euch im Herrn – auch bei strömendem Regen

Am Samstagmorgen sprach Abt Martin Werlen aus Einsiedeln in einem Impuls über das ‚Murren’. Passend dazu regnete es draussen in Strömen. Abt Martin legte den jungen Men-schen nahe, Gottes Gegenwart zu entdecken

und in seiner Gegenwart zu leben. Als An-leitung und Hilfe für das persönliche Leben empfahl er die Benediktsregeln, die mit den Worten «Höre» beginnen und mit «du wirst ankommen» enden. «In Muri lernen, nicht mehr Murri zu sein», sondern sich im Herrn zu jeder Zeit freuen, war nicht nur die Auffor-derung Abt Martins an die jungen Menschen, sondern konnte von den Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Regenwetter gleich erprobt werden.

Das Nachmittagsprogramm war bunt ge-mischt mit zahlreichen Workshops, einem Sozialeinsatz und einem Musical. Besinnlich und stimmungsvoll fing der Abend in der ba-rocken Klosterkirche mit einer Vigilfeier und Gesängen aus Taizé an. In einer kurzen An-sprache betonte Abt Martin, dass die jungen

Menschen nicht nur die Zukunft, sondern vor allem auch die Gegenwart der Kirche seien. Die Lichterprozession durch Muri führte die jungen TeilnehmerInnen zur Pfarrkirche, in der eine 24-jährige Frau Zeugnis von ihrem Leben mit Gott gab.

Reggae und Rock beim FestivalEiner der wichtigen Programmpunkte eines Weltjugendtages ist zweifelsohne jeweils das Festival mit Konzerten von verschiedenen christlichen Künstlern. Dieses Jahr traten der aus Berlin angereiste Reggae-Sänger Dave-man und die Grazer Rockband Crossing Flow auf und begeisterten die Anwesenden mit zwei tollen Auftritten.

Nach dem Regen scheint die Sonne – so auch am Sonntag beim Weltjugendtag. Beim Gottesdienst mit der Pfarrei Muri predigte Jugendbischof Marian Eleganti: «Stellt euch vor: Jesus der Herr, der Gott ist, bietet uns seine Freundschaft an. Er möchte uns wie auf Facebook als seine Freunde hinzufügen. Nimmst du an? Möchtest du sein Follower sein?» Nach der Freundschaftsannahme sei immer mal wieder ein Update notwendig, eine neue Version müsse installiert werden und ein Neustart erfolgen, so Eleganti. Am Nachmittag fanden Bischofsbegegnungen mit Bischof Felix Gmür, Abt Martin Werlen und Jugendbischof Marian Eleganti statt. Die Ju-gendlichen und jungen Erwachsenen hatten die Gelegenheit mit ihnen ins Gespräch zu kommen und Fragen zu stellen.

5 Fragen an Vikar Stefan Buchs 2

Zum Thema aus dem Brief an die Philipper «Freut euch im Herrn zu jeder Zeit» trafen sich 650 junge Menschen zwischen 15 und 35 Jahren. Übernachtet haben die jungen Menschen in Gastfamilien. Hauptredner war Abt Martin Werlen.

Impressionen von Muri 4 – 5

Page 2: Weltjugend Tagblatt 07 2012

5 Fragen an...

Vikar Stefan Buchs (30) aus BaselVikar in der Pfarrei St. ClaraMitglied OK-Team Basel 2013

An welchen Weltjugendtagen warst du schon dabei?Köln, Einsiedeln (als OK-Mitglied), Zug (auch als OK-Mitglied), Grenchen, Gossau, Brig, Madrid und Muri.

Welcher WJT hat dir am besten gefallen?Alle Weltjugendtage habe ich in sehr guter Erinnerung, aber die internationalen Welt-jugendtage wie Köln und Madrid stechen heraus. Was ich dort erlebt habe, ist einfach wunderbar.

Kannst du uns von einer speziellen Welt-jugendtagsbegegnung erzählen?Ach... es gibt so viele Begegnungen, in denen man im Anderen wirklich Gott begegnet. So viele aufbauende, ermutigende Gespräche! In Madrid war zum Beispiel sehr schön, dass ich Freunden aus dem Libanon begegnet bin oder im vollgestopften Bus mit einem jungen Mann aus Malaysia ins Gespräch kam, mit dem ich immer noch Kontakt habe. Aber die wichtigsten Begegnungen sind die mit jungen Menschen aus der Schweiz, weil daraus tiefe Freundschaften gewachsen sind. Daraus wird Neuevangelisierung konkret, zum Beispiel durch das Adoray oder das ITL in Basel.

Was bedeutet dir der Weltjugendtag?Er bedeutet mir sehr viel, da er ein Ort ist, wo junge Christinnen und Christen (vor allem Katholikinnen und Katholiken) einan-der begegnen, miteinander beten, feiern, diskutieren und so im Glauben stärken.

