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u nikum magazin der studentInnenschaft der universität bern who s aves t he world? 155 märz 2012 Fussabdruck unserer Uni? Eine Spurensuche 6 Forschen am höchsten Berg Afrikas 5 Wie Unternehmen sich grün waschen 10 Wie Studis nachhaltige Wirtschaft fördern 19

who saves the world?

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Who saves the world? - Fussabdruck unserer Uni? Eine Spurensuche - Forschen am hoechsten Berg Afrikas - Wie Unternehmen sich gruen waschen - Wie Studis nachhaltige Wirtschaft foerdern Zudem: - Genug von der Uni Bern? - Unsere Mensen: Schnell gut und guenstig

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unikummagazin der studentInnenschaft der universität bern

who saves the world?

155

märz 2012

Fussabdruck unserer Uni? Eine Spurensuche 6Forschen am höchsten Berg Afrikas 5Wie Unternehmen sich grün waschen 10

Wie Studis nachhaltige Wirtschaft fördern 19

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akzent unisphäre

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editorial inhalt

Liebe Leserinnen, liebe LeserSuche ich im Internet nach dem Wort <Nachhaltigkeit>, werde ich mit über 15 Millionen Ergebnissen bombardiert. Allen voran spuckt mir Google unzäh-lige Unternehmen aus, welche ihre Nachhaltigkeit anpreisen. Nachhaltig zu sein ist heute Pflicht, sei dies nun im ökologischen Sinne oder nicht. Was aber genau unter den Begriff fällt, scheint mittlerweile nicht mehr ganz klar. Beruft man sich auf die Herkunft des Wortes, findet man im Duden ein ziemlich simples forstwirtschaftliches Prinzip: Es soll nicht mehr Holz gefällt werden, als jeweils nachwachsen kann. Ob sich aus dieser Sicht wirklich alle Nachhaltigkeit auf die Flagge schreiben dürfen? Wer weiss?

In dieser Ausgabe stellt das unikum die Masterfrage: Who saves the world? Gleich auf der nächsten Seite liest du, wie Studierende die Welt retten. Ob auch unsere Universität etwas zum Wohl der Welt beiträgt liest du auf den Seiten 6 und 14. Und wenn du wissen willst, wie sich Unternehmen grün waschen und nur so tun, als wären sie unsere Retter, findest du einen Artikel auf Seite 10. Letztlich kann sich auch das unikum nicht lumpen lassen und schickt auf Sei-te 27 David Streit auf den Bio-Bauernhof. Denn schon Die Ärzte sangen 2003 in ihrem Song «Deine Schuld»: «Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist. Es wär‘ nur deine Schuld, wenn sie so bleibt.» In diesem Sinne, viel Spass beim Lesen des unikums Nummer 155.

Carlo Bischoffunikum-Koordinator

PS: Ein neues Jahr, ein neues Semester und eine neue Lektorin. Mit dieser Ausgabe startet Eva Beyeler mit dem Lektorieren des unikums. Herzlich Will-kommen!Nicht nur das Team, sondern auch das Heft hat sich für das neue Jahr etwas frisch gemacht. Herzlichen Dank ans Layout!

16-17 Schnell, gut und günstigOhne ein richtiges Mittagessen kommen auch Studierende nicht durch den Tag. Das Essen in der Mensa ist wohl eine der günstigsten Lösungen. Doch wer ist dafür verantwortlich und woher kommt es?

19 Genug von der Uni Bern?Auch Unis in der Schweiz bieten akademische Abwechslung.

20-21 Klimawandel – auch in der SUBDie Vorstellungsrunde der neuen Vorstandsmitglieder und der neuen SR-Präsidentin

23 Dare to care: Auf dem Weg in eine nachhaltige Wirtschaftdare2care: Wie Junge Studierende aus der Schweiz die Wirtschaft nachhaltig verändern wollen.

6-8 Öko – logisch?Wie die Uni Bern ihrer Vorbildsrolle in Sachen Nachhaltigkeit gerecht zu werden versucht. Und wie sich das in den Forschungsschwerpunkten sowie im eigenen universitären Betrieb äussert.

10-12 Zwischen Schein und Sein Greenwashing: Wie Unterneh-

men versuchen, das Gewissen der Konsumenten zu beruhigen.

14-15 Am Puls des KlimageschehensWas Bern in Sachen Klima zu bieten hat. Besuch im Oeschger-Zentrum.

rubriken

4 Umfrage Wie rettest du die Welt?5 Unter der Lupe Was Berner ForscherInnen in

Tansania über die Folgen des Klimawandels herausfinden wollen

13 Apropos... KlimaskeptikerInnen13 Die fünf Die fünf dümmsten Erklärungen

gegen den Klimawandel18 Carte Blanche21 SR-News21 Impressum21 Aus der Vorlesung22 KulturpartnerInnen22 Serviceverzeichnis24 Pinnwand25 Reinziehn26 Rätsel27 Entdecken

titelbild: nicole michel

Willst auch du für eine Ausgabe das Titelbild des unikums gestalten? Dann melde dich beim unikum-Layout ([email protected]).

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umfrage

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5 bilder: damaris burri

Wie kann unsere Welt noch geret-tet werden? Ob duschen, Sandwich essen oder besser eine Arche bau-en: Den Berner Studierenden man-gelt es jedenfalls nicht an Ideen, wie wir das anstellen könnten.

damaris burri

1 Stefan Schärer8. Semester PH, 23Ich würde wahrscheinlich einmal damit beginnen, Waffen abzuschaffen. Für die Armee sollte nicht so viel Geld ausgege-ben werden. Grossmächte sollten keine Atomwaffen mehr haben. Aber am besten wäre eigentlich, überhaupt eine neue Welt, eine neue Chance zu bekom-men. Wenn ich Gott spielen könnte, würde ich das tun. Dann könnten die Menschen noch einmal von vorne anfan-gen. Oder wenn es nur darum ginge, die Welt zu retten, müsste man ganz einfach die Menschheit loswerden.

2 Matthias Gähwiler3. Semester Psychologie, 26Ich esse herabgesetzte Produkte aus dem Coop, wie dieses dreieckige Sushi-Sandwich hier. Dann muss es nicht weggeworfen werden. Ausserdem hat der Lachs da drin den weiten Weg von

Finnland – oder wo auch immer – bis hierher gemacht. Das ganze Erdöl und so, das da verbraucht wurde, wäre ja sonst für die Katz. Es schmeckt übrigens ganz gut. Und sonst rette ich die Welt auch noch, indem ich keine Folien für meine Vorlesungen ausdrucke. Das spart Papier und rettet den Regenwald.

3 Andrina Foppa3. Semester Psychologie, 22Das ist noch schwierig. Es gäbe so viel zu tun. Waffen abschaffen, würde ich – so ganz idealistisch – mal sagen. Und spezifisch in der Schweiz wäre es hilfreich, die Preise beim ÖV niedrig zu halten. Wir sollten auch weniger fliegen. Ganz allgemein finde ich, sollte man einander mehr ausreden lassen, gerade bei politischen Diskussionen. Getroffene Abkommen sollten wirklich eingehalten werden. Und sonst könnten alternative Energien vermehrt gefördert werden.

4 Lukas Oechslin9. Semester Geschichte, 24Gibt es dafür jetzt nicht auch Zertifikate? Ich glaube, mit der Welt läuft es ähn-lich wie mit dem Klima. Wenn man es nicht retten kann, so kauft man sich ein Zertifikat und jemand anders erledigt das. Das nennt sich dann modernes Out-sourcing. Oder war das Ablasshandel? Ich weiss es auch nicht mehr so genau...

Versteht mich nicht falsch, ich würde die Welt ja auch selbst retten. Das kommt jedoch schwer darauf an, wie viele ECTS man dafür bekommt. Denn gell, meine Zeit ist ja schliesslich knapp und gratis macht ja sowieso niemand mehr was.

5 Mila Meury2. Semester Anthropologie Master, 22Ich denke, die Leute sollten mehr mit dem Zug oder Velo fahren. Das würde der Umwelt gut tun. Und man sollte mehr auf den eigenen Konsum achten, also weniger konsumieren und nicht al-les wegwerfen. Wir sollten zum Beispiel auch mehr aufpassen bei Gemüse oder Kleidern und uns besser darüber infor-mieren, unter welchen Bedingungen sie hergestellt werden. Ich persönlich gebe mir Mühe mit Recycling und esse nur Bio – fast, jedenfalls. Oder ich dusche, statt zu baden.

6 Stefan RitzPostdoc Physik, 28Am besten kann der Welt durch For-schung geholfen werden. Wenn sie wegen des Klimas unterzugehen droht, dann müssen wir diesem Problem auf den Grund gehen und herausfinden, wie man es verhindern kann. Aber eben bevor die Welt tatsächlich untergeht. Und wenn das dann nicht klappen sollte, wenn es schon zu spät ist… Also wegen dem steigenden Meeresspiegel finde ich den Ansatz mit der Arche nicht schlecht. Das wäre mein Plan B, sozusagen.

«gibt es dafür jetzt nicht auch zertifikate?»

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der höchste berg afrikas

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unter der lupe

Warum der Kilimandscharo für Tansania der-art bedeutend ist. Was Berner ForscherInnen dort verloren haben. Wie sie suchen und was sie zu finden hoffen.

flurin jecker

Sie schauen dem Problem ins Auge: Die ForscherInnen aus Deutschland und der Schweiz, die am Kilimand-scharo an einem gemeinsamen Grossprojekt arbeiten. Das grösste Bergmassiv Afrikas ist durch seine rasant schmelzenden Gletscher nämlich zum Mahnmal des Klimawandels geworden. Doch nicht nur deshalb ist dieser Berg von unauslotbarer Bedeutung für die Regi-on: Er speist mit Hilfe seiner Flora Millionen von Men-schen mit Wasser, ist fruchtbares Anbaugebiet für Güter wie Bananen oder Kaffee und gilt als Hotspot der Biodi-versität. Leider ist der über fünf Kilometer hohe Berg ex-emplarisches Opfer der grössten ökologischen Probleme

unserer Zeit geworden. Der Klimawandel führt zu mehr Trockenheit, wodurch die Gletscher schrumpfen. Die Menschen holzen in den unteren Regionen immer mehr Wald ab, was zur Folge hat, dass weniger Wasser im Sy-stem zurückgehalten wird und es noch weniger regnet. Dadurch treten immer häufiger Brände auf, worauf noch mehr Wald verloren geht. Ein Teufelskreis also, der die biologische Vielfalt, zusätzlich zum Klimawandel und der intensivierten Landnutzung, arg unter Druck setzt. Und genau deshalb forschen nun seit fast zwei Jahren WissenschaftlerInnen der Uni Bern am Kilimandscharo in Tansania.«Wir haben das Kilimandscharomassiv in sechs Höhen-abschnitte eingeteilt, welche dann auch als verschie-dene Klimazonen angesehen werden können», erklärt Professor Fischer, einer der drei Gesamtprojektleiter. «In diesen Abschnitten untersuchen wir jeweils Flächen, die vom Menschen unbeeinflusst sind, und andere, die durch Brände oder landwirtschaftliche Nutzung verän-dert wurden. So vergleichen wir einerseits die Flächen auf selber Höhe untereinander, wodurch die Folgen ver-schiedener Beeinflussungen erforscht werden können. Andererseits beobachten wir die Veränderungen ent-lang der Höhenachse, indem wir vergleichen, wie sich die Artenvielfalt oder auch Prozesse, wie eben der Was-serhaushalt, mit der Höhe verändern.» Weil die Höhe als Stellvertreterin für das Klima angesehen werden kön-ne, könnten so Aufschlüsse gewonnen werden, wie sich die biologische Vielfalt und die Ökosystemleistungen in Zukunft verändern werden. «Afrika ist recht dürftig erforscht; Klima- und Landnutzungsfragen stellen sich aber weltweit. Gerade deshalb ist es so wichtig, dass dem Kilimandscharo, der fast alle Landschaftsformen Afrikas vereint, mehr Beachtung gezollt wird», betont Fischer. Und so bleibt auf viele aufschlussreiche Resul-tate zu warten – von den Berner Forschenden in Afrika.

Professor Markus Fischer ist Leiter der Pflanzenö-kologie an der Universität Bern. Als einer der drei Gesamtprojektleiter des Kilimandscharoprojekts sind in Tansania nicht nur seine biologischen, sondern auch organisatorischen und sozialen Kompetenzen gefragt. bild: zvg

Der Kilimandscharo: Mit 100 auf 100 Kilometern Fläche und über fünf Kilometern Höhe das höchste Bergmassiv Afrikas. bild: zvg

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öko – logisch?tik. So schreibt der Berner Regierungsrat der Universität im regelmässig erscheinenden Leistungsauftrag vor, sie solle sich «für die nachhaltige Entwicklung einsetzen.» Dass die Universität in ökologischen Fragen nicht ab-seits steht, ist bekannt. Im Gegenteil, im Bereich der Wissenschaft nimmt unsere Uni sogar eine Pionierrolle ein: Mit der interfakultären Koordinationsstelle für all-gemeine Ökologie (IKAÖ) und dem Centre for Develop-ment and Environment (CDE) unterhält sie gleich zwei Zentren, die sich nur mit der Forschung zur Nachhal-tigkeit beschäftigen. Sie verleiht alljährlich den Berner Umwelt-Forschungspreis und bietet «Zertifikatkurse für nachhaltige Entwicklung» sowie die Studiengänge «All-gemeine Ökologie» und «Klimawissenschaften» an. Dieses ausserordentliche Engagement auf der Ebene der Wissenschaft ist bemerkenswert. Doch welchen Beitrag leistet die Universität Bern im praktischen Alltag für den Umweltschutz? Was tut sie, um den Ressourcenver-brauch in den eigenen vier Wänden umweltschonend zu gestalten?

