Wichtige Begriffe Antropologie

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Wichtige Begriffe Antropologie

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  • www.ksa-nadine.jimdo.com 2011

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    Wichtige Begriffe und Erklrungen fr die Einfhrung in die Kultur-

    und Sozialanthropologie

    Hier sind ergnzend zu der Zusammenfassung noch einzelne Begriffe

    aufgelistet, die von Bedeutung sind.

    ________________________________________________________

    Kultur

    Fhigkeiten, Vorstellungen und Formen des Verhaltens, welche Personen sich als Mitglied der

    Gesellschaft erworben haben.

    Gesellschaft

    Eine soziale Organisation von menschlichen Leben, Strukturen von Interaktion und

    Machtverhltnissen.

    Kulturrelativismus

    Die Annahme, dass Kulturen nur aus sich heraus erklrbar sind.

    Nihilismus Orientierung, die auf der Verneinung jeglicher Seins-, Erkenntnis-, Welt- und Gesellschaftsordnung

    basiert.

    Ethik

    Moral und ihre Begrndbarkeit. Ethisch: sittlich, moralisch.

    Relativismus

    Eine philosophische Denkrichtung, in der davon ausgegangen wird, dass die Wahrheit von Aussagen

    stets bedingt ist.

    Emperie Eine im Feld durchgefhrte Sammlung von Informationen, die auf gezielt verlaufende

    Untersuchungen basiert. Auf Erfahrung beruhend = empirisch.

    Feldforschung

    Eine empirische Forschungsmethode zur Erhebung empirischer Daten mittels Beobachtung und

    Befragung im natrlichen Kontext.

    Ethnozentrismus Die Tendenz, dass Menschen ihre Mitmenschen allgemein an dem eigenen Lebensstil messen un

    beurteilen.

    Fallstudie

    Beschreibung und Analyse von einer Gruppe von Phnomenen.

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    Ethnographie

    Methode der Vlkerkunde (Ethnologie) mittels derer die Erdreiche aus der teilnehmenden

    Beobachtung in der Feldforschung aufgezeichnet werden. Ethnographisch=kulturbeschreibend.

    Biopsychological functionalism

    Ansicht, dass angeborene menschliche Bedrfnisse die treibende Kraft fr die Entwicklung sozialer

    Organisationen ist.

    Strukturfunktionalismus

    Versuch der Entwicklung einer Naturwissenschaft der Gesellschaft, die die universellen Gesetzte

    der sozialen Integration formulieren wrde.

    Strukturalismus

    Theorie ber den menschlichen Geist wie funktioniert er, wie denken Menschen

    Gegensatzpaare.

    Symbolismus

    Symbole als Schlssel der Gesellschaft.

    Kognitive Anthropologie

    Anthropologie der Kognition (von einer verhaltenssteuernden System ausgefhrte

    Informationsgestaltung).

    Kulturelle kologie

    Untersucht die Beziehung zwischen einer gegebenen Gesellschaft und ihrer Umwelt.

    Kontainermodell

    Kultur=alles ist systematisch miteinander verbunden, nach auen abgeschlossen, nach innen indigen

    und in sich integriert.

    Kolonialismus

    Etablierte Herrschaftsbeziehung zwischen einer Minderheit und einem anderen kulturellen Kontext.

    Kolonialitt

    Beschreibt das Fortdauern kolonialer Strukturen.

    Synchrone Dimensionen

    Netzwerke von Gruppenbeziehungen, die zu einem bestimmten Zeitpunkt existieren

    Diachrone Dimensionen

    Geschichte der einzelnen Gruppen und ihrer Beziehung.

    Transatlantischer Dreieckshandel

    Von Europern zwischen Afrika, Amerika und Europa betrieben Handel mit Sklaven, Rohstoffen, und

    Fertigprodukten zur Ankurblung der eigenen Wirtschaft.

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    Der koloniale Blick

    Konstruktion und Abwertung von Andersartigkeit.

    Weltsystem-Theorie

    Eine Entwicklungstheorie, die die Beziehungen zwischen Gesellschaften und die daraus

    resultierenden Vernderungen untersucht.

    Epistemologie

    = Erkenntnistheorie. Beschftigt sich mit Fragen wie Wissen zustande kommt, welcher

    Erkenntnisprozesse denkbar sind, wie begrndetes Wissen unter den verschiedenen

    Voraussetzungen ist und woran man erkennt, dass Wissen tatschlich aufgrund von Erkenntnis

    angeboten wird.

    Guerra justa

    = gerechter Krieg. Sepulveda: Vernichtung von Indianern ist ein gottesgeflliges Werk.

    Hybriditt

    Bedeutet eine Mischform von zwei vorher getrennten Systemen.

    Transkulturalitt

    Vernderung. Aneignung von neuem, kulturellen Material; Verlust des Eigenen.

    Synkretismus Vermischungsprozesse bei religisen bzw. spirituellen Konzepten und Praktiken. Immer wieder mit

    anderen Bedeutungen und Bewertungen versehen.