Was möchtest du den jungen Menschen von heute mit auf den Weg geben?„Freut euch im Herrn und fürchtet euch nicht! Öffnet Christus euer Herz!“

Zeugnisse und RückmeldungenTeilnehmer schreiben, wie sie den Weltjugendtag in Muri erfahren haben...

Das war ein absolut hammer-mässiges Wochenende, das ein-fach unvergesslich bleibt!Das Musical war super, sehr bewegend und berührend. Die Workshops und Gespräche mit den Bischöfen waren total interessant und ich konnte viel Neues dabei lernen und mit- nehmen. Es tat unglaublich gut, zu sehen, dass ich nicht die einzige junge Katholikin bin.Ich freue mich schon wahnsinnig auf den nächsten WJT! Ihr habt das super gemacht!!!!! Sonja

Vielen herzlichen Dank euch für die einmal mehr tollen Tage des Miteinanders! Ihr habt es – wieder einmal – geschafft, eine dichte und intensive Glaubensatmosphäre zu er-möglichen – eine Atmosphäre, in der ehr-liche und freudige Glaubenserfahrungen ge-schenkt worden sind. Super! Auch „meine“ Jugendlichen waren zutiefst beeindruckt und sind bereichert nach Hause zurückgekehrt.Pfarrer Marcus

S‘Programm isch eifach wieder genial gsi! Es isch eis Highlight nachem andere cho! D‘Stimmig isch am WJT immer einzigartig, halt e wahri Freud. Danke viel mol!Jessica und Bettina

Ich möchte euch ganz herzlich zur erfolg-reichen Durchführung dieses Anlasses gratu-lieren! Wir Murianer hatten grosse Freude an all den Jugendlichen und den Aktivitäten, die da entwickelt wurden. Basel ruft – ich bin mir sicher, nächstes Jahr werden wieder ein paar Murianer in Basel anzutreffen sein!Thomas Suter Präsident kath. Kirchgemeinde Muri

Ich kann nur sagen: es war Hammer! Yes, Lord! Es hat sich alles gelohnt. Leider konnte ich nur bis am Samstagabend bleiben. Aber das Schöne ist, dass der hl. Geist noch immer in mir ist.Regula

Der Weltjugendtag war wie jedes Mal einzig-artig und genial. Mein persönliches Highlight war, als Jugendbischof Marian Eleganti sein Lied gesungen hat. Ich habe all diese wunder-schönen Erinngerungen als einzigartig und herzbewegend empfunden. Der Pfarrer von

Muri hat mich auch besonders beeindruckt, da er alles mit soviel Hingabe und Leichtig-keit gemacht hat und sich so eingesetzt hat. Danke! Myriam

Wir bekamen zwei überaus liebenswürdige junge Männer zugeteilt, die uns viel Freude gemacht haben und sehr rücksichtsvoll wa-ren. Zudem nahm ich am Samstagabend an der Vigil teil und war tief beeindruckt von den vielen religiösen Jugendlichen und der mystischen Atmosphäre in der Klosterkirche bei den Taizé-Gesängen. Eine Gastmutter

Es war sehr schön! Nena

Es war wieder einmal ein wunderschönes Wochenende! Es war schön, wieder bekann-te Gesichter von Madrid zu sehen und neue Menschen kennenzulernen. Muri hat sich von seiner besten Seite gezeigt (auch wenn das Wetter nicht ganz mitmachen wollte). Meine Highlights waren die Vigil sowie Impulse und Predigten von Abt Martin und Bischof Marian. Das Murren in Muri war wirklich zutreffend und auch das, was ich mitnehmen werde in den Alltag. Ich finde es super, dass Bischöfe und Äbte nicht, wie man oft Vorurteile hat, unerreichbar sind, sondern Menschen wie du und ich und dass man von Mensch zu Mensch mit ihnen reden kann. Ich freue mich schon auf Basel! :-)Gian-Marco

Ich trage das Armbändchen immer noch, denn es erinnert mich an die tolle Stimmung vom Weltjugendtag in Muri :-)Fabienne

Einfach genial: die perfekte Organisation, die Vielfältigkeit an Workshops, die Musik, die berührenden Feiern, die gut gelaunten Menschen, der nächtliche Lichtzug durch das Dorf... Wir sind ausserordentlich beeindruckt und hoffen, dass diese christliche Glaubens-welle zu einem weiterwachsenden Tsunami wird. Herzlichen Dank, dass ihr Muri AG dafür ausgewählt habt!Grazia und Stefano

Mein persönliches Highlight war definitiv die Vigil. So viele junge Menschen, die Stimmung und zur Auflockerung danach ein Konzert.