Nachhaltige Entwicklung – mehr als nur ein Schlagwort?Anders als zum Beispiel die ETH Zürich beschäftigt un-sere Uni keinen Umweltbeauftragten, der für die Einhal-tung der Umweltstandards verantwortlich wäre. Um he-rauszufinden, wer für Umweltfragen zuständig ist, muss man sich auf der Uni-Homepage durch einen Wald von Organigrammen, Dienststellen und Abteilungen kli-cken. Einige E-Mails und Telefonate später wissen wir: An der

Die Universität Bern ist weltweit führend in der Forschung zur nachhaltigen Entwicklung. Doch setzt sie ihr Wissen im eigenen Betrieb ebenso vorbildlich in die Praxis um? rika koch und josua romano

Die Universität Bern zählt gegenwärtig knapp 15 000 Im-matrikulierte und 4 000 Vollzeitangestellte. Insgesamt sind das also 19 000 Personen, die an der Uni studieren, doktorieren oder arbeiten und fleissig in den Universi-tätsgebäuden ein- und ausgehen. 19 000 Personen, die ihren Alltag in Büros, Hörsälen oder Bibliotheken ver-bringen, zwischendurch in die Cafeterias pilgern, um sich mit Nahrung und Koffein zu versorgen, die draus-sen herumstehen und rauchen und lange Schlangen vor Toiletten bilden. Sogar ihre Freizeit verbringen nicht we-nige auf dem Universitätsareal, beispielsweise auf den Sportanlagen oder eingebunden ins universitäre Ver-einsleben. Die Universität ist Lebensraum. Hier verbrin-gen wir einen Grossteil unseres Alltags. Und dabei ver-brauchen wir Ressourcen und produzieren Abfall. Bei einer so stark frequentierten Institution liegt die Gretchenfrage nach der Ökologie auf der Hand. Umwelt-schonender Umgang mit Ressourcen und ökologische Abfallwirtschaft – das sind Herausforderungen, denen sich heutzutage jeder Betrieb stellen muss. Dass hier von einer öffentlichen Bildungsinstitution ein beson-deres Engagement zu erwarten ist, weiss auch die Poli-

illustration: natalie frei

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Universität Bern überwacht das Vizerektorat «Quali-tät» die Einhaltung des Leistungsauftrags. Die Leiterin, Frau Doris Wastl-Walter informiert uns, dass sich das Vi-zerektorat vor allem um die nachhaltige Entwicklung in den Bereichen Forschung und Lehre engagiert, aber auch die Grobplanung des Betriebsalltags organisiert. Für Genaueres über den Unterhalt und Bau der Universi-tätsgebäude verweist sie uns auf die Abteilungen «Bau und Raum», beziehungsweise «Betrieb und Technik».

Kein Abfallen beim AbfallUrs Zehnder von der Abteilung «Fachstelle Risiko- management» ist Experte für Sicherheit und Umwelt und beantwortet unsere Fragen mit der Präzision eines Ingenieurs und mit dem Nachdruck eines Umweltschüt-zers. Bei der Fachstelle Risikomanagement ist er neben dem Umgang mit ABC-Stoffen und den Transport von Gefahrgut auch verantwortlich für die Entsorgung der gefährlichen Abfälle, die in den Laboratorien der Univer-sität Bern von den Studis der Naturwissenschaften und der Medizin produziert werden.Gemäss Urs Zehnder sorgt an der Universität Bern die Entsorgungsrichtlinie für die Einhaltung der Umwelt-standards in der Abfallwirtschaft. Diese Richtlinie setzt gleich zu Beginn des Produktezyklus an: Bereits bei der Anschaffung eines Produktes soll darauf geachtet wer-den, dass der Hersteller ökologische Standards einhält. Der Gebrauch soll möglichst wenig Energie beanspru-chen und eine umweltgerechte Entsorgung ermögli-chen. Für Letzteres sind die Hausdienste der Univer-sitätsgebäude verantwortlich. Damit die Studis ihren Abfall trennen können, müssen Sammelbehälter zur Verfügung gestellt werden, zumindest für Kehricht, Alt-papier und Karton sowie für PET. Diese können nach Be-darf mit Behältern für Aluminium, Batterien, Glas oder weitere spezifische Abfälle ergänzt werden. Organisches Material soll wenn möglich kompostiert werden. So be-sagt es zumindest die Richtlinie. Doch wie sieht es in der Realität aus?

Kein Zuhause für EnergydrinksSchliesslich zeigt der Gang durch die Universitätsgebäu-de, dass nicht immer genügend Sammelbehälter für Alu und organische Stoffe zur Verfügung stehen. So müssten umweltbewusste Studis ihre leeren Red Bull Dosen wohl oder übel zuhause entsorgen recyceln, was wohl die We-nigsten tun. Auch für kompostierbare Kaffebecher sucht man die entsprechenden Entsorgungsmöglichkeiten vergeblich (siehe unikum 154). Die Entsorgung (insbe-sondere der Sonderabfälle) sei jedoch gut strukturiert, ergänzt Urs Zehnder. Vizerektorin Doris Wastl-Walter ist sich bewusst, dass in einigen Bereichen noch Optimie-rungsmöglichkeiten bestehen. «Wir stellen hohe Ansprü-che und sind ständig daran, uns zu verbessern», sagt sie. «Wir sind an Vorschlägen der Studierenden sehr interes-siert, die in ihrem Alltag möglicherweise Optimierung-schancen sehen, die wir nicht kennen. Ich bin für jede E-Mail dankbar.» Dass Alu nur in wenigen Liegenschaften separat gesammelt wird, solle sich ändern – auch wenn dies mit erhöhtem Arbeits- und Platzaufwand verbun-den ist. Auch Urs Zehnder findet, dass die verschiedenen Abfälle und der Kompost noch konsequenter getrennt

werden könnten. Zudem sieht er Verbesserungspotenzi-al im Beschaffungswesen, bei der Reduzierung der Emis-sionen und beim wachsenden Energieverbrauch im IT-Bereich. Auch die Probleme im Zusammenhang mit der Mobilität sind beiden ein Anliegen. MitarbeiterInnen sollen auf Geschäftsreisen wenn möglich mit der Bahn unterwegs sein, anstatt das Flugzeug zu nehmen. Aus-serdem sollen die Universitätsangehörigen durch mehr Veloabstellplätze dazu motiviert werden, ihren Arbeits-weg per Fahrrad in Angriff zu nehmen.Im Grossen und Ganzen sei die Entsorgung (insbeson-dere der Sonderabfälle) aber gut strukturiert und auch die Optimierung der Stoff- und Energieströme komme gut voran, sagt Urs Zehnder. «Wir liegen im guten Dur-schnitt», bilanziert Doris Wastl-Walter.Dass die Universität Bern in einigen Bereichen sogar überdurchschnittlich ist, zeigt ein Treffen mit Kilian Bühlmann, Leiter der Abteilung «Bau und Raum».

«Ökologischer geht’s nicht mehr»Kilian Bühlmann und sein Team sind für alle Baube-lange der Universität Bern zuständig. Sie organisieren kleinere Umbauten bis hin zu den strategischen Gross-projekten, insbesondere dem Hochschulzentrum von-Roll. Beim Gebäudebau dürfen Umweltfragen natür-lich nicht vernachlässigt werden, schliesslich tragen Faktoren wie eine gute Gebäudeisolation entscheidend zum umweltschonenden Umgang mit Ressourcen bei; sie reduzieren den Energieverbrauch drastisch. Doch wie nimmt die Abteilung «Bau und Raum» diese Verantwor-tung wahr? Kilian Bühlmann scheint auf diese Frage gewartet zu ha-ben. Mit leuchtenden Augen öffnet er seine Aktentasche, entnimmt ihr Notizen, Fotos und Pläne, breitet diese auf dem Tisch aus und beginnt begeistert von Solarzellen, Hygienemessern, Lüftungslaufzeiten, und Wärmerück-gewinnung zu erzählen. Die Architektinnen und der Ar-chitekt der Universität sowie die Bauherrschaft des Kan-tons seien sich bewusst, dass das nachhaltige Bauen zu den grossen Herausforderungen unserer Zeit gehöre. Bei der Planung des vonRoll-Areals sei man sich laut Bühl-mann deshalb von Anfang an einig gewesen, dass die Ökologie eine zentrale Rolle spielen muss. Schliesslich hat man sich sogar dafür entschieden, das Gebäude nach den höchsten Energiestandards zu bauen, um sich nach Minergie-P-Eco zu zertifizieren. «Das ist der höchste Energiestandard, ökologischer geht’s gar nicht mehr.»

Das Gebäude der ComputerMinergie heisst Energieeffizienz. Ein Minergiehaus wird schadstofffrei gebaut und so gestaltet, dass die Licht-verhältnisse optimal genutzt werden. Von zentraler Be-deutung ist zudem eine hervorragende Gebäudeisolati-on, damit keine Energie verloren geht und nicht unnötig geheizt oder klimatisiert wird. Ausserdem verfügen Mi-nergiehäuser über ein automatisches Belüftungssystem mit Wärmerückgewinnung, bei dem die warme Altluft, die abgesaugt wird, die hereinströmende frische Luft gleich aufwärmt.Die Räume im vonRoll-Areal sind mit sogenannten Hy-gienemessern ausgestattet, die den CO2-Gehalt messen und dadurch einschätzen können, wie viel gelüftet wer-

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Doch damit nicht genug der grünen Visionen: Architekt Bühlmann wünscht sich, dass möglichst viele Studis be-quem und umweltschonend mit dem Velo ins vonRoll- Areal gelangen und dort den grossräumigen Velokeller mit Garderoben, Duschen und eventuell mit einer inte-grierten Velowerkstatt nutzen.

Altehrwürdige EnergiesünderDas vonRoll-Gebäude wird also zum Prestige-Objekt in Sachen Minergiestandards. Doch wie steht es um die restlichen Gebäude der Uni Bern?«Ökologisch kann man bei Neubauten am meisten raus-holen», meint Bühlmann. «Der Kanton Bern baut sei-ne Neubauten deshalb nach Minergiestandards.» Doch auch die UniS wurde energieeffizient umgebaut und in den altehrwürdigen Gebäuden wie der Uni Tobler oder dem denkmalgeschützten Hauptgebäude lässt sich durch gute Fenster, Heizungsanlagen und Lüftungs- syteme viel optimieren. Ein Problem sieht der Architekt in der unterschiedlichen Beanspruchung des Uni-Areals:

den muss. Zum Heizen wird Abwärme genutzt, also Wär-me, die an Orten entsteht, wo sie nicht gebraucht wird, wie zum Beispiel in Computerräumen. Durch dieses ausgeklügelte System produziert das vonRoll-Gebäu-de einen Grossteil seiner Energie selber und verbraucht weniger als ein Drittel der Wärmeenergie eines her-kömmlichen Baus. Die wenige Heizenergie, die es noch braucht, kommt aus der benachbarten Kehrichtverbren-nung, also nicht von Öl oder Gas. «Mit all den automatischen Steuerungen und Mess-werten gleicht das Gebäude eigentlich eher einem Com-puter – das ist fast ein bisschen unheimlich», meint Bühlmann.

Eigenverantwortung ist TrumpfUmweltanliegen spielen also durchaus eine Rolle im Be-triebsmanagement der Universität Bern. Auch wenn in einigen Bereichen noch Verbesserungspotenzial be-steht, so ist es doch erfreulich, dass sich in Umweltbe-langen einiges tut an unserer Alma Mater. Politik und Universitätsleitung scheinen die Heraus-forderung der nachhaltigen Entwicklung auch auf be-trieblicher Ebene erkannt zu haben. Ihre Aufgabe ist es, ideale Voraussetzungen für den Umweltschutz und den schonenden Umgang mit Ressourcen zu gewährleisten. Doch damit ist der Umwelt noch nicht Genüge getan. Die Wahrnehmung ökologischer Verantwortung ist ein stetiger Prozess, der beim Einzelnen beginnt. So weist auch Urs Zehnder darauf hin, dass noch lange nicht alle ihren Abfall in den dafür vorgesehenen Behältern ent-sorgen und erinnert: «Jeder Mitarbeiter, jede Mitarbeite-rin, jeder Student und jede Studentin beeinflusst durch seine oder ihre Handlung aktiv die nachhaltige Ent-wicklung.» Und auch für Frau Wastl-Walter ist klar: «Am wichtigsten ist die Bewusstseinsbildung aller Universi-tätsangehörigen. Viele sind hier zwar schon vorbildlich. Aber die Universitätsleitung allein ist wenig erfolgreich, solange nicht alle ihren Alltag ressourcenbewusst und nachhaltig gestalten.»