    Kreolisierung

    Beschreibung der historisch-kulturellen Prozess, aus denen z.B. eine neue Sprache/Gesellschaft

    hervorgeht (tiefgreifende, langfristige kulturelle Vermischungsprozesse).

    Mestizaje

    Verschmelzung der indianischen und europischen Bevlkerung zum Zweck der Bildung von

    homogenen Nationen und Nationalstaaten.

    Blanqueamento

    Weiwerden erstrebte gesellschaftliche Entwicklung in Richtung wei.

    Rassendemokratie

    Bewertung der krperlichen und kulturellen Merkmale von Afroamerikanern.

    Deduktion

    Ein deduktiver Zugang bedeutet, dass von einer Theorie ausgegangen wird, welche dann die Empirie

    zu erklren versucht.

    Induktion

    Ein induktiver Zugang bedeutet, dass von der Empirie auf deine grere Theorie geschlossen wird.

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    Monographie

    Eine umfassende, in sich selbst vollstndige Abhandlung ber einen einzelnen Gegenstand.

    Emischer Zugang

    = native point of view, d.h. Begriffe und Erklrungen, welche von den Mitgliedern einer

    Gesellschaft verwendet und verstanden werden (deskriptiver Ansatz).

    Ethischer Zugang

    = beinhaltet eine gewisse Abstraktion und lsst Vergleiche mit anderen Gesellschaften zu

    (analytischer Zugang).

    Nature nuture Debatte

    Frage ob das menschliche Verhalten mehr von der biologischen/genetischen/natrlichen Seite oder

    der kulturellen Sozialisation geprgt ist.

    Akteur

    Ein bewusst intentional Handelnder.

    Individuum

    Beruht wrtlich auf der Annahme der Unteilbarkeit.

    Person

    Maske: ffentliche und private Person.

    Status

    Ein soziales Verhltnis: zugeschrieben (ascribed) oder erreicht (archieved).

    Rolle

    Ist dem Status zugeschrieben, d.h. ein bestimmtes Verhalten wird erwartet.

    Macht

    Max Weber: Handlungszentrierter Zugang (Mglichkeit einer Person eine andere dazu zu bringen

    etwas zu tun).

    Karl Marx: Systematischer Zugang (Macht ist etwas, was in einem System immanent ist, d.h. jedes

    System beinhaltet Machtverhltnisse).

    Backstage

    Wir fhlen uns sicher, sind wir selbst und zeigen Gefhle.

    Fronstage

    Wir leben unsere Rolle (impression management).

    Anthropologie des Krpers

    Krper als sozio-kulturelle Einheit.

    Normen

    Regeln eines sozialen Systems.

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    Sozialisation

    Prozess, in dem man ein vollstndiges Mitglied der Gesellschaft wird, das Wissen und die Fhigkeit

    erwirbt als Mitglied der Gesellschaft zu funktionieren.

    Der Haushalt

    Die kleinste Einheit in der Sozialanthropologie (Familie): Menschen, die regelmig hre

    Hauptmahlzeiten gemeinsam einnehmen.

    Exogamie

    Heiratsordnung, nach der nur auerhalb des eigenen sozialen Verbandes geheiratet werden darf.

    Inzest

    Sexuelle Beziehung mit nahen Blutsverwandten.

    Endogamie

    Heiratsordnung, in der nur innerhalb eines bestimmten Verbandes geheiratet werden darf.

    Krperschaften

    Gruppen, die als Gemeinschaft agieren (Corporate Groups).

    Clans

    Hier nimmt man an, dass man einen gleichen Ahnen hat, kann es jedoch nicht beweisen und nicht

    alle Zwischenmitglieder angeben.

    Concical clans: Hierarchisch geordnet; Fhrer.

    Segmentary clas: Alle Mitglieder sind Verwandte, keine politische Oberhupter.

    Agnaten

    Alle Verwandten, die mit mir ber mnnliche Mitglieder verbunden sind.

    Residenz

    Virilokal: nach der Heirat beim Mann.

    Uxorial: nach der Heirat bei der Frau.

    Mitgift

    Braut bringt Geschenke von ihrer Familie mit in die Ehe.

    Brautwert

    Verwandtschaft des Brutigams gibt Ressourcen an die Verwandtschaft der Braut weiter Rechte

    ber Frau und Kinder.

    Leviratsehe

    Witwe heiratet Bruder ihres verstorbenen Mannes.

    Sororatsehe

    Witwer heiratet Schwester der verstorbenen Frau (Verwandtschaftsgruppe der Frau ist meist sogar

    verpflichtet die tote Frau zu ersetzten).

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    Moieties

    Frauen werden zwischen Gruppen getauscht Gesellschaft in zwei Hlften getrennt.

    Zyklischer Tausch

    Frauentausch zwischen mehr als zwei Gruppen.

    Asymmetrisches Allianzsystem

    Eine Frau muss durch eine andere getauscht werden Unterschied zwischen Geber und Nehmer.

    Brokratisches System

    = System nach Vorschrift. Hier wrde es im Gegensatz zu Kinship-Systemen als unfair gelten,

    Verwandte zu bevorzugen.