Page 3: Weltjugend Tagblatt 07 2012

tigste und beste Angebot, das ich je erlebt habe. Dafür hatte ich die Qual der Wahl… ;-) Und noch ein persönliches Hightlight war das Daveman-Konzert – auch das beste und coolste, das ich je erlebt habe.Xavi

Einfach genial, wie ihr das mit diesem Tref-fen gemeistert habt. Kompliment! Einerseits hatten wir zwei tolle junge Frauen bei uns zu Gast. Aus diesen Begegnungen konnten auch wir sehr viel in unseren Alltag mitneh-men. Andererseits ist mein Mann Hauswart in der Schulanlage Badweiher, wo ja auch ein „Schauplatz“ war. Er ist begeistert, mit wie viel Engagement, ohne ausfällige Situa-tionen, bester Organisation, reibungsloser Abwicklung und Kommunikation gearbeitet wurde. Er würde bei einer nächsten Anfra-ge sofort wieder zustimmen. Unsere ältere Tochter wirkte in den Gottesdiensten mit und durfte den „Hut“ von Jugendbischof Marian Eleganti halten... welche Ehre. Unsere jün-gere Tochter spielte als Statistin im Musical Don Bosco mit. Für sie ist dies eine wertvolle Erfahrung. Dem Musical wurde in der Presse meines Erachtens viel zu wenig Beachtung geschenkt. Es war einfach grossartig und hat den Applaus mehr als verdient. Was wir auch von Freunden hörten, war sehr, sehr positiv. Es gibt sie noch, die aufgestellte, motivierte, begeisterungsfähige, mitdenkende Jugend. Dies ist eine grosse Freude. Mit ganz lieben Grüssen aus Muri. Und DANKE für dieses un-vergessliche Erlebnis.Eine Gastfamilie

Vom Weltjugendtag nehme ich einige neue, oder ‚aufgefrischte‘ Freundschaften mit. Auch mein Vertrauen auf Gott wurde gestärkt. Ich freue mich echt auf den nächsten WJT! Stefanie

Mir hat gut gefallen, wie jeder Teilnehmer persönlich begrüsst wurde von Pfarrer Urs bei der Ankunft. Dann das Zeugnis vom Frei-tagabend fand ich auch sehr berührend. Das Highlight war aber der Samstagabend mit dem Lichterumzug und den schönen Liedern in der anschliessenden Gebetszeit in der Kirche. Fabienne

Der diesjährige Weltjugendtag hat mich wie-der einmal sehr begeistert! Die Atmosphäre war toll, der Umgang unter den Teilnehmern sehr freundlich und gemütlich und unsere Gastfamilie war top! Die Impulse von Abt Martin und Bischof Marian waren sehr inte-ressant. Nun freue ich mich auf das Treffen in Basel und hoffe, dass es auch so super wird wie das in Muri. Aniko

Die Gottesdienste waren sehr schön gestal-tet und eindrücklich. Die Begegnungen und interessanten Gespräche mit unseren Gästen haben uns bereichert. Eine Gastfamilie

Toll, dass ihr euch wieder für die Jugend und Christus ins Zeug gelegt habt. Die Fotos sind eindrücklich und zeugen von tollen Stunden in Muri! Viel Freude und Ausdauer weiterhin bei eurer wichtigen Aufgabe! Béatrice

Das Treffen hat mir sehr gut gefallen, auch wenn ich nur einen Teil miterleben konnte. Die Highlights für mich waren, dass Didier Berthod seine Geschichte erzählt hat am Frei-tagabend und der Samstag mit dem Morgen-lob und dem Gottesdienst mit Abt Martin und

Jugendbischof Marian. Bewegt hat mich auch zu sehen, dass wir so viele Jugendliche und junge Erwachsene waren die teilgenommen haben. Das war super. Ich nehme vom Welt-jugendtag mit, dass es sich lohnt, sich für die Jungen einzusetzen. Dominik

Äs isch wie jedes Jahr super gsi! Danke fer ewi Organisation! Patricia

Ich habe den WJT als sehr gut geplant und organisiert erlebt. Das Programm war nicht zu streng und zu eng, es gab genü-gend freie Zeit um die ganzen Leute zu treffen, die man sonst so selten sieht. Verena

Es war ein sehr schöner Weltjugendtag, mein erster regionaler, daher kann ich ihn nicht mit vorhergehenden vergleichen. Es war sehr schön, viele vom WJT in Madrid wieder zu tref-fen, mit ihnen zu singen, Spass zu haben und sich auszutauschen. Ein Highlight aus dem Weltjugendtag herauszupicken, ist schwierig, denn es war wirklich alles super organisiert und toll. Aber doch am besten hat mir der Gottesdienst am Sonntagmorgen gefallen. Wegen Verspätungen kamen wir zwar erst ei-nige Minuten später an. Aber von ganz hinten über die bis auf den letzten Platz gefüllte Kir-che nach vorne zu sehen, war sehr schön und hat mich berührt. Was ich vom Weltjugendtag mitnehem ist ganz klar diese Freude die wir gemeinsam im Glauben feiern. Und Diese als Motivation zurück in unsere Region tra-gen und sich weiter engagieren. Das Musical war ebenfalls ein Höhepunkt und ich bin sehr dankbar, es gesehen zu haben. David

Der WJT Muri war wirklich genial! Bei den Workshops fand ich es bisher das vielfäl-

Seite 3

„Beeindruckende Stimmung am Weltjugendtag in Muri! Viele grossartige junge Menschen, die Gegenwart und Zukunft der Kirche sind.“

Live-Tweet von Abt Martin Werlenwww.twitter.com/AbtMartin

Tweet-Abt

Page 4: Weltjugend Tagblatt 07 2012

Impressionen vom Weltjugendtag in MuriEinige ausgewählte Eindrücke mit Hintergrundinformationen vom Weltjugendtag in Muri.