«Während des Semesters wird die Infrastruktur teilwei-se übermässig beansprucht und der Platz in den Men-sen und Bibliotheken ist knapp. Und dann, in den Feri-en, steht plötzlich alles leer.» Das ist aus ökologischer Sicht problematisch, schliesslich muss jeder Raum un-terhalten, geheizt, gekühlt und gelüftet werden – ob er nun voll oder leer ist. Unter dem Gesichtspunkt der stei-genden Studierendenzahlen sei es wichtig, bestehende Räume besser zu nutzen, statt nur neue zu bauen. Des-halb werden Studierende darauf aufmerksam gemacht, dass leer stehende Hörsäle und Seminarräume als Lern- oder Besprechungszimmer genutzt werden können. Weiter hat die Abteilung «Bau und Raum» an vielen Ni-schenplätzen der Universität «Lesewürfel» aufstellen lassen. Das sind hohe Holztische, die in den kahlen Uni-Gängen zum Verweilen und Lesen einladen sollen.

Ökologisch trotz steigender StudentenInnenzahl? Effiziente Raumnutzung dank «Lesewürfeln». bilder: kilian bühlmann

Hier soll bis Mitte 2013 das Hochschulzentrum vonRoll nach höchsten Umweltstandards fertig gestellt werden.

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der Universität Bern

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20.01.2009 bst/RM

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zwischen schein und seindie 2007 lancierte Werbekampagne von RWE, Deutsch-lands zweitgrösstem Energiekonzern. Dieser stellte sich in einem Werbespott als freundlicher grüner Riese dar, der gemütlich durch die Landschaft trottet, Windmüh-len in die Umgebung pflanzt und Turbinen für Wellen-energie ins Meer stellt. Der Spott schliesst mit den Wor-ten: «Es kann so einfach sein, Grosses zu bewegen. Wenn man ein Riese ist.» Ein schönes Bild, das der Öffentlich-keit vermittelt wir – doch leider sieht die Wirklichkeit weit hässlicher aus: RWE führt mit 150 Millionen Tonnen CO2-Ausstoss europaweit die Spitze der Umweltsünder an. Lediglich zwei Prozent ihrer Energie stammt aus er-neuerbaren Energiequellen. RWE liefert damit ein Para-debeispiel von Greenwashing.Glücklicherweise gehören solche Geschichten jedoch zu den Ausnahmen. Bei sehr viel harmloseren Fällen von Greewashing muss nicht einmal zwingend eine böse Absicht dahinter stecken. Wenn beispielsweise die deut-sche Automobilindustrie optimistisch verspricht, bis 2012 die ersten Elektrofahrzeuge auf dem Markt zu brin-gen, dann muss früh genug damit geworben werden. Ei-nen neuen Markt muss man erst öffnen, ohne effektive Werbung könnte das Produkt später nicht verkauft wer-den. Wenn dann aber realisiert wird, dass mit den tech-nischen Hürden, die noch zu überwinden sind, der Ter-min unmöglich eingehalten werden kann, stellt sich die Frage: Haben sie jetzt Greenwashing betrieben?So oder so ist der Sündenbock jeweils schnell bestimmt: Die Firma. Dass es jedoch nicht ausreicht, die Unterneh-men an den Pranger zu stellen, zeigt ein Blick auf die Forschungsbestrebungen der Wirtschafts- und Sozial-wissenschaftlichen Fakultät der Universität Bern.

Schmerzfreier KlimaschutzIm Marketing wird von der Nachfrage der Konsumen-tInnen ausgegangen. In den letzten Jahren ist das Um-weltbewusstsein vor allem bei der jüngeren Kundschaft

Umweltschutz versus Konsum: Was Konsu-mentInnen verlangen, wie Unternehmen dem nachkommen. Und was Greenwashing damit zu tun hat. livia middendorp

Es grünt in der Werbewelt. Bio-Labels spriessen aus al-len Winkeln und jedes Unternehmen scheint auf ein-mal gewillt, die Welt zu retten. Gar McDonalds – nicht gerade bekannt für sein umweltfreundliches Wirtschaf-ten – kündigte 2009 an, es wolle nun die Farbe seines Logos von rot auf grün wechseln: Aus Respekt vor der Umwelt. Dass sich da die eine oder andere Stirn runzelte, erstaunt kaum, denn es handelte sich um einen offen-sichtlichen Fall von Greenwashing: Werbeaktionen, die Firmen ein umweltfreundlicheres Image verleihen sol-len, ohne dass das Unternehmen viel ändert. So unter-breitet McDonalds seiner Kundschaft also die Vorstel-lung, wenn sie ihre Produkte konsumiert, käme dies der Umwelt zugute.

Der Trick des grünen AnstrichsDas Logo grün einfärben? Klingt simpel – solche visu-ellen Effekte sind jedoch eine der beliebteren Möglich-keiten, Greenwashig zu betreiben. Auf Werbeplakaten werden oft grüne Wiesen und ein blauer Himmel abge-bildet, was sich dann in die Köpfe der KonsumentInnen brennt und mit der Firma in Verbindung gebracht wird. Eine Studie von LobbyControl von 2007 zeigt auf, welche Tricks Unternehmen anwenden, um sich ein umwelt-freundlicheres Image zu verschaffen. Werbekampagnen auf kleine Teilbereiche des Unternehmens auszurichten, die tatsächlich nachhaltig sind, um so vom nach wie vor umweltschädigenden Kerngeschäft abzulenken, bei-spielsweise, ist ein weiteres gängiges Mittel. Auch die Veröffentlichung von einseitigen Nachhaltigkeitsbe-richten oder die gezielte Verwendung von Wörtern wie Umweltschutz, Verantwortung und Nachhaltigkeit (sie-he Info-Box) hat so mancher Firma einen grünen Mantel verschafft. Letztlich sind gute Greenwash-Kampagnen jene, die es zu Stande bringen, ein verzerrtes Bild der Fir-ma zu vermitteln und so die Leute in die Irre führen, oh-ne aber tatsächlich Unwahrheiten zu verbreiten.

Freundliche grüne RiesenBesonders anfällig für Greenwashing ist natürlich die Energiebranche. Die Atomlobby wirbt damit, Atom-kraftwerke hätten keine CO2-Emissionen und seien so-mit umweltfreundlich. Eine Studie zeigt aber, dass, wenn man die Uranförderung und den Atommüllab-transport einrechnet, ein Atomkraftwerk heute bereits bis zu einem Drittel so viele CO2-Emissionen hat wie ein Gaskraftwerk. In Zukunft wird dies noch ansteigen, da der Zugang zu Uranerz schwiergier wird.Ein Extremfall in der Geschichte des Greenwashig ist

info

Begriff Nachhaltigkeitlm. Schon allein der Begriff «Nachhaltigkeit» kann irre-führend sein. Viele verstehen unter «nachhaltig» etwa die Nutzung unserer Ressourcen in einer Weise, die so-wohl die Bedürfnisse der gegenwärtigen, wie auch jene der zukünftigen Generationen sicherstellt. In der Wirt-schaft liegt dem Begriff jedoch eine andere Definition zu Grunde. So bestimmen gemäss dem Drei-Säulen-Modell der nachhaltigen Entwicklung die soziale, die ökologische und die wirtschaftliche Komponente gleichsam die Nachhaltigkeit eines Unternehmens oder eines Produkts. Nur durch eine gleichberechtigte Umsetzung der Ziele aller drei Komponenten kann demnach eine nachhaltige Entwicklung erreicht werden. Der ökologische Aspekt, den viele mit dem Nachhaltigkeits-Begriff verbinden, ist hierbei also nur ein Teilbereich.

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extrem gestiegen. Gleichzeitig zeigt aber die Konsu-mentInnenforschung, dass eigentlich niemand bereit ist, den eigenen Konsum einzuschränken. «Gesucht wird ein schmerzfreier Klimaschutz», meint Prof. Harley Krohmer, Direktor der Abteilung Marketing an der Uni Bern. «Konsumierende wollen auf nichts verzichten und doch einen ökologischen Fussabdruck haben.» Das Um-weltbewusstsein macht sich in der höheren Zahlungs-bereitschaft der KundInnen für nachhaltige Produkte bemerkbar. Unternehmungen müssen diese Zahlungs-bereitschaft natürlich aufgreifen. Interessiert daran, die internen Strukturen zu verändern, sind sie jedoch kei-neswegs: «Unternehmen per se sind nicht innovativ», so Prof. Gunther Stephan vom volkswirtschaftlichen Insti-tut und Gruppenleiter am Oeschger-Zentrum. Der Griff zum grünen Farbkübel ist da oft allzu verlockend; und schon werden Zahlen selektiert und Fakten verdreht. Doch wer trägt den Schaden? Sind es wirklich die Kun-dInnen, die betrogen werden? Prof. Krohmer entschärft die Situation: «Die Konsumierenden wollen vielleicht so-gar betrogen werden.» Schliesslich lägen weder teurere Produkte, noch den Lebensstandard einzuschränken in ihrem Interesse, was sie wollten, sei, ihr Gewissen zu be-ruhigen. «Insofern kann Greenwashing einen emotio-nalen Nutzen für Kundschaft bringen.»

Umweltbewusstes Handeln fördernDie Zielscheibe von Greenwashing seien eben nicht zwingend die KonsumentInnen, sondern letztlich auch die Politik. Diese Sicht teilt auch Prof. Stephan. Seiner Meinung nach sei das der Haupteffekt: «Greenwashing ist in ökologischer Hinsicht, und eventuell auch in öko-nomischer, ein Problem, weil es Einfluss auf die Politik zu nehmen versucht.» Wenn Firmen sich umweltbe-

wusst geben, wird das Bedürfnis der Bevölkerung nach Regulierungen zu Gunsten der Umwelt gesenkt, was na-türlich im Interesse der Unternehmen liegt. In Tat und Wahrheit wollen also weder die Konsumen-tInnen, noch die Unternehmen wirklich etwas für einen gesunden Planeten tun. Und mit dem grünen Mäntel-chen werden dann auch Eingriffsversuche von Seiten der Politik abgewehrt – keine optimale Ausgangsla-ge für Bestrebungen nach einer intakten Umwelt; ei-nen Grund, diese zu unterlassen aber auch nicht. In der Volkswirtschaftslehre, deren Betrachtungsweise unter-nehmensübergreifend ist, wird untersucht, wie das um-weltbewusste Handeln in der Gesellschaft gefördert werden kann. Dabei geht man von der Vorstellung aus, dass ein Mensch Kooperationskosten hat, die zunehmen, je umweltbewusster er handelt. Nutzt Familie Meier aus Jegenstorf statt des Autos den öffentlichen Verkehr für ihren Kinobesuch im Westside, wird an Bequemlichkeit eingebüsst – die Kooperationskosten der Meiers steigen. Auch die Wahrnehmung externer Effekte, also direkt spürbare Auswirkungen auf die Umwelt, spielt eine Rol-le: Je stärker diese Auswirkungen wahrgenommen wer-den, desto höher ist das allgemeine Umweltbewusstsein in der Gesellschaft. Um nun das umweltbewusste Han-deln der Einzelpersonen zu fördern, müssen einerseits durch Anreize die Kooperationskosten gesenkt und an-dererseits das allgemeine Umweltbewusstsein gestei-gert werden.

Bereitschaft, für die Umwelt zu bezahlenDas Umweltbewusstsein in der Bevölkerung ist im Mo-ment zwar sehr hoch, umweltbewusst gehandelt wird hingegen nicht. Das Potential, dieses zu fördern, ist aber zweifelsohne da: «Es zeigt sich, dass die Leute in den In-dustrienationen mehr für die Umwelt zu bezahlen be-reit sind, als die Umweltverschmutzung Schaden an der Volkswirtschaft ausübt», meint Prof. Stephan. Die Volks-wirtschaft leidet unter der Umweltverschmutzung un-ter anderem durch Schäden am Wald und an der Land-wirtschaft sowie durch Verluste an der Lebensqualität. Hierzulande belaufen sich diese Schäden am Bruttosozi-alprodukt auf etwa ein halbes bis anderthalb Prozent bis zum Ende des Jahrhunderts. Dagegen wären KundInnen bereit, siebeneinhalb Prozent ihres Einkommens dafür einzusetzen, die Umweltqualität zu verbessern. Der Ha-ken an der Geschichte: In den Entwicklungsländern ist es genau umgekehrt. Dort ist der Schaden an der Um-welt viel höher als die Zahlungsbereitschaft der Konsu-mierenden. «Die politische Zustimmung, die wir hier-zulande haben, fehlt in den Schwellenländern», so Prof. Stephan.