    Monogamie und Polygamie

    Die Frage, ob eine Ehe aus zwei oder mehreren Eheleuten besteht.

    Polygynie: Mann heiratet mehrere Frauen

    Polyandrie: Frau heiratet mehrere Mnner

    Gender

    Geschlechterunterschiede, die sich auf kultureller und sozialer Ebene auswirken.

    Queer Theory

    Beziehungen zwischen Genitalien, Geschlechtsidentitten, sexuellen Identitten und sexuellen

    Praktiken.

    Male Bias

    Mnnerzentrierte Interpretation von Lebenszusammenhngen und Sozialisationsbedingungen.

    Systemische Wirtschaft

    Produktion, Aufteilung und Konsum von materiellen und inmateriellen Gtern in einer Gesellschaft.

    Akteurbezogene Wirtschaft

    Individuum versucht Wert zu maximieren.

    Potlatch

    Fest, bei dem es zu einer Gabenverteilung durch tivalisierende Chiefs kommt.

    Kula

    Tauschsystem zwischen Inseln m Parzifik.

    Reziprozitt

    Gift economies erlauben soziale Integration durch Beschenkung.

    Redistribution Von allen Mitgliedern einer Gesellschaft werden Gter abgetreten, die dann wieder auf andere

    verteilt werden.

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    Marktprinzip

    Vertraglich gesicherte Beziehungen zwischen Tauschenden.

    Substantivismus

    Abhngigkeit eines Subjekts in einer Gesellschaft von den anderen um berleben zu knnen.

    Formalismus

    Menschen als Optimierer.

    kologische Anthropologie

    Untersucht wie Menschen in sozialen Gruppen die materielle Welt benutzen um sich zu erhalten.

    Die Gabe

    Der Gabentausch erzeugt reziproke (wechselseitige) Beziehungen und stellt somit einen

    gesellschaftlichen Zusammenhalt her.

    Kulturelle kologie

    Zusammenspiel zwischen demographischen Gegebenheiten, kologischen Anpassungen und der

    Technologie in der Bedeutung der historischen Vernderung.

    Marxismus Der Hauptwiderspruch der Gesellschaft liegt in der sozialen Organisation der Beziehungen zwischen

    Technologien (Klassenkampf)

    Typologien Wildbeuter: Jger und Sammler

    Hortikulturalismus: Gartenbau

    Agrikulturalismus: Ackerbau

    Pastoralismus: Hirtennomaden

    Peasants: Ackerbauern Weltkonomie

    Kapitalistisches Weltsystem

    Peripherie: konomische Entwicklung hngt von Investitionen und Bedrfnissen der Kernbereiche ab.

    Skills

    = Fhigkeiten der Menschen (biologisch und kulturell)

    Historische kologie

    Interaktionen/Beziehungen zwischen Mensch und Umwelt im historischen Kontext.

    Religion

    Clifford Geertz: Symbolsystem, welches tiefe Gefhle und eine glaubhafte Ordnung erzeugt

    (Ontologie und Moral).

    Emile Durkheim: Unterschied zwischen Heiligem (Sakralem) und Profanem (Alltag).

    Robert Redfield: Little and great traditions.

    Ahnenverehrung

    Kontinuitt zwischen Leben und Tod.

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    Rituale

    = sozialer Aspekt von Religionen.

    Religionsanthropologie

    Untersuchung unterschiedlicher Glaubensvorstellungen und spiritueller Praktiken, swoe deren

    kulturelle Einbettung.

    Weltbild

    = Gefge von Vorstellungen und Konzepten.

    Animismus/Totemismus Prinzipien der Konstruktion sozialer Realitt, welche sich primr in den Beziehungen zwischen

    Menschen und ihrer natrlichen Umgebung manifestieren.

    Analyse von Symbolen

    Symbole=multivokal/mehrdeutig

    gemeinsame Identifikation mit einem Symbol

    Gruppenbildung

    Losar

    = tibetische Neujahrsrituale in Nepal.

    Ethnizitt

    Beziehung zwischen Gruppen, deren Mitglieder sich gegenseig als kulturell unverkennbar erachten.

    Stereotypen

    = Beschreibung kultureller Eigenschaften durch andere Gruppen.

    Dichotomisierung

    Bezieht sich auf die Artikulation ethnischer Beziehungen durch gegenseitige Verneinung.

    Komplementarisierung Ausdruck ethnischer Beziehungen innerhalb einer Sprache, in der beide Gruppen als kulturell

    unverwechselbar und als strukturell quivalent betrachtet werden.

    Cosmopolitans

    Menschen, die sich gerne und intensiv mit anderen Dingen auseinandersetzten.

    Remittances

    Finanzielle Transaktionen von Migranten in ihr Heimatland.

    Transnationalismus

    Gestaltung des Lebens im neuen Land.

    Globales Dorf

    Eriksen: ungesund, weil Macro (Interaktion) und Micro (Anonymitt) Level vermischt werden.

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    Elicitation

    Gefilmte reflektieren noch einmal ber das Geschenke Visuelles dient als Ansto um Gesprche

    zu fhren.

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