Die Evangelisationsschule ESM aus Altötting (D) führte das spannende Musical „Gangs of Turin“ über das Leben des Heiligen Don Bosco auf. Die 24 Studenten aus 15 verschiedenen Nationen begeisterten sehr! Besonders berührend war auch der tolle Einsatz von Kindern aus Muri, die kleine Rollen übernahmen.

Muri zeigte sich von einer sehr gastfreundlichen Seite! Viele Familien waren bereit Jugendliche für zwei Nächte bei sich aufzunehmen! Danke sehr!!!

< Abt Martin Werlen aus dem Kloster Einsiedeln führte mit seinen Impulsen durch das ganze Wochenende. Er verstand es, die Jugendlichen tiefgründig und humorvoll anzusprechen.

Bei jedem Weltjugendtag gibt es immer Zeit für Austausch, Spiel und Spass. Dieses Jahr war am sonnigen Sonntag wenigstens Volleyball möglich.

Dieses Jahr filmte ein professionelles Videoteam das ganze Treffen und einzelne Programmpunkte streamten sie sogar live ins Internet.

Die katholische Rockband Crossing Flow aus Graz waren eine der Entdeckungen des diesjährigen Weltjugendtages. Obwohl es für sie eines der ersten Konzerte überhaupt war , legten sie viel „Routine“ und Können an den Tag.

Die Kletter-Legende Didier Berthod legte ein beeindruckendes Zeugnis ab über sein Leben als ehemaliger Szene-Superstar und heutiger Mönch.

In über 30 – total unterschiedlichen – Workshops konnten die TeilnehmerInnen sich den verschie-denen Facetten des Glaubens widmen. Bei der Sonntagsmesse in der vollen Pfarrkirche waren auch Schweizergardisten für den Ehrendienst anwesend.

Seite 4

Page 5: Weltjugend Tagblatt 07 2012

Eine begeisternde Stimmung konnte auch Reggae-Künstler Daveman aus Berlin erzeugen. Seine Art von Lobpreismusik war sehr tanzbar.

Aus 30 kreativen und total verschiedenen Workshops konnte man maximal 2 besuchen. Viele Jugendliche wurden selber aktiv und boten einen Workshop an. Zum Beispiel gab es welche zu den Themen: Sozialein-satz, Ehe (Bild l.), Sport (Bild r.), Theologie, spirituelles Malen, Tanzen, Feuerwerk, Sexualität, Lobpreis...

Zu einem weiteren Höhepunkt hat sich der „Scharfe Ecken“ entwickelt, wo man sich mit kirchlichen Würdenträgern austauschen kann.

Ist das Essen gut, dann ist vieles gut. Und es war super gut! Ein grosser Dank an alle Helfer vom Essensteam. Viele Murianer leisteten treue Arbeit!

Am Samstagabend startete die Vigil in der altehr-würdigen Klosterkirche von Muri. Zudem konnten die TeilnehmerInnen darin am Sonntagmorgen auch noch an einer richtigen benediktinischen Laudes teilnehmen.

Aus dem Kanton Zug reiste eine kleine Gruppe gar mit dem Fahrrad nach Muri – eine echte Velo-Pilgerreise also und ein sportlicher Einstieg ins WJT-Weekend. Ein Halt in Auw bei Mutter Bernarda Bütler war nur eines der Highlights dieser Reise.

Die katholischen Radiosender Radio Gloria und Ra-dio Maria Deutschschweiz berichteten das ganze Wochenende hindurch zusammen live aus Muri. Dies war die erste gemeinsame Übertragung der beiden Sender.

< Jugendbischof Marian Eleganti überraschte am Sonntag mit einer unkonventionellen Einlage. Zusammen mit der Gäissmatt Band sang er das von ihm selber komponierte „Kyrie Eleison“...

Die Stimmung beim Weltjugendtag beinhaltet viele Facetten: euphorisches Mitgehen beim Konzert, aber auch besinnliche Stimmung in der Anbetung.

Besonders toll war, dass auch Bischof Felix Gmür am Sonntagnachmittag extra anreiste, um den Jugendlichen für Fragen zur Verfügung zu stehen.

Bei der Sonntagsmesse in der vollen Pfarrkirche waren auch Schweizergardisten für den Ehrendienst anwesend.