Technologie als Lösung?Hoffnung weckt hier die Technologie. Das Internet spielt eine grosse Rolle beim Aufspüren von Umweltsündern. Durch Foren und unabhängige Blogs hat die Transpa-renz zugenommen. So wird es für Unternehmen immer schwieriger, den Markt durch Greenwashing zu mani-pulieren. Vermehrt versuchen Unternehmen nun ihr Glück, indem sie ihren ökologischen Fussabdruck tat-sächlich verbessern. Ein derzeitiger Trend ist beispielsweise die Technologie-

illustration: stéphanie winkler

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fixierung. Firmen setzen auf einen innovativen Einsatz von hoher Technologie und schaffen dabei eine Glaub-haftigkeit gegenüber der Kundschaft – sozusagen das Gegenteil von Greenwashing. «So bekommen Konsu-mentInnen einen schmerzfreien Klimaschutz: Der Le-bensstandard muss nicht eingeschränkt werden. Be-zahlt wird für die Technologie», erklärt Prof. Krohmer den Marketingeffekt. Dass die Entwicklung von alternativen Technologien ein wesentliches Element in der Lösung von Umweltproble-men ist, sei unbestritten, meint Prof. Stephan. Doch es stelle sich die Frage, ob dies der alleinige Weg ist. Lässt man der Technologiefixierung freien Lauf in der Markt-wirtschaft, bringt das Gefahren mit sich: Es kann dazu führen, dass der zu Beginn erzielte positive Effekt in ei-nen negativen umschlägt, was sich «Rebound» nennt. Ein solcher Rebound-Effekt kann entstehen, wenn man bei der Produktion einen schädlichen Wirkstoff mit einem zwar umweltschonenderen, aber auch billigeren Wirk-stoff ersetzt und dadurch die Produktionskosten gesenkt werden können. Weil der Marktpreis aber nicht gleich schnell reagiert, dehnen die Unternehmen ihre Produk-tion des gleichwohl noch umweltbelastenden Produkts aus und der erzielte Effekt ist schliesslich doch negativ. Ähnliches kann geschehen, wenn Privatpersonen dafür bezahlt werden, Solarzellen für den eigenen Energiebe-darf zu installieren. Unter Umständen werden dann so viele Solarzellen aufgestellt, dass deren Abbau am Ende

der Nutzungszeit der Umwelt mehr schadet, als ihr die alternative Energie genutzt hat. Um solche Reboundeffekte zu vermeiden, müssen ent-sprechende Rahmenbedingungen geschaffen werden. «Die Lösung ist eine geschickte Kombination aus Tech-nologie und Regulierungen», so Prof. Stephan.

Keine Schwarz-Weiss-SichtZwischen diesen Ansprüchen vonseiten der Kundschaft, Einwirkungen vonseiten der Politik, den Möglichkeiten der Technologie, der zunehmenden Transparenz und schliesslich der Konkurrenz, steht das Unternehmen. Es wird letzten Endes doch immer nur das tun, was ihm selbst den grössten Nutzen bringt. Der Druck, der durch all dies auf das Unternehmen ausgeübt wird, kann es dazu bringen, Greenwashing zu betreiben. Um das Pro-blem zu analysieren, reicht eine Schwarz-Weiss-Sicht nicht aus: Man kann zwar mit dem Finger auf die Sündi-genden zeigen, doch nur, wenn man die Lebensansprü-che der KonsumentInnen mitberücksichtigt, alternative Technologien fördert, die Bevölkerung sensibilisiert und politische Rahmenbedingungen festlegt, kann ein Um-denken in der Unternehmenswelt erreicht werden.

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um den Klimawandel Parallelen zum Christentum. Der Weltklimarat rede den Menschen ein schlechtes Gewissen ein und skizziere apokalyptische Szenarien, um uns zu UmweltschützerInnen und Gutmenschen zu machen. So werde der Klimaschutz zur neuen Weltreligion. Einwand: Der Klimawandel ist bewiesen, Gott nicht.

4. Ideologie gegen die FreiheitIn ein ähnliches Horn bläst der tsche-chische Präsident Václav Klaus. Der gefährlichste aller «Ismen» sei heute der Environmentalismus. Eine elitäre Ge-meinschaft, angeführt von Al Gore, wolle das Verhalten der Menschen kontrollie-ren und die BürgerInnen ihrer Freiheit berauben. Heute schon ans Jahr 2100 zu denken, lenke nur von den dringlichen Problemen unserer Gesellschaft ab. Und sowas sagt ein fünffacher Grossvater!

5. SVP: «Kein übertriebener Aktivismus»«Veränderungen des Klimas hat es schon immer gegeben», schreibt die SVP zum Klimawandel und fordert eine «Rück-kehr zur Vernunft». Das heisst für sie, das CO2-Gesetz aufzuheben und keine nationale Regelung zu erstellen, die über die internationalen Verpflichtungen hinausgehen. Auf einmal scheinen inter-nationale Verpflichtungen der Volkspar-tei doch nicht so unwichtig zu sein. Wir sind beruhigt.

die fünf dümmsten er-klärungen gegen den kli-mawandelImmer wieder wollen uns «KlimaskeptikerInnen» mit mehr oder weniger originellen Theorien und zuweilen auch skurrilen Argumenten glaubhaft machen, beim Klimawandel handle es sich um nichts weiter als eine riesige Verschwörung. Wir haben fünf dieser Theorien für euch herausgesucht. josua romano

1. Kalte SonneAktuellstes Beispiel ist das im Februar erschienene Buch «Die kalte Sonne» von Fritz Vahrenholt. Weil sich die Sonne abkühlt, wird es auch auf der Erde kälter. Klingt eigentlich logisch, oder? Leider ist die These wissenschaftlich nicht haltbar. Vahrenholt arbeitet für den Energie-konzern RWE, der 2011 den grössten CO2-Ausstoss in der Europäischen Union verzeichnete – und ärgert sich, dass in Fachkreisen an seiner Objektivität ge-zweifelt wird.

2. Spiralarm der MilchstrasseFür den israelischen Astrophysiker Nir Shaviv ist klar: Nicht der Mensch ist für die Klimaveränderungen verantwort-lich, sondern die kosmische Strahlung. Durchquert die Erde einen Spiralarm der Milchstrasse, prasseln mehr hoch-energetische Partikel aus dem All in die Atmosphäre, wodurch die Wolkenbil-dung gefördert wird und sich das Klima abkühlt. Seine These erklärt zwar das Auftreten von Eiszeiten, nicht aber den Temperaturanstieg der letzten 100 Jahre. Dies scheint ihn auch nicht zu stören: «Ich bin es gewohnt, für verrückt gehal-ten zu werden», gab er an einer Anti-Klimakonferenz zu Protokoll.

3. Klimawandel als AblasshandelWerner Kirstein, Geografie-Professor an der Uni Leipzig, sieht in der Diskussion

… KlimaskeptikerInnen fj. Sie erscheinen in der «Bild», der «Zeit» oder gar so häufig in der «Weltwoche», dass man meinen könnte, sie würden in deren Redaktionshaus wohnen. Die, die sagen, sie sei eine Lüge, die Klimaerwär-mung. Eine von Millionen von Wissen-schaftlerInnen kollektiv verbreitete Lüge. Eine, die sie ihnen nicht abkaufen – nein, sie nicht! –, die Klimaskeptike-rInnen, und sich querstellen – gegen den «Mainstream» – und sich deshalb, wenn sie zu Bett gehen, wie ihre Kindheits-helden fühlen: Den tapferen Wilhelm Tell, zum Beispiel. Das Rückgrat ihrer Skepsis beruht jedoch auf einer mick-rigen Eigenschaft, die zur Wissenschaft gehört, wie Klunker-bestückte Hand-gelenke zu den «Klima-Querulanten»: Der Korrektheitsanspruch der Wissen-schaft. Nämlich, dass zum Beispiel die «Klimaerwärmungstheorie» erst dann keine Theorie mehr ist, wenn bewiesen ist, dass die Klimaerwärmung, ohne menschlich verursachten CO2-Ausstoss, nicht stattfinden würde. Also nie, selbst wenn in Bern ganze Palmenhaine aus dem Boden schiessen würden. So gilt es, sich die Augen von Begriffsdiskrepanzen zwischen Umgangs- und Wissenschafts-vokabular nicht verwischen zu lassen und lieber ein Auge auf die Plausibilität dieser Theorie zu werfen – diese lässt nämlich keine Zweifel. Bei der Verurteilung der Klimaskepti-kerInnen sollte man den Fokus ebenso bewusst wählen: Sich über «klima-skeptische» Leute aufzuregen, die Geld mit Pneus und Kerosin verdienen, ist nämlich eine ebenso müssige Gefühls-verschwendung, wie sich am Nachhal-tigkeitsdenken von Solarpanelunter-nehmen zu erfreuen. Ganz anders ist es hingegen bei den Leuten, die wissen-schaftliche Fakten als «Mainstream» ver-pönen und mit esoterischen Verschwö-rungstheorien bitterernste Probleme ideologisch ausschlachten: Diese Leute verdienen einen unruhigen Schlaf; als Strafe für gewissenlosen Populismus.

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apropos ...die fünfapropos

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am puls des klimageschehensder Rückgang des Gletschereises zum Beispiel Erdrutsche und Felsbrüche zur Folge haben. Diese Konsequenzen live zu sehen sei eindrücklicher als viele Warnungen oder Dokumentationen im Fernsehen, die uns ein schlechtes Gewissen einreden wollen. In der Jungfrauregion gibt es seit Sommer 2009 sieben Wanderstrecken, an de-ren Umgebung Erkenntnisse aus der Forschung veran-schaulicht werden. Und zwar mit dem «Jungfrau Klima-guide», der im Rahmen des 175-Jahr-Jubiläums der Uni Bern entstanden ist. GPS-gestützte iPhones informie-ren die Wandernden mit Ton, Text und Bild über neustes Wissen aus der Klimaforschung, gerade an den Stellen, wo die Folgen des Klimawandels in der Landschaft sicht-bar werden. Entworfen wurde der Führer vom Oeschger-Zentrum. Die Geräte können vor Ort gemietet oder als der Klimaguide als App aufs eigene iPhone geladen wer-den.Schäden im Gelände als Attraktion – das mag ziemlich makaber wirken. Es ist aber zugleich eine gute Möglich-keit, die Natur selbst sprechen zu lassen. Die Verände-rungen des Klimas gehen auch an uns nicht schmerzlos vorbei. Wir leben quasi in einem Museum für gegenwär-tige Prozesse.

Von der Forschung an die ÖffentlichkeitDer «Jungfrau Klimaguide» ist ein Beispiel der Öffent-lichkeitsarbeit des Oeschger-Zentrums für Klima- und Klimafolgenforschung. Ganz nach dem Vorbild sei-nes Namensgebers (siehe Box) bemüht sich das Zen-trum, seine Forschung für die Allgemeinheit zugänglich zu machen. Professor Fortunat Joos, Präsident des Zen-trums und selber Leiter einer Forschungsgruppe, führt aus: «Die Geschichte mit den iPhones ist nur eines un-serer Projekte. 2010 haben wir beispielsweise auch an der Ausstellung ‹2 Grad - Das Wetter, der Mensch und sein Klima› in Basel mitgewirkt. Und gerade sind wir da-bei, einen nationalen Bericht zu Klimaauswirkungen zu koordinieren.»

Das Oeschger-Zentrum wurde 2007 gegründet. Rund 200 Mitglieder arbeiten an gemeinsamen Fragestel-lungen, um ein möglichst ganzheitliches Verständnis des Klimasystems Erde zu gewinnen. «Das Klima ist ein komplexes Thema», meint Joos. «Bei uns nehmen sich verschiedene Fakultäten, mit unterschiedlichem Hin-tergrund gemeinsam einem Thema an. Von den Natur-wissenschaften, die Grundlagen und Auswirkungen des Klimas untersuchen, über geschichtliche und ökono-mische Aspekte, bis zu der Bedeutung für rechtliche und politisch relevante Fragen ist das ganze Spektrum abge-deckt.»

Die Klimaforschung am Oeschger-Zentrum ist interna-tional ausgerichtet. Die Schwerpunkte liegen im Verste-hen des Klimasystems der Gegenwart und der Zukunft. Dazu gehören die Auswirkungen des Klimawandels auf wichtige Ökosysteme, Wirtschaft und Gesellschaft. Da-raus sollen Massnahmen und Strategien für die Anpas-

Das Klima zu verstehen ist ein ehrgeiziges Un-terfangen. Trotzdem verfolgt das Oeschger-Zen-trum in Bern genau dieses Ziel. Und gibt seine Erkenntnisse auch an Wanderfreudige weiter. damaris burri

Aus aller Welt treffen Nachrichten von Umweltkata-strophen ein. Doch hat das wirklich alles mit dem Kli-mawandel zu tun? Die Zusammenhänge zu sehen ist nicht immer einfach. Im Alltag machen sich die Verän-derungen auch kaum bemerkbar. Beim Kauf einer exo-tischen Frucht sind die CO2-Emissionen nur schwer vor-stellbar. Vielleicht ist es ja tatsächlich etwas wärmer geworden. Aber was bedeutet das für uns genau?In den hiesigen Alpen hat der Klimawandel bereits Spu-ren hinterlassen. Davon können die eigenen Augen Zeu-gen werden. Denn die Alpen reagieren besonders emp-findlich auf Veränderungen des Klimawandels. So kann

Zähringerstrasse 25: wo am Klima geforscht wird. bild: damaris burri

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sung an das sich verändernde Klima und für die Ab-schwächung des Klimawandels entwickelt werden. Insbesondere im Fokus stehen dabei eben auch regio-nale Auswirkungen in der Schweiz.

