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232 Berieht: Spezielle analytische Methoden sich, dab durch UV-Bestrahlung der mit VAN URcx-Reagens behandelten P-chr zwar die Intensit/~t der Blaufiirbung zunimmt, dab abet andererseits die eluierteu Reaktionsprodukte geringere Extinktionen aufweisen als die unbelichteten. Der Riickgang der Extinktion steigt bis zu einer UV-Belichtungsdauer yon maximal 7 rain, um sich bei noeh 1/inger dauernder Bestrahlung nicht mehr welter zu ver- ~ndern. Auf Grund umfangreieher, durch Diagramme und Tabellen belegter Ver- suehe kommt Verf. zu dem SchluB, dal3 die Kenntlichmachung der p-ehr-getrennten ~utterkornalkaloide mittels UV-Lieht fiir deren darauffolgende quantitative Bestimmung nicht geeignet ist. Dagegen ist es m6glieh, das Verhaltrfis der Konzen- trationen der einzelnen Alkaloide nach diesem Verfahren zu bestimmen. Um diese Verh/~ltniswerte auf absolute Zahlen umrechnen zu kSnnen, ist zus/itzlieh die colori- metrische Bestimmung der urspriing]ichen, nieht p-chr Analysensubstanz notwendig. K. SOLLNER Wertbestimmung yon Stryehnosdrogen, K. JE~Tzsc~ 1 untersueht eingehend die bisher angewendeten Verfahren zur Beztimmung yon Strychnin neben Brucin in den Drogen und besehreibt dann eine yon ibm entwiekelte spektrophotometrisehe Methode, die sich eng an eine bereits friiher verSffentliehte Arbeitsweise 2 anlehnt und die die Fehler der anderen Methoden vermeidet. -- Ausfi~hrung. man ersehSpft etwa 50 nag des feinen Drogenpulvers in einem geeigneten Apparat wahrend 2 bis 3 Std mit 5 ml eines Gemisehes yon 3 T1. 96%igem Alkohol, 1 T1. Chloroform und 0,25 T1. 10tiger Ammoniakl5sung, bringt den Auszug quantitativ in eine Por- zellanschale und verdampft ihn auf dem Wasserbad zur Troekne. Der in Alkohol aufgenommene Riiekstand wird naeh Zusatz yon 1 Tropfen 2 n Sehwefels~ure erneut zur Trockne gebraeht und dann mit 2 ml heJ$em Wasser griindlich verriihrt. man bringt LSsung und unlSslichen Riickstand in einen 50 ml-Erlenmeyer-Kolben, spfilt die Sehale 3 real mit je 1,5--2 ml heil3em Wasser nach und alkalisier~ den Inhalt des Erlenmeyer-Kolbens mit 2 Tr. 15~ iger Natronlauge und 0,2 m133% iger NatriumcarbonatlOsung. Nach Zusatz yon 5,0 g Chloroform und 10,0 g _~ther sehiittelt man kr~ftig dutch, trennt die Athersehieht ab, bhldet das Wasser dureh Schiitteln mit 0,5 g Traganth, verdampft 7,5 g der klaren organisehen LSsung bis auf einige Tropfen nnd setzt diesen 5 ml 0,1 n Salzs/~ure zu. Nach Erw~rmen bis zum Versehwinden des Chloroformgeruches fiillt man die salzsaure AlkaloidlSsung mit 0,1 n Salzs~ure auf 25 m] auf. Die sorgf~ltig gemischte L5sung gieSt man durch ein troekenes Blaubandfilter (~ 5,5 era), verwirft die ersten 15 ml des l~iltrates und bestimmt mit dem Rest in einer 1 cm-Kiivette die Extinktionen bei 262,5 und 300 m/~ im Spektrophotometer. Die Gewiehtsprozente Bruein (x) im Alkaloidgemisch be- rechnet man naeh der Formel x = [(log E ~00--1og E~s~,5) 31700-- 1000]/206, die Brucinkonzentration g/100 ml der ProbelSsung (B c) nach den beiden Formeln: B ~ ~ Eas2. 5 x/31700 und B ~ ~ E300/[206 + 1000/x]. Dutch Einsetzen des Mittel- wertes yon B~ in die Gleiehung: S ~ -~ [B~(100- x)]/x erh/ilt man die Stryehnin- konzentration S ~ in g/100 ml ProbelSsung. K. SSLLNEI~ Curare~hnliche Alkaloide versehiedener brasilianiseher Strychnos-Arten werden yon G.C. CAsINovI, M. L]~D]~EI~ und G.B. MAlaI~I-BETTOLO 3 papierchromato- graphisch und elektrophoretiseh untersueht, besonders die Trennung quaternarer Alkaloide mit wasserhaltigen LSsungsmitte]n. Verwendet werden folgende Systeme: I. _~thylaeetat-Pyridin-Wasser (75:23:16,5); II. Methylathylketon mit Wasser, das 1--3% Methanol enthalt, gesattigt; III. Methylathylketon, mit 10% Methanol enthaltendem Wasser gesattigt; IV. 5 g iNatriumacetat-trihydrat in 100 ml 10% iger 1 Pharmaz. Zentralhalle Deutschland 95, 270--28~ (1956). Univ. Wien (0sterr.). JvNTZSCH, K. : Seientia pharmae. 19, 219 (1951). 3 Gazz. chim. ital. 86, 342--349 (1956). Istit. super. Sanits Rom (Italien).