Die geniale Gäissmatt Band aus Zug begleitete die liturgischen Momente wie gewohnt sehr hinführend.

Die WJT-TeilnehmerInnen und GottesdienstbesucherInnen zeigten sich sehr hilfsbereit. Bei der Kollekte, welche für die Clinica Madre Bernarda in Cartegna (Kolumbien) aufgenommen wurde, kamen CHF 3922.96 zusammen! Danke!!!

Seite 5

Page 6: Weltjugend Tagblatt 07 2012

Brasilien

WJT-Fürsprecherin

Seite 6

Chiara Badano war das einzige Kind einer katholischen Familie. Im Alter von neun Jahren schloss sie sich der Fokolar-Bewegung an. Sie wollte Kinderärztin in Afrika werden. 1988 fühlte sie beim Tennisspielen einen stechenden Schmerz im Rücken, bei der Biopsie wurde Knochenkrebs diagnostiziert. Es folgten immer häufigere Behandlungen und Krankenhausaufenthalte, zunehmende Schmerzen und dann auch die Lähmung ihrer Beine... Als im Sommer 1990 die Ärzte beschlossen, die Behandlungen einzustellen, übergab sie sich ganz dem Willen Gottes. Ihre letzten Worte galten ihrer Mutter: „Sei glücklich, denn ich bin es auch“.

Natürlich bietet die ARGE Weltjugendtag auch für 2013 ein umfassendes Reiseangebot für junge SchweizerInnen an. Bereits sind erste Angaben bekannt (Änderungen vorbehalten). Voraussichtlich wird man bis zu vier Wochen mit der ARGE Weltjugendtag in Brasilien ver-bringen können. Eine Vorreise im Amazonas- gebiet 1 ist dabei ebenso geplant, wie die Teil-nahme an der Missionary Week in der Diözese Fortaleza 2 , einer wunderschönen Stadt direktam Atlantik. Nach der Hauptwoche in Rio bie-tet die ARGE auch noch eine Nachreise, um die vielen Eindrücke des Weltjugendtages verarbeiten zu können und weitere Facetten des Landes kennenzulernen. Diese Nachreise wird einerseits in der Region um Rio 3 und um São Paulo stattfinden, andererseits sind auch einige interessante Tage im afrikanisch geprägten Salvador de Bahia 4 geplant.

Mögliche Daten:Vorreise 8. – 16. Juli 2013Missionary Week 12. – 21. Juli 2013Hauptwoche 21. – 30. Juli 2013Nachreise 29. Juli – 9. August 2013

Die Reisen werden einfach sein und möglichst kostengünstig angeboten, damit viele junge Interessierte im Alter zwischen 16 (Jahrgang 1997) und 35 (Jahrgang 1978) Jahren teil-nehmen können. Jugendliche unter 18 Jahren brauchen eine erwachsene Begleitperson.

Im August 2012 wird eine Delegation des Schweizer Vorbereitungsteams nach Brasi-lien reisen, um alles bis ins Detail vorzuberei-ten. Im November 2012 sollten die Angebote fix sein und die Anmeldephase starten.

Bereits vorher wird es vereinzelte Informati-onsveranstaltungen geben, wo sich Vertreter-Innen des OK‘s den Fragen stellen. Eine erste Infoveranstaltung wird sicherlich am 5. Sep-tember 2012 in Zürich stattfinden. Weitere Informationen dazu unter weltjugendtag.ch.

Eins vorneweg: In Brasilien wird im Sommer 2013 der Himmel los sein! In den 276 Diö-zesen des Landes herrscht schon jetzt eine grosse Euphorie und Vorfreude. Aber es wird auch schon hart gearbeitet und vorbereitet.

Inzwischen sind aus Rio Einzelheiten aus dem Programm der Hauptwoche bekannt ge-worden. Eine Besonderheit wird sicher sein, dass die grösseren Veranstaltungen während der Woche (Eröffnungsmesse, Papst-Emp-fang, Kreuzweg usw.) direkt auf dem weltbe-kannten Sandstrand „Copacabana“ mitten in Rio stattfinden werden.

Zudem werden die „Tage in der Diözese“ er-setzt durch eine „Missionary Week“.

Vom 23. bis 28. Juli 2013 wird in Rio de Janeiro der nächste internationale Weltjugendtag stattfinden. In ganz Brasilien laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Für die Hauptwoche alleine werden 3 bis 6 Millionen junge Menschen aus der ganzen Welt erwartet. Auch aus der Schweiz werden mehrere hundert Jugendliche erwartet. Die Vorbereitungen laufen ebenfalls. Ein Lagebericht...