Vom Studi zum KlimamasterFür Studierende, die ihr Studium dem Klima widmen möchten, bietet das Oeschger-Zentrum einen speziali-sierten Masterstudiengang an, den Master in Climate Sciences. «Der Klimawandel und seine Folgen für die Natur und die Menschheit sind ein Thema mit grosser wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Relevanz», wie der Studienleiter Lorenz Martin festhält. «Mit dem Masterstudiengang in Klimawissenschaften werden Spezialistinnen und Spezialisten ausgebildet, die diese Problematik in ihrer Gesamtheit verstehen. Der Studien-gang weist eine grosse Vielfalt, individuelle Gestaltungs-möglichkeiten und viel Potenzial für interdisziplinäre Zusammenarbeit auf.» Studierende können sich ihre Studienpläne aus dem fakultätsübergreifenden Ange-bot selbst zusammenstellen. Auch entsprechende Vorle-sungen an der ETH Zürich können besucht werden. Joos äussert sich ebenfalls überzeugt: «Es ist ein etabliertes Programm, das inzwischen von allen Kinderkrankheiten befreit werden konnte. Wir sind an Teilnehmenden aus vielen Fakultäten interessiert: Der naturwissenschaft-lichen, der wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen, der philosophisch-historischen sowie der rechtswissen-schaftlichen.»

Im Bezug auf die Voraussetzungen, die Studierende mit-bringen müssen, um für das Masterstudium in Klima-wissenschaften zugelassen zu werden, erklärt Martin: «Für eine Zulassung ist ein Bachelorabschluss in einer beliebigen naturwissenschaftlichen Richtung nötig.

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Wer war Hans Oeschger?Hans Oeschger (1927-1998) war ein berühmter Physiker, der 1963 die Abteilung für Klima- und Umweltphysik an der Uni Bern gründete. Er analysierte die Gaszusammen-setzung der Luft, die im Eis der alpinen Gletscher und Po-largebiete eingeschlossen ist, um damit Klimageschichte zu rekonstruieren. Durch diese Untersuchungen erkannte er, dass der Kohlendioxid-Gehalt der Atmosphäre an die Temperatur gekoppelt ist. Diese Erkenntnis, sowie die Feststellung, dass der CO2-Gehalt seit der Industrialisie-rung um 30 Prozent zugenommen hat, führte Oeschger zu der Vorahnung einer globalen Klimaerwärmung. Oeschger, dem seine Rolle als Forscher in der Gesellschaft am Herzen lag, wies in der Öffentlichkeit früh auf die sich abzeichnenden Folgen hin und regte damit die Diskussion um den Klimawandel an.

Neben dem Zentrum gibt es auch eine nach Hans Oeschger benannte Medaille, die von der Europäischen Gesellschaft für Geowissenschaften verliehen wird, und sogenannte Dansgaar-Oeschger Events (rasante Kli-maschwankungen in der letzten Eiszeit).

Aber auch Studierende mit einem Bachelor of Arts, die ein Masterstudium mit klimahistorischem oder klimaö-konomischem Hintergrund planen, werden zugelassen. Der Bachelorabschluss muss das Prädikat «gut» aufwei-sen und gute Englischkenntnisse sind ebenfalls wich-tig.» Die Eignung zum Studium wird bei einem indivi-duellen Beratungsgespräch abgeklärt. Zudem bietet das Oeschger-Zentrum auch ein Doktoratsprogramm an.

Leider ist der Studiengang ausgerechnet in Bern noch nicht so bekannt, wie Joos bemerkt. «Im Moment sieht die Situation so aus: Ein Drittel kommt aus dem Aus-land, ein Drittel der Studierenden kommt aus Bern und ein Drittel von anderen schweizerischen Universitäten. Es wäre natürlich schön, mehr Studierende von der Uni Bern zu haben.» Die Studentinnen und Studenten wer-den durch ihre Masterarbeit gut in die Forschung ein-gebunden. Sie hätten meistens einen Arbeits- oder La-borplatz am Institut, so Martin. Damit kommen die Masterstudierenden schnell in Kontakt mit anderen Forschenden und lernen den Forschungsbetrieb als Ge-samtes kennen. Manchmal gelinge es ambitionierten Studierenden sogar, die Masterarbeit in Form eines wis-senschaftlichen Artikels in einer Fachzeitschrift zu pu-blizieren.

So erhalten Studierende die Gelegenheit, aktiv in einem Forschungsfeld mitzuarbeiten, das nicht nur die Welt zu erklären, sondern diese auch zu verstehen versucht und die Leute dadurch zum Handeln animieren will. Da-durch entstehen Projekte wie der Klimaguide für die Jungfrau-Region, die uns daran erinnern, dass die Ver-änderungen des Klimas auch an uns nicht schmerzlos vorübergehen.

weitere Infos unter: www.jungfrau-klimaguide.ch

Klima in Aktion: Abbruch nach dem Bergsturz an der Eiger-Ostflanke, 2006. bild:zvg

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Jeden Tag essen über 1 400 Studie-rende in den Mensen der Universi-tät Bern. Hinter der Theke steht ein riesiger Konzern. Wer genau führt die Gastronomiebetriebe? Wo-her kommt unser Essen? Und wie sieht‘s aus mit der Nachhaltigkeit? Wir fühlten den Unimensen auf den Zahn. carlo bischoff

Seit nun zweieinhalb Jahren werden die Mensen an der Universität Bern von der Gastronomiegruppe des Zürcher Frau-envereins (ZFV) geführt. Eine Zürcher Genossenschaft mit 2 116 Mitarbeite-rInnen und einem Jahresumsatz von 179 Millionen Schweizerfranken. Die Grösse der Unternehmung und die Vielfalt der Gastronomiebetriebe lassen einem den Mund offen stehen. In der ganzen Schweiz besitzt die ZFV eine Vielzahl an Mensen und Personalrestaurants, aber auch Hotels und sogar eine Bäckerei. Allein im Raum Bern befinden sich un-gefähr 26 ZFV-Betriebe aus allen Sparten. Laut Rinaldo Schacher, Betriebsleiter der Mensen der Universität Bern, sei diese Vielfalt ein wichtiges Merkmal, welches die ZFV auszeichne. «Bei uns gibt es Me-nüs von 5.50 bis 150 Franken», bemerkt Schacher. Im Sommer 2009 hat der ge-lernte Koch den Posten als Betriebsleiter übernommen und ist somit von Anfang an dabei gewesen. Er ist zuständig für die Koordination, das Personal- und das Finanzwesen der Aussenstationen an der Universität Bern. Der Hauptsitz der Unimensen befindet sich an der Gesell-schaftsstrasse, von wo aus er all seine Aufgaben erledigt. «Ich bin damals neu bei der ZFV dazugestossen und konnte mit den Mensen gleich von null auf hun-dert starten», meint Schacher.

Die Marketingabteilung der ZFV schreibt, dass die Betriebsleiter aufgefordert seien keine Systemgastronomie zu führen, sondern jedem Betrieb sein eigenes

schnell, gut und günstigGesicht zu geben. Dabei würden sich ihre Betriebe dadurch auszeichnen, dass sie sich den Gegebenheiten vor Ort anpassen, individuell auf Gästebedürf-nisse eingehen und kreative, massge-schneiderte Lösungen entwickeln. «Vor zweieinhalb Jahren habe man sich für die ZFV entschieden, weil sie kein gesichtsloser und menschenfremder Konzern ist», erklärt der ehemalige Vorstand der StudentInnenschaft der Universität Bern (SUB), Thomas Leibund-gut (siehe Box). Verantwortlich für das Ressort «Soziales», hatte Leibundgut in der Übergangsphase regen Kontakt mit Schacher. Für die Studierenden sei es vor allem wichtig, dass sie schnell, gut und günstig essen können und dies werde von der ZFV erfüllt. Seit der Übernahme sind die Preise tatsächlich gesunken. Die Studierenden scheinen grundsätzlich zufrieden zu sein. Im Moment bekomme Schacher zwar nur wenige, dafür positive Rückmeldungen. Der Kontakt zur SUB ist indessen nur noch spärlich vorhanden. «Das liegt wohl unter anderem daran, dass es im Moment kaum Probleme gibt», meint der amtierende SUB-Vor-stand Timo Krebs. So entstand lediglich kürzlich ein Konflikt, als man lernende Studierende über Mittag aus der Uni Tobler Mensa verwies.

Wie die tiefen Preise zu Stande kommen scheint indessen nicht ganz klar zu sein. 6.90 Franken zahlt man für ein Menü mit Fleisch, Gemüse und Salat. Schnell stellt sich die Frage, welche Kompro-misse dafür eingegangen werden müssen. Laut Schacher seien die Preise lediglich dank der grossen Mengen, wel-che eingekauft werden, möglich. Dabei komme natürlich auch die Nachhaltig-keit nicht zu kurz. «Ich glaube aber, dass sich die Mehrheit der Studierenden gar nicht dafür interessiert», meint Schacher. Trotzdem befasst er sich mit der The-matik. Nachhaltigkeit habe für ihn ein grosses Spektrum. Wichtig sei, dass man mit so wenig Energie soviel wie möglich rausholen könne. Die ZFV hat aufgrund ihrer langjährigen Tradition in diesem Zusammenhang ein regionales Lieferan-

tensystem aufbauen können. Der opera-tive Verkauf hier in Bern erhält meh-rere Lieferantenvorschläge und kann anschliessend seine Belieferer selbst auswählen. Auf Strategieebene verfolgt die ZFV damit bewusst eine dezentrale Angebotsplanung, legt zudem Wert auf Regionalität und gibt Produkten mit Nachhaltigkeitslabel den Vorzug. Im Jahre 2010 hat die Geschäftsleitung das Arbeitspapier «Eco Pro» verabschiedet, welches konkretere Vorgaben im Bereich

«Fünf Fair-Trade-Produkte reichen für eine Max-Havelaar Zertifizierung»

«Bei uns gibt es Menüs von 5.50 bis 150 Franken»

kontext

SUB und die Mensencb. Als relativ kleiner Aufgabenbereich fällt das Geschehen rund um die Mensen im SUB-Vorstand unter das Ressort «Soziales», zusammen mit beispielsweise dem Sozialfond und dem studentischen Wohnen. Die SUB fungiert dabei als Vertretung der Studierenden in zwei verschiedenen Gremien:

Der Stiftungsrat MensaZiel der Mensastiftung ist einleuchten-derweise die Verpflegung der Studie-renden. Dabei ist es die Aufgabe des Stiftungsrates als operatives Lenkungs-gremium dafür zu sorgen, dass dies gewährleistet werden kann. Er setzt sich aus folgenden Vertretungen zusammen: Unileitung, SUB (eine Stimme), Fach-hochschule, Pädagogische Hochschule, Bau und Technik. Vor zweieinhalb Jahren suchte man aufgrund der Pensionierung des bisherigen Mensaleiters eine neue Führung. Mit der ZFV hat man diese gefunden und sich dafür entschieden, das Betreiben der Mensen auszulagern. Dem Rat steht die alleinige Gewalt zu, die MensenbetreiberInnen auszuwählen. Da seit der Auslagerung nur noch kleinere administrative Dinge anfallen, tagt der Rat lediglich einmal pro Semester.

Die MensakommissionAls universitäre Kommission hat die Mensakommission die Aufsicht über die Mensen. Dabei hat sie die Funkti-on eines Diskussionsgefässes für die verschiedenen Anspruchsgruppen und kümmert sich um alltägliche und kleinere Probleme. Grundsätzlich ist sie ein sehr grosses Gremium (drei SUB-Stimmen), da sich jedoch nur Wenige für die Mensa-kommission interessieren, ist sie de facto lahm gelegt und trifft sich lediglich pro forma zu einer Sitzung jeden Frühling.