Wertbestimmung von Strychnosdrogen

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232 Berieht: Spezielle analytische Methoden

sich, dab durch UV-Bestrahlung der mit VAN URcx-Reagens behandelten P-chr zwar die Intensit/~t der Blaufiirbung zunimmt, dab abet andererseits die eluierteu Reaktionsprodukte geringere Extinktionen aufweisen als die unbelichteten. Der Riickgang der Extinktion steigt bis zu einer UV-Belichtungsdauer yon maximal 7 rain, um sich bei noeh 1/inger dauernder Bestrahlung nicht mehr welter zu ver- ~ndern. Auf Grund umfangreieher, durch Diagramme und Tabellen belegter Ver- suehe kommt Verf. zu dem SchluB, dal3 die Kenntlichmachung der p-ehr-getrennten ~utterkornalkaloide mittels UV-Lieht fiir deren darauffolgende quantitative Bestimmung nicht geeignet ist. Dagegen ist es m6glieh, das Verhaltrfis der Konzen- trationen der einzelnen Alkaloide nach diesem Verfahren zu bestimmen. Um diese Verh/~ltniswerte auf absolute Zahlen umrechnen zu kSnnen, ist zus/itzlieh die colori- metrische Bestimmung der urspriing]ichen, nieht p-chr Analysensubstanz notwendig.

K. SOLLNER

Wertbest immung yon Stryehnosdrogen, K. JE~Tzsc~ 1 untersueht eingehend die bisher angewendeten Verfahren zur Bez t immung yon S t rychn in neben Bruc in in den Drogen und besehreibt dann eine yon ibm entwiekelte spektrophotometrisehe Methode, die sich eng an eine bereits friiher verSffentliehte Arbeitsweise 2 anlehnt und die die Fehler der anderen Methoden vermeidet. - - Ausfi~hrung. man ersehSpft etwa 50 nag des feinen Drogenpulvers in einem geeigneten Apparat wahrend 2 bis 3 Std mit 5 ml eines Gemisehes yon 3 T1. 96%igem Alkohol, 1 T1. Chloroform und 0,25 T1. 1 0 t i g e r Ammoniakl5sung, bringt den Auszug quantitativ in eine Por- zellanschale und verdampft ihn auf dem Wasserbad zur Troekne. Der in Alkohol aufgenommene Riiekstand wird naeh Zusatz yon 1 Tropfen 2 n Sehwefels~ure erneut zur Trockne gebraeht und dann mit 2 ml heJ$em Wasser griindlich verriihrt. man bringt LSsung und unlSslichen Riickstand in einen 50 ml-Erlenmeyer-Kolben, spfilt die Sehale 3 real mit je 1,5--2 ml heil3em Wasser nach und alkalisier~ den Inhalt des Erlenmeyer-Kolbens mit 2 Tr. 15~ iger Natronlauge und 0,2 m133% iger NatriumcarbonatlOsung. Nach Zusatz yon 5,0 g Chloroform und 10,0 g _~ther sehiittelt man kr~ftig dutch, trennt die Athersehieht ab, bhldet das Wasser dureh Schiitteln mit 0,5 g Traganth, verdampft 7,5 g der klaren organisehen LSsung bis auf einige Tropfen nnd setzt diesen 5 ml 0,1 n Salzs/~ure zu. Nach Erw~rmen bis zum Versehwinden des Chloroformgeruches fiillt man die salzsaure AlkaloidlSsung mit 0,1 n Salzs~ure auf 25 m] auf. Die sorgf~ltig gemischte L5sung gieSt man durch ein troekenes Blaubandfilter (~ 5,5 era), verwirft die ersten 15 ml des l~iltrates und bestimmt mit dem Rest in einer 1 cm-Kiivette die Extinktionen bei 262,5 und 300 m/~ im Spektrophotometer. Die Gewiehtsprozente Bruein (x) im Alkaloidgemisch be- rechnet man naeh der Formel x = [(log E ~00--1og E~s~,5) �9 31700 - - 1000]/206, die Brucinkonzentration g/100 ml der ProbelSsung (B c) nach den beiden Formeln: B ~ ~ Eas2. 5 �9 x / 31700 und B ~ ~ E300/[206 + 1000/x]. Dutch Einsetzen des Mittel- wertes yon B~ in die Gleiehung: S ~ -~ [ B ~ ( 1 0 0 - x)]/x erh/ilt man die Stryehnin- konzentration S ~ in g/100 ml ProbelSsung. K. SSLLNEI~

Curare~hnliche Alkaloide versehiedener brasilianiseher S t r ychnos -Ar t en werden yon G.C. CAsINovI, M. L]~D]~EI~ und G.B. MAlaI~I-BETTOLO 3 papierchromato- graphisch und elektrophoretiseh untersueht, besonders die Trennung quaternarer Alkaloide mit wasserhaltigen LSsungsmitte]n. Verwendet werden folgende Systeme: I. _~thylaeetat-Pyridin-Wasser (75:23:16,5); I I . Methylathylketon mit Wasser, das 1- -3% Methanol enthalt, gesattigt; I I I . Methylathylketon, mit 10% Methanol enthaltendem Wasser gesattigt; IV. 5 g iNatriumacetat-trihydrat in 100 ml 10% iger

1 Pharmaz. Zentralhalle Deutschland 95, 270--28~ (1956). Univ. Wien (0sterr.). JvNTZSCH, K. : Seientia pharmae. 19, 219 (1951).

3 Gazz. chim. ital. 86, 342--349 (1956). Istit. super. Sanits Rom (Italien).