Selige Chiara „Luce“ Badano1971 bis 1990, Sassello, Italien

Amazonas-Gebiet Fortaleza Rio de Janeiro Copacabana Salvador de Bahia

Road to Rio – was die Schweizer planen

1 2

4

3

1 2 33 4

Das VorbereitungsteamSeit Monaten arbeitet das Rio-OK, bestehend aus folgenden Personen: • Martin Iten, 26, Polygraf aus Zug, Leitung

des Teams, verantwortlich für Werbung, Sponsoring und Medien

• Sarah Furrer, 25, Studentin und Lehrerin aus Rickenbach LU, verantwortlich für Vor- und Nachreisen

• François-Xavier Schubiger, 23, Student aus Möhlin AG, verantwortlich für Vor- und Nachreisen

• Jean-Marie Duvoisin, 34, Koordinator und Sekretär aus Einsiedeln SZ, verantwortlich für Sekretariat, Finanzen und Coaching

• Nathalie Rüttimann, 27, Lehrerin und Religionspädagogin aus Arlesheim BL, verantwortlich für Missionary Week und Hauptwoche

• Rafael D‘Aqui, 31, Jurist und Projekt-referent aus Rio de Janeiro, verantwortlich für Kontakte und Beziehungen zu Brasilien

• Marcus Scheiermann, 40, Priester und Pfarrer in Schaffhausen, verantwortlich für die geistliche Begleitung des OK‘s.

• Jugendbischof Marian Eleganti, 56, Vertreter der Schweizer Bischofskonferenz

Page 7: Weltjugend Tagblatt 07 2012

Logo für Rio

Gratulationen

Vorbereitungskonferenz

Impressum

schweizerseelsorgestiftung

Unser Goldpartner:Das Tagblatt ist die Vereinsschrift der ARGE Weltjugendtag. Sie erscheint dreimal jährlich, in unregelmässigem Abstand. Auflage: 5‘000 Exemplare / Druck: Cavelti Druck, GossauNeue Adresse: ARGE Weltjugendtag, Kloster, 8840 EinsiedelnTel 055 418 62 99, Fax 055 418 62 98, [email protected]

Gleich zwei unserer ehemaligen WJT-Verant-wortlichen haben eine Entscheidung fürs Leben getroffen! Wir gratulieren ganz herzlich und wünschen für den neuen Lebensabschnitt Gottes reichsten Segen! • Stefan Buchs, ehemaliges Vorstandsmitglied

und OK-Mitglied Basel 13 (s. Seite 2), wurde am 10. Juni durch Bischof Felix zum Priester der Diözese Basel geweiht.

• Luzia Wicki, OK-Mitglied Sydney 08, heiratete am 26. Mai ihren Burkhard.

Vom 28. März bis 1. April fand in Rom eine internationale WJT-Konferenz statt. Delegierte aus über hundert Ländern analysierten den ver-gangenen Weltjugendtag in Madrid und stellten sich den vielen Fragen, die der Weltjugendtag in Rio mit sich bringt. Die brasilianische Delega-tion zeigte sich bereits in Rom von einer sehr gastfreundlichen Seite und liess viel Vorfreude verbreiten. Höhepunkt der Tagung war die Teil-nahme an der Palmsonntagsmesse mit Papst Benedikt XVI. auf dem Petersplatz und der Be-such des Centro San Lorenzo. Unser Delegierter für die Deutschschweiz war Martin Iten.

weltjugendtag arge

weltjugendtagarge

weltjugendtag arge

weltjugendtag arge

Erst zum zweiten Mal gibt es in der Schweiz ein nationales Weltjugendtreffen. Nach Brig im Jahr 2011, wird nun als Vorbereitung auf den internationalen Weltjugendtag in Rio de Janeiro in Basel das nächste schweizwei-te Treffen stattfinden. Organisiert von der ARGE Weltjugendtag und den Verantwort-lichen aus der Romandie und dem Tessin.

Alle jungen Menschen des Landes sind ganz herzlich eingeladen, vom 19. bis 21. April 2013 nach Basel zu kommen. Egal, ob sie im Sommer 2013 nach Rio reisen, oder nicht. Das Treffen wird zudem viersprachig (auch rätoro-manisch) sein mit Simultanübersetzungen ins Französische und Italienische.

Drei Tage lang wird Weltjugendtagsatmosphä-re geboten mit Impulsen, Gebetszeiten, Kon-zerten, Workshops, Zeugnissen usw. Zudem gibt‘s sicher eine internationale Kulinarik.

Basel ist die drittgrösste Schweizer Stadt, liegt am Rhein und ist sehr international. Es heisst, dass in Basel über 40 Sprachen ge-sprochen werden. Gerade im sogenannten Kleinbasel ist die Einwanderung sehr gross, was sich in der katholischen Kirche vor Ort stark widerspiegelt. Das nationale Jugend-treffen vom April 2013 wird dementsprechend

sehr multikulti, farbig und vielfältig! Ein rich-tiger kleiner Weltjugendtag eben...