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Wo fliesst Ihre Energie? Finden Sie’s raus – Infos zum Einstieg bei der BKW-Gruppe gibt es unter:

www.bkw-fmb.ch/karriere

Ich

handlemitEnergie.

der Nachhaltigkeit, wie beispielsweise Entsorgungsrichtlinien, vorsieht. Die ZFV beschäftigt sich dementsprechend erst wenige Jahre damit, spürt aber das immer stärker werdende Interesse.Seit kurzem sind die Mensen zudem Max-Havelaar zertifiziert. Dabei muss

gesagt werden, dass dazu fünf Produkte im Sortiment bereits genügen. Konkret sind dies in Bern: Bananen, Säfte, Glacen, Reis und Kaffee. Eine Erweiterung der Fair-Trade-Produkte sei jedoch geplant. «Verschieden Vorstösse der SUB im Bezug auf diese Thematik haben eine Entwicklung in diese Richtung unter-stützt», erläutert Leibundgut. Die Men-sen an der Universität Bern befinden sich somit in der Startphase und stehen vor wichtigen Entscheiden in Bezug auf eine nachhaltige Entwicklung. «Im Vergleich zu früher ist bereits sehr viel passiert, das ist klar», meint Krebs. Viele Verbes-serungen sind nicht zuletzt Schacher

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Mensen: Was gibt es neues im Früh-lingssemester?

Mishio Woche Hauptmensa & Mishio Woche UniESSChinesischer Koch kocht für die Studieren-den eine Woche an der Frontküche

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Bio Daily Special MenüEinmal pro Woche, beinhaltet mindestens ein Fairtrade Produkt

Die UniESS, eine der Aussenstationen der Hauptmensa. bild: carlo bischoff

zuzuschreiben, welcher bewusst, direkt und vor Ort mit den Studierenden in Kontakt tritt. «Ich esse jeden Tag in der Mensa», erzählt Schacher. Er sei auch bereit, sich mit Studierenden hinzuset-zen und ein Gespräch zu führen. An der Innovationsfähigkeit von Schacher ist indessen tatsächlich nicht zu zweifeln. Für das jetzige Frühjahrssemester sind verschiedene Projekte geplant oder be-reits im Gange (siehe Box). Im Gespräch sind beispielsweise auch durchgehende Öffnungszeiten während den Sommerse-mesterferien. Zum Schluss betont Scha-cher: «Wir bleiben am Ball! Wir können es uns nicht leisten, zurückzulehnen.»

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Angelia Maria SchwallerGeboren 1987, aufgewachsen in Uebers-torf FR. Seit 2007 Germanistik- und Philosophiestudentin an der Universität Bern. 2011 Gewinnerin des Schreibwett-bewerbs der Thuner Literaturtage, Finalistin beim Schreibwettbewerb des Literaturhauses Basel, Gast in der Sendung «Schnabelweid» von Radio DRS 1 und Preis der Hermann Elsner Stiftung.Zurzeit Masterstudentin, Verlagsassis-tentin im Zytglogge Verlag und freie Mitarbeiterin bei den Freiburger Nach-richten.www.angeliaschwaller.ch

«dachbettzyt»Angelia Maria SchwallerPerlen-Reihe, Knapp Verlag OltenVorwort: Christian SchmutzKlappentext: Pedro Lenzerscheint im April 2012

„Die Gedichte der Freiburger Autorin Angelia Maria Schwaller lassen aufhor-chen. Da bedient sich eine junge Frau einer vergleichsweise randständigen Mundart, um hauptsächlich Liebesge-dichte zu schreiben. Vor sprachlichen Klischees, wie sie sowohl das Genre als auch die Mundart nur zu leicht anböte, braucht sich der Leser dieser Gedichte nicht zu fürchten. Ihre Gedichte haben einen eigenen Klang, die sprachlichen Bilder, die sie heraufbeschwört, sind fast ausnahmslos kraftvoll, manchmal gar suggestiv. Glück, so legen uns diese Gedichte nahe, ist etwas höchst Flüch-tiges und Zerbrechliches, immer wieder in Gefahr, von der Unachtsamkeit des Alltags erdrückt zu werden.“Hubert Schaller, Germanist und Dichter

Hier ist sie: Die Seite für euch alle! Bist du kreativ und möchtest der Universität Bern gerne zeigen, was du so drauf hast? Hast du eine Geschichte auf Lager, die wirklich alle hören sollten? Oder möchtest du einfach mal sagen, was Sache ist? Melde dich bei der unikum-Redaktion ([email protected]) für eine Carte Blanche und krieg den Platz, den du verdienst.

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carte blanche

aaggùgge

iinischas lengsanannaaggùgge -

dür d ùùgevam anderedi ganzi wäutgschpüre

ù debyymee gseeaus ali maudevor

as dehiim,nit bùneana ort,ganz oniwort -

dier säägefür hütoder ging

erwache

müüchiggraued wùucheam hümù

dernaaam morgena geschteri dym bett

erwachen ii mym,lööse mierva myne trüm

zmitts drinni där stadtoni schlaaf

gseen i sizye

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unisphäre

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genug von der uni bern?Ein Semester lang an einer frem-den Uni studieren: Abwechslung, neue Perspektiven und ein Eintrag im Lebenslauf locken in die wei-te Welt. Auch mit einem mageren Studibudget ist ein akademischer Tapetenwechsel möglich.

emmanuel schweizer

Du träumst davon, ein Semester lang deine Studien in tatarischer Philologie an der Föderalen Universität in Kazan zu vertiefen oder dein wissenschaftliches Weltbild an der Sydney University of Technology um ein paar Kreditpunkte in Environmental Forensics zu erweitern. Vielleicht sehnst du dich nach einem Tapetenwechsel und möchtest dein Ma-thematikstudium für ein halbes Jahr an die Universidad Nacional Autónoma de México verschieben.Doch dummerweise reicht dein knappes Studibudget schon jetzt kaum für dein WG-Zimmer und die tägliche Portion Pasta. Die Studiengebührenerhöhung hat deine Liquidität auch nicht positiv beeinflusst und solange du nicht «too big to fail» bist, kannst du kaum auf staatliche Unterstützung hoffen. Bleibt das Austauschsemester also doch nur ein Traum?Du bist du nicht alleine, denn immer mehr Studis suchen nach einer mög-lichst budgetschonenden Gelegenheit, fremde Uniluft zu schnuppern. Gelegen kommen da unsere Nachbarunis in Pen-deldistanz. Abwechslung gibt es auch in Basel, Zürich, Neuenburg oder Freiburg.

Mobilität zwischen Schweizerischen UnisEin Austauschsemester in der Schweiz zu verbringen, ist eine relativ unbüro-kratische Sache. Jedenfalls, wenn im Voraus genug geplant wird. Lediglich der Abschluss eines «Learning Agreements» mit der Studienberatung (damit alle Leistungen angerechnet werden können) und eine Anmeldung im Internationalen Büro der Uni Bern sind notwendig, bevor einem alle Unis in der Schweiz offen stehen. Immatrikuliert bleibt man dabei in Bern.

Nach Freiburg und Neuenburg mit BeNeFriRichtig budgetbewusste Studis nutzen das Angebot von BeNeFri. Zumal im gleichen Atemzug auch eine zweite Landessprache aufgefrischt werden kann. Von der Uni Bern aus können einzelne Lehrveranstaltungen an den Unis in Neuenburg und Freiburg besucht werden. Veranstaltungen sind oft in ePub registriert und es existiert ein koordiniertes Vorlesungsverzeichnis im Internet. Einzigartig ist bei BeNeFri, dass auch die Fahrkosten zurückerstattet wer-den, wenn man sich bis spätestens in der ersten Semesterwoche bei den Immatri-kulationsdiensten anmeldet.

Nach Basel oder Zürich auf eigene FaustFreiburg und Neuenburg sind eher klei-ne Unis. Daher ist das Veranstaltungsan-gebot von BeNeFri nicht in allen Fächern verlockend. Abhilfe bieten die Unis in Basel und Zürich. Dort bestehen zwar

keine speziellen Abkommen mit Bern, das Besuchen von einzelnen Veranstal-tungen ist aber trotzdem möglich. Um auf Nummer sicher zu gehen, empfiehlt sich auch hier eine kurze Rücksprache mit der Studienberatung. In Basel muss man sich für den Besuch einzelner Veranstaltungen im Studiense-kretariat anfangs Semester als Gaststu-dierendeR anmelden. Gebühren werden keine erhoben, wenn man an einer anderen Uni in der Schweiz immatriku-liert ist. An der Uni Zürich kann man sich bis ein Monat vor Semesterbeginn per Onlineformular für hochschulübergrei-fendes Studieren anmelden. Ausser einer Anmeldegebühr bezahlt man auch in Zü-rich keine weiteren Semestergebühren.

Detaillierte Angaben zum Vorgehen gibt es unter subnew.unibe.ch./mobilitat.

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klimawandel – auch in der subNicht nur auf unserer Erde, auch in der StudentInnenschaft verän-dert sich das Klima: Neue Köpfe bringen frischen Wind in die SUB.

livia middendorp

Attraktivere HomepageEinen Klimaschock wird er wohl nicht er-leiden: Dominik Fitze, 22, sass vor seiner Wahl in den Vorstand bereits zwei Jahre im StudentInnenrat (SR). Als alter Hase weiss der Philosophiestudent auch, wo-rauf er bei seiner Arbeit nicht verzichten kann: Guten Kaffee. Dafür ist ihm kein Geld der Welt zu schade. Niemals Geld ausgeben würde er hingegen für einen schicken Wagen: «Ich bin Städter, aus ganzem Herzen, und in Bern haben wir einen derart gut funktionierenden ÖV, dass mir das Geld für ein Auto schlicht zu schade wäre.» Statt mit Benzin trinkenden Gefährten beschäftigt er sich lieber mit Politik. Diese interessiert ihn schon lange – fast so lange, wie er denken könne, meint Dominik. Und er vermerkt: «Die Hochschulpolitik prägt meine Lebensrealität.» Deshalb will er sie mitgestalten; für sich und seine Mitstudierenden. In seinem Ressort

«Kantonale Hochschulpolitik und Kom-munikation» wolle er auch Wert auf eine attraktivere und nutzungsfreundlichere Homepage legen. Wappnen wolle er sich ausserdem nicht nur gegen Herausfor-derungen, die von Seiten der Universität auf die Studierenden zukämen, sondern auch gegen jene von Seiten der «grossen Politik», sprich Kanton und Bund.

Ein tolles unikumKräftig mit anpacken will auch Mile-na Geiser, 23: Eine Geografiestudentin und leidenschaftliche Naturschütze-rin, die in ihrer Freizeit neben Singen und Kontrabass spielen auch gern mal einfach nichts tut. Und wenn sie gerade nicht nichts tut, dann hilft sie als neues Vorstandsmitglied mit, Missstände in der Hochschulpolitik zu beheben. Dazu inspiriert haben sie Streiks und Besetzungen an Universitäten, die sie in ihrem Erasmus-Jahr in Berlin erlebt hat. Da habe sie begriffen, «dass Bologna vielleicht doch nicht die beste Erfindung aller Zeiten war.» Die beste Erfindung aller Zeiten würde vermutlich auch Mi-lena nicht das Auto nennen. Ihre lang er-träumte Weltreise wird sie deshalb lieber zu Fuss oder mit dem Fahrrad antreten. Und bevor sie dann in zehn Jahren idea-

lerweise nicht mehr in der Schweiz lebt, hütet sie das Ressort «Dienstleistungen und Finanzen». In der spannenden, aber auch strengen Tätigkeit will sie unter anderem lernen, wie man Personen mit schlagkräftigen Argumenten für sich ge-winnen kann. Viele spannende Projekte warten darauf, mit Herzblut gestartet zu werden, und so ist Milena bereits eifrig bemüht, neue KulturpartnerIn-nenschaften aufzubauen. Einsetzen will sie sich übrigens auch für ein anspre-chendes und tolles unikum.

Anrechung von ECTS-PunktenAuch Emmanuel Schweizer, 24, wird sich bestimmt ins Zeug legen. Die Akklimati-sierung könnte bei ihm einen Tick länger dauern, denn im Gegensatz zu den anderen beiden hat er vor seiner Wahl in den Vorstand noch keine SR-Luft ge-schnuppert. An Sprünge ins kalte Wasser ist er sich jedoch gewohnt: Den Sommer verbringt er nämlich gerne an der Aare. Und als Student interreligiöser Studien wird er sich einem fremden Klima rasch anzupassen vermögen. Die Ziele für sein Amt im Vorstand hat er jedenfalls schon im Visier: In seinem Ressort «Kultur und Mobilität» möchte er sich für gute Bedin-gungen für Austauschstudierende und eine reibungslos funktionierende inner-schweizerische Mobilität einsetzen. Die Anrechnung von ECTS-Punkten anderer Universitäten solle seiner Meinung nach problemlos möglich sein. Ausserdem liege ihm das breite Kulturangebot der SUB am Herzen. Doch weshalb überhaupt das hochschul-politische Engagement? «Ist doch ir-gendwie naheliegend als Student – wäre ich Fischer, würde ich mich wohl in der Fischereipolitik engagieren.» Sein Ein-satz für Solidarität, Gleichstellung und Chancengleichheit in der Bildung, einem wichtigen Bereich der Gesellschaft, biete ihm die Möglichkeit, der zunehmenden Verwirtschaftlichung aller Lebensbe-reiche entgegenzuwirken. Verlockend findet er das Ganze auch, weil es eine gelungene Kombination aus Nebenjob, politischem Engagement und Freizeitbe-schäftigung ist.