Mit der gastgebenden Pfarrei St. Clara dürfen wir in einer sehr lebendigen und dynamischen Pfarrei zu Gast sein. Pfarrer ist mit Ruedi Beck ein junger, engagierter Priester und Domherr der Diözese Basel, und Vikar mit Stefan Buchs ein richtiger WJT-Erprobter. Die Pfarrei um-fasst ganz Kleinbasel und beheimatet 6700 Katholiken aus 100(!) verschiedenen Natio-nen! Jedes Wochenende treffen sich 1000 da-von in 7 verschiedenen Gottesdiensten in den verschiedenen Kirchen der Pfarrei. Seit 2007 gibt es in der Pfarrei auch ein Karmeliten- kloster mit Mönchen aus Indien.

Gut erschlossen

Die Stadt Basel ist natürlich optimal am Schweizer Verkehrsnetz angeschlossen und auch die gastgebende Pfarrei St. Clara ist gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (dem grünen Basler Trämli) zu erreichen.

Wir freuen uns, 2013 zum ersten Mal mit dem WJT in eine richtige Schweizer Grossstadt zu gehen und in die Internationalität von Klein-basel eintauchen zu dürfen! Und wir freuen uns, wenn viele junge Menschen aus dem ganzen Land mit dabei sind!

Nach den vielen positiven Erfahrungen mit dem nationalen Vortreffen für Madrid in Brig 2011, haben wir uns entschieden, dass wir auch für Rio de Janeiro ein solches nationales Treffen organisieren wollen. Diesmal wird es sogar richtig international...

Multikulti Vortreffen in Basel...

Seite 7

Das Logo des Weltjugendtages 2013 in Rio de Janeiro ist inzwischen schon vielen bekannt. Es ist eine kreative Umsetzung des Mottos „Geht zu allen Völkern, und macht alle Men-schen zu meinen Jüngern (Mt 28,19)“ und zeigt ein Herz mit der weltbekannten Christus-Statue und dem Zuckerhut, den Wahrzeichen Rios. Was viele aber nicht wissen: Der Designer dieses Logos ist ein 25-jähriger Brasilianer mit Schweizer Wurzeln. Gustavo Huguenin Curty ist ein Nachkomme in der fünften Generation von Westschweizer Auswanderern aus Le Locle. So schreibt uns Gustavo auch: „Ich möchte die Schweiz unbedingt mal besuchen kommen!“ Herzlich willkommen, Gustavo!

Page 8: Weltjugend Tagblatt 07 2012

auf meinem Glaubensweg zu vertiefen: den Wert der Eucharistie und das Wirken des Hl. Geistes in meinem Leben. Und auf mensch-licher Ebene hatte Gott eine Überraschung für mich vorbereitet...

Nathalie: So wie Rafael, war ich, Nathalie, in Köln 2005 und Sydney 2008 in der Menge der Jugendlichen. Wir waren da, verbunden, ohne uns zu kennen, im gleichen Verlangen, junge Kirche zu sein und die Freude des Glaubens zu verkünden. Ich komme aus Arlesheim BL, war damals in Köln 20 Jahre alt und absolvierte in Zug mein Studium zur Primarlehrerin. In Köln habe ich als einfache “Zuschauerin” teilge-nommen. Dies war der erste Weltjugendtag, wo ich ‚akzeptierte‘ teilzunehmen. Die Ein-ladungen meiner Mutter zum Weltjugendtag 1997 in Paris und 2000 in Rom hatte ich noch dankend abgelehnt. Ich kannte diese wunder-bare Erfahrung der jungen, dynamischen Kir-che noch nicht und war in der Gebetsgruppe meiner Pfarrei, in der ich ziemlich die einzige Jugendliche war, irgendwie ganz zufrieden.

In Köln wurde ich dann völlig überrascht. Ich traf etwas an, was ich mir nicht einmal vorstel-len konnte, dass es existiert: Die Erfahrung einer jungen, hoffnungsvollen und fröhlichen Kirche und die tiefe Erfahrung der grossen Liebe Gottes für mich und jeden Einzelnen in der eucharistischen Anbetung in der Vigil. Durch diese Erlebnisse wurde ich zur “Pilge-rin” und schliesslich, da ich diese Geschenke unmöglich für mich behalten konnte, zur “Freiwilligen Helferin” für den Weltjugendtag in Sydney 2008. Ich war Mitglied des OK’s der Deutschschweizer Delegation zur Vorberei-tung. Mit grosser Freude habe ich meine Zeit geopfert um zusammen mit dem Team den Schweizer Jugendlichen eine unvergessliche Erfahrung in Sydney zu ermöglichen. Durch meinen Dienst für den Weltjugendtag hatte mir Gott eine Überraschung vorbereitet...

Rafael: ...denn die beiden Geschichten haben sich gekreuzt. Ein Jahr nach Sydney wurde ich, Rafael, gewählt um meine Gemeinschaft an einem internationalen Treffen in Rom zur

Es ist klar, dass eine Liebesgeschichte nicht der Kern des Weltjugendtages ist, denn der Weltjugendtag ist ein Pilgerweg mit Chri-stus, ein Fest des Glaubens. Aber, wer hat uns gesagt, dass ER uns nicht auch auf die-sem Weg überraschen kann?