Neue SR-PräsidentinWie jedes Jahr wird auch das SR-Präsi-dium neu vergeben. Agnes Schöpfer, 24, wird im kommenden Jahr dieses Amt inne haben. Am Herzen liegt ihr nicht nur ein gutes SR-Klima, sondern auch jenes unseres Planeten: «Was nützen uns alle gesellschaftlichen Reformen, wenn

Die neuen Köpfe: Dominik Fitze, Milena Geiser, Emmanuel Schweizer, Agnes Schöpfer (von links nach rechts). bild: livia middendorp

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Das unikum ist das Organ der Studen-tInnenschaft der Universität Bern (SUB) und erscheint sechsmal jährlich mit einer Auflage von 10 000 Stück.Redaktion: Carlo Bischoff (cb), Flurin Jecker (fj), Damaris Burri (db), Josua Ro-mano ( jr), Livia Middendorp (lm), David Streit (ds), Rika Koch (rk)E-Mail: [email protected]: Emmanuel Schweizer (es), Mi-lena Geiser (mg), Nathalie Frei, Angelina Schwaller, Nicole MichelLayout und Satz: Paolo Riva, Stéphanie WinklerLektorat: Eva BeyelerWerbung: Raphael Bättig Kontakt: [email protected]: unikum, Lerchenweg 32, 3000 Bern 9E-Mail: [email protected] www.unikum.unibe.chBelichtung und Druck: Haller & Jenzer, BurgdorfNächste Nummer: unikum 156Redaktionsschluss: 26.03.2012Inputs und Ideen für Artikel bis: 07.03.2012Inserate-Annahmeschluss: 07.03.2012Erscheinungsdatum: 11.04.2012Abonnemente: Das unikum kann für Fr. 30.–/Jahr abonniert werden. E-Mail an: [email protected]

Samstag, 10. März 2012Mehrzweckhalle Kaserne, Papiermühlestrasse 13c

Gebrauchte & neue Velos, div. Zubehör, unabhängige Beratung, Annahmestelle «Velos für Afrika»

Velo-Annahme: Freitag von 18 bis 20 Uhr und Samstag von 8 bis 11 Uhr (Die Provision von Pro Velo Bern an Ihrem Verkaufspreis beträgt ca. 20 %.)

Verkauf: Samstag von 10 bis 16 Uhr

Mitglieder (mit Ausweis) haben ab 9 Uhr Zugang.(vor Ort Mitglied werden ist möglich)

VELOBÖRSE

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gleichzeitig die Erde krepiert?» Neben dem Umweltschutz ist der Medizinstu-dentin die Gleichstellungspolitik wich-tig. Mit dieser will sie sich auch in zehn Jahren noch beschäftigen, wenn sie viel-leicht ein, zwei Kinder hat und Teilzeit in ihrer eigenen gynäkologischen Gemein-schaftspraxis arbeitet. Für die Zwischen-zeit hat sie den idealen Job jedoch schon gefunden: Als Kontrollfreak passe die Aufgabe als SR-Präsidentin sehr gut zu ihr. Wenn dann hitzige Diskussionen die Köpfe im Rat mal wieder rauchen lassen und das Klima ins schwanken bringen, sei das für Agnes die optimale Gelegenheit zu lernen, wie man eine Sitzung leite. Bis jetzt hat sie festgestellt: «So einfach, wie ich es mir vor ein paar Monaten noch vorgestellt habe, ist die Aufgabe nicht.» Ihr Gespür für Kontrolle und Ordnung lässt jedoch vermuten: Der SR ist in guten Händen!

sr-news

Projekt Womentoringlm. Das Projekt Womentoring startet in die sechste Runde. Womentoring ist ein Mentorinnenprgoramm und richtet sich an Masterstudentinnen, die eine wissenschaftliche Laufbahn einzuschla-gen gedenken. Interessierte Studentinnen können sich ab Mai 2012 als Mentee bewerben. Weitere Infos laufend auf sub-new.unibe.ch/womentoring und an den Aushängen der SUB.

StudiBar auf gutem Weglm. Das Projekt StudiBar am Falkenplatz schreitet voran. Die Verhandlungen mit der BFH, sowie die dazugehörigen Nut-zungsvereinbarungen sind abgeschlos-sen. Ende Januar ist die Zustimmung der Fachhochschule eingetroffen und das Projekt wird nun der Hausbesitzerin unterbreitet. Die Antwort des AGG (Amt für Gebäude und Grundstücke) ist noch abzuwarten. Die SUB hofft auf eine Eröff-nung im Herbstsemester 2012.

unisphäre

unibox

cb. Die unibox vom 2. März 2012 beschäf-tigte sich mit dem Thema «wohnen». Wie ist die Wohnsituation für Studen-tInnen in Bern wirklich? Was gehen einem beim Zügeln für philosophische Gedanken durch den Kopf? Wie schreibt man das ansprechendste oder abtör-nendste Wohnungsinserat? Und: Wie feiert man die beste WG-Party? Wie immer hat dir die unibox eine abwechs-lungsreiche Sendung mit innovativen Beiträgen und der passenden Musik für den Start ins Wochenende geboten. Für alle, die‘s verpasst haben sollten: Auf www.subnew.unibe.ch/unibox sowie www.rabe.ch können alle vergangenen unibox-Sendungen nachgehört werden.

impressum

Stellenausschreibung

Neues Vorstandsmitglied gesuchtWillst du dich im SUB-Vorstand enga-gieren? Die SUB sucht per 29. März 2012 ein neues Vorstandsmitglied für das Ressort «Finanzen und Kommunikation». In dieses Ressort wird einerseits die Fi-nanzplanung der SUB fallen, andererseits umfasst es die Betreuung des unikums.

Weitere Infos findest du unter: subnew.unibe.ch

Aus der Vorlesungcb. Es ist der zweite Tag des Seme-sters: Die Studierenden sitzen noch gebannt auf ihren Plätzen und der Professor beginnt mit der Vorlesung zum Thema Sozialkapital: «Herzlich Willkommen zur Vorlesung, die Ihre Welt von Grund auf verändern wird.» Wie lange dieser anfängliche Enthusiasmus wohl anhalten wird?

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SUB-DienstleistungenAuskunft, Inserateaufgabe und Dienstleis- tungen für SUB-Mitglieder und Dienstleis- tungsabonnentInnen:StudentInnenschaft der Universität BernLerchenweg 32, 3000 Bern 9Tel. 031 631 54 11, Fax 031 631 35 50E-Mail: [email protected]://subnew.unibe.chÖffnungszeiten SUB:Mo 14–17 Uhr, Di–Do 11–17 UhrWohnausschreibungenOnline-Plattform, Wohnungsmail und Inserateaufgabe: http://subnew.unibe.ch/wohnenE-Mail: [email protected] SUBOnline-Plattform, Stellenmail und Inserate aufgabe: http://subnew.unibe.ch/studijob-subTel. 031 631 35 76, Fax 031 631 35 50E-Mail: [email protected] der SUB (RHD)Kostenlose Beratung von Studierenden der Uni Bern in rechtlichen Fragen. Anmeldung via E-Mail obligatorisch:E-Mail: [email protected] Sozialfonds steht SUB-Mitgliedern und Mobilitätsstudierenden mit finanziellen Schwierigkeiten zur Seite.Weitere DienstleistungenFreier Eintritt, kopieren, Spiralbindegerät usw.: http://subnew.unibe.ch/freier-eintritt

SUB-GruppierungenListe der SUB-Gruppierungen:http://subnew.unibe.ch/gruppierungen

BeratungsstellenBeratungsstelle der Berner HochschulenBeratung bei Studiengestaltung, Berufsein-stieg, Lern- und Arbeitsstörungen, Prü-fungsvorbereitung, persönlichen Anliegen und Beziehungskonflikten. Anmeldung im Sekretariat.Bibliothek und Dokumentation zu Studien-gängen, Tätigkeitsgebieten, Berufseinstieg, Weiterbildung, Lern- und Arbeitstechniken und vieles mehr. Ausleihe: Mo–Fr 8–12/13.30–17 Uhr (Mittwochmorgen geschlossen)Erlachstrasse 17, 3012 BernTel. 031 631 45 51, Fax 031 631 87 16www.beratungsstelle.bernerhochschulen.chWeitere Beratungsstellen:www.sub.unibe.ch/aktuelles/ adressverzeichnis

kulturpartnerInnen

Das Jugend- und Kulturzentrum Gaskessel in Bern ist neuer Kultur-partner der SUB. Warum sich ein Besuch für Studis lohnt. josua romano

Kulturelle Vielfalt ist im Gaskessel keine blosse Marketingfloskel, sondern Realität. Ob Hiphop-, Rock- und Jazz-konzert, Goa- oder Funkparty, Theater, Lesung oder kulinarischer Höhenflug – im Gaskessel ist wirklich für alle etwas dabei. Mit der neuen Kulturpartnerschaft wird nun das Angebot für Studierende ausgebaut: SUB-Mitgliedern stehen je nach Veranstaltung fünf bis zehn Gäste-listeplätze zur Verfügung. Das genaue Vorgehen für das reservieren der Tickets ist auf der SUB-Homepage erläutert. In dieser unikum-Ausgabe findet ihr aus-serdem einen exklusiven Gutschein, den ihr direkt aus dem Heft ausschneiden könnt (siehe unten).

Dynamischer VereinDer Gaskessel ist ein basisdemokratisch organisierter Verein, die Mitglieder geben die Richtung vor. Dabei ist die Mehrheit der Vorstandsmitglieder ist

ein kessel für alle

unter 25 Jahren. «Wir können dadurch sehr dynamisch und nahe an unserer Zielgruppe agieren. Mit unserem breiten Angebot tragen wir den unterschied-lichen Bedürfnissen junger, urbaner Leu-te Rechnung», so Nina Kern, Leiterin des Ressorts Kultur. Der Gaskessel betreibt auch Jugendarbeit, die von der Stadt teilweise unterstützt wird. Der Kultur-betrieb finanziert sich aber vollständig selbst.

Mitwirkung willkommenWer Interesse hat, sich im Gaskessel zu engagieren, ist dazu herzlich eingeladen. Francisco Droguett, der seit den Neun-zigern im Verein aktiv ist, sucht stets nach neuen Gesichtern: «Wer gute Ideen hat und diese auch in die Tat umsetzen will, darf sich gerne bei uns melden.» Egal, ob es dabei ums Arbeiten oder das Organisieren einer Party geht, man wird mit offenen Armen empfangen. Dies gilt natürlich auch dann, wenn man dem Club einfach mal einen Besuch abstatten will. In diesem Sinne dürften sich die allwöchentlichen Diskussionen über den Ausgehort künftig aufs Folgende verkür-zen: Ab in den Gaskessel!Weitere Infos: www.gaskessel.ch

serviceverzeichnis

Eine letzte Rückzugsstätte für das Berner Ausgehvolk: Der Gaskessel in Bern. bild: zvg

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unisphäre

dare to care: auf dem weg in eine nachhaltige wirtschaftNachhaltigkeit ist das Thema der Stunde. An den traditionellen Ca-reer-Days an Universitäten scheint dies aber noch nicht wirklich an-gekommen zu sein. Die Studieren-deninitiative dare2care will dies nun ändern – und zeigt auf, dass sich Profit und Ethik keineswegs ausschliessen müssen. david streit

Anzugträger und eine steife Atmosphä-re, in welcher man sich an Ständen von Informationen über Karrieremöglich-keiten bei skrupellosen Multis berieseln lässt. In etwa so stellen sich viele die traditionellen Career-Days vor – und ver-helfen ihnen in weiten Kreisen zu einem eher negativen Image. Für Danielle Furg-ler, 23, die perfekte Motivation, etwas zu verändern. «Ethik und Profit müssen sich nicht ausschliessen», meint sie im Ge-spräch. Deshalb hat sie vor rund einem Jahr zusammen mit Studierenden aus der gesamten Schweiz dare2care gegrün-det. Die Nonprofit-Organisation veran-staltet dieses Jahr an der ETH den ersten Schweizerischen Responsible Career Day, an welchem Studis aufgezeigt werden soll, dass auch Karrieremöglichkeiten bei nachhaltig agierenden Unternehmen möglich sind.

Aufwendige AuswahlDoch was versteht dare2care unter Nachhaltigkeit? Danielle Furgler erklärt es folgendermassen: «Uns ist eine holistische Sicht auf die Unternehmen extrem wichtig. Dass sie nicht nur in einem Bereich top sind, sondern dass sie ökonomisch, sozial und ökologisch nach-haltig sind.» Um diese Kriterien zu erfül-len, werden die Unternehmen in einem aufwendigen Prozess herausgefiltert. So werden sie zuerst von dare2care ermit-telt und kontaktiert und müssen dann in einer anschliessenden Bewerbung noch einmal klarstellen, weshalb sie es verdienen, am Career-Day teilzunehmen. Unterstützt wird dare2care bei diesem Prozess von einem Advisory-Board,

zu hoffen, dass der langfristige Effekt auf die Wirtschaft ebenso erfolgreich sein wird. Furgler gibt sich hoffnungsvoll. Sie meint denn: «Ich bin überzeugt, dass in der Wirtschaft von der Nachfrage-Seite viel verändert werden kann. In unserem Falle vonseiten der Studis, welche ihren Arbeitgeber wählen. Denn wenn sich immer mehr Studis gegen Unternehmen entscheiden, welche ihren Überzeu-gungen widersprechen, könnte es gut sein, dass sich die Unternehmen selbst verändern müssen, um hochqualifizierte Arbeitskräfte zu finden.»

info

Der erste Responsible Career Day findet am 4. April an der ETH Zürich statt. Weitere Informationen auf: http://www.responsiblecareerday.ch/en/event

welches sich aus nahmhaften Experten im Bereich der nachhaltigen Wirtschaft zusammensetzt. Auch Partnerorganisati-onen, beispielsweise der WWF, Cleantech Schweiz oder die Erklärung von Bern, helfen bei der Auswahl.

Das Problem mit den «grünen» MultisInteressanterweise stellt sich beim Selektionsprozess nun aber gerade der Nachhaltigkeitshype als Problem heraus. Um in der Öffentlichkeit ein besseres Bild abzugeben, polieren viele Unter-nehmen ihre Webpage PR-wirksam mit all den grünen Leistungen auf – Green-washing (vergleiche Seite 10) ist weit verbreitet und macht es schwierig, die tatsächliche Nachhaltigkeit eines Unternehmens herauszufinden. Auch die weitverbreiteten Rankings müssen kritisch betrachtet werden. Zum Beis-pel bei Multis wie Nestlé sind sie laut Furgler problematisch. «Nestlé schliesst in Rankings oftmals super ab, da der Konzern im Vergleich zu andern gros-sen Unternehmen ein wenig besser dasteht», meint sie. «Doch schaut man sich solche Unternehmen dann genauer und in allen Bereichen an, trübt sich das Bild schnell.» So unterstützt Nestlé beispielsweise diverse humanitäre Pro-jekte – währenddessen der Konzern mit der Marke Pure Life in Pakistan Dörfern das letzte Grundwasser abgräbt (siehe Filmtipp auf Seite 25). Es gilt somit, alle Bereiche eines Unternehmens zu berück-sichtigen. «Uns ist eine klare Veranke-rung der Nachhaltigkeit im Herzen der Unternehmensstrategie wichtig», meint Furgler. «Es muss zentral erkennbar wer-den, dass sich das Unternehmen Mühe gibt, die erwähnten Ziele zu erreichen und Nachhaltigkeit nicht bloss zu PR-Zwecken propagiert.»

Nachhaltige Wirtschaft: eine Utopie?Die Bemühungen, Studierende wie auch die Hochschulen mit nachhaltiger Wirt-schaft in Verbindung zu bringen, erwie-sen sich bisher als erfolgversprechend. Mit dem Partner ETH Zürich konnte die wichtigste Schweizer Hochschule für das Projekt gewonnen werden und auch vonseiten der Unternehmen kamen laut Furgler viele positive Feedbacks. Bleibt

illustration: stéphanie winkler

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1 KummerbubenWeidwundchop. Sie gelten als Erneuerer des Schweizer Volkslieds, jetzt erneuern sie sich selber: Die einzigartigen Kummer-buben aus Bern zeigen auf ihrem dritten Album «Weidwund» ihre eigenen Lieder. Und die sind aus stimmungsvollem, zeit-gemässem, mitunter kauzigem Rumpel-rock gezimmert - im ureigenen Kummer-buben-Stil. Der Sound auf dem Album ist ziseliert, rau und stimmungsgeladen wie nie. Die Kummerbuben zeigen hier ihre bisher ausgefeiltesten Arrangements. Die neuen Lieder bieten ein akustisch-ro-ckiges Vivarium an Klängen und Stilen, von Rock und Folk bis Gypsy-Jazz und Polka. Es ist Musik, die hundert Vorbilder haben könnte und trotzdem eigen ist – das, was die Kummerbuben auszeichnet. Gross!

Gewinne eine von drei CDs! Schicke eine E-Mail mit dem Betreff «weidwund» an: [email protected]. Einsendeschluss ist der 28. März 2012.

buch

4 Marlen Haushofer Die Wandmg. Was würdest du tun, wenn du auf einmal mitten in wunderschönster Natur gegen etwas Unsichtbares, Glattes, Kühles stossen würdest, das dich unbegreiflicherweise am Weitergehen hindert? Eigentlich wollte eine namentlich nicht genannte Erzählerin mit ihrer Cousi-ne Luise und deren Ehemann Hugo ein gemütliches Wochenende in einer Jagdhütte im Gebirge verbringen. Als Luise und Hugo abends eine Gaststätte im Tal aufsuchen, bleibt die Frau mit dem Hund alleine zurück. Am nächsten Morgen kann sie es kaum fassen: Eine unsichtbare Wand trennt sie und den Hund von der Aussenwelt ab. Mit dem Fernglas kann sie erkennen, dass es hinter der Wand nur versteinertes Leben gibt. Sie ist alleine. Alleine im Wald mit dem Hund, einer zugelaufenen Kuh und einer Katze. Ein Kampf ums Überleben beginnt. Je länger sie im Wald ist, desto weniger hat sie die Hoffnung, fliehen zu können oder gefunden zu werden – oder will es auch gar nicht mehr. Die physisch greifbare Wand wird zu einer Wand in ihr selbst. Sie beginnt zu schreiben...

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3 Pippo PollinaDodici Lettere d’amoredb. Hinter diesem Titel, der wie ein Werk eines italienischen Schmusesängers klingt, verbirgt sich eine echte Perle; die Musik eines «echten» Menschen, dem es gelingt, Momente auf sehr persönliche Weise einzufangen. Pippo Pollina ist ein «Cantautore» aus Sizilien, der seit längerer Zeit in der Schweiz lebt und sich an verschiedenen Projekten mit anderen Künstlern beteiligt. In Italien hat er inzwischen Anklang gefunden, bei uns ist er jedoch weniger bekannt. In seinen Liebesbriefen geht es nicht nur um «Passioni» im engeren Sinn; «Per amare Palermo» ist zum Beispiel an eine Stadt gerichtet. Gerade in diesem, aber auch in anderen Liedern, wie «Seconda republica», scheut sich Pippo Pollina nicht, politische Themen und Missstände in seiner Heimat anzusprechen. Seine poetischen Texte werden mehrheitlich von Klavier oder Gitarre getragen. So klingt die Musik eines Mannes, der die Welt mit aufmerksamen, kritischen, aber auch liebevollen Augen wahrnimmt und sie in Worten und Melodien wiedergibt.

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2 Bottled LifeUrs Schnellds. «Ohne Wasser gibt es keine Nachhal-tigkeit», erklärt uns Peter Brabeck, CEO des Nestlé-Konzerns gleich zu Beginn des Films. Erstaunt reibt man sich die Augen. Diese Worte aus dem Mund eines Top-managers, welcher unter dem ständigen Vorwurf der Ausbeutung und Profitgier leidet? Keine Frage, Brabeck versteht den werbewirksamen Auftritt. Im Verlauf des Films tauchen immer wieder Aus-schnitte aus Pressekonferenzen auf, an welchen er wiederholt zum rücksichts-vollen Umgang mit dem kostbaren Gut Wasser aufruft und das humanitäre En-gagement seines Konzerns hervorhebt. Dumm nur, dass die Recherchen des Filmteams andauernd Gegenteiliges zu Tage fördern. Sei es das Flüchtlingslager, bei dem Nestlé schon drei Jahre vor der Veröffentlichung des PR-Videos wieder aus dem Projekt ausstieg und dessen Pumpen seither nun wieder regelmässig versagen, oder das Pakistanische Dorf, welchem Nestlé das wenige Wasser weg-pumpt: Nestlés sorgfältig aufgebautes Selbstbild als Retterin der Welt bröckelt in diesem Dokumentarfilm gewaltig.

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Schicke die Lösung stichwortartig oder als Scan bis am 20. März 2012 an [email protected]. Dir winkt einer von zwei Bugeno-Gutscheinen im Wert von je 40 Franken.

finde die acht unterschiede

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Wo die Wurzeln wachsen. bild: david streit

ein tag auf dem bio-bauernhof

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entdecken

Seit 1950 betreibt die Familie Baumann in Kirchdorf eine Bio-Gärtnerei. Als einer der ersten Betriebe überhaupt hat sie dabei auf nachhaltige Landwirtschaft gesetzt. Im Rahmen unseres Hefttitels die perfekte Gelegenheit, einen etwas andern Alltag zu entdecken. david streit

«Zieh dich warm an!», rät mir Bio-Bauer Urs Baumann am Telefon und fragt nochmals nach, ob ich mir über meinen Anfahrtsweg im Klaren sei. Ganz aus der Luft gegriffen sind diese Bedenken wahrlich nicht. Habe ich doch gerade zum wiederholten Male Kirchberg anstatt Kirchdorf gesagt. Auch meine vorgeschlagene Himmels-richtung erweist sich als grundlegend falsch. Nein, nicht im Norden von Bern liegt Kirchdorf, sondern im Süden.

Über Wichtrach gelangt man mit dem Postauto innert kürzester Zeit zu diesem Dorf, das auf einem Ausläu-fer des Belpbergs liegt und wohl einen wunderschönen Ausblick auf das Aaretal bieten würde. Bei meinem Be-such ist das Dorf allerdings in dichten Nebel gehüllt und es ist bitterkalt. 07:30 zeigt meine Uhr an, als ich den Hof erreiche. Der Arbeitstag bei Baumanns, oder urchig aus-gesprochen «Buumes», ist da schon in vollem Gange. Urs schickt mich gleich ins Treibhaus zu Melanie, welche mit bewundernswerter Geduld Fenchel-Keimlinge in kleine Töpfchen setzt. Der befolgte Rat, mich einem Mi-chelin-Männchen gleich in diverse Schichten zu kleiden, erweist sich hier als nachteilig. Die Temperatur beträgt angenehme 15° Celsius und schon bald entledige ich mich schweissgebadet meiner Überbekleidung. Melanie führt mich zu meinem Arbeitsplatz und erklärt mir mei-ne Aufgabe. Sie besteht darin, Plastiktöpfe gleichmäs-sig mit Erde zu füllen, damit dort später Kräuter gesät werden können. Voller Vorfreude grabe ich meine Hän-de in die Erde und fülle zack, zack, Töpfchen um Töpf-chen. Schon bald stellt sich dabei eine angenehme Rou-tine ein. Die Arbeit lässt einem ausserdem viel Raum für Gedanken. Ich sinniere über das Morgenprogramm von DRS3, welches beständig im Hintergrund surrt, bemitlei-de Michèle und Michael, welche am Abend, live auf DRS3, im Rahmen eines Blinddates Synchronschwimmen ge-hen werden – und realisiere plötzlich, dass ich am Vor-abend vergessen habe, die Wäsche aufzuhängen. Die reichlich vorhandene Zeit zum Nachdenken wird nun ein wenig zur Last, denn der Gedanke an die vergessene Kleidung in der Waschtrommel lässt mich in der Folge kaum mehr los. Glücklicherweise werde ich bald von der nächsten Aufgabe abgelenkt. Ich verlasse das Treibhaus und richte in der kühlen Garage Salat für den Markt her. So vergeht der Morgen im Flug. Schon bald darf ich mich zu Familie Baumann an den Mittagstisch setzen und be-wundere die Herzlichkeit dieser Familie, welche sich be-merkenswert von den gängigen Bauernklischees abhebt. Anstatt über die Misere in der Landwirtschaft zu klagen, erzählt Baumann stolz von den unzähligen Gemüsesor-ten, welche er als einer der wenigen im Angebot führt und welche in der momentanen Rückbesinnung auf ein-heimisches Essen nun manchmal sogar von Gault-Mil-lau Köchen wie Urs Messerli direkt abgeholt werden. Gerade die Spezialisierung auf Bio und seltene Gemüse-sorten scheint dem Kleinbetrieb als Nische ein nachhal-tiges Bestehen ermöglicht zu haben und straft all jene Lügen, welche Bio stets als Unsinn verlacht haben. Urs Baumann führt den Betrieb nun schon in der dritten Ge-neration und überlebt dabei ohne jegliche Abhängigkeit von Grossverteilern, Hightech-Saatgut und Düngemit-teln. Dass die Arbeit aber nicht blosses Vergnügen ist, erlebe ich am Nachmittag. In anstrengender Feldarbeit grabe ich kleine Würzelchen aus dem Boden, welche ein wenig wie Larven aussehen und als Delikatessen gehan-delt werden. Und freue mich bei Arbeitsende, ziemlich erledigt, schon wieder auf das nahende, doch ein wenig entspanntere Studium.

Bio-Baumann ist jede Woche Dienstags und Samstags auf dem Bundesplatz am Berner Markt anzutreffen. Weitere Informationen auf: www.bio-baumann.ch

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Der Leader auf der Strasse

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