Rafael: Der Weltjugendtag in Rio de Janei-ro im Juli 2013 wird für mich, Rafael, mein fünfter Weltjugendtag sein. Alles begann im Jahr 2000: Die unwiderstehliche Einladung unseres verstorbenen seligen Papstes Jo-hannes Paul II. zum Weltjugendtag hat mein Herz zutiefst berührt. Leider lebte ich da noch in meiner Heimatstadt Rio de Janeiro, und die Distanz und meine Mittel erlaubten es mir nicht, an diesem Treffen der Jugend mit dem Papst in Rom teilzunehmen. Die Enttäu-schung, nicht unter diesen zwei Millionen jun-gen Menschen aus der ganzen Welt in Tor Ver-gata zu sein, hat in mir den starken Wunsch geweckt, am nächsten Treffen in Toronto 2002 teilzunehmen.

Aus einem bevölkerungsreichen Land kom-mend – wir sind 200 Millionen Brasilianer, von denen 6 Millionen in meiner Heimatstadt wohnen –, verstand ich erst in Toronto, was die in der Bibel beschriebenen Menschen-massen bedeuten, die Jesus gefolgt sind. In dieser ersten Weltjugendtags-Erfahrung habe ich aber auch verstanden, dass Jesus uns als einzigartig und kostbar betrachtet, auch wenn wir uns in der Menge befinden. Die Worte von Papst Johannes Paul II. haben mein Herz getroffen: “Wenn ihr seid, was ihr sein sollt, dann werdet ihr Feuer auf der ganzen Erde entzünden.“

Diese Erfahrung von Toronto hat mich nach Köln 2005 gebracht, nicht mehr nur als ei-ner, der kommt, um dem Papst zuzuhören. Die Gnade des Treffens in Toronto hat mich in eine Dynamik des Dienstes geführt: Ich habe mich der Gemeinschaft „Shalom“ zur Verfügung gestellt, eine Gruppe Pilger an das Treffen nach Deutschland zu bringen. Zur gleichen Zeit wollte ich mich einem Studium über die Kirche widmen und habe mich des-halb entschieden ein Lizenziat in Kirchenrecht in Rom zu machen. Da ich also in Rom war, hat mich meine Gemeinschaft ebenfalls ge-beten, bei den Vorbereitungen für den Welt-jugendtag in Sydney 2008 mitzuhelfen. Die zwei Treffen mit Papst Benedikt XVI. waren für mich eine gute Gelegenheit, wichtige Themen

Auswertung des australischen Weltjugend-tages zu repräsentieren.

Nathalie: Auch ich, Nathalie, war da, im Auf-trag der Deutschschweizer Jugend. Gott hat uns in den Dienst des Weltjugendtages ge-stellt, damit wir uns kennenlernen konnten und daraus ist eine Freundschaft entstanden, die auf einem gemeinsamen Interesse ge-gründet ist: wie können wir der Jugend den Schatz vermitteln, den wir Schritt für Schritt an jedem Weltjugendtag erleben durften?

Es kam dann der Palmsonntag und wir ha-ben auf dem Petersplatz an der Übergabe des WJT-Kreuzes und der Marienikone an die spanischen Jugendlichen teilgenommen. Das römische Treffen mit ‚WJT-Luft‘ hat sich dann noch einige Tage ausgedehnt. Wir sprachen über die Jugend generell, über unsere eigene Jugend und über unser Leben.

Rafael: Ende 2009, nach unzähligen Ge-sprächen, Treffen, Gebeten, eine Entschei-dung: Möchtest du meine Freundin sein?

Heute, nach zweieinhalb Jahren, sind wir ver-lobt und werden am 15. Dezember 2012 hei-raten. Unser Eindruck ist, dass Gott uns aus der Menge für diesen Weg ausgewählt hat und uns in vielen Weltjugendtagen dafür vor-bereitet hat.

Tag für Tag gehen wir diesen Weg des Glau-bens, des Gebets und der Evangelisation und fühlen uns nicht alleine, wenn wir an die vielen Jugendlichen denken, die wir in Rio de Janeiro treffen werden. Nun haben wir eine neue Mission empfangen: Gemeinsam dürfen wir mit grosser Freude im Deutschschweizer Komitee mithelfen, dass der nächste Weltju-gendtag im Juli 2013 in Rio de Janeiro für viele Schweizer Jugendliche zu einem unvergess-lichen Erlebnis mit Gott wird. Wie könnte das die Vorsehung Gottes besser planen, als dass ein Carioca (so heissen die Einwohner von Rio de Janeiro) und eine Deutschschweizerin dies gemeinsam machen können?

Seite 8

Ein Zeugnis über die Vorsehung Gottes.

Eine Liebes- geschichte

www.weltjugendtag.ch